Darmstädter Tagblatt 1892


23. März 1892

[  ][ ]

nst

Abonnement=preis
vlerteljahrlich 1 Mark 50 Pf., halb=
Uührlich 3 Mark incl. Bringerlohn.
Kuswärts werden von allen Poſi=
Amtern Beſtellungen entgegenge=
nommen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſlauſichlag.

155. Fahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Alluſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerale
für das
wochenl. Gmal elcheinende Tagbla
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14. ſowie audwurtz
don allen Annoneen=Expeditionen.
.

Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
N. 70.
Mittwoch den 23. März.
1892.

Gefunden: 1 Felddienſtzeichen 1870f7I. 3 Schlüſſel. 1 Lorgnette. 1 Korb mit Butter. 1 Taſchenmeſſer. 1 goldene Uhrkette
mit kleinen runden Gleichen. 1Cigarrenſpitze. 1 wollene Mütze. 1 eiſerne Waage. 1 Dienſtbuch. 1 Federmeſſer.-Verloren: 1 goldener
Damenring mit Granatſtein und weißen Perlen eingefaßt. 1 ſchw. ſeidener Regenſchirm, auf der inneren Seite die FirmaBralls.
1 ſchwarzſeidener Damen=Beutel, in welchem ſich ein mit Spitzen beſetztes Taſchentuch befand.
Darmſtadt, den 22. März 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Darmſtadt, den 15. März 1892.
Betreffend: Die Frühjahrs=Kontrol=Verſammlungen für 1892 im Kreiſe Darmſtadt.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Die nachſtehende Bekanntmachung des Großh. Landwehr=Bezirks=Kommandos 1. Darmſtadt wollen Sie in Ihren Ge=
meinden
in orisüblicher Weiſe bekannt machen und die Beſitzer von Fabriken ꝛc. zur Bekanntgabe an die von denſelben be=
ſchäftigten
Perſonen, beſonders bedeuten.
v. Marquard.
[2495
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Frühjahrs=Kontrol=Verſammlungen für 1892 im Kreiſe Darmſtadt, beſtehend aus dem Haupt=Melde=Amt des Land=
wehr
=Bezirts 1. Darmſtadt, werden in nachſtehender Weiſe abgehalten:
In dem Exerzierhauſe auf dem ſüdöſtlichen Theile des Infanterie=Exerzierplatzes zu Darmſtadt.
I. Tag.
1. Appell. Freitag den 8. April 1892, Vormittags 7 Uhr. Für ſämmliche Wehrleute I. Aufgebots der In=
ſanterie
der Jahreslaſſen 1819 bis einſchließlich 1883 aus der Stadt Darmſtadt.
2. Appell. Freitag den 8. April 1892, Vormittags 8 Uhr. Für ſämmtliche Wehrleute 1. Aufgebots und Re=
ſerviſteu
der Infanterie der Jahresklaſſen 1884 bis einſchließlich 1886 aus der Stadt Darmſtadt.
3. Appell. Freitag den 8. April 1892, Vormittags 9 Uhr. Für ſammtliche Reſerviſten und Dispoſitions= Ur=
lauber
der Infanterie der Jahresklaſſen 1887 bis einſchließlich 1891 aus der Stadt Darmſtadt.
4. Appell. Freitag den 8. April 1892, Vormittags 10 Uhr. Für ſämmtliche Wehrleute I. Aufgebots, Reſer=
viſten
und Dispoſitions=Urlauber der Pioniere, Kavallerie, Feld= und Fuß=Artillerie der Jahresklaſſen 1879 bis einſchließlich
1891 aus der Stadt Darmſtadt.
5. Appell. Freitag den 8. April 1892, Vormittags 11 Uhr. Für ſämmtlche Wehrleute 1. Aufgebots, Reſer=
viſten
und Dispoſitions=Urlauber der Garde, Jäger, Train, Krankenträger, Militärbäcker, Marine, des ärztlichen und ſanität=
lichen
Perſonals, der Oekonomie=Handwerker und ſonſtigen Mannſchaften mit Einſchluß der zur Dispoſition der Erſatzbehoͤrden
Entlaſſenen der Jahresklaſſen 1879 bis einſchließlich 1891 aus der Stadt Darmſtadt.
6. Appell. Freitag den 8. April 1892, Nachmittags 2 Uhr. Für ſämmtliche Erſatz=Reſerviſten, welche in den
Jahren 1859 bis einſchließlich 1866 geboren ſind und in der Stadt Darmſtadt wohnen.
7. Appell. Freitag den 8. April 1892, Nachmittags 3 Uhr. Für jämmtliche Erſatz Reſerviſten, welche in den
Jahren 1867 bis einſchließlich 1811 geboren ſind und in der Stadt Darmſtadt wohnen.
HI. Tag.
1. Appell. Samstag den 9. April 1892, Vormittags 7 Uhr. Für ſämmtliche Wehrleute 1. Aufgebots, mit
Ausnahme derjenigen, welche in der Zeit vom 1. 4.-30, 9., 80 eingeſtellt worden ſind, Reſerviſten, Dispoſitions=Urlauber
und ſonſtigen Kategorien mit Einſchluß der zur Dispoſition der Erſatz=Behörden entlaſſenen Mannſchaften, ſowie ſämmtliche
Erſatz=Reſerviſten, welche in den Jahren 1859-1871 geboren ſind; aus den Gemeinden Arheilgen, Braunshardt und Eberſtadt.
2. Appell. Samstag den 9. April 1892, Vormittags 8 Uhr. Für dieſelben Mannſchaften aus den Gemeinden
Erzhauſen, Eſchollbrücken, Gräfenhauſen und Griesheim.
3. Appell. Samstag den 9. April 1892,. Vormittags 9 Uhr. Für dieſelben Mannſchaften aus den Gemeinden
Hahn mit Eich, Malchen, Meſſel, Nieder=Beerbach, Nieder=Ramſtadt mit Waſchenbach und Ober=Ramſtadt.
4. Appell. Samstag den 9. April 1892, Vormittags 10 Uhr. Für dieſelben Mannſchaften aus den Gemeinden
Noßdorf, Schneppenhauſen, Traiſa, Weiterſtadt, Wiphauſen.

[ ][  ][ ]

Nr. 70
536
5. Appell. Samstag den 9. April 1892, Vormittags 11 Uhr. Für dieſelben Mannſchaften aus der Gemeind.
Pfungſtadt.
Saͤmmtliche genannten Mannſchaften ſind zur Theilnahme an dieſen Kontrol=Verſammlungen geſetzlich verpflichtet und
werden hierzu mit dem Bemerken aufgefordert, daß die ohne Entſchuldigung fehlenden oder zu ſpät kommenden Leute die ge=
ſetzliche
Strafe zu gewärtigen haben.
Die Militärpapiere ſind mit zur Stelle zu bringen.
Die Offiziere, Maſchinen=Ingenieure, Sanitätsofiziere und obere Militär=(Marine=)Beamte der Reſerve und Landwehr !
erſcheinen, ſoweit ſie gemäß Wehrordnung 8 115 Ziffer 1 und 5 und Heer=Ordnung 8 39 Ziſſer 5 und 8 51 Ziffer 10 zur
Theilnahme verpflichtet ſind, ſämmtlich beim 5. Appell, am 9. April, Vormittazs 11 Uhr, in vollſtändigem Dienſt=Anzuge.
Darmſtadt, den 14. März 1892.
6t a m m,
Major 3. D. und Kommandeur des Landwehrbezirks I. Darmſtadt.

M

B e k a n n t m a ch u n g.
Der landwitthſchafliche Bezirksverein Darmſtadt ladet zur Beſchickung und
zum Beſuche des am
Samstag den 26. März 1892
auf dem ſtädtiſchen Viehmarktplatze (Lagerhausſtraße in der Nähe des Bahnhofs)
ſtattfindenden
Fasclmarktes
ein. Die Beſucher wollen hierbei ſolgende Punkte beachten:
1) Die Eigenthümer der auf den Markt zu bringenden Thiere haben den Füh=
rern
derſelben eine Beſcheinigung der zuſtändigen Bürgermeiſterei mitzugeben,
daß der beir. Ort ſeuchenfrei iſt.
2) Die Thiere müſſen längſtens um 9 Uhr auf dem Platze, an den Vorder=
beinen
mit ſtarken Schlingen gefeſſelt und von zwei Mann geführt ſein. Im
Gegenfall iſt Wegweiſung zu gewärtigen.
3) Die Thiere koͤnnen aber auch bereits am 25. März 1892 von 12 Uhr Mit=
tags
ab in den Stallgebäuden eingeſtellt werden. Wer die Thiere in dieſer
Weiſe einſtellen will, beliebe bis ſpäteſtens am 23. März 1892 Abends Herrn
Kreisbeterinärarzt Dr. Weinsheimer (Frankfurterſtraße Nr. 3) von ſeinem
Vorhaben Kenntniß zu geben.
4) Außer der Unterkuͤnſt wird den Thieren in dieſem Fall Wartung, Streu,
Heu und Waſſer gewährt, auch iſt für Nachtwache geſorgt.
5) Die Leiſtungen ad 3 und 4 werden für Thiere der Vereinsmitglieder unent=
geldlich
gewährt; Nichtmitgliedern iſt Gelegenheit geboten, an Ort und Stelle
Streu und Heu gegen Entgelt zu erhalten.
6) Etwa beliebtes Kraſtfutter Haſer und Haferſchrote) haben ſich die Eigen=
thümer
der Thiere ſelbſt mitzubringen oder am Platze zu beſchaffen.
7) Zur Protokollinung von ſtattfindenden Verkäufen wird Gelegenheit gegeben.
8) Die aufgetriebenen Faſel werden von der Körkommiſſion des Kreiſes Darm=
ſtadt
gemuſtert und wird den Eigenthümern der als preiswürdig erkannten
Thiere eine Geldprämie aus den von der Stadt Darmſtadt und dem Be=
zirksverein
zur Verfügung geſtellten Mitteln bewilligt.
9) Auf Antrag werden die als Zuchthiere geeigneten Faſel auf Grund des Ge=
ſetzes
vom 26. Oktober 1887 gekört.
10) Dieſe Antbrung hat nach Art. 5 des benannten Geſetzes. betr.: die Anſchaf=
ſung
und Unterhaltung des Faſelviehs= für das ganze Land Gültigkeit.
11) Die Ankörung erfolgt unentgeldlich.
Darmſtadt, am 11. Dezember 1891.
Der Direktor des landw. Bezirksvereins Darmſtadt.
Frhr. v. Gemmingen.
[17928
Bekanntmachung
heuligen Einlrags in das genoſſenſchaſts=Regiſter.
In der am 29. Februar 1892 abgehaltenen General=Verſammlung der Ver=
eins
=Dampfmolkerei Darmſtadt, eingetragene Genoſſenſchaft mit unbe=
ſchränkter
Haftpflicht zu Darmſtadt, wurde an Stelle des ausgeſchiedenen
Philipp Roßmann zu Nieder=Modau Georg Leonhard Schönberger zu Ueberau
in den Vorſtand gewählt und beſchloſſen, daß an Stelle des ſeitherigen Statuts ein
neues treten ſolle. Dieſes Statut beſtimmt außer ſonſtigen Aenderungen, daß die
von der Genoſſenſchaft ausgehenden öffentlichen Bekanntmachungen nunmehr in der
Deutſchen landwirthſchaftlichen Genoſſenſchaftspreſſe; aufzunehmen ſind.
Darmſtadt, den 18. März 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Berchelmann.
4296

Verſteigerungs=Anzeige.
Donnersiag den 25. März 1892,
Vormittags 9 Uhr,
werden Kiesſtraße 3 die zum Nachlak
des Uhrmachers Karl Loos dahier ge=
hörigen
Mobiliargegenſtände, als: 2 ſil
berne Herren=Uhren, 2 Wanduhren, Klei=
dungsſtücke
, 2 Schubladenſchränkchen, 1
Nachttiſch, 2 Kommoden, 2 Tiſche und
ſonſtiger Hausrath, ſowie gut erhaltenes
Uhrmacherwerkzeug gegen baare Zah=
lung
öffentlich verſteigert.
Darmſtadt, den 22. März 1892.
Großherzogliches Ortsgericht DarmſtadtI.
J. E. d. V.
Gräff, Gerichtsmann. 14297
Submiſſion.
Die Lieferung von Kartoffeln für die
Menage des 3. Bataillons Infanterie=
Regiments Nr. 115 wird für die Zeit
vom 1. April bis Ende October 1892
vergeben. Kautionsfühige Lieferanten wer=
den
erſucht, ihre Offerte bis ſpäteſtens
den 26. d. Mts. an die unterzeichnete,
Kommiſſion gelangen zu laſſen.
Lieferungs=Bedingungen liegen auf dem
Geſchäftszimmer des 3. Bataillons ge=
nannten
Regiments, Wilhelminenſtraße 15.
von Vorm. 8 bis 11 und Nachm. von
3 bis 6 Uhr zur Einſicht offen. (4298:
Darmſtadt, den 21. März 1892.
Die Menage=Kommiſſiou des 3. Ba=
taillons
Infanterie=Regts. Nr. 115.

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Das Herrſchaftshaus Heinrichſtr. 118.
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Waldſtraße 17. (4299

[ ][  ][ ]

99

Nr. 70
Bekanntmachung.
In unſer Genoſſenſchafts=Regiſter wurde heute eingetragen, daß Lehrer
Michael Herget von Atheilgen zum Mitglied des Vorſtands bezw. zum Ren=
danten
(Buch= und Kaſſenführer) der Spar= und Darlehenskaſſe zu Arheilgen, E.
G. m. u. H., - an Stelle des am 30. Januar 1892 verſtorbenen Lehrers Adam
Freund - gewählt worden iſt.
Darmſtadt, am 21. März 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
(4300
Dr. Weiß.
MuhiliurYerſteigerung.
Montag den 28. März d. Js., Vormittags 9½ Uhr
anfangend,
werden auf freiwilligen Antrag der Gaſtwirth Ludwig Kropp l. Wittwe, Beſ=
ſungerſtraße
Nr. 70 dahier, die nachgenannnten Mobilien, als:
4 Kleiderſchränke, 1 Schreibpult, 2 Tiſchchen, 4 vollſtändige Beiten, 1
Partie Weinfäſſer, 1 Fleiſchſtänder, 1 Dezimalwaage, 1 Handwagen, 1
Schraubſtock, verſchiedene Lqueure, 1 Partie Cigarren, Cylinder, Bütten
und ſonſtige Gegenſtände,
öffentlich gegen baare Zahlung meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, den 16. März 1892.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt II. (Beſſungen).
Der Vorſteher:
4014
Weimar.

Etumm- und Frennhulz.
Verkeigerung.
Montag den 28. März l. J., Vormittags 9 Uhr anfangend,
ſollen im Ober=Ramſtädter Gemeindewald, aus dem in der Gemarkung Ober
Modau liegenden Diſtricte Hainböhl; nachſtehende Holzſortimente verſteigert
werden:
22 Eichenflämme von 15-36 Eim. mittl. Durchmſſer 3-8 Met. Länge,
5216
75 Lärchenſtämme , 14-28
13- 20
8 Fichtenſtämme , 26-36
.
59 Buchen=, 7 Eichen= und 6 Am. Nabel=Scheiter, 152 Buchen, 17 Eichen=
und 44 Rm. Nadel Knülppel, 190 Eichen= und 470 Stück Nadel=Wellen, 38 Buchen=,
5 Eichen= und 18 Rm. Nadel=Stöcke.
Zuſammenkunft auf der Kreisſtraße Nieder=Modau-Frankenhauſen am Ein=
gange
des Waldes.
Ober=Ramſtadt, am 19. März 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Ober= Namſtadt.
Schulz.
[4301
Pferde=Verſteigerung.
Dienstag den 29. Mürz, Vormittags 10 Uhr, wird in der Gendarmerie=
Kaſerne (Schloßgartenſtraße 61) ein für den Reitdienſt unbrauchbares, zur Land=
wirthſchaft
ſehr geeignetes Pferd gegen gleich baare Zahlung öffentlich verſteigert.
4302
Darmſtadt, den 21. März 1892.
Großherzogliches Gendarmerie=Diſtrikts=Kommando Starkenburg.

Beſte Salzgurken, f. Harvor Hümmel Häse
verſendet franco gegen Nachnahme 100
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ziehbar
, zu vermiethen.

289) Noßdürſerſtraße 4. 3. Slock,
wegzugshalber eine ſchöne Wohnung von
5 Zimmern und allem Zubehör zu verm.

2934) Für ſofort oder ſpäter
Liebigſtraße 39
die Parterrewohnung, 5 Zimmer mit
Balkon und Vorgarten, an ruhige
Miether. - Auf Wunſch wird ein
großes Zimmer nebſt Kabinet im
oberen Stock mitvermiethet.

2035) Die von Herrn Prof. Dr. Henn= innehabende Wohnung, Hochftr. 58
1. Stock, 5-6 Zimmer und allem Zu=
behor
, iſt per 1. Mai event. auch früher
anderweit zu vermiethen.
2938) Ecke d. Bleich= und Caſino=
ſtraße
12 Bel=Etage: 5 Zimmer mit
Balkon, per ſofort.
2939) Liebigſtr. 15 am Wilhelms=
platz
Parterre=Wohnung, 7 Zimmer mit
Balkon, Gartenantheil., per 1. April zu
vermiethen. Näheres Wilhelminenſtr. 8.
2948) Taunusſtr. 8 Neub., 2. St.,
4 Zimmer mit allem Zubeh. per 1. April
zu verm. Zu erfragen Nr. 6.
2951) Herdweg 19 eine Wohnung,
3 Zimmer, 1 Cab. nebſt Zubeh., Waſſer=
leitung
, per 1. Mai event. 1. April. Ein=
zuſehen
Vormittags. Näheres Manſarde.

2952) Gervinusſtraße 49
ein unmöblirtes Zimmer ſofort zu
vermiethen.

[ ][  ][ ]

910
3151) Kiesſtraße 12 eine Parte re=
Wohnung zu verm. Näheres Hinterhaus.
3153) Mathildenſtr. 24 freundliches
Hochparterre per 1. Juli für kl. Familie.
3154) Wilhelminenplatz Nr. 12 die
Manſarde zu vermiethen.
3158) Niederramſtädterſtr. 58 eine
Wohnung im mittleren Stock, 3 Zimmer.
Daſelbſt eine Manſarde, 1 Zimmer und
2 Kabinette.
3310) Karlsſtraße 4l, 2. Stock, 4
Zimmer mit Zubehör, neu hergerichtet.
Näheres Hinterbau.
3320) Ecke der Hoffmanns= u.
Mathildenſtraße 34 ſind in mei= H
nem neuen Hauſe zwei elegante Woh=
nungen
, jede 6 Zimmer, Badezimm.
mit Ofen, Küche, Speiſekammer,
Gaseinrichtung; jede im Dachſtock
ein Fremdenzimmer u. 2 Kammern;
großer Trockenboden, Waſchküche mit
Bügelzimmer ꝛc. gleich zu beziehen.
Näheres bei Ph. Spieß, Stiftſtr. 38
und Grünerweg 27.
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3350) Eliſabethenſtr. 52 Manſarde
2 Zimmer und Küche, ſofort beziehbar.
Preis monatlich 18 M.
3337) Martinsſtr. 8 Wohnung von
5 Zimmern, Küche, Speiſekammer und
allem Zubehör, auf Wunſch auch Garten.
3342) Landwehrſtr. 19 2. St. drei
ſchöne Zimmer nebſt allen Bequeml. ſofort.
3344a) Eliſabethenſtr. 14 freundliche
Manſarde an ruhige Familie per 1. April
zu vermiethen.
3356) Eliſabethenſtraße 4 eu kleines
Hnterbau=Logis an 1-2 Perſonen, pr.
1. April zu beziehen.
3464) Im Hildebrand'ſchen Hauſe,
Eliſabethenſtraße 2, iſt eine ſchöne
Manſardenwohnung an ruhige kleine Fa=
milie
per 1. Mai zu verm. Näh. Exp.
3490) Herdwegſtr. 37 mittlerer St.
5 3., Balkon, ſchöne Ausſicht, Garten.
3544) Eliſabethenſtr. 45 Zimmer
und Küche an kinderl. Fam. per 1. April.
3547) Schloßgaſſe 22 die Manſarde
wohnung mit Keller an ruhige Leute für
10 M. monatlich zu vermiethen.
3550) Eliſabethenſtr. 53 im Vorder=
haus
freundliche Wohnung. 3 Zimmer,
Küche nebſt Zubeh. per 1. Juni. Einzu=
ſehen
von 11-5 Uhr.
3553) Beſſ. Seeſtr. 4 eine kl. Woh=
nung
im Hinterbau gleich beziehbar.
3611) Dieburgerſtraße 22 hübſche
Wohnung mit 5 Zimmer und ſämmtlich.
Zugehör. Näheres Ochſengaſſe 4.
5 3613) Ecke der Wenck= und
Lichtenbergſtraße 38. Neubau,
der 2. Stock mit 4 Zimmer, Küche,
Speiſe= u. Magdkammer nebſt allen
Bequemlichkeiten zu vermiethen.
3729) Hermannſtraße 15 3 Zimmer
und Zubehör gleich zu beziehen.

Nr. 70
3731) Hoffmannſtraße 16 beſſere
Manſardewohnung mit Glasabſchluß an
einzelne Dame, Herrn od. kinderl. Familie.
3732) Stiftſtraße 58 eine Wohnung
mit 4 Zimmer im 2. Stock, neu herge=
richtet
. Einzuſehen Nachmittags. Näh.
bei Schreinermſtr. Buck, Stiftſtr. 59.
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3739) Lauteſchlägerſtr. 7 eine
Wohnung von 5 Zimmern, 2 Entre=
ſols
mit Zubehör, abgeſchloſſ. Vor=
platz
zu vermiethen und im Mai
beziehbar.
3742) Waldſtr. 34 Hinterbau eine
freundliche beſſere Wohnung, 3 Zimmer
und Zubehör.
3745) Frankfurterſtr. 39 2 Zimm.,
Küche und Zubehör, jährlich 130 M.
3746) Pallaswieſenſtr. 30, nahe d.
Frankfurterſtr., im Neubau feine Woh=
nungen
, je 3 Zimmer, Speiſekammer ꝛc.
Näheres Kaupſtraße 22.
3749) Riedeſelſtraße 52
Herrschaftshaus
mit 9 eleganten Wohnräumen u. Salon,
zum Alleinbewohnen, ſofort oder ſpäter
zu vermiethen.
3752) Saalbauſtraße 24 eine ſchöne
Wohnung von 3 Zimmern, Küche, Glas=
abſchluß
und ſämmtlichem Zubehör ſofort
zu vermiethen.
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3751) Gervinusſtr. 45 Neubau eine
Wohnung, 4 Zimmer, Küche, Speiſe= u.
Magdkammer, Cioſet ꝛc, vom Juli ab.
Näheres m 1. Stock daſelbſt.
3941) Oberer Grünerweg 33 eine
hübſche Manſardenwohnung mit 1 gr. Zim=
mer
, 2 gr. Kabinetten, Küche, abgeſchl
Vorplatz ꝛc., ſofort zu beziehen. Näh. part.
3942) Kahlertſtraße 21 Beletage 6
reſp. 7 Zimmer oder Parterre 5 reſp.
6 Zimmer mit allem Zubehör, Gas. u.
Waſſerltg., Veranda und Garten.
3944) Mollerſtr. 6, 1. St., 3 Zim=
mer
mit allem Zubehör per 1. Mai.
3916) Grünerwegsplatz, Kiesſtr. 65
die Beletage, 5 Zimmer mit Zubehör per
15. Juni zu vermiethen.
3964) Holzſtr. 7 zwei Wohnungen zu
vermiethen. Näh. Holzſtr. 5.
4013) Verl. Kiesſtr. 93 iſt im Mit=
telhauſe
eine Wohnung, beſt. in 2 Zim=
mern
, Küche u. allem Zubeh., per 1. Mai
beziehb., zu verm. Preis 220 M.
4016) Beſſungerſtr. 79, 2. Stock
3 große Zimmer, abgeſchloſſ. Vorplatz.
Küche, Magdſtube mit allem Zubehör ſo=
ort
zu beziehen.

4090) Wegen
Umzug nach außerhalb
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Erbacherstr. 59, 2 Tr. Roohts.
Dieſelbe beſteht aus 3 Zimmern, Kam=
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4092) Hinkelsgaſſs 7 eine Wohnung,
gleich zu beziehen.

4091) Sandbergſtraße 14 eine Woh=
nung
, 2 Zimmer, Küche mit Zubehör zu
verm., ſowie eine Wohnung, 1 Zimmer,
Küche wit allem Zubehör zu verm. und
kann ſofort bezogen werden.
4093) Zimmerſtraße 1, großes Man=
ſardenzimmer
mit Cabinet an eine ein=
gelne
ruhige Frau zu vermiethen.
4103) Steinackerſtraße 14 iſt der
mittlere Stock, 5 Zimmer mit allen Zu=
behör
, am 1. A,ril beziehbar, zu vern.
Nöheres Manſarde.
4104) Promenade 74, 3 Stock,
neu hergerichtet, 4 Zimmer, 1 Man=
ſardezimmer
, Küche und Zubehör zu
vermiethen, ſofort beziehbar. Näh.
Hintergebäude.

15

4108) Orangerieſtraße 30 eine Woh=
nung
zu vermiethen.
4205) Klappacherſtraße 66 kleine
Wohnung zu verm. u. gleich zu beziehen.
4305) Hochſtraße 4é eine Woh=
nung
, 5 Zimmer, fein hergerichtet,
mit allem Zubehör u. Gartenantheil
zu vermiethen und Anfangs Juni zu
beziehen. Einzuſehen von 11- 4Uhr.
Näheres Hoffmannſtraße 1, parterre.
4306) Arheilgerſtraßes, parterre, 2
Zimmer, Küche u. ſ. w. an eine ruhige
Familie ohne Kinder zu vermiethen.
4307) Eine geſunde ſchöne Parterre=
Wohnung (2große und 1 kleines Zinmer
nebſt allem Zubehör) im Vordergebäude
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4 Zimmer u. Zubehör, modern einger.,
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4309) Gartenſtraße 13 part. 2 Zimmer,
Cabinet mit Zubehör.

4310) Ernſt=Ludwigsſtraße 9,
2. Stock, ſchöne Wohnung, 5 Zimmer,
Küche ꝛc. per 1. Juli zu vermiethen.
Näheres Ernſt=Ludwigsſtraße 25
H. Elbert.

4311) Niederramſtädterſtr. 32 Bel=
etage
mit 5 Zimmern und Zubehör, bis
1. Juni. Desgl. die Manſarde, 2 bis
3 Zimmer, Küche u. Zubehör, an eine
ruhige Fam. oder einzelne Perſon zu v.
Näheres parterre.
4312) Ludwigspl. 3 e. Wohnung im
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Heidelbergerſtraße 19,
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ganz oder getrennt, mit oder ohne Woh=
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ſchöner Laden mit großem, hellem
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ſchönes Zimmer, geſund und ungenirt,
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3209) Ludwigsplatz 10, 1. St., ein
möblirtes Zimmer per 1. April zu vm.
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möblirtes Parterrezimmer vom 1. April
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1. Stock, 2 gut möbl. Zimmer zu verm.
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per 1. April zu vermiethen.
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Zimmer, auf Wunſch mit Penſion, ſofort
zu vermiethen.
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Zimmer im 2. Stock an einen oder zwei
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freundlich möbl. Zimmer nebſt Kabinet
zu verm. Einzuſehen von Morgens 8 bis
Mittags 2 Uhr.
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neuen Gymnaſium, freundl. möbl. Zimmer
im 2. Stock zu vermiethen.
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an einen feineren ſolid. Herrn per 1. Apr.
3667) Gntmöbl. Zimmer, 1. St., ſep.
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3768) Hölgesſtr. 13 ein gut möbl.
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möblirte Zimmer zu vermiethen.
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3775) Saalbauſtr. 37 e. ſchön möbl.
Zimmer an einen ruh. Herrn zu verm.
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möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
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Zimmer auf 1. April, zu erfragen im
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möblirtes Zimmer zu vermiethen.
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ineinandergehende Zimmer zu verm.
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einander
belegene möblirte Zimmer zu
vermiethen und Anfangs April beziehbar.
4115) Nieder=Ramſtädterſtraße 50,
1. Stock, ein gut möblirtes Zimmer per
1. April zu vermiethen.

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1 Stiege hoch links, 2 ſchön möbl. Zimmer
an 1 oder 2 Herren mit oder ohne Pen=
ſion
ſofort.
4117) Schulſtraße 5, Hinterhaus, ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
4119) Friedrichsſtr. 16, parterre, ein
gut möblirtes Zimmer zu vermiethen
und bis 1. April zu beziehen.
4120) Carlsſtraße 29, 2. Stock, ein
möbl. Zimmer mit Penſion.
4123) Ecke der Magdalenen= und
Lautenſchlägerſtraße ½ 2. Stock, en
ſchönes möbl. Zimmer, auf Wunſch mit
Penſion, anzuſehen von 8-1 Uhr Vorm.
4268) Ecke der Schul= und Kirch=
ſtraße
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4318) Eſchollbrückerſtraße oder nächſter
Nähe ein großes oder zwei kleinere un=
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Schwarze reinwollene Fantasiestoſſe M. 1.-, 1.20 und
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M. - 80. - 90 und 1.20 per Meter.
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aufmerkſam.
[328]
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befindet ſich vom 1. April d. J. ab
S. 5 Wheimstrasse 5.
zunächſt der Merck'ſchen Apotheke.

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1511)

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ganz oder getrennt per
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4324) Ein beſſ. Mädch. aus Oberh.
im Jähen ſ. gew., auch Liebe 3. Kindern
beſ, mehr. Mädch. f. allein, Hausm, im
nähen u. büg. gew., mehr. Landm. ſuchen.
St. auf Oſtern. Hartmann, Graſenſt. 16.
4325) Ein Müdchen aus guter Fa=
milie
, mit guten 8gn., in allen feinen
Handarbeiten, wie auch Kleidermachzn er=
fahren
, ſucht Stelle in einem beſſ. Hauſe.
Näheres in der Expedition.
4326) Mehr. gute Köchinn. erh. auf
Oſtern gute St. hier u. ausw., ſocie ein
ſol. Mädch., 30 J. a., in e. beſſ. Haus
nach ausw. nahe a. Rhein. Näh. Frau
Hartmann, Grafenſtr. 16.
4327) Ein gew. Hausmädch., ein br.
Mädch., das bürg. kocht, 3 Landm. ſuch.
St. per 1. April durch Hartmann, Gra=
fenſtr
. 16. Zwei Mädch. ſ. Aush. bis Oſt.
4328) Stellen ſuchen! Eine Reſtau=
rationsköchin
, zwei beſſere Hausmädchen
ſauf Oſtern, mit ſehr guten Zeuguiſſen,
empfiehlt: Stellenbureau A. Scheerer.
4329) Eine junge Frau ſucht Laufdienſt
für Morgens. Schloßgartenſtraße 23.
4330) Eine Wittwe von 36 Jahren
mit guten Zeugniſſen ſucht ſofort Stelle,
einerlei welcher Art, geht auch außerhalb.
Frau Holſchuh, Holzſtraße 13.

4331) Ein ält. Mädchen ſocht Lauf=
dienſt
f. d. ganzen Ta1. Saalbauſtr. 25, 3.
4332) Eine reinliche Frau ſucht Lauf=
dienſt
für Nachmittags. Näheres große
Caplantigaſſe 26.

Aul=

3409) Eine tüchtige Taillen= Arbei=
terin
und ein Lehrmädchen ſofort ge=
ſucht
. Näheres Expedition.
4333) Ein Laufmädchen geſucht.
Landwehrſtraße 15, 3. Stock.

4531) Eine flchtige Köchin, weſche
auch ſonſtige Arbeit übernimmt, gegen
guten Lohn, zu ſof. od. bald. Ein=
tritt
geſucht.
Ernſt=Ludwigſtraße 12, 1. Stock.
Eduard Homberger.

Anfnahme. Näheres Exped.
(4043 thek auszuleihen.

(4130
Näh. Exp.

4335) Für Oſtern ein gut empfohlenes
Mädchen geſucht, welches kochen kann u.
alle Hausarbeit verſteht. Meldungen
Abends von 6-7 Uhr Heinria ſtraße 5.
Frau Staatsanwalt v. Heſſert.
Loo
40 K.
Eine Vertanſerin
mit guten Zeugniſſen, die den Laden=
Verkauf zu leiter hat, wird auf Oſtern
geſucht. - Zu erfragen in der Exped.
[4336
d. Blattes.
140

[ ][  ][ ]

Nr. 70

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(4166

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finden dauernde und lohnende Beſchäftigung in und außer dem
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Rheinſtraße 20.
[433
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Darmstadt.
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1. die Verſicherung von Kapitalien, zahlbar beim Tode,
2. die Verſicherung von Kapitalien, zahlbar nach Ablauf einer im Vor=
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beſtimmten Zeit oder bei dem etwa früher eintretenden Tode,
beide Verſicherungs=Arten mit oder ohne Anſpruch auf Di=
videnden
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3. Ausſtener= und Alters=Verſicherungen.
Die Vergütung der Gewinn=Antheile erfolgt zum erſten Mal mit dem Beginn
des dritten Verſicherungsjahres
Die Dividende für 1892 beträgt 26 pCt. der Jahresprämie.
Die Verſicherten haben in keinem Falle Nachzahlungen zu den vertragsmäßig
feſigeſetzten Beiträgen zu leiſten.
Ausdehnung der Verſicherung auf Kriegsgefahr nach Vereinbarung. Un=
anfechtbarkeit
der Policen nach fünfjährigem Beſtand.
Denjenigen Beamten, welche bei der Anſtalt verſichert ſind, gewährt die An=
ſtalt
Cautions=Darlehn in Höhe bis zu vier Fünfiel der Verſicherungs=Summe,
unter günſtigen Bedingungen.
Proſpekte und Antrags Formulare werden verabſolgt, ſowie jede gewünſchte
Auskunft wird berenwilligſt ertheilt
in dem Hauptbürenn der Anſtalt,
Eliſabethenſtraße Nr. 60 zu Darmſtadt,
118519
und von den Agenten derſelben.
Außerordentliche Generalverſammlung
der
Gteinkohlenbonngs-ſesollschaft Pried
Mittwoch, 30. März 1892, Abends 8 Uhr,
im kleinen Saale der Brauerei Zur Krone= (Hof linkss.
Tagesordnung: Statuten=Abänderung.
Eiwaige Anträge hierzu müſſen bis zum 27. d. Mis. ſchriftlich beim Schrift=
[4338
führer des Vereins, Herrn Hoflithograph Groll, eingereicht werden.
Der Vorstand.

4339) Ein ſolides Mädchen, geſetzten
Alters, in Külche und Haushaltung durch=
aus
erfahren, wird gegen guten Lohn in
eine kleinere Familie geſucht. Nur ſ=ch.,
die durchaus leiſtungsfähig und gute Zeug=
niſſe
beſitzen, wollen ſich melden bei Frau
E. Hahn, Schloßgraben 13a.
4340) Geſucht für ſofo.t durchaus
zuverläſſ. unabhäng. Lauffrau für zwei=
mal
des Tags. Näheres Exped.
4341) Ein fleißiges Mädchen, das
ſchon gedient hat, für Küche und Haus=
arbeit
geſucht.
Neckarſtraße 5. 3. St.
4342) Braves ſtarkes Mädchen, in
Küche u. Hausarbeit ſehr gewandt, gegen
guten Lohn geſucht. Nur Mädchen mit
guten Zeugn. können ſich melden bei Frau
Gölzenleuchter, Grafenſtr. 13, oder bei
der Exped. d. Bl.
4031) Ein braves Mädchen, welches
ſelbſtſtändig kochen kann, Hausarbeit ver=
ſteht
und Liebe zu kleinen Kindern hat,
wird zu Oſtern geſucht.
Annaſtraße 24 parterre.
4152) Ein durchaus tülchtiges Mäd=
chen
auf Oſtern geſucht.
Kiesſtr. 79. 3. Stock.
4343) Eine Lauffrau geſucht,
Wilhelminenſtraße 8.
4344) Ein tüchtiger
Lehmkernmacher
für dauernde Arbeit geſucht.
Carl Schench,
Eiſengießerei und Waagenfabrik.
4345) Müdchen für alle Arbeit,
Köchinnen, Haus= u. Kindermüdchen finden
ſehr gute Stellen für ſofort und Oſtern.
Amberg, Döngesborngaſſe 4.
4346) Dienſtmädchen oder Aushülfe
geſucht auf ſogleich. Rückertsſtr. 23.
4347) Für mein Tapiſſerie=Geſchäft
ſuche ein Lehrmädchen aus anſtändiger
Familie.
C. Wimmel, Ludwigsplatz 10.
4160) Ein Gärtnergehülfe u. Lehr=
ling
geſucht.
K. Arheilger, Handelsgärtner.
4348)
Lehrling
mit guten Schulkenntniſſen zum alsbal=
digen
Eintritt geſucht.
C. Hochſtätter u. Söhne,
Eliſabethenſtraße 29.
Hehrling gesucht.
4349) Für mein Comptoir ſuche einen
Lehrling. - Eintritt kann ſofort oder
Oſtern erfolgen.
Hch. Jac. Lampe, Feldbergſtr. 58.

[ ][  ][ ]

Nr. 70

945

Speditiom,
Höbeltransport und Verpackungogeschäft.
Rückladung.
für Patentmöbelwagen=Trausport geſucht:
für 2 Patentmöbelwagen von Wien
nach Darmſtadt,
1 Patentmöbelwagen Nürnberg

2 Patentmöbelwagen
1 Patentmöbelwagen
1 Patentmöbelwagen
2 Patentmöbelwagen
2 Patentmöbelwagen
1 Patentmöbelwagen
2 Patentmöbelwagen
2 Patentmöbelwagen
1 Patentmöbelwagen
1 Patentmöbelwagen
1 Patentmöbelwagen
2 Patentmöbelwagen
1 Patentmöbelwagen
1 Vatentmöbelwagen
1 Patentmöbelwagen
1 Vatentmöbelwagen
1 Patentmöbelwagen
2 Patentmöbelwagen
1 Patentmöbelwagen
1 Patentmöbelwagen
2 Patentmöbelwagen
1 Patentmöbelwagen
1 Patentmöbelwagen
1 Patentmöbelwagen Straßburg
1 Patentmöbelwagen Baden=Baden,
2 Patentmöbelwagen
2 Patentmöbelwagen
1 Patentmöbelwagen
Patentmöbelwagen
1 Patentmöbelwagen
1 Patentmöbelwagen
1 Vatentmöbelwagen
2 Patentmöbelwagen
1 Patentmöbelwagen
1 Vatentmöbelwagen
1 Patentmöbelwagen
2 Patentmöbelwagen
1 Patentmöbelwagen
1 Patentmöbelwagen
1 Patentmöbelwagen
2 Patentmöbelwagen

München,
Zürich
Lyon
Paris
Gen,
Insbruck
Berlin
Hamburg
Breslan
Königsber,
Kopenhagen.
Bonn,
Eſſen
Marburg.
Dresden
Grünberg
Heidelbers.
Mannheim
Florenz
Genua
Peſt=Ofen
Preßburg.
Stuttgart.

o0000oooooooooooeooooo00000
8 4266) Ein Fahrburſche geſucht
J. F. Monnard ser.
Leeoeoeoeeeeooooeeeeeooos

4270) Einen jülngeren Spenglergehilfen
ſucht
Otto Momberger.
4350) Ein tüchtiger Schneidergehülfe
auf Hoſe und Weſte geſucht.
Milh. Mörbel, Waldſtraße I.
4163) Weißbinderlehrling wird an=
genommen
.
Friedrich Boigt, Heinrichſtr. 50.
3973) Ein braver Junge in die Lehre
geſucht. Ph. Wolff, Schreinermeiſter,
Waldſtraße 24.
4361) Ich ſuche einen braben und kräſ=
tigen
Jungen in die Lehre.
Karl Schmidt, Maler u. Lackirer,
Mühlſtraße 39.



2 Patentmöbelwagen Darmſtadt nach Dresden,
Rudolſtadt,

Berlin,

Hamburg,

Hannover,

München,

Gotha,

Lugano,

Düſſeldorf,

Dortmund,

Münſter i. W.,

Wiesbaden,

Frankfurt a. M.,

Elberfeld.

Mühlhauſen i. E.,

Stuttgart,

Gießen.
4126

34.
Eliſabethenſtraße

4362) Ein braber Junge kann in die
Lehre treten bei
L. Scherer, Friſeur,
Alexanderſtraße 15.
4363) Einen braven Lehrjungen ſucht
J. Petri, Spenglermeiſter,
6 Louſenſtraße 6.
4274) Ein ordentl. Junge für die
Wirthſchaft geſucht. Junghans, Sand=
ſtraße
42.
3419) Buchdruckerlehrling bei ent=
ſprechender
Bezahlung geſucht per Oſtern
ſoder ſpäter.
A. Leinberger, Saalbauſtraße 12.
Lehrlings=Geſuch.
3586) Ein junger Mann mit guter
Schulbildung in die Lehre geſucht.
Ph. Leuthner,
Hof=Papierhandlung.
3589) Einen Lehrling ſucht Georg
Wilh. Roth, Spengler und Inſtallateur,
Beſſungerſtr. 62
3014) Einen Spenglerlehrling ſucht
Otto Momberger.
Lehrſtelle
zu beſetzen.
(3421
Bapt. Joſ. Hermes
Hoſoptiker und Mechaniker.
Buchbinderlehrling.
3220) Eim braver Junge kann in die
Lehre treten bei
L. Vogelsberger,
Hofbuchbinder.
2779)
Lehrling.
Suche einen braven Jungen aus anſtän=
diger
Familie in die Lehre.
Louis Hermes.
Hoftheaterfriſeur, Zeughausſtraße.

[ ][  ][ ]

946

Foilenhauerlchrlinge

gegen Lohn geſucht.
Heinr. Sonnthal, Sliſiſtraße 49.
Lehrling.
Ein junger Mann mit den nöthigen
Vorkenntniſſen kann unter günſtigen Be=
dingungen
bei mir als Lehrling eintreten.
Johs. Waitz, Buchhandlung. (3588
3425) Ein braver Junge mit beſond.
Zichentalent kann in die Lehre treten.
Joſeph Grimm, Lithogr. Atelier,
Eliſabethenſtraße 10.

3587) Einen Lehrling gegen Lohn ſucht
Otto Wamboldt,
Spengler u. Inſtallateur, Herdwegſtr.

RAnl -vounh Ohhm.
Friſche Zufuhr, direkt vom Schiff.
Prima Aualität.
Preiſe bei Abnahme von Wagenladungen
von 15 Centner an:
Bei Baarzahlung 2½. Sconto.
Grobes Fettſchrot, per Ctr. M. 1.15,
Schwerer Schmiedegries 1.30,
per 1.40,
Stückkohlen
1.40.
Nußkohlen
1.70.
Anthracitkohlen
Briguettes
Ohne Octroi frei an den Aüfbewah=
rungsort
.
Beſtellungen nehmen die Herren:
A. Anton, Eliſabethenſtraße I,
C. C. Kleber, Mathildenplatz,
W. Manck, Ballonplatz,
J. Röhrich, katholiſche Kirche,
[1079
entgegen.
Die Commission
der Steinkohlen=Actien=Geſellſchaft.

Nr. 60
Hausfrauen=Verein.
Donnerstag, den 31. März d. J., Nachmittags 3 Uhr,
findet in dem Vereinslokal, Wilhelminenſtraße 35,
Gemeral-Versammlumg
ſtatt, wozu die Mitglieder eingeladen werden.
Tagesordnung: nach 8 19 der Statuten.
Darmſtadt, den 2. März 1892.
Der Vorſtand.
(4366

oendt Al vAdl
Garnirte und ungarnirte
Damen- & Kinderhüte,
Seiden-Band & Seiden-Stoſſe,
Seiden-Sammt & Plüche,
Tülle a;Spitzen,
Blumenu.Federn,
Baby-Mütchen,
Fichus, Reharves & Jabots,
Reuheiten. (367
4816n8 Markin,
Ernſt=Ludwigsſtraße 7.

Dür das Büreau der Großh. Baube=
35 hörde für Nebenbahnen in Starken=
burg
ſuche ich möglichſt in Mitte der
Stadt
102 grössore Limmer
mit ſonſtigem Zubehör in einem oder zwei
Stockwerken mit der Front nach Norden
oder Oſten.
Eiſenbahnbaumeiſter Stahl.
Soderſtraße 24.
4046

Geſucht
4252)
von worgens früh bis über Mittag ein=
durchaus
zuverläſſige Hilfe. Neben
größter, Reinlichkeit wird, bürgerliches
Kochen und Erfahrung in allen Haus=
arbeiten
verlangt.
Näheres: Wittmannſtraße 14 mitt=
lerer
Stock von 3 Uhr Nachmittags an.
Hin Erker mit Rollladen u. Spie=
gelſcheibe
, 255 M. hoch. 1.44 M.
breit, zu verkauſen Schützenſtr 4. (4364
läglich friſch, direct vom Hüh=
Eier, nerhof, abzugeben. Beſſunger=
[4365
Herrngartenſtr. 15, 2. Stock.

Hergolander
Schellfiſche.
aulsgosnahl grosso,
Hittwoch, Donnerstag und
Preitag.
in friſcher Waare eintreffend.
KOue EAUdu,
Mathildenplatz!
4368
Zweiggeſchäft: Carlsſtraße 74.
Pür Friseuro.
In beſter Lage großer Laden
mit ſchöner Wohnung preisw. zu
H vermiethen. Näheres Exped.

4216) Eine Wohnung mit gutem
Keller und Stallung (ür ein Pferd) von
einem Flaſchenbier=Geſchäjt, baldigſt zu
miethen geſucht. Offerten nebſt Preis=
angabe
unter A. B. 21 an die Exped.
erbeten.

Eine Parthie
Champagnerflaſchen
abzugeben.
(4276
Saalbau.
Pfirsisch-Hochstämme la.
für kl. Hausgärten der dankbarſte Obſt=
baum
, ſowie noch alle andere
Obſtbäume
in jeder Form und vorzügl. Sorten bei
C. Völher,
unterſte Hügelftraße 75. (4369
Brenntannäpfel,
liefern nur auf Beſtellung 55 Pf., bei
Entnahme von 10 Hektoliter 50 Pf.
frei ins Haus
Forſt= und Landwirthſchaftliche
Etabliſſements
[1081
A. Le Cog & Co.
Alter Griesheimer Weg 19.
Fein Eisſchrauk, ein eiſerner Blu=
E mentiſch u. eine Hüngelampe zu
verkauſen. Zu erfr. in d. Exped. 14370
Alicebad.
Die Sielle eines Badewärters iſt
durch einen ſoliden, fleißigen Mann zu
beſetzen.
1437]
ſEinige Herren koͤnnen in einer Familie
L= guten bürgerlichen
Hittags- ovont. Abondtisch
erhalten. Wo? ſagt die Exped. - (3992
Sieſiger Architekt fertigt Entwürfe,
) Koſtenberechnung ꝛc. und über=
nimmt
Bauleitung. - Gefl. Anerbietungen
unter E. M. an die Exped.
[4372

[ ][  ][ ]

947

Nr. 70

Kunſtverein.

In der Kunſthalle iſt gegenwärtig ausgeſtellt:
Angriff der 7. Küraſſiere bei Vionville
Gemälde von Theodor Rocholl in Düſſeldorf.
Wir machen unſere Mitglieder und das kunſtſinnige Publikum auf dieſe Aus=
ſtellung
aufmerkſam.
[4202
Verein für Volksbildung.
Eimladumz,
hur
HauptVerſammlung der Zitglieder
Freitag den 25. März, Abends 8 Uhr,
im oberen Saale der Kurngemeinde (Woogsplatz).
Tagesordnung: 1. Bericht über die Vereinsthätigkeit 1891.
2. Rechnungslegung für 1891.
3. Feſtſetzung des Voranſchlags für 1892.
Namens des Vorſtandes:
I. Heumann, Vorſitzender.
(362¾

Elte Mineralwaſſerkrüge zum Ein=
72E faſſen werden angekeuſt
4373
Kiesſtraße 76 parterre.

Miſt zu verkaufen
Hohlerweg 20.

[4374

Trottoirherſtellung.
Die Herſtellung des Asphalttrottoirs in
der Martinsſtraße beiderſeits und des
Asphalt= und Moſaiktrottoirs in der
Wilhelmſtraße, nördliche Seite von
Wilhelminen= bis Heidelbergerſtraße, ſoll
im Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 30. Mürz 1892,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Tieſbauamt Waldſtraße 21,
Zimmer Nr. 3. zur Einſicht offen, bei
welchem auch die Formulare für die Offerten
zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 22. März 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. E.:
Riedlinger, Beigeordneter. (4375
Am Samstag den 26. März,
Vormittags von 10 Uhr ab,
Verſteigerung einer großeren Partie
Pferdedünger (Matratzenſtieu) auf dem
Hofe der alten Kavallerie=Kaſerne.
Darmſtadt, den 22. März 1842.
Dragoner=Regiment Nr. 23. 4316
Wädchen können das Weißzeugnähen
Jok erlernen. Beſſungerſtr. 11. (4377

Volitiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Reichskanzler v. Cavrivi., welcher am
Sonntag abend aus Hubertusſtock zurückkehrte. begab ſich am Montag
früh 9½ Uhr zu einer Konferenz mit dem Staatsſekretär Dr. von
Bötticher.
Gutem Vernehmen nach iſt Caprivi vom Kaiſer zur Zurück=
nahme
ſeines Entlaſſungsgeſuchs beſtimmt worden. Die Entlaſſung
des Kultusminiſters iſt genehmigt; ſein Nachfolger iſt noch unbekannt.
Die Kreuzztg. meldet: Die Miniſterkriſis hat einen vorläufigen
Abſchluß darin gefunden, daß Caprivi vorläufig Reichskanzler bleibt,
dagegen das preußiſche Miniſterpräſidium niederlegt. 12) Die Demiſſion
des Kultusminiſters v. Zedlitz wurde genehmigt. Der neue Miniſter=
präſident
iſt noch nicht ernannt.
In der Reichstagsſitzung vom 2l. wurde zunächſt der Geſetz=
entwurf
über die Geſellſchaften mit beſchränkter Haftung in dritter
Leſung nach kurzer allgemeiner Beratung auf Antrag Dr. von
Bennigſens en bloc angenommen. Alsdann wandte ſich das Haus
zur zweiten Beratung des Entwurfs, beireffend die Unterſtützung
von Familien der zu Friedensübungen einberufenen Mannſchaften,
wobei ſich Staatsſekretär Dr. v. Bötticher gegen die von der Kom=
miſſion
vorgeſchlagenen Sätze erklärte.
Der Sitzung des Abgeordnetenhauſes vom 21., wo u. a. auch
die Welfenfondsvorlage zur Beratung ſtand, wohnte von Miniſtern
nur Finanzminiſter Miquel bei. ALiniſterpräſident Caprivi iſt bis=
her
nicht erſchienen. Miniſter Miquel erklärte: Es handelt ſich
nicht um eine Vollmacht auf längere Zeit. Sobald gewiſſe kleinere
Fragen erledigt ſind, wird die Aufhebung der Beſchlagnahme ſofort
erfolgen. Eine kommiſſariſche Beratung werde über die einzelnen
Fragen nichts zutage fördern; namentlich werde über einzelne Ver=
wendungsarten
der Fonds, wie ſie Richter wünſche, keine Auskunft
gegeben werden. Der Miniſter teilte mit, daß, dem urſprünglichen
Vertrage entſprechend, das Kapital entweder in der Hand Preußens
bleiben oder daß über die Sicherſtellung Vereinbarungen mit dem
Herzog von Cumberland erfolgen werden, zu denen aber die Zu=
ſtimmung
des Landtages notwendig ſei. Abg. Graf Limburg wünſcht
in Uebereinſtimmung mit dem Abg. Richter Kommiſſionsberatung,
Um die Frage zu erörtern, ob nicht die Auſhebung der Beſchlag=
nahme
biſier durch ein Geſetz erfolge. Jeder Diskuſſion von Fragen
über die Vergangenheit des Welfenſonds. an der nur ſenſations=
lüſterne
Leute Intereſſe haben könnten, würde ſich ſeine Partei aufs
emſchiedenſte widerſetzen. Die Vorlage wurde ſchließlich einer Kom=
miſſion
von 21 Mitgliedern überwieſen.
Oeſterreich=Ungarn. Das Wiener Fremdenblatt ſchließt
ſeine Betrachtung über die Berliner Ereigniſſe mit den Worten:
Die preußiſche Staats= und die deutſche Reichspolitik der letzten
Jahre durchzieht deutlich ſichtbar das Streben, die Mäßigung zur
Geltung zu bringen, die Gegenſätze zu mildern, die Kräfte der
Nation zuſammenzufaſſen. Es iſt unmöglich, allen gerecht zu wer=
den
; aber die ſchwere Aufgabe, zwiſchen den einander von alters her

feindlichen Strömungen zum Beſten des großen Ganzen Kompro=
miſſe
zu erzielen, unter deren beruhigendem Einfluſſe die Gegner=
ſchaft
allmählich ſtiller wird, dieſe ſchwere Aufgabe iſt mit Mut
und Kraft und auch mit teilweiſem Erfolg angefaßt worden. Die
gegenwärtige Kriſe zeigt die Schwierigkeiten, die der Erreichung
des hohen Zieles entgegenſtehen, ſie zeigt aber auch, daß ihm mit
möglichſter Vermeidung der Klippen von rechts und links an=
dauernd
nachgeſtrebt wird."
Schweiz. Die freiſinnigen berniſchen Mitglieder der Bundes.
verſammlung beſchloſſen, aus der radikal=demokratiſchen Gruppe
auszutreten. womit die Gruppe geſprengt iſt.
Frankreich. Der neuernannte enaliſche Botſchafter Dufferin
überreichte am 21. dem Präſidenten Carnot in einer Audienz ſein
Beglaubiaungsſchreiben. Er bezeichnete es als ſeine Aufgabe, mit
allen Kräften die guten Beziehungen zwiſchen Frankreich und Eng=
land
zu pflegen. Carnot verſicherte ihn ſeiner Unterſtützung bei
der Erfüllung dieſer Miſſion.
Der Miniſter des Aeußern empfing am 21. eine Deputation
aus den an Spanien angrenzenden Departements. Dieſelbe ſchil=
derte
die traurige Lage, die dem Handel Frankreichs und beſonders
ihren Departements durch den Abbruch der Handelsbeziehungen mit
Spanien bereitet wurde.
In der Abgeordnetenkammer wurde am 21. die Budgelvorlage
verteilt. Die Einnahmen wurden mit 3348138622 Fres., die Aus=
gaben
mit 3347691488 Fres. eingeſtellt.
Belgien. Anläßlich der Maifeier hat die Regierung be=
ſchloſſen
, zur Verſtärkung der Garniſon von Brüſſet die Alters=
klaſſe
der Miliz von 1888 und für die Garniſonen in der Provinz
die Altersklaſſen von 1838 und 1889 zum 28. April einzuberufen.
England. Im Oberhauſe tilte am Montag der Staats=
ſekretär
der Kolonien Knutsford ein am Samstag eingelaufenes
Telearamm des Gouverneurs in Sierra Leone mit, demzufolge am
18 März Timbo von der britiſchen Polizeimacht angegriffen wurde.
Dieſelbe konnte jedoch nicht in Timbo eindringen und mußte nach
der Ausgangsſtation zurückkehren. Kapitän Robinſoa und ein
Voliziſt wurden gelötet der Major Brown, Major Moore, Ka=
pitän
Campbell und 21 Poliziſten verwundet. Der Gouverneur
beabſichtigte geſtern in Begleitung von 50 Poliziſten bei gewiſſen
Stämmen nachzuforſchen, ob ſie Mannſchaften ſtellen und einen
neuen Volizeiangriff auf Timbo unterſtützen wollten
Die konſervative Morning Poſt- ſchreibt: Der Kaiſer will,
wie es ſcheint, nicht den Vorwurf auf ſich ruhen laſſen, daß er ſich
n tiefſtem Widerſpruch mit dem Geiſte der Zit befinde. Es kann
ihm nicht entgehen, daß es ſeine Aufaabe iſt, das deutſche Volk
zu einigen, nicht es zu ſpalten, und daß jedes Geſetz, welches das
letztere Ergebnis hat, maa es an ſich noch ſo verdienſtlich ſein,
gegen die Intereſſen Deutſchlands verſtößt. Die bloße Thatſache,
daß das Volksſchulgeſetz einen ſo gewaltigen Widerſpruch in ganz
Deutſchland entfacht hat, ſollte für die Zurückziehung der Vorlage
genügen. Man darf deshalb den Kaiſer beglückwünſchen, daß er

[ ][  ][ ]

948
Nr.
offen und ſchnell eine Stellung aufgiebt, die, wie ein Herrſcher
von ſeinen Fähigkeiten erkennen muß, nicht länger haltbar iſt.
Ftalien. Miniſterpräſident Rudini beantwortete am 21. die
Intervellation Imbrianis über die wirtſchaftliche Lage. Er erklärte
ſie nicht für vorzüglich; das Miniſterium ſetze alle ſeine Kräfte ein,
ſie zu beſſern. Er bitte Imbriani. die Beurteilung der Situation
nicht zu übertreiben, da gewiſſe Anklagen und Kritiken, obgleich
unbegründet oder doch übertrieben, dem Lande ſchaden könnten.
Rudini ſchloß mit der Verſicherung, daß Italiens auswärtige Politik.
Italiens Bündniſſe ihm nichts von ſeiner abſoluten Unabhängigkeit
nähmen.
Rußland. Im Jahre 1891 ſind an direkten Steuern nur
104 270274 Rubel eingelaufen, während 133780 482 Rubel veran=
ſchlaat
waren.
Rumänien. Bei der Entgegennahme der Adreſſe der Kammer
bemerkle am 21. der König: Die Kammer eifülle ihre eigentliche
Miſſion, wenn ſie alle Anſtrengungen den großen Intereſſen des
Landes zuwende und die Regierung unterſtütze. Die Königin ſei,
wenngleich ihr Geſundheitszuſtand ſie noch fernhalte, doch mit dem
Könige einig in den Gefühlen für das Glück und die Größe des
Vaterlandes.
Serbien. Die von der Regentſchaft als Bedingung für die
Genehmigung der Vorlage über die Verzichtleiſtung des Exkönigs
Milan geſorderte Abänderung lautet dahin, daß das Verbot der
Niederlaſſung und des Aufenthalts im Lande nur bis zur Groß=
jährigleit
Alexanders Rechtslraſt behalte. da der junge König ſpäter
als volljähriaes Oberhaupt des Herrſcherhauſes in dieſer Ange=
legenheit
ſelbſtändig verfügen könne.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 23. März.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben mittelſt Aller=
höchſter
Entſchließung vom 18. ds. Mts. dem Staatsminiſter und
Miniſter des Innern und der Juſtiz Finger, Exzellenz, das Groß=
kreuz
des Ludewigkordens verliehen.
- In dem Beſinden Sr. Königl Hoheit des Prinzen Alfred,
Herzogs zu Sachſen, iſt die Beſſerung ſo weit vorgeſchritten, daß
die Abreiſe Höchſtdesſelben nach Coburg vorausſichtlich Ende dieſer
Woche ſtattfinden kann.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 19. d. M.
den Kaiſerl. Eiſenbahnbau= und Betriebs=Inſpektor Guſtav Maher
zu Straßburg zum vortragenden Rate bei der Abteilung für Eiſen=
bahnweſen
des Großh. Miniſteriums der Finanzen mit Wirkung
vom 1. April d. J. - den Gehilfen Heinrich Koch in Mainz zum
Kalkulator bei der ſtaatlichen Kontrolle über das Rechnungsweſen
der Heſſiſchen Ludwigs=Eiſenbahn - ernannt.
Die Stadtverordneten=Verſammlung am Donvers=
tag
, den 24. März. nachm. 3 Uhr, hat folgende Tagesordnun:
1) Mitteilungen. 2) Aenderung der Baufluchtlinie der Schloßgarten=
ſtraße
. 3) Bauplan für den Stadtteil öſtlich der Beckſtraße. 4 Zwei
Baugeſuche für Gelände außerhalb des Bauplanes. 5) Geſuch, betr.
Erbauung eines Schuppens an der Wenckſtraße. 6) Feuerverſiche=
rung
des ſtädtiſchen Mobiliars. 7 Errichtung eines Statuts, die
Bedürſnisfrage bei Eröffnung neuer Wirtſchaften betr. 8) Gebühren
für Abfuhr des Hauskehrichts. 9) Herſtellung des äußeren Ver=
putzes
des Krankenhauſes. 10) Uebernahme von Bauſteinen ꝛc.
11) Verkauf eines Abſuhrwagens. 12) Maſchinelle Einrichtungen
für den Schlachthof. 13) Anſchaffungen für das Waſſerwerk. 14)
Einfriedigung des Lagerplatzes gegenüber dem Armenhaus.
Eingeſandt) Mit der Wahl des Herrn Volizeirat
Mornewea zum Bürgermeiſter von Darmſtadt wird der
Kandidat derjenigen Stadtverordneten an die Spitze unſeres Ge=
meinweſens
geſtellt, welche von Anfang an darauf Bedacht nahmen,
einen im Verwaltungsfach erfahrenen, von Parteieinflüſſen unab=
hängigen
Mann auf den Schild zu erheben. Ihm gegenüber
ſtanden zwei Männer, deren Befähigung und Tüchtigkeit niemand
beanſtanden wird, die aber - Herr Beſt zweifellos wider ſeinen
Willen - den Nachteil hatten, daß ſie als Varteikandidaten er=
ſchienen
. Parteikandidaten will man nun aber mit allem Recht
nicht als Bürgermeiſter, und ſo kam es, daß ſchließlich der
Kandidat ſiegte, von welchem die Frankfurter Zeitung= noch am
8. März gemeldet hatte, er werde kaum in Betracht kommen.
Da die Nationalliberalen bei der Stichwahl keine Ausſicht hatten,
ihren Kandidaten durchzuſetzen, ſo wäre es vielleicht das Richtigere
geweſen, wenn dieſelben bei dem zweiten Wahlaang für Herrn
Morneweg geſtimmt und dieſen entſcheidenden Schiitt nicht den
Deutſchfreiſinnigen überlaſſen hätten; aber da dieſes Entgegen=
ſommen
von nationalliberaler Seite unterblieken iſt, ſo wird Herr
Morneweg es nur um ſo mehr als ſeine Pflicht erachten, den in
dem Wahlakte heivorgetretenen Zwieſpalt auch ſeinen Wahlgegnern
gegenüber verſöhnend auszugleichen, und als Leitſtern ſeiner Amts=
verwaltung
überall und ausſchließlich das Intereſſe und das Wohl
der Stadtgemeinde Darmſtadt betrachten.
Odenwald=Klub. Wie bereits durch Inſerat in den
hieſigen Blättern bekannt gegeben, findet heute, Mittwoch, 23. d. M.,
abends 8 Uhr, im oberen Saale der Stadt Pfungſtadt: die dies=

70
jährige ordentliche Generalverſammlung der hieſigen Sektio=
des
Odenwald=Klubs ſtatt. Auf der Taaesordnung ſtehen verſchieden
wichtige Gegenſtände ſu. a. Neuwahl eines 1. Vorſitzenden an Stell
des verſtorbenen Oberbürgermeiſters Ohlh, Feſtſetzung des Touren
programms für 1892,93) und iſt deshalb eine recht zahlreiche Be
teiligung der Mitglieter erwünſcht. Außerdem wird in der Ver
ſammlung der Entwurf zu einem demnächſt zu vervielfältigende:
großen, kolorierten Odenwald=Plakat ausgeſtellt. Auch dieſer Umſtan,
dürfte. da doch nur die wenigſten Mitglieder den Entwurf 3
betrachten Gelegenheit hatten, einen zahlreichen Beſuch der General
verſammlung beſonders empfehlen.
L. Montag, 2. März. feierte in aller Stille unſer verehrte.
Standesbeamter Herr Chriſtoph Weimer mit ſeiner Gattin, geb
Werner, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Trotz aller Heimli=
keit
hatte der Vorſtand des Beſſunger Aelteren Geſangvereins, deſſ=
Präſident der Jubilar zur Zeit iſt, doch Wind davon bekomm=
und lies es ſich nicht nehmen, noch in vorgerückter Abendſtund=
ihm
eine Ovation und Geſchenk darzubringen. Das Jubelpaar
ſichtlich gerübrt, dankte in ſchlichten herzlichen Worten für dieſ
Aufmerkſamkeit, und wollen wir nur wünſchen, daß auch das golden
Jubiläum beide Ehegatten im Kreiſe der Jhrigen vereint ſehen möge
Im Schaufenſter des Hof=Vergolder H. Sonnthal, Eliſa
bethenſtraße, iſt ein reizendes Vorträt einer jungen Dame, gemall
von Herrn Hofmaler F. Nebel hier, ausgeſtellt, welches die Auf
merkſamkeit des Publikums erregt. Die Ausſtellung währt nur
kurze Zeit.
Ein eigentümlicher Schwindel wurde in unſere
Stadt verübt. In der letzten Zeit erſchien bei verſchiedenen
beſſeren hieſigen Familien ein unbekannter Herr mit engliſchem
Aeußeren, der durch ſein ſicheres Auftreten überall Vertrauen,
erweckte. Der Fremde gab ſich für den Agenten der in London.
domicilierenden Firma Griffith & Collins, Scholastic Agents
144 Regent Street W. aus. Die Firma, ſo teilte der Fremde
mit, befaſſe ſich damit, die Kinder wohlhabender engliſcher
Familien bei beſſeren Familien in Deutſchland als Penſonäre
unterzubringen: die Penſionspreiſe, die die engliſchen Familien
bezahlten, ſeien ſehr bedeutend. Eine deutſche Familie, die auf
ſolche Penſionäre reflektiere. habe ſofort eine Gebühr von 21
Mark zu bezahlen; dafür erhielten die Farailien ſofort eine An=
zahl
engliſcher Adreſſen, um ſich zur Abſchließung der Verträge
elbſt nach England zu wenden. Auf dieſes anſcheinend ver=
lockende
Anerbieten ſind nun eine Anzahl Familien zu ihrem
Nachteil eingegangen; ſie ſchrieben nach England,. nachdem ſie
allerdings vorerſt die Summe von 21 Mark an den Agenten
entrichtet hatten, doch ſämtliche Briefe kamen als unbeſtellbar
zurück. da die Adreſſen fingiert waren. Die Betrogenen machten
darauf bei der Staatsanwaltſchaft Anzeige; doch als man ſich
des Schwindlers verſichern wollte, hatte dieſer bereits das Weite
geſucht.
D. 3t9.)
L. Schwurgericht. Bei der Fortſetzung der vorgeſtrigen Ver=
handlung
gegen Chr. Kuhmichel von Schierſtein wegen Raubmords
erklärte ein Zeuge, daß der Beſchuldigte im Café Seligmann morgens
etwa um 6 Uhr aus dem Schlaf geweckt wurde, um 2 Glas Bier zu
bezahlen. Als Antwort habe dieſer einen Stuhl ergriffen und das
Meſſer drohend gezogen. Mit erſterem habe er eine Marmorplatte ent=
zwei
geſchlagen. Schutzmann Eichendörfer von Frankfurt betraf am
Tage der That morgens zwiſchen 10 und 11 Uhr den Beſchuldigten,
als er ſich mit einem andern herumſchlug. Der Kriminalſchutzmann
Schmidt hat den Kuhmichel ſchon oft geſehen, arbeiten habe er ihn
aber nie geſehen. Nach Mainz ſei er öſters gegangen, dafür ſei
aber der Weg über Höchſt der richtige. Louis Goldmann hat im
Café Seliamann morgens früh geſehen, wie der Angeklaate das
offene Meſſer aus dem Rockärmel hervorzog. Die Frau des Metzgers
Friedrich Mahr von Niederrad, in deren Geſchäft der Beſchuldiate
am 23. Oktober, nachmittags etwa um 2 Uhr Wurſt gekauft haben
will. weiß hierüber nichts zu ſagen; deren Tochter erkennt den
Kuhmichel jedoch wieder als deni nigen, dem ſie an dieſem Tage
etwa um 3 Uhr 3 Pfa. ſchenkte. Friedrich Mahr erinnert ſich nicht,
daß er dem Kuhmichel Wurſt verkaufte und beſitzt keinen roten Wams,
in welchem ihn dieſer geſehen haben will. Die Sitzung iſt hiermit
für heute zu Ende.
L. Bei der geſtrigen Schwurgerichtsverbandlung
gegen Chriſtian Kuhmichel von Schierſtein wegen Raubmords
wurde mit der Vernehmung der Zeugen fortgefahren. Heinrich
Itter, welcher in der Strafanſtalt Ziegenhain Rock und Hoſe des
Beſchuldigten reparierte, hat daran nichts Auffälligessbemerkt, die=
ſelben
aber auch nicht ſo genau angeſehen. An der Weſte ſei nichts
gemacht worden. Friedrich Zink, welcher ebenfalls die Kleider des
Angeklagten ſah, nahm daran nichts wahr, betrachtete ſie aber auch
vicht ſo genau. Balthaſar Wilhelm Deſang ſprach am 20. Oktober
nachmittags mit Kuhmichel, wobei ihm dieſer ſagte. dies ſei das
letzte Mal, er habe ihn nun gewarnt, er ſolle ſich jetzt hüten, worauf
ihm dieſer entgegnete: Ja, gewiß, am Samstag ſitze ich ſchon wie=
der
auf dem Klapperfeld wegen Raubmords. Kuhmichel giebt die
Möglichkeit zu, dies geſagt zu haben. Leonhard Hahn, welcher
eine Zeit lang neben dieſem arbeitete, bezeichnet ihn als jähzornig,
derſelbe habe immer gern mit dem Meſſer geſpielt. Ernſt Bern=

[ ][  ][ ]

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Nr.
höld, welcher in der Strafanſtalt eine zeitlang neben dem Beſchul=
digten
ſchlief, giebt an, daß ihm dieſer geſagt habe: Was er bis
jetzt gethan, ſei eine Kleinigkeit geweſen, wenn er wieder etwas
mache, werde es auch der Mühe wert ſein. - Auf Einen mehr
oder weniger komme es nicht an. Der Beſchuldigte giebt dieſe
Worte als möglich zu. Chriſtian Elsbach, der mit dieſem arbeitete,
nennt ihn ſehr ſtreitſüchtig. Er habe geſagt: Wenn er heraus
lomme, werde er ſich Geld verſchaffen, und wenn es ihm den Kopf
koſt=. Kuhmichel befragt, was er darauf ſage, antwortet: Gar
nichts. Karl Spamer, der neben ihm eine Zeit lang ſchlief, be=
zweiſelte
, daß er lange arbeiten werde, worauf dieſer geſagt habe,
wenn er Gelegenheit bekomme, mache er wieder etwas, es möge
koſten, was es wolle. Heinrich Kuhn hat den Kuhmichel gute Vor=
ſätze
äußern hören. Peter Göbel unterhielt ſich im März 1890 auf
dem Klapperfeld mit dieſem, der ihm erzählte, er habe 3 Jahre
Gefängnis erhalten, weil der Beraubte als Zeuge auftrat, wenn er
wieder mit Einem zuſammenkomme, komme ihm dies nicht mehr
vor, der komme ihm nicht wieder als Zeuge vor. Er habe geſagt,
das ſei nicht gut, worauf jener ſagte, das könne höchſtens den
Kopf koſten. Kuhmichel=beſtreitet letzteres und behauptet, der Zeuge
habe ihm geſagt, er ſei dumm geweſen, er hätte den kalt machen
müſſen.- Peter Crenkel unterhielt ſich mit Kuhmichel vor deſſen
Abgang aus dem Zuchthaus, dieſer äußerte; ietzt werde er au
einmal reich, oder er komme auf Lebenszeit ins Zuchthaus, das
Arbeiten ſei er längſt dick.
Adam Suter hörte, daß Kuhmichel in der Unterſuchungshaft
den Vorſatz äußerte, wieder ein anderer Menſch zu werden, gehe
es nicht, dann ſei ihm alles egal. Dem Guſtav Seitzinger ſagte
der Beſchuldigte, wenn er wieder heraus komme, müſſe er zu Geld
kommen, wenn es auch einen Mord koſte. Er habe ihm abgeraten,
da ſei der Angeklagte grob geworden. Dieſer will von dem Vorfall
nichts wiſſen. Der Ober=Inſpektor Becker bezweifelt die Glaub=
würdigkeit
des Elsbach, Göbel und Seitzinger nicht, erſterer habe
wohl etwas zurückgehalten. Der Vorſitzende hält dem Angeklagten
eindringlich vor, daß aus dieſen Ausſagen der Sträflinge hervor=
gehe
, daß er etwas begehen wolle, wenn ſich die Gelegenheit dazu
biete. Der Beſchuldigte antwortete, darauf könne er nichts ſagen.
Peter Führer lernte am Sonntag, den 25. Oktober, den Kuhmichel
in Wiesbaden kennen. Derſelbe ſei munter geweſen. Am andern
Abend habe der Coblenzer Seppel in einer Wirtſchaft den Steck=
brief
gegen Kuhmichel verleſen, worauf dieſer ſagte, er werde ſich
ſtellen. Auf ſeine Frage Chriſtian, haſt du es gethanzu habe dieſer
geſagt Du kannſt mir feſt und ſicher glauben, ich habe es nicht
gethan. Der Beſchuldigte ſei damals ſehr ruhig geweſen, bezahlen
habe er ihn nichts ſehen. Zeuge Treutner begegnete im Oktober
in der Herberge zu Wiesbaden, dem ihm unbekannten Angeklagten,
der erklärte, er habe kein Schlafgeld und ſein Meſſer für 50 Pfennige
zum Verkauf anbot. Für 40 Pfennige habe er es erworben. Andern
Morgens, als er frühſtücken wollte, habe er bemerkt, daß das Meſſer
ſehr blutig ſei. Er habe es ſpäter verloren. Das Meſſer habe
auf der Schneide einige Scharten gehabt. Der Beſchuldigte erklärte
auf Vorhalt, er habe mit dem Meſſer in Biebrich Blutwurſt ge=
geſſen
, der Zeuge beſtreitet, daß der Schmutz daran hiervon her=
rühre
. Jakob Kallbach beſchreibt das Meſſer, welches Kuhmichel
verkaufte, wie der vorgenannte Zeuge. Die Maſſe, die ſich am
Korkzieher und in der Rinne befand, ſei kein Roſt ſondern dunkler
geweſen. Obermedizinalrat Uloth hat den Anzug des Kuhmichel
unterſucht. Im Hutfutter und in der Weſte ſeien zweifelloſe Blut=
flecken
geweſen. Der Rock und der Saum des Hemdes hätten
Flecken gezeigt, es ſei jedoch nicht nachweisbar geweſen, daß die=
ſelben
von Blut herrührten. Angaben über das Alter der Blut=
flecken
ſeien ſchwer zu machen. Was die Spuren am Meſſer angehe,
glaube er nicht, daß dieſe von Blutwurſt ſtammen, daß es Blut=
puren
geweſen, halte er für möglich.
In der Nachmittagsſitzung wurde alsbald als Zeuge vernommen
Gendarm Günther: Dieſer hat im Winter 1890 einmal den Be=
ſchuldigten
obdachlos aufgeſunden und arretiert. Dabei habe dieſer
ſich mit aller Kraft widerſetzt und geſagt, ob er einem Gänſejungen
den Hals abſteche oder einem anderen, ſei ihm gleich. Auguſt Wagner,
der mit Kuhmichel und Göbel in Unterſuchungshaft ſaß, hörte nicht,
daß letzterer zu dem Beſchuldigten ſagte, er h bees dumm gemacht,
daß er den von ihm Beraubten nicht kalt machte. Ludwig Göbel I.
von Sprendlingen, ſaß am 23. Oktober auf einem Neubau
an der Gehſpitz und ſah um 4 oder ½ nach 4 Uhr den
Beſchuldigten auf dem Wege, nach Mitteldick vorbeigehen.
Etwa 50 bis 60 Schritte entfernt von dem Hauſe habe dieſer ſich
einmal herumgedreht. Kurz hinter ihm kam ein einſpänniges,
wahrſcheinlich von Mörfelden ſtammendes Fuhrwerk, auf dem ein
Mann ſaß. Johannes Stroh XIV. ſah damals den Kuhmichel auf
der rechten Seite der Straße in einiger Entfernung hinter einem
Einſpänner gehen, der leer war. Auf jener Straße verkehre ſelten
jemand. Georg Kiefer und Jakob Schäfer, welche als Lehrlinge
an dem Neubau arbeiteten, ſahen am 23. Oktober zuerſt den An=
geklagten
in der Richtung nach Mörfelden gehen, hinter ihm her
kam ein Einſpänner, auf dem ein Mann halb lag. Das Pferd
lief etwas im Trab, wobei es vor den Beſchuldigten kam, dann

70
949
ging es wieder im Schritt. Er meine, der Beſchuldigte
habe den vorbeifahrenden Wagen, ſehen müſſen, dieſer
beſtritt, ſolches.
Ferdinand, Wollrad, der den Neubau
auf der Gehſptz beaufſichtigte, beſtreitet entſchieden, mit Kuhmichel
geſprochen zu haben. Karl Wilhelm Barth war am Tage der That
im Forſthauſe Mitteldick beſchäftigt und ging gegen 5 Uhr in das
gegenüberliegende Wirtshaus, wo er zugleich mit dem Fuhrmann
Arnd zuſammentraf. Dieſer hielt ſich nicht lange auf und fuhr
weiter. Dann ging er mit ſeinem Sohne nach der Gehſpitz zu.
Nach etwa 10 Minuten ſei ihnen der Beſchuldigte begeanet. Wilhelm
Barth, Sohn des Vorigen, ſprach in gleichem Sinn. Auguſt Wagner
nochmals vortretend, ſügte ſeiner Ausſage bei, daß der Angeklagte
am Tage vor dem Vorfall zu ihm ſagte, er bekomme keine Arbeit,
drum bleibe ihm nichts übrig, als zu ſtehlen. Wilhelm Gumpart,
der Wirt auf Mitteldick, gab dem Arnd, der nachmittags
etwa um 44 Uhr, bei ihm angehalten, hatte, eine Flaſche
Bier, die dieſer, gleich bezahlte, ohne Geld, zu zeigen.
Als derſelbe etwa 4 Minuten fort war, ſah er den Angeklagten
vorbeigehen. Es ſei damals noch heller Tag geweſen. Philipp
Gumpart, des Vorigen Sohn, beſtätigt deſſen Angaben, ebenſo Jakob
Gumpart. Dieſer nahm wahr, daß es ½5 Uhr war, als Arnd
wegfuhr. Als dieſer ein wenig im Walde war, ſei Kuhmichel am
Hauſe vorbei gegangen, dieſer ſei, als er nach dem Walde zuging.
ſchneller gegangen, er habe ſicher den Wagen geſehen. In einer
Viertelſtunde konnte er den Wagen einholen.
Pfungſtadt, 22. März. Lie ſeit dem 5. Januar d. J. ver=
ſchollene
Dame wurde letzten Freitag bei Ginsheim im Rhein
von 3 Schiffern aufgefunden. Die Leiche wurde hierher gebracht
und letzten Sonntag auf hieſigem Friedhofe beiſeſetzt. Der aus=
geſetzte
Preis von 200 M. wurde ſofort ausbezahlt.
Der Trauergottesdienſt zum Gedächtnis Sr. Königl.
Hoheit des Großherzogs Ludwig IV war ein überaus
würdiger. Die Feſtpredigt hielt Herr Pfarrer Koch. Die Geſänge
des Männerquartetts, ſowie die der 1. Mädchen= und Klabenklaſſe
hieſiger Volksſchule trugen viel zur Erhöhung der Feierlichkeit bei.
Das Gotteshaus war über und über beſetzt.
Mainz. 21. März. Laut einer an die ſtädtiſche Verwaltung
von Berlin eingetroffenen Nachricht, hat der Bundesrat der
Stadt Mainz das Recht erteilt, gemiſchte Tranſitlager
für Getreide ohne amtlichen Verſchluß hier zu errichten. Die
Stadt Mainz war vor einiger Zeit dieſerhalb bei dem Bundesrat
vorſtellig geworden.
Ein myſteriöſer Vorfall ſpielte ſich verfloſſene Nacht am Rhein=
ufer
hier ab. Aus der Gegend der Stadthaller ertönten laute
Hilferufe, auf welche einige Schutzleute herbeieilten, die mit Hilſe
mehrerer Soldaten einen Menſchen, der dem Ertrinken nahe war,
aus dem Rhein zogen. Derſelbe befand ſich ohne Rock, ſeine Kette
war von der Uhr abgeriſſen und er aab an, Unbekannte hätten ihn
ſeiner Kleider, Barſchaft und Uhr beraubt und ihn alsdann in
den Rheingeſtürzt. Nach ſeiner Angabe iſt der Ueberfallene
Brauburſche in einer hieſigen Bierbrauerei. Ob die gemachten An=
gaben
richtig, wird ſich erſt durch die gerichtliche Unterſuchung feſt=
ſtellen
laſſen.
Vom Main, 21. März. Seit der verfloſſenen Woche iſt die
Schiffahrtauf dem Main wieder vollſtändig eröffnet. Die
Nadelwehre bei den fünf Haltungen ſind wieder errichtet und die
meiſten Schiffe haben zu der erſten diesjährigen Reiſe die Winter=
häfen
verlaſſen. Mit der Flößerei geht es noch ſtill, wenn auch
hin und wieder ein kleineres Floß in Sicht kommt.
8t. Frankfurt, 22. Marz. Der Sänger=Chor des Leh=
rer
=Vereines brachte in ſeinem geſtrigen 2. Abonnements=Concerte
Chöre von Franke, Hegar, Silcher und Reimann unter der umſich=
tigen
Leitung des Herrn Direktor Fleiſch zu muſtergiltiger Wieder=
aabe
. Beſonders geſiel das Chor Nachthelle; für Tenor=Solo,
Chor und Klavier von Schubert, in welchem das Mitglied unſerer
Oper, Herr Naval, ſein ſchönes Stimmmaterial ſehr künſtleriſch
verwendete. Fräulein Sonia von Schsnafzoff erzielte mit den
Variations sérieuses von Mendelsſohn, ſowie 3 Solo=Piecen von
Liszt für Klavier wohlverdienten lebhaften Beiſall. Die verſchie=
denen
Cello=Vorträge des Herrn Profeſſor Jacobs fanden eine ſo
überaus freundliche Aufnahme, daß der Künſtler eine Zugabe ſpen=
den
mußte.
Berlin, 21. März. Der Gerichtshof hat ein raſches und
ſtrenges Urteil über die Unruheſtifter bei dem letzten Krawall
gefällt. Der minderjärige Voigt wurde zu 2 Jahren, Tickau
zu 1 Jahr 3 Monaten, Pfiſter zu 3 Jahren, der minderjährige
Blankenburg zu 2 Jahren, Schmidt zu 3 Jahren, der minderjährige
Putzke zu 2 Jahren Gefängnis, und wegen Vergehens gegen die
88 105 und 113. bezw. 113. bezw. 116 die Angeklagten Menzel zu
2 Monaten, Dick zu 3 Monaten, Kempfe zu 3 Monaten, Prochnow
zu 3 Monaten, Klemm zu 6 Monaten, Kickel zu 1 Jahr, Stahn
zu 9 Monaten, der minderjährige Harder zu 4 Monaten, Glatz zu
1 Jahr, Guerke zu 2 Monaten, Markuſe zu 1 Jahr Gefangnis,
Döring zu 1 Jahr, Fritz wegen Majeſtätsbeleidigung und Beleidi=
gung
der Berliner Schutzmannſchift zu 2 Jahren Gefängnis ver=
urteilt
. Der Gerichtshof iſt davon ausgegangen, daß es bezüglich

[ ][  ]

950
H2
des 8 125 genügt, wenn die Betreffenden das Bewußtſein gehabt
haben, daß ſie ſich in einer Menſchenmenge befinden, die ſich zur Ver=
übung
von Gewaltthätigkeiten zuſammengerottet hat und wenn ſie
trotzdem in dieſer Menſchenmenge verbleiben.
Berlin, 22. März. Generaladjutant General der Kavallerie
Graf Brandenburg iſt geſtorben.
Der Nat=8tg. zufolge hat der Juſtizminiſter die Staats=
anwälte
angewieſen, Anklagen wegen Majeſtätsbeleidi=
gungen
gegen die Preſſe nur noch mit Geneymigung des Mi=
niſters
zu erheben.
Kölu, 21. März. Die Kölniſche Zeitung= teilt den ihr zu=
gegangenen
Beſchluß des Landgerichts mit, wonach die von der
Staatsanwaltſchaft erhobene Anklage wegen Majeſtätsbeleidigung
abgelehnt wurde.
Düſſeldorf, 2l. März. Der geſtrige letzte Volksunter=
haltungsabend
dieſes Winters verlief in prächtigſter Weiſe.
Der große Kaiſerſaal der ſtädtiſchen Tonhalle war bis auf das
letzte Plätzchen beſetzt. Das Programm des Abends war Der
Rhein in Lied und Wortr. Nach einer einleitenden Hornmuſik
ſang man gemeinſchaftlich das Lied Dort, wo der Rhein mit
ſeinen grünen Wellen;, darauf trug der Städtiſche Männergeſang=
verein
unter Leitung von Georg Kramm die Rheinſage von Julius
Riltz und das Marſchner'ſche Königslied in muſtergiltiger Weiſe
vor. Es folgte Frl. Adele Venn mit entzückendem Vortrag des
Gluc'ſchen Blütenmai- des Beethoven'ſchen Freudvoll und leid=
voll
= und des Reinecke'ſchen =Abendreihn. Darauf hielt Prof.
Ludwig Dingeldey eine Vorleſung, der den Kinkel'ſchen Otto der
Schütz; weiten Kreiſen des Volkes ſo wirkſam vermittelte, daß er
darin den beſten Lohn für ſeine ſelbſtloſe Mitwirkung gefunden
haben wird. Die Soliſten Hartwig und Sporer ernteten berech=
tigten
Dank für ihre Lieder Das Herz am Rhein von W. Hill
und Am Neckar, am Rhein' von Franz Abt. Noch ſpendete der
Männergeſangverein das Tauſch'ſche Sonntags am Ryein= und
die Voigt'ſche Rheinſehnſucht= und dankbaren Herzens kehrten die
Tauſende heim, denen hier Genüſſe der wahren Kunſt vermittelt
worden, die bis dahin in Düſſeldorf nur für ſchweres Geld zu
haben waren. Möge der hieſige Bildungsverein auf dem mit
Glück betretenen Wege der Volksunterhaltungsabende auch im
nächſten Winter ſortſchreiten. Des Dankes der weiteſten Kreiſe
unſerer Stadt darf er ſich verſichert halten. Es kann nicht ohne
gute Wirkung bleiben, wenn dem Volke die Freude an edlen
Genüſſen in ſolcher Weiſe geweckt wird.
Wien, 2. März. Baron Hirſch läßt ſeine großen Güter
in Oeſterreich=Ungarn verkaufen. Als Grund wird ſeine Nichtauf=
nahme
in den Wiener Jokeyklub genannt.
Prag, 21. März. Der Eigentümer des Variete=Theaters, in
welchem geſtern das Schauturnen des deutſchen Turnver=
eins
ſtattfand, erhielt Drohbriefe, daß das Tyeater in die Luft
geſprengt werde. Das Gebäude wurde ſtrengſtens überwacht.
Anderlues, 2l. März. Der Brand im Kohlenwerk
hat wieder an Heftigkeit zugenommen. Der Minenrat beſchloß,
jedes Hinabſteigen in den Schacht II1 angeſichts der damit ver=
bundenen
Gefahr zu verbieten. Es ſoll damit ſortgefahren werden,
den Schacht unter Waſſer zu ſetzen. Die Bergung der Leichen
dürfte erſt nach längerer Zeit möglich ſein.
London, 21. März. In Mancheſter, Wigan und Weſtlan=
caſhire
wird auf faſt allen Gruben heute wiedergearbeitet.
Die Kohlenpreiſe ſind wieder auf dem alten Niveau. Wegen des
Ausſtandes in Durham wurden in Nord=England nur 24 Schmelz=
öfen
ausgeblaſen.
Edinburg. 2. März. Das Hinſcheiden des Großherzogs
Ludwig 1V. hat auch in Schottland große Teilnahme wachge=
rufen
. Er war ein ſehr häufiger Gaſt der Königin in Balmoral
geweſen und gerade den Hochländern eine ſehr beliebte und ver=
traute
Perſönlichkeit geworden. Bei Gelegenheit ſeines letzten Be=
ſuches
im Mai vorigen Jahres reiſte er mit der Königin durch
Edinburg und war mit iyr Gegenſtand äußerſt herzlicher Volks=
kundgebung
.

Ernſt Pasaus:
Als am 3. September v. J. unſer kleines Gedenkblatt zu Ehren
des ſiebziaſten Geburtstags Ernſt Pasaués in die Welt
hinauszog, ſchienen die darin niedergelegten Wünſche, daß es dem
Schriftſteller noch lange vergönnt ſein möge, zu wirken, zu erſinnen
und zu geſtalten, auf gutem Grund gebaut, denn Ernſt Pasqué er=
freute
ſich einer trefflichen Geſundheit und noch hatte keine der
vielen Beſchwerden des Alters an ſeine Thür geklopft - und nun
iſt der ernſte Gaſt auch bei ihm, über Erwarten raſch eingekehrt,
und hat die emſige Feder aus der raſtlos ſchaffenden Hand genom=
men
. Auf viele Gemüter, namentlich die älterer Perſonen, hat die
ſo jäh über uns hereinbrechende Landestrauer einen erſchütternden
Eindruck hervorgebracht, und wir wiſſen beſtimmt, daß an Ernſi

. 70
Pasaus, der zu den anhänglichen Naturen zählte. das jüngſte E
eignis nicht ſpurlos vorüber gegangen ſein kann.
Er, der unſerem geſamten Kunſtleben und hauptſächlich de
Seite desſelben, die mit dem Bühneninſtitut zuſammenhängt, ſte=
ſo
warme Teilnahme entgegengebracht, hat ſelbſtverſtändlich fi
deſſen hohen Protektor die Gefühle dankbarſter Vietät gehegt.
Geſchah es doch mit auf den ausdrücklichen Wunſch unſere
verewigten Großherzogs. daß Mangolds Getreuer Eckard,
dem Pasque eine ſo liebevolle Fürſorge gewidmet, wieder auf der
Opernrevertoire erſchien.
An die Wiederbelebung dieſes Werks hat Vasqus ein gut Stü
redlicher, ſelbſtloſer Arbeit gewandt. Er verſicherte mir nach de
Premiere, daß er mit ſeinen eigenen Arbeiten kaum ſo viel No,
und Anſtrengung ausgeſtanden hätte.
Mit Recht fürchteten ſeine Freunde, daß für die Geſundhei
des alten Herrn die Aufführung der Over und die damit notwendi,
verknüpften Anſtrengungen von üblen Folgen ſein möchten. Ern
Vasques elaſtiſcher Geiſt ſchlug jedoch alle unſere Befürchtungei
nieder. Friſch und kräftig wie zuvor, zog er ſich aus den Theater/
ſchlachten zurück. Kaum waren die Pforten des Hörſelbergs übe=
dem
Tanhäuſer; des Mangold'ſchen Werks zuſammengeſchlagen
da ſtrebte Pasqués rührige, allzeit auffindungsvedürftige Phantaſie
auch bereits neuen Zielen zu. Nie war er ohne Arbeit, nie ohn
Pläne und Ausſichten. So viele beanügen ſich in ſeinen Jahrer,
mit dem Verarbeiten angeſammelten Materials aus früherer Zeit
Pasaué aber fühlte ſich zu jung, um vom Kapital zu zehren; er
war ſtets, und was noch mehr heißen will, auch mit Glück, auf der
Suche nach Neuem.
Als ich den aufrichtig verehrten Herrn zum letztenmal ſprach,
es war im Januar, da legte er mir noch in gewohnter Lebendigkeit
und mit der ihm eigenen pointenvollen Sprechweiſe einen Entwick=
lungsgang
der deutſchen Oper dar, wie ſolcher nach ſeinen Erfah=
rungen
ünd Studien ſich aufbaute. Es war immer eine Lieb=
lingsidee
von ihm geweſen, dieſes Thema einmal vor erleſenem
Vublikum in einer Reihe von Vorträgen abhandeln zu können.
Doch dies war nicht der einzige Plan, der ihn intereſſierte und
jeſthielt.
Für verſchiedene illuſtrierte Blätter lieferte er hochwillkommene
muſikaliſche Plaudereien, trug ſich mit größeren Romanarbeiten,
von denen ſich einiges jedenfalls fix und fertig in ſeinem Nachlatz
finden wird, und unter all den Ideen, welche den vielſeitigen, hinter
den Bedürfniſſen der Zeit nicht zurückbleibenden Mann beſchäftigten,
ſteht die Jdee eines Volksdramas, das er in Verbindung mit
mir herauszugeben gedachte und über das wir bereits eingehende
Korreſpondenz gevflogen, - ziemlich obenan. Im Frühjahr ſollte
das in dieſem Winter gefaßte Projekt zur Reife kommen. Der
Frühling iſt ins Land gezogen, er wird auch bald den Garten vor
der Pasquévilla mit Blütenſchnee bekleiden, aber der Herr, der ſich
das ſchöne friedliche Tuskulum aus ödem Brachfeld hervorgezaubert,
kann ſich ſeiner Gaben nicht mehr freuen.
Inmitten der lachenden. ſonnigen Lenzzeit hat er fort müſſen,
fort aus dem rüſtigen beglückenden Schaffen zur letzten, tiefen Ruh!!
Das aute, friedliche Endel Er hat es in ſeinen Büchern
ſtets geliebt. Ihm ſollte es denn auch von der Vorſehung alſo
beſchieden ſein.
E. A.

Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute Vormittag 10 Uhr entſchlief ſanſt und ruhig
nach kurzem Leiden unſer lieber Gatte, Vater, Bruder,
Schwager, Onkel und Großvater
Conrad Seelbach, Bürſtenmacher.
Darmſtadt, den 21. März 1892.
Die trauernden Zinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Donnerstag den 24. d. Mis.,
Nachmittags 3 Uhr ſtatt.
[4378

Lanedtalender.
Mittwoch. 23. März: Generalverſammlung des Odenwald=Klubs.
Sektion Darmſtadt, in der Stadt Pfungſtadt=
Freitag. 25. März: Hauptverſammlung des Vereins für Volks=
bildüng
im oberen Saale der Turngemeinde (Woogsplatzl.
Generalverſammlung der Mathildenſtiſtung für Starkenburg im
Lokale Großh. Oberkonſiſtoriums.

Hierzu eine Beilage für Nichtpoſtabounenten von Carl Köhler's Buchhandlung: Andrees Handatlas betr.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Kofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich, beide in Darmſtadt.