Darmstädter Tagblatt 1892


29. Januar 1892

[  ][ ]

1.

gen,

e)

4½
REESEEELbN
C=GVTRIN

Abonnement=preis
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. halb=
jährlich
3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſi=
Emtern Beſtellungen entgegenge=
nommen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtauiſchlag.

155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuffrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
für das
vochentl. Onal erſcheinende Tagblant
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſowie auswärts
von allen Aunoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Belannbmachungen des Großh. Lreisamls. des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
N. 24.
Freitag den 29. Januar.
1892.

Geffentliche Zuſtellung.
Der Karl Spalt III. zu Seeheim als Kurator des Johannes Liſt IV. da=
ſelbſt
klagt gegen den Karl Schüler I. von Malchen jetzt unbekannt wo? abwe=
ſend
aus Kaufvertrag vom 6. März 1890 mit dem Antrage: den Beklagten durch
für vorläufig vollſtreckbar erklärtes Urtheil koſtenfällig ſchuldig zu erkennen, an
Kläger 27,70 Mk. 5 procentige Zinſen aus 554.16 Mk. Reſikaufſchilling vom 11.
November 1890 bis dahin 1891 zu zahlen und ladet den Bellagten zur mündlichen
Verhandlung des Rechtsſtreits vor das Großherzogliche Amtsgericht II. zu Darm=
ſtadt
auf
den 21. Mätz 1892, Vormittags 9 Uhr.
Zum Zwicke der öffentlichen Zuſtellung wird dieſer Auszug der Klage be=
kannt
gemacht.
Schell,
Hülfsgerichsſchreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts II.
1514
Verkeigerungs-Anzeige.
Montag den 1. Februar d. Js., Vormittags 10 Uhr,
werden im Rathhauſe in Eberſtadt ſolgende Pländer, als:
diverſe Mobiliar=Gegenſtände, ſowie 30 Kiſtchen Cigarren,
beſſere Sorte und verſchiedene Galanteriewaaren,
durch den Unterzeichneten oͤffentlich meiſlbietend gegen gleich bare Zahlung ver=
ſteigert
.
Emgol,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Mus meinem Fabriklager elſäßer Baumwollwaaren empfehle ich zu billigſten
Preiſen beſtens bewährte Qualitäten:
Cretonnes, Madapolams und Chirtings
in allen Breiten,
Bassins, Salins, glatle und gerauhte Clock Piquées,
Groisées eto. slo.
Waumvollſaneller-
in
reichhaltigster Auswahl.
Sorgfältigſtes Zuſchneiden der Stoffe auf Wunſch gratis.
Eohberg's Haohl., Grossh. Hoſſieferant,
[122]
Ecke der Eliſabethen= und Wilhelminenſtraße.

Bekanntmachung.
Die Lieferung des Jahresbedarfs für
1892-93 von
ca. 1000 Kilogr. weißer Kernſeiſe,
150 gelber Schmierſeife,
5000
eryſtalliſirte Soda,
ſoll in öffentlicher Submiſſion am
Freitag den 5. Februar 1892,
Mittags 12 Uhr,
hierſelbſt vergeben werden. Die Be=
dingungen
liegen hier zur Einſicht aus.
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt,
den 26. Januar 1892.
Garniſon=Verwaltung. (516

Sohwarzhild,
Frischlinge
Ziemer, Reule,
Bug
von extra feiner Qualität,

Rehbraton,
ſowie alle
Geftügelarten
zu billigſten Preiſen empfiehlt
AeUkIGAnonrioh.
Vorkesidonnkalendor
für 1802
iſt erſchienen und 4140 Pfg. bei
der Expedition d. Bl. zu beziehen.

[ ][  ][ ]

304

Nr. 24

4
200 friſch geſchoſſenr Halen,
Hirſch, Dammwild und Reh,
empfiehlt billigſt
Heinrich Griom,
Hoflieferant.
[1518
O0000000000000o00o000000000e

Lohnkutscheres

V.

von

2= Nolephon 14 - Iugolst,
- 2 H hält sich mit eleganten -
- 2 Nagen zll jeder ſelegenheil o.
3 G bestens empfohlen. O e-
Hochneits., Ball., Theater, Visit, Beordigungs-
und Spazierkahrten.
Coulante Wedienung.

1
7I.

(564 6

AESOTAusVN

von trübe gewordenen

Schweizer Stickereien

hat begonnen.

Gtrauss & Hayor,
Ecke der Schützen= und Schulſtraße. (324

Friſcheingetroffen
grosso holländischo 5
GEdu--aOtUhb,
per Pfund 30 Pfg.
EAAAUtau,
Nur Ludwigsplatz 2.

Suhvaaren.
Tanzſchuhe M. 2.50 bis 5.-
Gummiüberſchuhe v. M. 1.80 an,
Plüſchſchuhe m. Rahmſohlen 2.30
u. 2.80, Frauenlederſtiefel v. 3.50
an, Herrenſtiefletten v. 5.50 an,
Kinderknopf= und Hakenſtiefel,
vorzügl. Waare, ſehr billig. - Die
noch vorhandenen Winterwaaren
werden billig ausverkauft. (1520
L. Eeilmann., Marktpl. 6.

Ein mittelgroßer, gut erhaltener
Hassaschrank
iſt preiswürdig zu verkaufen. Wo? ſagt
die Expedition d. Bl.
[1521

20)
Se=

arzer Kauarien=Hahnen und
Weibchen billigſt abzugeben.
Waldſtr. 1 Hinterbau. (1522

4
WIU

1

1278) Ernſt=Ludwigsſtraße 23
im 1. Stock 2 ineinandergehende,
ſchöne, unmöblirte Zimmer anfangs
April zu vermiethen. Zu erfragen
m Laden.

1523) Kahlerfſtraße 25 5 Zimmer
und alles Zubehör ſofort. Preis 450 M.

W

009) Saalbauſtr. 17, 1 Stiege h.,
ein ſchön möbl. Zimmer mit Penſion ſof.
1524) Mauerſtr. 10, 3. Stock, ein
großes möblirtes Zimmer an 1 oder 2
Herren zu vermiethen.
1525) Soderſtr. 67 ein ſchön möbl.
Part=Zimmer mit ſep. Eingang, ſofort.
1526) Karlsſtr. 79 zwei gut möbl.
Zimmer mit ſep. Eingang zu verm.
1527) Soderſtr. 7. nahe d. Kapell=
platz
, im Gartenhaus möblirtes Zimmer
an Herrn oder Dame ſogleich zu verm.

[ ][  ][ ]

305

Nr. 24

und

der

Bior-VorsandAeschä.

von
G. Hettimger, Darmstadt,
Ballonplatz 7,
empfiehlt einem hochverehrten Publikum die vorzüglichen, mehrfach
prämiirten
Exportbiere
auls der Gesellschaſts-Brauerei Aschaſtenburg.
Königlich Bayerischer Hoflisferant.

⁄₈

7

Dunkel, nach Münchener Brauart, per ¼ Fl. 20, Fl. 11 Pf.
Hell, nach Pilſener Brauart
20 11
Wiederverkäufer erhalten entſprechenden Rabatt.
(Beide Sorten Bier ſind in allen Größen von Fäßchen zu haben.)
000000000000000000000000
S
6
M4'₈6
GRTALh-P½½ UN
(49. Vereinsjahr, im Winter 189192)
G Samstag den 30. Jan., Abends präcis S Uhris
Süktungsfest im daalball,
verbunden mit der Frier von Mozarts Geburtstag."
8
L. Abtheilung.
TOUC PRI.
8 Mitwirkende: Fräulein Sidonie Roth, Großh. Kammer=
ſängerin
, Herr Hugo Edward, Großh. Hofſchauſpieler und 8
S
Herrn Hofmuſiker Köhler.
Leitung: Herr Rich. Senfk.
Frogramm: 1) a. Chor: O Iſis und Oſiriss von Mozart;
O b. Prolog (Herr Edward, c. Chor: Abendruhen von Mozart; 2) Con= F
D cert für Flöte Herr Köhlerl; 3) Chor: Wohin von Edw. Schiltz;
8 4) Lieder für Sopran: a. Die Loreleyu von Liszt, b. Roſe und 6
H Nachtigall: von H. Hofmann (Frln. Roth); 6) Zwei Volkslieder für
3 Chor: a. Der Lindenbaum b. Das ſtille Thal;; 6) Soloſtücke für 9
9 Flöte: a. Andante:, b. Parantella (Herr Köhler;; 7) Zwei Madri=
gale
für Chor: a. Amor im Nachen=, b. Vianella alla Napolitana; D
8) Lieder für Sopran: a. Himmliſche Zeit, o ſelge Zeit und b. Wie=
D genlied: von Franz Ries; 9½ Spielmannslied für Chor v. N. Senff. 6
1I. Abtheilung.
RALL, Im grossem Saal.
0 4T Ohne Vorzeigung der Karten iſt der Eintritt nicht G
geſtattet.
Geſuche um Aufnahme in den Verein werden an den Vorſtand,
H zu Händen des Vorſitzenden Herrn W. Pfeil, Eliſabethenſtr. Nr. 5,
erbeten Aumeldungen, welche noch vor dem angezeigten Concerte er=
D folgen, berechtigen zum freien Beſuch desſelben.
Der Jahresbeitrag. welcher vierteljährlich zur Erhebung gelangt,
O ſtellt ſich für eine Karte: M. 10, für zwei Karten: M. 12, für 8
c drei Karten: M. 14 u. ſ. f. Entrittsgeld wird nicht erhoben.
1475)
Der Vorſtand.

Eine gebrauchte Waſchmange zu kau= 1396) 2 Arbeiter können Koſt und
E fen geſucht. Näheres Exped. (1528, Wohnung erhalten. Heinheimerſtr. 18. III.

Abhanden gekommene
Sparkaſſe=Büchlein.
Die angeblich abhanden gekommenen
Einlagebüchlein Nr. 56604 und 90085
der hieſigen ſtädtiſchen Sparkaſſe werden
gemäß 811 der Statuten, als ungültig
betrachtet, wenn ſie
innerhalb 8 Wochen
von heute an bei der Kaſſe nicht vorge=
zeigt
werden.
Darmſtadt, den 29. Januar 1892.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen
Sparkaſſe.
Beſt.
1529
Städtiſches Krankenhaus
zu Worms.
1530) Für obige Anſtalt werden zu
baldigem Eintritt
zwei Frauenzimmer geſucht,
wovon das eine in Hausarbeiten, das
andere in Küchenarbeiten e=fahren iſt.
Lohn nach Vereinbarung.
Nühezes bei der Verwaltung.
Mehelſuppe
Samstag den 30. Jan. 1892,
wozu freundlichſt einladet
Ng. Hettimgor,
zum Bayeriſchen Hof=,
Ballonplatz 7. (531
Triſche
Holl. u. Helgoländer

Wilh. Veber Hohigr.,
Eliſabethenſtraße 6,
Anton Fassbender,
Marktplatz.
[1532

cocodoo0o000-

Klavierſchule
von
6601
Martin Vogel.
Anmelduugen hierzu werden jederzeit
entgegengenommen
Schulſtraße 16 u. Darmſtraße 24.

5

Wohnung geſucht
unweit der Heidelberger= oder Neckar=
ſtraße
, 4-5 Näume. von kl. Familie
ber I. April. - Gefl. Offerten unter
[1533
P. R. an die Exped.

[ ][  ][ ]

306
Nr. 24
von Meſſern und Scheeren
Sohleiſen vud Bepariren beſter Ausſührung.
Wilhelminenſtraße 8.
Bduard Schüsslor,
Special-Geschäft in Hesserwaaren.
4
vie beste bis jotnt bokannte Lippen-Jalbe,

in

L. Düllenberger's
OTGSaIbO,

2 Jſgre'aep, oooooooooooooooooeooooooooooooooooooooo
Bötat Fe. heilt nicht nur aufgesprungene Hände u. Lippen
in kürzester Leit, sondern auch Brandwunden, Frostbeulon,
aufgebrochone Schwiolon, wundgegangene füsse, aufgelegene Stollon bei
Kranken ete.; Kurz, sie ist in fast allen Fällen, wo die äuesere Haut durch
Schweiss, Reibung oder dergl. verletzt ist, ein unentbehrliches Mittel und
ubertrifft durch ihre antiseptischen Eigenschaften Vaselin, Glyeerin, Lanolin
und Cold-Cream bei weitem. - Zu haben ist diese angenehme feste Salbe,
welche äratlich geprüft und empfohlen ist, in Darmetadt bei den Herren:
Louis Hein Nachf. (Weiss a; Egenolk), Ludwigsstr. 18.
Hof-Friscur August Schmidt, Rheinstr. 12.
(1535

9)
o06
EISGGlSTVkGi -nBATIdiad1.
E.

Elfte Ainter=Yerſummlung
Freitag den 29. Januar d. Js., Abends 8 Uhr, im oberen
Saale der Stadt Pfungſtadt.
Tagesordnung:
1) Vortrag des Herrn Direktor Dr. Meiſel: Der gewerbliche Zeichen=
Unterricht und die Bedeutung des Modells für denſelben
2) Beantwortung von Fragen über die freiwilligen Waaren=Verſteigerungen
durch die Großherzoglichen Gerichtsvollzieher:, durch Herrn Uhrmacher Speyer.
Im Saale liegen die neueſten techniſchen Zeitſchriften auf und iſt der Frage=
kaſten
aufgeſtellt.
Der Vorstand.
[1536
Enangrliſcher
Arbeiter. und HandverkerVerein.
Zur Feier des Geburtstags Sr. Maj. des Kaiſers.
Sonntag den 81. d. Mts. auf Breidenbach's Felſenkeller, Abends
7½ Uhr:
Familien-Abend,
wozu wir unſere Mitglieder ſowie deren Angehörigen und Freunde freundlichſt
einladen.
Eintrittskarten für Nichtmitglieder 20 Pfg, an der Kaſſe ebendaſelbſt
Programm 5 Pfa., auch für Mitglieder, dagegen haben dieſelben gegen Vor=
zeigung
der Mitgliedskarte freien Eintritt.
[1537
Der Vorstand.

Wüſche zum Bügeln wird ange=
nommen
in und außer dem Hauſe.
Langegaſſe 8. (345.

1319) Alleinſteh. Wittwe, im Kochen u.
Hausarbeit erf., ſucht tagsülber Beſchäſtig.
in Wirtſchaft od. Privat. Schloßgaſſe 33 II.

9Beiner verehrlichen Darmſtädter
7 Kundſchaft hiermit die ergebene
O0 4 Anzeige, daß ich in den erſten
Tagen wieder eine
gedeckte Ladung mit
Ruhrkohlen
lin Gernsheim ankommend) erwarte und
liefere ich gegen Baarzahlung. während
der Ausladezeit, den Centner prima
ſtückreiches Fettſchrot
franco Darmſtadt zu 95 Pfg. und ſehe
einſtweiligen Beſtellungen - nicht unter
55 Centnern
gerne entgegen.
Achtungsvoll
PLb. Höhl,
Kohlenhandlung, (1538
Griesheim.

2TrDier.

4
VirM.
M4
RnuuuthhunuAd
1539UEine perf. Köchin, 2 elternloſ. M.
v. 16 J., in Haus= u. Handarb. erf., e.
in der bürgerl. Küche u. Hausarb. gew. M.
v. 21 J. u. ein tücht. Landmädchen von
23 J., mit gut. Zeugn. ſuchen ſof. Stelle
durch Frau Hartmann, Graſenſtr. 16.

Lehrſtelle=Geſuch.
Für einen jungen Mann aus acht=
barer
Familie wird auf Oſtern in einem
feinen Hauſe Lehrſtelle geſucht. Offerten
unter A. B. 109 erbeten an die Exped.
dieſes Blattes.
[1540

1541) Geſucht ein Hausmädchen,
in Hausarbeit, Maſchinennähen u. Flicken
bewandert. Näheres Expedition.

1542) Mädchen erhalten gute Stelle,
auch Aushilfsſtelle. Näheres Wingerts=
gaſſe
2, Beſſungen.
1543) Ein beſſ. Hausmädchen nach
Frankfurt gegen 9. Lohn, ein j. Mädchen
für hier in kleinen Haushalt geſucht.
Frau Amberg, Döngesborngaſſe 4.

Fleißige Mädchen
werden zu dauernder Argeit geſucht.
H. Hohmann, Druckerei,
Waldſtraße 4. (1544

1545) Ein tüchtiger Friſeurgehilfe
wird geſucht. Näheres Exped.
1463) Mädchen mit guten Zeugn.
erhalten recht gute Stellen hier und aus=
wärts
. Frau Neßling, Marktplatz 7.

wird geſucht. Tüchtige Schreiner wer=
ſen
geſucht. Eintritt ſofort
Polyt. Arbeits-Institut
L. Schröder, A. f.

8 eth,
1½⁄
18
111
4

un89
.
Ler.
T

2
ab

15)

lor.
et

[ ][  ][ ]

Nr. 24
BEademisoher
Verein.
Alle Diejenigen, welche noch Forderungen an die Ballkaſſe des Akademi=
ſchen
Vereins halen, werden gebeten, dieſelben ſpäteſtens bis zum 10. Februar
lfd. 33. einzureichen. Die bis zu dieſem Termine nicht erjolgten Forderungen
koͤnnen keine Berückſichtigung mehr finden.
J. A. des Ball=Ausſchuſſes:
AIfred Holbauer, Stud. mach.,

307

Beclſtraße 7I.

Deutſcher Cöſterreichiſcher
Aponvoroin.
Soction Darmstadt.
Sonntag den 31. Januar 1892:
Austug,
über den Frankenſtein-Ober=Beerbach-Reichenbach nach Bensheim.
Gäſte ſind willkommen.
Der Vorstand. (547
u8. Abmarſch 9 Uhr Vormittags präcis vom Beſſunger Herrngarten ab.

Lamohſm-Toilette-Croam-Aamolim
Vorzüglich zur Pflege der Haut.
zur Reinhaltung und Bedeckung wunder Hautſtellen
Vorzüglich
und Wunden.
zur Erhaltung einer guten Haut, beſonders bei kleinen
Vorzüglich
Kindern.

[350
Zu haben in den meiſten Apotheken und Droquerien.

1467) Zum ſofortigen Eintritt geſucht
ein (üchtiger Kuecht und ein Taglöhner,
der auch mit Pferden umzugehen verſteht.
Wo? ſagt die Expedition.
1337) Ich ſuche für mein Mehl=,
Getreide= und Landesproducten=Geſchäft/
einen Volontair oder Lehrling.
Ludwig Jungmann,
Hoflieferant,
Dieburgerſtraße 10.
Lehrlings=Geſuch.
1132) Auf Oſtern ſuche ich einen
jungen Mann mit guter Schulbildung in
die Lehre.
L. W. Müller,
Papierhandlung.
345) Für das Comptoir eines Ma=
ſchinengeſchäfts
wird ein
Hehrling.
geſucht. Schriftliche Anerbieten unt. R.
bitte an die Ausgabe des Blattes zu richten.

Liptauerkäschen,
Bierkäschen,
Harzkäschen,
Frühſtückskäschen,
Handkäschen.
Wb. Nobar Raohk.,
Eliſabethenſtraße 6,
Enlon Lassbondor,
Marktplatz.
[1548
Frankenthaler, unegalers

Lahrer Reichswaiſenhaus=
[990
Silber=Lotterie.
liohung am 15. Fobruar 1892.
Looſe 1 Mk. bei allen Verkaufsſtellen.

per Pfund B1 Pfg.
REStArUdltdlb,
nur Juduigsplatn D.

Sam d

wird unentgeltlich abgegeben
11550
Grafenſtraße 12.

[1546

Frauor.
Hüto. -Grépe, Flor, Federn.
Schleier, Bänder.
Reiche Auswahl. (831
Sehr billlige Preise.
H. Stade & Voor Hachf.
Hetzelsuppe
Samstag den 30. Jan. 1892.
Restaurant Gilbert,
Miederramſtädterſtr. 13. 11551
Brennlannäptel
55 Pfg., bei 10 Hektoliter 50 Pfg.
frei ins Haus.
Heinrich Heller Sohn,
Heidelbergerſtr. 28.
Telephon 101.
[1085
Samstug Abemd
Hetzelsuppe,

wozu einladet

Gt. Gunder,
Mathildenplatz 18.

[1552

Für Milchfrühſtück an arme und kränk=
liche
Schulkinder gingen bei uns ein von:
Emil Scriba182 M., Gebühren einer Expertiſe
L. T. 5 M. Zuſammen 6 M. 82 Pf.
Um weitere Gaben bittet
die Expedition.

Großherzogliches
Hoftheater.
Freitag, 29. Januar 1892.
6. Vorſtelluna i. d. 6. Abonnements=Abteilung.
(Blaue Karten giltig.)
Gaſtſpiel des Wiener Enſembles.
Der verlorene Sohn.
Schauſpiel ohne Worte in 3 Akten von Michel
Carre. Muſik von A. Wormſer.
Der alte Vierrot.
Anton Mödlinger.
Seine Frau
Helene Luy.
Der junge Pierrot,
Veppi Lampa.
Phrynette
Marie Sigl.
Der Baron,
Richard Schultz.
Ein Mohr
Leo Bauer.
Vorher:
Coheort.
1) Nordiſche Sennfahrt, Luſtſpiel=Ouvertüre
von Niels W. Gade.
2) Zwei Lieder von Vietro Mascagni ( ge=
ſungen
von Herrn Tivendellh. A., Dein Stern=
b
. Entſagung.
3) Loin du bal, Orcheſterſtück von E. Gillet.
4) Drei Lieder von Pietro Mascagni ( ge=
ſungen
von Frl. Junak). a.-Mondlandſchaft:.
b. Die Roſe im Gebetbuch: c.Blumen=
Orakel.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen ¼10 Uhr.
Kaſſe Oeffnung 6 Uhr.

[ ][  ][ ]

308

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Anläßlich des Geburtstages des Kaiſers
fand ein Feſtmahl im Ritterſaale des Schloſſes ſtatt. Es nahmen
daran teil: Kaiſer und Kaiſerin, die Könige von Sachſen und
Württemberg. die Großherzöge von Baden und Heſſen, ſowie
andere Fürſtlichkeiten. Abends 7 Uhr war Galavorſtellung im
Opernhauſe.
Am 27. abends begaben ſich der General der Infanterie, Ge=
neraladjutant
v. Werder, der frühere langjährige Bevollmächtigte
am ruſſiſchen Hofe, und der Flügeladjutant Major Frhr. v. Secken=
dorff
nach Vetersburg, welche den deutſchen Kaiſer bei den Bei=
ſetzungsfeierlichkeiten
vertreten werden.
Der Reichsanzeiger: meldet: Der Kaiſer verlieh dem Kultus=
miniſter
Grafen v. Zedlitz=Trützſchler den Roten Adlerorden
1. Kl. mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe, dem Oberſt=
truchſeß
Fürſten v. Radolin, ſowie dem Landwirtſchaftsminiſter
v. Hiyden den Roten Adlerorden 1. Kl. mit Eichenlaub, dem
Miniſter für öffentliche Arbeiten, Thielen, den Stern zum Roten
Adlerorden 2. Kl. mit Eichenlaub, dem Kammerherrn v. d. Kneſebeck
die Schleife zum Roten Adlerorden 3. Kl.; ferner dem General=
intendanten
Grafen Hochberg den Stern zum Kronenorden 2. Kl.,
dem Geheimen Legationsrat Lindau den Kronenorden 2. Kl. mit
dem Stern, dem Staatsſekretär Dr. v. Stephan das Keeuz und
Stern der Komthure des Hausordens von Hohenzollern, dem
Wirkl. Geh. Legationsrat Holſtein das Kreuz der Komthure des=
ſelben
Ordens. Der Reichstaospräſident v. Levetzow echielt den
Charakter als Wirklicher Geheimer Rat, mit dem Prädikat
Exzellenz. der vortragende Rat im Kultusminiſterium, Stauder,
den Charakter als Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat mit
dem Nang eines Rates erſter Klaſſe.
Dem Reichstag ging ein Geſetzentwurf zu, betr. die Ge=
währung
von vertragsmäßigen Zollbefreiungen und Ermäßigungen
auch an Nichtvertragsſtaaten bis zum 1. Dezember 1892 ganz oder
teilweiſe gegen Einräumung angemeſſener Vorteile.
Oeſterreich=Ungarn. Die WienerPreſſer iſt in der Lage,
die Meldung eines Wiener Blattes, wonach Statthalter Thun die
Auffaſſung vertrete, es wäre das beſte, die ganze Ausgleichsaktion in
Böhmen um einige Jahre zu verſchieben, für vollkommen erfunden
zu erklären.
In einer Konferenz von böhmiſchen Abgeordneten des Groß=
grundbeſitzes
und von Allezechen erklärte am 27. die Gruppe Schwar=
zenberg
ihre Bereitwilligkeit zur Mandatsniederlegung, falls die
Altczechen ebenfalls ihre Mandate niederlegen. Da jedoch hierdurch
der Landtaa den Junçezechen und den Deutſchen ausgeliefert würde,
ward eine Einigung dahin erzielt, daß die Mandate ſo lange bei=
zubehalten
ſeien, bis ſich die Situation geklärt habe.
Schweiz. Der Ständerat bewilliate am 27. einſtimmig einen
außerordentlichen Kredit von 7600000 Fres. für die Kriegsbereit=
Der Nationalrat erteilte dem Bundesrat einſtimmig die
ſchaft.
Ermächtigung, für den Fall, daß vor dem nächſten Zuſammentritt
der Bundesverſammlung der Handelsvertrag mit Italien unter=
zeichnet
werde, denſelben unter dem Vorbehalt der Gegenſeitigkeit
ſofort in Kraft zu ſetzen. Der Bundesrat ſoll jedoch die Bundes=
verſammlung
ſofort zur Ratiſikation des Vertrags einberufen.
England. Das amtliche Blatt veröffentlicht einen Brief der
Königin an den Miniſter des Innern, worin ſie in ihrem und der
Jhrigen Namen tiefe Dankbarkeit und Sympathien allen Unter=
thanen
für die anläßlich des Hinſcheidens des Herzoes von Clarence
vewieſene Teilnahme ausdrückt. Obwohl die Pflichten der Verant=
wortlichkeit
der Köniain infolge ihrer Stellung große ſeien, bittet
ſie Gott, ihr Geſundheit und Kraft zu gewähren, um für das Wohl
des teueren Vaterlandes, ſo lange ihr Leben währe, arbeiten zu
können.
Der Mancheſter Courier bringt die Nachricht, die Königin
ſei ſehr leidend und ſeit dem Tode des Herzogs von Clarence voll=
ſtändig
gebrochen.
Italien. Der Moniteur de Rome' ſchreibt, die Zulaſſung
der Redemptoriſten in Bayern ſei ein Akt der Gerechtigkeit,
welcher von anderen deutſchen Staaten nachgeahmt werden wird.
Den Redemptoriſten müßten aber die Jeſuiten auf dem Fuße
folgen.
Spanien. Die Verlängerung des ſpaniſch=ſchweizeriſchen
Handelsvertrages iſt unterzeichnet worden. Die Dekrete über die
Verlängerung der Handelsverträge mit Schweden, Norwegen und
Italien werden dem Vernehmen nach am 1. Februar d. J. ver=
öffentlicht
werden.
Die Regierung beſchloß in anbetracht des internationalen Cha=
rakters
der anarchiſtiſchen Bewegung diejenigen Verſonen, welche
ſich Eingriffe in die freie Ausübung der Arbeit zu Schulden kommen
ließen, kriegegerichtlich aburteilen zu laſſen.
Rußland. Die Kaiſerin, die der Tod des Großfürſten Kon=
ſtantin
aufs tiefſte erſchüttert hat, iſt, nach einer Petersburger
Meldung vom 27., aufs neue genötiat, das Zimmer zu hüten.
Trotzdem in letzter Zeit den Notleidenden energiſcher beige=
ſprungen
wird, lauten die Berichte immer verzweifelter. Zum
Hunger tritt außergewöhnlich ſtrenge Kälte (25-30 Grad) hinzu.

Nr. 24

Brennſtoff fehlt vielfach, bezw. kann aus Mangel an Pferden an
vielen Stellen nicht hereingebracht werden. So nützt auch manchen
Notſtandsbezirken die Erlaubnis des Domänenminiſteriums nicht
viel, die Kronwälder auszubeuten. Den Bauern im Gouvernement
Ufa wurde ſogar geſtattet, Blätter ſowie junge Schößlinge der
Kronwälder' zu Viehfutter zu verwenden.
Von 14000 nach Sibirien ausgewanderten Bauern ſind bereits
Hunderte geſtorben, die Ueberlebenden ſind obdachlos.
Bulgarien. Zum Geburtstage des deutſchen Kaiſers hatten
die auswärtigen Vertretungen in Sofia ihre Flaggen gehißt. In
der proteſtantiſchen Kirche fand in Gegenwart des Miniſters des
Auswärtigen, Grekow. Feſtgottesdienſt ſtatt. Die deutſche Kolonie,
die Regierung. die Hofbeamten übermittelten ihre Glückwünſche,
auch im Namen des Fürſten, dem deutſchen Vertreter. Der Fürſt
machte bei dieſer Gelegenheit der deutſchen Schule eine beträchtliche
Geldſpende.
Türkei. Anläßlich des Geburtstages des Kaiſers wurde am
27. vormittags ein Gottesdienſt in der Botſchaftskirche abgehalten.
Später fand Empfang der Kolonie durch den Botſchafter ſtatt.
Der Sultan gratulierte durch Munir und Schakir Paſcha, während
ein türkiſches Krieasſchiff 21 Salutſchüſſe abgab. Nachmittags be=
ging
der deutſche Handwerkerverein die Feier durch ein Feſteſſen im
Saale des deutſchen Vereins Teutonia.
Bei den Feſtlichkeiten zu Ehren des Prinzen Carl von Hohen=
zollern
entging der Sultan einem ernſten Unfall nur dadurch, daß
der Prinz einen auf den Sultan ſtürzenden Wandſchirm auffing.
Der Sultan verlieh dem Prinzen die Rettungsmedaille und den
Kordon des Osmanieordens. Der Prinz reiſte am 26. nach
Athen ab.
Vereinigte Staaten. Eine Depeſche des Vertreters der
Union, Eaan, beſtätiat den bereits gemeldeten Inhalt der Antwort
Chiles auf das Ultimatum der Unionsregierung.
Der Vertreter Chiles in Waſhington, Montt. erklärt dagegen,
wie vom 27. berichtet wird, er habe keine Information erhalten,
daß die chileniſche Regierung die Forderungen Nordamerikas be=
willige
.
Aus Waſhington wird vom 28. gemeldet, Präſident Harriſon
habe in einer Verſammlung des Komités für auswärtige Beziehungen
zugegeben, daß er die Antwort Chiles auf das Ullimatum vor dem
Erlaß der Botſchaft an den Kongreß erhalten habe.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 29. Januar.
Bei dem Feſtmahl im Darmſtädter Hofu zur Feier des
Geburtstags Sr. Mai. des Kaiſers brachte Se. Exz. Herr
Staatsminiſter Finger nachſtehenden Toaſt auf Se. Majeſtät aus:
Meine Herren!
Wenn wir Kaiſers Geburtstag feiern, ſo hat dies für uns
Deutſche der Neuzeit eine doppelte Bedeutung: Wir feiern in dem
Kaiſer den verordneten Träger der wieder hergeſtellten Reichsgewalt,
die Verſoniſikation der wieder gewonnenen politiſchen Einheit der
Nation; zum anderen aber bringen wir bei dieſer Feier der Perſon
des Kaiſers unſere ehrerbietigſte Huldigung und die erneute Ver
ſicherung unſerer unverbrüchlichen Treue gegen Kaiſer und Reich
entgegen.
Kaiſer und Reich
das ſind Vorſtellungen und Begriffe,
welche nach der geſchichtlichen Entwicklung unſeres Volkes ſich weder
in unſeren Empfindungen noch in unſerem Denken von einander
trennen laſſen.
Als im Beginn unſeres Jahrhunderts das alte morſche Reich
zuſammenbrach und Kaiſer Franz II. der Kaiſerwürde entſagte, da
waren es nicht wenige unter den Edelſten der Nation, welche trotz
allem vorhergegangenen Jammer die Hoffnung auf Kaiſer und
Reich als rettenden Zukunftsgedanken feſthielten, und als dann die
Abſchüttelung des fremden Joches der Wiederherſtellung eines ein=
heitlichen
Bandes um die deutſchen Stämme die Wege öffnete, da
waren es wiederum nicht wenige der Beſten, welche ſich die politiſche
Neugeſtaltung des Vaterlandes nur als Reich mit dem Kaiſer an
der Spitze vorzuſtellen vermochten.
Es kam nicht ſo. die gerechten Anſprüche der Nation auf Ver=
einigung
in einen feſten Staatskörper wurden nicht befriedigt, viel=
mehr
durch eine Einrichtung abgefunden, welche weit mehr ein
Hindernis als eine Förderung der nationalen Entwicklung bildete.
Als dann die Ereigniſſe des Jahres 1848 dem deutſchen Volke
die Möglichkeit gewährten, ſeine Stimme über eine neue Ordnung
der politiſchen Verhältniſſe hören zu laſſen, da beſchloß die Ver=
ſammlung
ſeiner Vertreter eine Verfaſſung, welche die Beſtimmung
enthielt: Das Reichsoberhaupt führt den TitelKaiſer der Deutſchen
Dieſe Verfaſſung blieb auf dem Papiere: erſt Blut und Eiſen
ſollten unſerem Volke die erſehnte Einheit bringen. Als nun da
im Juli 1870 die Heere hinauszogen gegen den alten ſchlimmen
Feind, da zog mit ihnen die Hoffnung hinaus, daß ſie aus dem
gerechteſten aller Kriege als Siegespreis das geeinte Reich, und an
ſeiner Spitze den Kaiſer heimbringen möchten. So geſchah es:
ſchon am 18. Januar 1871 wurde in dem Königsſchloſſe zu Ver=

[ ][  ][ ] ll. 5) 14) 540 30 145 118 50 18 2 110 118 42 30 25) 322 340 ) 4 115 52 36) 2. 4. 315 z45 3½ 8. 125,
158 22 ⁄t₈ 328 343 5 18. 912) 2 2.

Re
ſailles von den dort Verſammelten das erſte Hoch auf den Deutſchen
Kaiſer ausgebracht.
Seitdem wird alljährlich in allen Gauen des Vaterlandes die
Wiedergeburt des Reiches und das Geburtsfeſt ſeines Oberhauptes
als des Sinnbildes der nationalen Einheit gefeiert. Doch Gott ſei
dank, der deutſche Kaiſer unſerer Tage iſt nicht bloß Shmbol der
ſEinheit, wie dies die Kaiſer der letzten Leiten des alten Reiches
waren, er iſt das mit der notwendigen Macht und den notwendigen
Herrſcherrechten ausgeſtattete wirkliche Oberhaupt der Nation; um
ihn ſcharen ſich Fürſten und Völker zu gemeinſamem Thun und
Schaffen, zu einmütigem Schutze des Vaterlandes und zur gemein=
ſamen
Pflege der Wohlfahrt des Volkes.
Groß und ſchwer ſind die Aufgaben, welche hiernach auf die
Schultern unſeres Kaiſers gelegt ſind, verantwortungsvoll iſt das
Amt, deſſen er zu walten hat. Da iſt es denn ein gütiges Geſchick
geweſen, welchem wir zu danken haben, daß dem unvergeßlichen
Gründer des Reichs und ſeinem erhabenen Sohne in der Perſon
Wilhelms 11. ein Kaiſer gefolgt iſt, welcher mit ausgezeichneten
Gaben des Geiſtes, mit ſeltener Willenskraft und mit hoher Pflicht=
treue
ausgerüſtet, das Szepter des Reiches in feſter Hand hält,
unermüdlich den höchſten Zielen nachſtrebt und die ſichere Gewähr
bietet, daß es allen Schwierigkeiten und Hinderniſſen, allem Zweifel
und allem Kleinmut zum Trotz vorwärts und nicht rückwärts gehen
wird mit unſerem Reiche.
Dankerfüllt und hoffnungsfreudig laſſen Sie uns daher an dem
heutigen Geburtsfeſte unſeres Kaiſers auf denſelben hinſchauen und
die guten Wünſche, welche wir allezeit für Kaiſer und Reich au
dem Herzen haben, in dem gewohnten Rufe zum Ausdruck bringen:
Seine Majeſtät der Deutſche Kaiſer, König Wilhelm II. von
Preußen, lebe hoch!
Der Toaſt des Herrn Beigeordneten Lauteſchläger auf Se.
Königl. Hoheit den Großherzog hatte der D. 8tg.- zufolge nach
ſtehenden Wortlaut:
Meine Herren!
Der lebhaſte Beifall, welchem Sie den Worten Sr. Exzellenz
gezollt haben, bezeugt wiederholt, wie berechtigt und wie volks=
tümlich
die Feier des heutigen freudigen Tages iſt. Der Gedanke
an den thatkräftigen, alle Gebiete ſeines Reiches mit wohlwollendem
Auge überwachenden und ſchützenden Herrſcher, der Gedanke an
das geeinte mächtige Deutſche Reich, für deſſen Wohlfahrt er im
Verein mit den übrigen deutſchen Fürſten unermüdlich ſorgt, muß
ja das Herz jedes guten Deutſchen freudig erregen.
Aber auch dieſer Fürſten, der getreuen Foͤrderer der wohl=
wollenden
Pläne ihres Kaiſers, gedenkt der Deutſche mit herzlichem
Vertrauen und inmiger Liebe. So wir insbeſondere unſeres allver=
ehrten
Großherzogs.
Allezeit getreu zu Kaiſer und Reich ſtehend, die allgemeinen
Intereſſen des Reiches fördernd, widmet er ſeinem Heſſenland die
eingehendſte, wohlwollendſte Sorgfalt. Davon zeugt die freudige
Entwickelung von Handel und Verkehr, das Aufblühen der Gewerbe
und der Schulen, der hohe Stand von Kunſt und Wiſſenſchaft in
unſerem Heſſenlande. Von der Pflege der letzteren giebt u. a. der
in Ausſicht genommeie Bau eines Muſeums in der Reſidenz Kunde.
Ein Bau des Friedens auf der Stätte eines den Werken des
Krieges gewidmet geweſenen Gebäudes, wird er beredtes Zeugnis
ablegen von dem Streben unſeres geliebten Fürſten, die Woylfahrt
ſeines Volkes im Innern zu mehren, für deſſen Schutz nach außen
unter der mächtigen Hand des Kaiſers er nicht minder Sorge tragt.
Mit ihm wird ſtets die Liebe ſeines Volkes ſein.
Meine Herren, ich bitte Sie, die Gefühle für unſeren hochver=
ehrten
Fürſten zuſammenzufaſſen in dem Rufe:
Se. Königl. Hoheit der Großherzog lebe hoch!
Beide Toaſte fanden, wie bereits geſtern erwähnt, den leb=
hafteſten
Beifall der Anweſenden.
Die Mittwoch abend vom Kriegerverein Darmſtadt
in den Räumen des Rummelbräu; veranſtaltete Feier zum
Geburtsfeſte Sr. Maieſtätdes Kaiſers war von Mit=
134 gliedern und Freunden des Vereins ſehr zahlreich beſucht und nahm
einen in jeder Hinſicht glänzenden Verlauf. Auf der Bühne waren
22) in Tannengrün und Blattpflanzen die lorbeerbekränzten Büſten
26 Sr. Majeſtät des Kaiſers und Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs
aufgeſtellt. Nachdem die Feier mit der Quverture zu Dichter und
515) Bauer; eingeleitet worden war, ergriff der Präſident des Vereins,
650) Dr. Reulinç, das Wort, um die Gäſte willkommen zu heißen und
digl für ihr Erſcheinen zu danken, zugleich die Ueberzeugung ausſprechend,
daß ſich die heutige Feier würdig an die der vorigen Jahre an
ſchließen werde. Im weiteren führte Redner aus, an die Trauer=
feier
um Moltke und an diejenige auf den Schlachtfeldern Frohn=
hofens
. ſowie an die Feier des Geburtsfeſtes Sr. Königl. Hoheit
190) unſeres Landesherrn erinnernd, daß die Feſtlichkeiten des Vereins
teils der Trauer, teils der Freude, dem Scherz und dem Ernſt
22 gewidmet ſeien. Jedem von uns thue es einmal not, die ALühen
der Arbeit zu ver,eſſen, die Alltäglichkeit abzuſchütteln, ſich zu
ſammeln und=Umſchau zu halten; zu einem Umblick aber ſei der
heutige Tag beſonders geeignet. Mit hoher Freude können wir
auf den jetzigen Stand unſeres Kriegervereinsweſens blicken, das

24
309
dank der Huld Sr. Maſeſtät zu einem ſolchen Gedeihen gelangt
und zu einem wichtigen Faktor geworden iſt, der eine Schutzmauer
gegen innere und äußere Feinde bildet. Redner ſchaut dann zurück
auf die Zeit des Niedergangs und der Zerſplitterung des deutſchen
Volkes. auf die Zeit der Befreiungskriege, der Morgenröte des
neuen deutſchen Reiches, um dann der Thaten Kaiſer Wilhelms 1
und ſeiner Helden im Kriege von 1871 zu gedenken, die zur Auf=
erſtehung
des jungen Reiches in Verſailles führten. Unſere Pflicht
ſei es, immer auf dieſe Zeit wieder hinzuweiſen, nicht um des
Ruhmes willen, ſelbſt dabei geweſen zu ſein, ſondern um das
deutſche Volk zu ermahnen, an dem zu halten, was Mut und Kraft
errungen und fortwährend zu wirken und zu ſchaffen für das Wohl
des Vaterlandes. Ebenſo wie Kaiſer Wilhelm 1. ſei auch unſer
jetziger Kaiſer mit Erfolg bemüht, in Werken des Friedens für das
Wohl ſeines Volkes thätig zu ſein und erwähnt Redner als die
jüngſten derſelben die Erneuerung des Dreibundes und der Han=
delsverträge
. Mit einem dreifachen Hoch auf Se. Majeſtät den
Kaiſer, in welches die Anweſenden begeiſtert einſtimmten und daran
anſchließend die Humne ſtebend ſangen, ſchloß Redner ſeine warme
Anſprache. Den Toaſt auf Se. Königl. Hoheit den Großherzog,
als Mitbegründer des deutſchen Reiches und wackeren Kämpfer in
ſchweren Zeiten, brachte Herr Hauptmann d. L. Waldecker aus. Die
Aufforderung zu einem dreifachen Hoch auf denſelben fand kräftigen
Widerhall und wurde darauf Heil, unſerm Fürſten, Heil ſtehend
geſungen. Im Laufe der Feier wurde folgendes Telegramm an
Se. Majeſtät den Kaiſer abgeſandt: Die unter Leitung des Krieger=
vereins
Darmſtadt zur Feier Allerhöchſten Geburtstages vereinigte
Feſtverſammlung ſendet Ew. Majeſtät unterthänigſte Glückwünſche.
Auf das Heer und die Marine toaſtete Kamerad Engel und auf
Se. Exz. Generallieutenant von Bülow Herr Oberſt Gerlach. Die
Jugend ließ Kamerad Feldpuſch und das Heſſenland Se. Exz.
Generallieutenant von Bülow hochleben, welcher für die Einladung
und für die auf die Armee und deren Helden geſprochenen warmen
Worte dankte. Zu einem Hoch auf die Offiziere forderte Kamerad
Leonhardt auf und Kamerad Engel, nachdem er ein Telegramm eines be=
freundeten
Wiener Kriegervereins verleſen, welcher den heſſiſchen Kame=
raden
ein donnerndes Hoch zu dem heutigen Feſte übermittelte, zu
einem Hoch auf die öſterreichiſchen Pameraden. Die heſſiſchen
Frauen feierte in einem launigen Trinkſpruch Se. Exz. von Bülow
und auf das Blühen und Gedeihen der deutſchen Jugend toaſtete
noch Kamerad Grein. Herr Rechtsanwalt Hoffmann ſchloß die
Reihe der Reden mit einem Hinblick auf die Zeit, wo das deutſche
Volk mit Begeiſterung dem König von Preußen und dem deutſchen
Kronprinzen in Berlin zuſbelten, als der Krieg von Frankreich
erklärt war, in der Hoffnung auf den Sieg und ein einiges deutſches
Reich. In die ausgebrachten Toaſte ſtimmte die zahlreiche Ver=
ſammlung
mit begeiſterten Hochrufen ein. Durch die Mitwirkung
des Herrn Hofopernſängers Mayer, welcher einige patriotiſche
ſehr beifällig aufaenommene Lieder ſpendete, und durch die wackeren
Leiſtungen der Darmſtädter Civil=Kapelle wurde weſentlich zum
Gelingen der Feier beigetragen. An dieſelbe ſchloß ſich ein ſolonner
Ball, welcher die Tanzluſtigen noch lange in beſter Stimmung zu=
ſamn
enbielt.
H. W. Die am Dienstag. den 26. ds. Mts., zur Vorfeier des
Geburtstags Sr. Mai. des Kaiſers von dem evangeliſchen
Arbeiter=u. Handwerkerverein unter Teilnahme des deutſchen
Volksvereins abgehaltene Feſtverſammlung geſtaltete ſich zu einer
erhebenden, patriotiſchen Feier. In dem feſtlich dekorierten Saale
des Feierabend: war die Büſte des Kaiſers auf der dortigen, mit
Blumen und Pflanzen reich geſchmückten Bühne aufgeſtellt. Eröffnet
wurde die Verſammlung durch den 1. Vorſitzenden Herrn Geh.
Oberkonſiſtorialrat Buchner mit Begrüßung der Anweſenden. Hier=
auf
wurde das Lied: Vater, kröne Du mit Segen unſern Kaiſer
und ſein Hausr von den Anweſenden gemeinſam geſungen. Der
nunmehr folgende Vortrag des Herrn Pfarrer Grünewald von
Dieburg Wie iſt Deutſchland groß geworden; war dazu geeignet,
das Intereſſe der Zuhörer bis zum Schluſſe in hohem Maße zu
feſſeln. Der Herr Vortragende ſchloß mit einem Hoch auf Se. Mai.
den Kaiſer, in welches alle mit großer Begeiſterung einſtimmten,
worauf die Nationalhymne ſtehend mit Muſikbegleitung geſungen
wurde. Stürmiſchen Beiſall erregte das Verleſen eines Telegramms
an Se. Majeſtät, welches am folgenden Morgen abgeſandt wurde,
dasſelbe hat folgenden Wortlaut:
Ew. Majeſtät ſenden wir in Verſicherung der aufrichtigſten,
unvergänglichen Treue, zum heutigen Tage die ehrfurchtvollſten
Segenswünſche. Gott ſegne unſern Kaiſer. Der evang. Arbeiter=
und Handwerkerverein Darmſtadt.
A. Buchner, 1. Vorſitzender.
C. Wagner, 2. Vorſitzender.
H. Welker, 1. Schriftführer.
Die durch den Sängerchor mit gewohnter Präziſion unter
Leitung ſeines Dirigenten, Herrn Reallehrer Stumpf, zu Gehör
gebrachten Chöre, die muſikaliſchen, ſowie ernſte und heitere Vor=
träge
bewährter Kräfte verſchönten die in allen Teilen ſo wohl
gelungene Vorfeier. Es ſei an dieſer Stelle noch darauf hinge=

wieſen, daß die Hauptfeier Sonntag, den 31. d. M., auf Breiden=
bachs
Felſenkeller ſtattfindet. Wie aus dem hierzu beſtimmten Pro=

[ ][  ]

310
gramm erſichtlich. verſpricht auch dieſer Familienabend den Beſuchern
ein unterhaltender zu werden. Ueber Näheres verweiſen wir auf Krantz u. Co. in Nordhauſen iſt die ſtaatliche Erlaubnis zur An=
die
heutige Anzeige in dieſem Blatte.
Der Profeſſor der Maſchinenbaukunde an der hieſigen Tech=
niſchen
Hochſchule, Herr E. Brauer, hat, dem Vernehmen nach.
einen Ruf an die Techniſche Hochſchule nach Karlsruhe erhalten
und angenommen.
(D. 8tg.)
für Leinen zu veranſtaltenden Karneval=Zug ausgegebenen zuſteigen. Die Anlagekoſten ſind auf rund 30000- M. berechnet.
Steuerzettel nur ſehr ſpärlich mit kleinen Beiträgen und
leider oft unfrankiert zurückgelangen. In früheren Jahren konnte des Erzherzogs Franz Salvator. Tochter des Kaiſers) iſt beute
der Verein ſich eines beſſeren Erfolges rühmen. Soll der angeſtrebte
Zweck, die geſammelten Gelder für einen Karneval=Zug bei Darm=
ſtädter
Geſchäftzleuten wieder zu verausgaben, wirklich erreicht
werden, dann wird um baldige Rückgabe der mit möglichſt hohen durch Kardinal Gruſcha getauft werden.
Beiträgen ausgefüllten Steuerzettel, aber ſvielleicht unter ent=
ſprechender
Kürzung der gezeichneten Summe um den Frankierungs=
Betrag) in portofreier Sendung gebeten.
Vom roten Kreuz dahier fand ſich geſtern abend ein große Ver=
ammlung
im Gaſthaus Zum weißen Schwanen; ein, um hiervon verfügte der akademiſche Rat der Univerſität deren
Kaiſers Geburtstag zu feiern. Der ziemlich geräumige Schließungzzwelche anſtandslos durchgeführt wurde.
Saal konnte die Erſchienenen kaum alle faſſen. Durch den Choral
brachte, die in einem begeiſterten Hoch auf den Kaiſer zum Aus= Errichtung eines Sanitätswachcorps.
druck kam; unter Begleitung des Voſaunenchors ſchloß ſich hieran
der Geſang Heil dir im Siegerkranz; Im Laufe des Abends des verhafteten Rayſergeht, wie der Köln. Itg.- berichtet
wurde noch manches Hoch; ausgebracht; beſonders freudig wurde wird, hervor, wer die Perſönlichkeiten waren, mit denen Kayſer
eingeſtimmt auf das Sr. K. H. des Großherzogs. Zwei Geſang=
vereine
wechſelten mit dem Poſaunenchor in hübſchen Liedervor= daß er ſo lange ſein Treiben ſtraflos fortſetzen konnte. Die Haus=
trägen
ab. Nicht unerwähnt ſoll bleiben, daß Herr Mühlen= ( wirtin nannte als Freunde, mit denen er verkehrte, den Deputierten
beſitzer Chr. Appel es herrlich verſtand, die gehobene Stimmung Millerand, den Paͤriſer Bürgermeiſter Beurdeley, Sigismund La=
der
Verſammlung für einen ſchon Jahre lang leidenden hilfs= croir, Savoie, Kabinettschef des Juſtizminiſters ' und den Miniſter
über 21 M. zu ſammeln. -- Das Bier aus der Brauerei ,8ur ſ vor Verfolgungen geſichert ſei.
Krone' in Darmſtadt war auch ganz vorzüglich, und war es ſchon
etwas ſpät, als die letzten Gäſte den Feſtſaal verließen.
1. Mainz. 27. Jan. Wegen der Abhaltung des 11. deutſchen
Bundesſchießens in hieſiger Stadt fand geſtern abend eine
Verſammlung des vorbereitenden Komites ſtatt, in welcher über
das Reſultat der bisherigen Zeichnungen zum Garantiefonds berichtet
wurde. Derſelbe hat eine Höhe von M. 164000 erreicht und ſoll
zunächſt die Finanz=Kommiſſion für das Feſt gebildet werden und
unter deren Mitwirkung der Vorſtand der Schützengeſellſchaft für
Einholung weiterer Beichnungen bemüht bleiben. Die Konſtituierung
des Zentral=Komites ſoll in einer weiteren, in 14 Tagen abzuhalten=
den
Verſammlung erfolgen.
4 Mainz. 27. Jan. Kurz vor dem die militäriſche Kaiſers.
Geburtstagsſeier heute morgen ihren Anfang nahm und auf den
Straßen eine große Bewegung herrſchte, ertönten Feuerſignale, die
ein großes Schadenfeuer inmitten der Altſtadt meldeten. In den
Werkſtatt= und Lagerräumen einer dem Militärkaſino gegenüber
gelegenen Möbelfabrik in der Schillerſtraße war Feuer ausgebrochen,
welches ziemlich große Warenvorräte in Aſche legte. Nachdem es
an rechtzeitiger Hilfe nicht fehlte, bedurfte es wegen der die Brand=
ſtelle
engeinſchließenden Nachbargebäude großer Anſtrengung, das
4
Feuer auf ſeinem Herd zu dämpfen. Der Brand iſt infolge Ex=
ploſion
einer Lampe entſtanden.
Der unter dem Verdacht der Ermordung des Heidesheimer
Jagdſchützen Eſchborn in Unterſuchung gezogene Bewohner von
Heidesheim wurde heute nach vierwöchentlicher Unterſuchungshaft
wieder außer Verfolgung geſetzt, da er in der Lage war, dürch
Zeugen ſein Alibi zu beweiſen. Die Familie des Mannes ſoll durch
die lange Dauer der Unterſuchungshaft in große Not geraten ſein.
L. Aus Rheinheſſen, 27. Jan. Auf dem bei Sörgenloch
gelegenen Wohlheimerhof iſt man beim Sandgraben auf ein großes
fränkiſches'Maſſengrab geſtoßen. Außer einigen 20
Skeletten fand man bis jetzt verſchiedene Schwerter und einige mit
Verlenſchnüren umhangene Halswirbel.
Berlin. Die Miſtglieder der Berufsgenoſſenſchaften
ſind nach 8 71 des Unfallverſicherungs=Geſetzes verpflichtet, binnen
ſechs Wochen nach Ablauf des Rechnungsjahres, alſo bis Mitte
Februar, den Genoſſenſchaftsvorſtänden ihre Lohnnachweiſungen
einzureichen, damit die alljährliche Verteilung der Geſamtumlage
auf die einzelnen Mitglieder' geſchehen könne. Leider wird dieſe
Vflicht oft verſäumt. Und doch handeln die Mitglieder unter das
Unfallverſicherungs=Geſetz fallender Gewerbe nicht nur in ihrem
eigenen Intereſſe, ſondern auch in dem ihrer Berufsgenoſſen, wenn
nie den Organen der Genoſſenſchafteu durch rechtzeitige Einſendung
gewiſſenhaft angefertigter Lohnnachweiſungen die Möglichkeit geben,
die Verteilung der Laſten ohne Verzögerung und in gerechter Weiſe Freitag, 29. Januar:
zu bewirken.

Nr. 24
Vom Harze, 27. Januar. Der Maſchinenfabrik von Schmidt,
lage einer Fahrſtuhl=Vorrichtung an den Roßtrappen=
felſen
erteilt worden. Die Vorrichtung ſoll zwiſchen der Teufels
brücke und dem Gaſthauſe Königsruhe hinaufführen wo der Felſen
ſaſt 160 m ſenkrecht von dem Böden emvorſteigt. Der Stuhl ſoll
durch Waſſerkraft betrieben werden ſo daß immer ein Stuhl ouf=
DN. Von dem kleinen Rat der Darmſtädter Narrhalla und einer abſteigt. Die Fahrzeit iſt auf zwei Minuten berechnet,
(Hug=Verein) wird uns mitgeteilt, daß die zum öweck der Beihilfe während man jetzt¼ Stunden braucht, um die Schurre' hinauf=
Wien, 27. Jan. Die Erzherzogin Marie Valerie (Gemahlin
früh von einem Töchterchen entbunden worden. Mutter und Kind
befinden ſich wohl. Die Prinzeſſin wird die Namen Franziska
Joſepha Eliſabeth Valerie führen und vorausſichtlich am Samstag
Wien, 28. Jan. Der bekannte Finanzmann Louis Haber
iſt im Alter von 88 Jahren geſtorben.
Turin, 26. Januar. Die Univerſitäts=Studenten
1 Arheilgen. 28. Januar. Auf Anregung des Zweigvereins ſetzten heute ihre Demonſtrationen fort. Sie beaaben ſich nach der
Ingenieurſchule und verhinderten dort die Vorleſungen. Inſolge
Venedig. 27. Januar. In der geſitrigen Sitzung genehmigte
Ich bete an die Macht der Liebe; eröffnete der hieſige Poſaunen= die Sanitätskonferenz das allgemeine Reglement, ebenſo
chor die Feſtlichkeit. worauf Herr Pfarrer Fuchs durch eine herr=U dasjenige über die Suezkanaldurchfahrt während ider Quarantäne,
liche Feſtrede die ganze Verſammlung in eine echte Feſtſtimmung das Reglement des Sanitätsdienſtes der Wallfahrten, ſowie die
Parts, 27. Januar. Aus den Mitteilungen der Hauswirtin
in Verbindung ſtand und denen er wahrſcheinlich zu verdanken hat,
bedürftigen Mann auszunützen; er hatte die Freude für denſelben Fallières ſelbſt und gab an, daß Kayſer durch ihre Vermittelung

[1553

Todes=Anzeige.
Gett dem Allmächtigen hat es gefallen, unſern innigſt=
geliebten
Gatten, Bruder, Schwager und Onkel,
Herrn Georg Joseph Mathes,
heute Nacht nach kurzem, ſchwerem Leiden in ein beſſeres
Jenſeits abzurufen.
Darmſtadt, 28. Januar 1892.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Samstag den 30. d. M., Nach=
mittags
nach 3 Uhr, in Bingen ſtatt; die Abholung der Leiche
vom Sterbehauſe, Wittmannsſtraße 17. zum Heſſiſchen
Ludwigsbahnhof geſchieht Vormittags um 11 Uhr.

[1554
Todes=Anzeige.
Schmerzerfüllt theilen wir Freunden und Bekannten
hierdurch mit, daß unſer innigſt geliebter Gatte, Vater,
Schwiegervater, Großbater, Bruder, Onkel und Schwager
Talob Ereitwieser,
Mühlenbesitzer,
nach kurzem, ſchwerem Leiden geſtern Abend 6½ Uhr
ſanft eniſchlafen iſt.
Ober=Ramſtadt, den 28. Januar 1892.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Samstag Nachmittag 3 Uhr in
Ober=Ramſtadt ſtatt.

Stadt Pfungſtadt

Tageskalender.
Verſammlung des Ortsgewerbvereins in der

Druck und Berlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wüttich.

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