Darmstädter Tagblatt 1892


05. April 1892

[  ][ ]


N. 8l.

EUN
1oNNe
AbToboULöy

Abonnement=preis
diertelſährlich 1 Mark 50 Pf. halb=
ährlich
8 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärtz werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen entgegenge=
nommen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poflaufichlag.

155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
1
2uſrleies ventestilgoodit.

Inſerate
für das
ochentl. Smal erlſcheinende Tagblan
werden angenommen:uDarmſtadt
don der Expediion. Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blbßer,
Schießhausſtraße 14. ſowie anzwärtz
von allen Annonen=Erpeditonen

Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.

Dienstag den 5. April.

1892

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Erhebung der Quittungskarten beim Verziehen aus einem Bezirke der Stellen.
Nach den in Heſſen geltenden Beſtimmungen bleiben die den Verſicherungspflichtigen ausgeſtellten Quittungskarten der
Regel nach bei den Krankenkaſſen, Gemeindebehörden oder örtlichen Stellen, bis deren Herausgabe verlangt wird. Bisher
haben Verſicherte häufig beim Wechſel des Arbeitsortes die Abholung der Karten bei der Hinterlegungsſtelle verſäumt. Es
wurde dann am neuen Beſchäftigungsorte die Ausſtellung neuer Quittungskarten beanſprucht, ohne daß dabei das frühere
Verſicherungsverhältniß und die Thatſache des Vorhandenſeins einer früheren Quittungskarte zur Sprache kam. In Folge
hiervon entſtehen eine Reihe von Mißſtänden und Weiterungen, welche für die Vorſchriften inſofern von großem Nachtheil ſein
können, als unter Umſtänden die früheren Karten und eingeklebten Marken dereinſt nicht zur Aufrechnung kommen.
Wir machen deshalb alle Verſicherten darauf aufmerkſam, daß ſie beim Wegzuge aus dem Beſchäftigungsorte ſich von
der betr. Stelle ihre Quittungskarte aushändigen laſſen und bei dem Eintritt in die Beſchäftigung am neuen Aufenthaltsorte
ſich bei der Meldeſtelle anzumelden und zugleich ihre Quittungskarte abzugeben haben.
Die unſtändigen Arbeiter deren Karte ſich im Beſitz des Arbeitgebers befindet, müſſen ſich wegen der Rückgabe an dieſen
wenden. Die Arbeitgeber ſind bei namhafter Straſe gefetzlich zur Herausgabe der Quittungskarten verpflichtet, bleiben außer=
dem
bei Zuwiderhandlungen dem Berechtigten für alle Nachtheile haftbar.
Darmſtadt, den 1. April 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(5188
v. Marquard.
Betreffend: Die Verſicherung der Felderzeugniſſe gegen Hagelſchaden.
Darmſtadt, am 1. April 1892.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Wir empfehlen Ihnen, die Angehöͤrigen Ihrer Gemeinden auf die Vortheile aufmerkſam zu machen, die denſelben durch
Verſicherung ihrer Felderzeugniſſe bei den zum Geſchäftsbetrieb im Großherzogthum zugelaſſenen auswärtigen Hagel= Ver=
ſicherungs
=Geſellſchaften in Ausſicht ſtehen.
Sie wollen um ſo mehr auf Verſicherung der Felderzeugniſſe Ihrer Gemarkungen hinwirken, als gerade mit Rückſicht
auf die beſtehenden Verſicherungsgelegenheiten Collekten für Hagelbeſchädigte von Großherzoglichem Miniſterium des Innern
und der Juſtiz nicht mehr geſtattet werden.
v. Marquard.
5189
Darmſtadt, am 1. April 1892.
Betreffend: Reviſion genehmigungspflichtiger Bauweſen und Feuerungsanlagen.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes.
Unter Bezugnahme auf unſer lithographirtes Ausſchreiben vom 19. Februar d. Js. fordern wir Sie auf zu berichten,
ob Sie die in demſelben Ihnen aufgegebenen Bekanntmachungen vollzogen haben.
v. Marquard.
66190
Betreffend: Den Ausbruch der Maul= und Klauenſeuche.
B e k a n n t m a ch u n g.
Nach Mittheilung des Großherzoglichen Kreisamts Groß=Gerau iſt die Maul= und Klauenſeuche in Dornheim wieder
erloſchen und die Gemarkungsſperre wieder aufgehoben worden.
Ferner iſt nach Mittheilung Großherzoglichen Kreisamts Bensheim dieſe Seuche im Stall des Fabrikanten Adolf
Schönherr zu Lorſch ausgebrochen und über die verſeuchte Stallung Gehöftſperre verhängt worden.
Darmſtadt, am 1. April 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
[6191
v. Marquard.
166

[ ][  ][ ]

1120
Nr. 81
Vereſſend: Geſuch des Johannes Gruͤnig IV., Zimmermeiſter von Pfungſtadt um Genehmigung zur Aufſtellung eins
Dampfkeſſels.
B e k a n n t m a ch u n g.
Zimmermeiſter Johannes Grünig IV. zu Pfungſtadt beabſichtigt auf dem Grundſtück Flur l, Nr. 920⁸⁄₁₀, gelege=
zu
Pfungſtadt in der Bismardſtraße in einem daſelbſt zu errichtenden Keſſel= und Maſchinenhauſe einen Dampfkeſſel auf
zuſiellen. Pläne und Beſchreibung hierüber liegen 8 Tage lang. vom Erſcheinen dieſes in dem Darmſtädter Tagblatt an ge
rechnet, auf dem Büreau der Großh. Bürgermeiſterei Pfungſtadt zur Einſicht der Intereſſenten offen. Etwaige Einwendunge=
ſind
binnen dieſer Friſt bei Meidung des Ausſchluſſes bei Großh. Bürgermeiſterei Pfungſtadt vorzubringen.
Darmſtadt, am 28. März 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
6519

Ueberſicht:
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 16. bis 31. März 1892.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 22.-. Korn per Sack
100 Kilo M. 21.-.
- Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 16.50. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 14.-.
Darmſtadt, den 1. April 1892.
Großherzogliches Polizeiamt.

Ueberſicht.
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 16. bis 31. März 1892.
Butter per ¼ Kilo M. -. 95, desgl. in Partien M. - 85
Eier per Stück 7 Pfa., desgl. per 25 Stück M. 1.69
Kartoffeln per 100 Kilo M. 8.50, desgl. per 25 Kilt
M. 2.70. Kornſtroh per 50 Kilo M. 250. - Heu pe
50 Kilo M. 3..
Darmſtadt, den 1. April 1892.
Großherzogliches Polizeiamt. (519

B e k a n n t m a ch u n g.
Durch kriegsgerichtliches Erkenntniß vom 21. Mürz 1892, beſtäligt am 28.
März 189¾, ſind die Rekruten aus dem Landwehrbezirk Frankfurt a. M.:
1) Philipp Schwerdt, geboren am 13. März 1868 zu Großhauſen,
2) Heinrich Rapp, geboren am 6. Juli 1868 zu Habitzheim,
in contumaciam für fahnenfluchtig erklärt und in eine Geldſtraſe von je 160 Mt.
verurtheilt worden.
Frankfurt a. M., 2. April 1892.
Königliches Gericht der 21. Diviſion. (5194

B e k a n n t m a ch u n g.
Diejenigen hieſigen Einwohner, welche Tauben halten, wollen dieſelben wegen
der Saatzeit während des Monats April l. 33. bei Vermeidung einer Strafe von
2 Mk. für jeden vorkommenden Uebertretungsfall eingeſperrt halten.
Solle ein Taubenbeſitzer nicht im Stande ſein, ſeine Tauben bis zum Ein=
ritt
des obengenannten Termins in den Schlag zu bringen, ſo muß er davon
bei Vermeidung der Nichtbeachtung dieſes Umſtandes - auf unſerem Büreau,
Stadthaus, Zimmer Nr. 35, alsbald Anzeige machen.
Darmſtadt, den 31. März 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
[5195
Anfurderung.
Forderungen und ſonſige Anſprüche an den unter der Rechtswohlthat des
Inventars angetretenen Nachlaß des Kriegsminiſterial=Kanzliſten Heinrich Pfeiffer
dahier ſind binnen einer Woche bei Meidung der Nichtberückſichtigung bei unſerer
Gerichtsſchreiberei anzumelden.
Darmſtadt, den 30. Mütz 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Berchelmann.
5196
Mittwoch den 6. April, Nachmittags 1 Uhr,
ſollen zu Meſſel im Germann'ſchen Wirthshaus
101 Haufen Moos= und Nadelſtren
an Meiſtbietende verſteigert werden. Die Streu ſitzt am Eppershäuſer Weg.
Meſſel, den 2. April 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Meſſel.
Germann.
619)

Den ächten
Vornsſoin. Kusbodeon
Lack
von
Ed. Piannenschmidt, Dannig,
owie
Wussbodem-
Glamz-Laek,
feſtes und flüſſiges
Parketboden=Wachs,
Stahlſpähne, Terpentin=Oel,
Leinöl, Leinöl=Firniß,
Spiritus, Schellack,
alle trockenen Farben und
Oelfarben,
Lacke und Pinſel
empfehle alles in den beſten Qualitäten.
Carl Watzingor,
Wilhelminenſtraße I. 15198
140
ROIOI
Blamon-

u. Anſtrichen
ſchon v. 1 M. an
WO
empfiehlt
Gg. SSauerwein,
Soderſtraße 7. nächſt dem Karellplatz.
Neue Eberſtädter Wägelchen, zwei
I4 neue Breaks, vierſitzig. zu verkau=
fen
bei Ph. Hofmann, Schmiedmeiſter
in Eberſtadt.
66199

Eübel
in allen Größen,

[ ][  ][ ]

Nr. 81
gtamm- und
Brennholz. Yerkteigerung.
Donnerstag den 7. April l. Js., Vormittags 9 Uhr präcis
anfangend,
werden in dem Nieder=Namſtädter Gemeindewald, Diſtrikt Wachholderberg,
Kühtränk und Schillerntann, verſteigert:
12 Eichen=Stämme, 14-26 Eim. Durchm. und 8-12 Meter Länge,
192 Rm. Buchen= und 4 Nm. Kirſchbaum=Scheiter,
142 Buchen= und 2 Kirſchbaum=Knüppel,
26 Eichen=, 1 Rm. Birken= und 46 Rm. Kiefern=Knülppel,
71 Kiefern=, 2 Rm. Eichen= und 8 Rm. Kief rn=Stöcke,
2770 Stück Buchen=, 250 Stück Eichen= und 550 Stück Kiefern=Wellen.
Zuſammenkunft am Bonsthal am Eingang des Waldes.
Sämmtliches Holz iſt erſter Glte, kann über Nieder=Ramſtadt und auch durch
das Mordachthal abgeſahren werden.
Nieder=Ramſtadt, den 2. April 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Nieder=Namſtadt.
Bender.
(5200

Gemulde Yerſteigerung.
Donnerstag den 7. April l. J., Vormittags 10 Uhr,
ſollen im großen Gartenſaal zum Schützenhof die Sammlung von Original=
Oelgemülden eines Kunſtfreundes, bedeutender älterer Meiſter, ſowie einiger ſehr
guter moderner Meiſter öffentlich meiſtbietend gegen Baarzahlung verſteigert werden.
Unter den zu verſteigernden Gemälden befinden ſich Meiſterwerke von Lucas Cranach,
Francesco Albany, Roſa Salvator, J. v. Oſtade, Pourbus Vieter, Aetetis
J. Witewal, Sanchev Cocello, Jan Steen, van Blees, Joh. Roos, C Fiſch=
bein
, Ph. Wouwermann. Guido Neui, Angelica Kaufmann, Panini,
Honthorſt, Schütz und van der Belde u. ſ. w. Wodurch dieſelbe Kunſtliebhabern,
ganz beſonders einer eingehenden Beachtung empfohlen wird und bietet ſich Gelegen=
heit
gute Werke zu erhalten.
Die öffentliche Ausſtellung findet Mittwoch den 6. April, Vormittags von
10-12 und Nachmittags von 3-5 Uhr ſtatt.
(4979
Darmſtadt, den 31. März 1892.

H. Strauss, Hoſtaxator.

1121
Bekanntmachung.
Vom 6. ds. Mts. ab wird bei den
wöchentlichen Dünger=Verſteigerungen in
der Artillerie=Kaſerne mit dem Verkauf
der Matratzenſtren begonnen.
Darmſtadt, den 1. April 1892. (5152
Feld=Artillerie=Regiment Nr. 25.

Weiße und
crsmefarbige

GAdSOIOh

in verſchiedenen
Breiten

ſind in reichhaltigster Auswahl auf Lager und werden zu
den billigsten Preiſen verkauft.
4171
L. DxAlLAiLtC-x,
Ernst-Ludwigsstrasse 22
nahe dem Ludwigsplatz.

Wichtig für Jausfrauen.
Die Holländiſche
Haßkee-Brennerei
H. Disqué & Co, Hannheim,
empfiehlt ihre, unter der Marke
Clephanten=
N
Kaſfee
ſwegen ihrer Güte und Billigkeit ſo be=
rühmten
, nach Dr. v. Liebig's Vorſchrift
f. Weſtindiſch=Miſch. pr. Ko. M. 160,
f. Menado 1.70,
f. Bourbon 1. 80
extraf. Mocca 2.-
Durch vorzügliche neue Brenn=
Methode
kräftiges feines Aroma.
Große Erſparniß.
Nur ächt in Packeten mit Schutzmarke
Elephantu verſehen von 1, ½ und
¹⁄. Pfund.
Niederlagen in Darmſtadt bei:
M. läger, Woiss L; Egonolf, Lud-
wig
Gorschlauer, Phil. Huwerth,
H. Kellor, Promenadeſtr. 26, I. Lim-
mermann
, Soderſtraße 44, M. Kamuff,
L. Steingässer's Nachfolger, an der
Stadtkirche, Christian Zimmer. (5327

Marienburger
Gold-Lottorie Looso
3 Mark,
bei
L. F. Ounacker,
Ludwigsſtraße 2. (3564

Erhalt ng ſeiner
Vom an dor Haare und immer
reiner Kopfhaut etwas liegt, der kaufe
Retter's Haarwasser.
Dasſelbe, ſtaatlich geprüft u. begutachtet,
verkauft zu 40 Pfg. und M. 1.10 in
Darmſtadt H. W. Prassel, Rhein=
ſtraße
16.
[1774

Sopha mit 6 Stühlen, in rotem ge=
preßtem
Plüſch. gut gepolſtert und
faſt neu, ſtehen bei mir zum Verkauf.
J. Stritzinger, Tapezier,
4654)
Hofſtallſtraße 6.

51 wurz zu verkaufen.

Wuthsſtraße 9 Setzkartoffel u. Dick=
(4932

Husssohalen Eakaoi
zum Färben blonder, rother und grauer
Kopf= und Barthaare aus der Fabrik v.
C. D. Wunderlich in Nürnberg prämiirt
1882. Rein vegetabiliſch, ohne jede metal=
liſche
Beimiſchung, garantirt unſchädlich.
Dr. Orſilas Haarfärbe=Nußöl, zur
Stärkung und Wachsthum des Haares
und zum Dunkeln desſelben; zugleich ein
feines Haaröl. Beide 70 Pfg. Aecht
färbendes und garantirt, unſchädliches
Haarfärbemittel, für ſchvarz, braun
und blond. Carion Mt. 150.
[636
Adolf Walchuer,
vormals E. Scharmann,
Hoflieferant, Ludwigsplatz 1.

[ ][  ][ ]

1122

Mr. 81

E4 Uualsoho Füllgardinon, Hs
eröme und woiss, abgepasst und am Stück, per Fonster H. 2.50, 3.-, 3.50, 4., 5.
6.- 7., 8.-, 9.-, 10.- und höher.
Sohmale Vorhangstofke.- Bouleaunstoffe, - Mtaminestoſfe.
Fichberg's Hachſolgor, Grosh. Hollioſorant.

E

213) Niederramſtädterſtr. 57b. der
mittlere Stock meines Hauſes (Eckhaus)
5 Zimmer, Manſardezimmer ꝛc., iſt mit
allen Bequemlichkeiten ſofort oder früher
zu vermiethen.
2587) Landwehrſtraße 27 eine Woh=
nung
(4 Zimmer und Mädchenſtube) per
1. Juni. Auf Wunſch mit Werkſtatt.
2815) Der erſte Stock meines Hauſes
Ecke Schulſtraße und Ludwigsplatz,
iſt anderweit zu vermiethen.
Chr. Wirthmein.
2816) Ruthsſtraße 9 eine Wohnung,
3 kleine Zimmer nebſt allem Zubehör.

3339) Heerdwegſtr. 97 iſt der
2. Stock mit 5 bis 6 Zimmern und
allem Zubehör zu vermiethen.

4087) Mathildenplatz 16 iſt d. un=
tere
Stock, 6-8 Zimmer mit allem Zu=
behör
, ſofort zu vermiethen.
4241) Ernſt=Ludwigsſtraße 10
eine Wohnung von 3 Zimmern, Küche,
Keller u. Zubehör per ſofort an ruhige
Leute zu verm.
Hermann Berger.
4393) Saalbauſtraße 28 eine kleine
Wohnung an ruhige Leute ſofort zu v.
4394) Ludwigsplatz 4 eine hübſche
Wohnung von 4 Zimmern, Küche, Keller
und Bodenkammer iſt für gleich oder
ſpäter zu verm. Näh. in der Conditorei
daſelbſt.
4396) Aliceſtraße 24 iſt eine Woh=
nung
im 4. Stock von 4 Zimmern, Küche,
Speiſekammer nebſt Bodenkammer und
Keller ſofort zu vermiethen. Näheres
beim Wirth, 1 Treppe.
4531) Weinbergſtraße 46, 2. Stock,
3 Zimmer u. Küche, Glasabſchluß und
Waſſerleitung zu 250 M. Daſelbſt eine
kleine Wohnung zu 150 M.
F. B. Brehm.
4550) Wilhelminenſtr. 3 Woh=
nung
im 1. Stock, 6 Zimmer ꝛc.,
Bleichplatz, Trockenboden, p. 1. Juli
zu vermiethen.
Anzuſehen tüglich 3-5 Uhr, mit
Ausnahme von Sonntag.

4549) In meinem Hauſe, Prome=
nade
5, iſt die Bel=Etage, 6 Zimner
nebſt Zubehör, ſowie eine Wohnung im
2. Stock, 4 Zimmer nebſt Zubehör, an=
derweitig
zu vermiethen und per 1. Juli
A. Leske.
beziehbar.
4717) Alexanderſtr. 18, neben der
Infanteriekaſerne, iſt der 1. Stock mit
6 Zimmern per 1. Mai anderweit zu ver=
miethen
. Die Wohnung eignet ſich durch
ihre Lage ganz beſonders dazu, einzelne
Zimmen davon möblirt abzugeben. Näh.
Eliſabethenſtr. 29 im Laden.
4947) Eliſabethenſtr. 47
Wohnungen von 4 und 3 Zimmern mit
Zubehör per 1. Juni zu beziehen. Zu/
ſerfr. bei J. Ruoff, Waldſtr. 35.
5010) Mühlſtraße 43 eine freund=
liche
Wohnung, 2 Zimmer Küche u. ſ. w. an
eine ruhige Fam ilie ſofort zu vermiethen.

geooolsodaeeediooooooooooo
5011) Waldſtraße 18 iſt der 6
8 untere Stock mit 6 Zimmern per
I. Mai d. J. an zu vermiethen.
8 Anfragen erbitten im erſten Stock
8 des Hauſes.
ooeooeeeeoooooocooooooooeeod
5013) Wendelſtadtſtr. 51
St.,
e. Wohnung, 2 Zimmer, Küche, Waſſer=
leituug
, Glasabſchluß. Manſardenzimmer
u. ſonſt. Zubehör ſof zu verm.
4
508) Lannusſtr. 16 Menbau
iſt der Parterre, I. und 2. Stock
alsbald zu vermiethen u. per 1. Mai
event. auch früher zu beziehen.
Nähere Auskunft Taunusſtr. 24.
F. Delp Maurermeiſter.
L.
5047) Beckſtraße 71 in freier Lage
eine freundliche Wohnung von 4 Zimmern
mit allem Zubehör zu vermiethen. Näh.
1 Treppe hoch.

5165) Ernſt=Ludwigsſtraße 9
ſchöne Wohnung, 5 Zimmer mit
Zubehör, per 1. Juli zu verm.
Heinrich Elbert.
e
W
5201) Schießhausſtraße 74 im erſten
oder zweiten Stock, 3 Zimmer, Küche mit
Waſſerleitung, Magdſtube, abgeſchl. Vor=
platz
, Waſchküche, Bleichplatz, auf Wunſch
auch Gartenantheil, zu vermiethen, ſofort
oder bis 1. Juli zu beziehen.

5202) Heidelbergerſtraße 84 frdl.
Manſardenwohnung zu vermiethen.
5203) In meinem Hauſe Ernſt= Lud=
wigsſtraße
14 eine Wohnung, 2 Stiegen
hoch, 4 Zimmer, Küche, 2 Bodenkammern,
Keller und Mitbenutzung der Waſchküche,
per 1. Juli (nach Vereinbarung auch
früher) zu vermiethen. Preis 550 M.
Heinrich Henkel, Hofbouquetlieferant.
5504) Eine kleine Wohnung ſofort
zu verm, Näh. Schuſtergaſſe 8 i. Laden.
5205) Große Bachgäſſes Wohnung
mit Waſſerleitung ſofork zu verm.
5206) Pallaswieſenſtr. 1 eine Woh=
nung
zu verm. und ſofort beziehbar.
5207) Liebigſtr. 15 am Wilhelms=
platz
Parterre=Wohnung, 7 Zimmer mit
Balkon, Garten und Zugehör, alsbald
beziehbar. Einzuſehen Nachmittags von
2-4 Uhr. Näheres Wilhelminenſtr. 8.

Läden, Magazine slo.
1819) Ein Laden mit Wohnung
zu vermiethen, worin ſeither eine Kalbs=
und Hammelsmetzgerei mit beſtem Erfolg
betrieben wurde. Zu erfragen bei Karl
Kaiſer, Cafinoſtraße 11.
4246) Kirchſtraße 2 iſt der Laden
mit Wohnung zu vermiethen und bald zu
beziehen oder das Haus zu verkaufen.
Näheres Rittergaſſe 4.

3770) Eliſabethenſtr. 43, 1. Stock,
ein hübſch möblirtes Zimmer nach der
Straße ſofort zu vermiethen.
3894) Ernſt=Ludwigsſtraße 16 ein
hübſch möblirtes im 2. Stock gleich bez.
4109) Saalbauſtraße 24, Vorderhau=
1 Stiege hoch links, 2 ſchön möbl. Zimmer
an 1 oder 2 Herren mit oder ohne Pen=
ſion
ſofort.
4118) Eliſabethenſtr. 35 fein möbl. 8.
4120) Carlsſtraße 29, 2. Stock, ein
möbl. Zimmer mit Penſion.
4208) Kiesſtraße 107 part. ein fein
möbl. Schlaf= u. Wohnzimmer preiswürd.
4268) Ecke der Schul= und Kirch=
ſtraße
27 ein ſchön möblirtes Zimmer
zu vermiethen.

[ ][  ][ ]

4322) Eſchollbrückerſtraße I. part.,
hübſch möbl. Zimmer mit ſeparat. Ein=
gang
, auf Wunſch mit Koſt, zu mäßigem
Preis ſofort.
4574) Mathildenplatz 3 frdl. möbl.
Zimmer mit ſep. Eingang ſof. zu verm.
4724) Waldſtr. 33 ein gut möbl.
Zimmer mit Penſion ſofort zu verm.
4725) Mühlſtraße 26, part., ein gut
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
5055) Schirmgaſſe 8 ein ſchönmöbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
5059) Gartenſtr. 5 ein möbl. Zim.
5061) Mühlſtraße 43 ein möblirtes
Zimmer, 1. Stock, ſofort zu vermiethen.
5208) Kirchſtr. 8 Mittelbau 1. St.
ein möblirtes Zimmer mit abgeſchloſſenem
Vorplatz ſofort zu vermiethen.
5209) Alexanderſtr. 25 im Seitenb.
ein möblirtes zimmer zu vermiethen.
5210) Ludwigsſtr. 1, 2 Tr., zwei
große, luftige, ſchön möbl., nebeneinander=
liegende
Zimmer, auch einzeln, per ſofort.
5211) Friedrichſtr. 18 ein möblirtes
Zimmer mit oder ohne Penſion.
5212) Eliſabethenſtraße 32 ein kleines
freundlich möbl. Zimmer.

Wethvortrige
ſind wieder vorräthig 5 Pfg.,
ſowie
Vormiethungs-Plakate,
ertig zum Aushängen, 10 Pfg.
gei
Carl Hess,
Carlsſtraße 29.
5213

Wieſenverkauf.
1300 ⬜Klaſter Wieſe (die Vorderwieſe
unter günſtigen Bedingungen zu verkaufen.
Näheres bei
[5214
H. Wittmann, Beſſungerſtraße 84.
Bauplätze.
Zwei Bauplätze in beſter Lage Darm=
ſtadts
zu verkaufen. Näheres durch
Agent Jäger.
[5215

gir machen hierdurch bekannt, daß wir dem
Herrn M. Hoyer, Gonoral-Agont in Darmstadt,

die Haupt-Agentur unſerer Geſellſchaft für Darmſtadt
und Umgegend übertragen haben.
Hamburg, den 1. April 1892.
Norddeutſche Verſicherungs=Geſellſchaft.

Mit Bezugnahme auf vorſtehende Bekanntmachung halte ich mich
zum Abſchluß von See-, Fluss- und Land-Trausport-,
ſowie Valoren-Versicherungen unter coulanteſten Be=
dingungen
und billigſten Prämien=Berechnungen empfohlen. Außerdem
erkläre mich zur Ertheilung jeder gewünſchten Auskunft gerne bereit.
Darmſtadt, 1. April 1892.
M. Heyer, General-Agent,
8 Ernſt=Ludwigsſtraße 8.
6217

vonUtgssAmtugoRtt Avidio
Für Herren und Emaben
empfehle in größter Auswahl zu ſehr billigen Preiſen.
HOrAaIA 1Oyer,
Herrenbekleidungs-Geschätt,
15 Rheinſtraße 15.
(6218

uossherzagt. Aanderskammet.
Sitzungsſaal und Bibliothekzimmer der Großherzogl. Handels=
kammer
befinden ſich nun Rheinſtraße Nr. 19, eine Treppe
hoch, die Wohnung des Sekretärs wie ſeither Marienplatz Nr. 5,
eine Treppe hoch.
(5219

friſch aus dem Beet,
Lopisalal, vei
4998a
C. Völker, unterſte Hügelſtraße.
Klavierunterricht.
Eine conſervatoriſtiſch ausgebildete Lehrerin
hat noch einige Stunden zu vergeben.
Näh. Expedition.

Eine große Partie
eiſerner Geländer
65220
hat billigſt zu verkaufen
J. Marx. Schulſtraße.
Fründlichen Klavier= u. Geſangs=
[4857
Unterricht ertheilt
4253 Adole Kallenbach, Woogsſtr. 6.

[ ][  ][ ] 1124 Ar. 81
5230) Ein Mädchen für Nachmittags
zu einem Kinde geſucht. Näheres Nieder=
ramſtädterſtraße
13, 1. Stock. 5 5221) Ein gebild. Fräul., in all. Zwon.
des Haush. erf., ſ. St. als Haushält. od.
Stütze d. Frau. 2 beſſ. Mädch. ſuch. St.
zu größ. Kind. od. als Hausm. Näh. Frau
Hartmann, Grafenſtraße 16. 5222) Stellen ſuchen mehrere Mädch.
mit guten 3gn. auf Oſtern für hier und
nach Frankfurt. Stellenb. A. Scherrer, kleine Ochſengaſſe 6.
5)
53) Ein anſtändiges zu aller Haus=
arbeit
williges Mädchen ſucht ſofort od. zu Oſtern Aushülfſielle. Frau Gölzen=
leuchter
Grafenſtr. 13.
5224) Mehrere Landmädchen mit g.
Zeugn. und mehrere Oberheſſinnen, welche rähen und bügeln koͤnnen, ſuchen Stellen.
Frau Neßling, Marktplatz 7.
5225) Ein beſſ. Mädch. (Oberh.), w. Liebe z. Kind. beſ., ſ. St. Erkund. kann
erſ. hier bei e. beſſ. Herrſch. Näh. Frau
Hartmann, Grafenſtr. 16.
5226) Ein anſtändiges Mädchen aus achtb. Familie, erfahren in allen Handar=
beiten
, muſikaliſch, ſucht Stelle zu größern
Kindern. Näheres Exped. 4
Rul
5111) Ein lüchtiges Dienſtmädchen
cegen hohen Lohn auf Oſtern geſucht.
Cliſabethenſtr. 1, 1. Stock. 4689) Suche auf Oſtern d. Js. Er=
ſatz
f. m. Köchin, die mich heirathshalber
verläßt.
Frau von Lochow, Schloßgartenſtr. 69.
5100) Ein anſtänd. freundl. Mädchen
la,Züber zu e. einjährigen Kinde geſucht.
Herdwegſtraße 93 II.
5227) Mädch., w. koch. k., eth. 9. St.
hier u. ausw., Hartmann, Graſenſtr. 16.
5228) Geſucht zu Oſtern ein brabes Mädchen zum Alleindienen. Fried=
richsſtraße
34II.
O00SSOOOO6 Perfekte
Taillen=Arbetterin
8
per ſofort geſucht.
Theodor Schwab. OOS000000000 4933) In einem feineren Con=
fectionsgeſchäft
können Mödchen das 3517) Ein Lehrling kann unter günſtigen Bedingungen
eintreten bei
Carl Röhler, Buchhandlung,
Ludwigsplatz 4.
Suche einen Lehrling mit guten
Schulkenntniſſen.
4620 B. G. Roth, Hoflieferant,
Rheinſtraße 3. (5229

1724) Auf Oftern oder früher ſucht
Cinen Lehrline
mit guter Schulbildung unter günſtigen
Bedingungen
Wilh. Tublitz, Eiſenhandlung.
Lehrlings=Geſuch.
Ein junger Mann mit guten Schul=
kenntniſſen
unter günſtigen Bedingungen
als Lehrling geſucht von
[4267
Georg Hof, Hofpapierhandlung.

5237) In ein hieſiges Manufactur=
und Ausſtattungsgeſchäft wird ein
Lehrling und ein Lehr=
mädchen

g geſucht. Näheres Expedition.
4751) Ein kräftiger Lehrjunge kann
ſofort oder ſpäter eintreten bei L. Bürner,
Schmiedmeiſter, Niederſtraße 2.

Eine Partie
Pfor dehr ippen und Raufon
(5238
hat billigſt abzugeben
J. Harx, Schulſtraße 1.
Gerüſt=, Baum= und Bohnen=
ſtangen
, Pfoſten, Roſenſtäbe ꝛc.
billigſt.
[4766
Dehn, Soderſtraße 54.
9 Pfund ostfrios. Kalbſlensch
3 bis 3½ fl. franco Nachn. (4817
S. de Beer., Emden.
Auaver-LAaueUk,
per Flaſche M. 1.60 und 1.25,
Getreidekummel
(dem Berliner nicht nachſtehend,
per Literflaſche M. 1.35,
Deutschen Cogmad,
per Literflaſche 2 M.,
Cölner CognaC,
per Flaſche M. 2.- 2.50 und 3. alle ſonſtigen Sorten,
Spirituosen und Liqueure
in ganzen und halben Flaſchen und offen
im Ausſchank empfiehlt
AI48
G.
Lud. Heyl Sohn Naohfgr.,
17 Holzſtraße 17. (1367
Jedem u. Uberall 20 M.
10b biels per Woche durch leichte
Schreibarbeit und künſtleriſche Arbeit zu
Hauſe. 2 Stunden per Tag.) Offerten
f Brayelle, 11 Boulev. Barbis, Paris.
Fin Primaner wünſcht Nachhilfeſtun=
den
zu ertheilen. Näh. Exp. 65239

[ ][  ][ ]

Nr. 81

1125

Uas
9

mouem baumwollemem
DTTIUUUOI
ſind in großartiger Auswahl eingetroffen.
Durch direkten grösseren Berug von Max Hauſchild
in Hohenfichte, Dollfus=Mieg & Co. in Mülhauſen und an=
deren
erſten Zwirnereien bin ich in der Lage die beſten Fa=
brikate
zu
außerordentlich billigen Preiſen
zu verkaufen.
Ruddtz zavA, b. HEf1orS lachigr.,
[4234
6 Ludwigsplatz 6.

G1L anlen- und
Lebens-Yerſicherungg-Anſtalt
zu Darmstadt,
ladet zum Beitritt zu der in Bildung begriffenen Jahresgeſellſchaft für ſteigende
Renten hiermit ein.
Dieſe auf Gegenſeitigkeit und Erbverbrüderung beruhende Verſicherungsart
bezweckt, ihren Theilnehmern gegen unwiderrufliche Kapitaleinlagen jährliche Renten
zu gewähren, welche mit zunehmendem Lebensalter des Verſicherten wachſen.
Eine volle Einlage beträgt 200 Mark. Theileinlagen ſind zuläſſig. Die
Jahresrente kann auf 150%, der Einlage ſteigen.
Die Jahresrenten in den beſtehenden Jahresgeſellſchaften (7740 Mitglieder
mit 15951 Einlagen) aus einer vollen Einlage von urſprünglich 100 fl. (171 Mk.
43 Pfa.) betragen für 1891 zwiſchen 7 Mk. 48 Pfg. und 257 M. 14 Pfg.
Nähere Auskunft wird bereitwilligſt ertheilt auf dem Haupt=Bürean der
Anſtalt zu Darmſtadt, Eliſabethenſtraße Nr. 60, ſowie von den Agenten/
derſelben.
118362

LusNGuun-undutndtU,
vereinigt alle Vorzüge, welche an einen guten Fußbodenlack ge ſtellt
werden, in Patent=Streichdoſen
1 Eilo Mk. 150.
a719
Anſtrichmuſter in allen Farben zu Dienſten, empfiehlt
Gudtuul iUl-

4 im Weißzeugnähen
Caterriout u. Zuſchneiden wird
ertheilt. Näh. Wilhelminenſtr. 21 i. Laden
und Lauteſchlägerſtr. 24.
[5140

(Montag früh wurden von Eliſabethen=
1 ſtraße 32 bis Marienplatz ein paar
Sporren verloren. Gegen Belohnung
abzugeben Eliſabethenſtraße 32. (5240

Meine Wohnung s
befindet ſich von heute ab
Schuchardſtr. 11.
Stellenbüreau F. Fahv.
Hochrothe Goldfsche,
großer Vorrath,
per Stück von 20 Pfg. an.
Echte Monikendamer ſüße
Bratbückinge,
per 10 Stück 50 Pfg.
Kieler Bückinge, Sprotten,
Holl. Schellfiſche,
Holl. Cabliau,
täglich friſch, billigſt.
hobr. höainger
Hoflieferanten.
[5242
Mäntel und Kleider
ſowie Ausbeſſern aller Kleidungsſtücke wird
bei reeller Bedienung zu billigen Preiſen
in und außer dem Hauſe angenommen.
Näheres Hoftheaterplatz 1 Manſ. (243
Ein Kaufſchilling,
prima, 4¼ pCt., von 20,000 Mark, wird
verkauft. Näheres Expedition.
[5244
Sofort zu vermiethen
grosger Garten mit 40 Obſtbäumen
Kranichſteinerſtr. 3.
Näheres Aug. Adam, Carlshof.
5
5246) Eine studentische Cor-
poration
ſucht ein
grössores Hneipuimmor
mit Nebenzimmer. Off. unter F. H. 6
in der Exped. niederzulegen.
Verkorem.
Von Beſſungen aus durch den Beſſunger
Herrngarten nach der Ludwigshöhe zu iſt
eine ſchwarzſeidene Echarpe verloren
worden. - Abzugeben gegen Belohnung
Carlsſtraße 91.
[5247
Emtdogem
in der Richtung des Herngartens ein
Kanarienvogel. Abzugeben gegen Be=
lohnung
Mathildenplatz 5.
[5248
Per I. Juli
6-6 Zimmer mit allem Zubehör in
Mitte der Stadt, parterre oder Beletage,
geſucht. Offerten unter A. B. an die
55133
Exped. d. Bl.
Merfekte Schneiderin hat noch einige
4 Tage (in u. außer dem Hauſe) frei.
[524]
Schulſtraße 4.
Ein halber Platz II. Nang
(Vorderſitzh ſofort abzugeben.
Wo? ſagt die Expedition. 6250

[ ][  ][ ]

1126

Nr. 81
Verkteigerungs-Anzigr.
Donnerstag, den 7. April er., Vormittags 10 Uhr,
werden durch den Unterzeichneten im hinteren Saale der früher Ensling'ſchen
Brauerei nunmehr zum Schöfferhof= in der Alexanderſtraße nachverzeichnete Gegen=
ſtände
verſteigert.
1 complette Ladeneinrichtung, beſtehend in Geſtellen, 3 große Glasſchränke,
2 Theken und Pult, 2 Schränke, 2 Hängelampen, 2 Kommoden, 1 Tiſch,
6 Dutzend div. Corſetts, 2 Dutzend Tricottaillen.
Darmſtadt, den 4. April 1892.
G
3
Wttich,
Gerichtsvollzieher.

Mobiliar=Verſteigerung.
Donnerstag den 7. April er., Vormittags 9 und
Nachmittags 2 Uhr anfangend,
verſteigert der Unterzeichnete
GAviderrmſtich
im hinteren Saale der früher Ensling'ſchen Brauerei, nun=
mehr
zum Schöfferhof in der Alexanderſtraße dahier, die
nachverzeichneten Gegenſtände:
4 complette Betten, in Nußbaum und Tannen, ſehr gut er=
halten
, 2 nußbaumene Kommoden, 6 Rohrſtühle, 6 gewöhnliche
Stühle, diverſe ⬜Tiſche, 1 ⬜nußb. Tiſch mit Decke, 1 Divan,
1 braune Cauſeuſe, 1 Schreibſecretär, 2 Kleiderſchränke,
2 Spiegel, 1 Notengeſtell, 2 Waſchtiſche, 2 Nachttiſche, 8 große
und kleinere Gardinen, 1 Büchergeſtell, 1 Parthie Bücher,
5 div. Bettvorlagen, 1 Plüſchteppich, 1 großer Plüſchläufer,
1 Garderobe, 7 div. Bilder (Stahlſtich und Oeldruck, 1 an=
tikes
Bild, 1 Partie Wein=, Punſch= und Liqueurgläſer,
3 Stehlampen, 1 Petroleumkochherd, 1 Klavierſtuhl mit Rohrſitz
und ſonſtigen Hausrath.
Darmſtadt, den 2. April 1892.
Wüttich,
Großh. Gerichtsvollzieher, Darmſtadt.
Großherzogliches Hoftheater.
Die Einſendung aller noch rückſtändigen Koſtenrechnungen über Leiſtungen
und Lieferungen für das Großh. Hoſtheater und die Hofmuſik wird bis ſpäteſtens
16. April 1892 erbeten.
Für jede Rubrik ſind die in doppelter Ausfertigung einzureichenden Koſten=
rechnungen
getrennt aufzuſtellen. Die bezüglichen Beſtellſcheine müſſen beigefügt
werden. Die nach dem obigen Termin einlaufenden Rechnungen können erſt bei
der nächſten Abrechnung Berückſichtigung finden.
(525)
Darmſtadt, den 3. April 1892.
Großherzogliche Hoftheater= und Hofmuſik=Direktion.

Ein Drittel
14855
Theater-Abonnement (I. Rana,
abzugeben. Näh. in der Exped. d. Bl.

5253a) Tapetendrucker gegen hohen
Lohn geſucht, ebenfalls werden 2 Druck=
tiſche
gekauft. Näh. Exped.

F

ine Friſirfrau nimmt Kunden an.
E= Heinheimerſtr. 18.
(5254

ſin Student ſucht jüngeren Schülern
Unterricht zu ertheilen. Zu erfragen.
mn der Exped. d. Bl.
(3985
1 bis 2 Schüler kön. gute Penſion erh.
L Nieder=Ramſtädterſtr. 14, part. (5147
2) ig. Männ. L. Wohng. m. Kaffee erh.
w Alexanderſtr. 9, Htb., 1Tr. h. 14186

Am Samſtag den 9. April d. 33.
Vormittags von 10 Uhr
ab, Verſteigerung einer größeren Par=
Pferde=Dünger, (Matratzenſtreu) a
dem Hofe der alten Kavallerie=Kaſerne.
Darmſtadt, den 4. April 1892.
Dragoner=Regiment Nr. 23. (52
20 Mark Belohnung
demjenigen, der einem jungen, kaution
fähigen Mann ſofort dauernde Stelle a
Kaſſirer, Aufſeher, beſſerer Auslauſer ve
mittelt. Näheres Expedition.
[52k
Comfortable Wohnun
mit 5-6 geräumigen Zimmern in gut
Lage geſucht von kleiner Familie. Ge
Offerten unter A. L. an die Exp. (52,
Vorderumgem
werden an allen Orten der Welt beigetrieb=
durch
das Bureau Eless, Darmſtat
Wendelſtadtſtraße II.
128

5255) Eine Wohnung von 6-7Ii.
mer auf 1. Mai geſucht, gefällige baldi
Offerten unter Chiffre E. M. 630.
ſFin gut erhaltener Kinderſitzwag
C, zu kaufen geſucht. Zu erfr. auf 1
Exped. d. Blattes.
[52.
5260) Ein beſſ. Mädch. mit ſehr :
Zeugn., ſehr erfahr. mit Kind., ſucht 6
hier od. ausw. zu größ. Kindern. Fr.
Schmitt, Stellenbüreau, Schulſtraße 3.
Perfekte Kleidermacherin
empfiehlt ſich in und außer dem Ha=
Lauteſchlägerſtr. I.
[48
Fin feiner Rock u. ein Parade=Anzu
C gut erhalten, für Inf.=Einj., zu v.
kaufen Kiesſtr. 80, 3 St.
[(51
Jsohnung. 4-6 Zimmer Mordöſtlick;
2 Stadtoieriel, p 1. Juli zu mieth
geſ. Off. sub l. S. 18 a. d. Exp. 651

Großherzogliches Hoftheate.
Dienstag, 5. April 1892.
16. Vorſtellung i. d. 7. Abonnements=Abteilu
GBlaue Karten giltig.)
Vriel Acosta.
Trauerſpiel in 5 Akten von Karl Gutzko=
Manaſſe Vanderſtraaten Herr Knispel.
Judith. ſeine Tochter
Frl. Cramer.
Ben Jochai. ihr Verlobter Herr Göbel.
De Silva, Arzt, ihr Oheim Herr Dalmoni).

Herr Werner.
Herr Hacker.
Frl. Berl.
Herr Klotz
Herr Knörzer.

Rabbi ben Akiba.
Uriel Acoſta
Eſther, ſeine Mutter
Ruben, ) ſeine Brüder
Josl,
Baruch Spinoza, ein Knabe Frl. Wehn.
De Santos.
Herr Mickler.
Rabbinen Herr Bögel
Van de Embden.
Stmon, Diener Manaſſe's Herr Hartig.
Silva's Diener
Herr Leib.
Ein Tempeldiener
Herr Müller.
Anfang 7 Uhr. Ende nach ¼10 Uhr.
Kaſſe=Oeffnung 6 Uhr.

[ ][  ][ ]

unl
gute
Geſ.
025
O4
etriebel
ſnſtadl
28
Ii.
wage
auf di
52)
hr g.
cht
Fra
3.
ſrin
Hau
486
Anzu
zu vel
[51)
öſtlich
miethl
51)


teiln

9.

Beilage zu Nr. 81 des Darmſtädter Tagblatt= vom 5. April 1892.

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer hörte am 2. den Vortrag des
Reichskanzlers Grafen Cavrivi in deſſen Wohnung, ließ ſich ſpäter
vom Miniſter des Königlichen Hauſes v. Wedell Vortrag halten,
empfing den Chef des Generalſtabes der Armee, Generallieutenant
Grafen v. Schlieffen II., und arbeitete mit dem Chef des Militär=
kabinetts
. Später empfing der Kaiſer den kommandierenden Ge=
neral
des 15. Armeccorps, General der Infanterie v. Lewinski II.,
welcher aus Straßburg hier eingetroffen iſt und nahm militäriſche
Meldungen und die Monatsrapporte entgegen.
Der nach Berlin zurückgekehrte ruſſiſche Botſchafter Graf Schu=
walow
wurde am 2. vom Reichskanzler Grafen Caprivi empfangen
und hatte mit demſelben eine längere Unterredung. Für heute
abend iſt Graf Schuwalow zur kaiſerlichen Taſel geladen.
Wie die Berl. Volit. Nachr.- mitteilen, war der Gedanke, die
Erledigung der Aufgabe eines Volksſchulgeſetzes dem Staatsrate
zu übertragen, bereits im Verlaufe der Vorverhandlungen über die
ſEinbringung des Volksſchulgeſetzes, und zwar von niemandem
anders als von dem Kaiſer ſelbſt angereat worden. Als es ſich um die
Erteilung der Genehmigung zur Einbringung der Vorlage handelte,
trug Seine Majeſtät, wie aus beſter Quelle verlautet, mit Rückſicht
auf die Bedeutung und die Schwierigkeit der Entſcheidung der
ſtreitigen Prinzipienfragen Bedenken, dieſe Genehmigung ohne
weiteres zu erteilen und ſchlug die vorgängige Beratung durch den
Staatsrat vor, ließ dieſe Bedenken aber auf Vorſtellung des Kul=
tusminiſters
, welcher namentlich die erhebliche Verzögerung der
Vorlegung durch die Einſchaltung der Begutachtung durch den
Staatsrat betonte, wieder fallen.
Der Reichsanzeiger veröffentlichte die Ernennung des Direk=
tors
im Reichsjuſtizamt, Hanauer, zum Staatsſekretär und des
Geheimen Oberregierungsrats Gutbrod zum Direktor im Reichs=
juſtizamt
.
Das Preußiſche Abgeordnetenhaus beendete am Samstag die
erſte Beratung des Eiſenbahngeſetzes und verwies die Vorlage an
die Budgetkommiſſion. Gegenüber zahlreichen lokalen Wünſchen
bemerkte der Finanzminiſter, in erſter Linie würden diejenigen Bahnen
gebaut werden, die ein dringendes wirtſchaftliches Intereſſe befrie=
digten
und zugleich eine Rente in Ausſicht ſtellten.
Die Nordd. Allg. 8ta.- hebt, auf die portugieſiſche Finanzver=
waltung
und die Vorſchläge der portugieſiſchen Regierung zu deren
Sanieruna zurückkommend, bervor, der Schwerpunkt liege in den
den auswärtigen Gläubigern zu gewährenden Garantien für die Zu=
kunft
und in der Verſtändigung hierüber. Die Zeitungen möchten
ſich bei ihren Erörterungen lieber dieſem Punkte als anderweiten
verwirrenden Raiſonnements zuwenden.
Die Poſt' ſchreibt: Dem Vernehmen nach plant die ruſſiſche
Finanzverwaltung in naher Zeit eine neue Anleihe. Dieſe Anleihe
ſoll äußerlich als innere Anleihe bezeichnet und als Zweck derſelben,
der Bau von Eiſenbahnen angegeben werden. Es liegt aber auf
der Hand. daß die anzuleihenden Beträge nur zu leicht anderen
Zwecken dienſtbar gemacht werden können. Man darf mit Be=
ſtimmtheit
erwarten, daß deutſche Geldmänner ſich auch unter der
Hand nicht an der geplanten ruſſiſchen Anleihe beteiligen werden.
Eine ſolche Beteiligung würde mit den Anforderungen des
Patriotismus nicht vereinbar ſein und daher diejenigen, welche
etwa ſich beteiligen wollter, allgemeiner berechtigter Mißachtung ſich
ausſetzen.
Oeſterreich=Ungarn. Im ungariſchen Abgeordnetenhaus er=
klärte
am 2. d. M. bei der Beratung de; Budgettitels Königliche
Hofhaltung: der Finanzminiſter Dr. Weckerle, gegenüber dem Ver=
langen
der oppoſitionellen Redner nach Errichlung einer ſelbſtändigen
ungariſchen Hofhaltung, wiederholt, er erachte eine in ſeiner inneren
Einrichtung vollſtändig abgeſonderte ungariſche Hofhaltung für nicht
zweckmäßig. Die Regierung übernehme jedoch die Verantwortlich=
keit
, daß die Einrichtungen des Hofes weder der Verfaſſung, noch
dem Nationalgefühl zuwiderliefen. Mit Politik beſchäftige ſich der
Hof überhaupt nicht. Die Regierung ſei mit Prüfung der Frage
beſchäftigt, wie die ſtaatsrechtliche Lage nach außen hin und bei
dem Verkehr des Hofes zum gehörigen Ausdrucke gelange und werde
das Reſultat über die darauf bezüglichen Verhandlungen mitteilen.
Der Antrag Pazmandys, das Haus möge beſchließen die Regierung
zur Herſtellung einer ſelbſtändigen ungariſchen Hofhaltung unver=
weilt
aufzufordern, wurde mit 110 gegen 82 Stimmen abgelehnt,
der Titel nach der Vorlage angenommen.
Die Narodny Liſty' ſagen, ein ſo jämmerliches Ende habe
noch kein Plan der Gegner genommen, wie der böhmiſche Ausgleich.
Die Nation ſei aber doch geſchädigt, da bloße Vertagung, nicht Ab=
weiſung
ausgeſprochen ſei, und die Februarverordnung des Juſtiz=
miniſters
die deutſche Bureaukratie für Nordböhmen ſichere. Die
altezechiſchen Blätter erklären, der Ausgleich ſei durch die Ver=
tagung
für immer begraben. Von deutſcher Seite wird an der
Hoffnung feſtgehalten, daß Taaffe auf dem Verwaltungswege Zu=
geſtändniſſe
in der Frage der nationalen Abgrenzung machen werde.
Der Miniſter Graf Küenburg werde abwarten, welchen Einfluß

die Prager Ereigniſſe auf die parlamentariſchen Verhältniſſe aus=
üben
werden.
Frankreich. Das Amtsblatt= publiziert das Oynamit=
Geſetz.
Der Miniſterpräſident Loubet verlieh dem Polizeikommiſſar
Dreſch und dem Friedensrichter Fedee für die Verhaftung Ravachols
den Orden der Ehrenlegion.
Die Regierung will eine Erſchwerung in der Erlangung der
franzöſiſchen Nationalität beantragen. Außerdem wurde beſchloſſen,
Nachtragskredite für militäriſche Operationen im Sudan zu ver=
langen
.
Das offiziöſe Organ des Kriegsminiſteriums Echo de Paris=
meldet
, das Anwachſen des deutſchen Einfluſſes in Holland habe
die Regierung bewogen, den gegenwärtig unbeſetzten Poſten eines
Militär=Attaches der franzöſiſchen Geſandtſchaft im Haag neu zu
beſetzen.
Ein amtliches Telegromm meldet, 900 Dahomeer hätten mehrere
Dörfer in der Nähe von Porto=Novo zerſtört. Der ſtellvertretende
Gouverneur habe an den König der Dahomeer, Behanzin, einen
eneraiſchen Proteſt gerichtet und alle zur Verteidigung geeignete
Maßregeln ergriffen.
Der Unterſtaatsſekretär der Kolonien wird einen Kredit von
360000 Franes zur Verſtärkung der Truppen in Dahome verlangen
und beantragen, daß die Beratung der Kammer hierüber noch vor
der Oſterfeier ſtattfindet.
Belgien. Der Miniſterpräſident und Finanzminiſter Beernaert
iſt interimiſtiſch mit der Leitung des Miniſteriums des Auswärtigen
beauftragt worden. Nachdem nun auch der Vertreter Vortugals
endlich die Vollziehungsurkunde der Congo=Akte in Brüſſel über=
reicht
hat, veröffentlicht der Moniteur de Belge: das Geſetz über
die Genehmigung der Generalakte der Brüſſeler Konferenz. Das
Geſetz iſt am 2. d. M. in Kraft getreten.

Aus Stadt und Land.

Darmſtadt, 5. April.
Auf ein durch die Großloge zur Eintracht einge=
reichles
Geſuch um Erneuerung des der Loge von den früheren
Landesherren erteilten Vrotektoriums hat Se. Königl. Hoheit der
Großherzog die nachſtehenden Entſchließungen ergehen laſſen:
Mein lieber Direktor Brand!
Ihrer im Namen der heſüiſchen Freimaurer an Mich gerichteten
Bitte um Erneuerung des Protektoriums, welches von meinem
hochſeligen Vorfahren in der Regierung den im Bunde 8ur Ein=
tracht
: vereiniaten Logen erteilt worden war, habe Ich durch Aus=
fertigung
des hier angeſchloſſenen Schutzbriefes gerne entſprochen.
Mit dem Wunſch, daß Ihr Bund auch unter meinem Protektorat
blühen und gedeihen möge, bin ich Ihr wohlgeneigter
Darmſtadt, den 31. März 1892.
gez.: Ernſt Ludwig.
Ernſt Ludwi,
von Gottes Gnaden Großherzog von Heſſen und bei Rhein ꝛc.
Nachdem Wir Uns gnädigſt bewogen gefunden haben, das von
Unſeren Vorgängern in der Regierung den Freimaurern erteilte
Protektorium in der Art zu beſtätigen, daß es ſich auf die ſämt=

lichen in dem Bunde ,Zur Eintracht: dermalen vereinigten Logen
erſtreckt, ſo iſt ſich hiernach gebührend zu achten. Es werden ſich
dieſe Logen Unſeres beſonderen Schutzes zu erfreuen haben, ſo
lange die Mitglieder derſelben die ihnen durch ihre Geſetze und
Statuten auferlegten Pflichten treu und wahr erfüllen und ſich
jeder Einmiſchung in Staatsſachen enthalten.
Darmſtadt, den 31. März 1892.
gez.: Ernſt Ludwig.
Ihre Königl. Hoheiten die Prinzeſſinnen Marie,
Victoria und Alexandra, Herzoginnen zu Sachſen, ſind geſtern
in Begleitung der Frau Hofrat Dr. Rolfs und des Premierlieutenants
Frhrn. v. Starck nach Coburg zurückgereiſt.
Durch Entſchließung Großh. Miniſt=riums des Innern und
der Juſtiz wurde der Regierungsaſſeſſor Karl Schliephake mit
Verſehung der Stelle eines Miniſterialſekretärs bei dem genannten
Miniſterium mit Wirkung vom 1. April d. J an beauftragt.
Herr Oberlandesgerichtspräſident Görz, welcher jetzt im
82. Lebensjahre ſteht, begeht Samstag, den 9. April, ſein 60jähriges
Dienſtiubiläum.
Spielplan des Großh. Hoftheaters. Donnerstaa, 7. April:
Der getreue Eckart Canhäuſer) von C. A. Mangold (Pasque'ſche
Bearb.). Freitag. 8. April: Die Waiſe aus Lowoodr. Samstag,
9. April (nachmittags 5 Uhr): Binſenmännchen und Binſenmichel'
Die Puppenfeer. ( Kinder, bezw. 1erwachſene Verſon mit 1Kind
lönnen einen Platz benutzen.) Letzte Vorſtellung vor Oſtern.
Die Stadtverordneten=Verſammlung, Don=
nerstag
. den 7. April 1802, nachmittags 3 Uhr, hat folgende Tages=
ordnung
: 1) Mitteilungen. 2) Voranſchläge der ſtädtiſchen Neben=
kaſſen
für 189293. 3) Sommerfahrplan der Dampfſtraßenbahnen.
4) Geſuch um Dispenſation von Beſtimmungen des 8 32 der Bau=
167

[ ][  ][ ]

1128
Kr. 81

Volizeiordnung. 5) Bauplan für die Verlängerung der Wilhelms=
ſtraße
zwiſchen Heidelberger= und inneren Ringſtraße. 6) Lauplan
für das Fabrikviertel, insbeſondere den freien Platz an der Kreu=
zung
der Landwehrſtraße und des Weiterſtädter Weges. 7) Volizei=
verordnung
, die Veranſtaltung von muſikaliſchen, deklamatoriſchen
ꝛc. Vorträgen. von Schauſtellungen ꝛc. 8) Kredit für die Kühlan=
lage
des Schlachthofes.
L. Schwurgericht. In der geſtrigen Sitzung beſchäftiaten
ſich die Geſchworenen mit der Strafſache gegen die Rentnerin
Emilie, Witwe des Jakob Levy. geboren am 25. Dezember 1829 in
Sobernheim, wohnhaft in Offenbach, wegen Meineids. Da 40
Zeugen geladen ſind, dürfte die Verhandlung zwei volle Tage in
Anſpruch nehmen. Nach der Bildung der Geſchworenenbank teilte
der Vorſitzende Landgerichtsrat Rohde mit, daß dieſes für die
laufende Periode der letzte Fall ſei und entließ die nicht ausgeloſten
Geſchworenen, indem er denſelben für ihre Hinaabe, Treue und
Ausdauer beſten Dank ſagte. Die in Haft befindliche und mit
einer Geſellſchafterin erſchienene Angeklagte iſt beſchuldiat, am
3. November 1891 am Amtsgericht Offenbach einen ihr in der
Rechtsſache der Louiſe Forger gegen ſie wegen Forderung zuge=
ſchobenen
Eid wiſſentlich falſch geleiſtet zu haben. Dieſelbe will
hiervon nichts wiſſen. Sie giebt zu, mehrere Rechnungen von der
Forger und auch einen Zahlungsbefehl erhalten zu haben, worin
für Putzmacherarbeiten etwa 46 M. verlangt wurden. Sie ſei aber
überzeugt geweſen, daß ſie der Kläaerin nichts ſchulde, ſeit dem im
Februar 1890 erfolgten Tode ihres Mannes ſei ſie ſehr niedergeſchlagen
und vergeßlich. Als ſie den Eid leiſtete habe ſie im beſten Glauben ge=
handelt
. Später ſeien ihr in den langen Nächten im Kerker, nachdem ſie
ihr Gebirn zermartert, einige kleine Reparaturen eingefallen, ſo
beſonders ein Band, welches ſie aber alsbald mit 80 oder 90
Vfennigen bezahlt habe. Der Vorſitzende ſiellt feſt, daß bereits 3
Wochen nach der Eidesleiſtung, ehe ſie verhaftet war, die Ange=
klagtesſich
auf eine Reiherfeder und ein Band beſann. Landgerichts
rat Jung, welcher als Amtsrichter den Rechtsſtreit leitete, machte
der Frau Levy eindringlichen Vorhalt, worauf dieſe ſante, ſie habe
nichts beſtellt, nichts erhalten und bezahle nichts. Einige Putz=
macherinnen
, Dienſtmädchen, ſowie eine Geſellſchafterin der Ange=
klagten
beſtätigen, daß mehrfach Kartons mit Hüten in Auftrag
der Forger an ſie abgeliefert wurden. Frau Forger erklärt ihre
Rechnung für durchaus gerechtfertigt, wenn einmal auf einer ſolchen
andere Zeitangaben ſtanden, wie Angeklagte behauptet, ſo wiſſe ſie
hiervon nichts. Für das Band habe ihr die Frau Leoy ſpäter
2.50 M. geben wollen. Sie habe die Anzeige gegen dieſe wegen
Meineids auf Anraten erhoben, weil ihr von derſelben nachgeſagt
wurde, ſie habe eine falſche Rechnung aufgeſtellt. Bei der Haus=
ſuchung
habe Angeklaate, als ſie ihrer anſichtig wurde, gefragt, wer
ſie ſei, dies entſchuldigt Frau Leoy mit ihrer großen Kurzſichtigkeit.
Die Modiſtin MarthaKappel hat ſelbſt, als ſie bei Frau Forger in Stelle
war, eine der in Rechnung geſtellten Hüte bearbeitet. Die Geſellſchafterin
Thekla Weil und der Laufburſche Johann Adam Schreier ſchildern
die Angeklagte als ſehr vergeſſen, letzterer fand auch, daß dies nach
dem Tode ihres Mannes ſtärker geworden ſei. Auf eindrinalichen
Vorhalt des Vorſitzenden, daß nach den Ausſagen der Zeugen
kaum zu glauben ſei, daß ſie zur Zeit des Eidſchwurs ſich auf
nichts beſann, beharrt Angeklagte auf ihrem Leugnen.
Die Direktion der Main=Neckar=Bahn teilt uns mit, daß
vom 1. April l. J. ab die Mitteleuropäiſche Zeit (M. E. 8.) auf
der Main=Neckar Bahn im äußeren Dienſtenicht zur Ein=
führung
kommt und an der ſeitherigen Lage der Züge keinerlei
Aenderungen vorgenommen worden ſind. Die für das Publikum
beſtimmten Fahrpläne und Stationsuhren zeigen denn auch nach
wie vor Ortszeit. Da aber im Großherzogtum Baden die
M. E. Z. auch für das bürgerliche Leben behördlich eingeführt
worden iſt, ſo iſt auf den Fahrplänen bei den auf badiſchem Gebiet
gelegenen Stationen der Main=Neckar=Bahn zur Vermeidung von
Irrtümern die M. E. Z. in rotem Druck beigefügt; auch iſt an
den Bahnſteig=Uhren dieſer Stationen ein zweiter Zeiger an=
gebracht
, welcher die M. E. Z. angiebt. Die Einführung der
M. E. 8. im äußeren Dienſt der Main=Neckar=Bahn iſt ebenſo wie
bei den preußiſchen Bahnen erſt für das Jahr 1893 in Ausſicht
genommen.
Nach dem Jahresbericht des Großh. Neuen Gymna=
ſiums
für das Schuljahr 1891-92 hatte die Anſtalt am Schluſſe
des Schuljahres einen Schülerbeſtand von 236. Das mit dem
Neuen Gymnaſium verbundene pädagogiſche Seminar zählte 13
Mitglieder. An dem Uebungskurs für freiwillige Krankenträger
beteiligten ſich 15 Schüler der oberen Klaſſen. - Anmeldungen zum
Eintritt für das Neue Gymnaſium werden Montag, den 25. Apri
d. J. vormittags von 9 Uhr an im Direktorzimmer entgegenge
nommen. Die aufzunehmenden Schüler haben einen amtlichen Ge=
burtsſchein
, in dem nach Verordnung des Großh. Miniſteriums der
Rufname unterſtrichen ſein muß, einen Impfſchein und ein Abgangs=
zeugnis
der ſeither beſuchten Schule vorzulegen. Die Aufnahme=
prüfungen
finden Dienstag, den 26. April, ſtatt, der Unterricht be=
ginnt
Mittwoch, den 27. April, vormittags 8 Uhr. Auswärtige
Schüler bedürfen zur Wahl der Wohnung der Genehmigung des
Direktors. An die Eltern der Schüler richtet die Direktion der

Anſtalt die Bitte, ſie in dem Beſtreben, die Ziele der Schule ohne
Ueberlaſtung der Schüler zu erreichen, durch vertrauensvolle, nicht
anonhme Mitteilung über etwa beobachtete Unzuträglichkeiten unter=
ſtützen
zu wollen
Das von dem hieſigen nationalliberalen Verein an
den Fürſten Bismarck zu deſſen Geburtstag abgeſandte Glück
wunſchtelearamm hatte folgenden Wortlaut: Ew. Durchlaucht, dem
Mitbegründer des Deutſchen Reichs und dem Ehrenbürger Darm
ſtadts, ſendet zu dem 78. Geburtstag der nationalliberale Verein zu
Darmſtadt ſeine herzlichſten Glück= und Segenswünſche, zugleich mi
der aufrichtigen Verſicherung unauslöſchlicher Liebe und Dankbarkei
für die unſterblichen Verdienſte Ew. Durchlaucht um unſer ganzei
deuſches Vaterland. Friedrich.
2 Wie wir erfahren, haben die Beamten des Großh. Volizei
amts Darmſtadt und die Mitglieder der hieſigen Schutzmannſchafl
dem Herrn Bürgermeiſter Morneweg, ihrem früheren Vor=
geſetzten
, beim Abſchied eine Glückwunſch= und Dankadreſſe in künſt
leriſcher Ausſtattuna überreicht. Dieſelbe zeigt in der Mitte daj
Bild der Juſtitiar, darunter einen Kranz aus Eichenlaub. 8.
beiden Seiten ſind Löwen als Wappenhalter angebracht, mit der
Wappen des Großherzogtums und der Stadt Darmſtadt. Zwei
reizende Medaillons zeigen einerſeits das Gebäude des Großh.
Volizeiamts, andererſeits das Rathaus, als die Orte der ſeitherigen
und der künftigen Wirkſamkeit des Herrn Bürgermeiſters.- De
Entwurf entſtammt der Hand des Direktors der Landesbaugewerk
ſchule, Herrn Profeſſor Hermann Müller. Der Geſamteindruck der
Adreſſe iſt in der von Herrn Hofveraolder Sonnthal gelieferter
Goldumrahmung ein durchaus geſchmackvoller, wie wir uns durch
einen Blick auf das Kunſtwerk zu überzeugen Gelegenheit hatten.
E. M. Der Verein Heſſiſcher Lehrerinnen hat dieſer Tag.
in der Verſon des Frl. Kath. Streb (Lehrerin an der Stadtmädchen
ſchule zu Beſſungen) eines ſeiner rührigſten und thatkräftigſten Mit
glieder durch den Tod verloren. Frl. Streb gehörte mit zu der
erſten, welche hier den Gedanken zur Gründung eines Heim=
für
Lehrerinnen Bahn brechen halfen, und einen ebenſo wirkſamen
Anteil hat die viel zu früh Dahingegangene an dem Zuſtandekommen
des Pädagogiſchen Vereins gehabt. Stets opfer= und bilfs
bereit. wo es galt, die geiſticen und materiellen Intereſſen de=
Berufsgenoſſen zu foͤrdern, verſah die Verſtorbene ihr Schulam
mit hoher Gewiſſenhaftigkeit, auch noch in den Zeiten, wo bereits
tückiſche Krankheit an ihrem Lebensmark zehrte. Wir betrauern in
Frl. Streb eine tüchtige, pflichtgetreue Lehrerin, die mit den An=
forderungen
ihrer Zeit ſtets Fühlung zu halten wußte, eine treue
Kollegin, und vor allem einen Menſchen, der für ſeine Nächſten im
beſten und edelſten Sinne des Wortes wirken und ſchaffen wollte.
Auf die ſich zwar der lauten Oeffentlichkeit entziehenden, aber im
Stillen ſegensreichen Thätigkeit der Entſchlafenen paßt ſo recht
das Dichterwort:
Begrab dein eigen Leben in andrer Herz binein,
Dann wirſt du, und wär'ſt du ein Toter,
Ein ewig Lebender ſein!
Unter den vielen Blumenſpenden, die der Verblichenen zuteil
geworden, befindet ſich ein von Ihrer Durchl. Frau Prinzeſſin von
Battenberg, der Protektorin des Vereins, überſandtes Palmen=
Arrangement, ſowie drei prächtige Kränze, geſtiftet vom Lehrerinnen=
Verein, dem Lehrerkollegium der Schule, an der die Verblichene
wirkte, und dem Zweigverein der allgemeinen deutſchen Kranken=
kaſſe
für Lehrerinnen.
L. Die Vereinigung der heſſiſchen Kriegervereine Haſſiar=
beſteht
nach ihrem neueſten Rechenſchaftsbericht aus 548 Vereinen
mit 28027 Mitgliedern. Das Barvermögen der Vereinigung be=
trägt
48 988 M. Die Unterſtützungen notleidender Kameraden be=
zifferten
ſich im verfloſſenen Jahre insgeſamt auf 24093 M.
Nächſten Mittwoch vormittag findet im Schlachthaus hier
auf Veranlaſſung Großh. Kreisveterinäramts Darmſtadt ein in=
ſtruktiver
Vortrag mit Demonſtrationen an geſchlachte=
ten
, geſunden und Lrank befundenen Tieren für die Fleiſchbeſchauer
lund deren Stellvertreter) der Landorte des Kreiſes ſtatt.
Bei der heute abend im Feierabendu ſtattfindenden
Verſammlung des evangeliſchen Arbeiter= und Handwerkervereins
wird Herr Schuhmachermeiſter Jöckel einen Vortrag halten über:
Die Lagedes Kleingewerbes und Mittelſtandes
in der heutigen Zeitr. Der Eintritt iſt frei und der Beſuch
der Verſammlung auch Nichtmitgliedern geſtattet.
N Am Samstag abend wurde Saalbau=Inſpektor Velten,
welcher von Mainz kommend wieder hier eintraf, am hieſigen Bahn=
hof
von einem Polizeiwachtmeiſter verhaftet. Velten hat etwa
5000 Mark unterſchlagen. Bei ſeiner Verhaftung hatte er noch
etwa 200 Mark im Beſitz
N Geſtern nachmittag ſiel von einem Neubau in der Georgen=
ſtraße
ein daſelbſt beſchäftigter hieſiger Spenglermeiſter herunter
und zog ſich u. a. ſchwere Verletzungen an beiden Beinen zu, welche
die ſofortige Verbringung in das ſtädtiſche Krankenhaus nötig machten.
C Vom Griesheimer Nebungsplatz. Wieverlautet, treffen
die württembergiſchen Feld=Artillerie=Regimenter am 17. Mai
dahier ein, um ihre mehrwöchigen Schießübungen mit ſcharfen
Geſchoſſen abzuhalten. Vorausſichtlich werden daher - wie im

[ ][  ][ ]

ige=
bafl

ohm
ter
n0
lld=
arm

n9
Mi
garkei

Nr. 81

1129

1

ſche

vorigen Jahre - die reitende Batterie des Feld=Artillerie=Regiments
Nr. 25 und die 2. Kompagnie des Train=Bataillons Nr. 25 in
Pfungſtadt bezw. Beſſungen vorübergehend Garniſon beziehen.
Mainz. 3. April. Der Voranſchlaa für die ſtädtiſche Ver=
waltung
der Stadt für das Betriebsjahr 189203 iſt nunmehr fertig=
geſtellt
. Derſelbe eröffnet den hieſigen Bewohnern die unerfreuliche
Ausſicht einer nicht unbedeutenden Steuererhöhung,
indem die Ausaaben ſich um 294000 M. erhöht haben, wogegen,
wie in der Einleitung zu dem Voranſchlaa von der Bürgermeiſterei
bemerkt wird, eine Vermehrung der umlagepflichtigen Steuerkapi=
talien
nicht zu erwarten ſteht. Die Vermehrung der Ausgaben
findet ihren Grund in der Erhöhung der Gehalte der ſtädtiſchen
Beamten und in einem Zuwachs von 110000 M. zu den Hinſen
der Anlehen der Stadt Mainz. Die Geſamtausaaben der Stadt,
Mainz ſind auf 3505093 M. veranſchlagt, wovon 1679667 M.
durch Umlagen aufzubringen ſind. Um die Steuerkraft der Be=
wohner
von Mainz nicht allzuſehr anzuſpannen, giebt die Büger=
meiſterei
zur Erwäauna anheim, angeſichts der notwendigen Er.
höhung des Umlagekoeffizienten bei Feſtſtellung des Voranſchlaas
Sparſamkeit walten zu laſſen, indem alle nicht notwendigen Aus=
aaben
abgeſetzt und bei ſolchen Poſten, die bisher reichlich dotiert
waren, Ermäßigung der Anſötze in Betracht gezogen werden.
4 Mainz. 3. Avril. Ein auf der Strecke Wiesbaden=Kaſtel
ſtationierter Bahnwärter der Naſſauiſchen Staatsbahn iſt letztbin
in Unterſuchung gezogen worden, weil man denſelben erwiſcht hat,
wie er auf eine eigene Art ſeinem verantwortungsvollen Dienſte
aus dem Wege ging. Der gewiſſenloſe Beamte hat nämlich in
dunkeln Nächten an dem Uebergana, welchen er zu überwachen hatte,
ſeinen Uniſormsrock und ſeine Dienſtmütze auf einer Stange in
einer Form befeſtiat, daß man in der Dunkelheit glauben konnte,
den Wärter vor ſich zu haben. An dieſer imitierten Figur hat der
Bahnwärter an geeigneter Stelle eine Laterne angebracht und zwar
eine ſolche, die nach zwei Seiten hin Licht warf, ſo daß, wenn
Hüge paſſierten, gleichviel von welcher Richtung ſie kamen, der
Bahnwärter immer als auf ſeinem Poſten anweſend erſchien,
während er ſich in Wirklichkeit in ſeiner Wohnung oder ſonſtwo
befand.
Frankfurt, 4. Avril. Repertoire=Entwurfder vereinigten
Stadttheater. Opernhaus: Dienstag, 5. April: Silvana
Mittwoch, 6.: Vorſtellung bei ermätzigten Preiſen, Das verwunſchene
Schloß:. Donnerstag, 7. Lakme. Samstag. 9.. Margarethe
Sonntag. 10.. Maurer und Schloſſer;, hierauf Des Löwen Er=
wachen
. Dienstag, 12. Freund Fritz=, hierauf Des Löwen Er=
wachen

Schauſpielhaus: Dienstag, 5. April. Kabale und
Liebe; Mittwoch, 6.: Die zärtlichen Verwandten; vorher Bauern=
ehre'
. Freitao, 8.: Neu einſtudiertFarinellir. Samstag, 9.. Gold=
ſiſche
Sonntag. 10.. Roman eines armen jungen Mannes',
Montag, 11.: Zum erſtenmale Liebe, was du lieben darfſt; Schau=
ſpiel
in 3 Aufzügen von Wilhelm Jordan.
Frankfurt a. M. Der Umſtand. daß Fräulein Hannah
Louiſe von Rothſchild ohne letztwillige Verfügung geſtorben
iſt, könnte geeignet ſein, den Fortbeſtand der zahlreichen gemein=
nützigen
Stiftungen, welche von der Entſchlafenen mit Auſwand
bedeutender Mittel ins Leben gerufen wurden, in Frage zu ſtellen.
Wie der G. A.1 indeſſen vernimmt, iſt dieſe Beſorgnis unbegründet
und der Fortbeſtand ſämtlicher Stiftungen für alle Zukunft ge=
ſichert
. Die Verwandten der Verſtorbenen haben auf ihren Anteil
an der Erbſchaft (dem Vernehmen nach 42 Millionen) verzichtet,
und es haben bereits Verhandlungen mit den ſtädtiſchen Behörden
ſtattaefunden, um die reiche Hinterlaſſenſchaft wie bisher für die
Unterſtützung der Kranken und Bedürftigen dienſtbar zu machen.
Bad=Nauheim, 2. April. Nuchdem bereits eine Anzahl Kur=
gäſte
hier angekommen iſt, wurde geſtern der nördliche Flügel des
Badehauſes Nr. 3 für Thermalbäder geöffnet. Das Badehaus
Nr. 1 für Sprudelbäder wird vom Sonntag der nächſten Woche an
dem Publikum zur Benutzung ſtehen, während das neuerbaute Bade=
haus
Nr. 5 mit dem 1. Mai, dem Beginn der offiziellen Saiſon,
in Betrieb genommen werden ſoll.
Soeſt, 4. April. Der Schnellzug Berlin=Köln iſt geſtern
abend 5. Uhr entgleiſt. Zwei Wagen ſind umgefallen; Verſonen
wurden nicht verletzt.
Ruhrort, 3. April. Die Einkommenſteuer ergiebt hier für
das Jahr 1892193 den dreifachen Betrag vom Vorjahre. Sie betrug
7300 Mark und beziffert ſich jetzt auf 240000 Mark. Man hofft,
daß die Zuſchläge zur Gemeindeſteuer von 215 pCt. auf 90-100 pCt.
ſinken werden.
Freiburg i. Br. 3. April. Der Tod der Familie von acht
Köpfen bei dem Brand in der Claraſtraße wurde bekanntlich da=
durch
verurſacht, daß die hölzerne Treppe von den Flammen raſch
erariffen wurde. Dieſelbe war von den neuen Mietern einer leeren
Wohnung mit Petroleum eingerieben worden. Daraus erklärt
e8 ſich, daß das Haus faſt unbeſchädigt blieb, während das Feuer
mit raſender Schnelligkeit bis zum Dachſtuhl emporſtieg.
Berlin, 3. April. Der Kaiſer hat kürzlich eine Menge Oel=
gemälde
, zumeiſt Blumenſtücke und Stillleben, angekauft, welche

ein ganzes Zimmer in den Räumen des königlichen Schloſſes füllen
und hier aewiſſermaßen einen immerwährenden Blumengarten bilden.
Verlin, 3. April. Bei den Gemeinderatswahlen in den Vor=
orten
Berlins hat die ſozialdemokratiſche Partei eine
größere Zahl ihrer Kandidaten durchgebracht.
Nach den Beſtimmungen über die Uebungen des Beur=
laubtenſtandes
werden in dieſem Jahre bei der Infanterie
36 500 Mann der Reſerve und 61100 Mann der Landwehr ein=
gezogen
werden, bei den Jägern 2700 Mann, bei der Feldartillerie
10000 (1891: 7536) bei der Fußartillerie 5000 (1891: 3880), bei den
Vionieren 3000 (1891: 2300), bei der Eiſenbahnbrigade 600, bei der
Luftſchifferabteilung 60 (1891: 20), beim Train 5100 (1891: 5350),
darunter 3350 aus der Reſerve des Trains auf 16 Tage, 750 aus
der Reſerve der Kavallerie auf 20 Tage und 1000 zur Bildung
von Sanitätsdetachements auf 12. bezw. 13 Tage. Bei der Ka=
vallerie
ſollen Mannſchaften zur Ausbildung mit der Lanze in
dieſem Jahr nicht mehr eingezogen werden. Die Jatereſſen der
am meiſten beteiligten bürgerlichen Berufskleiſe, namentlich die
Ernteverhältniſſe, ſind bei der Wahl des Zeitpunktes der Uebung
möglichſt zu berückſichtigen, auch ſollen die Geſtellungsbefehle den
Einzuberufenden ſo frühzeitig als möglich übermittelt werden. Bei
denjenigen Armeecorps, die Kaiſermanöver haben, finden außer
den durch die Felddienſtordnung feſtgeſetzten Einrichtungen u. ſ. w.,
ſowie den Uebungen beſonderer Formationen, über die noch Sonder=
beſtimmungen
ergehen, bei der Infanterie, den Jägern, Pionieren
und der Feldartillerie allgemeine Uebungen der Reſerv= und Land=
wehr
nicht ſtatt.
Friedrichsruh. Fürſt Bismack erwiderte auf die Anſprache
des Redners der Bochumer Deputation: Unter den zahl=
reichen
Glückwünſchen, die mir heute zugegangen ſind, iſt mir der
Jhrige von Bochum beſonders lieb geweſen, einesteils, weil ich
Ihr Mitbürger bin, und andernteils, weil Ihre Stadt die Haupt=
vertreterin
der beiden gewaltiaſten Kräfte der wirtſchaftlichen Zu=
kunft
, Kohle und Eiſen, iſt. Fügen wir den Ackerbau hinzu, dem
ich angehöre, ſo haben wir eine Dreiheit, auf der das Gedeihen der
Nation beruht. Von Bochum iſt in der letzten Zeit ja viel ge
ſchrieben worden, aber ich bekenne Ihnen offen, daß ich den miß=
günſtigen
Verleumdungen gegen Bochum und ſeine Söhne niemals
Glauben geſchenkt habe. Es paſſieren ja überall Unregelmäßig=
keiten
und Nachläſſigkeiten; das iſt in der menſchlichen Natur be=
gründet
. Mir iſt bekannt, daß Bochumer Schienen ſich überall be=
währt
haben, und dieſe Thatſache ſteht ſo feſt, daß dagegen keine
Fußangelei aufkommen kann. Aber deshalb die geſamte deutſche
Induſtrie dem Auslande gegenüber zu ſchädigen, das kann nur auf
audländiſche Bezahlung geſchehen ſeir, denn freiwillig thut ein
deutſcher Mann ſo etwas nicht.
Der dem Fürſten Bismarck von den Hamburgern zu
ſeinem Geburtstage gebrachte Fackelzug übertraf alle bisherigen
an Großartigkeit. Die Teilnehmer werden auf 5000 Perſonen ge=
ſchätzt
. Der Zug dauerte eine Stunde. Während derſelbe vorüber=
marſchierte
, ſtand der Fürſt mit dem Helme bedeckt, neben ihm die
Fürſtin, Graf Herbert und Profeſſor Schweninger. Fortwährend
wurden dem Fürſten Blumen überreicht, wofür er mit Händedruck
dankte. Auf eine Anſprache Rupertis aus Hamburg, die mit einem
Hoch auf den Fürſten endigte, antwortete Bismaick. Ich danke
Ihnen für die beredten Worte, die ich aus Ihrem Munde ſoeben
gehört habe. Wenn ich einen Rückblick werfe auf die Kundgebungen,
die mir heute von einem großen Teile der Bevölkerung zu teil ge=
worden
ſind, ſo ſchließe ich daraus, daß des deutſchen Vo kes Bei=
fall
eine Quittung ſein ſoll für die meine ganze Lebenszeit Ihrer
Geſchichte geleiſteten Dienſte. Ich ſcköpfe darous die Ueberzeugung,
weil es einer ſo großen Zahl der Bevölkerung wohlgefällig iſt, daß
Sie alles daranſetzen werden, um das gegen alle Feinde zu erhalten.
Ich frage Sie, meine Landsleute, ob der Anteil, den ich immer an
Ihrem Geſchick genommen habe, Sie befriedigt?- (Donnernde Zu=
ſtimmungl
) Befriediat er Sie, ſo habe ich die Zuverſicht, daß Sie
es feſthalten werden. Thun wir das, ſokönnendieFeinde
von allen Seiten kommen, vom Oſten und vom
Weſten zugleich, ſie können nicht gegen uns auf=
kommen
. Wirhauenſiealle in die Pfannel Heraus=
fordern
und angreifen werden wir ſie nicht, kommen ſie aber, jo
ſollen ſie mal ſehen!
Breslau, 3. April. Von dem Verleger derBreslauer Morgen=
zeitung
hatte vor dem Buchdruckerausſtand der bei dieſer Leitung
beſchäftigte Schriftſetzer Schottle mit einem Revolver in der
Hand eine Anweiſung von 300 Mark erpreßt. Als die benach=
richtigten
Bureaubeamten jetzt die Zahlung weigerten, verwundete
Schottke den Buchhalter Meyer und den Geſchäftsführer Maſur
und tötete ſich ſelbſt.
Hamburg. 2. April. Seit heute früh um 7 Uhr brennt der
aroße Quaiſpeicher auf der Spitze des Kaiſerquais, wo Kaffee,
Baumwolle und Apfelſinen lagern. Der Keller, wo Palmöl und
Sprit lagern, iſt unter Waſſer geſetzt; bis um 10 Uhr gelang es,
das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Die am Quai liegenden
Schiffe und die auf Schienen ſtehenden Waggons konnten noch recht=

[ ][  ]

1130
Nr.
zeitig entſernt werden, die Schuppen 12 und 13 fingen zwar Feuer,
konnten aber gerettet werden. Der Schaden wird auf mehrere
Millionen geſchätzt. Ein Feuerwehrmann iſt ſchwer verletzt, der
Hausinſpektor wird vermißt.
Hannover, 3. April. Im Hauſe des gegenwärtig bei den
Eltern weilenden hieſigen Regierungsvräſidenten Grafen Wilhelm
Bismarck wurde heute morgen ein Diener im Bade tot aufge=
ſunden
. Allem Anſchein nach wurde der Erſtickungstod durch den
Gasheizofen verbeigeführt. Als ein Mädchen auf der Suche nach
dem Diener die Badezimmerthür öffnete, erfolgte eine Gasexploſion,
durch die das Mädchen ſchreckliche Brandwunden erlitt.
Eydkuhnen. 3. April. Unter den ausgewieſenen ruſſiſch=
jüdiſchen
Familien in den Auswanderungs=Baracken wüten
Scharlach und Diphtheritis in der ärgſten Weiſe. Die Baracken
mußten geräumt werden, etwa 80 Familien wurden nach Rußland
zurückbeſördert.
Bern, 4. April. Auf dem Greifenſee, Kanton Bürich, iſt
geſtern nachmittag ein Dampfer untergegangen. Einzelheiten
über den Unglücksfall fehlen. Bisher ſind zwei Leichen aufgefunden
worden.
Paris, 3. April. Ravachol hat eingeſtanden, der Urheber
der beiden Exploſionen auf dem Boulevard St. Germain und in
der Rue de Elichy geweſen zu ſein und behauptet, daß das hierbei
nicht verwendete Oynamit vernichtet worden ſei.
Lherot, der Entdecker Ravachols der bei ſeinem
Schwager, dem Wirtſchaftsbeſitzer Very, als Kellner angeſtellt iſt,
macht äute Geſchäfte. Die Wirtſchaft iſt von Gäſten belagert und
ollein an einem Tage hat Lherot 280 Franken an Trinkgeldern
eingenommen. Dazu kommen die vielen Dankzuſchriften an den
Retter der Geſellſchaft. denen oft beträchtliche Summen beiliegen.
Darunter befindet ſich auch ein längeres Schreiben in deutſcher
Sprache, das mit S. unterzeichnet iſt. Lherot wird darin beglück=
wünſcht
, weil er die Grundſätze verteidigt habe, auf denen das
Wohlergehen der Staaten und der Völker beruhe. Dem Schreiben
war ein Bankſchein im Betraa von 500 Franken beigefügt. Da=
gegen
haben Lhérot und ſein Schwager, der Weinwirt, bereits an
die 30 Drohbriefe erhalten, in denen ihnen angekündigt wird, daß
ſie in allernächſter Zeit in die Luft geſprengt werden würden.
Paris, 3. April. Dem Tempz wird aus Marſeille atmeldet,
das von Braſilien eingelaufene PaketbootProvence; habe Nach=
richten
überbracht, nach denen der Geſundhelitszuſtand in Rio de
Janeiro äußerſtſchlecht ſei; d. 3 gelbe Fieber fordere täglich
306 Opfer.
London, 3. April. Der engliſche Dampfer -Main= früher
Eigentum des Nordd. Lloyd. von New=Orleans mit voller Baum=
wolle
=Ladung nach Liverpool unterweas, iſt auf der See ver=
brannt
. Einzelheiten fehlen noch. Das Schiff iſt in Brem.
verſichert.
Durham, 3. April. In der Abſtimmung der Bergleute hat
ſich die große Mehrheit für den weiteren Ausſtand erklärt.
Auf der Londoner Kohlenbörſe wurde mitgeteilt, daß bereits bis
jetzt Gruben, die ſeither 20000 Mann beſchäftigten, durch Ein=
dringen
des Waſſers völlig untauglich geworden ſind und nicht
wieder geöffntt werden ſollen.
Moskau. 1. April. Wie derMosk. Wed. aus Hankoi ge=
ſchrieben
wird, hat der verfloſſene in China ungewöhnlich ſtreuge
Winter die ganze di sjährige Theeernte nabezu in Frage ge=
ſtellt
. Die Nachtfröſte begannen im ſüdlichen China ſchon Ende
des Monats November und dauerten länger als zwei Monate au,
ſo daß ſelbſt in ausgedehnten und gut geſchützten Plantagen der
arößte Teil der Theeſtauden verkümmerte. Schnee und Eis ſchaden
dem Theebaume aanz gewaltig, da ſie die Entwickelung der Schöß=
linge
hindern, während zu gleicher Zeit die feuchten Niederſchläge
nachteilig auf die Blätt r wirken.

Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag. 3. April.
D i e Götterdämmerung.
E. A. Ein Werk. das den Beginn der Vorſtellung um 5½ Uhr
erfordert, triſſt's in einer Zeit, wo um dieſe Stunde noch heller
Sonnenſchein auf den Straßen lieat, nicht ſehr günſtig, vollends
jetzt nicht b.i uns. - Die Götterdämmerungs zog denn
auch an einem mäßig beſetzten Hauſe vorüber, was vielleicht durch
den Umſtand etwas ins Gleichgewicht gerückt ward, daß auch nicht
das herlömmliche Sonntagspublikum, wie es ſich zu den beliebten
Schauopern einzufinden pflegt, den Weiſen Brünhildens und Sieg=
frieds
lauſchte, ſondern ein Auditorium, das ſich ſo ziemlich in
Wagner eingelebt und ſelbſt die ſogenannten Längen nicht mehr er=
müdend
findet. Nachgerade hat man das deuſſche Vublikum auf
Wagner erzogen, ſtellenweiſe auch dreſſiert. Zwiſchen Heranbildung
und Dreſſur waltet bekanntlich ein kleiner Unterſchied, und, wodas

81
eine auftritt und das andere ſehlt, läßt ſich nur immer von Fall
zu Fall entſcheiden. Genug, daß hier in Darmſtadt ſeit der Mitte
der achtziger Jahre ein lebhafter (möalicherweiſe auch leben=
digerl
) Waanerenthuſiasmus herrſcht, daß die Leute, welche es
wagen, mündlich und ſchriftlich jür Wagner'ſche Melodie einzu=
treten
, nicht mehr als unmuſikaliſch verſchrieen werden, daß die
Direktion unſeres Hoftheaters es nicht mehr nötig findet, den
Theaterzettel der Aufführung eines Stücks aus der Tetra=
logie
, mit einer Textangabe, bezw. Erklärung zu belaſten. In
ſchauerlichem Angedenken ſteht uns noch immer jener Zettel zur
Walküre;der da anhob mit den Worten: Der Göttervater
Wotan.. Die Götterdämmerung; iſt einem ähnlichen Inter=
pretationsſchickſal
bereits entgangen= und das iſt jedenfalls ein
Fortſchritt!
Ihre heutige Aufführung geſtaltete ſich zu einer genußreichen,
ſobald man die erhabenen Schönheiten der Muſik an und für ſich
ins Auge faßte, aber zu keiner glanzvollen, inſofern als die Leiſtungen
nur vorübergehend das Mittelgut überſchritten und jedenfalls, trotz
der leidenſchaftlichen Anſtrengung des Kapellmeiſters, dem es wie
immer bei ſolchen Gelegenheiten um einen Siegeslauf zu thun
war, nirgends die Sonnenhöhe erreichten, die der Dichterkomponiſt
von Rechtswegen beanſpruchen darf.
Wenn wir denn ſchon von Gipfelpunkten reden wollen, ſo wären
dieſe zu ſuchen in der Szene zwiſchen Waltraute Frl. Neu=
meyer
) und Brünhilde (Frl. Roth, in dem großartigen Schwur
zu Ende des 2. Akts (den Ausdruck Terzett; nach der alten Schule
wollen wir vermeiden) zu dem Brünhilde (Frl. Roth), Gunther
Herr Weber) und Hagen (Herr Riechmaun) ſich zuſammen=
finden
, und dann ſchließlich der letzte große Geſang Brünhildens.
Uebrigens, eine beſcheidene Frage am Ende unſeres Referats:
Was ſoll Grane bei der Schlußſzene ?u Das Roß hat doch nur
dann einen Zweck, wenn Brünhilde wirklich auf ſeinen Rücken ſich
ſchwingt und mit ihm in den Holzſtoß ſetzt. Da man nun aber
von unſeren Primadonnen keine Zirkuskunſtſtückchen verlangen kann,
verliert die Erſcheinung des Pferdes jede Bedeutung. Im Hinter=
grunde
brennt der Holzſtoß - und im Vordergrunde ergreiſt
Brunhilde das Pferd am Zügel, ſekundiert von einem Stallmeiſter,
und läuft mit ihm in die Seitenkuliſſe abl Das iſt doch nicht
Illuſionen befördernd, das iſt geradezu Illuſionenzerſtörend!
Und im übrigen richtet das zweckloſe Tier meiſtens Verwirrung an,
ſo z. B. auch heute, wo Gutrune=Milena, die ohnmächtig am Boden
liegen bleiben ſoll, es für rätlich hielt, ſich ſchleunigſt aus dem
Bereich der Pferdehufe zu bringen und auch der tote Ganther ihrem
Beiſpiel einigermaßen folgte. Wenn das edle Roß' im Vorſpiel
und dann noch in der Halle der Gibichungen erſcheint, ſo iſt das
reichlich genug! Für die Schlußſzene laſſe man es in Zukunft doch
ja hinweg und verändere demgemäß die Worte: Grane, mein
Roß ſei mir gegrüßt, im Feuer leuchtend liegt dort dein Herr.
in ſolche, die der neuen Situation entſprechen. Es iſt das keine
Vietätloſigkeit - im Gegenteil. Denn die Befolgung des Buch=
ſtabens
tötet oft den Geiſt.

Dankſaaung.

Für die Beweiſe herzlichſter Theilnahme bei dem Ableben
unſerer unbergeßlichen Mutter, Schwiegermutter und Groß=
mutter

Frau lugusto Alfuldisch Wittwo
unſeren innigſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Unſeter hentigen Rummer laegt ein Proſpett für Richtpoſtabonnenten der Buch= und Kunſtdruckerei H. Hohmann,
Darmſtadt, Waldſtraße 4, bei.

Druck und Verlag: L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei, verantworlich für die Redaktion: Carl Wittich, beide in Darmſtadt.