Abonnementsprei=
Antelährlich1 Matl 0 Pf.
halb=
jährlich 3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen
entgegenge=
nommen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſlauiſchlag.
155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
für das
wöchentl. Gmal erſcheinende Tagblalt
werden angendmmen: in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Areisamils, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
N. 17.
Donnerstag den 21. Januar.
1892.
Darmſtadt, den 19. Jatnar 1892.
Betreffend: Den Ausbruch der Maul= und Klauenſeuche in Eſchollbrücken.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß in Eſchollbrücken in mehreren Gehöften die Maul= und
Klauen=
ſeuche ausgebrochen iſt und deshalb Gehöftſperre angeordnet wurde.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
1151
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießlbungen auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim.
Es wird biermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß am 25. Januar und 3. Februar d. J3., Vormittags
von 8-12 Uhr, vom 1. Bataillon des Großh. Heſſiſchen Infanterie=Regiments Nr. 115 auf dem Artillerie=
Shieß=
platz bei Darmſtadt ein Schießen mit ſcharfen Patronen abgehalten wird.
Darmſtadt, den 14. Januar 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[152
Geffenkliche Auffarderung.
Forderungen und ſonſtige Anſprüche an den Nachlaß der Katharine Arnet,
geboren zu Dalsheim, zuletzt wohnhaft dahier, ſind
binnen einer Woche
bei unterzeichnetem Gericht bei Meidung der Nichtberückſichtigunz bei der
Nachlaß=
ordnung anzumelden.
Darmſtadt, den 16. Januar 1892.
[1153
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekanntmachung.
In der General=Verſammlung vom 9. Januar 1892 wurde die Auflöſung
der Actien=Geſellſchaft Ultramarinfabrik Wilhelm Büchner von Pfungſtadt
beſchloſſen.
Die Liquidation geſchieht durch den Vorſtand, welcher aus ſolgenden Herren:
Dr. Ernſt Büchner zu Pfungſtadt und Wilhelm Büchner daſelbſt, beſteht.
Die Bilanz iſt zu dem Handelsregiſter eingereicht.
Die Gläubiger werden aufgefordert, ſich bei der Geſellſchaft zu melden.
Eintragung in unſer Handelsregiſter (Geſellſchafts=Regiſter) hat heute
ſtatt=
gefunden.
Darmſtadt, 14. Januar 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Dr. Weiß.
1997
Außbüume.
Die Verſteigerung vom heutigen wird
hierdurch mit dem Anfügen genehmigt,
daß die Abfuhrſcheine vom 26. l. Mrs.
ab durch Großh. Rentamt Darmſtadt,
ausgegeben werden, und die Ueberweiſung
tags darauf morgens 8 Uhr ſtattfindet.
Ober=Ramſtadt, 19. Januar 1892.
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
[154
Krauß.
Das in der hieſigen Infanterie= und
alten Kavallerie=Kaſerne im Etatsjahre
1892ſ03 verfügbar werdende alte
Lagerſtroh
wird am
Freitag den 22. d. Mts.,
Vormittags 10 Uhr,
im Bllreau der unterzeichneten
Verwal=
tung, Riedeſelſtraße Nr. 60, öffentlich
vergeben.
Garniſon=Verwaltung
[(1155
Darmſtadt.
31
208
Nr. 17
Breun= und Nutzholz=Verſteigerung.
Montag den 25. d. Mts., Vormittags 9 Uhr,
werden in dem oberen Lokal der Turngemeinde, Woogsplatz Nr. 5, aus
ver=
ſchiedenen Diſtrikten der ſtädtiſchen Tanne die nachſtehenden Holzſortimente
öffent=
lich meiſtbietend verſteigert und zwar:
5 Kiefern=Stämme von zuſammen 730 Feſtm. Inh. (29-47 Emt. Drchm.),
122 Rmt. Kiefern=Scheiter, 238 Rm. Kiefern=Knüppel,
68,4 Hundert Kieſern=, 5,0 Hundert Eichen=Wellen und
255 Rm. Kieſern Stöcke; ſodann
Dienstag den 26. d. Mts., Vormittags 9 Uhr,
in demſelben Lokal aus verſchiedenen Diſtrikten der ſeitherigen Beſſunger Tanne:
173 Rm. Kiefern=Scheiter,
1 Rm. Buchen= und 282 Rm. Kiefern=Knüppel
04 Hundert Buchen=, 96,1 Hundert Kiefern=Wellen und
54 Rm. Kiefern=Stöcke.
Das roth gezeichnete Knüppelholz in der ſtädtiſchen Tanne gelangt nicht
zum Ausgebot.
Darmſtadt, den 20. Januar 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. E.:
Riedlinger, Beigeordneter.
[1156
R½Holz= u. Kohlen=
Handlung
M. Schuchmann,
Nieder=Ramſtädterſtraße 27,
ſempfiehlt zu billigſten Preiſen:
La. Fettschrot, Stüok Eohlen,
ſewaschene Ausskohlen,
Anthracitkohlen,
Briketis der Zeche Herzogenrath
Tannenklötzchen, kleingemacht,
ſowie
(115.
Buchen= und Eichenholz
bei Zuſicherung aufmerkſamſter Bedienung
Verkteigerung
von
alten Baumäterialien ꝛc.
Schwarten-
AballlhOlz.,
kleingeſchnitten. vorzügl. Anmachholz,
per Centner M. 1.25 empfiehlt
Louis Weber,
Holzhandlung, (1160
Waldſtraße 30.
Montag den 25. Januar 1892, Vormittags 9 Uhr,
ſollen im Hofe des Schiff'ſchen Hauſes, Neckarſtraße Nr. 1.
eine große Partie Bretter, Brennholz, Sandſteinplatten, Thüren, Fenſter,
Läden, Oeſen, altes Eiſen, Küchenherde, Tiſchlampen, Hängelampen, Wand
lampen, Schreibpulte, alte Stühte ꝛc.,
öffentlich loosweiſe an den Meiſtbietenden unter den vor der Verſteigerung bekannt
gemacht werdenden Bedingungen verſteigert werden.
Darmſtadt, den 20. Januar 1892.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
(1157
Wießell.
nd1 E0 100110
ſper Flaſche ohne Glas 90 Pfg.,
bei 12 Flaſchen 85 Pfg.
A. Herz,
Ecke der Schwanen= u. Gardiſtenſtr.
p. e eieherteie so 1½s-
Hulzuerſteigerung.
Montag den 1. Februar l. J., von Vormittags 10 Uhr ab,
werden in dem Braunwarth'ſchen Saale zu Eppertshauſen aus dem Diſtrict
Eichen, Oberwäldchen ꝛc. verſteigert:
Stämme: 51 Fichten = 17.49 Fm., 1 Linden - 051 Fm.; Derbſtangen:
12 Fichten = 1,10 Fm.; Nutzknüppel: Rm. 15 Nadel; Scheiter: Rm.
33 Buchen I. Kl., 28 Buchen II. Kl., 14 Eichen II. Kl., 379 Nadel, 5
Weich=
holz; Knüppel: Nm. 14 Buchen, 7 Eichen, 124 Nadel, 16 Weichholz;
Wellen: 1060 Buchen, 1000 Eichen, 4280 Nadel, 450 Weichholz; Stöcke:
Rm. 26 Buchen, 9 Eichen, 154 Nadel, 2 Weichholz.
Nähere Auskunft e.theilt der Großherzogl. Forſtwart Wex zu Forſthaus
Steinacker.
10
8.
94
9
410
500
6110
610
ERanukunnt 2 A.- Kais. Egl. Hoh. - 8uotu.-Shotn
H=
Niederlage durch Plakate tenntlich. 15493:
Meſſeler Forſthaus, am 16. Januar 1822.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
Schallas.
[1158
Vogelſutter
in neuer, gutgeſiebter Waare:
per Pfd. 20 Pfg.
Hanfſamen
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Kanarienſamen „ „ 24 „
Haferkerne
24 „
bei Mehrabnahme billiger.
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[704
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le5
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Heimichſtr. 45.
[791
6ish=
729
82
848
9i0
111
1218
1
252
410
Se.
Ce
50)
14.)
84
915,
1035
113
1145,
Ne. 17
Holzuerkteigerung.
Montag den 25. Januar 1892, Vormittags 9 Uhr
anfangend,
werden in dem Diſtrikt Klingeackerntanne:
Circa 285 Stück Kiefern=Stämme von 20 bis 67 Emt. Durchmeſſer und
7 bis 14 Meter Länge,
öffentlich uner den bei der Verſleigerung bekannt gegeben werdenden Bedingungen
an die Meiſtbietenden an Ort und Stelle verſteigert.
Die Zuſammenkunſt iſt an der Sandbachbrücke am Griesheimerweg.
Pfungſtadt, am 19. Januar 189½.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
[116
Lang.
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Rüschen, -abots, -Jatins, - Atlas,
Merveilleux, -Tülle,-Volants, Balayeusen,
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(1163
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Zimmern nebſt Zubehör, für 1. April.
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ſtigen Zubehör alsbald od. ſpäter zu om.
Alles Nähere Erbacherſtr. 51 part.
358) Heinrichſtraße 59= Parterre=
Wohnung, 5 Zimmer, an ruhige Familie,
alsbald beziehbar, zu vermiethen.
362) Soderſtr. 80 Parterre=
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nung, 5 Zimmer, alsbald zu vermiethen.
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516) Roßdörferſtr. 16 3. Stock, 5
Zimmer, Bodenkammern, 2 Keller u.ſ.w.
mit allen Bequemlichkeiten per 1. April
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6 Zimmer, Küche und alles Zubehör mit
Vorgarten ev. auch Manſarde für erſten
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613) Wenckſtraße 38., nächſt der
Martinskirche, iſt der mittlere Stock, drei
Zimmer und 1 Kabinet, zu vermiethen.
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an ruhige Familie zu vermiethen. Zu
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Mitgebrauch der Waſchküche, des
Bleich=
platzes und Trockenhallen per 1. oder 15.
April event. auch früher.
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Wohnung von 4 großen Zimmern für
450 M. per 1. April zu vermiethen.
905) Sackgaſſe 10 eine große
Woh=
nung. mittlerer Stock, 3 Zimmer, Küche,
Keller und ſonſtiges Zugehör für 220 M.
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ein großes Büchergeſtell zu 8 M.
[1164
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Bülgelzimmer, mit Gartenbenützung,
ſofort zu vermiethen.
Näheres Wilhelminenſtr. 3. I.
915) Saalbauſtr. 24 eine Wohnung,
3 Zimmer, Kabinet, Küch= u. ſämmtliches
Zubehör, im Seitenbau; daſelbſt eine
Werkſtätte zu verm. - per I. April.
1007) Gervinusſtr. 42 Wohnung
für eine Dame oder ruhige Familie.
1034) Langgaſſe Nr. 39 eine kleine
Wohnung zu vermiethen.
1035) Niederramſtädterſtr. 36 im
3. Stock 2 gr. Zimmer, Küche,
Speiſe=
kammer, Cloſett und abgeſchloſſ. Vorplatz,
Mogdſtube u. alle Bequemlichk. bald oder
ſpäter. Näheres daſelbſt part.
1098) Schirmgaſſe 12 einzelnes gr.
Zimmer zu vermiethen.
1099) Soderſtr. 25 2 größere, ein
kleines Zimmer, Küche nebſt Zubehör an
kinderloſe Familie zu vermiethen.
1166) Heidelbergerſtraße 125 ſchöne
geräumige Manſarde=Wohnung mit allem
Zubehör zu vermiethen.
1167) Wienerſtraße 80 ſehr ſchöne
Hochparterre=Wohnung, 5 Zimmer, Küche,
2 Keller, 1 Manſardezimmer, Mitgebrauch
der Waſchküche und d 8 Bleichplatzes,
ſo=
wie Gartenantheil, per ſofort oder auch
ſpäter zu vermiethen. Näheres in der
Manſarde=Wohnung.
5
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prachtvoller Fernblick, per 1. Mai,
ecent. ſchon früher, beziehbar.
Ebendaſelbſt ſchöne größere
Man=
ſarde per ſofort oder ſpäter zu Um.
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auch zuſammen abgegeben. (1168
1169) Wendelſtadtſtr. 46 der 3. St,
3 große Z., 1 Manſardezm., 2 Keller u.
allem Zubehör per ſofort oder 1. April
hauen, uagazme eto.
106) In dem ſtädtiſchen Beſitzthum
Hochſtraße 44 iſt
Stallung
für 3 Pfeide alsbald zu vermiethen.
Näheres Stadthaus, Rheinſtr. 18,
Zim=
mer Nr. 21.
für 3 Pferde, event. auch
Stallung als Magazin, zu verm
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796
Wuuz
158) Schwanenſtr. 26, 1. St., ein ſchön
möbl. Zimner ſoſort zu vermiethen.
Ph. Sturmfels.
280) Magdalenenſtr. 4, 2. St., e.
freundl. möbl. Zimmer ſogleich zu verm.
227) Louiſenſtr. 14 zwei fein möbl.
Zimmer (Wohn= und Schlaſzimmer) ſof.
281) Wienerſtr. 54, 3. St., elegant
möbl. Zimmer per ſoſort.
451) Heinheimerſtr. 38 möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
550) Schulſtr. 16 ein möbl. Zimmer/
für 1 auch 2 Herren zu vermiethen.
619) Wenckſtraße 38 ein ſchönmöbl.
Zimmer. Zu erſr. im unterſten Stock.
799) Martinſtr. 30 in ſchön möbl.
Zimmer vom 15. Januar ab zu verm.
Nr. 17
800) Kiesſtr. 3.part., ein ſchön möbl
Zimmer zu verm. mit oder ohne Penſion
801) Steinſtr. 5 gut möbl. Zimmer,
802) Nieder=Ramſtädterſtraße 28,
1 Tr. h., ſchön möbl. Zimmer.
1009) Saalbauftr. 17, 1 Stiege h.,
ein ſchön möbl. Zimmer mit Penſion ſof.
1170) Caſinoſtr. 15, 2. St, ein kl.
hübſch möbl. Zimmer ſogleich billig.
1171) Kiesſtr. 79 part. ein gutmöbl.
freundliches Zimmer zu vermiethen.
1172) Wilhelminenplatz Nr. 12 ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
1173) Dieburgerſtr. 6 parterre ein
ſchön möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
1174) Marienplatz 7 part. großes
möbl. Zimmer nit ſep. Eingang ſofort.
1175) Carlsſtr. 20, 1. Stock, ein
einfach möbl. Zimmer mit Koſt an einen
beſſ Arbeiter ſofort. — Ebendaſelbſt ein
gut möbl. Zimmer per 1. Febr.
S.
poͤ
5
600
4
B
Wirthschafts-Vebornahme & Empfohlung.
Hiermit zur ö entlichen Kenntniß, daß mein Geſchäſt, „Reſtauration zur
Binger Weinſtube; Hoffmannſtraße 4. an Herrn Hch. Hallerberg käuflich
ab=
gegeben habe, und ich für das ſeither geſchenkte Vertrauen beſtens danke. Ich bitte,
dasſ lbe auch meinem Nachfolger zu Theil werden zu laſſen.
Mit aller Hochachtung
H. Fabet.
Auf obige Anzeige bezugnehmend. werde ich Samstag, den 16. Januar er.
die von Herrn H. Pabſt ſeither betriebene
Restauration zur vinger Weinstube,
Hoffmannſtraße 4,
übernehmen, und wird es mein Beſireben ſein, meine werthen Gäſte, Freunde
und Gönner aufs Beſte zu bewirthen.
Gleichzeitig empfehle ich einen vorzüglichen Mittags= und Abendtiſch, ſowie
Restauration la carte zu jeder Tageszeit bei civilen Preiſen, reine Weine,
Rhein= und Haardtweine, ſowie in= und ausländiſche Rothweine im Glas, Flaſchen
und Gebinden.
Beſellſchaftszimmer mit ſeparatem Eingang.
Um geneigten Zuſpruch bittet
Hochachtungsvoll
H. Haodlerberg.
früher Koch.
(977
Ein Viertel Parketlogenplatz'ſ.
abzugeben. Näheres Expedit'on. 1176 C-
n halber Parketlogenplatz
abzu=
geben. Näheres Expedition. (1664
AnAaaacta.
Bevorzugte Marke des distinguirten Gesehmacks.
Anerkannt die BeSte durch die
Preisrichter aller beschickten Ausstellungen.
in allen feineren Parfümerie-Geschäften vorräthig.,e-
Nan achto gonau auf die richtige Kummor.
mir
ſchon jetzt darall
ierdurch erlaube
aufmerkſallt zu machen, baß
bei Beginn der neuen Saiſon mein
=onſeelions-Layen
in jedem Geure reich und neu ſortirt ſein wird.
Das Geſchäft wird, den Prinzipien ſeines Gründers getren,
ſtets bemüht ſein, bei billigen Preiſen das möglichſt Beſte zu liefern.
Indem ich bitte, das Unternehmen auch fernerhin mit
Wohl=
wollen zu unterſtützen, ſehe geneigtem Zuſpruch gerne eutgegen.
Louis Nreuss.
Mür Hamen
beginnt der
Ausohneide-Cursus
am 1. Februar.
Mein Syſtem iſt derart, daß jede
Dame nach beendelem Curs ſelbſtſtändig
arbeiten kann.
1
Körmer.
Carlsſtraße 26. (1173
lobend.
Prisch:
Rheinſalm,
Weſerſalm,
Turbot,
Seezungen, Hechte,
Rothzungen, Karpfen,
Zander,
Cabliau,
Schellfiſche,
Schollen,
Forellen,
Auſtern,
A al,
Breſem,
Echte Monikd.
Bratbückinge
10 Stück 60 Pf
Feinſte grüne Heringe,
per Pfund 25 Pfg.
Gewäſſerten Laberdan.
Bismarck=Heringe
per Stück 7 Pfg. - per Doſe M. 1.70.
Kieler Bückinge, Sprotten.
Geräuch. Lachsforellen.
hobrüder Hösinger
[1179
Hoflieferanten.
Masken=Coſtüme,
Bettwerk, Möbel und Kleider kauft
Frau Mrächmann Wwe.,
[1180
Langgaſſe 33.
5)
ſ2½
41
4.
aPIn8IS
bfolls
ſler
den jit a
Eberür 0.
erſt ndei
Theatr.
Zehnte Winter=Yerſammlung
Freitag den 22. Januar, Abends 8 Uhr, im oberen Saale
der „Stadt Pfungſtadt.
Vortrag.
des Herrn Profeſſor Dr. Adamy dahier, über:
„Das älteſte deutſche Kunſtgewerbe= (die metall=techniſche Kunſt der
Franken und Allemannen).
Damit iſt eine Ausſtellung der betr. Gegenſtände aus den Beſtänden
Groß=
herzoglichen Muſeums verbunden.
Neue techniſche Zeitſchriften liegen im Lokal offen und der Fragekaſten iſt
aufgeſtellt.
Der Vorstand.
ur7z
160
[ ← ][ ][ → ]212
R. 17
Putenl
in allen Staaten angemeldet.
Fatent,
in mehreren ländern schon ertheilt.
Radhrehmer'e.
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mit Aroma und Geschmack des
echten Rohnencaſtee
isl der beste. Wohlschmeckendste und
gosündeste Caffeo-Lusats,
ausserdem im Gebrauch der billigate.
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2llgliches Getränk, besonders für
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Frauen, Einder, Blutarme,
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1„
e nau=d
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AuLſunuWti,
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„ „ „ 1.40.
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„ „ 1.20,
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Anthracitkohlen
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Die Preiſe verſtehen ſich frei an den Aufbewahrungsort verbracht, gegen
baar mit 2%⁄ Scorto oder 2 Monat Ziel.
Octroi zu Laſten des Empfängers.
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Val. Hebermehl, Eliſabethenſtraße 53,
Heinrich Röhrich, an der kathol. Kirche,
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Stockſtadt a. Rh.
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März anderweitiges Engagement.
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mit guten Zeugniſſen kann ich den
geehr=
ten Herrſchaften fortwährend empfehlen.
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1183) Ein Mädchen ſucht Stelle als
Verkäuferin, geht auch nach auswärts.
Nöheres Frau Fiſcher, Marktſtr. 8.
1184) Eine perfekte Köchin ſucht
Stelle. Frank, Ludwigsſtr. 16.
1185) Ein ſeines Hausmädch.,
bür=
gerliche Köchinnen und Landmädchen
finden ſ. 9. St. Frank, Ludwigsſtr. 16.
1186) Drei brave Mädchen, in allen
Hausarb. gewandt, u. ein 23jähr. Mäd=
4en, das gut bürgerlich kochen und alle
Hausarb. verſt., mit gut. Zgn., ſuchen ſof.
Stelle. Frau Hartmann, Grafenſtr. 16.
1187) Eine junge Frau ſucht
Lauf=
dienſt. Langgaſſe 8.
1188) Mädchen v. 24 J., in allem
bewand., 2jähr. gute Zgn., ſuchen ſofort
Stelle. Näh. Frau Holſchuh, Holzſtr. 13.
WUN
Buchhalterin
ſuchen
(1189
H. Stade & veer Hachf.
1058) Ich ſuche für ſofort ein
an=
ſtändiges Mädchen mit guten
Zeug=
niſſen, das kochen kann und alle
Haus=
arbeiten verſteht.
Frau Eſchborn, Heidelbergeſtraße 31.
972) Ein Müdchen für alle
Haus=
arbeit geſucht. Hügelſtraße 27.
1121)
Zwei reinliche Mädchen
in die Matzenfabrik geſucht. Näh.
Bleich=
ſtraße 13 im Laden.
1126) Eine reinliche Frau zum
Bröd=
chen tragen geſucht. Näheres
Bleich=
ſtraße 13 im Laden.
1049) Lehrmädchen geſucht von der
Damenconfection M. Wich, Carlsſtr. 12.
Die,
2.
ni=
Dar=
1050) Mädchen im Alter von 16-
20 Jahren zum Packen geſucht.
ſebr. Eichberg, Capellplatz.
Lehrmädchen 110.
für Putz= und Ladengeſchäft ſuchen
H. Stade & veer Hachf.
Zeiſt
gi En lo
Außerl 12
folgend 1158
Lafeln 12
Punkte
Lou
Neck 5
Rheint 5
zierpla ;
Böt:
Bi 8=
Centra l.
Pallasn I3l
Jandt I.
Am Wald. 9) widerr. Weiter= Nachml; 17) an d bunkten und H wider, allen
Boa [ ← ][ ][ → ]
die 340
4
f.
)
10 152)
1IB2 5k
173
Aur=
142)
„ is
Fir 765
1.
2⁄₈
2
3
Nedh=
bak
Nr. 17
Renten- und
Lebengverſicherungs-Anſtalt
Darmstadt.
Die Anſtalt übernimmt
1. die Berſicherung von Kapitalien, zahlbar beim Tode,
2. die Verſicherung von Kapitalien, zahlbar nach Ablauf einer im
Vor=
aus beſtimmten Zeit oder bei dem etwa ſrüher eintretenden Tode,
beide Verſicherungs=Arten mit oder ohne Anſpruch auf
Di=
videnden,
3 Ausſtener= und Alters=Verſicherungen.
Die Vergütung der Gewinn=Antheile erfolgt zum erſten Mal mit dem Beginn
des dritten Verſicherungsjahres.
Die Dividende für 1892 beträgt 26 pCt. der Jahresprämie.
Die Verſicherten haben in keinem Falle Nachzahlungen zu den vertragsmäßig
feſigeſetzten Beiträgen zu leiſten.
Ausdehnung der Verſicherung auf Kriegsgefahr nach Vereinbarung.
Un=
anfechtbarkeit der Policen nach fünfjährigem Beſtand.
Denjenigen Beamten, welche bei der Anſtalt verſichert ſind, gewährt die
An=
ſtalt Cautions=Darlehn in Höhe bis zu vier Fünftel der Verſicherungs=Summe,
unter günſtigen Bedingungen.
Proſpekte und Antrags=Formulare werden verabſolgt, ſowie jede gewünſchte
Auskunft wird bereiwilligſt ertheilt
in dem Yauptbürenn der Anſtalt,
Eliſabethenſtraße Nr. 60 zu Darmſtadt,
118519
und von den Agenten derſelben.
In lebend friſcher Muure,
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ferner in feinſter Kaucherung,
Kieler Delikateß=Bückinge, Kieler Delikateß=Sprotten, ſüße
holl. Bratbückinge, Lachsheringe, ger. Aal, Lachsforellen ꝛc.
Alaviershmmet
E. Schultze, Hofm.,
Roßdör=
ferſtraße 14, 1. Stock.
Muſikalienhandlung Thies nimmt auch
Beſtellung n entgegen.
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Gesucht eine möblirte
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bethenſtraße 22 im Laden.
[1192
213
M4
1
1051) Ein beſſeres Hausmädchen,
das nähen und bügeln kann, wird zum
ſofortigen, wenn nicht anders möglich auch
ſpäteren Eintritt geſucht. — Nur ſolche
mit guten Zeugniſſen wollen ſich melden.
Wo? ſagt die Exped. d. Bl.
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auswärts gegen hohen Lohn geſucht.
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Heinrich Elbert,
Hoflieferant. (1053
wird geſucht. Tüchtige Schreiner
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den geſucht. Eintritt ſofort.
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P. Graof, Mathildenplatz 2.
„
HehzOr,
nur tüchtigen, gelernten Schloſſer, fleißig,
zuverläſſig. der auch kleine Reparaturen
machen kann, ſucht
H. Berdux,
alter Griesheimerweg 33.
Le h rl i n g
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ſuchen
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980) Für ein feines Detailgeſchäft
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Mann mit guten Schulkenntniſſen als
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Lehrlings=Geſuch.
1132) Auf Oſtern ſuche ich einen
jungen Mann mit guter Schulbildung in
die Lehre.
L. B. Müller,
Papierhandlung.
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für 1892
iſt erſchienen und 40 Pfg. bei
der Expedition d. Bl. zu beziehen.
Ein Gewinn der Gewerbehalle,
zweithüriger Kleiderſchrank,
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[1195
Näheres in der Gewerbehalle.
214
Samstag, dem 23. Januar 1802,
Abends pünktlich 8 Uhr 11 Min.
Grslo grosso Horren-Silaung
in dem außergewöhnlich farbenreich dekorirten, gauz in Leinwand
gehüllten
geoßen Sſuldesſtudt. Sſaooaus.
Auftreten ſämmtlicher jungen, älteren und alten Carnevalsreduer und Schlächtſchwätzer.
Einziges Auftreten der hier läugſt vergeſſenen
Goslum-Sousrelte Marietta Chof,
Calora- und Makulatursängerin in ihrom fouerfesten Costum.
Ferner: Unſichtbar vollzogener Umzug uuſerer närriſchen Hilge rn von der Hofloge in
deu Saal, mit Miß= und Piſtonſolo von Uhm Selbst.
Die Pauſen werden durch Triangelſolo ausgefüllt.
RRK Anſang bei Beginn - Ende nach Schluss. XR4
Das Belegen der Stühle iſt unterſagt.
Nach Schluß der öffentlichen Sitzung:
Gleichzeitig bringen wir für anſäßige und auswärtige Freunde des Narrenreichs die freudig.
erſchütternde Mittheilung von dem Beſchluß des Großen Rathes in ſeiner letzten Sitzung:
Sonntag, den 14. Fohruar 1892, Milags 4 Uhr 1 Min.
Einzige große Fremdenſitzung.
Näheres hierüber gpäter!
Dor frose Rath dor Darmstädter Carnoval-ſogollschaft.
.
[ ← ][ ][ → ]Beilage zu Nr. 11 des „Darmſtädter Tagblatt' vom 21. Januar 1892.
Niederlage:
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[4245
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synaaoge).
Samstag den 23. Januar.
Vorabendgottesdienſt um 4 Uhr 50 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Predigt um 9 Uhr 15 Min.
Sabbathausgang um 5 Uhr 25 Min.
Fründlichen Clavier= u. Geſangs=
G
Unterricht ertheilt
144
Adole Kallenbach, Woogsſtr. 6.
Gottesdienſt in der Synagoge der
Hr. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 23. Januar.
Vorabend 4 Uhr 10 Min.
Morgens 8 Uhr.
Nachmittags 3 Uhr 30 Vin.
Sabbathausgana 5 Uhr 25 Min.
Wachenaottesdienſt von Sonntag, 24. Jan. an:
Morgens 6 Uhr 30 Min.
Nachmittags 4 Uhr.
WB. Rausch Chaudesch Schenat: Samstag
den 30. Januar.
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auf erſte Hypotheken auszuleihen.
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Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 21. Januar 1892.
1. Vorſtellung i. d. 6. Abonnements=Abteilung.
GBlaue Karten ailtig.)
Zum erſtenmale wiederholt:
Der getreue Eckart.
Romantiſche Oper in 4 Akten (6 Abteilungen).
Dichtung von Ed. Duller. Neue Bearbeitung
für den Bühnengebrauch von Ernſt Vasque.
Muſik von Carl Amandus Mangold.
Tanhäuſer, Ritteru.
Minne=
ſänger
Herr Bär.
Eckart
Herr Riechmann
Innigis
rl. Roth.
Ein Sänger
Herr Bögel.
Anführer der Wallfahrer Herr Mayr.
Urbanus.
Herr Weber.
Frau Venus
Frl. Jungk.
Amor.
Hannchen Merz.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 110 Uhr.
Kaſſeöffnung¼6 Uhr.
Freitag, 22. Januar 1892.
2. Vorſtelluna i. d. 6. Abonnements=Abteilung.
(Rothe Karten giltig.)
Minna von Barnhelm.
Ein Luſtſpiel in 5 Aufzügen von Leſſing.
Sonntag, 24. Januar 1892.
3. Vorſtellung i. d. 6. Abonnements=Abteilung.
Blaue Karten giltig.
Die ſicilianiſche Besper.
Große Oper in 5 Akten mit Ballet von Verdi.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Reichstag beriet am 19. den
Geſetz=
entwurf, betreffend die Anwendung ermäßigter Zölle auf Getreide
in Tranſitlagern. Nachdem ſich die verſchiedenen Redner im
ganzen für die Vorlage geäußert hatten, wurde dieſelbe an eine
Kommiſſion von 21 Mitgliedern verwieſen. Hierauf wurde die
Beratung des Etats der Poſt= und Telegraphenverwaltung
fort=
geſetzt und derſelbe ſchließlich angenommen. Der Etat der
Reichs=
druckerei wurde raſch erledigt.
Rach dem „Reichs= und Staatsanzeiger” iſt dem Bundesrat
ein Geſetzentwurf über die Verhandlungen unter Ausſchluß der
Oeffentlichkeit zugegangen.
Nach dem am 16. Januar abgeſchloſſenen Fraktionsverzeichnis
des Abgeordnetenhauſes zählt die konſervative Partei 125, das
Centrum 98, die nationalliberale Partei 84, die freikonſervative
Vartei 66, die deutſchfreiſinnige Partei 27. die polniſche Fraktion
14 Mitglieder; 14 Mitalieder gehören keiner Partei an. Erledigt
ſind fünf Mandate; von denſelben waren drei im Beſitz der
Natio=
nalliberalen, je eins im Beſitz der Deutſchfreiſinnigen und der Volen.
Die „Nordd. Allg. 8ta.- iſt in der Lage, die Zeilungsmeldung
von einer angeblichen Verſchwörung gegen den türkiſchen Sultan
und von der Verhaftung von 300 Perſonen auf Grund der
Inſor=
mationen von maßgebender türkiſcher Seite als eine jeder Unterlage
entbehrende Alarmnachricht zu bezeichnen.
Oeſterreich=Ungarn. Das öſterreichiſche Abgeordnetenhaus
nahm am 19. mit 254 gegen 42 Stimmen die Handelsverträge mit
Deutſchland, Belgien und der Schweiz, ſowie die Viehſeuchen=
Konvention und das Marken= und Muſterſchutzübereinkommen mit
Deutſchland an. Der Vertraa mit Italien wurde in namentlicher
Abſtimmung mit 211 gegen 88 Stimmen angenommen, das
Mi=
noritätsvotum Klaic dagegen im gleichen Stimmverhältnis
ab=
gelehnt.
Schweiz. Der Bundesrat hat über die Erneuerung des
Handelsvertrags mit Italien an die Bundesverſammlung eine
Denkſchrift gerichtet. Darin iſt bemerkt, es falle dem Bundesrat
ſchwer, anzunehmen, daß die Verhandlungen in Zürich zu keiner
Verſtändigung führen ſollten. Zwei Staaten, in einer Lage wie
die Schweiz und Italien, müßten darauf halten, unter allen
Um=
ſtänden in gutem Einklange zu ſtehen. Eines der beſten Mittel
hierfür ſei ein gerechter Handelsvertrag, in welchem beide Parteien
gegenſeitig den bezüglichen Produkten ihre Märkte öffnen. So
lange die Unterhandlungen in Zürich dauern, werde deshalb der
Bundesrat die Hoffnung nicht aufgeben, jenes Ziel zu erreichen.
Der Bundesrat hat ferner in der Bundesverſammlung den
Antrag eingebracht, ihn zu ermächtigen, in dem Falle, daß ein
Handelsvertrag mit Italien vor der nächſten Tagung zuſtande
kommen ſollte, denſelben unter dem Vorbehalt der Gegenſeitigkeit
vorläufig in Kraft zu ſetzen.
Frankreich. Der Marineminiſter beabſichtigt in das Budget
für 1892 noch 8 Millionen Franes für Schnellfeuer=Kanonen
einzu=
ſtellen und für 1893 noch 8 Millionen zu dem gleichen Zwecke zu
verlangen; überdies wird er dem Parlament die Erhöhung des für
neue Schiffsbauten bewilligten Kredits um 12 Millionen vorſchlagen.
In der Abgeordnetenkammer kündiate am 10. Präſident Floquet
an, die Abg. Leſenne und Laur wünſchten die Regierung über die
Artikel des =Intranſigeant' zu interpellieren, welche die Ueberſchrift
trügen: „Vierzig Jahre aus dem Leben eines Miniſters= (Die
betreffenden von Rochefort unterzeichneten Artikel enthalten die
gemeinſten Schmähungen gegen den Miniſter Conſtans.)
Miniſter=
präſident Freyeinet erklärte. der „K. 8ta.- zufolge, der Zweck der
Interpellation ſcheine zu ſein, die erwähnten Artikel von der
Redner=
bühne des Hauſes aus verleſen zu können, um damt die Regierung
der Republik herabzuſetzen. Sei das der Fall, ſo verweigere er di=
Beantwortung der Interpellation. Laur ſpricht gegen die Vorfrage.
Man dürfe nicht ein Vorrecht der Deputierten opfern, um ein
Mit=
alied des Kabinetts zu decken, das von der öffentlichen Meinung
gebrandmarkt ſei. Miniſter Conſtans verläßt den Miniſtertiſch und
geht auf Laur los, der von der Tribüne herabſliegt. Es entſteht
ein unbeſchreiblicher Tumult. Die Deputierten rennen von allen
32
216
Nr. 17
Seiten herbei und ſchreien (inander an. Präſident Floquet erklärt.
daß er ſich inſolae des Lärms gezwungen ſehe. die Sitzung aufzu= konnte ſich die Großb. Handelskammer, trotz der empfindlichen
Zoll=
zu und ohrfeigte ihn zweimal. Laur warf ihm darauf ſeine Vapiere Wunſch, daß bei künſtigen Verhandlungen über Handelsverträge
an den Kopf. Der Präſident hat keine Gewalt über Conſtans, dä auch Vertreter der Indnſtrie beigezogen und die amtlichen Waren
dieſer Senator iſt. Während der Suſpendierung bleibt der arößte
Teil der Deputierten im Saale, die Tribünen werden geräumt.
Unterdeſſen giebt es im Veſibule neue Streitigkeiten. Nach einem Es wurde zur Keuntnis genommen, daß Abzeichen und Verzierungen
Wortwechſel ohrfeigt ein Republikaner den Böulangiſten Chatelin. auf Waren, ſowie Bilder ur d Landkarten, welche den Namen=Allah',
Großer Lärm und Prügelei. Delpech wird dann von Dumonteil, Abbildungen von Moſcheen oder verſchleierten türkiſchen Frauen,
den Chatelin als Zeuge zu ihm ſchickt, geohrfeigt. worauf
ver=
ſchiedene neue Handgemenge erfolgen. Ungehevre Auſregung. Nach
2 Stunden wurde die Sitzung wieder eröffnet. Miniſter Conſtans
gab ſolgende Erllärung ab:„Seit 17 Jahren gehore ich der Kammer
an, ohne jsmals einen Ordnunasruf erlitten zu haben. Wenn ich deuiſcher Waren nach Holland, namentlich durch die Spediteure
mich zu einer Gewaltſamkeit habe ſortreißen laſſen, werden Sie es die Werte oft zu gering deklariert werden, woraus den holländiſchen
verſlehen. daß das ſehr vatürlich war. Ich bitte meine Freunde Zoſbehörden das Recht erwächſt, die Waren zu dem deklarierten
um Entſchuldigung.; Hierauf wurde die Vorfrage über die
Inter=
pellation mit 438 gegen 44 Stimmen angenommen.
dieEinleitung von Handelsvertrags Verhandlungen, ein. Der
Geſetz=
entwurf ermächtigt die Regierung, mit den Staäten, deren
Handels=
verträae mit Belgien ablaufens in Unterhandlungen einzutreten. mit, daß von der Herſtellung eines Bezirks=Fernſprechnetzes ſüdlich
Belgien die niedrigſten Tarife bewilligen. Die Vorlage erklärt
ferner, der franzöſiſche Minimaltarif bilde keine annehmbare
Grund=
lage der Verhandlungen.
Indeui beantragte Tagesordnung. in der es heißt, die Kammer jüngſt erſolgten Abſchluß der Handelsverträge der Deutſchen Reichs
billige die den Handelsverträgen zugrunde liegenden Gedanken.
Das Haus trat ſodann in die Einzelberalung der Handelsverträge thuung aus.
ein. Crisvi beantragte, die Dauer der Verträge auf 6 Jahre zu
beſchränken.
Mininerpraſident das Programm des neuen Kabinetts dar. Zur in letzter Zeit viele der Pianiſten gehört und mithin vergleichen
Herbeiführung einer Reorgäniſation der Finanzen müßten alle ſich U können. Die Palme dürfe in erſter Linie Herrn Dreyſchock ge
Opfer auferlegen. Die Regierung werde genötigt ſein, an die bühren. der an dem unvergeßlichen Joachimabend wirkte. Ab
Gläubiger des Staates zu appellieren.
Rüßland. Die Nachrichten aus den vom Notſtande heimge= Andenken ſo bald verblaßt. Nicht Virtuoſe vom Dutzendſchlaa ver
ſuchten Provinzen lauten ſehr betrübend. In vielen dieſer Gegenden ſ eint er mit brillanter Technik eine Tiefe der Empfindung und eine
iſt inſolge der unzureichenden Nahruna oder gar des völligen Kraſt der Durchführung, die ſein Auftreten im Konzertſaale ſtets
Mangels derſelben, ſowie unter dem Einflüſſe der elenden, ſchmutzigen
Wohnſtätten der notleidenden Beoölterung 1ie Typhus=Epidemie Konzerl von Saint=Scöns, das für unſeren Geſchmack reich iſt an
neuerdings in größerem Umfange und mit erköſter Stärke
aufge=
treten. uls ein bezeichnendes Beiſpiel dieſer traurigen Zuſtällde mit ſeinem Inſtrument thatſächlich das Ganze. Ebenſo anſprechend
kann die Thaiſache angeführt werdeg. daß 3. B. in Kuſan die Zahl erwies ſich Herr Masbach in den kleineren Klavierſtücken,
nament=
der von Typhus Befallenen in ſolchem Maße angewachſen iſt, daß lich in der Bach'ſchen „Sitſonie'. Obwohl er auch das Chopin'ſche
die Betten in den Spithlern ſich als unzureichend erweiſen. Viele Pis-dur Nocturne ſehr auſprechend vortrüg. möchten wir ihn doch
dieſer Unglücklichen müſſen daher auf den Dielen liegen. Eine der l keinen eigentlichen Chopinſvieler nennen. Frau B. v. Knappſtädt
traurigen Folgen des Notſtandes wird der Mangel an Pferden für aus Leipzia, die Sängerin des Abends, entwickelte ein großes
Ton=
die Feldarbeiten im Frühjahre bilden. Im Hinblicke darauf hat l volumen und eine blendende Sicherheit. Die Vorzüge ihrer Stimme
bekanntlich das unter dem Präſidium des Großfürſten=Thronfolgers
weiche der bäuerlichen Bevölkerung der notleidenden Provinzen im
geſtellt werden ſollen.
Serbien. Miniſter Stoilow reint, laut „M. Z... im Auf= Klängen des Meiſterſiügervorſviels im Ohr verließ das
trage der bulgariſchen Regierung nach Varis, um die
Angelegen=
heit Chadournes friedlich beizulegen. Er überbringt ein
Hand=
ſchreiben des Prinzen Ferdinand an Präſident Carnot.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 21. Januar.
zum Vortrag den Finanzminiſler Weber, den Major v. Groß gen. zum Verkauf und ſtellten ſich die dürchſchnittlichen Preiſe für
Eichen=
v. Schwarzhoff.
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 4 enthält: 1)
Ge=
ſetz. die nachträgliche Aufnahme der von der früheren Oberheſſiſchen meter. Für ein kleines Q lantum Stamm=und Stangenholz, welches
Eiſenbahn=Geſellſchaft übernommenen Beamten und Bedienſieten in
2) Geſetz, die Ablöſung der
Waſſerfall=
den Staatsdienſt betr. betr.
Las üäbisen EelcAe' hz Zegh. Hey. Zuß=gruar Mn. üler=
Voriepeefähnrich - bfördert; Jockuſch, Sek.Lt. vom Inf=Rar.
Naiſer Wilhelm Nr. 116. zur Dienſtleiſtung bei einer Militär=
Intendantur kommandiert: Chriſt, Lazarett=Inſpektor in Gießen,
zum Lazaret=Verwaltungs=Inſpektor ernannt.
Großh. Handelskammer. Sitzung vom 18. Januar.
Einer Bitte der Handelskammer zu Lahr au den Reichstag um
Allehnung des vorliegenden Handelsvertrages mit der Schweiz
heben. Vor der Aufhebung der Sitzuna ſtürzte Conſtans auf Laur erhöhungen der Schweiz, nicht anſchließen; dagegen teilt ſie den
verzeichniſſe zu den Zolltarifen ſo klar abgefaßt werden möchten,
daß Zollerhöhungen durch Klaſiſikation ausaeſchloſſen werden.
Vorträts des griechiſchen Kronprinzen=Paares, Darſtellungen aus
den griechiſchen Freiheilskriegen. den Namen=Armenien= oder
der=
gleichen enthielten, von den türkiſchen Behörden beanſtandet wurden.
Ferner wurde zur Kenntnis genommen, daß bei der Einfuhr
Werte mit 10 pCt. Aufſchlag an ſich zu ziehen, und oft Prozeſſe
mit den Spediteuren entſtehen, die beſonders umſtändlich und koſi=
Belgien. Die Reaierung brachte aäm 19. eine Vorlage, betr. ſpielia werden, wenn dieſe Holländer ſind. Ausdrückliche Abmachungen
in dieſer Beziehung mit den Spediteuren ſind daher zu empfehlen.
In einem Schreiben teilte die Kaiſerl. Obervoſidirektion Darmſtadt
Als Vorbedingung wird gefordert, daß die gedächten Staaten des Mains und Rheins wegen zu geringer Beteiligung Abſtand
genommen worden ſei. — Ueber die außerordentlich prompte
Be=
ſtellung der letzten Weihnechts= und Neujahrs=Sendungen beſchlo
die Großh. Handelskammer, der Kaiſerl. Poſidirektion Darmſtadt
Italien. Die Deputiertenkammer genehmigte am 19. eine von ihre Anerkennuna in einem Schreiben auszudrücken. - Ueber den
regierung ſprach die Großh. Handelskammer ihre beſondere Genug.
E. A. Das vierte Konzert der Großh. Hofmuſik brachte
uns außer der großen ſinfoniſchen Gabe (Beelhovens achte) am Ein=
Portugal. In der Sitzung der Cortes am 18. legte der gange die Bekanntſchait zueier tüchtiger Soliſten. Wir haben hier
auch Herr Fritz Masbach aus Berlin iſt kein Künſiler deſſen
zu einem äußerſt genußreichen geſtalten muß. In dem G-
moll-
originellen Wendungen und unmittelbarer Phantaſie, beherrſchte er
und Schule traten beſonders in der mächtigen Klage=Arie der
ſtehende Hilfskomite beſchloſſen, 10000 Pferde ankaufen zu laſſen. Venelope aus Bruchs „Oſſeusr zutage. Dagegen hätte in der
Wiedergabe der ſchlichten Lieder „Im Maien= und „Ich liebe dich=
Frübjahr unter noch ſeſtzuſtellenden Bedingungen zur Verfügung etwas mehr Duft, mehr Stimmungspoeſie und vor allem eine
arößere Deutlichkeit der Textausſprache herrſchen können. Mit den
Publikum ein Konzert, dem die tüchtige Leitung unſeres
Kapell=
meiſters, Herrn de Haan, wiederum einen ſehr würdigen Charakter
aufgedrückt halte.
Die Verſteigerung der diesjährigen Holzernte aus den
ſtädtiſchen Waldurgen wurde am Montag mit dem
Aus=
gebot einer Quantität Brennhol; aus dem Beſſunger
Laubwald ſortaeſetzt. Bei guter Konkurrenz wurde im ganzen
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern der Tarif erzielt. Es kamen vorzugsweiſe Eichen= und Kiefernholz
Scheitholz auf 6.50 M. Kiefern=Scheitholz nahezu 5 M. Eichen=
Knüppel nahezu 6 M., Kiefern Knüppel nahezu 4.50 M. pr.
Raum=
tags darauf an Ort und Stelle im nämlichen Walddiſtrikt verſteigert
wurde, blieb der Erlös hinter dem Tarif zurück.
Schuhmacher, Schneider und ſonſtige Handwerker, welche
ſe l vorübergehend bei der Poſt im Unterbeamtendient
Aus=
hilfe leiſten wollen, werden beim Poſtamte 1 (Rheinſtraße 113)
zur Annahme vorgemerkt
- Im Evang. Männer= und Jünglingsverein
wird nächſten Sonntag, 24. Januar, abends 8 Uhr, Herr
Superin=
tendent Dr. Köſtlin eien Vortrag über „Johann Valentin
Andreä, ein Vrophet der inneren Miſſiön= halten, wozu jedermann
herzlich eingeladen iſt. Der Vortrag findet im großen Saal,
Hein=
richsſitraſe 8o ſtatt.
Geldrollen
Privaturkunden. Nach einem
intereſſanten und bemerkenswerten Erkenntnis des Reichsgerichts
können Geldrollen, die mit der Bezeichnung ihres Inhalts und mit
einem zu dieſer Bezeichnung in Beziehung gebrachten Namen
ver=
ſehen ſind, für beweiserhebliche Urkunden gelten. Das Beſchreiben
abſichtigtes Verſehen wird nur ſelten auszuſchließen ſein
9 Griesheim, 18. Januar. Sicherem Vernehmen nach gedenkt
der Frauen=Verein im Mai die Kleinkinderſchule-
Kleinen bald eine gemeinſame Stätte zur Wahrung ihres körper=
Bevölkeruna in Erfüllung geht.
Darmſtadt am Sonntag dahier einen Vortrag über „die den Obſt= einen Revolver vor.
bäumen ſchädlichen Inſekten und die Mittel zu deren Verminderung”
geleileten Baumzucht herrſche und wie die Ertragsfähigkeit der öffentlichen Beleuchtung der Stadt treiben ſollen.
Bäume hauplſächlich von der Pflege derſelben abhängig ſei. Einen
deren Larven (Maden, Raupen, Engerlinge) unterzogen. Den
von ſämtlichen Baumbeſitzern einer Gemarkung die
Vertilgungs=
arbeiten an allen Obſtbäumen und Hecken vorzunehmen ſeien, denn
zu ſagen.
Wachtlokalen der dortigen
funden zu haben, noch ein Zimmer in Brand.
felden.
Die hieſigen Wirte, und zwar hauptſächlich die Vierwirte,
werden.
Frankfurt, 20. Januar. Dem „F. J. zuſolge erſolgte dieſer nur 8½ Stunden Fahrzeit brauchen.
Tag: die Beſchlagnahme der „Frankfurter Zeitung' Nr. 10.
Nr. 17
217
einer ſolchen Geldrolle mit einer wiſſentlich falſchen Inhaltsangabe Strafaeſetzbuchs Verbreitung unzüchtiger Schriften). Veranlaſſung
kann mithin als „Urkundenfälſchung; angeſehen werden. Freilich dazu bot ein in jener Nummer erſchienener Aufſatz über
Mau=
wird ſich nicht ſo leickt nachweiſen läſſen, daß in einem beſtimmten paſſant von Maximilian Harden Gerlin) worin die Frauenge=
Falle die Inhaltsangabe wiſſentlich falſch gemacht ſei. Ein unbe= ſtalten Mauvaſſaͤnts in einer Weiſe geſchildert werden, daß die
Staatsanwaliſchaft die Erhebung einer Anklage für nötig hielt.
Karlsruhe, 19. Januar. Das Verſchwinden des Bankiers
wenn Bloch erregt' hier großes Aufſehen. Hauptſächlich ſind es die
auch vorerſt in einem gemieteten Saale - zu eröffnen, doch iſt es l kleineren Leute, die bei dem Falliſſement beteiligt ſind. Die
Staats=
bei einiger Unterſtützung des Ortsvorſtandes nicht ausgeſchloſſen, die anwaltſchaft hat geſtern die Bureaus geſchloſſen und die Bücher
für die Schule pri jektierten Räumlichkeiten, welche durch den Um= mit Beſchlag belegt. Die Paſſiva ſollen etwa 1 Million betragen.
bau der Pfarrſcheuer erlangt werden ſollen, ſchon im Laufe des l Die Aitiva ſind noch nicht feſtgeſtellt. Der Prokuriſt iſt krank
nächſten Herbſtes ihrer Beſtimmung übergeben zu können. So er= und konnte deshalb noch nicht vernommen werden. Es ſollen
ver=
langen denn durch die rührige Thätigkeit des Frauen=Vereins unſere ſchiedene Verſonen mit ihrem ganzen Vrmögen beteiligt ſein.
Freiburg i. Br., 19. Januar. Ein von einen dienſtlichen
lichen und geiſtigen Wohles. Unſer Ortsvorſtand läßt es zur Siche= Gang heimkehrender Tierarzt aus Schliengen wurde auf der
Land=
rung des ſchkönen und für unſeren Ort notwendigen Unternehmens l ſtraße von einer Bauersfrau gebeten, ihr der Dunkelheit wegen
an der Gewährung eines einmaligen Beitrages gewiß nicht fehlen, zu geſtatten, bis zum nächſten Ort zu fahren. Der Tierarzt nahm
um ſo mehr, als hiermit ein ſchon längſt gehegter Wunſch unſerer das Handkörbchen herein und half ſchon der vermeintlichen
Bauers=
frau in den Wagen als er deutlich ein männliches Geſicht erkannte.
0 Griesheim, 19. Jan. Im Auftrag des landwirtſchaftlichen Er ſtieß mit aller Kraſt den Gauner herunter, trieb das Pierd an
Bezirksvereins Darmſtadt hielt Herr Hofgarteninſpektor Noack= und fand richtig in dem zurückgelaſſenen Körbchen einen Dolch und
Straßburg, 18. Jan. Das Geſälle des Rheinbettes zwiſchen
Herr Bürgermeiſter Maſſing als Vorſitzender des hieſigen Obſtbäu= Straßburg und Kehl erzeugt eine ſo ſtarke Strömung des
Vereins-bieß die Verſammelten herzlich willkommen. Einleitend Rheins. daß die Waſſerkraft ausreichen würde, zahlreiche
ma=
gab der Herr Referent ſeiner Freude über den ſo zahlreichen Beſuch l ſchinell= Betriebe zu unterhalten. Um dieſe Kraft auszunutzen,
be=
der Verſammlung Ausdruck. was dafür Zeuanis ablege, daß am abſichtigt nun vorerſt die Stadt Straßburg Turbinen
einzu=
hieſigen Orte ein reges Intereſſe für Einſührung einer rationell richten welche die nötigen Maſchinen zur Herſtellung der elektriſchen
Trier, 19. Januar. Die Ausſtattung des kaiſerlichen Schloſſes
weſentlichen Teil derſelben bilde nun die Bekämpfung, bezw. Ver= Urville in Lothringen iſt nahezu vollendet. In jüngſter Zeit
tilaung der ſchädlichen Inſekten. Da dieſelben insbeſondere bei wurden bei einer Metzer Firma 21 eiſerne Oefen beſtellt. Man
maſſenhaftem Auftreten durch das Kahlfreſſen, die Zerſtörung der bringt dieſe Fertigſtellung des Schloſſs mit Recht mit dem dies=
Knospen und Blüten, die Beſchädiaungen der Wurzeln, das Annagen jährigen Kaiſer=Manöver in Verbindung, da der Kaiſer aller
der Früchte, das Aufſaugen der Nährſtoffe imſtande ſeien, die Ent= Wahrſcheinlichkeit nach während des Manövers im Schloſſe Urville
wickelung der Bäume zu hemmen, bezw. die Ernten auf ein oder l Wohnung nehmen wird. Der Aufenthalt des Kaiſers in Metz dürfte
mehrere Jahre zu vernichten. jei es Pflicht für jeden Baumbeſitzer, ſich nur auf die Zeit der Einweihung des Kaiſer Wilhelms=
Denk=
zur Verrngerung derſelben beizutragen. Wenn auch ſchon Jgel, mals, die für dieſe Zeit geplant iſt, beſchränken. Wie übrigens ver=
Fledermäuſe und die inſektenfreſſenden Vögel, wie auch Schlupf= lautet, ſollen an dem Kaiſer=Manöver nicht nur das 8. Lheiniſche
wezven, Marienkäferchen u. a. manchen Schädling vernichten, ſo und das 16. Metzer Corps, ſondern auch de 5. bayeriſche Diviſion
falle doch dem Menſchen der Hauptanteil an der Arbeit zu. Einer und eine preußiſche Reſerve=Diviſion leilnehmen, ſo daß zum
erſten=
eingehenden Beſprechung wurden nun 16 verſchiedene Inſekten, bezw. male drei Armeecorps gegeneinander manöverieren würden.
Köln, 19. Januar. Der Leibarzt des Papſtes erklärte, der
lehrreichen Ausführungen über die Mittel zur Vertiloung, bezw. „Köln. Volkszta zufolge, der Papſt habe einen ganz leichten
Verminderung brachte man großes Intereſſe entaegen. Am Schlüſſe Influenza=Anfall. Nach einer etwas unruhigen Nacht
des Vortrages betonte Herr Noack die Notwendigkeit, daß alljahrlich l trat heute mittag geſunder Schlaf ein. Bisher beſteht keinerlei
Gefahr.
Düſſeldorf. 18. Januar. Der dritte
Volksunterhal=
nur durch vereintes Vorgeben ſei es möglich, der ſchädlichen Inſekten tungsabend ſtellte entſchieden den Höhepunkt dieſer vom hie=
Herr zu bleiben. Der Vortragende ſand bis zum Schluſſe des l ſigen Bildungsverein ins Leben geruſenen Veranſtaltungen dar.
Vortrages bei den zahlreich Erſchienenen - 101 Perſonen - eine Aufgeführt wurde Schillers,Glocke von Romberg. Die
Eintritts=
aufmerkſame Zuhörerſchaft. Ihre Anerkennung zollte die Verſamm= hefte, die nur 10 Pf. koſteten, waren bereits am Feeitag vergriffen,
lung durch Erheben von den Sitzen. Noch erübrigt es. der Kreis= krotzdem mit dem Verkauf erſt Donnerst.g nachmittaz begonnen
behörde für die Veranſialtung des Vortroges und für die rege war. Tauſende bemühten ſich am Samstag und Sonntag vergeb=
Unterſlützung der gemeinnützigen Beſtrebungen den wärmſten Dank ) lich um Eintrittskarten. Der große Kaiſerſaal der ſtädtiſchen
Ton=
halle war bis auf den letzten Platz von einer vieltauſendköpfigen
k. Mainz. 19. Jan. Als ein Kurioſum verdient er= Menge beſetzt. Der aus 125 Gymnaſiiſten zuſammengeſetzte Chor
wähnt zu werden, daß in dem naben Kaſtel in der geſtrigen ( leiſtete unter Leitung des Gymnaſialgeſanglehrers P. Beſta Vor=
Nacht Spitzbuben einen erfolgreichen Einbruch in den unmittelbar zügliches, ſo daß es eine wirklich verdiente Ehre war, als Beſta
neben der Wohnung des Volizeikommiſſärs gelegenen Bureaux und am Schluß ſtürmiſch hervorgerufen wurde. Von den Soliſten er=
Polizeiverwaltung gemacht haben. wähnen wir zunächſt die hervorragende Schülerin von Wally Schauſeil,
Geld ſiel den Einbrechern zwar nicht in die Hände und Verſiche= Frl. Gerlach aus Hilden, die mit ihrer entzückenden Stimme die
rungsmarken über einen Betrag von M. 700 ließen ſie unberührt. Zuhörer förmlich begeiſterte. Auch Frl. Venn, Hauptlehter Mals=
Bei ihrem Wegaehen ſteckten die Spitzbuben, aus Aerger nichts ge= burg und J. Schnaß leiſteten Vorzügliches. Oberlehrer Evers
leitete die Aufführung mit einer kurzen Darlegung über Schillers
J. Mainz. 19. Jan. Seitens der Verwaltung der Heſſiſchen Glocke ein, die in vollem Wortlaut mit trefflichen von demſelben
Ludwiasbahn wurden letzter Tage an die Perſonen, welche bei der Redner berrührenden Erläuterungen in den Eintrittsheften abgedruckt
großen Eiſenbahnkataſtrop'e bei Goldſtein körperliche Verletzungen war. Die andächtige Stimmung der großen Zuhörermenge, die
erlitten, die Entſchädigungen ausgezahlt. Da die Anzahl l Begeiſterung am Schluß, der ganze Verlauf des Abends ließen
der Verletzten eine ziemlich große, ſo iſt die Geſamtſumme der ge= keinen Zweiſel darüber, daß der Düſſeldorfer
Bildungs=
leiſteten Entſchädigungen ſehr beträchtlich. Der Höchſtbetrag, der lverein das Rechte getroffen, als er die Volksunterhaltungsabende
an einen Verletzten bezahlt wurde, betrug M. 18000. Die Ver= ins Leben rief. die hier von der beaeiſterten Zuſtimmung aller
Be=
letzten waren zum größten Teil Arbeiter aus der Gemeinde Mör= völkerungskreiſe getragen und hoffentlich bald auch in anderen
Städten ins Leben treten werden.
Verlin. 19. Jan. Die Verbindungzwiſchen Berlin
klagen außerordentlich über den ſchlechten Geſchäftsaang und demWeſten wird mit dem Eintritt der diesjährigen Sommer=
und den geringen Verdienſt. In einer Eingabe, die 380 Unter= Fahrordnung eine weſentliche Erweiterung erfahren. Wie die=Voſſ.
ſchriſten trägt, haben dieſelben die Vermittelung des Gaſtwirtever= Itg. erfährt liegt es in der Abſicht der Eiſenbahnve waltuna.
bandes angerufen, damit derſelbe bei den Bierbrauereien vorſtellig l einen neuen Schnellzug von hier nach Frankfurt a. M.
werde, daß ein Bierabſchlag eintrete und die bisher von den Zäpfern durch Thüringen einzulegen, der in Frankfurt a. M. den Anſchluß
getragene Gewerbeſteuer von den Brauereien übernommen werde. an die Späl=Nachmiltags=Schnellzüge nach Baden Straßburg uns
Dem Verlangen wird von den Brauereien ſchwerlich entſprochen Baſel gewinnt. Der Zug würde ungefähr 18 Uhr morgens von
Berlin abgehen und um 4 Uhr in Frankfurt a. M. eintreffen, mithin
Berlin, 19. Januar. Dem Allgemeinen deutſchen
erſtes Morgenblatt vom 10. d. M. auf Grund des 5 186 des l Schulverein zum Schubze des Deutſchtums im Auslande
218
Nr. 17
iſt körverſchaftlich die geſamle deutſche Birſcheuſchiſt beigetreten.
Der Verein wächſt damit um mehr als tauſend Mitglieder. Dieſer
Anſchluß dürfte auch von nicht geringer moraliſcher Bedeutung
ſein. Seit Mitte Oktober hat der Schulverein über dreißig
Wanderverſammlungen im Reich= veranſtaltet, etwa 20 Ortsgruppen
begründet oder wieder belebt und hierdurch gegen 1200 neue
Mit=
glieder herangezogen. Das bekundet einen Aufſchwung unſerer
nationalen Geſinnung.
Leipzig, 19. Januar.
Eine Verſamnlung der hieſigen
Schriftaießer erklärte aleichfalls den Streik für beendet,
da die meiſten Druckereien hiervon die Wiedtreinſtellung der Setzer
abhänaia machten.
Kiel. 19. Januar. Der Kaiſer beſichtigte nachmittags den
Nord=Oſtſee=Kanal.
Danzig. 19. Januar. Der Hauptgewinn der Antiſklaverei=
Lotterie im Betrag von 600000 M. iſt hierher geſallen; es ſind
meiſt kleine Leute daran beteiligt.
Wien. 19. Januar. Die Gripve trilt hier mit wechſelnder
Stärke auf, zumeiſt in den höheren Ständen. Hofrat Billroth iſt
völlig wiederhergeſtellt; er wurde heute auf ſeiner Klinik von den
Aerzten und ſehr zahlreichen Studenten mit ſtürmiſchin
Kund=
gebungen empfangen. Ein merkwürdiger Fall von Geiſteskrankheit
als Folge der Grippe wurde im Wiedener Krankenhauſe feſtgeſtellt.
Die 35jährige Baroneſſe E. v. N. erkrankte in Währing an Grippe
und leichter Lungenentzündung. Nachdem letztere behoben war,
verfiel die Kranke in einen lethargiſchen Zuſtand, aus dem ſie erſt
nach zwei Tagen durch die Aerzte geweckt werden konnte. Da die
ehemals kräftige Dame alsbald eine beſondere Nervoſität zeigte,
wurde ſie in das Wiedener Krankenhaus gebracht, wo die
Krank=
heit als Geiſtesſtörung infolae von Grippe beſtimmt wurde.
Später verfiel die Kranke in Tobſucht.
Brüſſel, 19. Jan. Hier wird dieſer Tage, falls die Witterung
es zuläßt, eine eigentümliche Ausſtellung eröffnet. Der
inmitten der Stadt belegene prächtige Stadtpark iſt gegenwärtig
mit mächtigen Schneemaſſen angefüllt. Auf Anregung des
Bürger=
meiſters haben ſich die Brüſſeler Bildhauer und Künſtler
zu=
ſammengethan und ſtatten den Park mit Bildſäulen, Gruppen aller
Art und Denkmälern aus, wozu der Schnee als Material dient.
Dieſe winterliche Ausſtellung wird nicht nur am Tage, ſondern
auch abends bei farbiger Beleuchtung zu Gunſten der Armen
aeöffnet ſein. In den Künſtlerkreiſen erwartet man einen großen
Erfola.
Bern, 19. Januar. In Gegenwart einer Reihe von
Mit=
gliedern der Bundesverſammlung bielten heute Vertreter der
Uhren=
induſtrie der aanzen Weſiſchweiz in Bern eine Verſammlung ab.
Sie verlangen einſtimmig, daß der Bundesrat den franzöſiſchen
Minimaltarif entſchieden ablehne.
Moskau, 19. Januar. Man hatte erwartet, daß der Zar.
nachdem er zur Neujahrsbeglückwünſchung nicht nach Petersburg
gefahren war, mindeſtens zur Teilnahme am geſtrigen Feſte der
Waſſerweihe dorthin gekommen wäre. Daß auch dieſer Beſuch
unterblieben iſt, wird hier in weiteſten Kreiſen als eine Beſtätigung
der umlaufenden Attentatsgerüchte aufgefaßt und dadurch erklärt,
daß die Behörden dem Zaren mit Rückſicht auf ſeine perſönliche
Sicherheit neuerdings die Fahrt nach Vetersburg abgeraten haben.
Aus Wladiwoſtok wird gemeldet, daß von den im Dezember
aus der dortigen Regierungskaſſe geraubten 350000 Rubel
256 000 Rubel in der Wohnung eines Verſchickten namens Poljakow
gefunden worden ſeien. Das Geld habe ſich in alten Petroleum=
Blechg(fäßen, welche zuſammengeſtapelt als ruſſiſcher Ofen maskiert
waren. b funden.
Tiſlis. 19. Januar. Bei dem geſirigen Unalücksfalle auf der
Kurbrücke ſind 73 Perſonen ertrunken, 40 gerettet. Eine Anzahl
der Verletzten ſind nicht ermittelt. Die Verunglückten ſind lauter
Armenier. Von der Geiſtlichkeit iſt niemand zu Schaden gekommen.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 19. Januar.
„Die Großſtadtluft.
E. M. „Alſo nicht Du, nicht ich, nicht unſere Liebe - die
Leute, die Meinung der Leute, beſtimmen unſere Verhältniſſe, unſer
Thun und Laſſen! Ob man, um dieſe traurige Wohrnehmung zu
machen, erſt wie der Ingenieur Flemming in ein Provinzneſt
ver=
ſchlagen werden muß?1 Wir glauben kaum. In der Reſidenz
verhält ſichs in der Hauptſache nicht anders als in einem kleinen
Städtchen. Die Menſchen mit dem ſtolzen Herzen und dem freien
Sinn kann man auch auf den Asphalttrottoirs der Metropolen mit
der Diogeneslaterne ſuchen. Oskar Blumenthal weiß das auch
ganz gut. Er hat es wenigſtens gewußt, als er ſeinen „Tropfen
Gift und den „Schwarzen Schleier' ſchrieb, beides Stücke, die ſich
gerade nicht in der Atmoſphäre von Schilda abſpielen. Die hohen
Häuſer und die belebten Straßen geben ihren Bürgern eine gewiſſe
Geſchmeidigkeit und Biegſamkeit der Form. reißen aber deswegen
den Geiſt noch lange nicht über das Gewöhnliche hinaus. Was den
jungen Flemming aus Ludwigswalde ſorttreibt, iſt ſchließlich nicht
ſeine liefer angelegte Natur, ſondern das einförmige, langweilige
Einerlei der Tage. Doch es iſt den Autoren von
Großſtadtluft=
wohl auch ſchwerlich darum zu thun geweſen, in dieſem Stück,
all=
gemeine Wahrheiten' zu verkünden. Unterhalten, luſtig ſtimmen
wollten ſie ihr Publikum und das iſt ihnen durchaus gelungen.
Selbſt im letzten Akt, wo die Handlung bereits ſlill ſteht und die
eigentliche Spannung aufhört, bleibt das Intereſſe noch rege
gegen=
über der liebenswürdigen Art des Plauderns und den kleinen
er=
heiternden Zwiſchenfällen, die ihre Lückenbüßernatur geſchickt zu
maskieren wiſſen.
Um die Einſtudierung und Inſzenierung des Stücks hat ſich
Herr Steude ein hübſches Verdienſt erworben. Die Einrichtung
der drei ſehr verſchiedenen Wohnräume ſtimmte trefflich zu den
je=
weiligen Situationen. Zuerſt das Arbeitszimmer des Rechtsanwalts
Lenz. dann die provinziale, altväteriſche Ausſtattung des
Wohn=
zimmers in Ludwigswalde (ſchon der unendlich lanaſam
berauf=
gehende Vorhang bereitete paſſend vor auf die regelmäßige
Lange=
weile, die in dieſen Räumen herrſchen ſoll) und endlich das heitere,
mit allem Luxus der Großſtadt verſehene Boudoir, welches
Flem=
ming ſeiner jungen Frau zum Willkommensgruß hergerichtet
hat-
in jedem war der Ton des Stücks aufs feinſte gewahrt. Ueberdies
ſpielte Herr Steude den Fritz Flemming, den „geborenen
Ber=
liner; mit wohlthuender Friſche und Lebhaftigkeit. Den energiſchen
Grundzua des Charakters wußte er neben den Ausbrüchen
treu=
herzigen Humors und harmloſer Jronie ſicher zu behaupten.
Merk=
würdig hat uns übrigens berührt, daß ein Wort, welches der
Frankfurter Darſteller des Flemming, Herr Schönfeld,
original=
getreu bringt und das vom Frankfurter Publikum vollſtändig erfaßt
wird, hier abgeändert iſt, um einem Nichtverſtehen vorzubeugen.
Flemming ſtottert bei dem erheuchelten Krankheitsanfall die bekannten
Sätze aus Ibſens =Geſpenſter;: „Gieb mir die Sonner. Das iſt
hier verändert worden in: „Gieb mir den Schwanj ſ,
Lohen=
arinz). An dem bärbeißigen, aber von Herzen gutmütigen Fabrikant
Schrötter des Herrn Werner konnte man ſeine Freude haben.
Den lockern Vogel, Rechtsanwalt Lenz. kehrte Herr Hacker ins
Komiſche. Und das iſt das beſte; die Bekehrung des Don Juans
erſcheint auf dieſe Weiſe glaubwürdiger. Den Mann der
Treppen=
gedanken, deſſen Verſtand immer fünf Minuten nachgeht, gab Herr
Sachs höchſt erheiternd. Daß aus Geſtalten wie die des Dr.
Cruſius Herr Wagner ſtets ſeine Kabinettſtückchen zu bilden
verſteht, iſt eine bekannte Thatſache. Frl. Brand hatte die nicht
ganz leichte Aufgabe als Sabine, das Auftreten der Provinzialin
mit jener Doſis von Anmut und Liebenswürdigkeit zu verbinden,
welche einen Lebemann wie Flemming ſein Berlin vergeſſen läßt.
Die junge Dame kam mit dieſer Miſchung trefflich zu ſtande. Als
Frau Rechtsanwalt Lenz wußte Frl. Cxamer die kluge
diplo=
matiſche Weltdame mit der Frau von Gefühl geſchickt zu verſchmelzen.
Die beiden Typen der Kleinſtädterinnen, welche Blumenthal und
Kadelburg uns vorführen, ſind nun zwar nicht nach dem Leben,
wohl aber nach dem Buch. Und dem entſprechend wurden ſie auch
von den Damen Ethel und Egli repräſentiert - mit
durch=
ſchlagendem Lacherfolg
Briefkaſten
Die im „Frankfurter Journal” erſchienene. B. A.
unter=
zeichnete Beſprechung der Mangold'ſchen Oper rührt nicht aus
meiner Feder her. Ich ſehe mich zu dieſer Erklärung veranlaßt,
da die gleiche Chiffre leicht die Vermutung nahe legen könnte, der
Artikel, deſſen Inhalt allerdings nicht mit meinem im „Tagblatt;
niedergelegten Urteil harmoniert, ſtamme von mir. Höchſt
wahr=
ſcheinlich iſt der Verfaſſer desſelben eine bekannte Frankfurter
Schriftſtellerin, deren Namen dieſelben Anfangsbuchſtaben wie mein
Name trägt.
Dr. E. Menſch.
Todes=Anzeige.
(1201
Verwandten, Freunden und Bekannten die
ſchmerz=
liche Mittheilung. daß unſer innigſtgeliebter Gatte und
Vater, der Großherzogliche Miniſterial=Sekretär,
Baurath i. P.
Vosek Hoyat
heute Nachmittag 4 Uhr nach langem, ſchwerem Leiden
im 73. Lebensjahre ſanſt entſchlafen iſt.
Um ſtille Theilnahme bittet
die tieftrauernde Familie.
Darmſtadt, den 19. Januar 1892.
Die Beerdigung findet Freitag den 22. Januar,
Nach=
mittags 3 Uhr, vom Sterbehauſe, Heinrichſtraße Nr. 18,
aus ſtatt.
Druck und Verlaa: 2 C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.