Darmstädter Tagblatt 1892


16. Februar 1892

[  ][ ]

Abonnemenlspreis
dierteljährlich 1 Mark 50 Pf., halb=
Uährlich 3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärtz werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen entgegenge=
nommen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtaufſchlag.

155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerale
ür das
woͤchentl. Gmal erſcheinende Tagblan
werden angenommen: in Darmſtadt,
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Lod-

Amtliches Organ
für die Velannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
N. 39.
Dienstag den 16. Februar.
1892.

Darmſtadt, am 11. Februar 1892.
Betreffend: Abhaltung von Vortraͤgen über Obſtbau in einzelnen Gemeinden des Kreiſes.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Die Obſtbau=Sekion des Gartenbau=Vereins Darmſtadt hat beſchloſſen, auch in dieſem Jahre durch den Hofgarten=
Inſpeklor Herrn Noack einige Vorträge über Obſtban in denjenigen Gemeinden abhalten zu laſſen, die ſolche Vorträge
wünſchen.
Bis zum 1. März d. Js. ſehen wir Ihrer Aeußerung entgegen, ob Sie ſolche Vorträge für Ihre Gemeinde für wün=
ſchenswerth
erachten oder nicht.
v. Marquard.
12393
B e k a n n t m a ch u n g.
In Folge Herſtellung eines Kanals in der Frankfurterſtraße, von der Odenwaldbahn bis zum neuen Schlachthauſe,
kann vom 16. d. Mts. ab bis auf Weiteres der Viadukt der Odenwaldbahn in der Frankfurterſtraße von Fuhrwerken und
Reitern nicht paſſirt werden.
Fuhrwerke, welche die Stadt in der Richtung nach Arheilgen verlaſſen, werden geignet ihren Weg durch die Schloß=
garten
=, bezw. Arheilger= und Ringſtraße und von Arheilgen kommende Fuhrwerke denſelben Weg in umgekehrter Richtung
nehmen.
Darmſtadt, den 12. Februar 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Morneweg.
12318
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Anlage von Gasleitungen in Gebäuden.
Wir ſehen uns veranlaßt, darauf aufmerkſam zu machen, daß es nach 8 48. Ziſſer 2 der Baupolizei=Orbnung für
Darmſtadt, zur Anlaye von Gasleitungen der vorherigen baupolizeilichen Genehmigung bedarf.
Zur Erläuterung der reſp., von den Bauherren zu unterzeichnenden, Geſuche genügt es, wenn denſelben Planſtizzen in
einfacher Ausfertigung, nach beſtimmtem Maßſtab aufgetragen, beigefügt ſind. Aus den Skizzen muß mindeſtens die Lage
der Leitungen und die Rohrweite der einzelnen Abzweigungen erſichtlich ſein. Für die Ausführung der Leitungen gelten im
Allgemeinen die Vorſchriften der 88 43-47 der oben genannten Polizei=Verordnung.
Darmſtadt, den 6. Februar 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Morneweg.
12092

Beznnntmuchung.
Der Verwaltungsbericht für das Rechnungsjahr 1890191, ſowie die Rech=
nungen
der Stadtkaſſe und der ſtädtiſchen Nebenkaſſen für die gleiche Zeit, ferner
die Rechnung der ſtädtiſchen Sparkaſſe für das Kalenderjahr 1890 ſind von Mon=
tag
den 15. bis einſchließlich Dienstag den 23. Februar gemäß Art. 87 der Städte=
ordnung
auf dem Stadthaus, Zimmer 13, zur Einſicht offen gelegt.
Darmſtadt, den 11. Februar 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. E.:
2247
Riedlinger, Beigeordneter.

Bekanntmachung.
Mittwoch den 17. Februar 1892,
Vormittags 11 Uhr,
werden im Ortsgerichtslokal auf Antrag
des Konkursverwalters Herrn Heinrich
Störger hier die den Metzger Georg
Merz Eheleuten dahier zuſtehenden
Immobilien:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
V. 983o 167 Hofraithe Land=
76

[ ][  ][ ]

510

Nr. 39

wehrſtraße Nr. 27
und
V. 98t0o 18 Grabgarten da=
ſelbſt
,
öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, den 6. Februar 1892.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
J. V. d. V.:
12002
Lautz, Gerichtsmann.

101. hooh,
ſoll
vom chem. Uuterſuchungsamt als:
vorzüglich begutachtet,
per Flaſche 90 Pf., bei 12 Fl. 85 Pf.,
bei 30 Fl. 80, per 100 Lt. 30 M.
In- und ausländischo
Welss-undRothweine
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H. Herge.
Lud. Heyl Sohn Nachk.,
17 Holzſtraße 17. (1672
Meine
Wein-
Hieder.
lagen
befinden ſich bei: Martin Braunwarth,
Marktplatz, H. Hepiing. Blumenthal=
ſtraße
, Gg. Hettinger, Ballonplatz 7
P. Stromberger, Ecke Roßdörfer= und
Nieder=Ramſtädterſtraße, B. Weißmüller,
Eliſabethenſtraße 26.
(1691
Joh. Schlitz, Hainz.

Medicinische

aller Quellen,
in ganz friſcher Füllung,
empfiehlt,
Triodr. Schaofer
Grossh. Hoſisforant. 1239

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Kinder u. alle ſchwächlichen Perſonen, em=
pfiehlt
in ½ ½ u. ¼ Orig.=Flaſchen
A. Schacher, Conditorei, Marktſtr. 3.

Impftermin.
Die Eltern derjenigen Kinder, welche obgleich im vorigen Jahre impfpflichig,
bis jetzt noch nicht geimpft ſind und deshalb Aufforderung zur Nachholung der
Impfung empfangen haben, erhalten
Mittwoch, den 17. und Mittwoch, den 24. d. Mts.,
jedesmal Nachmittags 3 Uhr,
in dem Schulhauſe in der Rundethurmſtraße Gelegenheit, ihre Kinder unentgeltlich
impfen zu laſſen.

Alle in vorſtehenden Terminen geimpften Kinder müſſen bei Meidung der ge=
ſetzlichen
Strafe in den 8 Tage ſpäter abgehaltenen Terminen (24. Februar und
2. März d. J3.) nochmals zur Nachſchau erſcheinen.
Darmſtadt, den 11. Februar 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. E.:
Niedlinger, Beigeordneler.
[2249
Htrinſchlagen.
Das Zerſchlagen der zur Unterhaltung der Staatsſtraßen im Baubezirk
Darmſtadt für das Rechnungsjahr 189293 erforderlichen Deckſteine ſoll an den
nachſtehenden Orten und Tagen öffentlich verſteigert werden und zwar:
1. Zu Ober=Ramſtadt, Montag den 22. d. Mts., Vormittags 11 Uhr,
im Gaſthaus zur Sonnei:
für die Straße Darmſtadt-Frankfurt, Abth. 6332-50 = 121 Cbm.,
36 -599 = 58
Eberſtadt-Zipſen,

Darmſtadt-Hirſchhorn, 78 - 32 = 112

Roßdorf-Gumpener Kreuz. 40 64 = 10

2. Zu Pfungſtadt, Dienstag den 23. d. Mts., Vormittags 1 Uhr, im
Gaſthaus zzum Deutſchen Kaiſer:
für die Straße Darmſtadt-Heidelberg, Abth. 10016-29 2 170 Chm.,
26 -36 = 54
Eberſtadt-Zipfen,
Eberſtadt-Gernsheim, 26 81 - 391

3. Zu Griesheim, Mittwoch den 24. d. Mts., Vormittags 9 Uhr, im
Rathhausſaal daſelbſt:
fur die Straße Darmſtadt-Mainz. Abth. 51220 - 113 Cbm,
Darmſtadt-Geinsheim, 17 40 = 125
Vie reſp. Großherzogl. Bürgermeiſtereien werden erſucht, dieje Berſteigerung
im Intereſſe ihrer Gemeinden beſonders bekannt machen zu laſſen.
Darmſtadt, den 11. Februar 1892.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
(2251
Wießell.
Bekanntmanhung.
Die Lieſerung von Betriebs= und Werkſtätten=Materialien pro 1892ſ93 für die
von unterzeichneter Stelle verwalteten Bahnen
1) Darmſtadt-Griesheim-Eberſtadt-Arheilgen,
2) Worms-Offſtein,
3) Reinheim-Reichelsheim,
4) Oſthofen-Weſthofen,
5) Sprendlingen-Wöllſtein,
6) Mannheim-Weinheim-Heidelberg-Mannheim,
7) Zell-Todtnau,
8) Wiesbaden-Biebrich.

9) Karlsruhe-Durmersheim-Spöck,
10) Mainz-Hechtsheim-Finthen,
ſollen auf dem Submiſſionswege vergeben werden. Angebote mit der Aufſchrift
Submiſſion auf Betriebs= und Werkſtättematerialien= ſind bis ſpäteſtens
am 2. März dieſes Jahres, Vormittags 10 Uhr an die unterzeichnete Stelle einzu=
reichen
, bei welcher auch die Lieſerungsbedingungen eingeſehen, reſp. gegen Einſendung
von einer Mark Abſchreibegebühr bezogen werden können.
(2366
Darmſtadt, im Februar 1892.
Betriebsverwaltung der Heſſiſchen und Badiſchen
Nebenbahnen im Privatbetrieb.

9
4.
⁵⁄
509)
70

[ ][  ][ ]

184

Nr. 39
Arbeitz-Vergehung.
Donnerstag den 18. d. Mts., Vormittage 9½ Uhr,
wird im Brücher'ſchen Saale zu Arheilgen das Umroden von 1 Hektar
Waldboden in Abth. Hengſtriedlache in mehreren Looſen an die Wenigſtnehmenden
vergeben.
Darmſtadt, 15. Februar 1892.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
Eckſtorm.
12395
Bekanntmuchung.
Die zur Erbauang eines Faſſelſtalles für die Gemeinde Gräfenhauſen
erforderlichen Arbeiten und Lieſerungen ſollen auf dem Submiſſionswege vergeben
werden und zwar:
1. Maurerarbeit, veranſchlagt zu
1384 Mt. 76 Pfg.,
2. Steinhauerarbeit,
654 93

3. Zimmerarbeit
679 68


4. Dachdedlerarbeit.
515 09


5. Schreinerarbeit,
94 40

6. Schloſſerarbeit,
588

7. Glaſerarbeit,
32 40


8. Weißbinderarbeit,
274 90

9. Lieferung eiſerner Träger, ſowie einer
eiſernen Stalleinrichtung, zu vier
Ständen, veranſchlagt zu
629
Voranſchlag und Bedingungen, ſogie Bauplan, können bei der unterſerligten
Stelle eingeſehen werden und ſind daſelbſt auch die Gebote verſiegelt und mit der
nöthigen Aufſchrifk verſehen bis längſtens
Montag den 22. Februar 1892, Vormittags 10 Uhr,
einzureichen,

Gräfenhauſen, am 8. Februar 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Gräfenhauſen.
Pons.
2097

Her

3.

réa
ge.

Wäglich

511

VerkteigerungsAnzige.
Donnerstag den 18. Februar 1892, Vormittags 10 Uhr,
werden durch den Unterzeichneten im Saale der Böttinger'ſchen Brauerei dahier
(am Ludwigsplatz), ſolgende Gegenſtände meiſtbietend gegen Baarzahlung ver=
leigert
:
1 halbe Kiſte Eier, 1 Küchenſchrank mit Glasaufſatz, 1 Kanapee, 1 Kom=
mode
, 1 Tiſchchen, 4 Stühle, 2 Wanduhren, 4 Bilder, 1 Anrichte, 2 Bett=
decken
, 1 Muff, 1 Kragen, 1 completes ſchwarzes und 1 braunes Kleid,
1 Hauskleid, 1 Wintermantel, 1 Unterrock, 1 Taille, 1 Taſche, 3 große
Singer=Nähmaſchinen, 2 Glasſchränke, 1 Ladentiſch, 1 Real, 1 Partie ver=
ſchiedene
chirurgiſche Artikel.
Darmſtadt, den 15. Februar 1892.
Vüttich,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

70 G

4

werden unter Garantie aufs ſchönſte gewaſchen und ereme gefärbt
mittelſt Spannrahmen auf neu appretirt.
Lieferzeit 3-4 Tage bel billigſter Berechnung.
E. Hack's Hofſchönfärberei u. chemiſche Waſchauſtalt,
vormals J. Ritter,



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NB. Sämmtliche Aufträge werden hier in meiner Fabrik, Schulſtr. 13,
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Feinſte grüne Heringe
per Pfund 25 Pifg.
Prima Tafelzander
per Pfund 60-70 Pfa.
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täglich friſch eintreffend.
Bismarck=Heringe
per Stück 10 und 12 Pfg.
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ſtraße
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[ ][  ][ ]

513

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Rosen-
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ſtigen
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Zimmer, Bodenkammern, 2 Keller u.ſ.w.
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hör
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ſchöne Räume mit gutem, großem
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miethen
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buchdruckerei
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mer
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elegante Wohnung, beſtehend aus 5 großen
Zimmern, Küche mit Speiſekammer, ab=
geſchloſſenem
Vorplatz, 2 Bodenkammern
und allem Zubehör, per ſofort ev. ſpäter
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1385) Niederramſtädterſtraße 13
hübſche Wohnung, 4 Zimmer nebſt allem
Zubehör, im Seitenbau 3 Zimmer u. Küche=

Nr. 39
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lichkeiten
per 1. Mai zu beziehen.
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Wohnung im 2. Stock frei.
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Rheinſtraße 16, oder Ludw. Alter,
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1700) Weinbergſtr. 16 eine Wohng.
1901) Ecke der Schloßgarten= und
Frankfurterſtr. 69 e. Parterre=Wohng.
vis 1. Juli beziehbar, beſtehend in 5 gr.
Zimmern und Garten mit allen Bequem=
lichkeiten
der Neuzeit. Näheres Nr. 67.

2047) Heinrichſtraße 11 ſchöne
Wohnung v. 6 Zimmern nebſt allem
Zubehör und Gartenantheil vom 1.
Mai an oder ſpäter zu vermiethen.
Näheres Beletage.

204.) In dem Neubau Mühlſtraße
Nr. 46 iſt der mittlere Stock, 3 Zim=
mer
, Küche ꝛc. mit allen Bequemlichkeiten
der Neuzeit verſehen, zu vermiethen und
ſofort zu beziehen.
2117) Klappacherſtraße 66 eine kleine
Wohnung zu vermiethen.
2212) Wilhelminenſtraße 8 Man=
ardenwohnung
, 3 Zimmer, Küche und
Zugehör an ruhige Familie zu verm.
2291) Dieburgerſtraße 36 eine Woh=
nung
lein großes und ein kleines Zimmer,
Külche, nebſt allem Zubehör) an eine ruhige
Jamilie zu verm., Preis 200 M.
2293) Steinſtraße 21 eine Manſarde=
wohnung
per 1. April. Näheres daſelbſt
1 Stiege hoch.
2296) Sandbergſtraße 36 eine kleine
Wohnung zu vermiethen. Näheres Lud=
wigshöhſtraße
9.
2400) Ludwigsſtraße 13 eine Woh=
nung
, 5 Zimmer und Cabinet, per erſten
April er. zu vermiethen.
H. Stade & Beer Nachk.
2401) Holzſtraße 24 Wohnungen
ſofort zu vermiethen.

Läden, Hagazme elo.

328) Schuſtergaſſe 8 ein kleiner
Laden mit Wohnung per 1. Februar.
Nahe am Markt.
1819) Ein Laden mit Wohnung
zu vermiethen, worin ſeither eine Kalbs=
und Hammelsmetzgerei mit beſtem Erfolg
betrieben wurde. Zu erfragen bei Karl
Kaiſer, Caſinoſtraße 11.
2184) Ernſt=Ludwigsſtraße 20
Werkſtätte oder auch zu Magazinen ge=
eignete
Räume mit oder ohne Wohnung.

227) Louiſenſtr. 14 zwei fein möbl.
Zimmer Wohn= und Schlaſzimmer) ſof.
651) Roßdörferſtraße 10 zwei in=
einandergehende
möbl. Zimmer zu verm.
724) Caſerneſtraße 62 feinmöblirtes
Parterrezimmer zu vermiethen.
1009) Saalbauſtr. 17, 1 Stiege h.,
ein ſchön möbl. Zimmer mit Penſion ſof.
1705) Eliſabethenſtr. 22 möblirtes
Zimmer im 2. Stock, nach der Straße,
ofort beziehbar.
1763) Marienplatz 8 ein freundlich
möbl. Zimmer mit ſep. Eingang zu vm.
1766) Eliſabethenſtr. 45 Hinterbau
1 Tr. h. ein freundl. möbl. Zimmer.
1935) Meckarſtraße 20, parterre, ſind
2 ineinandergehende ſchön möblirte Zimmer
zu vermiethen.
2054) Hofſtallſtr. 8 ein möbl. Zm.
2122) Hochſtr. 6, 2. St., zwei ſchön
möblirte Zimmer zu vermiethen.
2209) Eliſabethenſtraße 35 1. Stock
ein fein möbl. Zimmer zu vermiethen.
2302) Steinſtraße zl, 1 Stiege hoch,
zwei möblirte Zimmer.
2310) Soderſtr. 16 ſparterre) möbl.
Zimmer an ruh. Miether, Dame od. Herr.
2363) Schützenſtraße 9, 2. St. rechts,
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
2402) Steinſtr. 5 gut möbl. Zimmer.
2437) Kiesſtr. 22 1. St. ein hübſch
möbl. Zimmer mit ſep. Eingang zu v.

Hussb. Schreibüisoh,

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zu kaufen geſucht. - Gefl. Offerten
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852
623
713.
817
92
104
135

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8 Pur!

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72 44

82
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20.

5

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61 5

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(2406

[ ][  ][ ]

Nr. 39

vie besto bis jotnt bohannte Lippen-Salbe,
L. Dillenberger's
4
15
Oru-JaIbe.

l.
oooooeoooooooooooooooeoooooeooeooooooooooe
2 ſonole'³⁄h
Lätat Fe. heilt nicht nur aufgesprungene Hände u. Lippen
in Külrzester Leit, sondern auch Brandwunden, Frostbeulon,
aufgebrochone Schwiolon, wundgegangene Füsse, aufgolegene Stollon bei
franken ete.; kurz, sie i8t in fast allen Fällen, wo die äuesere Haut durch
Schweiss, Reibung oder dergl. verletzt ist, ein unentbehrliches Mittel und
übertrifft durch ihre antiseptischen Eigenschaften Vaselin, Glyeerin, Lanolin
und ColdCream bei weitom. - Lu haben ist diese angenehme feste Salbe,
welche üratlich geprükt und empfohlen ist, in Darmetadt bei den Herren:
Louis Hein Nachf. (eiss a Egenolk), Ludwigsstr. 18
Hof-Frisour August Schmidt, Rheinstr. 12.
(1535

Darmſtädter,
Sovout-Oyowſoyloſve
Hittwoch den 12. Februar, Abends8 Uhr 11 Min.
Im grosson Saale dos Städt. Saalbauos.

1i0
ALcLIISk1

oder:
Der Kucheplan.
Carnevaliſtiſch=humoriſtiſch=närriſch=tragikomiſche
Lokal=Poſſe mit Geſang,
in Darmstädter Mundart.
In 4 Akten von S. u. S. Muſik von R. Seuff.
Regie: Herr Hofſchauſpieler Kuispel.
Einlage im 3. Akt: Duett von Joh. Strauss.
Perſonen ꝛc. ſiehe die Theaterzettel.

Beſondere Sperrſitze Mk. 3.-
Sperrſitz
2.-
Saal,
1.

Breiſe der Vrätze:

Eſtrade
Gallerie
Vorſaal

Mk. 1.

- 50

Sämmillche Tlälxo ausser dem Vorsnal gind nummerirt.
Der Vor-Vorkauſ findet ſtatt bei den Herren: H. Geider, Ludwigsſtr.
A. Bergſträßer, Hofbuchhandlung. Rheinſtr., D. Faix u. Söhne, Rheinſtraße,
Gg. Thies, Muſikalienhandlung. Eliſabethenſtr. Val. Weißmüller, Cigarrenhand=
lung
, Eliſabethenſtraße.
[2329
In ſämmtlichen Verkaufsſtellen liegt ein Situationsplan auf.
Der grosse Rath
der Darmſtädter Carneval=Geſellſchaft.

H

513

2387) Eine alleinſteh. gut empfohlene
Frau ſucht Aushülfe oder Laufdienſt.-
Räh. Frau Hahn, Schloßgraben 13a.
2407) Ein gutempfohlenes Mädchen
ſucht Arbeit für den Nachm. oder Aus=
hülfe
. Zulauf, Heidelbergerſtr. 7.
2334) Mehr. tücht. Mädch. ſuchen bis
1. März g. St. Fr. Stephan, Kiesſtr. 16.
2408) Ein beſſeres Mädchen, das gut
bürgerl. kochen kann und alle Hausarbert
gründlich verſteht, ſucht ſofort St. Frau
Luckhaupt, Markiplatz 4, Hinterh.
2409) Ein Hausmädchen, welches
nähen u. bügeln kann, ſowie ein 17jähr.
Mädchen, das 2 J. in einer Stelle iſt,
ſuchen Stelle für bald. Stellenb. Frau
Katzenbach, Kirchſtr. 1.
2410) 2 beſſere Landmädchen, 19
und 20 Jahre alt, ſuchen Stellen. Auf
Lohn wird nicht geſehen.
Frank, Ludwigsſtraße 16.

2411) Mehrere Mädchen, welche in
Küche u. Hausarb. tücht. ſind, ſuch. Stelle.
Stellenbüreau Beck, Eliſabethenſtr. 45.
2412) Eine gute Köchin mit lang=
jähr
. guten Zeugniſſen, beſſere Haus=
mädchen
und Verkäuferinnen, ſowie
ein braves Mädchen, 16 Jahre alt, in
Haus= und Handarbeit erfahren, ſuchen
ſofort Stelle hier oder auswä ts. Näher.
Frau Hartmann, Grafenſtraße 16.
Fine erfahrene, tüchtige Kochfrau
empfiehlt ſich im Kochen. Näheres
Frau Hahn, Schloßgraben 13 a. 2413

W

2388) Mehrere Mädchen erhalten
ſofort Aushülfsſtellen. Stellenbüreau
Wingertsgäßchen 2.
2414) Hausmädchen für hier u. augw.
geſucht. Frank, Ludwigsſtraße 16.
2415) Geſucht auf 1. März Land=
mädchen
, als zweites Müdchen bei gutem
Lohn. Rückertſtraße 23.

2416) Geſucht für ſofort,
in ein gutgehendes Metzgergeſchäft ein
Ladenmüdchen,
das zugleich in der Haushaltung etwas
behilflich iſt.
Nähere Auskunft ertheilt die Expe=
dition
d. Bl.
2417) Müdchen, die kochen k., und
andre brave Mädchen erhalten ſehr gute
Stellen für jetzt und Oſtern. Stellenb.
Zulauf, Heidelbergerſtr. 4.
2418) Hansburſche mit g. 3gn. geſ.
Stellenhüreau Beck, Eliſabethenſtraße 45.

[ ][  ][ ]

514

Nr. 39

Oeffentliche Vorträge,
gehalten von
G6G0IBII Udl IOGIIl66lſ6 H0Olſohlb Ml AIöl.

Mittwoch den 17. Februar, Abends 7 Uhr,
im Saale des Hotels zur Trauben:
Vortrag des Herrn Protessor Dr. Staedel:
Der Stickſtoff, ein Element des orgauiſchen Lebens=

Eintrittskarten in der Hofbuchhandlung von A. Bergſträßer, zum Saal
(2316
1 Mark, zur Gallerie 50 Pfg. Tageskarten an der Kaſſe.

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Doering
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und erhält dieselbe bis ins hohe Alter

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reine Haut zu haben.

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Pett und lauge besteht, ferner weder Wasserglas, Soda, noch andere
unnütze Lusätze enthält, wascht sio sich auch nur sehr wonig
ab, ist bis auf den Kleinsten Rest zu verwenden und obgleich als die
beste und die der Haut am zuträglichste anerkannt, doch

die billigste Tollette-Seiſe der Welt!

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aufgeprägt sein, daher die Bexeichnung; 0oering's Seife mit der Eule.
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[13272

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Die jährliche Leibrente für eine Perſon beträgt für eine Kaufſumme von
1000 Mark:
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70
75 Jahren:
65
beim Eintrittsalter von 55

M. 81.50, M. 93.80, M. 11080, M.134, M. 165.10.
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Büreau der Anſtalt, Eliſabethenſtraße 60, ſowie bei den Agenten derſelben,
[149
zu erhalten.

W

2419) Ein ält. Mädchen od. Wittwe
kann auswärts bei einem alleinſtehenden
Herrn gute Stelle erhalten. Näheres
Frau Holſchuh, Holzſtr. 13.

2349)

Ein Schreiner geſucht.
Beſſungerſtraße 110.

2420)

Ein Inſtallateur geſucht.
G. Fink, Magdalenenſtr. 21.

345) Für das Comptoir eines Ma=
ſchinengeſchäfts
wird ein
Lehrling,
geſucht. Schriftliche Anerbieten unt. R.
bitte an die Ausgabe des Blattes zu richten.

980) Für ein feines Detailgeſchäft ver=
bunden
mit Agenturen, wird ein junger
Mann mit guten Schulkenntniſſen als
Lehrling unter günſtigen Bedingungen auf
Oſtern geſucht. Schriftliche Offerten unter
L. E, an die Expedition d. Bl.

1724) Auf Oftern oder früher ſucht
einen Lehrling
mit guter Schulbildung unter günſtigen
Bedingungen
Wih. Hublitz, Eiſenhandlung.

Lehrlings=Geſuch.
2421) Ein junger Mann mit guter
Schulbildung in die Lehre geſucht.
J. Th. Leuthner,
Hof=Papierhandlung.

2422) Suche zu Oſtern einen
Lehrling
unter gülnſtigen Bedingungen.
C. A. Stützer Nachſ.
Tapetengeſchäft, Schültzenſtr.

1647) Einen Lehrling ſucht W. Beſt,
Zimmermeiſter, Dreibrunnenſtr. 10.

Gesmcht

eine kleine Wohnung, 2-3 Zimmer
mit Zubehör, von ruhigen Miethern.
Schriftl. Offerten unter Sch. 14 in
[2423
der Exped. d. Bl. abzugeben.

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mit vielen Sträuchern und großen Obſt=
bäumen
, in der Stadt gelegen, iſt auf
ſetliche Jahre zu verpachten. Derſelbe wäre
auch, ſeiner guten Lage wegen, für einen
Zimmerplatz geeignet. Näh. Exp. (2424

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24

55

ſo
8

0
24⁄₈.
11
1214
2 14
5.
4⁄₈
10S=
16

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Gu

ver
mir

[ ][  ][ ]

Nr. 39

v
auf
5
zenf.

6i.
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4us meinem Fabriklager elſäßer Baumwollwaaren empfehle ich zu billigſten
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[1221

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in Darustadt.
Donnerstag den 18. Februar, Abends 8 Uhr, im großen
Saale der Brauerei zum Schützenhof (itſert):
Vortrag
par=
des
Herrn Abgeordneten Dr. Schröder. über den Entwurf des
preußiſchen Volksſchulgeſetzes und das heſſiſche Volksſchulgeſetz.
Unſere Mitglieder, ſowie alle Geſinnungsgenoſſen und Freunde
werden freundlich hierzu eingeladen.
Jür den Vorſtand:
[2426
Friedrich.
Fheater im hatholiſchen Geſellenveren.
Sonntag den 21. Februar, Nachmittags 5 Uhr:
gupaaius vagaUdlls.
Erſter Platz 1 Mk. Zweiter Platz 50 Pfg.
Zmrite Dorſtellung
Abends 8 Uhr.
12421
Der Präses.
Allſce-Bad
Wieder
goöſſmet von Donnerstag
den II. Februar ab.

Geſchäfts=Verlegung und Empfehlung.

Hiermit beehre ich mich ergebenſt anzuzeigen, daß ich mit dem Heutigen mein
Geſchäft und Wohnung nach meinem Hauſe
Kranichſteinerſtraße Nr. 12½ und 14,
verlegt habe. Für das mir ſeither geſchenkte Vertrauen beſtens dankend, bitt= ich,
mir dasſelbe auch in meinem neuen Lokale zu Theil werden zu laſſen.
Hochachtungsvoll
Amtom Haus,
(1868
Schloſſermeiſter.

Die Abfuhr

516

von ea. 600 Cbm. Grund iſt zu ver=
geben
. Nähere Auskunſt im Büreau.
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zu vermeiden, mache darauf aufmerkſam, daß mein Geſchäft ſich
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ausgeſtattet ſind, ferner die richtige Wahl der
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zu erreichen. wende man ſich an die Annoncen=
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und Mannheim, von dieſer Firma werden die zur Erzielung eines Erfolges erforderlichen
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lediglich die Original=Zeilenpreiſe der Zeitungen unter Bewilligung höchſter Rabatte beigrößeren,
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[2436
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niſten in Rußland aingen ferner bei u
von: L. T. 5 M. J. W. 10 M., L. J. 4½
S. J. 3 M., Oberſtabsarzt Dr. Metzler 10 M.
C. K. 3 M., Hauptmann K. 5 M. Zuſamm
40 M. Hierzu die früheren 388 M. 959
Im Ganzen 428 M. 95 Pf.
Um weitere Gaben bittet
die Expedition.
Schiff=dericht. Mitgeteilt vonidem alleinige
Agenten des Norddeutſchen Lloyd Anto=
Fiſcher. Darmſtadt, Gr. Ochſenaaſe 14.
ADer Schnelldampfer Elbe;, Kapitän K
v. Göſſel, vom Nordd. Lloyd in Bremen,
welcher am 30. Januar von Bremen und
am 1. Februar von Southampton abgegangen
war, iſt am 11. Februar wohlbehalten in Nel
York, der Poſtdampfer Nürnberg;, Kapitäl
R. Heintze vom Nordd. Lloyd in Brem=
welcher
am 21. Januar von Bremen abe
gangen war, iſt am 5. Februar wohlbehalt
in Baltimore angekommen.

Großherzogliches Hoftheater
Dienstag. 16. Februar 1892.
14. Vorſtellung i. d. 6. Abonnements=Abteilung
(Blaue Karten giltig.)
Zum erſtenmale:
Der Hungerthurm.
Komödie in 3 Akten. Nach dem Engliſchen
des Henry Arthur Jones von G. Kadelburg.
Lord Asgarby
Herr Dalmonico.
Eve, ſeine Tochter
Frl. Widmann.
Lord Prall
Herr Knispel
Juxon, ſein Sohn
Herr Panzer.
Llewellyn, Geiſtlicher
Herr Hacker.
Vrofeſſor Jopp
Herr Werner.
Sophie, ſeine Tochter
Frl. Ethel.
Dethie
Herr Wagner.
Mary. ſeine Tochter
Frl. Brand.

Papworthy, Bürgermeiſter
von Beachampton:
Herr Mickler.
Diener bei Lord Asaarby Herr Hartia.
Ort der Handlung: Lord Asgarby's Schloß
bei Beachampton, England.
Zeit: Gegen.
wart. Zwiſchen den beiden letzten Akten liegt
ein Heitraum von 3 Monaten.
Anfang 1 Uhr. Ende gegen ¼10 Uhr.
Kaſſe=Oeffnung 6 Uhr.

Mittwoch. 16. Februar 1892.
15. Vorſtellung i. d. 6. Abonnements=Abteilung.
(Rothe Karten giltig.)
Aleſſandro Stradella.
Oper in 3 Akten von Friedrich. Muſik
von Flotow.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen ¼10 Uhr.
Kaſſe=Oeffnung 6 Uhr.

[ ][  ][ ]

Deilage zu Nr. 39 des Darmſtädter Tagblatt vom 16. Februar 1892.

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer beaab ſich am 13. vormittags
auf das auswärtige Amt, um den Vortrag des Staatsſekretärs,
Frhrn. v. Marſchall, entgegenzunehmen. Nach dem Schloſſe zurück=
gekehrt
, empfing der Kaiſer den Präſidenten des Eoangeliſchen Ober=
Kirchenrates Dr. Barkhauſen zum Vortrage und arbeitete alsdann mit
dem Chef des Generalſtabes, Generallieutenant Graf Schlieffen II.
und dem General v. Habnke. Am Nachmittag um 1 Uhr hatten
mehrere Militärs zur Abſtattung perſönlicher Meldungen die Ehre
des Empfanges. ſo u. a. auch der neuernannte Militärattache bei
der hieſigen iſpaniſchen Geſandtſchaft, Major Oſako. Abends wohnte
der Kaiſer einem parlamentariſchen Diner bei Staatsminiſter von
Bötticher an, wo der Kaiſer bis ½12 Uhr in angereater Unter=
haltung
verweilte, namentlich mit Miauel, Herrfurth und Manteuffel,
ſpäter mit Helldoͤrff, Clairon d Haufſonbille und Erffa. Schließlich
ließ ſich der Kaiſer in einem Nebenſalon mit Stumm, Krupp und
dem Geſandten Lerchenfeld zu einer langen Unterballung nieder.
Der Nordd. Alla. 8ta. zufolge richtete der König von Italien
am Donnerstag ein herzliches Danktelegramm an den Kaiſer für
das perſönliche Erſcheinen bei der Beſtattung de Launays. wodurch
er ihm und dem italieniſchen Volke Ehre erwieſen habe.
Wie verlautet, ſind im Evangeliſchen Ober=Kirchenrat Bedenken
gegen den Volksſchulgeſegentwurf erhoben worden, die ſich zum Teil
mit den Einwänden der Liberalen decken. Es heißt, der Präſident
des Evangeliſchen Ober=Kirchenrats. Barkhauſen, werde in nächſter
Zeit Gelegenheit finden, an allerhöchſter Stelle über die Vorgänge
zu berichten. Der Präſident Barkhauſen war vor ſeiner Berufung
auf ſeinen jetzigen Poſten Unterſtaatsſekretär im Kultusminiſterium
und als ſolcher an dem Goßler'ſchen Entwurf, deſſen Scheitern im
vorigen Jahre jetzt vielfach lebhaft bedauert wird, wohl nicht
unweſentlich beteiligt.
Das Befinden der Kaiſerin hat ſich erheblich gebeſſert. Ihre
Majeſtät wird aber immerbin noch einige Tage das Zimmer hüten
muſſen.
Bei der am 13. im Reichstage fortgeſetzten Beratung des Etats
der Eiſenbahnverwaltung brachte Bebel die Schienenringe und die
Vorgänge auf dem Bochumer Werke zur Sprache. Geheimerat
Kienel erklärte. daß kein Grund vorliegen würde, Angebote des
Bochumer Werks zurückzuweiſen, und zwar nach den ſeit 1878 ge=
machten
Erfahrungen. Die Schienen würden nicht nur auf dem
Werke, ſondern auch auf den Staatswerkſtätten und am Orte der
Benutzung geprüft. Abg. Schneider=Hamm (nl.) trat den Aus=
führungen
Bebels, namentlich in Bezug auf die Perſon des Ge=
heimerats
Baare, entgegen und wies auf die Ungerechtiakeit hin,
einen Mann zu verurteilen, bevor man ihn gehört und bevor das
Gericht geſprochen hätte. Sie haben ſagte Abg. Schneider, nicht
das Recht, ſich hier als Gerichtshof hinzuſtellen und über die Ehre
des Mannes zu Gericht zu ſitzen. Sie haben ja mit großer Wärme
den in dem Geſetzentwurfe für die Entſchädigung unſchuldig Ver=
urteilter
enthaltenen Gedanken aufgenommen, daß jedermann un=
ſchuldia
iſt, ſo lange er nicht überführt iſt. Sie verurteilen hier
einen Mann, nicht auf Grund eines richterlichen Verfahrens und
ohne ihn gehört zu haben. Wie reimt ſich das mit der Gerechtig=
keit
, die Sie ſtets im Munde führen? Alſo, ich meine, es ent=
ſpricht
der Gerechtigkeit und Billigkeit, das gerichtliche Verfahren
abzuwarten. Wenn Sie jetzt das Urteil über Baare ausſprechen,
daß er die Geſellſckaft und den Staat betrogen und beſchwindelt
habe. dann ſtellen Sie, die Sie immer die Kulturfortſchritte und
die Humanität im Munde führen, ſich auf den mittelalterlichen
Standpunkt, von dem aus man ſaate: der Jude wird verbrannt.
Baare wird von Ihnen verurteilt, nicht weiler ſchuldig iſt, ſondern
weil er in Ihren Augen ein Brandmal an der Stirne trägt, das
Kainszeichen nämlich, ein Großinduſtrieller zu ſein.
Die Reichstagskommiſſion nahm die von den Abgeordneten
Barth und Rickert beantragte Novelle zum Wahlaeſetz für den
deutſchen Reichstag über die Einführung der Umſchläge für die
Stimmzettel nach den Abänderungsvorſchlägen des Aba. Gröber an.
Oeſterreich=Ungarn. Die Regierung beabſichtigt die Akten
wegen der Börſenpanik dem Parlament nicht auszufolgen.
Im letzten Miniſterrat wurde beſchloſſen, die Wiener Verkehrs=
Vorlagen erſt nach Oſtern dem Reichsrat vorzulegen.
Im öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe wird Anfang dieſer Woche
eine Vorlage wegen proviſoriſcher Regelung der Handelsbeziehungen
mit Serbien bis zum 30. Juni d. J. eingebracht.
Schweiz. Der Bundesrat und die italieniſche Regierung ſind
dem Vernehmen nach übereingekommen, einige der in Zürich uner=
ledigt
gebliebenen Fragen auf diplomatiſchem Wege zu erledigen
und, falls ein Einvernehmen erzielt wird, die Handelsvertrags=
Verhandlungen in Bürich wieder aufzunehmen. Inzwiſchen kehren
die beiderſeitigen Delegierten nach Hauſe zurück.
Belgien. Anläßlich des Jahresfeſtes des Vereins ehemaliger
Unteroffiziere am 14. betonte der vormalige General Vanderſmiſſen
die Notwendigkeit der allgemeinen perſönlichen Wehrpflicht; dieſe
habe die deutſche Armee auf eine Höhe gebracht, die er als Vertreter

Belgiens bei dem Manöver des 14. Arme corps bewundert habe.
Die Rede veranlaßt lebhafte Erörterungen in der Preſſe.
Frankreich. Bei dem Wiederbeginn der Kammerſitzungen am
Dienstag werden boulangiſtiſche Tumulte befürchtet. Die nötigen
Vorkehrungen ſind getroffen.
Italien. In der Deputiertenkammer erklärte am 13. in Be=
antwortung
einer Interpellation Colajannis der Miniſtervräſident
di Rudini, er habe den Antrag der Schweiz, die Vertrags=
Verhandlungen fortzuſetzen, angenommen und einen Aufſchub von
einigen Tagen zur Erörterung eines modus procedendi verlangt.
Ueber die Urſachen, welche bisher eine Verſtändigung verhinderten,
könne er die gewünſchte Auskunft nicht geben; er bitte die Kam=
mer
, die Debatte zu verſchieben, bis konkrete Vorſchläae vorlägen.
Vortugal. Die Deputiertenkammer hat am 13. den am
30. Januar ſeitens der Regierung eingebrachten Geſetzentwurf, be=
treffend
die Sanierung der Staatsfinanzen, in erſter Leſung an=
genommen
.
Rumänien. Die Deputiertenwahlen im erſten Wahlkollegium
ſind unter ſehr großer Beteiligung in vollſtändiger Ruhe ver=
laufen
und zeigen einen entſchiedenen Erfola der Konſervativen,
auch in den Diſtrikten, auf welche die Oppoſition am meiſten ge=
rechnet
hatte. Von 75 Gewählten gehören 58 der konſervativen
und 8 der oppoſitionellen Partei an; 9 Stichwahlen ſind erforder=
lich
. In Bukareſt erzielten die Konſervativen eine große Majorität.
Rußland. Der Moskauer Zeitung Wedomoſti' iſt die voll=
ſtändige
Unterdrückung angedroht, falls ſie fortfährt, Berichte aus
dem Notſtandsgebiet zu veröffentlichen.
In der Nacht auf den 13. d. M. ſind in Charkow nihiliſiſche
Aufrufe angeſchlagen worden, welche die Gouverneure, ſowie die
Gemeindebehoͤrden in den Notſtandsprovinzen beſchuldigen. den
größten Teil der Hilfsgelder zu veruntreuen, ſowie das Mehl zu
verfälſchen.

Aus Stadt und Land.

Darmſtadt, 16. Februar.
Ober Konſiſtorialrat und Suverintendent Dr. Köſtlin hier
hat den an ihn ergangenen Ruf nach Gießen, als Profeſſor der
Theologie an Prof. Gottſchicks Stelle. abgelehnt. (D. 8ta.)
Wie wir hören, wird am 28. März zufolge wiederholter
Aufforderung Herr Oberkonſiſtorialrat Dr. H. A. Köſtlin zum
Beſten der inneren Ausſchmückung der Johanniskirche einen
Vortrag über Robert Schumann als Tondichter des deutſchen
Hauſes; halten. Dieſe Vorleſung wird mit muſikaliſchen Vorträgen
verbunden ſein, welche dieſe beſondere Seite der Schumann'ſchen
Tonmuſe zu lebendiger Anſchauung bringen und zu welchen hervor=
ragende
hieſige Muſikfreunde ihre Mitwirkung zugeſagt haben. Wir
boffen, daß dieſe Art des mit muſikaliſchen Illuſtrationen verbundenen
Vortrages, wie ſie ſich in anderen Städten, z. B. in Frankfurt
ſchon bewährt hat, auch hier mit gleich lebhaftem Intereſſe von
Juna und Alt begrüßt werde. Programme und Anzeigen beſagen
das Nähere.
Bei der heute im Mainzer Stadthaus ſtattfindenden
Beſprechuna von Vertretern der heſſiſchen Städte über die bevor=
ſtehende
Reform der heſſiſchen Verwaltungsgeſetzgehung wird
Darmſtadt durch die Herren Beigeordneten Riedlinger und
Lauteſchläger und Stadtverordneten Bersſträßer und
Wolfskehl vertreten ſein. Soviel wir hören, handelt es ſich
dabei zunächſt um eine Vorberatung, deren Reſultate dem demnächſt
einzuberufenden eigentlichen Städtet a g unterbreitet werden ſollen.
Wir machen hierdurch auch an dieſer Stelle darauf auf=
merkſam
, daß Mittwoch, den 17. Februar, abends 7 Uhr, in dem
diesjährigen Vortraas=Chklus, welcher von Profeſſoren
unſerer Techniſchen Hochſchule abgehalten wird, der ſechſte und letzte
Vortrag ſtattfindet. Herr Profeſſor Dr. Staedel wird über das
Thema: Der Stickſtoff, ein Element des organiſchen Lebens-, reden,
insbeſondere auch in allgemein verſtändlicher Weiſe die hohe Be=
deutung
des Stickſtoffs, der Eiweißſtoffe und deren Zerſetzungen für
das Leben der Tiere und Pflanzen darlegen. Der Verkauf der
Karten findet in der Hofbuchhandlung des Herrn A. Bergſträßer
ſtatt; auch an der Abendkaſſe ſind Eintrittskarten erhältlich.
In der am Samstag ſtattgehabten Generalverſamm=
lung
des Kunſtvereins für das Großherzogtum Heſſen
gedachte zunächſt der Vorſitzende Herr Geh. Oberſteuerrat v. Hahn
des verſtorb. Oberbürgermeiſters Ohly, deſſen thatkräftiger Unter=
ſtützung
der Verein namentlich auch den Beſitz eines eigenen Heims
mit zu danken habe. Die Anweſenden erhoben ſich zum ehrenden G=
dächtnis
des Heimgegangenen von den Sitzen. Aus dem vorge=
tragenen
Jahresbericht erwähnen wir, daß die Mitgliederzahl
wieberum geſtiegen iſt und der Verein gegenwärtig 1084 Mitglieder
mit 1090 Anteilſcheinen umfaßt, wovon allein auf Darmſtadt 449
Mitglieder mit 481 Anteilſcheinen entfallen. Die Geſamteinnahme
betrug in 1891 17243 Mark. Die Geſamtausgabe 12329 Mark:
u. a. waren für angekaufte Kunſtgegenſtände 4549 Mark, für Aus=
ſtellungen
2474 Mark verausgabt worden. Zu den Ausſtellungen

[ ][  ][ ]

518
Kr.
waren von Künſtlern 455 Delgemälde, 170 Zeichnungen, 22 Aquarelle
und Paſtellbilder und 10 Bildhauerwerke eingeſandt worden. Die
Reineinnahmen des Vereins im Betrag von 6556 Mark werden
den Beſtimmungen gemäß den beſtehenden 3 Fonds zugeteilt. Der
Bericht ſchließt mit dem Wunſche, daß ſich namentlich die Zweia=
vereine
Mainz, Offenbach und Worms mehr den Beſtrebungen des
Vereins widmen; im abgelaufenen Jahre hatten dieſelben (ine
Verminderung der Mitaliederzahl zu verzeichnen. Dem Geſchäfts=
führer
des Vereins Herrn Wilh. Schwab jun., ſowie dem Rechner
Herrn W. Lang wurde der verdiente Lank für ihre Mühewaltung
allsgeſprochen.
Bei der alsdann ſolgenden Beratung über die Ausgabe eines
Vereinsblattes wurde nach längerer Debatte beſchloſſen, im laufenden
Jahre für die Zweiavereine Gießen, Offenbach und Worms ein
Vere nsblatt auszugeben, deſſen Beſchaffung den anderen Mitgliedern
zum Ankaufspreis von etwa 3 Mark freigeſtellt bleiben ſoll. Zum
Vorort wird abermals Darmſtadt gewählt. In den Verwaltungs=
rat
werden g wählt für Darmſtadt Herr Architelt Jacobi und für
Mainz Herr Provinzialdirektor Rothe. Eine Be ſichtigung der aus=
geſtellten
Kunſtwerke und der bereits vom Verein zur Verloſung
angekauſten Bilder bildete den Beſchluß der Verſammlung.
Die am Sonntag im Saalbau ſtattgehabte Fremden=
ſitzung
der Karnevalgeſellſchaft hatte, wie nicht anders
zu erwarten war, ſich eines außerordentlich regen Zuſpruchs zu er=
reuen
und geſtaltete ſich, dank der Reichhaltigkeit und geſchmack=
vollen
Zuſammenſtellung des Programms zu einer überaus ge=
lungenen
Feſtlichkeit. Zur Eröffnung des Abends bearüßte und
bewillkommnete Herr Präſident Schramm in launigen Worten die
erſchienenen beimiſchen ſowie auswärtiaen Freunde der Narretei,
auf welch letztere er, mit beſonderer Hervorhebung des zahlreich
vertretenen Frankfurter Karnevalsvereins und der guten Beziehungen
zu demſelben, im Laufe des Abends noch einmal Veranlaſſung nahm,
ſeinen Dank für ihr Erſcheinen in einem beifällig aufgenommenen
Hoch Ausdruck zu geben, das der Präſident des dortigen Vereins
in beredten Worten erwiderte und zum Beſuch der Karnevals=
Veranſtaltungen desſelben aufforderte. An Stelle der üblichen Ver=
leſung
des Protokolls gelanate diesmal durch Herrn Schriftführer
Möſer eine ſehr humorvolle Biographie der Komitsmitalieder zum
Vortrag, welche das Intereſſe und den Beiſall der Anweſenden
in hohem Maße erwecte. Von weiteren Rednern beluſtiaten Herr
Georg Schäfer als -Schuſter' mit einer komiſchen Kritik über
ſtädtiſche Zuſtände und Herr L. Schäfer als oberheſſiſcher Bauer
mit einer Schilderung der unverwüſtlichen Naturen ſeiner Lands=
leute
. Das von ihrem erſten hieſigen Auftreten noch beſtbekannte
Ober Ramſtädter Marktweib (Herr Heim von Ober=Ramſtadt) hatte
wieder viel Gelungenes von zu Hauſe zu berichten und Herr Rädel
als Stuttaarter Stadtverordneter trug mit ſehr viel Schwung und
in gutem ſchwäbiſchen Dialekt eine humorvolle veraleichende Schilde=
rung
ſeiner Vaterſtadt und Darmſtadt vor. In äußerſt ſchmeichel=
hafter
Weiſe vertrat Herr Zink als Rechtsanwalt das ſchöne Ge=
ſchlecht
, worauf Frl. Volk die Bühne betrat, um dem mutigen
Vertreter: der Damenwelt in ſchwungvoller Rede ihren Dank aus=
zuſprechen
- unſeres Wiſſens das erſte und zugleich erfolgreiche
Auftreten einer Dame in den heurigen Karnevalsſitzungen, welch
anerkennenswertes Beiſpiel anderen zu Nachahmung dienen dürfte.
Wie dieſe Darbicturgen ſo erfreuten ſich auch die geſanglichen
Leiſtungen der Makulaturjänaerin Frl. Chock (Herr Koch) und des
Herrn Neuroth von Ober=Ramſtadt, ſowie auch das von Herrn
Söder geſpendete Lied der luſtiee Muſikant; des lebhafteſten Bei=
falls
der Zuhörer. Zum Schluß ſei noch der wackeren Leiſtungen
der Kapelle Hilge rühmend gedacht, ſowie des Herrn Hechler und
Frl. Schorkopf, deren Liederdichtungen regen Anklang fanden. Die
Tanzluſtigen hielt ein darauffolgender Ball noch lange vereint.
ON. Zu den mannigfachen Faſchings Veranügungen, welche die
Darmſtädter Narrhalla (uaverein) in Darmſtadt eingeführt und
ſeit 6 Jahren gepflegt hat, gehört auch die alljährliche Aufführung
einer Karneval=Poſſe in Darmſtädter Mundart. Die Preis=
Ausſchreiben des Vereins waren überhaupt der Anlaß, daß die in
der Auswahl ſehr ſpärliche Darmſtädter Lokal=Poſſe um einige
recht wirkungsvolle Stöcke bereichert wurde und der diesjährige
Erſolg - die Einſendung von 4 Arbeiten - läßt erwarten, daß
auch in kommenden Jahren die Federn unſerer Lokal=Humoriſten
mit Geſchick der heiteren Muſe dienſtbar ſein werden. Für die
diesjährige Aufführung, welche wie gewöhnlich am Faſtnachts=
Montag, den 29. Februar, ſtaltfindet, iſt der neueſte Schwank eines
um die zheimiſche; Litteratur wohlverdienten Landsmannes. des
Verſaſſers von Liebe mit Hinderniſſen; Amor im Bäckalade ꝛc.,
voraeſehen - betitelt Der Ottenſoſerr. Die Hauptrollen des
Stückes, der mit den Fremdwörtern auf geſpanntem Fuße lebende
Rentner Griſfelhösche, Bawett, ſein Fraa, die vor jedem Freier
durchgebende: Tochter der beiden, der ſchüchterne Liebhaber dieſer
Tochter, der als Beſchützer heimlicher Liebe zu großer Berühmtheit
gelanc endeUnkel:, die als Klalſchbaſe unübertreffliche Fraa Nach=
barn
; und eine Anzahl Nebenperſonen, welche die komiſche Wirkung
des Schwankes weſentlich erhöhen, ſind den beſten Händen anver=
traut
; die bereits ſtattgehabten Proben und die Umſicht und Sach=

39
kenntnis, mit welcher Herr Hofſchauſpieler Wagner unter Beibi
ſeines Kollenen. des Herrn Göbel die Regie führt, laſſen n
Recht eine tüchtiae Mitwirkende wie Zuſchauer in gleichem M=
befriedigende
Aufführung erwarten. Hoffen wir alſo, daß
29. Februar wieder ein Ehrentag für die =Damſtädter Narrhall
werde.
Am Sonntag nachmittaa machten zwei ſchon oft beſtra
Handarbeiter von hier in einer Wirtſchaft in der Obergaſſe groß
Skandal und demolierten daſelbſt Tiſche. Hängelampen, Unt
ſätze für Gläſer ꝛc. Dieſellen wurden zur Verhütung weiteren Un=
ſugs
in Voliteigewahrſam gebracht. In der Arreſizelle zerſchlug=
dieſelben
auch noch ſämtliche Fenſterſcheiben.
Ein Stromer, weicher am Sonntag in verſchiedene
Häuſern bettelte, ſchlug, weil er mehrfach abgewieſen wurde, mehre:
Scheiben ein. Derſelbe iſt von einem Schutzmann verhaft=
worden
.
N Während der Nacht von Samstag auf Sonntag iſt d
Stadtbriefkaſten. welcher an einem Hauſe in der obere
Herdwegſtraße angebracht war, abgeriſſen worden.
Eingeſandt.) In der Freitags=Nummer Ihres geſchätz=
Blattes findet ſich ein Eingeſandt bezüglich gewiſſer, hieſig
Studierenden für Konzerte im Theater u. ſ. w.
gewährender Ermäßigungen. Im Anſchluſſ= daran möchten
die Aufmerkſamkeit auf eine Frage lenken, die ebenfalls zur V.
fung und Würdigung berechtiat erſcheint. Wie bekannt, ſind
hieſigem Hoftheater jüngeren Offizieren eine Reihe von Spe=
ſitzplätzen
zu bedeutend ermäßigten Vreiſen vorbehalten. Der ar
Grundſatz, der hierbei zum Ansdrucke kommt, iſt wohl der, ſolch
Offizieren, die nicht im Genuſſe eines größeren Gehaltes ſind, b
ihrer Vflicht: nach Außen den Stand untadelhaft zu vertreten, e(
obige Weiſe kleine Beihilfen und Erleichterung zu gewähren. Di
ſelbe unterſtützende Vergünſtigung möchte nun auch jungen ak
demiſch gebildeten Staatsbeamten, gegenüber, ſtattfinden
Vorzugsweiſe haben wir hierbei die Acceſſiſten im Au=
Von ihnen verlangt ſelbſtredend auch der Staat, daß ſie ihre
Stand, ſchon während ihrer Erprobungszeit, in jeder Weiſe würd
vertreten. Ihnen gegenüber, wäre deshalb die Anwendung ein
gleichen Grundſatzes, als bei jungen doch immerbin beſoldel
Lieutenants wohl um ſo weniger unbillig, als ſie ja noch ga
keinen Gehalt oder Tagegelder (Remunerationen) bezieben. Vi
leicht bedarf es bloß dieſer Anregung, um zu bewirken, daß jen
jungen Civilbeamten eine Reihe Sperrſitzplätze zu ermäßig
Preiſen vorbehalten bleibe, welche Einrichtung z. B. im Mi
chener Hoftheater ſchon aelten ſoll.
4 Mainz. 14. Februar. Das von dem hieſigen Schwurgeri
in der verfloſſenen Seſſion gegen den Schuhmacher Eſchbach v
Fürfeld wegen Ermorduna des dortigen Feldſchützen erlaſſene Todt=
urteil
wird wahrſcheinlich binnen kurzem zur Vollſtreckung komme
indem Se. Königl. Hoheit der Großherzog, wie verlautet, das B
gnadigungseeſuch abſchläaig beſchieden vat.
Den Zeichnern des Garantiefonds für das im Jahre 1893 hi
ſtattfindende Xl. deuiſchen Bundesſchießen iſt von de
Vorſtand mitgeteilt word r daß der Garantiefonds jetzt eine
von 29000) M. erreiat habe und nunmehr die diesbezüglich=
Unterſchriften als rechtsverbindlich angeſehen werden.
Mainz. 15. Februar Neuerdings iſt abermals ein Japan=
der
Oberſt Woſaco, zur Dienſtleiſtung bei dem 27. Feld=Artiller
Regiment kommandiert worden.
J. Aus Rheinheſſcu, 14. Februar. Mit Rückſicht auf
im Rheingau wieder auftretende Reblausgefabr haben
Eiſenbahnverwaltungen bezüglich des Verſandes von Reben ſtril
Beſtimmungen an ihre ſämtliche Stationen erlaſſen. Danach dürſ
blos Reben innerhalb ier beſtimmt abgegrenzten Unterſuchung
bezirke verſendet weiden. Sendungen aus dem Rheingau dür
auf keiner heſſiſchen Station zum Verſandt angenommen oder o=
geliefert
werden.
Frankfurt, 15. Februar. Repertoire=Entwurf. Ope
haus: Dienetay, 16½ Romeo und Juliar. Mittwoch, 17.. Vi
admiral:. Donnerstaa, 18. Cosi kan tutte Samstag, 20
Afrikanerin:. Sonntag, 21.: Don Juan'. Montag, 22.. Konzer
veranſtaltet vom Orcheſter=Perſonale zum Beſten ſeines Reſerv
Venſionsfonds. Dienstag, 23.: Tannhäuſerl.-Schauſpielhau
Dienstag, 16.: Dorina. 5Littwoch. 17.. Großſtadtluft'. Freita
19.: Dorinar, vorher Buch Hiobr. Samstag, 20.. Krieg
Feiedens. Sonntag. 2l., nachmittags 3½ Uhr: Vogelhändle
abends 7 Uhr: Neu einſtudiert Böſe Zungen;. Montag, 22..
einſtudiert Demetriuss, neu einſtudiert Eſther.
8t. Frankfurt. 15. Februar. Schauſpielhaus.
Schauſpiel Dorma; v. Rovetta, deutſch von Eiſenſchitz, ging
geſtern erſtmalig in Sene und wurde geſtern wiederholt.
Verfaſſer ſchildert in 3 Abteilungen das Schickfal Dorina's, w
im Hauſe der Baronin Caſtelfranko Erzieherin iſt, jedoch entl=
wird
. da der Sohn des Hauſes Baron Niki ein Liebesverhäl
mit ihr anknüpft. Das junge Mädchen gerät dadurch in ſehr n
liche Verhältniſſe. da Niki ein ihr gegebenes Eheverſprechen 1
hält. Sie wählt die ſtlerlaufbahn und wird eine bedeut=

[ ][  ][ ]

Nr.
Sängerin, welche viele Verehrer hat. Niki will ihr jetzt wieder
den Hof machen, ſie weiſt ihn aber zurück und bedeutet ihm nach
einem Heiratsantraae, daß ſie nur als Baronin die Seine wird.
St. Frankfurt, 14. Februar. Der Neeb'ſche Männer=Chor
veranſtaltete genern abend in den ſchönen Räumen des Loologiſchen
Gartens einen vorzüalich beſuchten Makkenball. Es war eine Fülle
ſchöner Masken, wie die Flammer, Merkur ꝛc. erſchienen und
intriquierte und tanzte man nach Herzenkluſt. Von den vielen
Arrangements machte ſich die von Herrn Schiemann bereitwilliaſt
eingerichtete Cſarda mit der ungariſchen Kavelle und den trefflichen
Weinen ganz beſonders bemerkbar. Um 4 Uhr morgens war das
Feſt noch in vollem Gange.
Frankfurt, 13. Februar. Aus der deutſchen Kolonie Kame=
run
iſt die erſte Ernte, ein Sack Kaſfe, in einer Frankfurter
Kolonialwarenhandlung eingetroffen. Der Kaffee iſt kleinbohnig.
ähulich dem Verl= oder Mokka=Paffee, von mehr dunkelbrauner
Farbe und hat etwas herben Geſchmack, iſt auch von geringer
Qualität. Beſſere Sorten ſind noch abzuwarten.
Frankfurt, 15. Februar. Die Wiederwahl des Herrn Dr.
Heußenſtamm zum zweiten Bügermeiſter für Frankfurt a. M.
iſt, wie der Reichkanzeiger' meldet, vom Kaiſer beſtäligt worden.
Cronberg i. T. 14. Februar. Das ver (inigen Jahren von
der Taunusklub=Sektion Königſtein angereate Projekt der Erbauung
eines Hauſes mit Ausſichtsturm auf dem Altkönig, ſo
ſchreibt man dem Rh. K.= ſtößt unverhofft auf Schwierigkeiten.
Die zu dem Bau erforderliche Genehmiaung iſt nämlich ſeitens der
zuſtändigen Behörde verſagt worden. Es wird vermutet, daß eine
im Taunus begüterte hohe Perſon ihren Einfluß in dem ange=
deuteten
Sinne geltend gemacht habe, damit der charakteriſtiſche
Eindruck, den der genannte Bera durch ſeine aus grauer Vorzeit
ſtammenden Ringwälle auf den Beſchauer macht, nicht durch einen
modernen Neubau beeinträchtigt werde. Sollte ſich dieſe Vermu=
tung
beſtätigen, ſo dürften wohl auch etwaige weitere Schritte in
beregter Angeleaenheit nicht viel Erfola haben.
J. Vom Rhein. 14. Februar. Die Vertreter der Rheinufer=
ſtaaten
nahmen verfloſſene Woche auf der Stromſtrecke Mainz.
Bingen mittels eines preußiſchen Regierungsdampfers eine Rhein=
befahrung
vor, bei welcher namentlich bekundet wurde, daß die durch
die Staatsverträge vom Jahre 1884 vereinbarten Arbeiten zur Reau=
lierung
der Rheinſtrecke nunmehr vollendet ſind. Im An=
ſchluß
an dieſe Rheinbefahrung fand zwiſchen den Reaierungsver=
retern
eine Beſprechung darüber ſtatt, welche Maßregeln in den
nächſten Jahren erforderlich ſein werden, um die erzielten Erfolge
dauernd zu ſichern den Waſſerſpiegel des Rheines im Rheingau
wie bisher ungeſchmälert zu bewahren und ein gutes Fahrwaſſer
zu erhalten. Der Beratung wohnten an ſeitens der preußiſchen Re=
gierung
Oberreaierungsrat Heinſius in Wiesbaden. von Heſſen
Miniſterialrat Dr. Schäffer und Oberbaurat Imroth und von
Baden Reichskommiſſär Oberbaurat Honſell von Karlsruhe.
Maulbronn, 13. Februar. Den vielen Freunden unſeres
Kloſters dürfte die Mitteilung intereſſant ſein, daß das Areal mit
den noch ſtebenden Grundmauern des abgebrannten Pfründ=
nerhauſes
von der königl. Staatsfinanzverwaltung geſtern käuf=
lich
erworben worden iſt. Die letzteren werden als für den Tech=
niker
und Altertumsfreund beachtenswerte Ruine erhalten bleiben.
Berlin, 13. Februar. Auf die am 9. Februar zur Subſkrip=
tion
gelangte neue 3o⁄ Reichsanleihe von 160 Millionen Mark
ſind im ganzen 541306 600 M. gezeichnet worden. Die Zuteilung
erfolgt nach Maßgabe der reellen Zeichnungen, daher die Reduktion
nicht prozentualiter ſtattfinden wird: doch dürfte die jeweilige Quote
zwiſchen 10-20 Vrozent der angemeldeten Stücke bemeſſen werden.
Beichnungen bis 5000 M. werden voll berückſichtigt, vorausgeſetzt,
daß ſie nicht ſpekulativer Natur ſind. Auf die neuen 3% preußi=
ſchen
Konſols von 180 Millionen ſind 440 Millionen gezeichnet
worden. Der Zuteilungsmodus wird demnächſt bekannt gegeben,
doch werden Anmeldungen bis etwa 5000 M. voll berückſichtigt
werden.
Dortmund, 14. Februar. In einem hieſigen Gaſthofe ſpielten
ſich dieſer Tage für die Betroffenen recht fatale Szenen ab.
Reiſende, die einmal gehörig ausſchlafen wollten, hatten mit der
Hartnäckigkeit des Barbiers zu kämpfen, der ſie in aller Frühe
raſieren wollte; andere Gäſte ſollten durchaus um 4½ Uhr Kaffee
trinken, um noch zum erßen Morgenzuge zurecht zu kommen, wieder
andere wurden mit Wärmeflaſchen bealückt und noch andere wur=
den
geweckt mit der Energie, die ein pflichtgetreuer Hausknecht zu
beſitzen pfleat. Trotz des allgemeinen Spektakels verſchliefen einige
Reiſende ihren Zug und ſie machten darnach den Hauptſkandal.
Und wer war Schuld an dem Chaos?, Zwei unnütze Spaßvögel,
die auf die Flurtafel des Hotels die betreffenden Bemerkungen aus
dem Stegreif geſetzt hatten. Sie wären gelyncht worden, wäre man
ihrer habbaft geworden.
Hamburg, 14. Februar. Im Seemannsamt iſt folgende
Bekanntmachung angeſchlagen: Alle Schiffskapitäne, Steuerleute,
Maſchiniſten, Aſiſtenten und Feuerleute der Handelsmarine, ſowohl
diejenigen, welche in einem Militärverhältnis geſtanden haben, als
auch diejenigen, welche ihrer Militärpflicht bereits genügt haben,

39
519
werden hierdurch aufgefordert, falls ſie geneigt ſind im Kriegsfalle
dem Vaterlande freiwillig ihre Dienſte zur Verſügung zu ſtellen,
ſich im Seemannshauſe zu melden. Dieſe Nachricht darf natürlich
nicht, wie es bereits vielfach geſchehen iſt, im kriegeriſchen Sinne
gedeutet werden, ſondern iſt lediglich als eine vorbereitende, im
Frieden ſtets wiederkehrende Maßregel anzuſehen.
Königsberg i. Pr. 14. Februar. Die Kataſtrophe in der
Bernſteingrube in Palmnicken iſt durch einen Bruch,
verbunden mit hohem Seegang, entſtanden. Das Waſſer im Schacht
ſiteht 17 Meter boch. iſt jedoch im Abnehmen, ſeitdem der Pulſo=
meter
und ſämtliche Pumpen in Betrieb geſetzt ſind. Ein Vertreter
des Oberbergamts Breslau wird erwartet, um die notwendigen
Unterſuchungen einzuleiten. Der Bitrieb in der alten Grube iſt
vorläufia unterbrochen.
Wien, 14. Februar. Hier eingetoffene Nachrichten zufolge iſt
der Afrikareiſende Junker in Vetersbura geſtorben.
Bern. 13. Februar. Der Ingenieur Studer in Interlaken hat
für den Bau einer Bahn von der Wengernalpnach dem
Eiger ein Konzeſſionsgeſuch eingereicht. Die Koſten ſind auf
3900000 Fres. berechnet, die Dividende auf 6 Prozent.
Nom, 13. Februar. Auf Anordnung des Reltors iſt die Uni=
verſität
bis auf weiteres geſchloſſen, nachdem die Studenten
gewaltſam die Fortſetzung der Kollegien verhindert haben.
Mailand. 13. Februar. Die erſte Aufführung von Mas=
caanis
-Freund Fritzz im bieſigen Theatro dal Verme hat
einen vollſtändigen Mißerſolg gehabt; der vereinzelte Beifall einer
zahlreichen Claque wurde vom Publikum entſchieden zurückgewieſen.
Die einzige Nummer, welche auf allgemeinen Beifall wiederholt
werden mußte, war die Einleitung des dritten Aktes.
Paris, 14. Februar. Geſtern brach in dem im erſten Stock
befindlichen Volier=Atelier der Vorzellan=Manufakturin
Sevres Feueraus. Drei Zimmer, welche nur Modelle und
zahlreiche kleine Büſten enthielten. wurden vollſtändig zerſtort. Zwei
koſtbaie Vaſen im Werte von 10000 Fres. wurden gerettet. Der
Schaden wird auf 50000 Fres. geſchätz
Athen. Das griechiſche Kronprinzenpaar als
Erbe. Man ſchreibt dem N. W. Tabl.- aus Bukareſt: In
Giurgewo ſtarb vor einigen Tagen der Pächter der dortiaen Kron=
domäne
, ein Grieche namens Silleli. Er hat in ſeinem Teſtamente
dem ariechiſchen Kronprinzen Konſtartin den Betraa vnn 400 000
Franken und weiter deſſen Gemahlin Kronprinzeſſin Sophie - be=
kanntlich
eine Schweſter des deutſchen Kaiſers - eine Jahresrente
von 6000 Fres. vermacht. Auf ſeinem Todenbette ſagte Silleli, die
Jahresrente für die Kronprinzeſſin Sophie ſei nur eine= Abſchlags=
zahlung
für die Ehre, die Kaiſer Wilhelm Griechenland erwies,
als er ſeiner Schweſter die Annahme der Hand des Kronprinzen
Konſtantin geſtattete.
New=York. Einem Artikel der New=York World: zufolge
hat Ediſon das Problem des Telegrapbirens ohne Draht
mittels bloßer Induktion gelöſt. In einem dem Waſhinatoner
Patentamt eingereichten Schreiben ſühet der amerikaniſche Erfinder
aus: Ich habe die Entdeckung gemacht, daß elektriſche Telegraphie
zwiſchen zwei entfernten Punkten ohne Drähte lediglich mittels
Induktion möglichſt iſt, ſobald dieſelbe in einer hinlänglichen Höhe
vorgenommen wird, ſo daß die Krümmung der Erde überwunden
und die Abſorption der Elektrizität durch die Erde verhindert wird.
Die Entdeckung gilt ebenſowohl für das Land wie für Waſſerflächen,
ſo daß unterſeeiſche Kabel unndtig werden und Schiffe auf dem
Ozean unter ſich und mit dem Lande in Verbindung treten können.
Auf der See genügt eine Höhe von 100 Fuß. Vielfach laſſen ſich
ſchon die Maſten verwenden und man kann von den Miſiſpitzen
aus Signale auf große Entfernungen geben. Werden dann die
Signale von Schiff zu Schiff weitergegeben, ſo läßt ſich über die
größten Meere hin telegraphieren.- So weit Ediſor. 1) Die
ſanauiniſche World= ſügt hinzu: Wnn man in New York einen
Ballon, der einen Kondenſator hat und mittels eines Kabels mit
der Erde in Verbindung ſteht, und einen ähnlichen Bollon in London
zur Verfügung hat, ſo iſt ein Kreisſtrom durch Erde und Luft
gebildet, ohne daß Drähte zur Uebertraauna nötig ſind. Nur müſſe
ſich die Kondenſatoren in hinreichender Höbe befinden.: Ediſon
ſetzt unbegrenztes Vertrauen in ſeine neue Erfindung. Ueber prak=
tuſche
, von Ediſon angeſtellte Verſuche teilt die=World' nichts mit.
Nach einer Mitteilung der Köln. 8ta- erwiderte Prof
Louis Büchner in Darmſtadt auf eine briefliche Anfrage des
Herrn A. Rieffel in Paris, Schatzmeiſters der Internationalen
Friedensliga, der unter weiterer Ansführung ſeiner Ideen in
einem beigelegten Figaro==Artikel die plebiscitäre Beftagung der
Elſaß=Lothringer darüber, ob ſie deutſch franzöſiſch oder autonom
ſein wollen, vorſchlägt und ſich ſelbſt fuͤr die Auionomie erklärt,
folgendes: In höflicher Erwiderung Ihrer geehrten Zuſchrift vom
Februar d. J. teile ich Ihnen ergebenſt mit, daß ich Ihre
Meinung bezüglich der elſaß=lothringiſchen Frage zu meinem Be=
dauern
nicht teilen kann. Elſaß iſt und war, wie ja ſchon ſein
deutſcher Name beweiſt, ein durchaus deutſches Land, welches durch
Verrat in den Beſitz Frankreichs gekommen iſt und durch Ströme

[ ][  ]

520

deutſchen Blutes wieder zurückerobert wurde. Es muß alſo
deutſch bleiben. Wollte man, wie Sie vorſchlagen, ein Plebiseit
veranſtalten, ſo könnte ein ſolches nur dann Wert haben, wenn
oder nachdem das Land ebenſo lang wieder deutſch geweſen ſein
würde, wie es bisher franzöſiſch war. Das Reſultat der Abſtim
muna könnte in einem ſolchen Falle nicht zweifelhaft ſein.
Was Lothringen betrifft, ſo war dasſelbe ebenfalls urſprünglich
deuiſches Land und wurde zum größten Teil erſt um die Mitt=
des
vorigen Jahrbunderts Frankreich ganz und definitiv einverleibt.
Speziell Metz war urſprünalich freie deutſche Reichsſtadt und kam
erſt 1648 lin weiterer Folge des Verrats einiger Patricier im
Jahre 1552) definitiv an Frankreich. Trozdem hätte ich vom rein
politiſchen Standpunkte aus nichts gegen die Rückgabe der inzwiſchen
ganz franzöſiſch gewordenen Theile Lothringens an Frankreich ein
zuwenden, wenn nicht militäriſche Rückſichten dieſelben verböten.
Sie ſchildern ſelbſt in Ihrem, dem Briefe beigelegten Figaro=
Art'kel ſo vortrefflich den Gedankengang, der uns Deutſche gegen=
ü
er unſerm ewig unruhigen und ſtets zur Aggreſſion geneigten
Nachbar beſtimmen muß und immer beſtimmen wird, daß ich dem
nichts weiter hinzuzufügen vötia habe.
Uebrigens muß die ganze Frage für jemanden, der, wie Sie,
beſtrebt iſt, ſich vom eng nationalen auf einen kosmopolitiſchen
Standpunkt zu erheben, von durchaus untergeordneter Bedeutung
erſcheinen. Muß es von dieſem Standpunkt aus nicht für die Be=

Nr. 39
einen Trunk zu ſich nehmen. In die noch leeren Adern gießen ſie.
nachdem ſie ſich eben vom Schlaf erhoben haben, Wein; ungegeſſen
ſind ſie bereits trunken; ſie laufen nicht nur in die Kneipen, ſon=
dern
ſie tragen eine Kneipe mit ſich herum, und ihr Gruß beſieht
im Zutrinken. Was werden diee Menſchen am Nachmittag an
fangen, wenn ſie ſchon berauſcht zur Mahlzeit kommen? ober in
welcher Verfaſſung wird ſie die untergehende Sonne ſchauen, wenn
ſie die aufgehende bereits ſchlaff von Weingenuß erblickt!

wohner der beiden Landesteile vollkommen gleichgiltig ſein, ob ſie
unter deutſcher oder franzöſiſcher Bevormundung ſtehen, wenn ſie

ſich nur wohl dabei fühlen? Hat Ihr ſchönes und reiches Vater=
land
einen anderen Schaden von dem V.rluſt der beiden Provinzen
als denjenigen verletzter Eitelkeir? Iſt Frankreich darum weniger
mächtig, weniger angeſehen, weniger erfolgreich als früher? Iſt
irgend ein Franzoſe - abgeſehen von ſeinen patriotiſchen Gefühlen
darum perſönlich weniger alücklich als ehedem? Welchen Nutzen
für ſich oder die Seinen oder ſelbſt für Frankreich erwartet er von
einer eventuellen Rückgabe oder Rückeroberung der beiden Provinzen
oder von der von Ihnen gewünſchten Autonomie derſelben? Ganz
im Geaerteil ſollte jeder ruhig oder obiektiv denkende Franzoſe ſich
Glück dazu wünſchen, daß durch dieſe Wendung der Dinge dem
(wigen, durch die Napoleoniſchen Ereigniſſe genährten Kriegs. und
Eroberungseifer ſeiner Nation ein Riegel vorgeſchoben worden iſt
und daß er künftig vicht mehr nötia haben wird, ſein und der
Seinigen Wohl und Lelen dieſem Ruhmes=Moloch zum Opfer zu
beingen
Uebrigens kann ich den Brief nicht ſchließen ohne Sie noch
auf folgendes aufmerkſam gemacht zu haben: Niemand begreift,
warum Frankreich ſortwährend beſtrebt iſt, eine ſo cewaltige und
koſtſpielige militäriſche Rüſtung anzulegen, wenn es nicht den heim=
lichen
Hintergedanken e nes Angriffs auf Deutſchland bei paſſe der
Gelegenheit feſtbält. Denn kein Menſch, keine Nation, am alle.
wenigſten die deuiſche, denkt daran, Frankreich anzugreifen, wenn
nicht ſelbſt angegriffen. Wir Deutſche haben dort ſeit dem Frank=
furter
Frieden gar nichts mehr zu ſuchen und wollen nur behalten,
was wir in gerechter Abwehr eines ungerechten Angriffs mit
ſchweren Opfern errungen haben. Will ſich Frankreich mit dieſer
unumſößlichen Thatſache endgiltig ausſöhnen und zufrieden geben,
ſo iſt der europäiſche Friede für lange Zeit und vielleicht für immer
geſichert. Andernfalls dagegen iſt Deutſchland genötiat, ſeine eigene
militäriſche Rüſtung entſprechend der franzöſiſchen fortwährend zu
vergrößern, was alles ſchließlich zu einem furchtbaren Zuſammen=
ſoß
führen und das größte Elend über Sieger und Beſiegte bringen
muß. Man lege ſich doch in Frar kreich einmal ernſilich die wich=
tige
Frage vor, ob der Vorteil einer allenfallſigen Wiedergewinnung
der beiden Provinzen auch nur entfernt die unermeßlichen Opfer
an Geld, Menſchen und Wohlſtand, welche dafür gebracht werden
müßten, auſwiegen konnte, während dieſe Opfer im Verluſifalle
noch viel größere und die ganze Exiſtenz der Nation in Frage
ſtellende ſein würden. Frankreich kann, wie ich feſt überzeugt bin,
ohre jede Gefahr für ſich oder ſeine Exiſtenz die ſchweren Laſten,
welche ihm der herrſchende Militarismus auferlegt, vermindern
und damit den erſten Anſtoß zu einer Erleichterung der Laſten des
europäiſchen Militarismus überhaupt geben. So lange dieſes nicht
geſchieht, iſt keine Hoffnung auf Erlöſung aus einem Zuſtand, der
die eurcpäiſchen Völker ſiets bereit hält, aufeinander loszuſtürzen,
während ſie weit beſſer fahren würder, wenn ſie ihr Glück und
Wohlſein im gegenſeitigen friedlichen Austauſch und Verkehr oder
im friedlichen Wettbewerb um die Güter des Lebens und der
Kultur ſuchen und finden wollten.
Vom Frühſchoppen. Wie alt die Inſtitution des
Frühſchoppens ſamt ſeinen Ausſchreitungen iſt, erhellt u. aj
daraus, daß ſchon ein römiſcher Kirchenvater, nämlich der um das
Jahr 250 nach Chr. lebende Novatian, gegen die traurigen Folgen
des Frühſchoppens geeifert hat. In ſeiner Schrift Ueber die
Speiſen der Juden' Kap. 6 ſchreibt Novatian: Es giebt Chriſten,
welche das Beiſpiel der Unenthaltſamkeit geben und in ihrer Laſter=
haftigkeit
ſo weit gekommen ſind, daß ſie gleich früh morgens noch
nüchtern trinken, während doch Chriſten erſt nach der Mahlzeit

Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 14. Fevruar.
Don Jua n.
E I. Der heutige Theaterabend brachte uns drei Gäſte. Na=
türlich
koncentrierte ſich deſſen ungeachtet das Hauptintereſſe auf
Herrn d’Andrade, der als Don Juan' ſein drittes und letztes Gaſt=
ſpiel
beendete. Wie im vergangenen Jahre, ſo entzückte auch dies=
mal
der Gaſt das Publikum und riß es zu Kundgebungen rau=
ſchendſten
Beifalls hin, was dem wirklich intereſſanten Spiel des
Saͤngers gegenüber eigentlich ſelbſtredend iſt. DAndrades Don
Juan iſt ein echt ſpaniſcher, ein vom Wirbel bis zur Sohle von
Genußſucht durchglühter. Alles iſt Nerv an ihm. Dabei bleibt er
ſtets ein Kavalier und welch einerl Das Bezaubernde dieſes Wüſt=
lings
liegt in der ganzen Verſönlichkeit ausgegoſſen, hauptſächlich
in dem ſüßen, einſchmeichelnden Benehmen. Und trotz dieſer in der
That blendenden Vorzüge iſt dAndrades Don Juan doch nur ein
girrender Verliebter, Dutzendware, wie ſie unter jedem Himmels=
ſtrich
, im Salon und auf der Straße zu finden iſt. Nichts Daͤ=
moniſches
wohnt ihm inne, kein Zug geht von ihm aus, der die
Frauen trotz ihrer ſelbſt willen, ſich ihm hingeben macht. Darum
iſt d’Andrade unſerem Empfinden nach wohl ein berückend glän=
zender
Virtuoſe ſeines Faches, der das Publikum Lennt und es
auch zu nehmen weiß durch feine Pikanterien in Spiel und Geſang.
aber kein großer Künſtler, kein Dolmetſch des Genius eines Mozart.
Das blendende Moment des Künſtlers auf unſer Publikum liegt
auch zum Teil in der fremdartigen Erſcheinung und Manier des
Gaſtes. Die italieniſche Sprache an ſich berauſcht ſchon das Oar.
Sänge Herr d’Andrade in deutſcher Sprache, was wir ihm, neben=
bei
bemerkt, nicht empfehlen wollten, er müßte gar manches in
Spiel und Ton ändern und - die Probe wäre vielleicht lohnend
das Publikum verhielte ſich im Beifall etwas kühler.
Herr Hedrich traf als Leporello ſowohl geſanglich wie
ſchauſpieleriſch im ganzen den Charakter der Rolle. Nur müßte
dieſer getreue Schatten ſeines Herrn viel beweglicher und mehr mit
der Art ſeines Herrn verwachſen gegeben werden. Im 1. Akt war
Herr Hedrich beſonders ſchwerfällig bei der Aufzählung der Ge=
liebten
Don Juans in der Unterhaltung mit Donna Elvira.
Ferner entbehrt die Stimme alles Nachdrucks, als Leporello dem
Befehle Don Juans folgend, den Comthur zu Gaſt zu ſeinem
Herrn bittet.
Für den erkrankten Herrn Riechmann führte Herr Thölke
vom Stadttheater in Mainz die Partie des Comthur anſprechend
durch.
Frau Steinmann ſang die Donna Elvira echt künſtleriſch
und Herr Thate bemühte ſich mit Erfolg, ein möglichſt guter
Vertreter des Oktavio zu ſein. Fräulein Roth war eine aus=
gezeichnete
Donna Anna, wennſchon ſie ſich etwas in Acht nehmen
muß, einzelne hohe Töne gewaltſam herauszuſingen. Eine ſolche
Art des Singens ſchadet der Stimme und berührt das Ohr nicht
immer wohlthuend.- Das Orcheſter hielt ſich ſehr tapfer.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Tyeilnahme während
des Leidens unſerer guten Mutter, ſowie für die Blumen=
ſpenden
und die Begleitung zu ihrer letzten Ruheſtätte ſagen
wir Allen hiermit unſeren tiefgefühlten Dank.
Darmſtadt, 15. Februar 1892.
Ehsaboth und Gustav nollting.

Tageskalender.
Mittwoch, 17. Februar: Vortrag des Herrn Profeſſor Dr. Staedel
Theateraufführung: Die Klauſel;
im Hotel zur Trauber,
der Karneval=Geſellſchaft im Saalbau.
Donnerstag, 18. Februar: Vortrag des Herrn Lehrer Rothſchild im
Verein für Volksbildung in der Turnhalle am Woogsplatz.
Samstag, 20. Februar: Maskenball des Beſſunger älteren Geſang=
vereins
in der Reſtauration Hauſt. - Faſchingskneipe der Turn=
gemeinde
Beſſungen im =Chauſſeehaus=
Sonntag. 21. Februar: Maskenball des Katholikenvereins.
Sonntag, 28. Februar: Fremdenſitzung der Darmſtaͤdter Narrhalla
(Zugverein) im Saalbau.

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Drnck und Verlaa: L. L. Wittich'ſche Hofbuchdruerel.
Berantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.