2
0
p
Abonnementsprei=
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf., halb=
Uhrlich 3 Mark inel. Bringerlohn.
Auswärt werden von allen Poſt=
Umtern Beſtellungen
entgegenge=
nommen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal inc. Poſtauſſchlag.
155. Jaßrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Zuſerate
für das
woͤhentl. Gmal erſcheinende Tagblatt
werden angenommen:in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friebr. Blößer,
Schießhausſtraße 14. ſowle audwärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Areigamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
ſ05
Nei32.
Montag den 8. Februar.
1092.
B e k a n n t m a ch u n g.
Vh
Betreffend: Vorkehrungen gegen Beſchädigungen durch Fuhrwerke zur Nachtzeit.
n.
Da die hinſichtlich des Beleuchtens der Fuhrwerke während der Dunkelheit erlaſſenen Vorſchriften vielfach außer Acht
gelaſſen werden, ſehen wir uns veranlaßt, die bezüglichen Beſtimmungen nachſtehend wiederholt zur öffentlichen Kenntniß zu
bringen mit dem Anfügen, daß das Aufſichtsperſonal angewieſen iſt, deren Beachtung ſtreng zu überwachen und Zuwider=
5) handlungen unnachſichtlich zur Anzeige zu bringen.
Darmſtadt, den 2. Februar 1892.
2⁄
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
340)
=
Morneweg.
1998
15
Artikel 279 des Poltzeiſtrafgeſetzes.
Beim Fahren während der Dunkelheit der Nacht müſſen die Perſonen= und Packpoſtwagen, da, wo öffentliche Droſchken=
1⁄.
2 und Fiaker=Anſtalten beſtehen, alle dazu gehörenden Fuhrwerke, ſowie die zum allgemeinen Gebrauch beſtimmten Geſellſchafts=
242) wagen (Omnibus), ferner die Güterwagen ſtets, die Chaiſen aber innerhalb der Orte und deren bewohnten Umgebungen da,
— woes beſonders vorgeſchrieben iſt, mit brennenden Laternen verſehen ſein. Zuwiderhandlungen werden mit 35 kr. bis
615
3 fl. beſtraft.
64
81.
Poltzei=Verordnung.
Betreffend: Die Sicherung des Verkehrs auf den Landſtraßen und Vorkehrungen gegen Beſchädigungen durch Fuhrwerke.
Auf Grund der Artikel 78 und 48. V. 1 des Geſetzes vom 12. Juni 1884, die innere Verwaltung und die Vertretung
der Kreiſe und der Provinzen betreffend, ſowie des 8 366 Poſ. 10 des Reichsſtrafgeſetzbuchs wird unter Zuſtimmung des
12) Kreis=Ausſchuſſes und mit Ermächtigung Großh. Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 13. Juni l. J3. (zu Nr. M.
155) J. 15622) unter Aufhebung der Polizei=Verordnung vom 4. Dezember 1884 verordnet, was folgt:
224
8 1. Alle auf den innerhalb des Kreiſes Darmſtadt belegenen Staats= und Kreisſtraßen, ſowie den in dieſe
Straßen=
züge fallende Ortsdurchfahrten nach Eintritt der Dunkelheit verkehrenden Führwerke müſſen mit einer an gut ſichtbarer Stelle,
angebrachten brennenden Laterne verſehen ſein. Perſonenfuhrwerke, welche auf den erwähnten Straßen während der genannten
Zeit verkehren, müſſen durch 2 hellbrennende Laternen, welche zu beiden Seiten des Bocks anzubringen ſind, beleuchtet ſein.
8 2. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Beſtimmungen unterliegen der Beſtrafung nach 8 466 des Reichsſtrafgeſetzbuchs
23. (Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen).
826,
8 3. Vorſtehende Polizei=Verordnung tritt 14 Tage nach ihrer Publikation im Darmſtädter Tagblatt in Kraft.
849
Darmſtadt, den 19. Juni 1890.
10
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
1018
115⁄
(gez.) v. Marquard.
Lokalpolizeiverordnung. Vorkehrungen gegen Beſchädigungen durch Fuhrwerke zur
12l
265)
Nachtzeit betreffend.
5.
Nach Anhbrung der Stadtverordneten=Verſammlung und mit Genehmigunz Großherzoglichen Miniſteriums des Innern
61
vom 28. Januar 1875 zu N. M. d. J. 1587 wird hierdurch auf Grund des Art. 219 des Polizeiſtrafgeſetzes, des 8 366
650
8io pos. 10 des Reichsſtrafgeſetzbuchs und Art. 56 der Städteordnung unter Aufhebung des Lokal=Reglements vom 19. September
1856, wie folgt verordnet:
8 1. Von beginnender Dämmerung an bis zur Tageshelle muß jedes auf öffentlicher Straße, innerhalb des durch
hiors die Main=Neckarbahn, Odenwaldbahn und die Beſſunger Gemarkungsgrenze gebildeten Rayons befindliche Fuhrwerk, mit
. .
h19 alleiniger Ausnahme der Schieb= und Stoßkarren, durch hellbrennende, in ordnungsmäßigem Zuſtande befindliche Laternen
12¼ beleuchtet ſein.
122
8 2. Die Beleuchtung hat zu geſchehen:
a. bei Perſonenfuhrwerk durch zwei Laternen, welche zu beiden Seiten des Bockes, beziehungsweiſe des Vordertheils
des Wagens anzubringen ſind,
b. bei anderem Fuhrwerk mindeſtens durch eine Laterne, welche in der Regel vorn ſo anzubringen iſt, daß Beſpannung
und Wagen den entgegenkom menden oder vorbeifahrenden Fuhrwerken dadurch ſichtbar werden.
62
418
H. 32
8 3. Wenn die Ladung eines Fuhrwerks neben oder hinten ſo weit vorſteht, daß vorbeiſah ren de oder entgegenkommende
Fuhrwerke in der Dunkelheit dadurch gefährdet werden können, ſo muß dieſer Theil der Ladung durch eine Laterne beſonders
beleuchtet ſein.
3 4. Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Beſtimmungen werden nach 5 366 pos. 10 des Reichsſtrafgeſetzbuchs mit
Geldſtraſe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu vierzehn Tagen beſtraft.
Darmſtadt, am 5. Februar 1875.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
lgez.): Haas.
Anmerkung: Vorſtehende Verordnung hat lt. Polizei=Verordnung vom 7. Mai 1889 auch für das Gebiet der
ſeit=
herigen Gemeinde Beſſungen Gültigkeit erhalten.
Polizeiverordnung vom 9. Auguſt 1882.
Betreffend: Das Fahren mit Hunden.
20.
20.
20.
8 9. Während der Dunkelheit der Nacht muß jedes auf öffentlicher Straße befindliche Hundefuhrwerk durch eine in
ordnungsmäßigem Zuſtande befindliche Laterne beleuchtet ſein. Dieſelbe muß ſo angebracht werden, daß ſie
entgegen=
kommenden und vorbeifahrenden Fuhrwerken ſichtbar iſt.
Kanalbauarbeiten.
Die Erd= und Maurerarbeiten, die
Thonrohrlieferungen, ferner die
Inſtal=
lirung und Lieferung der eiſernen Rohre
und Eiſengarnituren, zu der Kanaliſation
des neuen Schlachthofes hier, ſoll im
Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Montag den 15. Februar 1892,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 26,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 4. Februar 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. E.:
Riedlinger, Beigeordneter. 12000
Bekanntmachung.
Die am 25. und 26. v. Mts.
ab=
gehaltene Holzverſteigerung iſt
ge=
nehmigt. Die Abfuhrſcheine können bei
der Stadtkaſſe in Empfang genommen
werden. Erſter Abfuhrtag urd
Ueber=
meiſung des Holzes: Dienstag den 9.
d. Mts.
Darmſtadt, den 6. Februar 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. E.
Riedlinger, Beigeordneter. (2001
Bekanntmachung.
Mittwoch den 17. Februar 1892,
Vormittags 1 Uhr,
werden im Ortsgerichtslokal auf Antrag
des Konkursverwalters Herrn Heinrich
Störger hier die den Metzger Georg
Merz Eheleuten dahier zuſtehenden
Immobilien:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
V. 98¾o 167 Hofraithe
Land=
wehrſtraße Nr. 27.
und
V. 98¾o 18 Grabgarten
da=
elbſt,
öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, den 6. Februar 1892.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
J. V. d. V.:
Lautz, Gerichtsmann. 12002
Bekanntmachung.
In unſer Firmenregiſter wurde heute eingetragen:
Heinrich Arnheiter von Nieder=Ramſtadt betreibt daſelbſt unter der
Firma ſeines Namens ſeit Auguſt 1890 einen Kohlenhandel.
Darmſtadt, am 5. Februar 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Dr. Weiß.
(2003
Hulzuerkeigerung.
Im Diſtritte Obrnbach unmittelbar neben der von Ober=Ramſtadt nach
Rein=
heim führenden Staatsſtraße, werden, jedes Mal von morgens 9 Uhr ab,
ver=
ſteigert:
1. Montag den 15. l. Mts.:
81 Eichenſtämme mit 103 Feſtm., ſowie 14 Rm. Eichen=Rutzſcheitholz.
2. Dienstag den 16. l. Mts.:
Scheiter Am.: 186 Buche. 122 Eiche; Knüppel. Rm.: 44 Buche, 36
Eiche; Reiſig, Wellen: 2100 Buche, 2510 Eiche; Stöcke, Rm.: 54 Buche,
88 Eiche.
Ober=Ramſtadt, am 5. Februar 1892.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=Namſtadt.
12004
Krauß.
Holzuerſtreigerung.
Donnerstag den 11. Februar 1892, Vormittags von 9 Uhr
anfangend,
werden in dem Diſtrikte Mühlberg hiefigen Gemeindewaldes folgende Holzſortimente
und zwar:
a) Kiefernholz: 76 Raummeter Scheiter,
192
Knüppel,
„
„
50
Stöcke,
„
25 Stück Wellen;
b) Akazienholz: 13 Raummeter Knüppel,
608 Stück Wellen,
Stämme von 15 bis 35 Centimeter Durchmeſſer,
51
„
„
2 bis 8 Meter Länge,
c) Rüſterholz: 13 Stück Stämme von 18 bis 35 Centimeter Durchmeſſer,
3 bis 8 Meier Länge,
öffentlich an Ort und Stelle an die Meiſtbietenden verſteigert.
Die Zuſammenkunft iſt am Friedhofe.
Pfungſtadt, am 5. Februar 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
12005
Lang.
Meter Stromberger zu Darmſtadt
gr. Caplaneigaſſe 16, hat mit ſeiner/
ihr Eheeinbringen zurückfordernden
Ehe=
frau Gütertrennung vereinbart. (2006
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
Heine Couvortonstepporei
bringe ich in gefällige Erinnerung.
Frau Kreuder, Carlsſtr. 3. 8.
Ae,
Ucht
oan
159
60
1.
⁄
hoͤ
Die
Auß=
fol,
Ta
272.
Art
An
wil
2
Bei
an
hunk
und
wid
allen
180
ſen=
e
3=
⁄.
euns
Nr. 32
Gekanntmuhung.
Der Voranſchlag der Gemeinde Nieder=Ramſtadt für 1892193 liegt
vom 7. d. Mis. nochmals 8 Tage lang zur Einſicht bei der unterzeichneten
Stelle offen.
Nieder=Ramſtadt, am 6. Februar 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Nieder=Ramſtadt.
Bender.
(2007
Die Anlieferung des Bedarfs an Verzehrungs=
und Verbrauchsgegenſtänden
für das Großherzogliche Arbeitshaus Dieburg wührend des Zeitraums vom 1. April
1892 bis 31. März 1893 ſoll auf dem Submiſſionswege vergeben werden und
zwar:
1. ca. 50000 Kilo Brod,
20000 Stück Wecke,
150 Hektoliter Milch,
700 Kilo Rindfleiſch,
800 „ Schweineſchmalz,
je 1600 „ Erbſen, Bohnen u.
Linſen,
800 „ Weißmehl,
700 „ Gerſte,
1000 „ Reis,
800 „ Gries,
je 300 „ Nudeln und Sago,
400 „ Hafergrütze,
800 „ ungebrannt Kaffee,
1200 „ Salz,
ganzen Pfeffer,
20
„
16. „ 1500 „ Petroleum,
18. ca. 70 Liter Eſig.
19. „ 400 Mtr. braunen Calmuc,
20. „ 1200 „ weiße Leinwand,
21. „ 100 „ blaue Leinwand,
150 „ blauen Cöper,
22. „
23. „ 500 „ Zwilch,
50 Kilo graue Strickwolle,
24. „
80 Stück weiße Beltteppiche,
25. „
26. „ 150 „ Unterhoſen,
27. „ 400 Kilo Kernſeife,
28. „ 200 „ Schmierſeife,
150 „ Wildſohlleder,
29. „
75 „ Rindleder,
30. „
70 Liter Fiſchthran,
81. „
75 Kilo geſchmiedete eiſern=
32. „
Sohlen= und
Ab=
ſatznägel.
419
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Ball-Garnituren,
Ball-Fücher,
Ball-Handschuhe,
BallStrümpfe,
Spitnen, Tülle, Rüschen,
Balayeusen, Jabots, Bünder,
Gold- und Silber-Besätzo,
Gold. und Silber-Spitzen,
Gold. und Silber=Lahnband,
Plitter, MKünzen, Schellen, Schmuok,
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Die Lieſerungsbedingungen ſind bis zum 17. d. Mts., täglich Vormittags
von 9- 12 Uhr und Nachmittags von 3-5 Uhr zur Einſicht offen gelegt und
müſſen die Offerten bis dahin bei uns eingereicht ſein.
Die Eröffnunz der eingelaufenen Offerten findet am
Donnerstag den 18. Februar d. J, Vormittags um 10 Uhr,
auf dem Büreau der unterzeichneten Verwaltung ſtatt und bleibt es jedem
Sub=
mittenten überlaſſen, derſelben beizuwohnen.
Dieburg, den 3. Februar 1892.
Großherzogliche Arbeitshaus=Verwaltung Dieburg.
Rinn.
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Hiohung am 15. Fobruar 1892.
Looſe 1 Mk. bei allen Verkaufsſtellen.
In Wahrheit, es gibt, um die
Haut des Geſichtes und der Hände
gegen den Einfluß der Luft zu
ſchützen, kein ſo wohlthätiges und
zugleich ſo billiges Mittel wie die Elyeerin-
Gröme Simon. Man achte auf die
Unter=
ſchrift: Simon, rue de Provence 36,
Paris.
Vorräthig bei allen renomirten Coiffeurs,
Parfümerien= und Droguiſten. (16519
Central-Annoneen-Enpelitlon
der deutschen und
aus-
ſändlschen TLeſtungen.
Frankfurt am Hain
Borlla, Hamburg, Loipzlg ote.
prompte und bilige Bedlienuing.
Aöchster Ladatt!
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füulger u. geschmaekvoller Weige.
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Telephoniſche Beſtellungen auf
Droſchken
der Halteſtelle Louiſenplatz werden von
der Firma D i ehm u. Comp., Telephon
Nr. 60, vermittelt.
[4245
Schiff=bericht. mitgeteilt von dem alleinigen
Agenten der Red Star=Linie Karl Diehm,
Darmſtadt, Louiſenplatz 1.
New=York, 29. Januar. Der königl. belg.
Poſtdampfer „Illinois; Kapitän Ferguſon,
iſt wohlbehalten von Antwerven angekommen.
New York, 31. Januar. Der königl. belg.
Poſtdampfer Pennland;, Papitän
Buſch=
mann, iſt wohlbehalten von Antwerpen
ange=
kommen.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer hat dem italieniſchen
Miniſter=
präſidenten di Rudini den Schwarzen Adler=Orden verliehen.
Der Kaiſer empfing am 4. den Geh. Kommerzienrat Krupp
aus Eſſen, nahm die Meldung des nach Konſtantinopel
komman=
dierten Majors im Holſteiniſchen Feld=Artillerie=Regiment Nr. 24
v. Grumbkow entgegen und empfing den Erbprinzen Reuß j. L.
Die Großherzogin von Baden iſt am 4. abends nach Karlsruhe
zurückgereiſt.
Der Huſtand des italieniſchen Botſchafters de Launay iſt faſt
hoffnungslos. Am 5. abends ſprach der Reichskanzler v. Caprivi
bei ihm vor.
Der Reichstag genehmigte am 5. in zweiter Leſung des Etats
den Etat der Reichsjuſtizverwaltung. Ueber den dazu vorliegenden
Antrag des Abg. Dr. Bar auf Vorlegung eines Reichsgeſetzes, betr.
422
Nr.
die Auslieferung verurteilter und angeſchuldigter Perſonen an
aus=
wärtige Reaierungen, entſtand eine längere Debatte, in der
Staats=
ſekretär Boſſe auf die Schwierigkeit hinwies, die Materie der
Aus=
lieferungsverträge einheitlich durch das Reich zu regeln, was auch
eine Verfaſſungsänderung involviere, während der bisherige Zuſtand
praktiſche Vorzüge beſitze. Die Konſervativen und das Centrum
erblicken in dem Antrage einen Eingriff in die Juſtizhoheit der
ſEinzelſtaaten, während die Nationalliberalen ihm ſympathiſch
gegen=
überſtehen. Aba. Oſann=Darmſtadt beantragte Verweiſung in die
Kommiſſion. Bei der Abſtimmung ergab ſich Beſchlußunfäbigkeit
bes Hauſes.
Die Budgetkommiſſion des Reichstages hat am 5. die erſte
Rate zum Neubau einer Artilleriekaſerne in Darmſtadt abgelehnt.
Oeſterreich=Ungarn. Der Finanzminiſter Steinbach
bezeich=
vete einem öſterreichiſchen Abgeordneten gegenüber den 3. März als
den äußerſten Termin für den Zuſammentritt der Valutaregulierungs=
Enquete.
Die Kriegsverwaltung ordnele eine regere Pflege religiöſer
Uebungen für die Offijiere und Mannſchaften an.
Das „Amtsblatt; veröffentlicht eine Verordnung des Geſamt=
Miniſieriums, betr. die Meiſtbegünſtigung der ſpaniſchen Einfuhr
vis zum 30. Juni d. J.
Der neue ungariſche Reichstag wird am 20. Februar
zuſammen=
treten und am 22. Februar in Budapeſt vom Kaiſer empfangen
werden.
Schweiz. Der am 5. dem Bundesrate vom Bundesrat Droz
über den Verlauf der Handelsvertragsverhandlungen mit Italien
erſtattete Bericht lautete wieder etwas günſtiger
England. Eine Bekanntmachung des Ackerbauminiſters verſügt
die ſtrenge Durchführung der Beſtimmung, betreffend das Landen
fremden Viehs. Es darf kein fremdes Vieh gelandet werden, falls
bicht der Schiffskapitän die ſchriftliche Erklärung abgiebt, daß er
binnen 28 Tagen von der Einſchiffung der Tiere ab, kein Vieh aus
Malta, Belgien, Deutſchland und Dänemark an Bord gehabt habe,
daß das Schiff während 28 Tagen ſeit der Vieheinſchiffung in keinem
Hafen der genannten Länder geweſen, daß die auf dem Schiffe
importierten Tiere an Bord nicht mit aus jenen Ländern
ausge=
führten Tieren in Berührung geweſen ſeien und daß das Schiff 28
Tage, bevor es dieſelben einſchiffte, keine Schweine aus Schweden
der den Niederlanden an Bord hatte.
Spanien. Der Miniſterrat beſchloß die Ratiſikation der
Ver=
längerung des Handelsvertrags mit Oeſterreich.
Im Senat erklärte am 5. der Miniſter des Auswärtigen, das
Gerücht von einer Verletzung des ſpaniſchen Gebietes in der Nähe
von Gibraltar durch engliſche Soldaten fur unbegründet.
Portugal. Die Kammer lehnte es am 5. faſt einſtimmig ab
in die Beralung über den Antrag Fereiras, betreffend den Verkauf
dr Kolonien, einzutreten. Am 6. beantragte der Abg. Manuel
Arrige den vormaligen Finanzminiſter Mariano Carvalho wegen
der der Eiſenbahngeſellſchaft geleiſteten Vorſchüſſe in den
Anklage=
zuſtand zu verſetzen.
Der Miniſterpräſident gab in der Finanzkommiſſion der
Depu=
liertenkammer die Erklärung ab, die Regierung ſei geneigt, den
Inhabern von Schuldverſchreibungen des Staates die
Wiederher=
ſtellung der ehemaligen Staatsſchuldenkommiſſion zuzugeſtehen
deren Obliegenheiten durch die „Hank von Vortugal; ausgeübt
werden könnten. Die Kommiſſion ſprach ſich gegen eine Aufſicht
durch Ausländer hinſichtlich der Bedeckung und der Verwaltung
der Staatseinnahmen aus. Die Schuldtitel, welche das induſtriellen
Zwecken dienende Kapital vertreten, ſollen nach dem Beſchluſſe der
Kommiſſion von der Einkommenſteuer befreit bleiben.
Rußland. Zum Sturze des Miniſters Hübbenet ſoll eine
Aeußerung des Kriegsminiſters Wannowski beigetragen haben,
welcher mit Bezug auf die von den Bahnverwaltungen ſchlecht
durchgeführten kriegsmäßigen Anordnungen des Oberſten Wendrich
erklärte; „Bei ſolchem Babnweſen ſind wir im Kriegsfall
ver=
loren.: Augenblicklich ſind 400 Lokomotiven und 18000 Wagen im
Süden feſtgefahren und können nicht loskommen.
Nach polniſchen Blättern verbot der Gouverneuer von Wolhynien
den katholiſchen Geiſtlichen die Abhaltung von Predigten in
pol=
uiſcher Sprache.
Bulgarien. Der Agence balcaniques zufolge wird in Sofia
die am 2. Februar der Pforte gemachte Mitteilung Cambons,
be=
treffend den Zwiſchenſall Chadourne, ſehr bemerkt, da Lanel tags
zuvor Grekow erklärte, er betrachte den Zwiſchenfall für geſchloſſen
und nehme die Beziehungen wieder auf. Die „Agence balcanique
vemerkt, auch die bulnariſche Regierung ſehe den Zwiſchenfall für
giſchloſſen an, ſo daß jede weitere Mitteilung Cambons an die
Pforte für Bulgarien unverbindlich ſei.
Türkei. Bei der Entgegennahme der letzten Note des
bul=
fariſchen Miniſters des Auswärtigen, Grekow, in der Chadourne=
Angelegenheit erktärte der franzöſiſche Vertreter, Lanel, mündlich,
er nehme die Beziehungen wieder auf, ohne ſich darüber
auszu=
ſprechen, ob Frankreich den Inhalt der bulgariſchen Note annehme.
Inzwiſchen überreichte der franzöſiſche Botſchafter, Cambon, der
Pforte am 2. eine vom 1. Februar datierte Note, in welcher erklärt
32
wird. die franzöſiſche Regierung erachte auf Grund der Unterredung
hres Botſchafters mit dem Großvezier vom 22. Januar den
Zwiſchen=
fall nunmehr für geſchloſſen, ohne in eine Erörterung des in der
bulgariſchen Note aufgeſtellten Grundſatzes ſich einzulaſſen, um
nicht wieder auf die Angelegenheit zurückzugreifen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 8. Februar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Hauptmann Kleinſchmidt vom Großh. Feld Art.=Regt. Nr. 25,
den Stabsarzt der Marine Dr. Weidenhammer, den Sekondlieutenant
der Reſerve Kirchner vom 4. Großh. Inf.=Regt. Nr. 118, zum
Vor=
trag den Finanzminiſter Weber, den Jugermeiſter Muhl, den
Hof=
theaterdirektor Wünzer, den Kabinettsſekretär Römheld.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Königlich Großbritanniſchen interimiſtiſchen Geſchäftsträger Lord
Vaux of Harrowden. Derſelbe hatte darauf die Ehre, an dem
Großh. Luncheon teilzunehmen.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 3. Februar
den Direktor der Realſchule zu Alsfeld Dr. Ernſt Scheuermann
zum Direktor des Schullehrerſeminars zu Alzey, mit Wirkung vom
1. April d. J. an, ernannt.
— Nach einem Privattelegramm der 7D. 8tg.- aus Votsdam,
beſuchten am Freitag nachmittag Ihre Majeſtät die Kaiſerin mit
Ihrer Königl. Hoheit der Prinzeſnn Heinrich Se. Königl. Hoheil
den Erbgroßherzog und nahmen bei Höchſtdemſelben den Thee ein.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 2, enthält:
1) Bekanntmachung, die Beſtätigung von Stiftungen und
Vermächt=
niſſen betr. 2) Bekanntmachung, die Errichtung eines Familien=
Fideikommiſſes der Freiherrn Schenck zu Schweinsberg betr. 3)
Be=
kanntmachung, die nachträgliche Aufnahme der von der früheren
Oberheſſiſchen Eiſenbahn=Geſellſchaft übernommenen Beamten und
Bedienſteten in den Staatsdienſt betr. 4) Bekanntmachung, die
Erhebung einer nachträglichen Umlage für die israelitiſche
Religions=
gemeinde Reiskirchen betr. 5) Ordensverleihungen. 6)
Dienſt=
nachrichten. 7) Konkurrenzeröffnungen.
Im Laufe des IV. Quartals 1891 ſind von Sr. Königl.
Hoheit dem Großherzog u. a. nachſtehende Stiftungen und
Vermächtniſſe beſtätigt und hiernach die betreffenden Behörden zu
deren Annahme ermächtigt worden: Schenkung des Ludwig Joſeph
Pfungſt zu Worms an die Techniſche Hochſchule zur Errichtung
von Stipendien für Studierende, im Betrage von 1000 M. Schenkung.
des Ehepaars Schubart und einiger Freunde zu Frankfurt a. M.
an die evangeliſche Kirche zu Alsbach zur Anſchaffung einer Orgel,
im Betrage von 326 M. Vermächtnis der früheren
Induſtrie=
lehrerin Karoline Henry zu Gießen an die Stadt Gießen zu Gunſten
von ledigen oder verwitweten Induſtrielehrerinnen an den Schulen
daſelbſt, welche in ihrem Berufe dienſtunfähig geworden ſind, im
Betrage von 5000-6100 M. Vermächtniſſe des Rentners Wilhelm
Schwab zu Darmſtadt: a. an die Stadt Darmſtadt für höhere
Ausbildung talentvoller armer Knaben aus Darmſtadt, im
unge=
ähren Betrag von 200000 M. b. an die Heidenreich= von
Siebold=
ſche Stiftung für arme Wöchnerinnen zu Darmſtadt, im Betrage
von 2000 M. c. an das Alice=Hoſpital daſelbſt, im Betrage von
10000 M. d. an den Allgemeinen Verein gegen Verarmung und
Bettelei daſelbſt, im Betrage von 15000 M., e. an das
Diakoniſſen=
haus -Eliſabethenſtift; daſelbſt, im Betrage von 10000 M.
Ver=
mächtnis der Barbara Schwarzſchild Witwe zu Mainz an die
israelitiſche Religionsgemeinde daſelbſt, im Betrage von 54000 M
Schenkung der Familie des verſtorbenen Profeſſors, Geheimen
Hof=
rats Dr. Hoffmann zu Gießen an das botaniſche Inſtitut der
Lan=
desuniverſität, beſtehend in einer Bibliothek und einem Pilz=
Her=
barium, im Werte von 500 M. Schenkung der Sparkaſſe Erbach
i. O. an das Mathilden=Landkrankenhaus zu Darmſtadt, im
Be=
trage von 800 M. Schenkung des Kirchenbauvereins zu Gau=
Algesheim an die dortige katholiſche Kirche zum Zwecke eines
Rirchenneubaus, im Betrage von 105787 M. 38 Pf. Schenkung
der Samuel Becker Witwe zu Zwingenberg an die evangeliſche
Kirche daſelbſt zur Gründung einer Diakoniſſenſtation, im Betrage
von 200 M. Schenkung des Vrofeſſors von Ruſtige zu Stuttgart
in das Großh. Muſeum, beſtehend in einem Oelgemälde, „
Heim=
kehr des Spielers; darſtellend, im Werte von 1000 M. Stiftung
der Karl Theodor Schmitz Eheleute, der Ottilie Schmitz und der
Ferdinand von Löhr Eheleute zu Mainz unter der Bezeichnung
„Joſef Schmitz=Stiftungr zu dem Zweck, bedürftige und würdige
unge Leute während der Zeit ihres Studiums auf einer
Univer=
ſität oder techniſchen Hochſchule oder einer Kunſt= oder
Muſikaka=
demie mit einem Stipendium zu unterſtützen, im Betrage von
30000 M. Schenkung des Kapitäns Hechler in Halifax an das
Großh. Muſeum, beſtehend in einem Muſetier, nebſt Schädel und
Geweih, und einigen anderen Gegenſtänden, im Werte von etwa
600-700 M. Schenkung der Mathilden=Stiftung für die Provinz
Starkenburg an das Mathilden=Landkrankenhaus zu Darmſtadt,
im Betrage von 200 M. Vermächtnis des Pfarrers Joh. Bapt.
Beyer zu Darmſtadt an die katholiſche Kirche zu Nieder=Olm zum
11
176.
8
4
6
9
[ ← ][ ][ → ] Beſten armer Studierender der katholiſchen Theologie, im Betrage
von 6023 M. 43 Pf. Vermächtnis des Gaſtwirts Georg Friedr.
Beſt III. zu Oſtbofen an die Gemeinde Oſthofen, beſtehend in einer
Hofraithe im Werte von 47500 M. zum Zwecke der Errichtung
einer Heimſtätte für gut beleumundete, kranke und altersſchwache
Perſonen jeder Konfeſſion. Die Stiftung ſoll erſt nach dem
Ab=
leben der Witwe des Teſtators, welcher bis dahin die Nutznießung
an dem Obiekt verbleibt, ins Leben treten.
Militärdienſtnachricht. Dr. Oſann, Unterarzt der
Reſerve vom Landwehr=Bezirk 1. Darmſtadt, zum Aſſiſtenz=Arzt
2. Kl. befordert.
- Herr Prälat Dr. Habichtfeierte am 5. ſeinen 70.
Geburts=
tag in voller geiſtiger und körperlicher Friſche im Kreiſe ſeiner
Familie. Dem hochverehrten Jubilar wurden verſönliche
Glück=
wünſche dargebracht von dem Präſidenten des Oberkonſiſtoriums,
Herrn Dr. Goldman Exz. und den Mitgliedern des
Oberkonfiſto=
riums, den Dekanen der drei Provinzen, der Geiſtlichkeit des ganzen
Landes durch Herrn Pfarrer Weber von Londorf und von einer
großen Zahl von Freunden. Von der Liebe und Verehrung, welche
Herr Prälat Dr. Habicht ſich erworben, zeugten die vielen Telegramme
und Zuſchriften von allerwärts.
L. In der vorigen Freitags=Verſammlung des hieſigen
Orts=
gewerbevereins teilte der Vorſitzende, Landtagsabgeordneter
Dr. Schröder, mit, daß die Kommiſſion, welche in Betreff der
Sonn=
tagsruhe im Handelsgewerbe gewählt wurde, ihre Anträge geſtellt
und ſämtliche Schriſtſtücke eingereicht habe. Das Kreisamt habe
nun zu einer Beſprechung eingeladen, an welcher
Stadtverord=
neter Rockel namens der Stadt und er für den Gewerbverein
teil=
nehmen werde. Die Beſtimmungen für das Handelsgewerbe
wür=
den am 1. April in Kraft treten.
Sodann hielt Herr Oberingenieur Müller einen Vortrag
über die Erweiterung des ſtädtiſchen Waſſerwerks.
den er mit vielen Zeichnungen erläuterte. Wir entnehmen
dem=
ſelben: Das vor mehr, als 11 Jahren hergeſtellte Waſſerwerk
war, was die Brunnenanlage anlangt, auf eine Waſſerabgabe von
4000 Kubikmeter in 24 Stunden berechnet. Vor zwei Jahren
wurden jedoch ſchon die Pläne für eine Erweiterung vorgelegt, mit
deren Ausführung man jetzt beſchäftigt iſt. Die vorgeſehene
Bau=
ſumme beträgt 55300 Mark und ſoll verwendet werden, um die
Abgabefähigkeit auf 8000 Mark zu erhöhen. Um Mißſtände zu
vermeiden, welche ein ſtarkes Sinken des Waſſerſpiegels in den
Brunnen zur Folge haben, iſt man im neuen Maſchinenhaus dem
Waſſerſpiegel möglichſt nahe gerückt. Ein ſolches Sinken
veran=
laßte ſeiner Zeit, daß man einen der alten Brunnen heraus nahm.
Dabei endedte man eine erdige Haut, die das Nachdringen des
Waſſers verwehrte. Als man dieſelbe entfernt, beſſerte ſich alsbald
der Zuſtand. Jede ſolche oder durch einen Defekt erforderliche
Ausſchaltung eines großen Brunnens führt natürlich zu einer
Storung, dieſe zu verringern und die Möglichkeit eines beſſeren
Waſſerzufluſſes zu gewinnen, beſteht die neue Anlage aus 200
einzelnen Brunnen, welche in Abſtänden von je 5 Meter erbaut
werden. Statt 36 ſind dieſelben 6 Centimeter weit, 60 bis 22
Meter tief, je zehn derſelben ſind an ein Saugrohr
zuſammen=
geſchloſſen, welches das Waſſer in den neuen, ſehr praktiſchen
Sam=
melbrunnen abgiebt; dieſer, aus Eiſen beſtehend, iſt 3 Meter weit
und 16 Meter hoch. Er ſetzt ſich aus 14 Meter hohen Ringen
zu=
ſammen und iſt ebenſo wie 60 Brunnen bereits fertig. Auffallend
iſt bei dieſen der verſchiedene Gehalt an Eiſenoryd, welche
Er=
ſcheinung damit zuſammenhängt, daß die Erde ſörmliche
Eiſen=
inſeln beſitzt, ebenſo, wie die Flüſſe Sandbänke haben. Das größte
Quantum beträgt einen Milligramm auf einen Liter Waſſer, das
günſtigſte ¹⁄ Milliaramm. Durch das Eiſen entſteht manchmal
eine Trübung des Waſſers, dieſelbe ſchwindet jedoch raſch wieder,
ganz zu vermeiden iſt ſie nicht.
Redner ſchloß ſeinen Vortrag mit einer Einladung zum
Be=
ſuche des Werks an einem noch zu beſtimmenden Tage und gab der
Hoffnung Ausdruck, daß dasſelbe im Herbſt fertig ſein werde.
Der Vorſitzende drückte demſelben für ſeinen ſehr beifällig
auf=
genommenen Vortrag, ſowie für die Einladung den Dank der
Verſammlung aus. Es folgte nunmehr eine ſehr ausgedehnte
Beſprechung, die beſonders die im Herdwegviertel noch teilweiſe
ungenügende Waſſerverſorgung zum Gegenſtand hatte. An derſelben
nahmen Bauinſpektor Schmandt, Vergrat Tecklenburg, Baumeiſter
Lucius, Geh. Hofrat Dr. Thiel, Herr Böttinger, Stadtverordneter
Rockel, Mojor Diery. Ingenieur Nau, Stadtverordneter H. Müller,
Hofzimmermaler Mahr, der Vorſitzende und Oberingenieur Müller
teil. Letzterer ſicherte zu, daß die dortigen Mißſtände in Jahr und
Tag beſeitigt ſeien. Der zweite Gegenſtand der Tagesordnung
bildete die Beantwortung der Frage, betreffend das Ausſchreiben
Großh. Miniſierums des Innern und der Juſtiz zur Erlangung
von Entwürfen für den Muſeumsbau. Die Beſprechung dieſer
Angelegenheit rief eine ſehr lebhafte und teilweiſe erregte Debatte
hervor, bei deren Schluß die Verſammlung eine Reſolution
an=
nahm, dahin gehend, daß man die im vorliegenden Fall erfolgte
Abweichung von dem altbewährten Grundſatz des allgemeinen freien
Wettbewerbs lebhaft bedauere.
423
91
7 Am Sonntag den 31. Januar wurde von dem Evang.
Arbeiter= und Handwerker=Verein auf Breidenbachs
Felſenkeller zur Nachfeier von Kaiſers Geburtstag ein
Familien=
abend abgehalten, der in jeder Hinſicht einen recht befriedigenden
Verlauf nahm. Nach dem erſten allgemeinen Liede begrüßte der
Vorſitzende, Herr Oberkonſiſtorialrat Buchner, die Feſtverſammlung.
Dann folgten Deklamationen von Herrn Teufel und Herrn Ph.
Müller, ein Tenorſolo von Herrn D. Müller, ein Klavier=Duett,
von Frl. M. Becker und Frau Pfarrer Wagner, drei Männerchöre
von dem Geſangverein des Vereins unter Leitung des Herrn
Real=
ohmnaſiallehrers Stumpf (zwei von dem Dirigenten ſelbſt
arran=
giert). Eine erhebende Feſtanſprache wurde von Herrn
Gymnaſial=
lehrer Dr. Schoel gehalten und ſchloß mit einem begeiſterten Hoch
auf Se. Majeſtät den Kaiſer. Reichen Beiſall fanden das
Feſt=
ſpiel „Wir ſind Deutſche= und das Luſtſpiel in Darmſtädter
Mund=
art =Die Kumidee=Sitzung'. Die darſtellenden Perſonen in erſterem
waren die Herren Roch, Kraft, Dieter, Vogel, Levenhagen und
Ring, in letzterem die Herren W. und G. Sulzmann, Marquartt,
Versbacher, Levenhagen und Ring, ſowie Frl. Kienholtz. Auf den
perſönlich anweſenden Dichter der „Kumidee=Sitzung, Herrn K.
Schaffnit, wurde ein Hoch ausgebracht. Derſelbe dankte, rühmte
die treffliche Aufführung ſeines Stückes und verlas mit
Bezug=
nahme auf die darin behandelte Fahnengeſchichte ein neues für den
Ev. Arbeiter=Verein verfaßtes Gedicht, betitelt,Die Fahner, welches
mit dem Loſungswort des Vereins abſchließend, u. a. die Worte
enthielt: „Auf denn, ihr Freunde, für eine Fahne gebet ein
Scherf=
lein, wenn auch nur klein1 Daran anknüpfend ſchlug Herr Pfarrer
Wagner vor, für die von verſchiedenen Seiten längſt gewünſchte
Fabne einen Grundſtock zu ſammeln. Der Vorſchlag wurde
freu=
digſt acceptiert und die Sammlung ergab den Bitrag von 17 M.
Fügen wir noch hinzu, daß Herr Dr. Schoel ein ſelbſt verfaßtes
Gedicht in Bezug auf die ſoziale Frage vorlas, ſowie daß Herr H.
Welker, der als Deputierter bei dem erſten Stiflungsfeſte des Ev.
Arbeiter=Vereins Mannheim an demſelben Tage beigewohnt, noch
früh genug heimkehrte, um ſeinen Feſtbericht mündlich erſtatten und
herzlichen Brudergruß überbringen zu können, ſo wird man
er=
ſehen, daß der Abend an Reichhaltigkeit nichts zu wünſchen übrig
ließ. Leider mußten viele Gäſte, die gern teilgenommen, wegen
Ueberfüllung des Saales wieder umkehren. Auf vielſeitiges
Ver=
langen ſollen die beiden Volksſchauſpiele noch einmal aufgeführt
werden.
Am nächſten Dienstag. 9. Februar, wird die nächſte
Vereinsverſammlung im „Feierabend;, Alexanderſtraße 18.
ſtatt=
finden; in derſelben wird Herr Pfarrer Mahling aus Geinsheim
einen Vortrag halten über die Frage: „Was können wir thun im
Kampfe gegen die Unſittlichkeit ?r Geſinnungsgenoſſen ſind als
Gäſte willkommen.
Die Roller'ſche Stenographie.
bekanntlich die am
leichteſten erlernbare unter den anerkannten Syſtemen - iſt zufolge
dienſtlicher Anordnung der betreffenden Kommandos bei dem Inf.=
Regt. Nr. 115 und dem Feld=Art.=Regt. Nr. 25 in Darmſtadt definitiv
eingeführt und ſind den Chargierten dieſer Truppen in dieſem
Jahre bereits mehrere Kurſe erteilt worden.
N Ein hier beſchäftigter Bahnarbeiter beſuchte am Donnerstag
abend eine Wirtſchaft in der Altſtadt. Gegen 12 Uhr verließ er
dieſelbe und ging zuvor noch auf den Abort. Da der Arbeiter
etwas angetrunken war, ſchlief er auf dem Abort ein. Als er
jedoch nach einer Stunde wieder erwachte, mußte er die unangenehme
Entdecung machen, daß ſein Portemonnaie mit etwa 55 Mark und
ſeine ſilberne Taſchenuhr nebſt Rette abhanden gekommen iſt. Der
Polizei iſt es nun am Freitag gelungen, zwei ſich beſchäftigungslos
hier umhertreibende Handarbeiter als die Thäter zu ermitteln.
Der eine wurde hier und der andere in Frankfurt verhaftet.
Die=
ſelben geſtehen den Diebſtahl ein. Das Geld haben ſie bereits
ver=
jubelt, auch die Uhr verkauft, nur die Uhrkette hatte der eine Burſche
noch im Beſitze.
Im Januar ds. J3. ſind im ſtädtiſchen Krankenhaus
342 Kranke an zuſammen 4832 Tagen verpflegt worden, gegen 409
Kranke mit 6541 Tagen im gleichen Monat des Vorjahres.
Von heute ab findet eine Prüfung der
Stadtmädcher=
ſchule IL (Gruppe des Herrn Oberlehrer Pfaff im Schulhaus in
der Blumenſtraße) durch Großh. Kreisſchulkommiſſion ſtatt.
Nummer 4 der „Darmſtädter Faſtnachtzeitung”
(Verlag von H. Hohmann, obere Waldſtraße Nr. 4) hat folgenden
Inhalt: „Läut=Artikel von Konrad Bergſchnee. „Wer zuletzt lacht,
lacht am beſtenl von R. „Der Bauer in der elektriſchen
Aus=
ſtellung zu Frankfurt a. M. von Guſtav Mainzer. „Hannes, bück
dichl von H. B. „Der Neger im Frack von Pf. „Sie kommen
noch nicht! von Wilhelm Lz. „Der Jungbrunnen: von C. V.
„Verzweifeltes Mittel.- „Rede des Präſidenten Herrn Schramm
in der Herrrenſitzung. „Protokoll', geſprochen von Herrn Möſer,
„Auf dem Oekonomenballe.- „ Anfang und Ende. „Ein Vorbild.
„Vetter und Gevatter.
Berichtigung. In dem Theaterreferat in letzter Nr.
d. Bl. iſt in der 4. Leile von unten ſtatt „Hundiery= Hunding
zu leſen.
424
Nr.
Bensheim, 5. Febr. Auszeichnung. Se.Königl. Hoheit
der Großherzog haben dem kaiſerlichen Poſtdirektor Herrn E.
Hallwachs dahier das Ritterkreuz I. Klaſſe des Verdienſtordens
Philipps des Großmütigen verliehen, welche Dekoration demſelben
durch Herrn Kreisrat v. Bechtold überreicht worden iſt.
Worms. 6. Februar. Kaſernen=Neubau. Die
vorbe=
ratende Kommiſſion des Reichstages hat beſchloſſen, bei dem
Reichs=
tag die Bewilligung der Mittel zum Kaſernen=Neubau
da=
hier zu beantragen. Es beſteht die Abſicht, den in Mainz
garni=
ſonierenden Teil des Infanterie Regiments Nr. 118 nach Worms
zu verlegen
4 Mainz. 6. Febr. In der jüngſthin abgehaltenen
Verwal=
tungsratsſitzung der Heſſiſchen Ludwigsbahn wurde an Stelle des
in den Ruheſtand tretenden Oberbaurat Kramer der ſeitherige
Ober=
betriebsinſpektor Baurat Heyl zum Mitglied der Spezialdirektion
ernannt. Mit den Funktionen des Oberbetriebsinſpektors wurde der
bisherige Betriebsinſpektor Kneip betraut.
.
Aus dem Rheingau, 5. Februar. Die Lokalpolizeibehörde
von Rüdesheim hat eine nachahmungswerte Bekanntmachung
er=
laſſen. wonach das Maskieren außer an den drei Faſchingstagen
mit 30 Mark Geldſtrafe oder entſprechender Haft belegt wird.
Der Unfug unter der Maske ſich allerhand Frechheiten zu erlauben,
hatte derart überhand genommen, daß der Erlaß vorſtehender
Ver=
ordnung allgemein Billiaung findet.
Saargemünd, 5. Februar. Von den Pferden des hieſigen
Chevauxlegers=Regiments ſind über 70 an der Influenza
er=
krankt: mehrere wertvolle Offizierspferde ſind bereits daran
ein=
gegangen.
Hörde, 5. Februar. Im Hörder Kohlenbergwerk wurden 3
Bergleute durch ſchlagende Wetter getötet.
Kaſſel, 5. Februar. Nachdem der Eisgang der Fulda,
Eder und Diemel erfolgt, iſt ſtarkes Hochwaſſer
einge=
treten. Die Fulda beſtreicht die Oberflächen und iſt auf beſonders
niedrigerem Gelände ausgetreten. Heute nachmittag iſt hier
reg=
neriſche Witterung eingetreten, wodurch der in den Bergen lagernde
Schnee raſcher zum Schmelzen kommt, ſo daß die Bäche und Flüſſe
ſteigen werden und größere Hochwaſſer eintreten dürſten. D. Z.
Berlin, 6. Februar. Zum dienſtthuenden Kammerberrn
der Prinzeſſin Heinrich von Preußen wurde der Großh.
baden'ſche Kammerherr Major a. D. Fretherr von Berckheim
er=
nannt. Derſelbe war früher preußiſcher Offizier und zuletzt
Haupt=
mann im Großen Generalſtabe.
Berlin, 5. Februar. Für die deutſchen Schulen in
Rio Grande do Sul läßt der preußiſche Unterrichtsminiſter
durch einen preußiſchen Seminardirektor die für den Unterricht
er=
forderlichen und praktiſchſten Lehrmittel ankaufen, um ſie dieſen
Schulen zum Geſchenk zu machen. Außerdem ſteuert der Staat
jetzt jährlich 2000 M. zu ihren Unterhaltungskoſten bei.
Leipzig. 6. Februar. Der konſervative Landesverrein macht
bekannt, das Kartell mit den Nationalliberalen ſei für Sachſen
endgiltig aufgehoben.
Leipzig. 5. Februar. Der frühere Reichstagsabgeordnete Götz
in Lindenau zog ſich eine Blutvergiſtung zu. Unmittelbare
Lebensgefahr iſt nicht vorhanden.
Poſen, 5. Februar. Seit heute früh iſt hier Eisgang
ein=
getreten. Die Warthe ſteigt ſchnell. Einzelne Straßen der unteren
Stadt ſind bereits überſchwemmt.
Bromberg. 5. Februar. Auf der Weichſel bei Schulitz und
Fordon berrſcht ſeit heute früh ſtarker Eisaang.
Dirſchau, 5. Februar. Vierhundert weſtpreußiſche Landwirte
unter dem Vorſitze des Herrn v. Puttkamer=Plauth tagten heute
zwecks Konſtituierung eines Vereins zur einheitlichen energiſchen
Vertretung dermateriellen Intereſſen Weſtpreußens,
namentlich auch im Landtage. Das vom Vorſitzenden entworfene
Statut des zweſtpreußiſchen Wahlvereins; wurde angenommen.
Die Anweſenden erklärten ihren Beitritt.
Wien, 5. Februar. Die älteſte Frau Wiens iſt am 4.
Februar geſtorben. Magdalena Ponza hieß die Matrone, welche
104 Jahre alt geworden. Sie lebte von einem Gnadengehalt, den
der Kaiſer Franz Joſeph ihr bewilligt hatte, und von zahlreichen
Geſchenken, welche ihr von allen Seiten zugingen.
Wie mitgeteilt wird, hat ſich Helene Vacareseu, deren
Roman mit dem Thronfolger von Rumänien noch in aller
Erin=
nerung ſein dürfte, mit einem reichen Mitgliede der
ruſſiſcherumä=
niſchen Familie Kantakuzene verlob t.
Charleroi, 5. Februar. Die 8 Hauptpfarrkirchen wurden
vollſtändig ausgeraubt; ſämtliche goldene und ſilberne
Kirchen=
geräte, ſowie die koſtbaren Meßgewänder wurden geſtohlen. Der
Schaden beläuft ſich auf mehrere hunterttauſend Franken.
Paris, 6. Februar. Von der Leitung der dem Handelsminiſter
unterſtehenden„Feole centralel in welcher Ingenieure und
Architekten ausgebildet werden, war der jährliche Aufzug der
Schüler in den Straßen verboten worden, da es ſich in dieſem
Falle um einen Aufzug in Begleitung von Dirnen und um nach=
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folgende Aufführung von vornographiſchen Schattenſvielen im
Theater Beaumarchais handelte. Um 4. d. lehnten ſich infolge
dieſes Verbots die Schüler gegen die Lebrer auf und
zertrümmer=
ten in den Studierſälen alles, was ihnen in die Hände fiel. Der
angerichtete Schaden beläuft ſich auf 7000 Fres. Als geſtern
vor=
mittag die Auftritte ſich erneuerten, wurde durch Beſchluß der
Direktion der Unterricht bis auf unbeſtimmte Zeit für dieſe
hoffnungsvolle Jugend geſchloſſen.
London, 5. Februar. Die engliſchen Blätter machen ſich noch
immer viel mit der Frage zu ſchaffen, welchen Titel der einſtige
präſumtive Thronerbe, Prinz George von Wales, annehmen
wird. Der „Birmingham Poſt' zuſolge iſt es wahrſcheinlich, daß
er zum erſten Herzog von London ernannt werden wird.
London, 5. Februar. Anknüpfend an die Meldung, daß keine
Hoffnung auf Rettung der „Eider= bleibe, giebt die =Times= im
Leitartikel ihrer Bewunderung Ausdruck für die Zahigkeit, den
Mut und die Ausdauer des deutſchen Kapitänswieder
Mannſchaft und rühmt außerdem die Tapferkeit, welche die
Bemannungen der Rettungsboote bewieſen habe. Dabei
wird die Hoffnung ausgeſprochen, daß beſſere Sicherheitsvorrichtungen
bei Nebelwetter an der gefährlichen Südweſtküſte der Inſel Wight
getroffen werden möchten.
Madrid. 6. Februar. Vier Anarchiſten, die wegen
Teil=
nahme an den Unruhen im Januar bei Keres zum Tode verurteilt
worden ſind, ſollen demnächſt hingerichtet werden.
Petersburg. 4. Februar. Auf tragiſche Weiſe
verun=
alückte der Garde=Küraſſier=Rittmeiſter Karaffa Korbut.
Er hatte in einer Waffenhandlung ſeinen Revolver gegen einen
anderen umtauſchen wollen, war aber nicht handelseinig geworden.
Einige Tage darnach betrat er abermals den Laden, um den ihm
paſſenden Revolver doch zu erſtehen. Er wandte ſich an den
Kom=
mis Chwatow und forderte ihn auf, den alten Revolver genauer
zu beſichtigen, der nicht ſchlechter ſei als derjenige, den er
ein=
tauſchen wolle. Chwatow ging auch mit dem Revolver des
Offi=
ziers ans Fenſter und nahm ihn dort in genauen Augenſchein. Er
hielt dabei unbegreiflicherweiſe den Finger der linken Hand im
Lauf und beſah das Schloß von allen Seiten. Tags zuvor war
im Revolver des Offiziers nur eine Ladung, am Unglückstage aber
waren ſechs Patronen darin, was Chwatow nicht wußte. Während
er den Revolver genau beſah, war der Offizier auch herangetreten
und ſtand kaum einen Schritt von ihm entfernt daneben. Plötzlich
ertönte ein Schuß, der Offizier und der Kommis ſchrieen
gleich=
zeitig auf und aus den Nebenzimmern eilten der Geſchäftsinhaber
und die Angeſtellten herbei. Sie ſahen den Kommis bleich mit
blutiger Hand ſprachlos daſtehen; der Schuß hatte ſeinen linken
Zeigefinger abgeriſſen. Der Offizier aber wankte blutüberſtrömt,
die Hände auf die Bruſt gepreßt, durch das Zimmer und ſtürzte
an der Thür zu Boden. Die Kugel war in die Leber gedrungen.
Nach wenigen Minuten verſchied der Rittmeiſter, der eine junge
Frau und zwei Kinder hinterläßt.
Petersburg. 6. Febr. Der deutſche Afrikareiſende Junker
iſt gefährlich an der Influenza erkrankt.
— Eine höchſt intereſſante und wichtige Entdeckung auf
ethnologiſchem Gebiete iſt am 14. November von Chef Vutnam
vom ethnologiſchen Departement der Ausſtellung, in der Nähe von
Chillicothe (Ohio) gemacht worden. Unter der Leitung des
Vor=
erwähnten iſt ſchon ſeit mehreren Monaten eine Anzahl Arbeiter
mit der Aufdeckung von Indianer=Gräbern in Ohio beſchäftigt und,
wie ſchon Eingangs erwähnt, iſt nahe dem erwähnten Orte ein
ſeltener Fund gemacht worden, der nicht wenig zur Bereicherung
der ethnologiſchen Abteilung beitragen dürfte. In einer Tiefe von
14 Fuß und in einem Grabhügel von 500 Fuß Länge und 200 Fuß
Breite fanden Herr Puttnam und ſeine Leute das wohlerhaltene
Skelett eines Mannes in einer Kupfer=Rüſtung. Der Kopf war
mit einer ovalen Kupfermütze bedeckt, während die Kinnladen
eben=
falls mit Kupfereinfaſſung verſehen waren; an den Armen, Bruſt,
Magengegend und zu beiden Seiten des Kopfes befanden ſich
eben=
falls Kupferplatten. Die Mundhöhle war mit großen, echten Verlen,
welche jedoch zum Teil ſchon vermodert waren, angefüllt, den Hals
umgab eine Schnur von Bärenzähnen, mit Verlen gefaßt. Zur
Seite des Gerippes fand man das Skelett einer Frau und es iſt
anzunehmen, daß man es mit einem Ehepaar zu thun hat, welches
volle 6 Jahrhunderte in kühler Erde ruhte.
Tageskalender.
Montag. 8. und Dienstag, 8. Februar: Vorſtellungen von Herrn Lane
und Madame Ney im Hotel „zur Traube”
Dienstag. 9. Februar: Vereinsabend des Nationalliberalen Vereins
im „Schöfferhof=, Alexanderſtraße.
Mittwoch, 10. Februar: Vortrag des Herrn Profeſſor Dr. Lepſius
im Hotel „zur Traube”
Samstag, 20. Februar: Maskenball des Beſſunger älteren
Geſang=
vereins in der Reſtauration Hauſt.
Duck und Verlag: L. E. Wittich'ſche Hoſbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.