Darmstädter Tagblatt 1892


05. Februar 1892

[  ][ ]

9
2)

Abonnemenlsprei=
Luntelſahelich 1 Mart 50 Pf. halb-
Ehrlich 3 Mark inel. Bringerlohn.
Unswürtz werden von allen Poſi=
Antern Beſtellungen entgegenge=
uemmen
zu 1 Marl 50 Pf. pro
Quartal indl. Poſtauſchlag.

155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Zuſerate
für daz
woͤchentl. Gmal erſcheinende Tagblatt
werden angenommen: in Darmſtade
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 22.
in Beſſungen von Friedr. Blößel,
Echießhausſtraße 14, ſowle andwärn
von allen Annoncen=Expeditionen.

P.


Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
NB.
Freitag den 5. Februar.
1892.


Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Genehmigte Verlängerung der Erlaubniß zum Verrieb der Looſe der von dem Verein für Geflͤgel= und Vogelzucht
in Mainz veranſtalteten Lotterie bis 19. März 1892.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Den Ausbruch der Maul= und Klauenſeuche auf dem Hofgut Kranichſtein.
Unter dem Viehſtande des Hofguts Kranichſtein bei Darmſtadt iſt die Maul= und Klauenſeuche ausgebrochen und
deshalb Gehöftſperre angeordnet worden.
Darmſtadt, den 4. Februar 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
1849
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Zurückſtellung der mit dem Verechtigungs=Schein zum einjährig freiwilligen Militärdienſt verſehenen
Militärpflichtigen.
Diejenigen im Jahre 1872 geborenen Militärpflichtigen, welche im Kreis Darmſtadt ihren dauernden Aufenthalt haben
und ſich im Beſitz des Berechtigungsſcheins zum einjührig freiwilligen Militärdienſt befinden, werden hierdurch auf=
geſordert
, behuſs ihrer Zurückſtellung, ihre Berechtigungsſcheine alsbald hier (eckarſtraße 3, mittlerer Stock, Büreau für
Militär=Angelegenheiten) vorzulegen.
Darmſtadt, den 8. Januar 1892.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion Darmſtadt.
Dr. Melior.
(693

Geffentliche Zuſtellung.
Der Karl Spalt II. zu Seeheim als Kurator des Johannes Liſt IV. da=
ſelbſt
klagt gegen den Karl Schüler I. von Malchen jetzt unbekannt wo? abwe=
ſend
aus Kaufvertrag vom 6. März 1890 mit dem Antrage: den Beklagten durch
für vorläufig vollſtreckbar erklärtes Urtheil koſtenfällig ſchuldig zu erkennen, an
Kläger 27.70 Mk. 5 procentige Zinſen aus 55416 Me. Reſtkaufſchilling vom 11.
November 1890 bis dahin 1891 zu zahlen und ladet den Bellagten zur mündlichen
Verhandlung des Rechtsſtreils vor das Großherzogliche Amtsgericht II. zu Darm=
ſtadt
auf
den 21. Mürz 1892, Vormittags 9 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zuſtellung wird dieſer Auszug der Klage be=
kannt
gemacht.
Schell,
Hülfsgerichtsſchreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts II.
[514

Hakulaturpapior
in großen u. kleinen Partien wird
abgegeben. Näheres Exp. (741

Guter bürgerlicher Mittags=
und Abendtiſch
für ſolide junge Leute.
Zu erfragen bei der Expedition. 1479

Wierkäschen.
Hiptauerkäs'chen,
Harzkäs'chem,
Frühstückskäs'chen,
Wilholm Wober Hachk.,
Eliſabethenſtraße 6,
Anton Passbondor,
Marktplatz.
[781
Für angehende Maſchinen=
techniker
.
5 Unterriohtshehe

für den geſammten Maſchinenbau

[ ][  ][ ]

380

Nr. 30
FaſſelochzYerkeigerung.
Mittwoch den 10. l. Mts., Mittags 1 Uhr,
wird auf hieſigem Rathhaus ein der Gemeinde gehöriger
Fasselochs
verſteigert.
Erzhauſen, den 3. Februar 1892.
Großherzogliche Bürger meiſterei Erzhauſen.
Berck.

(1851

8


3t.
14
De
88

4)

H

Schuhvaaren.
Tanzſchuhe M. 2.50 bis 5-
Gummiüberſchuhe v. M. 1.80 an,
Plüſchſchuhe m. Rahmſohlen 2.30
u. 2.80, Frauenlederſtiefel v. 3.50
an, Herrenſtiefletten v. 5.50 an,
Kinderknopf= und Hakenſtiefel,
vorzügl. Waare, ſehr billig.- Die
noch vorhandenen Winterwaaren
werden billig ausverkauft. (1520
L. Eellmann., Marktpl. 6.

Wenn Sie husten
nehnen die Apothakor
Niohol.

f0I0
14

Franzöſiſche und italieniſche Poularden,
Welſch=Hahnen und =Hühner,
Gänſe, Enten, Hahnen, Suppenhühner,
Tauben, Faſanen, Schnepfen, Wachteln,
Verl=, Birk=, Schnee= und Haſel=Hühner,
Dammwild, Rehe und Haſen
empfiehlt
Heh. Grimm,
Hoſlieferant.
[1852

Dioses Ebatlche Haus., Gonues- und
Schutzmitte! hat dehon Pausenden bel
Husten, Helserkeit, Relzim Rehl-
Ropf eie. sovohl Lhnderung als auch
Hufs gobraoht und vordient Uberall aus
das Wärmete empfohlen zu werden.
In Beuteln 20 Pfg. und 40 Pfg.
zu haben bei
Carl Wälzinger,
Wilhelminenstr. H. I7794

Sohutn dor Schuhe
gegen Hässe.
Loderkett,
waſſerdichtmachend,
Russisches Lederöl,
desgleichen,
Leder-Appretur,
Eidleder-Ersme,
vogras
empfiehlt
Friodr. Schasſor;
Großh. Hoflieferant.
2)

5
.

M us meinem Fabriklager elſäßer Baumwollwaaren empſehle ich zu billigſten
Preiſen beſtens bewährte Qualitäten:
5
Cretonnes, Hadapolams und Shirtings
in allen Breiten,
Bassins, Satins, glalte und gerauhte Clock, Piquées,
Croisses elo. elo.
Baumvolſanelle r.
in reichhaltigster Auswahl.
Sorgfültigſtes Zuſchneiden der Stoffe auf Wunſch gratis.

4
Eichborg
Nachk. Grossh. Hoſiokerant,
Ecke der Eliſabethen= und Wilhelminenſtraße.
(1221

Pette Cchwoino,

ſehr fein,
zum Schlachten für Private.
Läufer von 50 bis zu 100 Pfd.,
Zuchtſchweine von 4-8 Wochen
alt, hat abzugeben
Pittham,
8
Carlshof.

2
5

Hin Tafel=Klavier wegen Mangel an
C. Raum zu verkaufen, Preis 25 M.
Näheres ſagt die Expedition.
[1787

1.

[ ][  ][ ]

Nr. 30

381

44 H

sind die anerkannt besten u. vordau-

9 kür Blutarme und
licbeten Auston. und Fatarrh Aittel, Biöbn Mallbllaot Bieichsachtige; bshorthran Malasltrast loicht zu
ln allon Apotheken u. Droquenhandlungon zu haben; man verlange abor Looſſunds.-

kur Einder)
nehmen.

Hohonlohe sches Haſermeh
iſt die beſte Kindernahrung.
Die Deutſche Hebammen=Zeitung ſchreibt darüber: Unter
den Hafermehlen utmmt das Hohenlohe'ſche die erſte Stellung
ein; es bekommt den Kindern ganz vorzüglich ꝛc.;
Jobenloho scholaſorbseu
vorzüglich für Kinder und Magenſchwache ꝛc.,
empfiehlt in ſtets friſcher Waare
Vr. Sebuaſer
(1689
Hoflieferant.

Eine
Speiſezimmer=Einrichtung
in Eichenholz,
1 Büfket 185 Meter lang, 12 Rohrlehnstühle., 1 Aus-
ziehtisch
2 Meter lang. 1 Meter breit, mit 3 Einlagen, 1 Mres-
solr
. ſämmtliche Stücke ſehr gut erhalten, habe im Auftrag
zu verkaufen und ſteht bei mir zur Anſicht bereit.

H. Ll. rxlLixo,
(1506
10 Ludwigsſtraße 10.

Bis uum Eintroſkon dor FrühjahrsNenheiton
offerire ich die noch vorräthigen
Wegen- und Promennde-Mäntel,
Jachen und Umhänge,
Wricot-Maillen, Unterröche ebe.,
zu ſtaunend billigen Vreiſen gegen Baarzahlung.
Wüllhelm Lamz,
(1669
Ludwigsſtraße.

Carlshokk.
Täglich friſche
Kreppel.

CEIciAaAAAxzzz,
708) Rheinſtraße 28
Vorderhaus Wohnung im 1. Stock,
3 Zimmer, Küche und allem Zube=
hör
. Ebendaſelbſt Hinterbau große
ſchöne Räume mit gutem, großem
4 Keller, Fruchtſpeicher ſofort zu ver=
mitthen
durch Fr. Langnes, Hof=
A buchdruckerei.

Läden, Magazine etlo.
328) Schuſtergaſſe 8 ein kleiner
Laden mit Wohnung per 1. Februar.
Nahe am Markt.
648) Kirchſtr. 10 ein Laden
neu hergerichtet, ſofort zu verm.

4
E

1765) Steinſtr. 5 gut möbl. Zimmer.
1768) Aliceſtraße 26½ ein gut
möbl. Zimmer mit ſeparat. Eingang zu
vermiethen. Näheres 1. Stock.

Vohuungs-desuoh.
Zwei alleinſtehende Perſonen ſu=
ſchen
per 15. März eine Wohnung in
gutem Hauſe, 3 Zimmer und Zubehör,
1. oder 2. Stock, freie Lage bevorzugt.
Offerten unter P. d. 310 an Haasen-
Stoin &amp Vogler, A. G., Pranfurt a. I.
Eleganter Damen=Maskenanzug,
eleganter Kinder=Maskenanzug
billig zu verleihen Ludwigsplatz 10, 3. St
Vehtere Mädchen können das Kleider=
De machen unentgeldlich erlernen.
Damenconfektion, Ernſt=Ludwigsſtr. 16.

[ ][  ][ ]

382
Nr. 30
Hehme,
gebrammttem Hafees
in allen Preislagen zeichnen sich aus durch E-- vollste Entwicklung des
Aromas, besonders kräftigen Mohlgeschmack, erhebliche Ersparniss durch
grössero Ausgiebigkeit im Verbrauch, 4 infolge Einrichtung meiner
2 Maffee-Rösterel nach neuegtem Syatem.-

2o0ooooee goeggaeoee Pat. Giohorheits Röstor
mlt SleherheitsRegulator
fllr stets gleich ausgezeich.
nete Röstung und volle
Entwicklung des Aromas. Pat. Haſſoküll Apparat
zur Sicherung des bei der
alten Methode in Menge
verflüchtenden Aromas.
Ex

otts.-Rögter

30OOSSee

Ein Versuch wird überzeugen.

[1210

A. J. Supp am Markt (im Rathhaus).

Esgemerbverein Darmskadt. H

Zmälfte Winter=Verſammlung
Freitag den 5. Februar, Abends 8 Uhr, im oberen Saale
der Stadt Pfungſtadt.
1) Vortrag des Herrn Oberingenieur Müller dahier über die Erweiterung
des hieſigen Waſſerwerks
2) Beantwortung der Fragen, betr. das Ausſchreiben zur Erlangung
von Entwürfen für den Neubau eines Muſeums dahier.
Neue techniſche Zeitſchriften liegen offen und der Fragekaſten iſt aufgeſtellt.
Der Vorstand.
[1857
189
Carnevalzue

Diejenigen Vereine und Körperſchaften
Darmſtadt'e, welche ihre Mitwirkung bei einem
Carnevalzug in Ausſicht genommen haben, wer=
den
erſucht, zu einer erſten Beſprechung mit
dem unterzeichneten kleinen Rath. welcher Mon=
tag
den 8. Februar, Abends 9 Uhr, in der
Brauerei zum Heſſiſchen Hof; ſtattfinden
ſoll, einen oder zwei Abgeordneten entſenden zu
wollen.
Der Kleine Rath
der Darmſtädter Narrhalla
[1858
(Zug=Verein).
Großer Saal, Hötel zur Hrambe.
Montag den 8. und Dienſtag den 9. Februar
Vorstellungen
mur 2
von den berühmten Künſtlern
Neue ſenſationelle Experimente auf dem
Gebiete des Somnambulismus, Mnemo.
technik, des Gedankenleſens, der Pſycho=
logie
und Spiritual=Manifeſtation. Das
gefeſſelte Medium. DasRäthſel des
19. Jahrhunderts. Sporrsitz h. 2.
l. Platz 1 M., Gallorio 50 Pf. Kaſſen=
öffnung
7 Uhr: Anfang 7½ Uhr
abends.
nmletvorverkanf in der Hof=
Muſikalienhandlung von Herrn Thies,
(1771
Eliſabethenſtraße 12.

1859) Ein beſſeres Mädchen ſucht
per ſofort event. auch ſpäter Stelle als
Hausmädchen. Näheres Expedition.
1860) Tüchtige Landmädchen
mit guten Zeugniſſen kann ich den geehr=
ten
Herrſchaften fortwährend empfehlen.
Stellenbüreau von Albertine Scherrer,
kleine Ochſengaſſe 6.

1714) Eine junge reinl. Frau ſ. Laufdienſt
ſod. Waſchen u. Putzen. Kirchſtr. 19e. Tr. h.
1861) Ein verheiratheter Mann ſucht
ſofort Stellung zu Pferden oder als
Arbeiter. Zu erfragen in der Exped.

M
1

1784) Geſucht ein ordentliches Mädchen.
Obergaſſe 1.

1736) Ein zuverläſſiges Kindermäd=
chen
tagsüber geſucht.
Riedeſelftraße 42.

SziAai,
1862) Saubere und zuverläſſige
E Trau
für einige Stunden des Vormittags zur
Aufwartung geſucht. Zu melden zwiſchen
12 und 2 Uhr Mollerſtr. 6. I. rechts.

Leichmor

für ein Baubureau zur Aushilfe geſucht
Meldung unter f. fl. 24 bei der Exped.

1863) Geſucht zum ſofortigen
Eintritt ein tüchtiger Arbeiter
gegen hohen Lohn. Näheres Exped.
2

345) Für das Comptoir eines Ma=
ſchinengeſchäfts
wird ein
Lehrling
geſucht. Schriftliche Anerbieten unt. R
bitte an die Ausgabe des Blattes zu richten

(Düchtige, geſchulte Krankenpflegerin
L mit beſten 8ergniſſen empfiehlt ſich.
Carlsſtraße 61 part.
[1864

44 Masken=Anzug XX
(Tiroler) zu verleihen.
Grafenſtraße 27 Seitenbau links.

VorBesidennk alender
für 1892
iſt erſchienen und 40 Pfg. bei
der Expedition d. Bl. zu beziehen.
Eine Baoksteilntabrik
mit genügendem Lehm in der Umgebung
Darmſtadts zu verpachten event. zu ver=
kaufen
. Zu erfr. in der Exped. 11850

10

124.
olau
15
5
10 M-
1215

Die ſou= Zel 50⁄₈ dis 8½. Au fol. Ta ſneir Pu b 4. Rh. P Err zier Cer nan Pall ſraße/ La taß= Necs liſa 1 be, H hhe Art em. Am mlel W.l nind wid. bisa Wei Nas, . an alle= punk/ und wül, alla Be [ ][  ][ ]

90

Großer Iuventur=Ausverkau

zu ganz außergenöhnlich billigen Preiſen.
V. Liorch, am

Nr. 30

Vom L. wis I5. Vobrmar

383

1570

hrm.

Jubsorulion

ui

160000 000 3Lo Reichoanleih

Wir bringen hiermit zur Kenntniß, daß bei uns eine offizielle
Zeichnungsſtelle für die zur Ausgabe gelangende Zoſoige Reichs=
Anleihe und 3Loige Preußiſche conſol. Staatsanleihe errichtet wor=
den
iſt, ſowie daß wir Zeichnungen auf dieſe Anleihen zu den
Original=Bedingungen koſtenfrei entgegennehmen.
(1866
Darmſtadt, den 4. Februar 1892.
Bonk für Handel & ladustrio.

l.
n:

Man verlange uberall
CVO601b*
WEAIE

Klavierſchuke
von
(601
Martin Vogel.
Anmelduugen hierzu werden jederzeit
entgegengenommen
Schulftraße 16 u. Darmſtraße 24.

Brennlannäpiel
55 Pfa, bei 10 Heltoliter 50 Pfg.
frei ins Haus.
Hoinrich Roller Cohn,
Heidelbergerſtr. 28.
Telephon 101.
[1085

unter günſtigen Bedingungen an jedem
auch dem kleinſten Orie recht thätige
Hauptagenten, Agenten, ſowie Inſpektoren.
Adreſſe: General=Direction der Sächſiſchen
Vieh=Verſicherungs=Bank in Dresden.
Größte und beſtfundirte Anſtalt. 1891
über Mark 760,000 Schäden bezahlt.
Am 1. Januar 1892 Caſſe, Staats=
Papiere ꝛc. über Mark 450,000. Ver=
ſichert
waren Mark 226520,355. (1305

[ ][  ][ ]

334

Nr. 30

Odenwaldolub, Section Darmstallt.
Sonntag den 7. Februar:
ver Bahn) nach Reinheim, von da Marſch über Groß=
Ausſug vieberau, Nonroder Höhe nach Fränkiſch=Crumbach.
Abfahrt Morgens 10 Uhr 11 Min.
Zahlreche Betheiligung erwünſcht. Gäſte willkommen.
Der Vorstand.
11861

H
Zur Kinderpflege.
M
Beim Waſchen und Baden der Säuglinge und Kinder iſt die Güte des Waſch=
mittels
von allergrößter Wichtigkeit. Mütter, beachtet die gröaste Vor-
géeht
bei Wabl der Soiſo. So vielen gebräuchlichen Toilette= oder
ſogenannten Kinderſeifen haftet der Uebelſtand an, daß ſie zu achark ge-
langt
gind, mithin die Haut angreifen. Dieſe Seifen ſind alſo
dom Einda äusserst sahädlich. beeinträchliggn dossen Gedehhen.

Die zarte Haut des Kindes bedarf einer außerordentlich milden und reiz=
loſen
Seiſe und dies iſt in unerreichter Vollkommenheit
D mit der
G

Eule.

ASOOTIAISOOIN
Lauk chomischer Prüfung ist slo unvorfälscht rein, vollkommen
neutral, absolut froi von üherschüssiger Lauge odor scharfätzonden Zu-
sätzon
, reinigt vorzüglich ohne die haut zu verlotzen und vorleiht der
Haut Weichheit und Glätto.
Wohl keine andere Seiſe der Welt als die Dooring's Seife mit der Eule verdient
zum Waschen und Baden der Gänglinge und Winder
verwendet zu werden, keine andere kommt ihr an Wirkung gleich. Die Haut
wird zart, weiß und geſund, das Kind bofindet sich wohl:
E- kein Spannon. kein Bronnen oder Jucken, kein Nundsein,
w. Loine infoctiöse Entzündung der Haut.

Mütter versuchet!
Vooring's Soife iſt in faſt allen Kinderſpitälern eingeführt und dieſe är2 t-
licho
Anerkennung muß voll Uberzeugen, daß für unſere Kleinen
[13313
Doeringa selfe mit der Eule dlo zuträglichsto, die nütalichsto,
die beste Seife der Welt ist.
W.ldom Stück Dooring's Solfo muss unsore Schutmarke dlo Eulet
aufgeprägt soin, dahor die Boxeichnung; Voering's Soife mit der Eulos,
Preis 40 Pf. in allon Parfümerion, Droguerion u. Colonialw.-Geschäften.

Geſchäfts=Verlegung und Empfehlung.
Hiermit beehre ich mich ergebenſt anzuzeigen, daß ich mit dem Heutigen mein
Geſchäft und Wohnung nach meinem Hauſe
Kranichſteinerſtraße Nr. 12½ und 14,
v. rlegt habe. Für das mir ſeither geſchenkte Vertrauen beſtens dankend, bitte ich,
mir dasſelbe auch in meinem neuen Lokale zu Theil werden zu laſſen.
Hochachtungsvoll
Amtom Haus,
(868
Schloſſermeiſter.
L.amohfm-Toilette-Croam-L-amoliim

Vorzüglich
Vorzüglich

Vorzüglich zur Pflege der Haut.
zur Reinhaltung und Bedeckung wunder Hautſtellen
und Wunden.
zur Erhaltung einer guten Haut, beſondersbei kleinen
Kindern.
1350
Zu haben in den meiſten Avotheken und Droquerien.

Fraue,

Hüle, Erépe, Plor. Federn.
Schleier, Bänder.
Reiche Auswahl. (831
Sehr billige Preige.
4 H. Stade & Boer Hachf.

AChtung!
Samstag, 6. Februar 1892, Abends
präcis 8 Uhr 11 Minuten:
drosss Aeizelsuppo
mlt carnevaliſtiſchem Concert,
wozu freundlichſt einladet
Th. Geil.
Gaſthaus zum grünen Baum=
Holzſtraße 7 und 5. (1865
Auaaou
friſch eingetroffen,
empfichlt billigſt
[1870
C. P. Potb Haohl.
E. Mattern.
Mehrere Damen können noch an dem
Al am 15. Februar beginnenden
Nachmittags=Zuſchneide=Curſus
theilnehmen.
(1871
F. Hörner, Carlsſtraße 26.
Lahrer Reichswaiſenhaus=
1990
Silber=Lotterie.
Hiohung am 15. Fobruar 1892.
Looſe 1 Mk. bei allen Verkaufsſtellen.
Telephoniſche Beſtellungen auf
Droſchken
der Halteſtelle Louiſenplatz werden von
der Firma Diehm u. Comp., Telephon
Nr. 60, vermittelt.
[4245

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 5. Februar 1892.
11. Vorſtellung i. d. 6. Abonnements=Abteilung.
(Blaue Karten giltig.
Der Pfarrer von Kirchfeld.
Volksſtück mit Geſana in 4 Akten von
Anzengruber.
Anfang 7 Uhr. Ende nach ¼10 Uhr.
Kaſſe=Oeffnung 6 Uhr.

5a
E6i
74
85¼
111
1213

Sonnag, 7. Februar 1892.
12. Vorſtellung i. d. 6. Abonnements=Abteilung.
(Blaue Karten giltig.)
Oberon.
Romantiſche Feenoper in 3 Atten von
C. M. v. Weber.

[ ][  ][ ]

II.

54
540.
62)
780
174
918
O6
119.
221
2.
27
34=
58.
550
716
8
92)
0
016.
1.
nnh.
eim.

2S.
82,
840
10 4
1015
16=
125
22
242
5-
615
645
81

106

C3

1012

112
12 2
1226

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Bei dem Kaiſer ſand am 2. ein Herren=
abend
ſtatt, wozu Staatsminiſter v. Bötticher, Berleyſch, Vize=
admiral
Hollmann und Reichsverſicherungsamt=Präſident Bödiker,
Freiherr Stumm und die Geheimeräte Krupp und Schlutow ge=
laden
waren.
Zu dem Diner beim Reichskanzler am 8. wozu der Kaiſer mit
dem Prinzen Heinrich erſchienen war. waren gegen 40 Herren, meiſt
Reichstagsmitglieder, geladen. Bei der Tafel ſaß der Kaiſer zwiſchen
dem Präſidenten v. Levetzow und dem Grafen Caprivi. Nach der
Tafel zeichnete der Kaiſer durch Anſprachen zunächſt den Staats=
miniſter
v. Bötticher, alsdann mehrere Abgeordnete, darunter Buhl,
Graf Mirbach, Hobenlohe, ſpäter v. Bennigſen aus, mit dem er
ſich längere Beit unterhielt. Gegen 11 Uhr verließ der Kaiſer
die Geſellſchaft.
Der Reichsanzeigers veröffentlicht die vom Bundesrat ge=
nehmigten
Beſtimmungen, betr. Urſprungs=Zeugniſſe für die aus
meiſtbegünſtigten Ländern eingehenden Waren, ſowie die Ausfüh=
rungsbeſtimmungen
zum Geſetz, betr. die Anwendung vertrags=
mäßiger
Hollſätze auf Getreide, Holz und Wein.
Der Reichstag nahm am 3. die teilweiſe Verlängerung des
Handelsvertrages mit Spanien in erſter und zweiter Leſung ohne
Debatte an und begann die erſte Leſung des Heimſtättengeſetzes.
Abg. Bennigſen erklärte, daß die nationalliberale Partei dem Ent=
wurf
ſompathiſch gegenüberſtehe, da er die Erhaltung des mittleren
und kleineren Grundbeſitzes bezwecke, die im Intereſſe der Wehr=
haftigkeit
zu wünſchen ſei. Auch dem Zuge vom platten Lande in
die Städte, ſowie ins Ausland werde damit Einhalt geboten. Sei
der Entwurf auch etwas Unfertiges. ſo biete er doch eine geſunde
Grundlage. Abg. Menzer erklärte die Buſtimmung der konſervativen
Partei. Nachdem noch die Freiſinnigen und die Sozialdemokraten
uch gegen den Antrag ausgeſprochen hatten, wurde derſelbe einer
Kommiſſion überwieſen.
Das preußiſche Abzeordnetenhaus nahm am 3. in zweiter Be=
ratung
den Etat des Finanzminiſteriums unverändert an, ebenſo
wurde der Etat der Verwaltung der indirekten Steuern unver=
ändert
genehmigt.
Am Samstag hatte der naſſauiſche Abg. Lotichius eine Unter=
redung
mit dem Kultusminiſter, welcher ſich für die Erhaltung der
naſſauiſchen Simultanſchulen ausſprach und ſich bereit erklärte,
Aenderungen, welche in der Kommiſſion, oder bei der zweiten Le=
ſung
des Geſetzentwurfs im Plenum, geſtellt werden und welche
die Sicherung der naſſauiſchen Simultanſchulen bezwecken, ſeine
Zuſtimmung zu geben.
Oeſterreich=Ungarn. Die Regierung beſchloß. den Reichs=
rat
zu einer Nachſeſſion im Monat Mai wegen der Wiener Ver=
kehrsanlagen
und der Valutavorlage einzuberufen.
In einer am 3. ſtattgehabten Klubſitzung der Vereinigten
deutſchen Linken erklärte Plener. die Regierung habe mit ihm über
die Annahme eines hohen Staatsamtes verhandelt. Er habe jedoch
mit Rückſicht auf die parlamentariſche Lage und die jetzige Lage
des böhmiſchen Ausgleichs geglaubt, darauf verzichten zu müſſen
und die Verbandlungen abgebrochen. Zugleich erklärte Plener, er
müſſe die ihm von Parteifreunden zugedachte finanzielle Vartei=
dotation
von 250000 Gulden entſchieden ablehnen. Nach dieſer Er=
klärung
wurde Plener eine ſtürmiſche Ovation gebracht. In deutſchen
Kreiſen herrſcht große Befriedigung über das Verbleiben Vleners
als Führer, man denkt ihn und Schmeykal durch ein großes Feſt=
mahl
zu ehren. Aus der Partei der Deutſchböhmen langtenbereits
Danktelegramme an. Schmeykal hatte am 3. mit Graf Taaffe
und Graf Schönborn Beſprechungen. Die Verhandlungen dauern
noch fort.
Aus Budapeſt wird gemeldet, daß die Finanzmächte noch mit
den Abmachungen wegen der Valuta=Anleihe zögern, bevor ſie nicht
eine Sicherheit für das Kabinett erlangt haven. Wiener Finanz
kreiſe fürchten eine Verzögerung wegen des böhmiſchen Ausgieiches.
Frankreich. Auf Antrag des Generals Miribel beſchloß der
Kriegsminiſter, das ſiebente Armeecorps, das die Aufgabe hat, bei
einer Mobiliſation den Einſchnitt bei Belfort und den Vogeſen zu
bewachen, durch Reſerviſten und Landwehr zu verſtärken.
Der Temps- empfüngt die Nachricht, daß die Bewohner von
Dahomey in franzöſiſches Gebiet nordlich von Groß=Popo ein=
brachen
und 3000 Sklaven machten. Die Bevölkerung flüchtete auf
deutſches Gebiet.
Spanieu. Wie die Madrider Blätter melden, beräl die Re=
gierung
die Frage der Kündigung des ſpaniſch=franzöſiſchen Ver=
trags
über das litterariſche Eigentum.
Vortugal. In der Deputiertenkammer vertrat Almeida ſeine
Idee, die Kolonien zu verkaufen, um der Finanznot gründlich abzu=
helfen
. Er ſchlug zunächſt vor, über die Frage ein Plebiszit zu
veranſtalten unter allen Verwaltungskörpern des Landes; dieſelten
ſollen ſich darüber ausſprechen, ob die Kolonie Guinea, Wydah.
Kabinda, Mozambique, Macao und Timor zu verkaufen ſeien oder
nicht. Großbritannten, fugte er bei, würde für das Land ſüdlich
von Mozambique allein 12 Millionen Pfund Sterling geben. Er

30
385
verlangte für ſeinen Vorſchlag die Dringlichkeit, die indeſſen ein=
mütia
abgelehnt wurde.
Die Finanzkommiſſion der Deputiertenkammer nahm am 3. die
finanziellen Vorſchläge der Regierung im Prinzip an. Der Präſident
der Kommiſſion erklärte, dieſer Beſchluß zeige hauptſächlich die Not=
wendiakeit
eines Einvernehmens mit den auswärtigen Gläubigern.
Der Miniſterpräſident betönte, daß die Einkommenſteuer von 30 pCt.
auf Werte von Privatgeſellſchaften nicht anwendbar ſei, ſondern ſich
nur auf Titres der inneren Staatsſchuld beziehe.
Rußland. Die Ruſſiſizierungs=Beſttebungen unter den Eſten
und Letten ſtoßen neuerdings auf ſtarken Widerſtand.
Die -Weſtnik Jewropyr die ſich von jeher durch ihre Offenheit
auszeichnende vornehmſte ruſſiſche Monatsſchrift, giebt den franzö=
ſiſchen
Freunden den auten Rat, je eher je lieber ihren Erwartungen
auf die aktive Beihilfe Rußlands in der elſaß=lothringiſchen Frage
zu entſagen, denn damit ſei's nun einmal doch nichts, und geht
dann des näheren auf die Mißernte von 1891 und deren politiſche
Folgen ein. Was bei uns geſchehen, iſt mehr als eine einfache
Mitzernte, ſelbſt etwas mehr als eine zeitweilige Hungersnot; es
hat ſich ein vollſtändiger, lange vorbereiteter Niedergang des ganzen
wirtſchaftlichen Wohlſtandes der Volksmaſſen dargethan, es hat ſich
eine tiefe und nicht leicht wiederherzuſtellende Auflöſung des ganzen
landwirtſchaftlichen Betriebes offenbart, es haben ſich mächtige Uebel
und Mißordnungen in unſerem ganzen öffentlichen Sein enthüllt.
Die gewohnte Formel, daß alles gut ſteht, wird bei jedem Schritt
widerlegt; in der Geſellſchaft entwickelt ſich und feſtigt ſich das
Bewußtſein, daß die erſte und wichtioſte Aufgabe des Staates in
der Verbeſſerung der bemerkten Uebel beſteht, in der Beſeitigung
oder Milderung der ſchweren Bedingungen, welche das ökonomiſche
Daſein der Mehrheit des Volkes bedrängen. So lange dieſe
inneren Uebel nicht beſeitigt ſind, kann man an keinerlei auswärtige
Unternehmungen denken. Mangel an Vorbereitung zu zweckent=
ſprechenden
und entſchiedenen Maßnabmen, Abweſenheit der Folge=
richtigkeit
und der Einheit in den Anordnungen, Fehler und Miß=
bräuche
bei den ausübenden Perſonen - dies paralyſiert alles und
macht die herviſchſten Thaten der Armee im Kriege unfruchtbar.
Wir haben dies an uns ſelbſt genügend nicht nur während des
Krimkrieges erprobt, ſondern auch im letzten türkiſchen Feldzuge,
und wenn alle unſere rieſigen Opfer in den Jahren 187778 nur zu
unbedeutenden Ergebniſſen geführt haben, ſo ſind hieran nur jene
militäriſchen, Intendanz= und Verwaltungs=Ordnungen ſchuld, die
durch den Krieg aufgedeckt wurden und welche uns möglichſt raſch
den Friedensabſchluß um jeden Preis wünſchen machten. Die gegen=
wärtig
durch die Mißernte hervorgerufene Erfahrung enthüllt die
alten Züge, die in unſeren Sitten und Gewohnheiten immer noch
feſtſitzen und offenbar in den Beſonderheiten unſeres öffentlichen
Weſens ihre Wurzel haben. In dieſem Sinne iſt die Hungers=
not
, da ſie eine elementare ökonomiſche Plage iſt, gleichzeitig ein
politiſches Ereignis erſten Ranges aus dem Jahre 1891.
Serbien. Der franzöſiſche Oberſt Bange und der Artillerie=
Major Viffard ſind am 2. in Belgrad eingetroffen. Es verlautet,
der Abſchluß einer größeren Lieferung Bange=Geſchütze für die
ſerbiſche Armee ſtehe unmittelbar bevor. Beide franzöſiſchen Offiziere
waren vorher in Petersburg,. wo ihnen Garantten zugeſagt wurden.
Vereinigte Staaten. Präſident Harriſon erließ eine Prokla=
mation
, worin die mit Deutſchland vereinbarte Gegenſeiligkeits=
Konvention mitgeteilt wird mit einem Schriftſtllck, das die Be=
dingungen
enthält, unter welchen amerikaniſche Produkte und
Fabrikate künftig in Deutſchland zuzulaſſen ſind.

Aus Stadt und Land.

Darmſtadt, 5. Februar.
Die Gehalte der Schulverwalter und Schulgehilfen
betr. iſt von Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz
Abteilung für Schulangelegenheiten - unterm 1. d. M. bas nach
ſtehende Ausſchreiben erlaſſen worden: Wir ſehen uns veranlaßt
mit Genehmigung Großh. Miniſteriums des Innern und der Juſtiz
zu beſtimmen, daß die Schulverwalter und Schulgehilfen und bezw.
die Schulverwalterinnen und Schulgehilfinnen, neben der ihnen
geſetzlich zuſtehenden Wohnung oder Mietentſchädigung, künfti=
a
. vor beſtandener Schlußprüſung einen Gehalt von jedenfalls 700 M.
b. nach beſtandener Schlußprüfung einen Gehalt von mindeſten=
800 M. zu bezieben haben. Dieſe Beſtimmung hat mit Wirkunz
vom 1. April 1892 an ins Leben zu treten und erſtreckt ſich auc,
auf ſolche Gemeinden, welchen auf Grund des Artikels 17 Abſatz 1
des Geſetzes vom 9. März 1878 geſtattet iſt, nur den Gehalt eine=
Schulverwalters lin der bisherigen Höhe) aufzubringen. Wir beauf
tragen Sie hiernach, wegen Auszahlung der erhöhten Gehalte von
1. April 1892 an, inſoweit dieſe Gehalte aus den Gemeindekaſſen
zu entrichten ſind, das Erforderliche zu veranlaſſen und ein Ver
zeichnis derjenigen Schulgehilfen und Schulgehilfinnen, welche ihren
Gehalt aus der Stadtkaſſe beziehen, baldthunlichſt einzuſenden. D. J.
Das Großh. Reaierungsblatt Nr. 8 enthält Geſetz,
einen Nachtrag zum Geſetz vom 15. November 1890 über die Her=
ſtellung
von Nebenbahnen betr.

[ ][  ][ ]

386

L. Die geſtrige Sitzung der Stadtverordnetenverſamm=
lung
eröffnete der Vorſitzende mit der Mitteilung. daß der Bau=
plan
für den neuen Schlachthof nunmehr zur Einſicht vorliege.
Sodann verlas derſelbe ein Schreiben des ſtädtiſchen Bauinſpektors
Schmandt, welcher in Gießen Stadtbaumeiſter geworden, um Ent=
laſſung
aus dem hieſigen Dienſt mit Wirkung vom April d. J.;
dem Geſuch wird ſtattgegeben. Eine Eingabe des Odenwald=Klubs,
worin um einen Beitrag zur Beſtreitung der Koſten eines in den
Bahnhöfen, Gaſtwirtſchaften ꝛc. aufzuhängenden Plakats gebeten
wird, geht vorerſt an die Kommiſſion. Stadtv. K. Müller empfiehlt
dasſelbe dem allſeitigen Wohlwollen, zumal Heidelberg bereits zu=
geſagt
habe, die gleiche Summe wie Darmſtadt zu bewilligen. Die
Satzungen für die Waſſerabgabe aus dem ſtädtiſchen Waſſerwerl
haben, wie Berichterſtatter ordis ausführte, eine Anregung des
Kreisamts zur Folge gehabt, welche eine weitere Ausdehnung des
Mindeſlbetrags auf groͤßere Haͤuſer bezweckt. Die Kommiſſion er=
achtet
dies für nicht zweckentſprechend, da die hier geſchaffene Er=
leichterung
gerade nur kleineren Häuſern zu ſtatten kommen ſoll.
Dagegen ſchlägt dieſelbe vor, den Waſſerbezug im mindeſten auf
3 Jahre, ſtatt wie ſeither auf 1 Jahr feſtzuſetzen. Beides wird
genehmigt. Die Erweiterung des Waſſerwerks, ins beſondere Re=
paratur
der Lokomobile und der Centrifugalpumpe erfordern einen
Kredit von 1200 Mark, welchen Berichterſtatter Merck billigt und
welcher genehmigt wird. Die Bank für Handel und Induſtrie hat
mitgeteilt, daß ſie die bei ihr deponierten Barbeſtände vom 1. Januar
an nur noch mit 1. pCt. verzinſe, mithin um ½ pCt. niedriger
als ſeither. Nach kurzer Erläuterung des Berichterſtatters Wolfskehl
wird ſolches nicht beanſtandet.
Die Firma Göriſch und Leuchs hat für das in den ſtädtiſchen
Waldungen gemachte tannene Stockholz 4 M. für den Raummeter
geboten ausſchließlich Oktroi und erhält nach kurzem Bericht des
Beigeordneten Lauteſchläger den Zuſchlag. - Die Vermögensaus=
einanderſetzung
zwiſchen der Stadt und der vereinigten evangeliſchen
Civilgemeinde wurde, wie Berichterſtatter Jordis vorträgt, ſeiner
Zeit dahin beſchloſſen, daß der Kirche ein Ablöſungskapital von
415000 M. in 3½ pCt. verlosbaren ſtädtiſchen Obligationen al pari
gegeben werden ſoll. Eingehende Erwägungen haben ergeben, daß
ſich in Stiftungen und der ſtädtiſchen Sparkaſſe ſolche verfügdaren
Obligationen im Werte von 279500 M. befinden, außerdem ſoll die
Kirche am 1. April baar 43500 M. erhalten, ſo daß nur noch für
92000 M. Papiere der oben bemerkten Art zu kaufen ſeien. Sollte
dies bis Ende 1893 nicht möglich ſein, ſo verpflichtet ſich die Stadt
an deren Stelle 3½prozentige Heſüiſche Staatsobligationen zu
liefern. Der Erſatz der aus den Stiftungen entnommenen Obli=
gationen
laſſe ſich unſchwer bewerkſtelligen. Der Vorſchlag findet
ohne Debatte einſtimmige Annahme.
Für 189293 ſind eine größere Anzahl Kanal=, Fahrbahn= und
Trottoirherſtellungen vorgeſehen, welche Berichterſtatter Beſt em=
pfiehlt
. Ohne Lebatte wurden ſämtliche Kanalherſtellungen im
Geſamtkoſtenbetrag von 92793 Mark bewilligt, und zwar im
einzelnen für die Herdwegſtraße von der Beſſungerſtraße bis zur
Nieder=Ramſtädterſtraße 21020 Mark, für die Schießhausſtraße
von der Beſſungerſtraße bis Martinzpfad 14 490 Mark, für die
Beſſungerſtraße zwiſchen der Schießhaus= und Hermannſtraße
2230 Mark, in der Rückertſtraße 2680 Mark, in der Witt=
mannſtraße
von Beſſunger= bis Martinſtraße 9220 Mark, in
der Wilhelminenſtraße von Heinrich= bis Annaſtraße und von
Anna= bis Karlsſtraße 3303 Mark, im Grünen Weg zwiſchen
Heinrich= und Herdwegſtraße 3800 Mark, in der Karlz=
ſtraße
zwiſchen Steinacker= und Hermannſtraße 7000 Mark, für die
Pallaswieſenſtraße zwiſchen Frankfurter= und Blumenthalſtraße
5400 Mark, für Kanaliſierung der inneren Ringſtraße zwiſchen
Frankfurter=u.ſArheilgerſtraße 17000 M., desgl. der Arheilgerſtraße
von der inneren Ringſtraße bis zum Anſchluß an den proviſoriſchen
Ranal 4950 Mark, desal. der Liebfrauenſtraße zwiſchen Arheilger=
und Pankratiusſtraße 2300 Mark. Für Fahrbahnherſtellungen be=
willigt
man im ganzen 80300 Mark. Im einzelnen koſtet die
Chauſſierung der Wenkſtraße zwiſchen Heinheimer= und Lichtenberg=
ſtraße
2100 Mark. Einem Geſuch von Bewohnern der oberen
Wenckſtraße um weitere Herſtellungen, welche 1200 Mark koſten
würden, ſoll womöglich entſprochen, auch ein ſolches von Bewohnern
der oberen Hochſtraße nicht vergeſſen werden - die Chauſfierung
der letzteren zwiſchen Heinrich= und Herdwegſtraße ſoll 2400 Mark,
diejenige der Hoffmannſtraße zwiſchen Heinrich= und Herdwegſtraße
3500 M. erfordern. Die Neupflaſterung der Alexanderſtraße, vom
Schloßgraben bis zur Infanteriekaſerne, ſoll 21000 M., diejenige der
Karlsſtraße von Schul=bis Heinrichſtraße 26500 M., der Georgenſtraße
6100 M. der Rundeturmſtraße von Obergaſſe bis Mühlſtraße
13500 M., des Geiſtbergs 2700 M. Die Umpflaſterung der Soder=
ſtraße
von Mühl. bis Stiftſtraße iſt mit 2500 M. vorgeſehen.
Stadtverordneter Ganß erinnert auch an die Mollerſtraße, Stadt=
verordneter
Lehr an die Schloßgartenſtraße, Stadtverordneter
Kinkel an die verlängerte Kiesſtraße, Stadtverordneter Schneider
an die Schwanenſtraße. Beigeordneter Riedlinger, Berichterſtatter
Beſt, Stadtverordneter Mahr und Waitz bitten einſtweilen die Vor=
lage
anzunehmen. Gleicher Anſicht iſt Stadtverordneter Jordis,

Nr. 30
indem er hervorhebt, daß die hier in Rede ſtehenden Koſten
aus laufenden Mitteln zu beſtreiten ſeien. - Für Trottoir=
herſtellungen
werden im ganzen 37060 Mark Kredit, ar=
währt
. Im einzelnen werden vorgeſehen für ein Asphalt=
trottoir
in der Teichhausſtraße zwiſchen Roßdörfer= und Soder=
ſtraße
(Oſtſeite) 1500 Mark, in der Alic=ſtraße zwiſchen Liebigſtraße
und Aliceplatz (beiderſeits) 2000 Mark, in der Arheilgerſtraße
zwiſchen Liebfrauen= und Kaupſtraße (beiderſeits) 2900 Mark, in
der Fabrikſtraße zwiſchen Promenade= und Bleichſtraße (Oſtſeite)
3000 Mark, in der Kiesſtraße zwiſchen Nieder=Ramſtädter= und
Hock
tr.

eite) 4200 Mark, in der Woogsſtraße zwiſchen Woogs=
platz
und Döngesborngaſſe (Nordſeite) 1500 Mark, Herſtellung
eines Asphalt= und Moſaiktrottoirs in der Wilhelminenſtraße
zwiſchen Heinrichſtraße und Wilhelmſtraße Oſtſeite) 6500 Mark,
ür Pflaſterung des Trottoirs in der Hochſtraße 900 Mark, für

Herſtellung eines Azphalttrottoirs in der Eichbergſtraße zwiſchen
Anna= und Hermannſtraße (Nordſeite) 1500 Mark, desgleichen

Moſaiktrottoir in der Vromenadeſtraße 3000 Mark, desgleichen in
der Orangerie=Allee 760 Mark, zum Anſchlußpflaſter 900 Mark.
Stadtverordneter H. Müller bringt den Pflaſterſtreifen von der
Sandſtraße bis zur Neckarſtraße über den Marienplatz in Erinne=
rung
. Stadtverordneter Schödler bittet um Herſtellung eines Moſaik=
ſtreiſens
vom Ludwigsbahnhof bis zur Bleichſtraße. Beigeordneter
Riedlinger ſichert hierfür wohlwollende Erwägung zu. Das bis

zum Steinlagerplatz bereits beſtehende Schienengeleiſe von der
Ludwigsbahn ſoll bis zu dem Schlachthof weiter geſührt werden,

und zwar unter den bereits geltenden Bedingungen. Der für die
Anſchaffung von Straßen= und Kanalbaumaterialien verlangte Kredit
wird erteilt und der Accord für Straßen=Planierungsarbeiten,
welcher 186 Mark erheiſcht, genehmiat. Berichterſtatter war Stadt=
verordneter
Beſt. Die Tagesordnung für die öffentliche Sitzung iſt
hiermit erſchöpft, es folgt eine geheime Sitzung.
Kolonialvortrag. Der Vortrag des Grafen Joachim
Pfeil aus Berlin über ſeine Reiſen und Erwerbungen
in Oſtafrika hatte im Traubenſaal ein ſehr zahlreiches Publi=

kum herbeigezogen. Nachdem Herr Rechtsanwalt Grünewald
den Gaſt dem Hörerkreiſe durch ein paar einleitende Worte vor=

geſtellt hatte, ergriff dieſer das Wort und knüpfte ſeine Mit=
teilungen
an die erſten vorbereitenden Schritte des Jahres 1834 an
und ging dann nach einigen allgemeinen Betrachtungen auf den
erſten Kontrakt über, den er mit einem eingeborenen Häuptling
abgeſchloſſen, und die ſich darauf gründende Anlage einer Station.
Die Erwerbung von Uſagara und die weitere Ausdehnung unſeres
Schutzgebiets, ſowie die Aufſuchung und Anlage von Verkehrs=
wegen
im Innern des Landes nahmen einen großen Raum des
Vortrags ein. Die Schilderung von Land und Leuten unſeres
gegenwärtigen Beſitzes ließ Redner auch verſchiedene an Ort und
Stelle gemachten Naturbeobachtungen erwähnen, ſo die ſchreckliche
Ameiſenplage, von der Eingeborene und Europäer in gleichem
Maße heimgeſucht werden. Man trifft dort zwei Arten von
Ameiſen, die eine iſt etwa ſo groß wie ein Stecknadelkopf und
dieſe ergießt ſich zu Millionen in die Zelte; die Stiche der anderen
größeren, mit Zwickzangen verſehenen, ſind noch gefährlicher. Ein=

gehend beſchäftigte ſich Graf Pfeil mit dem kriegeriſchen Stamme
der Wahehe's, die ihm in Verwandtſchaft mit den Zulus zu ſtehen

cheinen. Der Niederlage der Expedition Lelewekt mißt Redner
keine weitere politiſche Bedeutung bei. Zum Schluß des in=
tereſſanten
Vortrags entwarf Redner ein kurzes Zukunftsprogramm.
Mit jeder Kolonialpolitik müſſen praktiſche Zwecke verbunden
ſein, mit der bloßen Erwerbung und Verwaltung eines Länder=
komplexes
iſt es nicht gethan. Der Geſichtzpunkt, unter welchem
Graf Pfeil unſere Kolonialpolitik betrachtet wiſſen möchte, iſt der
des materiellen Vorteils, der allerdings auch eine Reihe ethiſcher
Aufgaben involviert. In welcher Weiſe läßt ſich dieſer Geſichts=
punkt
zur Geltung bringen? In der Wiſe, daß die Arbeits=
kraft
der Eingeborenen nutzbar gemacht wird. Dieſe Nutzbar=
machung
liefert eine Menge Werte, und die beſte Methode, die
dabei anzuwenden iſt, ſcheint Redner die Lokaliſation, d. h. die
Eingeborenen werden veranlaßt, ſich auf beſtimmten, abgegrenzten
Gebieten anzuſiedeln, dieſe zu bebauen und die Produkte des
Bodens gegen eine beſtimmte Taxe an die Regierung abzugeben.-
Das militäriſche Regime in Oſtafrika dürfte nach Anſicht des
Grafen Pfeil nicht von Dauer ſein, da es auf die Lange wie ein
Belagerungszuſtand wirken würde. Eine kräftige Exekutive müſſe
an ſeine Stelle treten.
E. M.
Der XXIV. Vereins=Abend des Inſtrumentalver=
eins
nahm in allem einen ſehr günſtigen Verlauf. Der tüchtige
Vereinsdirigent Herr Hofkonzertmeiſter Petr hatte für ein hübſches
Programm und gewiegte Soliſten geſorgt. Eine Mangold'ſche
Quverture (Zum Singſpiel die vergebliche Vorſichto) die bei

melodiös= neckiſchem Charakter doch des kräftigen Grundtonz nicht
entbehrt, eröffnete die Reihe der muſkaliſchen Genüſſe. Hieran

ſchloß ſich aus dem 2. Violinkonzert Paganinis das Adagio und
Rondo, vorgetragen von Herrn Uhlmann. Der Virtuoſe ent=

H

[ ][  ][ ]

Beilage zu Nr. 30 des Darmſtädter Tagblatt vom 5. Februar 1892.

wickelte namentlich in den ſchwierigen, verſchnörkelten Tonfiguren
des Nondo eine anerkennenswerte Technik. Von außerordentlich
anſprechendem Gehalt erwieſen ſich zwei Orcheſterſtücke, das Ave
Maria- von Blummer und die gefällige Lebendigkeit atmende
Gavotte von C. Flinſch laus dem BallettHans SachsJ). Dieſe
Tanzmuſik wurde mit ſchneidiger Präziſion ausgeführt. Die zart=
ſchwermütige
Chopin'ſche Ballade fand an der Pianiſtin Frl. Anna
Schreiner eine ganz vorzügliche Interpretin. Den Höhepunkt
erreichten die konzertalen Gaben mit Schuberts D-dur=Sinfonie.
Um die Klavierbegleitung hat ſich Frl. E. Wambold Verdienſt
erworben.
4 Der Richard Wagner=Zweigverein beabſichtigt mit
ſeinem 15. Vereinsabend eine entſprechende Gedenkfeier zu Richard
Wagners Todestag zu verbinden. Da die Verhältniſſe es nicht
geſtatten, daß dieſe Feier am 13. Februar, dem Todestage Waaners
ſelbſt ſtattfindet, ſo wird der Verein dieſes Tages in einer Nach=
feier
, die auf Montag. den 22. Februar feſtgeſetzt iſt, gedenken.
8. Die auf nächſten Sonntag, den 7. d. M. anberaumte Tour
der hieſigen Sektion des Odenwald=Klubs dürfte bei einiger=
maßen
günſtiger Witterung geeianet ſein, eine recht zahlreiche Be=
teiligung
von Mitgliedern und Gäſten herbeizuführen, denn einmal
iſt dieſelbe ſo wenig anſtrengend, daß auch minder geübte und aus=
dauernde
Fußgänger gewünſchte Berückſichtigung finden. dann aber
iſt gerade die in Fränkiſch=Crumbach, dem Eadziel der Tour,
beſtehende Sektion des Odenwald=Klubs eine ſo rührige und ent=
gegenkommende
, daß dieſelbe durch einen anſehnlichen Beſuch ſeitens
der hieſigen Sektion erfreut zu werden verdient. Weiter ſoll noch
mitgeteilt werden, daß eine Anzahl der Sektionsmitglieder den
aanzen, etwa 5'6 Stunden dauernden Wea von hier aus zu
Fuß zu machen beabſichtigen. Diejenigen Herren, welche daran
Teil zu nehmen wünſchen, ſind freundlichſt eingeladen, ſich um 8 Uhr
am Oktroihaus in der Roßdörferſtraße einzufinden. Die Teilnehmer
dieſes Morgenganas kommen dann in Groß=Bieberau in der Schön=
berger'ſchen
Wirtſchaft mit den Herren. welche die Tour vrogramm=
mäßig
ſſiehe Bekanntmachung der Sektionsleitung) ausführen, zu=
ſammen

Im Mathilden=Landkrankenhaus wurden im Monat
Januar l. J. 99 Vatienten ärztlich behandelt und denſelben 2005
Pflegetage gewährt.
2 Ein Sekondlieutenant des 1. Großh. Heſſ. Inf.=Reats.
Nr. 115 hat ſich geſtern nacht in ſeiner in der Zeughausſtraße ge=
legenen
Wohnung'erſchoſſen.
Da vor kurzem die an hieſiger Techniſcher Hochſchule be=
ſtehende
Verbindung=Friſia' als Burſchenſchaft in den N. D. C.,
der Vereinigung der Burſchenſchaften an Techniſchen Hochſchulen,
aufgenommen iſt, ſo findet anläßlich der Gründung eines Darw=
ſtädter
D. C.' ſeitens der Burſchenſchaften Germania= und Friſia
eine größere Feſtlichkeit vom 6. bis 8. d. M. ſtatt. Unter anderem
wird am Samstag nachmittag 3 Uhr eine feſtliche Umfahrt durch
die Straßen der Stadt ſtattfinden. Samstag abend iſt im weißen
Saale der Stadt Pfungſtadt' großer Feſtkommers, der den Mittel=
punkt
des Feſtes darſtellen wird. Die Emporbühne des Saales iſt für
Damen vorbehalten. Es ſei bezüglich der Umfahrt für das größere
Publikum erwähnt, daß die Germania ſchwarz=rot=gold mit
orange=roter Mütze, die =Friſen' ſchwarz=weiß=blau mit hellblauer
Mütze tragen.
N Einer Frau wurde Mittwoch nachmittag im Verkaufslokal
der Freibank im ſtädtiſchen Schlachthauſe das Portemonnaie mit
etwa 3 M. Inhalt aus der Taſche ihres Regenmantels geſtohlen.
Ein ſeltener Leckerbiſſen, der zuweilen die Tafel der
verwöhnteſten Gourmands ziert, iſt der Seehaſer, ein Tier aus
der Gattung der Kiemenſchnecken, deſſen Saft von den alten Römern
als Zaubertrank verwendet wurde. Ein ſolcher Seehaſe iſt ſoeben
von Trieſt in der Darmſtädter Fiſchhalle von Wilh. Henn angelangt
und daſelbſt zu ſehen.
Mainz. 3. Febr. Der Mainzer Liederkranz unternimmt
im Auguſt d. J. eine Sängerfahrt nach dem Bodenſee mit Be=
rührung
der Städte Stuttgart, Eßlingen, Bregenz, Konſtanz und
Straßburg. In einzelnen dieſer Städte ſollen Konzerte veranſtaltet
werden, welche von dortigen befreundeten Vereinen vorbereitet
werden.
Butzbach. 4. Febr. Die hieſige Garniſon ſoll von 1895 ab
nach Darmſtadi verlegt werden. Bürgermeiſter Joutz hat ſich
nach Berlin begeben, um eine Zurücknahme der Beſtimmung zu er=
reichen
.
Frankfurt, 3. Febeuar. Geſtern mittag wurde die Berufs=
Feuerwehr nach dem Hauſe Burgſtraße 69, Bornheim, alarmiert,
woſelbſt ein Zimmerbrand entſtanden war. Bei dem Eintreffen
an der Brandſtelle fand die Feuerwehr, daß ſämtliche Möbel einer
im 2. Stock befindlichen Arbeiterfamilie in Brand geraten waren.
Hierbei machte die Wehr leider auch die Entdeckung eines gräßlichen
Unglücksfalles. Zwei in der Wohnung allein gelaſſene Kin=
der
des Stanzers Friedrich Sturm, die aller Wahrſcheinlichkeit nach
auch den Brand veranlaßt hatten, das eine von 6, das andere von
3 Jahren, waren ein Opfer des Brandes geworden. Das dreijäh=

rige Kind iſt vollſtändig verkohlt, in einer Ecke kauernd, aufgefunden
worden, während das ältere Kind ebenfalls in einer Ecke vorge=
funden
wurde, mit ſo ſchweren Brandwunden bedeckt, daß es als=
bald
ſtarb.
Köln. 3. Februar. Geſtern abend gegen 8 Uhr brach in einem
Fabrikraum der Gebr. Stollwerck Feueraus. Die Flammen
ſchlugen bald zum Dache hinaus und ſetzten die Bewohner der um=
liegenden
Häuſer in Angſt und Schrecken. Die Feuerwehr war
glücklicherweiſe bald zur Stelle, ſie wurde des verheerenden Elements.
ehe es arößere Ausdehnung genommen hatte, Herr. Der Schaden,
den das Feuer angerichtet hat, mag nicht unerheblich ſein, allein der
Betrieb der Fabrik iſt nicht beeinträchtigt.
Nürnberg. 2. Februar. Ein 17jähriger und ein 15jähriger
Arbeiter, beide von Behringersdorf, hatten am 18. November v. J.
auf der Eiſenbahnſtrecke zwiſchen St. Jobſt und Behringersdorf
einen Schubkarren auf den Eiſenbahndamm geleat,
um, nach eigenem Geſtändniſſe, einmal zu ſchauen, wie es ausſieht,
wenn ein Eiſenbahnunglück geſchieht, ein Eiſenbaͤhnzua entgleiſt-
Der kurz nach der That vorüberfahrende Güterzug berührte jedoch
noch nicht den Schubkarren, der noch zu entfernt vom Geleiſe ſtand,
um von der Lokomotive erfaßt zu werden. Die beiden Burſchen
ſtellten nun den Schubkarren quer über das Geleiſe, worauf die
Maſchine eines von Nürnberg kommenden Verſonenzuges den
Karren zertrümmmerte. Es ereignete ſich glücklicherweiſe kein
weiterer Unfall. Die Strafkammer verurteilte die Angeklagten zu
1 Jahr Gefänanis.
Berlin, 3. Februar. Nach der Poſt' verlautet, es ſei Herrn
Profeſſor Koch eine weſentliche Verbeſſerung des Tuber=
kulins
gelungen, die zu den beſten Hoffnungen berechtige. Die
Veröffentlichung erfolge in nächſter Zeit.
Berlin, 3. Februar. Aus hieſigen Hofkreiſen verlautet, daß
die für den nächſten Monat in Ausſicht genommene Auslandsreiſe
der Königin von England wieder zweifelhaft geworden ſer.
Die Königin iſt durch den Tod ihres Enkelſohnes ſchwer gebeugt
und will vorläufig nichts von Reiſen wiſſen. Ihre Aerzte aber be=
ſtehen
um ſo mehr darauf, daß die hochbetagte Herrſcherin im Süden
Frankreichs Erholung und Stärkung ſuche. Sie hoffen mit ihren
Wünſchen und Ratſchlägen durchzudringen. Dagegen darf wohl der
gleichfalls geplante Abſtecher nach Deutſchland nebſt einer Begeznung
der Königin Viktoria mit dem deutſchen Kaiſer als endgiltig auf=
gegeben
betrachtet werden.
Berlin, 3. Februar. Als am Sonntag nachmittag der Pferde=
bahnſchaffner
Schulz mit dem Wagen der Linie Lützowplatz= Schle=
ſiſcher
Bahnhof die Endſtation erreicht hatte, fand er auf einem
Eckſitze eine Brieftaſche mit 21000 Rubeln in Banknoten. Der
Schaffner lieferte die Taſche auf dem Pferdebahn=Bureau in der
Markusſtraße ab. Der Verlierer hat ſich bis jetzt noch nicht ge=
meldet
.
Berlin. 3. Febr. Wie das Deutſche Kolonialblatt meldet,
iſt Lieutenant Langheld als Stationschef von Bukoba abberufen
und durch Lieutenant Herrmann erſetzt werden; in Tabora wird
Lieutenant Sigl durch Dr. Schweſinger abgelöſt. Die Expedition
Emin Paſcha iſt von nun ab als aufgelöſt zu betrachten; heißt
es in dem bezüglichen Schreiben des Gouverneurs an die Ofiziere.
Berlin, 3. Febr. Das ſ. g. Murphybrot (mit Maismehl
vermiſcht) ſcheint ſich hier ziemlich ſtark einbürgern zu wollen; in
verſchiedenen Bäckerläden konnte man heute Anſchläge des Inhalts
Murphhbrot circa 5 Pfund für 60 Pfa.- zu leſen.
Bremen, 3. Februar. Die Verwaltung des Norddeutſchen
Lloyd empfing von ihrem Inſpektor Leiſt ein Telegramm aus
Newport von geſtern 7 Uhr 20 Min. abends, in welchem es heißt:
Das Schiff iſt voll Waſſer, der Boden hat ſtark gelitten, das Schiff
ſteht aufrecht; die Lage iſt nicht hoffnungslos, wenn das Wetter
günſtig bleibt. Ich werde morgen ein Arrangement mit den
Bergungsgeſellſchaften machen. Ich empfing ein Telegramm, daß
das Schiff Renevar heute 85 Sack Poſt landete; ich hoffe, die
Kontanten und den Reſt der Poſt morgen zu retten. Die, Havel=
überbringt
die Paſſagiere und 135 Mann der Bemannung der
Eider:.
Kiel. 3. Februar. Der wegen Landesverrats verhaftete Tech=
niker
heißt Allroth. Die ausgelieferten Zeichnungen betrafen die
Torpedo=Einrichtung und die neue Korvette Kaiſerin Auguſta'.
Zahlreiche Zeugenvernehmungen haben bereits ſtattgefunden.
Breslau, 3. Februar. Die Schleſiſche Zeitung- meldet: Bei
Linden unterhalb Brieg hat in der Oder eine ſchwere Eisver=
ſetzung
mit Dammbruch ſtattgefunden. Pioniere ſind requiriert.
Auch unterhalb Ohlau hat ſich das Eis an mehreren Stellen geſtaut.
Ohlau, 3. Februar. Die Nachbardörfer Ottag und Jeltſch
ſind völlig überſchwemmt. Militäriſche Hilſe aus Breslau iſt hier=
herberufen
.
Wien, 3. Februar. In parlamentariſchen Kreiſen wird von
einer erheblichen Verſchlimmerung in dem Beſinden des
Gemahl3 der Erzherzogin Valerie geſprochen.
Wien, 3. Februar. Infolge wiederholter Anzeigen von groß=
artigen
Zoll- und Steuer=Unterſchlagungen in der

[ ][  ]

308
Nr. 30
Dr. Steinbach eine Unterſuchung eingeleitet worden. welche zur
Deckung für die feſtgeſtellten Millionen=Unterſchlagungen und zur l für kann nicht erbracht werden. Der Witwe blieb daher nichts
Beſtellung des Wiener Landesgerichts als Unterſuchunasgericht übria, als ein Aufgebot behufs Todeserklärung bei dem Amts=
nämlich
einksteils die Anzeigen gemacht, um ſich den Erareifer= weite Entſernung des Ortes. wo Lüderitz zum letztenmale geſehen
Million Gulden beziffert, andernteils aber auch ihre Wiſſenſchaftl worden.
dazu benutzt, um den drei größten Brennereibeſitzern, Salomon
Tennenbaum, Alter Goldhagen und Baruch Goldhagen, Schweig. wird die Abteiluna für Elektrizität einen hervorragenden Platz
million zunächſt 18 Monate ſchweren Kerkers. Seine Genoſſen. Eiviliſation gegenwärtia noch unberechenbar ſind, wenn man zu=
Loloman Trichter, Simon Teller und Koſtin Flora, wurden mit nächſt die elektriſche Eiſenbahn, das Verkehrsmittel der Zukunft,
Strafen von 3 Monaten bis 1 Jahr ſchweren Kerkers belegt.
wie ihrſinnig. ſprangen auf den Betten herum, inſulſierten die mit l ſſt, eine Revolution im Eiſenbahnweſn hervorzurufen. vollendet.
der Aufſicht bekrauten barmherzigen Schweſtern und haben Viſionen Die Erfindung beſtekt in einem Motor, der an irgend einer Loko=
und Helluzinationen.
tikel wurden der Gerant und ein Mitarbeiter des Eeho de 60 Meilen per Stunde auf 100 Meilen zu erhöhen. Während der
Paris zu je 3000, und der Gerant des Gil Blasé zu 1000 Franks ) Weltausſtellung wird dieſe Erfindung, durch welche Reiſen auf
Geldſtrafe berurteilt.
Königin Victoria, daß Prinz Georg die Braut ſeines ver= ſollen in Zwiſchenpaͤuſen von 20 Minuten von beiden Endpunkten
ſtorbenen Bruders, Prinzeſſin Mary v. Teck als ſeine Ge= abgelaſſen werden. Soweit ſich Herr Ediſon über ſeine neueſte Er=
mahlin
heimführe.
iſt geſtern infolae Inſluenza geſtorben.
Depeſche ſind ſamtliche Kontanten, ſowie mehrere Briefſäcke der Maſchinenhauſe durch die Schienen zugeführt werden. Gewiß wird
än Bord.
im letzten Augenblick ans Land zu kommen und waren ent= in 56 Minuten zurücklegen, wozu gegenwärtig noch nahezu drei
ſchloſſen, das Schiff während der ganzen Nacht nicht zu verlaſſen, Stunden in Anſpruch genömmen werden.
zumal das Wetter ſehr ſchön geworden. Di: Ausladungsarbeit
hat ernſtlich begonnen; das Wetter iſt weiter günſtig, die 1 zu dicken Koteletten beſireut man mit Pfeffer und Salz und bringt
See ruhig.
haben, ſagte einer, die Bomben ſeien zur Verwendung in Breußenl aute Fleiſchbrühe oder Auflöſung von Liebigs Fleiſchertrakt beifügt
beſtimmt geweſen. Am Montag erſchienen die Angeklagten wieder Nunmehr läßt man die Kaſierole unter fleißigem Begießen der
Leognavow, Mitglieder des dortigen ſozialiſtiſchen Klubs geweſen des Anrichtens den Saft einer Citrone hinzu.
ſeien; daß der Angeklagte Deakinköfters in öffentlichen Verſamm=
lungen
zum Aufruhr aufgefordert hätte und daß dieſer ihm ein
Geſtändnis abgelegt hätte. Oberſt Ford, Regierungsinſpektör für
Sprengſtoffe, bezeugte, daß mit den vorgeſundenen Gegenſtänden
ähnliche Bomben, wie ſie Orſini im Jahre 1858 gebrauchte, herge=
ſtellt
werden könnten. Darauf wurden die Angeklagten bis Mitt= 5
woch zurückgeſtent.
Der Faſtenkünſtler Succi, der im Weſtminſter=
Aquarium 52 Tage ohne Nahrung zubringen wollter hat ſein H
Wageſtück geſtern aufgeben müſſen. Er hatte ſchon 43 Tage unter
ärztlicher Aufſicht gefäſtet, unterdeſſen aber auch 38 Pſund Gewicht
verloren. Er befürchtete, es ginge ihm ans Leben, und entſchloß
ſich daher, Orangen zu verſpeiſen. Da er aber das Publikum,
das maſſenhaft nach dem Aquarium ſtrömte, nicht zu enttäuſchen
wünſchte, hat er verſprochen, bis zum 6. Februar nur Orangen zu
nehmen und ſo die 52 Tage zu vollenden.
Nom, 3. Februar. In einer Villa am Janiculus entdeckte die
Volizei 25 Bilder der Galerie Sciarra.
Nom, 4. Februar. In Mailand wurde eine Falſchmünzer=
bande
enideckt, die über ganz Italien verzweigt iſt; 30000 Lire
falſches Geld wurden beſchlagnahmt.
Petersburg. 3. Februar. Die deutſchenmilitäriſchen
Gäſte ſind von der in der Kavallerieſchule ihnen zuteil gewor=
denen
freundlichen Aufnahme und von dem Empfange bei dem
Frühſtück im Kaſino der Garde zu Pferde ungemein befriedigt. Be=
ſonders
intereſſierte das Barriörenlaufen der freien Pferde, die Freitag, 5. Februar: Verſammlung des Ortsgewerbvereins in der
ſchließlich auf ein gegebenes Zeichen inmitten der Reitbahn trotz
Schießens und Trommelwirbels plötzlich wie angewurzelt ſtanden. Samstag. 6. Februar: Vortragsabend von Herrn Hugo Edward
Deutſch=Südweſt Afrika bekannt gewordene Kaufmann Franz Adolf
Eduard Lüderitz aus Bremen iſt ſeit Ende Oklober 1886 verſchollen.
Er hatte um jene Zeit in einem Segelboote eine Fahrt von

Bucowina und in Galizien war durch den neuen Finanzminiſter Alexandra=Boy nach Angra=Pequena unternommen, iſt aber an
ſeinem Reiſeziel nicht angekommen. Es kann keinem Zweifel unter=
Beſchlagnohme der geſamten Habe mehrerer Großbrenner als liegen, daß er auf der Fahrt verunalückt iſt,. aber ein Rachweis da=
führte
. Vor dieſem gelangte jetzt zunächſt ein Erpreſſungs= gerichte in Bremen zu beantragen. Dieſes Aufaebot iſt der
prozeß gegen die Hauptenthüller zur Entſcheidung. Dieſe hatten 7Magdeb. 3ta.- zufolge jetzt erlaſſen; wohl mit Rückſicht auf die
anteil zu ſichern, welchen Jakob Schaffer für ſich auf eine Vieriel= worden iſt, iſt Termin erſt auf den 5. April 1803 anberaumt
Elektriſche Weltausſtellungsbahn. Unbedinat
aelder für ihre etwaigen Zeugenausjagen abzupreſſen. Dieſes auf der 1803er Ausſtellung in Chicago einnehmen. ja, man kann
Deppelverfahren ergab für Schaffer ſtatt der erhöfften Viertel= getroſt behaupten, daß die daraus erwachſenden Vorteile für die
ins Auge faßt. So haben die Elektriker Ganz C;
Ba,
Budapeſt. 3. Februar. Unter den Sträflingen des weib= Peſth und verſchiedene andere europäiſche Elektrotechniker von Ruf
lichen Strafhauſes in Agram brach eine Ligentümliche Be= ſich bereits längere Zeit mit dem Problem des Schnellverkehrs
wegung aus, zu deren Bewältigung polizeiliche Aſſiſtenz anacwendet l mittelſt Elektrizität getragen und last but not leasti der große
werden mußte. Sämtliche Sträflinge eines Saales, circa 2, fielen amerikaniſche Erfinder, Thomas A. Ediſon. Wie aus New=York
nämlich infolge der Jufluenza in Delirium, geberdeten ſich l gemeldet wird. hat er bereits ſeine neueſte Erfindung, die berufen
morive angebracht werden kann und wodurch bewerkſtelligt werden
Paris. 3. Februar. Wegen Publikation anſtößiger Ar= ſoll, die bisher durch Dampfkraft höchſterreichte Schnelligkeit von
weit entfernten Strecken ſozuſagen zur Spazierfahrt werden, auf
London, 3. Februar. Es verlautet, es ſei der Wunſch der 1 den Hügen zwiſchen Chicago=und Milwaukee eingeſührt. Die Züge
findung ausſpricht, läßt er durchblicken. daß der Motor' unter
London, 4. Februar. Der bekannte Arzt Morell Mackenzie jedem Paſſagierwagen angebracht werden könne und nur bei Fracht=
zügen
würde ein beſonderer Wagen für denſelben benötigt ſein.
London, 3 Februar. Nach einer bei dem Lloyd eingegangenen l Die nötige Kraft für den Betrieb der Züge ſoll denſelben von einem
Eider= heute früh gelander.- Es verbleiben 400 Briefſäcke dies ein vielverſprechendes -Erhibit in Verbindung mit der Welt=
ausſtellung
werden, denn das Deutſch=Athen= Amerikas, Milwaukee,
Einer Reuter Meldung aus Atherfield zufolge weigerten wird dadurch gewiſſermatzen zur Vorſtadt der Metropole am
ſich geſtern abend der Kapitän Heinecke und die meiſten Offiziere, Michiganſee und Weltausſtellungsbeſucher können die Fahrt dahin
Für die Küche. Kalbskoteletten a Flamande. Die nicht
ſie in eine niedrige Kaſſerole mit etwas heißer Butter, in der man
London, 3. Februar. Von den ſechs Anarchiſten, die ſie langſam auf beiden Seiten bräunen läßt, worauf man etwas
angeklagt ſind, Bomben für anarchiſtiſche Zwecke hergeſtellt zu l gehackte Peterſilie und gehackte Schalotte, ſowie einen halben Liter
vor dem Richter. Der Oberpollzeikommiſſar von Walſall erklärte, Koteletten 15 Minuten im Backofen, verrührt unter das Jus einen
daß alle Angeklagten, mit Ausnahme des Italieners Battolla alias Löffel Mehl, läßt alles 5 Minuten kochen und fügt im Momente

Todes=Anzeige.
Wir erfüllen hierdurch die ſchmerzliche Pflicht, von
dem geſtein Abend 11 Uhr nach langem, ſchwerem Leiden
erſolgten Ableben unſeres Vaters, Schwiegervaters, Groß=
vaters
, Bruders und Oakels
Valentin Reisert,
Muſikmeiſter i. P.,
Nachricht zu geben.
Erfurt, London, Darmſtadt, 4. Februar 1892.
familie Daniel Reisert,
karl Reisert,
Fay.
Die Beerdigung findet Samztag, Nachmittags 3 Uhr,
vom Hauſe Heinheimerſtraße 48 aus ſtatt. (872

Tageskalender.
Stadt Pfungſtadt=
im
Hotel zur Traube:
Lüderitz. Der durch ſeine Unternehmungen im heutigen Sonntag. 7. Februar: Damenſitzung der Darmſtädter Narrballa
(Zugverein) im Saalbau.- Ausflug des Odenwald=Klubs, Sektion
Darmſtadt, nach Fränkiſch Crumbach.

Druc und Berlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwvortlich für die Redakion: Carl Witlich.