Darmstädter Tagblatt 1892


02. Februar 1892

[  ][ ]

Abonnementspreis
ertelijährlich 1 Mark 50 Pf. halb=
Uhrlich 3 Mark incl. Bringerlohn.
Uuswürtz werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen entgegenge=
nommen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal inck. Poſlauſchlag.

155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Jauſteretep aſltthuitunhvotutl.

Iuſerate
für das
woͤchentl. Gmal erſcheinende Tagblart
werden angenommen: in Darmſadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 2.
in Beſſungen von Friedr. Blbßer,
Schießhausſtraße 14. ſowie anwwirn
von allen Annonern=Expediionen.

Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.

N. 27.

Dienstag den 2. Februar.

1892.

Bekanntmachung.
Die Lieferung des Jahresbedarfs für
1892- 93 von
ca. 1000 Kilogr. weißer Kernſeiſe,
150 gelber Schmierſeife,
5000
eryſtalliſirte Soda,
ſoll in öffentlicher Submiſſion am
Freitag den 5. Februar 1892,
Mittags 12 Uhr,
hierſelbſt vergeben werden. Die Be=
dingungen
liegen hier zur Einſicht aus.
Artllerie=Schießplatz bei Darmſtadt,
den 26. Januar 1892.
Garniſon=Verwaltung. 11516

Der Bedarf an
irdenen ꝛc. Geſchirren,
für 189293, beſtehend aus 139 Nacht=
töpfen
, 73 Waſchbecken, 10 großen und
10 kleinen Speiſenäpfen, 135 flachen und
135 tiefen Tellern, 10 Salznäpſchen von
Fayence; 1271 Eßnäpfen von Sanitäts=
gut
, 1002 Waſchbecken, 1215 Waſſer=
krügen
, 2300 Eßnäpfen von Steingut,
460 Trinkgläſern, 227 Waſſerflaſchen für
die Garniſon=Anſtalten hierſelbſt und auf
dem Artillerie=Schießplatze bei Darmſtadt,
ſoll in öffentlicher Submiſſion
am 10. Februar d. J3.,
Vormittags 10 Uhr,
in unſerem Geſchäflszimmer vergeben wer=
den
, woſelbſt die Bedingungen zur Ein=
ſicht
ausliegen.
Garniſon=Verwaltung
Darmſtadt.
[1686

WoSeI, wurzelächte, ſchwarze

hochſtämmige und
und rothe Johannisbeeren, Reben, ver=
ſchiedene
Ziergehölze, Gypſophila, weiße
und rothe Federnelken, Vergißmein=
nicht
, Penſées, Eſtragon, ſowie Haus=,
Küchen= und Gartengeräthe zu ver=
kaufen
Franlfurterſtraße 39.
1687

Johenlohe sches Haſermoh

iſt die beſte Kindernahrung.

Die Deutſche Hebammen=Zeitung ſchreibt darüber: Unter
den Hafermehlen uimmt das Hohenlohe'ſche die erſte Stellung
ein; es bekommt den Kindern ganz vorzüglich ꝛc.;

SGeAiUhhu Souvudtet Cdvu

vorzüglich für Kinder und Magenſchwache ꝛc.
empfiehlt in ſtets friſcher Waare

Nr. Sehaeſer.

Hoflieferant.

(1689

Do von Salttt-UEdouatt

von

ſF.
C=

in Bauplatz in der Gervinusſtr. zu
verk. Näh. Roßdörferſtr. 40. (1688

Ge. Hettiuger, Darmstadt,
Ballonplatz 7,
empfiehlt einem hochverehrten Publikum die vorzüglichen, mehrfach
prämiirten
Exportbiere
aus der Gesellschaſts-Brauerei Aschaffenburg.
Eöniglich Bayerischer Hoflisferant.
Dunkel, nach Münchener Brauart, per ¼ Fl. 20, J Fl. 11 Pf.
Hell, nach Pilſener Brauart
20, 11
Wiederverkäufer erhalten entſprechenden Rabatt.
Beide Sorten Bier ſind in allen Großen von Fäßchen zu haben.)

Ei
E=

inen Gaslüſter u. einen Ladeutiſch(d i the r billig zu verlaufen. Magda=
[1666
kauft E. Heitzenroeder, Schulſtr. 1. Oh lenenſtraße 16.

51

[ ][  ][ ]

244

Nr. 21
in Amsterdam,

empfehlen ihr Feines

II
M.
bollünd Canop.
oſſen nach Gewicht

im Verkaufe und in Büchsen
14h
dedeutond billigon als dio andoron feinon holläadiechen Corton;
Gi=
von
vor2üglichstem Geschmack, garantirt rein, Leicht Wöslich amnd von hoher Nälrkraſt.
Lnooss
ctpvoo
M haen iu dln bogeron Gogeliſten der Colonidl, Rehedteouer, Haterialnaror ud Mroſlir- Mauols.
Vertreterin in Darmstadt Frau Minna Bekker, Promenade 42.

Patent
in allen Staaten angemeldet.

Patent,
in mehreren ländern schon ertheilt.

Hathreimer's

vampfroinigung

mit Aroma und Geschmack des
echten Wohnencaſtee

(neuestes System)
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gektfedern und Dannen.
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J. Wöttimger.
Mathildenplatz. (88.

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gosündeste Caflee-Lusatz,

ansserdem im Gebrauch der billigste.
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2ülgliches Getränk, besonders für
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Frauon, Kinder, Blutarme,
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Lubereitung;
die Fornor mahlon u. mindestons
5 flinuton kochen.

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Cely.

befinden ſich bei= Martin Braunwarth,
Marktplatz, H. Hepting. Blumenthal=
ſtraße
, Gg. Hettinger, Ballonplatz 7,
P. Stromberger, Ecke Roßdörfer= und
Nieder=Ramſtädterſtraße, V. Weißmüller,
Eliſabethenſtraße 26.
(1691
Joh. Sohlte, Hainz.

l.

in vorzüglicher reiner Qualität
empfiehlt

80b. Hſhan lſs

für 1892
iſt erſchienen und 4540 Pfg. bei
der Expedition d. Bl. zu beziehen.

[ ][  ][ ]

Nr. 27

5.

rth hal= ind er, 15 59) 2 5
5 8 10 17. 2 22

Eine Bibliothek
von ca. 700 Bänden nebſt Büchergeſtell,
verſchied. alte Kupferſtiche, Lithogra=
phien
und Zeichenvorlagen, ſowie ein
Krankenfahrſtuhl ſind zu verkaufen.
Bleichſtraße 9.
(1692

1 Pfeilerſchrank mit Spiegel,
1 Bücherſchrank,
1 Commode ꝛc. ꝛc.,
alles Gewinne von der letzten Weihnachts=
verlooſung
, werden preiswerth verkauft.
Näheres in der Gewerbehalle, Ernſt=
Ludwigsſtraße 9.
[1693

Schuhwaareh.
Tanzſchuhe M. 2.50 bis 5.
Gummiüberſchuhe v. M. 1.80 an
Plüſchſchuhe m. Rahmſohlen 2.31
u. 2.80, Frauenlederſtiefel v. 3.50.
an, Herrenſtiefletten v. 5.50 an.
Kinderknopf= und Hakenſtiefel,
vorzügl. Waare, ſehr billig.- Die
noch vorhandenen Winterwaaren
werden billig ausverkauft. 1520
L. Eeilmann, Marktpl. 6

Ceiner Porzellanofen zu verkaufen,
F ganz neu, mit hermetiſchem Verſchluß.
Wilhelmſtraße 24.
1694

in ſchöner Damen=Maskenanzug.
billig zu verkaufen oder zu ver=
leihen
. Näheres Roßdörſerſtr.
Nr. 10 im Laden.
[1573

140) Frankfurterſtr. 13 iſt die aufs
feinſte eingerichtete Parterrewohnung mit
3 Zimmern und gr. Salon nebſt allem
Zubehör am 1. April an eine ruhige Fa=
milie
zu verm. Näheres im 3. Stock.
141) Frankfurterſtr. 13 eine Man=
ſarde
mit 3 Zimmern und allem Zubehör
an eine ruhige kleine Familie zu verm.
142) Zimmerſtraße 1, Beletage, zwei
große unmöblirte Zimmer an ganz ruhigen
Miether abzugeben.
213) Niederramſtädterſtr. 57b. der
mittlere Stock meines Hauſes (Eckhaus)
5 Zimmer, Manſardezimmer ꝛc., iſt mit
allen Bequemlichkeiten per 1. April oder
früher zu vermiethen.
Guſtav Jacobi, Kiesſtr. 41.
273) Riedeſelftr. 68 ſchöne freund=
liche
Wohnung. 2. Etage, 5 Zimmer,
Küche, 3 Kamnern, Bleichplatz ꝛc., per
1. April zu verm. Preis 700 M.
351) Erbacherſtraße 47 ſchöne
Wohnung von 5 Zimmern u. allem ſon=
ſtigen
Zubehör alsbald od. ſpäter zu vm.
Alles Nähere Erbacherſtr. 51 part.
1260) Ludwigsplatz 4 iſt eine ſchöne
reundliche Wohnung, beſtehend aus vier
Zimmern nebſt Zugehör, an eine ruhige
Familie auf 1. April zu vermiethen. An=
zuſehen
Nachmittags.

708) Rheinſtraße 28
Vorderhaus Wohnung im 1. Stock,
3 Zimmer, Küche und allem Zube=
hör
. Ebendaſelbſt Hinterbau große
chöne Räume mit gutem, großem
Keller, Fruchtſpeicher ſofort zu ver=
mitthen
durch Fr. Langnes, Hof=
buchdruckerei
.

1265) Hochſtr. 6 der 3. St., 5 Zim=
mer
mit allem Zubehör, anfangs April.
1383) Rundethurmſtraße 14 eine
elegante Wohnung. beſtehend aus 5 großen
Zimmern, Küche mit Speiſekammer, ab=
geſchloſſenem
Vorplatz, 2 Bodenkammern
und allem Zubehör, per ſofort ev. ſpäter
zu vermiethen. Näh. Rundethurmſte. 12
1385) Niederramſtädterſtraße 13
hübſche Wohnung, 4 Zimmer nebſt allem
Zubehör, im Seitenbau 3 Zimmer u. Küche.
1420) Schützenſtraße I7. 3. Stock,
4 Zimmer 1 Kabinet nebſt allen Bequem=
lichkeiten
per 1. Mai zu beziehen.
Zu erfragen im Seitenbau.

1444) Carlsſtr. 106 ſind im Sei=
tenbau
zwei Wohnungen, eine ſofort, eine
per 1. Mai ſehr preiswördig zu verm.
4.

1443) Hügelſtr. 35 Wohnung von
3 Z., Küche u. allem Zubehör ſofort.
1523) Kahlertſtraße 23 5 Zimmer
und alles Zubehör ſofort. Preis 450 M.

1586) Rheinſtraße 19
wird 1. April eine große, ſchöne
Wohnung im 2. Stock frei.
Näheres bei Alex. Schäfer,
Rheinſtraße 16, oder Ludw. Alter,
Möbelfabrik, Eliſabethenſtraße.

1605) In meinem Hauſe, Eliſabe
thenſtraße 42 iſt eine Manſarde zu ver
miethen. Näheres Photograph Theiß,
Wilhelminenplatz 2.
1675) Hochſtraße 59
iſt eine ſchöne Parterre=Wohnung,
5 Zimmer mit Veranda, mit 1 ger. Zim=
mer
in der Manſarde nebſt allem Zube=
thör
per 1. Juli l. J., ev. auch früher
zu verm. Naͤheres daſelbſt 1. Stock.
1676) Große Caplaneigaſſe 7 e.
kleine Wohnung ſofort zu vermiethen.
1695) Niederramſtädterſtr. 57 ein
hübſche Manſarde, 2 Zimmer, Küche mit
Zubehör ſoſort zu verm. und beziehen.
1696) In dem Hauſe Rheinſtraße6
iſt der ſeither von Herrn Zahnarzt Amend
bewohnte dritte Stock vom 1. Mai ab
an eine ruhige Familie zu vermiethen.
Näh. bei Buchhändler Arnold Bergſträßer.
1697) Bleichſtraße 19 per 1. Mai
oder Juni zwei Wohnungen im 1. Stock,
enthaltend:
5 Zimmer, Küche und Glasabſchluß
4 do.
do.
d0.
nebſt allem Zubehör zu vermiethen.
Näheres im Laden.

345
1698) Soderſtraße 25 der mittlere
Stock, 2 größere, 1 kleines Zimmer, Küche
nebſt Zubehör an ruhige Familie ſofort.
1699) Mieder=Ramſtädterſtraße 75
eine kleine Manſarde alsbald an 1 oder
2 Perſonen zu vermiethen.
1700) Weinbergſtr. 16 eine Wohng.

Laden, Magazine sto.
328) Schuſtergaſſe 8 ein kleiner
Laden mit Wohnung per 1. Februar.
Nahe am Markt.
Grosser Laden
mit Nebenräumen mit oder ohne Woh=
(649
nung. Schulſtraße 10.

648) Kirchſtr. 10 ein Laden
neu hergerichtet, ſofort zu verm.

158) Schwanenſtr. 26, 1. St., ein ſchön
möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
Ph. Sturmfels.
227) Louiſenſtr. 14 zwei fein möbl.
Zimmer Wohn= und Schlaſgmmer) ſof.
281) Wienerſtr. 54, 3. St., elegant
möbl. Zimmer per ſofort.
651) Roßdörferſtraße 10 zwei in=
einandergehende
nöbl. Zimmer zu verm.
724) Caſerneſtraße 6s feinmöblirtes
Parterrezimmer zu vermiethen.
1009) Saalbauſtr. 17, 1 Stiege h.,
ein ſchön möbl. Zimmer mit Penſion ſof.
1293) Waldſtr. 50, 1. St., zwei fein
möblirte Zimmer per ſofort zu verm.
1392) Wilhelminenſtr. 3 Seitenbau
ein ſchön möbl. Zimmer zu vermiethen.
1619) Schulſtraße 1 ein klein möbl.
Zimmer mit Kaffee 12 Mk.
1701) Hochſtr. 25 gut möbl. Zim=
mer
mlttlerer Stock ſofort zu verm.
1702) Stiftſtr. 42 Seitenbau möbl.
Zimmer an 1 oder 2 anſtänd. Leute ſof.
1703) Ein möbl. Zimmer an ein
anſtändiges Fräulein ſofort abzugeben.
Näh. Nieder=Ramſtädterſtraße 29 III. Stck.
1704) Alexanderſtraße 25 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
1705) Eliſabethenftr. 22 möblirtes
Zimmer im 2. Stock, nach der Straße,
ſofort beziehbar.


Gavier-Unterricht.
Eine ausgebildete Lehrerin hat noch
einige Stunden zu beſetzen. Näh. Exped.

[ ][  ][ ]

346

Nr. 27 .

In der Kunſthalle
ſind gegenwärtig ausgeſtellt 45 Leichnungen von
C. W. AIlors in Hamburg.
Fesselung des Promehheus.
Gemälde von Phillipp Otto Schäfer aus Darmſtadt, zur
Zeit in Florenz.
Wir machen unſere Mitglieder und das kunſtſinnige Publikum auf dieſe Aus=
ſtellung
aufmerkſam. Dieſelbe iſt nur von kurzer Dauer.
[1708
Trauen-Perein
zur
Grbauungeinerevang. Kirche in Darmſtadt.
Verloosung
zum Beſten der inneren Ausſchmückung der Kirche
(gemaltes Fenſter im Chor).
Freunde und Gönner werden gebeten gütigſt Verlooſungs=Gegenſtände beizu=
ſteuern
; abzugeben bis 15. Februar bei der Präſidentin Frau Carl Flinſch,
Wilhelminenſtraße 43.
Looſe 25 Pfg, ſind zu haben bei Herrn Buchhändler Waitz und den
[1709
Damen des Vorſtandes.
em Eingeſandt vom Samstag gegenüber darf ich mich
wohl auf das günſtige Urtheil faſt ſämmtlicher Feſttheil=
nehmer
berufen.
L. G. Wiemor,
(1707
zum Darmſtädter Hof.

1721) Gesue h t
ein kräftiges, ſolides Kindermädchen.
Rückertſtraße 23.
1722) Geſucht per ſofort ein Haus=
mädchen
mit guten Zeugniſſen.
Wilhelmſtraße 25.

Bureaugshulten
m Alter von 15 bis 18 Jahren ſuch=
H. Hess, Wendelſtadtſtr. 11
Dur Abſchrift wiſſenſchaftl. Manu=
) ſcripte wird ein gewandter Schreiber
mit ſchöner Handſchrift geſucht.
Selbſtgeſchriebene Offerten unter Chiffre
A. B. 70 an die Exped. d. Bl. (723

A

1710) Gutempfohlene Mädchen für
Küche= u. Hausarbeit ſuchen Stellen nach
auswärts durch Vermiethfrau Strack in
Gießen, Teufelsluſtgärtchen 20.
1711) Eine angehende Verkäuferin
der Putz= und Modewaarenbrauche, mit
guten Zeugniſſen, ſucht per ſofort oder
1. März Stelle. - Gefl. Offerten unter
G. H. 460 an die Exped.
1712) Eine Herrſchaftsköchin mit
6jährigen guten Zeugniſſen ſucht Stelle.
Frank, Ludwigsſtr. 16.
1713) Tuchtiger, zuverläſſiger
Buchhalter
geſetzten Alters mit la. Referenzen, noch
in Stellung, ſucht ſich Umſtände halber
zu verändern. Eintritt nach Uebereinkunſt.
Offerten unter F. F. befördert die Exped.
1714) Eine junge reinl. Frau ſ. Laufdienſt
od. Waſchen u. Putzen. Kirchſtr. 19e. Tr. h.
Lehrſtelle=Geſuch.
Für einen jungen Mann aus acht=
barer
Familie wird auf Oſtern in einem
feinen Hauſe Lehrſtelle geſucht. Offerten
unter A. 8. 109 erbeten an die Exped.
[1540
dieſes Blattes.

1715) Junge Frau ſucht Lauſdienſt
od. Waſchen u. Putzen. Fuhrmannsſtr. 13
1716) Eine ſaubere, geſunde Amme
mit guten Zeugn. ſucht ſoſort Stelle.
Näheres Holſchuh, Holzſtraße 13.
9
1117) Ein reinliches Mädchen ſucht
Laufdienſt. Gr. Ochſengaſſe 12. Pfeffer.
1718) Ein in allen Hausarbeiten er=
fahrenes
Mädchen, welches zu Hauſe
ſchlafen kann, ſucht tagsülber Beſchäftigg.
Näheres Expedition.

W

1682) Beſſeres Mädchen, welches in
Hausarbeit erfahren und welchem die
Pflege von Kindern anvertraut werden
kann, wird per 1. März l. J. geſucht.
Gute Zeugniſſe oder Empfehlungen Be=
dingung
. Anmeldungen baldigſt u. ſchriſt=
lich
. - Frau Oberförſter Schallas,
Meſſeler Forſthaus b. Darmſtadt.
Tüchlige Verkäulerin
für ein feines Manufaktur= u. Mode=
waarengeſchäft
in Worms zum bal=
digen
Eintritt geſucht.
Offerten unter
W. R. 2 befördert die Expedition. 1719
1720) Eine reinliche Lauffrau ge=
ſucht
. Näheres Expedition.

1724) Auf Oftern oder früher ſucht
einen Lehrling
mit guter Schulbildung unter günſtigen
Bedingungen
Wilh. Mubl1z, Eiſenhandlung.
ch ſuche zum 1. April d. J. eine im
J guten Stand befindliche
Wohnung
von 3 bis 4 Zimmern nebſt Küche und
ſonſtigem Zubehör. Lage: Mittelpunkt der
Stadt, am liebſten Rhein= oder Neckarſtr.
Gefl. Offerten mit Preisangabe erbitte ich
an die Expedition d. Bl. oder an meine
Adreſſe.
1725
Dr. Ella Hensch.
Ein unmöblirtes Zimmer,
mit Gas in der Stadt geſucht. Näheres
Affelgaſſe 2.
[1726
Zwei Einlegſchweine
zu verkaufen Sandbergſtr. 40.
[172]
Ein Küchenſchrank
(Gewerbehalle=Gewinn) iſt preiswürdig zu
verkaufen. Beſſungerſtr. 16.
[1726
Eine Limmer-Doucho
zu kaufen geſucht. Näheres Exped. 1729
Guten Mittags- und
Abendtisch
für mehrere Herren nahe dem Mathilden=
platz
und der Rheinſtraße in e. Privat=
Familie. Offerten zu richten an die Exp.
d. Bl. unter 7744.
[1651
Eine Baokstelnſabrik
mit genügendem Lehm in der Umgebung
Darmſtadt3 zu verpachten event. zu ver=
kaufen
. Zu erfr. in der Exped. 11650
Nöblirtes Wohn= u. Schlafzimmer
Hl mit 2 Betten geſucht für einige Wo=
chen
von einem älteren Ehepaar zum 6.
Februar; nicht zu weit vom Mathilden=
garten
in ruhigem Hauſe.- Offerten u.
A. F. 28 an die Exped. d. Bl. (1685
C arzer Kanarien=Hahnen und
89 Weibchen billigſt abzugeben.
Waldſtr. 1 Hinterbau. (1522

Cen
Pall
La
Neck.
H.
Arti
Am
W=
wide

Weit
Nach
an
unkt=
und
wide
allm
80

[ ][  ][ ]

Nr. 27.

ans=

Um vor Beginn der Frühjahrs=Saiſon mein jetziges Lager in

Jamon-

zu räumen, werden ſämmtliche Vorräthe zu aussergewöhnlich billigen Preisen
ausverkauſt.
(1730

ABust huhigs
10
Strassb J.
M Darmſtadts älteſtes Special-Geſchäft in Damen-Mänteln. W

9. Brnstudnigs
10.
, Blrauss 9.

Scuvefaötti SbllOUhuI-
Lparkaſſe-Abtheilung.
Die Auszahlung und Zuſchreibung der Jahreszinſen begann/
am 1. Februar.

Der Vorstand.

Dwei anſtändige Mädchen finden liebe=
a
) volle Aufnahme mit oder ohne
Vinſion bei 2 Damen. - Offerten unter
Nr. 100 an die Exped. erbeten. (1732
Wüſche zum Waſchen und Bügeln
Tc wird angenommen bei Zuſicherung
guter Bedienung. Niheres große Ochſen=
gaſſe
32 im Laden.
[1733
können das Kochen
ſdchen erlernen.
[1734
Reſtanrant Zur Oper=

Wohnungs=Geſuch.
Eine Dame ſucht 3-4 ſchöne Zimmer
nebſt allem Zubehör. Parterre u. Man=
ſarde
ausgeſchloſſen. - Offerten unter
B. L. an die Exped. oder an Herrn J.
Glückert, Bleichſtraße 31, erbeten. (735
(Eine faſt neue Zinkbadewanne billig
C. zu verk. Dieburgerſtr. 32 Hinterb.

AIEUO

Rüte. Grépe. Plor, Pedern. 4lFokkena, Dorſſchulz
Schleier, Bänder.
Reiche Auswahl.
Sehr billlige Freiso.
1. Ntaao E;voor nach.

SIIUm
1736) Ein zuverläſſiges Kindermäd.Zweiter
chen tagsüber geſucht.
Riedeſelſtraße 42.

Kirchliche Anzeige.
Mittwoch. den 8. Februar Abends 6 Uhr,
in der Stadtkapelle Bibelſtunde: Herr Pfarrer
Pahncke.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 2. Februar 1892.
9. Vorſtellung i. d. 6. Abonnements=Abteilung.
GBlaue Karten ailtig.)
Zum erſtenmale:
Die Hexe.
Trauerſpiel in 5 Aufzügen von A. Fitger.
11731 Thalea von Haidebrook Frl. Cramer.
Almuth. ihre Schweſter,
Frl. Brand.
Edzard v. Wiarda, Offizier Herr Hacker.
Lubbo Lubbena, Wachtmſtr.
in Edzard's Dienſten
Herr Dalmonico.
Laver, Jeſuit
Herr Wagner.
Simeon, jüdiſcher Gelehrter Herr Werner.
Hans Hubert, Trompeter
in Edzard's Dienſt
Herr Göbel.
Herr Eilers.
Eilhart, proteſtant. Bauer Herr Klotz.
Aloys katholiſcher Bauer Herr Müller.
Der Pfarrer
Herr Knispel.
(831
Der Schulmeiſter
Herr Mickler.
Gela, Thaleens Magd: Frl. Ethel.
Alke,
Frau Egli.
Freuke, alte Taglöhnerin. Frl. Bernhard.
Theda, Bauernmädchen . Frl. Wehn.
Ein Soldat.
Herr Hartig.
a Erſter,
Herr Knörzer.
Thürmer
Herr Müller.
Ein Kind,
Klara Becker.
Katholiſche und proteſt. Bauern. Bäuerinnen.
Kinder. Soldaten. Muſikanten.
Zeit: Ottober 1648. - Ort: Thaleens Schloß
und deſſen Umgebung an der oſtfrieſiſch=
münſteriſchen
Grenze.
Anfang 1 Uhr. Ende ¼10 Uhr.
Kaſſe=Oeffnung 6 Uhr.

bunſr

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Die Auswechſelung der Ratiſikationen zu
den Handels= und Zollverträgen Deutſchlands mit Belgien und der
Schweiz vom 6. Dezember, beziehungsweiſe 10. Dezember, fand am
30. im auswärtigen Amt ſtatt.
Der Reichsanzeiger/ veröffentlicht nach den Beſchlüſſen des
Reichstags die Ausdehnung des vom Bundesrate angenommenen
Tranſitlagergeſetzes auf Mühlenfabrikate, Holz und Wein.
Der Reichstag nahm am 30. in zweiter Leſung den zweiten
Nachtragsetat für 189192 für das Reichsheer und für Marine=
zwecke
an, darunter 1395000 M. als erſte Rate für die Befeſtigung
Helgolands.
Das Abgeordnetenhaus beendete am 30. die Debatte über das
Volksſchulaeſetz. Miniſterpräſident v. Cavrivi beſtritt, daß er die
liberalen Parteien majoriſieren wolle, die Mittelparteien wollten
umgekehrt die Regierung majoriſieren. Er denke, daß die große
liberale Partei nur eine Seifenblaſe war, die inzwiſchen geplatzt
ſei. Auf die Entgegnungen der Abgg. Rickert und Friedberg betonte

der Miniſterpräſident v. Caprivi nochmals, er habe eingeſehen, daß
es mit der großen liberalen Vartei nichts ſei. Schließlich wurde
das Volksſchulgeſetz an eine Kommiſſion von 28 Mitgliedern ver=
wieſen
.
Die Politiſchen Nachrichten= ſagen im Anſchluß an die De=
batte
im Abgeordnetenhauſe vom 30: bei eintretender Neigung zu
einer Verſtändigung dürfe man ſich der Hoffnung hingeben, daß
der Wunſch des Kaiſers. welcher dahin gehe, daß ein Volksſchul=
geſetz
am Beſten unter Mitwirkung aller Parteien und mit mög=
lichſt
viel Stimmen zur Annahme gelangen ſollte, in Erfüllung
gehen wird.
Die Kreuzzeitung' bringt einen Artikel. welcher die deutſche
Regierung auffordert, für die Verluſte, welche deutſche Staatsan=
gehöriae
durch den Staatsbankerott Vortugals erleiden, ſich durch
eine Pfändung der portugieſiſchen Kolonien'ſchadlos zu halten, eh=
England die Kolonien kaufe. In Liſſabon würde man ſogar eine
ſolche Verpfändung der Kolonien nicht ungern ſehen.
Oeſterreich=Ungarn. Die Auswechſelung der Ratifikationer
zu dem Handels= und Hollvertrag, dem Viehſeuchenübereinkommen

[ ][  ][ ]

348
Nr.
und Vatent=, Muſter= und Markenſchutz= Uebereinkommen zwiſchen
Deutſchland und Oeſterreich vom 6. Dezember hat am 30. in Wien
ſtattgefunden.
Das Reichsgeſetzblatt veröffentlichte am 31. den Handels= und
Zollvertrag, ſowie das Viehſeuchen= und Muſterſchutz= Ueberein=
kommen
mit Deutſchland, die Handels= und Schiffahrtsverträge
mit Italien und Belgien, den Handelsvertrag mit der Schweiz und
die Miniſterialverordnung, betreffend die Durchführung dieſer Ver=
träge
, endlich die Kundmachung wegen Herausgabe des neuen
ſtatiſtiſchen Warenverzeichniſſes für den auswärtigen Handel.
Bis zum 30. waren von den ungariſchen Wahlen 380 Reſultate
bekannt, davon entfallen 214 Mandate auf die Liberale, 76 auf die
Unabhängigkeitspartei, 61 auf die Nationalpartei und 13 auf die
Fraktion Uaron.
Velgien. Der Senat hat am 30. mit 39 gegen 4 Stimmen
ben Handelsvertrag mit Deutſchland angenommen. Neun Mit=
glieder
enthielten ſich der Abſtimmung.
Baron Decominck bringt im Senat ein Geſetz, betreffend die
Aufhebuna der Spielſäle in Oſtende, Spaa und Namour, ein.
3talien. In der Kammer legte Rudini am 30. den Entwurf
des italieniſch=deutſchen Uebereinkommens, betreffend den Schutz des
induſtriellen Eigentums vor.
Die Ratiſikationen der Handelsverträae Italiens mit Deutſch=
land
und Oeſterreich Ungarn wurden am 30. nachmittags im Aus=
wärtigen
Amte ausgewechſelt.
Die offiziöſe -Opinioner ſchließt einen Artikel über die Ver=
handlungen
mit der Schweiz mit den Worten: Ein maaerer Ver=
trag
iſt beſſer, als ein Zollkrieg. Aber einer ſchlechten Konvention
ziehen wir den Bruch vor, und wenn man Krieg will, werden
Italien weder Mittel noch Waffen fehlen, um ihn erfolgreich zu
führen.
Portugal. Das amtliche Blatt veröffentlicht einen Brief des
Könias. worin derſelbe erklärt, angeſichtg der gegenwärtigen Lage
des Landes. welche allen Opfer auferlege. überweiſe er zu gunſten
des Staatsſchatzes den fünften Teil der Civilliſte.
Ein am 30. der Kammer zugegangener Geſetzentwurf ſetzt di=
Steuer auf die Beamtengehälter auf 5- 20 vCt. je nach der Höhe
derſelben feſt. Der Entwurf ſchlägt ferner die Erhöhung der direkten
Steuern vor, ſo daß dieſelbe 10-20 pCt. je nach der Höhe des zu
beſteuernden Betrages ausmache. Titres, eingeſchloſſen ſolche der
öffentlichen linneren) Schuld, ſollen einer Steuer von 30 pCt. unter=
liegen
. Der Entwurf erſucht die Kammer, die Regierung zu Ver=
handlungen
mit den Inhabern der äußeren Schuld zu ermächtigen
über eine Konvertierung eines Teils des Kavitals und der Coupons
in Bons. die unter ſpäter feſtzuſetzenden Bedinaungen zu amorti=
ſieren
ſeien. Diejenigen Inhaber, welche dieſe Verhandlungen ab=
lehnen
, ſollen auf demſelben Fuße behandelt werden. wie Inhabe=
der
inneren Schuld. Die Regierung ſoll ferner ermächtigt werden,
gewiſſe Einnahmen zu Gunſten der Schuld zu verwenden und alle
adminiſtrativen Ausaaben herabzuſetzen.
Nach dem Bericht über die Finanzlage beziffert ſich das Budaet=
Deſizit auf 10 Millionen Milreis. die ſchwebende Schuld auf 23
Millionen, die Bankvorſchüſſe auf 13 Millionen. Der Bericht kon=
ſtatiert
ferner die Unmöglichkeit der Bedeckung der Erforderniſſe
durch Finanzoperationen und veranſchlagt den durch die im Geſetz
entwurf vorgeſchlagenen Maßregeln zu erzielenden Betrag auf 8½
Millionen Milreis, welche zuſammen mit den Erſparniſſen und der
allgemeinen Erhöhung der Einnahmen das Defizit vollſtändig decken
würden.
Vereinigte Staaten. Staatsſekretär Blaine beauftraate am
30. den Geſandten Egan. der chileniſchen Regieruna mitzuteilen,
daß Präſident Harriſon die Vorſchläge Chiles zur Beilegung des
zwiſchen den Vereinigten Staaten und Chile ſchwebenden Konflikts
für befriedigend halte. Das Telegramm an den Geſandten Caan
beſagte nichts über die angeblich vom Präſidenten Harriſon geſtellte
Forderung, daß Chile die Unionsflagge ſalutiere; auch im Kabinetts=
rat
iſt die Frage, autem Vernehmen nach, nicht erwähnt worden.
Braſilien. Einer Meldung aus Rio de Janeiro vom 30. zu=
folge
iſt ein neuerlicher Verſuch, den Gouverneur der Provinz San
Vaolo abzuſetzen, geſcheitert. Graf Leopoldini, Präſident der Allge=
meinen
Eiſenbahn=Geſellſchaft, iſt auf einem Privatdampfer entflohen.
Chile. Aus Santiaao wird vom 30. berichtet, daß im Kongreß
eine kurze offizielle Depeſche des Geſandten in Waſhington. Vedro
Montts. verleſen worden iſt, welche beſtätiat, daß der amerikaniſch=
chileniſche
Streit beendigt ſei. Nach einem Telearamm aus Waſhington
vom 30. wird Caan beauftragt werden, Chile mitzuteilen, daß die
Note der chileniſchen Regierung den Wunſch zeige, die Vereiniaten
Staaten wegen der bedauerlichen=Baltimore==Angelegenheit zufrieden
zu ſtellen. Der Vorfall könne durch eine Salutierung der amerika=
niſchen
Flaage als geſchloſſen betrachtet werden.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. Februar.
Durch Entſchließung des Großh. Miniſteriums des Innern
und der Juſtiz wurde der Großh. Landgerichtsrat Cellarius
in Darmſtadt beauftragt, für die Dauer der Verhinderung des

27
Großh. Miniſterialrats Dr. Dittmar bei den Staatsprüſungen im
Juſtiz= und Verwaltungsfach die Prüfung im bürgerlichen Recht
ſeinſchließlich der freiwilligen Gerichtsbarkeit) der rechtsrheiniſchen
Provinzen vorzunehmen.
44 Mit aller Beſtimmtheit verlautet. daß von der Univerſität
Gießen ein Ruf an Herrn Oberkonſiſiorialrat Dr. Köſtlin wegen
Uebernahme der durch die Berufung Gottſchicks nach Tübingen frei
gewordenen Profeſſur ergangen ſei. Mit voller Zuverſicht darf
man ſich wohl der Hoffnung hingeben, daß dieſer Ruf im Intereſſe
unſeres Kirchenregiments, im Intereſſe des Superintendentur=
bezirks
Starkenburg, ſowie endlich im Intereſſe unſerer evangeliſchen
Gemeinde abaelehnt werden wird. Die letztere insbeſondere iſt ihrem
neuen Oberpfarrer mit dem arößten Vertrauen und wärmſter Herz=
lichkeit
entgegengekommen und darf aew.s mit Recht erwarten, daß
nach allen glücklich überwundenen Erlebniſſen der letzten Jahre ihr
endlich die Beruhigung dauernder Verhältniſſe in der Beſetzung der
Pfarrſtellen gewährt werde.
Aus dem Bureau des Reichs=Kommiſſars für die Welt=
Ausſtellung in Chicago 1893 geht der D. 8tg. folgende Mit=
teilung
zu: Behufs kollektiver Ausſtellung deuiſcher Obſt= und
Beerweine ſowie ſämtlicher für den Export geeigneter Er.
zeuaniſſe des deutſchen Obſtbaues auf der Welt
Ausſtellung in Chicago hat ſich vor kurzem in Frank=
furt
a. M. ein Komits gebildet, welchem der Polizeipräſiden,
v. Müffling, der Landtags=Abgeordnete Stadtrat Heineken, der
Oekonomierat Müller=Darmſtadt, der Direktor Baiſt und andere
namhafte Kenner des Obſtbaues angehören. Mit Entgegen=
nahme
der Anmeldungen iſt der Schriftführer des Komités, Hof=
lieferant
Fromm in Frankfurt a. M. betraut. Das Zuſtande=
kommen
dieſes Unternehmens würde für die deutſchen Obſtweine,
deren beſondere Güte im Auslande anerkannt wird und deren
Herſtellung in auch nur annähernder Güte in Amerika bekanntlich
nicht gelingt, von nicht zu unterſchätzender Bedeutung ſein. Das=
ſelbe
gilt von Obſtkonſerven. getrockneten Zwetſchen, Kirſchen und
anderen Erzeugniſſen des Obſtbaues, welche in großen Mengen
ausgeführt werden. Es wäre zu wünſchen, daß die Intereſſen=
ten
, zu denen ſämtliche Obſtzüchter, Konſerven= und Musfabri=
kanten
, Obſt= und Beerwein=Produzenten, Saftpreſſereien und
Ohſtliqueur=Fabrikanten zu rechnen ſind, der Anregung Folge
leiſten.
Wenn auch im allaemeinen trotz der nach mancher Richtung
hin ungünſtigen Zeitverhältniſſe ſich in unſerer Stadt im Laufe
dieſes Winters eine Arbeitsloſigkeit in größerem Umfange glück
licherweiſe nicht bemerkhar gemacht hat, ſo erſcheint doch die von
der Stadtverordneten=Verſammlung angeordnete Ausführung de=
Kanals in der Herdwegſtraße als eine böchſt zweckmäßige
Maßregel. Denn immerhin hatten ſich eine größere Anzahl von
Verſonen bei der Bürgermeiſterei als verdienſtlos gemeldet, die zur
Arbeitsleiſtung an den erwähnten Kanalbau verwieſen werden konnten.
22 Der Vortragsabend, welchen Herr Hofſchauſpieler Edward
im Laufe dieſer Woche zu halten gedenkt, bietet ein ſo reichhaltiges
den verſchiedenen Geſchmacksrichtungen Rechnung tragendes Pro=
gramm
, daß wir uns wohl einige ſehr genußreiche Stunden ver=
ſprechen
dürfen. Die Dichtungen der Friedr. Schanz. die Herr
Edward u. a. leſen wird, ſind es wert. weiteren Kreiſen bekannt
zu werden. Ein zahlreicher Beſuch dürfte auch noch beſonders im
Hinblick auf den Zweck des Unternehmens am Platze ſein.
Volksküche. Der frühe und ſtrenge Winter 1890 auf
1891 war Veranlaſſung, daß man auch hier an die Einrichtung
einer Vollsküche dachte, wie ſolche Anſtalten an vielen anderen
Orten zum Segen alleinſtehender anſäſſiger und fremder Arbeiter,
ſowie überhauvt für Minderbegüterte ſeit Juhren beſtehen. Es
hatte ſich eine Anzahl uneigennütziger Männer anfangs des Winters le=
zuſammengefunden
, die mit Hilfe freiwilliger Gaben es möglich
machten, daß eine ſolche Anſtalt am 6. Januar 1891 in dem Lokal
der früheren Suppenanſtalt (Mühlſtraße) eröffnet werden konnte.
Der Betrieb wurde anfangs durch die anhaltend ſtrenge Kälte, ſehr
hohen Viktualienpreiſe und durch ein anfangs natürlich noch unge=
ſchultes
Perſonal ſehr erſchwert. Doch wurde bald die Ueber=
zeugung
gewonnen, wie wohlthätig die Anſtalt wirkte, wie große;
Bedürfnis ſie ſei, und wie großen Anklang ſie fand. Sehr bald
zeigte ſich das Lokal zu klein; auch ließen die Räume, Speiſeſaal
und Küche ꝛc. baulich viel zu wünſchen übrig. Es war daher in
hohem Grad erfreulich, daß es dem Vorſtand gelang, durch freund=
liches
Entaegenkommen der Staatsbehörde in dem Hintergebäude
der alten Münze (Eingana von der Gartenſtraße) ein neues Lokal
mietweiſe zu erhalten. Die centrale Lage desſelben iſt auch eine
alückliche zu nennen, da es von dem Nordweſtviertel in 10 Minuten,
von der Altſtadt und dem Pankratiusviertel in noch kürzerer Zeit
zu erreichen iſt. Da das alte Gebäude ſich in einem troſtlos ver=
wahrloſten
Zuſtand befand, keine Keller ꝛc. hatte, auch eine Küche
gebaut werden mußte, ſo erforderte die Herſtellung nicht unbe=
deutende
Mittel: doch gelang es dem Vorſtand mit Hilfe eines l
noch vorhandenen Fonds und eines Vermächtniſſes des verſtorbenen
Herrn Rentner W. Schwab, in verhältnismäßig kurzer Zeit ſich
ein neues geräumiges und gemütliches Heim herzuſtellen und konnte
die Anſtalt bereits am 10. November 1891 dem Betrieb übergeben

[ ][  ][ ]

141)

19

6 796
7oe
28
d.
242
41

werden. Dieſelbe Umfaßt außer großer luftiger Küche und Keller,
zwei Speiſeſäle mit 150 Plätzen, und die notwendigen Wohnräume
für die Verwalterin und einen Teil des Küchenperſonals. Leider
mußte der kleinere Saal, der für die Aufnahme von Frauen und
Kindern beſtimmt war, zur Benutzung für Männer hinzugezogen
werden, doch hofft der Vorſtand dieſem Raummangel durch einen
Anbau oder ſonſt abhelfen zu können.
Da die Anſtalt nur den Zweck verfolgt, durch Ankauf der
Viktualien und Zubereitung der Speiſen im großen, dem minder
Begüterten eine billige, nahrhafte und wohlſchmeckende Koſt zu ge=
währen
, aber nur gegen Bezahlung die Speiſen abgiebt, alſo nicht
eine direkte Wohlthätigkeitsanſtalt iſt, braucht niemand Bedenken
zu haben, ſie zu benutzen. Im Gegenteil, je mehr ſie benutzt wird
um ſo leichter wird es der Verwaltung ſein, Verbeſſerungen jeder
Art eintreten zu laſſen. Da keine geiſtigen Getränke verabreicht
werden, hält ſie ſich die Trinker fern, und verkehrt dort nur ein
geſittetes. durchaus anſtändiges Publikum. Der Privatwohl=
tharigkeit
iſt aber auch eine günſtige und bereits ſchon vielfach be=
nutzte
Gelegenheit gegeben, ſich zu bethätigen, durch Antauf von
Speiſemarken 10 Pf. (die bei der in der Anſtalt wohnenden Ver=
walterin
zu haben ſind) zum Verteilen an Bedürſtige, die ſelbſt
den geringen Preis für die Speiſen aus eigenen Mitteln nicht er=
ſchwingen
können. Auch iſt den Armenvereinen und Armenpflegern
die Bitte nicht genug ans Herz zu legen, ſich Karten zu verſchaffen,
und ſie an Arme auszugeben, ſtatt Geldunterſtützungen zu gewahren,
die. wie es ja leider nur zu oft der Fall iſt, nur in Bier und
Schnaps umgeſetzt werden, wo vor allem eine gute kräftige Koſt
am Platz wäre. Freunde und Gönner der Anſtalt werden wieder=
holt
freundlichſt eingeladen, dieſelbe in Augenſchein zu nehmen
und die Speiſen zu probieren, und dürfte zu dieſem Beſuch die
Leit von 12-12 Uhr empfohlen werden, wo die Ausgabe der
Speiſen ſchon begonnen hat, aber doch noch der Beſuch ein be=
ſchränkter
iſt. Die Anſtalt iſt nicht nun im Winter im Betrieb,
wie vielſeitig geglaubt wird, ſondern das ganze Jahr. Die Ver=
waltung
, Rechnungsführung und Kontrolle wird durch den Vorſtand
geführt, auch iſt während der Eſſenszeit immer ein Vorſtandsmit=
glied
anweſend. Etwaige Ueberſchüſſe aus dem Betried dürfen unr
für die Anſtalt ſelbſt verwendet werden. Das Perſonal beſieht
aus einer Verwalterin, einer Kaſſiererin, einer Köchin und fün
Küchenmädchen. Die Jahresrechnung pro 1891 wird von Anfang
Februar in dem Stadthaus offen liegen. Die Anſtalt iſt geöffnet
täglich von morgens "7 Uhr bis abends 8 Uhr; von 2-4 Uhr
nachmittags iſt die Anſtalt geſchloſſen, behufs Reinigung und gründ=
licher
Lüſtung, ebenſo an Sonn= und Feiertagen. Die Anſtalt wird
jetzt täglich durchſchnittlich von 400 Perſonen beſucht. Im Jahre
1891 ſind abgegeben worden in Summa circa 84000 Portionen
Mittag= und Abendeſſen, und 24000 Portionen Kaffee. Der Preis
der Speiſen iſt nachſtehender: Suppe, Gemüſe und Fleiſch 30 Pf.,
Gemüſe und Fleiſch 25 Pf., Suppe und Gemüſe 20 Pf., 1 Liter
Suppe oder Gemüſe 10 Pf. vollſtändiges Abendeſſen, beſtehend
aus Suppe, geröſteten Kartoffeln oder Kartoffelſalat mit Wurſt
oder kaltem Fleiſch 25 Pf., einzelne Speiſen, Suppe, oder Kartoffel=
ſalat
, oder geröſtete Kartoffeln, oder Fleiſch 10 Pf., ½ Schoppen
Raffee mit Milch 5 Pf. desgl. mit Milch und Zucker6 Pf, Butter=
brod
das Stück 5 Pf., Brod das Stüd 3 Pf., Handkäſe mit Butter=
brod
10 Pf., Handkäſe mit Brod 8 Pf. Ueber die Straße werden
die Speiſen mittags von 11-12 Uhr und abends von 6-8 Uhr
abgegeben. Möge noch ſchließlich die Speiſekarte der vergangenen
Woche vom 18.24. Januar folgen: Montag. 18.: Retsſuppe,
Kartoffeln mit Weißkraut und Ochſenfleiſch. Dienstag, 19.: Bohnen=
ſuppe
, Kartoffeln mit Wirſing und Hammelbraten. Mittwoch. 20.:
Gerſtenſuppe, Kartoffeln mit Meerrettig und Ochſenfleiſch. Don=
nerstag
, 21.: Griesſuppe, Kartoffeln mit Sauertraut und Schweine=
fleiſch
. Freitag. 22. Erbſenſuppe, Kartoffeln mit Rotkraut und
Hacbraten. Samstag, 23.: Linſenſuppe, Rartoffelgemüſe und ge=
räucherte
Würſtchen. Der tägliche Bedarf an Fleiſch beträgt im
Durchſchnitt 60 Pfund. Der an Kartoffeln 5 Centner.
Sonntag nachmittag fand in der Turnhalle der 2. Stadt=
madchenſchule
Rundeturmſtraße) eine ebenſo würdige als ſchöne
Feier ſtatt: die Entlaſſung der Schülerinnen der
hauswirtſchaftlichen Fortbildungsſchule. Dieſelbe
wurde mit Choralgeſang und Gebet eingeleitet. Die Lehrerin der
Kochſchule, Frl. Ritſert, unterzog die Schülerinnen einer Prüfung
über das unentbehrlich nötige Wiſſen in der Küche des bürger=
lichen
Haushalts. Die praziſen untworten der Mädchen auf die
an ſie gerichteten Fragen zeugten fur die Vortrefflichkeit des Unter=
richts
, der ihnen zuteil geworden. Gleich Günſtiges iſt von der
durch Herrn Lehrer Eisfeller vorgenommenen Prüfung über
die grundlegenden Fragen aus dem ſozialen Verſicherungsweſen zu
berichten. Nach einem weiteren Choralgeſang gab Herr Ober=
lehrer
Pfaff einen ſtatiſtiſchen Ueverblick über die Schule. Beim
Beginn des verfloſſenen Schuljahres waren es 77 Schulerinnen in
zwei Klaſſen; im September und zu Weihnachten erfolgten ver=
ſchiedene
, zumeiſt durch häusliche Verhältniſſe begründete Aus=
tritte
. Der Lehrerin der Kochſchule, Frl. Ritſert, ſprach Herr
Oberlehrer Pfaff den innigſten Dank des Vorſtandes für ihre er=
folgreiche
Thätigkeit aus. Die Schule habe ſich ſerner die Auf=

Nr. 27
549
gabe geſtellt, echt deutſche Sitle und Volksbildung. ſöwie Religio=
ſität
in die Herzen der Mädchen zu pflanzen. Schließlich aab
Herr Pfaff den entlaſſenen Schülerinnen eine Lehre zur Be=
herziaung
und Befolgung auf ihrem ferneren Lebensweg mit. Die
Mädchen ſangen darauf in ſchönſter Weiſe: So leb denn wohl,
geliebtes Haus; und Heute muß ich fort von hier;; auch zwei
Deklamationen: Das Vaterhaus= und Im Vaterhaus; wurden
von zwei Schülerinnen mit guter Betonung zum Vortrag gebracht.
Mit Gebet wurde die erhebende Feier geſchloſſen, worauf von den
Anweſenden die in den Schulſälen ausgelegten Handarbeiten, ſowie
die Erzeugniſſe der Kochkunſt der Mädchen beſichtigt wurden. Man
war über die Vielſeitigkeit, ſowie tüchtige Ausführung dieſer Ar=
beiten
des Lobes voll.
(Nach der 2. 8.)
B. Am Samstag fand im Saale des Chauſſeehauſes ein
Konzert zum Beſten der Verabreichung eines warmen Früh=
ſtücks
an arme und kränkliche Schulkinder ſtatt, ausgeführt von
der Kapelle des Großh. Heſſ. Feld=Art.=Regts. Nr. 25 unter
Leitung des Herrn Muſikdirektors V. Stützel, ſtatt. Als Einleitung
wurde ein Prolog, gedichtet von L. Schäfer, von einer Schülerin
der Mädchenſchule geſprochen. Es war dies derſelbe Prolog,
der voriges Jahr in einem gleichen Konzert im Saalbau von
Herrn Großh. Hoftheaterdirektor Wünzer zum Vortrag gelangte.
Die Muſikvorträge der Kapelle wurden mit dem größten Beifall
aufgenommen und gilt dies insbeſondere von der letzten Nummer
des gewählten Programms: Das muſikaliſche Jahr', großes
Wandelpanorama von Starke. Herr Oberlehrer Hanſtein nahm
nach Schluß des Programms Veranlaſſung, den Dank des
Komites Herrn Muſikdirektor Stützel und ſeiner tüchtigen Kapelle
in einem Toaſt darzubringen, der in einem Hoch ausklang, in das
alle Anweſenden lebhaft einſtimmten. Es folgte ſodann ein flottes
Tanzvergnügen, an dem Alt und Jung ſich lebhaft beteiligte. Dem
Komité dürfte ein Reinüberſchuß von etwa 150 Mark für den ein=
gangs
erwähnten Zweck verbleiben.
Die amtliche Gewinn=Liſte der zweiten Klaſſe der Anti=
klaverei
=Lotterie liegt auf der Expedition ds. Bl. zur Ein=
ſicht
auf.
2 Ein Taglöhner aus Bingen, welcher in Frankfurt a. M.
einen Pferdediebſtahl begangen und dieſerhalb ſteckbrieflich
verfolgt wird, wurde am Samstag nachmittag in einer hieſigen
Herberge von einem Schutzmann ſeſtgenommen.
Am Samstag
nachmittag entwendeten zwei Handarbeiter aus Pfungſtadt von einem
Bäckerwagen, welcher an der Ecke der Rhein= und Saalbauſtraße
ſtand, zwei Laibe Brod. Die beiden Burſchen wurden alsbald
nach der That von einem Schutzmann feſtgenommen.
0. Erbach, 31. Januar. Am letzten Sonntag hielt im hieſigen
Ortsgewerbverein Herr Dr. Schröder aus Darmſtadt einen
Vortrag über das Arbeiterſchutzgeſetz.
In dem feſtlich geſchmückten Saale des Schützenhoſes dahier
hat am Mittwoch abend zur Feier des Allerhöchſten Geburtsfeſtes
Sr. Maj. des Kaiſers Wilhelm ein von vielen Beamten, Offizieren
und Bürgern zahlreich beſuchtes Feſtmahl ſtattgefunden. Den
begeiſtert aufgenommenen Toaſt auf Se. Majeſtät brachte Se. Erl.
Graf Arthur zu Erbach=Erbach aus.
4. Mainz. 1. Februar. Am 30. Januar waren es 75 Jahre,
daß das erſte Dampfſchiff den Rhein befuhr. Dasſelbe kam
von Landau und fuhr ſiromaufwärts bis Mannheim. Das erſte
Dampfſchiff der Köln=Düſſeldorſer Geſellſchaft war Joſeph Miller=,
das erſte vor wenigen Jahren außer Dienſt geſtellt wurde.
4 Aus Rheinheſſen, 31. Januar. Bei Gerolsheim wurde
unfern der Nahe bei Erdarbeiten ein Kiſtchen mit antiken
Schmuck= und Goldſachen von bedeutendem Werte gefunden.
Frankfurt, 1. Febr. Repertoire=Entwurf. Overnhaus:
Dienstag. 2. Febr.: Die luſtigen Weiber. Mittwoch, 3., 3½ Uhr:
Aſchenbrödel;, ermäßigte Preiſe. Donnerstag. 4. Hernanir.
Samstag. 6.. Romeo und Julier. Sonntag, 7., 3¼ Uhr: Aſchen=
brödel
;, ermäßigte Preiſe; abends 7 Uhr: Gaſtſpiel des Wiener
Enſembles, Der verlorene Sohn=, hierauf Cavalleria rusticana'.
Montag. 8.: Der verlorene Sohn;, vorher Das Verſprechen
hinterm Herd.
- Schauſpielhaus: Dienstag, 2. Febr.: Gündige
Liebe;. Mittwoch. 3.: Gaſtſpiel des Herrn F. Schweighofer, Der
Walzerkönig:. Freitag. 5.: Abſchiedsvorſtellung des Herrn Schweig=
hofer
, Der Raub der Sabinerinnen. Samstag. 6.: Sündige
Lieber. Sonntag, 7., 3½ Uhr: Krieg im Frieden abends 7 Uhr:
Zum erſtenmale=Nach der Eheſcheidung, hierauf Durchs Ohr=
zum
Schluß zum erſtenmale Eine Lektion; Luſtſpiel in 1Akt nach
dem Italieniſchen des G. Rovetta. Montaͤg. 8.: Don Carlos.
Frankfurt, 1. Februar. Ueber den Konſum von Ge=
träuken
und Speiſen in der Elektriſchen Aus=
ſtellung
kann die F. 8. nachſtehende authentiſche Mitteilungen
machen. An Wein wurden im ganzen etwa 150000 ganze und
36255 halbe Flaſchen geleert. Davon kommen auf die =Cſarda des
Herrn Fr. Schiemann 80460 Flaſchen (26 200 Flaſchen Weiße,
34600 Flaſchen Rote, 18 400 Flaſchen Süßwein, 1260 Flaſchen Cham=
pagner
); auf die große Wirtſchaft 41 502 ganze, 25580 halbe Fla=
ſchen
, davon etwa 3000 ganze. 600 halbe Flaſchen deutſche und
franzöſiſche Schaumweine; auf die von Herrn L. Bernhard geleitete
Bergſchanke 23 470 ganze, 9591 halbe Flaſchen Wein, davon etwa

[ ][  ]

850
M. 2.
700 ganze 150 halbe Flaſchen Schaumwein. Der Reſt verteilt ſich 1 behauptet, dieſelben nicht verkauft zu haben und ſei in der Lage, die
auf das Cafe Milani, American Bar, Mainluſt, Feſſelballon, Beer=
weinhalle
und Volksbierhalle, von denen das Caſé Milani u. a.
814 105 Liter, gleich 1628218 Krüge, verzapft, wozu dann noch die eine ſiebentägige Quarantäne uͤber denſelben verhängt.
durch die Feldwebel' proſitierten Krüge kommen. An der Spitze
ſtehr das Münchener Bürgerbräu mit 320504 Liter, einſchließ= Schiſchmatow ereignete ſich ein entſetzliches Jagdunglück. Ein
Liter. Der Reſt verteilt ſich auf das Caſé Milani (ilſener Bür=
gerbräu
20444 Glas). Egyptiſche Ausſtellung, Feſſelballon, Main=
luſt
, große Wirtſchaft und American Bar. Aepfelwein wurde
nur an zwei Stellen abgegeben. Der Geſamt=Konſum betrzg 28 823
konnte leider nicht bei allen Etabliſſements ſo zuſammengeſtellt wer=
Bürgerbräu lieferte Herr Metzgermeiſter Adolf Jung insgeſamt obern und durch ihre Ablieferung in die Hände der weiſen Behörde
Dazu wurden über 300 Zentner Sauerkraut verzehrt. Für die daß niemand ſeines Lebens ſicher ſein würde. Die auf 3 Monate
Pfungſtädter Bierhalle lieferte Herr Metzgermeiſter Gg. Hartmann
Kalb= und Hammelfleiſch lieferte. Sauerkraut brauchte die Pjung= gebüßt haben. Daß außerdem Tauſende von Fenſterſcheiben ein=
war
ſehr erheblich; das Cafe Milani, das den braunen Trank zum darauf gewartet werden, daß die Legislatur das den Spatzenmord
135000 Portionen Eis und Eiskaffee, 22500 Taſſen Thee, 19 500
kalte Platten 36000 belegte Brote und für etwa 30000 M. Gebäck
und dergl. Die -Cſardar verabreichte eiwa 8000 Portionen Gou=
laſch
. Ueber die von Lucas Bols und die Verkaufsſtelle des Sauer= hat in den weiten Kreiſen reges Intereſſe an den Anwärtern auf
es nicht möglich, nachträglich etwas zu erfahren.
8t. Frankfurt, 1. Februar. Auch die zweite Novität des
diesmaligen Schweighofer'ſchen Gaſtſpiels, die Cotta'ſche Geſangs
poſſe Der Walzerkönig=, erfreute ſich bei vollſtändig auzver=
kauftem
Hauſe eines durchſchlagenden Erfolges. Die Poſſe iſt ein
echt zweaneriſches=Machwerk, welches in der Friſierizene des
3. Akies ſeinen Haupttreffer hat.
Halle, 31. Januar. Am 22. Februar tritt hier der Städte=
tag
der Provinz Sachſen zur Stellungnahme gegenüber dem Ent=
wurfe
des Volksſchulgeſetzes zuſammen.
Berlin. 1. Februar. Der Kriegsminiſter General v. Kal=
tenborn
=Stachau, welcher ſich bei der Beſichtigung des Artil=
lerie
=Schießplatzes eine ſtarke Erkältung zugezogen, wird wahr=
ſcheinlich
dadurch verhindert ſein, den Militäretat im Reichstag zu
vertreten.
Durch Vermittlung des Auswärtigen Amts wurde den in
Eppenreut (Bayern) wohnenden Angehörigen des bei dem Aufſtand
in Witu ermordeten Küntzel, welche kürzlich bereils 2000 M.
erhielten, eine weitere Entſchädigung von 10800 M. überwieſen.
Mit den anderen durch den Aufſtand Geſchädigten ſteht das Aus=
wärtige
Amt noch in Unterhandlung und es dürfte eine baldige
Entſcheidung bezüglich der Höhe der Entſchädigung zu erwarten ſein.
Das Reſultat der Selbſteinſchätzung ſcheint ein ganz
erfreuliches zu ſein. So ſoll das Ergebnis in Frankfurt a. M.
lionen überſteigen und hat es ſich hiernach faſt verdoppelt; in l nur ein Menſchenleben - das des Prinzen George von Wales-
Halle haben ſich 4-500000 M. mehr ergeben; in Duisburg, l zwiſchen einem=Commoner= und dem Thron. Eine Wiederholung
vo früher nur 2 Millionäre bekannt waren, iſt deren Hahl auf 32 des Unglücks vom 14. Januar würde Lady Alexandra Grey, die
gewachſen.
Sanſibar vom 5. v. Mts. zugegangen, wonach Emin Paſchal würden, wenn die Herzogin einen Sohn gebären würde.
den Albert=Ryanza längſt verlaſen hat und ſich in ſeiner alten
Provinz Wadeſai befindet.
hof= iſt heute an einem Schlaganfall geſtorben.
Brüſſel, 1. Febr. Ein Teil der Stadt Chimay iſt geſtern Königin an.
durch eine Feuersbrunſt zerſtört worden. Die Feuersbrunſt
bedrobte die halbe Stadt. Es gelang indes mit Beihilfe der
Feuerwehren von Charleroi, Binche und Mons, deren Bemühungen
durch einen ſtarken Regen unterſtützt wurden, dem Feuer Einhalt
zu thun. Ein ganzes Stadtviertel iſt jedoch ein Raub der Flammen
geworden. Ernſtlich geſährdet waren auch das Palais der Fürſten ſchweren Verluſte den wir durch den Tod unſeres lieben
von Chimay und die Kirche, deren Glockenturm bereits Feuer ge= Gatten, Vaters, Bruders, Schwiegervaters, Großvaters, Onkels
fangen hatte.
London. 31. Januar. Dem anity kairi zufolge iſt der und Schwagers
Geſundheitszuſtand des Vrinzen Georg andauernd unbefrie=
digend
. Dies iſt hauptſächlich der Grund, weshalb die Prinzeſſin
von Wales mit ihren Töchtern Victoria und Maud nach St. Raphael erlitten haben, ſagen wir hiermit unſern innigſten Dank.
geht, wo die Herſtellung der Geſundheit des Prinzen erwartet wird.
Nom, 1. Februar. Aus der Galerie Sciarra ſollen mehrere
Tizians und Raphaels verſchwunden ſein. Der Beſitzer der Galerie

Bilder wieder ſofort herbeizuſchaffen
Liſſabon, 1. Februar. Der deutſche Dampſer -Amazone iſt
1000 Flaſchen Champagner abgab. Von Bier wurden im ganzen 1 mit 25 am gelben Fieber Erkrankten angelangt. Es wurde
Moskau, 28. Jan. Auf den Gütern des Fürſten Schirinsky=
lich
30 450 Liter Haustrunk, dann kommt die Pfungſtädter Bierhalle angeſchoſſener Bär tötete zwei Jagdteilnehmer und verwündete ſieben
mit 212478 13787 Liter) die Volksbierhalle mit 2122b: (1350) Treiber lebensgefährlich. Fürſt Schirinsky Schiſchmatow ſelbſt wurde
verwundet.
Chicago, im Januar. Die Legislatur unſeres Staates Illinois
hat den vor längeren Jahren zur Vertilaung von Raupen aus
Europa eingeführten Spatzen den Krieg erklärt, da ſie nun=
Liter von denen auf die Freyeiſen'ſche Aepfelweinhalle 20219 Liter, mehr ſtatt Inſekten nur noch Getreide fraßen und alle anderen
der Reſt auf die Volksbierhalle kommt. Der Konſum an Speiſen ! Vögel vertrieben und dadurch jährlich einen Schaden von unge=
zählten
Millionen anrichteten. Infolge des auf den Spatzenlopf
den, wie dies bei den Getränlen möglich war. Wir können ader geſetzten Preiſes von 2Cents ſca. 5 Pfar benutzen die kleinen Knaben
die Zahlen mehrerer Etabliſſements mitteilen. Für das Münchener unſerer=Gartenſtadt; jede freie Stunde, um Spatzenköpfe zu er=
491451 Münchener Würſtel, 27400 Frankfurter Würſte, 4266 Pfund ſ ein Taſchengeld zu verdienen. Wer den Charakter der amerika=
diverſe
Wurſt, 14274 Pfund Schinken, 650 Pfund Cervelatwurſt. niſchen Gaſſenjungen kennt, der wußte im voraus, was komme. d. h.
feſtgeſetzte Schußzeit für die Spatzen hat am 1. Dezember begonnen
124316 Frankfurter Würſtchen, 8740 Pfund Solberfleiſch, 2195 Pfo. und ſchon ſind folgende Ergebniſſe zu verzeichnen: 1 kleiner Junge
Schinken und etwa 1200 Pfund diverſe Wurſt, während Herr totgeſchoſſen und 50 erwachſene Verſonen durch Schrotkörner an den
Metzgermeiſter Mitze 10000 Kalbskoteletts und über 4000 Pfund Augen verwundet. 2 ſo ſchwer, daß ſie ein Auge vollſtändig ein=
ſtädter
Bierhalle an 250 Zentner. Auch der Konſum an Kaffee l geſchoſſen wurden, das ſei nur ſo nebenbei erwähnt. Jetzt muß
Ausſchank brachte, verabfolgte 210000 Taſſen Kaffee, außerdem 1 geſtattende Geſetz wieder abſchafft, denn der Volizei fällt es nicht
ein, die Jagd in den Straßen der =Weltſtadt zu verbieten.
- Großbritannien. Der Tod des Herzogs von Clarence
brunnen=Liqueurs glasweiſe abgegebenen Liqueure und Schnäpſe war die britiſche Krone hervorgerufen. Nachſtehende der Times- ent=
nommene
Liſte der erſten 20 Thronerben dürfte deshalb nicht un=
zeitgemäß
erſcheinen:
Alter
1) Prinz von Wales, S=
50
2) Prinz George von Wales, E.. 2
3) Herzogin von Fife, E.
25
4) Lady Alexandra Duff, U.

5) Prinzeſſin Viktoria von Wales, E.
Prinzeſſin Maud von Wales, E.
2.
Herzog von Edinburgh. S..
½

Prinz Alfred von Edinburgh, E.

16
9) Prinzeiſiu Marie von Edinburah, E.
Prinzeſſin Viktoria von Edinburgh, E.
15
11) Prinzeſin Alexandra von Edinburgh. E. 13
12) Prinzeſin Beatrice von Edinburg. E.
13) Herzog von Connauaht, S.
41
=
9
14) Prinz Arthur von Connaught, E.
15) Frinzeſin Maraareth von Connaught, E. 10
16) Prinzeſin Viktoria von Connaught, E.
20.
17) Herzog von Albanh. E.

9
18) Prinzeſſin Alice von Albany. E.
19) Kaiſerin Friedrich von Deutſchland, T. 51
20) Kaiſer Wilhelm von Deutſchland, E.
33.
Die Reihenfolge der engliſchen Thronſucceſſion giebt der Preſ=
das
frühere Reſultat der Einkommenſieuer um mehr als 3 Mil= zu allerlei Kommentaren Anlaß. Es ſteht zur Zeit thatſachlich
einjährige Tochter der Herzogin von Fife, zur präſumtiven Thron=
Der Voſſ. 8ta.: iſt ein Schreiben von Kurt Ehlert aus erbin machen, obgleich ihre Rechte natürlich in Wegfall kommen
1 Die Buchſtaben S. T., E. U. ſind die Abkürzung für Sohn
Luzern, 31. Jan. Hauſer, der Beſitzer des Hotels=Schweizer= Tochter, Enkel, reſp. Enkelin und Urenkel und geben den Grad

der Verwandtſchaft

der genannten Perſon zu Ihrer Majeſtät der

Dantſaaung.
Für die vielen Beweiſe hrzlicher Theilnahme bei dem
Räkob Breitwieser
Ober=Ramſtadt, den 30. Januar 1892.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.

ſnss

Dmck und Berlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdrucerei. - Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.