SVLLUpoLTLCROID
Abonnementsprei=
dieteljährlich1 Mark 50 Pi. halb.
ährlich 3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen
entgegenge=
nommen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtauſſchlag.
155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
25Uuſtitrep Uulteguttungpolhii.
L
Inſerate
für das
wochentl. Gmal erſcheinende Tagblatt
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14. ſowie auswärts
don allen Annonen=Eppeditionen.
Amtliches Organ
für die Vehannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
N. 36.
Freitag den 12. Februar.
1892.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Entwerthung der Beitragsmarken bei der Invaliditäts= und Altersverſicherung.
Nachdem durch Bundesrathsbeſchluß die Entwerthung der Beitragsmarken allgemein vorgeſchrieben worden iſt,
bringen wir die von Großherzoglichem Miniſterium des Innern und der Juſtig über die Entwerthung der Beitragsmarken
ge=
troffenen Anordnungen nachſtehend mittelſt Abdruck zur Kenntnißnahme der Betheiligten.
Darmſtadt, den 4. Februar 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
(2034
B e k a n n t m a ch u n g
die Entwerthung der Beitragsmarken bei der Invaliditäts= und Altersverſicherung betreffend.
Vom 19. Januar 1892.
Auf Grund des mit Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 24. Degember 1891 Geichsgeſetzblatt Nr. 31)
verbffent=
lichten Bundesrothsbeſchluſſes vom 22. Dezember 1891 wird über die Entwerthung der Beitragsmarken bei der Invaliditüts=
und Altersverſicherung Nachſtehendes beſtimmt:
I. Berpflichtung und Befugniß zur Entwerthung der Beitragsmarken.
1) Krankenkaſſen, Staats= und Hofbehörden, ſowie Gemeindebehörden, beziehungsweiſe ortliche Invaliditäts= und
Alters=
verſicherungsſtellen, welche die Beiträge einziehen, ſind verpflichtet, die den eingezogenen Beiträgen entſprechenden Marken
alsbald nach deren Einklebung zu entwerthen.
2) Die Beitragsmarken in den Quittungskarten derjenigen Verſicherten, welche nicht in einem regelmäßigen
Arbeits=
verhältniß zu einem beſtimmten Arbeitgeber ſtehen - vorübergehend beſchäftigte (unſtändige) Arbeiter - ſind zu entwerthen,
ſobald die Verwendung der Beitragsmarke durch den Arbeitgeber, od r, falls der Verſicherte ſelbſt nach 8 28 des Statuts
der Verſicherungsanſtalt „Gr. Heſſen' (8 111 des Geſetzes) die Marke im Voraus verwendet hat, ſobald die Rückerſtattung
der dem Arbeitgeber zur Laſt fallenden Beitragshälfte durch dieſen ſtattfindet. Zur Entwerthung der Marke verpflichtet iſt
in dieſem Falle der Arbeitgeber; hat dieſer aber die Entwerthung der Marke bei Rückerſtattung der Beitragshälfte verſäumt,
ſo hat der Verſicherte noch an dem nämlichen Tage, an welchem die Beitragshälſte zurückerſtattet wurde, die Entwerthung
vorzunehmen.
3) Die Selbſtverſicherten und die freiwillig ſich weiter Verſichernden ſind, ſofern ſie die Marken ſelbſt verwenden,
befugt, die Marken ſelbſt zu entwerthen.
4) Wenn in den unter 2) und 3) bemerkten Fällen die Entwerthung der Beitragsmarken bis zum Umtauſche der
Quittungskarte unterblieben iſt, ſo iſt die Entwerthung von der Stelle, bei welcher die Karte zum Umtauſch eingereicht wurde,
zu vollziehen.
5) Sollten an die Verſicherungeanſtalt „Gr. Heſſen= Karten gelangen, in welchen ſich nicht entwerthete Marken befinden,
ſo hat der Vorſtand der Verſicherungganſtalt die Entwerthung zu bewirken.
I. Form der Entwerthung.
1) Die Entwerthung geſchieht - abgeſehen von der nachſtehend unter 2) bezeichneten Ausnahme - in allen Fällen nur
in der Weiſe, daß auf den einzelnen Marken der Entwerthungstag, handſchriftlich oder unter Anwendung eines Stempels, in
Ziffern angegeben wird, z. B. 15. 3. 92. Andere Entwerthungszeichen ſind unzuläſſig. Bei der Entwerthung dürfen die
Marken nicht unkenntlich gemacht werden. Insbeſondere müſſen der Geldwerth der Marke, die Lohnklaſſe und die
Ver=
ſicherungsanſtalt, bei Doppelmarken auch die Kennzeichen der Zuſatzmarke, erkennbar bleiben.
2) Soweit die Entwerthung dem Vorſtande der Verſicherungsanſtalt obliegt C, 5), bleibt ihm die Form der Entwerthung
überlaſſen. Auf die Außenſeite der Karte iſt der Vermerk ventwerthet=, handſchriftlich oder unter Verwendung eines Stempels,
ſowie die Bezeichnung der Verſicherungsanſtalt zu ſetzen.
III. Strafbeſtimmung.
Wer den vorſtehenden Anordnungen zuwiderhandelt, kann für jeden Fall, ſofern nicht nach anderen Vorſchriſten eine
höhere Straſe verwirkt iſt, von dem zuſtändigen Kreisamte mit einer Ordnungsſtrafe bis zu 100 Mark beſtraft werden.
Die Haftung für den durch die Zuwiderhandlung verurſachten Schaden bleibt hierdurch unberührt.
69
464
Nr. 36
1V. Aufhebung früherer Beſtimmungen.
Alle von den vorſtehenden Anordnungen abweichenden ſeitherigen Vorſchriften, insbeſondere diejenigen in 88 3. 5 Abſ. 2
und 6 der Bekanntmachung vom 10. Dezember 1890 Gegbl. Nr. 50), ſowie in Zifſer 2 und 3 der Bekanntmachung vom
31. Dezember 1890 GRegbl. Nr. 1 von 1891) ſind aufgehoben.
Darmſtadt, den 19. Januar 1892.
Großherzogliches Miniſterium des Junern und der Juſtiz.
Finger.
Fey.
B e k a u n t m a ch u n g.
Betreffend: Den Ausbruch der Maul= und Klauenſeuche.
Nach Mittheilung des Großherzoglichen Kreisamts Groß Gerau iſt in Dornheim und Biebesheim die Maul= und
Klauenſeuche ausgebrochen und deshalb für dieſe Orte Gemarkungsſperre angeordnet worden.
Die in Roßdorf ausgebrochene Maul= und Klauenſeuche iſt erloſchen und ſind die unterm 22. v. Mts. angeordneten
Schutzmaßregeln wieder aufgehoben worden.
Darmſtadt, den 9. Februar 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
(2214
Kanalbauarbeiten.
Die Erd= und Maurerarbeiten, die
Thonrohrlieſerungen, ferner die
Inſtal=
lirung und Lieferung der eiſernen Rohre
und Eiſengarnituren, zu der Kanaliſation
des neuen Schlachthofes hier, ſoll im
Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Montag den 15. Februar 1892,
Vormittags 10 Uhr.
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 26,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
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Darmſtadt, am 4. Februar 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
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Pflaſterarbeit.
Die theilweiſe Umpflaſterung der Oris.
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Samstag den 20. l. Mts.,
Nachmittags 2 Uhr,
im Submiſſionswege vergeben werden.
Bedingungen und Koſtenanſchlag liegen/
bei unterzeichneter Stelle offen. Die
An=
gebote ſind bis zu dieſem Termin
vor=
ſchriftmäßig bei uns einzureichen.
Eſchollbrücken, am 10. Februar 1892.
Großh. Bürgermeiſterei Eſchollbrücken.
Numrich.
12215
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Das alte Zeughaus zu Darmſtadt mit Nebenbauten und Einfriedigungs
mauer nach dem Großherzoglichen Schloßgarten ſall auf dem Wege ſchriftlichen
Angebotes auf Abbruch verkauft werden.
Pläne und Bedingungen liegen vom 15. l. Mis. an in den üblichen
Büreauſtunden bei uns zur Einſicht offen, und ſind ſchriftliche Angebote
wohl=
verſchloſſen und portofrei bis zum
Mittwoch den 24. l. Mts., Vormittags 10 Uhr,
daſelbſt einzureichen.
Verſendung von Bedingungen nach außerhalb findet nicht ſtatt.
Darmſtadt, den 10. Februar 1892.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
Wießell.
(2216
Hulzuerſteigrrung.
Donnerstag den 18. und Freitag den 19. l. Mts., jedes Mal
morgens 9 Uhr beginnend,
werden bei Wirth Walther zu Traiſa aus den Diſtrikten Pfingſtweide,
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berg, Bordenberg und Kohlberg verſteigert:
Stümme: 22 Eichen mit 821 Fm., 5 Fichten, Lärchen mit 1 Fm.;
Derbſtangen: 455 Fichten, Lärchen mit 2186 Fm.; Reisſtangen:
425 Fichten, Lärchen mit 8.40 Fm., ſowie 600 Kiefern=Bohnenſtangen mit
0.42 Fm. Ferner: Scheiter: Rm.: Buche 128 I. Kl., 224 II. Kl. (die
blau unterſtrichenen Nummern), Eiche 39, Nadelholz 3; Knüppel, Rm.:
Buche 117, Eiche, Birke 35, Nadelholz 71; Reiſig, Wellen: Buche 4830,
Eiche 1430, Nadelholz, Weide 7770; Stöcke, Rm.: Buche 118, Eiche 24.
Am erſten Tage wird das Holz aus der Pfingſtweide mit Ausnahme eines
Theils der Wellen und Stöcke, am zweit n Tage der Reſt ausgeboten.
Ober=Ramſtadt, am 9. Februar 1892.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=Namſtadt.
Krauß.
221)
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92 Varz 1251 164 249 ſio„
13 1162 4581 20 68 O0
36₈ 50 753 „i 1013 99 49 ich 8
93 Pfffen=
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— 49 H4 71 812 6189) 347 953 729 3” 1123 8 84 90 ich 1115 S 9.. Orms 129 5. 232)
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3 70) 41 80 913 50 25 2 126 811 4⁄5 449) 60; 406 ½
D 85 98 e3) — 80 6
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=- rx 1 7 ⁷⁄₈. 50 96 5
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(564
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Geſchäfts=Verlegung und Empfehlung.
Hiermit beehre ich mich ergebenſt anzuzeigen, daß ich mit dem Heutigen mein
Geſchäft und Wohnung nach meinem Hauſe
Kranichſteinerſtraße Nr. 12½ und 14.
verlegt habe. Für das mir ſeither geſchenkte Vertrauen beſtens dankend, bitte ich,
mir dasſelbe auch in meinem neuen Lokale zu Theil werden zu laſſen.
Hochachtungsvoll
ARIOR IAAD,
(1868
Schloſſermeiſter.
ſongral Aontu.
vodalhallstr. v0,
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gegenüber
Hessen und
dem Saalbau.
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Fabriken ꝛc. gegen Feuer= und Exploſionsgefahr.
Rentonversicherung. Anlage von Kapitalien oder Erſparniſſen auf ſofortige
oder ſpäter beginnende Leibrente.
Lebensversicherung. Anlage jährl. Erſparniſſe zu Erwerb eines Kapitales
in einem beſtimmten Lebensjahre oder bei früherem Tode.
Unfallversicherung. Sicherſtellung eines Kapitales bei Invalidität,
Läh=
mung ꝛc., hervorgerufen durch Unfall.
Hagelversicherung. Sicherſtellung gegen Hagelſchäden.
Sicherung gegen Verlust an Pferden und ſonſtigen Viehbeſtänden.
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fachmänniſche Erledigung; günſtigſte Bedingungen.
[846
1
1Looennei Czoeitl
Breizehnte Winter=Verſammlung
Freitag den 12. Februar, Abends 8 Uhr, im oberen Saale
der „Stadt Pfungſtadt.”
1) Auf beſonderes Anſuchen Vortrag des Herrn Proſeſſor Landsberg
da=
hier über „Alpenbahnen”.
2) Beantwortung einer durch den Fragekaſten geſiellten Frage über „
Ver=
gebung öffentlicher Arbeiten”.
Neue techniſche Zeitſchriften liegen offen und iſt der Fragekaſten aufgeſtellt.
[2218
Der Vorstand.
Molkerei,
OulscmStk. Ao,
empfiehlt
remste 1Aslbutet,
täglich friſch,
EmSlGtad- UA vGmGlz-
Butter,
Sterilisirte und Vollmilch,
Süssen, saueren und
Sohlagrahm.
Land-Eier, ſtets friſch.
Häse:
feinsten Schweizer, echt Emmenthaler,
feinsten Holländer, Camemhert, Burg,
Neufchateller und Frühstückskäse,
Sackstein- und Handkäse.
Mäsematte, täglich friſch.
Lieferungen frei ins Haus; beſtändige
Milchabnehmer erhalten Vorzugspreiſe
lauf Butter.
Haupt-Hiederlagen
der Molkereien,
Sch wabenheim, A1zey und
Holdenfingen.
(2219
Hoflieferant C. D. Wunderlich's
vorzügliche Teint-
und Hedicinische Seiten.
Carbolsäureseifo gegen Anſteckung,
Salieyl, Boraz, Benzoe, Camphor.,
Fräuter. und Jodseifen.
ſämmtlich 35 Pfennig,
Hoflieferant C. D. Wunderlich's
Feinster Beispuder 75 Pfg.,
Foinster Fettpuder 60 Pf. u. 1 M.,
das Beſte, was in Puder exiſtirt,
Hoflieferant C. D. Wunderlich's
Cosmetiques-Stangenpommaden
zum Dunkeln, Glätten und Fixiren der
Kopf= und Barthaare 35 u. 68 Pf.
Allein zu haben bei Herrn
[1004
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Hoflieferant — Ludwigsplatz 1.
AAUA UAII0
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466
Nr. 36
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2ur vationellen Pflege der haut,
2ur Erlangung eines frischen Teints,
zum Maschen der Säuglinge und Kinder,
für Personen mit empfindlicher Haut.
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Sie
bewirkl
Aarte Haut,
Schönen Tei
Jugendtrise
Aussehen
Analyse
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mit der Eule
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Dr. Popp und Dr. Bee;
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Herren Doering & Cie
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ſtellte Probe
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enthält nach unſerer Analyſe !
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Miner alkörper
Masser u. Vorlust 11.
100,
Da die Seife neutral iſt,
glas und andere Füllkorper n
hält, kohlenſaures Natron ut
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weisbar waren, ſo müſſen wit
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Voilotteseife bezsichnen,
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solche gestollt wordon köm
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Dr. Popp u. Dr. Bock
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KC.
Fur dis slogante Danon nis Herron Poilbtte, für Poronen mit lartor, onpfiudlioher Hant nis andh für dis Cänglings uudl b.
giebt es keine bessere, der Haut zuträglichere Seiſe als:
W8
1 14
1
11
GG L
die zu nur 40 Pig. in fast allen Colonialwaaren Handlungen, Droguerien u. Parfümerien zu hab
[ ← ][ ][ → ]Nr 36
467
=
8
9
8
neuer Ernte
in ganz beſonders feinen
Quali=
täten empfiehlt
[1253
kF. donaeiet,
Großh. Hoflieferaut.
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feundlich möbl. Zimmer ſofort zu verm.
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Lanplversammlung
Samstag den 13. Februar 1892, Nachmittags 3 Uhr,
in der Kunſthalle.
Tagesordnung: Vorlage der Rechnung und Erſtattung des Rechenſchaftsberichtes
für 1891; Beſchlußfaſſung über die Frage, ob im Jahre 1892
ein Vereinsblatt an die Mitglieder ausgegeben werden,
oder ob die Ausgabe eines ſolchen Blattes unterbleiben
ſoll; Ergänzung des Verwaltungsraths; Wahl des Vororts.
Die Mitglieder des Vereins werden zur Theilnahme an der Verſammlung
und Betheiligung an den zu faſſenden Beſchlüſſen ergebenſt eingeladen.
Der Vorſitzende des Verwaltungsraths:
V. Hahn.
(2058
2)
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Samstag den 13. Februar 8129, Abends präcis 8 Uhr 11 Min.
hroosor Happon- Ahond
im Saale des Gaſtwirths Herrn Friedrich Geiß „zur Stadt
Darmſtadt=, Frankfurterſtraße.
„Carnevalistische Vortrüget unter Mitwirkung der
Egels=
bacher Kapelle unter ihrem Bangertsverteldirigent.
Eintritt frei; doch hawe die Mitglieder 25 Pfg. und Nichtmuglieder 30 Pfg.
for die Kapp zu bleche.
J. A.:
[2224
Der Redner ausm Stegreif.
ME. 170, 180, 190, 2.00, 2.20 das Pfund
iſt die beſte und reellſte Marke, in Deutſchland am meiſten
verbreitet.
Niederlagen in Darmstadt bei:
Carl Watzinger, Wilhelminenſtr. 11,
Emanuel Fuld, Kirchſtr.
G9. Roth,. vorm. Friedr. Buß,
Die=
burgerſtr. 9,
Heinr. Brandſtätter, Mühlſtr. 14,
Oscar Bomberg, Wilhelminenſtr. 10,
G. P. Poth Nachf., Caſinoſtr. 12,
J. V. Hänzel, Rheinſtr. 37.
Ph. Huwerth, Roßdörferſtr. 21,
Adam Weinmann, Carlsſtr. 56.
Chr. Wilh. Reh, Louiſenſtraße 4,
W. Manck, Ballonplatz 5,
H. Röhrich, Wilhelminenplatz 2.
Phil. Weber, Hoflief, Carlsſtr. 24,
Wilh. Müller, Hoffmannſtraße 13½
Aug. Marburg, Carlsſtr. 102,
J. Fitting, Roßdörferſtr. 35.
M. Kamuff, gegenüber der Skadtkirche,
Moriz Landau, Mathildenplatz 1,
dito Zweiggeſchäſt: Carlsſtraße 74,
Ph. Greinert, Carlsſtr. 26,
C. Hammann, Caſinoſtr. 23,
Jul. Weinmann, Frankfurterſtr. 6,
Gg. Liebig u. Co., Louiſenſtr. 10,
G. Kolb, Kiesſtr. 42,
Carl Reinemer, Niederramſtädterſtr. 71
F. Wayner Wwe., Roßdörferſtr. 23,
Fr. Pröſcher, Nachf., Kirchſtraße,
G. H. Keller, Promenadeſtr. 26,
Fr. Jac. Schäffer, Kiesſtraße 66,
A. J. Supp, Marktplatz 8.,
Jak. Rothermel, Schloßgaſſe 5.
L. Hein Nachfgr., Ludwigsſtraße 18.
Vaul März, Wendelſtadtſtraße 22,
N. Beſt, Magdalenenſtraße 23,
Georg Biel, Eliſabethenſtraße 22,
In Griesheim: Jac. Keller V.; in Eberſtadt: Feiſt Simon;
in Gr.=Zimmern: Juſt. Hottes IV.;
in Pfungſtadt: L. Blum u. Hrch. Schulz.
A. Zuntz sel. Wwe. in Bonn ép; Verlin,
Hoflieferant Sr. Majeſtät des Kaiſers und Königs ꝛc.,
(634
Dampſ-Maffee-Rrennerei.
Stundenweiſe Beſchäftigung wird
von einem tüchtigen Buchhalter und
VerRosidonnkalonder
Correſpondenten geſucht Zu erfragen bei
[1987
der Expedition.
für 1892
iſt erſchienen und 40 Pfg. bei
Fründlicher Unterricht im
Klavier=
ſpiel. Mühlſtr. 41 part. (2087
der Expedition d. Bl. zu beziehen.
Friſche Gurken,
Kopfſalat,
„ Lattig,
„ Radieschen,
Tomaten
bei
GObV.
Wemz,
Hoflieferanten,
Eliſabethenſtraße 17.
Telephon 128.
[2225
ee
2140) Ein ſehr nettes Hausmädchen,
das gut nähen und bügeln kann, ſucht
ſofort Stelle. — Näheres Frau Hahn,
Schloßgraben 13 a.
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hilfſtelle. Näh. Fiſcher, Marktſtr. 8. I.
2227) Ein Mädchen v. 28 J. und
2 tücht. Mädchen v. 18 J. mit gut. Zgn.
ſuchen ſofort St. Fiſcher, Marktſtr. 8.
4
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Buchhalter
geſetzten Alters mit La. Referenzen, noch
in Stellung, ſucht ſich Umſtände halber
zu verändern. Eintritt nach Uebereinkunft.
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W
Geſucht zum 1. März
von einer Beamtenfamilie, die demnächſt
nach Frankfurt a. M. Uberſiedelt, ein
braves und tüchtiges Müdchen, das Liebe
zu Kindern hat und jede häusliche Arbeit
gründlich verſteht. Näheres
Niederram=
ſtädterſtraße I, 1 Treppe.
[2150
2228) Ein braves Mädchen, das alle
Hausarbeit u. Waſchen verſt., für kleinen
Haushalt ſofort geſ. Promenade 18. II.
2229) Hausmädchen ſofort geſucht.
Kirchſtraße 12.
2230) Suche zu ſofort einen
zuver=
läſſigen Hausburſchen.
Faul Rothe,
Einhornapotheke.
345) Für das Comptoir eines
Ma=
chinengeſchäfts wird ein
H.ehrling
geſucht. Schriftliche Anerbieten unt. R.
bitte an die Ausgabe des Blattes zu richten.
5
[ ← ][ ][ → ]hn,
Helgoländer
uadtuut-Gud
iſch eingetroffen.
Auue Tau-adt
Mathildenplatz
weiggeſchäft: Carlsſtraße 74.
pel
gen
ucht
uver=
licht zu üborschen!
cke der Arheilger= und
Fuhr=
mannsſtraße:
Md unnahehok
½⁄2 Mio50 Pig.
e lacob Rösinger.
Ein neuer, completter
Hüllerwagen
ht preiswürdig zu verkaufen.
WoL ſagt die Exped. d. Bl. (2104
Lehrlings=Geſuch.
1132) Auf Oſtern ſuche ich einen
agen Mann mit guter Schulbildung in
Lehre.
L. B. Müller,
Papierhandlung.
L.oose der Cölner Dombau=
Lotterie, Ziehung nächſte
TO10-Woche, empfiehlt
onis Walther,
Rheinſtr. 12.12075
Kine gut eingeführte Lebens=u. Unfall.
2 Verſich=Actien=Geſellſchaft ſucht
gen hohe Proviſion für Darmſtadt u.
mgegend einen tüchtigen Vertreter.
fl. Off. u. 0. 43 an die Exp. (2234
Verlorem
Aie Brosche flänglich) mit 3
Simili=
teinen. — Abzugeben gegen Belohnung
tiftsſtraße 65.
[2235
gerheirath. Beamte ſucht ſogleich auf
Jahr gegen Sicherheit 1000 M.
fferten bis Montag unter C. L. an die
ped. d Bl.
[2236
Lamohim-oilette-Cream-Lamolin
Vorzüglich zur Pflege der Haut.
zur Reinhaltung und Bedeckung wunder Hautſtellen
Vorzüglich
und Wunden.
zur Erhaltung einer guten Haut, beſonders bei kleinen
Vorzüglich
Kindern.
Zu haben in den meiſten Avotheken und Droquerien.
350
Hakulaturpapior
in großen u. kleinen Partien wird
abgegeben. Näheres Exp. 1741
Halber Sperrſitz, rechts,
Eckplatz, abzugeben.
Fabrikſtr. 21. 1 Stiege hoch. (2239
2240) Fuhrmannsſtr. 1 eine
Woh=
nung ſofort beziehbar.
2241) Ein ordentl. Mädchen auf
ſo=
ſort geſucht. Obergaſſe 15.
Hone Couvertenstopporei
bringe ich in gefällige Erinnerung.
12
Frau Kreuder, Carlsſtr. 3. 8
Um Aufführung der Operette
„
Fatämiitzo
¾
erſuchen mehrere Theaterbeſucher:
Lahrer Reichswaiſenhaus=
Silber=Lotterie. (990
Liohung am 15. Fobruar 1892.
Looſe 1 Mk. bei allen Verkaufsſtellen.
Schiff=bericht. mitgeteilt von dem alleinigen
Agenten der Red Star=Linie Karl Diehm,
Darmſtadt, Louiſenplatz 1.
New=York. 6. Februar. Der königl. belg.
Poſidampfer „Rhynland; Kapitän Weyer,
iſt wohlbehalten von Antwerpen angekommen.
Für Milchfrühſtück an arme und
kränk=
liche Schulkinder gingen ferner bei uns ein
von: A. S. 50 Pf. Hierzu die früheren 6 M.
82 Pf. Im Ganzen 7 M. 32 Pf.
Um weitere Gaben bittet
die Expedition.
Gesmaht,
S
C2
ei unmöblirte Zimmer ſür
Bureau=
ecke in Nähe der Bahnhöfe.- Offert.
ter B. 210 an die Exped. d. Bl.
5s wird nach Auswärts zu einer älteren
nervenleidenden Dame eine
Privat=
legerin zu ſofortigem Eintrilt geſucht.
iher. Kiesſtraße 98 Beletage. (2238
Für die notleidenden deutſchen
Kolo=
niſten in Rußland gingen ferner bei uns
ein: G. E. 1 M. Ungenannt 16 M., Frau
A. H. 3 M. Frl. E. H. 1 M. B. H. 1 M.
K. H. 25 Pf., Frau M. St. 10 M. L. W.
2 M. Ungenannt 4 M. A. S. 50 Pf. Dr.
A. B. 5 M. J. W. 15 M. Witwe Pretſch
5 M. F. B. 2 M. M. G. 5 M. E. Pf. 1 M.
Von Jedem nur ein Kleines, albt doch zuletzt
ein Großes A. B. 150 M. Ungenannt 8 M.
L. M. 2 M. J. H. 3M. Zuſammen 86 M.
25 Pf. Hierzu die früheren 137 M. Im
Ganzen 223 M. 25 Pf.
Um weitere Gaben bittet
die Expedition.
Waiſenhaus=Nachrichten.
Im Monat Januar 1892 ſind eingegangen:
2. Legate: Keine.
b. Geſchenke: Keine
2. Aus dem Opferſtock vor dem Waiſenhau=
34 M. 96 Pf., teilweiſe mit folgenden In
ſchriften: 1) Den a. W. aus Danlb rkeit
10 M. Möge uns der l. Gott auch ſerner
unſere Geſundheit und Zufriedenheit erhalten.
24. 92. 2) Aus Dankbarkeit 5 M. 3) Den
l. W. aus Dankbarkeit für ein glückliches
Ereignis im Januar 1892 2 M. 4) Euch
hab ich'3 zugedacht, doch iſt's noch nicht
voll=
bracht, ja einer frohen Kunde, in harter
ſchwerer Stunde, hab ich die Gab gelobt ꝛc.
Den a. W. geſchenkt 2 M. 5) Am
Sylveſter=
abend eine Verloſuna veranſtaltet für die a.
W. in der Familie C. Reſultat 1 M. 50 Pf.
6) Herr erhöre mein Flehen. 1 M. 7) An
Gottes Segen iſt Alles gelegen. Den a. W.
1 M. Darmſtadt. 1. 92. J. E. 8) Aus
Dankbarkeit den l. W. 1 M. Herr hilf weiter.
9) Den a. W. aus Dankbarkeit 1 M. J.
10) 1 M. für die Geneſung m. l. L. 11) Ach
Gott verlaß mich nicht. 50 Pf. 12) Ihr I.
W. bittet zu Gott. daß ich noch recht lange
genießen kann. 27 Pf. J. B. Z. 13) Erſte
ſEinnahme im Geſchäft am 1. Januar 20 Pf.
Gefunden 1891 1 Pf. A. S. Den a. W. mit
dem Wunſche, mein Geſchäft möge in dieſem
Jahre gute Einnahmen bringen. 14) Ihr I.
W. bittet für mich, daß mir der l. Gott bald
eine Stellung giebt, daß ich meine Familie
ernähren kann. Einliegend 30 Pf. 15) Zum
Dank gegen Gott für anädige Erhörung
20 Pf. K. K. 21. 92. 16) Ihr l. W. bittet
Golt, daß ich bald eine Stelleerhalte. 20 Pf.
F. A. 7.l. 92. 17) Daß die g. W. den lieben
Gott bitten mögen, Judiths Gebete zu
er=
hören 22. 20 Pf. J. K. C. W. 18) Ihr I.
W. betet, daß der l. Gott meine Geſundheit
erhält. 20 Pf. 19) Den a. W. 20 Pf. L.
20) Den a. W. 15 Pf. Reſt einer Verteilung.
D. 25.12. 91. 21) Aus Dankbarkeit 10 Pf.
E. H. 22) Daß die g. W. zu dem l. Gott,
flehen, damit Er meinen höchſten Wunſch
er=
füllen möge. 10 Pf. L. K. A.
Darmſtadt. den 1. Februar 1892.
Großherzogliche Landes=Waiſenkaſſe.
Weitzel.
Großherzogliches Hoftheater
Freitag, 12. Februar 1892
13. Vorſtellung i. d. 6. Abonnements=Abteilung.
(Rothe Karten giltig.)
Viel Lärm um Nichts.
Luſtſpiel in 4 Akten von W. Shakeſpeare.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen ¼10 Uhr.
Kaſſe=Oeffnung 6 Uhr.
Sonntag, 14. Februar 1892.
Außer Abonnement. - Erhöhte Preiſe.
Dritte und letzte Gaſtdarſtellung
des Herrn Francesco d’Andrade.
Dom Juan.
Oper in 2 Akten von W. A. Mozart.
Don Juan. Herr dAndrade, als Gäſte.
Leporello ... Herr Hedrich,
. Die geehrten Abonnenten, welche
ihre Plätze zu dieſer Vorſtellung zu behalten
wünſchen, wollen die Karten am Samstag,
den 18. Februar, Vormittags von 10-12 Uhr.
gegen Vorzeigung der gelben, bezw. blauen
Abonnementskarten an der Tageskaſſe im
Großh. Hoftheater in Empfang nehmen.
Der Vorverkauf findet an demſelben Tage,
Nachmittags von 3-5 Uhr ſtatt.
470
Nr. 36
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Die Kaiſerin iſt leicht an der Influenza
er krankt und hütet das Zimmer, der auf den 11. angeſetzte Hofball
wurde aber nicht abgeſagt.
Der Reichstag nahm am 10. das Geſetz, betreffend die
öſter=
reichiſchen Vereinsthaler in zweiter Leſung ohne Debatte an.
Hier=
auf folgte die zweite Beratung des Etats des Reichseiſenbahnamts.
Im Laufe der Debatte erklärte Miniſter Thielen, daß die Frage
der Sonntagsruhe für die Eiſenbahnbeamten durch eine Kommiſſion
geregelt würde. Ferner erklärte der Miniſter, daß er eine Reform
der Gütertarife für nötiger halte als die der Verſonentarife, der
nicht nur finanzielle Gründe entgegenſtänden. Im übrigen ſeien
auf dem Gebiete des allgemeinen Verkehrs zahlreiche Erleichterungen
und Verbeſſerungen eingetreten, ſo daß man vorläufig zufrieden ſein
könne. Bei den höheren Eiſenbahnbeamten werde zukünſtig mehr
die praktiſche Ausbildung betont werden. Der Antrag des Centrums
auf Zurückberuſung der Jeſuiten wurde mit Rückſicht auf die durch
das Volksſchulgeſetz hervorgerufene Erregung vorläufig zurückgezogen,
wobei Abg. Graf Balleſtrem bemerkte, daß das Centrum ſich
vor=
behalte, die Beratung des Antrags zu geeignet ſcheinender Zeit
wieder anzuregen.
Schweiz. Das Departement des Auswärtigen ſieht ſich zu
der Erklärung veranlaßt, daß das franzöſiſche Gelbbuch über die
Handelsbeziehungen Frankreichs verſchiedene Ungenauigkeiten
ent=
halte, die gegenüber der franzöſiſchen Regierung berichtigt werden
müßten. Auterdem enthalte es Lücken, deren jedenfalls in einer
Bot=
ſchaft an die Bundesverſammlung Erwähnung geſchehen werde.
Belgien. Die Kabinettskriſis iſt beſeitigt. Die Rechte hat
mit dem Miniſterium eine Einigung erzielt. Die Verſammlung der
Rechten beider Kammern erklärte ſich damit einverſtanden, daß ein
Spezialgeſetz zu dem Referendum die Fälle beſonders bezeichne, in
welchen Beruſung an das Volk zuläſſig iſt. Der Deputierte Wöſte,
bisher ein entſchiedener Gegner des Referendums, ſtimmte dem
ver=
änderten Geſetze zu.
England. Im Unterhaus beantragte am 10. Lowther bei
Beratung der an die Königin zu richtenden Adreſſe ein Amendement
zu Gunſten der Aufhebung der Handelsverträge, welche England
verhinderten, bevorzugte Handelsbeziehungen zu den Kolonien
her=
zuſtellen. Der Präſident des Handelsamtes, Sir Michael Hicks
Veach, bekämpfte das Amendement und erklärte, die Regierung
könne ſich nicht verpflichten, jene Verträge aufzuheben. Sie würde
übrigens keine Verträge abſchließen, welche die Kolonien berührten,
ohne letztere vorher zu befragen. Das Amendement wurde
ſchließ=
lich ohne beſondere Abſtimmung abgelehnt und die Adreßdebatte
vertaat.
Italien. Die Kammer lehnte am 10. in abermaliger
Abſtim=
mung mit 137 gegen 5 Stimmen den von der Regierung bekämpften
Antrag Ellena, betr. die Beſteuerung der frommen Stiftungen, ab.
Die „Agencia Stefani; meldet aus Zürich: Am 10. nachmittags
fand die entſcheidende Sitzung der italieniſchen und Schweizer
Dele=
gierten zu den Handelsvertrags=Verhandlungen ſtatt. Die
ſchwei=
zeriſchen Unterhändler beantragen, falls der Handelsvertrag bis zum
12. Februar nicht abgeſchloſſen werde, die Verhandlungen trotzdem
über bie Anwendung der Handelstarife fortzuſetzen.
Spanien. Am 10. fand in Leres die Hinrichtung der vier
Anarchiſten ohne Zwiſchenfall ſtatt, nachdem dieſelben vorher ein
Geſtändnis abgelegt hatten. Der Prozeß hat im übrigen erwieſen,
daß die Abſicht beſtand, ſich der Gefängniſſe, des Stadthauſes. des
Gerichtsgebäudes und der Kaſernen zu bemaͤchtigen und das
Eigen=
tum der Bürger zu verteilen. Die Verſchworenen wollen dabei
auf die Unterſtützung von einem Sergeanten und 50 Mann des in
Keres garniſonierenden Kavallerie=Regiments gerechnet haben und
erklären ſo den Ruf „Verrat, der gehört wurde, als die Aufrührer
ſahen. daß ſich das Militär der Beweaung nicht anſchloß. Die
Revolution ſollte gleichzeitig in Cadir, San Fernando, Puerto de
Santa Maria, Puerto Real, Bornos und Lebrija ausbrechen.
Rußland. Aus Hofkreiſen verlautet, Großfürſt Georg
Alexan=
der, der Sohn des Zaren, werde ſich nach Paris begeben, um dortige
Aerzte über ſeinen Geſundheitszuſtand zu Rate zu ziehen.
In den Notſtandsbezirken wird die Lage immer bedenklicher,
da die Kälte außergewöhnlich groß iſt. Nach den jüngſten
Nach=
richten eines ſehr ruſſenfreundlichen Berichterſtatters herrſchte im
Bezirk Saratow eine Kälte von 68 Grad Fahrenheit, alſo 44 Grad
Réaumur, eine Kälte, die noch durch ſchneidende Winde verſchärft
wurde. Die Not in dieſem Bezirk war ſchon im Herbſt groß.
Seitdem hat ein großer Teil der Bevölkerung auf öffentliche Koſten
ernährt werden müſſen. In einem Dorſe bei Saratow traf der
Berichterſtatter einen deutſchen Knaben aus einer der deutſchen
Kolonien der Samara=Seite der Wolga, der von dort zu Fuß
aus=
gezogen war, um deutſche Verwandte im Saratow'ſchen aufzuſuchen,
weil in ſeiner Heimat faſt alle Dorfangehörige an der Hungersnot
zugrunde gingen. Er ſelbſt hatte tagelang keine Nahrung zu ſich
genommen, ſeine beiden Backen, ſeine Naſe, ſeine Hände waren
er=
froren. Der Berichterſtatter glaubte, als er ihn zuerſt ſah, ihn
eher für ein Tier als für einen Menſchen halten zu müſſen. Auf
der Fortſetzung der Fahrt nach Saratow kam derſelbe
Berichter=
ſtatter durch ein Dorf, deſſen Bewohner bereits offenkundig von
Straßenraub lebten. Nur der Schnelliakeit der Fahrt verdankt er,
wie er beſchreibt, ſeine Rettung. Solche kleine Zeichen verraten
nur zu deutlich die ſchreckliche Lage, in der ſich zur Zeit große
fruchtbare Teile Rußlands befinden.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. Februar.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 30. Januar
dem Freiherrlich von Dorth'ſchen Diener Ludwig Siefert zu
Neckar=Steinach das allgemeine Ehrenzeichen „Für Verdienſte” am
4. Februar der Dienſtmagd Katharine Amend aus Trais a. d. L.
im Dienſte der Frau Kaufmann Rech Witwe in Darmſtadt, die
ſilberne Medaille des Ludwigsordens - verliehen.
Der zur Beratung der den Ständen vorgelegten fünf
Verwaltungsgeſetze von der Zweiten Kammer gewählte
Sonderausſchuß hat am Dienstag ſeine Sitzungen wieder
auf=
genommen. In den zwei erſten Sitzungen wurden die Punkte
feſt=
geſtellt, welche vorzugsweiſe mit Großh. Regierung beſprochen
werden ſollen. Geſtern begannen ſodann die fraglichen
Beſprech=
ungen mit den Regiecungsvertretern.
Spielplan des Großh. Hoftheaters. Sonntag, 14. Febr.:
Außer Abonnement „Don Juan. Dienstag, 16.: Der
Hunger=
turm, Komödie in 2 Akten von Guſtav Kadelburg lneul.
Mitt=
woch. 17. „Aleſſandro Stradella:. Donnerstag. 18. „8ar und
Zimmermann”
m. Mittwoch abend las Herr Profeſſor Lepſius über den
Menſchenund die Eiszeit. In der Einleitung erwähnte
Redner, wie eifrig gerade unſere Zeit ſich mit der Erforſchung des
prähiſtoriſchen Menſchen beſchäftige. worunter die Periode
von der diluvianiſchen und der Eiszeit bis zur Römerzeit zu
ver=
ſtehen iſt. Die erſten Spuren vom Menſchen gehen bis zur
Dilu=
vialzeit zurück; in der vorhergehenden Tertiärperiode ſeien Tiere
und Pflanzen, aber keine Menſchen da geweſen. In der
Diluvial=
oder Eiszeit war die frühere tropiſche Temperatur ſo weit
abge=
kühlt, daß der größte Teil von Europa ſich in vergletſchertem
Zu=
ſtande befand, die Schweiz bis tief nach Bayern hinein und der
ganze fkandinaviſche Norden. Die Sonne konnte die Erde nicht
gehörig erwärmen. In dieſe Eiszeit fällt nun das erſte Auftreten
des prähiſtoriſchen Menſchen, den wir aus Aſien, wo ſchon eine
gewiſſe Kultur berrſchte, eingewandert denken müſſen und den wir
uns durchaus nicht etwa nach Art der herabgekommenen
Pata=
gonier vorzuſtellen haben, denn aus den aufgefundenen Foſſilen,
Skeletten, Schädeln iſt erſichtlich, daß dieſe Menſchen ſchon höher
entwickelt geweſen ſind. Auf die Eiszeit folate die Steinzeit
und hierauf die Metall= oder Eiſenzeit und die Bronzezeit. Redner
hielt ſich des längeren bei dieſer Metallperiode auf und ſuchte zu
beweiſen, daß das Eiſen vor der Bronze vorhanden geweſen ſei.
Die Temveratur iſt geſtiegen bis in das erſte Jahrhundert nach
Chriſto. woſelbſt ſie ihren Höhepunkt erreichte. In Griechenland
habe ſich das ehedem ſo milde Klima weſentlich verſchlechtert.
Wie die Cimbern nach Italien kamen, ſahen die Römer mit
Erſtaunen, daß ſie ihre nackten Leiber im Schnee wälzten. Es war
dies ein Vorzeichen, daß aus dem Schnee und Eis des Nordens
die Kultur kommen würde. Der Süden verweichlicht ſeine Kinder,
die Kälte ſtählt die Nerven und befähigt die Menſchen für große
Kulturaufgaben. Darum ſollen wir unſerem regneriſchen Sommer
und unſerem kalten Winter nicht gram werden, weil er den Europäer
davor bewahrt, in die Apathie der Orientalen zu verſinken. Redner
ſchloß ſeinen klaren und intereſſanten Vortrag, dem auch die Großh.
Familie beiwohnte, unter reichem Beifall der ſehr zablreichen Zuhörer.
Das Zeughaus ſoll nunmehr abgebrochen werden
und iſt zur Uebernahme der erforderlichen Arbeiten Termin auſ
den 24. d. Mts. angeſetzt.
Seit kurzem iſt im ſtädtiſchen Krankenhaus ein Per=ſ
ſonenaufzug eingerichtet, der es ermöglicht, Perſonen aus dem
unteren in die oberen Stockwerke und umgekehrt zu verbringen.
Für ein Krankenhaus iſt dies eine höchſt nützliche Einrichtung, da
für ſolche Kranke, die nicht gehen können, der umſtändliche
Trans=
port die Treppen hinauf und hinab in Wegfall kommt. Der Auf
zug funktioniert ganz geräuſchlos, hat alle Sicherheitsvorrichtungen
und kann elektriſch beleuchtet werden.
f Die Anzahl der im Großherzogtum der Verſteuerung
unter=
worfenen Hunde iſt von 1890 auf 1891 von 35179 auf 37343.
demgemäß auch der Ertrag der Hundeſteuer von 175 805 auf 186715
geſtiegen. Von den einzelnen Gemeinden hat nach der Zahl der
Hunde unſere Nachbarſtadt Mainz jetzt Darmſtadt überflügelt, es
ſteht mit 1962 Hunden obenan, dann kommt aber gleich Darmſtadt
mit 1937. Die Zahl der Gemeinden, welche eine Hundeſteuer
er=
heben, beträgt nunmehr 45.
Im Januar ds. Js. wurden bei der Stadtkaſſe dahier die
nachverzeichneten Schlachtviehauantitäten veroktroiert: Von
Metzgern 201 Ochſen, 156 Kühe und Rinder, 1786 Schweine, 705
Kälber, ſowie 277 Hämmel und Schafe; von Privaten 139 Schweine
und 15 Ziegen, ſowie in den Pferdeſchlächtereien 15 Pferde.
Beilage zu Nr. 36 des „Darmſtädter Tagblatt- vom 12. Februar 1892.
- Allgemeiner deutſcher Lehrerinnen=Verein.
Die Stellenvermittlung des Allgemeinen deutſchen Lehrerinnen=
Vereins ſieht nach dreijähriger Wirkſamkeit auf ſehr erfreuliche
Er=
folge zurück. Ihr Zweck, die Anſtellung von deutſchen Lehrerinnen
und Erzieherinnen den Händen gewiſſenloſer, eigennütziger Agenten
zu entziehen, wird durch das gewählte Mittel, dieſelbe ausſchließlich
ſolchen Mitgliedern anzuvertrauen, welche Verſtändnis für die
Auf=
gaben der Erziehung mit einem richtigen Urteil über die
Leiſtungs=
fähigkeit der Kandidatinnen verbinden, vollſtändig erreicht. Die
ge=
troffenen Einrichtungen ſind die zweckmäßiaſten, und werden von
den erwählten Damen, die allein das Intereſſe an der Sache leitet,
mit voller Hingabe ausaeführt. Die Centralſtelle der
Stellen=
vermittlung befindet ſich in Leipzig; dorthin ſenden die über ganz
Deutſchland verbreiteten Agenturen die bei ihnen eingegangenen
Meldungen von Vakanzen und Stellegeſuche; dieſe Berichte werden
zuſammengeſtellt und gehen als Sammelberichte allwöchentlich den
einzelnen Stellen zu, ſo daß jeder Agentin alle vorhandenen
Mel=
dungen zur Auswahl zu Gebote ſtehen. Es erhellt, daß auf dieſe
Weiſe Auftraggeber beider Art mit Verſtändnis verſorgt werden
koͤnnen, da die Agenturen es ſich namentlich auch angelegen ſein
laſſen, die genaueſten Referenzen einzuziehen. Familien, Schulen
und Lehrerinnen haben ein gleiches Intereſſe an dieſer ihrem Wohle
dienenden Einrichtung, und ſollten ſich, noch mehr wie bisher
ge=
ſchehen, derſelben bedienen. Die Agentur für Heſſen hat Fräulein
Sophie Wider, Darmſtadt, Hügelſtraße Nr. 6.
„ Geſtern vormittag verſuchte ſich im ſog. Tambour=Wäldchen
ein hier wohnender aus Rußland gebürtiger Handelsmann mittels
Salzſäure zu vergiften. Vorübergehende Arbeiter veranlaßten
die Verbringung des Mannes in das ſtädtiſche Krankenhaus, woſelbſt
infolge von angewendeten Gegenmitteln weitere Gefahr beſeitigt
wurde.
- Eingeſandt. Schon öfter iſt in Berichten über Theater=
und beſſere Muſikaufführungen beklagt worden, daß der Beſuch
leider kein zahlreicher geweſen ſei. Ließe ſich dem nicht
einiger=
maßen dadurch abhelfen, daß man auch hier - gleichwie in allen
übrigen Univerſitätsſtädten
- den Studierenden der techniſchen
Hochſchule den Beſuch ſolcher Aufführungen leichter zugänglich
machte ? Wir glauben überzergt zu ſein. daß alsdann die bezügl.
Aufführungen im Theater, Muſikverein, Mozartverein ꝛc. von dieſer
Seite - es ſollen über 500 Studierende hier ſein - lebhafter
be=
ſucht würden. Einſender giebt ſich der Hoffnung hin, daß dieſe
An=
regung von zuſtändiger Seite in Erwäaung gezogen werde.
57 Arheilgen, 10. Februar. Die durch das Ableben des
Lehrers Freund dahier freigewordene Rechnerſtelle der hieſigen
Spar= und Darlehenskaſſe wurde Lehrer M. Herget übertragen,
und war heute wieder nach mehrwöchentlicher Unterbrechung der
rſte Zohltag.
Mainz. 11. Febr. Einer von der Mainzer Karnevals=
Geſellſchaft zum Zwecke einer Beſprechung über eine am
Faſt=
nachtsmontag an Stelle des üblichen Karnevalszuges eventuell zu
veranſtaltende maskierte große Kappenfahrt an die verſchiedenen
Vereine, Innungen und ſonſtigen Intereſſenten auf geſtern abend
ergangenen Einladung iſt nur von ganz wenigen Folge gegeben
wor=
den und erſcheinen demnach hier die Karnevalstage ohne Sang und
Klana verlaufen zu ſollen. Vor allen hat das Komite der „
Narr=
hallar durch das Nichterſcheinen bei der Beſprechung zu erkennen
gegeben, daß es bei den heutigen Zeit= und Geſchäftsverhältniſſen
das Projekt einer matkierten Kappenfahrt ebenſo wenig
durchführ=
bar hält, als die Veranſtaltung des üblichen Zuges.
Der Rhein iſt in verfloſſener Nacht hier noch ziemlich
be=
trächtlich geſtiegen; in 10 Stunden etwa 15 Centimeter.
Vom Overrbein und Neckar wird gleichfalls noch weiteres Steigen
ſignaliſiert. Um die Stadt waſſerfrei zu halten, funktioniert die
ſtädtiſche Pumpſtation bereits Tag und Nacht.
Mainz. 10. Febr. Kommenden Samstas, den 13. d. M.,
findet hier ein Heſſiſcher Städtetag ſtatt. Auf der Tagesordnung
ſteht die Reviſion der Heſſiſchen Verwaltungsgeſetze.
Die Rhederſirma H. A. Diſch hier wird im Laufe dieſes
Früh=
jahrs einen regelmäßigen Schleppdienſt auf der Moſel
ein=
richten. Verfloſſene Woche wurde hiermit der erſte Verſuch gemacht
und zwar auf der Strecke Koblenz bis Metz. Der Verſuch iſt
voll=
ſtändig gelungen.
Seitens der hieſigen Staatsanwaltſchaft iſt eine Belohnung
von 300 Mark für die Ermittelung der beiden Perſonen ausgeſetzt.
welche am Abend des 13. Januar an einem Außenfort einen Angriff
mit einer Schußwaffe auf einen Militärpoſten gemacht haben.
Gießen, 10. Februar. Se. Königl. Hoheit der Großherzog
haben im Einverſtändnis mit Sr. Majeſtät dem Kaiſer dem hieſigen
Infanterie=Regiment Kaiſer Wilhelm den Allerhöchſten Namenszug
Seiner Majeſtät des Kaiſers verliehen. Der Namenszug beſteht
aus einem lateiniſchen W, über dieſem die Kaiſerkrone mit Schleife,
innerhalb des I befindet ſich die Zabl II.
Stockhauſen, 6. Februar. Spätes Glück. 15000 M.
er=
hält in der nächſten Zeit ein hieſiger mehr als achtzig Jahre alter
Weber von dem Staat Mexiko baar ausbezahlt, weil er zu den
wenigen noch lebenden Veteranen gehört, die ehemals die
Unab=
bängigkeit und Selbſtändigkeit dieſes Landes als junge mexikaniſche
Soldaten haben mit erringen helfen. Möge dem alten Manne der
Genuß eines ſorgenfreien Lebens. das er nie gekannt hat, noch
recht lange beſcheert ſein.
Stuttgart, 10. Februar. Das Landgericht verurteilte den
Finanzrat Lang und den Bahnhoſsverwalter Schweninger durch
deren Verſchulden das Eiſenbahnunglück am 1. Oktober
1889 bei Vaihingen herbeigeführt wurde, zur ſolidariſchen
Zahlung des vorläufig eingeklagten Schadenerſatzes von 3000 M.
Der ganze Betrag der geforderten Erſatzſumme beziffert ſich auf
320 000 M.
Augsburg. 10. Februar. Auſſehen erregte die Verhaftung
eines jungen Mannes. der ſich auf der Hauptwache eingeſchlichen
und ein Gewehr zu ſtehlen verſucht hatte. Bei der Viſitation wurde
ein geſtohlenes Gewehrſchloß und eine namhafte Geldſumme
ein=
genäht gefunden. Der Verhaftete iſt der Sohn vermögender Eltern
und wurde kürzlich als Einjähriger vom hieſigen Artillerie=Regiment
wegen Geiſtesſtörung entlaſſen.
Berlin, 10. Febr. Referendar Siebert, der Gegner des
Referendar Dr. Maltz in dem unheilvollen Piſtolenduell, das dieſem
eine mit dem Tod endende ſchwere Verletzung, jenem eine Wunde
am rechten Bein brachte, iſt am Montag nachmittag aus ſeiner
Wohnung, in der er bisher lag, in die Gejangenabteilung der
Charite eingeliefert worden, nachdem die Aerzte erklärt hatten, daß
ſeine Ueberführung ohne gefährliche Folgen für ihn erfolgen könne.
Berlin, 9. Februar. Die „Nat.=8tg.- ſchreibt: Die heutigen
Zeichnungen auf die dreiprozentige Anleihe gehen flott ein
und erfolgen durchaus nicht von ſpekulativer Seite; es handelt ſich
nur um Kavitalanlage. Auch das Ausland beteiligt ſich, namentlich
Holland. England und Oeſterreich, auch hier zwecks Kapitalanlage.
Die Reichsverſicherungsämter ſollen 80-100 Millignen gezeichnet
haben. Man erwartet mit einiger Sicherheit zweimalige
Ueber=
zeichnung. Möglicherweiſe erfolgt noch eine größere Ueberzeichnung.
Hannover, 11. Februar. Nachrichten vom Kilimandſcharo
ſollen, wie der „Hann. Courier' meldet, in Berlin angekommen ſein,
wonach Dr. Karl Peters gewaltige Salpeterlager
zwiſchen dem Kilimandſcharo und dem Vulkan Donjo Naai lam
ſog. Natron=See) und zu gleicher Zeit auch Quellen mit Brom,
Chlor und Schwefelwaſſerſtoffgas entdeckt hat. Das ganze weite
Gebiet zwiſchen Kilimandſcharo und Donjo Ngai ſoll ein einziges
großes Salpeterlager darſtellen.
Bremen, 10. Februar. Der Direktor des Norddeutſchen Lloyd
Lohmann iſt geſtern abend infolge eines Schlaaanfalls geſtorben.
Der Tod ereilte ihn, als er in dem Hauſe Seefahrt einen
Trink=
ſpruch ausbringen wollte.
Königsberg, 10. Februar. Als der Brandſtiftung am
Schloſſe verdächtig wurde der Töpfergeſelle Eichler verhaftet.
Die Staatsanwaltſchaft ſetzte eine Belohnung von 300 Mark für
Ermittelung der Mitthäter aus.
Ratibor. 10. Februar. Schwarze Pocken und Fleck.
typhus ſind in benachbarten ruſſiſchen Städten ausgebrochen.
Die preußiſchen Behörden ordnen Einſchränkung des
Grenzver=
kehrs an.
Landsberg (Oberſchleſien), 10. Februar. Ein Trupp
ruſſi=
ſcher Auswanderer wollte die Grenze überſchreiten.
Ruſ=
ſiſche Gendarmen feuerten auf dieſelben. Viele wurden
ver=
wundet.
Poſen. Der „Dziennik Poznanski' giebt über die
nieder=
trächtige Einfügung des Namens „Otto Schönhauſen= an
Stelle des verkommenen Tiſchlers Michalski in Sudermanns=
Ehre-
eine Erklärung, welche die Theaterdirektion in Poſen, wenn auch
nicht vollſtändig. von der Schuld befreit. Das Stück ſei in Krakau
ſchon früher in polniſcher Ueberſetzung mit dem veränderten Namen
aufgeführt worden und die Poſener Direktion habe dieſe
Ueber=
ſetzüng achtlos ohne Aenderuna übernommen. Darauf aufmerkſam
gemacht, hahe ſie bei der Wiederholung des Stückes den Namen
Michalski wiederhergeſtellt.
Wien, 10. Februar. In dem Befinden des Erzherzogs Franz
Salvator iſt eine entſchiedene Beſſerung eingetreten.
Aus dem Poppenthal telegraphiert man dem „N. W. T.:
Geſtern abend kamen im großen Weilgraben mehrere Lawinen
zum Abſturz, welche ſechzig Meter lang und ſechs Meter hoch den
Bahnkörper zwiſchen Obertraun und Auſſee derart
beſchä=
digten, daß es wochenlang dauern wird, bis die Bahn wieder
fahr=
bar gemacht werden kann. In St. Anton am Arlberg iſt in der
Zeit von 48 Stunden 1 Meter 25- 30 Centimeter Schnee gefallen.
In Langen mißt derſelbe 2-225 Meter.
Agram, 6. Februar. Ueber den eigentümlichen Aufruhr im
Strafhauſe für Weiber meldet die =Agramer 8ta.-. Im Strafhauſe
in der Saveſtraße herrſcht ſeit zwei Tagen ungewöhnliche
Auf=
egung. Es wurden unter den im jüdlichen Saale des dritten
Stockwerkes untergebrachten Sträflingen Anzeichen einer
unbegreif=
lichen Unruhe bemerkt. Einige wehklagten laut, andere gingen
jammernd im Zimmer auf und ab: einige ſaßen in ſilles Hinbrüten
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Nr.
verſunken auf ihren Betten, andere wälzten ſich auf dem Boden
herum. Geſtern wurde die Lage beſorgniserregend. An 20 Weiber
hoben am Morgen, als die mit der Auſſicht betrauten barmherzigen
Schweſtern den Saal betraten, ein ohrenzerreißendes Geheul an,
und gleich darauf brach ein wahrer Hexenſabbath los. Einige
Weiber ſprangen auf ihren Betten herum, andere tanzten im Zimmer
umher; einige gingen, die Handflächen aneinanderſchlagend und
ſingend. auf und ab: zwei hielten ſich feſt umſchlungen und flüchteten
vor einem unſichtbaren Geſpenſt in die Ecke, ſich mit dem Leintuch
umhüllend; andere rannten mit dem Kopfe an die Mauer; eine
robuſte Grenzerin, Mara Dokics, ſaß auf dem Bette und jammerte
laut, und als die barmherzigen Schweſtern ſie berubigen wollten,
breitete ſie die Arme weit auseinander, warf die Schweſtern zu
Boden und ſprang dann über alle Betten im Zimmer umher. Da
man mit den vorhandenen Kräften die Bewegung nicht bewältigen
konnte. wurde polizeiliche Hilfe verlangt. Zwei Wachmännern und
vier Dienſtmännern gelang es. die tobenden Weiber ſoweit zu
beruhigen, daß keine Ausſchreitungen vorkamen. Heute leiſteten
ebenfalls ein Wachmann und vier Dienſtmänner den barmherzigen
Schweſtern Beiſtand, bis die Geſängniswache, die hier nur aus
zwei Mann beſteht, verſtärkt wurde. Der Gefängnisſaal, in dem
die Bewegung ausbrach, gleicht einer Zelle von Tobſüchtigen. Einige
der Weiber haben Hallucinationen, glauben ſich von Geſpenſtern
verfolgt, ſehen in ihrer erhitzten Phantaſie lodernde Flammen und
heulen und jammern wie eine Bande Verrückter. Nach und nach
beruhigten ſie ſich, doch brach heute morgen der Lärm wieder von
neuem los. Die Bewegung ſoll eine eigentümliche Folge der Grippe
ſein, die bei mehreren Sträflingen als Delirium zum Ausbruche
kam. Regierungsſekretär Dr. Rakovac bat die ungewöhnliche
Er=
ſcheinung unterſucht und beruhigende Mittel angeordnet. Möglich
iſt es immerhin, daß einige Sträflinge das Delirium ihrer
Straf=
genoſſen zur Simulation benutzen und ſich gebärden, als wären ſie
von Tobſucht befallen.
Baſel, 10. Febr. Das Teſtament des hier verſtorbenen Profeſſor
Janaz Hoppe aus Bonn, welcher beſtimmt hatte. daß ſein Ver
mögen denjenigen gehören ſolle, welche geneigt ſeien, in ſeinem
Hauſe unausgeſetzt über das Weſen der menſchlichen Seele
nachzu=
denken, wurde für ungiltig erklärt. Der geſamte Nachlaß fällt
nunmehr ſeinen Verwandten in Deutſchland zu.
Paris. 10. Februar. Der Bar hat dem Arbeiter der
Waffen=
fabrik von St. Etienne, der den Verſuch der Engländer Cooper
und Bodwill, eines der neuen ruſſiſchen Gewehre zu erhalten,
durch ſeine Anzeige vereitelte den St. Annenorden verliehen.
Profeſſor Cornil und Hr. Chantemeſſe berichteten geſtern
in der Académie de médecine über ihre Forſchungen über den
Grippe. Bacillus. In den Berichten werden die Ergebniſſe der
Unterſuchungen der Doktoren Pfeifer und Kitaſato vollſtändig
be=
ſtätigt.
Im Pariſer Muſeum Cluny wurde ein großer Diebſtahl
alter goldener Schmuckſachen im Geſamtgewicht von 2 Kilo Gold
begangen.
London, 10. Februar. Nach Meldungen aus Newport (Inſel
Wiaht) habe der noch an Bord befindliche Kapitän der „Eider
geſtern abend auf eine Anfrage mitgeteilt, die Taucher hatten das
Loch im Schiffsboden noch nicht gefunden. Ein Beamter des
Nord=
deutſchen Lloyd habe erklärt, man mache jede Anſirengung, das
Schiff zu lichten und hoffe den Leck zu ſchließen. Falls das Wetter
ſchön bieibe, dürſte das Schiff aufkommen. Ferner wird gemeldet,
daß eroße Mengen verſchiedenartiger Güter geſtern von deutſchen
Bergern gerettet worden ſeien.
Betersburg. 10. Febr. Nachträglich verlautet. Dr. Mezger
ſei urſprünglich nicht der Kaiſerin wegen hierher geruſen worden,
ſondern zur kieinen Großfürſtin Olga, welche ſeit der
Kata=
ſtrophe von Borki, woſelbſt ſie nebſt ihrer Wärterin aus dem
Wagen geſchleudert wurde, ſehr ſtark im Wachstum zurückgeblieben
iſt. Die hieſigen Aerzte rieten eine Knetkur an. Dr. Mezger
über=
nahm dieſelbe ſofort und macte ſich anheiſchig, in einem Monat
das Uebel zu heben. Die Kaiſerin macht nun gleichfalls die
Knet=
kur durch.
Die „Schöpfung von Haydn.
Montag. 15. Februar wird der Muſikverein Haydns
unſterb=
liches Meiſterwerk „Die Schöpfung= zur Aufführung bringen, unter
Mitwirkung der ruhmlichſt bekannten Künſtler Joſeph Staudigl,
Franz Litzinger und der Frl. Wally Schauſeil, Namen, welche
in Darmſtadt ſich des beſten Andenkens erfreuen und wohlberechtigte
Hoffnungen auf eine vollendete Wiedergabe des herrlichen Haydn'ſchen
Tongenäldes erwecken. Die bevorſtehende Aufführung iſt hier die
zehnte, zum erſtenmal gelangte 1840 die Schöpfung im Muſikverein
zu Gehör, zum letztenmale bis jetzt im Jahre 1886.
Die Schöpfung iſt unbeſtritten das bedeutendſte Werk des
liebenswürdigen Altmeiſters, aber auch zugleich das volkstümlichſte
und allgemeinverſtändlichſte aller Oratorien. Aus nie verſiegendem
Borne quillt eine Fülle der lieblichſten und anmutigſten Melodien,
bald in jubelndem Lobgeſang ertönend, bald ſanft dahingleitend wie
der ruhige Bach oder in ſüßen Tönen wie der Lerche frohes Lied.
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Das Werk beainnt mit der orcheſtralen Einleitung „die Vorſtellung
des Chaos= und ſchildert alsdann in der Reihenſolge der Moſaiſchen
Schöpfungslegende die einzelnen Schöpſungsakte, deren jeder durch
eine daran ſich anſchließende dramaliſche Schilderung des Chores
oder der Einzelſtimmen reflektiert wird. Nachdem das Licht, das
Firmament, Waſſer und Erde, Gras und Kräuter und die Tiere
geſchaffen ſind, erhebt ſich die Stimme Raphaels zu höherem Preis.
nun ſcheint in vollem Glanze der Himmel, nun prangt in ihrem
Schmuck die Erde, doch war noch Alles nicht vollbracht, dem Ganzen
fehlte das Geſchöpf, das Gottes Werke dankbar ſehen, des Herren
Güte preiſen ſoll. In unnachambar vornehmer Weiſe ſchildert
hierauf Uriel die Schaffung des Menſchen, und die herrliche Arie
„mit Würd und Hoheit angethan= hat wohl nicht ihres Gleichen
geſunden.
Der dritte Teil des Werkes zeiat uns das erſte Menſchenpaar
im Stande der Unſchuld, die Freuden des Paradieſes genießend
und dankbaren Sinnes das Lob des Herren und ſeinen Ruhm
preiſend.
Als Haydn dieſes Meiſterwerk ſchuf, ſtand er im Zenith ſeines
Künſtlerruhmes und bereits im 65. Lebensjahre; mit welcher Liebe
Haydn an die Kompoſition dieſes in ſeiner ſchlichten Einfachheit
großartigen Werkes ging, ſagen uns die Aufzeichnungen, die über
jene Lebensperiode exiſtieren. So erzählte er in Bezug auf die
Schöpfung. daß er noch nie ſo fromm geweſen ſei, als während
der Beit der Bearbeitung dieſes Werkes, „läglich ſiel ich auf meine
Knie nieder und bat Gott, daß er mir Kraft zur glücklichen
Aus=
führung dieſes Werkes verleihen möchte”
Die erſte Aufführung fand am 19. März 1799 im Hoftheater
zu Wien ſtatt: die Vorbereitungen hierzu waren ganz
außerordent=
licher Art, der Adel Wiens beſtritt alle Koſten, das Orcheſter beſtand
aus etwa 200 Muſikern; der Erfolg des Werkes war unbeſchreiblich.
— Das erhabene Werk iſt ſeitdem unzählige Male aufaeführt worden;
beſonders denkwürdig aber iſt eine Aufführung im Jahre 1808 mit
italieniſchem Text. Haydn ſelbſt wurde als 76jähriger Greis auf
einem Armſtuhl in den Saal getragen; alles geriet in Bewegung.
tumultuariſche Freudenbezeugungen ſowohl vom Orcheſter, als von
der Verſammlung hallten ihm entgegen; Haydn war wie betäubt;
um ihn ſaßen ſeine Gönner und Freunde, darunter auch Beethoven.
Als aber bei der Stelle „und es ward Licht: die Beiſallsbezeugungen
gleich einem tobenden Waldſtrome von neuem losbrachen, da ſtürzten
ibm die Thränen über die bleichen Wangen und wie vom heftigſten
Gefühle überwältigt, hob er die zitternden Arme gen Himmel und
ſagte tief ergriffen: Es kommt von dort.
Die Kinder einer ſpäteren Zeit ſind freilich ganz andere „
muſi=
kaliſchen Effekte; gewöhnt, aber während jetzt ein Effekt den andern
zu ſchlagen ſucht, kehren wir gerne wieder bei Vater Haydn ein und
erfreuen uns an dem reinen ungetrübten Glanze ſeines Werkes und
trotz allen Neueren an der Macht und Fülle ſeiner Tonſprache bei
aller Einfachheit der Mittel; mit Recht laßt ſich von der„Schöpfung”
ſagen, daß dieſem Werkeseine nie alternde Seele inne wohnt, und
daß es bis heute in dem hellen Sonnenglanz roſiger Jugendfriſche
ſtrahle. Möge ein guter Stern über der bevorſtehenden Aufführung
walten.
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Todes=Anzeige.
Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, unſeren
Freunden und Bekannten von dem am 10. d. M. nach
längerem, ſchmerzhaftem Leiden in ihrem 50. Lebensjehre
erfolgten Ableben unſerer Tochter und Schweſter
Eisabeth,
Ehefrau des Kgl. preuß. Criminal=Commiſſärs
Mayor in Frankfurt a. M.,
Nachricht zu geben.
Darmſtadt, den 11. Februar 1892.
Hartmann, Generalmajor z. D.
Fanny Hartmann, geb. Geilſus.
Anna Hartmann.
Emilie Hartmann
Luiſe Hartmann.
Mathilde Hartmann.
Tageskalender.
Freitag. 12 Februar: Verſammlung des Ortsgewerbvereins in der
„Stadt Pfungſtadt”
Sonntag. 21. Februar: Maskenball des Katholikenvereins.
Tms und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdrucerei. - Perantwortlich für die Redaktion: Cxrl Wittich.