Abonnementsprei=
Dierteljſährlich 1 Mark 50 Pf. halb=
Uährlich 3 Mark incl. Bringerlohn.
Anzwürtz werden von allen Poſi=
Umtern Beſtellungen
eutgegenge=
nommen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal ind. Poſiauſichlag.
155. Fahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Iluſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Zuſerate
für das
voͤchentl. Gmal Alcheinende Tagblat
werden angenommen: in Darmſtade
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 22.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14. Jowie auzwir
von allen Annoneen=Expeditionen
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamks und der anderen Behörden.
N. 80.
Montag den 4. April.
1892.
Verlooſung von Schuldverſchreibungen der
Stadt Darmſtadt.
In Vollziehung des Schuldentilgungsplans der Stadt Darmſtadt ſind heute
nachſtehende ſtädtiſche Schuldverſchreibungen auf den Inhaber des 3½procentigen
Anlehens, Lit, G. von 1888 zur Rückzahlung auf den 1. Juli l. J3. berufen
wor=
den, nämlich:
Serie I. Nr. 439, 658. 734, 956, 1196 1000 Mk.
II. 50, 552, 557, 870, 815, 882, 1068, 1154, 1236, 1286, 1287,
500 Mk.
III. „ 26, 314 332 200 Mk.
Die Rückzahlung derſelben erſolgt bei unſerer Stadtkaſſe dahier und bei den
Niederlaſſungen der Bank für Handel und Induſtrie zu Darmſtadt, Berlin und
Jrankfurt a. M. Die Verzinſung hört vom 1. Juli l. J3. an auf.
Im Anſchluß hieran brinzen wir unter Bezugnahme auf unſere
Bekannt=
machung vom 16. November 1891 wiederholt zur öffentlichen Kenntniß, daß außer
obigen Schuldverſchreibungen ausgelooſt und gekündigt ſind:
I. Rückzahlbar am 1. Juni 1892
die 3½procentigen Schuldverſchreibungen:
Lit. V. Serie I. Nr. 17. 146, 223, 300, 365, 378, 802 1000 Ml.
II. 99, 292, 570, 742, 889, 962 500 Mk.
„ V. „ III. 93. 145. 146, 184, 261, 331, 521, 700 200 Mt.
II. Rückzahlbar am 1. Juli 1892
die 3½procentigen Schuldverſchreibungen:
Lit. A. Nr. 109. 178. 179, 194, 301, 356. 363. 379 1000 fl. (Ml. 1714. 29)
„ B. „ 44, 115. 167, 231, 261, 263, 338, 355, 392, 393 500 fl.
(Mk. 857. 14).
„
C. „ 41, 59, 92, 112, 202, 258. 277, 290, 295, 329. 352, 381, 390, 407,
460, 488, 504, 513, 540; 200 fl. (Mk. 342. 86).
Die 3½procentigen Gaswerks=Schuldverſchreibungen:
Lit B. Nr. 14, 16, 37, 85, 97., 103, 154, 172, 210, 238, 272, 288. 339,
400. 449. 461 Mk. 428. 57.
u. Rückzahlbar am 1. Oktober 1893
die 3½ procentigen Gaswerks=Schuldverſchreibungen:
Lit. A. Nr. 554, 571, 575, 591, 606, 691, 1126. 1191, 1194, 1239
200 Mk.
Die Rückzahlung erfolgt bei unſerer Stadtkaſſe und unſerer Gaswerkskaſſe,
für die Schuldverſchreibungen des Anlehens Lit. V. außerdem bei den
Nieder=
laſſungen der Bank für Handel und Induſtrie zu Darmſtadt, Berlin und Frankfurt
a. M., für die Gaswerke=Schuldverſchreibungen Lit. A. außer den genannten
ſtädtiſchen Kaſſen bei dem Bankhauſe Ferdinand Sander zu Darmſtadt und
Frank=
jurt a. M.
Die Verzinſung der Schuldverſchreibungen hört mit den oben genannten
Ver=
fallterminen auf.
Darmſtadt, den 25. März 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. E.:
4706
Riedlinger, Beigeordneter.
Vergebung von Bauarbeiten.
Die Maurer=, Asphalt=, Steinhauer=,
Zimmer=, Dachdecker=, Weißbinder-
Schloſſer=, Spengler= und Glaſerarbeiten
bei Erneuerung des äußeren Verputzes und
Herſtellung einer überdeckten Einfahrt in
dem ſtädtiſchen Krankenhauſe ſollen im
Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Freitag den 8. April 1892,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Zeichnungen, Arbeitsbeſchreibungen und
Bedingungen liegen auf dem
Stadtbau=
amt, Zimmer Nr. 26, zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, den 28. März 1892.
Großherzoglich= Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.
Riedlinger, Beigeordneter. (4703
Bauarbeiten auf der
Waſſer=
werks=Pumpſtation.
Für die Erwetterung des Waſſerwerks
im Griesheimer Eichwäldchen ſollen die
Erd= und Maurerarbeiten für die
Herſtellung eines neuen Maſchinenhauſes,
der Maſchinenfundamente, der Abdeckung
des Sammelbrunnens, der
Reviſions=
ſchächte, der Waſchküche nebſt Stallung
und Zubehör an einen Uebernehmer,
ferner die Steinhauerarbeiten und die
Lieferung der eiſernen Träger, letztere
beiden getrennt, im Wege der Submiſſion
vergeben werden.
Offerten ſind bis
Donuerstag den 7. April 1892.
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Tiefbauamt, Zimmer des
Waſſer=
werks, zur Einſicht offen, bei welchem auch
die Formulare für die Offerten zu
er=
heben ſind.
Darmſtadt, am 28. März 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(4776
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter.
164
1110
Borſten= und Klauen=
Verſteigerung.
Donnerstag den 7. April l. J.,
Nachmittags 3 Uhr,
ſollen die in dem ſtädtiſchen Schlachthauſe
ſeit Anfang November v. J. geſammelten
Borſten und Klauen gegen Baarzahlung;
an Ort und Stelle öffentlich meiſtbietend
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 26. März 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
14970
J. E.:
Riedlinger, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Für das ſtädtiſche Vermeſſungsamt
werden zur Unterſtlltzung des
Stadt=
geometers bei Ausführung der
Neuver=
meſſung der Gemarkung Darmſtadt zwei
durchaus zuverläſſige und tüchtige
Geo=
meter die in Parzellenvermeſſungsarbeiten
bewandert ſind, zum Eintrit möglichſt
bis 1. Mai d. J8. geſucht und zwar:
ein Geometer l. Klaſſe und
ein Geometer I. Klaſſe.
Nur ſolche Bewerber, welche gute
Zeugniſſe aufzuweiſen vermögen, wollen
Geſuche nebſt Lebenslauf und
Zeugniß=
abſchriften unter Angabe der
Gehaltsan=
ſprüche bis längſtens 15. d. Mts. bei
uns einreichen.
Darmſtadt, den 1. April 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[5153
Morneweg.
Nutz= und Brennholz=
Verſteigerung.
Die am 28. und 29. verfl. Mts.
ſtattgehabte Verſteigerung von Nutz= und
Brennholz aus der fädtiſchen Tanne iſt
genehmigt.
Die Abfuhrſcheine können von
Mon=
tag den 4. iſd. Mts. bei unſerer
Stadt=
knſſe in Empfang genommen werden.
Erſter Abfuhrtag und Ueberweiſung
des Holzes Mittwoch den 6. l. Mts.
Darmſtadt, den 1. April 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[5154
Morneweg.
D i e
Holzverſteigerungen
vom 28., 29. und 31. v. Mis. werden
hierdurch mit dem Anfügen genehmigt,
daß die Abfuhrſcheine vom 8. I. Mts.
ab durch Großherzogliches Rentamt
Darm=
ſtadt zu beziehen ſind, und die
Ueber=
weiſung tags darauf, morgens 9 Uhr
ſtattfindet.
Ober=Ramſtadt, am 1. April 1892.
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
[5155
Krauß.
WukrEitzat
88egen Auflöſung des Kurz=, Woll=
E und Weißwaaren=Geſchäfts eine
Partie Damen= u. Kinder=Corſetten
und Handſchuhe
bedeutend unterm Preis.
Nr. 80
Bekanntmanhun,
der Einträge in das gandeſs=Regiſter.
Vom 25. März 1802.
Die Firma „Simon Adler jun.” hier iſt erloſchen.
Vom 30. März 1892.
Die Firma,Beuck &Em Kulkeu hier iſt erloſchen.
Emill Vierheller hier iſt em 1. Januar 1888 aus der Firma „Gebrüder
Vierheller” daſelbſt ausgeſchieden.
Neue Firmen:
S. Bruck hier; Inhaber: Samuel Bruck daſelbſt.
Helene Martin hier; Inhaberin: Helene Martin daſelbſt.
Darmſtadt, den 30. Mäiz 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Berchelmann.
(5157
MabiliurYerſteigerung.
Mittwoch den 6. April d. Js., Vormittags 9½ Uhr
anfangend,
werden im Hauſe Beſſungerſtraße Nr. 105 dahier die zum Nachlaß des Cirkus=
Beſitzers Wilhelm Althoff gehörigen Mobilien, als:
1 Kommode, 2 Sopha, 6 Stühle, 1 Kleiderſchrank, mehrere runde und
eckige Tiſche, Rohr= und Holzſtülhle, 1 Kleiderſtänder, 1 Waſchſchränkchen,
Oelgemälde, Spiegel in Gold= und Holzrahmen, 1 Seſſel, 3 vollſtäudige
Betten, Kleider= und Weißzeug, Küchengeräthe, darunter 3 Kaffeeſerbice,
1 Hängelampe, mehrere Bilder, 1 Küchenſchrank, 1 verſilberter Becher,
1 Degen; ferner: 1 Häckſelſchneidmaſchine, 1 Leiter, circa 50 Centner Heu,
eine große Partie Abfallholz und ſonſtige Gegenſtände,
ſöffentl ch gegen baare Zahlung meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, den 1. April 1892.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt II. Geſſungen).
Weimar.
65158
Holzverkteigerung.
Es werden v rſteigert, jedes Mal morgens 9 Uhr beginnend:
I. Donnerstag den 7. und Freitag den 8. April l. Js.,
nach vorheriger Zuſimmenkunft am alten Pflanzgarten, im Diſtrikte Flachsgrund:
Stümme: 66 Eichen - 18 Fſtm., 8 Fichten - 3 Fſtm.; Derbſtangen:
13 Eichen = 1 Fſtm., 10 Buchen - 056 Fſim., 94 Fichten - 64 hſtm.,
ſowie 379 Fichten=Reisſtangen = 114 Fſtm.; ferner: Scheiter, Rm.:
22 Buche, 58 Eiche, 4 Obſtbaum, 1 Aspe; Knüppel, Rm.: 122 Buche,
22 Birke, 82 Eiche, 9 Fichte, 5 Erle, Aspe; Wellen: 5100 Buche, 2000
Eiche, 750 Fichte; Stöcke, Rm.: 20 Buche, 37 Eiche.
Das Nutzholz wird am erſten, das Brennholz am zweiten Tage
ver=
ſteigert.
II. Montag den 11. April l. Js.
bei Wirth Schneider zu Nieder=Ramſtadt aus dem Diſtritte Hinterforſt:
Stümme: 1 Kiefern - 092 Fſtm., 11 Lürchen 24 Fſtm., ſowie
246 Lärchen=Derbſtangen; ferner: Scheiter, Rm.: 4 Buch=, 2 Eiche, 4
Nadelholz; Knüppel, Rm.: 258 Buche, 16 Eiche, 18 Nadelholz, 7 Aspe;
Wellen: 7080 Buche (davon 3600 Durchforſtungswellen) und 560
Nadel=
holz.
Ober=Ramſtadt, am 30. März 1892.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=Namſtadt.
Krauß.
[4943
6156 ntsltes Maismehl. Pür Winder und Kranke mit Milch gekocht speriel
P. Tang, Roßdörferſtr. 42. geeignet. Veberall vorräthig. u. ¼ Pfd. engl. 60 und 30 Pfe. 12052
In der Strafſache
gegen den Milchhändler Ludwig Hörr
zu Darmſtadt wegen Vergehen gegen das
Nahrungsmittelgeſetz hat das
Großherzog=
liche Schöffengericht I. zu Darmſtadt am
15. März 1892 für Recht erkannt:
Der Milchhändler Ludwig Hörr zu
Darmſtadt, geboren am 22. April 1856
zu Georgenhauſen, evangeliſch,
verhei=
rathet, vorbeſtraft, iſt des angeklagten
Vergehens des Verkaufs, bezw. des
Feil=
haltens verfälſchter Milch ſchuldig und
wird deshalb in eine Geldſtrafe von
achtzig Mark, im Falle der
Uneinbring=
lichkeit zu ſechszehn Tagen Gefängniß und
in die Koſten verurtheilt.
Zugleich wird die Veröffentlichung des
Urtheils durch einmaliges Einrücken des
entſcheidenden Theils desſelben auf Koſten
des Angeklagten im Darmſtädter Tagblatt
angeordnet.
Die Richtigkeit der Abſchriſt der
Ur=
theilsformel wird beglaubigt und die
Voll=
ſtreckbarkeit des Urtheils beſcheinigt.
Darmſtadt, den 24. März 1892.
Langsdorf,
Hülfsgerichtsſchreiber des Großherzoglichen
[5159
Amtsgerichts I.
Das herrſchaftliche
Wohnhaus,
Frankfurterſtraße 23, beſtehend aus
11 Zimmern nebſt Küche, iſt zu
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kaufen oder zu vermiethen.
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[2921
Nr. 60
1111
Bekanntmahung.
Die Anlieſerung von 182 Kubikmeter Baſalt=Pflaſterſteinen ſoll auf dem
Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden.
Die Angebote ſind verſchloſſen
bis zum 11. April l. 33., Nachmittags 4 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen, auch ſind daſelbſt die Bedingungen in
Er=
fahrung zu bringen.
Griesheim, am 26. März 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Griesheim.
Maſſing.
(4709
Gkanntmamung.
Die zur Herſtellung eines Rohrkanals innerhalb der Stadt Pfungſtad
nöthigen Arbeiten und Lieferung ſoll vergeben werden und zwar:
1) Maurerarbeit,
veranſchlagt zu 352 Mt. 50 Pfg.,
2) Lieferung von Steinzeugröhren,
„ 950 „
„
3) Lieferung von eiſernen Kanalrahmen
und Eiulaufrechen
„ 120
Voranſchlag und Bedingungen köner bei der unterfertigten Sielle eingeſehen
werden. Verſchloſſene, ſchriftliche Angebote ſind daſelbſt bis längſtens
Mittwoch den 6. April l. Js., Nachmittags 4 Uhr,
einzureichen.
Pfungſtadt, am 31. Mätz 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
Lang.
[4975
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ſteingeſtelle, Sparren=, Balken= und Pfettenköpfe,
Maurer=
latten, Ripphölzer, Kellerſtiegen, Kellerfenſter u. Verſchläge,
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[4245
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer ſchenkte dem von ſeiner
Veiers=
burger Reiſe zurückgekehrten ruſſiſchen Botſchafter Schuwalow ſein
Bild. das den Monarchen in der Uniform des Kaiſer Alexander=
Grenadier=Regiments darſtellt. Man bringt das Geſchenk mit der
Thätigkeit Schuwalows in Petersburg in Zuſammenhang.
Die Forderung für den Nachtragsetat in Höhe von 72000 M.
dauernd und 60 000 M. einmalig infolge der Ernennung des
Miniſter=
präſidenten iſt dem Abgeordnetenhauſe zugegangen.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus nahm am 1. die
Welfen=
fondsvorlage endgiltig nach den Beſchlüſſen der zweiten Leſung an
und verwies die beiden Geſetzentwürfe, betr. Aufhebung der
Stol=
gebühren in der evangeliſchen Kirche, an eine Kommiſſion von 14
Mitgliedern. Im Laufe der Debatte erklärte Finanzminiſter Miquel,
dem von Heeremann geäußerten Vertrauen entſprechend werde die
Regierung eine ähnliche Vorlage für die katholiſche Kirche
ein=
bringen, ſobald die ſtatiſtiſchen Erhebungen dazu abgeſchloſſen ſeien.
Entgegen den Meldungen der ſächſiſchen Preſſe, Bayern
be=
antrage die Aufhebung des Invaliditäts= und Altereverſicherungs=
Geſetzes. ſchreiben die „Münch. Neueſten Nachrichten” ſie ſeien
er=
mächtigt zu erklären, daß dieſes nicht der Fall ſei, da trotz der
beträchtlichen Koſten die Vorteile des Geſetzes zu Tage treten.
Oeſterreich=Ungarn. Im ungariſchen Abgeordnetenhauſe
er=
klärte am 1. der Fianzminiſter bei der Budgetdebatte, die
Ein=
nahmen ſeien bisher günſtiger, als veranſchlagt. Die europäiſche
Lage verbiete eine Herabſetzung der Heeresausgaben. Oeſterreich=
Ungarn müſſe vielmehr auf eine ſtetige Zunahme der
Heeresaus=
gaben vorbereitet ſein, doch fänden dieſelben ihre Grenze an der
Leiſtungsfähigkeit des Landes und der Erhaltung des finanziellen
Gleichgewichts. Das Budget wurde mit überwiegender Majorität
auf der Grundlage der Spezialdebatte angenommen.
Am 1. abenos ſchloß in Prag die Ausgleichskommiſſion des
böhmiſchen Landtags ihre Beratungen ab. Plener erklärte, er
werde nunmehr die Entſchließungen der Regierung abwarten, ob
ſie wirklich die Vunktationen ernſt nehme oder ebenfalls vor den
Jungezechen zurückweiche. Den Czechen fehle der gute Wille. Der
Antrag des Grafen Buquoi auf Vertagung wird mit den Stimmen
der Altezechen und Großgrundbeſitzer angenommen, dagegen die
Motivierung abgelehnt, für die nur die Großgrundbeſitzer ſtimmen.
Plener meldete ein Minoritätsvotum an.
Schweiz. Altbundespräſident Welti wird für die
Handels=
vertragsverhandlungen mit Spanien in Madrid bei der dortigen
Regierung als bevollmächtigter Miniſter in beſonderer Sendung
beglaubigt und ihm Dr. Du Pasquier vom Auswärtigen Departement
als Sekretär beigegeben.
Frankreich. Der Juſlizminiſter hat der Kammer den vom
Senate bereits votierten Geſetzentwurf vorgelegt, der die Bedingungen
über die Auslieferung der Fremden regelt. Die Kammer=Kommiſſion
für die Negelung der Ausländer will unter anderem beantragen,
die Ausländer ſollen allen Steuern unterworfen werden, mit welchen
die Franzoſen behaftet ſind.
Miniſter Loubet verweigerte die Annahme einer Interpellation
Baudrh d’Aſſons bezüglich des Skandals in der Kirche von St.
Joſeph, bevor die Unterſuchung hierüber beendet iſt.
England. Im Unterhaus erklärte am 1. Balfour, die Zuſtände
der ruſſiſchen Juden=Auswanderung würden eine Vorlage, wonach
die Einwanderung nach England verboten würde, nicht rechtfertigen.
Balfour erklärte ferner, Salisbury balte an der am 19. Mai v. J.
gegebenen Erklärung feſt, daß die Regierung gern jede Gelegenheit
ergreife, ſich von den Verpflichtungen der Handelsverträge mit
Belgien und Deutſchland frei zu machen, die den interbritiſchen
Handel mit den Kolonien verhinderten; allein bis jetzt ſei keine
Gelegenheit dazu geboten.
Niederlande. Amſterdamer Blätter melden als zuverläſſig,
daß die Königin und die Königin=Regentin ſich im Mai zum Beſuche
des kaiſerlichen Hofes nach Berlin begeben würden.
Die Erſte Kammer genehmigte das Schlußprotokoll der
Anti=
fklavereiakte.
Dänemark. Der Reichstag iſt am 1. geſchloſſen worden. Da
bis zum Anfang des neuen Finanzjahres ein Einverſtändnis der
Kammern über das Budget nicht erzielt wurde, iſt am 1. durch
könialiche Verordnung das proviſoriſche Budget für 189293 in
Kraft getreten.
Italien. In der Kammer erklärte am 1. Miniſterpräſident
Rudini in Beantwortung der bezüglich der afrikaniſchen
Verhält=
niſſe geſtellten Interpellationen: Die afrikaniſche Aktion des
früheren Kabinetts ſei durchaus folgerichtig geweſen, ſie ſicherte
dem italieniſchen Einfluß die Küſte von der Juba=Mündung bis
zum Kap Gardafui. Er glaube, Italien ſolle keine neuen
Be=
ſitzungen ſich ſichern. Was die Beſetzung der Häfen betreffe, welche
dem Sultan von Sanſibar unterſtehen, ſo hänge dies von dem
Entſchluſſe des Parlaments ab; er glaube übrigens, daß der
Sultan die beſagten Stationen nicht anderen abtreten könne, da die
Beſitzungen der Küſte bis Kap Gardafui Italien protokollmäßig
geſichert ſeien und der Sultan unter engliſchem Protektorate ſtehe.
Zur Aufrechterhaltung des legitimen Einfluſſes Italiens ſei ein
Kriegsſchiff nach Sanſibar geſandt.
Rußland. Dem Reichsrat iſt ein neues Geſetz zugegangen,
betreffend die Beſtrafung derjenigen Perſonen, die
Staatsgeheim=
niſſe verraten.
Im Gouvernement Woroneſch beziffert ſich der Verluſt an
Pferden infolge des Mißwachſes auf rund 100000 Stück.
Serbien. In der Skupſchtina wurde am 1. ein Geſetzentwurf
verleſen, der die Regierung ermächtigt, den Handelsvertrag mit
Oeſterreich=Ungarn bis zum 30. Juni 1893 neuen Stils, event. bis
Abſchluß neuer Vereinbarungen zu verlängern. Die Vorlage iſt
von einer Befürwortung des Staatsrats begleitet, worin ein raſcher
Abſchluß, womöglich bis Ende des Jahres, als durch die
wirtſchaft=
lichen, finanziellen und politiſchen Verhältniſſe höchſt wünſchenswert
bezeichnet wird.
Türkei. Die Miſſion mit dem Inveſtitur=Firman für den
Khedive reiſte am 31. März abends nach Alexandrien ab. Als
Grund der Verzögerung wird angegeben, daß in den Firman
zu=
gleich Beſtimmungen über die Regelung der Angelegenheit der
Halb=
nſel Sinai aufgenommen worden, bezüglich welcher Angelegenheit,
wie es ſcheint, große Schwierigkeiten zu überwinden waren. Man
habe engliſcherſeits jetzt ein um ſo wachſameres Auge auf die
Sicherheit des Weges nach Indien, als die Nachrichten aus
Centralaſien das Mißtrauen wegen der dortigen Vorgänge erhöht
haben.
1116
Aus Stadt und Land.
Nr. 80
Darmſtadt, 4. April.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am
Samstaa den Oberſt z. D. v. Kracht, Kommandant des
Truppen=
übungsplatzes bei Hagenau, den Major v. Weiher, den
Sekond=
lieutenant Frhrn. Schenk zu Schweinsberg IV., die
Sekondlieute=
nants der Reſerve Bruſt, Mettenheimer, Ehring, Geyher vom
1. Großh. Inf.=Regt. Nr. 115. den Oberſtlieutenant und
Komman=
deur v. Kröcher, den Sekondlieutenant Erbgraf zu Erbach=Schönberg.
die Sekondlieutenants der Reſerve Riſchmann, Laydig. Klumpp,
Gayen. Gutknecht vom 1. Großh. Dragoner=Regt. Nr. 23, den
Oberſt=
lieutenant v. Kehler, den Hauptmann Mock, den Sekondlieutenant
Frhrn. von der Tann vom 1. Heſſ. Inf.=Regl. Nr. 81, den Major
v. Brieſen vom Kaiſer Franz=Garde=Grenadier=Regt. Nr. 2. den
Major Mertens vom Feld=Artillerie=Regt. Nr. 15. den Major von
Groß gen. v. Schwarzhoff vom Großen Generalſtabe, den
Vremier=
lieutenant Frhrn. v. Starck la guite des 2. Großh. Dragoner=
Regts. Nr. 24, kommandiert zur Dienſtleiſtung als Adjutant zu
Sr. Königl. Hoheit dem Herzog von Edinburg, den
Vremierlieute=
nant der Landwehr Freytag, den Premierlieutenant der Landwehr
Linck, den Vremierlieutenant Arnold vom 1. Großh. Inf.=Regt.
Nr. 115. den Kriegsrat Dauber, eine Abordnung der Stadt Gießen,
beſtehend aus Oberbürgermeiſter Gnauth, Beigeordneter Rendant
Grüneberg und Stadtverordneter Kommerzienrat Heyligenſtädt, eine
Deputation des Volksbildungsvereins, beſtehend aus deſſen
Prä=
ſidenten Rechtsanwalt Heumann, Profeſſor Friedrich und Redakteur
Simon, den Geheimen Medizinalrat Dr. Jäger, den Landgerichtsrat
Werle, den engliſchen Pfarrer King Cummin; zum Vortrag den
Staatsminiſter Finger, den Finanzminiſter Weber, den
Kabinetts=
ſekretär Römheld.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben mittelſt
Allerhöchſter Entſchließung vom 2. dem Oberſt z. D. v. Kracht,
Kommandant des Truppen=Uebungsplatzes bei Hagenau, bisher
Kommandeur des 1. Großh. Infanterie=Regiments Nr. 115. das
Komthurkreuz 2. Kl. und dem Major von Groß genannt von
Schwarzhoff vom großen Generalſtabe, visher kommandiert
zum Stabe der 3. Armee=Inſpektion, das Ritterkreuz 1. Kl. des
Verdienſtordens Philipps des Großmütigen verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 28.
März dem Reichsgerichtsrat Dr. M. v. Buri zu Leipzig die Er.
laubnis zur Annahme und zum Tragen des ihm von Seiner
Maje=
ſtät dem Köniae von Preußen verliehenen Roten Adler=Ordens
3. Kl. mit der Schleife erteilt.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 8,
ent=
hält: 1) Bekanntmachung. die Abänderung der Fabrik=
Aufſichts=
bezirke betreffend. 2) Ueberſicht der von Großh. Miniſterium des
Innern und der Juſtiz genehmigten Umlagen zur Beſtreitung von
Kommunalbedürfniſſen in den Gemeinden des Kreiſes Erbach für
189293. 3) Bekanntmachung, die Erhebung von Umlagen der Stadt
Gießen für 189203 betr.
Militärdienſtnachricht. v. Groß gen. v.
Schwarz=
hoff, Major vom großen Generalſtabe, unter Entbindung von
dem Kommando als Generalſtabsoffizier bei dem bisherigen Stabe
der 3. Armee=Inſpektion, zum großen Generalſtabe zurückgetreten.
Das für heute, Montag, angezeigte Konzert des
Mozart-Vereins verſpricht deſſen Winterthätigkeit zu einem
ebenſo intereſſanten als genußreichen Abſchluß zu bringen. Die
beiden Soliſten des Abends, Frl. Elſa Heß aus Frankfurt und
Herr Olto Riller aus Hannover, werden die Zuhörer zweifellos mit
äußerſt gediegenen Darbietungen erfreuen und ihre bewährte
Kunſtler=
ſchaft in vollſtem Maße bethätigen. Frl. Heß, im Beſitze einer
ſohr ſchönen und klangvollen Altſtimme, entſtammt der bekannten
Frankfurter Künſtlerfamilie gleichen Namens. während Herr Riller
bei den hieſigen Muſikfreunden von ſeiner Darmſtädter Wirkſamkeit
her wohl in allerbeſtem Andenken ſteht. In choriſcher Beziehung
dürfte namentlich eine neue Kompoſttion unſeres hochgeſchätzten
Herrn Hofkapellmeiſter de Haan -Das Meer; das allgemeine
In=
tereſſe erregen. Dieſes umfangreiche, überaus ſchwierige, aber ſehr
wirkungsvolle Chorwerk verdankt ſeine Entſtehung dem vorjährigen
Kölner Glingswettſtreite und war als Preischor für die erſte
holländiſche Klaſſe beſtimmt. Durch das Nichtzuſtandekommen
derſelben bat nunmehr der Mozart=Verein den Vorzug, das
her=
vorragende Opus als Novilät zur Aufführung zu bringen.
N Am Freitag abend gegen 11 Uhr entſtand in dem Hauſe
Grafenſtraße Nr. 20 ein Kaminbrand, der, ohne weiteren
Scha=
den anzurichten, durch die Hausbewohner und die herbeigerufene
Feuerwehrwache alsbald gelöſcht wurde.
N Saalbau=Inſpektor Velten, welcher zum Nachteil der
Stadt eine größere Summe unterſchlagen, iſt von hier flüchtig
ge=
gangen.
Griesheim, 2. April. Mit 7 gegen 4 Stimmen hat der
Ge=
meinderat dahier auf Geſuch des Obſtbau=Vereins 50 M.
zur Ausbildung eines jungen Mannes als Baumwart verwilligt.
Die hübſchen Erfolge des genannten Vereins. deſſen Beſtrebungen
doch dem ganzen Orte zu gute kommen, wären ſeitens unſerer
Ortsbehörde einer einſtimmigen Anerkennung würdig geweſen, z
mal der Verein am allerwenigſten Sonderintereſſen verſolgt.
J=
wir glauben ſogar, daß die Gemeindevertretung auch die Pflic
hat, dem Orte neue Einnahmequellen zu erſchließen, bezw. d
Zwecke eines hier in Frage kommenden Vereins nach Kräften;
unterſtützen.
Auch in dieſem Jahre entfaltet ſich in unſerem Orte eine re=
Bauthätigkeit. In den letzten Jahren ſind mindeſtens 80
Häuſ=
erbaut worden. Die in der Mehrzahl für eine Familie bereck
neten Häuſer (mit Garten) werden zu dem Durchſchnittsbetrag vo
circa 2700 M. abgeſetzt.
Der der Gemeindekaſſe zugefloſſene Erlös aus Dung vo
Artillerie=Schießplatz, beträgt, für das Rechnungsjak
1891- 92 nahezu 12000 M. von dieſem Betrag muß jedoch 1
Gemeinde den Vrivatgrundbeſitzern den ihnen durch die Schußlin
entſtandenen Schaden beſtreiten, der ſich alljährlich auch auf eini=
Tauſend Mark beziffert.
Von der Bergſtraße, 1. April. Die wohlthätigen Wi
kungen des Beſpritzens der Rebſtöcke zeigen ſich jetzt au
bei uns, wo mit dem Rebſchnitt bereits begonnen wurde, ne
deutlicher als im Spätherbſte. Die unbeſpritzten Stöcke
hab=
nämlich ſchwaches, vielfach dermaßen eingeſchrumpftes Holz. d
auf einen Ertrag nicht zu rechnen iſt. Das Aushauen der Reb
wird ſchließlich für alle, die das Beſpritzen unterlaſſen, nöl
werden.
Worms. 1. April. Die „Wormſer Stg' ſchreibt: Unſere
ſonſt ſo peinlich gewiſſenhaften und zuverläſſigen W=Korreſpondent,
iſt von ſeiner lebhaften Phantaſie ein ſchlimmer Streich
geſpi=
worden, der zu unſerem Leidweſen viele Leſer der Wormſer Zeitu
zu einem vergeblichen Gang veranlaßt hat. Meteore ſind nämli
vor kurzem zwar hier beobachtet worden, aber der greifbare
Schade=
welchen ein ſolches auf dem Fiſchmarkt angerichtet haben ſollte, w
nur die als poſitives Geſchehnis von unſerem W=Korreſpondent,
genommene Möglichkeit, die er wenigſtens ſo rückſichtsvoll geweſer
pünktlich am 1. April zu Papier zu bringen. (Der betreff. Artik
war übrigens, beiläufig bemerkt, vom 31. März datiert.
Gießen. 1. April. Bei der im Laufe des Juni hier
ſtal=
findenden Generalverſammlung des heſſiſchen Forſtvereins ſo
das dem Profeſſor Dr. Carl Heyer zu errichtende Denkmal einge
weiht werden.
Ludwigshafen a. Rh. 2. April. Die große chemiſch
Fabrik in Hochſpeyer ſteht ſeit nachts in Flammen. Wege
der dadurch entſtandenen großen Hitze werden die Eiſenbahnzüg
auf die andere Linie übergeleitet. Die Urſache des Brandes
jedenfalls im Umfallen eines Maſtes der elektriſchen Beleuchtun
zu ſuchen.
Karlsruhe, 2. April. In dem Befinden des Groß
herzogs iſt keine weſentliche Veränderung eingetreten.
D=
Großhe=zog verließ indeſſen geſtern nachmittaa auf kurze Zeit da
Bett und empfing den Beſuch des Prinzen Albrecht von Preußen,
der ſodann nach Baben=Baden zurückkehrte.
Friedrichsruh, 1. April. Zum Geburtstag des Fürſte:
Bismarck ſind u. a. Telegramme eingetroffen von der Kaiſerii
Friedrich und dem Prinz=Regenten Luitpold. Von der nationallibe
ralen Reichstagsfraktion iſt folgendes Telegramm eingetroffen: „
De=
großen Staatsmann und Patrioten, welcher zwei Jahrzehnte lan
die Geſchicke des unter Kaiſer und Reich neugeeinigten deutſche:
Vaterlandes zu deſſen Ruhm und Heil leitete, ſenden zur heutige
Geburtstagsfeier herzliche Glück= und Segenswünſche in dankbare
Verehrung die nationalliberalen Mitglieder des Reichstags. Zahl
reiche Deputationen ſind eingetroffen, der Empfang derſelben wa
erſt nach 3 Uhr zu Ende, auch Hans v. Bülow war aus
Berli=
angekommen. Die zahlreichen Geſchenke aus allen Gegenden Deutſch
lands und des Auslands ſind kaum unterzubringen. Der Für
ſieht ſehr wohl aus und befindet ſich in der beſten Stimmung. Di
Beteiligung des Publikums an der Geburtstagsfeier Bismarcksi
außerordentlich ſtark; während des Konzerts der Lauenburger Jäger
kapelle trat der Fürſt heraus und wurde ſofort von vielen Hun
derten umringt; Graf Herbert, unterſtützt von zwei Gendarmen,
konnte nur mit der größten Mühe einen Weg durch die Meng
bahnen. Um 4¾ Uhr fuhr Fürſt Bismarck, begleitet vom Grafen
Herbert, durch die ſtundenlang harrende Menge, welche
Spalie=
bildete, unter ſtürmiſchen Huldigungen und Hurrarufen, für welch
er lebhaft und freudig erregt dankte, in den Wald. Gegen 6 Uh
treffen mehrere Sonderzüge mit über 4000 Fackelträgern, Mitglie
dern des hamburgiſchen Reichstagswahlvereins, hier ein. Der Vor
ſitzende des Vereins, Herr Adolf Woermann, wird vorausſichtlich
die Anſprache an den Fürſten halten.
Dresden, 31. März. Der amtliche Polizeibericht fü
Dresden enthält folgende Mitteilung: „Bei einem Rohprodukten
händler fanden ſich geſtern in einem mit altem, gebrauchtem
Papie=
gefüllten Sacke die Stücke von 11000 Mark deutſche:
Reichsanleihe - ohne Zinsſcheine und Zinsleiſten - vor.
Dieſe Wertpapiere waren während des jetzt vorbereiteten Wegzuges
einer Familie irrtümlich mit unter zum Verkaufe ausgemuſtert,
Makulatur ꝛc. gekommen.
Beilage zu Nr. 80 des „Darmſtädter Tagblatt: vom 4. April 1892.
Leipzig im März. Die öffentliche Anreizung in einer den
öffentlichen Frieden gefährdenden Weiſe des Proletariats zu
Ge=
waltthätigkeiten gegen die Regierung oder die Regierenden iſt, nach
einem Urteil des Reichsgerichts. 1I1. Strafſenats. vom 4. Januar
1892, nicht aus 8 180 des Str.=G.=B., betreffend die Anreizung
verſchiedener Klaſſen der Bevölkerung zu beſtrafen, vielmehr
können darauf nur die Strafbeſtimmungen über den
Wider=
ſtandgegen die Staatsaewalt 188 110, 111) event. die
Beſtimmungen über die Aufforderung zum Hochverrat
(88 85, 86) in Anwenduna gebracht werden.
(R.=A.)
Berlin, 1. April. Das „Deutſche Kolonialblatt- enthält eine
Verordnung, betreffend die Meldepflicht aller Europäer im
deutſch=oſtafrikaniſchen Schutzgebiete, ſowie einen
Gouvernements=
befehl, betreffend die Teilung der kaiſerlichen Schutztruppe in die
eigentliche Schutztruppe und eine Volizeitruppe.
Berlin, 1. April. Der 77. Geburtstag Bismarcks wurde
in zahlreichen großen Städten des Reiches feſtlich begangen. Von
Berlin reiſten zahlreiche Perſonen zur Beglückwünſchung nach
Friedrichsruh. Graf Walderſee begab ſich ebenfalls zur
Beglück=
wünſchung von Altona nach Friedrichsruh. Die nationalliberale
Partei ſandte ein gemeinſames Glückwunſchtelegramm ab. Die
meiſten hieſigen Blätter ohne Unterſchied der Partei widmen den
Verdienſten des früheren Reichskanzlers ſympathiſche Artikel.
Berlin, 2. April. An dem Bismarck=Kommers in der
Philharmonie nahmen gegen 2000 Perſonen teil. Prof. Delbrück
ſielt eine enthuſiaſtiſch aufgenommene Feſtrede.
Der Militärpoſten vor der Kaſerne des 3. Garde=
Regi=
nents wurde um Mitternacht von einem Individuum geneckt,
thät=
lich angegriffen und mit dem Meſſer bedroht. Das Individuum
lüchtete trotz des wiederholten Anrufs, der Poſten ſchoß, das
Individuum wurde ſchwer verletzt. Eine zweite vor dem Flüchtenden
befindliche Perſon wurde leicht verletzt.
Breslau, 1. April. Der ſozialdemokratiſche
Reichstags=
abgeordnete Fritz Kuhnert wurde ſofort nach dem Seſſionsſchluß
hier verhaftet zu der bisher nicht möglich geweſenen
Strafvoll=
ſtreckung. Es handelt ſich um Abbüßung einer mehrmonatlichen
Gefänanisſtrafe wegen Preßvergehen.
Bremerhaven, 1. April. Der Lloyddampfer „Oldenburg;
vurde mit 2485 Paſſagieren nach Baltimore abgelaſſen.
Dies iſt die größte Anzahl von Paſſagieren, die der Dampfer je
ſeförderte.
Bremen, 2. April. In Anbetracht des anhaltend ſtarken
An=
dranges von Paſſagieren nach New=York erhöhten der Nordd.
Lloyd und die Hamburger Vaketſchiffahrt=Geſellſchaft die
Zwiſchen=
deckpreiſe. Weitere Erhöhungen dürften bevorſtehen. Der No.
d=
deutſche Lloyd beförderte im März 189= 18000 Paſſagiere gegen
2000 im Vorjahre.
Wien. 1. April. Zwei Schulknaben, Brüder, welche durch die
Lektüre des Mordprozeſſes Schneider dazu angeregt waren,
ſpielten Scharfrichter: einer derſelben, ein elfähriger
Knabe, ſtarb infolgedeſſen den Strangulierungstod.
Zürich, 1. Avril. Der Autor der Welfenfonds=Broſchüre
verweigerte dem Verleger die Vorlage der Originalquittungen. Das
Nichterſcheinen der Broſchüre iſt wahrſcheinlich.
Luxemburg. 2. April. Der Großherzog Adolf reiſt
heute mit Geſolge nach Wien. Die Rückehr hierher ſoll am
1. Juni erfolgen.
Paris. 1. April. Bei dem heutigen Verhör leugnete Ravachol,
der Urheber der Exploſion in der Rue Elichy zu ſein. Bei der
Konfrontation mit zwei Komplizen, die ihn beſchuldiaten,
Höllen=
maſchinen fabriziert zu haben, beharrte Ravachol bei ſeinem Leugnen
und warf ſeinen Genoſſen Feigheit vor. Es kam hierbei zu einer
höchſt erregten Szene. In den Straßen von Paris findet man noch
ſortwährend Patronen und Höllenmaſchinen. Heute morgen wurde
vor einem Hauſe des Boulevard de Strasbourg eine
Dynamit=
atrone und auf der Fenſterbank eines Privathotels der Rue Fondary
ne Schachtel mit Zündſchnur gefunden.
London. 1. April. Falls die Beſſerung im Beſinden des
rinzen Alfred von Edinburg in befriedigender Weiſe fortſchreitet,
oll zu Oſtern in Coburg im Palais Edinburg die Verlobung des
Crinzen FerLinand von Hohenzollern, des Thronfolgers
von Rumänien, mit der älteſten Tochter des Herzogs von
Edin=
urg feierlich begangen werden. Die Coburger Schlöſſer Roſenau
und Callenberg und zur Aufnahme der fremden Fürſtlichkeiten
her=
gerichtet.
New=York, 2. April. In der Dynamitfabrik Beſſemer
in Alabama fand eine Exploſion ſtatt. 6 Perſonen wurden
aetötet, zahlreiche Gebäude gerieten in Brand. Die Erſchütterung
wurde auf etwa 5 Meilen weit verſpürt.
In den Nordweſtſtaaten richteten Wirbelwinde
bedeu=
tenden Schaden an. Es gab zahlreiche Tote; ganze Städte
wurden zerſtört. Auch in der Grafſchaft Butler (Kanſas) fanden
arge Verwüſtungen ſtatt. In Chicago fiel ein Wolkenbruch, die
fruchtbarſten Gegenden von Nebraska wurden in einer Ausdehnung
von 50 Meilen vom Sturm heimgeſucht. Der Sturm dauert fort,
die Verbindungen mit Illinois ſind unterbrochen.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag. 1. April.
Emilia Galotti”
E. H. Mit der Aufſtellung des Emilia=Charakters hatte Leſſing
eine Bahn beſchritten, auf der ihm ſo bald kein anderer folgen
ſollte. In der weit ausgedehnten Galerie der klaſſiſchen
Frauen=
geſtalten nimmt Odoardos Tochter einen eigentümlich iſolierten
Platz ein. Man wußte nicht recht, wie man dieſes Mädchen mit
dem klaren Verſtande und dem feſten Willen nehmen ſollte; die
landläufige Theorie vom Ewig=Weiblichen wollte hier gar nicht
recht verfangen.
Und als nun aar Goethe und Schiller, der eine aus tiefſter
Lebens= und Naturbeobachtung heraus,. der andere kraft einer
himmelſtürmenden Phantaſie, eine ganze reiche Welt weiblicher
Typen vor uns aufrollten, da galt die Emilia Leſſings vollends
als ein überwundener Standpunkt, im beſten Falle als ein
glänzen=
des Verſtandesprodukt, das ſich am eheſten aus des Dichters
Un=
bekanntſchaft mit Frauenherzen und fein geſtimmter Erotik erklärte.
Bemerkte es doch Goethe geradezu als einen Fehler des Dramas.
daß die Liebe Emilias zum Prinzen, die doch vorhanden, nicht
direkt ausgeſprochen ſei. Weder Goethe, noch Schiller haben ſich
bewogen gefühlt, noch einmal auf ähnliche pſychiſche Vorgänge. wie
ſie ſich in Emilia vollziehen, einzutreten. Erſt wir Menſchen von
heute koͤnnten wieder mehr Fühlung mit einem ſolchen Charakter
gewinnen, ja. wir wagen die Behauptung, daß uns Emilia in
mancher Hinſicht näher ſteht als Fauſts Gretchen und Egmonts
Clärchen. Die Tage des hochfliegenden erdentrückten Pathos ſind
vorüber, aber kaum weniger die Zeiten des ſtillen Auskoſtens jeder
Stimmung und jedes Gefühls. Unſere Litteratur hat, gleichviel
ob ſie nun von Männern oder Frauen vertreten wird, ein ſtark
maskulines Gepräge erhalten. Und in dieſe ſcharfe klare Luft des
neuen Tages paßt Leſſings Emilia mit ihrer morgenreinen Seele
und ihrem feſten Willen ſo gut hinein! Das ſollten ſich alle zum
Bewußtſein führen, die da der Meinung leben, Leſſing ſei antiquiert!
Er iſt es weniger als je. Seiner ſtahlſcharfen Sprache hatten wir
uns lange entwöhnt, aber wir beginnen wieder zu ihr
zurückzu=
kehren oder vielmehr ſie neu zu erobern, in einer Weiſe, wie ſie
für das Zeitalter der Dynamos und elektriſchen Sonnen paßt.
Von der nordiſchen Dichterſchule ſind die erſten Impulſe zu dieſem
neuen Schaffen ausgegangen. In Schönheit ſterben!
Henrik Ibſen hat z. B. dieſes Wort neuerdings in Kurs gebracht.
Was bedeutet es eigentlich? Hedda Gabler mag es für Viele
im Dunkeln laſſen - aber wenn man Leſſings=Emilia Galotti”
geſehen, dann wird es uns mit einmal klar, was das heißt: in
Schönheit ſterben! Leſſing hat nicht das Wort, wohl aber die
Sache. Als ſich aus dem ſchwarzen Haar Emiliens die weiße
Roſe löſt, als ihr der Vater den erſten, den beſten Staal ins Herz
drückt - da tritt der Tod in Schönheit, der ohne einen
ge=
wiſſen Adel der Geſinnung nicht denkbar iſt, greifbar ins Daſein,
greifbar für alle die, welchen Opfermut, Selbſtentäußerung,
Ent=
ſagung ꝛc. etwas mehr als Wortgetön bedeutet.
Von der heutigen Vorſtellung empfingen wir den Eindruck,
daß die Inhaberin der Titelrolle, Frl. Brand ſich des
Lebens=
grundes, in dem die Geſtalt der Emilia ihre Wurzeln hat, voll
bewußt war und auf dieſem mit klarer, ſchöner Einfachheit alles
übrige aufbaute. Der erſte Auftritt ſchuf gleich eine ſehr
ſtim=
mungsvolle Anlage der Rolle: das angſtvolle Hereinſtürzen und der
noch mit zitterernder Stimme gegebene Bericht über das Erlebnis
in der Meſſe berührten durchaus wahr. Echt in Spiel und
Em=
pfindung gab ſich Frl. Brand auch in den Beziehungen
Emi=
liens zu den Eltern und zu dem Verlobten. Ohne jedes Kelügeln
brachte ſie ſodann die ſchwierige Begegnung mit dem Prinzen
her=
aus. Indem ſich die junge Dame hier getroſt der Führung
Leſ=
ſing'ſchen Geiſtes und ſeiner kaum mißzuverſtehenden Worte
über=
ließ, ſchob ſie die Goethe'ſche Auslegung gänzlichs bei Seite und dieſe
Kryſtallklarheit verblieb ihrer Emilia dann auch in wohlthuendſter
Weiſe bis zum Schluſſe. An Stelle des kranken Herrn
Dalmo=
nico hatte Herr Mickler die Rolle des Odoardo übernommen
und fand ſich mit ſeiner Aufgabe ſehr befriedigend zurecht. Stramme
Haltung und der Ton der rauhen Tugend ſtanden ihm
gleicher=
maßen zu Gebot, wenn auch in vielen Einzelheiten der Charakter
tiefer hätte angelegt ſein können. Gewiſſe markante Stellen unter
ſtrich Herr Mickler zu wenig. Die Vorſtellung der Gräfinz. B.:
Die Gräfin Orſina, eine Dame von großem Verſtand und meine
Freundin.. muß ganz anders lauten es iſt keine konventionelle
Höflichkeit, die Odoardo mit dieſer Preſentation vollzieht - ſie
enthält vielmehr eine ganze Geſchichte und zeigt das Reſultat.
zu dem Odoardo gekommen iſt. Zur allſeitigen Durcharbeitung hat
Herr Mickler jedenfalls nicht genügend Zeit gehabt. Herr
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Hacker war heute mit Eifer und Erfolg bemüht, den Prinzen
ſeiner ehedem beliebten Schönfärberei zu entziehen und den Charakter
auf den richtigen Geſühls= und Geſinnungsboden zu ſtellen. Die
Orſina des Frl. Cramer reißt vorzüglich durch ihr Temperament
hin, aber für die Philoſophiſche Gräfin dürfte es nicht ſchaden,
wenn dasſelbe doch hie und da etwas eingedämmt würde.
Der ſtädtiſche Hauptvoranſchlag für das Verwaltungsjahr
vom 1. April 1892 bis 31. März 1893.
Aus dem Vorwort zu dem gegenwärtig im Stadthaus
offen=
liegenden vorgenannten Voranſchlag entnehmen wir zunächſt, daß
ſich der verfügbare Kaſſevorrat entgegen der ſeitherigen Beobachtung
niedriger beläuft, als im Vorjahre, 96000 M. aegen 146000 M.
im vorjährigen Budget. Die Urſache dieſes Rückgangs ſtatt der
gehofften Zunahme ſei darin zu ſuchen. daß bei dem Beſtreben, mit
Steuererhöhungen möglichſt zurückzuhalten, die Voranſchlagsſätze im
Jahre 1890191 ziemlich ſcharf gegriffen worden ſeien, ſo daß weniger
Mehreinnahmen und Minderausgaben zu Gunſten des im
gegen=
wärtigen Voranſchlag übergehenden Kaſſevorrats ſich ergeben hätten.
Im übrigen wird konſtatiert, daß ſich die für 1892,93 zu
er=
wartenden Einnahmen und Ausgaben mit wenigen Ausnahmen in
den Grenzen des Vorjahres bewegen.
Der Abſchluß „Für die Verwaltung; (ordentlicher Etat
beziffert ſich in Einnahme und Ausaabe auf 2395744 M. 19 Pf.,
gegen 2344916 M. 83 Pf. in 189192, ſo daß ein Mehr von etwas
über 50000 M. vorlieat. Die Haupteinnahmepoſten ſind: Reſt aus
früheren Jahren 313402 M. 13 Pf., wovon indeſſen als indisponibel
217659 M. 82 Pf. wieder in Ausgabe ſtehen, von verpachteten
Gebäuden und Grundſtücken 9379 M. 69 Pf. von Grundſtücken in
Selbſtverwaltuna 15152 M. 80 Pf. von Waldungen 91650 M.,
von Jagden 4774 M. 27 Pf., Zinſen von Aktivkapitalien 34025 M.
(darunter 30625 M. von ſolchen Teilen des neuen ſtädtiſchen
An=
lehens, welche nicht alsbald beſtimmunasgemäß zur Verwendung
kommen). Zuſchuß des Gaswerks 110000 M von Meſſen und
Märkten 20 760 M., von Schulen 102 874 M. 46 Pf. von den
Fried=
höfen 18291 M. 45 Pf., aus der Straßenreinigung 15064 M.
(darunter neu für die Abfuhr des Hauskehrichts von Privaten durch
Entleeren der vor den Häuſern aufgeſtellten Kaſten in die Wagen
der Straßenreinigung auf Grund der in Ausſicht genommenen
Regulierung 7500 M.), an Gemeindeſteuer 1040000 M. (gegen
594596 M. im Vorjahre; das Mehr von rund 45000 M. entſpricht
der vom Steuerkommiſſariat mitgeteilten Erhöhung der
Steuer=
kapitalien unter Beibehaltung des vorjährigen Ausſchlaas=
Kosfficienten). von Oktroi 504601 M. 29 Pf. (der nämliche
Be=
trag wie im Vorjghre), Hundeſteuer 8500 M., aus der allgemeinen
Verwaltung 20765 M. 85 Pf. u. ſ. w.
Die Hauptausgabe=Rubriken des ordentlichen Etats umfaſſen
folgende Bedürfniſſe: Koſten der Pachtgüter 3300 M. der
Grund=
ſtücke in Selbſtverwaltung 9110 M., der Waldungen 37440 M., der
Meſſen und Märkte 5350 M., der Schulen 455080 M. (etwa 10500 M.
mehr als im Vorjahre) der Friedhöfe 12700 M., der Straßen,
68100 M. für Landwirtſchaftszwecke 27030 M., öffentliche
Sicher=
heit 133800 M., Sanitätszwecke 67800 M. (darunter 62200 M.
Zuſchuß zum ſtädtiſchen Krankenhaus), Straßenreinigung 105100 M.
ſim Vorjahre 129480 M.; über den Wenigerbedarf wird geſagt,
daß der Betrieb in den Vorjahren ein zu ausgedehnter geweſen ſei
und zu hohe Koſten erfordert habe. Ohne daß die Reinhaltung der
Straßen Not leide, wurde eine Einſchränkung des Reinigungsturnus
und dementſprechend auch des Mannſchaftsſtandes in 189192
durch=
geführt; an dieſer Neueinrichtung werde fernerhin feſtgehaltenl
öffent=
liche Beleuchtuna 83300 M. Feuerlöſchweſen 10460 M. öffentliche
Anlagen 14500 M. Armenpflege 122500 M. (gegen 112300 M. im
Vor=
jahre), Zwecke des Kreiſes 133600 M. lgegen 122000 M. im Vorjahre),
Ausgaben infolge Erhebung der Kommunalſteuer 29700 M. (darunter
27000 M. an uneinbringlichen und erlaſſenen Steuern), Koſten des
Oktroi 90000 M. Kapitalzinſen 330 200 2. (256000 M. im
Vor=
jahre), Schuldentilgung 105 500 M. (84620 M. im Vorjahre),
allge=
meine Verwaltung 217220 M. Reſervefonds 40 264 M. 37Pf. u. ſ. w.
Zu dem Kapitel „Koſten der Straßen' iſt noch zu bemerken, daß
urſprünglich ſtatt der eingeſtellten 68100 M. 112100 M. oder
44000 M. mehr vorgeſehen waren und zwar dieſer letztere Betrag
für Umrflaſterung der Alexanderſtraße und der Karlsſtraße. Dieſe
44000 M. wurden vorläufig abgeſetzt, um den Voranſchlag ohne
Steuererhöhung, d. h. ohne Erhöhung des Ausſchlags=
Kosfficienten zum Abſchluß zu bringen. Die gedachten Straßen=
Umpflanerungen, deren Notwendigkeit allerſeits anerkannt wird, werden
für 1893,94 in erſter Linie in Ausſicht zu nehmen ſein. Es bleiben
hiernach für 1892193 an Straßen=Neuherſtellungen noch beſtehen:
Chauſſierung der Wenkſtraße zwiſchen Heinheimer= und
Taunus=
ſtraße 3300 M., desgleichen der Hochſtraße zwiſchen Heinrich= und
Herdwegſtraße 2400 M., desgleichen der Hoffmannſtraße zwiſchen
Heinrich= und Herdwegſtraße 3500 M. Neupflaſterung der
Georgen=
ſtraße 6100 M. desgleichen der Rundeturmſtraße von Obergaſſe bis
Mühlſtraße 13500 M., desgleichen des Geiſtbergs 2700 M., Um=
Kr. 80
pflaſterung der Soderſtraße von der Mühlſtraße bis zur Stiftſtraße
2500 M.
Der Abſchluß „Für das Vermögen” ſaußerordentlicher
Etat beträgt in der Ausgabe 1334255 M. 81 Pf.: zur Deckung
iſt der nämliche Betrag, beinahe ganz aus Anlehensmitteln,
vorge=
ſehen. Die vorgeſehenen Ausgaben haben zum großen Teil ſchon
die Genehmigung der Stadtverordnetenverſammlung erfahren. Es
ſind in der Hauptſache: Für den Schlachthaus=Neubau (Reſt)
235000 M., für einen Anbau an das Schulhaus Rundeturmſtraße
39500 M., desgleichen an das Schulhaus Blumenſtraße 43500 M.,
desgleichen an das Schulhaus Beſſungerſtraße 46 000 M. für
An=
ſchaffung von Mobiliar (Schul= und Turngeräten) 45000 M., für
Trottoirherſtellungen (im einzelnen in dieſem Blatte ſchon mitgeteilt)
37302 M. 2 Pf., Beitrag der Stadt Darmſtadt zu den Koſten der
Kreisſtraße Darmſtadt=Eſchollbrücken 10353 M. 79 Pf., für
Kanal=
bauten 96100 M., äußere Herſtellung des ſtädtiſchen Krankenhauſes
10200 M. für Einfriedigung und Vlanierung des zur Erweiterung
des Friedhofs beſtimmten neuerworbenen Geländes 63500 M., für
die Erweiterung des Waſierwerks 562450 M., für Erweiterung des
Elektrizitätswerks (um dem geſteigerten Stromverbrauch genügen
und Neuanmeldungen annehmen zu können, iſt eine Vergrößerung
der Dynamo= und Akkumulatoren=Anlage in Ausſicht genommen)
80 000 M. außerordentlicher Zuſchuß zur Deckung von Baukoſten
im Saalbau 21100 M. ſodann - vorbehältlich beſonderer
Vor=
lage - als Ablöſungskapital an die evangeliſche Kirche Beſſungen
180000 M.) und für verſchiedene Herrichtungen in der dortigen
Kirche und Pfarrhaus (4000 M., zuſammen dafür 84000 M.
Todrs=Anzige.
(Statt jeder beſonderen Mittheilung.)
Tiefbetrübt machen wir Freunden und Bekannten die
traurige Mittheilung, daß unſere liebe Tochter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Mathinka Streb,
Lehrerin an der Stadtmädchenſchule III.,
heute Nachmittag 4½ Uhr nach langem, ſchwerem Leiden
ſanft verſchieden iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
J. Streb und Familie.
Darmſtadt, Freiburg i. B. und Hagenau i. E.,
den 1. April 1892.
Die Beerdigung findet Montag Nachmittag 5 Uhr vom
Leichenhauſe aus ſtatt.
Tageskalender.
Montag, 4. April: Konzert des Mozart=Vereins im Saalbau.
Dienstan. 5. April: Monatsverſammlung des deutſchen und
öſter=
reichiſchen Alpenvereins, Sektion Darmſtadt, im „Café zur Operv.
Mittwoch, 6. April: Zweiter Kammermuſik=Abend im Hotel „zur
Traube”
Drus und Verlag: L. C. Wittichiſche Lolbuchdruckerei, verantworlich für die Redalion: Carl Wittich, beide in Darmſladt.