Darmstädter Tagblatt 1892


08. April 1892

[  ][ ]

Abonnementspreis
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf., halb-
lährlich
3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswaͤnz werden von allen Poſi=
Amtern Beſtellungen entgegenge=
nommen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal inck. Poflauſichlag.

155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
für das:
woͤchentl. Gmal erſchelnende Tagblant
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blbßet,
Schießhausſtraße 14. ſowie auswaͤrtz
don allen Annonen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
Freitag den 8. April.
N. 84.
1892.

Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Erlaubniß zum Looſevertrieb im Großherzogthum. Dem Komite jür die Erbauung einer evangeliſchen Kirche zu Mon=
ligny
=Sablon in Elſaß=Lothringen iſt ber Vettrieb der Looſe einer Geldlotterie zum Beſten des Baues dieſer Kirche geſtattet
worden. Nach dem genehmigten Verlooſungsplan dürfen 167,500 Looſe 1 Mk. ausgegeben werden und müſſen 75,000 Mk.
zu Geldgewinnen verwendet werden.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Bezirke der Fabrik=Inſpektoren.
Wir bringen hierdurch zur Kenntniß der Intereſſenten, daß ſeit dem 1. d. Mts. der Fabrik=Aufſichtsbezirk 1. (Fahrik=
Inſpektor Möſer zu Darmſtadt) die Provinz Starkenburg, der Fabrik=Auſichtsbezirk II. (Fabrik=Inſpettor Kraus zu Darm=
ſtadt
) die Provinzen Oberheſſen und Rheinheſſen leinſchließlich des Kreiſes Worms) umfaßt.
Darmſtadt, den 4. April 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
6414
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur oͤffentlichen Kenntniß, daß dem Handarbeiter Wilhelm Damm unter dem Heutigen die Kon=
eeſſion
als Dienſtmann mit der Nummer 10 ertheilt worden iſt.
Darmſtadt, den 5. April 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(5415
Fey.

B e k a n n t m a ch u n g.

Die Verſteigerung im ſtädtiſchen Pfandhauſe, Kirchſtraße 9, beginnt
Montag den 25. April d. Js., Nachmittags 2 Uhr,
was mit dem Anfügen zur Kenntniß gebracht wird, daß darin Gold, Silber und
Pretioſen, ſowie Kleidungsſtücke und Weißzeug jeder Art zum Ausgebot kommen.
Ganz beſonders wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Gold= und
Silber=Gegenſtände am 26. und 29. April verſteigert werden.
Darmſtadt, den 29. März 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
[4937
Lauteſchläger, Beigeordneter.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Feldgeſchworene.
Die nachſtehend verzeichneten Verſonen und zwar:
Landwirth Wilhelm Schneider,
Peter Karl Seibel,

Heinrich Schneider II.,
Wilhelm Geyer VIII.,


ſind zu Feldgeſchworenen ernannt und verpflichtet worden.
Darmſtadt, den 4. April 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.

(5416

Vergebung von Bauarbeiten.
Die Maurer=, Steinhauer=, Zimmer=
Dachdecker= und Spengler=Arbeiten bei
Errichtung einer Holzhalle, ſowie einer
Umwehrungsmauer gegenüber dem Ar=
menhauſe
in der Pallaswieſenſtraße ſol=
len
im Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 13. April d. 3s.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Zeichnungen, Arbeitsbeſchreibungen
und Bedingungen liegen auf dem Stadt=
bauamt
, Zimmer Nr. 26, zur Einſicht
offen, bei welchem auch die Formulare
für die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 6. April 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter. (6417

Schöner Bux
[5418
abzugeben Erbacherſtraße 51.

[ ][  ][ ]

Nr. 84
1164
Heffenkliche Aufforderung.
Anſprüche jeder Art an den Nachlaß des am 26. Februar l. J3. im 80. Le=
bensjahr
dahier verlebten Fräuleins Auguſte Louiſe Schäfer, Tochter des ſ. 3.
Freipredigers Gottlieb Schäſer zu Darmſtadt, ſind binnen 4 Wochen bei uns gel=
tend
zu machen, widrigenfalls die Hinterlaſſenſchaft auf Grund vorliegenden Schen=
kungsvertrags
dem Fräulein Julie Bonhard, Lehrerin an der Blinden=Anſtalt zu
Steglitz bei Berlin, dieſer auch als Erbin ihrer unter L benden mitbeſchenkten, 18.
Mai 1883 zu Neuſtrelitz verſtorbenen Schweſter Charlotte Bonhard, bezüglih
welcher mit Sicherheit nicht feſtgeſtellt werden kann, ob ſie ohne Teſtament ver=
ſtorben
iſt, überwieſen werden wird.
Darmſtadt, 21. März 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
14497
Beisler.

Maldſtren Verſteigerung.
Montag den 11. April, Nachmittags 4 Uhr,
zu Forſthaus Harras:
90 Haufen Moosſtren
aus Diſtrikt Harras, im Fuchsjagen am Mihlweg und der Küchenmeiſterſchneiſ
ſitzend.
Dornberg, den 6. April 1892.
Großherzoglche Oberförſterei Griesheim.
[5419
Joſeph.

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Forderungen
an den Nachlaß der Wittwe des Hof=
kammerdieners
Karl Neukirch bittet man
vor Ablauf des laufenden Monats April
1892 bei Rechtsanwalt Dr. Bender oder
Rechtsanwalt Purgold anzumelden, um
ſie bei Theilung des Nachlaſſe; berück=
ſichtigen
zu können.
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Bügeln, Servir., m. 5jähr. 9. Z., Mädch.
für alles, Kinder u. Landmädch., ſ. Stelle,
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5440) Brave Mädchen ſuchen Stelle
durch Röſe, Louiſenſtr. 20 part.
5441) 2 br. Mädch., die bürg. koch.
zu beſſ. Herrſch., jede 2 Perſ., am Rhein,
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5442) Ein Mädch. v. Lande ſ. St.
ſofort od. zu Oſtern. Landwehrſtr. 45.

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5443) Tücht. Köchinnen u. and. Mädchen
bei gutem Lohn nach auswärts geſucht.
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5444) Junges Laufmädchen
in ein feines Geſchäft geſucht. Zu erfr.
bei der Exped. d. Bl.

5445) Mehrere gut. Köch., Mädch., die
bürg. koch., ein 2. Hausm., ein zuverläſſ.
Kinderm. u. mehr. Mädch. f. alle Arbeit
erh. gute St. Hartmann, Grafenſtr. 16.
5446) Eine geſunde Amme geſucht
durch Frau Amberg, Döngesborngaſſe 4.
C
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5448) Für unſer Manufacturwaaren=
und Damenconfektions=Geſchäft ſuchen wir
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5449) Für einen 17jährigen, jungen
Mann mit vorzüglicher Schulbildung wird
in einem hieſigen Bank=, Fabrik= oder
Engros=Geſchäft eine Lehrſtelle mit An=
fangsgehalt
geſucht. - Gefl. Offerten
unter W. 8 an die Exped. d. Bl. erb.

7
9.

[ ][  ][ ]

H Zur Kinderpflege.
Beim Waſchen und Baden der Säuglinge und Kinder iſt die Güte des Waſch=
mittels
von allergrößter Wichtigkeit. Mütter, beachtet die grösste Vor-
sicht
bei Wahl der Seife. So vielen gebräuchlichen Toilette= oder
ſogenannten Kinderſeifen haftet der Uebelſtand an, daß ſie zu scharf ge-
laugt
sind, mithin die Haut angreiſen. Dieſe Seifen ſind alſo
dem Elnde äusserst schädlich. besinträchtigen dessen Godathen.

Die zarte Haut des Kindes bedarf einer außerordentlich milden und reiz=
loſen
Seiſe und dies iſt in unerreichter Vollkommenheit
D mi der
DoOI
GgSSONk
Eule.
Laut chemischor Prükung ist sio unverfälscht rein, volkommen
noutral, absolut frei von ühorschüssiger Lauge oder scharfätzenden zu-
sätzon
, roinigt vorzüglich ohne die haut zu vorletzon und vorleiht der
Haut Weichheit und Glätto.
Wohl leine andere Seiſe der Welt als die Dooring's Soifo mit der Eulo verdient
zum Waschen und Baden der Sänglinge und Winder
verwendet zu werden, keine andere kommt ihr an Wirkung gleich. Die Haut
wird zart, weiß und geſund, das Kind bofindet sich wohl:
E kein Spannen, kein Brennen oder Jucken, kein Mundsein,
W kine infectsse Entzündung der Haut.

Mütter versuchet'
Doorings Solfe iſt in faſt allen Kinderſpitälern eingeführt und dieſe ärzt.
liche Anerkennung muß voll überzeugen, daß fur unſere Kleinen
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oder ſpäter beginnende Leibrente.
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in einem beſtimmten Lebensjahre oder bei früherem Tode.
Unfallvorsicherung. Sicherſtellung eines Kapitales bei Invalidität, Läh=
mung
ꝛc., hervorgerufen durch Unfall.
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Alle Auskunft, Proſpekte ꝛc. koſtenlos und bereitwilligſt; prompte und
[846
fachmänniſche Erledigung; günſtigſte Bedingungen.

Die für die
Monlate Ausgabe
beſtimmten Anzeigen bitten wir bis
längſtens Samstag Nachmittag
bei uns aufgeben zu wollen; am
Sonntag erfolgt keine Inſeraten=
Annahme.
Die Exped. d. Tagblatt.

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liefern nur auf Beſtellung 55 Pf., bei
Entnahme von 10 Hektoliter 50 Pf.
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in großen u. kleinen Partien wird
abgegeben. Näheres Exp. (741
Erfolg durch Annoncon
erzielt man nur, wenn dieſelben zweckent=
ſprechend
abgefaßt und ſtets die richtige
Wahl der geeigneten Zeitungen getroffen
wird. Man wende ſich daher an die
Annoncen=Expedition Heinrich Eisler,
Frankfurt a. M. Zeil 76, die es ſich
zur Pfliht macht obige Punkte in erſter
Linie zu berückſichtigen, und lediglich nur
die Original=Zeilenpreiſe der Zeitungen
unter Gewährung höchſter Rabatte be=
rechnet
. Jede gewünſchte Auskunft wird
koſtenfrei ertheilt, ſowie vorherige Koſten=
anſchläge
gratis und franco geliefert.
Vertreter für Darmſtadt u.Umgegend.
G. A. Wolſk, Rheinſtr. 1514615

5458) Nur ein Schrotkörnchen. Wir
wiſſen, daß das kleine unſcheinliche Kügelchen
in Verbindung mit dem Pulver verderbliche
Wirkungen hervorbringen kann, aber wir er=
fahren
jetzt, daß es auch eine friedliche Miſſion
zu erfüllen hat. Da iſt uns kürzlich ein
Taſchenſtift zu Geſicht gekommen, mit gar
ſonderbaren Eigenſchaften. Hält man ſeine
Spitze nach unten, fällt flugs ein Bleiſtift
heraus, ſteht ſogleich feſt und iſt ſchreibbereit;
hält man ihn darauf in die Höhe, ſo gleitet
der Bleiſtift ſofort in ſeine ſchützende Hülſe
zurück. Kopfſchüttelnd betrachtet man den
Stiſt, rät hin und her, welch ſchwieriger
Mechanismus wobl dahinter ſtecken mag und
wird ſchließlich belehrt, daß der ganze geheim=
nisvolle
Zauber in einem kleinen winzigen
Schrotkügelchen beſteht. Das iſt wirklich das
Ei des Columbus und der Stift - Sonneckens
vatentierter Columbus-Stift, der in hübſcher
Schachtel mit 6 Erſatzbleiſtiften 50 Pf. koſtet
und überall vorrätig gehalten wird.

[ ][  ][ ]

1168

Nr 84

Po, Portugiosische Staats Anlöihe von 1890

und 1½⁄₈ von 1888 und 1889.

Die Interessenten werden hierdurch benachriohtigt, dass die Lablung der
Hinsen der Obligationen der 4¹⁄, Portugiesischen Anleihe von 1890 und der
4¼⁄₈ Anleihen von 1888 und 1889 vom 1. April a. c. ab bei der Bank von
Portugal und deren Agenturen in dor Provinz unter folgenden Bedingungen
stattfindet:
1) Die Intoressenten haben eine numeri ch geordnete Liste einzureichen,
welche mit dem Auittungsstempel zu versehen ist und deren Unterschiſt,
venn es sich um nominative Stücke handelt, notariell beglaubigt sein muss.
Bei InhaberStueken ist die notarielle Beglaubigung nicht erforderlich.
2) Bei nominativen Stücken müssen dieselben vorgezeigt werden; bei
Iohaber Stucken müssen die Coupons der Liste beigefügt werden.
3) Die Einreichung der Listen und respektiven Titel findet in der unter-
ncichneten
General- Direction von 10½ Uhr bis 2 Uhr in der folgenden
Ordnung statt:
4' Anleihe von 1800.
Nr. 1 a 126.300 1. April.
4 Anlehen von 18sSund 1850.
1 zu 32791 und 950939 zu 983740 1. April.
Nr.
32792 651582 918148 950938 2.
651583 98373 8851357 918147 4.

98.374 131164 852566 885.356 5.

852565 6.
131165 163.955 819775


163956 196746 786984 819774 7.
196747 229537 754193 786983 9.

7 229538 262328 721402 754192 II.

7 262329 295119 68861 721401 12.
295120 327910 655820 688610 13.
321911 360701 623029 6551819 18.
9)
360102 3934492 590.38 623028 19.
393.493 426283 557447 590237 20.
7 426284 459074 524656 557446 21.

7 459075 524655 23.

4) Die Lahlung dieser Linsen ist, nach Bestimmung des Artikels 4 des
Gesetzes vom 26. Februar 1892 der Einkommensteuer von 30% unterworfen.
5) Da die Convention, auf welche sich der Artikel 8 des erwähnten
Gosetzes bezieht, noch vioht beendigt ist, werden die Interessenten daraut
aufmerksam gemacht, dass sie nach dem Wortlaut des Artikel 9 die Wahl
haben, entweder die Beendigung der Convention abzuwarten, um dann die
Linsen im Auslande unter den in dieser Convention zu stipulirenden Beding.
ungen zu empfangen, oder aber dieselben in Portugal unter den vorstehenden
Conditionen gofort einzuziehen.
Lissabon, im März 1892.
(5450
Directour Gönéral do la Votto Publiquo.

Feiertage halber
bleibt mein Geſchäft nächſten
Dienstag und Mittwoch
geſchloſſen.
Darmſtadt, den 7. April 1892.
H. Bodemhehmer.

L.amohäm-Toilette-Croam-Lamolim
Vorzüglich zur Pflege der Haut.
zur Reinhaltung und Bedeckung wunder Hautſtellen
Vorzüglich
und Wunden.
zur Erhaltung einer guten Haut, beſondersbei kleinen
Vorzüglich
Kindern.

(351
Zu haben in den meiſten Avotheken und Droquerien.

5452) Für einen jungen Mann n
guter Schulbildung ſucht man Stelle a
einem Comptoir eines Fabrikgeſchäfts a
Lehrling. - Gefl. Offerten u. A. B. ½
an die Exped. d. Bl.

5453) Ein braves, ſauberes Lau
mädchen für den ganzen Tag geſucht.
J. L. Litzendorff,
Ludwigsſtr. 6.

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Hoftheatorplatn 2. I. Gt.
frühere Wohnung von Herrn Augenar
Dr. Brückner.
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J. Pohl, Dentist,

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ten= oder Hinterbau nicht ausgeſchloſſer
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während. Marie Weichel, König i. 2

Klavierunterricht

Eine conſervatoriſtiſch ausgebildete Lehreri
hat noch einige Stunden zu vergeben.
Näh. Expedition.
[425:

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 8. April 1892.
2. Vorſtellung i. d. 8. Abonnements=Abteilung
(Blaue Karten giltig.)
Die Waiſe aus Lowood.
Schauſpiel in 2 Abteilungen und 4 Akte=
von
Charlotte Birch=Pfeiffer.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 110 Uhr.
Kaſſe=Oeffnung 6 Uhr.

Samstag, 9. April 1892.
3. Vorſtellung i. d. 8. Abonnements=Abteilung
(Rothe Karten giltig.
Zum erſtenmale wiederholt:
Das Binſenmännchen und der
Binſenmichel.
Eine Komödie für Kinder in 7 Bildern. Nach
einem Märchen bearbeitet von C. A. Görner.
Muſik von Carl Flinſch.
Hierauf:
Die Puppenfee.
Vantomimiſches Divertiſſement in 1 Akt von
J. Haßreiter und F. Gaul. Muſik von J. Bayer.
Anfang 5 Uhr. Ende ½8 Uhr.
Kaſſeöffnung ¼4 Uhr.
Große Preiſe.
Letzte Vorſtellung vor Oſtern.

[ ][  ][ ]

Nann =
Stelle a
häfs
A. B. A

11 Uur vtadll

Nr. 84

1165

por Lehso

orff,

l. fl.
Augenar
518

md per Bahn o hne
Verpackung aller Art
bel grösster ſ
und billIgem
lio Höbeltransport Anstalt von J. Elüchert.

vMladUIg, ſowie
beſorgt unter Garautie
Pünktichkeft,
Preis, 5
Bleichstr.

2D.

Politiſche Ueberſicht.

ſſen
ſſ. m.

Deutſches Reich. Der Kaiſer arbeitete am 5. vormittags
flnit dem Chef des Militärkabinetts. empfing den General
(ld.
Verſen und den General Grafen Friedrich Brandenburg. welcher
ie Orden ſeines verſtorbenen Bruders in die Hände des Monarchen
urücklegte, und nahm die verſönlichen Meldungen des komman=
r
Sul ierenden Generals des 15. Armeecorps, Gererallieutenants Blume
ind anderer höherer Militärs entgegen. Um 1 Uhr hatte der
Cräſident Dr. Sydow und hierauf der Wirkliche Geheime Rat
ſtichter die Ehre des Empfanges. Am 6. vormittags 10½ Uhr
56) mpfing der Kaiſer auf dem Stettiner Bahnhofe den Großherzog
ind die Großherzogin von Mecklenburg=Strelitz und geleitete die=
uchſ
elben zum Schloß. wo die Kaiſerin dieſelben begrüßte. Mittags
all and eine Frühſtückstafel ſtatt, woran auch die Kaiſerin Friedrich,
al vie Prinzen und Prinzeſſinnen des königlichen Hauſes, Staats=
ekretär
Freiherr v. Marſchall und der mecklenburgiſche Geſandte
1. Oertzen ſamt Gemahlin teilnabmen.
Prinzregent Luitpold von Bayern empfing am 6. mittags im
Beiſein des Miniſters v. Crailsheim den auße ordentlichen heſiſchen
Beſandten Fürſten zu Aſenbura Büdingen zur Notiſikation der
Thronbeſteiaung des Großherzogs Ernſt Ludwia.
Der Reichsanzeiger meldet: Konſul Schöll in Kopenhagen
wurde zum Geheimen Leaationsrat und vortragenden Rat im Aus=
wärtigen
Amte, der ſtändige Hilfsarbeiter im Reichsamt des In=
nern
, Wilhelmi, zum Geheimen Regierungsrat und vortragenden
Rat im Reichsamt des Innern ernannt.
Das Preußiſche Herrenhaus nahm am 6. einſtimmig den Ge=
ſetzentwurf
auf Aufhebung der Beſchlagnahme des Vermögens des
Königs Geora an. Graf Münſter dankte dem Kaiſer im Namen,
des hannoverſchen Provinziallandtags für die Anregung zu der
Vorlane. Viele, welche ſich bisher in ihrem Rechtsbewußtſein ver=
letzt
gefühlt hätten, würden ſich jetzt gern den neuen Verhältniſſen
anſchließen.
Das Abgeordnetenhaus erledigte am 6. in erſter und zweiter
Leſung den Vertrag mit Bremen, Gebietsabtretung betreffend, und
den Entwurf, betreffend Abänderung wegepolizeilicher Vorſchriften
für Schleswig=Holſtein, und verwies den Entwurf, betreffend Be=
ſetzung
der Kommunalſtellen mit Militäranwärtern, an eine Kom=
miſſion
von 21 Mitgliedern. Der Miniſter des Innern, Herrfurth,
hatte ſich mit der Verweiſung an die Kommiſſion nicht einverſtan=
den
erklärt.
Die deutſchfreiſinnige Partei des Abgeordnetenhauſes hat bei
denjenigen Parteien. welche in der Volksſchullommiſſion mit ihr
zuſammengegangen ſind, alſo bei den Nationalliberalen und den
Freikonſervativen, angeregt, durch einen Antrag die Regierung zu
erſuchen, noch in dieſer Tagung des Landtages den Entwurf
eines Schuldotationsgeſetzes vorzulegen.
Die Nordd. Allg. 8tg. erklärt, nachdem von rumäniſcher
Seite Verhandlungen über einen neuen Handelsvertrag abgelehnt
worden waren. war Deutſchland nicht in der Lage, die anderen
Ländern gewährten Tarifkonzeſſionen ohne Acquivalent auch Ru=
mänien
zu gewähren. Uebrigens ſei Deuiſchland bereit, tarifariſche
Gegenkonzeſſionen vorausgeſetzt, wieder in ein Vertragsverhältnis
mit Rumänien zu treten.
bo=
Heſterreich=Ungarn. Graf v. Schlitz genannt v. Görtz iſt
er am 7 in Wien eingetroffen, um dem Kaiſer die Thronbeſteigung
= des Großherzogs von Heſſen zu notifizieren.
Nach Vola iſt die Weiſung ergangen, ein Kriegsſchiff zur event.
At lox Abfahrt nach Korfu bereit zu ſtellen, da dort wieder Ausſchreitungen
5Ba;
gegen die Juden befürchtet werden.
Die Regierung verbot die Abhaltung des für die Oſterfeiertage
10 nach Linz einberufenen Parteitages der öſterreichiſchen Sozial=
demokratie
.

Das Organ der deutſchenationalen Abgeordneten, Nationale
Blätter; verlangt angeſichts des Scheiſerns des Ausgleiches den
Rüdtritt Pleners und Schmeykals als Führer der Deutſchböhmen.
Schweiz. Die Berner Regierung erklärte am 6. im großen
Rat, ſie werde die Frage der Eiſenbahnverſtaatlichung wieder auf=
nehmen
, in dem Sinne, daß der Kanton Bern ſeine Verſtaatlichungs=
politik
zum zweitenmale mit hoffentlich beſſerem Erfolge auf den
Bund übertrage. Die Regierung werde poſitive Vorſchläge machen.
Der Großrat ſtimmte dieſer Auffaſſung mit 123 gegen 2 Stimmen zu.
Frankreich. In der Budgetkommiſſion erklärte am 6. der
Unterſtaatsſekretär der Kolonien, die Ereianiſſe in Dahome bildeten
eine Verletzung der Verträge und ſchlöſſen jede Idee einer Räu=
mung
aus. Er habe alle Maßnahmen getroffen, um Leben und
Beſitz der dortigen Landsleute zu ſichern aber er wolle nicht eine
neue koloniale Ausdehnung, noch einen Marſch nach Abomey. Der
Kabinettschef erklärte, alle Maßnahmen ſeien getroffen, um der
Fahne Frankreichs Reſpekt zu verſchaffen.
Einem amtlichen Telegramm aus Porto Novo zufolge ziehen
ſich die Dahomeer aus der Umgegend von Vorto Novo zurück und
begeben ſich mit zahlreichen Gefangenen und erbeuteten Viehherden
nach dem Norden. Ein Telegramm aus dem Senegal beſtätigt
den Tod des Hauptmanns Menard. Derſelbe iſt mit fünf einge=
borenen
Schützen beim Angriffe auf das Dorf S.gnela, welches
Samory gehört, getötet worden.
Belgien. Die Regierung brachte ein Geſetz ein über die Ver=
mehrung
der Abgeordnetenziffer nach der letzten Volkszählung.
Italien. Die deutſche Reichsregierung hat jetzt amtlich in
Rom mitgeteilt, daß ſie die Vorſchriften über die Einfuhr von Moſt
und Verſchnittweinen dahin geändert habe, daß außer Fäſſern auch
Reſervoirwagen benutzt werden können, wovon die italieniſchen
Weinproduzenten ſich einen weſentlichen Aufſchwung der Weinaus=
fuhr
verſprechen.
Die Abreiſe der italieniſchen Delegierten nach Fürich erfolgt
am 7. abends oder am 8. da nach Verſtändigungen über den Baum=
wollzoll
das Zuſtandekommen des Handelsvertrages geſichert er=
ſcheint
.
Rußland. Der Kaiſer und die Kaiſerin ſind am 5. aus
Gatſchina in Petersburg eingetroffen und wohnten am 6. dem Feſte
der Garde zu Pſerd an. Wie verlautet, wird ſich die kaiſerliche
Familie gegen den 10. Mai a. St. nach Kopenhagen begeben. Die
Reiſeroute iſt zur Zeit noch unbeſtimmt.
Rumänien. Die Kammer begann am 6. die allgemeine Be=
ratung
über das Budget für 1892193. Der Senat genehmigte mit
allen gegen eine Stimme das von der Kammer angenommene Geſetz
über die Feſtſetzung eines Preiſes für die an Bauern zu veräußern=
den
Staatsdomänen.
Serbien. Einer am 6. in Semlin unter dem Titel: Die
letzten ſechs Jahre der ſerbiſchen Geſchichte' erſchienenen Broſchüre,
die von der Brinzeſſin Ghika, einer Schweſter der Königin Natalie,
und Frau Danitſch, Ehrendame der Königin, verfaßt iſt, wurde
ſofort nach ihrem Erſcheinen wegen Veröffentlichung geheimer Doku=
mente
und Beleidigung des Regenten Riſtitſch konfisziert.
Bulgarien. Der Empfang des neuen Agenten Bulgariens,
Dimitrow, beim Sultan hat in Sofia hoch befriedigt und die Hoff=
nung
rege gemacht, daß der Sultan den Wert guter Beziehungen
mit dem Fürſtentum zu ſchätzen und der neue Vertreter die Stellung.
welche Vulkowic der bulgariſchen Vertretung gewonnen hat, auch
für die Folge zu wahren wiſſen werde.
Türkei. Wie aus Konſtantinopel gemeldet wird, ergab die
Vorunterſuchung über die Ermordung Vulkowies. daß von den zwei
von der türkiſchen Volizei Verhafteten Mardian Georghi der Morder,
Chriſto deſſen Helfershelfer iſt. Beide wurden dem Kriminalgericht
üherwieſen.

[ ][  ][ ]

1170
Nr. 84
Vereinigte Staaten. Der chineſiſche Geſandte teilte am 6.
dem Vorſitzenden des Senatskomites für auswärtige Angelegenheiten, der ſtädtiſchen Nebenkaſſen für 1892-93. Berichter ſtatter Jordis
Senator Sherman, mit, die endgiltige Annahme der Chineſen= trägt die Pfandkaſſe vor, welche mit 48620 M. in Einnahme und
Ausweiſungsbill würde eine Verſchärfüng der Liplomatiſchen Be=. Ausgabe unbeanſtandet feſtgeſtellt wird. Die Armenkaſſe, welche
ziehungen zwiſchen Amerika und China bewirken.
Das Finanzkomite hat ſich gegen alle Vorlagen zu Gunſten der von 112000 M. und balanciert in Einnahmen und Ausgaven mit
freien Silberprägung ausgeſprochen. Senator Morgan reichte einen 174530 M. Stadtverordnete Kinkel, Diehm, Heß und Beigeord=
Gegenvorſchlag ein.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 8. April.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Präſidenten
des Oberlandesgerichts Joſeph Görz aus Anlaß ſeines vor 60
Jahren erfolgten Eintritts in den öffentlichen Dienſt zum Wirklichen
Geheimen Rate mit dem Prädikate Exzellenz' ernannt.
Ihre Kaiſerl. Hoheit die Großfürſtin Sergius von
Rußland ſind geſtern früh mit Hug 7 Uhr 16 Min. über Frank=
furt
, Berlin nach Moskau abgereiſt. Zur Verabſchiedung waren
an der Bahn anweſend: Se. Königl. Hoheit der Großherzog,
J. K. H. Vrinzeſſin Heinrich von Preußen, J. Gr. H. Prinzeſſin
Alix, Se. Durchl. der Prinz und J. Gr. H. die Prinzeſiin
Ludwig von Battenberg, J. J. Gr. Gr. H.H. die Prinzen Heinrich
und Wilhelm, ſowie Se. Hoh. Prinz Albert von Schleswig=
Holſtein. - Im Gefolge Ihrer Kaiſerl. Hoheit befinden ſich Hofdame
Prinzeſſin Trubetzkoy und Generalmajor Stepanoff.
(D. 8tg.)
Die geſtrige Feier des 60jährigen Dienſtjubiläums
des Präſidenten des Großh. Oberlandesgerichts Herrn Görz ver=
lief
in würdigſter Weiſe. Von Sr. Kgl. Hoheit dem Groß=
herzog
wurde dem Jubilar der Titel eines Wirklichen Geheime=
rats
mik dem Prädikat Exzellenz verliehen. Den Reigen der offi=
ziellen
Gratulationen eröffneten die Mitglieder des Großh. Ober=
landesgerichts
; es folgten dann die Depukationen des Großh. Mini=
ſteriums
, der Land= und Amtsgerichte und der Rechtsanwälte,
welch letztere eine prachtvolle Adreſſe überreichte. Auch die Stadt
Mainz ſandte unter Hervorhebung jeiner ſegensreichen Wirkſamkeit
als langjähriger Bürger dieſer Stadt dem Jubilar ein ehrenvolles
Glückwunſchſchreiben ein. Von Nah und Fern ſind dem Jubilar
ſonſt noch zahlreiche Glückwünſche zu ſeinem heutigen Ehrentage
geworden.
Nach ſeiner am 7. April 1832 erfolgten eidlichen Verpflichtung
in Thäligkeit als Staaier bei einem Rechtsanwalt, wurde der
Jubilar im Jahre 1838 zum Ergänzungsrichter bei dem Friedens=
gerichte
Mainz II, im Jahre 1841 zum Advokaten=Anwalt in
Mainz. im Jahre 1873 zum Obergerichtsrat bei dem Großh.
Obergericht in Mainz, weiter im Jahre 1879 zum Senatspräſi=
denten
bei dem Großh. Oberlandesgericht und im Jahre 1883 zum
Präſidenten dieſes Gerichtshofes ernannt. Auch war er Jahre
lang Präſident der Zweiten Kammer. Ausgerüſtet mit tiefwiſſen=
ſchaftlicher
Bildung. ſcharfem Judicium und höchſter Rechtlichkeit
und Unbefangenheit, war des Jubilars an Mühen wie an Ehren
reiche langjährige öffentliche Thätigkeit eine ſehr ſegensreiche, ſein
Anteil für die Erhaltung einer geordneten und geſicherten Rechts=
pflege
in Heſſen ein ſehr hervorragender und das Vertrauen und
die Hochachtung, die dem Jubilar deshalb allſeitig entgegengebracht
wird. iſt eine wohlverdiente.
Möge dem würdigen Jubilar, in der vollen Geiſtesfriſche, mit
welcher er ſein hohes Amt noch bekleidet und ſein 60jähriges
Dienſt=Jubiläum feiert, noch ein recht glücklicher Lebensabend be=
N. H. V.
ſchieden ſein!
L. Die geſtrige Sitzung der Stadtveordneten= Ver=
ſammlung
eröffnete Herr Bürgermeiſter Morneweg mit dem Er=
ſuchen
, ihm bei derſelben, als der erſten, welche er zu leiten habe,
einige Nachſicht zu gewähren. Sodann verlas er ein Schreiben des
Hofmarſchallamts. worin der Stadt für die bei dem Heimgang des
Höchſtſeligen Großherzogs hewieſene Teilnahme Dank geſagt wird.
Zu der Donnerstag, den 7. d. M., abends 8 Uhr ſtattfindenden
Schlußprüfing der Handwerkerſchule wird eingeladen. Der ſeit=
herige
Dirtkiör der Victoriaſchule, Herr Wulckow, hat in einem
Schkeiben für die gütige Förderung und ſtetige Fürſorge gedankt,
welche die Ctadt der Anſtalt bewieſen, und dem Wunſche Ausdruck
gegeben, daß dieſelbe cuch künftighin mit gleichem Wohlwollen
darüber wachen möge. Von ſeiten des Stadtverordneten Lehr
iſt ein Antrag eingelangt, die Fußſteige in der Müllerſtraße ſchon
in dieſem Jahre herzuſtellen, derſelbe wird der Baukommiſſion über=
wieſen
. Letzte Mitteilung iſt die unangenehme Angelegenheit des
Saalbau Inſpektors Velten, welcher ſeit Samstag ſich in Unter=
ſuchungshaft
befindet. Es war beſchloſſen worden, das Rechnungs=
und Kaſſenweſen des Saalbaues mit dem ſtädtiſchen zu vereinigen.
Als dies am 1. April bewerkſielligt werden ſollte, entzog ſich Velten
dem durch die Flucht. Die nach vorgenommener zwangsweiſer
Ueberlieferung eingetretenen Ermittelungen haben bis jetzt ein
Deſizit von 4630 Mark ergeben, welches teilweiſe durch die geſtellte
Kaution gedeckt werden kann.

Erſter Gegenſtand der Tagesordnung ſind die Voranſchläge
Berichterſtatter Lehr darlegt, erfordert einen ſtädtiſchen Zuſchuß
neter Riedlinger treten dem warmen Milchfrühſtück in den Schulen
entgegen, weil man nicht ſchon einem Kinde Armenunterſtützung geben
ſolle und die dafür vorgeſehenen 4000 M. könne man auch anders zu
Armenzwecken verwenden. Beig. Lauteſchläger und Berichterſt. Lehr
treten dafür ein, da dasſelbe günſtige Wirkungen hervorgebracht.
Stadtverordneter Bergſträßer beſtreitet, daß das Frühſtück als
Armenunterſtützung aufgefaßt werde, bei der Auswahl der Kinder
köͤnne man aber wohl etwas herabgehen. Darum erachte er es
für richtig, daß man heute den Zuſchuß nicht einfach ablehnen
dürfe. Die ſeitherige Armenordnung, welche mit der Städte=
ordnung
in Widerſpruch ſtehe, erheiſche eine andere Organiſation,
er bitte die Bürgermeiſterei, dieſer Sache bald näher zu treten.
Stadtverordneter Oſann befürwortet einen Zuſchuß für ein warmes
Frühſtück, wenn auch nicht in der vorgeſchlagenen Höhe. Manche
Eltern ſeien immerhin nicht in der Lage, einem Kinde die Mittel
zu gewähren, daß es die Schule mit Erfolg beſuchen könne. Am liebſten
würde er die ganze Summe ſtreichen, denn in einer Stadt wie
Darmſtadt müßte es den wohlhabenden Klaſſen ein Leichtes ſein,
den erforderlichen Betrag aufzubringen. Beigeordneter Lauteſchläger
führte aus, daß eine neue Armenordnung ähnlich derjenigen von
Lübeck zur Zeit erwogen werde. Stadtverordneter Kahlert hebt
hervor, daß von den hieſigen Oberlehrern nur einer gegen das
warme Frühſtück ſich ausgeſprochen habe und wünſcht eine beſſere
Sichtung der Kinder, dies werde genügen. Stadtverordneter Rückert
will keine Einſchränkung haben, denn diejenigen Herren, welche die
Verantwortung haben, werden ſchon beſtrebt ſein, mit ſö wenig als
möglich auszukommen. Durch Hingabe eines warmen Frühſtücks
erfülle man Zwecke der Armenpflege. Stadtverordneter Thiel
bewilligt dieſes auch, jedoch nicht mit Rückſicht auf die Eltern, ſon=
dern
auf die Kinder. Stadtverordneter Weinmann ſchlägt vor, den
Sparkaſſeneinlegern ¼ pCt. mehr zu geben. Die für ein Milch=
frühſtück
vorgeſehenen 4000 Mark werden ſchließlich bewilligt, ebenſ
der gleiche Betrag für die Erziehungsanſtalt in Gräfenhauſen. Die
Krankenhauskaſſe beträgt 148 212 M. Berichterſtatter Jordis erläu=
terte
die einzetnen Anjätze und ſtellt in Ausſicht, daß die Keanken=
haus
= und Armenkaſſe demnächſt einen beſonderen Rechner erhalten
ſollen. Das Waſſerwerk, deſſen Anſätze Berichterſtatter Diehm be=
kannt
macht, weiſt 757650 Mark auf. Schluß des Berichts folgt
in nächſter Nummer.
Wie die 7D. 8tg.: aus Grünberg meldet, wurde Kreisrat
Schönfeld am 7. mit 25 gegen 8 Stimmen zum Landtags=
abgeordneten
gewählt.
Dem Evangeliſchen Bund wurde ſeitens der Erben des
Herrn G. Ph. Römer der Betrag von 500 Mark durch Herrn
Kommerzienrat Diefenbach überwieſen.
Das Kollegium der Victoriaſchule hat dem ſeitherigen
Direktor, Herrn Dr. Wulckow, der mit dem 1. April ſeiner ge=
ſchwächten
Geſundheit wegen in den Ruheſtand getreten iſt, ein
Andenken überreicht, Das Beitalter der Reformation von Kaulbach.
Die Uebergabe dieſes Bildes wie die eines zweiten Andenkens von
ſeiten des Seminars und der Schülerinnen der Oberklaſſen der
Schule mußte leider privatim und in aller Stille geſchehen, da es
Herrn Direktor Wulckow unmöglich war, noch einmal perſönlich in
der Schule zu erſcheinen, die in den 15 Jahren ſeiner Amtsthätigkeit
ſtetig gewachſen und zu hoher Blüte gekommen iſt. Doch wurde
den Schülerinnen Gelegenheit gegeben, die genannten Andenken, die
im Turnſaale der Anſtalt aufgeſtellt waren, zu ſehen und aus dem
Munde des älteſten Lehrers der Schule im Namen und Auftrag
des ſcheidenden Direktors Worte des Abſchieds zu vernehmen. Möge
dieſem, wie es der Redner am Schluſſe ſeiner Anſprache wünſchte,
Gott recht bald ſeine Geſundheit wiedergeben zum Wohle ſeiner
Familie wie zu eigner, friſcher Schaffensfreudigkeit!
l Die am Mittwoch abend im Gaſthaus zum =Prinzen Karl=
veranſtaltete
einfache Abſchiedsfeier für den ſeitherigen Oberlehrer
der I1. Stadtmädchenſchule und nunmehrigen Kreisſchulinſpektor in
Alzey, Herrn Pfaff, verlief in gemütlichſter Weiſe. Um dem
Scheidenden ihre Sympathie zu bezeugen, war eine zahlreiche Ge
ſellſchaft erſchienen, deren einzelne Glieder ſeither mit Herrn Pfaff
teils in dienſtlichen, teils in freundſchaftlichen Beziehungen geſtanden
haben. an ihrer Spitze der Vorſtand der Kreisſchulkommiſſion, Herr
Geheimerat v. Marquard und der nunmehrige Vorſitzende des
ſtädtiſchen Schulvorſtandes, Herr Bürgermeiſter Morneweg. Aus
den verſchiedenen Tiſchreden und Trinkſprüchen des Abends, deren
Reihe Herr Stadtverordneter Bergſträßer eröffnete, weichem ſich
die Herren Beigeordneter Lauteſchläger, Pfarrer Guyot, Lehrer
Kaßlick, Rechtsanwalt Heumann, Profeſſor Kumpa u. ſ. w.
anſchloſſen, ging hervor, wie ſehr es Herr Pfaff verſtanden hat, ſich
hier in vieljähriger Thätigkeit als Lehrer und Menſch allgemeine

1 1 e6 [ ][  ][ ]

ren
ſich
hrer
w.
ſich

Beilage zu Nr. 84 des Darmſtädter Tagblatt vom 8. April 1892.

Sympathien zu erwerben. Ihn begleiten in ſeinem neuen Wirkungs=
kreis
allſeitia die beſten Wünſche.
Am 11. Juni er. wird Herr Oberlehrer Voltz an der
Mädchenmittelſchule hier ſein 50. Dienſtjahr vollenden. Man
beabſichtigt, dieſen Tag feierlich zu begehen und iſt bereits mit den
Vorbereitungen dazu beſchäftigt. Gewiß wird dieſe Nachricht ſo=
wohl
bei den Kollegen und zahlreichen Freunden des verdienſtvollen
Schulmannes, als auch in den Kreiſen der hieſigen Bürgerſchaft,
deren Töchter während der letzten 20 Jahre zu Tauſenden eine
gediegene Schulbildung unter der bewährten Leitung und Mitwirkung
des Herrn Voltz erhalten haben, einen freudigen Widerhall finden!
Nach den Grazer Feſttagen lautete das Thema, worüber
Herr Rechtsanwalt Lindt in der Monatsverſammlung der Sek=
tion
Darmſtadt des Alpenvereins am Dienstag in
ſehr anſprechender und unterbaltender Form prach. Graz hatte
dem Alvenverein zu Anfang Auguſt v. J. eine äußerſt freundliche
Aufnahme bereitet, der Stadtvorſtand wetteiferte mit Statthalter
und Landeshauptmann in Legrüßung der Gäſte, die ſtädtiſche und
ländliche Bevölkerung der näheren Umgebung beteiligte ſich an
einem alpinen Feſtzuge. Aber die ſteiriſche Gaſtfreundſchaft reichte
weit über das Weichbild der Stadt hinaus. von verſchiedenen Seiten
kamen Einladungen zu Ausflügen in der ſchönen grünen Steiermark.
Den Gäſten fiel die Wahl ſchwer. Herr Lindt ſolgte einer Ein=
ladung
nach Deutſch Landsberg, St. Wolfaang. Marburg, Windiſch=
Graz, auf den Urſula=Berg und nach den Eiſenwerken von Prävali
und berichtete hierüber mit vielem Humor. Ueberall wurden die
Deutſchen Brüder wie alte Bekannte aufgenommen und auf das
Gaſtfreundlichſte begrüßt und verpflegt. Die Orte hatten geflagat,
die Damen ſtreuten Blumen, die Muſiken ſpielten kärkneriſche
Weiſen, Städte und Sektionen ſpendeten Frühſtücke und Erfriſchungen,
Freudenſeuer brannten auf den Höhen, von denen die Geſänge der
Hirten niedertönten. Raketen und bengaliſche Flammen verbreiteten
weithin die Kunde von der Ankunſt der deutſchen Landsleute und
Brüder. Die Uebung dieſer Gaſtfreundſchaft war bei der großen
Zahl der Gäſte keine leichte Aufaabe; ſo beherberate ein Herr
Vletſchutſchnegg auf ſeiner Beſitzung in einer - durch fröhliches
Gelage allerdings ſehr abgekürzten Nacht 60 Gäſte, deren Lebens=
geiſter
nach einer ſechs= bis ſiebenſtündigen Tagestour nicht allzu=
raſch
aufgefriſcht waren. Redner empfahl die Steiermark, das
Bachergebirge, die Karawanken warm für alpine Ausflüge, Land
und Leute ſind gleich nett und ſchön. Der Vorſitzende dankte dem
Vortragenden für die anziehenden Mitteilungen und beſtätigte ſeiner=
ſeits
die außerordentlich liebenswürdige Aufnahme ſeitens der biedern
Steirer; er knüpfte daron die Hoffnung, daß die nächſte zu Anfang
September d. Js. in Meran abzuhaltende Generalverſammirg
des Alpenvereins recht zahlreich von den Mitgliedern der Sektion
beſucht werden möge.
April=Coupon von Portugieſiſchen Staats=
fonds
. Der Direktor der portugieſiſchen Staatsſchuld gibt nun=
mehr
bekannt, daß der Aprilcoupon der 4½ pCt. Staatsanleihe,
ſowie der ſin Deutſchland nicht eingeführten) 4 vCt. Anleihe von
1890 auch von ausländiſchen Beſitzern, falls ſie dies wünſchen, bei
der Bank von Vortuaal einkaſſiert werden kann, zahlbar in Milreis
abzüglich 30 pCt. Steuer. Für dieſe Einkaſſierung ſind, wie die
Bekanntmachung im Inſeratenteil ergiebt, beſtimmte Tage angeſetzt,
ſo zwar. daß die Einlöſung nur allmälich in der Zeit vom 1. bis
28. April beanſprucht werden kann, an jedem Tage beſtimmte
Nummern. Zu der Bekanntmachung wird uns ergänzend noch mit=
geteilt
, der portugieſiſche Finanzminiſter habe die Couponseinlöſungs=
ſtellen
autoriſiert, zu erklären, daß die Einlöſung an den in der
Bekanntmachung fixierten Tagen für die betreffenden Nummern
beginnt und ſodann täalich ohne Einſchränkung erfolgt, jedoch vom
23. April ab nur am Dienstag oder Freitag; daß ferner die Prä=
ſentation
oder Nichtpräſentation der am 1. April 1892 fälligen
Coupons zur Einlöſung in Vortugal die Inhaber der betr. Ctaats=
obligationen
in keiner Weiſe präjudiziere. Wenn mit den auswär=
tigen
Gläubigern eine Abmachung zu ſtande kommt, dann werden
die Titel abgeſtempelt und erſt dadurch wird der Inhaber derſelben
gebunden. Die Couvonseinlöſungsſtellen ſind bereit, den Inkaſſo
der Coupons, welche in Vortugal zur Einlöſung gelangen ſollen, zu
übernehmen; auch erwähnen wir, daß die hieſige Einlöſungsſtelle
(Bank für Handel und Induſtrie) den Aprilcouvon der 1888er und
1889er Staatsobliaationen bis auf weiteres zum Preiſe von je
4 M. 57½ Pf. ankauft.
Zu einer Zeit, wo im Reichstage die Ausdehnung des allge=
meinen
Krankenverſicherungszwanges auf Handlungsgehilfen und
die Einführung freier ärztlicher Behandlung bei den freien Hilfs=
kaſſen
lebhaft diskutiert worden iſt, hat die Kranken= und Be=
gräbniskaſſe
des Verbandes Deutſcher Hand=
lungsgehilfen
zu Leipzig ihren ſehr ausführlichen und
deshalb gerade jetzt recht intereſſanten Geſchäſtsbericht für 1891
herausgegeben. Obgleich dieſe Kaſſe über ganz Deutſchland ver=
breitetz
iſt, denn ihre 8380 Mitalieder verteilen ſich auf 909 Orte
in 151 Orten befinden ſich Zahl= und Verwaltungsſtellen - ge=
währt
dieſelbe bereits ſeit 2½ Jahren ärztliche Behandlung und

Arznei in natura und zwar bei freier Arztwahl. Für erwerbs=
fähige
Patienten wurden demgemäß allein 3575633 M. an Arzt=
honoraren
und Arzneien, für erwerbsunfähige Kranke aber 9191355
Mark Krankengeld, ſowie 5320 M. Begräbnisgeld in einem Jahre
ausgezahlt. Nicht weniger als 5466 Erkrankungen ſind 1891 zur
Anmeldung gekommen, von denen 1746 mit Erwerbsunfähigkeit
verbunden waren, die in 189 Fällen die Dauer von 6 Wochen
überſchritt. Als bemerkenswerte Kaſſenleiſtungen für eine Krank=
heit
ſind u. a. genannt 1365 M. Krankengeld, 143.60 M. Arzt und
Arznei, ſowie 250 M. Begräbnisgeld. Die Kaſſe gewährt aller=
dings
auch dem Kaufmannsſtande wirklich angemeſſene Unter=
ſtützungen
, nämlich ein Krankengeld von täglich 1½, 2, 3, 4 und 5
Mark für die Dauer von 26 Wochen zum vollen und ev. weitere
26 Wochen zum halben Betrage und ferner, ohne beſondere Bei=
tragszahlungen
, für den Fall des Todes ein Begräbnisgeld bis
300 M. Die Beitragsſätze ſind durchaus mäßig, die hohen KLaſſen=
leiſtungen
aber werden durch einen Reſervefonds von 130000 M.
ſichergeſtellt. Im Jahre 1891 hat die Kaſſe 2507 neue Mitglieder
aufgenommen und jedenfalls kann allen, dem Verſicherungszwange
unterliegenden Handlunasgehilfen, der Beitritt zu dieſer bedeutendſten
kaufmänniſchen Hilfskaſſe nur empfohlen werden.
8t. Frankfurt, 6. April. Der Zoologiſche Garten be=
ainnt
bereits mit ſeinen Extra=Veranſtaltungen. Geſtern und heute
konzertierte daſelbſt mit großem Erfolge die Kapelle des Großh.
Bad. Leib=Grenadier=Regiments. Jedes der Konzerte war wohl=
beſucht
, auch Küche und Keller des Gartens fanden allſeitige An=
erkennung
.
Frankfurt, 7. April. Der berühmte Baritoniſt Francesco
bAndrade hat mit der hieſigen Theater=Intendanz ſoeben eine
Vereinbarung getroffen, derzufolge der Künſtler im Opernhauſe
nächſte Woche ein kurzes Gaſiſpiel abſolvieren, und zunächſt Mon=
tag
, den 11., in einer in Frankfurt noch nicht geſungenen Partie,
nämlich als Renée im Maskenballu auftreten wird.-
Platzbeſtellungen für dieſes Gaſiſpiel können von Donnerstag an=
gefangen
an der Kaſſe des Opernhauſes und an den Verkaufs=
ſtellen
bewerkſtelligt werden.
Frankfurt, 6. April. Nach einer Mitteilung der Prüfungs=
kommiſſion
der Frankfurter Elektriſchen Ausſtellung bezüglich der
Kraftübertragung von Lauffen beträgt der mittlere
Wirkungsgrad in Frankfurt bei großer Belaſtung 74vCt., wobei
ein Nutzverluſt am Dynamo von 8-10pCt. eingerechnet iſt. Hieraus
ergiebt ſich für die eigentliche Uebertragung bis zum ſekundären
Transformator der Ausſtellung ein mittlerer Wirkungs=
grad
von 80-82pCt.
Stuttgart, 6. April. Im Luftkurort Schoemberg im Schwarz=
wald
leate ein großer Brand geſtern 25 Häuſer in Aſche.
München. 6. April. Der Kaiſer von Oeſterreich be=
abſichtigt
am nächſten Sonntag zu mehrtägigem Beſuche bei der
Prinzeſſin Giſela hierherzukommen.
Augsburg, 6. April. Die Augsb. Abendztg. ſchreibt: Für
Freunde des edlen Weidwerks dürfte es von Intereſſe ſein, daß die
im letzten Frühjahr zwiſchen einem Herrn aus Hohenzollern und
Herrn Jaadpächter S. in Höchſtädt a. D. entrierte Wette, ob es
möglich wäre, den Axishirſch (cerpus axis) dauernd im Donau=
thale
anzuſiedeln, ihre Löſung dahin gefunden hat, daß ſich die
vorigen April im Höchſtädter Donauwalde eingeſetzte Familie vor
kurzem um 2 Stücke vermehrt hat.
Ulm, 5. April. Der Einbrecher Klein von hier der vorigen
Sommer die Oberamtspflege Blaubeuren um 15000 Mk. beraubte
und dann in Rom verhaftet wurde, iſt nach längerer Inhaftierung
in Rom vor kurzem in das hieſige Unterſuchungsgefängnis einge=
liefert
worden. Klein war an der italieniſchen Grenze von der
Schweizer Polizei übernommen worden und wurde dann in
14tägigem Fußmarſch bis Kreuzlingen geſchubt; zugleich mit dem
Arreſtanten ging auch ein Paket mit 13000 Frs. in Bank=
noten
, die man bei Klein in Rom vorgefunden, von der Hand
des einen Landjägers in die des nächſten über. Bei der Ankunft
beider in Kreuzlingen war nun nicht gleich ein württembergiſcher
Offiziant zur Uebernahme des Klein und ſeines Raubes da. Was
thut die Schweizer Polizei? Sie ſagt zu dem Schubling: Di
wöllet ſe ſchints nüt; do hoſt di Sach, mach, daß de furt kumſt!
und händigte ihm ohne weitere Umſtände das Paket ein. Der
Arreſtant traute ſeinen Augen und Ohren kaum, derlor aber keine
Zeit mit unnötigem Proteſtieren, ſondern ſchlug gleich den Weg
nach Konſtanz ein, wo er eine 1000 Frs. Note wechſeln ließ, ſich neu
equipierte und ein Velociped für 320 Mk. kaufte. Eben ſchickte er
ſich an, auf flüchtigem Stahlroß ſeinem Vaterland zum zweiten Mal
den Rücken zu kehren, als die Konſtanzer Polizei auf ihn aufmerk.
ſam wurde und ihn wieder verhaftete. Das württembergiſche Gericht
war ſehr erſtaunt, als es vernahm, wie gemütlich bei der Kreuzlinger
Polizei die Auslieferungsbeſtimmungen gehandhabt werden. J. 8.)
Verlin. 6. April. Die Alla. Reichskorreſpondenz' ſchreibt:
Der Grenadier Lück vom 3. Garde Regiment zu Fuß iſt vom
Regiments=Kommandeur Oberſt v. Bismarck zum Gefreiten be=
174

[ ][  ]

117.

Nr. 84

foͤrdert worden in Anerkennung ſeines korrekten Benehmens als
Wachtpoſten. Grenadier Lück iſt derjenige, welcher in der Nacht
vom Freitag zum Samstag vor der Kaſerne in der Wrangelſtraße
den Schuß abgegeben hat. Der erſchoſſene Arbeit.rFranz Brandt
iſt als ein roher Burſche bekannt geweſen. Derſelbe hat am
29. Februar den Zimmermann Veith ohne Veranlaſſung derart
mißhandelt, daß er infolge der Verletzungen am 8. März ſtarb.
Außer der Anſchuldigung wegen Körperverletzung mit tödlichem
Ausgange hätte Brandt noch wegen Verübung groben Unfugs
und Widerſtandes gegen die Staatsgewalt ſich zu verantworten
gehabt.
Berlin, 6. April. Geſtern iſt ein weiterer Band von Moltke,
und zwar der 1. Band Hur Lebensgeſchichte' erſchienen. Das Be=
deutendſte
in demſelben ſind unſtreitig die von Moltke im Jahre 1890
in Creiſau niedergeſchriebenen Troſtgedanken: In demſelben finden
ſich u. a. folgende ſchöne echt chriſtliche Gedanken: Vernunft und
Weltordnung ſind konform, ſie müſſen gleichen Urſprungs ſein.
DasChriſtentum hat die Welt aus der Barbarei zur Geſittung em=
porgehoben
, aber war es die Glaubenslehre, das Dogma, welches
dieſen Segen ſchuf? Wir können die Glaubensſätze hinnehmen,
wie die Verſicherung eines treuen Freundes. ohne ſie zu prüfen,
aber der Kern aller Religionen iſt die Moral, welche ſie
lehren, am reinſten und erſchöpfendſten die chriſtliche. Sollte über=
baupt
nicht jedes fromme Gebet, möge es an Buddha, Allah oder
Jehovah gerichtet ſein, an denſelben Gott gelangen? Die Ver=
nunft
ſteht nirgends im Widerſpruch mit der Moral, das Gute iſt
ſchließlich auch das Vernünſtige, aber darnach zu handeln, hängt
nicht von ihr ab. Hier entſcheidet die herrſchende Seele, die Seele
des Empfindens, das Wollen und Handeln. Ihr allein hat Gott
das zweiſchneidige Schwert des freien Willens geſchenkt, dieſe
Gabe, welche nach der Schrift zur Seligkeit oder zur Verdammnis
fübrt. Aber auch ein ſicherer Ratgeber iſt uns beigeordnet. Von
uns ſelbſt unabhängig. hat er ſeine Vollmacht von Gott ſelbſt. Das
Gewiſſen iſt der unbeſtechliche und unfehlbare Richter, welcher ſein
Urteil in jedem Augenblick ſpricht, wo wir ihn hören wollen und
deſſen Stimme endlich auch den erreicht, der ſich ihr verſchließt,
wie ſehr er ſich dagegen ſträubt."
Camen, 5. April. Auf der Zeche Monopol waren zwei Berg=
leute
in einer Seiltrommel beſchäftigt, die ſich mit einemmal
in Bewegung ſetzte und trotz Anwendung der Dampfbremſe nicht
eher feſtgelegt werden konnte, bis das ganze, mehrere hundert Meter
lange Seil abgewickelt war. Dem einen Arbeiter war infolge des
Herumſchleuderns das Blut aus dem Kopfe getreten, er ſtarb ſofort,
der andere kam mit einigen Rippenbrüchen und ſonſtigen kleinen
Verletzungen davon.
Petersburg. 6. April. Nach einer amtlichen Mittei=
lung
erfolgte die vorgeſtrige Exploſion in der Trockenkammer
der Fabrik zur Herſtellung rauchloſen Pulvers beim Aufſchütten
feuchten Pyroxvlins. Gegen 400 Pud (16000 Pfund) Vyroxhlin
wurden mit der Trockenkammer vernichtet. Die Militär= Pulver=
fabrik
hat jedoch noch eine andere Trockenkammer. Da der Ort der
Kataſtrophe iſoliert liegt, ſo litten nur die benachbarten zwei Ge=
bäude
erheblicher. - Hier fanden auch Verwundungen von Arbeitern
ſtatt, welche bei der Exploſion ſchleunigſt ins Freie zu kommen
ſuchten, aber von den 2rümmern getroffen wurden. Mehr oder
weniger ſchwer verwundet ſind 5 Verſonen, gegen 22 andere ließen
ſich Verbände anlegen. Als ein Wunder iſt es anzuſehen, daß die
erwähnten zwei Gebäude, in deren einem ſich über 700 Pud Pyroxylin
befanden,. während im anderen Pulver getrocknet wurde, nicht eben=
falls
vernichtet worden ſind, zumal dieſelben noch durch Feuer be=
droht
waren das unter den Trümmern des explodierten Gebäudes
entſtand. Es wird beſtätigt, daß ſämtliche neun Arbeiter der
Trockenkammer umgekommen ſind. Die Körper derſelben ſind buch=
ſtäblich
in Fetzen zerriſſen. Die Panik bei dieſer außergewöhnlich
heftigen, eine koloſſale Säule von Rauch und Trümmern hoch in
die Luſt ſchleudernden Exploſion war unbeſchreiblich.
Brüſſel, 6. April. Die Lütticher Polizei verhaftete dieſe Nacht
einen verdächtigen Fremden der ſich im Beſitz von 1300 Franes be=
fand
und ſich als Mathieu, den bisher vergebens geſuchten Mit=
thäter
Ravachols. ausgab.,
London, 6. April. Der deutſche Kaiſer hat unter die
Mannſchaft des engliſchen Rettungsbootes. das die Reiſenden der
rEiderr in Sicherheit brachte, Geſchenke verteilen laſſen. Ein
junges Mädchen, das ſich bei derſelben Gelegenheit auszeichnete, hat
die Vhotographie des Kaiſers mit ſeiner eigenhändigen Unter=
ſchrift
erhalten.
Nom, 6. April. Die Polizei hat am Bahnhofe Frenza mehrere
Kilo Dynamit beſchlagnahmt, welche von Eiſenbahnarbeitern
nach Bologna aufgegeben waren.
Für die Küche. Filets la Sultane lnormanniſches Ge=
richt
). Ein Ochſenfilet ſchneidet man in 1½ Centimeter dicke Würfel,
beſtreut ſie ½ Stunde vor dem Herrichten mit Pfeffer und wälzt
ſie nach dieſer Zeit in einer Miſchung von '⁄₈ geriebenem Brot und
⁄₄ geriebenem Parmeſankäſe. In eine niedrige Kaſſerole bringt

man alsdann über lebhaftem Feuer 160 Gramm Butter, legt in
die heiße Butter einen Teil der Würfel und erſetzt dieſelben, ſowie
ſie gebräunt ſind, durch andere. Dann ſchöpft man einen Teil der
Butter ab, giebt in die Kaſſerole einen Löffel Tomatenpurée, ſowie
das Jus von den geſchmorten Filetwürfeln, fügt einen Theelöffel
Liebias Fleiſchextrakt hinzu, miſcht alles gut durcheinander und
ſerviert.

Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten die traurige Mittheilung,
daß heute Morgen 8½ Uhr nach kurzem, ſchwerem Leiden
unſer lieber Gatte, Vater, Bruder und Großvater
Hermann Friedrich, Schuldiener,
1 im Alter von 67 Jahren ſanft verſchieden iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 7. April 1892.
(5459
Die Beerdigung findet Samstag den 9. April, Nachm.
4 Uhr, vom Sterbehauſe, Victoriaſtraße, aus ſtatt.

EOLB-AnzE1gk.
(Statt jeder beſonderen Mittheilung.)
Heute Vormittag ½11 Uhr entſchlief unſere liebe
Mutter, Schwiegermutter und Großmutter
Frau Christiane Hiebergall, Wittwe,
im Alter von 73 Jahren.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 7. April 1892.
Die Beerdigung findet Samstag Nachmittag um 3 Uhr
vom Eliſabethenſtift aus ſtatt.
[5461
Codes=Anzeige.
Statt jeder beſonderen Benachrichtigung.
In der geſtrigen Nacht verſchied ſanft nach kaum
achttäͤgiger Krankheit an den Folgen der Influenza unſere
liebe, treue Schweſter, Tante und Großtante
Fräuloin Wilhelmine Uhrig.
65 Jahre alt.
Wir bitten um ſtille Theilnahme.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Professor Dr. W. Thrig.
Die Einſegnung findet Samstag, den 9. April, Nach=
mittags
¹5 Uhr, die Beerdigung um 5 Uhr auf dem
Darmſtädter Friedhof ſtatt.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahm; während
der Krankheit, ſowie bei der Beerdigung meines lieben Bruders
Eudolf Tivendeh
ſage ich hierdurch meinen innigſten und tiefgefühlteſten Dank.
Ernst Tivendell.
Darmſtadt, den 7. April 1892.
6462

Tanentalender.
Montaa. 11. April: Generalverſammlung der GeſellſchaftEintracht
im Geſellſchaftslokale.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich, beide in Darmſtadt.