Abonnemenlsprei=
birteljahrlich 1 Mark 50 Pf.
halb=
ährlich 3 Mark inel. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen
entgegenge=
nommen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtaufſchlag.
155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
für das
woͤchentl. Gmal erſcheinende Tagblan
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinflr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
N. 47.
Donnerstag den 25. Februar.
1892.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die allgemeine Kranken= und Sterbekaſſe, Eingeſchriebene Hülfskaſſe Nr. 21, zu Nieder=Berbach.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die allgemeine Kranken= und Sterbekaſſe, Eingeſchriebene
Hllfs=
kaſſe Nr. 21, zu Nieder=Beerbach durch Beſchluß der General=Verſamn lung vom 1. Dezember 1891 aufgelöſt worden iſt.
Darmſtadt, den 19. Februar 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
(2800
Broenn=.
Bau= und Rutzholz=
Verſteigerung.
Montag den 29. lfd. Mts., Vormittags 9 Uhr,
werden in dem oberen Lokal der Turngemeinde, Woogsplatz Nr. 5. nachſtehende
Holzſortimente aus dem Diſtrilt Köhlertanne” der ſeitherigen Beſſunger Tanne
öffentlich meiſtbielend verſteigert und zwar:
800 Rmtr. Kieſern=Scheier, 209 Rmtr. Kieſern=Prügel und 73.₁, Hundert
Kiefern=Wellen, ſodann
Dienstag den l. März l. 3s., Vormittags 9 Uhr,
in demſelben Lokale aus dem gleichen Diſtrikt:
803 Amtr. Kiefern=Scheiter, 74, Hundert Kiefern=Wellen und 272 Rmtr.
Kiefern=Stöcke, ſerner
Mittwoch den 2. März l. 33., Vormittags 9 Uhr,
an Ort und Stelle aus dem gleichen Diſtrikt:
317 Kiefern=Stämme von zuſ. 27263 Feſim. Inhalt, von 25-45 Emtr.
Durchmeſſer und 5-14 Mtr. Länge,
1 Eichenſtamm von 020 Feſim. Inhalt und 25 Emt. Durchmeſſer,
230 Kiefern=Reisſtangen von zuſ. 2.37 Feſtm. Inhalt.
Wegen näherer Auskunft wollen ſich Steigliebhaber an Forſtwart Vollhardt
wenden.
Das Kiefern=Prügelholz von Nr. 306-761 einſchl., ſowie das Kiefern=Stockholz
von Nr. 303-680 enſchl. kommt nicht zum Ausgebot.
Zuſammenkunft am 2. März, Vormittags 9 Uhr, an der Kreuzung
der Stadt= und Nummereins=Schneiſe.
Darmſtadt, den 23. Februar 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. E.:
Riedlinger, Beigeordneter.
[280
Herrſchaftshaus,
zunächſt der kathol Kirche, mit
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vollem großem Vor= und Hintergarten,
zu verkaufen. Nur ſchriftliche Anfrage
unt. M. E. befördert die Exped. d. Bl.
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mit Vor= und Hintergarten, in feiner
ſüdweſtlicher Lage, wegzugshalber zu
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Nieder=Ramſtädterſtr. 26, I.
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per Hektoliter 55 Pfa., bei 10 Hectoliter
[1244
50 Pfo
92
[ ← ][ ][ → ]618
Nr. 47
Hulzuerſteigerung.
Montag den 29. Februar, Vormittags 10 Uhr anfangend,
werden im Traiſaer Gemeindewald, Diſtrikt Haide und Dippelshoſwald, an
Ort und Stelle verſteigert:
48 Eichen=Stämme - 1039 Feſtmeter, 70 Stück Nadel=Derbſtangen -
283 Feſtmeter, 350 Stück Kiefern=Bohnenſtangen, 69 Rm. Buchen=, 2 Rm.
Birken=, 10 Rm. Eichen=Scheiter, 16 Rm. Buchen=, 10 Rm. Eichen=Knüppel,
550 Stück Buchen=, 240 Eichen=, 1410 Kiefern=Wellen, 18 Rm. Buchen=
und 10 Nm. Eichen=Stöcke.
Traiſa, den 23. Februar 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Traiſa.
(2805
Walter.
4
4tammho
15Verkeigerung.
Montag den 7. März d. Js., Morgens 9 Uhr anfangend,
werden im Roßdörfer Gemeindewald, Diſtritt Mark lauf dem Tannenkopf):
Eichen=Stümme: 31 Stück, 30-75 Centimeter mittl. Durchmeſſer-
3464 Feſtmeter,
Kiefern=Stämme: 219 Stück, 28-54 Ceutimeter mittl. Durchmeſſer-
221,65 F. ſtmeter,
verſteigert.
Die Kieſetn=Stämme eignen ſich vorzugsweiſe zu Schnittholz.
Die Zuſammenkunſt iſt auf der Kubig.
Roßdorf, den 23. Februar 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
Müller.
(2806
Holzuerkeigerung.
Montag den 29. Februar, Morgens 9½ Uhr,
ſoll im Saale des Gaſthauſes zum „Frankfurter Hofn in Erzhauſen das im
Domanialwald, Diſtrikt Sensfelder Tanne, zwiſchen Rundſeeſchneiſe, Feldſchneiſe,
Heegbergweg und Heegbach lagernde Brennholz, nämlich:
Scheiter, Rm.: 31 Buche L. Kl. 125 II. Kl., 25 Hainbuchen=
Rund=
ſcheiter, 4 Eichen, 92 Kiefer, 37Linden=Nundſcheiter, 3 Erlen=Rund=,
ſcheiter, 21 Linden; Knüppel, Rm.: 151 Buchen=, 24 Kieſern= 61 Erle
Linde; Reiſig: 3100 Buchen, 700 Eichen=, 1380 Kiefern= und Linden=
Wellen; Stöcke, Rm: 71 Buchen, 2 Eichen, 34 Kiefern und 15 Linden,
öffentlich verſteigert werden. Steigliebhaber wollen das Holz vorher einſehen und
wird Großh. Forſtwart Schmitt zu Forſthaus Apfelbachbrücke desfallſige
Aus=
kunft ertheilen. Das Holz lagert 2 bis 3 Kilom. von Erzhauſen entfernt.
Mörſelden, den 22. Februar 1892.
Großherzogliche Oberförſterei Mörfelden.
Marr.
12807
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Jansrkrau.
blüthowoiss,
lang und haarſoinschnittig,
per Pfund 12 Pfg.
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Beiſchütten von Waſſer verkauft wird,
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gebrauchter gußeiſerner Lüſter preiswerth
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und Hinterbau, für Geſchäftsleute ſehr
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per ½ Kilo 25 Pfa.,
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Perl-Haftee
per ½ Kilo 30 Pfa.,
Kathreiner's
MHalz-Haftee
per ¼ Kilo 35 Pfg.
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Rothzungen, Hechte,
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Karpfen,
Cabliau,
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Schellfiſche
Gewäſſ.
Laber=
pr. Pfd. 35 Pf.
dan.
Schollen,
grüne Heringe Gewäſſ.
Stock=
fiſche.
pr. Pfd. 25 Pfg.,
Süße Bratbückinge
per 10 Stück 65 Pfg.
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Darmstadt,
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Zimmer, Bodenkammern, 2 Keller u.ſ.w.
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Martinskirche, iſt der mittlere Stock, drei
Zimmer und 1 Kabinet, zu vermiethen.
1420) Schützenſtraße I7. 3. Stock,
4 Zimmer 1 Kabinet nebſt allen
Bequem=
lichkeiten per 1. Mai zu beziehen.
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Bügelzimmer, mit Gartenbenützung,
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im Seitenbau, 3 Zimmer, Küche,
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Vorderhaus (Neubau) eine
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gante Wohnung, Beletage, 9
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2510) Ludwigsplatz 4 iſt eine ſchöne
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Zimmern nebſt Zugehör, an eine ruhige
Familie auf 1. April zu vermiethen.
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Küche, Bodenraum, per 1. April an
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Ecke Schulſtraße und Ludwigsplatz,
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Chr. Wirthwein & Co.
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beſtehend aus 4 Zimmern, Küche u. zwei
Manſarden nebſt allem Zubehör, per 15.
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3 kleine Zimmer nebſt allem Zubehör.
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möblirtes Zimmer zu vermiethen.
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Zimmer, Küche, Manſarde u. Zubeh.
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Rheinſtraße 16, oder Ludw. Alter,
Möbelfabrik, Eliſabethenſtraße.
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2820) Herdwegſtraße 37, 2. Stock,
5 Zimmer und Zubehör zu vermiethen.
619
2819) Orangerieſtraße 4 iſt der
2. Stock, 3 Zimmer mit Zub hör, zu
verm. Einzuſehen Mittags von 1-5 Uhr.
2821) Roßdörferſtraße 42, 3. Stock,
wegzugshalber eine ſchöne Wohnung von
5 Zimmern und allem Zubehör zu verm.
2822) Stiftſtraße 11 3 Zimmer mit
allem Zubehör per 1. Mai. Zu erfragen
Stiftsſtraße 13.
Läden, Hagazme 6to.
106) In dem ſtädtiſchen Beſitzthum
Hochſtraße 44 iſt
Stallung
für 3 Pferde alsbald zu vermiethen.
Näheres Stadthaus, Rheinſtr. 18,
Zim=
mer Nr. 21.
1819) Ein Laden mit Wohnung
zu vermiethen, worin ſeither eine Kalbs=
und Hammelsmetzgerei mit beſtem Erfolg
betrieben wurde. Zu erfragen bei Karl
Kaiſer, Caſinoſtraße 11.
2512) Ein großer Keller, nahe der
Bahn, mit Lager. Näh. Roßdörferſtr 42.
799) Martinſtr. 30 ein ſchön möbl.
Zimmer vom 15. Januar ab zu verm.
502) Nieder=Ramſtädterſtraße 28,
1 Tr. h., ſchön möbl. Zimmer.
1009) Saalbauſtr. 17, 1 Stiege h.,
ein ſchön möbl. Zimmer mit Penſion ſof.
1935) Neckarſtraße 20, parterre, ſind
2 ineinandergehende ſchön möblirte Zimmer
zu vermiethen.
2223) Magdalenenſtr. 4, 2. Stock,
freundlich möbl. Zimmer ſofort zu verm.
2360) Nieder=Ramſtädterſtr. 57a,
Beletage, ein hübſch möblirtes Zimmer
an ſol. Herrn mit od. ohne Penſion per
ſofort zu vermiethen.
2361) Hofſtallſtraße 6, nächſt dem
Mathildenplatz, 2 ineinandergehende gut
möblirte Zimmer, auf Wunſch auch Küche
dabei, zu verm., mit ſeparatem Eingang.
2364) Dieburgerſtr. 5, Vorderh., ein
ſchön. möbl. Parterrezimmer per 1. April.
2738) Ein gutmöbl. Zimmer,
Aus=
ſicht in den Herrngarten, zu vermiethen.
Näheres Schloßgartenſtr. 23, 3. St.
2708) Soderſtr. 7 unmöbl. Zimmer
an eine Dame ſofort zu vermiethen.
2710) Hügelſtr. 35 vier große, ein
kleines Zimmer, ſchön möblirt, ſofort
zu vermiethen.
2823) Bleichſtraße 24 ein gut möbl.
Zimmer zu verm., per 1. März beziehb.
2824) Landwehrſtraße 17, 3. Stock,
ein möbl. Zimmer jofort zu vermiethen.
2825) Soderſtr. 16 parterre möbl.
Zimmer an ruh. Miether, Dame od. Herr.
2826) Schuchardſtr. 8 im 3. Stock
ein freundlich möblirtes Zimmer nach der
Straße zu vermiethn.
2829) Soderſtr. 48 3. St. ein gut
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
620
Nr. 47
Joroinigte Cesollsshaft.
Montag den 20. Februar, Abends 8 Uhr:
Karten zum Beſuch des Balles für fremde Herren, ſowie Karten auf die
Gallerien, welche jedoch nur für die Perſon alltig ſind, auf deren Namen ſie lauten,
werden auf ſchriftliches oder perſönliches Anfordern der zur Einführung berechtigten
Mitglieder an demſelben Tage, Nachmittags von 3-5 Uhr, in dem
Geſellſchafts=
lokal ausgegeben.
Das obere Lokal wird um 7 Uhr geöffnet.
Weitere Tanagesellschaſten finden ſtatt:
Mittwoch den 23. März. Abends 8 Uhr,
Samstag den 23. April, Abends S Uhr. ſ24r2
Dor Ausschuss dor Voroinigton ſosollschalt.
Birgerverein.
Ceneraversammlung Hontag den 7. Härz 1892.
Rechnungsablage pro 1891.
2731
Etwaige Anträge ſind acht Tage vorher einzureichen.
Der Vorstand.
Thealor
Darmstädter
2TkTTTTId
Cugereio)'s
(Zug=Verein).
Siebentes Vereinsjahr.
Homtag
den 29. Februar 1892, Abends 8 Uhr 11 Minuten
Im grossen Saale des städt. Saalbaues:
Eum Erstenmal:
SI GUIIO,
Luſiſpiel in Darmſtädter Mundart und 3 Aufzügen.
Den Karten-Verkauk.
[2732
Beſondere Sperrſitze .. Mk. 3. - Saal, Eſtraden u. Logen Mk. I.
Sperrſitz
2.- Vorſaal,
50
haben die Herren D. Fair u Söhne (Ernſt=Ludwigsplatzh und C. u. W Kaminsky
Marktpaſſage) freundlichſt übernommen.
Abends an der Kasse im Saalbau tritt ein Aufschlag von
PL. 20 Pfennig für jode karte ein.
G
WIs ſindet nur diese Wime Jorstollung statt.
Der Eleine Rath
der Darmſtädter Narrhalla (Zug=Verein).
2827) Ludwigsſtraße 8. 2. Stod
ein möbl. Zimmer mit Ausſicht auf di
Straße, monatlich 16 M. zu vermiethen
2828) Grafenſtraße 20 ein hübſe
möbl. Zimmer nach der Straße, rechts in
Seitenbau, gleich beziehbar, zu verm.
2830) Dieburgerſtr. 18 part. gu
möbl. Zimmer, paſſend für Einjährige.
Fruoht-nahees.
„
Lo00000
Kneipp's Halz-haffee
per Pfund=Packet 35 Pfg.,
Eagelhard's Perl Raftee
per Pfund=Packet 30 Pfo.,
Halz-Laffse,
loſe - per Pfund 22 Pfg.,
Neizen Laftee
per Pfund 25 Pfa
Korn-kallee
per Pfund 20 Pig.
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empfiehlt ſtets friſch
C. bolnemor,
Niederramſtädterſtr.
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Bachforellen,
Hummern,
Rhein=Hechte,
Rhein=Karpfen,
Rheinſalm,
Lachsforellen,
Steinbutt,
Geezungen,
Zan der,
Holländ. Cabliau. Schleien,
Holl. Schellfiſche 35, Bärſche,
Backſiſche.
Rothzungen,
Schollen,
Labberdau und Stockfiſche,
gewäſſert,
Aſtrachan= und Ural=Caviar,
geräucherten Rheinlachs
und Aale,
Kiel e r
Bückinge und Sprotten.
Fhilipp Weber,
[2832
Hoflieferant,
Carlsſtraße 24.
Ein freundliches Lokal
mit ſeparatem Eingang iſt noch für einige
Tage in der Woche zu vergeben. Ein
ganz neues Pianino ſtehl zur Verfügung.
Zu erfragen in der Expedition. (2833
Nr. 47
621
Fa
ASTTenheRden naCh Maass.
Syelem der deutschen Rehleidungs-Akademie
im Dresden.
Preis=Verzeichriß.
5
10½.
2
Marke R M. 54.- per Dutzend
2
3
„ E „ 60.- „ „
f=
½ 23
„ Ba „ 66.- „ „
1½
53
T „ 72.- „
N„ 78. „
und höher.
Eigenes Fabrikat. - Eigene Waschanstalt.
Verdinand Cart Ainler
Grossherzogl. Hoſlieferant,
Elisabethenstrasse 10.
(1076
Darmſtädter Narrhall
CAng-Verein).
Hal
P=
Siebentes Vereinsjahr.
Am Faſtnachts=Tage den 1. Mürz 1892, von
Nach=
mittags 2 Uhr 1 Minuten ab:
4
Wbe=
Happonkahrl.
AOdi”
hierzu nimmt unſer Rathsverwandter Herr Metzger=
Anmeldungen meiſter Ludwig Geiſt Mathildenplatz, engegen.
EDie Reihenfolge der Anmeldungen iſt maßgebend für die Ordnung
während der Fuhrt.
E. Die Theilnahme einzelner Perſonen oder ganzer Gruppen im
Masken=Coſtüm iſt ſehr erwünſcht. Vertreter ſolcher Gruppen werden zu der
Freitag den 26. l. Mts., Abends 9 Uhr, im oberen Lokal der Reſtauration
zur alten Poſt ſtattfindenden
Sitzung 2J
4
hierdurch eingeladen.
[2836
Der kleine Ruth
der Darmſtädter Narhalla (Zug=Verein).
„
1
Rüglich ſrisch eintreffend:
Ia. große holl. Schellfiſche,
„ holl. Kabliau,
Schollen. kleine, zum Backen,
Ia. holl. Schollen. große, zum Sieden,
[2837
Bratbückinge,
per Stück 7 Pfa., 10 Stück 60 Pfg.
W
2838) Ein reinl. braves Mädchen
Laufdienſt. Näh. Beck, Forſtmeiſterſtr. 3
2839) Acht br. Mädch., die kochen k.,
Mädchen f. alles, mehrere Haus=,
Kinder=
u. Landmädchen mit beſten Zan. ſ. ſofort
u. Oſtern St. Döring, Dieburgerſtr. 18.
2840) Tücht. Frau ſucht Laufdienſt,
Waſchen u. Putzen. Döring.
Dieburger=
ſtraße 18.
2841) Eine anſtänd. Wittwe v. 25 J.
v. Lande, in allem bew., gute Zgn., ſucht
ſofort od. ſpäter St. Holſchuh, Holzſt. 13.
2842) Eine reinl. Frau ſucht Beſchäſt.
im Waſchen u. Putzen od. auch Laufdienſt.
Rheinſtraße 47,. Vorderhaus M.
2843) Brave Mädchen, welche 4, 3
u. 2 J. in Stelle waren, bürgerl. kochen,
Hausarbeit verſtehen, ſuchen ſofort Stelle.
Frau Reidig. Alexanderſtr. 9.
2844) Ein junger Mann, gelernter
Krankenpfleger, ſucht, geſilltzt auf gute
Zeugniſſe, ähnliche oder Dienerſtelle.
Näh. Expedition.!
2656) Ein tüchtiges gut empfohlenes
Mädchen für Küche und Hausarbeit
findet zum 1. April oder Oſtern gute,
dauernde Stelle im Privat=Laushalt
bei hohem Lohn.
Ludwigsſtraße 13. 2 Treppen.
2722)
Mädchen,
ein tüchtiges, für kleinen Haushalt u. zu
einem Kinde geſucht per 1. März.
Woogsplatz 10, 1. Stock.
2773) Ein tüchtiges, zuverläſſ.
Mäd=
chen für Küche und Haus gegen hohen
Lohn ſofort geſucht. Näheres Expedition.
2845) Mädchen, die kochen können,
ſowie andere brave Mädchen, erhalten ſehr
gute Stellen für jetzt u. Oſtern.
Stellen=
büreau Röſe, Louiſenſtraße 20, parterrs.
2846) Mädchen, welche kochen können,
ſowie andere brave Mädchen können ſehr
gute Stellen erhalten. Stellenbüreau
Zulauf, Heidelbergerſtraße 4.
2847)
Feine Hausmädchen
für hier und auswärts ſucht
Frank, Ludwigs ſtr. 16.
2348) Ein braves Mädchen f. Küch=
und Hauserbeit zu baldigem Eintritt
ge=
ſucht. Eichbergſtraße 11 parterre.
Geſucht
werden tüchtige Gartenarbeiterinnen.
Näheres b. d. Exped. d. Blattes. (2849
2850) Gewandte Hausmüdchen, die
bügeln können, erhalten recht gute Stelle.
Frou Neßling, Martt 7.
322
Ein ſelbſt. Mädchen mit guten Zeugn.
ſucht ſof. St. Rheinſtr. 47,. Becker, Hlb.
2852) Müdchen, welche kochen k. u.
bute Zon. beſitzen, erhalten gute St. hier
und auswärts. Neßling, Marktplatz 7.
können das Kleidermachen
lädchen gründlich erlernen. 2853
Damenconfection, Ernſt=Ludwigsſtr. 16.
2854) Ein ordentliches. ſaub.
Mäd=
chen wird für einen Laufdienſt geſucht.
Jüh. bei Schönert, Aliceſtr. 24, 2. St.
2733) Ein reinl. Mädchen, welches
waſchen kann und die Hausdarbeit
gründ=
lich verſteht, zum 1. März nach Frankfurt
glſucht. Näh. Friedrichſtraße 34. 3 Tr.
2855) Ordentliche Lauffrau geſucht.
Hoffmannsſtraße 2.
2856) Zwei Reſtaurationsköchinnen
geſucht. Rheinſtraße 47, Becker, Htrb.
2857) Geſucht ein junges, braves und
lißiges Müdchen, welches auch
Haus=
arbeit übernimmt. Wo? ſagt d. Exped.
2858) In einem feineren Putzgeſchäft
wird noch ein Lehrmädchen
angenom=
wen. Zu erfragen Ernſt=Ludwigsſtr. 5.
2638) Ein Lehrmädchen geſucht, das
in Putzarbeit bereits thätig war und ſich
in dieſer Branche ve vollkommnen will.
Zu erfragen Rundethurmſtr. 7. 1. St.
Ein Lehrmädchen
wrd in ein beſſeres Putz= und
Mode=
waarengeſchäft alsbald ſür den Laden
[2859
geſucht. Näheres Expedition.
2778) Hausburſche geſucht.
Saalbau=Reſtauration.
2060) Ein Herrſchaftsdiener
auf ſofort nach Frankfurt geſucht.
Stellenbüreau Beck, Eliſabethenſtr. 45.
2861) Suche zum ſofortigen Eintritt
einen ordentlichen Hausburſchen.
H10tol Höhlor.
Lehrlings=Geſuch.
Für unſer Woll=, Kurz= und
Mode=
waaren=Geſchäſt en gros und en detail
ulen wir zu Oſtern od. früher einen
Lehrling mit guter Schulbildung.
2657)
H. Stade n. Beer Nachf
2451) Ein junger Mann mit,
ten Schulkenntniſſen findet Le
ſtelle bei
Thilipp Schaa
obere Rheinſtraße 8.
Lager in Eiſenkurzwaaren, W
zeugen, Haus= u. Küchengeräl
Nr. 47
2201) Für mein Droquen=, Farben=
und Colonialwaaren=Geſchäſt ſuche für
ſetzt oder auf Oſtern zwei junge Leute aus
braver Familie in die Lehre.
Anton Eischer,
Darmſtadt, Ochſengaſſe 14.
1647) Einen Lehrling ſucht W. Beſt,
Zimmermeiſter, Dreibrunnenſtr. 10.
2862) Einen Lehrling ſucht Ph.
Böcher, Buchbinder, Louiſenſtr. 40.
Lehrlingsſtelle
zu beſetzen in der Eiſenhandlung von
Koch & Stachely.
2527)
980) Für ein feines Detailgeſchäft
ver=
unden mit Agenturen, wird ein junger
Mann mit guten Schulkenntniſſen als
Lehrling unter günſtigen Bedingungen auf
Oſtern geſucht. Schriftliche Offerten unter
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Gsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synaaoge).
Samstag den 27. Februar.
Vorabendgottesdienſt um 5 Uhr 15 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Predigt um 9 Uhr 15 Min.
Sabbathausgang um 6 Uhr 20 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 27. Februar.
Vorabend 4 Uhr 55 Min.
Morgens 8 Uhr.
Nachmittags 4 Uhr — Min.
Sabbathausgang 6 Uhr 20 Min
Wochenaottesdienſt von Sonntag, 28. Febr. an:
Morgens 6 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr — Min.
WB. Sonntag den 28. Febr. und Montag den
20. Febr.: Rausch Chaudesch Ador.
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2865
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Bei größeren Abnahmen Vorzugspreiſe.
„ Eigene Rösterei. E.
(2860
Die Renten- und
Lebenz-YVerſtcherungg-Ankall
zll Darmstadt
ladet zum Beitritt zu der in Bildung begriffenen Jahresgeſellſchaft für ſteige nde
Renten hiermit ein.
Dieſe auf Gegenſeitigkeit und Erbverbrüderung beruhende Verſicherungsart
bezweckt, ihren Theilnehmern gegen unwiderrufliche Kapitaleinlagen jährliche Reuten
zu gewähren, welche mit zunehmendem Lebensalter des Verſicherten wachſen.
Eine volle Einlage beträgt 200 Mark. Theileinlagen ſind zuläſſig. Die
Jahresrente kann auf 1500 der Einlage ſteigen.
Die Jahresrenten in den beſtehenden Jahresgeſellſchaften (7740 Mitglieder
mit 15951 Einlagen) aus einer vollen Einlage von urſprünglich 100 fl. 1171 Mk
43 Pfa.) betragen für 1891 zwiſchen 7 Ml. 48 Pfg. und 257 Mt. 14 Pfg.
Nähere Auskunſt wird bereitwilligſt ertheilt auf dem Haupt=Büreau der
Anſtalt zu Darmſtadt, Eliſabethenſtraße Nr. 60, ſowie von den Agenten
derſelben.
[18362
623
Naskenanzug (Hufar) zu verleihen.
Pe Hügelftr. 65 Seitenbau. (1839
Non heute ab koſtet unſere Prima
2) Süßrahmbutter (Centriſugen) wie
der M. 130.
Vereins-Dampf=Molkerei Darmstadlt,
Woogsplatz 3.
[287)
Für die notleidenden deutſchen
Kolo=
uiſten in Rußland gingen ferner bei uns
von: Ungenannt 60 Pf., F. A. 2 M. M. Sch.
und J. T. 4 M. Ed. E. 1 M. Ph. Nicoley,
Roßdorf 5 M. Ungenannt 70 M. (Einſender
dieſer Gabe fordert in herzlicher Bitte die
Wohlhabenden und Reichen dieſer Stadt auf,
ſich mit ihm zu wirkſamer Hilfe für die in
ſo ſchrecklicher Hungersnot lebenden Brüder
in Rußland zu vereinigen. Derſelbe wird,
ſobald etwa 20 Reiche mit Gaben von 50
oder 100 Mark oder mehr ſich ihm
ange=
ſchloſſen haben, ſeinen Dank dafür durch einen
weiteren Beitraz von 50 Mark bethätigen).
Zuſammen 82 M. 60 Pf. Hierzu die früheren
632 M. 43 Pf. Im Ganzen 715 M. 3 Pf.
Um weitere Gaben bittet
die Expedition.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag. 25. Februar 1892.
4. Vorſtellung i. d. 7. Abonnements=Abteilung.
(Rothe Karten giltig.)
Neu einſtudiert:
Die letzte Hexe.
Volksſtück in 3 Akten von Carl Dalmonico.
Vorher:
Menuett von Ernſt Ludwia, Landgraf von
Heſſen (1688-1739).
Anfana 7 Uhr. Ende ¼10 Uhr.
Kaſſe=Oeffnung 6 Uhr.
Wegen Umzug
Großer Augverkau
in den noch vorhandenen Umhängen und Mänteln zu
billigen Preiſen.
enorm
[2870
TEEESAU UA U
Ernſt=Ludwigsſtraße 14.
Freitag, 26. Februar 1892.
5. Vorſtellung i. d. 7. Abonnements=Abteilung.
GBlaue Karten ailtig.)
Fidello.
Große Over in 2 Akten von L. v. Bethoven.
Anfang 7 Uhr. Ende 10 Uhr.
Kaſſe Oeffnung 6 Uhr.
Sonntag, 28. Februar 1892.
6. Vorſtelluna i. d. 7. Abonnements=Abteilung.
(Blaue Karten giltig.)
Mignon.
Oper in 3 Akten von Thomas.
Hierauf:
Wiener Walzer.
Ballet in 3 Bildern von Frappard und Gaul.
Auſik von J. Bayer.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Am Dienstag ſtand im Reichstag die zweite
Beratung des Telegraphengeſetzes auf der Tagesordnung. Der 8½,
welcher nach den Kommiſſionsbeſchlüſſen ausſchließlich dem Reiche
das Recht der Errichtung und des Betriebs von Telegraphenanlagen
einſchließlich der Fernſprechanlagen für Vermittlung von Nachrichten
zuerkennt, wurde gegen die Stimmen der Freiſinnigen in der Faſſung
der Kommiſnon angenommen; 8 2, der das in 8 1 bezeichnete Recht
bedingunasweiſe Vrivatunternehmern und Gemeinden verleiht, wurde
ohne Debatte und Widerſpruch angenommen.
Nach dem =Reichsanzeiger” iſt der Entwurf des neuen Betriebs=
Reglements für die Eiſenbahnen Deutſchlands dem Bundesrate
Zugenangen.
Der Kultusminiſter Graf Zedlitz hat zu einem parlamentariſchen
Eſſen am 29. Einladungen an Mitglieder des Abgeordnetenhauſes,
vornehmlich an diejenigen, die in der Volksſchulkommiſſion wirken,
ergehen laſſen.
Die Volksſchulgeſetz Kommiſſion hat 8 16 nach dem Antrag des
Centrums folgendermaßen angenommen: Der Religionsunterricht
wird in der Volksſchule nur nach den Lehren der ſtaatlich aner
kannten Religionsgeſellſchaft, welcher die Schüler angehören, erteilt.
Der Lehrer darf nur in ſeinem Bekenntnis den Religionsunterricht
geben. Die Kommiſſion nahm ferner 8 17 Abſatz 1 wieder nach
dem Antrag des Centrums folgendermaßen an: Ohne
Religions=
unterricht nach der Lehre ſeines Bekenntniſſes ſoll grundſätzlich kein
einer ſtaatlich anerkannten Religionsgeſellſchaft angehöriges Kind
bleiben. Abſatz 3 blieb unverändert, wonach beſonderer
Religions=
unterricht für mehr als 15 Kinder beſonderen Bekenntniſſes
einzu=
richten iſt. Abſatz 4 handelt von der pflichtmäßigen Teilnahme der
Diſſidentenkinder an dem Religionsunterricht. Die Nationalliberalen
beantragen die Streichung des Abſatzes, was der Abg. Kropatſcheck
(konſ.) bekämpft. Die Abgg. Rickert (freiſ.) und Friedberg (nat. lib.)
befürworten den Antrag. Miniſter Graf Zedlitz führt aus, der
Staat müſſe auch auf die Kinder ohne jedes religiöſe Bekenntnis
Rückſicht nehmen. Die Ausſchließung ſolcher Kinder vom
Religions=
unterricht ſei unvereinbar mit der Ordnung des Schulbetriebes. Er
wolle aber dem nicht widerſprechen, daß ſolche Kinder anderweitig
einen religiöſen Unterricht nachweiſen können. Die Fortſetzung der
Beratung folgte Mittwoch früh.
Auch in konſervativen Keeiſen wächſt die Ueberzeugung, daß die
den Vrivatunterricht betreffenden 85 81 bis 83 des Volksſchulgeſetz
624
entwurfs abgelehnt werden müſſen, und da inzwiſchen bekannt
ge=
worden iſt, daß auch der Kultusminiſter nicht abgeneigt iſt, dieſe dieſer Fakultät ernannt.
Beſtimmungen fallen zu laſſen, ſo ſind die Ausſichten gewachſen,
daß dieſe Varagraphen ſchön in der Kommiſſionsberätung aus
dem Geſetzentwurf entfernt werden.
Die „Kreuzztg." erfährt, das Spionengeſetz ſei durch das
neuer=
längs der ganzen Grenze überall Anknüpfungspunkte für den
Kriegs=
hur der Notſtand und die Hungersnot im ruſſiſchen Reich haben
den Ausbruch verhindert. Troß der materiellen und finanziellen Kriſe
fährt Rußland unverändert in ſeinen militäriſchen Rüſtungen fort. l übten Raübmords iſt, wie bereits geſtern erwähnt, nunmehr
urteilung Beruſung an das Geſamtminiſterium eingereicht.
mit Freyeinet, welcher jedoch nach vorheriger Rückſprache mit ſeinen
Kabinettsbildung. Rouvier antwortete, er würde einige Kollegen
des abgehenden Miniſteriums und politiſche Freunde befragen ünd ſollen, bisher aber noch nicht ausfindig gemacht werden konnten.
am 24. im Elyſée vorſprechen, um Antwort zu geben. Der Erfolg
der Kombination Rouvier wird in politiſchen Kreiſen für ſehr
wahrſcheinlich gehalten.
Nach weiteren Nachrichten wurde, nach förmlicher endgiltiger
Weigerung Freyeinets, Rouvier mit der Bildung des Kabinetts
beauftragt. Die Kombination iſt ſehr ausſichtsreich. Das neue Letzterer hat dunkelblondes Haar und Schnurrbart. Demſelben
Kabinett wird die Mehrzahl der Mitglieder des früheren enthalten,
u. a. Conſtans, Ribot, Freyeinet, Develle und Roche. Loubet dürfte
für Fallieres das Juſtiz=Miniſterium übernehmen. Admiral
Ger=
vais wurde angegangen, das Marineminiſierium zu übernehmen;
er dürfte ſich weigern, aber einem förmlichen Befehle Carnots doch
folgen. Das Programm dürfte gemüßigt ſein und im Rahmen der
konſtitutionellen Rechte ſich bewegen, deren Bedingungen annehmbar
ſind. Vorausſichtlich findet Donnerstag die Konſtituierung ſtatt.
Die Juſtice; wendet ſich ziemlich ſchroff gegen die Verſuche,
Ribot durch den ruſſiſchen Einfluß zu halten, und antwortet auf
eine Petersburger „Habas”Depeſche, welche die Beibehaltung
Frey=
cinets und Ribots als beſte Bürgſchaft der franzöſiſchruſſiſchen
Beziehungen bezeichnet, folgendes: Iſt denn das Gefühl nationaler
Wurde- ünſerem Lande völlig erſtorben? Wie wagt man es, in
einer Angelegenheit, die uns allein angeht, ſich auf den Wunſch
eines fremden Volkes zu berufen! Wir geben Rußland keinen Rat,
wie es ſeine inneren Angelegenheiten regeln ſoll; wir erwarten von
Rußland dasſelbe. Die Freundſchaft kann nur dann beſiehen, wenn
ſie auf die Unabhängigkeit und die Würde aller Beteiligten ſich
begründet. Wenn es wahr iſt, daß gewiſſe Diplomaten geneigt
ſind, dieſe Grundregel zu vergeſſen, ſo ſollten die, für die ſie
ein=
ireten, die erſten ſein, ſie ihnen ins Gedächtnis zu rufen. Für heute
wollen wir nicht mehr ſagen.
Belgien. Die Förderation der klerikalen Vereinigung ſtimmte
nach einer Rede Woeſtes gegen das allgemeine Wahlrecht und gegen
das Referendum, von denen namentlich das letztere aufs heſtigſte
bekämpft wurde.
Portugal. Die Pairskammer nahm am 23. die
Finanzvor=
lage in vollem Umfanae definitiv an.
Schweden und Norwegen. Die Lage ſcheint ſich weiter
zu=
zuſpitzen. Die „Konſervative Heitung' will wiſſen, daß das
Entgegen=
kommen des Königs gegenüber den Forderungen der norwegiſchen
Regierung als Kabinettsfrage ſeitens des ſchwediſchen Miniſteriums
betrachtet wird. Das norwegiſche Miniſterium wird von mindeſtens
70 Varlamentsmitgliedern von 114 geſtützt.
Bulgarien. Der Prozeß gegen die der Mitſchuld an der
Er=
mordung des weiland Finanzminiſters Beltſchew verdächtigen
Ge=
fargenen wird demnächſt ſeinen Anfang nehmen. Die Akten ſind
dem Kriegsminiſterium zugeſtellt worden, um die Aufſtellung der
Anklageſchrift zu veranlaſſen. Die Angeklagten werden von einem
Militärgericht abgeurteilt werden, wie es in dem Geſetze gegen
das Räuberweſen vorgeſehen iſt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 25. Februar.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern
den Generalmajor z. D. v. Weſternbagen, den Vremierlieutenant
Frhrn. v. Rotsmann vom 1. Großh. Inf.=Regt. Nr. 115,
komman=
diert als Adjutant zur 39. Infanterie=Brigade, den
Sekondlieute=
nant v. Zangen I. vom Großh. Feld=Art.=Regt. Nr. 25 den
Kam=
merherrn v. Jöden Koniecpolski, den Bürgermeiſter Schwinn von
Hetzbach, die Katharina Amendt von hier; zum Vortrag den
Staats=
mimiſter Finger, den Oberceremonienmeiſter Geheimerat v. Werner,
den Ordenskanzler Generalmajor z. D. v. Herff, den
Oberſtall=
meiſter Frhrn. v. Nordeck zur Rabenau, den Kabinettsſekretär
Röm=
held. den Hoftheaterdirektor Wünzer.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 17. Febr.
den außerordentlichen Profeſſor an der evangeliſch=theologiſchen
Fakultät der Landes=Univerſität Lic. Wilhelm Valdenſperger
Nr. 47
mit Wirkung vom 1. März d. J. zum ordentlichen Profeſſor ir
Se. Könial. Hoheit der Großherzog haben am 22. Febr.
der Dienſtmagd Anna Katharina Ohly zu Münzenberg die ſilberne
Medaille des Ludwigsordens verliehen.
Militärdienſtnachrichten. Johanßen, Sek=Lt.
liche Vorgehen Rußlands veranlaßt worden, welches in unerhörter vom 1. Großh. Heſſ. Drag.=Regt. Nr. 23. in das Huſaren=Regiment/
Weiſe Kundſchafter über die Grenze nach Deutſchland ſendet und Kaiſer Franz Joſeph von Oeſterreich König von Ungarn Nr. 16
verſetzt: Vortepee Unteroffizier v. Kietzel 1. bisher Oberprimaner
fall ſucht. Der Krieg hat unmittelbar vor der Thür geſtanden, 1 der Haupt=Kadettenanſtalt, als Vortepee Fähnrich bei dem 1. Großh.
Heſſ. Inf.=Reat. Nr. 115 eingeſtellt.
Wegen des an dem Landwirt Arndt von Mörfelden ver=
Der Abg. Graf Limburg=Stirum hat am 23. wegen ſeiner Ver= gegen den Schubmacher Chriſtian Kuhmichel aus Schierſtein
Termin zur Hauptverhandlung auf Montag, den 21. März. anbe=
Frankreich. Präſident Carnot konferierte am 23. nachmittags raumt worden. Zu demſelben ſind über 100 Verſonen als Zeugen
geladen und deshalb 4 Tage zu der Verhandlung vorgeſehen. Wie
Freunden die Neubildung des Kabinetts ablehnte. Spät abends 1 wir nun aus einem Ausſchreiben der Großh. Staatsanwaltſchaft
beauftragte Carnot durch einen beſonderen Kurier Rouvier mit der Darmſtadt entnehmen legt dieſe Behörde großen Wert auf die
Er=
mittlung von 3 Perſonen, die auch als Zeugen vernommen werden
Es ſind dies: 1) der Schuhmacher Chriſtian Herbſt aus
Walden=
burg in Schleſien, 2) der ca. 50 Jahre alte ledige Schneidergeſelle
Georg Hölzer aus Lahr, Amt Hadamar und 3) der am 30.
Sep=
tember 1860 zu Koblenz geborene Johann Götten, Taglöhner,
Sohn des in Koblenz unterm Stern 3 wohnhaften Stephan Götten.
fehlen an der einen Hand 2 Finger. Im Intereſſe der in der
letzten Zeit ſo oft gefährdeten öffentlichen Sicherheit dürfte es ſich
für jedermann, der über den Aufenthalt einer dieſer drei Perſonen
Auskunft zu geben vermag, empfehlen, hiervon der nächſten
Polizei=
behörde Mitteilung zu machen.
Die Deutſche Kolonialgeſellſchaft, Abt.
Darm=
ſtadt, iſt in der erfreulichen Lage, einſtweilen mitteilen zu können,
daß der berühmte Afrikareiſende Vremierlieutenant Morgen am
Donnerstag, den 17. März, abends einen Vortrag über ſeine
Forſchungsreiſen im Hinterland von Kamerun halten wird. Nähere
Ankündigung folgt noch.
Poſtaliſches. In Darmſtadt iſt, wie bereits ſchon
ein=
mal erwähnt, die Einrichtung getroffen worden, daß die vom
Zoll=
auslande eingehenden zollpflichtigen Pakete auf Verlangen der
Em=
pfänger ohne deren Beiſein durch einen Poſtbeamten verzollt
wer=
den können. Zu dieſem Zwecke iſt den Begleitadreſſen zu
zollpflich=
tigen Paketen jedesmal ein gedrucktes Formular zu einer Erklaͤrung
beigeſügt, durch welche die Poſtbehörde zur Vertretung des
Em=
pfängers bei der Verzollung ermächtigt wird. Dieſe Erklärung hat
der Empfänger eintretendenfalls mit ſeiner Namensunterſchrift zu
verſehen und nebſt der Begleitadreſſe an das Poſtamt 1
zurückzu=
geben. Die Sendungen werden alsdann nach der Verzollung den
Empfängern unter Einziehung des Zolls und einer
Verzollungs=
gebühr von 20 Pf. durch den Paketbeſteller überbracht. Bei Paketen
bis zum Gewichte von 5 Kilogramm iſt in dieſer
Verzollungsge=
bühr das Paketbeſtellgeld mit einbegriffen, bei ſchwereren Paketen
wird noch das beſtimmungsmäßige Paketbeſtellgeld erhoben. Durch
dieſes Verfahren wird den Vaketempfängern nicht allein der oft ſ
läſtige und mit Heitverluſt verbundene Weg zum Hauptſteueramte
erſpart, ſondern es wird auch häufig eine frühere Aushändigung
der Vakete erreicht. Letzteres iſt namentlich dann der Fall, wenn Il
die Poſtbehörde, wie es zuläſſig iſt, ein für allemal von dem
Em=
pfänger ermächtigt wird, die vom Auslande eingehenden Pakete zu
verzollen. Derartige Anträge ſind an die Ober=Poſidirektion Daru=.
ſtadt zu richten.
Wir weiſen wiederholt auf die außerordentlichen Vorteile
hin, welche der Privatbeamten=Verein zur
Unter=
ſtützung in Sterbefällen bietet der es ſich zur Aufgabe
ge=
ſtellt hat, die Sorgen einer Familie beim Lode des Familienoberhauptes
oder irgend eines ſeiner Familienglieder zu mildern oder gänzlich
zu beſeitigen. Dieſer Verein hat die Einrichtung getroffen, ſeinen
Mitgliedern in raſcheſter und ausgiebigſter Weiſe zu
belfen; er ſetzt ſich vornehmlich aus Kaufleuten, Technikern,
Che=
mikern, Staats=, Kommunal= und Privatbeamten, ſelbſtändigen
Ge=
ſchäftsleuten, ſowie ſelbſtändigen Frauen zuſammen. In
Gemein=
ſchaft mit den Vereinen Freimaurerloge, Bezirkslehrerverein
Darm=
ſtadt, Großh Hoftheater und Großh. Hofmuſik, Sterbekaſſeverein ſ
Ruhe und Eiſenbahnbeamten=Verein hat der Verein Verträge mit be=
Schreinern und Leichenwagengeſellſchaften abgeſchloſſen, wodurch
ſich die Beerdigungskoſten ganz bedeutend ermävigen, während die
Art der Beerdigung ſelbſt eine höchſt anſtändige genannt werden 1
muß. Ebenſo hat der Verein mit den Beſitzern des Alicebades
und dem Badunternehmer Herrn J. Nohl in der Martinsſtraße
ein Uebereinkommen getroffen, wonach die Mitglieder und deren
Angehörige in der Lage ſind. Bäder zu anſehnlich ermäßigten
Preiſen nehmen zu können. Ferner hat ſich auf Anſuchen des 15
Vereins eine Reihe von Avotheken bereit erklärt, den Mitgliedern
nebſt Angehörigen des Vereins den Preis der Medikamente bei
Barzahlung um 10 pCt. zu ermäßigen. Ta bei dem Eintritt in8
den Verein nur ein mäßges Eintrittsgeld feſtgeſtellt nach dem Alter 5
Beilage zu Nr. 47 des „Darmſtädter Tagblatt” vom 25. Februar 1892.
des Aufzunehmenden), ein jährlicher, ſtändiger, zur Stärkung der
Reſerven beſtimmter Beitrag von nur 1 M. erhoben wird und für
den nächſten Todesfall 1 M. pro Mitglied im Voraus zur Erhebung
und eintretenden Falls zur Auszahlung gelangt, ſo ergiebt ſich
wohl hieraus. daß durch Weniges viel erreicht werden kann, wenn
der Sinn dafür vorhanden iſt. Beim Ableben eines Mitaliedes
wird an deſſen geſetzliche Erben oder an die von ihm beſtimmte
erſon Zahlung geleiſtet, und zwar labzüglich einiger ganz
gering=
ügiger, ſtatutariſch feſtgeſetzter Beiträge) ſo viel Mark, als der
Verein Mitglieder zählk. Der Verein umfaßt ſeit ſeinem Beſtehen
1885) bereits eine Mitgliederzahl von weit über 300. Allerdings
immer noch eine kleine Zahl im Verhältnis zu derjenigen, die der
Verein aufweiſen könnte, wenn ihm diejenigen Perſonen, die dazu
n der Lage ſind, angehören würden. Es ſei deshalb an alle dieſe
erren und Frauen die Aufforderung gerichtet, im Intereſſe ihrer
amilien nicht zu verſäumen, ihren Beitritt recht bald zu erklären.
ſchriftliche Aufnahmegeſuche oder ſonſtige Anfragen, welche
bereit=
villigſt und bald erledigt werden, beliebe man an den Vorſtand
es „Brivatbeamten=Vereins zur Unterſtützung in Sterbefällen' zu
ichten.
Zu dem Verkauf des Zeuahauſes auf den Abbruch
ben ſich. dem „T. A. zufolge, 6 Unternehmer mit Geboten von
2000-18090 M. gemeldet. Die Genehmigung iſt noch nicht
er=
iIt worden.
„ In der Nacht von Montag auf Dienstag wurde ein hier
ſchäftigter Kürſchnergehilfe in der Rheinſtraße von mehreren
urſchen verfolgt und erhielt hierbei mit einem Stock derart einen
chlag auf den Kopf, daß er in Ohnmacht verfiel und ſchwer
rletzt in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht werden mußte,
wo=
lbſt er verbunden wurde.
1 Eine in der Dieburgerſtraße wohnende ältere Frau ließ ſich
n Dienstag den ganzen Tag bei den Hausbewohnern nicht ſehen,
eshalb letztere am Abend die Wohnung öffnen ließen. Sie fanden
ie Frau entkleidet ouf dem Boden ohnmächtig liegend und wurde
ieſelbe ſofort in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht.
N Der Kammermuſiker i. P. Georg Göttmann iſt ſeit
Sams=
g abend aus ſeiner Wohnung unter Umſtänden verſchwunden,
ie darauf ſchließen laſſen, daß er ſich ein Leid angethan hat.
Gött=
ann iſt 71 Jahre alt und von mittlerer Geſtalt. Die nach dem
erbleib desſelben angeſtellten Recherchen waren bis jetzt reſultatlos.
Von den Verkaufsſtellen der Karten für die nächſten
Mon=
g ſtattfindende Theater=Vorſtellung „Der
Otten=
oſers durch die Darmſtädter Narrhalla (Zug=Verein)
ird uns mitgeteilt, daß der Karten=Verkauf ein
außer=
ordentlich lebhafter ſei und es ſich deshalb empfehle, bei Zeiten
ich einen numerierten Platz zu ſichern. In den letzten Lanen
or der Aufführung werden hiernach numerierte Plätze kaum noch
zu haben ſein.
Eingeſandt. Gewiß iſt es im Sinne vieler Intereſſenten,
inmal einen Mißſtand zur Sprache zu bringen, deſſen Auftreten
on den beteiligten Kreiſen, meiſt Witwen, bereits ſchwer
mpfunden wird. Es betriſft dies die niedrigen und
fort=
vährend weiter unterbotenen Penſionspreiſe für
Stu=
ierende und Schüler. Wie iſt es heut zu Tage möglich, in
Inbetracht der in den letzten Jahren im Preiſe ſtets ſteigenden
ebensmittel, jungen Leuten den Entwickelungsjahren entſprechende,
räftige Koſt zu den Preiſen zu geben, wie man ſolche hierorts
nanchmal hört und angezeigt lieſt. Jede tüchtige Hausfrau wird
viſſen. daß man zu ſolchen Preiſen unmöglich einen anſtändigen
nd reichlichen Tiſch zu bieten vermag und iſt es um ſo
bedauer=
icher, daß junge Leute, verlockt durch derartige Offerten, im öfteren
Bechſel, größtenteils Witwen, die durch Penſionäre ihren
Unter=
alt ſuchen müſſen, durch ſolches Unterbieten der
Penſions=
reiſe am ſchwerſten ſchädigen. Auswärtige junge Leute kann
an öfter ihr Erſtaunen ausdrücken hören über die hieſigen niederen
enſionspreiſe gegenüber denjenigen in anderen Städten. Trotzdem
vird aber von vielen Studierenden gerade bei alleinſtehenden Witwen,
ie der Konkurrenz wegen dieſem Anſinnen nicht energiſch
ent=
egen zu treten wagen, es verſucht, durch Abzug der kleinen Ferien
ie nötigen Bierkreuzer am Penſionspreiſe herauszuſchlagen. Es
äre daher freudig zu begrüßen, wenn die Mehrzahl der
Penſions=
eber ſich dahin verſtändigen wollten einen gleichmäßigen,
anſtän=
igen Preis feſtzuſetzen und auch betreffs aller weiteren Bedingungen
ch einiaten.
1 Arheilgen, 23. Februar. Monate lana koſtete hier bei
77
llen Metzgern das Pfund Rindfleiſch 68 Pf. Kamen aber
ie Metzger zu einem Landwirt, um ein Stück Schlachtvieh zu
aufen, ſo leaten ſie Gebole ein, die in gar keinem Verhältnis zum
adenpreis ſtanden. Deshalb entſchloſſen ſich verſchiedene Landwirte,
r Vieh ſelbſt zu ſchlachten und das Pfund für 50, ja ſogar zu
5 Pf. „auszuhauen;, wobei ſie immer noch ihre Rechnung fanden.
adurch wurden die Metzger genötigt, um nicht ihre Geſchäfte
ein=
ellen zu müſſen, bekannt machen zu laſſen, daß auch bei ihnen
unmehr das Pfund Rindfleiſch zu 50 Pf. zu haben ſei. — Viele
meinen, die Bäcker möchten ſich daran ein Beiſpiel nehmen und auch
bald um einige Pfennige am Laib Brod abſchlagen.
4. Mainz. 23. Februar. Einem hieſigen bisher in ſehr
dürf=
tigen Verhältniſſen lebenden Handwerker iſt eine amerikaniſche
Erb=
ſchaft im Betrage von vier Millionen Mark zugefallen.
Dem Ueberglücklichen ſind heute 80000 M. als erſte Rate dieſer
Erbſchaft von einem hieſigen Bankier ausbezahlt worden.- Wie
die hieſigen Lokalblätter mitteilen, hat man in dem nahen Groß=
Winternheim in einem Keller die Leiche eines vor drei Jahren
plötzlich verſchwundenen Mädchens gefunden.
8t. Frankfurt,. 23. Februar. Auf Einladung der
Elektrotech=
niſchen Geſellſchaft fand geſtern abend eine überaus zahlreiche
Ver=
ſammlung zur Erörterung über das Telegraphen=Geſetz
ſtatt. Man verwahrte ſich ausdrücklich gegen den Vorwurf,
grund=
ſätzlicher Oppoſition gegen die Reichspoſtbehörde und erkannte im
Gegenteil ausdrücklich deren Wirkſamkeit an. Man beſchloß mit
allen zuläſſigen Mitteln der drohenden ſchweren Schädigung
ent=
gegenzutreten und ſendete auch in dieſer Richtung ein Telegramm
an den Reichstag.
Köln. 23. Februar. Von der Strafkammer wurde heute der
Sattler Auguſt Salinsky von hier, der General=Agent Paul Ernſt
Wonnberger aus Berlin und der Heilkünſtler Richard
Mohr=
mann äus Berlin wegen Betrugs, fahrläſiger Körperverletzung.
Ankündigung von Geheimmitteln ꝛc. zu je 6 Monaten Gefängnis.
Mohrmann außerdem zu 1500 M. und wegen Verkaufs von
Arz=
neien zu 50 M. Geldbuße verurteilt. Es handelte ſich um den
Gebrauch des Mohrmann'ſchen Mittels geaen Bandwurm, welches
in der Apotheke 1 M. koſtet und von den Patienten mit 10-30 M.
bezahlt werden mußte; außerdem muß dieſes Mittel mit großer
Vorſicht gegeben werden. während z. B. der Angeklaate Salinsky,
der im Auftrage Mohrmanns handelte, ohne weiteres jeden, der zu
ihm kam, für bandwurmkrank erklärte und friſch drauflos kurierte.
Von den 100 vernommenen Zeugen hatte eine Anzahl
Körperver=
letzungen durch den Gebrauch des Mittels erlitten.
Berlin. 23. Februar. Nach der „Poſt' beginnt die
Nieder=
reißung der Schloßfreiheit am 15. Juni. Nunmehr ſei
es endgiltig entſchieden, daß das Kaiſer Wilhelm=Denkmal auf der
Schloßfreiheit errichtet werde.
Die merkwürdigſten Bittgeſuche gelangen oft an
unſeren Kaiſer. Da bittet einer um Begnadigung: der andere
um Unterſtützung; der dritte um Freilaſſung des Sohnes vom
Militär; ein anderer um eine Nähmaſchine, wieder einer um
Ver=
ſetzung in den Adelſtand; jener klagt über die Behöoͤrden und
ver=
langt „ſein Recht:; der da erbittet den Kaiſer als Pathen; dieſer
wieder ſucht um gütige Ueberlaſſung eines „abgelegten
Klaviers=
nach; ein anderer fragt, ob er nicht einen Fahrſtuhl bekommen
könne, den die Kaiſerlichen Prinzen nicht mehr brauchen
eine
wahre olla potrida von Wünſchen und Begehren. Allen aber hat
die Krone abgeſchoſſen ein biederer Tiſchler aus einem kleinen
Orte im Elſaß, der, wie die „Straßb. Poſt' erzählt, da ſchlankweg
„dreiſtig und gottesfürchtig; den Kaiſer um - - — die Bezahlung
ſeiner „Kaiſergeburtstagszeche: bittet.
Berlin, 24. Febr. Die Großherzogin Alexandrine von
Mecklenburg=Schwerin, die Schweſter Kaiſer Wilhelms I.
Großtante des regierenden Kaiſers, Großmutter des regierenden
Großherzogs, trat geſtern in ihr 90. Lebensjahr. Als einzig noch
lebende Tochter König Friedrich Wilhelms III. und der
unvergeß=
lichen Königin Luiſe, iſt ſie gegenwärtig das älteſte Mitglied des
Hohenzollernhauſes und die älteſte aller fürſtlichen Frauen. Mit
19 Jahren vermählte ſie ſich dem Großherzog Paul Friedrich von
Mecklenburg=Schwerin, der ihr nach 2jähriger Ehe am 7. März
1842, alſo vor beinahe 50 Jahren, durch den Tod entriſſen wurde.
Ebenſo hat ſie alle ihre Kinder in das Grab ſinken ſehen müſſen,
den Großherzog Friedrich Franz II., den Herzog Wilhelm und die
Herzogin Luiſe, die mit dem Fürſten Hugo zu Windiſchgrätz
ver=
mählt war.
Das Landgericht verurteilte den Kaufmann Schwieger, der
in Gemeinſchaft mit dem flüchtigen Buchhalter Frank die Deutſche
Bank durch Rubelſpekulationen um 3220558 M. geſchädigt hat,
zu vierjährigem Gefängnis und 3000 M. Geldſtrafe.
Hamburg. 23. Februar. Das Seeamt verkündigte heute
einen Spruch in der Angelegenheit des Poſtdampfers=
Sommer=
feld;, auf welchem während der Fahrt nach Auſtralien die Heizer
ſo ſchlecht behandelt wurden, daß deren drei in die See ſprangen,
während 26 Mann von der Beſatzung deſertierten. Das Seeamt
erteilte dem für die Vorfälle verantwortlich gemachten Kavitän
Peterſen und dem erſten Maſchiniſten Fenck den ſchärfſten Tadel
und überwies die Angelegenheit der Staatsanwaltſchaft zu weiterem
Vorgehen, welche beide bereits verhaftet hat.
Bremen, 23. Februar. Nach einem Telegramm aus San
Francisco iſt das nach Bremen gehörige Schiff „Clara', Kapitän
Joh. Kuhlmann, auf See verbrannt. Der Kapitän und
12 Mann Beſatzung ſind in San Francisco gelandet. Die,Clara-
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Ne. 47
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war am 22. Juli v. J. mit 2300 Tons Kohlen von Birkenhead
nach San Francisco abgeſegelt, hatte am 14. Oktober v. J. mit
gebrochenen Ruderpfoſten Rio de Janeiro angelaufen und nach der
Reparatur am 4. November v. J. ihre Reiſe fortgeſetzt.
Danzig. 24. Februar. Der Danziger Zeitung; zufolge teilte
der Volizeidirektor geſtern im hieſigen Magiſtrat mit, 3000
Ar=
beiter und 1006 Arbeiterinnen ſeien ohne Erwerb,
und in großer Not. Der Volizeidirektor erſuchte den Magiſtrat
um ſchleunige Erwägung über Schaffung von Arbeitsgelegenheit.
Paris. 23. Februar. Die Königin von England kommt
am 19. März in Hyeres an und wird vom franzöſiſchen Geſchwader
begrüßt.
Paris. 24. Februar. Am 15. d. M. waren in der Fabrik in
Soiſy=ſous=Etiolles 35 Kilogr. Dynamitbomben geſtohlen worden.
Da nun die Polizei erfahren hatte. daß Pariſer Anarchiſten ſeit
einiger Zeit im Beſitz von Dynamitbomben ſeien, ſo wurden geſtern
von 10 Volizeikommiſſaren Hausſuchungen vorgenommen. Ueber
das Ergebnis verlautet bis jetzt nur, daß in Clichy bei einigen
Auarchiſten Oynamit gefunden wurde, und daß drei Perſonen
ver=
haftet worden ſind. — Der „Temps' meldet, daß der Fund von
Dynamitpatronen bei dem Anarchiſten Bordier in Asnieres gemacht
wurde, welcher mit mehreren Genoſſen in Asnieres ein Lokal
ge=
mietet hatte unter dem Namen „Gorole des études socialest. Die
Patronen wurden dort in einem Ofen entdeckt. Gegenwärtig dauern
die polizeilichen Unterſuchungen fort. Zwei neue Verhaftungen
wurden heute nachmittag vorgenommen.
Liſſabon, 24. Februar. Das frühere Mitglied des
Verwal=
tungsrats der portugieſiſchen Eiſenbahnen, Rodrigues
Vascon=
cellos,. hat ſich entleibt.
Rom, 23. Februar. Kardinal Mermillod iſt heute
vor=
mittag halb 12 Uhr an einem Krebsgeſchwür in den Eingeweiden
geſtorben.
Petersburg, 17. Februar. Ein Fall, wie große Diebe
durch kleine Diebe entdeckt wurden, wird aus dem Kreiſe
Meli=
topol gemeldet. In einem Dorfe hatten mehrere Bauern beſchloſſen,
aus den Getreideniederlagen örtlicher Händler Korn zu ſtehlen. Sie
begaben ſich zu dieſem Zweck mit mehreren Säcken zu den
Lager=
häuſern, welche auf ziemlich hohen Pfählen erbaut waren, krochen
unter die Dielen und bohrten von unten mehrere Löcher in die
Getreidekammern. Das Korn floß in die Säcke und dieſe waren
bald bis oben gefüllt. Nun traten die Diebe den Rückweg an,
wurden dabei jedoch ertappt und ſamt den Säcken dem
Gemeinde=
gericht vorgeſtellt. Wie groß war nun aller Erſtaunen, als in den
Säcken ſtatt des Kornes nur Abfälle, Sand, Kornrade, kurz ein
ſchreckliches Hixtum compositum gefunden wurde, das die örtlichen
Händler zur Abſendung nach Odeſſa aufgekauft hatten. In Odeſſa
ollte damit das gute Korn gefälſcht werden!
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 23. Februar.
„Die Jungfrau von Orleansr.
E. A. In dem Reigen der Schiller'ſchen Dramen nimmt die
„Jungfrau' eine eigentümlich aparte, man könnte faſt ſagen iſolierte
Stellung ein. Die, welche an Schiller hauptſächlich den Dichter
der Bilder und Gleichniſſe, des theatraliſchen Kothurngangs lieben,
dürften vielleicht gerade dieſem Werk einen bevorzugten Platz
an=
weiſen. Wem dagegen die innere dramatiſch=logiſche Verknüpfung
der Begebenheiten, die tragiſche Idee die Hauptſache iſt, bleibt
dieſem berauſchenden Wortgepränge gegenüber, das ſich faſt
opern=
haft ausbreitet, etwas kühler. Streng genommen berührt uns die
„ Jungfrau; = und bei keinem anderen Schiller'ſchen Drama iſt
dies der Fall - ſo fremd wie die feudal=ritterliche Weltanſchauung.
in der die Wurzeln ihrer Exiſtenz ruhen. Auch für die
Schauſpiel=
kunſt bringt das ein Mißverhältnis zuwege. Iſt der große heroiſche
Stil ſchon an und für ſich im Aus ſterben begriffen, ſo iſt die
Künſtlerin, welche als Jungfrau von Orleans das Heldenhafte der
Gottesſtreiterin mit dem viſionären Schauen der Prophetin und
den zarten Regungen einer einfachen Frauenſeele zu vereinen weiß,
äußerſt ſelten. Ein oder der andere Zug wird meiſtens abfallen,
kaum alle Momente zum harmoniſchen Ganzen auswachſen.
Frl. Cramer der die klaſſiſche und mehr noch die moderne
Litteratur eine Reibe hochintereſſanter Aufgaben zuweiſt, in denen
ihr künſtleriſches Vermögen reſtlos aufgehen kann. vermag die
Johanna d’Arc nur bis zü einem gewiſſen Grade zu decken. Das
zeigte gleich der große Monolog des Vorſpiels, der verſtändig
auf=
gefaßt und aut deklamiert, doch nirgends biſionären Aufflug nahm,
vielmehr völlig in den Erdenregionen verharrte. Ueberhaupt blieb
die Künſtlerin hinter der Meinüng des Dichters da zurück, wo das
Eindringen in den überſinnlichen Gehalt des Stoffs gefordert
wird. Die höhere Natur ihrer Sendung bekundete Frl. Cxamers
Johanna hauptſächlich in dem Auftritt, da ſie vor König und Edlen
die Erſcheinung der Himmelskönigin ſchildert und ſich als ihr
Werk=
zeug bealaubigk. Wenn die Hauptſchwäche der Leiſtung in dem
erſten Monolog. der gar kein Expoſe, gar keine Einleitung und
keinen Unteraründ für die Geſtalt der Heldin ſchuf, zu ſuchen iſt,
ſo lag die Stärke entſchieden in jenen Szenen, welche die einfachen
Naturlaute weiblichen Empfindens hervortreten ließen. Nach der
Begegnung mit Lionel wüchs dieje Johanna von Auftritt zu
Auf=
tritt, um nunmehr mühelos, der urſprünglichen Begabung
ver=
trauend, in allem folgenden auf den Gipfel der Dichtung zu
ge=
langen. Die ergreifenden Schlußworte, in denen der Kampf bereits
verſchlungen iſt in den Sieg, übten auf die Hörer ihre volle Wirkung.
wie denn überhaupt das Finale zu einem großen, figurenreichen
Hiſtorienbilde ſich entfaltete. Es würde ſich empfehlen, wenn dieſes
Bild auch noch in ſeiner Ruhe verbliebe, ſobald der Applaus
ein=
ſetzt und der Vorhang ſich abermals heben muß. Hier iſt dann
ſchon alles in Auflöſung begriffen. die Darſtellerin der Hauptrolle
bereits zum Verſönlichen zurückgekehrt, während die übrigen
Mit=
wirkenden nach rechts und links auseinander ſtieben. Warum muß
man denn ſo jählings aus der Illuſion geriſſen werden ?
Die ſzeniſche Einrichtung des Werkes war mit Verſtändnis und
Gewiſſenhaftigkeit erfolat. Die zahlreichen Aufzüge, Fahnenattitüden,
Einzel= und Maſſengeſechte kamen exakt heraus. Es iſt
ſelbſtver=
ſtändlich, daß ein Drama wie die „Jungfrau” nicht ohne Strich
auf die Bühne gelangen kann. Aber nicht immer vermochten wir
dieſen Strichen beizuſtimmen. Die Szene mit Montgomery müßte
unbedingt bleiben. Sie iſt für den Oraanismus des Stückes,
be=
ſonders aber für die Wendung in den Gefühlen der Johann von
der arößten Wichtigkeit, ſie iſt faſt noch wichtiger als die Erſcheinung
des ſchwarzen Ritters. Denn von dem lechzenden Durſt der Heroine
nach Feindesblut werden wir ja ſonſt durch kein einziges Beiſpiel,
das ſich vor unſeren Augen zuträgt, überführt. Außerdem tritt,
wenn dieſe Szene bleibt, die jedenfalls Schiller für höchſt
not=
wendig hielt, der Gegenſatz zwiſchen der Erbarmungsloſigkeit und
der dann plötzlich aufſteigenden Wallung des Mitgefühls, als ſie
Lionel erblickt, ſchärfer hervor und rückt die Schuld der Johanna
in ein beſtimmteres Licht. Schiller hat in der „Jungfrau; alle
Schärfen, Ecken und Härten traaiſcher Situation' ſo gefliſſentlich
vermieden, alles gleichſam in Duft und Weihrauch aufgelöſt, daß
kaum eine einzige Fiaur Gelegenheit zu entſcheidender Charakteriſtik
findet. Einzig die Geſtalten des Talbot und des Dunois können
darin noch etwas bedeuten. Herr Edward ſpielte den ritterlichen
Baſtard mit edlem Feuer und nobler Haltung. Herr Dalmonico
fand für den düſteren, engliſchen Feldherrn den richtigen Ton und
gab beſonders die Erſcheinung des „ſchwarzen Ritters' ausdrucksvoll.
Herrn Hackers Lionel wollte uns gegen früher etwas matt
er=
ſcheinen. Die paſſive, zaghafte Natur des Dauphin fand an Herrn
Steude einen entſprechenden Vertreter; etwas mehr Poeſie könnte
allerdings die Geſtalt des Karl vertragen. Die Agnes Sorel.
welcher der Dichter jede Zweideutigkeit genommen hat, wurde von
Frl. Brand mit gewinnender Anmut verkörpert. Frl. Berl hätte
die Worte der Jſabeau mit noch etwas ſchärferem Stachel
ver=
ſehen können. Die „Wölfin, die wutſchnaubende Megäre' trat nicht
beſtimmt genug in die Erſcheinung. Die ſchlichte, herbe Einfachheit
des alten, eigenſinnigen Thibaut brachte Herr Knisvel zu
über=
zeugendem Ausdruck. Die Ritter und Würdenträger am Hofe des
Dauphin hatten durchweg die geeigneten Vertreter gefunden. Der
Bericht des lothring'ſchen Ritters „Wir hatten ſechzehn Fähnlein
aufgebracht; ward durch Herrn Mayer klar und ſachgemäß
behendelt.
Dankſagung.
Verwandten, Freunden und Bekannten, ſowie den Herren
des Droſchkenkutſcher=Vereins, die ſich bei der Beerdigung
unſeres lieben Vaters, Bruders und Schwagers
August Munitsch
beteiligten, ſagen wir unſeren innigſten Dank.
Darmſtadt, den 24. Februar 1892.
(2872
Die trauernden Hinterbliebenen.
Tageskalender.
Samstag. 27. Februar: Ball des Geſangvereins Männer=Quartet
Beſſungen in der Reſtauration Hauſt.-Vortrag von Frau Loeper=
Houſelle zum Beſten des Lehrerinnen=Heims im „Darmſtädter Hof.
Sonntag, 28. Februar: Fremdenſitzung der Darmſtädter Narrhalla
(Zugverein) im Saalbau. - Generalverſammlung des Katholiken=
Vereins. — Maskenball des katholiſchen Geſellvereins.
Dienstag, 1. März: Maskenball der Darmſtädter Narrhalla (8ug=
Verein) im Saalbau. - Große Kappenfahrt der Darmſtädter
Narrhalla (Zugverein).
Hierzu 2 Beilagen für Nichtpoſtabonnenten: 1) Theaterzettel der „Darmſtädter Narrhallal zur der Aufführung des =Ottenſoſers.
2) Beilage von C. Köhler's Buchhandlung, „Verein der Bücherfreunden beir.
Druck und Verlaa: J. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.