0.
PAuvehtuoboh
5068N
Abonnementspreis
vlerteſuhrlich 1 Mark 50 Pf., halb.
Uhrlich 3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärtz werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen
entgegenge=
nommen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incd. Poflauſchlag.
155. Jabrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
für das
voͤchentl. Gmal erſcheinende Tagblan
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14. ſowie auswärts
von allen Annoneen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Belaannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
4.
Freitag den 4. März.
1392.
B e k a n n t m a ch u n g.
Ueber den Verbleib des verſchwundenen Kammermuſikers i. P. Georg Göttmann von hier iſt immer noch nichts
be=
kannt geworden. Es wird dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die zugeſicherte Belohnung ſeitens
der Angehörigen auf 100 Mark erhöht worden iſt.
Darmſtadt, den 2. März 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Morneweg.
[3235.
ichl
en
n:
Blitzableiter=Aulage.
Der Phyſikaliſche Verein zu Frankfurt a. M. veranſtaͤltet auch in dieſem Jahre
unter der fachmänniſchen Leitung des Herrn Dr. W. A. Nippoldt einen
Blitzab=
leiter=Curſus. Derſelbe findet von Montag den 14. bis einſchließlich
Sams=
tag den 15. März täglich, je Vormittags von 10-13 Uhr und
Nachmit=
tags vou 3-5 Uhr in dem Hö=ſaale des Phyſikaliſchen Vereins zu Frank=
Oe
furt a. M., Stiftſtraße 32, ſtatt.
Der Zweck dieſes Curſus beſteht darin, Mechaniker, Schloſſer, Dachdecker ꝛc.
welche ſich mit der Herſtellung von Blitzableitern beſchäftigen, in
gemeinverſtänd=
licher Weiſe mit den wiſſenſchaftlichen und techniſchen Grundſätzen bekannt und
ver=
traut zu machen, welche zur ſachgemäßen Herſtellung dauernd zuverläſſiger
Blitz=
ableiter und zur ſicheren Prüſung der Zuverläſſigkeit derſelben unbedingt
erforder=
ich ſind. Die Kenntniß dieſer Grundſütze iſt um ſo wichtiger, als die
Blitzab=
eiter=Technik wohl in nicht allzuferner Zeit der öffentlichen Kontrole unterſtellt
verden wird.
Indem wir dies zur offentlichen Kenntniß bringen, fügen wir noch an, daß
Anmeldungen möglichſt frühzeitig an den Vorſtand des Phyſikaliſchen Vereins zu
Frankfurt a. M. zu richten ſind und das vor Beginn des Curſus zu entrichtende
Honorar 30 Mk. beträgt.
Darmſtadt, den 23. Februar 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. E.:
Riedlinger, Beigeordneter.
(3048
.
SUEIENLTALTREtgrrung
in der Gemeinde Eberſtadt.
Montag den 7. März d. Js., Vormittags 1 Uhr,
ſoll ein der Gemeinde Eberſtadt gehoͤriger gut gehaltener, zur Zucht untauglich
zewordener Faſſeleber auf dem Rathhanſe zu Eberſtadt, unter den daſelbſt
be=
annt zu gebenden Bedingungen meiſtbietend verſteigert werden.
Eberſtadt, am 1. März 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
(3236
Pfeiffer.
Vergebung von Tapezier=
Arbeiten.
Da der Submiſſionstermin in der
Be=
kanntmachung vom 8. d. Mts. infolge
eines Druckfehlers irrig angegeben war,
wird die Vergebung der im ſtädtiſchen
Krankenhauſe während des
Verwaltungs=
jahres vom 1. April 1892 bis 31. März
1893 vorkommenden Tapezierarbeiten
an Bettwerk und Möbeln hiermit
nochmals öffentlich ausgeſchrieben.
Offerten ſind
Montag den 7. März d. 33.
Vormittaßs zwiſchen 10-12 Uhr,
in den im unteren Hausflur des
Stadt=
hauſes aufgehängten Submiſſionskaſten
einzulegen.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen
liegen auf unſerem Büreau im Stadthaus,
Zimmer Nr. 4, zur Einſicht offen,
wo=
ſelbſt auch die Formulare für die Offerten
zu erheben ſind.
Darmſtadt, den 24. Februar 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. E.:
Lauteſchläger, Beigeordneter. (2903
Herrſchaftshaus
zunächſt der kathol, Kirche, mit
pracht=
vollem großem Vor= und Hintergarten,
zu verkaufen. Nur ſchriftliche Anfrage
unt. M. E. befördert die Exped. d. Bl.
Pfund ostfries. Kalbheisch
D3 bis 4 M. frco. Nachn. (3201
8. de Beer, Emden.
106
708
N. 64
Hulzurrſteigerung.
Montag den 7. März l. Js., von morgens 9 Uhr ab,
werden im Diſttikte Dörnbach, unmittelbar neben der nach Reinheim fllhrenden
Staatsſtraße verſteigert:
8 Rm. Buchen=Rutzſcheitholz; ferner Scheiter, Rm.: 280 Buche, 2
Nadelholz. 10 Erle (rund); Kullppel, Rm.: 77 Buche, 2 Erle; Reiſig,
Wellen: 2600 Buche; Stöcke, Rm.: 86 Buche, 4 Erle.
Das am Schluſſe der Verſteigerung zum Ausgelot gelangende Windfallholz
aus den Diſtrikten Roſenberg, Kanzlerwald und Langenberg wird nicht vorgezeigt
und iſt vorher einzuſehen.
Ober=Ramſtadt, am 28. Februar 1892.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=Namſtadt.
(3038
Krauß.
grandhulz Yerkteigerung
im Gemeindewald zu Eberſtadt.
Dienstag den 8. März l. Js., von Vormittags 9 Uhr an,
werden im Gemeindewald zu Eberſtadt, Diſtrikt Klingsäckertann, nachſtehend
ver=
zeichnete Holzſortimente:
18 Raummeter Buchen=Scheitholz,
140
„ Knüppelholz,
ee
70
„ Stockholz,
„
6000 Stück
Wellen,
10
70 Raummeter Kiefern=Scheitholz,
meiſtbietend verſteigert.
Gegen vorſchriftsmüßigen Bürgſchein wird das Holz bis Ende September
d. 3s. verborgt.
Die Zuſammenkunſt iſt auf der Schlangenſchneiſe am Uebergang der Main=
Neckar Eiſenbahn.
Eberſtadt, am 2. März 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Pfeiffer.
(323
Holzuerkeigerung.
Im Domanialwalde Frankenſtein werden verſteigert:
Mittwoch den 9. März:
Buche: 170 Nm. Scheiter, 277 Rm. Knülppel, 5400 Wellen, 64 Am.
Stöcke; Kiefer und Akazie: 4 Rm. Scheiter, 43 Rm. Knüppel, 400
Wellen.
Donnerstag den 10. März:
Stümme: 28 Eichen - 26 Chm, 59 Lärchen - 9 Chm., 68 Buchen
und Birken = 18 Cbm., 3 Nußbäume = 25 Cbm. 9 Akazien - 4 Cbm.,
1 Linde - 020 Cbm.; Derbſtangen: 203 Buchen und Birken - 8 Cm.
(Wagnerholz, 260 Lärchen = 10 Chm.
Zuſammenkunſt jedesmal Vormittags 9 Uhr am Hüttenhäuschenplatze.
Eberſtadt, den 2. Mär, 1892.
Großherzogliche Oberförſterei Eberſtadt.
(3238
Joſeph.
Joseph Trier,
Darmstadt, Wilhelminenstrasse 25.
Logisnachweiſungsbureau. dos
WAufs beſte empfohlen.--.
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der
Darmſtädter
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[3241
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bei Alex. Schäfer, Rheinſtr. 16,
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der Infanteriekaſ., ein ſehr hübſch möbl,
Zimmer zu verm. Näheres 1. Stock.
2970) Alexanderſtr. 11, 1. St., gul
möbl. Zimmer mit ſep. Eing. zu verm.
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Ne. 54
709
Darmstadt's beste Seiſe ist die
Doering
Selſe mit der
k,
140
bekanntlich die wildeste, reinste und geeignetste Seiſe zur
Hant= und Schönheitspflege,
ist von jotzt an in allon hesseron Parfümerion, Droquerien und
Colonial-
waarongeschäften erhältlich.
Diese Soife giebt der Haut oin jugendliches, frisches Aussehen,
und orhält dioselbe bis ins hohe Alter
gart und glatt.
W.Doeringis Seiſe ist nicht allein in den hiesigen
W-Iincten Damen-Bondoirs, sondern in ſast allen
W.Haushaltungen Darmstad''s u. Imgegend
W. ausschliesskich im Gebrauch.
W-Sie vird von Jedermann benütat, dem daran
W-galeçen ist, Cine schöne. gesunde und
Wreine Haut zu haben.
ar.
Weil Doerings Seiſe mit der Eule nur Selfe ist, d. h. nur aus
Pett und Lauge besteht, ferner weder Wassergias, Soda, noch andere
unnütze Lusätze enthält, wascht sle sich auch nur sehr wenig
ab, ist bis auf den kleinsten Rest zu verwenden und obgleich als die
beste und die der Haut am zuträglichste anerkannt, doch
die billigste Tollene-Seiſe der Well!
Es Jedem Stuck Doorings Seife muss unsere Schutamarke die Eule
aufgeprägt sein, daher die Bezeichnung; „Coering's Soifo mit der Eule
Preis 40 Pſg. pro Stück.
[13272
hhr
2
Turngemeinde Bessüngen.
Samſtag den 5. März, Abends 8½ Uhr,
im Saale des Chaussechauses
RAIA½
4
Champagmon
und
moussirondo Woino,
güss und trocken,
in ½ ½ und ¹⁄ Flaſchen,
1 Flaſche von M. 150 an,
⁄ Flaſche von Ml.- an.
Wühelm Bebok,
18 Mathildenplatz 18. (1247
zul dem auch Masken Eutritt haben.
Eintrittspreiſe: für Mitglieder 40 Pi., Damen frei, Maskenkarten für
erren 40 Pf., Damen 20 Pf.; für Richtmitglieder: Herren, ob maskirt oder nicht 3179) 2 Freiſtellen für ordentliche
askirt, 1 M. 50 Pf.
Die Maskenkarten ſind bei dem 1. Sprecher Ph. Wittman, Heidelberger=Frau Bohnh, Schulſtraße I.
aße 123, zu haben.
[3122
Das Comité.
3245) Ein braves Mädchen mit gut.
Zeugn. das kochen und alle Arbeit
ver=
ſteht, ſucht ſoſort Stelle. Näheres Frau
Katzenbach, Kirchſtraße I.
3245a) Ein Mädchen ſucht ſofort eine
Stelle, am liebſten als Zimmermädchen.
Näheres Lauteſchlägerſtr. 17. 3. Stock.
3246) Ein reinliches Mädchen ſucht
Aushülſe, dasſelbe nimmt auch andere
Ar=
beit für den Nachmittag an. Sellenbüreau
Zulauf, Heidelbergerſtraße 4.
2887) Brave Müdchen mit g. 3gn.,
Köchinnen, Hausmädchen,
Kinder=
mädchen, Mädchen f. alle Arbeit empfehle
geehrten Herrſchaften auf Oſtern.
Frau Katzenbach, Kirchſtr. 1. 2 Tr.
3247) Ein 18jähr. Mädchen (Oberh.)
ſucht ſofort Stelle. Frank, Ludwigsſt. 16.
3248) Ein tücht. Mädchen, welches
kochen kann und gute Zeugniſſe hat, ſucht
Stelle. Stb. Zulauf, Heidelbergerſtr. 4.
3177) Ein Banzeichner,
tüchtig in der Bauführung, ſucht paſſende
Stellung.- Offerten unter R. 156 an
die Exped. d. Bl.
Odenwaldelub, Section Darmstadt.
Sonntag den 6. März 1892:
Kusſtlug nach Mümling Grumbach. Kirch Brombach, Spreng
Marbach.
Abfahrt Morgens 6 Uhr 25 Minulen. Sonntagsbillet Erbach. Marſchzeit
Stunden. - Zahlreiche Betheiligung erwünſcht. Gäſte willkommen.
Fahrrad!
nig gebraucht, wegen Abreiſe zu
ver=
ifen. Näheres Expedition.
(2895
Hoine Couvortenstoppero
bringe ich in gefällige Erinnerung.
Frau Kreuder, Carlsſtr. 3.
Mädchen im Zuſchneide=Lehrinſtitut von
Hüchtigo Ausehneider und
Stepperinnon
zum ſofortigen Eintritt geſucht.
Hoh. Colätsſahnid Opoſor a. Rh.
Geore Gund. 13181
3249) Ein braves Müdchen, welches
kochen kann und Hausarbeit verſteht, ge=
Der Vorstand. (3244ſſucht. Näheres Expedition.
3219) Ein junger
Schneider=
geſelle findet Beſchäftigung.
WoL ſagt die Expedition.
Nr. 54
710
Dei der Mittwoch. 2. März. unter behordlicher Kontrolle ſtattgefundenen
B verloonung ſind nachſtehende Gewinne gezogen worden, welche gegen
Nückgabe der betreſſenden Loosnummer Samstag, den 5. März. und Sonntag,
den 6. März zwiſchen 8 und 12 Uhr Vormittags bei der Präſidentin Frau
Curl FMnach, Wilhelminenſtraße 43 I., in Empfang genommen werden lönnen.
Der Vorſland des frauen=Vereins
zur Erbauung einer evang. Kirche in Darmſtadt.
16 17 20 29 50 54 56 61 64 67 65 84 100 119 153 159 192 201 207
21 213 218 222 233 237 239 242 245 269 277 292 301 314 316 325 339
352 35 368 371 375 392 303 397 402 405 400 419 422 436 441 446 156
457 465 467 493 194 505 525 532 535 544 548 551 569 571 572 583 58
505 604 607 624 630 639 641 643 668 678 689 695 697 698 706 710 712
718 733 735 737 743 745 755 759 760 774 789 830 838 844 853 861 882
890 921 927 944 951 056 963 968 980 987 995 996 598 1001 1003 1010
1018 1022 1026 1036 1037 1050 1060 1070 1101 1105 1108 1119 1124
1125 128 1134 1146 1160 1169 1194 1209 1210 1216 1217 1229 1235
1243 1278 1279 1290 1302 1328 1342 1359 1362 1374 1392 1394 1397
1408 1410 1420 1450 1454 1466 1469 1483 1491 1500 1502 1513 1515
1519 1543 1544 1557 1561 1580 1598 1608 1611 1616 1619 1637 1640
1646 1657 1659 1675 1677 1685 1690 1692 1702 1705 1720 1728 1756
1760 1791 1805 1823 1827 1847 1861 1866 1875 1881 1925 1927 1929
1930 1937 1959 2001 2008 2009 2037 2038 2057 2074 2079 2085 2090
2098 2129 2141 2146 2147 2152 2156 2162 2171 2172 2174 2178 2189
2220 2231 2240 2242 2254 2261 2269 2272 2299 2325 2337 2375 2377
2390 2394 2410 2420 2423 2430 2431 2491 2506 2515 2517 2524 2529
253l 2533 2538 2541 2552 2595 2606 2632 2635 2641 2654 2655 2662
2602 2604 2700 2713 2714 2738 274 2744 2756 2758 2765 2766 2767
(3250
279l 2792 2793.
Se
G. H. Lelbo,
Hapcexier,
Hoſmöbolhandlung,
Ftadt.
Fornsproch
stollo
Nr. 26.
10 Ludwigsstragse 10, nahe am Marktplatz,
ompſichlt oin roiches Lagor allor Arton
Höbel, Spiegel und Betten, Leppiche und
Vorhänge eto.
„Ganze Kinrichtungen werden vom einſachgten bis num
Wreichsten Geschmacke und unter Garantie für golide und
geschmackvolle Ansſühirung gelicfert.
Polstor- & Docorations-Arboiton in oigonor Worhstädto.
14
[321
Pormanonto Ausstollung von Mustorzimmorn.
7
eeeeezeeeeeee.
Die Hauptprobe
zu dem Samstag den 5. März, Abends 7½ Uhr ſtattfindenden
Concert findet
Wrcitag, Hachmittags 5 Vhr.
im Saal „zur Traube' ſtatt. — Eintrittspreis au der Kaſſe 1 M.
Schüllerkarten 50 Pfg.
(3251
wei Polylechniker ſuchen zum 20. April
2) ein auch zwei möblirte Zimmer
mit oder ohne Penſion in nächſter Nähe
des Polytechuikums. Offerten unter
R. Sch. 108 au die Expedition. ſ3252
Hakulaturpapior
imn großen u. kleinen Partien wird
abgegeben. Näheres Exp. 1741
W
3253) Mädchen oder junge Frau
zur Hausarbeit für Vormittags geſucht.
Eliſabethenſtr. 52, 1. Stock.
3256) Einen braven Lehrling ſucht
Th. Hrauz, Spenglermeiſter,
Karlsſtraße 51.
Gesmcht
werden jüngere, ordentliche Mädchen
für meinen Bindereiſaal und um
Aus=
gänge zu beſorgen.
W. G. Roth,
Hoflieferant, Rheinſtraße 3.
Lehrlings=Geſuch.
1132) Auf Oſtern ſuche ich einen
jungen Mann mit guter Schulbildung in
die Lehre.
L. E. Müller,
Papierhandlung.
Vexein
der Bücherfreunde.
Auf Wunſch des Vorſtandes des Vereins
der Bücherfreunde zu Verlin habe ich die
geſchäftliche Vertretung des letzteren fü
Darmſtadt und Umgegend übernommen
und lade ich hierdurch zum Beitritt
er=
gebenſt ein.
Den ausführlichen Proſpelt über den
Zweck und die Satzungen des Vereins
empfehle freundlicher Beachtung.
Hochachtungsvoll
Carl Köhler,
Buchhandlung, Ludwigsplatz K.
Eine gebildete Dame
wird zur Ueberwachung eines Haushaltes
und zur Nachhilfe in der Erziehung eines
5jährigen Mädchens von einem
allein=
ſtehenden Herrn geſucht. — Anerbietungen
wolle man unter H. E. L. 5 in der
Ex=
pedition d. Bl. miederlegen.
[3254
3255) Ein kräſtiger Burſche mit
guten Heugniſſen zum Brodausfahren
ge=
ſucht. Arheilgerſtr. 37.
Desgleichen ein junger Hausburſche
von 15- 16 Jahren in eine kl. Bäckerei
geſucht.
Owei Kinderbettſtellen, Mädchenbett,
2) Schräukchen, Küchentiſch, Trittſtuhl,
Waſchbütten und verſchiedenes Andere,
ſo=
wie Meyer's Converſations=Lexikon,
neueſte Ausgabe, 18 Bände, zu verkaufen
[3257
Herdwegſtraße 37.
Fine Frau, welche einmal täglich ein
E Kind mitſtillen kann, wird geſucht.
[3258
Wo? ſagt die Exped. d. Bl.
1¼⁄
4 ½a
Lie
1l.
[ ← ][ ][ → ]Nr. 54
rlsgemerbverein Harmskadt.
gierzehnte Winter=Yerſammlung
reitag den 4. März, Abends 8 Uhr, im Hörſaale des
ectrotechniſchen Inſtituts (Hauptgebäude der Techuiſchen
Hochſchule, zu ebener Erde, Gang rechts).
Vortrag
des Herrn Dr. Wirtz.,
über:
„Elektriſche Kraftübertragung”.
Zu zahlreichem Beſuche ladet ein
Der Vorstand.
[3259
Lamoläm-Hoilette-Cream-Lamolim
711
Hin ſchöner Damen=Maskenanzug
S iſt billig zu verleihen oder zu
ver=
kaufen Wittmannsſtraße 18 Manſarde.
Telephoniſche Beſtellungen auf
Droſchken
der Halteſtelle Louiſenplatz werden von
der Firma Diehm u. Comp., Telephon
Nr. 60, vermittelt.
[4245
Vorzüglich
Vorzüglich
Vorzüglich zur Bllge der Haut.
zur Reinhaltung und Bedeckung wunder Hautſtellen
und Wunden.
zur Erhaltung einer guten Haut, beſonders bei kleinen
Kindern.
1350
Zu haben in den meiſten Apotheken und Droquerien.
Abbruchsarbeiten.
Das zweiſtöckige, ganz in Stein
auf=
ührte Hintergebäude, Eliſabethenſtraße
26, ſoll auf dem Wege ſchriftlichen
gebotes auf Abbruch verkauft werden.
Pläne und Bedingungen liegen vom
d. Mts. ab auf meinem Büreau zur
ſicht offen und ſind ſchriftliche
Ange=
e wohlverſchloſſen und portofrei bis
zum k. Samstag den 12. d. Mts.,
Vormittags 10 Uhr,
daſelbſt einzureichen.
Darmſtadt, den 3. März 1892.
J. Müller,
Architekt und Bauunternehmer,
Darmſtadt.
(3260
Fin Mädchen ſucht Laufdienſt. Näher.
C I. Kaplaneigaſſe 1, 2. Stock. (3251
abellen Adolob Rnbh inl Darnendcke
Fiml=
merſtraße Nr. 1
Der Poſitdampfer -Amerika', Kapitän H.
Bruns, vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher
am 11. Februar von Bremen abgegangen,
iſt am 25. Februar wohlbehalten in Baltimore
angekommen.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 4. März 1892.
9. Vorſtellung i. d. 7. Abonnements=Abteilung.
(Rothe Karten giltig.)
Zum erſtenmale wiederholt:
Die Hexe.
Trauerſpiel in 5 Aufzügen von A. Fitger.
Anfang 1 Uhr. Ende ¼10 Uhr.
Kaſſe=Oeffnung 6 Uhr.
Sonntag, 6. März 1892.
10. Vorſtellung i. d. 1. Abonnements=Abteilung.
(Rothe Karten giltig.)
Die Regimentstochter.
Oper in 2 Akten von Donizetti.
Hierauf:
Cuvalleria rustienna.
Melodrama in 1 Aufzug von Mascagni.
Rirchliche Anzeige.
Freitag, den 4. März. Nachm. 5 Uhr, in
der Stadtkapelle Paſſionsandacht: Herr
Pfarrer Dingeldey.
10½
l
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer fubr am 1. auf der Rückkehr
einer Spazierfahrt zum Reichskanzler nach dem
Reichskanzler=
lais. Zum Schloſſe zurückgekehrt, arbeitete der Kaiſer von 11½
r ab mit dem Chef des Militärkabinetts und nahm nachmittags
1 Uhr eine Reihe militäriſcher Meldungen und aus den Hünden
Kommandeure der Leib=Regimenter und Leib=Kompagnien, der
b=Eskadrons und der Leib=Batterien die üblichen Monatsberichte
3egen. Abends fand bei den Majeſtäten im Weißen Saale eine
vere Ballfeſtlichkeit ſtatt, zu der etwa 1600 Einladungen er=
9gen waren.
Der Reichsanzeiger' erklärt einer Beitungsmeldung gegenüber,
5 Kaiſer habe einen Arzt, der die Adreſſe der Hallenſer Profeſſoren
en das Volksſchulgeſetz mitunterzeichnet hat, kürzlich empfangen,
ſich ihm gegenüber in höchſt anerkennenden Worten über den
¼ zalt der Adreſſe ausgeſprochen, dieſe Mitteilung ſei ſowohl
hin=
tlich der angeblichen Thatſachen, ſowie bezüglich der unterſtellten
½ tausſetzung vollſtändig unbegründet.
Im Reichstag kam am 2. der Antraa Auer auf Verſtaatlichung
Apothekerweſens zur Verhandlung. Abg. Bebel bearündete den
rag mit der vorzüglichen Exiſtenz der Apotheker und behauptete
Ausbeutung der Gehilfen und Lehrlinge. Abg. Witte erklärte
deutſchen Apotheken als die beſten der Welt. Die bisberigen
Fahrungen mit dem Staatsbetrieb ſeien nicht verlockend.
Staats=
etär v. Bötticher ſtellt eine baldige Regierungsvorlage zur
Ab=
e der Uebelſtände des Apothekerweſens in Ausſicht. Vor der
Etimmung bezweiſelte Abg. Werner die Beſchlußfähigkeit des
Hiſes; die Abſtimmung ergab die Anweſenheit von nur 167
Mit=
a dern ſtatt der erforderlichen 199. Abo. Prinz zu Schönaich=
Golath bezeichnete es als einen haltloſen Buſtand, daß ein einzelnes
Aiglied die Thätigkeit lahmlegen könne, es ſei zu erwägen, ob
Ut ein Antrag auf Feſtſtellung der Beſchlußfähigkeit wenigſtens
0 Unterſtutzung einer gewiſſen Anzahl von Abgeordneten bedürfen
nſe, ſonſt wäre ein derartiger Antrag Mangel an Rückſicht gegen
Präſidenten und die übrigen Mitglieder des Hauſes. Redner
6 weiter den Präſidenten, mit Urlaubsgeſuchen ſo karg als irgend
Vllich zu verfahren. Wenn das deutſche Volk auch ferner auf die
Verhandlungen des Hauſes achten ſolle, ſo müſſe auf die Beſeitigung
ſolcher Mißſtände, wie ſie ſich in den letzten Tagen fortdauernd
gezeigt hätten, mit allen Kräften hingewirkt werden. Präſident
v. Levetzow erwiderte: Die Frage der Urlaubsgeſuche iſt ſchon
wiederholt erörtert worden. Der in den letzten Tagen mehrfach
unternommene Verſuch, die Beſchlußunfähigkeit des Hauſes
feſtzu=
ſtellen, macht das Verweilen hier und an dieſem Platze zu keinem
angenehmen. Ich behalte mir vor, weitere Schritte in dieſer Sache
zu thun.
Die Abgg. Graf Douglas und Menzer beabſichtigen zum Etat
der Hölle den Antraa einzubringen, den Zollſatz für Tabaksblätter
von 85 M. auf 125 M. zu erhöhen.
Das Abgeordnetenhaus beriet am 2. in zweiter Leſung das
Volizeikoſtengeſetz. Miniſter Herrfurth bat, alle Abänderungsanträge
abzulehnen, die Regierung habe ſich eingehend über die Beiträge
der Kommunen für die Polizeiverwaltung informiert; im Falle der
Ablehnung des Geſetzes würde Berlin zur Verbeſſerung des
Nacht=
wachweſens gezwungen werden müſſen. Das Haus nahm das
ganze Geſetz in der Faſſung der Regierungsvorlage an. Die dritte
Leſung des Geſetzes erfolgt am Samstag.
Die Zweite Sächſiſche Kammer beſchloß am 2. mit 64 gegen
10 Stimmen die Ungiltigkeit der Wahl Liebknechts.
Oeſterreich=Ungarn. Die Abreiſe des Kaiſers nach Veſt iſt
auf den 3. verſchoben worden.
Nach Mitteilungen von altezechiſcher Seite werden von den 70
feudalen böhmiſchen Großgrundbeſitzern 40 für die Vertagung des
Ausgleichs ſtimmen.
Eine Verſammlung der rutheniſchen Radikalen faßte den
Be=
ſchluß. den obligatoriſchen Unterricht der deutſchen Sprache in den
Volksſchulen Galiziens zu verlangen.
Frankreich. Die am 3. vor der Kammer abgegebene
Erklä=
rung des neuen Kabinetts betont die Notwendigkeit, unfruchtbare
und beunruhigende Fragen zu vermeiden, appelliert an die
Ein=
tracht und Sammlung der Anhänger der Republik und drückt den
ſeſten Willen der Regierung aus, die innere Ordnung
aufrechtzu=
erhalten. Die Anwendung der organiſchen Geſetze unter
Aufrecht=
erhaltung des Konkordats ſei für ſich zur Sicherſtellung der Rechte
des Staates ausreichend. Die Handelsverträge wolle die Regie=
712
Nr.
rung aufrecht erhalten. Die Entwickelung der Armee und eine aute
Diplomatie, die Frankreich Allianzen gewann, ſeien die beſten Mittel,
um Frankreich den Frieden zu ſichern, der dem gegenwärtigen
Kabinett ebenſo teuer ſei wie dem früheren.
England. Der Schatzſekretär der Vereinigten Staaten von
Amerika, Foſter, iſt am 2. in Southampton angekommen und
un=
verzüglich nach London abgereiſt.
Nach der =Preß Aſſociation' wird entſprechend den von
Ena-
land gemachten und von den Vereiniaten Staaten von Amerika
angenommenen Vorſchlägen das Schiedsgericht zur Entſcheidung
über die Streitfrage wegen des Robbenfanas im Behrinasmeer aus
ſieben Mitgliedern beſtehen, von denen 2 durch die Vereiniaten
Staaten, 2 von England, 1 von Canada und 3 von europäiſchen
Staaten, die nicht an der Fraae intereſſiert ſind, ernannt werden.
Die Verhandlungen finden in Paris ſtatt.
3talicn. Der Senat genehmigte in ſeiner Sitzung vom 2. d.
den Geſetzentwurf, betreffend den Schutz der Arbeiter gegen Unfälle
in Ausübung ihres Berufes.
Dem Vernehmen nach ſtehen die Verhandlungen wegen des
ſchweizeriſcheitalieniſchen Handelsvertrags bevor ſo daß die der
Schweiz vor 4 Tagen von Italien gemachten Zugeſtändniſſe,
hin=
ſichtlich der Baumwollgewebe, wahrſcheinlich als genügend betrachtet
werden und die Schweiz ihrerſeits. die Wünſche betreffs Schweine
und Trauben erfüllen wird: der Vertrag wäre hiermit geſichert.
Schweden=Yorwegen. Das norweoiſche Storthing hat am
1. mit 64 gegen 48 Stimmen folgende von der Linken vorgeſchlagene
Tagesordnung angenommen: „Indem das Stortbing erklärt, daß
die Frage wegen Errichtung eines eigenen norwegiſchen
Konſulats=
weſens eine ausſchließlich norwegiſche Angelegenheit iſt, welche nur
von den geſetzgebenden Körverſchaften Norwegens zu erörtern und
zu erledigen iſt, daß aber die Regelung der gegenwärtig beſtehenden
Verhältniſſe eventuell dem zuſammengeſetzten Staatsrate obliegt,
geht das Storthing zur Taaesordnung über.
Bulgarien. Anläßlich des Jahrestages des Vertrages von
San Stefano fand am 2. ds. in Sofia ein Tedeum ſtatt, dem die
Miniſter außer Stambulow und die Spitzen der Militär= und
Hvilbehörden beiwohnten. Prinz Ferdinand nabm weaen
Verſtau=
chung eines Fußes an der Feier nicht teil. Das Befinden des
Fürſten iſt bereits beſſer.
Türkei. Die Reaierung ſetzte neuerdinas einen Preis von
500 bis 1000 türkiſchen Pfund, je nach der Wichtigkeit des geleiſteten
Dienſtes, auf die Ermittelung des Mörders des bulgariſchen Agenten
Vnlkovic aus oder für Mitteilungen, die die Verhaftung des
Morders erleichtern.
Griechenland. Die Kammer wurde bis zum 6. Apeil
ver=
tagt. Eine ſpätere Auflöſung derſelben wird nicht zu umgehen ſein.
da Delyannis die Mehrheit der gegenwärtigen Kammer für ſich
hat. Als Urſache des Sturzes des Miniſterium Delyannis wird
ie Finanzfrage bezeichnet. Der neue Miniſterpräſident
Conſtan=
tnopulos iſt der Führer der ſogen. dritten Vartei, die übrigens
einen nur geringen Anhang hat. Er gilt für einen der erſten
Juriſten Griechenlands und einen durchaus fleckenloſen Charakter.
Es heißt, der König erklärte in einer Unterredung mit
politi=
ſchen Verſönlichkeiten, er habe Delyannis geraten. radikale
Maß=
regeln zur Beſchwörung der finanziellen Verlegenheit zu ergreifen.
Delhannis habe ſich verpflichtet. in der Kammer fiskaliſche
Maß=
regeln einzubringen, wodurch das Gleichgewicht des Budaets
ge=
ſichert wird. Die Bedenken, welche Delhannis bezüglich des
Tabaks=
monopols halte, bewieſen, daß er den Ernſt der Situation nicht
verſtanden habe und zwangen den Könia, ſeine Demiſſion zu
ver=
langen. Der König erklärte ferner, Griechenland ſuche keineswegs
den Frieden zu ſtören, die Rüſtungen entſprächen den Einnahmen,
die für alle Bedürfniſſe des Staatsſchatzes ausreichten. Die Preſſe
nimmt das neue Kabinett wenig günſtig auf.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 4. März.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 27. Febr.
den Oberförſter der Oberförſterei Heppenheim Ludwig Neuſchäfer
zu Heppenheim in gleicher Dienſteigenſchaft in die Oberförſterei
Mainz - mit Wirkung vom 1. April d. J. an - verſetzt.
Ernannt wurde: am 27. Februar der Gefangenwärter am
Provinzialarreſthaus zu Mainz Wilhelm Ackermann zum
Ge=
ſangenauſſeher an dieſer Anſtalt mit Wirkung vom 1. Dezember
1891 an.
Das Verordnungsblattfür die evangeliſche
Kirche des Großherzoatums Heſſen Nr. 2 enthält:
Verzeichnis der im IV. Vierteljahr 1891 erfolgten Schenkungen
und Vermächtniſſe für evangeliſch=kirchliche Zwecke. 2)
Dienſtnach=
ichten.
1. In der geſtrigen Sitzung der
Stadtverordnetenver=
ſammlung teilte der Vorſitzende Beigeordneter Riedlinger mit,
54
daß eine Eingabe eingelanat ſei, worin um die doppelſeitige
bauung der Heinrichſtraße in der Nähe des Friedhofs gebeten wei
dieſelbe wird vorerſt der Baukommiſſion überwieſen. Eine weil
betrifft die Einrichtung einer ärztlichen Sprechſtunde im ſtädtiſch
Krankenhauſe nachmittags von 3-4 Uhr und eine dritte die
höhung der Verpflegungsſätze im Hoſpital auf eiane Rechnung
2.50 und 1.50. bezw. 175 M. auf 4.50 und 2.50 M. Beide Geſu
rühren von Herrn K. Thiel her.
Den erſten Gegenſtand der Tagesordnung bildet die Erhebr
einer evangel. Parochial=Kirchenſteuer für 189293. Dieſelbe iſt n
dem vorliegenden Voranſchlag zu 1¹ Pfennig auf die Mark Steu
kapital vorgeſehen. Berichterſtatter Jordis trägt vor, daß die F
zur Erhebung von Einwendungen av 9. März ablaufe und d
zu ſolchen kein Grund vorliege. Solche werden auch nicht erhob
Wegen Regelung der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe teilte P
geordneter Riedlinger mit, daß ihm vorhin von den Herren
Lar=
gerichtsrat Küchler, Pfarrer Wagner und Kaufmann Stier ein L
ſchluß einer am Mittwoch abgehaltenen Verſammlung dak
überreicht wurde, ein Ortsſtatut zu errichten und es bei 3 Stun
Sonntagsarbeit bewenden zu laſſen. Die Herren hätten ihm ſold
ſehr ans Herz geleat und betont, daß die freien Stunden von 9
11 Uhr wohl nicht von großem Vorteil für die jungen Leute
werden. Berichterſtatter Bernhardt giebt ein ſehr ausführlich
Bild der umfangreichen Erhebungen und Verhandlungen, deren C
gebnis die Ueberzeugung geweſen ſei, daß vorläufig die in dem
ſetz enthaltenen Beſtimmungen über die Sonntagsruhe
ausreich=
ſeien. Für einen engliſchen Sonntag liege bei uns kein Grundv
im Gegenteil ſei ein ſolcher für viele Geſchäfte nachteilig. Vi
darüber gehörte Intereſſenten hatten ſich dahin geäußert, daß ein Or
ſtatut und eine geringere Sonntagsarbeit als 5 Stunden nicht
nö=
ſei. Die Frage, wie dieſe letztere feſtzuſetzen ſeien, ſei nicht ga
leicht. Die Verkehrskommiſſion halte eine Teilung von 6-9 u
von 11-1 Uhr für am beſten. Anzuſtreben ſei, daß in möglidh
weitem Umfange aleiche Beſtimmungen eingeführt werden. Stad
Waitz verſpricht ſich von der Verteilung der Stunden von 6-9 un
11-1 Uhr nicht viel und tritt für eine dreiſtündige Arbeitszeit ei
Stadtv. Rockel war Mittwoch abend enttäuſcht, weil ſo wen
Intereſſenten in der Verſammlung anweſend waren, daher dür
man auf dieſe kein gar zu großes Gewicht legen und vielmehr d.
Kommiſſionsbeſchlüſſen folgen. Stadt. Schneider hält den Kon
miſſionsantrag zuvorderſt für annehmbar. Stadtverordneter Le
führt aus, daß an der Konkurrenz in der Stadt alles ſcheitere,
tr=
dieſe zurück. dann ſei die Durchführung der Sonntagsruhe leic
Nach 6 arbeitsvollen Tagen gehöre dem Kaufmann ein
Ruheta=
nicht mit Unrecht habe ein Reichstagsabgeordneter geſagt, daß
Bezug auf den Sonntag ein Zimmermann und Maurer ei
Kavalier gegen den Kaufmann ſei. Unter allen Umſtänden ſei di
dreiſtündige Arbeitszeit leicht, durchführbar. Stadtverordnete
Hein betrachtet die Kommiſſionsvorſchläge als ein
Uebergang=
ſtadium, die Sache müſſe ſich erſt einleben. Stadtverordnet=
Hochſtätter ſtellt feſt, daß in Darmſtadt überhaupt nur ein kleine=
Sonntaasgeſchäft beſtehe, deshalb genüge die Zeit von 7 bis 10 Uh
vollſtändig, um das Nötigſte zu beſorgen. Stadtverordnete.
Wolfskehl glaubt, daß man etwas einſeitig die Intereſſen, der
Prinzipale wahrgenommen, habe. In dieſer Frage, müſſe
man mit Vorſicht vorgehen. Vor allen Dingen ſolle man
einmal, ſehen, was, andere benachbarte Städte, beſchließen
und vorerſt die Beſchlußfaſſung ausſetzen. Stadtverordneter
Diefenbach bezeichnet die Unterbrechung der Arbeitszeit für un
durchführbar. Stadtverordneter Weinmann fordert ein Ortsſtatut
welches den Geſchäftsſchluß früher geſtatte und das Familienlebe,
fördere. Beigeordneter Lauteſchläger tritt für die
Kommiſſions=
anträge ein, welche allen berechtigten Intereſſen Genüge leiſten
Stadtverordneter Diehm warnt davor, den Geſchäftsmann mehrl;
als nötig einzuſchränken. Nach einigen Schlußworten des Bericht
erſtatters Bernhardt wird der Antrag auf Ausſetzung abgelehnt und der
Kommiſſionsantrag dahin angenommen, daß von einem Ortsſtatut abl
geſehen und es bei den 5 Stunden Arbeitszeit belaſſen werde. 2elt;
Wunſch, dieſe von 6 bis 9 und 11 bis 1 Uhr zu beſtimmen, wurde ablt
gelehnt. Der Kredit für die Bezeichnung trigonometriſcher Punkle
iſt um 250 M. überſchritten worden, dieſer Betrag wird nach A
trag des Berichterſtatters Mayer bewilligt. Eine Stiftung des
Lithographen Eduard Wagner von 600 M. und der Ludwia
Edel=
mann Witwe von 200 M. zur Unterhaltung von Erbbegräbniſſenl (
werden angenommen. Damit iſt die öffentliche Tagesordnung er
ledigt.
L. Die vorgeſtern abend im Schützenhof dahier unter dem Vor=½
ſitz des Landgerichtsrats Küchler abgehaltene Verſammlungſ
welche die Einfübrungeines Ortsſtatuts behufs
Her=
ſtellung einer größeren Sonntagsruhe für das Handelsgewerbe er
ſtrebt, war nicht ſehr zahlreich beſucht, nahm jedoch einen in jede=
Hinſicht erfreulichen Verlauf. Pfarrer Waaner führte aus, dah
die neue Reichsgeſetznovelle für die Sonntage unter Zulaſſung viele
Ausnahmen allerdings beſtimme, daß die Arbeit nur 5 Stunden
dauern dürfe und zwar unter Berückſichtigung der für den Gottes,
Nr.
iüge) inſt beſtimmten Zeit. Durch Ortsſtatut könne jedoch für das
n ml Indelsgewerbe oder einzelne Zweige desſelben die Arbeit ganz
emeſ terſagt oder die Dauer derſelben auf unter 5 Stunden herabgeſetzt
rden. Seiner Anſicht nach hätte das Geſetz beſſer dahin gelautet
egelmäßige Sonntagsarbeit iſt unbedingt unterſaat."
Ein ſolches
bedingtes Verbot mache Tauſende glücklich. Großh. Miniſterium,
Gah d der Reichstaa ſeien der Einſchränkung der Arbeit in größeren
ädten durch beſonderes Statut geneigt. Um ſo befremdlicher
er=
heil ſ eine der von der für die Erwägung der Frage berufenen
Kom=
ſſion gefaßte Beſchluß, hier es einfach bei den geſetzlichen
Be=
nmungen zu belaſſen. Wer 6 Tage Tag für Tag in der
Tret=
hle geſteckt, dem gehöre dann auch ein freier Tag, an welchem
neue Kräfte ſammeln, ſich erheben, ſeiner Familie ſich widmen könne.
e leidige Konkurrenz führe man ſtets als Grund für die Sonn=
Larbeit an, England und das freie Amerika mit ihrem Verkehr
äßen aber den ſtrengen Sonntag. Selbſt in Frankfurt ſei man
uf und dran nur 3 Stunden Sonntagsarbeit zu geſtatten. da
e man ſicher hier keine 5 nötig. Redner beantragte ſchließlich
e Reſolution dahin, daß die Verſammlung für nötig halte, daß
ſonntägige Arbeitszeit für das Handelsgewerbe durch ein
be=
deres Ortsſtatut dahin geregelt werde, daß eine Einſchränkung
ſelben auf 3 Stunden ſtattfinde. An dieſe ſehr beifällig
auf=
ommenen Ausführungen ſchloß ſich eine längere Beſprechung,
welcher ſich die Herren Kaufmann Ebert, Stadtverordneter
itz. Pfarrer Waas, Fabrikant Hochſtädter, Stadtverordneter
kel und Baumeiſter Lucius beteiliaten. Allgemein trat die
An=
zu Tage, daß die nun zu treffenden Beſtimmungen nur als
Ueberaang zur allgemeinen Sonntagsruhe anzuſehen ſeien.
r Rockel bezweifelte, daß, nachdem die Kommiſſion bereits
ein=
migen Beſchluß gefaßt habe, durch die Reſolution noch etwas
icht werde. So viel er wiſſe, ſei beabſichtigt, die
Arbeitsſtun=
von 6 bis 9 Uhr und von 11 bis 1 Uhr feſtzuſetzen und dann
allgemeinen Schluß durchzuführen. Auch dies bedeute bereits
n Fortſchritt. Schließlich fand jedoch die Reſolution Annahme,
he durch die Herren Landgerichtsrat Küchler, Kaufmann Stier
Pfarrer Wagner perſönlich auf dem Stadthauſe überreicht
ktszeit
ſo ndden ſoll, um in der bevorſtehenden
Stadtverordnetenverſamm=
noch berückſichtigt werden zu können. Großh. Miniſterium ſoll
er
ehr Gifalls der Beſchluß vorgelegt werden
Die am Mittwoch ſtattgehabte
Monatsverſamm=
en 9
g des Gartenbauvereins war der „D. 3tg. zufolge
14 etwa 70 Mitgliedern beſucht. Der Präſident, Herr Müller,
le eingangs derſelben einige Mitteilungen, namentlich auch über
1½ Schreiben des allgemeinen deutſchen Gärtnervereins in Berlin,
Ed1 zur Stellung von Aufgaben und zur Stiftuna von Preiſen
Es geeigneter Heranbildung junger Gärtner auffordert. Aus
rſamkeitsrückſichten und auch, weil die angedeuteten
Be=
ſei
Gungen Sache der Gärtner ſeien, beſchließt man auf
An=
rordt ¼ des Präſidenten, von einer Unterſtützung Abſtand zu nehmen.
1 kle.
lis
S
rordrL
bergag) nach hielt Herr Direktor Fiedler einen Vortrag über
orard 4 Chiliſalpeter, dem wir Nachſtehendes entnehmen
ſalpeterſaure Natron wurde als künſtliches Düngemittel
unter Karl I. in England verwandt und damit recht
er=
frordi- iche Reſultate, namentlich auch unter Karl II., erzielt; allein
ſen d5 Inwendung verallgemeinerte ſich nicht, weil das Mittel zu
war. 1823 wurde das erſte Lager von Chiliſalpeter
latleckt und die Verſuche, denſelben als künſtlichen Dünger
ſchlizi V2rwenden, wurden mit ſolchem Erfolge erneuert, daß 1860
1200 000 Zentner, 1880 gar 4990000 Zentner, und im
für 8½ ahr ca. 6 Millionen Doppelzentner Chiliſalpeter verbraucht
rtsſio Nien. Der Chiliſalpeter kommt in mehr oder weniger
zu=
lienl a 1 ienhängenden Lagern in Veru. Chile und Bolivia in blauer,
miſſia D er, gelber und auch ſchwärzlicher Farbe, je nach ſeinen
mi=
e lhiel iſchen Beimengungen, vor. Bei dem Ankauf des
Dünge=
hn In1 l3,. über deſſen Gewinnung noch eingehende Mitteilungen
Belgezen wurden, empfiehlt ſich vorherige Unterſuchung, da das=
und e U vielfach mit hohen Kochſalz=Beimengungen in den Handel
atuge l icht wird. Nach Anſicht des Redners werden die Lager in
. P0 in ca. 20, die in Bolivia und Chile in ca. 60 Jahren,
irl Fortſetzung der jetzigen Gewinnungsweiſe vorausaeſetzt,
pft ſein.
Bezüglich der Anwendung des Chiliſalpeters
chwil bemerkt, daß derſelbe im Garten mehr als im Feld und
nbeJackfrüchten mehr als bei anderen Früchten verwandt werden
Hüz; 1 Kilo pro Ar ſei zu empfehlen, 4 aber ſei unter allen
ibnArx inden zu viel; er ſolle im Frühjahr, wenn die Pflanzen
mauf gangen ſind, eingebracht werden. niemals aber im Herbſt.
Eir zur Ausſtellung gebrachte prachlvolle Kollektion von
Or=
enſhisn und Roſen erhielt von den zu Preisrichtern ernannten
nndes n Berchelmann, Bellaire und Noack den Monatspreis;
ſrord viertes Obſt und Apfelwein wurden mit einem Diplom
ubbe Ojt. Seitens des Vereinsſekretärs und des Präſidenten
er=
nſolsn noch eine große Reihe von Mitteilungen. Die
Verſamm=
lur) ſchloß mit der üblichen Gratisverloſung.
Durch vollſtändigen Abtrieb einer größeren Waldfläche im
„Dihkt Köhlertanne der ehemaligen Beſſunger Tanne, jetzt zu den
=Wcingen der Stadt Darmſtadt gehörig, hatte ſich ein bedeuten=
713
54
des Quantum Kiefern=Brenn= und Nutzholz ergeben,
welches an den drei erſten Tagen dieſer Woche öffentlich bei guter
Konkurrenz verſteiat wurde. Die Preiſe ſtellten ſich recht hoch und
überſchritten die Tarifſätze beträchtlich. Das Brennholzquantum
beſtand aus 1603 Raummetern Scheiter, 207 Raummetern Knüppel,
268 Raummetern Stockholz und 14 590 Wellen. Durchſchnittlich
betrugen die Erlöſe für den Meter Scheitholz 6½-7 M., den Meter
Knüvpelhol; 5 M. den Meter Stockholz 3 M. und das Hundert
Wellen 7-7½ M. 317 Kiefernſtämme, mit zuſammen 27163
Feſt=
metern Inhalt, erzielten ins geſamt 5928 M., ſo daß ſich der
Kubik=
meter im Durchſchnitt auf 21-22 M. ſtellte.
Im Februar d. J. ſind im ſtädtiſchen Krankenhaus
360 Kranke an zuſammen 4960 Tagen verpflegt worden, gegen 408
Kranke mit 5714 Verpflegstagen im gleichen Monat des Vorjahres.
Wie letzthin in dieſem Blatte in Ausſicht geſtellt wurde, hat
nunmehr auch die Innungfür Weißbinder, Maler und
Lackierer in ihrer am letzten Mittwoch im Gaſthaus zum „Prinzen
Karl ſtattgehabten Generalverſammlung ihre Auflöſung
be=
ſchloſſen.
Immobilienverkauf. Das Haus Müllerſtraße 15. Frau
Chriſtian Schuchmann Witwe gehörend, wurde an Herrn Oekonom
Ludwia Simon durch die Vermittelung des Agenten Hch. Merz
verkauft.
Am Sonntag abend hatten wir die Freude Herrn Miſſionar
Thum m von Frankfurt a. M. im Ev. Männer= und
Jüng=
lings=Verein zu hören. Er gab unter Zugrundelegung der
Tagesloſung der Brüdergemeinde (Joh. 3. 16) anſprechende
Schil=
derungen aus ſeiner 20jährigen Thätigkeit in Indien, beſchrieb die
Götterlehre der Inder und die Schwierigkeiten, mit welchen die
Miſſionare unter den auf einer hohen Kulturſtufe ſtehenden Völkern
zu kämpfen haben. Beſonders anregend ſchilderte er ein Götzenfeſt,
auf welchem er mit ſechs Gehilfen eine Woche lang arbeitete und wies
darauf hin, wie die eingeborenen Miſſionare durch ihre genaue
Kenntnis der landesüblichen Denkungsweiſe mit großem Segen
wirkten. Zum Schluß machte er auf die eben wieder dort
herr=
ſchende Hungersnot aufmerkſam, die allerdings nicht mehr ſo
ver=
heerend wirken könne wie im Jahre 1877, wo er noch dort arbeitete,
da mittlerweile Eiſenbahnen gebaul ſeien, die das Getreide leicht
von der Küſte in das Innere des Landes befördern. Der
Vor=
ſitzende, Herr Stadtmiſſionar Claſen, empfahl den zahlreich
Er=
ſchienenen als Zeichen des Dankes an den Redner die für die
Hei=
denmiſion beſtimmte Kollekte, welcher Aufforderung auch reichlich
entſprochen wurde.
Wie bereits erwähnt, iſt hier die Errichtung eines
Sportplatzes in Ausſicht genommen und ſind wir in der Lage
unſeren Leſern das nachſtehende darüber berichten zu können. Die
urſprünglich gehegte Abſicht des Bieyele=Klubs. auf dem vom
Eisbahnverein gemieteten Grundſtück zwiſchen Woog und Botaniſchem
Garten eine Wettfahrbahn herſtellen zu laſſen, mußte aus techniſchen
Gründen, hauptſächlich wegen der Regulierung des Soderbaches,
aufgegeben werden. Dagegen iſt es dem Bieycle=Klub inzwiſchen,
durch das freundliche Entgegenkommen des Beſitzers der
Karlshof=
güter, gelungen, ein ausgezeichnet gelegenes Grundſtück auf längere
Dauer zu pachten. Die Wettfahrbahn ſoll nun auf dieſem Gelände,
welches links der Kranichſteinerſtraße. gleich hinter dem Oktroihaus
liegt, in allerkürzeſter Zeit in Angriff genommen und die Arbeiten
ſo gefoͤrdert werden. daß Anfang Juni das erſte Wettfahren
ſtatt=
finden kann. Zur Aufbringuna der Koſten giebt genannter Verein
Anteilſcheine im Betrag von 25 Mark aus, welche bei Wettfahrten
freien Eintritt ſichern. Die Anlage ſoll jedoch nicht dazu dienen
nur die Schauluſt zu befriedigen, ſondern ſoll eine Stätte bilden,
ähnlich der Turnerei, zur Ausbildung und Kräftiaung des Körpers,
zur Entwickelung der Energie, Bekämpfung der Nervoſität und zur
Erhaltung der Geſundheit. In welchem Maße dies von ärztlicher
Seite gutgeheißen wird. beweiſt, daß bereits ein großer Teil der
hieſigen Aerzte dem Unternehmen durch Zeichnung von
Anteil=
ſcheinen fördernd zur Seite ſieht. Um jedoch den Platz in würdiger
Weiſe herrichten zu können, bedarf der Verein der kräftigſten
Unter=
ſtützung unſerer Mitbürger und lieat deshalb bei der Frma Diehl
u. Müller, Ernſt=Ludwigsſtraße 16, eine Einzeichnungsliſte zur
Entnahme von Schuldſcheinen offen, woſelbſt auch ſonſt jede
gewünſchte Auskunſt gerne erteilt wird. Man darf das Vorgehen
des Biehele=Klubs. einen Sportplatz, wie ſolche in vielen anderen
Städten bereits beſtehen, auch an hieſigem Platz ins Leben zu
rufen, nur mit Freuden bearüßen, und wird es bei manchem beſſer
ſituierten Mitbürger nur dieſes Hinweiſes bedürfen, ſich an dem
Unternehmen durch Zeichnung zu beteiligen.
Die nächſte Monatsverſammlung der Sektion Darmſtadt
des Alpenvereins wird noch in der „Stadt Pfungſtadt=
(Dienstag. 8. März) ſtattfinden, da das neue Vereinslokal noch
nicht vollſtändig hergeſtellt iſt; letzteres wird am Freitag, 11. März
bezogen und mit einer kleinen Eröffnungsfeier eingeweiht werden
⁄0 Mittwoch vormittag wurde in der Senkgrube in der
Hof=
raithe Heinheimerſtraße 35 die Leiche eines neugeborenen Kindes
aufgefunden. Die Mutter des Kindes iſt ermittelt und zur Haſt
gebracht worden.
714
Nr.
Nieder=Ramſtadt, 2. März. Die hier neben der Villa Bopp
am Waldesſaum noch freien Villenplätze der Herren
Heppen=
heimer, Müller, Riedfrei ꝛc. gingen heute käuflich an Kaufmann
Adolf Kullmann in Darmſtadt über. Es ſollen dort kommendes
Frühjahr weitere kleinere Villen mit ſchönen Gartenanlagen
er=
ſtehen, ſo daß in allernächſter Zeit eine vollſtändige Villen=Kolonie
das Auge erſreuen wird. Unbegreiflich wird es noch mancher finden,
wie es möglich ſein konnte, daß ſo lange dieſes varadieſiſche
Erden=
fleckchen mit der prächtigen Ausſicht, direkt am Waldesſaum und
an der Staatsſtraße gelegen, überſehen wurde.
4. Mainz. 3. März. Daß trotz der fortwährenden Klagen
über ſchlechte Leiten noch immer Geld unter den Leuten iſt, geht
aus der Thatſache bervor, daß bei den Maskenbällen in der
Stadthaller an den zwei letzten Karnevalstagen allein 14800 M.
für Eintrittsgeld erlöſt wurden. Nach Abzug der Koſten fließt
von dieſem Betrag die Hälfte in die Stadtkaſſe und die andere
Hälfte der Narrhalla zu, welche das Geld für den nächſtjäbrigen
Karneval zinsbringend anlegt.
München, 2. März. An Stelle des am 26. v. M. an der
Influenza und der hinzugetretenen Lungenentzündung verſtorbenen
Regierungspräſidenten v. Braun iſt der bisherige Miniſterialrat im
Kultusminiſterium von Auer zum Regierungspräſidenten der
Rhein=
pfalz ernannt worden. Herr v. Braun war am 1. Oktober 1871
als Nachfolger des Herrn v. Pfeuffer zum Regierungspräſidenten
der Rheinpfalz ernannt worden.
Bonn, 1. März. Der erſte diesjährige Winter=
Rhein=
ſalm iſt am Freitag in der Nähe unſerer Stadt zwiſchen Mehlen
und Rolandseck von Rolandswerther Fiſchern gefangen worden.
Er hatte das ſtattliche Gewicht von 22½ Pfund.
Crefeld, 1. März. Die Rückzahlungen bei der hieſigen ſtädtiſchen
Sparkaſſe überſteigen fortwährend bedeutend die Einlagen.
Hierdurch kat ſich ſeit einem Jahre das Guthaben der Sparer um
über eine halbe Million vermindert. Am 31. Januar 1891 betrua
dasſelbe 9082322 M., am 29. Februar d. J. dagegen nur noch
857719 M.
Berlin, 2. März. Die Volizei verhaftete geſtern abend
einen Arbeiter mit roter Fahne und ſtellte feſt, daß eine große
Menge roter Fahnen in den letzten Tagen angefertigt und zur
Be=
nutzung bei den Unruhen gebraucht worden ſind. Umfangreiche
Vorſichtsmaßregeln werden getroffen, da der kommende 18. März
für anarchiſtiſche Kundgebungen vorgeſehen iſt.
Hamburg. 3. März. Die Paketfahrtgeſellſchaft
beſchlag=
nahmte den engliſchen Dampfer -Daylightr wegen der
For=
derung des Bergelohnes von 6000 Pfd. St. „Daylight” wurde
vom Paketdampfer „Alemannia- 690 Meilen von San Thomas
hilflos angetroffen und eingeſchleppt.
Reval, 2. März. Infolge der Kälte iſt der hieſige Hafen
mit Eis bedeckt und die Schiffahrt behindert. Baltiſchport iſt
eisfrei.
Grindelwald, 1. März. Wie die -8. Poſt= meldet, iſt das
bekannte Gaſthaus auf dergroßen Scheideggvergangene
Nacht gänzlich durch Brand zerſtört worden.
London, 2. März. Die letzten 15 Poſtſäcke von dem
ge=
ſtrandeten Dampfer „Eider' ſind geſtern gerettet worden.
Geſtern in Leeds abgehaltene Verhandlungen zwiſchen den
Grubenarbeitern und Grubenbeſitzern haben zu keinem
Reſultat geführt. Die Lage wird täglich kritiſcher, bie Kohlenpreiſe
ſteigen bedenklich und manche Fabriken haben bereits angekündigt,
daß ſie die Arbeit einſtellen werden, wenn der Streik länger als
eine Woche dauern ſollte.
London, 3. März. Die Kohlenarbeiterin Durham
lehnten das Anerbieten der Grubenbeſitzer ab, in eine
Lohn=
reduktion zu willigen, um den Ausſtand zu verhüten. Der
Be=
ſchluß erfolgte mit einer Majorität von mehreren 1000 Stimmen.
Lille, 29. Febr. Aus einer Sandgrube bei Louproil wurden
über Nacht 20 Kilogramm Oynamit geſtohlen. Die Gendarmerie
von Maubeuge iſt auf der Suche nach dem Dieb.
Paris, 1. März. Der ruſſiſche General und ehemalige
Kriegs=
miniſter Graf Wielhorsky iſt im Hotel Bellevue zu San Remo
vom dritten Stockwerk aus in den Fahrſtuhlſchacht geſtürzt und auf
der Stelle tot geblieben.
Paris. 1. März. Nach Depeſchen aus Neufundland iſt die
dortige franzöſiſche Fiſcherflotte von einem großen Unglück
heimgeſucht worden. 15 Bote wurden von einem Schneeſturm
über=
raſcht, der ſie ins offene Meer hineintrieb. Als die Wut des
Sturmes ſich gelegt hatte, waren ſolche Mengen von Eisblöcken
gegen die Küſte getrieben worden, daß die Boote nicht mehr landen
konnten. Dabei herrſchte eine furchtbare Kälte, an der nicht weniger
als 18 Matroſen ſtarben. Dieſe gehörten aber noch den glücklichſten
Schiffen an, denen es jetzt gelungen iſt, ſchließlich doch ſch bis zur
Küſte durchzukämpfen. Die Mehrzahl der Boote wird aber noch
mit 150 Mann Beſatzung vermißt, und man befürchtet, daß dieſe
als verloren zu betrachten ſind, da man nicht zu hoffen wagt, daß
ſie dem Froſt auf die Dauer widerſtehen konnten, zumal die Boote
meiſt ungedeckt und die Mannſchaften den Unbilden der Witterung
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ſchutzlos preisgegeben waren. Der Thermometer ſtand und ſtek
auf 20-30 Grad Celſius. Von den Mannſchaften, die die Küſt
lebend erreichen konnten, waren faſt allen ein oder mehrere Gliede
erfroren. Schiffsunfälle in jenen von zahlreichen franzöſiſchen Fiſche:
booten beſuchten Gegenden ſind nicht ſelten, aber dieſer iſt der größt,
der ſeit Jahren vorgekommen iſt.
Aus San Remo wird der „Frankf. 8ta.” berichtet: Unſe
Städtchen war in den letzten Tagen von Fremden ſtark beſucht un
einem Reiſenden, der daſelbſt eintraf, gelang es erſt nach langet
Suchen, ein Zimmerchen in einem Gaſthof zweiten Ranges zu finden
Gegen Mitternacht wurde der Fremde plötzlich durch ein
Geräuſ=
geweckt und nachdem er ſich im Bette aufgerichtet, bemerkte er
ſeinem nicht geringen Schrecken. daß zwei Männer in das Zimme
eingetreten waren, die einen Sarg trugen. Der Reiſende faßl
ſich raſch und meinte lächelnd: „Liebe Leute, ihr habt euch ſichel
lich in der Zimmernummer geirrt; ich habe durchaus keine Lu
mich begraben zu laſſen.- — Beruhigen Sie ſich, antwortete eine
der Totengräber, „wir ſind nicht Ihrethalben gekommen! Un
die Männer öffneten einen Wandſchrank, entnahmen demſelben de
Leichnam eines Mannes, legten ihn in den Sarg und trugen ih
vor den erſtaunten Blicken des Reiſenden, dem die Haare zu Berg
ſtanden, zur Thüre hinaus. Die Geſchichte war bald aufgeklär
Der Mann war am vergangenen Morgen geſtorben und da de
Wirt das Zimmer gleich weiter vermieten wollte, ſo hatte er ein
fach den Leichnam inzwiſchen im Schranke deponiert.
- Für die Küche. Huhn nach Viemonteſerart. In ein
Kaſſerole bringt man einen Liter Fleiſchbrühe oder Auflöſung vo=
Liebigs Fleiſchertrakt nebſt etwas Thymian, Lorbeer und 25 Gram
Butter und legt in dieſe Miſchung, ſobald ſie kocht, ein recht fette=
Huhn. Iſt dasſelbe gar, ſo läßt man es noch eine halbe Stund
in der erkaltenden Brühe, entfettet dieſelbe hierauf und giehtſi
durch ein Sieb. Dann ſchwitzt man einen halben Löffel Mehl
elwas Butter gelb, verrührt hierin die Brühe über dem Feuer un
läßt ſie langſam eindünſten. Vier gut gewäſſerte Sardellen zer
ſtampft man nunmehr mit 50 Gramm Butter im Mörſer, verrühr
dieſelben mit etwas Cahennepfeffer über lebhaftem Feuer unter di
Sauce, ohne dieſe jedoch kochen zu laſſen, richtet die warm gehaltene,
Stücke des inzwiſchen zerlegten Huhnes auf einer Schüſſel an un
gießt die Sauce darüber.
Litterariſches.
Wenn jemand als Sachkundiger über den
Stlavenhand=
der Araber in unſerem Oſtafrika gehört werden darf, ſo iſt es Pau=
Reichard. der an Ort und Stelle Erfahrungen über dieſer
dunkeln Flecken in dem dunkeln Weltteil reichlich geſammelt hat
Deshalb exzelliert auch der Eſſay dieſes Reiſenden: „Der
Sklaven=
handel der Araber in Deutſch=Oſtafrikar, mit welchem das neu=,
ſiebente Heft der Zeitſchrift „Vom Fels zum Meer' beginn,
durch originelle Geſichtspunkte und Darleaung bisher nicht bekannte
Thatſachen. Die Zeitſchrift „Vom Fels zum Meer' hält überhaup
in vollem Umfange, was ſie ihren Leſern verſprochen, ſie iſt ſtel
aktuell, gediegen dabei und ſucht nach den mannigfaltigſten
Rich=
tungen hin ihre Leſer über alles zu orientieren, was die Zeit a
wichtigen Fragen und Begebniſſen bringt.
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten widme ich die
Anzeige, daß mein Pflegbefohlener
Karl Philipp Victor Brust Cötn,
Studirender der Ingenieurwiſſenſchaft, von Darmſtadl,
nach längerem, mit Ruhe, Ergebenheit und Hoffen
er=
tragenem Leiden geſtern mit Tod abgegangen iſt.
Die Beerdigung ſindet Samstag den 5. ds. Mts.,
Vormittags 10 Uhr, vom hieſigen Bürger=Hoſpital
aus ſtatt.
Wer den ſo früh, nach ſeinem erſt vor kurgem
vollendeten 20. Lebensjahre Verblichenen kannte, wird
ihm ein ehrendes Gedächtniß bewahren.
Friedrich Auguſt Kümmel.
Darmſtadt, den 2. März 1892.
(326:
Tageskalender.
Freitag. 4. März: Vortrag des Herrn Dr. Wirtz im Ortsgewerb
verein im Hörſaale des elektrotechniſchen Inſtituts.
Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Berantvortlich für die Redaktion: Carl Wittich.