onnementspreis
Ahrlich 1 Mark 50 Pf., halb
8 Mark inel. Bringerlohn.
rz werden von allen Poſt=
Beſtellungen
entgegenge=
nen zu 1 Mark 50 Pf. pro
artal incl. Poſtaufſchlag.
155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Thuſtetrtep unttihkeinagroutt.
Zuſerate
für das
wochentl. Gmal erſcheinende Tagblatt
werden angenommen: in Darmſtodt
don der Expediion, Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schleßhausſtraße 14. ſowie anzwari
don allen Annoneen=Erpedltlanen.
Amtliches Organ
ir die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamks, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
Freitag den 18. März.
1892.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Erlaubniß zum Looſevertrieb im Großherzogthum. Unternehmer: Vorſtand der „Ständigen Ausſtellung für Kunſt und
gewerbe in Weimarv. Verlooſung von Gegenſtäden der Kunſt und des Kunſtgewerbes im Juni und Dezember l. Js.
00 Looſe 1 M., wovon 200,000 Mark zum Ankauf von Gewinnſten verwendet werden müſſen.
Betreffend: Sitzungen des Kreistags des Kreiſes Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur oͤffentlichen Kenntniß, daß der Kreistag des Kreiſes Darmſtadt zu einer Sitzung
Mittwoch den 23. März d. Js., Nachmittags 3 Uhr,
n Rathhausſaal dahier, Marktplatz 8. zuſammentreten wird.
Auf die Tagesordnung ſind folgende Gegenſtände geſetzt:
I. Vorlage des Verwaltungsberichts des Kreis=Ausſchuſſes für 189091;
2. Prüfung und Begutachtung der Kreiskaſſerechnung für 1890,91;
3. Feſtſetzung des Voranſchlags über Einnahme und Ausgabe der Kreiskaſſe für 189293 und in Verbindung damit:
a) Vorlage des Unterhaltungsvoranſchlags der Kreisſtraßen,
b) Anträge über Erbauung von Kreisſtraßen;
4. Neuwahl eines Mitglieds des Kreis=Ausſchuſſes an Stelle des verſtorbenen Herrn Oberbürgermeiſters Ohly für
den Reſt deſſen Dienſtzeit;
5. Regelung der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe.
Darmſtadt, am 14. März 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
(4050
Erennholz Yerkteigerurg.
Montag den 28. März, Vormittags 10 Uhr,
tthhausſaal zu Griesheim:
Aus Diſtrikt Harras, Abtheilung Weygandsbuſch, Pfungſtädter Tanne,
chlag:
Scheiter: 56 Rm. Eiche, 1 Rm. Birke. 35 Rm. Kiefern; Knüppel:
9 Rm. Eiche, 48 Rm. Kiefern; Reiſig: 70 Buche=, 1040 Eiche=, 3240
Kiefern=Wellen; Stöcke: 5 Rm. Eiche, 74 Rm. Kiefern.
Die durchſtrichenen Nummern werden nicht verſteigert.
I. Aus Diſtrikt Griesheimer Eichwüldchen:
Scheiter: 2 Rm. Eiche; Knüppel: 13 Am. Buche, 7 Rm. Eiche, 43 Rm.
Kiefern; Reiſig: 740 Buche=, 1820 Eiche=, 4630 Kiefern=, 1400
Weich=
holz= und Erdholz Wellen; Stöcke: 9 Rm. Buche, 2 Rm. Eiche.
Das Laubholz=Reiſig iſt theilweiſe zu Erbſenreiſig brauchbar.
Vegen ſehr verſchiedener Qualität wolle alles Holz vorher eingeſehen werden.
luskunft ertheilen zu I. Großh. Forſtwart Decher zu Forſthaus Harras;
Forſtwart Friedmann zu Griesheim.
Dornberg, 16. März 1892.
Großherzogliche Oberförſterei Griesheim.
0bl
Joſeph.
ſartenaulagen,
neue ſowohl als auch ältere zu renoviren
und Unterhaltung während des Sommers,
ſübernimmt das Etabliſſement von
ROAaſ,
Heidelbergerſtraße,
unterſtützt durch ſeine großen Vorräthe
von Obſt= und Zierbäumen aller
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men, Zierſträucher und Coniferen,
Blumen= und Gemüſe=Samen.
[3498
Preisverzeichniſſe gratis.
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Stück zu M. 3.50, größere Poſten billiger,
[3860
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L. Egge, Pfuhlfaß, verſchiedenes
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131
874
Nr. 66
B e k a n n t m a ch u n g.
Durch Beſchluß der Stadtverordneten=Verſammlung vom 25. Februar d. J.
wurde für die Verlängerung der Wilhelmsſtraße von der Heidelberger= bis zur
inneren Ringſtraße ein Bebauungsplan aufgeſtellt. Wir bringen dies mit dem
Anfügen zur öffentlichen Kenntniß, daß der Pan in der Zeit vom 12. bis zum
28. Mürz d. J. einſchließlich während der üblichen Dienſtſtunden auf unſerem
Büreau, Stadthaus, Zimmer Nr. 13, offen liegt. Einwendungen können während
der Offenlage ſchriftlich oder mündlich bei uns vorgebracht werden.
Darmſtadt, den 9. März 1892
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. E.:
[3711
Riedlinger, Beigeordneter.
Bekanntmuchung.
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und Hedicinische Seilen.
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Die bei Pflaſſerung verſchiedener Straßen innerhalb der Stadt PfungLadt
vorkommende Pflaſtererarbeit, umfaſſend circa 6500 ⬜Meter Pflaſter, ſoll im
Ganzen, oder auch nach Looſen getrennt, auf dem Wege des ſchriftlichen Angebots
vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei der unterzeichneten Stelle zur Einſicht offen und
ſind daſelbſt auch die Gebote verſiegelt und mit der nöthigen Aufſchrift verſehen
bis längſtens
Samstag den 19. d. Mis., Nachmittags 4 Uhr,
einzureichen.
Pfungſtadt, am 16. März 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
(4053
Lang.
Kopf= und Barthaare 35 u. 68
Allein zu haben bei Herrn
A. Walohner Vorm. R. Scharm
Hoflieferant — Ludwigsplatz
Viederramſtädterſtr. 13 Sib. 1
6 Klapptiſch, 1 guterhalt. N.
ſchine, 1 Rock f. Einj=Freiw. d.
1 Partie Flaſchen, 1Regenfaß ;
faf HIOIIIPapIO
2
Grenn- und
ummyulz,
Verkteigerung.
in großen u. kleinen Partien
abgegeben. Näheres Exp.
Montag den 21. und Dienstag den 22. März
kommen im Gräfenhäuſer Gemeindewald ſolgende Holzſortimente zur
Ver=
ſteigerung:
23 Raummeter Eichen=Scheiter,
100
„ Kiefern=Scheiter,
140
„ Knüppel,
„
273
Stödke,
„
2 Hundert Eichen=Wellen,
30
Ginſtern=Wellen,
75 Kiefern=Stämme 7077 Feſimeter,
7 Eichen=Stämme 3,44 Feſtmeter,
475 Kiefern=Derbſtangen 11.92 Feſtmeter.
Bemerkt wird, daß am 1. Tag des Brennholz, am 2. Tag das Stammholz
verſteigert wird.
Zuſammenkunft Vormittags 9 Uhr im Brachtebuſch im Holzſchlag.
Gräſenhauſen, am 14. März 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Gräfenhauſen.
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[1219
Zur Kinderpflege.
4
Beim Waſchen und Baden der Säuglinge und Kinder iſt die Güte des
Waſch=
mittels von allergrößter Wichtigkeit. Mütter, beachtet dio grösste
Vor-
gicht bei Wahl der Solfe. So vielen gebräuchlichen Toilette= oder
ſogenannten Kinderſeiſen haftet der Uebelſtand an, daß ſie zu echarf
ge-
laugt sind, mithin die Haut angrelſen. Dieſe Seifen ſind alſo
dem Eindo äusserst sebädlich, beeinträchligan dossen Godalhen.
Die zarte Haut des Kindes bedarf einer außerordentlich milden und
reiz=
loſen Seife und dies iſt in unerreichter Vollkommenheit
; mit der
WoOriugs Soffe
Eule.
Laut chomischer Prüfung ist sie unvorfälscht rein vollkommen
neutral, absolut froi von überschüssiger Lauge oder scharfätzenden
Lu-
sätzon, roinigt vorzüglich ohne die haut zu verletzon und verleiht dor
Naut Woichheit und Glätte.
Wohl keine andere Seiſe der Welt als die Voerings Seifo mit dor Eulo verdient
zum Waschen und Baden der Säuglinge und Winder
verwendet zu werden, keine andere kommt ihr an Wirkung gleich. Die Haut
wird zart, weiß und geſund, das Kind bofindot sich wohl:
Wkein Spannen, kein Grennon oder Juckon, kein Mundsein,
W. keine infectſsse Entzündung der Haut.
Mütter versuchet!
Dooring's Seife iſt in faſt allen Kinderſpitälern eingeführt und dieſe
ärzt-
liche Anerkennung muß voll Uberzeugen, daß für unſere Kleinen
[13313
Doering'e Selfe mit der Eule die zuträglichsteo, die nützlichsto,
die beste Seife der Welt ist.
E; ledem Stück Doering's Seife muss unsore Schutzmarke die „
Cule=
aufgoprägt sein, daher die Bozoichnung: „Doering's Soife mit der Eules.
Prois 40 Pf. in allon Parfümerion, Droquerion u. Coloniaiw.-Geschäften.
3968) Ein tüchtiges Mädchen, das
kochen kann und alle Hausarbeit verſteht,
zu Oſtern geſucht. Riedeſelſtr. 42.
4059) Eine alleinſtehende Perſon wird
zur Wartung eines kleinen Kindes
auf einige Stunden tagsüber geſucht.
Hochſtraße 7 parterre.
4060) Ein zuverläſſiges, unabhängiges
Müdchen oder junge Frau ſofort geſucht.
Soderſtraße 29.
3864) Zu den Kindern einer deutſchen
füliſilichen Famlie wird eine
protestant. Kammerjungkor,
perfect im Schneidern. aus guter zhamilie,
etwu 23-25 Jahre alt, geſucht. - Zu
erfragen Waldſtraße 4 parierre.
3971) Ein Mädchen, das kochen k.
u. ſich jeder Hausarb unterz, gegen guten
Lohn ſofort geſucht. Näheres Exped.
4061)
Lehrmädchen
ſoſort oder zu Oſtern geſucht.
N. Stade & Beer Nachf.
3975) Junger Hausburſche geſucht
Dieburgerſtraße 97.
3693) Ein tlchtiger, lediger
Fuhrrnecht
geſucht. Räheres bei der Exped. d. Bl.
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eutſches Reich. Der Kaiſer und die Kaiſerin machten am
6- chmittags eine Ausfahrt in geſchloſſenem Wagen.
as„Militär=Wochenblatt' bringt nachſtehenden warmen Nach=
Se. Königl. Hoheit der Großherzog Ludwig IV. von Heſſen
vi Rhein iſt am 13. März in der Blüte ſeiner Jahre zu
tadt verſchieden. Schmerzliche, allgemeine Trauer hat ſich
-das blühende Heſſenland gebreitet. Trauer um den ſo früh
un (hnell ſeinem Volke entriſſenen Fürſten, weicher in der Stunde
er-fahr die Streitmacht ſeines Vaterlandes zu Kampf und Sieg
hefſt und als ein gerechter, weiſer Herrſcher durch Leutſeligkeit
undt güte des Herzens ſich die Liebe und Anhänglichkeit ſeiner
UnJ hanen in ſeltenem Maße erworben. Tiefbewegt trauert die
er-le Armee, in deren Reihen der dahingeſchiedene Fürſt im
für Deutſchlands Ehre und Einigkeit ritterlich gekämpft, in
er zu den böchſten militäriſchen Würden und Stellungen
iegen war. Und ganz Deutſchland klagt um den Verluſt
Fürſten, der in ſeiner urdeutſchen Weiſe für die nationale
Sal mit voller Kraft eintrat und ritterlich feſthielt an Kaiſer
ſind eich, der es verſtanden hat, ſeine unerſchütterliche
Bundes=
rerh ſeine Pflicht gegen den Kaiſer zu vereinen mit der raſtloſen
für ſein geliebtes Heſſenland, deſſen Wohlfahrt das Ziel
ir
Strebens war bis zu ſeinem Ende. In den dankbaren
ſeiner Unterthanen wird das Andenken an Großherzog
u813 IV. geſeanete Regierung bis in ferne Zeiten weiterleben,
nc öſchlich wird der Name des Siegers von Amanvillers. Orleans,
ho ord in der Geſchichte der heſſiſchen Diviſion, in der der
2 en Armee glänzen!
m Bundesrate iſt der Entwurf der Verordnung, betreffend
dass tkrafttreten der auf die Sonntagsruhe des Handelsgewerbes
chen Beſtimmungen der Gewerbenovelle, zugegangen. Die
Vo-eiten betreffend die Sonntagsruhe in der Induſtrie ſind noch
ſchloſſen.
r Reichstag ſetzte am 16. die dritte Leſung der Novelle zum
Krconkaſſengeſetz fort. Der 8 6a, welcher feſtſetzt, wann und
ant welchen Bedingungen gewiſſen Verſonen Krankengelder
ent=
ſowie, daß beſtimmte Aerzte, Apotheken, Krankenhäuſer
vor=
zeſc ben werden können, gelangte mit einem Amendement
Gut=
fleiſ zur Annahme. Die folgenden Paragraphen, einſchließlich 19,
ſouw unweſentlich geändert angenommen. Der 8 2a, der von
oer erverſicherung handelt, wurde ungeachtet der auf Streichung,
reſta nendierung zielenden ſozialdemokratiſchen Anträge weſentlich
nad n Vorſchlägen der Kommiſſion angenommen. Ebenſo wurden
ſdie enden Paragraphen bis 8 55 meiſt unverändert angenommen.
3 Abgeordnetenhaus beriet am 16. den Kultusetat. Der
Star zuſchuß von 750000 M. zur teilweiſen Ablöſung der
Stol=
gebz n in der evangeliſchen Landeskirche wurde bewilliat. Der
KuC Riniſter erklärte, die Regierung ſei weit entfernt. die
katho=
iſchl irche differentiell behandeln zu wollen; über die katholiſche
ſirg ſeien die ſtatiſtiſchen Erhebungen noch nicht abgeſchloſſen.
dle ſich um eine ſozialpolitiſche Maßregel, um der breiten
Vol Jaſſe den Zuſammenhang mit der Kirche zu erhalten. In
der ndſitzung wurde der Etatspoſten, betr. den Berliner
Dom=
bau-ach den Vorſchlägen der Kommiſſion, angenommen und
hiers der Reſt des Geſamtetats in zweiter Leſung genehmigt.
ch Beſeitigung der Vermögensbeſchlagnahme des Herzogs
von Umberland treten die Beſtimmungen des Staatsvertrags
von. September 1867 wieder in Kraft, worin es heißt, daß
SchL Herrenhauſen und die Domäne Calenberg ſo lange in
preiz her Verwaltung bleiben, bis König Georg auf die
han=
nobe he Königskrone fuͤr ſich und ſeine Erben ausdrücklich
ver=
ichCandererſeits, daß das Abfindungskapital von 16 Millionen
ha) bis zur Erzielung eines Einvernehmens behufs Sicher=
ſtellung dieſer Ausgleichsſumme in der Verwahrung des preußiſchen
Staates bleiben, die Zinſen aber dem König Georg ausbezahlt
werden ſollen. Es handelt ſich alſo, wie aus zuverläſſiger Quelle
beſtätigt wird, nur um die Aushändigung der Zinſen, nicht des
Kapitals.
Der „Nat.=8tg.” zufolge wird das Welfenſonds=Geſetz
wahr=
ſcheinlich zunächſt nicht im Vlenum beraten, ſondern an eine
Kom=
miſſion verwieſen, da die Annahme in der vorliegenden Form
zweifelhaft ſei.
Oeſterreich=Ungarn. Wegen des Ablebens Sr. Königl. Hoh.
des Großherzogs von Heſſen iſt eine achttägige Hoftrauer angeordnet.
In der ungariſchen Abgeordnetenkammer ſprach ſich am 16. der
Abg. Jockai in der Beratung des Adreßentwurfs unter lebhafter
Zuſtimmung entſchieden gegen die Beſtrebungen zur Errichtung einer
ſelbſtändigen ungariſchen Armee aus. Die Zweiteilung der Armee
werde die Verbündeten, die nicht mehr auf eine mächtige Hilfe der
Armee rechnen könnten, von Oeſterreich=Ungarn abwendig machen.
Frankreich. Die Kommiſſion für den Geſetzentwurf, betreffend
die Aufenthaltsbedingungen ausländiſcher Arbeiter in Frankreich
ſtellte den Wortlaut des Geſetzes feſt. Dasſelbe unterwirft die
Fremden allen Steuern, welche der Franzoſe zahlen muß,
nament=
lich auch der Militärſteuer, die jedoch unter einer beſonderen Form
erhoben werden würde.
Rußland. Anläßlich des Ablebens des Großherzogs Ludwig
von Heſſen iſt für den Hof eine vierwöchentliche Trauer angeordnet.
Türkei. Der „Agence de Conſtantinople” zufolge ſandte Kaiſer
Wilhelm an den Sultan aus Anlaß deſſen am 15. ſtattgehabten
Geburtstages ein. in den wärmſten Ausdrücken abgefaßtes
Glück=
wunſchtelegramm.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. März.
Mittwoch nachmittag 5 Uhr fand an dem Katafalk weiland
Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs Ludwig IV. in Gegenwart
Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs der Großh. Familie
und Hoher Verwandter durch den Oberhoſprediger D. Bender ein
Trauergottesdienſt ſtatt. Im Laufe des Abends wurde dann
der Sarg des Hohen Entſchlaſenen geſchloſſen.
(D. 8ta.
L. Anläßlich des erſchütternden Trauerfalls, welcher das heſſiſche
Volk betroffen, trat die Zweite Kammer der Stände
geſtern zu einer außerordentlichen Sitzung zuſammen, welche der
Vorſitzende mit einem Nachruf eröffnete, den er dem ſeinem Volke
allzu früh entriſſenen Großherzog Ludwig IV. widmete. Er hob
bervor, wie der Entſchlafene in den Jahren 1870 und 1871 keine
Strapazen geſcheut, um an der Spitze ſeiner Truppen dieſe zum
Siege zu führen. Die deutſche Geſchichte verzeichne dies, ſowie
Seine Mitwirkung zur Widererrichtung des Deutſchen Reichs als
ehrendes Denkmal. Mit klarem Blick und reifer Einſicht habe
der=
ſelbe außerdem die Bedürfniſſe der Neuzeit erkannt und durch weiſe
Regierung das Wohlergehen ſeiner Unterthanen beſördert.
Hier=
durch, ſowie durch ſeine Leutſeligkeit und ſein Wohlwollen, habe er
ſich alle Herzen gewonnen und ein bleibendes Andenken geſichert.
Die Anweſenden hörten dieſe Worte ſtehend und ſichtlich ergriffen
an. Nunmehr wurde zweier verſtorbener Abgeordneten, nämlich
der Herren Ohly und Mathäi, gedacht, deren Andenken die
Ver=
ſammlung durch Erheben von den Sitzen ehrte. Die neu
ein=
getretenen Mitglieder Scherer (Höchſt) und Chriſt (Wörrſtadt) traten
ſodann vor und leiſteten den vorgeſchriebenen Eid. Nachdem dies
geſchehen, verlas der Vorſitzende eine Botſchaft Sr. Königl. Hoheit
des Großherzogs Ernſt Ludwig. worin derſelbe die Stände ſeiner
beſonderen Huld und Gnade verſichert, ſowie eine von demſelben
unterzeichnete Erklärung, in welcher er feierlich verſichert, die
Ver=
faſſung ſelbſt allezeit zu halten und dieſelbe auch zu ſchützen und
878
Nr. 66
zu ſchirmen. Einſtimmig wurde beſchloſſen, an den neuen Herrſcher, ſeine Probejahre durchmachen muß. Liegen die Verhältniſſe
aber=
eine Adreſſe zu richten, welche von einer Kommiſſion vorbereit=t, 10. daß von einer Stadtgemeinde wie der unſrigen erſtrebt wird.
werden ſoll. Abgeordneter Vogt ſchlägt vor, die Herren Heinzerling. volizeilichen Befuaniſſe auszudehnen, dann lieat es, abgeſehen b
Schröder. Wolfskehl, Jöckel und Oſann in dieſe zu wählen, was den ſonſtigen Gründen, ganz im Intereſſe dieſer Stadtgemein
auch geſchieht. Die Wahl fand jedoch durch Stimmzettel ſtatt, weil einen Mann an die Spitze ihrer Verwaltung zu ſtellen, der
Abgeordneter Franck einer ſolchen durch Zuruf widerſprach. Die Volizeiweſen bereits Tüchtiges geleiſtet hat, und in ſeiner Perf
Beratuna der Adreſſe findet heute früh ſtatt.
Se. Kgl. Hoheit Prinz Heinrich von Battenberg. gewährt werden kann. Alles in allem genommen wird es ſich d
welcher ſich auf einem Jagdausſlua in Afrika befand, erhielt die empfehlen, Herrn Polizeirat Morneweg zum Bürgermeiſter
Trauerbotſchaft vom Ableben des Großherzogs zu ſpät, um noch Stadt Darmſtadt zu wählen.
zur Beiſetzung rechtzeitig hier eintreffen zu können. Er kondolierte
telegraphiſch von Tunis aus. Prinz Franz Joſef von
Batten=
berg iſt zur Zeit in Nizza und darf auf aͤrztliche Anordnung das Hoheit dem Großherzog Ernſt Ludwig in Audienz
Zimmer nicht verlaſſen.
ſt. H. V.
Am Sarkophage Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs/ Großherzogs Ludwia IV., ſowie die Huldiguna der Stadt A
LudwigIV. wurde in letzter Stunde noch ein prachtvolles Blumen= dem neuen Landesfürſten darzubringen. namens des Vereins deutſcher Reichsange= Bürgermeiſterei ſind anläßlich der Beiſetzung des G
höriger in Moskau, ferner Kränze von dem Verband der
Heſſiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften die Arbeiken eingeſtellt.
und von dem Allgemeinen Verband der Deutſcheu land= Nachricht, ſoll die Wiedereröffnung des hieſigen2h
wirtſchaftlichen Genoſſenſchaften durch den Vor= ters von der Regierung bereits für den nächſten Freitag geſ;
ſitzenden Herrn Kreisrat Haas niedergelegt. Die Volksbank worden ſein.
legte einen prachtvollen Kranz nieder mit weißer Schleiſe,
die nachſtehende Widmung in Golddruck trug: „Dem Andenken naſium vorgenommenen Reifeprüfung haben ſämtliche 15
Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs Ludwig IV., dem
hoch=
herzigen Freünde des Genoſſenſchaftsweſens und deſſen Gründers
Schulze Delitzſch von der Darmſtädter Volksbankl. Auch der hieſige der Kreistag des Kreiſes Offenbach auf Vorſchlag ſeines Hauw
Geſangverein „Liedertafels legte an der Bahre des hochſeligen ſitzenden die folgende Reſolution: „Ter Kreistag ſpricht den W=
Großberzogs einen prachtvollen Lorbeerkranz mit Widmung nieder.
Im Namen ſämtlicher Gaſtwirtvereine des Großherzogtums das Andenken an den dahingeſchiedenen trefflichen Fürſten d rm=
und des Rhein=Main Gaſtwirtverbandes legte eine Deputation des ein äußeres Zeichen in würdiger, die Treue, Liebe und Dankba,
Gaſtwirtverbandes einen prachtvollen Lorbeerkranz mit der In= ſeines Volkes voll zum Ausdruck bringenden Weiſe geehrtw
ſchrift: „Unſerem edlen und gerechten Landesfürſten die dankbaren und beauftraat die Kreisbehörde, ſofort nach der Beiſetzung
Wirte Heſſenslu am Sarkophage des allgeliebten Fürſten nieder.
Unter den zahlreichen Kränzen die von nah und fern Benehmen zu treten.
hierher geſandt worden ſind, um an der Bahre weiland Sr. Königl.
Hobeit des Großherzogs Ludwig IV. niedergelegt zu werden, be= dem zu Thal fahrenden, der Mannheimer Lagerhaus=Geſell
findet ſich auch ein von einer Dame herrührender, welcher der ritter= gehörigen Schraubenboot,Badenia Ir die Kleider eines Mal/
liche und heldenmütige Fürſt einſt mit eigener Gefahr das Leben in Brand, als er damit beſchäftigt war, dem Brückenper
gerettet hatte. Es war am 16. Auguſt 1874, als der damalige durch Böllerſchuß das Sianal zu geben. Schrecklich verb
Brinz Ludwig mit ſeiner Familie in dem belgiſchen Seebade Blanken= ſprang der Matroſe in den Rhein, um das Feuer zu löſchen. ¾
berghe weilte. Prinzeſſin Alice teilte ihrer Multer, der Königin/ wurde er von der Schraube erfaßt und fand ſo ſeinen Todi
von England, den Vorfall in ſolgendem Briefe mit:=Geſtern rettete, Wellen. Der Verunglückte iſt der Sohn eines Elſäſſer Bl Cn L
Louis eine Dame vom Ertrinken. Er badete - die Wellen gingen meiſters.
hoch, da hörte er einen Hilferuf und ſah eine Badende mit den
Wellen kämpfen - ſie verlor den Grund, ihr Mann verſuchte ihr Schweizer Vianiſt, welcher anfungs des Winters hier berei
zu helfen, war aber erſchöpft und ließ ſie los, ebenſo ihr Schwager,
und Louis fühlte ſeine Kraft ebenfalls ſchwinden. Die Unglückliche land in glänzendſter Weiſe beendete, wird Dienstag, den 29. ¼
Hill=
b hielt aber die Geiſtesgegenwart und ſchwamm auf der Oberfläche. kleinen Saale des Saalbaues ein eigenes Konzert veranſtalten
Louis ließ ſie dann los, bis eine Welle ſie ihm nahe brachte; dann
erfaßte er ihre Hand und brachte ſie heraus, ſelbſt erſchöpft.
Die Dame hat mir ſoeben geſchrieben, um Louis zu danken. Er Herr Fabrikant Kalkbrenner den Antrag eingebracht: M)
Prin=
iſt ein guter Schwimmer und ſehr ſtark. Die Herren ſind zwei, Magiſtrat das Erſuchen zu richter, die Darmſtädter Bank al;
grauhaarige Schottländer.
Die Dankbarkeit für dieſes
helden=
mütige Auftreten des Fürſten iſt nie aus dem Herzen der geretteten betriebes der Straßenbahn den elektriſchen Betrieb
Dame und ihrer Anaehörigen geſchwunden.
In allen öffentlichen Schulen und Lehranſtalten' ſchloſſenen Vertrage hat ſich die Stadt das Recht vorbehalten; älſh
des Großherzogtums war geſtern am Tage der Beiſetzung weiland anderen als Dampfbetrieb verlangen zu können, wenn de ganzl
Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs Ludwig IV. der Unterricht ſchritte der Technik beſſere Be riebsmittel hervorbringen ſolle
ausgeſetzt und wurde zu einer je nach den örtlichen Verhältniſſen ge=
(igneten Stunde eine Gedächtnisfeier abgehalten, bei welcher
den Schülern die verſönlichen und Regenten=Tugenden des höchſt= treffen.
ſeligen Großherzogs und die Wohlthaten und Segnungen, welche
das Großherzogtum Ihm zu danken hat, in entſprechender Weiſe, bera iſt in Paris, wohin er ſich vor kurzem begeben hal nay
vor Augen geführt wurden.
Wie in den ſämtlichen Kirchen des Landes wird auch in der Verſtorbene war das Haupt des Geſamthauſes Fürſtenben Ph
hieſigen Hauptſynagoge Friedrichſtraße) am Sonntag den zu Donaueſchingen 4. März 1820, erbl. Mitalied des preub;
20. März. abends 6½ Uhr, ein feierlicher Träuergottesdienſt Herrenbauſes, der württembergiſchen Kammer der Standes
für den Höchſtſeligen Großherzog abgehalten.
Ernannt wurden am 8. d. M. die Militäranwärter Konrad lerie la guite und General=Adjutant des Großberzogs von nntz
Weppler aus Billertshauſen und Fußgendarm Friedrich Mat= Er reſidierte meiſt auf ſeinem Schloſſe bei Donaueſchingen.
loth aus Einartshauſen mit Wirkung vom 1. April d. J. zu
Steueraufſehern.
Die Leiche des ſeit 20. Februar vermißten Kammermuſikers
Göttmann wurde geſtern durch einen Mann aus Griesheim in
einem Waſſergraben der Vallaswieſe aufgefunden.
Eingeſandt. Die Wahl unſeres Bürgermeiſters terſagte die Polizei dem Jeſuitenpater Granderal
ſieht unmittelbar bevor, und mag es in letzter Stunde noch geſtattet weitere Vorträge zu halte:.
ſein, eine Anſicht darüber zu äußern. Der Bürgermeiſter einer
Stadt darf kein politiſcher Varteimann ſein; er ſoll über der Holub, Gemahlin ds Afrikareiſenden, die ihrem Manneſgellf.
Parteien ſtehen, nicht von ihnen getragen und abhängig werden, lich zur Seite ſtand, das aoldene Verdienſtkreuz mit der
damit nicht der Parteieinfluß dem unentbehrlichen Vertrauen zwiſchen Gleichzeitig erhielten die Diener und Bealeiter Holubs in
Bürgermeiſter und Gemeindeangehörigen zum Hemmnis werde. Das afrika, Fekete Leeb und Halouska, ſilberne Verdienſttreuze. E.
Bürgermeiſteramt iſt in der Hauptſache ein Verwaltungsamt; es iſt
darum am beſten, wenn der Bürgermeiſter bereits in
Verwaltungs=
geſchäften erfahren und exprobt iſtk und nicht erſt in dem neuen Beruf
lichkeit Bürgſchaft dafür bietet, daß jene Ausdehnung ohne Beden
Mainz. 16. März. Eine Abordnung der Bürgermeiſterei 4o.
Vrovinzialhauvtſtadt Mainz wird in den nächſten Tagen von Sr./ Unter,
pfangen werden, um die Gefühle der Teilnahme beim Hinſcheiden
Auf Anordnung
herzogs morgen in ſämtlichen Betrieben der ſtädtiſchen Verwall
Laut einer hierher gelan
Mainz. 16. März. Bei der geſtern an dem hieſigen G
Shral
turienten beſtanden.
Offenbach, 16. März. In der Sitzung vom 14. Märzſ Wehen.
Wien
aus, es möchte alsbald die Einleitung dafür getroffen werden, Keit
den übrigen Kreiſen und den Stüdten des Landes diesbezüglich=
Worms, 16. März. Geſtern abend gegen 6 Uhr gerieten;
1 kan
SStaa
8t. Frankfurt, 16. März. Otto Heaner, der jugen
großen Erfolg erzielte und ſoeben eine Konzert=Tournée durch
Wiesbaden, 16. März. Zu der am nächſten Freitag
gebenl
findenden Sitzung der Stadtverordneten hat der Stadtveror;
ſitzerin der Dampfſtraßenbahn zu veranlaſſen, an Stelle des 9
richten.: In dem zwiſchen der Stadt und der Bank ſ. 8.
Homburg. 16. März. Die Kaiſerin Friedrich
Wej=
m Laufe des Monats April zu längerem Aufenthalt hie
Ser
⬜och
Karlsruhe, 16. März. Fürſt Karl Egon von Für Dpoh
der Lungenentzündung im Alter von 72 Jahren geſtorben. wauf
und der baͤdiſchen Erſten Kammer, Kgl. preuß. General derb T,
Stuttgart, 15. März. Die Regierung richtet einen
Er=
ämlliche Oberämter, der ven Gemeinden die Einführung der: V
europäiſchen Einheitszeit vom 1. April d. J. ab empfi Wi=
Dortmund, 16. März. Auf Veranlaſſung der Regierur!
er
7d
E. die
Wien, 16. März. Der Kaiſer verlieh der Frau 7
2
Dolo=
Wien, 16. März. Dem wlfiſchen Hiſtoriker Onno 2½
wurde die Oberaufſicht über die Erziehung des älteſten Sohn=
Herzogs von Cumberland auf Wunſch der frühel=
879
Nr. 66
nicu Marie nicht erteilt, weil Klopp zum Katholizismus
überge=
tre 1 iſt.
zute mittag wurde dem Dienſtmädchenmörderpaare Schneider
das rteil verkündet. Franz Schneider wird morgen
hinge=
et, Roſalie Schneider wurde zu lebenslänglichem Kerker
be=
miigt.
as Czernowitzer Landesgericht beſtätigte die Konfiskation
er. indhölzchen=Schachteln, auf denen ſich das Bildnis des Haren,
fangszeilen der ruſſiſchen Nationalhymne und verſchiedene
he Sprüche befinden, und die zur ruſſophilen Propaganda
den Ruthenen benutzt wurden.
ien, 16. März. Internationale Ausſtellung für Muſik
heaterweſen. Nach den neueſten Abmachungen wird die
ie française in der Zeit vom 24. bis 31. Mai im
Ausſtellungs=
r gaſtieren. Die Geſellſchaft, in welcher ſich ſämtliche erſten
bieſes hervorragenden Kunſtinſtitutes befinden werden, wird
vier beſten Repertoireſtücken des Théätre français auftreten.
ſes Gaſtſpiel wird ſich in der Zeit vom 1. bis 7. Juni jenes
Shmiſchen Oper anſchließen, welches Gaſiſpiel drei neue Opern
wird. In der Beit vom 11. bis 17. Juni gaſtiert Mme.
mit einer glänzenden Geſellſchaft, in der ſich mehrere erſte
Bair Komiker befinden werden. Am 18. Juni findet die erſte
rung der „Tragödie des Menſchen! von Madach in deuſſcher
Eſe ſtatl: letzteres Werk wird in reicher Ausſtattung in Szene
Am 5. Juli tagt der große Kongreß der Bühnenkünſtler,
chem ſich nahezu 1000 deutſche Schauſpieler und Sänger in
einfinden werden. Der Bühnenkünſtler Konareß wird die
Im 3. bis 9. Juli umfaſſen und werden aus dieſem Anlaſſe
e Feſtlichkeiten ſtattfinden.
rüſſel, 16. März. Der Verwaltungsrat der Zeche Anderluis
w1gte eine Million für die Hinterbliebenen.
uttich. 16. März. Die Verhandlung über den Diebſtahl
ynamit bei Ombret in der Nähe Lüttichs fand heute vor
der12ſigen Aſſiſen ſtatt. Die Geſchworenen haben Buſtin, Hanſen
inS angendorf des qualifizierten Diebſtahls und der heimlichen
We hrung von Patronen, und Hanſen außerdem des Verſuchs
it
Exploſion und der Anſtiftung eines Komplottes ſür ſchuldig
en. Der Gerichtshof verurteilte Hanſen zu 15 Jahren Zwangs=
Buſtin und Langendorf zu je 12 Jahren Einſchließung.
alle drei wurde außerdem auf 20 Jahre Volizeiaufſicht er
Die Geſchworenen erhielten zahlreiche Drohbriefe. Der
3t2 anwalt führte in der Verhandlung aus, daß die Zerſtörung
worlittich geplant war.
ndon, 15. März. Ihre Majeſtät die Königin wird
in=
olc es Todes Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs von Heſſen
2 eiſe nach Hyeres nicht am Donnerstag, wie urſprünglich
be=
ſondern erſt am Sonnabend antreten. Am Donnerstag
ins zu derſelben Stunde, in welcher die irdiſche Hülle des
ver=
tor en Großherzogs in Darmſtadt ihrer letzten Ruheſtätte über=
Awird, in der Albertgedenkkavelle in Windſor ein Trauer=
3dienſt ſtatt, an welchem die Königin, Vrinzeſſin Chriſtian,
ſſin Heinrich von Battenberg und a dere Mitglieder der
chen Familie teilnehmen werden. Ter Hof legt auf Befehl
erU nigin ſechswöchentliche Trauer, bis zum 25. April, an.
andon, 16. März. Mehrere nach dem Orient gehende eng=
Schiffe liefen Antwerpen an, um dort ihren Kohlenbedarf
in hmen, während zahlreiche verſchiedenen Schiffsgeſellſchaften
ung rende Voſidampfer in London unſchwer Kohlenvorräte erhalten.
aris. 16. März. Der Unterſuchungsrichter erließ 200 4
aft=
le gegen Anarchiſten; 20 Volizeikommiſſare ſind mit
3führung betraut. Die Verüber der letzten Attentate ſi d
oS nbekannt. Mehrere Perſonen erhielten geſtern und heute
Dr2lziefe. An den wichtigſten Stellen der Stadt iſt die
Polizei=
na lbaſt verdoppelt. Die Wache des Juſtizvalaſtes iſt von 50
) Mann verſtärkt. Heute morgen fanden 35 Hausſuchungen
narchiſten und 5 Verhaftungen ſtatt. Die polizeilichen
Re'chen dauern fort.
Ctersburg. 15. März. Das bekannte Bankhaus J. E.
Günz=
iſt in Konkurs geraten. Der für die meiſten Kreiſe
unver=
gekommene Sturz des Hauſes hat auch den Berliner Platz
mä dlich berührt.
Waſſer in der Sahara. Der Bergwerksingenieur
Ro d hat, wie der „Weſ. Zu mitgeteilt wird, der Akademie der
Wilſchaften in Paris ein höchſt bedeutſames Memorandum über
dasjorkom nen unterirdiſcher Waſſer in der Sahara überreicht.
DeV erfaſſer hat ganz ſpeziell die Gegend zwiſchen dem Mzab
n==Goleah unterſucht. Auf Wunſch der Einwohner bezeichnet
r.
Stellen, wo die Brunnenſchächte angelegt werden ſollen, um
cherheit das nötige Waſſer zu erhalten. Gegenwärtig
be=
reit Herr Rolland eine ergänzende Arbeit über El=Goleah und
den iden, alſo jene Gegend vor, in die ſehr bald eine franzöſiſche
KoA e vorrücken wird. In der Wüſte werden dieſe arteſiſchen
ſen wie die Wunder des Moſes angeſtaunt und die
Wüſten=
ſind angeſichts ſolcher Wohlthaten leicht geneigt, ſich der
frar iſchen Herrſchaft zu unterwerfen.
Das ſeierliche Leichenbegängnis weiland Sr. Königlichen
Hoheit des Großherzogs Ludwig IV.
Es waren keine milden, ſonnigen Stunden, wie ſie der nahende
Frühling zuweilen mit ſich bringt, als nan ſich geſtern morgen
dazu rüſtete, die Beiſetzung des teuren Toten zu begehen, um
den das Heſſenland trauert. Ein grauer Himmel lag über der
Stadt, der zu der ernſten Stimmung, die in derſelben herrſchte,
nur zu gut paßte. Darmſtadt, das in ſeinem Wohl und Wehe ſo
innia mit den Geſchicken ſeines Fürſtenhauſes verknüpft iſt, hat
es ſchon ſo manchesmal miterlebt, wenn durch ein freudiges oder
ſchmerzliches Ereignis in demſelben die Bevölkerung aus allen
Teilen des Landes zahlreich in die Hauptſtadt wanderte, um ſich
dort mit der Einwohnerſchaft derſelben zuſammenzuſcharen und
den Gefühlen der Teilnahme an dem Großherzoglichen Hauſe
Ausdruck zu verleihen. Einen ſolchen Zuſtrom aber von Gäſten
hat Darmſtadt indeſſen noch kaum je geſehen. Schon im Laufe
des Mittwoch waren Hunderte von Perſonen eingetroffen: die
Menſchenſtröme aber, die geſtern von der Frühe an zu Fuß, zu
Wagen und mit der Straßenbahn aus den benachbarten Orten,
ſowie mit den Eiſenbahnzügen aus allen Himmelsrichtungen in
die Stadt hereinſtrömten, ſpotten jeder Schätzung. Das rege
Leben am Großh. Neuen Palais und deſſen Nachbarſchaft, auf
den Straßen und Plätzen, über welche ſich der Leichenzug
be=
wegen ſollte und in den Zugangsſtraßen von den Bahnhöfen
her, begann ſchon bald nach Tagesanbruch. Beſonders die
Rheinſtraße herauf bewegten ſich unabläſſig die ankommenden
Kriegervereine und Deputationen aller Art. Trotz alledem aber
ging es ſtille her; auch wenn es die an allen Häuſern und in
allen Erkern angebrachten Trauerdekorationen, die umſlorten
Banner und Fahnen der Vereine nicht gezeigt hätten, ſo
ver=
kündete es doch die ganze Haltung der Menge, daß es ſich heute
um eine Trauerfeierlichkeit handle, daß es gelte, einem
Heim=
gegangenen dielletzte Ehre zu erweiſen, deſſen ſounerwartet ſchnelles
Hinſcheiden aus dieſer Welt in vielen, vielen tauſend Herzen die
Gefühle des Schmerzes erregt hat!
Die von der Sicherheitsbehörde getroffenen Anordnungen
erwieſen ſich als durchaus zweckmäßig und zureichend. In den
paar Stunden, die bis zum Abgang des Leichenzuges aus dem
Neuen Palais heraus verſtrichen, ging die Aufſtellung der Spalier
bildenden Kriegervereine ebenſo anſtandslos von ſtatten, wie die
Ordnung der hinter den Spalieren ſich anſammelnden Maſſen
des Publikums.
Von ¼10 Uhr an verſammelten ſich im Neuen Palais die an
der Feier der Einſegnung teilnehmenden Herrſchaften. Dieſe Feier
wurde im Fahnenſaal abgehalten, woſelbſt auch die Aufbahrung der
Leiche erfolgt war, unter Zuziehunglder anſtoßenden nach dem
Gar=
ten zu führenden Galerie. Gegen 11 Uhr begann die Feier. Direkt
vor dem Sarge mit der Leiche des verewigten Großherzogs
war eine Reihe von Seſſeln aufgeſtellt, auf welchen die fürſtlichen
Damen des Großh. Hauſes, ſowie die zur Leichenfeier
erſchiene=
nen fürſtlichen Damen, an Ihrer Spitze Ihre Maieſtätdie
Kaiſerin Friedrich Platz nahmen. Ebenſo bedienten ſich
Se. Königl. Hoheit Großherzog Ernſt Ludwig
und Se. Königl. Hoheit der Großherzog von
Baden eines Seſſels, während die übrigen anweſenden
Fürſt=
lichkeiten und die ſonſt eingeladenen Herrſchaften der Feier
ſtehend beiwohnten. Die Feierlichkeit ſelbſt wurde durch einen
Geſang des Evangeliſchen Kirchengeſangvereins eröffnet, welchen
8t. die verewigte Großherzogin Alice Königl. Hoheit dieſem
Verein zum Geſchenk gemacht hat. Der Text desſelben iſt
fol=
gender:
Nach Deiner Macht
Gieb Herr, daß wir
Durch Todesnacht
Wallen zu Dir;
Von Dir erlöſt
Wollen wir Dein
Jetzt und in alle
Ewigkeit ſein. Amen.
Dann ſprach Oberhofprediger Bender das Einſegnungsgebet,
worauf der weitere, ebenfalls im Text nachfolgende Geſana des
Evang. Kirchengeſangsvereins die Einſegnungsfeierlichkeit ſchloß:
Jeruſalem, du hochgebaute Stadt,
Wollt: Gott, ich wär' in Dir
Mein ſehnlich Herz ſo groß Verlangen hat
Und iſt nicht mehr bei mir.
Weit über Berg und Thale,
Weit über flaches Feld,
Schwingt es ſich über alle
Und eilt aus dieſer Welt.
880
Nr. 66
Wann dann zuletzt ich angelanget bin
Im ſchönen Paradeis,
Von höchſter Freud erfüllet wird der Sinn,
Der Mund von Lob und Preis;
Das Hallelujah reine
Man ſingt in Heiligkeit,
Das Hoſianna feine
Ohn End in Ewigkeit.
Es war gerade 11 Uhr, als der Leichenwagen des
Groß=
herzoglichen Hauſes, hinter dem das Leibpferd des verblichenen
Großherzogs hergeführt wurde das öſtliche Thor des Neuen
Palais paſſierte. Um halb 12 Uhr, als der Sarg von den
Hof=
handwerkern auf den inzwiſchen unter das Hauptportal
ange=
fahrenen Wagen geſtellt wurde, ſalutierten die auf dem
Wilhelminen=
platz und in der Wilhelminenſtraße hinter der katholiſchen Kirche
aufgeſtellten Truppen die Leiche ihres entſchlafenen Kriegsherrn.
Das Gewehr wurde präſentiert, dumpfer Trommelwirbel ertönte,
die Muſikkapellen ſpielten den Choral: „Jeſus, meine Zuverſicht.
Um 12 Uhr ſetzte ſich die vom Generalmajor Lademann
kommandierte Trauerparade, an der Spitze die Wer Dragoner,
in Bewegung; die Ordnung des Leichenzuges iſt auch den Leſern
d. Bl. bekannt geworden, eine nochmalige Aufzählung derſelben
mag daher hier unterbleiben; eine halbe Stunde dauerte es, bis
der letzte Teil des Zuges, eine Abteilung vom 2. Dragoner=
Regiment Nr. 24, vom Wilhelminenplatz abrückte. Direkt hinter
dem Leichenwagen gingen Se. Königliche Hoheit
Groß=
herzog Ernſt Ludwig, zwiſchen ſeinen beiden Oheimen,
den Prinzen Heinrich und Wilhelm Großh. Hoheiten.
Der Großherzog, den der unerwartete Tod ſeines hohen Vaters
in ſo jugendlichem Alter auf den Thron geführt, trug die Uniform
Seines Leibgarde=Regiments Nr. 115 mit dem Bande des
Lud=
wigsordens; am Helmbuſch waren zwei auf die Erde
herab=
wallende Trauerflore angebracht. Dann ſchloſſen ſich die übrigen
zur Trauerfeier erſchienenen Fürſten und deren Vertreter, das
diplomatiſche und die Offiziercorps, die Miniſterien u. ſ. w. an,
ein farbenreiches Bild voll glänzender einheimiſcher und fremder
Uniformen. An den Fenſtern aber über dem Hauptportal
ver=
folgten die verwaiſten Töchter des Großherzogs den abgehenden
Leichenzug. Wer wird ſich der Teilnahme an den Gefühlen
er=
wehren können, von welchen dieſelben beſeelt ſein mußten, als
der verblichene Vater das ſchöne Heim im Tod verließ. das Er
ſo ſehr liebte, da Er es ſich ſelbſt mit der Ihm vorangegangenen
Gattin geſchaffen hatte, in der Ihm ſo viel und ſo reiches Glück
erblüht war, in dem Ihn auch ſo manches traurige Geſchick
betroffen?
Dichtgedrängt, Kopf an Kopf ſtanden die Menſchenmengen,
durch welche ſich der Leichenzug bewegte; die Häupter entblötzten
ſich, als der über und über mit Kränzen und Blumen bedeckte
Leichenwagen an ihnen vorbeirollte, und gar vielen traten
Thrä=
nen in die Augen. Es hätte fürwahr kaum des Vorhandenſeins
der öffentlichen Gewalten bedurft, ſo ſorgte das Publikum aus
eigenem Antrieb für Ordnung und Ruhe.
An dem Mauſoleum der Roſenhöhe angekommen, wurde
der Sarg von den Hofhandwerkern abgenommen und unter
den Klängen eines Trauerchores von dem dort aufgeſtellten
Darmſtädter Mozartverein in die Abteilung der Fürſtengruft
getragen, wo die irdiſchen Ueberreſte der Gattin, Großherzogin
Alice, ruhen. Dort, an deren rechter Seite wurde der Sarg
niedergeſtellt. Einige der fürſtlichen Damen waren inzwiſchen
zur Roſenhöhe gefahren. Sie traten mit er. Königl. Hoheit dem
Großherzog Ernſt Ludwig und den anderen Fürſtlichkeiten in
den Totenraum ein, während das übrige Trauergefolge vor dem
Eingang Aufſtellung nahm. Hier ſprach Herr Hofprediger
Ehr=
hardt das letzte Gebet und nun war Großherzog Ludwig IV. zur
letzten Ruhe gebettet. Die draußen aufgeſtellten Geſchütze
don=
nerten ihren Salut, dem Volke verkündend, daß der Heimgegangene
Landesherr bei ſeinen Vätern verſammelt ſei. Von den
unzäh=
ligen Kränzen und Blumen, mit welchen Liebe und Verehrung
die Todenbahre geſchmückt, wurden diejenigen, welche nicht auf
dem Carge ſelbſt niedergelegt werden konnten, zunächſt in einer
nebenangelegenen Abteilung der Fürſtengrüft untergebracht.
Gegen 2 Uhr war die Leichenfeier zu Ende.
In der Stadt herrſchte den ganzen Nachmittag noch, infolge
der Anweſenheit ſo vieler Tauſenden Fremden, die mit der
ein=
heimiſchen Bevölkerung in den Straßen auf und niederwogten,
ein äußerſt bewegtes Leben; alle öffentlichen Lokale waren
über=
fullt. Die Haltung des Publikuns war, wie geſagt, muſterhaft,
kein Mißton ſtörte die Trauerfeier für den heimgegangenen
Heſſenfürſten; auch iſt, troß des oft lebensgefährlichen Gedränges,
welches zeitweiſe und an manchen Plätzen herrſchte, kein
nennens=
werter Unfall vorgekommen.
Litterariſches.
„ 8ur guten Stunder (Berlin W. 57. Deutſches Ve
haus Bong L Co). das allſeitig beliebte Familienblatt, n
ſich in litterariſcher und künſtleriſcher Beziehung ſchnell de
des erſten deutſchen Familienblattes erworben hat, bringt
eine Fülle von Reproduktionen moderner Bilder, die
entwe=
ausaezeichneter Holzſchnittwiedergabe oder als koſtbare Kunſtl
in Lichtdruck und Farbenaquarelldruck erſcheinen. Die uns
liegenden Hefte 15 und 16 enthalten von beiden letzteren Illuſtre
arten reizende Proben. Der Vreis für das Vierzehntagsbaft!
40 Pfa.; für das alle drei Wochen erſcheinende Salonheft 6
Codrz=Anzeige.
Heute Mittag zwölf Uhr entſchlief nach langemr
ſchweren Leiden zu ſchönerem Leben unſere gelie
Tochter, Schweſter, Nichte und Schwägerin
Läma Eraum
im zweiundvierzigſten Lebensjahre.
Sanſt wie ihr Leben, war auch ihr Tod.
Oberforſtrath Braun und Familie.
Darmſtadt, den 17. März 1892.
Die Beerdigung findet ſtatt Samstag den 19. Mä
Nachmittags ¼4 Uhr.
Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Mittheilung.)
Heute Nachmittag 3 Uhr entſchlief ſanft unſere li
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau JVohannette Neuhirch
geb. Lauteschlüger,
nach kurzem Krankenlager.
140
Darmſtadt, den 16. März 1892.
Die trauernden Zinterbliebenen
Die Beerdigung findet Freitag den 18. d. Mts., Na
mittags 4 Uhr, ſtatt.
Todrs=Anzrige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten
traurige Nachricht, daß Mittwoch Morgen 4 Uhr un
heurer und unvergeßlicher Gatte, Vater, Sohn, Brud
und Onkel
Peter Christian Assmuth
nach langem Leiden im Alter von 29 Jahren ſanft e:
ſchlafen iſt.
Darmſtadt, den 17. März 1892.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Samstag den 19. d. M.,
Ra=
mittags 3 Uhr, vom Sterbehauſe, Tannenſtraße 2
aus ſtatt.
Tageskalender.
Mittwoch. 23. März: Generalverſammlung des Odenwaldk
Sektion Darmſtadt, in der „Stadt Pfungſtadts
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich, beide in Darmſtadt.