0
⁵⁄₈
2)
5 1
28₈
33
38
en=
4
3½
53
½7
3
43 6
11
2130
2ge
11½
Afs1
25
A7
140
„.
RLvvETLU TRUUIUIN
Abonnement=preis
dierteljährlich 1 Mark 50 Pf.
halb=
ährlich 8 Mark inel. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
Emtern Beſtellungen
entgegenge=
nommen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtaufſchlag.
155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
4
Inſerate
für das
wochentl. Gmal erſcheinende Tagblatt
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſowie auswärth
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Areisamts. des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
M. 23.
Donnerstag den 28. Januar.
1892.
Brkanntmachung
der Einlräge in das Handeſs=Regiſter.
Vom 18. Januar 1892.
Die Firma ,A. Ulzhöfer” hier und die Prokura der Adam Ulzhöfer
Ehe=
frau, Johannette geb. Stiehl daſelbſt, ſind erloſchen.
Louis Jacob hier iſt in die Firma „J. G. Jacob= daſelbſt als Theilhaber
eingetreten. Die demſelben ertheilte Prokura iſt hierdurch erloſchen; dagegen hat,
die Ehefrau des Theilhabers Johann Georg Jacob hier Prokura erhalten. Jeder
Theilhaber iſt in Vertretung und Zeichnung der Firma gleichberechtigt.
Vom 20. Januar 1892.
Die Firma „Gebrüder Hemmerde= hier iſt in Folge Beendigung der
Liqui=
dation erloſchen.
Chriſtian Creter hier beireibt daſelbſt unter der Firma „ Chr. Creter” ein
Handelsgewerbe.
Darmſtadt, den 20. Januar 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
[485
Dr. Berchelmann.
Vergebung von Schloſſer=
Arbeiten.
Die Herſtellung und Einrichtung der
Kühlhausgellen im neuen Schlachthofe
ſoll im Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 13. Februar d. 33.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 26,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 23. Januar 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. E.:
Riedlinger, Beigeordneter. 1486
Donnerstag den 11. Februar 1892,
Vormittags 10 Uhr,
vor dem Großherzoglichen Amtsgerichte
hierſelbſt, Hügelſtraße 3133, Zimmer
Nr. 20, anberaumt.
Darmſtadt, den 25. Januar 1892.
Kümmel,
Gerichtsſchreiber des Großherzoglichen
Amtsgerichts I.
[148]
Die Holzverſteigerung
vom 25. l. Mts. wird hierdurch mit dem
Anfügen genehmigt, daß die Abfuhrſcheine
vom 3. Februar l. J. durch
Großherzog=
liches Rentamt Darmſtadt ausgegeben
werden, und die Ueberweiſung tags
dar=
auf, morgens 7 Uhr, ſtattfindet.
Ober=Ramſtadt, am 26. Januar 1892.
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
Krauß.
11489
Konkursverfahren.
In dem Koukursverfahren über das
Vermögen des Holz= und Steinwaaren=
Händlers Karl Hoffmann zu Darmſtadt
iſt zur Prüfung der nachträglich
ange=
meldeten Forderungen Termin auf
Der Bedarf an
Borſtenwaaren
für 1892ſ93, beſtehend aus:
770 Haarbeſen, 96 Schrubbern und
24 Handfegern,
für die Garniſon=Anſtalten hierſelbſt und
lauf dem Artillerie=Schießplatz bei
Darm=
ſtadt ſoll in öffentlicher Submiſſion
am 5. Februar d. Js., Vormittags
10 Uhr,
in unſerem Geſchäftszimmer vergeben
wer=
den, woſelbſt die Bedingungen hzur
Ein=
ſicht ausliegen.
Garniſon=Verwaltung
l488
Darmſtadt.
Verbeſſerte Theerſeife
aus der Königl. Hofparfümeriefabrik
C. D. Nunderkich, Nürnberg.
Seit 29 Jahren mit größtem Erfolg
eingeführt und von Aerzten empfohlen;
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Darm=
ſtadt bei Herrn Adolé Walehner,
vormals E. Scharmann,
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lieferant, Ludwigsplatz 1.
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Samenhandlung,
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per Hektoliter 55 Pfa., bei 10 Hectoliter
[1244
50 Pfg.
Vor Residonnk alender
Er 1892
iſt erſchienen und 4740 Pfa. bei
der Expedition d. Bl. zu beziehen.
44
29.
29
Bayorsschehatienborbrauere
Aschaſtemburg,
Hoflieferant Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs von Heſſen und
bei Rhein ꝛc.,
prümirt auf verſchiedenen Ausſtellungen des Inlandes und Auslandes.
Wir geben hierdurch bekannt, daß wir mit dem heutigen Tage bei den Herren
Urich & Amendt, Kiesſtraße Nr. 27. Darmatadt, eine Haupt=
Miederlage unſeres
vorzüglichen GepurtLirres
ſowohl in Fäſſern wie in Flaſchen errichtet und genannten Herren den
Alleinver=
kauf in Flaſchen für Darmſtadt und Umgegend übertragen haben.
Unſere ſeitherige Haupt=Niederlage bei Herrn Georg Hettinger, Ballonplatz
Nr. 7. wurde in Folge Hausverkaufs am 1. Januar 1892 aufgehoben.
Aſchaffenburg, den 27. Januar 1892.
Die Direction.
Geſchäfts=Uebergabe und Empfehlung.
Einem verehrlichen Publikum, meinen werthen Stammgäſten und Gäſten
hier=
mit die ergebene Mittheilung, daß ich unterm 30. d. Mis. mein Geſchäftslokal
Kiesſtraße Nr. 27, käuflich an die Herren Ulrich C Amendt abgetreten habe.
Dieſelben werden die von mir betriebene Reſtauration in derſelben Weiſe
fort=
jühren wie ſeither.
Indem ich für das mir ſeither geſchenkte Vertrauen und Wohlwollen meinen
verbindlichſten Dank ſage, bitte ich dasſelbe auch auf meinen Nachfolger geneigteſt
Hochachtungsvoll
übertragen zu wollen.
Wülh. Eugeltor.
Bezugnehmend auf Vorſtehendes empfehlen wir uns einem hochverehrlichen
Publikum, Gönnern und Freunden zur geneigten Berückſichtigung unter der
Ver=
ſicherung prompter und reeller Bedienung. Gleichzeitig beehren wir uns ergebenſt
anzuzeigen, daß wir für die Folge das ſeit bereits 8 Jahre von Herrn Reſtaurateur
Georg Hettinger verzapfte bayeriſche Exportbier, welches ſich ſeines
vorzüg=
lichen Geſchmackes und ſeiner Güte wegen, einer allgemeinen Beliebtheit erfreut.
zum Ausſchank bringen werden. Schließlich erlauben wir uns noch darauf
auf=
merkſam zu machen, daß wir im Anſchluß an obiges Wirthſchafts=Etabliſſement ein
Flaſchenbiergeſchäft errichtet haben, woſelbſt außer genanntem bayeriſchem
Exportbier auch Lager= und Exportbier der Brauerei W. Rummel, Carl
Fay, ſowie aus der Brauerei zur Krone dahier zum Verſandt gelangen wird.
Niederlagen urſeres bayeriſchen Exportbieres in Flaſchen befinden ſich bei
den Herren:
C. G. Amendt, Molkereiprodulten=Handlung, Grafenſtraße Nr. 20,
Georg Colmar, Cigarren=Handlung, Mathildenplatz,
Ludwig Gerſchlauer, Wein= und Colonialwaarenhandlung, Neckarſtr. 28,
J. Kriegbaum, Colonialwaarenhandlung, Dieburgerſtraße 56,
Paul Merz. Colonialwaarenhandlung, Ecke der Wendelſtadt= u. Landwehrſtr.,
Friedr. Roſt, Kaufmann, Carlsſtraße 61,
Georg Viel, Colonialwaarenhandlung, Eliſabethenſtraße,
Georg Weber, Colonialwaarenhandlung, große Bachgaſſe Nr. 19,
Chriſtian Zimmer, Colonialwaarenhandlung, Heinheimerſtraße 31½
E. Zimmermann, Colonialwaarenhandlung, Soderſtraße 44.
1480
Hochachtungsvollſt
BESS EIGGd.
Niederlage: Ph. Huwerth,
Roß=
dörferſtraße 21.
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grössere Ausgiebigkeit im Verbrauch, g infolge Binrichtung meiner
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Entwieklung des Aromas.
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verſtüchtenden Aromas.
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Ein Versuch wird überzengen.
[1210
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Hechte,
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Weſerſalm,
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Seezungen, Karpfen,
Rothzungen, Breſem,
Cabliau,
Schollen,
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per Pfd. 30 Pf.
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ſine rothbraune Plüſch=Garnitur=
C neu, preiswürdig zu verkaufen.
G. Steingäſſer, Tapezier,
Heinrichſtr. 45. (791
29
Nr. 23
ierdurch erlaube mir ſchon jetzt darauf aufmerkſam zu machen, daß
bei Beginn der neuen Saiſon mein
Conſeclions-Lager
in jedem Geure reich und neu ſortirt ſein wird.
Das Geſchäft wird, den Prinzipien ſeines Gründers getren
ſtets bemüht ſein, bei billigen Preiſen das möglichſt Beſte zu liefern.
Indem ich bitte, das Unternehmen auch fernerhin mit
Wohl=
wollen zu unterſtützen, ſehe geneigtem Zuſpruch gerne eutgegen.
Lous
Preuss
W
104) Liebigſtr. am Wilhelmspl. Part.=
Wohng., 7 Im., Gartenanth. u. Zugehör
per 1. April. Näh. Wilhelminenſtr. 8.
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Vorder=
haus eine Wohnung, beſtehend aus ſechs
Zimmern nebſt Zubehör, für 1. April.
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liche Wohnung, 2. Etage, 5 Zimmer,
Küche, 3 Kamwern, Bleichplatz ꝛc., per
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ſon=
ſtigen Zubehoͤr alsbald od. ſpäter zu vm.
Alles Nähere Erbacherſtr. 51 part.
358) Heinrichſtraße 59 Parterre=
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alsbald beziehbar, zu vermiethen.
362) Soderſtr. 80 Parterre=
Woh=
nung, 5 Zimmer, alsbald zu vermiethen.
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506) Mühlftr. 23 ein großes
Par=
terrezimmer mit ſep. Eingang zu verm.
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Zimmer, Bodenkammern, 2 Keller u.ſw.
mit allen Bequemlichkeiten per 1. April
612) Annaſtr. 40 der untere Stock
6 Zimmer, Küche und alles Zubehör mit
Vorgarten ev. auch Manſarde für erſten
April zu vermiethen.
613) Wenckſtraße 38. nächſt der
Martinskirche, iſt der mittlere Stock, drei
Zimmer und 1 Kabinet, zu vermiethen.
905) Sackgaſſe 10 eine große
Woh=
nung, mittlerer Stock, 3 Zimmer, Küche,
Keller und ſonſtiges Zugehör für 220 M.
zu verm. Zu erſragen parterre.
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mer mit allem Zubehör, anfangs April.
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Zubehör, elegant ausgeſtattet, ſofort
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ziehbar. Zu erfr. Hochſtr. 6 part.
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Bügelzimmer, mit Gartenbenützung,
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1385) Niederramſtädterſtraße 13
hübſche Wohnung, 4 Zimmer nebſt allem
Zubehör, im Seitenbau 3 Zimmer u. Küche.
1420) Schützenſtraße 17. 3. Stock,
4 Zimmer 1 Kabinet nebſt allen
Bequem=
lichkeiten per 1. März zu beziehen.
Zu erfragen im Seitenbau.
7495) Verl. Klesſtr. Seine ſchöne
Wohnung von 4 großen Zimmern für
450 M. per 1. April zu vermiethen.
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Wohnung, 3 Zimmer mit Zubehör,
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fangs April zu vermiethen.
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Zim=
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[796
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280) Magdalenenſtr. 4, 2. St., e.
freundl. möbl. Zimmer ſogleich zu verm.
281) Wienerſtr. 54, 3. St., elegant
möbl. Zimmer per ſofort.
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Zimmer vom 15. Januar ab zu verm.
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Zimmer zu verm. mit oder ohne Penſion.
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1 Tr. h., ſchön möbl. Zimmer.
1009) Saalbauftr. 17, 1 Stiege h.,
ein ſchön möbl. Zimmer mit Penſion ſof.
1212) Steinſtr. 5 gut möbl. Zimmer.
1390) Niederramſtädterſtr. 13 ein
möblirtes Zimmer mit oder ohne Penſion
zu vermiethen.
1391) Bleichſtr. 9, 2. St., ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
1392) Wilhelminenſtr. 9 Seitenbau
ein ſchön möbl. Zimmer zu vermiethen.
1393) Schützenſtraße 9, 2. St., ein
gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
1497) Waldſtraße 32 Hinterbau ein
möblirtes Zimmer mit ſeparatem
Ein=
gang, mit oder ohne Penſion, ſofort oder
auch ſpäter zu vermiethen.
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Marktplatz 7. (828
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H
E
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möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
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Zimmer Wohn= und Schlaſzimmer) ſof.
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Kohlen und Yolz
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preisge=
krönten, bis jetzt anerkannt beſten
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11498
71)
3.
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ſirn.
10
536
184
5
86
2u
123
71
1)
17
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Bevoraugte Marke des distingurten Geschmacks.
nerkannt die BeSte durck
Proisriohter aller beschickten Ausstellungon.
O4n allon feineron Parfuͤmerle-Geschäfton vorräthlg. fe
Man gohte gonau auf dies riohtige Kummor.
Nr. 23
Hi=
Große hollär
[4
Schellfiſche,
holländiſche Cabliau, Schollen,
[1499
ſüße holländiſche Bratbückinge,
per Stück S Pf., 10 Stück 60 Pk.
Nationalliberaler Verein
1n Hurmſtadt.
Aus dem Kreiſe unſerer Mitglieder iſt vielfach der Wunſch
aus=
gedrückt worden, es möge ein
S t ammtiSeh
begründet und hierdurch jedem Einzelnen die Gelegenheit gegeben
werden, an einem beſtimmten Tag in jeder Woche mit den
Geſinnuugs=
genoſſen zu gegenſeitiger Ausſprache zuſammenzutreffen.
Der Vorſtund kommt dieſem Wunſche gerne nach und werden
unſere Mitglieder und Geſinnungsgenoſſen demgemäß freundlich
ein=
geladen,
Donnerstags, Abends von 8½ Uhr an,
im hinteren Zimmer der Reſtauration Zeuner (EFink,
Eliſabethen=
ſtraße, zu dieſem Stammtiſch ſich einzufinden.
Für den Vorſtand:
Friedrich.
[1500
KIILIWaatGndranenG.
Eine bewanderte lüchtige Verkäuferin
ſucht geſützt auf prma Referenzen, pec
1. März anderweitiges Engagement.
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Exredition d. Bl.
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vom Lande, mit guten Zeugr. ſuchen ſof.
Stelle in Geſchäftshäuſern. Näh. Frau
Holſchuh, Holzſtr. 13.
1401) En Mädchen ſucht Laufdienſt
für Morgens oder Mittags. — Näheres
Arheilgerſtraße 19.
1501) Eine tüchtige Pflegerin
über=
nimmt ſofort Arbeit, auf Wunſch auch dabei
die Führung des Haushalts. Näh. Exp.
1502) Zwei Müdchen, die 2 Jahre
in St. waren, v. 18-20 J., mit g. 8.,
uchen ſoſort St. Fiſcher, Marktſtr. 8.
1503) Eine zuverläſſ. Frau ſucht
Be=
ſchäftigung im Waſch. u. Putz. od. Aush.
in Reſtaur. Näh. Fr. Neßling, Markt 7.
1504) Mehrere Diener u. Hausburſchen
ſuchen Stelle durch Steul, Karlsſir. 54.
1505) Ein zuverläſſiger Mann ſucht
Stelle als Auslaufer.
Zu erfragen
große Caplaneigaſſe 16 parterre.
1320) Tüchtiger gewiſſenh. Schreiber
ſucht Stelle. Näheres in der Expedition.
1405) Ein verheiratheter junger Mann
lgedienter Sergeant) ſucht neben ſeinem
von ihm betriebenen Geſchäfte eine
Neben=
beſchäftigung als Aufſeher, Magazinier ꝛc.
Gute Zeugniſſe ſiehen zur Seite.
Gefl. Offerten bittet man unter C. V.
Mr. 1857 an die Expedition dieſes Blattes
einzureichen.
Ladonmädehen-Gesuch.
Ein in der Schuhwaaren=Branche
kundiges Mädchen wird zum ſofortigen
Eintritt geſucht. — Offerten u. H. E. 100
poſtlagernd Ludwigshafen a. Rh.
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erhalten recht gute Stellen hier und
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1465) Ein ſauberes und zuverlaſſiges
Müdchen wird per ſofort geſucht.
Aliceſtraße 24, 1. Stock.
1364) Ordentliche Lauffrau ſofort
geſucht. Näheres Expedition.
1467) Zum ſofortigen Eintritt geſucht
ein tüchtiger Kuecht und ein Taglöhner,
der auch mit Pferden umzugehin verſteht.
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Montag, den I. Februar 1852, Abends 8 Uhr:
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Programm:
1. Streichquartett in G.dur, op. 18 Nr. 2
L. van Geethoven.
2. Violinsonate in A dur, op. 100
Brahms.
3. Quintett in Es-dur, op. 44
Schumann.
Eintrittskarten sind in der Hofmusikalienhandlung des Herrn G. Thies,
sowie Abends an der Kasse zu haben.
Preise der Flätze:
Pür drei Abende: Sperrsitz 8 M., Saal 5 M.
Tageskarte:
„ 3 M. „ 2 M. und Gallerie 1 M. (512
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iſt die beſte und reellſte Marke, in Deutſchland am meiſten
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Carl Watzinger, Wilhelminenſtr. 11,
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G9. Roth, vorm. Friedr. Buß, Die= Ph. Greinert, Carlsſtr. 26,
C. Hammann, Caſinoſtr. 23,
burgerſtr. 9,
Heinr. Brandſtätter, Mühlſtr. 14,
Jean Deuſinger, Wilhelminenſtr. 10,
G. P. Poth Nachf., Caſinoſtr. 12,
J. B. Hünzel, Rheinſtr. 37.
Ph. Huwerth, Roßdörferſtr. 21,
Adam Weinmann, Carlsſtr. 56.
Chr. Wilh. Reh, Louiſenſtraße 4,
W. Manck, Ballonplatz 5,
H. Röhrich, Wilhelminenplatz 2.
Phil. Weber, Hoflief, Carlsſtr. 24,
Wilh. Müller, Hoffmannſtraße 13½
Aug. Marburg, Carlsſtr. 102,
J. Fitting, Roßdörferſtr. 35.
M. Kamuff, gegenüber der Skadtkirche,
Jul. Weinmann, Frankfurterſtr. 6,
Gg. Liebig u. Co., Louiſenſtr. 10,
G. Kolb, Kiesſtr. 42,
Carl Reinemer, Niederramſtädterſtr. 71,
F. Wagner Wwe., Roßdörferſtr. 23,
Fr. Pröſcher, Nachf., Kirchſtraße,
G. H. Keller, Promenadeſtr. 26,
Fr. Jac. Schäffer, Kiesſtraße 66,
A. J. Supp, Marktplatz 8.
Jak. Rothermel, Schloßgaſſe 5.
L. Hein Nachfgr., Ludwigsſtraße 18,
Paul März, Wendelſtadtſtraße 22,
N. Beſt, Magdalenenſtraße 23,
Georg Viel, Eliſabelhenſtraße 22,
In Griesheim: Jac. Keller V.; in Eberſtadt: Feiſt Simon;
in Gr.=Zimmern: Juſt. Hottes IV.;
in Pfungſtadt: L. Blum u. Hrch. Schulz.
L. Juntz sel. Nwe. in Bonn é;Berln.
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der Firma Diehm u. Comp., Telephon
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[4245
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag. 28. Januar 1892.
5. Vorſtellung i. d. 6. Abonnements=Abteilung.
(Rothe Karten giltig.)
Zwei Könige.
Komiſche Oper in 3 Aufzügen von A. Meſſager.
Anfang ½7 Uhr. Ende ½10 Uhr.
Kaſſe=Oeffnung 6 Uhr.
Freitag, 29. Januar 1892.
6. Vorſtellung i. d. 6. Abonnements=Abteilung.
Glaue Karten giltig.,
Gaſtſpiel des Wiener Enſembles.
Der verlorene Sohn.
Schauſpiel ohne Worte in 3 Akten von Michel
Carre. Muſik von A. Wormſer.
Der alte Pierrot.
Anton Mödlinger.
Seine Frau.
Helene Luy.
Der junge Vierrot
Veppi Zampa.
Phrynette
Marie Sigl.
Der Baron
Richard Schultz.
Leo Bauer.
Ein Mohr
Vorher:
Coveert.
1) Nordiſche Sennfahrt. Luſtſpiel=Ouvertüre
von Niels W. Gade.
2) Zwei Lieder von Pietro Mascagni
lge=
ſungen von Herrn Tivendellh. A.„ Dein Sterns.
b. „Entſagung.
3) Loin du bal, Orcheſterſtück von E. Gillet.
4) Drei Lieder von Pietro Mascagni
lge=
ſungen von Frl. Junak). a.„Mondlandſchaft:
b. „Die Roſe im Gebetbuch: e.„Blumen=
Orakelr.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen ¼10 Uhr.
Kaſſe=Oeffnung 6 Uhr.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synaaoae).
Samstag den 30. Januar.
Vorabendgottesdienſt um 4 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung
Sabbathausgang um 5 Uhr 55 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
18r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 30. Januar.
Rausck Chaudesch)
Vorabend 4 Uhr 20 Min.
Morgens 8 Uhr.
Nachmittags 3 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 5 Uhr 35 Min.
Wochenaottesdienſt von Sonntag, 3l. Jan. an.
Morgens 6 Uhr 80 Min.
Nachmittags 4 Uhr.
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[1115
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[ ← ][ ][ → ]Beilage zu Nr. 23 des „Darmſtädter Tagblatt: vom 28. Januar 1892.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Aus Anlaß des Kaiſer Geburtstages ſind
in Berlin eingetroffen der König von Sachſen mit dem Prinzen
und der Prinzeſſin Friedrich Auguſt, der Großherzog und die
Großberzogin von Baden, die Großherzöge von Oldenburg und
Heſſen, Fürſt und Fürſtin Waldeck und der Fürſt von
Hohen=
zollern, Prinz Heinrich von Heſſen.
Der Bundesrat hat dem Geſetzentwurf wegen der für die
Einfuhr nach Deutſchland vertragsmäßig beſtehenden Zollbefreiungen
und Hollermäßigungen gegenüber den nicht meiſtbegünſtigten Staaten
zugeſtimmt.
Der Reichstag nahm in ſeiner Sitzung vom 26. d. die
Abkom=
men mit Oeſterreich, ſowie mit Italien über den gegenſeitigen
Vatent=, Muſter= und Markenſchutz unverändert nach den Beſchlüſſen
der Kommiſſion an und traten ſodann in die dritte Leſung des
deutſch=ſchweizeriſchen Handelsvertrages. Frhr. v. Stumm (
Reichs=
partei) führte in der allgemeinen Beratung aus daß der Vertrag
für die Schweiz ungleich günſtiger ſei als für Deutſchland, ſo daßz
ſich die Handelsbilanz zwiſchen beiden Staaten künftig noch mehr
zu ungunſten Deutſchlands geſtalten werde.
Im Reichstag wird man ſich, ſobald die Handelsverträge nebſt
Zubehör erledigt ſind, der weiteren Beratung des Haushalts
zu=
wenden können, deren Abſchluß bis zur dritten Märzwoche ſehr
gut zu ermöglichen ſein wird. Trotz der bevorſtehenden
Erweite=
rungen des Arbeitsmaterials durch die Entwürfe des Checkgeſetzes.
die Novelle zum Strafgeſetzbuche über das Zuhälterweſen und ſelbſt
durch eine Vorlage über den Börſenverkehr iſt es durchaus
an=
gängig, den Arbeitsumfang des Reichstags bis zur Karwoche, d. h.
bis zum 10. April, zu erledigen und dieſer endloſen Tagung damit
ein Ziel zu ſetzen. Dabei iſt nicht ausgeſchloſſen, daß der
Bundes=
rat noch über einige andere in Vorberatung befindliche Entwürfe
eine Entſcheidung trifft.,
Nach der „Nordd. Alla. 3ta.” wird die Nachricht der =Köln.
8tg.= über den Entlaſſungsarund des Finanzminiſters Miquel
zu=
ſtändigerſeits in den weſentlichſten Punkten als irria bezeichnet.
Im preußiſchen Abgeordnetenhaus wurde am 26. die Beratung
des Volksſchulaeſetzentwürfs fortgeſetzt. Abgeordneter Richter, gegen
den Entwurf, führt in umfangreicher Darſtellung aus, daß der
Ge=
ſetzentwurf im Widerſpruch ſtehe zu der Verwaltungspraxis und
der Verfaſſung. Letztere verheißt eine geſetzliche Regelung des ganzen
Unterrichtsweſens; dieſe Vorlage regele noch nicht einmal ganz das
Volksſchulweſen. Redner verbreitete ſich über die Unterrichtsfreiheit,
namentlich bezüglich des Privatſchulweſens. und wies nach, wie in
das heutige Geſetz alle Anträge aufgenommen worden, welche das
Centrum bei der vorjährigen Kommiſſionsberatung geſtellt; auch die
konſervative Partei habe in dieſem Jahre eine durchaus veränderte
Stellung eingenommen. Wenn man, wie Caprivi that, alle
bürger=
lichen Parteien aufruft, alle Unterſchiede zu vergeſſen und nur den
gemeinſamen Gegner. die Sozialdemokratie, zu bekämpfen, dann ſoll
man nicht ſolche Geſ.tze einbringen, welche die Gegenſätze unter den
bürgerlichen Parteien nur verſchärfen. Der Kultusminiſter
er=
klärte, das Geſamtminiſterium hat dem Monarchen den Entwurf
vorgelegt, der die Unterſchrift des Geſamtminiſteriums trägt. Daß
verſchiedene Anſichten in dem letzteren hervortreten mußten, iſt
ſelbſt=
verſtändlich. Wenn aber die Vorlage die Unterſchrift des
Geſamt=
miniſieriums trägt, dann tritt auch das letztere für die Vorlage ein.
Ferner weiſt Redner jeden Angriff auf ſeine Mitarbeiter zurück. Er,
der Miniſter, verantworte alles, was hier vorgelegt, allein. Redner
wendet ſich nun zur Widerlegung jedes Vorwurfs, den Richter ihm
bezüglich ſeiner Auffaſſung der Verfaſſung und der übrigen
Schatten=
ſeiten des Entwurfs gemacht hat. Die Fortſetzung der Debatte
er=
folgte heute.
Die erſte Beratung über das Volksſchulgeſetz wird drei,
viel=
leicht auch vier Plenarſitzungen beanſpruchen, und ſo wird wohl
der Anfang des nächſten Monats heranlommen, bevor die
Kom=
miſſion ihre Arbeiten beginnen kann. Die erſte Leſung des
vor=
jährigen Entwurfs in der Kommiſſion hatte 29 Sitzungen
bean=
ſprucht. Man ſagt ſich, daß dieſe Vorverhandlungen den Fortgang
der diesjährigen Beratung eher verzögern als fördern werden, weil
immer wieder auf die vorjährigen Verhandlungen zurückgegriffen
werden wird. Aller Vorausſicht nach wird man erſt nach dem
Oſterfeſt zur zweiten Leſung an der Hand des Kommiſſionsberichts
kommen. Bedenkt man nun, daß auch für die zweite und die dritte
Leſung geraume Zeit erforderlich iſt und dann erſt das Herrenhaus
an die Vorlage herantreten wird, ſo kann man leicht ermeſſen, daß
die jetzige Tagung des Landtags ſich bis tief in den Juni hinein
erſtrecken wird.
Oeſterreich=Ungarn. Der Kaiſer hat durch ſeinen
General=
adjutanten Grafen Paar dem ruſſiſchen Botſchafter anläßlich des
Ablebens des Großſürſten Konſtantin Nikolajewitſch ſein Beileid
ausdrücken laſſen.
Das Herrenhaus erhob am 26. das neue Geſetz wegen
Ent=
ſchädigung für ungerechtfertigt erfolgte Verurteilungen zum Beſchluſſe.
Den Valuta=Enqueten, welche im Februar in Budapeſt und
Wien zuſammentreten. werden die Fragen über die Durchführung
der Operationen nicht vorgeleat werden. Fachmänner werden die
Frage der zu adoptierenden Währung und der Münzfußfrage
er=
örtern. Die Art der finanziellen Durchführung wird nicht
ver=
handelt, da die Geheimhaltung teilweiſe eine Bedingung des Erfolges
iſt. Die geſamte Preſſe lobt das einheitliche Zuſammenwirken beider
Miniſter.
Schweiz. Nachdem Bundesrat Droz im Nationalrat Aufſchlüſſe
über die vorhergehenden Verhandlungen gegeben und die Haltung
Deutſchlands lobend anerkannt hatte, erfolgte am 26. die einſtimmige
Annahme der Handelsverträge mit dem Deutſchen Reich und
Oeſter=
reich=Ungarn.
England. Die allgemeinen Wahlen für das Parlament ſollen
auf den Auauſt anberaumt werden.
Italien. Der Senat begann am 27. ds. die Beratung der
Handelsverträge.
Malvano, der am 26. mit Rudini über die Forderung der
Schweiz konferierte, reiſte am 27. nach Fürich zur Fortſetzung der
Handelsvertrags=Verhandlungen zurück. Die neuen Inſtruktionen
enthalten weitere Konzeſſionen an die Schweiz.
Rußland. Der „Nowoſti' zufolge iſt die Erledigung des dem
Reichsrate zugeſtellten neuen Judengeſetzes vertagt worden, da einige
Abänderungen erforderlich ſeien. Die Kommiſſion, welche das Geſetz
ausgearbeitet habe, ſoll dieſelben vornehmen.
Sämtlichen Inſaſſen der ruſſiſchen Gefängniſſe ſind nach
tele=
graphiſch eraangenem Befehl 20 pCt. ihrer täglichen Rationen zum
Beſten der Notleidenden abzuziehen.
Eghpten. Am 26. mittags leiſteten in Kairo die eghptiſchen
Offiziere dem Khedive Abbas Paſcha den Eid der Treue. Dem
Akte wohnte der Kriegsminiſter, der Sheik ul Islam und General
Grenfell bei.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 28. Januar.
- Se. Könial. Hoheit der Großherzog haben am 23. Jan.
der am 14. l. M. durch die Stadtverordneten=Verſammlung zu
Gießen erfolgten Wahl des Rendanten und Kreiskaſſerechners Karl
Gruneberg zu Gießen zum Bürgermeiſterei=Beigeordneten der
genannten Provinzial=Hauptſtadt die Beſtätigung erteilt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog kamen Dienstag
vormittaa 10 Uhr in Potsdam an, nahmen das Frühſtück bei Sr.
Königl. Hoheit dem Erbgroßherzog und fuhren im Laufe des
Nach=
mittags nach Berlin, wo für Allerhöchſtdieſelben im Schloß
Appar=
tements bereit ſtanden und Se. Großh. Hoheit der Prinz
Hein=
rich ſchon angekommen war.
(D. 8ta.)
Die Feier des Geburtstages Sr. Majeſtät des
Kaiſers wurde durch einen am Dienstag abend durch die hieſigen
Militärkapellen ausgeführten Zapfenſtreich eingeleitet. Mittwoch
früh 7 Uhr fand große Reveille ſtatt. Die Stadt hatte reichen
Flaagenſchmuck angelegt und in der Stadtkirche und in der kathol.
Kirche war Feſtgottesdienſt. In den Schulen war Feſtaktus. Um
1212 Uhr fand auf dem Paradeplatz eine Parade der geſamten
Garniſon ſtatt. Kommandiert war dieſelbe durch Generalmajor
v. Maſſow. während der Kommandeur der Großh. (25.) Diviſion,
Generallieutenant v. Bülow Exz. die Parade abnahm. Als Se.
Exzellenz das Hoch auf Seine Majeſtät den Kaiſer ausbrachte
fielen die Truppen mit lebhaftem Hurra ein und die Muſik ſpielte
den Tuſch. Gleichzeitig erdröhnten vom Exerzierplatz herauf 101
Kanonenſchüſſe. Nachdem noch ein Parademarſch der Truppen in
Zugfront erfolgt war, marſchierten dieſelben wieder ab.
Im Darmſtädter Hof= fand um 2 Uhr ein Feſteſſen ſtatt, zu
dem ſich etwa 140 Beamte und Bürger der Stadt eingefunden hatten
und bei welchem Se. Exz. Herr Staatsminiſter Finger das begeiſtert
aufgenommene Hoch auf Seine Majeſtät den Kaiſer ausbrachte.
Herr Beigeordneter Lauteſchläger gab den Gefühlen der Treue und
Ergebenheit für unſern Landesherrn Ausdruck und fand das auf
Se. Kgl. Hoheit den Großherzog ausgebrachte Hoch ebenfalls den
lebhafteſten Beifall. Ein an Se. Majeſtät den Kaiſer aufgegebenes
Telearamm übermittelte Hochdemſelben die ehrfurchtsvollen
Glück=
wünſche der Verſammelten. Desgleichen ging ein
Ergebenheits=
telegramm an Se. Königl. Hoheit den Großherzog ab.
Küche und Keller des „Darmſtädter Hofes- beſtätigten aufs
neue den guten Ruf des Hokels.
Die Offiziere und Militärbeamten der Garniſon hatten ſich um
3 Uhr zu einem Feſteſſen im Militärkaſino vereinigt.
Das Großh. Regierunasblatt Nr. 6 enthält: Inſtruktion
für das Verwaltungs=Strafverfahren und den Erlaß des
Ver=
waltungs=Strafbeſcheids im Geſchäftskreis des Großh. Miniſteriums
des Innern und der Juſtiz.
M. Es muß die patriotiſchen Gefühle beleben und außerdem
den Sinn und die Fähigkeit für ſchöne, verſtändige Deklamation
ſtärken, wenn die Schule von Leit zu Zeit bei beſonderen
Ge=
legenheiten durch ihre Zöglinge Feſtſpiele veranſtaltet, die
einerſeits den jungen Leuten Gelegenheit geben, aus ſich heraus=
45
500
Nr. 23
zugehen und gewiſſe redneriſche, ſowie muſikaliſche Talente zu
ent=
falten, anderrſeits auch das Intereſſe der Eltern an den
Be=
ſtrebungen der Anſtalt heben und ſördern. In durchaus würdiger
und wirklich erhebender Weiſe vollzogen ſich geſtern im Großh.
Ludwig=Georgs=Gymnaſium die Aufführungen
zu Ehren des Geburtstages des deutſchen Kaiſers.
Daß das Centrum der Gymnaſialerziehung ſchließlich nicht blof
in den Lateinkurſen ſteckt, ſondern dieſe ihre Nahruna aus dem
lebendigen Leben der Geaenwart zieht, konnte uns dieſe Schau
ſtellung, die vor dichtgeſüllter Aula ſtattfand, ſo recht zum
Be=
wußtſein bringen. — Eine Fülle begabter Schüler ſcheint das
hieſige Gymnaſium zu beſitzen. Das zeigt allein ſchon die ſtarke
und gut beſetzte Schülerkapelle, die mit einem Händel'ſchen Largo
in die Stimmung einführte und auch weiterhin, in den Pauſen
unter der berufenen Leilung des Herrn Gymnaſiallehrer und
Kirchenmuſikmeiſter Arnold Mendelsſohn vorzügliches leiſtete.
Das Kaiſerfeſtſpiel von R. Nackwitz, welches von der
Voeſie, der Klio und der Germania vorgeführt wird, knüpft an die
Barbaroſſaſage an und leitet dann über zu dem Barbablanca, die
wedanken vom Gründer und Beſchirmer des neuen Deutſchen
Reichs, an die Kaiſer Wilhelm 1. und Wilhelm II. geſchickt
ver=
teilend. Im Verlauf des Geſprächs müſſer Klio und Voeſie die
Büſten der beiden Monarchen mit Lorbeerkränzen ſchmücken. Die
drei weiblichen Allegorien wurden von den jungen Leuten ſehr
ſinnenlſprechend dargeſtellt, namentlich war die Ausſproche ſehr
deutlich; ſelbſt am Ende des Saals konnte mon jedes Wort
ver=
ſiehen. Die als Melodram behandelten Partien des Feſtſpiels
waren von beſonderer Wirkung. — Otto Teorients phantaſtiſche;
Volksſchauſpiel „Kaiſer Rotbartu iſt für empfängliche
Ge=
müter, insbeſondere für eine für vaterländiſche Ideale begeiſterte
Jugend, wie glſchaffen. Klar und lebendig wurden die Scenen von
allen Beteiligten abgewickelt. Die kleine Bühne war
zweckent=
ſorechend aufaeſchlagen und hergerichtet worden. Die von Herrr
Hoftheatermaler Schlegel eigens für das Feſiſpiel entworfene
Hintergrundsdekoration that ihre ſchuldige Wirkung. Die intim
Anteilnahme der Hörer an den Bühnenvorgängen wuchs dadurch
ungemein, daß Lieder, wie „Heil dir im Siegerkranz' ꝛc. von allen
Anweſenden begeiſterungsfreudia mitgeſungen wurden.
Für die öffentlichen Aufführungen des „
Kaiſerfeſtſviels=
von Rackwitz und des „Rotbarts von Devrient durch Schüler des
Ludwig=Georgs=Gymnaſiums ſind ſo viele Eintrittskarten
gewünſcht worden, daß die Aufführung dieſer Stücke nächſten
Samstag, den 30. Januar, nachmittags 4½ Uhr wiederholt wird.
Für dieſe Aufführung werden von dem Schuldiener (Karlsſtraße 2
gelbe Karten zum Preiſe von 40 Pfa. verkauft.
nn. Die Unentbehrlichkeit eines richtigen und ſachgemäßen
Zeichenunterrichts für junge Gewerbtreibende iſt längſt anerkannt
und darauf gründet ſich die Förderung unſerer Handwerker
und erweiterten Tagesſchulen. Der ſeit dem 1. April
v. J. hier an der Handwerkerſchule amtlich thätiae Direktor Her=
Dr. Meiſel wird deshalb in der Sitzung des
Ortsgewerb=
vereins dahier am 29. d. M. über den gewerblichen
Zeichen=
unterricht und die Bedeutung des Modells für denſelben einen
Vortrag halten. — Gerade in Benutzung von Modellen hat ſich
ein bedeutender Umſchwung in der Anſchauung und Behandlung
des Zeichenunterrichts in weiteren Kreiſen vollzogen. — Urter den
in letzter Sitzung des Ortsgewerbvereins geſtellten Fragen befand
ſich auch eine ſolche „über die freiwilligen Warenverſteigerungen
durch die Großh. Gerichtsvollzieher, und auf welchem Weae
da=
gegen Abhilfe möglich ſei?= Zur Beantwortung dieſer für die
hieſige Geſckäftswelt wertvollen Frage hat ſich Herr Uhrmacher
Speier bereit erklärt und wird die ſer Gegenſtand am nächſten
Freitag (benfalls zur Verhandlung gelangen.
Chl. Der Zweiaverein des Evang. Bundes dahier
darf-
nach der von dem Vorſitzenden in der Generalverſammlung von
25. d. M. gegebenen Ueberſicht - auf ein arbeitsreiches, aber auch
von ſchönſtem Erfolg begleitetes Geſchäftsjahr zurückblicken und
mit Beſtimmtheit erwarten, daß er in ſeinen Beſtrebungen die
Sittlichkeit und wahre Religioſität im Volke zu heben, den
Klaſſen=
haß zu mindern und die Allen gemeinſamen geiſtigen Güter
unſeres Volkes zu pflegen immer weitere Unterſtützung finden und
damit in werkthätigem Chriſteatum die Voructeile zerſtreuen werde.
die die Frinde echter, auf dem Boden des reinen Evangeliums
ſich aufbauender Sittlichkeit ſo gern verbreiten, als habe der Evang
Bund nur die Zwecke eines Streit= und Kampf=Bundes im Auge=
Die zahlreichen Beſucher der Vortraas= und Familien=Abende, unter
denen auch viele gute Katholiken ſich befanden, werden beſtätigen
ſönnen, daß nie auch nur ein hartes Wort gegen Andersaläubige
gefallen iſt und ſchon aus patrioſiſcher Geſinnung überall mehr die
Einigungs= und Trennunaspunkte betont wurden. Die
Mitalieder=
zahl iſt von 200 auf faſt 500 geſtiegen mit einem Mitaliederbeitrag
von ca. 1200 M., die ihre Verwindung fanden: 1) in der
Verau=
ſtaltung von Vortraas= und Familien=Abenden, deren
in dieſem Jahre ſechs ſtattfanden neben einer vom ſchönſten Erfolg
begleiteten Lutherfeier und bei welcher Profeſſor Beyſchlag,
Hof=
ſchauſpitler Hacker, Pfarrer Beſenmeyer, Paſtor Sulze, Stadt
pfarrer Gerok, Hofprediger Braun Vorträge hielten. Es wird
dabei der Hoffnuna Ausdruck gegeben, daß es gelingen möge.
dieſe monatlich ſtattfindenden Abende zu echten Volksunterhaltungs
abenden, insbeſondere auch für die weniger bemittelten Stände
aus=
zugeſtalten und damit einer dringender denn je hervortretenden
ſozialen Pflicht zur Ausgleichung der Standesunterſchiede
entgegen=
zukommen; dafür bedarf es aber der Mitwirkung aller dafür
intereſſierter Kreiſe. 2) Die Arbeitsſchule in der
Rundeturm=
ſtraße hat eine erfreulicke Entwickelung und durch Hinzutritt
der=
jenigen der Martinsgemeinde eine Erweiterung auf 600 Kinder und
6 Lehrerinnen erfahten, welche letztere in ſchulfreier Zeit (Mittwock
und Samstaa) Anleitung im Stricken, Flicken, Ausbeſſern ꝛc.
er=
teilen und dadurch eine höchſt anerkennenswerte erziehliche Thätig
keit in Arbeiterkreiſen vollziehen. Es iſt zu wünſchen, daß dieſen
unter Leitung des Herrn Oberlebrer Pfaff ſtehenden Zweige echt
chriſtlicher Liebesthäligkeit das Intereſſe weiterer Kreiſe ſich immer
mehr zuwende, insbeſondere finden aute Erzähler=Talente lohnende
Verwenduna und gute Erzihlungslitteratur willkommene Abnahme.
Der im Aufblühen beariffenen Beſſunger Arbeitsſchule
hefft der Zweigverein im Laufe des Jahres ebenfalls ſeine materielle
Unterſtützung zuteil werden laſſen zu können. 8) In der
Ge=
meindepflege ſind in 1891 durch die beiden vom Evang.
Bunde angeſtellten Gemeindeſchweſtern 129 Kranke der unbemittelten
Familien des Arbeiter= und Handwerkerſtandes meiſt in der
Alt=
ſtadt unentaeltlich verpflegt worden und zwar viele unter ihnen
täglich Wochen hindurch; zahlreiche Nachtwachen ſind vermerkt.
Da die Gemeindeſchweſte n Mittel für augenblickliche Bedürfniſſe,
dringliche Notſtände ꝛc. in Händen haben müſſen, wäre erwünſcht,
daf, die ſpendende Liebe der Bemittelten ſich auch dieſer Thätigkeit
immer mehr zuwende, damit die Diakoniſſinnen beſſer eingreifen
und mehr helfen könnte;, was ſeither in erheblichem Maße vom
Samariterverein geſchah. Zur Herbeiſchaffung weiterer Mittel
ſund zualeich zum Beſten des Diakoniſſenhauſes in Schw.Hall) iſt
ein größeres ſog. hiſtoriſches Konzert im Monat März l. Js. in
Ausſicht genommen. 4) Die Verteilung von Schriften
ſoll lebhafter wie ſeither durch einen beſonderen Ausſchuß ins Werl
geſetzt und durchgeführt werden. Wünſche hinſichtlich der Zuſendune
der Kirchl. Korreſpondenz. deren Herausgabe in andere Hände
übergegangen iſt, werden von dem Vorſitzenden und den
Vorſtands=
mitoliedern entgegengenommen. — An Stelle der ausſcheidenden
Vorſtandsmitglieder werden gewählt: Herr Pfarrer Guyot,
Fa=
brik Inſp. Kraus, Magazinier C. Müller (Merck) und
Gymnaſial=
lehrer Henſel; für den ſeit Begründung des Vereins in höchſt
er=
ſprießlicher Weiſe als Nechner thätigen Herrn Kommerzienrat
Diefenbach. dem der wärmſte Dank ausgeſprochen wurde, tritt
nunmehr Herr Rentner Schwarz (Wilhelmſtr. 22) ein.
- Der Frauenverein der hieſigen evangel.
Stadt=
miſſion beabſichtigt in Verbindung mit dem evangel. Männer=
und Jünglingsverein eine Verloſung zum Beſten der inneren
Einrichtung des kürzlich erworbenen Stadtmiſſionshauſes,
Mühl=
ſtraße 24, woſelbſt in der nächſten Zeit Vereinstäume neu
herge=
richtet werden ſollen. zu veranſtalten. — Loſe, das Stück zu 20 Pf.
ſind zu haben bei allen Vereinsmitaliedern, ſowie bei Frau
Ge=
heimerat Baur, Annaſtr. 8. Frau Major v. Plönnies, Dieburger
ſtraße 8: Frau Lamp, Gervinusſtr. 47. Frl. Heyer, Roßdörferſtr. 7:
Frl. Warnecke, Grüner Wia 3: Frl. Arheilger, Nieder
Ramſtädter=
ſtraße 75; Frau Pröſcher, Herdweaſtraße 96: Frl. Kalbfuß,
Stein=
ſtraße 20; Herrn Geil. Bleichſtr. 48; Herrn Claſen, Alexanderſtr. 18.
und in den Geſchäftslokal n der Herren Erb, Eliſabethenſtr. 1 und
Hauptmann, Rheinſtraße 19. Bei denſelben werden auch paſſende
Gegenſtände als Gewinne dankend entgegen genommen.
Evangeliſcher Männer= und Jünglingsverein. Am
24. Januar zeichnete Herr Superintendent Dr. Köſtlin das wechſel
volle Lebensbild des zur 8t des 30jährigen Krieees lebenden (1586
bis 1654) württemberaiſchen Theologen Johann Valentin Andreä,
der ſich beſonders durch ſeine Beſtrebungen um Unterſtützung der
notleidenden Brüder in din Drangſalen jener Zeit einen Ruf weit
über die Grenzen ſeiner Heimat hinaus errang und ſo
gewiſſer=
maßen als Prophet der inneren Miſſion angeſehen werden kann.
Er ließ denſelben mehrfach aus ſeinen eigenen, zum Teil mit feinem
Humor gewürzten Schriften reden. Die zahlreich Erſchienenen
folaten den Ausſührungen des geſchätzten Redners mit ſichtlichem
Intereſſe. — Nächſten Sonntag, 31. Januar, abends 7 Uhr (
pünkt=
lich) wird Heinrichſtraße 80 die Fahnenweihe ſtattfinden, wozu
Herr Oberhoſprediger Dr. Bender die Anſprache gütigſt übernommen
hat. Die Mitglieder und Freunde des Vereins ſind hierzu herzlichſt
eingeladen.
4. Mainz. 26. Jani ar. Wie hieſige Blätter mitteilen, ſoll
ein armer hieſiger Maurergeſelle in den Beſitz einer amerikaniſchen
Erbſchaft von weit über 1 Million Dollars gelangt ſein.
Wir wünſchen dem Betreffenden, daß (3 ihm mit ſeiner Erbſchaft
beſſer geht, als mit den vielen amerikaniſchen Millionenerbſchaften,
die nur in der Illuſion exiſtieren.
St. Frankfurt, 25. Jan. Das zweite Konzert des Cäcilien=
Vereins findet Montag, den 1. Februar, abends 7 Uhr, im großen
Konzertſaale ſtatt. Es gelangen Gott in der Natur von Schubert,
„ Das Glück von Edenhall- von E. Humperdinck und „Ein deutſches
Requiem' von Joh. Brahms zur Aufführung.
Nr. 23
Hauau, 26. Januar. Eine Anzahl 12. bis 15jährige
Schulerinnen der hieſigen Volksſchule verübte in letter Zeit
die raffinierteſten Schwindeleien und Diebſtähle. So
machten ſie bei Metzgern und Bäckern Beſtellungen auf Fleiſch und
Backwaren für Wirte und Ladenbeſitzer, ließen ſich aber immer,
an=
geblich nach dem Wunſche der fingierten Auftraggeber, einen Teil
des Beſtellten zur Beſorgung ausbändigen und verzehrten das
Er=
beutete ſodann in Gemeinſchaft mit ihren Mitwiſſerinnen. Oefters
öffneten ſie vermittelſt Schlingen und paſſender Schlüſſel die
Vor=
platzthüren, drangen in Zimmer und Küchen und entnahmen Kaſten
und Schränken, was ihnen nur einigermaßen verwendbar erſchien,
wobei jedesmal eine von ihnen Wache zu ſtehen hatte. Weiter
be=
aaben ſich immer je zwei in Läden und während die eine kleine
Einkäufe machte, verſuchte die andere ihr Glück im Einhamſtern.
Was ſie von ihrer Diebesbeute nicht augenblicklich ſelbſt verwenden
oder an den Mann bringen konnten, wußten ſie in ſicheren Verſtecken
unterzubringen. Viele Leute ſind durch die jugendlichen Lanafinger,
die ihr Gaunerhandwerk längere Zeit ungeſtört trieben, erheblich
geſchädigt worden. Ein Lehrer machte endlich durch Zufall die
Entdeckung des Komplotts. Nicht weniger als 38 Diebſtähle und
Schwindeleien, die auf die geſchilderte Weiſe verübt wurden, ſollen
bereits offenkundig ſein.
F. 8tg.
Karlsruhe. 26. Januar. Nach der =Frankf. 8ta. wurde in
ſechsſtündiger, oft lebhafter Debatte in der Zweiten Kammer
der vierte Miniſter gegen die Stimmen des Centrums, des Freiſinns
und der Sozialiſten bewilligt.
Münſter. 26. Januar. Die ſozialdemokratiſche Grundlage
des Buerer Mordprozeſſes iſt durch die Verhandlung
hin=
reichend klargelegt. Nachträglich wird eine bezeichnende Aeußerung
des Rädelsführers, des Bergmanns Peter Nick, bekannt, die zeigt,
in wie unalaublichem Maße die Gemüter dieſer Leute durch
ſozial=
demokratiſche Ideen verwildert und verderbt waren. Als dem Nick
das auf 15 Jahre Zuchthaus lautende Urteil verkündet worden war,
erwiderte er auf die Frage, ob er ein Rechtsmittel gegen das
Er=
kenntnis einlegen wollte, gleichmütig: „Das iſt nicht nötig; in
längſtens 6 Jahren haben wir doch das Regiment, und dann
wer=
den mich meine Kameraden im Triumph aus dem Zuchthaus holen.”
Lennep, 25. Januar. Als erſter
Volksunterhaltungs=
abend in unſerer Stadt wurde geſtern im Vereinshauſe eine
all=
gemeine Feſtfeier aus Anlaß des Geburtstages des Kaiſers
ver=
anſtaltet. Es hatte ſich eine außerordentlich große Menge von
Teilnehmern faſt aller hieſigen Vereine eingefunden. Nachdem der
Vorſitzende Herr Arn. W. Hardt die Teilnehmer begrüßt und ein
Muſikvortraa die Feier eingeleitet hatte, brachte Herr Alb.
Ham=
macher dem Kaiſer ein Hoch, das begeiſterten Widerhall fand. Es
folgten dann noch mehrere beaeiſternde Reden, Bichtungen
gemein=
ſchaftliche Lieder, Muſikvorträge der Feuerwehrkapelle, Chorlieder,
wie auch geſangliche und humoriſtiſche Einzelvorträge. Alle
Vor=
träge wurden von Mitaliedern der anweſenden Vereine dargeboten
und fanden beifällige Aufnahme. Der Verlauf des Abends war ſo
befriedigend. daß allgemein der Wunſch ſich kundgab, recht bald
wieder einen derartigen Abend zu veranſtalten, an dem alle Schichten
der Bevölkerung in gleicher Weiſe zu gemeinſamer Freude ſich
ver=
einigen können.
Leipzig. 26. Januar. Eine gemeinſame Petition der
Handels=
kammer und der hieſigen ſtädtiſchen Körperſchaften iſt an den
Land=
tag abgegangen, in welchem die Erbauung eines Kanals verlangt
wird, welcher die möalichſt direkte Verbinoung mit der Nordſee
und Norddeutſchland von Leipzig aus vermitteln ſoll. Leipzig könnte
dann doch noch einmal eine „große Sceſtadt: werden.
Berlin. 26. Januar. Der hieſige Centralviehhof wurde
durch polizeiliche Verfügung wegen Ausbruchs der Maul= und
Klauenſeuche für jeglichen Verkehr geſchloſſen.
Lieutenant v. Schuckmann, der aus Kamerun am 23.
d. M. hier eintraf, berichtet ungemein günſtig über den Stand der
Kolonie. Die Plantagen gedeihen vorzüglich, an Arbeitern ſei kein
Manael; Tabak, Cacao und Kaffee florierten. Die Buea hätten
um Frieden gebeten und ihn erhalten; die Ruhe ſei nirgends
geſtört.
Berlin, 26. Jan. In einer geſtern abend von eiwa 100
Per=
ſonen beſuchten Proteſtverſammlung gegen die ſozialdemokratiſche
Varteileitung wurde der Metallpreſſer Benader wegen
Majeſtäts=
beleidigung und Aufforderung zum Landesverrat verhaftet.
Kiel, 27. Januar. Dem Vernehnen nach beabſichtigt der
Kaiſer während des kommenden Sommers längere Zeit hier zu
reſidieren.
Vrinz und Prinzeſſin Heinrichſind geſtern nachmittag
2 Uhr mit dem Prinzen Waldemar und dem geſamten Hofſtaat
nach Berlin abgereiſt.
Paris. 27. Januar. Geſtern abend feierte die deutſche
Kolonie Kaiſers Geburtstag durch ein großes Mahl im
Hotel Continentol. Graf Münſter hatte den Vorſitz und brachte
den Trinkſpruch aus. Alle Mitglieder der deutſchen Botſchaft und
der bayeriſchen Geſandtſchaft waren zugegen, ſowie die Spitzen der
deutſchen Kolonie. Zum erſtenmal nahmen Damen, darunter die
Gräfin Münſter und Frau v. Schoen, teil. Heute iſt großer
Em=
pfang in der Botſchaft.
301
Paris, 26. Januar. Der Tempsu dementiert heute ſelbſt
ſeine Nachricht über den angeblichen Spion Kayſer, indem er
Informationen ſeitens der deutſchen Botſchaft, ſowie des Advokaten
Kayſers mitteilt, aus denen hervorgelt, dan es ſich nur um
ge=
wöhnliche Gaunereien handelt. Kayſer war in Deutſchland
ſechs=
mal als Hochſtabler verurteilt, darunter einmal zu ſieben Jahren
Feſtung.
Kayſer iſt auch nicht, wie der „Temps' angab, ein Bruder des
Legationsrat Kayſer, ſondern ein Gauner, der auf Verlangen der
deutſchen Bo ſchaft verhaftet wurde, um an die deutſchen Gerichte
ausgeliefert zu werden.
London, 27. Jan. Die Cumberland Kohlenbergwerke kündigten
ihren Arbeitern eine Lohnreduktion, beginnend am 8. Februar,
an und zwar 15 pCt. für Untertaaarbeit und 5 pCt. für
Uebertag=
arbeit. Die Beraleute beſchloſſen die Reſolution zu bekämpfen.
Mailand. 26. Jan. An der Univerſität zu Turin fanden
geſtern ernſte Studenten=Unruhen ſtatt. Grund derſelben
iſt das Verlangen der Studierenden nach Abſchaffung der
außer=
ordentlichen Prüſungen, wie ſie anderwärts bereits bewilligt wurde.
Der Rektor hat dieſe Forderung abſchlägig beſchieden. Auch in
Neapel haben die Studenten=Tumulte in den letzten Tagen ſich
wieder erneuert, ſo daß der Rektor dort geſtern die Univerſität
ſchließen ließ.
Chicago, im Januar. In Indianopolis iſt dieſer
Tage einem Advokaten für ſeinen Rechtsbeiſtand der
höchſte Preis ausgezahlt worden, der in Amerika, der Heimat der
hohen Advokaten=Honorare, je entrichtet worden iſt. Morris Butler,
der Sohn eines angeſehenen Anwalts, kehrte von einem Balle um
2 Uhr morgens zurück. Gerade als er das Haus ſeines Vaters
erreichte, hielt dort ein Wagen, aus dem ein junger Mann ſprang.
„ In welchem Staate dürfen ſich Vetter und Baſe rechtsgiltig
verheiraten ?— rief der Ankömmling ſehr erreat. „Ich weiß es nicht:
ſagte der junge Butler, aber ich will den Vater fragen. Geſagt,
gethan. Er klopft den Vater aus dem Schlafe und legt ihm die
Frage vor. „Kanſas=, ruft der Alte würriſch und beginnt ſofort
wieder zu ſchnarchen. Der junge Mann eilt die Treppe hinunter
und giebt dem Fremden die Parole „Kanſasr. „Danke Ihnen!
ruft der Fremde und fährt davon. Niemand dachte mehr an die
Geſchichte, als der alte Herr einen Check für legal advice im
Be=
fraae von 200 Dollars erhielt. Das macht, wie ein echt
amerika=
niſches Blatt berechnet, 100 Dollars für jede Silbe und 33 Dollars
und 33 Cents für jeden Buchſtaben. Offenbar hatte das erlöſende
Wort „Kanſasi einem Liebenden, der mit ſeiner Kouſine
durch=
gebrannt war, einen Mühlſtein von Zweifeln von der Bruſt gerollt.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 26. Januar.
Wilhelm Tell.
B. A. Die Kritik iſt heute leider nicht in der Lage, in den
lauten Jubel des Publikums der mit dem ausverkauften Hauſe in
enger Beziehung ſtand, einzuſtimmen. Gegen die Wallenſteintrilogie
ſiel die Tellaufführung merklich ab. Uebechaupt machen wir zu
uuſerem großen Bedauern die Wahrnehmung, daß bei der
In=
ſcenierung unſerer klaſſiſchen Stücke nicht die gleiche Sorgfalt
aufge=
wendet wird, deren ſich doch die Oper erfreut. Schon darin iſt ja
hier bei uns das Schauſpiel im Rückſtande, daß man ihm nur in
Ausnahmefällen einen Sonntag einräumt. Wie matt, wie allen
höheren Schwunges baar ſpielte ſich heute die Rütliſcene abl Ideal,
teilweiſe abſtrakt hat ſich ja Schiller dieſe Volksverſammlung, die
nicht nach der Wirklichkeit, ſondern nach der Welt der Joeen
kon=
ſtruiert wurde, gedacht, aber ſo ſteif, ehrbar und geſchult wie kaum
ein Gelehrtenkongreß ſoll ſie ſich denn doch nicht vollziehen!! Das
Tempo, in dem ſie gehalten wurde, wer ein viel zu ſchleppendes,
zudem ſprach Herr Dalmonico (Stauffacher) die ganze lange
Rede im belehrenden Kanzleiſt l. — Wirklich ergreifend wirkte bei
dieſer Scene lediglich die vom Pfarrer (Herrn Riechmann)
vor=
geſprochene Eidesformel. — Was nun den Darſteller des Tell,
Herrn Edward, anlangt ſo iſt mit Befriediaung zu konſtatieren,
daß der Künſtler ſich in die einfache, ſchlichte Realiſtik der Geſtalt
immer mehr vertieft. Aber einige Büae fallen noch außerhalb des
Bildes. Was ſoll z. B. die wilde Mimik in der Apfelſchutſeene,
warum bei den Worten „Und Euer häll ich wahrlich nicht gefehlt!
die grundfalſche Poſe, die wohl nach Nibelungenland, aber nicht in
die geſunde Schweizer Atmoſphäre paßt.
Herr Hacker Melchthal) berauſchte ſich an der Pracht der
Schiller'ſchen Diktion dergeſtalt, daß er ſich heute nur zu oft ins
Soloſviel verlor und die Patho'ſtellen mit der Bravour einer
Stretta herausſchleuderte. — Künſtlich und geſchraubt klang der
Enthuſiasmus, den Herr Göbel für die Partie des Rudenz
einzu=
ſetzen hatte, ganz agbeſehen davon, daß im äußerlichen Gebahren
der Freiherr und Junker nicht zum Vorſchein kam. Die Scene im
Walde zwiſchen Rudenz und Bertha firl recht matt aus, denn Frl.
Brand ſchien vergeſſen zu haben, daß man die Bertha als
Ritter=
räulein und nicht als Salondame ſpielt. Was Frl. Cramer in
der Epiſode der Bäuerin Armgard brachte, war zum mindeſten
Weit beſſer vaßten ſich die
Elektraaccent und Niobeſchmerz.
Damen Berl (Gertrud) und Ethel (Hedwig) dem Charakter ihrer
302
Nr.
Rollen an. Rückhaltloſes Lob gebührt den Herren Knispel (
At=
linghauſen) und Werner (Geßler) für ihre ſachlich und ideell
durch=
gearbeiteten Leiſtungen.
Die Sterbeſcene des alten Freiherrn
kann nicht edler und tiefer erfaßt werden, als ſie Herr Knispel
uns vorführt.
Die Steuerverhältniſſe in Frankfurt und Darmſtadt.
G. In unſerer Nachbarſtadt Frankfurt a. M. ſind zur Beit
die Gemüter nicht wenig erregt über die Beſteuerungsfrage.
Am 1. April wird bekanntlich im Königreich Preußen ein neues
Einkommenſteuergeſetz in Kraft treten. mit Deklarationspflicht
für die Einkommen von 3000 M. aufwärts. In Frankfurt ſcheint
man nun darüber vollſtändig einig, daß die Deklarationspflicht den
Ettrag der ſtaatlichen Einkommenſteuer ganz bedeutend erhöhen
wird, daß alſo vom neuen Steuerjahre ab die ſteuerpflichtigen
Frank=
urter Einwohner an den Preußiſchen Staat eine beträchtlich höhere
Summe an Einkommenſteuer abzuführen haben. Mit dieſer
That=
ſache, an der nichts mehr zu ändern iſt, haben ſich die Frankfurter
wohl oder übel abfinden müſſen. Jetzt kommt aber die Frage der
kommunalen Beſteuerung. Frankfurt hatte ſeither ſchon recht
hohe Kommunalſteuern, von der ſtaatlichen Einkommenſteuer erhob
e3 ½. B. einen Kommunalſteuerausſchlag von 190 pCt. d. h., wer
in Frankfurt 100 M. ſtaatliche Einkommenſteuer zu zahlen hatte,
zahlte dann weiter an die Stadt 190 M. kommunale
Einkommen=
ſteuer. Wenn aber die Frankfurter der ſtillen Hoffnung lebten, daß
es zunächſt mit der ſchärferen Anziehung der ſtaatlichen
Steuer=
ſchraube genug ſei und daß ſich die Stadt mit dem ſeitberigen
Ertrage der Einkommenſteuer zunächſt beanügen würde, ſo ſollten
ſie in dieſer Hoffnung durch den vor Jahresſchluß in der
Stadt=
verordnetenverſammlung eingebrachten Haushaltsvlan des Magiſtrats
für 1892,93 unangenehm geſtört werden. Denn während ſeither
bei dem Zuſchlag von 190 pCt. ſich der Ertrag der
Einkommen=
ſteuer für die Stadt Frankfurt alljährlich um etwa 180000 M.
ver=
mehrte, hat ſich der Magiſtrat im neuen Haushaltsplan, unter
Hin=
weis auf wegfallende andere Einnahmen einer= und die rieſig
an=
wachſenden Bedürfniſſe andererſeits, veranlaßt geſehen, den Ertrag
der Einkommenſtcuer mit 5500000 M., aegen 4392500 M. im
Vorjahre, einzuſtellen. Dies iſt alſo ein Mehr von 1107500 M.,
welches die einlommenſteuerpflichtigen Einwohner entrichten ſollen,
gegen ſeitherige 180000 M. Der Magiſtrat rechnete wohl, daß,
wenn man die bisherigen 190 pCt. beibehalten werde, dieſes Plus
ungefähr herausſpringen müſſe; die Einwohnerſchaft vertritt aber
die Meinung, daß die ſchärfere Berechnung der Einkommen Anlaß
bieten ſolle, den kommunalen Zuſchlag auf etwa 140 pCt. zu
er=
mäßigen. Damit werde die ſeitherige Steigerung des betreffenden
Einnahmepoſtens um etwa 180000 erzielt und dies ſei genug; neben
einer beträchtlichen Erhöhung der Staatsſteuer auch noch über eine
Million mehr an Kommunaleinkommenſteuer zu erheben, ſei doch
unter den dermaligen Zeitverhältniſſen auch für Frankfurt etwas
zu viel. Die Angelegenheit hat bereits zu einem entſprechenden
Antrag in der Stadtverordnetenverſammlung geführt und darf man
auf den weiteren Verlauf geſpannt ſein.
Wir haben uns hier mit dieſer Sache eingehender beſchäftigt,
weil ſowohl in den Verhandlungen der Frankfurter
Stadtverordneten=
verſammlung, wie in der dortigen Preſſe und überhaupt in allen
beteiligten Einwohnerkreiſen dieſe Angelegenheit ſehr ernſt genommen
wird. Man hat es offen ausgeſprochen, daß zur Zeit in Frankfurt,
etwa 2000 für den Mittelſtand berechnete Wohnungen leer ſtehen,
daß man durch allzuhohe Steuern wohlhabende Leute, die ihren
Wohnſitz frei wählen könnten, aus der Stadt hinaustreiben, den ſo
ſehr nötigen Zuzug ſolcher Leute aber verhindern würde u. dergl. m.
Es wurde beſonders auch auf die in dieſer Beziehung mit
Frank=
furt konkurrierenden Städte hingewieſen, die alle in Bezug auf die
Beſteuerung durchaus günſtigere Verhältniſſe aufzuweiſen hätten.
Wie berechtigt letzteres iſt. wollen wir nachſtehend einmal durch
den uns zunächſt liegenden Vergleich mit unſerem Darmſtadt
nachweiſen.
Auch Darmſtadt iſt ja inſofern an der vorerwähnten
Konkur=
renz beteiligt, als es fort und fort eifrig bemüht iſt, ein
Anziehungs=
punkt für wohlhabende Fremde aller Art, Penſionäre des Militär=
und Beamtenſtandes, ins Privatleben zurückgetretener Kaufleute
und Fabrikanten u. ſ. w. zu werden. Ohne alle Uebertreibung
dürfen wir ſagen, daß die diesſeitigen Bemühungen vom beſten
Erfolge begleitet ſind, unſere Fremdenkolonie eine ſehr anſehnliche
geworden iſt und fort und fort erwünſchten Zuzug erfährt. Dazu
tragen nun allerdings unſere günſtigen Steuerverhältniſſe
für Nichtheſſen weſentlich bei, die nach dem Zuzug ein Jahr
lang überbaupt ſteuerfrei bleiben und dann nur der
Einkommen=
ſteuer, nicht auch der Kapitalrentenſteuer unterworfen ſind. Die
ſtaatliche Einkommenſteuer iſt mäßig, nicht unweſentlich niedriger
als in Preußen: die davon zu entrichtende Kommunalſteuer bleibt
auch beträchtlich hinter derjenigen, die zur Zeit in Frankfurt
er=
hoben wird, bezw. dort in Ausſicht ſteht, zurück, da nur das halbe
Einkommenſteuerkapital kommunalſteuerpflichtig iſt. Auch iſt zu
23
beachten. daß in unſerem Lande eine Deklarationspflicht hinſichtlich
des Einkommens noch nicht beſteht. Die nachſtehende Tabelle wird
das Vorgeſagte bekräftigen und näher erläutern.
Die Steuerſätze betragen beiſpielsweiſe zur Heit in Darmſtadt
für Nichtheſſen, bezw. in Frankfurt vom 1. April an unter der
Vorausſetzung, daß die vom Maaiſtrat verlangte
Einkommenſteuer=
guote und dann vorausſichtlich der ſeitherige Zuſchlag von
190 %⁄ verbleibt:
„2 22 „
5 3000 M.
6000 „
10000 „
15000 „ 20000 „ 512.-
„ 400 912.- „ 600 „ 1140 „ 1740 „ Wie man ſieht, wären hiernach allerdings die Unterſchiede in der Beſteuerung für die fraglichen Bevölkerungsklaſſen zwiſchen Frankfurt und Darmſtadt ganz bedeutend. Sie werden ja auch noch bedeutend genug bleiben, wenn die Stadtverordneten in der Lage
ſind, bei demnächſtiger Feſiſetzung des Hausbaltsplans den Zuſchlag
von 190%⁄ entſprechend berabzuſetzen. Während der Rentner,
Pen=
ſionär u. ſ. w. in Darmſtadt von einem Einkommen von 3000 M.
etwa 30 an Staat und Gemeinde abzutragen hat, welcher Satz
ſich bis zu Einkommen von 20000 M. ſucceſſive auf ungefähr 4½%
erhöht, gehen in Frankfurt die Sätze innerhalb der gleichen Skala
von nahezu 6 bis beinahe 9%, betragen alſo nicht viel weniger als
das Doppelte. Dabei hat Frankfurt für dieſe Steuerzahler noch
andere Abgaben, Mietſteuer u. ſ. w., die man in Darmſtadt nicht
kennt. Bei dem Einkommen von 21000 M. ab wird das Verhältnis
für Darmſtadt immer noch günſtiger, indem von da ab die
Pro=
greſſion in den Steuerſätzen ganz aufhört, während nach dem neuen
Preußiſchen Einkommenſteuergeſetz die Progreſſion dann immer 1och
zunimmt.
Haben dieſe Beilen dazu beigetragen, darzuthun, daß auch in
ſteuerlicher Beziehung Darmſtadt ein ſehr annehmbarer Platz zum
Wohnen für alle diejenigen iſt, die ſich aus dem Erwerbsleben
zu=
rückgezogen haben, ſo iſt ihr Zweck erreicht. Eine in unſerer großen
und ſchönen Nachbarſtadt dermalen lebhaft erörterte Frage bot einen
geeigneten Anknüpfspunkt dazu.
Litterariſches.
Vom Eisſport. Ueber die intereſſanten Darbietungen
des jetzt aktuell gewordenen Eisſports bringt das neueſte Heft (X)
der „Modernen Kunſt” (Berlin W. Verlag von Rich. Bongl.
einen ſeſſelnd geſchriebenen, mit reizvollen Bildern geſchmückten
Aufſatz von Paul Dobert. Allen Freunden des Sports ſeien dieſe
Erörterungen über Weſen und Ziele des Kunſtlaufes zur Lektüre
empfohlen. Die in Farbendruck reproduzierten Illuſtrationen führen
amüſante Szenen vom Eislaufe vor. Dieſer Artikel, wie der in
der vorhergehenden Nummer 9 publizierte Aufſatz über den „Betrug
im Rennſport: von Georg Egeſtorf. zeigen, daß die „Moderne
Kunſt; auch dem ſportlichen Leben unſerer Zeit volle
Aufmerkſam=
keit ſchenkt. Eine Fülle von kleinen Sportnotizen unterrichtet den
Leſer über alle Zeitereigniſſe und ſo bietet die „Moderne
Kunſt=
den weiten Kreiſen unſerer Sportsmen vielſeitige Anregung und
Belehrung. Ein Abonnement auf die Moderne Kunſt; empfiehlt
ſich gerade jetzt beim Jahresbeginn, die Vortrefflichkeit der
künſt=
leriſchen Leiſtungen und der Reichtum des Inhalts wird jeden
Leſer befriedigen.
[513
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
Hingang unſerer guten, unvergeßlichen Gattin, Mutter,
Groß=
mutter, Schweſter und Tante
Frau Elisabetha Mattern,
geb. Goyor,
ſagen wir Allen, insbeſondere auch dem Herrn Pfarrer für
ſeine erhebenden Troſtworte unſeren tiefempfundenen, innigſten
Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 27. Januar 1892.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.
Druck und Verlae: A. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.