Darmstädter Tagblatt 1892


15. Januar 1892

[  ][ ]


bes
ren
ern

wbDsvUuttéWhöIoOD

Asonnementsprei=
viertelſährlich
1Mark do Pf. halb=
lährlich
3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſi=
Amtern Beſtellungen entgegenge=
nommen
zu 1 Mark 50 Pi. pro
Quartal incl. Poſlauſſchlag.

155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
luſereelp aurethurilugoöiher.

Inſerate
für das
woͤchentl. Gmal erſcheinende Tagblat
werden ang gommen: in Darmſtadt
von der Expoition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Eppeditionen.

Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Areigamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.

Ns. 12.

Freitag den 15. Januar.

1892.

flla

der=

18
50
58)
24

5
143
7
18)
54)

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Den zu Worms in der Zeit vom 1. bis 6. Februar ſtattfindenden Reblaus=Kurſus.

Nachſtehendes Programm für den in der Zeit vom 1. bis 6. Februar l. J3. zu Worms ſtattfindenden Reblaus=
Kurſus wird hiermit mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Theilnahme an dieſem Kurſus unent=
geltlich
iſt und daß die Geſchäftsſtelle des landwirthſchaftlichen Vereins für Rheinheſſen in Worms Anmeldungen zu dem=
ſelben
entgegen nimmt.
Darmſtadt, den 12. Januar 1892.

Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(835
J. V.: Dr. Zeller, Regierungsrath.
Das Programm des Reblaus=Kurſus zu Worms,
welcher von Montag den 1. bis Samstag den 6. Februar 1892 in der Aula des Gymnaſiums von dem Landwirth=
ſchaftlichen
Verein der Provinz Rheinheſſen durch die Herren Landwirthſchaftslehrer Dern, Schulrath Doſch von Worms und
Realſchuldirektor Dr. Quentell von Michelſtadt abgehalten werden wird, iſt folgendes:
Montag Vormittag: Eröffnung des Kurſus durch den Aufſichtskommiſſär Herrn Möllinger. Vortrag über den
gegenwärtigen Stand der Reblausfrage (Doſch). Praktiſche Handhabung der Loupe und des Mikroskopes, ſowie Vorzeigung
mikroskopiſcher Präparate (Dr. Quentellh; Nachmittag: Vortrag über die Naturgeſchichte der Reblaus Dr. Quentell.
Dienstag Vormittag: Vortrag über das Leben des Weinſtockes (Dern). Anleitung im Mikroskopiren DDr. Quentell;
Nachmittag: Vorträge über die Feinde des Weinſtockes und die dadurch verurſachten Krankheiten Dr. Quentell und Dern).
Mittwoch Vormittag: Mikroskopiſche Uebungen; Nachmittag: Vortrag über die Feinde des Weinſtockes und die
dadurch verurſachten Krankheiten DDr. Quentell und Dern).
Donnerstag Vormittag: Mikroskopiſche Uebungen und Anleitung zum Anfertigen mikroskopiſcher Präparate (Dr.
Quentell; Nachmittag: Vortrag, die geographiſche Verbreitung der Reblauskrankheit, insbeſondere in Frankreich, Deutſch=
land
, Schweiz und Oeſterreich=Ungarn (Doſch und Dern).
Freitag Vormittag: Anſertigung von mokroskopiſchen Präparaten; Nachmittag: Die angewendeten Bekämpfungs=
und Vernichtüngsmaßregeln (Doſch).
Samstag Vormittag: Mikroskopiſche Uebung. Vortrag über Rebſorten und Rebenveredelung mit praktiſchen De=
monſtrationen
(Dern; Nachmittag: Anfertigung mikroskopiſcher Präparate; Vortrag über die beſtehenden Geſetze, Aufgaben
der Landesregierungen, der landw. Vereine, der Sachverſtändigen und der Lokalkommiſſionen (Doſch; Austheilung von
Wurzelpräparaten.
Die Unterrichtszeit dauert Vormittags von 9-12 Uhr und Nachmittags von 2-5 Uhr. Die Vorträge können auch
von Solchen, die an den praktiſchen Uebungen nicht Theil nehmen, beſucht werden.

ehnnntmachung.

Auf Erſuchen des Großh. Rentamts Darmſtadt bringen wir hiermit zur
öffentlichen Kenntniß, daß die Berichtigung der am 31. Dezember verfloſſenen
Jahres fällig geweſenen Grasgelder und ſonſtigen Gefülle binnen 8 Tagen
bei hieſigem Rentamt geſchehen muß, widrigenfalls das mit Koſten verbundene Bei=
treibungsverfahren
eingeleitet werden wird.
Darmſtadt, den 9. Januar 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. E.:
Riedlluger, Beigeordneter.
co)

darantirt reine
Vokayer Canitätsmeine,
vortrefflich wirkend bei ſchlecht genährten
Kindern und allgemeiner Körper=
ſchwäche
ſind in 3 Orig=Flaſchengrößen
erhältlich bei Joh. Gg. Reinhard,
(17244
Schloßgartenſtr. 43.

ſin noch ungebr. Mikroskop zu ver=
C kaufen. Näh. i. d. Exp. d. Bl. (752
22

[ ][  ][ ]

142

Nr. 12

Auforderung der Plundſchuldner.
und Mfünder=Yerſteigerung bekr.
Die Schuldner des hieſigen ſtädtiſchen Pfandhauſes, deren Pfünder in den
Monaten April 1891 bis einſchließlich September 1891 fällig waren, werden/
hierdurch aufgefordert, ſolche bis zu der
Montag den 25. April 1892, Nachmittags 2 Uhr,
ſtattfindenden Verſteigerung entweder einzulöſen oder die betr. Pfandſcheine von jetzt
ab bis längſtens 10. März 1892 verlängern zu laſſen.
Ausdrücklich wird daranf aufmerkſam gemacht, daß füllige Pfänder, welche
weder ausgelöſt noch verlängert worden ſind, bis zum 20. April 1892 umverſetzt
ſein mülſſen, indem ſpäter und namentlich während der Verſteigerungstage die Um=
verſetzung
nicht mehr ſtattfinden kann.
Die in oben bemerkte Verſteigerung follenden Pfünder ſind ſolgende Nr. 21338
bis 27710, 33053-39082 und 45220-52163.
Darmſtadt, den 13. Januar 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. E.:
Lanteſchläger, Beigeordneter.
[836
Brkanntmunhung.

Sohutn der Schuhe
gogen Hässe.
Loderfett,
waſſerdichtmachend,
Russisches Lederöl,
desgleichen,
Leder-Apprelur,
Rideder-Grsme,
vegras
empfiehlt
Friodr. Schaoſor
8.

Großh. Hoflieferant. e-

Vorzügliches
O9
WOTTOS.

In unſerem eſellſchaſls=Regiſter
wurde heute eingetragen:
Nach Beſchluß der General=Verſammlung vom 29. Dezember 1891 wird das
Grundkapital des Bauvereins für Arbeiter=Wohnungen zu Darmſtadt im
ſeilherigen Betrage von 89315,03 Mk. um den Betrag von 25000 Mk., eingetheilt
in 125 Actien 200 Mk., auf Namen lautend, erhöht.
Der 54 der Statuten wurde dementſprechend geändert, ebenſo die 88 der
Statuten, uſoweit ſie die Art der Beſtellung des Vorſtandes, die Form bei Zu=
ſammenberufung
der General=Verſammlung und der von der Geſellſchaft ausgehen=
den
Bekanntmachungen betreffen, wie folgt:
8 9 Abſ. 3. Der Aufſichtsrath kann einzelne ſeiner Mitglieder für eine be=
ſtimmte
Zeit mit der Vertretung von behinderten Vorſtandsmitgliedern beauftragen.
8 20. Der Vorſtand beruft ſowohl die ordentlichen als außerordentlichen
Generalverſammlungen, letztere, wenn er es für dienlich erachtet oder wenn die Be=
ſitzerk
eines Actienkavitals von mindeſtens 3400 Mk. es verlangen. Die Beru=
ſung
ſoll wenigſtens 3 Wochen vor der Verſammlung ſtattfinden.
Die Tagesordnung der ordentlichen und außerordentlichen Generalverſammlung
iſt in der Berufung anzugeben.
8 8. Bekanntmachungen des Vereins an die Actionäre erſolgen mittelſt ein=
geſchriebener
Biiefe.
Darmſtadt, den 11. Januar 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
[(837
Dr. Berchelmann.

OIVSDLNvLob.
Allgemein beliebtes
Ha. bayer. Hporibior.
Den geehrten Privatkunden und Wiederverkäufern obigen
Bieres theile ergebenſt mit, daß dasſelbe ſtets friſch bei mir zu
haben iſt und frei ins Haus geliefert wird.
Gebinde jeder Größe ſtets vorräthig.
Beſtellungen beliebe man an meine Adreſſe:
Heidelbergerstrasse S0
oder Gaalbaustrasse 24 Griefkaſten)
[70.
Hochachtungsvoll
zu richten.
Carl Schueider.

Prima lürkische Lwelschen
mit und ohne Steine,
Amerik. Dampf. und Schnittäpfel,
Bohräptel und ital. Birnen,
Französlsche und ilal. Brünellon,
Mirabellen und Thaupflaumen,
Eirschen und Bordeaux Pſlaumen,
Aprikosen und Pfirsichspalten,
Iyi
Fonne Obstalschungen
Pfund 50 und 70 Pfg.
Prima Maccaroni u. Eier-
Gemüſe-Nudeln
ſempfiehlt
Carl Wathinger,
Wilhelminenſtr. I1. (838

Rur's
Univerſalkitt.
das beſte Klebemittel der Welt, zum dauer=
haften
Zuſammenkitten aller zerbrochenen
Gegenſtände aus Glas, Porzellan, Holz,
[10574
Horn u. ſ. w. empfiehlt
Chr. Mirthwein & Co., Ludwigsplatz.

Ein guterhaltener, gedeckter
Handwagen,
Petroleumlampen in allen Größen und
ein Petroleumherd billig zu verkaufen.
[839
Heidelbergerſtraße 104.
Weißzeugarbeiten, Bunt= und
Goldſtickereien, Phantaſtearb.
von Cigarrenband, (840
werden ſchön und billig angefertigt.
Niederramſtädterſtr. 26, III., Gartenh.

5.
6
869)

[ ][  ][ ]

Nr. 12

Mirabellen
feine Aepſel
offen per Kilo M. 90,
Reineclauden
Himbeer
1. in eleganten Eimern von ca. 4-5 Kilo billigſt.
684
Emanuel Fuld.

Carl Watzinger, Wilhelminenſtr. 11.
Emanuel Fuld, Kirchſtr. 1.

ME. 160, 170. 180, 190, 210 das Pfund
iſt die beſte und reellſte Marke, in Deutſchland am meiſten
verbreitet.
Hiederlagen in Darmstadt bei:
Moriz Landau, Mathildenplatz 1.
dito Zweiggeſchäſt: Carlsſtraße 74,
Gg. Roth. vorm. Friedr. Buß, Die= Ph. Greinert, Carlsſtr. 26,
burgerſtr. 9,
C. Hammann, Caſinoſtr. 23,
Heinr. Brandſtätter, Mühlſtr. 14,
Jul. Weinmann, Frankfurterſtr. 6,
Jean Deuſinger, Wilhelminenſtr. 10, Gg. Liebig u. Co., Louiſenſtr. 10,
G. Kolb, Kiesſtr. 42,
G. P. Poth Nachf., Caſinoſtr. 12,
J. B. Hänzel, Rheinſtr. 37.
Carl Reinemer, Niederramſtädterſtr. 71,
Ph. Huwerth, Roßdörferſtr. 21,
F. Wagner Wwe., Roßdörſerſtr. 23,
Adam Weinmann, Carlsſtr. 56.
Fr. Pröſcher, Nachf., Kirchſtraße,
G. H. Keller, Promenadeſtr. 26,
Chr. Wilh. Reh, Louiſenſtraße 4,
W. Manck, Ballonplatz 5,
Fr. Jac. Schäffer, Kiesſtraße 66,
H. Röhrich, Wilhelminenplatz 2.
A. J. Supp, Marktplatz 8.
Phil. Weber, Hoflief, Carisſtr. 24, Jak Rothermel, Schloßgaſſe 5.
Wilh. Müller, Hoffmannſtraße 13½ L. Hein Nachfar., Ludwigsſtraße 18,
Paul März, Wendelſtadtſtraße 22,
Aug. Marburg, Carlsſtr. 102,
N. Beſt, Magdalenenſtraße 23,
J. Fitting, Roßdörferſtr. 35.
M. Kamuff, gegenüber der Skadtkirche,
Georg Viel, Eliſabethenſtraße 22,
In Griesheim: Jac. Keller V.; in Eberſtadt: Feiſt Simon;

in Gr.=Zimmern: Juſt. Hottes IV.;
in Pfungſtadt: L. Blum u. Hrch. Schulz.
L. Auntz sel. Dwe. in Bonn a; Berlin.
Hoflieferant Sr. Majeſtät des Kaiſers und Königs ꝛc.,
Dampſ-Mafkee-Rrennerei.
(63

Fründlichen Clavier= u. Geſangs=
Unterricht ertheilt
144
hdole Kallonbach, Woogsſtr. 6.

Hine perfekte Schneiderin empfiehtt ſich
C, im Kleidermachen in und außer den=
Hauſe. Schulſtr. 4, im 3. St. (826

143

Gorchenbrän
Allgemein beliebtes
Bayer. Exportbier,
zapft direkt vom Faß

Heidelbergerſtraße 80. (706
Die ſo ſchnell beliebt gewordene
E Lauterbach'ſche =

Hühneraugen-Joifo
beſeitigt in wenigen Tagen ſicher und
radical Hühneraugen und Hornhaut.
Anwendung weit angenehmer als
Pinſelungen. Töpfchen 75 Pfg. bei

Darmetadt,
Wilhelminenſtraße. (842

Schlittſchuhe und Kinder=
Schlitten
billigſt. Landwehrſtraße 13. (843

Aazuuzue

105) Gervinusſtr. 42 Wohnung für
eine Dame oder ruhige Familie.
326) Wienersſtraße 73 der obere
Stock, beſtehend aus 5 ſchönen Zimmern,
2 Manſarden und übrigem Zubehör per
ſofort oder 1. März zu vermiethen.
Näheres Waldſtraße 44.
i
708) Rheinſtraße 28
Vorderhaus Wohnung im 1. Stock,
3 Zimmer, Küche und allem Zube=

hör. Ebendaſelbſt Hinterbau große
ſchöne Räume mit gutem, großem
Keller, Fruchtſpeicher ſofort zu ver=
mitthen
durch Fr. Langnes, Hof=
A buchdruckerei.
Azauuauu
844) Schloßgraben 15 eine Woh=
nung
von 2 Zimmern, Küche, Keller,
Waſſerltg. und allem Zubehör an ruhige
Leute ſofort zu vermiethen.

7843) Rheinſtraße 1.
iſt ein ſchöner Laden mit daran=
ſtoßendem
hellem Zimmer per ſofort
oder 1. April zu verm, event. auch
mit Wohnung. Nüheres bei Alex.
Schäfer, Rheinſtr. 16, oder Ludw.
HAlter Möbelfabrik, Eliſabethenſtr.
Schuſtergaſſe 5 ein Fleiner
31)
Laden mit Wohnung per 1. Februar.
Nahe am Markt.
648) Kirchſtr. 10 ein Laden
neu hergerichtet, ſofort zu verm.

[ ][  ][ ]

Montag den 18. Januar 1892:
vI SGuOUN

im
Saalbau
zum
D
9 Beſten des Wittwen= und Waiſenfond.
der Großherzoglichen Hofmuſik.
6) Orcheſterwerke: Symphonie Fdur Nr. 8 v. L. van Beethoven, Vorſpiel
Die Meiſterſinger von Nürnberg: v. Nichard Wagner.
H
D Soliſten: Frau B. van Kuappftädt aus Leipzig Geſang). Herr F.
Masbach aus Berlin (Klavier).
6 Tageskarten: Sperrſitz Mk. 350, Saal und Logen Mk. 250 Vorſaal
Mk. 1, ſind in der Hof=Muſikalienhandlung des Herrn Thies zu 4
haben.
[754
G Hanptprobe: Montag Vormittag um 10 Uhr 1 Mark.
3

W
ein ſchön möbl. Zimmer mit Penſion ſof.
158) Schwanenſtr. 26, 1. St., ein ſchön
möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
Ph. Sturmfels.
161) Eliſabethenſtr. 35 feinm. Zm.
162) Kiesſtr. 107 gutmöbl. Zimmer,
nach der Straße gehend, ſofort.
848) Magdalenenſtr. 13, gegenülber
der Inf=Kaſerne, ein möbl. Zimmer.
849) Einige gut möblirte Zimmer
zu verm. Näheres Schloßgraben 15.

E

große Valdhaſen Rehe. ſeinſtgemaſere
Gäuſe, Enten, Poularden, Hahnen,
Suppenhühner, junge Tauben, Faſanen,
Haſelhühner, Schnee= und Birkhühner
empfiehlt billigſt
Heb. Grimm,
1845
Hoflieferant.

ſonoral Agontllr
Vr. Mort, Darmstadt,
ür

Hessen und
Nassau.

Knlul. o.
gegenüber

4sse0urauzgesohili domSnalban.
für
Fouervorsichorung. Verſicherung von Gebſuden, Waaren, Mobiliar,
Fabriken ꝛc. gegen Feuer= und Exploſionsg=fahr.
Rontonvorsichorung. Anlage von Kapitalien oder Eiſparuiſſen auf ſofortige
oder ſpäter beginnende Leibrente.
Lohonsvorsichorung. Anlage jährl. Erſparniſſe zu Erwerb eines ſtaxitales
in einem beſtimmten Lebensjahre oder bei früherem Tode.
Unkallversicherung. Sicherſtellung eines Kapitales bei Invalidität, Läh=
mung
ꝛc., hervorgeruſen durch Unfall.
Hagolvorsicher ung. Sicherſtellung gegen Hagelſchäden.
Sicherung gegon Vorlust an Pfordon und ſonſtigen Viehbeſtänden.
Vorsicherung von Spiegolgläsorn, Schaufonstorn 8to.
Alle Auskunft, Proſpekte ꝛc. koſtenlos und bereitwilligſt; prompte und
[846
fachmänniſche Erledigung; günſtigſte Bedingungen.

813) Mehrere Hausmädchen, welche
gut nähen und bügeln können, kann den
geehrten Herrſchaſten beſtens empfehlen.
Frau Neßling, Marktplatz 7.
732) 3 Mädchen von 24-29 Jahren
ſuchen Stellen ſof. aufs Land. Stellenb.
Fiſcher, Marktſtraße 8. 2. Stock.
850) Ein beſſeres Mädchen ſucht be=
ſonderer
Verhältniſſe wegen bis 1. Febr
event. ſpäter Stelle als Hausmädchen.-
Offerten unter A. S. 13 an die Exped.
d. Bl. erbeten.
851) Ein tüchtiger Fuhrknecht ſucht
ſofort Stelle. - Zu erfragen bei Wirth
Stromberger, große Caplaneigaſſe 16.
Schneiderin ſucht Fundſcaſt im
E Hauſe. Näheres Expedition. (852
BN
853) Drei beſſere Mädchen v. 18-
27 J., welche Küche und Hausarbeit ver=
ſtehen
, mit ſehr gut. Zan., ſuchen ſofort
Stelle. Stellenb. Fiſcher, Marktſtr. 8.

A

820) Geübte Stepperinnen auf
Lederſchäfte finden gute und dauernde Ar=
beit
bei
Nippel und Jonas,
Pfungſtadt.
821) Mädchen, welche bürgerlich kochen
koͤnnen, erhalten gute Stelle, hier und aus=
wärts
. Frau Netzling, Markiplatz 7.

guerbverein Harmsladl. H

Aeunte Dunter=Yerſammlung, ſaus achtbarer Familie geſucht.
Freitag den 15. Januar, Abends 8 Uhr, im oberen Saalelghiffre 4. L. 100 einzureichen an die
der Stadt Pfungſtadt.
1) Vortrag von Dr. Schroeder hier über Das Reichsgeſetz vom 1. Juni
1891, betr. Abänderung der Gewerbeordnung (Arbeiter=Schutz=Geſetz);
2) Fragebeantwortung, Waſchmaſchinen betr., durch Herrn Ingenieur lſchinengeſchäfts wird ein
Wagner dahier.
Neue techniſche Zeitſchriften liegen auf und der Fragekaſten iſt aufgeſtellt. geſucht. Schriftliche Anerbieten snb R.

Der Vorstand.

744) Für ein hieſiges, feineres Ge=
ſchäft
wird zu ſofortigem Eintritt ein
Lehrmädchen
Selbſtgeſchriebene Offerten unter der
Expedition d. Bl.
345) Für das Comotoir eines Ma=
Echrling

ſ847bitte an die Ausgabe des Blattes zu richten.

7.
26
ö15
2
85

ab
25)
4618
p2r
100
118 6
18)
220
346
8457
66
713
Die m ten
l Züge! der
Zeivi,
8is é. N
Außel an
folger rch
Taſel ten
Punl m.
Lo
Ne=
Rhein
gierpl.

Centn
Pallas be,
Lande,
Neckar
bei
Hein

Artil e. Am kiel Wal= fl wider Weitel en Nachn ſe. an d ſpunktm bͤr und 5 widen n allm 5) Beda u 101 [ ][  ][ ]

Nr. 12

145

Sehutz. 6 Marke.

eaoldlemer Oaudel

Haſelgetränk L. Ranges.
Proisgekrönt auf allen beschickton Ausstellungon.
Leralicheractitsenpoien auch adls vollhnende Geränk dei Magenskure. Magen ond Mierenleiden

[2187

Hauptniederlagen: Bud. Schäter, Martinſtraße 14.
Verkaufsſtellen: G. P. Poth Jachf. Friedr. Mattern, Lonis Hein Hachi., A. Hers. Gardiſten=
ſtraße
, Friedrich Schaefer, Ludwigsplatz =, ſeorg Liebig a Comp., Louiſenſtraße 10,
und Fr. Gärtner, Pfungſtadt.

1
H1
Zur Kinderpflege.
Beim Waſchen und Baden der Säuglinge und Kinder iſt die Güte des Waſch=
mittels
von allergrößter Wichtigkeit. Mütter, beachtet die grösste Vor-
gicht
bei Wahl der Soifo. So vielen gebräuchlichen Toilette= oder
ſogenannten Kinderſeiſen haftet der Uebelſtand an, daß ſie zul scharf ge-
langt
aind, mithin die Haut angreifon. Dieſe Seifen ſind alſo
l.
dom Einde äusserst schädlich. beginträchligen dessen Godalhen.
Die jarte Haut des Kindes bedarf einer außerordentlich milden und reiz=
loſen
Seiſe und dies iſt in unerreichter Vollkommenheit
D mil der

G
WOTTTASOOI
Euls.

Laut chomlscher Prüfung l8t slo unvorfälscht rein, vollkommen
noutral, absolut froi von üborschüssigor Lauge odor Scharfätzonden Lu-
sätzon
, roinigt vorzüglich ohne die haut zu vorlotzon und vorleiht der
Haut Woichheit und Glätto.
Wohl keine andere Seiſe der Welt als die Voering's Seifo mit dor Eulo verdient
zum Waschen und Baden der Gänglinge und Winder
verwendet zu werden, keine andere kommt ihr an Wirkung gleich. Die Haut
wird zart, weiß und geſund, das Kind bofindet sich wohl:
Wkein Spannon. koin Gronnon oder luckon. heln Hundseln,
W.Leine infectisse Entzündung dor Haut.
Mütter versuchet!
Dooring's Solfe iſt in faſt allen Kinderſpitälern eingeführt und dieſe Ar2t.
[13313
lche Anerkennung muß voll überzeugen, daß fur unſere Kleinen
Doeringie Geiſe mit der Eule die zuträglichsto, de nützlichste,
die beste Seife der Welt ist.
Wledom Stück Dooring's Seifo muss unsore Schutzmarke dio Eule=
aufgoprägt
soin, dahor dio Boxoichnung: Voering's Seifo mit dor Eulos.
Prois 40 Pf. In allon Parfümerion, Droquerien u. Colonialw.-Geschäften.

beſtes Kinder=Nährmittel,
per halb Kilo 40 Pfg.,
friſch eingetroffen.
Gtudtuor i Uo,
Kirchſtraße I.

(854

E.i th e1
billig zu verk. Magdalenenſtr. 16. (855

Vier ſtarke Einlegſchweine
zu verkaufen Arheilgerſtraße 33. (856

857) Ein anſtänd. Mädch., in allen
Hausarb. gew., ſucht ſofort Stelle ins
Ausland. Frau Hartmann, Grafenſtr. 16.

742) Ein junges Mädchen mit guter
Handſchriſt, mit der Buchführung ver=
traut
, geſucht. Schriftl. Offerten er=
beten
an
H. Stade & Beer Nachk.
855) Hausburſche, jüngerer, ehrlich,
und fleißig, geſucht. Lohn 30 M. mit
Koſt ohne Wohnung. Caſiuoſtr. 12.
859) Suche zum baldigen Eintritt ein
fleißiges ordnungsliebendes Mädchen,
welches bürgerlich gut kochen kann.
A. L. Ott. Conditorei,
Schützenſtraße.

Houe türkische Iwotschen
25 36 Pf. per Pſd.
ſem echles ſeines Rochobst
50 Pf. per Pfd.
Feirst amerlkan. Dempläpkel
Haccaroni
30. 40 und 50 Pf. per Bſd.
Vorzügliche demüse-Audeln
40 Pf. per Pfd.
Linsen
22, 26, 36 Pf. per Pfd.
Erbsen
14. 18. 20, 24, 40 Pf. per Pid.
empfiehlt in beſter Kochart
fl. P. Poth hachk.
F. Mattern.,
Darmſtadt - Ecke Caſino= u.
Bleichſtraße. (860

18515) Für eine erſte Deutſche Lebens
verſicherungsgeſellſchaft wird ein tüchtiger
Acquisiteur
gegen Gehalt oder hohe Proviſion ſofort
geſucht.
Offerten gub L. 19 an die Exped.
3 erbeten.

[ ][  ][ ]

1

Ar 12

ompſichlt als Spocialitäten:
Bismarck=Heringe (feinſte Marke) in 1, 2 und 4 Liter=Doſen.
Heringe in Gelee (hochf. Delikateſſe) in 1, 2 und 4 Liter=Doſen.
Feinſte Stralſunder Bratheringe, per Stück 10 Pfg., per Doſe
(ca. 50 Stück) M. 4.-
1a. Ruſſiſche Kronſardinen in 10 Pfund=Faß.
La. Berliner Rollmöpſe in Kübel von 30-35 Stück.
Nürnberger Ochſenmaulſalat in 10 Pfund=Faß M. 3.50.
Feinſte Delicateß=Heringe in Wein=, Tomaten=u. Bouillon=Sauce.
4 Kaviar 4
A Kaviar 4
Prompter Versandt nach auswürts.
[861
47.

Hay Verlauge ausdrüoklioh Lorfs Kaiseröl.

Das beste aller Louchtöle ist unstreitis

Peug=
R.AAIAA-

6
NH.
4ey
T.N
A5Lui
2A
das cinzige in Deutschland rafſinirte, nicht explo-
dirende
Petroleum.
EngroszLager:

Gebrüder Adler, Darmstadt.

Verkauſsstellen bei den Herren:

G. Glümlein, Soderstrasse,
Conrad Greter, Hordweg,
D. Eydner, Soderstrasse,
C. Hammann, Casinostrasse,
V. Hebermehl, Elisabethenstrasse,
l. Huber, Sohlossgarsenstr. I.
J. V. Hoss, Saalbaustrasse,
Julius Hofmann, Kirchstrasse,
G. Kolb, Kiesstrasse
Georg Korbus, Elisahethenstrasse,

Eustav Landau, Ludwigsplatz,
Kug. Marburg. Garlsstrasse,
kr. Mattern, Casinostrasse.
Chr. Pfoiffer, Waldstrasse,

Fr. Pröscher, Kirchstrasse,
Ph. Pullmann, Goderstrasse
C. Wilh. Roh, Louisenstrasse,
I. Röhrich, Hofl., Sandstrasse;
A. L. Supp, Markt,
M. Meber, Nachf., Blisabethenstr.

In Bensheim bei Herrn Rohert Heckmann,
Jugenheim , Phil. Emmorich,
Ewingenberg bei Herrn G. A. Kalb.
Ferner in Mannen wie seither bei den Herren: (15001

71ß
Gbr. Fönéin aConp., uAdvIgsplalz,
sowie deren Hiederlagen:

H. Brunner, Elisabethenstrasse,
L. Castritius, Münlstrasse,
C. Diehm & Co., Louisenstrasse,
I. Fitting,. Rossdörferstrasse,
L. Gerschlauer Marienplatz,
Ph. H. Groinert, Carlsstrasse,
C. Hammann, Casinostrasse,

I. Huher, Lauteschlägerstrasse,
Phil. Huwert, Wienerstrasse,
Kug. Marburg, Garlsstrasse,
fr. Mattern, Casinostrasse.
C. Reinomer, Niederramstädterstr.,
H. Röhrich, Wilhelmineustrasse,
G. Roth, Dioburgorstrasso.

. Hartmann, Heidelbergerstrasse,
Man verlange ausdrüchlich Horfts Kaiseröl.

üglich friſche Seudung.

Nadies, friſche Trauben,
Artiſchoken, Bleichſellerie, Blumen,
kohl, Kopfſalat, glatten u. kraußen
Endivienſalat, Kochäpfel per Pfund
12 Pf., feinſte Tafeläpfel u. Birnen
in nur großer Auswahl.
Hch. Leussler,
Louiſenplatz 4. (962

Tine kleine Familie ſucht für Mai eine
G. Wohnung von 9-10 Zimmern.
Dieſelbe kann ſich auch auf 2 Stockwerke
veitheilen. Mit Gartenbenutzung. Off.
unter T. L. an die Expedition. (748

Eine geſicherte Lebensſtellung

k. e. intell. Herr, w. Luſt z. e. Repräſen=
tanten
=Thätigk. hat, bei, e. induſtriellen
Unternehm. (Couſumbranche) erh., ſobald
derſ. i. d. Lage iſt m. e. Commandit= An=
theil
v. 25,000 M. in baar od. kurshab.
Papieren d. Unternehmen beizutreten. Ka=
pital
w. 3. erſten Stelle auf das Etabliſſe=
ment
unter pupilariſcher Sicherh. eingetr.
u. mit 8% verzinſt. Die perſönl. Thä=
tigkeit
w. beſonders in ſtand=sgemäß. Weiſe
honorirt. Ein= u. Antritt muß ſofort er=
folgen
können. Adreſſen: Berlin poſtlag.
A. 10 Poſtamt Nr. 69.
(863

Masseur Meier

wohut Carlsſtraße 54.

[16374

Vier große Einlegſchweine
und mehrere Wagen Miſt zu verkaufen.
Magdalenenſtr. 13.
(864

ſEine erſte Hypothek mit 1200 Mark
C. zu 4¹ pCt. wird zu übertragen ge=
ſucht
. Näh. Steul, Carlsſtr. 54. 865

F.
C

in Kind wird in gute Pflege genom=
men
. Näh. durch Steul, Carlsſtr. 54.

Sperrſit Nr. 20Trechts)
iſt von der 6. Abonnements=Abtheilung an
abzugeben. Heinrichſtraße 22 part. 1879

Telephoniſche Beſtellungen au
Droſchken
der Halteſtelle Louiſenplatz werden von
der Firma Diehm u. Comp., Telephon
(4245
Nr. 60, vermittelt.

867) Karneval ſteht vor der Thür
und wieder bringt die Liebig's Compagnie
für ihre Freunde und Anhänger eine reizende
Faſtnachtsſpende. Dieſelbe beſteht aus einer
Serie von gold= und farbenprächtig ausge=

ührten Maskenbildern. auf denen eine Anzahl
der hervorragendſten Städte Italiens in ihren

bekannteſten Typen verkörpert werden. Allen
denjenigen, welche für Masken= und Koſtüm=
feſte
Anregungen ſuchen, dürften dieſe Karten
willkommen ſein. Belehrend für die Jugend,
iſt übrigens der Umſtand, daß oben in den
Ecken der Kärtchen ſich das Wappen der be=
treffenden
Städte befindet, deren Eigenart in
dem Bilde dargeſtellt wird.

lans
18

45l1
ſloe
110
540
335)

1³³⁄₈
1.
85.
42
1V.
2.
H.
515
61
72
81
. Aur

[ ][  ][ ]

Rr. 12

14

80.

42)

Lohnlutscherei

Von

J. Luuönvubh,
C e.
Holophon 114 - Hügelstr. 7.
2 O hält sich mit eleganten 8 -
- 8 Wagen zul jeder Gelegenheil o.
- G bestens empfohlen. O e -
Hochzeits., Ball-, Theater. Visit, Beordigungs-
(564
und Spazierkahrten.
Coulante NVedienung.

Oeffentliche Erklürung und Warnung.
Das hier von ehrloſen Schurken gegen mich aufgebrachte ehren=
rührige
Gerücht erkläre ich hiermit öffentlich als eine Verläumdung
der allergemeinſten und niederträchtigſten Art und warne ich hiermit
Jedermann, derartige grobe Lügen weiterzuverbreiten. - Ich ſichere
Demjenigen, der mir den betreffenden gemeinen Schurken ſo bezeichnet,
daß ich ihn gerichtlich belangen kann, eine namhafte Belohnung zu.
Darmſtadt, 14. Januar 1892.
8
Jacob Aroh.

L.AmotEm-Toilette-Croam-Lamohim
Vorzüglich zur Pflege der Haut.
zur Reinhaltung und Bedeckung wunder Hautſtellen
Vorzüglich
und Wunden,
zur Erhaltung einer guten Haut, beſondersbei kleinen
Vorzüglich
Kindern.
1350
Zu haben in den meiſten Apotheken und Droquerien.

Hy=
LTGGO:

Hülo.-Grépe, Flor, Pedern,
Sohleier, Bänder.
Reiche Auswahl. (83
Sehr billige Preise.
HI. Stade & Beor Hachf.

Tur Stadt Hreuznach."
Freitag und Samstag

alLycrſuppé

E=Ah--, wozu freundlichſt einladet
Karl Pullmann, Gr. Bachgaſſe 1. (869

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 15. Januar 1892.
13. Vorſtellung i. d. 5. Abonnements=Abteilung.
(Rothe Karten giltig.)
Wallenſtein=Trilogie.
Zweiter Abend:
Wallenſteins Tod.
Trauerſpiel in 5 Akten von Schiller.
(3. Teil der Trilogie.)
Vorher:
Ouvertüre zur Oper =Ferdinand Cortez=
von
Spontini.
Anfang ¼7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
Kaſſeöffnung 16 Uhr.

Sonntaa, 17. Januar 1892.
14. Vorſtellung i. d. 5. Abonnements=Abteilung.
(Rothe Karten giltig.)
Zum erſtenmale:
Der getrene Eckart. (Tanhäuſer)
Romantiſche Oper in 4 Atten (6 Abteilungen).
Dichtung von E. Duller. Neue Bearbeitung
von E. Pasque. Muſik von C. A. Mangold.

Politiſche Ueberſicht.

Deutſches Reich. Der Kaiſer begab ſich am 12. vormittags
91 Uhr in das Reichskanzlerpalais, wo er mit dem Reichskanzler
Grafen v. Caprivi längere Zeit konferierte. Nach der Rückkehr
zum Schloſſe arbeitete der Kaiſer von 104 Uhr ab mit dem Ge=
neral
v. Hahnke und erteilte um 114 Uhr dem nach Japan zurück=
verufenen
bisherigen japaniſchen Militär=Attaché bei der hieſigen
japaniſchen Geſandtſchaft Major Fukuſhima, ſowie dem zu mili=
täriſchen
Studien hier anweſenden japaniſchen General Kodoma
Audienzen. Nachdem der Kaiſer noch, wie bereits gemeldet, den
Flügeladjutanten des Großherzogs von Mecklenburg=Schwerin,
Oberſtlieutenant Freiherrn v. Maltzahn, welcher ſich als zur Ueber=
nahme
des Großh. Mecklenburaiſchen Militär=Departements kom=
mandiert
meldete, empfangen hatte, nahm er um 12 Uhr noch eine
arößere Reihe militäriſcher Meldungen entaegen. Nach dieſen
hatten der Oberbſt a. D. v. Gieſe und der Geheime Kanzleirat
Gruſon, ſowie der Bürgermeiſter von Berlin Zelle und ſpäter Dr.
Th. Töche= Mittler die Ehre des Empfanges. Letzterer erſtattete
dem Kaiſer über die Militär=Litteratur des letztvergangenen Jahres
Bericht.
Am 14. traf der Kaiſer mit dem Prinzen Adolf von Schaum=
burg
=Lippe und der Prinzeſſin Victoria, welche ihm bis Hannover
entgegengefahren waren, in Bückeburg ein, woſelbſt größere Jagden
ſtattfinden.
Der Kaiſer wird am 20. Januar in Kiel eintreffen und am
21. nach Berlin zurückkehren. Er wird um 9 Uhr der Vereidigung
der Marine=Rekruten in der Garniſonskirche beiwohnen. Von hier
werden die Rekruten zum Exerzierſchuppen geleitet, wo der oberſte
Kriegsherr eine kurze Anſprache an ſie richten will. Der Stapel=

lauf des neuen Kreuzers ouf der Germaniawerft ſoll mittags ſtatt=
finden
.
Der preußiſche Landtag wurde geſtern mit tag 12 Uhr durch den
Grafen Caprivi eröffnet. Nach der von ihm verleſenen Thronrede
haben ſich im Laufe des Etatsjahres die Staa Kfinanzen weniger
günſtig geſtellt. Während die Rechnung für 1890-91 noch mit
einem anſehnlichen, auf bewilligte Anleihen verrechneten Ueber=
ſchuſſe
abſchließt, iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß infolge der Steige=
rung
der Ausgaben, namentlich bei den Staatseiſenbahner, ſich im
laufenden Jahre ein jenen Ueberſchuß überſteigender Fehlbetrag
herausſtellt. Bei Aufſtellung des Etats hat demgemäß auf allen
Gebieten der Staatsverwaltung beſondere Sparſamkeit geübt werden
müſſen, namentlich hat zum Bedauern der Staatsregierung die als
notwendig erkannte Aufbeſſerung der Beſoldung der unmittelbaren
Staatsbeamten in dieſem Jahre noch nicht in der von der Staats=
regierung
gewünſchten Weiſe weitergeführt werden lönnen. Nur
zu der allſeitig beſonders als dringlich erachteten Verbeſſerung der
äußeren Lage der Lehrer an höheren Schulen und Seminarien ſind
ſchon jetzt die erforderlichen Beträge in den Etat eingeſtellt. Der
Entwurf eines im Einkommenſteuergeſetze vorbehaltenen Geſetzes
wegen Gewährung einer Entſchädigung für die Auſhebung der
Häuptern und Mitgliedern der Familien vormals unmittelbarer
deutſcher Reichsſtände zuſtehenden Befreiung von orde ntlichen
Verſonalſteuern, ſowie der Entwurf eines Geſetzes, bet reffend
die Revenuen des beſchlagnahmten Vermögens des vormaligen
Königs von Hannover werden der Beſchlußnahme unterbreitel.
Anknüpfend an die im vorigen Jahre verſuchte geſetzliche Ordnun,
des Volksſchulweſens wird wiederum der Entwurf eines Volksſchul=
geſetzes
vorgelegt. Um den Kirchengemeinſchaften die als notwendig
erkannte Beſeitigung der Stolgebühren für Taufen und Trauungen

[ ][  ][ ]

48
Nr. 12

in einfacher Form zu ermöglichen, iſt die Gewährung ſtaatlicher
Beihilfen in Ausſicht genommen und ſind die erforderlichen Mittel
in den Etat eingeſtellt. Auch in dieſem Jahre werden dem Landtag auf
dem Gebiete des Eiſenbahnweſens Vorſchläge gemacht, die durch
Herſtellung neuer Schienenverbindungen, durch ſonſtige Bauaus=
führungen
und Anſchaffungen die Erweiterung und Vervollſtändigung.
ſowie beſſere Ausrüſtung des Staats eiſenbahnnetzes bezwecken. Durch
die Novelle zur Reichsgewerbeordnung iſt das ſeitherige Maß des
geſetzlichen Arbeiterſchutzes weſentlich erweitert worden. Die auf
die Sicherung der Sonntagsruhe der Arbeiter, ſowie auf die Be=
ſchäftigung
jugendlicher Arbeiter und erwachſener Arbeiterinnen be=
züglichen
Beſtimmungen der Novelle finden auch auf den Bergbau
unmittelbare Anwendung. Bei den anderen durch Reichsgeſetz neu=
geordneten
Gegenſtänden aber hat die Rückſicht auf die Eigentüm=
lichkeit
des bergbaulichen Betriebes es zweckmäßig erſcheinen laſſen,
die landesgeſetzliche Regelung vorzubehalten. Eine entſprechende
Geſezesvorlage wird dem Landtag alsbald zugehen.
Am künftigen Samstag wird im Reichsamt des Innern unter
dem Vorſitze des Handelsminiſters Frhrn. v. Berlepſch eine Kon=
ferenz
von Induſtriellen und Kaufleuten, die hervorragend an der
deutſchen Ausfuhr nach Spanien beteiligt ſind, zuſammentreten, um
gegenüber der ablehnenden Haltung der ſpaniſchen Regierung ihre
Wünſche in Bezug auf die künftige Geſtaltung der deutſch=
ſpaniſchen
Handelsbeziehungen darzulegen.
Der Reichs=Anzeigeru meldet: Für die Börſenreform werden
von Reichswegen die Bundesſtaaten, in denen ſich die Börſen be=
ſinden
, eingeladen, nach Berlin Vertreter zu entſenden, um die
Grundzüge für die Prüſung einer Börſenreform feſtzuſtellen.
Der Reichstag ſetzte am 13. die zweite Leſung des Etats beim
Reichsamt des Innern fort. Staatsſekretär v. Bötticher erklärte,
die Vorbereitungen für das Verſicherungsgeſetz ſeien im Gange,
doch ſeien die Schwierigkeiten nicht gering. Die Regierung habe
in England, Amerika und Frankreich Umfrage gehalten, welche Er=
fahrungen
dort geſammelt worden ſeien. Ec wies dann die An=
griffe
des ſoz. Aba. Frohme gegen die Fabrikinſpektoren zurück und
beſtritt die arbeiterfeindliche Tendenz der Berichte derſelben, die
nur Thatſächliches melden. Die Beſchwerden der Arbeiter über
die Koalition der Arbeitgeber ſeien ungerechtfertigt. Sobald die
Arbeiter den Boycott aufgeben, würden die Arbeitgeber auch das

Die Dailh News' melden aus Hongkong vom 13.: Die
chineſiſchen Beamten in Canton zogen in Verletzung der Vertrags
verpflichtungen die Güter engliſcher Kaufleute ein und verhafteten
deren chriſtliche Diener.
Italien. Auf Sizilien, nahe bei Caſtro Giovanni, ſoll ein
befeſtigtes Lager errichtet werden. Der Krieasminiſter beabſichtigt,
ein ſizilianiſches Sondercorps zu errichſen, welchem die Verteidigung
der Inſel übertragen werden ſoll. Der Eſercito= beſtätigt, daf
die Anweſenheit des Kriegsminiſters in Sizilien mit der Errichtung
eines großen befeſtigten Lagers im Centrum der Inſel bei Caſtro
Giovanni zuſammenhing.
Spanien. Die Kommiſſion der Kammer für die Beratung
der Vorlage, betreffend die Verlängerung der Handelsverträge, drückt
in ihrem Bericht volles Einvernehmen mit der Regierung aus.
Rußland. Aus Warſchau wird berichtet, daß Großfürſt
Wladimir zum General=Gouverneur von Warſchau beſtimmt ſei.
Den Rücktritt Gurkos ſollen deſſen unwahre Berichte über die Ver=
hältniſſe
in Kongreß=Polen, denen die Gendarmeriechefs wider
ſprachen, verurſacht haben.
Der bisher ſehr einflußreiche Chef der Poſtcenſur für aus=
ländiſche
Zeitſchriften und Leitungen, Geheimerat Weismann, wurde
verabſchiedet und durch den wirklichen Staatsrat Fomin erſetzt.
Bulgarien. Der =Agencer zufolge teilt die Pforte Bulgarien
den Entwurf einer bulgariſchen Note an Frankreich, betreffend die
Beilegung des Zwiſchenfalls Chadourne mit. Da Bulgarien geger
gewiſſe Stellen Einwendungen erhob, werden zwiſchen Bulgarien
und der Pforte noch Verhandlungen gepflogen. Demnach iſt die
Meldung. daß die Angelegenheit Chadourne bereits geregelt ſei,
unrichtig.
Türkei. Aus Konſtantinopel wird vom 18. gemeldet, daß eine
Einigung über die Art der franzöſiſch=bulgariſchen Verſtändigung
erfolgt iſt
Vereinigte Staaten. Im Senat beantragte der Republikane=
Teller eine Reſolution, durch welche der Präſident der Vereinigten
Staaten ermächtigt wird, die anderen Staaten zur Teilnahme an
der in Ausſicht genommenen Konferenz über die Feſtſetzung eines
gemeinſamen Wertverhältniſſes zwiſchen Gold und Silber und die
Einführung eines bimetalliſtiſchen Münzſyſtems in ſämtlichen Staaten
einzuladen.

Gleiche thun.
Die Budget=Kommiſſion des Reichstags beriet am 13. den Poſt=
und Telegraphen=Etat. Die Vermehrung des Beamtenperſonals
wurde allſertig gebilligt. Geheimerat Preſſel teilte mit, der
Grundſatz gelange immer mehr zur Durchführung, daß inner=
halb
drei Wochen den Beamten mindeſtens ein freier Sonntag ge=
währt
werde.
Die Nordd. Allg. 8tg. iſt in der Lage, die Meldung der
Blätter, die Anſprache des Erzbiſchofs v. Stablewski beim Empfange
durch den Kaiſer, ſowie die Antwort des Kaiſers ſei verabredet und
amtlich feſtaeſetzt geweſen, als unbegründet zu bezeichnen.
Schweiz. Der Chef des auswärtigen Amtes, Droz, hatte am
13. eine Unterredung mit dem franzöſiſchen Botſchafter Arago, in
welcher erſterer erklärte, wenn Frankreich am Minimaltarif feſt=
halte
, könne die Bundesregierung keine Unterhandlungen mit Frank=
reich
beginnen. Die Schweiz werde ſowohl gegenüber Frankreich
als Italien lieber auf Verträge verzichten, als die Schweizer In=
duſtrie
dem Ruin preisgeben.
Oeſterreich=Ungarn. Die Regierung leilte dem Hohenwart=
klub
mit, daß der Ackerbauminiſter Falkenhayn regelmäßig den
Klubſitzungen anwohnen werde.
Nach der N. Fr. Pr. wird der ungariſche Finanzminiſter
Weckerle noch im Laufe d. M. nach Wien kommen, um die Regu=
lierung
der Valuta zu beſprechen.
Der Wiener Korreſpondent des Standard' iſt vom Baron
Falke im Wiener Auswärtigen Amt ermächtigt worden, die Nach=
richt
von der Reiſe des öſterreichiſchen Kaiſers nach Rom als völlig
uxvbegründet zu erklären; ebenſo unbegründet ſei, daß Kardinal
Guſcha in Rom über dieſe Angelegenheit geſprochen oder einen
Auftrag zu ſprechen gehabt habe. Die Feinde der Tripelallianz
hätten das Gerücht in die Welt geſetzt, um die Mißſtimmung vieler
Italiener gegen Oeſterreich wachzuhalten.
Infolge der adminiſtrativen Verurteilung eines Lemberger
Studenten durch ruſſiſche Behörden, ſowie deſſen Transport nach
der Feſtung Schlüſſelburg, verlangte der öſterreichiſche Botſchafter
in Petersburg im Namen des Grafen Kalnokh eine Abſchrift=des
Urteils. Die ruſſiſche Regierung lehnte dies, als einem beſtehenden
Uebereinkommen widerſprechend, ab.
Frankreich. Die Zollkonvention Frankreichs mit Schweden
und Norwegen wurde am 13. vormittags unterzeichnet. Durch die=
ſelbe
wurden die Handels= und Schiffahrtsverträge teilweiſe ver=
längert

England. Offiziell werden die Meldungen, Salisbury werde
in der eghptiſchen Angelegenheit eine Zirkularnote erlaſſen, für un=
begründet
erklärt. Salisburh iſt der Anſicht, daß ſich durch den
Tod von Tewfik Paſcha nichts geändert habe. Salisbury hält
ſeine Bemerkungen vom O. Oktober v. J. heute noch ebenſo zutreffend,
wie zu jener Zeit.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. Januar.
Die D. 8tg.- veröffentlicht ein Ausſchreiben Großh.
Miniſteriums des Innern und der Juſtiz, betr. den Wettbewerb
zur Erlangung eines Entwurfes für den Neubau des Großh.
Muſeums zu Darmſtadt. Nach dem aufgeſtellten Bauprogramm
ſoll der zur Aufnahme der vereinigten Sammlungen des Großh.
Muſeums beſtimmte Neubau an der Stelle des abzubrechenden
Zeughauſes errichtet werden. Das für dieſen Zweck freigelegte
Gelände wird ſüdlich von einem reichsfiskaliſchen Platze begrenzt,
der, zu militäriſchen Uebungen dienend, nicht unbedingt und nur
für Fußgänger als Zugang zum Muſeum zu benutzen iſt. Die
Anlage eines Weges vor dem Gebäude iſt ſomit insbeſondere für
den Wagenverkehr notwendig. Das hierdurch gebotene Zurückrücken
der zu entwerfenden Anlage erfordert die JInanſpruchnahme eines
Teiles des nördlich angrenzenden Großh. Schloßgartens. Zur mög=
lichſten
Schonung des letzteren iſt beſtimmt worden, daß keinenfalls
eine größere Tiefe Verwendung finden darf, als mit 95 Meter in
dem Lageplan einſchließlich der Umgebung der Bauanlage zur Ver=
jügung
geſtellt wird und wobei angenommen iſt, daß entlang der
Nordgrenze des Bauplatzes ein Streifen von mindeſtens 10 Meter
Breite zu dieſer von größeren Bäumen freizulegenden Umgebung
gehört. Die durch die Stellung des auf dem Paradeplatz errichteten
Kriegerdenkmals gegebene Achſe iſt möglichſt zu berückſichtigen, um
eine ſonſt notwendig werdende Verſchiebung des Denkmals zu ver=
meiden
, die indeſſen bei genügender Begründung nicht ausgeſchloſſen
ſein ſoll.
Die Sammlungen ſind in zwei Hauptgruppen geteilt, von denen
die eine: das Kunſt= und Altertums=Muſeum nebſt den damit ver=
bundenen
verwandten Sammlungen, die andere: die naturgeſchicht
lichen Sammlungen umfaßt. Jede dieſer Gruppen ſoll einen für
ſich im weſentlichen abgeſchloſſenen Bauteil bilden. Dem Ent=
werfenden
bleibt es überlaſſen, dieſer Anforderung in einem einzigen
Gebäude zu entſprechen, oder jeder der Gruppen ein beſonderes
Gebäude zuzuweiſen und dabei die Zuſammengehörigkeit der Anlage=
zum
architektoniſchen Ausdruck zu bringen. Für die einzelnen Samm=
lungen
wird an Raum verlangt: Für die Gemäldegallerie ca. 1900 am
Bilderfläche, für die Sammlung von Kupferſtichen und Handzeich=
nungen
etwa 400am Grundfläche, für die Sammlungen von Alter=
tümern
, Gegenſtänden der Kleinkunſt, Waffen, Münzen, Modellen
u. ſ. w. etwa 1550am, für die Sammlung von Gipsabgüſſen etwa
290am, für die zoologiſche Abteilung etwa 1880am, für die geo=
logiſche
und mineralogiſche Abteilung etwa 1120am. Außer den
vorſtehend erwähnten Räumen für die Sammlungen werden noch
verlangt ein Arbeitszimmer nebſt Vorraum für den Muſeums=
direktor
, ein Vortragsſaal nebſt kleinem Dozentenzimmer, Aufzüge

[ ][  ][ ]

Beilage zu Nr. 12 des Darmſtädter Tagblatte vom 15. Januar 1892.

für große und ſchwere Gegenſtände, eine aus 4 Zimmern und Küche
beſtehende Wohnung für den Hauswart, eine kleine Gipsaießerei,
Magazine, Pack= und Kiſtenräume für die einzelnen Abteilungen,
die Räune der Sammelheizung und für Brennmaterial.
Der Beſtimmung der Bauanlage, als Heimſtätte für Kunſt und
Wiſſenſchaft, entſprechend, ſoll die Architektur derſelben eine ange=
meſſene
, einfache und würdige Behandlung zeigen. Für die äußere,
der Umgebung anzupaſſende Erſcheinung, iſt die Anwendung von
Putzbau ausgeſchloſſen. Die Konſtruktionen ſind in Rückſicht auf
äußerſte Feuerſicherheit zu wählen. Die Baukoſten ſollen ohne Ein=
richtungsgegenſtände
den Betrag von 1500000 Mark keinesfalls
überſchreiten.
Unter 5 deutſchen vom Großh. Miniſterium gewählten Architekten
wird ein engerer Wettbewerb ausgeſchrieben. Die Entſcheidung über
denſelben wird einem von Großh. Miniſterium berufenen Preis=
gericht
übertragen werden, für welches 9 Perſonen in Ausſicht
genommen ſind und in welchem Architekten die Mehrheit bilden
werden. Nach erſolgter Beurteilung der Pläne wird eine öffent=
liche
Ausſtellung derſelben ſtattfinden. Die Entwürfe ſind bis zum
30. Juni 1892 einzureichen. Das Preisgericht wird darüber ent=
ſcheiden
, ob die eingegangenen Entwürfe, als den Bedinaungen im
allgemeinen entſprechend, zum Wettbewerb zuzulaſſen ſind=
Die
demgemäß zur Beurteilung gelangenden Entwürfe werden jedem der
eingeladenen Bewerber mit 1800 Mark vergütet und dadurch Eigen=
tum
des Staates. Außerdem ſind dem Preisgericht 8000 Mark zur
Verſügung geſtellt, aus welchen dasſelbe nach ſeinem Ermeſſen zwei
Preiſe unter Rückſichtnahme auch auf weitere Bewerber zuerkennen
kann. Außer den erwählten 5 Architekten wird die Teilnahme am
Wettbewerb auch ſolchen Architekten auf ihren Antrag geſtattet
werden, von denen das Großh. Miniſierium glaubt eine geeignete
Löſung der geſtellten Aufgabe erwarten zu können. Dieſelben werden
eine Vergütung für ihre Arbeit nicht erhalten, jedoch gleichberechtigt
an dem Preisbewerb teilnehmen.
L. In der geſtrigen Sitzung der Stadtverordnetenverſamm=
lung
wird vor Eintritt in die Tagesordnung von dem Beigeord=
neten
Riedlinaer ein Schreiben verleſen, worin die Schweſter des
verſtorbenen Oherbürgermeiſters Ohly die ihr durch den bekannten
Beſchluß vom 7. d. M. zugewieſene Jahresrente von 1000 Mark
dankend ablehnt. Anknüpfend daran bedauert Stadtv. Wolfskehl,
daß durch dieſe Ablehnung es unmöglich gemacht wurde, den letzten
Wunſch des verdienten Herrn Oberbürgermeiſters zur Ausführung
zu bringen, ebenſo bedauert derſelbe die Art und Weiſe, in welcher
in öffentlichen Blättern und in der Oeffentlichkeit dieſer Gegenſtand
beſprochen wurde, der weder etwas Unberechtigtes noch etwas Unbe=
ſcheidenes
enthalte und auch im Staate zu Ehren verdienſtvoller
Männer zu Gunſten ihrer Hinterbliebenen vorkomme. Nachdem
überhaupt die Verhandlungen durch Mitglieder in die Oeffentlichl.
gelangt ſeien, hätte er gewünſcht, daß dies auch voll und ganz
geſchehen wäre. Unter allen Umſtänden ſtehe der an dem Grabe
Ohlys entbrannte Kampf in einem ſchneidenden Gegenſatz zu dem
Andenken, welches ſich dieſer durch ſeine Amtsführung geſichert habe.
(Bravol) Beigeordneter Riedlinger erklärt, daß die Bürgermeiſterei
mit dieſen Ausführungen durchaus einverſtanden ſei. Stadtverord=
neter
Blumenthal erklärt, er ſei in der vorigen Sitzung nicht an=
weſend
geweſen, ſonſt würde er für Bewilligung der Rente geſtimmt
haben.
Erſter Gegenſtand der Tagesordnung iſt der Bericht der zur
Vorbereitung der Wahl eines Bürgermeiſters gewählten Kom=
miſſior
, welchen Stadtv. Wolfskehl als deren Vorſitzender erſtattet.
Derſelbe führt aus, daß man beſchloſſen habe, die Stelle auszu=
ſchreiben
und zwar in den hieſigen Blättern: Neue Heſſiſche Volks=
blätter
, Täglicher Anzeigec und Darmſtädter Tagblatt, ſowie in
der Frankfurter Zeitung, der Kölniſchen Zeitung, Münchener Allg.
Zeitung und Deutſchen Gemeinde=Zeitung. Die Friſt ſoll bis zum
15. Februar feſtgeſetzt und als Gehalt jährlich 8000 Mark und
1000 Mark Reiſekoſten ins Auge gefaßt werden. Einſtimmig habe
man feſtgeſetzt, daß der Bewerber die Befähigung zum Richteramt
oder für den höheren Verwaltungsdienſt nachweiſen müſſe. Stadtv.
Thiel wünſcht, daß auch die Bedingung Aujnahme finde, daß ſich
der Bürgermeiſter nur mit Genehmigung der Stadtverordneten in
zeitraubender Thätigkeit dem Reichstag oder öffentlichen Leben widmen
darf, was von Stadtv. Bernhardt unterſtützt wird. Stadtv.
Bergſträßer verſichert, daß den Beſtimmungen der Städteordnung
vollauf Genüge geleiſtet ſei. Darauf werden die von Hrn. Wolfs=
kehl
vorgetragenen Bedingungen genehmigt. Das Lokal der Gym=
naſial
=Vorſchüle iſt ungeeignet, ſo daß demnächſt eine Verlegung
derſelben in das Haus hinter der Stadtkirche erfolgen ſoll, was Be=
richterſtatter
Beraſträßer vorſchlägt und Annahme findet.
Ein Herr A. Becker hat ein Geſuch um Errichtung einer
8. Apotheke im ſüdöſtlichen Stadtviertel eingereicht, welchem der
Berichterſtatter Küchler nicht entgegentritt, wohl aber giebt er dem
Wunſche auf eine größere Decentraliſation der Apotheken zum Vor=
teil
der Bevölkerung Ausdruck. Stadtverordneter Lehr lenkt die
Aufmerkſamkeit auf das Pankratiusviertel, welches 9000 Einwohner
zähle und eine Apotheke nötig habe. Stadtverordneter Diefenbach

und Bernhardt treten bedinaungslos für das Geſuch ein. Stadt=
verordneter
Bergſträßer, hat viele Klagen wegen Mangels
einer Apotheke im Soderviertel gehört. Beigeordneter Laute=
ſchläger
, ſpricht für das Geſuch, welchem die Verſammlung
auch zuſimmt. Der Schuldiener der Stadtmädchenſchule in
der Blumenthalſtraße erhielt eine neue Wohnung für jährlich
250 M. was auf Empfehlung durch Berichterſtatter Kinkel beſchloſſen
wird und für eine Gaslaterne in der Heidelbergerſtraße und in der
Weinbergſtraße werden auf Antrag des Berichterſtatters Wittmann
450 Mark bewilligt. In der Martinsſtraße ſollen 3 Laternen auf=
geſtellt
werden, und zwar vom Herdweg bis zur Wittmannſtraße.
Die Steinhauerarbeit für die Einfriedigung des neuen Schlachthofs
wird nach Antrag des Berichterſtatters Mayer der Firma Adel=
mann
in Göttingen für 6427 Mark vergeben. Anſtatt Baſaltlava
ſoll das vorzügliche Material Verwendung finden, welches das
Granitwerk Melibokus liefert, der Preis beträat 1331 Mark.
Arme Leute in der ungünſtigen Jahreszeit zu beſchäftigen wird
die Kanaliſierung der Herdwegſtraße beſchloſſen, welche 21025 M.
koſten ſoll.
Stadtverordneter Rückert, welcher bei Beginn der Sitzung nicht
anweſend war, ſtellt feſt, daß durch das zu Aufana der Sitzung
verleſene Schreiben dieſe Sache in der Weiſe ihre Erledigung ge=
funden
habe, wie ſolches von denjenigen gewünſcht wurde, welche
gegen die Rente geſtimmt haben. Wenn Herr Wolfskehl Mit=
gliedern
Vorwürfe darüber mache, daß dieſelben die Verhand=
lungen
aus der Sitzung in die Oeffentlichkeit getragen, müſſe
er bemerken, daß die Beſchlußfaſſung in geheimer Sitzung
nichts ſei, was geheim gehalten werden müſſe. Was die Ver=
handlungen
dagegen angehe, könne man es mit deren Geheim=
haltung
nicht genau genug nehmen. Stadtverordneter Wolfskeh!
wiederholt, daß wenn überhaupt etwas hinausgeſagt würde, dann
auch das vollſtändige Material mitgeteilt werden müſſe, damit eine
richtige Beurteilung möglich ſei. Wie weit man mit der Geheimhal=
tung
von Beratungen und Beſchlüſſen in nicht öffentlicher Sitzung
gehen wolle, ſei in das Ermeſſen eines jeden Mitglieds geſtellt.
Stadtverordneter Rückert antwortet, daß er mit dieſer Anſchauung
im weſentlichen einverſtanden ſei. Die öffentliche Sitzung iſt hier=
mit
zu Ende, es folgt eine geheime mit einer Reihe rein perſön=
licher
Angelegenheiten.
Der Komponiſt der neuen Operla Basoche! (Zwei Könige),
André Meſſager, erhielt von Sr. Königl. Hoheit dem Groß=
herzog
die aoldene Verdienſtmedaille für Kunſt und Wiſſenſchaft.
Spielplan des Großh. Hoftheaters. Sonntag, 17. Jan..
Der getreue Eckart' (Tanhäuſer), neue Bearbeitung näch Duller
von Ernſt Pasque. Muſik von C. A. Mangold. Dienstag, 19.:
Die Großſtadtluft; Mittwoch. 20.: Haſemanns Töchter
Im Großh. Muſeum (Gemäldegalerie) ſind gegenwärtig die
Pläne der neuen evang. Kirche (Johanneskirche) aus=
geſtellt
und in den bekannten Muſeums=Stunden von jedermann
zu beſichtigen. Wir machen beſonders die Mitglieder der kirchl.
Gemeindevertretung hierauf aufmerkſam.
Ein geſtern in hieſiger Stadt maſſenhaft verbreitetes Flug=
reſp
. Hetzblatt mit der Ueberſchrift,An die arbeitende Bevölkerung
Darmſtadts. Zur Buchdruckerbewegung' lunterzeichnet von Schrift=
ſetzer
P. Hildebeutel, Druck von C. W. Leske), bedarf wohl keiner
Erwiderung. da die darin gegen eine Anzahl hieſiger wie aus=
wärtiger
Druckereigeſchäfte gerichteten Ausfälle und aus der Luft
gegriffenen Behauptungen wohl ſoſort bei jedem Unbefangenen und
Einſichtigen die ihnen gebührende Wurdigung finden werden.
Mittwoch Nachmittag wurde ein Tapeziergehilfe aus Ar=
heilgen
, weil er in der Volksküche dahier ein Meſſer geſtohlen, in
Haft genommen. Weiter wurde Mittwoch Nachmittag feſtgenommen
ein ſich hier beſchäftigungslos umhertreibender Schneidergeſelle aus
Unter=Sensbach wegen Zechprellerei
N Unfall. Dienstag Vormittag waren in einer hieſigen
Eiſengießerei mehrere Former damit beſchäftigt, einen Formkaſten
auszuleeren. Der Kaſten wurde an einem Krahnen in die Höhe
gezogen und indem ein Arbeiter den Sand aus dem Kaſten klopfte,
löſte ſich der Kaſten los und ſiel dem Arbeiter derart auf beide
Füße, daß er bedeutende Verletzungen erlitt.
bN. Nur noch wenige Tage trennen uns von der erſten
Damenſitzung, welche die Darmſtädter Narrhalla
(Zug Verein) im Saalbau nächſten Sonntag veranſtalten wird.
Nachdem ein Ueberblick über die Darbietungen der erſten Sitzung
geſtattet iſt, kann behauptet werden, der heurige Eröffnungsabend
übertrifft alles bisher dageweſene. Schon das Eröffnüngs=
vorſviel
wird in Text, Handlung und Darſtellung alle Beſucher
überraſchen. Die reichlich angemeldeten Vorträge der beſten
Norrhallaredner wechſeln in angenehmer Weiſe ab mit Geſängen.
die in Form und Inhalt echt kärnevaliſtiſch ſind, und mit den ſtets
beifällig begrüßten Vorführungen von Mitgliedern der Turn=
gemeinde
. Ein reichhaltiges und überdies ſehr zeitgemäßes Lie=
derbuch
, zu welchem auch voetiſch veranlaate Närrinnen Beiträge
geliefert haben, und die bekannten vortrefflichen Leiſtungen der
Kapelle Hilge werden den Reigen der zu bietenden Genüſſe
23

[ ][  ]

150
Nr.
vervollſtändigen, welchen - bei zeiligem Schluß der eigentlichen
Sitzung - das von der fröhlichen Jugend ſtets froh bearüßte
Tanzveronügen folgt. Angeſichts ſolch günſtiger Ausſichten
iſt die Erwerbüng der Mitgliedſchaft beiderNarrhalla= Jagd teil. Dadurch. ſcheint es, verſchlimmerte ſich ſein Zuſtand ſo
allen denen, die bis jetzt darüber nicht ſchlüſſig werden konnten,
dringend anzuraten.
walterin verkauft,
ſich im verfloſſenen Jahr um 834 Seelen vermehrt und beziffert
ſich gegenwärtig auf 73115 Seelen.
Fraukfurk. 13. Jan. Feſtnahme eines Flüchtigen. ihres Verlobten teilnehmen.
Ein erſt 18 Jahre alter Kommis, Namens Frey aus Wien, welcher
bei einer Mannheimer Firma angeſtellt war, hat dieſelbe geſtern
ſpielte alsbald nach allen Richtungen, um die Volizeiorgane von
dem Geſchehenen zu verſtändigen. In der That kam der Flüchtige iſt Prinz Georg, geb. am 3. Juni 1865.)
nicht weit, denn noch geſtern Abend gelang es dem hieſigen Kri=
minalſchutzmann
Bornſcheuer, den jugendlichen Durchgänger, welcher
mit dem letzten Mannheimer Zuge hier eintraf, am Hauptbahnhof
zu verhaften.
8t. Frankfurt, 14. Januar. Opernhaus. Das geſtern
abend ſtattgefundene 3. Abonnements=Konzert nähm einen alänzenden
Verlauf. Herr Pablo de Saraſate ſpielte die Schottiſche
Phantaſie von Bruch, ſowie Liebesfee von Raff für Violine und Droaanaviow.
Orcheſter mit der ihm eigenen Bravour und unübertrefflichen Technik.
Der berühmte Geiger erzielte mit ſeinen Leiſtungen währe Triumphe
und mußte auf allaemeines Verlangen eine Zügabe ſpenden. Die
Orcheſternummern des Abends beſtaͤnden aus der 2. Symphonie
von Brahms, Ouverture zu Anakreon von Cherubini und Huldi=
gungsmarſch
von Wagner. Das Orcheſter entledigte ſich ſeiner
Aufgabe unter der tüchtigen Leitung des Herrn Kavellmeiſters Deſſoff
mit gewohnter Meiſterſchaft und führte auch die ſchwierige Be= der Staatsrentei verdächtig erſcheinen, verhaftet. Die Polizei
gleitung der Violin=Piecen muſterhaft durch.
Aus Franken. Bezüglich des unerhobenen Gewinnes
von 20000 Mark der Frankſurter elektrotechniſchen Ausſtellung iſt
in Nürnberg folgendes Gerücht in Umlauf: Das betreffende Los
ſoll ein während der Ausſtellung in Frankfurt beſchäftiater Schloſſer
von Nürnberg beſeſſen haben. Derſelbe verſtarb inzwiſchen und joll
ſich das Los in der Taſche der ſchwarzen Hoſe desſelben, welche
ihm ins Grab mitgegeben wurde, befinden. Die in Glockenhof
wohnende Witwe des Verſiorbenen, welche die Nummer des Loſes
notiert halte, ſoll nun mit dem Gedanken umaehen, das Grab ihres
Miannes öffnen zu laſſen, wenn dies die Behörden geſtatten.
Leipzig. 12. Januar. Die Einrichtung der SSchulärzte
iſt mit dem 1. Januar in Leipzig in Kraft getreten. Zu dieſem die Jagd begeben. Bald war ein kapitaler Bär aufgeſpürt und
Zwecke iſt Leipzig in 15 Bezirke mit je 3-4000 Schulkindern ae= U kam auf W. zugetrollt. Statt rubig zu zielen und lo=zudrücken,
teilt. In jedem Bezirk hat ein Arzt der hierfür 500 M. erhält, begann W. im Jagdfieber zu ſchreien und der Bär kehrte um, ſich
die Schulverhältniſſe in geſundheitlicher Beziehung zu beobachten,
und auf Antraa des Schuldirektors kranke Kinder zu beſuchen.
Leipzig. 14. Januar. Das Urteil des Reichsgerichts
gegen die Berliner Rechtsanwälte Coßmann und Ballien,
die Verteidiger des Ehepaares Heinze, lautet gegen Coßmann auf
Verweis und 1000 M. Geldſtrafe, gegen Ballien auf 500 M. und
verſchärften Verweis. Die Frage der Erteilung von Ratſchlägen
an Klienten wurde nicht prinzipiell entſchieden.
Hamburg, 12. Januar. Die Plattform des 250 Fuß hohen
Turmes der Hamburger Waſſerkunſt in Rothen=
burssort
wird ſehr häüfig von Einheimiſchens und Fremden
beſtiegen weil man von ihr aus eine herrliche Fernſicht über das
nahe Elbgebiet genießt. Auch am Sonntag geleitete der Pförtner
der Waſſerkunſt eine Anzahl Herren auf die Plattform. Einer von
ihnen ſchritt die letzten Stufen des Turmes ſeinen Bealeitern ſehr
eilig voran, ſchwang ſich, oben angelangt auf die Brüſtung und
ſtürzte ſich von dort in die Tieſe, wobei er auf das den Turm
umgebende Eiſengitter flog und von deſſen Spitzen mehrfach auf=
geſpießt
wurde. Der Selbſtmörder gab kein Lebenszeichen mehr
von ſich, als die entſetzten Augenzeugen hinabgeeilt waren. Man
vermutet in dem Unglücklichen einen Irrſinnigen, doch konnte Ge=
naueres
über ſeine Verſönlichkeit noch nicht feſtaeſtellt werden.
Wien, 13. Januar. In dem hier erſcheinenden =Aerztlichen
Central=Anzeigers empfiehlt der k. u. k. Regimentsarzk 1. Klaſſe
und jetzige Leiter des israelitiſchen Spitals in Roman (Rumänien,
Dr. Rabener,. auf Grund von Verſuchen bei 231 Kranken das
Creolin gegen die Grippe, das hier ein ebenſo ſicheres Mittel
ſei, wie Chinin gegen das Fieber. Bei Anwendung von Tagesaaben
von 12 bis 25 Pillen mit je einem Centiaramm des Pearſon'ſchen
Creolins ſei es ihm ſtets gelungen, die ſtarke Reproduktionsſähiakeit
der Grivpe=Bacillen je nach dem Zeitpunkt der Anwendung dieſes
antiſeptiſchen Mittels entweder herabzuſetzen oder gänzlich auf=
zuheben
. Auch ſollen die Creolin=Pillen ein wirkſames Schutzmittel
zur Verhütung der Grippe ſein
Sandringham, 14. Januar. Die ernſtlichen Krankheitser=
ſcheinungen
beſtthen bei dem Herzoa von Clarence fort.
Der Herzog von Clarence ſoll ſich vergangene Woche

12
am Montag beim Begräbnis des Prinzen von Hohenlohe die
Grippe zugezogen haben, wenigſtens fühlte er ſich bald darauf
einigermaßen unpäßlich, nahm aber trotzdem am Mittwoch an einer
ſehr, daß er am Freitag dem zu ſeinem Geburtstage veranſtalteten
Feſteſſen nicht beiwohnen konnte ſondern das Bett hüten mußte.
Volksküche. Speiſekarten zum Verſchenken an Bedürftige Der Anfall wurde durch eine Lungenentzündung verſchärft. Die
werden von heute an nur im Lokal der Volksküche durch die Ver= Behandlung wird von den Leibärzten Laking und Broadbent ge=
leitet
die bekanntlich auch den Prinzen Georg während ſeiner
4 Mainz. 13. Jan. Die Mainzer Bevölkerung hat Krantheit behandelt hatten. Beide ſind nach Sandringham berufen
worden. Auch Prinzeſſin Mary von Teck, die Braut des
Herzogs, befindet ſich an Ort und Stelle und ſoll an der Pflege
London, 14. Januar. Der Herzog von Clarence iſt
aeſtorben. (Vrinz Alberk Viktor, der älteſte Sohn von dem
um 10000 M. beſtohlen und iſt flüchtig geworden. Der Draht Prinzen von Wales, war geb. am 8. Januar 1864. Der zweite
Sohn des Prinzen von Wales und ſomit präſumt ver Thronſolger
Kardinal Manning iſt geſtorben.
London, 13. Jan. Die in Tooleyſtreet am Themſequai be=
legenen
großen Kornmühlen von Sath und Tahlor ſind gänz=
lich
abgebrannt. 280000 Sack Mehl ſollen vernichtet worden ſein.
London. 13. Jan. Im Zuſammenhange mit dem jüngſten
Anarchiſten=Komplott verhaftete heute die Polizei in
Walſall den Arbeiter Hame, in London den ruſſiſchen Anarchiſten
Nom, 14. Januar. Kardinal Simeoni iſt an der In=
fluenza
geſtorben.
Liſſabon, 13. Januar. Die Polizei nahm im Bureau der
Geſellſchaſt der portugieſiſchen Eiſenbahnen eine Haus=
ſuchung
vor. Die Maßkegel wird beifällig begrüst.
Petersburg. 13. Jannar. Die Volizei hat dem Vernehmen
nach in Wladiwoſtok 20 Nihiliſten, die der Beraubung
habe entdeckt, daß der unterirdiſche Gang von der Wohnung eines
der verhafteten Nihiliſten namens Seltow in das Gebäude der
Staatsrentei führte.
Vetersburg. 13. Jan. Bei der Station Seliks, auf der
Strecke Suczrane=Wiasme, ſtieß ein Güterzua mit einem Omnibus=
zug
zuſammen. 8 Wagen des letzteren wurden zertrümmert; 13
Perſonen blieben ſofort tot, über 50 ſind ſchwer verwundet.
- Ueberdenunglücklichen Verlaufeiner Bären=
jaad
im Gouvernement Nowgorod wird ſolgendes mitgeteilt: Ein
bekännter Moskauer Bärenjäger, Fürſt Sch. war mit einem Herrn
W. nach Nowgorod gekommen und hatte ſich Sonntags früh auf
den Treibern zuwendend. W. ſchoß nun eine Kugel auf das Tier
ab und verwundete es auch. Vor Schmerz ſtieß der Bär ein Wut=
gebrüll
aus, packte mit ſeinen Pranken ein Baumſtämmchen und
knickte es wie einen Strohhalm ab, ſchlug dann von den Treibern
zwei mit einem Schlage nieder, die auf der Stelle todt waren, ver=
wundete
noch zwei andere, deren einer ebenfalls ſeinen Verletzungen
bald erlag, und fügte, ehe er ganz aus dem Geſichtskreiſe ver=
ſchwand
, noch mehreren anderen Verletzungen zu, an deren Folgen
ſie teilweiſe heute noch darniederliegen.
Eodes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige)
Heute Vormittag 9½ Uhr verſchied ſanſt nach kurzem,
aber ſchwerem Leiden unſere liebe, unvergeßliche Gattin,
Mutter und Schwiegermutter
Frau Marie Antoinette Bormet
geborene Kuhn
im 65. Lebensjahre.
(870
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Familien Bormet und Einger.
Darmſtadt, den 14. Januar 189½.
Die Beerdigung findet Samstag, den 16. Januar, Nach=
mittags
4 Uhr, vom Sterbehauſe, Heinrichſtraße 22, ſtatt.
20
Tageskalender
Freitag. 15. Januar: Verſammlung des Ortsgewerbvereins in der
Stadt Pfungſtadt.

Druck und Verlag: 2 C. Witlich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.