Darmstädter Tagblatt 1892


09. Februar 1892

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1012
12
12
122

Abonnementspreis
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf., halb=
Uhrlich 3 Mark inel. Bringerlohn.
Auswärtz werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen entgegenge=
nommen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtauiſchlag.

155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
für das
woͤhentl. Gmal erſcheinende Tagblant
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
G.

Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.

N.33.
Dienstag den 9. Februar.
1892.

Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Durchſchnitts=Marktpreiſe bei Militär=Lieferungen für Januar 1892. Hafer 15 Mr., Heu 7 Mk., Stroh 5 Mk.
50 Pfg. per 100 Kilogramm.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Entwerthung der Beitragsmarken bei der Invaliditäts= und Altersverſicherung.
Nachdem durch Bundesrathsbeſchluß die Entwerthung der Beitragsmarken allgemein vorgeſchrieben worden iſt,
bringen wir die von Großherzoglichem Miniſterium des Innern und der Juſtiz über die Entwerthung der Beitragsmarken ge=
troffenen
Anordnungen nachſtehend mittelſt Abdruck zur Kenntnißnahme der Betheiligten.
Darmſtadt, den 4. Februar 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(2034
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g
die Entwerthung der Beitragsmarken bei der Invaliditäts= und Altersverſicherung betreffend.
Vom 19. Januar 1892.
Auf Grund des mit Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 24. Dezember 1891 (eichsgeſetzblatt Nr. 31) verbffent=
lichten
Bundesrothsbeſchluſſes vom 22. Dezember 1891 wird über die Entwerthung der Beitragsmarken bei der Invaliditäts=
und Altersverſicherung Nachſtehendes beſtimmt:
I. Verpflichtung und Befugniß zur Entwerthung der Beitragsmarken.
1) Krankenkaſſen, Staats= und Hofbehörden, ſowie Gemeindebehörden, beziehungsweiſe oͤrtliche Invaliditäts= und Alters=
verſicherungsſtellen
, welche die Beiträge einziehen, ſind verpflichtet, die den eingezogenen Beiträgen entſprechenden Marken
alsbald nach deren Einklebung zu entwerthen.
2) Die Beitragsmarken in den Quittungskarten derjenigen Verſicherten, welche nicht in einem regelmäßigen Arbeits=
verhältniß
zu einem beſtimmten Arbeitgeber ſtehen - vorübergehend beſchäftigte (unſtändige) Arbeiter - ſind zu entwerthen,
ſobald die Verwendung der Beitragsmarke durch den Arbeitgeber, oder, falls der Verſicherte ſelbſt nach 8 28 des Statuts
der Verſicherungsanſtalt Gr. Heſſen= (8 111 des Geſetzes) die Marke im Voraus verwendet hat, ſobald die Rückerſtattung
der dem Arbeitgeber zur Laſt fallenden Beitragshälfte durch dieſen ſtattfindet. Zur Entwerthung der Marke verpflichtet iſt
in dieſem Falle der Arbeitgeber; hat dieſer aber die Entwerthung der Marke bei Rückerſtattung der Beitragshälfte verſäumt,
ſo hat der Verſicherte noch an dem nämlichen Tage, an welchem die Beitragshälſte zurückerſtattet wurde, die Entwerthung
vorzunehmen.
3) Die Selbſtverſicherten und die freiwillig ſich weiter Verſichernden ſind, ſofern ſie die Marken ſelbſt verwenden,
befugt, die Marken ſelbſt zu entwerthen.
4) Wenn in den unter 2) und 3) bemerkten Fällen die Entwerthung der Beitragsmarken bis zum Umtauſche der
Quittungskarte unterblieben iſt, ſo iſt die Entwerthung von der Stelle, bei welcher die Karte zum Umtauſch eingereicht wurde,
zu vollziehen.
5) Sollten an die Verſicherungeanſtalt Gr. Heſſen= Karten gelangen, in welchen ſich nicht entwerthete Marken befinden,
ſo hat der Vorſtand der Verſicherungsanſtalt die Entwerthung zu bewirken.
1. Form der Entwerthung.
1) Die Entwerthung geſchieht - abgeſehen von der nachſtehend unter 2) bezeichneten Ausnahme - in allen Fällen nur
in der Weiſe, daß auf den einzelnen Marken der Entwerthungstag, handſchriftlich oder unter Anwendung eines Stempels, in
Ziffern angegeben wird, 3. B. 15. 3. 92. Andere Entwerthungszeichen ſind unzuläſſig. Bei der Entwerthung dürfen die
Marken nicht untenntlich gemacht werden. Insbeſondere müſſen der Geldwerth der Marke, die Lohnklaſſe und die Ver=
ſicherungsanſtalt
, bei Doppelmarken auch die Kennzeichen der Zuſatzmarke, erkennbar bleiben.
2) Soweit die Entwerthung dem Vorſtande der Verſicherungsanſtalt obliegt (, 5), bleibt ihm die Form der Entwerthung
überlaſſen. Auf die Außenſeite der Karte iſt der Vermerk eutwerthet=, handſchriftlich öder unter Verwendung eines Stempels,
ſowie die Bezeichnung der Verſicherungsanſtalt zu ſetzen.

63

[ ][  ][ ]

426

Nr. 33
III. Strafbeſtimmung.
Wer den vorſtehenden Anordnungen zuwiderhandelt, kann für jeden Fall, ſofern nicht nach anderen Vorſchriſten eine
höhere Straſe verwirkt iſt, von dem zuſtändigen Kreisamte mit einer Ordnungsſtrafe bis zu 100 Mark beſtraft werden.
Die Haflung für den durch die Zuwiderhandlung verurſachten Schaden bleibt hierdurch unberührt.
IV. Aufhebung früherer Beſtimmungen.
Alle von den vorſtehenden Anordnungen abweichenden ſeitherigen Vorſchriften, insbeſondere diejenigen in 88 3, 5 Abſ. 2
und 6 der Bekanntmachung vom 10. Dezember 1890 Gegbl. Nr. 50), ſowie in Ziffer 2 und 3 der Bekanntmachung vom
31. Dezember 1890 (Regbl. Nr. 1 von 1891) ſind aufgehoben.
Darmſtadt, den 19. Januar 1892.
Großherzogliches Miniſterium des Innern und der Juſtiz.

Finger.
Fey.
G

B e k a n n t m a ch u n g.

Betreffend: Straßenpolizei.
Die nachſtehenden Beſtimmungen, welchen neuerdings vielfach zuwidergehandelt wird, bringen wir zur Nachachtung wie=
derholt
zur öffentlichen Kenntniß mit dem Anfügen, daß das Aufſichisperſonal zur ſtrengen Ueberwachung des Befolges ange=
wieſen
iſt.
Darmſtadt, den 4. Februar 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Morneweg.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die ungehinderte Paſſage auf den Seitenpflaſtern in der Reſidenz betreffend.
Mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern vom 15. d. Mts. wird die hier beſtandene ältere Polizei=
Verordnung, wonach ſolche Perſonen, welche langes Holz, Reiſig und überhaupt ſchwere Laſten und ſolche Gegenſtände tragen,
an denen ſich die Paſſanten beſchädigen können, von den Bankets wegbleiben und ſich auf der Straße ſelbſt, das heißt auf
der Fahrbahn halten ſollen, mit dem Anfügen erneuert, daß Zuwiderhandlungen mit einer Geldbuße von 30 Kr. bis 2 fl.
beſtraft werden.
Darmſtadt, den 14. Mai 1856.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
gez. Kritzler.
5 38 der Ordnung für das Schlachtweſen betreffend.
Zum Transport des Fleiſches und der Sulzerbaaren vom Schlachthauſe nach den Verkaufsſtätten dürſen nur reinliche
und vollſtäudig geſchloſſene Wagen ünd Karren verwendet werden.
Wird Fleiſch in Körben, in Mulden, oder auf andere Weiſe durch die Stadt transportirt, ſo iſt dasſelbe mit reinlicher
Bedeckung zu verſehen. Das Tragen des Fleiſches auf den Trottoirs, ſowie das Rauchen während des Transports des
Fleiſches iſt verboten.
5 1 der Polizeiverordnung, den Verkehr der Radfahrer betreffend.
Das Fahren mit Velocipeden iſt nur auf Fahrwegen geſtattet. Trottoirs, Bankette und Fußwege dürfen nicht be=
fahren
werden
B e k a n n t m a ch u n g.

Betreffend: Das Befahren der Trottoirs mit Kinderwagen.
Die Beſugniß, mit beſetzten Kinderwagen die Trottoirs befahren zu dürfen, gereicht vielfach zur Verkehrsſtbrung da=
durch
, daß mißbräuchlich 2 und mehr Kinderwagen nebeneinander aufgeſtellt oder fortbewegt werden. Da die Veranlaſſer von
Verkehrsſtörungen gemäß Artikel 111 des Polizeiſtrafgeſetzes ſtrafbar ſind, warnen wir hiermit vor dem gerügten Miß=
brauch
mit dem Anfügen, daß das Anſichtsperſonal angewieſen iſt, Zuwiderhandelnde unnachſichtlich zur Anzeige zu bringen.
Darmſtadt, 16. September 1891.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
12035
gez. Morneweg.

Verkeigerungg-Anzigr.
Der Unterzeichnete verſteigert unwiderruflich
Mittwoch den 10. Februar er., Vormittags 10 Uhr und wenn
nöthig Nachmittags 2 Uhr anfangend,
Schießhausſtraße Nr. 64:

Tabak, Joppen und Hoſen, 1 Faß Häringe, 1 halbes Faß Speiſeöl, direrſe
Reſte Branntwein, Mohnöl, Leinöl, Eſſigſprit, 1 Sack Stopfen, ſowie
1 Hund (graue Dogge),
bffentlich gegen Baarzahlung.
Darmſtadt, den 5. Februar 1892.
4
Wittich,
5
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Züs,
Gon.
icht
Dar

In der Strafſache
lgegen den Weißbinder Peter Schmitt
zu Darmſtadt wegen Beleidigung. hat das
Großh. Schöffengericht 1 zu Darmſtadt
am 15. Januar 1892 für Recht erkannt:
Der Peter Schmitt, Weißbinder zu
Darmſtadt, geboren am 19. Juni 1837
daſelbſt, katholiſch, verheirathet, vorbeſtraft,
iſt des angeklagten Vergehens der öffent=
lichen
Dienſtehrenbeleidigung des Hülfs=
ſchatzmanns
Roth dahier ſchuldig und wird
deshalb zu einer Gefängnißſtrafe von fünf
Tagen und in die Koſten verurtheilt. Zu=
gleich
wird dem Beleidigten, dem Hülfs=
ſchutzmann
Roth dahier, die Befugniß zu=
erkannt
, den entſcheidenden Theil des Ur=
theils
innerhalb 14 Tagen nach der Rechts=
kraft
desſelben einmal auf Koſten des An=

Außerl
folgen
Tafeln
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Bal

[ ][  ][ ]

427

dw. 9.

gelagten im Darmſädter Tagblatt zu
veröffentlichen.
Die Richtigkeit der Abſcheiſt der Ur=
theilsformel
wird beglaubigt und die Voll=
ſtreckbarkeit
des Urtheils beſcheinigt.
Darmſtadt, den 25. Januar 1892.
Langsdorf,
Hülfsgerichtsſchreiber des Großherzoglichen
(2036
Amtsgerichts I.

Nr. 33

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857
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736
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1 Blumentiſch mit Blumen ꝛc.
verſteigert.
Darmſtadt, den 8. Februar 1892.

Wüttich,
Großh. Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

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12042

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428

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und allem Zubehör, per ſofort ev. ſpäter
zu vermiethen. Näh. Rundethurmſtr. 12.
1385) Niederramſtädterſtraße 13
hübſche Wohnung, 4 Zimmer nebſt allem
Zubehör, im Seitenbau 3 Zimmer u. Küche.
1444) Carlsſtr. 106 ſnd im Sei=
tenbau
zwei Wohnungen, eine ſofort eine
per 1. Mai ſehr preiswordig zu verm.

1420) Schützenſtraße 17. 3. Stock,
4 Zimmer 1 Kabinet nebſt allen Bequem=
lichkeiten
per 1. Mai zu beziehen.
Zu erfragen im Seitenbau.

1586) Rheinſtraße 19
wird 1. April eine große, ſchöne
Wohnung im 2. Stock frei.
Näheres bei Alex. Schäfer,
Rheinſtraße 16, oder Ludw. Alter
Möbelfabrik, Eliſabethenſtraße.

1523) Kahlertſtraße 33 5 Zimmer
und alles Zubehör ſofort. Preis 450 M.
1675)
Hochſtraße 59
iſt eine ſchöne Parterre=Wohnung,
5 Zimmer mit Veranda, mit 1 ger. Zim=
mer
in der Manſarde nebſt allem Zube=
hör
per 1. Juli l. J, ev. auch früher,
zu verm. Näheres daſelbſt 1. Stock.
1698) Soderſtraße 25 der mittlere
Stock, 2 größere, 1 kleines Zimmer, Küche
nebſt Zubehör an ruhige Familie ſofort.
1699) Mieder=Ramſtädterſtraße 75.
eine kleine Manſarde alsbald an 1 oder
2 Perſonen zu vermiethen.
1901) Ecke der Schloßgarten= und
Frankfurterſtr. 69 e. Parterre=Wohng.
bis 1. Juli beziehbar, beſtehend in 5 gr.
Zimmern und Garten mit allen Bequem=
uchkeiten
der Neuzeit. Näheres Nr. 67.
1925) Beſſ. Seeſtr. 4 eine kleine Woh=
nung
per 1. März zu vermiethen.

[ ][  ][ ]

1922) Beſſungerftr. 48 mittl. Stock 1705) Eliſabethenſtr. 22 möblirtes
3 Zimmer, 1 Cabinet nebſt Zubehör, neu Zimmer im 2. Stock, nach der Straße,
hergerichtet, ſofort oder ſpäter zu verm. (ſofort beziehbar.

Nr. 33
4 1
IVGl UImobi. AmmOI

2047) Heinrichſtraße 1 ſchöne
Wohnung v. 6 Zimmern nebſt allem
Zubehör und Gartenantheil vom 1.
Mai an oder ſpäter zu vermiethen.
Näheres Beletage.
2048) Hügelſtraße 13 eine Wohnun=
für
265 Mark. Daſelbſt eine große und
y kleine Werkſtätte mit Schuppen.
2049) In dem Neubau Mühlſtraße
Nr. 46 iſt der mitlere Stock, 3 Zim=
mer
, Küche ꝛc. mit allen Bequemlichkeiten
der Neuzeit verſehen, zu vermiethen und
ſofort zu beziehen.
2050) Wienerſtr. 61 iſt der mittlere
Stock, 2 größere, 2 kleinere Wohnräume
u. ſ. w. enthaltend, anfangs Mar ander=
weit
zu vermiethen.
2051) Carlsſtr. 54 Seitenbau zwei
Zimmer, Küche ꝛc. zu vermiethen.
2052) Arheilgerſtr. 50 eine Woh=
nung
zu vermiethen.
053) Ludwigshöhſtraße 17 eine
Manſardewohnung, 2 Zimmer mit allem
13 Zubehör, zu vermiethen.

Ein Zutmöhlirtes limmor
ſauf Wunſch auch zwei) zu vermiethen.
Näheres Rheinſtraße 17. 1. St. (1394
1763) Marienplatz 8 ein freundlich
möbl. Zimmer mit ſep. Eingang zu vm.
1764) Hoftheaterplatz 1 zwei hübſch
möbl. Zimmer per 1. März zu verm.
1935) Neckarſtraße 20, parterre, ſind
2 ineinandergehende ſchön möblirte Zimmer
zu vermiethen.
2054) Hofſtallſtr. 8 ein möbl. Zm.
2055) Schießhausſtr. 74 ein ſchön
möbl. Zimmer an einen anſtänd. Herrn
ſoder Dame preiswürdig zu verm.

zll miethen gesuohl.
Großh. Handelskammer ſucht
ein größeres SitzungZzimmer, etwa
5 Mtr. laug und ebenſo breit, und
ein kleineres Bibliothekzimmer, etwa
in der Rheinſtraße oder deren Nähe
zu miethen.- Offerten bittet man
an den Sekretär, Herrn Th. Beck,
Marienplatz 5, zu ſenden. (2056

[Volomtär ſucht behufs weiterer Aus=
bildung
Stellung in feinem Hauſe.
Offerten A. B. 220 an d. Exped. (2057

Humst-Veroim.
Lanpiversammlang

Samstag den 13. Februar 1892, Nachmittags 3 Uhr,
in der Kunſthalle.
Tagesordnung: Vorlage der Rechnung und Erſtattung des Rechenſchaftsberichtes
für 1891; Beſchlußfaſſung über die Ausgabe eines Vereinsblattes
im Jahre 1892; Ergänzung des Verwaltungsraths; Wahl des
Vororts.
Die Mitglieder des Vereins werden zur Theilnahme an der Verſammlung
Läden, Hagazine eto.
328) Schuſtergaſſe 8 ein kleiner ſergebenſt eingeladen.
Der Vorſitzende des Verwaltungsraths:
Laden mit Wohnung per 1. Februar.
Nahe am Markt.
V. Hahn.
(2058

IIV Rheinſtraße 15
iſt ein ſchöner Laden mit daran=
ſtoßendem
hellem Zimmer per ſofort
oder 1. April zu verm ebent. auch
mit Wohnung. Näheres bei Alex.
Schäfer, Rheinſtr. 16, oder Ludw.
Alter, Möbelfabrik, Eliſabethenſtr.

648) Kirchſtr. 10 ein Laden
neu hergerichtet, ſofort zu verm.
1819) Ein Laden mit Wohnung
zu vermiethen, worin ſeither eine Kalbs=
und Hammelsmetzgerei mit beſtem Erfolg
betrieben wurde. Zu erfragen bei Karl
Kaiſer, Caſinoſtraße II.

W

158) Schwanenſtr. 26, 1. St., ein ſchön
möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
Ph. Sturmfels.
227) Louiſenſtr. 14 zwei fein möbl.
Zimmer Wohn= und Schlaſzimmer) ſof.
651) Roßdörferſtraße 10 zwei in=
einandergehende
möbl. Zimmer zu verm.
724) Caſerneſtraße 6s feinmöblirtes
Parterrezimmer zu vermiethen.
1009) Saalbauftr. 17, 1 Stiege h.,
ein ſchön möbl. Zimmer mit Penſion ſof.
1392) Wilhelminenſtr.9 Seitenbau
ein ſchön möbl. Zimmer zu vermiethen.


Carmstadter Elsbaunvsrelh.
Donnerstag den 11. Februar, Abends 8½ Uhr,
findet in der Restauration Hausts die diesjährige
Hauptversammluug,
ſtatt.
Tagesordnung: 1) Rechnungsablage für 189019l,
2) Verathung des vorzulegenden Staluten=Entwurfs,
3) Vorſtandswahl,
4) Mittheilungen.
(2059
Alle Mitglieder und Freunde des Vereins ſind eingeladen.
Der Vorſtand.
Meher junge Erbſeu
in vorzügſicher Quaſiläl,
per 4 Pfund=Doſe.
90 Pfg.,
per 2 Pfund=Doſe.
50
28
per 1 Pfund=Doſe



undauvl k Unby

(2060

Kirchſtraße I.

[ ][  ][ ]

432

Vom I. bis üs. Felbruar

4
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1711) Eine angehende Verkäuferin
der Putz= und Modewaarenbranche, mit
guten Zeugniſſen, ſucht per ſofort oder
5. März Stelle. - Gefl. Offerten unter
G. H. 460 an die Exped.

Eine zweite Arb, die in
Hodes. jeinen Geſchäften gelernt hat,
ſucht Stelle. Off. u. M. an die Exped.

2064) Ein braves Mädchen, in allen
Zweigen des Haushalls erfahren u. 7 J.
in einer Stelle war, ſucht Stelle ſofort.
Näh. Frau Bickel, Stiflſtr. 56 Vorderh.

2065) Eine reinliche Frau ſucht Lauf=
dienſt
. Beſſungerſtr. 10.

W

2028) Ein brav. Mädchen, das bür=
gerlich
kochen k, wird zu einzelner Dame
geſucht. Frau Neßling, Marktplatz 7.

2066) Ein Dienſtmädchen ſogleich
Kindermüdchen oder alleinſteh. Perſon
per 1. März geſucht.

Rückertſtraße 23.

Gesmcht.

1777) Ein Fräulein wünſcht Stellg.
in einem Laden, am liebſten Spielwaaren,
branche. Zu erfr. Kirchſtr. 25, 1. St.
bei Juwelier Macholdt.

Stein & Vogler, A. G., Frankfurt a I.

2026) Mehrere Landmädchen mit 9.
Zeugn. kann den geehrten Herrſchaften
beſteus empfehlen. Neßling, Markipl. 7.
Tüchlige Eleidermacherin,
welche ſeither in Frankfurt ſelbſtſtändig
gearbeitet, empfiehlt ſich in und außerim
Hauſe. Kirchſtr. 19 im Laden. (2061

1713) Tüchtiger, zuverläſſiger
Buchhalter
geſetzten Allters mit La. Reſerenzen, noch
in Stellung, ſucht ſich Umſtände halber
zu verändern. Eintritt nach Uebereinkunft.
Offerten unter F. F. befördert die Exped.

2062) Aushilfe= und Lauffrauen=
ſtellen
, ſowie Hausmädchen, im Bügeln
und Nähen bewandert, nach hier u. aus=
wärts
werden den geehrten Herrſchaften
ſoſort nachgewieſen durch das Stellenb.
Wingertsgaſſe 2 in Beſſungen.

bergerſtraße 45.

2073) Ein zuverläſſiger Haus=
burſche
geſucht. Zu erfragen Heidel=

980) Für ein ſeines Detailgeſchäft ver=

bunden mit Agenturen, wird ein junger
Mann mit guten Schulkenntniſſen als:

Lehrling unter günſtigen Bedingungen auf
Oſtern geſucht. Schriſtliche Offerten unter
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2029) Tüchtiges Hausmädchen per
1. Mürz geſucht.
Heinrichſtraße 50 parterre.

Lehrlinge

für meine Tapezier= und Schreiner=
werkſtätte
geſucht.

Ein junges Mädchen aus guter Fa=
milie
, welches in allen Handarbeiten,
ſowie in den feinen häuslichen Arbei=
ten
erfahren iſt und gute Zeugniſſe hat,
zum baldigen Eintritt geſucht.
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hudong Hllor,

2068) Zwei tücht. Mädchen in ein
feines Haus geſucht und 2 tücht. Land=
mädchen
erhalten gegen hohen Lohn gute
Stellen. Becker, Rheinſtr. 47 Hinterbau.

2069)
Röchin,
eine feine bürgerliche, gegen hohen Lohn
geſucht. Frank, Ludwigsſtr. 16.
Hausfrau=Vertreterin geſucht
für einen kl. Haushalt, in der Küche per=
fekt
, in häuslichen Arbeiten erfahren,
ſelbſtbethätigend, geſetzten Alters. - Die=
ſelbe
ſoll die einfache Buchhaltung und
Correſpondenz verſtehen. Die Stelle iſt
eine dauernde. - Gefl. Bewerbungen mit
Zeugnißabſchrift, Referenzen, Photographie
oder perſönliche Vorſtellungen erbeten.-
Soderſtraße 51, Zeit: 3-4 Uhr Nach=
(2070
mittags.

2071)
Eine gewandte Maſchinen=
nüherin
geſucht. Gr. Ochſengaſſe 30.

2072) Zur Erledigung der Corre-
spondenz
wird auf 1-2 Stunden
täglich ein junger Mann mit ſchöner Hand=
ſchrift
geſucht, welcher gut ſtenographiren
kann. Meldungen Hochſtr. 57. I.

2074) Sofort geſucht
für ein Colonialwaaren=Geſchäft ein ge=
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wandter, zuverläſſiger Hausburſche mit
guten Zeugniſſen.- Näheres Exped.

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per Doſe M. 1.- und M. 1.30,
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geräucherte Schellfiſche,
geräucherte Lachsforellen,
engl. Speckbückinge.
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zu kaufen geſucht. Vermittler verbeten.-
Offerten L. V. 23 an die Exped. (2076

[ ][  ][ ]

Beilage zu Nr. 33 des Darmſtädter Tagblatt; vom 9. Februar 1892.

Halte zur bevorſtehenden Faſt=
nacht
meine feinen
Baclmehle
in den bekannten Packungen von
12½ und 25 Pfund=Säckchen be=
ſtens
empfohlen.
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Coſtüme
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auf den Namen Wolta hörend, hat ſich
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Teichhausſtraße 14.
(ründlicher Unterricht im Klavier=
= ſpiel. Mühlſtr. 41 part. (2087

Eine ausgebildete Lehrerin hat noch
einige Stunden zu beſetzen. Näh. Exped.
2088) Ein tücht. Mädchen, 24 Jahre,
wel. bürg. kochen u. alle Hausarb. verſt.
2 beſſ. Hausmäd., mit gut. Zeugn., ſowie
ein jung. Mädchen, nicht ged, ſuchen St.
Näh. Frau Hartmann, Grafenſtraße 16.
2089) Ein ordentlicher Hausburſche
wird ſofort geſucht.
Niederramſtädterſtraße 13.

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sehr billlige Prelse.
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tüchtigen Weißbindermeiſter übernommen
u. billig u. pünktlich ausgeführt. Off unt.
Weißbinderarbeit: an die Exped. erbeten.
Kine Frau empfiehlt ſich im Ans=
E beſſern. Schloßgartenſtr. 1. 1975

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 9. Februar 1892.
Außer Abonnement.
Erſte Gaſtdarſtellung
des Herrn Francesco d’Andrade.
Rigoletto.
Oper in 4 Akten von J. Verdi.
Herzog von Mantua
Herr Thate
Riaoletto, ſein Hofnarr
Gilda, deſſen Tochter
Frau Steinmann.
Graf von Monterone
Herr Riechmann.
Graf von Ceprano
Herr Bögel.
Die Gräfin, ſeine Gemahlin Frl. Milena.
Marullo. Cavalier
Herr Mickler.
Borſa, Höfling
Herr Reichhardt.
Sparafucile, ein Bravo Herr Eilers
Maddalena, ſeine Schweſter Frl. Reumeyer.
Giovanna, Gilda's Geſell=
ſchafterin

Frl. Ethel.
Herr Fiſcher.
Ein Huſſier:
Ein Page
Frl. Büdinger.
Rigoletto .. Herr Franeesco dAndrade,
als Gaſt.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen ¼10 Uhr.
Kaſſe=Oeffnung 6 Uhr.

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer hat den bisherigen ſiameſiſchen
Geſandten Phya Maha Potha, der ſein Abberufungsſchreiben über=
reichte
, und den neuernannten Geſandten Phya Nond Buri, der
ſein Beglaubigungsſchreiben überreichte, empfangen. Der Audienz
wohnte der Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes, Freiherr von
Marſchall, bei.
Der italieniſche Botſchafter am Berliner Hofe de Launay iſt
Sonntag früh geſtorben.
Der Reichstag trat am Samstag in die zweite Beratung des
Etats des Reichsverſicherunasamts, zu welcher Abg. Auer und
Genoſſen Abänderungsvorſchläge zum Unfallverſicherungsgeſetz ein=
gebracht
haben. Möller bat um Errichtung eines Muſeums für
die Vorkehrungen zur Verhütung von Unfällen. Staatsſekretär
Dr. v. Bötticher ſagt Erfüllung des Wunſches im neuen Gebäude
des Reichsverſicherungsamtes zu.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus beriet am Samstaa in erſter
Leſung den Geſetzentwürf, beir. die Koſten königlicher Volizeiver=
waltungen
in Stadtgemeinden. Miniſter Herrfurth verteidigte in
längerer Ausführung die Vorlage.
Oeſterreich=Ungarn. Erzherzog Franz Salvator iſt ſeit
mehreren Tagen unter Influenza ühnlichen Krankheitserſcheinungen
und Bronchitis erkrankt, woran ſich eine rechtsſeitige Rippenſell=
entzündung
anſchloß.

Miniſterpräſident Szapary erklärte vor einer Wählerverſamm=
lung
in Temesvar am 1, er werde unabänderlich den 67er Aus=
gleich
verteidigen und ſpäteſtens im Herbſt im Reichstage den Geſetz=
entwurf
, betreffend die Verwaltungsreforg, einbringen. Die Vor=
arbeiten
zur Valutareaulierung ſeien fertia.
Belgien. Miniſter Beernaert ſtellte in der Referendums=
Angelegenheit die Kabinettsfrage.
England. In der jüngſten Kabinettsſitzung wurde die Thron=
rede
für die Eröffnung des Parlaments feſtgeſtellt. Die Vorlage
über die iriſche Landverwaltung wird gleich nach Eröffnung an das
Varlament gelangen, ihre Beratung, wie bereits gemeldet, erſt ſpäter
ſtattfinden. Dagegen ſoll die Beratung über die Vorlage betreffs
des ländlichen kleinen Grundbeſitzes möglichſt raſch gefördert werden.
Ftalien. Der Flügeladjutant des Königs, Major Lorenzi, iſt
am 7. nach Berlin abgereiſt, um den König bei den Beiſetzungs=
feierlichkeiten
für den Botſchafter Grafen de Launay zu vertreten.
Die Regierung legte den Kammern einen Geſetzentwurf, be=
treffend
die Ordnung der finanziellen Lage Roms, vor.
Die lgmbardiſchen Abgeordneten beſchloſſen in einer Verſamm=
luna
am 1., die Regierung zur unverzüglichen Abſchaffung des
Seidenzolls aufzufordern. Die Vertragsverhandlungen mit der
Schweiz nehmen eine beſſere Wendung. Die Abreiſe des italie=
niſchen
Bevollmächtigten von Bern iſt verſchoben.
Spanien. Das den Cortes vorgelegte Budget weiſt die Aus=
gaben
mit 750 263 020 Peſetas und die Einnahmen mit 747 750 000
64

[ ][  ][ ]

434.
Ni.
Veſetas auf. Das Ertickänis der nellen Steülern wird anf
26 250 000 Peſetas geſchäzt, dartn ſind die Hölle auf ausländiſchen,
inländiſchen und Kolonlal=Zucker inbegriffen, fernet eine Steuer
von 1 pCt. ouf die 6on dem Staat an die Generalräte und
ſtädtiſchen Vrwaltung geleiſteten Zahlungen. Die Lprozentige
Steuer auf Zahluugen des Staatsſchatzes ſoll ſich keinesfalls auf
Zinſen der auswärtigen Schuld erſtrecken. Dieſe Zinſen ſollen
auch fernerhin, wie bisher, ungekürzt gezahlt werden.
Dem Journal do commercior zufolge wird die Regierung.
wenn die Konverſion zu 50 pCt. der äußeren Schuld von den aus=
ländiſchen
Beſitzern nicht acceptiert wird, dieſelben den Inhaberr
innerer Bonds gleichſtellen. Die Intereſſen ſollen in portugieſiſcher
Münze Lezahlt und mit 30 pCt. beſſeuert werden.
Rußland. Der Reichsrat hat Geſetzentwürfe über die Un
veräußerlick keit der Bauern Ländereien und Uber die Gründung von
Hilfs= und Penſionzkaſſen für die Arbeiter an den Kron= Eiſen=
bahnen
votiert.
Der oberſte Wirtſchaftsrat wies ſeine Orgare an, bis zur Neu=
ernle
keinerlei Getreideausfuhr zu geſtatten, ſondern alle Geſuche
abzuweiſen. Der Jar wünſcht entſchieden, daß die Getreidevorräte
im Innern des Landes verzehrt werden.
Im Birſchewjos iſt ein Urtikel erſchienen, welcher dem Ge=
heimerat
Witte zugeſchrieben wird. In demſelben wird von einem
angeblichen Stimmungswechſel der deutſchen Reaierungskreiſe zu
gunſten Rußlands und deſſen Folgen geſprochen und u. a. geſagt:
Wir baben Grund, anzunehmen, daß ſowohl die deutſche wie die
ruſſiſche Regierung die Zeit bis zu dem Punkt, wo der auswärtige
Handel Rutlands ſeinen derzeitig einſeitigen Charakter verliert,
dazu ausnuhen wird, für beide Staaten auf Grund gegenſeiliger
Zugeſtändniſſe einen modus vivendi im Zollverkehr au firdig zu
machen. Intereſſant iſt noch die Schlußbemerkung. daß die be=
geiſterten
franzöſiſch ruſſiſchen Kundgebungen von 1891 nunmehr
einer nüchternen Berückſichligung der Wirklichkeit und der beider=
ſeitigen
Intereſſen gewichen ſind.
Serbien. Die in Belgrad weilenden Oberſt Bange und In=
genienr
Ctfard ſind am Samstag von den Regenten, dem Miniſter=
präſidenten
und dem Kriegsminiſter empfangen worden.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 9. Februar.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 3. Februar
dem Kaiſerlichen Vondirektor Ernſt Hallwachs in Bensheim das
Ritterkreuz I. Klaſſe des Verdienſtordens Philipps des Groß
mütigen verliehen.
Die Budgetkommiſſion des Reichstags hat die erſte Baurate
für die auf dem hieſigen Exerzierplatz weiter zu erbauende Kaſerne
für zwei Schwadrenen Kavallerie abgelehnt.
Unter Bezugnahme auf die neulich gebrachte Notiz können
wir nunmehr mitteilen, daß das von Herrn Hommel Frankfurt an=
gefertigte
Bildnis unſeres verſtorbenen Oberbürgermeiſters Ohly
am Samstag der Familie desſelben zur Begutachtung vorgelegen
hat und von derſelben vorzüglich gelungen befunden wurde. Es
wird von nächſten Donners1ag, den 11. d. M., in dem Schaufenſter
des Herrn Bergſträßer, Rheinſtraße, ausgeſtellt ſein und können in
kurzer Zeit in Heliogravare hergeſtellte Abdrücke in Quart und
Kabinettſormat an ſpäter zu nennenden Stellen bezogen werden.
Der Rezitationsabend des Herrn Hofſchauſpieler
Hugo Edward hatte am Samstag den Traubenſaal' bis auf
den letzten Platz aefüllt. Zuerſt las der Künſtler eine leine Alle=
gorie
Frau Barmherzigkeit aus dem Neugriechiſchen,
welche durch Prof. Aug. Boltz dahier, dem ſprachenkundigen und
namentlich um die ariechiſche Litteratur und Philologie bochver=
dienten
Gelehrten eine originalgetreue Ueberſetzung erfahren hat=
Der Gehalt der kleinen Dichtung ſtand in paſſender Beziehung zu
dem humanen Zweck der Vorleſung. François Coppés Kranken
wache; übertragen in das Deutſche von Robert Waldmuller, eine
Epiſode aus dem Kriege 1870771, iſt bei aller Einjachheit der Form
ein erſchütterndes, tieſergreifendes Seelengemälde. Eine franzöſiſche
Edeldame hält als barmherzige Schweſter die Kranlenwache bei
einem bayeriſchen Ofſizier, der ihr den Verlodten erſchlagen. Ob=
gleich
das Herz ihr brechen will und ihr natürlicher Menſch in
heftigſter Empötung wider den verwundeten Feind ſich aufbäumt,
erfüllt ſie dennoch die ſchwere Vflicht einer treuen Wärterin. Carmen
Sylva's Erzählung Die Schlangeninſelr iſt von feinſter,
ſymboliſcher Bedeutung, die ſich nicht auffällig in den Vordergrund
drängt. Von einer mehr inneren poetiſchen Schönheit zeigte ſich
auch das Chriſtgeſchenkl von Frieda Schanz erfüllt, einer
Dichterin die bereits in junaen Jahren die Aufmerkſamkeit des
Leſepuhlikums (rzwungen hat. Von feinſtem Humor durchwirkt
und jene als =Giebentagewerk der alten Lener über=
ſchriebenen
Baumbach'ſchen Geſchichten, welche uns das Bilt
der gemü lichen Dorfalten vorführen, die zu jedem Ereianis eine
paſſende Anekoote oder Sage aus länaſt verſchollener Heit zum
beſten zu geben weiß. Herr Edward las, wie wir des von ſeiner
Rezit 1ionsgabe gar nicht anders gewohnt ſind, in jener klaren

obfektiven Weiſe. die hauptſächlich dem Bichter das erſte Recht zu
wahren beſtrebt iſt. Jedes Stück trat vor uns hin in ſeinem eigen=
tümlichen
Stimmungsgehalt.
E. H.
S. Wie wir erfahren, hätte der am letzten Samstag von Herrn
Hoſſchauſpieler Edward veranſtaltete Vortragsabend zu Gunſten
des Milchfrühſtücks für arme und kränkliche Schulkinder auch in
finanzieller Hinſicht ein ſehr befriedigendes Reſultat geliefert. Die
ſEinnahme ſoll über 600 Mark betragen haben, ſo daß dem guten
Zweck nach Abzua der unvermeidlichen, übrigens nicht ſehr bedeuten=
den
Koſten ein ſchöner Reinertrag zugeführt werden kann. Durch
dieſes allnſtige Reſuliat, im Verein mit dem Ertrag des von der
Kapelle des Großh. Feld=Art. Regts. veranſtalteten Konzerts. wird
das Komité vorausſichtlich in der Lage ſein, die Abgabe des Milch=
frühſtücks
bis Oſtern d. J. fortſetzen zu koͤnnen.
Heute abend findet die zweite antiſviritiſtiſche Vorſtellung
von Mr. R. Lane und Frau ſtatt; da dieſelben ſich für eine Reibe
von Vorſtellungen in Frankfurt verpflichtet haben, kann hier nur
noch dieſe Vorſtellung ſtattfinden. Bei dem guten Ruf, der den
Künſtlern vorausgeht, kann der Beſuch beſtens empfohlen werden.
Die geſtern abend ſtattgehabte erſte Vorſtellung beabſichtigten Se.
Königl. Hoheit der Großberzog nebſt Hober Familie zu beſuchen.
- Zu dem vielbeſprochenen Wettbewerb für den Neu=
bau
eines Muſeums in Darmſtadt ſchreibt die Deutſche
Banzeitung;, ein hervorragendes Fachorgan, in ihrer Nr. vom6. ds.:
Wir wollen nicht unerwähnt laſſen, daß das ſeitens der
Großh. Regierung für den Wettbewerb eingeſchlagene Verfahren.
von verſchiedenen Seiten - insbeſondere in Nr. 31 des Darm=
ſtädter
Tgl. Anz. vom 22. Jan. d. J. - heftig angegriffen worden
iſt. Es wird getadelt, daß jenes Verfahren gegen die von der
deutſchen Architektenſchaft aufgeſtellten Grundſähe verſtoße. Daß
man 5 Künſtler zur Teilnahme an dem Wettbewerb gegen Ent=
ſchädigung
aufgefordert, den anderen deutſchen Architekten da=
gegen
nur freigeſtellt hat, ihre nachträgliche Zuziehung zu der
Aufgabe obne Anſpruch auf Entgelt zu beantragen, wird als
eine ſeltſame und bedenkliche Maßregel bezeichnet, die in Archi=
tektenkreiſen
das peinlichſte Aufſehen erregen müſſe. Daß ſich
ſemand herbeilaſſen könne, auf derartige Bedingungen hin, gleich=
ſam
als Architekt zweiter Klaſſe, mit den 5 privilegierten Fach=
leuten
auf einen Wettſtreit ſich einzulaſſen, wird in entſchiedenen
Zweifel geſtellt.
Indem wir dieſer Stimmung auch in u. Bl. Gehör ver=
ſchaffen
, bekennen wir gern, daß wir ſie in keiner Weiſe zu
teilen vermögen. Der Verfaſſer jener Kritik, dem es, als
Landesangehörigen allerdings frei ſtand, über Verfahren der
heſſiſchen Regierung freimütig ſich zu äußern und es zu tadeln,
daß letztere im vorliegenden Falle nicht eine allgemeine, ſondern
eine beſchränkte Wettbewerbung ausgeſchrieben hat, überſieht
bei ſeiner Berufung auf die weiteren deutſchen Architekten=
kreiſe
, daß die letzteren keineswegs ein Recht zu der Forde=
rung
beſitzen, jede irgendwo ſich darbietende Aufgabe regelmäßig
zum Gegenſtande eines allgemeinen, öffentlichen Wettbewerbs
zu machen. Durch ein ſolches Verlangen würde dem deutſchen
Konkurrenzweſen um ſo weniger gedient werden, als es aner=
kanntermaßen
ja eine ganze Reihe von Aufgaben giebt, deren
Löſung ſoviel Vertrautheit mit dem bezügl. Sondergebiete be=
dingt
, daß die Veranſtaltung eines allgemeinen Wettbewerbs
für einen ſolchen Zweck von vorn herein als eine Verleitung
zur Kraftvergeudung betrachtet werden muß.
Ob der Entwurf zu einem Muſeum unter dieſe Aufgaben
gehört, mag ſtreitig ſein, iſt aber jedenfalls ſo ſehr Sache
perſönlicher Auffaſſung. daß die Entſcheidung nach der einen
oder der anderen Seite billigerweiſe nicht zum Anlaß eines
Vorwurfs werden ſollte.
Ebenſowenig ſcheint es uns thunlich, aus der bejonderen,
für dieſen Fall gewählten Form des Wettbewerbs Grund zu
einem Vorwurfe abzuleiten, wenn man nur an der Thatſache
feſthält, daß es eben nicht um einen allgemeinen, ſondern um
einen beſchränkten Wettbewerb ſich handelt, und daß das Weſen
des letzteren mit Notwendigkeit bedingte, die Teilnahme weiterer,
als der urſprünglich eingeladenen Kräfte an demſelben von der
gewiß ohne viele Schwierigkeiten zu erlangenden Genebmigung
der Stelle abhängig zu machen, die das Preisausſchreiben er=
laſſen
hat. Daß die letztere ihre Einladungen der Zahl nach
einſchränken mußte. iſt ſelbſtverſtändlich. Daß aber einer der zu=
füllig
nicht aufgeforderten, aber zur Teilnabme an dem Wettbe=
werb
ebenſo geeigneten, wie geneigten Architekten durch das
Betreten des ihm hierfür offen gelaſſenen Weges ſich ſelbſt zu
einem Architekten zweiter Klaſſe degradieren ſollte, kann im
Ernſte doch nur derjenige behaupten, der das Verfahren des
beſchränkten Wettbewerbs überhaupt grundſätzlich verwirſt. Viel
eher könnte man von einer ſolchen kränkenden Unterſcheidung
ſprechen, wenn die nachträgliche Zulaſſung zu dem Wettbe=
werb
ohne weitere Bedingung jedem freigeſtellt worden wäre.
Denn das ganze Verfahren wäre dann eben nicht mehr ein
beſchränkter, ſondern ein allgemeiner Wettbewerb, bei dem man
einer kleinen Zahl nach Laune ausgeſuchter Bewerber von vorn=
herein
eine begünſtigte Stellung eingeräumt hätte.

[ ][  ][ ]

Bi
4 Das Feit zur Gründuna des Darmſtädter D. C.
nahm ſeinen Anfang mit der am Samstag nachmittag ſlattgehab=
ten
Umfabrt der beiden hieſigen D. G.=Burſchenſchaften Ger=
mania
= und Friſiar. Es war ein ſtattlicher Wagenzug
wir zählten 36 Wagen - der ſich durch die Strafen beweate.
Dem Zuge voraus ritten 2 Vorreiter, die in ihrem Wichſe einen
äußerſt ſchneidigen Eindruck machten. Alle Pferde trugen die Ab=
zeichen
der beiden Burſchenſchaften. Die beiden 1. Chargierten
nahmen den erſten Wagen, einen Vierſpänner, ein. Es war wohl
die größte und farbenprächtigſte ſtudentiſche Auffahrt, die Darm=
ſtadt
bis jetzt geſehen hat.
Am Samstag abend fand der Feſtkommers ſtatt. Der
weiße Saal der-Stadt Pfungſtadt; war bis zum letzten Plätzchen
gefüllt. Die Menae der bunten Mützen war eine gewaltige, denn
außer den aktiven Mitgliedern der beiden hieſigen Burſchenſchaften
war eine Menge alter Herren' erſchienen, außerdem eine Reihe
von Vertretern auswärtiger Burſchenſchaften, ſo von Stuttgart,
Karlsruhe, Aachen, Dresden. Und um das Beſte nicht zu ver=
geſſen
, ein lieblicher und reicher Flor von Damen ſäumte gewiſſer=
maßen
den Saal ein, der im herrlichſten Grün pranate. Studentiſche
Embleme bildeten in dem Grün eine ſchöne Abwechslung.
Der Feſtkommers wurde durch den erſten Chargierten der
Germania' Herrn stud. Buchholz, eröffnet. Er gedachte der
Veranlaſſung dieſes Feſtes: der Gründung des Darmſtädter D. C., daß der Burſchenſchaft=Germania- nunmehr eine weitere
Burſchenſchaft, die Friſia, beigeſellt wäre. Dies wäre nicht blos
ein ſtudentiſches Ereignis, ſondern gleichzeitig ein deutſches, ein
vaterländiſches. Indem die Burſchenſchaft es als ihre Hauptauf=
gabe
betrachtet, eine Vorkämpferin des deutſchnationalen Gedankens
auf allen Gebieten zu ſein, und zwar im höchſten Maße, ſo muß
es demgemäß als ein vaterländiſches Ereignis bezeichnet werden,
wenn wieder eine Schaar von Jüaglingen und gereiften Männern
für dieſe Sache gewonnen wurde. Redner ſchlos mit einem Hoche
auf den Darmſtädter D. C. Der warmgehaltenen trefflichen Rede
folgte lauter Beifall.
Herr cand. Donecker (Germania und Friſia) brachte ein
Hoch auf Seine Majeſtät den Kaiſer und Seine Königliche Hoheit
den Großberzog aus, worauf die Nationalhymne ſtehend geſungen
wurde. Herr cand. Strehlin (Friſia) richtete herzliche Be=
grüßungsworte
an die Gäſte. Herr Gymnaſial=Acceſſiſt Henſing
(Germania) bielt die eigentliche Feſtrede. Er ſchilderte hierin, wie
die Gründung eines deutſchen Reiches nicht durch Blut und Eiſen
allein bätte bewirkt werden koͤnnen. Es war unbedingt notwendig,
daß der Einheitsgedanke im Volke lebte; und er lebte in dem=
ſelben
und ließ das deutſche Volk in Einigkeit 1870 daſtehen. Der
Einheitsgedanke war aber, wie die Geſchichtsſchreibung unpar=
eiiſch
feſtſtellt, vornehmlich durch die Burſchenſchaft, durch ihre
alten und jungen Mitalieder, ins Volk getragen worden. Die
Burſchenſchaft würde, ſo führte Redner aus, allzeit in deutſchem
Sinne fortwirken, einer Aufaabe, die ſich nie überleben könne. Sie
würde auch durch und durch deutſch bleiben, wenn wieder einmal
Beiten nationalen Unglücks, was Gott verhüten möge, herein=
brächen
. Des Redners Hoch galt der deutſchen Burſchenſchaft.
Die vortreffliche Feſtrede wurde äußerſt beifaͤllig aufgenommen.
Im Nimen der zahlreich anweſenden Dozenten der tech=
niſchen
Hochſchule ſprach Herr Profeſſor Linke in herzlichſter
Weiſe ſeinen Dank für die Einladung aus. Die Profeſſoren könnten
dem Darmſtädter D. C. nur ihre wärmſte Teilnahme entgegen=
bringen
. Herr stud. Spitznas (Germania) gedachte der Damen,
die das Herz des deutſchen Burſchen und Mannes böher ſchlagen
ließen. Sein Hoch auf dieſelben wurde jubelnd aufgenommen.
Herr Major z. D. und Dozentan Techniſcher Hochſchule v. Pfiſter
ſprach ürer Geſchichte und Bedeutung der burſchenſchaftlichen Farben
ſchwarzerot=gold. Man müſſe daran ſeſthalten, daß dies die alten
Reichefarben waren, die ſchon auf dem Lechfelde geweht hätten.
Allerdings hätte man ſie nicht in der Form der reuzeitlichen Trico=
lore
gehabt, da es dies damals überhaupt noch nicht gab, wohl
aber ſeien dieſe 3 Farben im Reichzwappen enthalten geweſen.
Unter dieſen Farben hat daher das deutſche Volk in unſerem Jahr=
hunderte
für ein einiges deutſches Reich geſtritten, und es hat ſo
manchem deutſchen Manne, ob konſervativ oder liberal, im Herzen
weh sethan, als dieſe Farben des Sehnens und Strebens, dieſe
uralten deutſchen Farben durch das ungeſchichtliche ſchwarz=weiß= rot
erſetzt wurden. Aber noch hätten ſie ihre Bedeutung nicht ver
loren. Die Beſtrebungen, die Deutſchlands Entwicklung für noch
leine abgeſchloſſene hielten, die daran dächten, daß noch ſo viele
Deutſche, die einſt zum alten deutſchen Reiche gehörten - in Zeiten
der Hohenſtaufen, wo das deutſche Reich nicht blos eine Großmacht,
ſondern die erſte Weltmacht war - jetzt außerhalb des Reichsver=
bandes
wären, dieſe Beſtreburgen haben als Sinnbild ihres groß
deutſchen Gedankens die Farben ſchwarz rot=gold beibehalten. Dieſes
Banner bildet auch das Sturmbanner des deuiſchen Volkes in
Oeſterreich gegen flaviſchen Anſturm. Als Redner geendet, ſang
die Verſammlung ſtehend: Deutſchland, Deuiſchland über alles:
Es folgten die Anſprachen der Vertreter auswärtiger Burſchen=
ſchaften
. Nach dieſen ſprachen der erſte Vorſitzende des hieſigen

33
435
Studenten=Ausſchuſſes, ferner die erſten Vorſitzenden des Akademi=
ſchen
Vereins= und der Verbindung =Fidelitas: Sie alle gaben
ihrer Freude über die Gründung des Darmſtädter D. C. Ausdruck,
in welchem ſie den ſicherſten Hort für die Pflege eines echt deutſchen
Studententums und für die Aufrechterhaltung und die Förderung des
Anſehens der hieſigen Studentenſchaft ſähen. Ernſte und frohe
Burſchenlieder wechſelten mit den Reden ab, von denen noch die
Rede des Herrn stud. Schönberr (Germania) auf die alten
Herren' zu erwähnen iſt. Der Landesvater' verlief in weihevoller
Weiſe. Der ganze Feſtkommers ſtellte eine echt deuliſche, von vater=
ländiſchem
Geiſte und froher Burſchenluſt getragene Feier dar.
Der andere Morgen vereinigte die Feſtteilnehmer zu einem gemüt=
lichen
Frühſchoppen. Das Semeſterr,iben: das beim Frühſchoppen
ſtattfand, ergab als älteſtes anweſendes Semeſter 190.) Herrn Vrof.
Dr. Dippel, der, als dieſe Thatſache gebührend gefeiert wurde,
mit einem Hoch auf die Burſchenſchaft antwortete. Es folzte dann
das Feſteſſen.
Am Nachmittag fand ein Ausflug mit Muſik nich der Lud=
wigshöhe
ſtatt. Abends zogen die Feſtteilnehmer in langem, maleri=
ſchem
Lampions=Zuge nach Darmſtadt zurück. Hier ging es vor
das Haus des Herrn Majors und Dozenten v. Pfiſter, wo die
Muſikkapelle ein Stück ſpielte, worauf Herr cand. Donecker ſeine
Kommiliionen aufforderte ein dreifaches Hoch auf ihren allver=
ehrten
Dozenten und gleichzeitiges Chrenmitglied der Germania,
Herrn v. Pfiſter, auszubringen. Herr v. Pfiſter ſprach ſeinen herz
lichen Dank für die Huldigung aus.
Das ganze Feſt, das ſeinen eigentlichen Abſchluß am Montage
fand. war ein voll und ganz gelunger es, und es hat gezeigt, daß
der Darmädter D. C. die Aufgaben einer echt deutſchen ſtudentiſchen
Jugend im ſchönſten Maße erfaßt hat. Wir können ihm daher nur
ein ferneres fröhliches Gedeihen wünſchen!
Hatte das reaneriſche Wetter in der letzten Hälfte der vorigen
Woche den für vergangenen Sonntag beſtimmten Ausflug der
bieſigen Sektion des Odenwald=Klubs nach Fränkiſch=
Crumbach überhaupt in Frage geſtellt, ſo ließ ſich die Witterung
am Ausflugstag ſelbſt viel freundlicher an und geſtaltete der anſehn=
lichen
Zahl von 25 Herren die Ausführung der geplanten Tour.
Etwa die Hälfte davon, denen der vrogrammmäßige Marſch von
Reinheim aus etwas zu kurz dünkte. um ihre touriſtiſche Kraft zu
erproben, ging morgens früh von hier weg und erwartete in der
Schönberger'ſchen Wirtſchaft in Groß=Bieberau die anderen Teil=
nehmer
, die gegen Mittag von Reinheim aus eintrafen. Die Wege
waren, einzelne Stellen ausgenommen, viel beſſer ganabar, als man
ſich wohl vorgeſtellt hatte. In Fränkiſch Crumbach, wo bei Gaſtwirt
Hörr zum Rodenſtein' die gewohnte gute und aufmerkſame Unter
kunſt gefunden wurde, ſanden ſich die Mitglieder der Sektionen
Fränkiſch=Crumbach und Schnellerts in großer Zahl ein. In an=
regendem
Verkehr mit denſelben war die Abſchiedsſtunde nur zu
ſchnell erſchienen.
Die zweite Damen=Sitzung. wlche die Darmſtädter
Narrhalla am Sonntag abend im Saalbau veranſtaltet
hatte, gewann durch die Anweſenheit des Elfer=Komités der
Wormſer Narhalla einen beſonderen Reiz. Friſch belebt, voll
Witz und Humor waren Vorträge und Lieder, welche mit
den mannigfachſten Reden und den muſikaliſchen Darbietungen
der 115er Kapelle in bunter Reihenfolge wechſelten und die
äußerſt zahlreich erſchienenen Narren und Närrinnen bis zur
päteſten Stunde in der heiterſten Stimmung erhielt. Zu dem
ſchönen Erfolg des Abends trugen in erſter Linie die Wormſer
Gäſte ſelbſt bei, vornehmlich deren Praſident (Bertges),i welchem
wir eine ebenſo rhetoriſch=aiſchickte als humoriſtiſch und geſanglich
ſchätzenswerte Kraft kennen lernten. Die Vorträge der Wormſer
Narren, wie der Salonlöwer - ein wahres Kabinettſtück Bertges
Schlöſſer's Couplet auf hieſige Lokalverhältniſſe, ſowie eines
Dritten Mahnuna eines Ehemanns an die Junggeſellen, übten
eine wahrhaftelektriſierende Wirkung aus, und riefen den ſtürmiſchſten
Beifall hervor. Die weiteren trefflichen Vorträge: Betrachtungen
über Darmſtadt ſeitens eines B ſſunger Bürgers (Sopp), Narr
Schneider als Journaliſt und Verkäufer des Gen.=Anz. der Stadt
Frankfurt a. M. ſowie die Empfetlungs= und Programm=Rede
des Narren Kreutzer als zukünftiger Oberbürgermeiſter von Darm=
ſtadt
, wurden ſtürmiſch applaudiert. Mit einem originellen Couplet,
des Narren Burkhardt als Itaniener:, dem eigenartigen Duett
l.Zwei Witwen klagen ihr Leids) der Narren Pallmann und Klotz
und einer Ziviltrauung auf dem Lande; (komiſches Terzett der
Narren Koch, Bernhardt, Fey und Pallmann, wurde das reich=
haltige
Programm, das immer noch einige unerledigte Nummern
aufzuweiſen hatte, der vorgerückten Stunde wegen abgebrochen, und
folgte Tanz bis zum frühen Morgen. Schliezlich ſei noch der
wahren Runſtleiſtungen einer Abteilung Turner der hieſigen Turn
gemeinde, ſowie des von der Kapelle Hilge geſpielten, von Nar=
Brückmann ſelbſt komponierten Merſches in ehrender Weiſe gedacht.
Die Jubelhymne zur Begrüßung der Wirmſer Narrhalleen! war
von Mai, -Drei Worte der Narrheit: von Heß. Uuſeren Närrinen
von Oeſterling, Karneval- von Scharmann aus Worms, Die
Narrenkappe; von Chr. Franck, Sitzungsbericht! von Rothermel,
Hoch der Sitzung von Marie Burkhardt verfaßt.

[ ][  ]

136
Nr.
Der Verein Liederhalle; in Karlsruhe, der ſich
im vorigen Jahre in Wiesbaden neben dem Kölner Liederkranz;
und zwei großen belgiſchen Vereinen auf das ehrenvollſte aus=
zeichnete
, veranſtaltet im Laufe dieſes Sommers zur Feier ſeines
50jährigen Beſtehens einen großen Geſangs Wettſtreit für Vereine
deutſcher Zungel. Auf demſelben werden vorausſichtlich alle her=
vorragenden
Sängerkorvorationen, insbeſondere Süd=Deutſchlands.
Oeſterreichs und der Schweiz. vertreten ſein und hat auch der hieſige
Mozart=Verein, einer an ihn ergangenen Einladung zufolge,
ſeine Beteiligung zugeſagt. Derſelbe geht damit wiederholt einer
ſchweren und anſpruchsvollen Aufgabe entgegen, glaubte aber, ge=
rade
ſeiner im vorigen Jahre in Köln errungenen Erfolge wegen,
bei dem erſten ſüddeutſchen Wittſtreit nicht fehlen zu dürfen. Sehr
erwünſcht und erfreulich wäre es. wenn hierzu dem Chore des
Vereins noch eine anſehnliche Verſtärkung von neuen Kräften zu=
geführt
werden könnte, ein Hinweis der hoffentlich recht viele hieſige
ſtimmbegabte, muſikaliſche Herren veranlaßt, dem Verein als aktive
Mitglieder baldigſt beizutreten. Behufs näherer Auskunft hierüber
wolle man ſich an den Vorſitzenden, Herrn W. Pfeil, Eliſabethen=
ſtraße
5, wenden.
Wir machen hierdurch auch an dieſer Stelle darauf auf=
merkſam
, daß Mittwoch. den 10. Februar, abends 1 Uhr, in dem
diesjährigen Vortrags=Chklus, welcher von Profeſſoren unſerer
Techniſchen Hochſchule abgehalten wird. der ſünfte Vortrag ſtatt=
findet
. Herr Profeſſor Dr. Lepſius wird über das Thema:
Menſch und Eiszeitr reden und dabei beſonders die Eiszeit
in Deutſchland und den vorgeſchichtlichen Menſchen behandeln, ein
Thema, welches in allgemein fatzlicher und intereſſanter Weiſe vor=
getragen
die weiteſten Kreiſe intereſſieren dürfte. Der Verkauf der
Karten findet in der Hofbuchhandlung des Herrn A. Bergſträßer
ſtatt; auch an der Abendkaſſe ſind Eintrittskarten erhältlich.
Mainz. 7. Februar. Die große Mainzer Karnevalsgeſell=
ſchaft
Narrhalla, welche inſolge mißlicher Zeitverhältniſſe
davon Umgang genommen hat, in dieſem Jahr den Karneval in
tradioneller Weiſe zu feiern, hielt geſtern abend gewiſſermaßen um
ihre Exiſtenz zu beweiſen eine große Herrenſitzung; ab, zu der ſich
elwa 1800,Narrenz in der Stadthaller eingefunden hatten. Zu
dieſer Sitzung - außer einer noch kommenden Fremdenſitzung;,
die einzige die in dieſem Jahre ſtattfindet
waren die beſten
Mainzer Karnevalsredner und Liederdichter auf dem Plane er=
ſchienen
und in faſt überreicher Fülle wurde in den verſchiedenſten
Formen die Geiſel der Satiere und des Humors geſchwungen. Im
Verlauf der Sitzung wurde auch dem früheren mehrjährigen Präſi=
denten
, Redakteur Wilhelm Jakoby, als ſichtbares Heichen der
Dankbarkeit für ſeine Verdienſte um den Mainzer Karneval ein
ſilberner Vokal üherreicht.
4. Mainz. 1. Februar. Die ſtändige Zunahme der Bevölk. rung
der Neuſtadt latzt die zur Zeit beſtehende Trajektverbindung
zwiſchen dem diesſeitigen Ufer und Kaſtel nicht mehr ausreichend
erſcheinen, und iſt man daher bei der Regierung um Konzeſſionierung
einer zweiten Dampferverbindung zwiſchen den beiderſeitigen Ufern
eingekommen.
Frankfurt, 8. Febr. Repertoire=Entwurf. Opernhaus
Dienstag. 9. Febr.: Gaſtſpiel des Wiener Enſembles. Der verlorene
Sohn;, hierauf Cavalleria rusticanat. Mittwoch, 10.. Aſchen=
brödel
: Donneretag, 11.: Aida-. Samstag, 13.: Neu inſzeniert
Tannhäuſers. Sonntag, 14., 3½ Uhr: Aſchenbrödelr. Dienstag,
16.: Romeo und Julier.-Schauſpielhaus: Dienstag, 9. Febr.:
Nach der Eheſcheidung, hierauf Durchs Ohr: Mittwoch. 10.:
Der Bizeadmirals. Donnerstag, 11.. Großſtadtluſt'. Freitag.
12.. Sündige Liebe;. Samstag, 13.: Zum erſtenmale Dorina,
Schauſpiel in 3 Abteilungen von Rovetta. Sonntag. 14., 3½ Uhr:
Großnadtluft;; abends 7 Uhr: Dorinar. Montag, 15.. Don
Carlos: Dienstag. 16.: Dorina.
Frankfurt, 8. Februar. Die Verhandlung gegen Landrichter
Dr. Liebman endete damit, daß demſelben von dem Diszipli=
narſenat
des Oberlandesgerichts eine Mahnung erteilt wurde,
die geringſte im Disz plinargeſetz vorgeſehene Strafe.
Oſthofen, 8. Februar. Bei der Neuverpachtung der hieſigen,
8000 Morgen umfaſſenden, bisher von Prinz Wittgenſtein inne=
gehabten
Feldjagd wurde dieſelbe Freiherrn Heyl zu Herrns=
heim
um 3735 M. zugeſchlagen.
Marburg. 7. Februar. Auch unſere Stadt iſt reicher, als
man bis jetzt annahm. Bei der neuen Selbſteinſchätzung
ſoll ſich herausgeſtellt haben, daß hier nicht weniger denn 10 Millio=
näre
wohnen.
Wiesbaden, 7. Februar. Die Stadtverordneten=
Verſammlung ſchloß ſich nahezu einſtimmig einer von dem
Magiſtrat vorgelegten Vetition an den Landtag gegen das
Volksſchulgeſetz und zu Gunſten der Simultanſchulen an.
Es wird darin beſonders darauf hingewieſen, daß die Simultan=
ſchule
ſeit 70 Jahren in Naſſau ohne Gefährdung des religiöſen
Sinnes oder der Anhänglichkeit der Konfeſſion ihren ſegensreichen
erziehlichen und die Eintracht unter den Religionsgemeinſchaften
ſördernden Einfluß bewährt hat. Deshalb wird vor allem gebeten,
den die Errichtung von Simultanſchulen behindernden Beſtim=

33
mungen des Geſetzentwurfs die Zuſtimmung zu verſagen: weiter
werden gegen die übertriebene Konfeſſionalität des ganzen Geſetzes
und die geplante Beſchränkung des Einfluſſes der Selbſiverwaltungs=
organe
die ſchwerſten Bedenken geäußert.
Kaſſel, 8. Februar. Die kaiſerliche Familie wird auf
Schloß Wilhelmshöhe Ende Mai oder Anfang Juni zu längerem
Aufenthalt einzreffen.
Berlin, 1. Febr. Der Sultan hat für den Kaiſer durch
einen armeniſchen Maler die Ankunft des Kaiſers vor Konſtan=
tinopel
und die Begrüßung durch den Sultan in Dolma=Bagdſche
in Oel malen laſſen und das Bild dem Kaiſer als eine Erinnerung
an ſeinen Aufenthalt in Pildiz=Kiosk zum Geſchenk gemacht.
Berlin, 7. Februar. Der Geſandte; D. Graf Limburg=Stirum,
welcher in der Kreuzztg.: die Handelsverträge und damit die vom
auswärtigen Amt verfolgte Politik abfällig beurteilt hatte, wurde
geſtern vom Disziplinargerichtshof zur Dienſtentlaſſung
verurteilt. womit der Verluſt des Geſandientitels und der Venſion
verbunden iſt.
Leipzig. 8. Februar. Der Verband deutſcher Hand=
lungsgehilfen
zu Leipzig hat in dieſen Tagen das 40,000.
Mitglied aufgenommen. Nach zehnjährigem Beſtehen verdankt der
Verband dieſen Erfolg hauptſächlich ſeinen gemeinnützigen Einrich=
tungen
und Beſtrebungen.
Dülken, 1. Februar. Aus der Landgemeinde wird ein Aus=
bruch
der ſchwarzen Pocken amtlich gemeldet. Energiſche
Maßregeln gegen weitere Verbreitung ſind getroffen.
Danzig. 1. Februar. Das öſterreichiſche Kriegsſchiff Najade=
das
kürzlich nach Vola ausgelaufen iſt, iſt mit 85 Mann Beſatzung
vermutlich verloren.
Bremen. 6. Februar. Inſpektor Leiſt vom Lloydi telegra=
phierte
heute morgen, daß die DampferNewa' und, Belos- fertig
ſeien, an die Längsſeite der Eider' zu gehen, die Bergungsdampfer
Berthilde= und Harmes; werden heute erwartet. Taucher haben
die Steuerbordſeite des Dampfers unterſucht und keine Beſchädigung
gefunden. Die Backvordſeite und der Hinterteil des Schiffes iſt
bisher wegen des hohen Seeganges nicht zugänglich. Das Vaſſa=
giergepäck
iſt geſtern abend ſämtlich gelandet. Kapitän Heineke
und 6 Verſonen bleiben einſtweilen an Bord, der Reſt der Leute
wird mittelſt der =Allers morgen nach Bremerhaſen zurückkehren.
Bern, 6. Februar. Obgleich der Bundesanwalt und der Chef
des Juſtizdepartements auf Grund der Unterſuchungsakten über
die Mönchenſteiner Eiſenbahnkataſtropbe keine An=
haltspunkte
für Stellung eines Strafantrages gefunden hat, wird
dennoch der Bundesrat die Sache zur gerichtlichen Verhandlung
verweiſen, um der öffentlichen Meinung, welche ein gerichtliches
Verfahren verlangt, auch in dieſer Beziehung zu entſprechen.-
Der Berner Bund' berichtet: Herr Kantonsbibliothekar Dr. Herzog
entdeckte auf der Kantonsbibliothek in Aarau die erſte Ausgabe der
Bilder des TLodesu von Hans Holbein, gedruckt zu Lyon
1538. Es ſind 41 Holzſchnitte; im nämlichen Bande befinden ſich
46 Holzabſchnitte des nämlichen Künſtlers zum alten Teſtament.
Petersburg, 6. Februar. Aus höchſten Kreiſen wird bekannt,
daß die Verlobung des 2jährigen Großfürſten Alexander
Michaelowitſch, der die Stelle eines Flügeladjutanten und
Marinelieutenants bekleidet, mit der Großfürnin Fenia, der
älteſten Tochter des Zaren, im engſten Familienkreiſe ſtattgefunden
habe. Die eheliche Verbindung ſei wegen der Jugend der erſt
17jährigen Braut und der Familientrauer hinausgeſchoben worden.
Großfürſt Michaclowitſch iſt der Sohn des Großfürſten Michael,
des Oheims des Zaren und der Prinzeſſin Olga von Baden. K. 8tg.
Athen, 8. Februar. Die Kronprinzeſſin Sophie iſt am Sams=
tag
an der Influenza erkrankt; ſeit geſtern nachmittag laſſen
die Krankheitserſcheinungen bemerkbar nach.
New=York, 1. Februar. Das Hotel Rohal- iſt um 3 Uhr
morgens ganzlich abgebrannt. Die Gäſte waren frühzeitig (2)
gewarnt; viele ſprangen aus den Fenſtern. Nach den bisherigen
Feſtſtellungen büßten 5 Perſonen das Leben ein, 80 wurden verletzt
69 ſind vermißt und 81 retteten nur das nackte Leben.

12090
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme an dem
ſchweren Verluſt, der uns betroffen, ſagen wir hierdurch unſern
innigſten Dank.
Darmſtadt, 6. Februar 1892.
Familie Reisert.
Familie Fay.

Tageskalenver.
Dienstag, 9. Februar: Antiſpiritiſtiſche Vorſtellung von Herrn Lane
und Madame Ney im Hotel zur Traube=
Donnerstag, 11. Februar: Hauptverſammlung des Eisbahnvereins
in der Reſtauration Hauſt.

Pruck und Verlaa: L. G. Wittich'ſche Hofbuchdruderei. - Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.