Abennementspreis
Olerelſührlich 1Mark 50 Pf., halb= 3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärtz werden von allen Poſt=
Imtern Beſtellungen
entgegenge=
nommen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtaufiſchlag.
155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
2huſlltoltp ꝛeurtryaenihootutt.
Inſerale
für das
woͤchentl. Gmal erſcheinende Tagblatt
werden angenommen: in Darmſtadt.
von der Expedition, Rheinſtt. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Echießhausſtraße 14. ſowie auswärn
von allen Annoneen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Lreisamts, des Großh. Volizeiamts und der anderen Behörden.
N4I.
Donnerstag den 18. Februar.
1892.
neberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 1. bis 15. Februar 1892.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 23.
Korn per Sack
100 Kilo M. 22.50. - Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 18.-. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 1450.
Darmſtadt, den 16. Februar 1892.
Großherzogliches Polizeiamt.
neberſicht.
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 1. bis 15. Februar 1892.
Butter per ¹ Kilo M. -.95, desgl. in Partien M. - 85.
Eier per Stück 7½ Pfa., desgl. per 25 Stück M. 1.88.
Kartoffeln per 100 Kilo. M. 8.50, desgl. per 25 Kilo
M. 2.70. — Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.15. - Heu per
50 Kilo M. 3.25.
Darmſtadt, den 16. Februar 1892.
Großherzogliches Polizeiamt. 12501
B e k a n n t m a ch u n g.
Der Ortsgeſundheitsrath zu Karlsruhe veröffentlicht nachſtehende Bekanntmachung:
Unter den Ueberſchriften „Lunge und Hals=, „Bruſt= und Halsleiden= u. dergl. wird in vielen Blättern, ſowie in
Bro=
ſchüren und Flugblättern als Heilmittel gegen Lungentuberkuloſe und Influenza der „ruſſiſche Bruſtthee” zu haben bei
Ernſt Weidemann in Liebenburg a. Harz. in marktſchreieriſcher Weiſe angeprieſen. Der „kuſſiſche Bruſtthee iſt identiſch
mit dem ſrülher unter dem Namen „Homeriana' vertriebenen „Heilmittel= und beſteht, wie wir ſchon früher nachgewieſen
haben, einfach aus getrocknetem „Vogelknöterich= (polygonum aviculare, welcher nicht nur in Rußland, ſondern überall, auch
bei uns an Wegen, auf Aeckern und in Gärten in großer Menge wächſt. Selbſtverſtändlich kommt dieſer Pflanze die ihr
zu=
geſchriebene Heilwirkung nicht zu. Der Vertrieb derſelben erweiſt ſich vielmehr als Ausbeutung der Leidenden, indem eine
Kur mit dem Mittel auf etwa 30 Mark zu ſtehen kömmt.
Wir warnen daher wiederholt vor dieſer Ausbeutung, welche um ſo bedenklicher iſt, als bei der langen Dauer der
an=
geprieſenen Kur die loſtbarſte Zeit für eine ſachgemäße Behandlung leicht verſäumt wird.
Darmſtadt, den 15. Februar 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Morneweg.
(2502
Bekanntmnchung.
Nach Beendigung der Liquidation des Landwirthſchaftlichen Conſumvereins
Hahn, E. G. m. u. H., und auf Antrag der Liquidatoren Philipp Merſchröth VII.
und Jacob Merſchroth IV., beide von Hahn, iſt das Erlöſchen der Vollmachten
der genannten Liquidatoren heute in unſer Genoſſenſchafts=Regiſter eingetragen
worden.
Darmſtadt, am 13. Februor 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Dr. Weiß.
(2503
Brennholz=Verſteigerung.
Montag den 22. d. Mts.,
Vormittags 9 Uhr,
werden im oberen Lokale der
Turn=
gemeinde, Woogsplatz Nr. 5 dahier,
die nachſtehenden Holzſortimente aus dem
Diſtrikt „Dieterſchlag; des ſeitherigen
Beſſunger Laubwaldes öffentlich meiſtbie=
tend verſteigert und zwar:
108 Rm. Buchen=
Scheiter,
Knüppel,
Stöcke.
503 Hdrt. Buchen=
97 „ Eichen= und Wellen,
02 „
Nadelholz=
owie
51 Am. Buchen= und
33 „ Eichen=
Nähere Auskunft ertheilt Forſtwart
Lehr, Kiesbergſtraße Nr. 11. wohnhaft.
Darmſtadt, den 17. Februar 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. E.:
Riedlinger, Beigeordneter. (2504
leſtöckiges Haus
Vor= und Hintergarten, in feiner
ſtlicher Lage, wegzugshalber zu ver=
1. Näheres bei Aug. Werner,
(2354
r=Ramſtüdterftr. 26, I.
538
B 41
Bekanntmunhung.
Die Lieſerung des Bedarfs an Schreibmaterialien und Papier zu
For=
mularien für die Büreaus des Gendarmerie=Corps dahier pro 189293 ſoll im
Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten und Muſter ſind verſchloſſen mit der Aufſchrift „Lieſerung von
Schreibmaterialien=, bis zum
24. d. Mts. Vormittags 11 Uhr,
Schloßgartenſtraße Nr. 61, II. Stock, einzureichen, woſelbſt auch die Bedingungen
eingeſehen werden können.
Darmſtadt, den 15. Februar 1892.
Großherzogliche Gendarmerie=Corps=Verwaltung.
J. A.:
Schenck, Stabsquartiermeiſter.
(250.
Atamm- und
ArrnnhulzYerkeigerung.
Montag den 22. Februar
iſt Holzverſteigerung im Weiterſtädter Gemeindewald und kommen zur
Ver=
ſleigerung:
1) 10 Rm. Kiefern=Scheiter,
„ Knüppel (hierunter 38 Rm. 2 meterlanges Blankenholz
2) 140 „
und Schweinſtallegner),
3) 146
Stöcke,
4) 400 Stuck „ Wellen,
5) 80 „ Stangen von 9-10 Meter Lünge und von 10-12 Em.
Durchmeſſer,
6) 134
Stämme von 30-35 Etm. Durchmeſſer und 10-1
Meter Länge (darunter eine beträchtliche Anzahl
Ober=
ſtänder, ſehr gut zu Schnittholz geeignet, enthaltend
130 Feſtmeter.
Die Zuſammenkunft iſt Vormittags 9 Uhr im Holzſchlag nächſt der
Gräfen=
häuſer Straße und kommt das Brennholz am Vormittag und das Stammholz und
die Stangen am Nachmittag von 1 Uhr an, mit Anfang zu oben angegebener Stelle
zum Ausgebot.
Weiterſtadt, am 16. Februar 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Weiterſtadt.
(2506
Schuchmann.
Aur ganz burze Zeill
dauert der Verkauf einer friſch eingetroffenen Sendung, beſtehend aus
mehreren Hundert
W
T3
W
A8diom vllt adnull,
G
paſſend für
Herrenanzüge, Hoſen &am; Aeberzieher,
welche, um raſch damit zu räumen, zur Mälſte ihres Werthes nur
gegen Baarzahlung verkaufe.
Ich mache insbeſondere darauf aufmerkſam, daß ſämmtliche Stoffe von
nur reeller und vorzüglicher Qualität ſind, ſehe geneigtem
Zu=
ſpruch entgegen und zeichne
Hochachtungsvoll
J. F. Scheuder,
(2507
Louiſenſtraße 38 1. Stock.
Buchön= Birken- und Tannon-
Soheitholz,
ſowie Prügelholz im Meter und Ctr.
ſabzugeben. Eine Partie Baumſtützel
billigſt zu haben bei
Vac. Stumpſt,
Rundethurmſtraße. (2261
Prisch.
=elobend.
Rheinſalm,
Auſtern,
Turbot,
Hummer.
Seezungen, A a l,
Rothzungen, Hechte,
Zander
Karpfen,
p. Pfd. 60-70Pf., Breſem.
Cabliau,
Schellfiſche
Gewäſſ.
Laber=
per Pfd. v. 35 Pf. an,
dan.
Schollen,
Gewäſſ.
Stock=
feinſte, grüne
ſiſche.
Heringe.
Süße Monikendamer Brat=
Bückinge
per 10 Stück 65 Pfg.
Hochrothe Goldfiſche
per Stück von 20 Pf. an.
Gebr Hösinger
(2508
Hoflieferanten.
Hakulaturpapiel
in großen u. kleinen Partien wird
abgegeben. Näheres Exp. (741
Prima
Wuhrhaohlom;
Feitſchret,
Stückkohlen,
Nußkohlen,
Anthracitkohlen,
Briquettes,
Buchenholz,
Eichenholz.
Tannenholz gehackt,
Tannenklötzchen,
Tannenſcheibchen,
empfiehlt billigſt
(1347
Laopoid Reinhard,
Nieder=Ramſtädterſtraße 28.
ſEin guter Conſirmanden=Anzug und
E eine größere Kinderbettſtelle billig
[2256
ſabzugeben. Näheres Exped.
Kaute Dung und 1 Wagen Miſtbeet=
Erde zu verk. Schwanenſtr. 7. 12370
lei
B 4.
9½
1„₈
5
i.
o o „
8 Alu
9
10e Tfahn,
11 ielhi.
bu
nah
Nr. 41
E Ia. große holl. Schellfiſche,
liau, Schollen. Dorſch, Backſiſche. S
Süsse holländieche Bratbüchinge, per Stück 7 Pfg., 10 Stück 60 Pfg.
Kieler Delicateß=Bückinge, Kieler Delicateß=Sprotten, ger. Aal, Schellfiſch,
Lachsheringe, Lachsforellen, Bismarck=Heringe, ſeinſte Marke, Heringe in
Gelee, feinſte Marke, Delicateß=Bratheringe, Aſtrachan=Ural u. Elb=Caviar.
98en
Ho=
nde ril
m iſt
lich it
erzich
de. om.
Deutsch-Ttalienische
Wein-Import-Gesellschaft
Daubo, Donnor, Kinon & Co.
Rellereien unter königlich italien. Staatscontrollo
in Berlin, Frankfurt a. M., Hamburg, München.
Central-Verwaltung: Frankfurt a. G.
Mk. 2Flaſch.
Mk. Hectoli
Mk .90 85 105 1.05 1.- 120 1.30 1.25 135 1.55 1.50 150
VEmo da Fasto 1
VEmo da Fasto B
Vimo dd Fusto 4
Die Preiſe verſtehen ſich ohne Glas und Füſſer, welche berechnet und
zum berechneten Preiſe zurückgenommen werden.
Schutzmarke Dieſe durch königl. italien. Staatscontrolle garantirt
reinen, angenehm ſchmeckenden und wohlbekömmlichen
M4a
99.
rothen ital Naturweine eignen ſich vorzüglich als
tägliches Tiſchgetränk für weite Kreiſe und übertreffen
nach dem Urtheil competenter Weinkenner und Auto=
A
ritäten weſentlich die ſogenannten Bordeaux=Weine in
gleicher Preislage.
E3- Auch auf die anerkannt vorzüglichen Tafel= und Deſſertweine wie
Chianti extra vecchio, — La-
Ces ell Bemani rosso u. bianco,
crima C. isti ross0 u. bianco, - Castel Hombaruazo, - Vino dolcs
Vermouth di Torino u. Cognac,
bial-o, Moscato, — Marsala,
ſei b= nders aufmerkſam gemacht und verlange man die ausführlichen
Preisliſten der Geſellſchaft.
Zu beziehen in Darmstadt von
Friedr. Schäfer, Großh. Hoflieſerant, Theoder Siemmer, Hoflieferant.
Ludwigsplaz 7.
G. P. Poth Hachl. F. Hattern, Ecke
der Bleich= und Caſinoſtraße.
A. Herz, Gardiſtenſtr. 15.
Judaig Gorseblauer, Neckarſtr. 28.
Philipp Weber, Großh. Heſſ. Hof.
lieferant, Carlsſtraße 24.
A. Halzi, Niv., Schützenſtraße.
Wilhelm Schulz, Hoflieferant,
Eliſabethenſtraße 25.
Hartin Jahn, Pallaswieſenſtraße 30.
Die allgemeine Beliebtheit, deren ſich die Marken
Lur Beachtung. der Geſellſchaft allerwärts zu erfreuen haben, hat
zu vielfachen Nachahmungen derſelben geführt; man achte daher darauf, daß
die Etiquetten auf den Flaſchen der Geſellſchaft die obige Schutzmarke und
den Namen der Geſellſchaft: Deutſch=Ital. Wein=Import=Geſellſchaft
[15833
Daube, Donner, Kinen & Co. tragen müſſen.
272) Louiſenſtraße 32 im
Vorder=
haus eine Wohnung, beſtehend aus ſechs
Zimmern nebſt Zubehör, für 1. Aoril.
H. Schuchard's Nachf.
273) Riedeſelſtr. 68 ſchöne
freund=
liche Wohnung. 2. Etage, 5 Zimmer,
Küche, 3 Kumnern, Bleichplatz ꝛc., per
1. April zu verm. Preis 700 M.
351) Erbacherſtraße 47 ſchöne
Wohnung von 5 Zimmern u. allem ſon=
Tigen Zubehör alsbald o0. ſpäter zu vm.
Alles Nähere Erbacherſtr. 51 part.
358) Heinrichſtraße 59 Parterre=
Wohnung, 5 Zimmer, an ruhige Familie,
alsbald beziehbar, zu vermiethen.
516) Roßdörferſtr. 16 3. Stock, 5
Zimmer, Bodenkammern, 2 Keller u.ſ.w.
mit allen Bequemlichkeiten per 1. April
613) Wenckſtraße 38, nächſt der
Martinskirche, iſt der mittlere Stock, drei
Zimmer und 1 Kabinet, zu vermiethen.
908) Saalbauſtraße 71 Part.-
Wohnung: 7 Zimmer, Beranda und
Bügelzimmer, mit Gartenbenützung,
ſofort zu vermiethen.
Näheres Wilhelminenſtr. 3, I.
1275) Heidelbergerſtraße 86,
Halt=
ſtelle der Straßenbahn, iſt die Beletage
mit 5 ſchönen Zimmern, 2 Bodenkammern,
Cloſ=tt, alles der Neuzeit entſprechend
ein=
gerichtet, auf Wunſch mit Garten, ſofort.
1420) Schützenſtraße 17. 3. Stock,
4 Zimmer 1 Kabinet nebſt allen
Bequem=
lichkeiten per 1. Mai zu beziehen.
Zu erfragen im Seitenbau.
1435) Verl. Kiesſtr. 51 eine ſchöne
Wohnung von 4 großen Zimmern für
450 M. per 1. April zu vermiethen.
1675) Hochſtraße 59
iſt eine ſchöne Parterre=Wohnung,
5 Zimmer mit Veranda, mit 1 ger.
Zim=
mer in der Manſarde nebſt allem
Zube=
hör per 1. Juli l. J., ev. auch früher,
zu verm. Näheres daſelbſt 1. Stock.
1586) Rheinſtraße 19
wird 1. April eine große, ſchön=
Wohnung im 2. Stock frei.
Näheres bei Alex. Schäfer,
Rheinſtraße 16, oder Ludw. Alter,
Möbelfabrik, Eliſabethenſtraße.
1809) Schützenſtr. 8 eine Wohnung
im Seitenbau, 3 Zimmer, Küche,
Zube=
hör, Mitgebrauch von Waſchküche u.
Bleich=
platz, für 300 M. und 10 M. Waſſergeld
zu vermiethen und nach Uebereinkunft zu
beziehen.
1901) Ecke der Schloßgarten= und
Frankfurterſtr. 69 e. Parterre=Wohng.
bis 1. Juli beziehbar, beſtehend in 5 gr.
Zimmern und Garten mit allen
Bequem=
lichkeiten der Neuzeit. Näheres Nr. 67.
540
1811) Taunusſtraße 1 iſt der obere
Stock, beſtehend aus 6 Zimmern m.
ſchö=
ner, freier Ausſicht zu vermiethen u. bis
15. April zu beziehen.
1921) Martinſtr. 8 eine Wohnung,
5 Zimmer, Küche, Speiſekammer, Keller
und Magdzimmer per 1. Mai zu verm.
86
2173) Waldſtraße 34 iſt im
Vorderhaus (Neubau) eine
hochele=
gante Wohnung, Beletage, 9
Zim=
mer, Küche, Speiſek. und Badezimm.
ſowie Zubehör per 1. April.
2175) Louiſenſtraße 38 im Vorder.
haus, 2 Treppen hoch, eine Wohnung,
beſtehend aus 4 Zimmern nebſt Zubehör,
ſofort beziehbar.
H. Schuchard Nachk.
2212) Wilhelminenſtraße 8
Man=
ſardenwohnung, 3 Zimmer, Küche und
Zugehör an ruhige Familie zu verm.
2270) Verläng. Kiesſtr. 81 iſt eine
ſchöne Manſardewohnung zu verm.
2296) Sandbergſtraße 36 eine kleine
Wohnung zu vermiethen. Näheres
Lud=
wigshöhſtraße 9.
2400) Ludwigsſtraße 13 eine
Woh=
nung, 5 Zimmer und Cabinet, per erſten
April er. zu vermiethen.
H. Stade & Beer Nachk.
2401) Holzſtraße 24 Wohnungen
ſofort zu vermiethen.
2510) Ludwigsplatz 4 iſt eine ſchöne
freundliche Wohnung, beſtehend aus vier
Zimmern nebſt Zugehör, an eine ruhige
Familie auf 1. April zu vermiethen.
Anzuſehen Nachmittags.
2511) Arheilgerſtr. 37 eine kleine
Wohnung per Monat 9 M. alsbald z. v.
Läden, Magazine elo.
106) In dem ſtädtiſchen Beſitzthum
Hochſtraße 44 iſt
Stallung
für 3 Pferde alsbald zu vermiethen.-
Näheres Stadthaus, Rheinſtr. 18,
Zim=
mer Nr. 21.
1819) Ein Laden mit Wohnung
zu vermiethen, worin ſeither eine Kalbs=
und Hammelsmetzgerei mit beſtem Erfolg
betrieben wurde. Zu erfragen bei Karl
Kaiſer, Caſinoſtraße 11.
2512) Ein großer Keller, nahe der
Bahn, mit Lager. Näh. Roßdörferſtr. 42.
2513) Hügelftr. 13 Geſchäftsräume
mit Schuppen, part., ſofort für 265 M.
2—.
Lrseee.
14
799) Martinſtr. 30 ein ſchön möbl.
Zimmer vom 15. Januar ab zu verm.
802) Nieder=Ramſtädterſtraße 28,
1 Tr. h., ſchön möbl. Zimmer.
1009) Saalbauftr. 17, 1 Stiege h.,
ein ſchön möbl. Zimmer mit Penſion ſof.
Ar. 41
1763) Marienplatz 8 ein freundlich
möbl. Zimmer mit ſep. Eingang zu vm.
1933) Landwehrſtraße 17, 3. Stock,
2 möblirte Zimmer zu vermiethen.
1935) Meckarſtraße 20, parterre, ſind
2 ineinandergehende ſchön möblirte Zimmer
zu vermiethen.
2209) Eliſabethenſtraße 35 1. Stock
ein fein möbl. Zimmer zu vermiethen.
2223) Magdalenenſtr. 4, 2. Stock,
freundlich möbl. Zimmer ſoſort zu verm.
2310) Soderſtr. 16 ſparterre) möbl.
Zimmer an ruh. Miether, Dame od. Herr.
2360) Mieder=Ramſtädterſtr. 57a,
Beletage, ein hübſch möblirtes Zimmer
an ſol. Herrn mit od. ohne Penſion per
ſofort zu vermiethen.
2402) Steinſtr. 5 gut möbl. Zimmer.
2361) Hofſtallſtraße 6, nächſt dem
Mathildenplatz, 2 ineinandergehende gut
mbblirte Zimmer, auf Wunſch auch Küche
dabei, zu verm., mit ſeparatem Eingang.
2362) Hoffmannsſtraße 34 II. ein
möbl. Zimmer, auf Wunſch mit Penſion,
ofort zu vermiethen.
2363) Schützenſtraße 9. 2. St. rechts,
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
2364) Dieburgerſtr. 5, Vorderh., ein
ſchön. möbl. Parterrezimmer per 1. April.
2383) Bleichſtr. 37. 2. Stock, gut
möbl. Zimmer zu vermiethen.
2514) Miederramſtädterſtr. 13 ein
möbl. Zimmer mit oder ohne Penſion.
2515) Wendelſtadtſtr. 44, 1. St.,
gutmöbl. Zimmer nach der Straße, mit
oder ohne Penſion zu vermiethen.
Bur Berichtigung.
Um Irrthümer zu vermeiden, theilen wir hierdurch unſeren verehrten Kunden
und Publikum höflichſt mit, daß wir an die Verkaufsſtelle Louiſenſtraße der
ver=
einigten heſiſchen Molkereien Nichts liefern, überhaupt mit derſelben in keiner
Verbindung ſiehen.
Unſere Verkaufsſtelle in der Molkerei Woogsplatz 3 iſt täglich morgens von
7½ Uhr bis abends 8 Uhr geöffnet.
Gleichzeitig machen wir unſere verehrten Milchabnehmer darauf aufmerkſam,
daß unſere Prima Süßrahmbutter (Centriſugenbutter, welche nachſtehende Form hat)
ſenkenls Uhliefholſcat,
Luivsvitszauia.
täglich friſch, von heute ab. gegenüber dem Tagespreis M. 1.30 zu nur M. 1.20,
pro Liter 17 Pfg.
Prima Vollmilch
7 „
„
„ 120 „
„ 100 „
80 „
per Flaſche 30 „
20
„
„
9 „
„
„ Magermilch
„ Schlagrahm
Saurer Rahm
Süßer Rahm
Keſir=Milch
„
im Abonnement
Kinder=Milch
„
geliefert wird.
u8. Wir bemerken noch, daß ſämmtliche Molkereiprodukte nur in vorzüglichſter
Qualität geliefert werden und bitten wir, Aufträge, allenſallſige Beſchwerden gegen
unſere Milchfahrer ꝛc. direkt bei unſerer Verwaltung, Woogsplatz 3, niederzulegen.
Vereins=Dampf=Molkerei e. G., Woogsplatz 3.
J. V.:
Wolf. ſ2210
RatRotlRen-verelQ.
Sonntag den 21. Februar:
=
T
De
Dcdlltonnkut-,ub8
47
K=
LL
(8 Uhr Abends).
Maskenkarten werden täglich von 12-2 und von 7—8 Uhr Nachmittags
ausgegeben (desgleichen Fremdenkarten für Herren 2 Mark, für Damen 1 Mk.)
(2516
Fremde können nur durch Mitglieder Eintritt erlangen.
0⁄6₈
12
5a2
9½
5
541
Nr. 41
Welſche von 6 bis 14 Pfund ſchwer,
Franzöſiſche Poularden, Enten, Hahnen,
Suppenhühner, Tauben, Faſanen,
Alle Arten ruſſiſches Wildgeflügel,
Rehziemer, Keule, Bug und Nagout
empfiehlt
Heinrict Grimun,
(2517
Hoſlieſerant.
Darmſtädter
CorLLUuLLoo
Eng-Verein).
Siebentes Vereinsjahr.
85
Sonntag, den 21. Februar 1892, Abends 7 Uhr 1 Minuten
im großen Saal des ſtädtiſchen Saalbaues:
o2000000000000000000000000000000000000000000
heosse Horvon-Giaune
gooooeoooceoooooooooooooooooooooooooocoooooooooooooooooe
Unſere Mitglieder werden gebeten, in Kapp und Stern zu erſcheinen, da
ſonſt der Eintritt, der Controle wegen, nicht geſtattet werden kann.
Fremden=Sterne M. 2.- bei den Herren D. Faix u. Söhne (Ernſt=
Lud=
wigs=Platz) und C. u. W. Kaminsky (Marktpaſſage), ſowie Abends an der Kaſſ
im Saalbau.
Kappeu, Dutten, Hüte, Hauben, Mühen ꝛc. 20 Pfg. an der Abend=Kaſſe.
E.. Ohne näriſchen Kopſchmuck kann Niemand Zutritt erhalten. (2518
Der kleine Rath
der Darmstädter Narrhalla Gug-Verein).
v=Vorol-
EGAATUuAARGLGWOl,
ſodenkfoior des Todestages Rich. Wagnor's:
XV. Vereinzahend
Montag den 22. Februar, Abends 18 Uhr:
im „Hötel zur Traube!
Karten Ml. 250 in der Hofmuſikalien=Handlung des Herrn Thies,
Eliſabethenſtraße 12.
12434
Der Vorstand.
Prisch:
n6bond:
Auſtern,
Hummern,
Bachforellen,
Rhein=Aale,
Rhein=Hechte,
Holländ. Cabliau. Rhein=Karpfen,
Rheinſalm,
Lachsforellen,
Steinbutt,
Seezungen,
Z a n d e r,
Schellfiſche, Schleien,
Rothzungen,
Bürſche,
Schollen,
Backſiſche,
Labberdan und Stockfiſche,
friſch gewäſſert,
geräucherten Rheinlachs,
geräucherte Aale,
Ural= und Aſtrachan=Caviar,
Kiel er
Bückinge und Sprotten.
Philipp Wobor,
Hoflieferant,
[2172
Carlsstrasse 24.
Sauerkrant
von heute an 6 Pfg. per Pfund bei
W, Schubkegel vorm. Blumer,
kleine Bachgaſſe I. (2519
ſchwarz. hochſein, zwei
VerheoW, conplete Betten lein
tannenes, 1 eiſernes) wegzugsh billig zu
verk. Wendelſtadtſtr. 42. I. Etage. (2520
la. ſtückreiches Fettſchrot,
Gewaſchene Nußkohlen,
Schiffskohlen
zu den billigſten Preiſen.
Framz.
fll0,
Stiſtsſtraße II.
(2521
Ein Gentleman Sehlitton
(neu) zu verkaufen.
[2522
G. Stoll, Heinheimerſtraße 4.
Bauplatu und Lagorplatn,
in der Liebigſtraße, zu verkaufen.
12323
Näheres Expedition.
A nterzeichneter hält ſich im Anlegen
und Unterhalten, ſowie im
Ver=
ändern von größeren und
klei=
vo neren Gärten innerhalb und
außerhalb der Stadt beſtens
em=
pfohlen.
Jean Röder, Landſchaftsgärtner,
Fuhrmannsſtraße 6. (1804
Heine Couvortenstepporei
bringe ich in gefällige Erinnerung.
Frau Krender, Carlsſtr. 3.
512
Nr. 41
Goll=Anstim C.
91 Hügelstrasse Vl.
4 Penſionsſtallung. 4 Fahrſchule. 4
Reit-Uulerricht ſisr Daunen aund Heyven
zu jeder Tageszeit. Nach Wunſch allein oder in Abtheilung.
ſ2126
Anmeldungen jederzeit.
C. Wissen bach.
Nalionalliberaler Verein
in Darmstadt.
Donnerstag den 18. Februar, Abends 8 Uhr, im großen
Saale der Brauerei zum Schützenhof Mitſert):
Vortrag.
des Herrn Abgeordneten Dr. Schröder, über den Entwurf des
preußiſchen Volksſchulgeſetzes und das heſſiſche Volksſchulgeſetz.
Uuſere Mitglieder, ſowie alle Geſinnungsgenoſſen und Freunde
werden freundlich hierzu eingeladen.
Jür den Vorſtand:
[2426
Friedrich.
AnAagaaha.
Vevorausts Marki' dis Astlilnurtsen Cschnachs.
Anerkannt die BeSte durch die
Proisrichter aller beschlekten Ausstellungen.
gn allen feineren Parfümerie Geschäſten vorräthih.,e-
Nan gohto vonau auf dlo rlchtigo Rummor.
Schmeebesem,
Strassenbesem
in allen Sorten und Größen
em=
pfehle zu den billigſten Preiſen.
[TIoarIch gartor,?
patonfoh,
Hof Bhaltulſauriaut,
10 Schützenſtraße 10.
Frau Hahn, Schloßgraben 13 a. (2413
1713) Tüchtiger, zuverläſiger
Buchhalter
geſetzten Alters mit La. Reſerenzen, noch
in Stellung, ſucht ſich Umſtände halber
zu verändern. Eintritt nach Uebereinkunſt.
Offerten unter F. F. befördert die Exped.
W
2478) Küchenmädchen kann ſofort
eintreten. Kirchſtraße 12.
2493) Ein tüchtiges älteres Mädchen
wird geſucht. Marienplatz 4.
Eine gewissenhafte Porson
wird zu einem Kinde geſucht. — Eintritt
ſofort.
II. Roser, Hausmeiſter,
Ev. Vereinshaus, Mainz. (2525
2526) Tüchtiger, nüchterner,
zuver=
läſſiger Fuhrknecht für Landfuhren
geſucht.
Rud. Schäfor, Mineralwaſſerfabrik.
TAIICCTOANI
Wieder geöſtmet von Donnerstag
den II. Februar ab.
8
Wohnung geſucht.
L. oder I. Etage von 3 geräum.
Zimmern, Küche, Manſarde, von
kinder=
loſer Familie, in trockenem, ruhigem Hauſe
in Darmſtadt oder Beſſungen per 1. April
geſucht. G.fl. Offerten mit Preisangabe
gub A. J. 3 befördert die Exp. (2318
543
25. Wihelmienstrasse 25,
zunächſt der katholiſchen Kirche.
ſf.
von Gebrüder Weber in Stuttgart
zu
Original-Fabrikpreisen.
e.
36 complet oingorichtete Austerhimme
in jeder Preislage.
Bei Entnahme ganzer Ausstattungen
reducirte Preise.
Es Dreijührige Garantie. OD
Preis-Courant und Musterbuch nach auswärts franco.
[921
4
Lehrlings=Geſuch.
2421) Ein junger Mann mit guter
Schulbildung in die Lehre geſucht.
J. Ph. Leuthner,
Hof=Papierhandlung.
2422) Suche zu Oſtern einen
Lehrling
unter gülnſtigen Bedingungen.
C. A. Stützer Nachſ.,
Tapetengeſchäſt, Schützenſtr.
1647) Einen Lehrling ſucht W. Beſt,
Zimmermeiſter, Dreibrunnenſtr. 10.
2551) Ein junger Mann mit
gu=
ten Schulkenntniſſen findet
Lehr=
ſtelle bei
Thilipp Schaaſ.,
obere Rheinſtraße 8.,
Lager in Eiſenkurzwaaren,
Werk=
zeugen, Haus= u. Küchengeräthen.
Lehrlings=Geſuch.
Ein geſitteter, junger Menſch mit
ent=
ſprechenden Schulkenntniſſen kann ſofort in
die Lehre aufgenommen werden. Näheres
in der Konditorei von
Victor Thiermann,
Ludwigsplatz 4. 1831
2201) Fülr mein Droquen=, Farben=
und Colonialwaaren=Geſchäft ſuche für
jetzt oder auf Oſtern zwei junge Leute aus
braber Familie in die Lehre.
Anton Fischer,
Darmſtadt, Ochſengaſſe 14.
980) Für ein feines Oetailgeſchäft
ver=
bunden mit Agenturen, wird ein junger
Mann mit guten Schulkenntniſſen als
Lehrling unter günſtigen Bedingungen auf
Oſtern geſucht. Schriftliche Offerten unter
I. E, an die Expedition d. Bl.
Lehrlingsſtelle
zu beſetzen in der Eiſenhandlung von
Roch & Stachely.
2527)
M Lusvorkal
æurüchgesetzter Wuaren,
als: Handschuhe, Hüllen, Maputzen,
Umschlagtücher, Mopſtücher, Hopf-Shawls.
Chenillen-Echarpes, Seid. Echarpes,
Anstands-, Velour- ap; Seidene Röche,
Damen- ≈ Herren-Westen, Pellerinen,
Unter-Hosen. Uuter-Vacken, Hemden,
Pelz-Muſte E-Roas, Federn-Roas,
(2528
dauert nur noch bis 25. Februar.
6½
erſteig
6.
GAUGUO „dOu
90.
maAzet Carueta-osteth.
Sonntag den 21. Februar 1892,
Nachmittags von 5 Uhr 11 Minuten bis gegen 9 Uhr
Abends:
Große Iremden=Hitzung
in der närriſchſt geſchmückten
Narrhalla (Gtadthalle) zu Mainz.
Eintrittspreis an der Kaſſe M. 4.- ohne Unterſchieo
für Damen und Herren.
Mausenöſtnung 3 Uhr 11 Min.
Im Vorverkauf ſind Karten zu M. 3.- zu haben in Mainz in
unſerem Büreau, alte Univerſitätsſtraße 25, ſowie in der Cigarrenhandlung von
J. B Heim jr., Schuſterſtr. 54, Schillerſtr. 50 und Inſel, ſowie in der Filiale
der Frankfurter Zeitung, Schillerplatz I.
Die obligatoriſchen närriſchen Kopfbedeckungen für Herren werden am Saal=
[2529
eingange bei der Controle ausgegeben.
Das Comité.
ür concurrenzfreie Verſicherungs
CoCosmatten Wdéarten werden
Cocosläuſer
empfehle in großer Auswahl zu
(2530
den billigſten Preiſen.
thätige Agenten
bei hoher Proviſion geſucht.
(2531
Nüheres durch die Exped.
FTIodrIon karIoI,
.
10 Schützenſtraße 10.
Gesmcht
eine kleine Wohnung. 2-3 Zimmer
mit Zubehör, von ruhigen Miethern.
Schriftl. Offerten unter Sch. 14 in
[2423
der Exped. d. Bl. abzugeben.
Dwei möblirte, gut heizbare Zim=
) mer, möglichſt ruhig u. ſüdlich
ge=
legen, werden von zwei Damen zu Mitte,
März geſucht. — Offerten mit Preisang.
unter R. D. 17 an die Exped. (2532
Ein Masken=Anzug,
Blumenmädchen, billig zu verleihen.
[2533
Große Bachgaſſe 21.
Für Hotels
und Restaurationen.
200 Christoſle-Bestocke
1. Qualität,
mehrere 100 Servietten, weiße und
farbige Tafeltücher, ferner Tafeleinſütze,
Streichholzſtänder u. ſ. w.
billig zu verkaufen.
(253
Zu erfragen in der Exped.
man
dem Ka=
lüll
uik
Redner
lanzlers
ſord,
die
vertei
neral
2128) Gartenſtr. 13 eine
Schloſſer=
werkſtätte per ſofort zu vermiethen.
Jaskenanzug (Huſar) zu verleihen.
(1839
D1 Hügelſtr. 65 Seitenbau.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synaaoge).
Samstag den 20. Februar.
Vorabendgottesdienſt um 5 Uhr — Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 6 Uhr 10 Min.
bere
v.
gebrauchte Möbel werden ſiets an=
8
gekauft. Näh. i. d. Exped. (2203
Ruhige Familie ohne kleine Kinder
ſucht zum 1. Mai eine
Wohmumg:
5 Zimmer nebſt Zugehör in beſſerer Lage,
bis 750 Mark. - G.fl. Offerten unter
[2403
W. E. an die Exped. d. Bl.
Gottesdienſt in der Synagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 20. Februar.
Vorabend 4 Uhr 55 Min.
Morgens 8 Uhr.
Nachmittags 4 Uhr — Min.
Sabbathausgang 6 Ubr 10 Min.
Wachengottesdienſt von Sonntag, 21. Febr. an
Morgens 6 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr — Min.
Beilage zu Nr. 41 des „Darmſtädter Tagblatt” vom 18. Februar 1892.
Verkeigrrungg-Anzrigr.
Samstag den 20. Februar 1892, Vormittags 10 Uhr,
verſteigert der Unterzeichnete umwiderruſlich in dem Hauſe
„Schießhausſtraße 64½.
Einen Reſt verſchiedener Kurzwaaren,
und ſonſtige Mobilien.
Darmſtadt, den 17. Februar 1892.
Wüttich,
Großherzogl. Gerichtsvollzieher.
in unübertraffener Auswahl und nur guten Quali
tät.n von 20 Pfg. bis 20 Mark per Stück.
Peb
Specialgeſchäft
4
Efl. S0AUs861, in Meſſerwaaren,
Wilhelminenstrasse S.
[2537
2539) Ein kräftiges, williges
Dienſt=
mädchen, das alle Hausarbeit verſteht,
für ſofort geſucht.
Stüdtiſche Pfründner=Anſtalt,
Frankfurterſtraße 27.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag. 18. Februar 1892.
16. Vorſtellung i. d. 6. Abonnements=Abteilung.
GBlaue Karten giltig.)
Czaar und Zimmermann.
Komiſche Oper in 3 Akten von A. Lortzing.
Anfang ½" Uhr. Ende gegen ¼10 Uhr.
Kaſſe=Oeffnung 1ſ6 Uhr.
Freitag, 19. Februar 1892.
1. Vorſtellung i. d. 7. Abonnements=Abteilung.
(Rothe Karten giltig.)
Die Großſtadtluft.
Schwank in 4 Akten von Oscar Blumenthal
und Guſtav Kadelburg.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen ¼10 Uhr.
Kaſſe=Oeffnung 6 Uhr.
53
ſer=
len.
er
Sieben Betten,
cerſekie Kleidermacherin empfiehlt ſich
4 im Anſertigen von den einfachſten kleine Waſchtiſche u. mehrere Schrünke
bis zu den feinſten Koſtümen in u. außer lauszugshalber zu verkaufen.
dem Hauſe. Lauteſchlägerftr. 48 Htb. (2367, Zu erfragen in der Exped.
[2538
Sonntag, 2l. Februar 1892.
2. Vorſtellung i. d. 7. Abonnements=Abteilung.
(Rothe Karten giltig.)
Der Zigeunerbaron.
Opverette in 3 Akten von Joh. Strauß.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer hatte am 16. vormittags im
Reichskanzlerpalais eine Beratung mit dem Reichskanzler.
Die Beſſerung in dem Beſinden der Kaiſerin ſchreitet ſtetig fort.
Der kaiſerliche Vizekonſul v. Schelling iſt zur Beſchäfttaung
in der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes einberufen
worden.
Der Reichstag ſetzte am 16. die Beratung des Militäretats bei
dem Kapitel Militärgerichtsbarkeit fort. Abg. v. Manteuffel
be=
kämpfte die geſtrigen Ausführungen Bebels. Aba. Richter
er=
klärte, es handle ſich bei der Reſolution Buhl=Richter darum,
mangelhafte Einrichtungen unſerer Geſellſchaftsordnung ſo zu
ver=
beſſern, daß den Sozialdemokraten die Möglichkeit genommen
wird, mit einer gewiſſen Berechtigung dieſelben anzugreifen.
Redner beſpricht dann die einzelnen Ausführungen des
Reichs=
kanzlers. verweiſt auf die Vorzüge des bayeriſchen Verfahrens und
fordert das Centrum zum Schluß auf, für dieſes und damit für
die liberale Reſolution einzutreten. Generallieutenant v. Spitz
verteidiate die getadelte Befragung der kommandierenden
Ge=
nerale über die Möglichkeit einer Aenderung des
Militärſtraſver=
fahrens. Haußmann führte Fälle von Mißhandlungen in
Württem=
bera an und äußerte ſich in ſo maßloſer Weiſe, daß Reichskanzler
v. Caprivi erwiderte, er könne nur annehmen, daß der Vorredner
Beuneuhigung und Mißtrauen im Lande erregen wolle, er ſei die
Beweiſe für das von ihm Geſagte ſchuldig geblieben. Die
zu=
nehmende Verrohung ſei allerdinas vor dem Dienſteintritt
vor=
handen und nehme während der Dienſtzeit ab. Wenn die
Oeffent=
lichkeit des Verfahrens in der Militärgerichtsbarkeit eingeführt
würde, ſo würde es mit der Preſſe nur noch ſchlimmer werden.
In militäriſchen Dingen müſſe man in erſter Livie immer das
Ver=
hältnis der Offiziere zu den Untergebenen vor Augen haben und
dieſe Form würde auch ſtets im Auge behalten werden.
Die Volksſchulkommiſſion nahm am 16. den 814 Abſatz 1,
welcher beſtimmt, die konfeſſionellen Verhältniſſe bei Einrichtung
der Volksſchule möglichſt zu berückſichtigen, mit 19 gegen 7
Stim=
men an, nachdem vorher mit dem gleichen Stimmenverhältnis der
Antrag Enneccerus auf Streichung des Paragraphen abgelehnt
worden war. Die Minorität bildeten Nationalliberale u. Freiſinnige.
An das Abgeordnetenbaus hat namens der landwirtſchaftlichen
Lokalabteilung Merzig der Geh. Kommerzienrat Boch in Mettlach
die Bitte gerichtet, bei Beratung des Volksſchulgeſetzes zu
veran=
laſſen, daß für die oberen Klaſſen bezw. Abteilungen der
Land=
ſchulen während der Sommermonate Halbtagsunterricht eingerichtet
werden dürfe. Zur Begründung iſt angefühſt, daß die ländlichen
Arbeitskräfte immer ſeltener und teurer werden. Häufig genug
trägt dieſer Mangel die Schuld, daß der Landmann ſeine
Feld=
arbeit, namentlich ſeine Ernte, nicht rechtzeitig beſorgen kann und
dadurch großen Schaden erleidet. Abhilfe ſei in der Einrichtung
von Halbtagsſchulen im Sommer zu finden. Die Knaben würden
beim Ackerbau ihren Vätern ſchon ſehr behilflich ſein können,
wür=
den als Kinder unter der Leitung ihrer Eltern mit den ländlichen
Arbeiten vertraut werden und ſich an dieſe gewöhnen. Die Töchter
würden bei ihren Müttern die Dienſte der Mägde mehr als bis=
her verrichten können und, wie es in der Natur der jugendlichen
Mädchen liegt. mit Vorliebe in der Haushaltung wirken und
we=
niger den großen Städten zuſtreben. Ferner wird ausgeführt, daß
es dem Bauernſtande ſehr nützlich werden würde, wenn eine engere
Anlehnung des Unterrichts an die landwirtſchaftlichen Verhältniſſe
für die Landſchulen vorgeſchrieben würde. Die Bittſchrift iſt der
Volksſchulkommiſſion überwieſen.
Heſterreich=Ungarn. Die Abreiſe des Kaiſers nach Peſt iſt
vorläufig verſchoben.
Der böhmiſche Statthalter Graf Thun iſt am 16. in Wien
an=
gekommen, ebenſo der ungariſche Honvedminiſter Feiervarh.
In betreff des von den Blättern gemeldeten Uebereinkommens
des Königs Milan mit der ſerbiſchen Regierung über den Verzicht
auf ſeine Rechte in Serbien und ſeine Exvatriierung erfährt das
„Fremdenblatt; aus Belarad, Milan werde ſeine Ehrenſtelle als
Inhaber eines öſterreichiſchen Regiments niederlegen, was als die
natürliche Folge ſeines Austrittes aus der ſerbiſchen Armee erſcheine.
Schweiz. Dem „Bund: zufolge werden die Handelsvertrags=
Unterhandlungen mit Frankreich vor Wiederaufnahme der
Verhand=
lungen mit Italien kaum eröffnet werden, jedoch iſt letzteres bald
zu erwarten. Die Anwendung des italieniſchen und ſchweizeriſchen
Generaltarifs, ſagt der „Bund=, ſei noch kein Zollkrieg.
Frankreich. Präſident Carnot hat in der Sitzung des
Mini=
ſteriums vom 16. auf Antrag des Handelsminiſters einen
Geſetz=
entwurf unterzeichnet über einen Kredit von 3250000 Fres. für die
Beteiligung der franzöſiſchen Regierung an der Weltausſtellung in
Chicago.
Die Handelsvertragsverhandlungen mit der Schweiz ſind noch
nicht wieder aufgenommen worden, da der Bundesrat die
Grund=
lagen, auf denen er die Verhandlungen beginnen will, noch nicht
mitgeteilt hat.
Die Wiedereröffnung der Abgeordnetenkammer am 16. iſt ruhig
verlaufen. Abg. Richard brachte einen Geſetzentwurf ein, der den
Mindeſtlohn für Arbeiter feſtſetzt, und verlangt die Dringlichkeit.
die aber abgelehnt wird. Lafarque (Sozialiſi) legt darauf einen
Antrag vor, die Getreidezölle aufzuheben, und beantragt
Dringlich=
keit, die auf Bitte Lockroys von ihm zurückgezogen, aber von Meline,
dem Vorſitzenden der Zollkommiſſion, wieder aufgenommen wird.
Man könne unmöglich ein kaum erledigtes Geſetz in Frage ſtellen.
Die Feinde des Schutzzollſyſtems behaupteten fälſchlich, daß die
Nahrungsmittel verteuert würden. Wenn man die Induſtriezölle
beibehalte, müſſe man auch die landwirtſchaftlichen Arbeiter ſchützen.
Lafargues Theorien müßten zum Ruin der Arbeiter führen. Nach
langer Beratung wurde Melines Dringlichkeitsantrag abgelehnt.
Belgien. Der Zuſtand des Miniſters des Aeußern, Fürſten
Chimay, hat ſich plötzlich verſchlimmert.
England. Bei der am 16. im Unterhauſe fortgeſetzten
Adreß=
debatte wurde ein von dem Deputierten Sexton beantragtes
Amen=
dement, welches beſagt, die Mehrzahl aller Iren ſei von der
Unfähigkeit des Reichsparlaments, für Irland Geſetze zu erlaſſen.
überzeugt, mit 179 gegen 158 Stimmen verworfen. Hiekauf wurde
die Antwortadreſſe an die Königin angenommen.
Italien. Am 16. kam in der Kammer folgender, durch die
Univerſitätsunruhen veranlaßter Antrag Bonghis zur Verhandlung:
81
546
Nr. 41
„Die Kammer iſt der Ueberzeugung, daß die chroniſche Unordnung dem Herr Pfarrer Pfnor vorſteht; weiter ein Oſtbezirk mit Herrn
auf italieniſchen Univerſitäten den Siudenten und dem Lande Schaden Pfarrer Dingeldey, ein Südöſtbezirk mit Herrn Pjarrer Vahncke.
und Mißachtung brinat, und fordert den Miniſter auf, ein Geſetz ein Südweſtbezirk mit Herrn Pfarrer Waas und ein
Nordweſtbe=
vorzulegen, das die akademiſche Disziplinargewalt neu belebt und zirk mit Her n Pfarrer Guhot als Vorſteher.
ihr wirkſame Kraft giebt."
Spanien. Die Königin=Regentin hat am 16. die Kommiſſare, des Statuts einſtimmig angenommen, woräuf der Vorſitzende ſeiner
ernannt, die für den Abichluß endgiltiger Handelsverträge die vor= Freude darüber Ausdrück aäb, daß dieſer für die Entwickelung
un=
bereitenden Arbeiten einleiten ſoller.
Rußland. Wie Petersburger Blätter melden, ſind aus den geſchehen ſei.
dortigen Garde=Regimentern eine Anzahl Offiziere und Untermilitärs
beſtimmt worden, um die Gaben des Hilfskomnes unter dem Präſidium Voranſchlaa der Stadtgemeinde; für 1892-93, der mit
des Großfürſten=Thronfolger unter die Notleidenden an Ort und, 28340 M. balanciert. Unter den Ausaaben ſind vorgeſehen: Heizung
Stelle zu verteilen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. Februar.
den katholiſchen Feldprobſt D. Aßmann, den Kaiſerlich Japaniſchen Militärgemeindeti Sadtkirche und Stadtlapelle zwar mit=
General Koctamo, den Kaiſerlch Japaniſten Hauptmann Nambv, benutzt, zu den Koſten des kirchliche! Haushalts aber nichts beiträat.
die Poſtunterbeamten Aſtheimer und Mohn; zum Vortrag den Beiſvielsweiſe hat die Militärgemeinde z1 den 12000 M. weiche
Staatsminiſter Finaer, den Jägermeiſter Muhl, den Major v. Groß die Herſtellung der Stadtkirche mehr koſtete als der zu ihrer
Her=
gen. v. Schwarzhoff, den Hoftheaterdircktor Wünzer.
— Am Dienstäg nachmittag fand im Rathausſaale unter dem wohl ſie die neuhergeſtellte Kirche berutzt. Das gleiche gilt von den
Vorſitze des 1. evang. Stadtpfarrers Herrn Waas eine Sitzung Heizungs= und Beleuchtungskoſten. Es wurde einſtimmig eine
Re=
der evong. Kirchengemeindevertretung ſtatt. Nach=/ ſolution des Inhaltes, daß die Militär=Gemeinde zur Zahlung einer
dem zunächſt das Andenken eines verſtorbenen Mitaliedes, des jährlichen Miete veranlaßt werden ſoll, angenommen.
Herrn G. Stammler, duch Erhebung von den Sitzen geehrt
worden war, irug Herr Miniſierial=Buchhalter Vetry den Vor= vom Griesheimer Kaplantigut zum Preiſe von 260 M. vro Kläfter
anſchlag der Geſamtgemeinde für 1892-93 vor, welcher in an V. Hofmann l. zu Griesheim genehmigt und hierauf die Sitzung
Einnahmen und Ausgaben mit 201 150 M. abſchließt und keinen mit Dank für die erzielten wichkigen Reſultate vom Vorſitzenden
Anlaß zu Bemerkungen gab. Unter den Einnahmen figuriert eine geſchloſſen.
Kapitalaufnahme von 150000 M., unter den Ausgaben 67700 M.
zu den Koſten des Bauplatzes ſowie 76000 M. als 1. Rate für l Stadt werden außer einer Anzahl nichtheſſiſcher Juriſten die Herken
Erbauung der Johanneskirche. Wie der Vorſizende be= Staatsanwalt Dr. Beſt und Rechtsanwalt Dr. E. E. Hoffmann
merkt, iſt derſelbe noch nicht in der Lage, einen genauen Voran= in glaubhafter Weiſe als Vewerber genannt.
ſchlag über die Koſten der Kirche vorzulegen, da der Beſchluß
ge=
ſaßzt worden ſei, das vom Kirchenvorſtand genehmigte Bauprojekt 1892 wurden die ſolgenden 30 Herrea beiimmt: Landwirt Fr.
noch einmal durch Herrn Baurat v. Leins in Stuttgart begut= Philipps I1 in Griesheim. Johs. Stelzer I. in Roßdorf.
Gaſt=
achten zu laſſen.
Hierauf wirde vom Vorſitzenden der Entwurf eines Ortsſtatuts Beerbach. Beigeordnetr P. Philipps in Griesheim. Wirt Th.
vorgetragen, welches bezügl. der vom 1. April ab vorgeſehenen Brücher 11. in Arheilgen. Landwirt G. Voth III. in Gr.=Zimmern.
Varochial=Einteilung erlaſſen werden ſoll, und deſen wich= Müller L. Eötz in Nieder=Ramſadt. Bierbrauer G. A. Dörr in
tiaſte Beſtimmungen die nachfolgenden ſind:
Die bisherige Stadtgemeinde Darmſtadt wird mit Wirkung Gg. Chr. Behrens in Offnlach. Fruchthändler M. Weſtheimer in
vom 1. Aptil 1892 in ſünf Pfarrbezirke zerleat. Siehe Adreßbuch Rimbach. Landwirt A. Weiß in Crumſitadt. Weinhändler G.
S. 374 und die dem Adreßkuch beiliegende Stadtkarte.)
ſeinem Bezirk vorkommenden Tauſen, Trauungen und kirchlichen kirchen. Beigeordneter W. Heil in Klein=Umſtadt. Fabrikant L.
Beerdigungen, ferner die ſpezielle Seelſorge und die kirchliche Ar= Fecher in Bürgel. Maurermeiſter J. Berth hier. Kaufmann L.
menpfleae in ſeinem Bezirke zu.
3) Die Pfarrbezirke ſind nicht Gemeinden im Sinne der Kirchen= Münſter. Landwirt H. Wchtel in Lorſch. Landwirt Ph. W.
Reu=
verfaſſung; ein Kirchenvorſtand und eine Gemeindevertretung be= becker in Sprendlincer. Burgermeiſter G. Arras in Erzbach.
ſorgt die dieſen Oraanen zuſtehenden Angelegenheiten für die ganze Kammerdirektor O. Kraus i. P. in Michelſtadt. Beigeordneter E.
Stadtgemeinde. (ur einer der 5 Bezirke, der Johannee=Bezirk, iſt Ohl in Groß=Umnadt. Bierbrauer Jacob in Eberſtadt. Müller
dazu beſt mmt. in Bälde zu einer Gemeinde im Sinne der Ver= und Landwirt A. Weiaoid II. in Vöckelsbach.
faſſung erhoben zu werden.) Doch ſteht dem Geiſtlichen jedes
Bezirks die Befugnis zu Gemeindeglieder aus ſeinem Bezirke zur lvereins dahier am 19. d. M. wird kein Vortrag gezalten, da=
Unterſtützung in ſeinem Amte herbeizuziehen.
4) und 5) ſetz n ſeſt, daß und unier welchen Bedingungen lagen im bevorſtehenden Sommerhalbjahre Beſchluß gefaßt.
jemand für einzelne Amishandlungen ſich an einen andeten als den Fekner ſoll über Fragen, welche ſich auf die Lagelunſeres
zuſländigen Geiſtlichen wenden oder ſich ganz in einen anderen Handwerks, ſeine Huderniſſe und Förderung beziehen, ſoweit
Pfarrbezirk überpfarren laſſen kann.
6) Die bieherige Konfirmations=Ordnung bleibt vorerſt un= rauf folgenden Sitzungen wverden wieder Vorträae gehalten.
berührt.
7) Was Gottesdienſt und Abendmahl=feier betrifft, ſo fungieren dierenden der hieſigen techniſchen Hochſchule in der
bis auf weiteres alle Stadtpfarrer in regelmäßigem Wechiel ſowohl „Stadt Pfungſta t- eine Feier, welcher viele Angehoͤrige, beſonders
an der Stadtkirche, als auch an der Stadtkapelle.
8) Drei - ſpater zwei - von den 5 Bezirken, nämlich der ſicherte. Der als Kenner der Völker ihrer Sitten und Sprachen
mittlere, der ſüdweſtliche und für's erſte auch der Johannes=Bezirk, allbekannte Herr Prof. Dr. Boltz erfreute durch einen Vortrag
werden für ihre Trauungen und Kirchentaufen in erſter Linie an l über den Lebenswert der Feſtſeier. Dabei führte er aus. wie zu
die Stadtkirche gewieſen, obwohl ihnen auch die Stadtkavelle offen Moſes Zeiten die harte Arbeit als eine Straſe des Himmels
be=
ſteut. die zwei üorigen Pfarrbezirke, nämlich der ſüdöſtliche und frachtet wurde; auch Aegypten, deſſen Bauwerke den Ruhm der Könige
öſtliche Bezirk, gehören in fraglicher Bezichung in erſter Liuie zur künden, zeige gerade durch dieſeiben zugleich, wie ein geknechtetes
Stadtkapelle.
10) Ueber die Wahrnehmung der geiſtlichen Geſchälte in den Peſimismus in Indien, wo die Träume der Menſchen ſelbſt als
nachfolgend genannten Anſtalten wird bis auf weiteres das ſolgende Gürde aufgefaßt wu.den und man ſie zur Hingabe von Hab und Gut
feſtgeſetzt: Die Beerdigung der im ſtädtiſchen Hoſpitale und im zur Sühne zwang, ſo daß Nirvana, d. i. das Aufhöten alles Seins,
Eliſabethenſtiſt ver, orbenen Perſener liegt dem Geiſtlichen ob, in ſein letzter Troſt war. G.iechenland mit ſeinen heiteren Göttern
deſſen Bezrk dieſelben gewohnt hatten; bei Auswärtigen und in l und ſeinem klaren Himmel ergab ſich zuerſt der Freude und ebenſo
Zweifelsſallen tint der Pfarrer ein, in deſſen Bezirk die betreffende lehrt uns das durch Rom vorberetete Chriſtentum eine mäßige
Krankenanſtalt gelegen in. Die Gottes dienſte und die Seelſorge im Abwechſelung von Arbeit und Muße. Erſtere iſt das belebende
ſtädtiſchen Hoſpitale, ſowie die Taufen der in dieſer Anſtalt ge= Element, ſichert überall den Fortſchritt, begeiſtert und fördert das
vorenen Kinder behalt vorerſt Stadtpfarrer Pahncke.
11) Jeder Vfarrbezirk hat cigene Kirchenbücher.
Die Einteilung iſt in der Weiſe vorgeſehen, daß ein mittlerer von der zügelloſen, ſondern nur von der durch Menſchenliebe ver=
Bezirk aus den um das Schloß liegenden Stadtteilen gebildet wird, edelten Feier gilt dies, nur dieſe vermag der Menſchenbruſt den
B. i der erſolgten Abſtimmung wurden ſämtliche Varagraphen
ſerer kirchlichen Verhä tniſſe ſo überaus wichtige Schritt nunmehr
Es ſolgt= die Beralung über den Herrn Vetry vorgetragenen
und Beleuchtung der Kirchen 1250 M., Beſoldungen und Penſionen
13199 M., Armenunternützungen 2944 M. ꝛc, ferner 4400 M. zur
Reſttilgunz des ſ. 3. z1 äißer: Herſtellung der Stadtkirche
aufgenömmenen Anleyens.
Seitens des Herrn Real=Gymnaſiallehrer Becker wurde die
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern Unbilligkeit des Verhältniſſes hervorgehoben, nach welchem die
ſtellung beſtimmte Beitrag der Stadt betrug, nichts beigetragen, ob=
Schließlich wurde der Verkauf von 268 Auadratklafter Gelände
Für die erledigt= Bürgermeiſter=Stelle hieſiger
Bei der Ausloſung der Geſchworenen für das L. Quartal
wirt G. Krauk in Auerbach. Ziegeleibeſitzer Fr. Roß in Nieder=
Michelſtatt Lantwirt J. Schäfer in Forſtel. Schuhfabrikant H.
Guntrum in Bensheim. G. V. Haas I. in Roßdorf. Landwirt
2) Dem Geiſtlichen jeden Bezirks ſteht die Vornahme aller in J. P. Kredel in Airlenboch. Bürgermeiſter V. E. Fecher in Weis=
Fröhlich hier. Kaufmann H. Elbert hier. Müller Fr. L. Lang in
In der regelmäßinen Verſammlung des
Ortsgewerb=
gegen wegen der Ausflüge und Beſuche gewerblicher
An=
dies möglich iſt, berichtet bezw. verhandelt werden. - In den da=
1. Am Dienstag abend veranſtaltete der Ausſchuß der
Stu=
äuch Damen, beiwohnten, was derſelben einen vorzüglichen Verlauf
Volk ſeine Kräfte verwandte. Noch ſchlimmer ſtand es um den
Schöne, letztere erhebt aus dem täglichen Gleichmaß, giebt dem
Geiſte neue Anregung und dem Leben höhere Würze. Aber nicht
nen
nen
zur
rche
die
die
it=
Nr.
ißen Frieden und die wahre irdiſche Seligkeit zu gewähren. Der
hr ausführlich, tief durchdachte Vortrag fand außerordentlichen
nklang.
Laut Mitteiluna aus Fürich ſoll der nächſte
Geologen=
onareß im Jahre 1894 hier abgehalten werden.
Das Schloßkaſernement in Babenhauſen iſt
unmehr für den Preis von 45000 M. in den Beſitz des Heirn
½. Hickler, Inhaber der Firma Heinrich Keller Sohn hier,
über=
egangen. Herr Hickler beabſichtiat in Babenhauſen eine Filiale
er hieſigen Fabrik zu errichten. Das Anweſen war zu 51000 M.
xiert.
Es gaiebt roch ehrliche Menſchen. Der geſtern in
ieſem Bl. als verloren angezeigt geweſene
Hundertmark=
chein iſt alsbald nach Ausgabe des Bl. auf der Expedition von
em Finder abgeliefert worden und kann von dem Verlierer
ab=
eholt werden.
r. Kommenden Samstag den 20. Februar hält die
Turn=
emeinde Beſſungen in den Räumen des Chauſſeehauſes wie
lljährlich ihre große Faſchingskneive ab. Da auch in
ieſem Jahre der Turnaemeinde ausgezeichntte Kräfte zur
Ver=
ügung ſtehen, ſo ſei allen Freunden eines guten und geſunden
Humors dieſe Abendunterhaltung aufs Beſte empfohlen. Wir
Uhren hier einige Nummern des ſehr reichhaltigen Programms
n: Auftreten einer Komiker=Konzertgeſellſchaft, ſowie der
Un=
lariſchen Nationalkapelle unter Leituna ibres Stabshoboiſten Nauke
Broßes Wandelpanorama: als Streikausbruch der Beſſunger
Bar=
viergehilfen, Dampſchiffahrt auf dem Wooe, eine Metzelſuppe mit
Oenderniſſen ꝛc.
Infolge des ſtarken Schneefalls finden allenthalben
zahlreiche Verkehrsſtörungen ſtatt. Die Züge haben vielfach
Ver=
pätungen.
*4 Arheilgen, 17. Februar. Heute morgen um 4 Uhr ſchon
wurde die Bürgerſchaft durch die Schelle geweckt und aufgefordert
zum Reinigen der Ortsſtraßen und der nächſten Verbindungswege
von Schnee. — Die Influenza iſt im Dorfe ſehr ſtark
ver=
breitet. hat aber bis jetzt einen aünſtigen Verlauf genommen.
Mainz. 16. Febr. Heute Nacht wäre beinahe das
Kreis=
amtsgebäude abgebrannt. In einem Saale hatte man einen
Coaksofen aufgeſtellt; die Glut war aber zu arg und ſo ſing das
Holzgetäfel Feuer; zum Glück wurde durch das Kniſtern des
brennenden Holzes der Hausmeiſter geweckt, dem es mit Hilfe
anderer unter großer Anſtrengung gelang, das Feuer zu löſchen.
4 Mainz. 17. Februar. Die Hinrichtung des in der
letzten Schwurgerichtsſelſion wegen Ermordung eines Feldſchützen
zum Tode verurteilten Schuhmacher Eſchbach von Fürfeld findet
kommenden Freitag 7 Uhr morgens im Hofe des hieſigen
Juſliz=
palaſtes ſtatt.
4 Mainz. 16. Februar. Herr Kammerſänger Emil Götze
von Berlin beginnt üvermorgen an der hieſigen Bühne ein Imaliges
Gaſtſpiel. Herr Götze tritt in „Lohengrin;, „Martha' und im
„Prophet; auf.
Heute Mittag fand im Stadthauſe bier eine Verſammlung von
Vertretern heſſiſcher Städte ſtatt. Zweck derſelben wir
eine Vorberatung über die Stellungnahme des heſſiſchen Städte
tags zur bevorſtehenden Reform der heſſiſchen Verwaltungsaeſetz
gaebung. Neben Vertretern der Bürgermeiſtereien von Darmſtadt,
Worms, Offenbach, Gießen, Bingen und Mainz wohnten aus
ſämtlichen genannten Städten noch eine Reihe Stadtverordneten
der Beſprechung an. Nach ſehr eingehender Diskuſſion einizte
man ſich über die weſentlichſten Punkte der geplanten Reform.
r. Weinheim. 17. Februar. Die durch die Preſſe gehende
auch heute vom Tagblatt gebrachte Nachricht, daß der Holzſchneiderei
Schmitt in Ladenburg die Lieferung von 3 Millionen
Gewehr=
ſchäften für die ruſſiſche Armee übertragen worden ſei, trifft nicht zu.
Herr Schmitt hat hieſigen Freunden gegenüber erklärt, daß an der
ganzen Soche kein wahres Wort ſei.
Gießen, 17. Febr. Durch E=kenntnis des Provinzialausſchuſſes
der Provinz Oberheſſen iſt dem Wirte H. Brenner, „zur
Eule=
wegen Förderung der bekannten Kneipereien von Schülern hieſiger
höherer Lehranſtalten auf Grund des 8 53 der deutſchen
Gewerbe=
ordnuna die Konzeſſion zum Wirtſchaftsbetriebe entzogen worden.
Wiesbaden, 16. Februar. Die Blättermeldung von der
be=
vorſtehenden Ankunft der Kaiſerin von Oeſterreich in
Schwalbach wird von unterrichteter Seite als unbegründet erklärt.
Caſſel, 16. Februar. Ein außerordentlicher Städtetag
von Vertretrn Heſſen=Naſſauiſcher Städte findet, behufs
Stellung=
nahme zum Volksſchulgeſetz, am 27. Febiuar zu Marburg ſtatt.
Heilbronn. 16. Februar. Wie die=Nckarzeituna- meldet, kat
die Kreisregieru ig von Ludwigsburg die Suspenſion des hie
ſigen Ober=Bürgermeiſters Hegelmayer vom Amte des
Stadtvorſtandes ausgeſprochen.
Aachen, 16. Februar. Heute wurde ein Auarchiſt
ver=
baftet. Bei der Hausſuchung wurden zahlreiche gravierende
Papiere und ein Vaket mit anarchiſtiſchen Schriften gefunden.
Berlin, 16. Febr. In der heutigen 2. Stzung des deutſchen
Innungs= und Handwerkertags beantragte Obermeiſter
41
547
Faſter=Berlin eine Reſolution, welche die Ausdehnung des
Unfall=
verſicherungsgeſetzes auf das ganze Handwerk und auch auf
ſelb=
ſtändige Handwerker, die keine Arveiter beſchäftigen, verlanat. Die
Reſolution fand Annahme mit der Abänderung, daß die
Verſiche=
rungspflicht auf Beruſe mit gerinaer Unfallg fahr keine Anwendung
finden ſolle. Ferner wurde eine Reſolution Nagler=München
an=
genommen, betr. Maßregeln gegen die Konſumvereine, Einſchränkung
der Gefängnisarbeit, der Abzahlungsgeſchäfte und des
Hauſierhan=
dels, Regelung des Submiſſionsweſens, Verſchärfung der
Be=
ſtrafung des Kontraktbruches, ſowie eine weitere Reſolution, betr.
die Abänderungen des Geſetzes über die Krankenverſicherung der
Arbeiter im Sinne der Förderung der
Innungsgeſellenkcanken=
kaſſen und Ermöglichung der Verbaudskrankenkaſſen für Meiſter,
Geſellen und Lehrlinge. Im weiteren Verlauje der Verhandlungen
begründete der Referent Dr. Ad. Schulz, Sekretär des
Zentral=
ausſchuſſes der Innurgen, eine Reſolulion zu Gunſten der
obli=
gatoriſchen Zwangsinnungen, die ſchließlich gleichfalls zur
An=
nahme gelangte.
Berlin, 16. Februar. In einer hieſigen Leitung ſteht in der
Beſprechung des letzten Rubinſtein=Konzerts zu leſen, der Meiſter
habe den Taſten einen Caprivi russe entlockt. Welche Bedeutung
es für den allgemeinen Weltfrieden hat, wenn ein Rubinſtein ſeine
vianiſtiſche Ueberredungskunſt daranſetzt, um den deutſchen
Reichs=
kanzler ruſſenfreundlich zu ſtimmen, bat die Berliner Börſe durch
eine ſofortige Kursſteigerung der ruſſiſchen Werte kundgegeben.
Leider trat bald wieder ein Rückgang ein, nachdem ein vorſichtiger
Baiſſier in der Redaktion jenes Blattes in Erfahrung gebracht hatte,
es handle ſich vorläufig nur um eines der gewöhnlichen Caprices
russes, über welche die Börſe ſeit langer Zeit zur Tagesordnung
überzugehen vflege.
Königsberg. 16. Februar. Nach einer Meldung aus
Palm=
nicken wurden die ſechs vermißten Bergleute geſtern
abend tot aufgefunden.
Wien, 16. Februar. Exkönig Milan legte die Inhaberſchaft
ſeines öſterreichiſchen Reaiments nieder. — Aus den öſterreichiſchen
Alpengegenden kommen Nachrichten über ungeheure
Schnee=
fälle und Lawinenſtürze. Der Verkehr im Salzlammergut
iſt teilweiſe unterbrochen.
Warſchau, 16. Februar. Der wegen Ermordung einer
Schau=
lpielerin zu 8 Jahren Zwangsarbeit und lebenslänglicher
An=
ſiedelung in Sibirien verurteilte Huſarenoffizier Barteniew
wurde durch den Zaren zur Dienſtleiſtung in den Strafbataillonen
des transkaſpiſchen G bietes begnadiat und in Freiheit geſetzt.
Rom, 17. Februar. Ein Erlaß des Prafekten verbietet
jed: öffentliche und private Arbeiterverſammlung am
Kolloſſeum oder wo immer. Alle Truppen ſind in Bereitſchaft.
Athen, 17. Februar. Seit Sonntag fand keine weitere
Kund=
gebung gegen die Evangeliſchen im Piräus ſtatt. Das
Gericht ſchritt aufs ſtrengſte ein. Zihlreiche Teilnehmer an den
Kundgebungen wurden verhaftet.
Neapel, 16. Februar. Aus der Baſis des aroßen Veſuvkegels
ergießt ſich neuerdings ein Lavaſtrom gegen Atrio del Cavallo.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 16. Fevruar.
„Der Hungerthurm
E. H. Man hat ſie ſchon lange feſt jeſtellt, die beſremdliche
That=
ſache, daß im Lande der Britten von dramatiſchen Sonnenaufgängen
nichts zu ſpüren iſt, ja nicht einmal jene ſcharfen, Nerven
durch=
ſchauernden Morgenlüſte wie ſie dem jungen Taa voraufziehen,
wollen ſich regen. Ueber den Familienromanſtandpunkt gelangt
weder der Novelliſt, noch der Drama iler hinaus. Das große Reich
Shakeſpeares liegt verbdet da, und was für die Bühne geſchrieben
wird, kann gerade nur noch auf den unbeſtimmten Namen „
Theater=
ſtück; Anſpruch machen. „Der Hungerthurm von Henry
Arthur Jones iſt ein Theaierſtück, das mit einem gewiſſen äußeren
Erfolg an verſchiedenen großen und kl inen Bühnen gegeben worden
iſt, dem aber kein Urteilsfähiger einen beſonderen Wert zugeſtehen
wird. Es kann billia die Frage auſtauchen, ob Kadelburg ſich mit
der Umgießung ins Deutſche und der Neubearbeitung irgend welches
Verdienſt erworben hat. Wir ſind im Prinzip durchaus nicht gegen
die Exportware in der Kunſt, - aber die Einfuhr muß ſich lohnen!
Daß hungern ein ſchlimmes Ding iſt und lügen oft noch
un=
bequemer - dieſe zwei tiefen Wahrh iten bilden das innere, geiſtige
Band der Ereigniſſe, die ihren Mittelpunkt haben in der Verſon
einer Miß Mary Dethc, die von ihren Vater, einem Hochſtapler
erſten Ranges. dazu gebraucht wird, Wunderkur n an Kranken zu
verrichten und ihre übernatürliche Sendung durch lunges Faſten zu
beglaubigen. Mary iſt ſo lange das willenloſe Werkzeug ihres
Vaters, bis in ihr das Bewußtſein der ſittlichen Verantwortlichkeit
aufdämmert und die Liebe zu einem jungen Geiſtlichen Llewellyn,
der an ſie glaubt und für das Wundermädchen ſogar von der
Kanzel aus Partei ergreiſt, ihr das auf die Leichtgläubigkeit der
Menſchen bearündete Handwerk doppelt verabſcheuenswert macht.
Doktor Tanner iſt ſeiner Zeit einmal in einer Berliner Lokalpoſſe
verarbeitet worden, er konnte nur komiſch wirken. Dieſe Mary
548
Lr.
Dethie ſoll aber halb und halb tragiſch berühren. In Spanien,
wo ſie mit ihrem Vater eine an Entbehrungen reiche Jugendzeit
verlebſe, hat ſie das Hungern bis zu einer gewiſſen Virtuoſität
gelernt, in Spanien! Manches kommt uns in dem Stück=ſpaniſch
vor. Was Mary ehedem aus Not gethan, thut ſie nun aus Beruf,
nur mit dem Unterſchiede, daß der Vater es ſtets ſo einzurichten
weiß. der Tochter heimlich Lebensmittel zukommen zu laſſen.
Im Hauſe des Lord Asaarby ſoll Mary durch die ihr
inne=
wohnende magnetiſche Kraft die junge Tochter Eve heilen, welche
an der Schwindſucht leidet; der Lord und ſeine Tochter, ebenſo ein
Freund des Hauſes, Lord Prall, glauben an die wunderbare
Sen=
dung des Mädchens, das zudem an dem jungen Geiſtlichen einen
fanatiſchen Anhänger geſunden hat. Aber ſkeptiſche Leute befinden
ſich auch in dieſer Geſellſchaft, allen voran der durch ſeine
Wiſſen=
ſchaſt aufgeklärte Mediziner Profeſſor Jopp. Dieſe verhängen nun
über Mary, deren Wohnung in zwei Turmzimmer gelegt wird,
zu denen nur eine Thüre führt, eine regelrechte Blockade, die zu
durchbrechen der Schwindler von Vater all ſeinen Scharfſinn
auf=
bieten muß. Ein Zufall verſchafft Llewellyn, der Mary ſchwärmeriſch
liebt und ſie zu ſeinem Weibe begehrt, Einblick in den wahren
Sachverhalt. Anfänglich ſteht er wie vom Blitz getroffen da und
will ſich für immer von Mary trennen, ſie aber ſinkt ihm zu Füßen,
erzählt ihm die übliche rührende=Geſchichte= und Llewellyn erkennt,
daß er kein Recht habe, das verirrte und bereuende Menſchenkind
von ſich zu ſtoßen. Ja, als (Mary von Profeſſor Jopp entlarvt
werden ſoll, rettet er die Geliebte kraft der Autorität ſeines Amtes
und ſeines fleckenloſen Rufs. Die Lüge laſtet dann nachträglich
dermaßen auf ihm, daß er und ſeine Braut die innere Ruhe nur
ſo wiederzufinden wiſſen, daß ſie öffentlich ein freimütiges
Bekennt=
nis ihrer Schuld ablegen und den Entſchluß faſſen, durch ein
ein=
faches, arbeitsvolles Leben ihren Fehler zu ſühnen und wieder die
Achtung ihrer Mitmenſchen zu erringen.
45 Der Grundgedanke iſt ja nicht übel, aber er hätte in
erfreu=
licherem, dramatiſchem Einſchlag gebracht werden können. Der erſte
Akt, übrigens der beſte von allen, in dem man ſich für und wider
die Möglichkeit magnetiſcher Kuren, Verkehr mit Geiſtern ꝛc.
er=
bitzt, iſt durchtränkt von engliſcher Atmoſphäre. In unſerer
Geſellſchaft, wo der Spiritismus bei weitem nicht den Boden
ge=
funden wie in England und Amerika, würden dieſe
Unterbaltungs=
ſtoffe weniger am Platze ſein.
Iſt es ein Fehler oder Vorzua des Stücks, daß während des
Verlaufs des Abends die Phantaſie der Zuhörer nicht umhin kann,
ſich ſchwelgend zu ergehen in den Vorſtellungen von
Konſerven=
büchſen und unterſchlagenen Butterbroten?, Man hungert
unwill=
kürlich mit. Ein Troſt in all dem Leiden war es noch, daß das
Stück wirklich recht flott heruntergeſpielt wurde. Frl. Brand
als Mary Dethie verſtand es vorzüglich, die Hauptgeſtalt in den
rührenden Schimmer des Märthrertums zu hüllen. Außerdim
wußte die junge Künſtlerin in Haltung und Kleidung jenes Aparte
herauszukehren, welches der eigentümliche Charakter der Rolle
er=
fordert. In den Llewellyn paßte Herr Hacker voll und ganz
hinein. Sein Spiel und ſeine Sprache verbanden Ernſt mit warmer
Begeiſterung. Selbſt eine gejährliche Klippe der Vartie wußie der
Künſtler geſchickt zu umgehen. Die Klippe, an der auch noch ein
die Anfängerſchaft hinter ſich habender Schauſpieler mit Aplomb
ſtranden könnte, befindet ſich in der Szene, wo der junge Geiſtliche
den Schloßgraben hinauftlimmt, um vor dem Turmſenſter in der
Nähe der Geliebten zu ſein. Dieſe Szene erinnert in ſo
unge=
ſchickter Weiſe an Romeo und Julie, daß ſie dem Stück leicht den
Garaus bereiten könnte. Den alten Schwindler Dethie gab Herr
Wagner ſehr charakteriſtiſch. Höchſt erheiternd wirkten Frl. Ethel
urd Herr Panzer in den Karrikaturen Miß Jopp und Mſtr.
Juron. Man weiß nicht recht, was dieſe Perſonen im
Organis=
mus des Stücks bedeuten ſollen. Einerſeits ſind ſie Repräſentanten
des enaliſchen Spleen, andererſeits kommt durch ſie in höchſt
drol=
liger Weiſe die nüchterne, geſchäftsmähige Auffaſſung des Lebens
zum Ausdruck. Aber jedenfalls tragen ſie zur Unterhaltung
außer=
ordentlich viel bei.
Der ſtädtiſche Verwaltungsbericht für die Zeit vom
April 1800 bis 31. März 1891.
Der Verwaltungsbericht über die Fuhrung der ſtädtiſchen
Angelegenheiten, welcher von der Bürgermeiſterei an die
Stadtver=
ordnetenverſammlung zu erſtatten iſt, liegt ſeit Montag auf dem
Stadthaus zur allgemeinen Kenntnisnahme offen. Das alljährlich
hervortretende Anwachſen des Berichts erklärt ſich außer durch das
natürliche Wachstum der Stadt an ſich, beſonders auch durch die
ſortwährende Zunahme der den Städten zufallenden Aufgaben, ſei
es. deß dieſelben auf reichs= oder landesgeſetzlichen Vorſchriften
beruhen, ſei es durch Uebernahme beſonderer Betriebe. In erſterer
Bezithung fällt in das Berichtsjahr vom 1. Januar 1891 an
haupt=
ſächlich die Alters= und Invaliditätsverſicherung, von
deren Arbeiten der ſtädtiſchen Verwaltung ein gutes Teil
zuge=
wieſen iſt, in letzterer Hinſicht ſei beſonders der am 1. Juli 1890
erſolate Uebergang des Saalbaus in die Verwaltung der Stadt
erwähnt.
41
Es iſt natürlich, daß die Taçespreſſe und beſonders auch das
„Tagblatt;, das ia den lokalen Vorkommniſſen eine ganz beſondere
Aufmerkſamkeit widmet, über viele der in dem vorliegenden Bericht
behandelten einzelnen Gegenſtände und Vorkommniſſe dem Publikum
ſeinerzeit ſchon zu berichten in der Lage war. In den nachfolgenden
Zeilen, die aus dem Bericht ein allgemeines Bild des Standes
unſerer ſtädtiſchen Angelegenheiten bieten ſollen, wird darauf
Rück=
ſicht genommen und früher Beſprochenes nur kurz erwähnt oder
übergangen werden.
Nach bewährtem Gebrauch zerfällt der Bericht auch diesmal
wieder in einen allgemeinen und einen ſpeziellen Teil, in
welch letzterem die Rechnungsergebniſſe der ſtädtiſchen Haupt= und
der verſchiedenen Spezialkaſſen (Krankenhaus=, Armen=, Pfandhaus=
Gaswerks=,Waſſerwerks=, Elektrizitätswerks= Stiftungs, Saalbau=,
Witwen= und Sparkaſſe) niedergelegt ſind.
Der allgemeine Teil enthält vorzugsweiſe die für das größere
Publikum intereſſanten Mitteilungen und mit ihm ſoll ſich deshalb
hier auch beſonders beſchäftiat werden. Er beginnt mit den
Reſul=
taten der im Berichtsjahr (. Dezember 1890) ſtattgehabten
allge=
meinen Volkszählung, bei welcher für Darmſtadt 56 503 anweſende
und 428 vorübergehend abweſende Verſonen (darunter 3208 aktive
Militärs) feſigeſtellt wurden. Dieſe Bevölkerung war in 3619
bewohnten Gebäuden und 12606 Haushaltungen untergebracht.
Was das Finanzergebnis bei der Stadthauptkaſſe anbelangt,
ſo ſind erfreulicherweiſe bei den Verwaltungseinnahmen
Minder=
erträge bei den einzelnen Poſitionen kaum vorgekommen, wohl aber
unter mehreren Rubriken bedeutend höhere Erträge zu verzeichnen.
Die Verwaltungsaus aaben verzeichnen unter einer Reihe von Rubriken
weſentliche Erſparniſſe, bei vielen Rubriken aber auch bedeutende
Mehrausaaben, zu deren Deckung der Reſervefond und die Ueberſchüſſe
anderer Rubriken herangezogen wurden. Insgeſamt betragen die
Verwaltungseinnahmen 2227437 M. 4 Pf., die
Verwaltungsaus=
aaben 1914034 M. 91 Pf., ſo daß ein Reſt von 313 402 M. 13 Pf.
verbleibt. Die Aufwendungen für das Vermögen ſind im
Berichts=
jahre nicht ſo bedeutend, als im Voranſchlag vorgeſehen, da manche der
in letzterem genehmigten außerordentlich n Anlagen und Herſtellungen
teils nicht vollendet wurden, teils noch gar ncht zur Ausfübrurg
kamen. Die in der Vermögensrechnung verausgabten 653346 M.
21 Pf. waren nötig zur Bezahlung der Kaufſchillinge für erworbenes
Grundeigentum (Friedhofserweiterung, Schröder'ſche Hofraithe in
der Nieder=Ramſtädterſtraße, Külp'ſches Beſitztum u. ſ. w.), der
Koſten für Erbauung einer Turnhalle für die Knabenmittelſchule,
ſodann beſonders auch zur Herſtellung von Straßen (hauptſächlich
Fußſteige) und zur Fortführung der Kanaliſation.
Das Vermögen der Stadt wird nach den neueren
Ab=
ſchätzungen und Ertragsberechnungen mit 9565 590 M. 88 Pf.
ve=
rechnet, darunter hauptſächlich an Gebäuden 3835080 M.,
Feld=
gütern 565000 M., Waldungen 2104300 M. u. ſ. w. In der
Ver=
mögensnachweiſung ſind die ſtädtiſchen Werke mit ihrem Reinwert,
d. h. nach Abzug der auf denſelben haftenden Schulden, aufgefühet
und erſcheint als deßfallſiger Wert des Gaswerks 543448 M. 90Pf.,
des Waſſerwerks 174 420 M. während ſich bei dem
Elektrizitäts=
werk Wert nit Schulden zur Zeit noch decken. Dem Geſamt=
Vermögen ſtehen an Schulden 6106149 M. 19 Pf. gegenüber, die
beſtimmungsgemäße Schuldentilgungsauote betrug im Birichtsjahre
81691 M. 68 Pf.
Der geringe, gegen die Erfahrungen der früheren Jahre
be=
deutend abweichende Mehrertrag des ſtädtiſchen Oktrois (495747 M.
50 Pf. gegen 494696 M. in 1889190), alſo mehr nur 1051 M. 50 Pf.
während eine Steigerung bis zu 18000 ꝛ. hätte erwartet werden
können, veranlaßt zu der Bemerkung. daß auf einen weſentlichen
Rückaang der Konſumverhältniſſe geſchloſſen werden müſſe. Die
Urſache desſelben ſei hauptſächlich in der Verteuerung der not.
wendigſten Lebensmittel und des Brennmaterials zu ſuchen. Hier
ſoll auch noch hervorgehoben werden, daß hinſichtlich des
Bier=
konſums ſich die Menge des von auswärts eingeführten (beſonders
bayeriſchen) Bieres von 30549 auf 35289 Hektoliter erhöht hat,
während der Malzverbrauch der einheimiſchen Brauereien etwas,
von 51550 auf 50 579 Centner, zurückging. Die Meſſen haben
7299 M. das Marktſtandgeld 10407 M. 15 Pf. das
Vieh=
marktſtandgeld 2347 M. 50 Pf. ertragen; dieſe drei
Einnahme=
poſten ſind gegen das Vorjahr eiwas zurückgegangen, auch
hinſicht=
lich der Pferdemärkte konſtatiert der Bericht, daß ſolche an
Frequenz gegen das Vorjahr zurückſtanden, wenn auch das Reſultat
angeſichts der während der letzten Jahre eingetretenen Vermehrung
der Pferdemärkte im Großherzogtum immer noch als ein ganz
zufriedenſtellendes bezeichnet werden müſſe. Der Herbupferdemarkt
1890 war mit 301, der Frühjahrspferdemarkt 1891 mit 350 Tieren
befahren. Inſolge der günſtigen 1890er Futterernte verzeichnen.
auch die ſtädtiſchen Wieſen einen Minderertrag, die Pallaswieſe
lieferte eine Einnahme von 8263 M. 50 Pf., die Beſſunger Wieſen
eine ſolche von 4455 M. 50 Pf.
(Schluß folgt.)
Tageskalender.
Donnerstag, 18. Februar: Vontrag des Herrn Abg. Dr. Schröder
im Nationalliberalen Verein im „Schützenhof”
Druck und Verlaa: L. L. Wittich'ſche Hofbuchdruckerel.
Berantvortlich für die Redaktion: Carl Wittich.