Abonnementspreis
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf.,
halb=
ährlich 3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
Amtern Beſelungen
entgegenge=
nommen zu 1 Mark 30 Pf. pro
Quartal incl. Poſtauſihlag.
155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſfrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
für das
noͤchentl. Smnal erſcheinende Tagblar
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23,
in Beſjungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen
ehörden.
N. 9.
Dienstag den 12. Januar.
1892.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Genehmigte Verlooſungen.
Unternehmer: Comils des Friedberger Frühjahrs= und Herbſt=Pferdemarktes. Je eine Verlooſung von Pferden,
Fohlen, ſonſtigen Gegenſtänden, gelegentlich der im Jahre 1892 ſtattfindenden beiden Frühjahrs= und Herbſtpferdemärkten. Je
10000 Looſe Mk. 150. Bei der Frühjahrsverlooſung ſind 9650 Mk., bei der Herbſtverlooſung 9550 Ml. zur
Anſchaf=
fung von Gewinnen zu verwenden. Der Verkauf der Looſe iſt im Großherzogthum geſtattet.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Kranken= und Sterbekaſſe zu Schneppenhauſen (E. H. Nr. 23).
Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß die Kranken= und Sterbekaſſe (E. H. Nr. 23) zu
Schneppen=
hauſen durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 3. November 1891 aufgelöſt worden iſt.
Darmſtadt, den 7. Januar 1893.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
(632
Bekanntmachung.
Es wird zur Kenntniß der Mitglieder des landwirthſchaflichen Bezirlsvereins
gebracht, daß
Sonntag den 17. Januar 1892, Nachmittags 4 Uhr,
Herr Hofgarten=Inſpektor Moack dahier in Griesheim im Saale der„Harmonie=
(Heinrich Maſſing III.) einen Vortrag über „die den Obſtbäumen ſchädlichen
In=
ſekten und die Mittel zu deren Verminderung=
Nicht nur die Mitglieder des Vereins, ſondern alle Freunde der
Landwirth=
ſchaft ſowohl der Gemeinde Griesheim als auch der umliegenden Gemeinden
wer=
den zu recht zahlreichem Beſuche eingeladen.
Die Herren Bürgermeiſter von Ober=Ramſtadt und der Nachbarorte erſuche
ich, ihre Gemeindeangehörigen in geeigneter Weiſe leventvell durch ortsübliche
Be=
kanntmachung) zu der bevorſtehenden Beſprechung einzuladen.
Darmſtadt, am 7. Januar 1892.
Der Direktor des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt.
6633
Frhr. v. Gemmingen.
ekanntmachung.
Auf Erſuchen des Großh. Rentamts Darmſtadt bringen wir hiermit zur
öffentlichen Kenntniß, daß die Berichtigung der am 31. Dezember verfloſſenen
Jahres fällig geweſenen Grasgelder und ſonſtigen Gefälle binnen 8 Tagen
bei hieſigem Rentamt geſchehen muß, widrigenſalls das mit Koſten verbundene
Bei=
treibungsverfahren eingeleitet werden wird.
Darmſtadt, den 9. Januar 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. E.:
Riedliuger, Beigeordneter.
1605
Am 20. Januar 1892,
Vormittags 10 Uhr,
ſoll die Lieferung der Verpflegungs=
Be=
dürfniſſe, des Selterwaſſers und Eiſes
fur das hieſige Garniſon=Lazareth, ſowie
die Abnahme der bei demſelben
aufkom=
menden Küchenabfälle, Knochen und
Brot=
reſte für die Zeit vom 1. April 1892 bis
Ende März 1893 halten wird in öffentlicher
Submiſſion vergeben werden.
Die bezüglichen Bedingungen liegen
im Büreau des Garniſon=Lagareths auf
und ſind vor Abgabe von Offerten zu
leſen und zu unterſchreiben.
Die Offerten, welche die
Preisfor=
derungen für die zu lieſernden bezw.
an=
zukaufenden Gegenſtände in heſtimmten
Geldbeträgen (Mk. Pfg.) pio Liter,
Stück, Kilogramm ꝛc. enthalten und den
Be=
dingungen genau entſprechen müſſen, ſind
bis ſpäteſtens am 20. Januar 1892,
Vor=
mittags 10 Uhr, im Büreau des Garniſon=
Lazareths zu Händen des Chefarztes
ab=
zugeben.
Großherzogliches Garniſon=Lazareth
(634
Darmſtadt.
Ein feiner, neuer Schlitten
zu verkaufen.
G. Stoll, Heinheimerſtr. 4. 1635
16
102
Nr. 9
Bekanntmachung.
Das Brechen, Fahren und Schlagen der zur Unterhalung der Kreisſtraßen
des Kreiſes Darmſtadt nothwendigen Deckſteine, ſowie Kies und Geröll ſoll
ver=
geben werden und zwar:
a) das Brechen auf dem Wege des ſchriftlichen Angebots und
b) das Fahren und Schlagen in öffentlicher Verſteigerung.
Die Bedingungen können bei dem Unterzeichneten eingeſehen werden.
Die ſchriftlichen Angebote ſind verſiegelt und mit der nöthigen Aufſchriſt ver
ſehen bis längſtens
Dienstag den 19. d. Mts., Vormittags 10 Uhr,
in der Regiſtratur Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt, Reckarſtraße Nr. 3,
einzureichen.
Die Verſteigerung findet
Donnerstag den 21. d. Mts., Vormittags 9 Uhr anfangend,
in der Wirthſchaft zum Ochſen in Beſſungen ſtatt.
Darmſtadt, den 6. Januar 1892.
J. A.:
Schrehmer.
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[ ← ][ ][ → ]Nr. 9
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Zimmer, Bodenkammern, 2 Keller u.ſ.w.
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nung ſofort zu vermiethen. Näh. Ludwigs.
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Nr. 46 iſt der mittlere Stock, 3
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der Neuzeit verſehen, zu vermiethen und
ſofort zu beziehen.
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Wohnung. aus 4 ſchönen Zimmern
be=
ſtehend, mit allem ſonſtigen Zubehör für
den 1. April zu vermiethen.
642) Geiſtberg 5 eine Wohnung
zu vermiethen.
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643) Rheinſtraße 19
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ſtoßendem hellem Zimmer per ſofort
oder 1. April zu verm. event. auch
mit Wohnung. Näheres bei Alex.
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nung mit Glasabſchluß, 3 Wohnräume,
Küche ꝛc. für zeine einzelne Dame oder
kleine Familie paſſend, auf Wunſch gleich
beziehbar, zu vermiethen.
645) Heinheimerſtraße 4 mitlerer
Stock 3 Zimmer nebſt allen
Bequemlich=
keiten, 1. April beziehbar.
646) Mehrere Wohnungen von je
3-4 Zimmer, Keller, Küche, Speiſe= u.
Mädchenkammer u. Bleichplatz, in ſchöner,
geſunder Lage, auf gleich (der 1. April
zu vermiethen. Der Preis iſt von 360
- 500 M, Näheres Pallaswieſenſtr. I,
eine Stiez-loch.
647) Laalb uſtraße 28. Hinterbau,
eine kl. Wo,n un ruhige Leute zu verm.
Läden, Magazine 8to.
328) Schuſtergaſſe 8 ein kleiner
Laden mit Wohnung per 1. Februar.
Nahe am Markt.
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neu hergerichtet, ſofort zu verm.
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(649
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158) Schwanenſtr. 26, 1. St., ein ſchön
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161) Eliſabethenſtr. 35 feinm. Zm.
226) Wilhelminenplatz 12, 2. St.,
ein gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
281) Wienerſtr. 54, 3. St., elegant
möbl. Zimmer per ſoſort.
452) Wienerſtr. 47 parterre ein
möblirtes Zimmer mit ſep. Eingang mit
oder ohne Penſion zu vermiethen.
Nr. 9
459) Heinheimerftr. 38 möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
550) Schulſtr. 16 ein möbl. Zimmer
für 1 auch 2 Herren zu vermiethen.
650) Marienplatz 7 ein möbl. Part.-
Zimmer mit Kab. u. ſep. Eing. ſo'ort.
651) Roßdörferſtraße 10 zwi
in=
einandergehende möbl. Zimmer zu verm.
652) Caſinoſtraße 14, 2. St., ein
einfach möbl. Zimmer mit ſep. Eingang
an beſſeren Herrn ſoſort zu verm.
653) Soderſtr. 45 zweiter Stock ein
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ſofort zu vermiethen.
Cavieranterrlohl.
Eine ausgebildete Lehrerin hat noch
einzelne Stunden zu beſetzen. Näh. Exp.
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oder 7 Zimmern im 2. oder
3. Stock. — Offerten bittet man
nach Steinſtraße 3, III. Stock,
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langen zu laſſen.
(562
Teohuisohe Staatstehranstalten
Eim Chemmita.
Am 25. April 1892 beginnt ein neuer Lehrkurs der Abtheilungen der
Möniglichen höheren Gewerbschule
für mechaniſche und chemiſche Technik und der Königlichen
Werkmeister-
gchule (für Werkführer und Meiſter von Maſchinenfabriken, Spinnereien u. ſ. w.)
Anmeldungen ſind bis zum 10. April zu bewirken.
Die Bauabtheilung der höhern Gewerbſchule, die Baugewerke=, Färber= und
Seifenſiederſchule eröffnen ihre Curſe zu Michaelis. Geſuche um nähere Auskunft
über die beſonders anzugebenden einzelnen Abtheilungen ſind an die Direktion
der techniſchen Staatslehranſtalten in Chemnitz zu richten.
(654
Regierungsrath Profeſſor Werndt.
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Geld gespart
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im Gebrauche
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3.
Oeffentliche Vorträge,
gehalten von
500
F066ö0IGIl U6 (O6llIldolſöll H0ölſSohllſ6 Ml OIslall.
Mittwoch den 13. Januar, Abends 7 Uhr,
im Saale des „Hotels zur Traube”:
Vortrag des Herrn Gch. Baurath Prof. Sonne
über:
„Der Rhein und die Rheinſchiffahrt”
Eintrittskarten in der Hofbuchhandlung von A. Borgsträssor, zum Saal
1 M. zur Gallerie 50 Pf. Tageskarten an der Kaſſe.
Der nüchſte Vortrag (Profeſſor Dr. Lepſius) findet erſt am 3. Februar
d. J. ſtatt.
(565
8000 Mark
werden auf erſte Hypothek zu 4 pCt. zu
leihen geſucht. Näheres Exped.
1655
Zwei halbe Theaterplätze,
nebeneinander, 2. Rangloge oder Sperrſitz,
geſucht. Marienplatz 9, 3. St. (656
9)
— — — — 28) — — Hp„
— 5=
2 lank 7⁄9₈₈ ſabl9 88) 10. 14 4 2 2 ab 15) „2 109. 2 82 10,
¹⁄. —
38)
447
50)
H.
3
ſe500
46½
14½)
121
5l6
72
8.
M=
d.
[ ← ][ ][ → ] Hab
4
GATAkaulv zAUTUUI10
CLug-Verehm).
4
4
Siebentes Vereinsjahr.
Mit froher Zuverſicht auf die freundliche Unterſtltzung unſerer Vereins=Mitglieder
„Karrhallgs
eröffnen wir unſere heurige Carneval=Campagne. Zum ſiebenten Male in unſerem Vereins=
8
leben reichen ſich Humor, Witz und Satire die Hand, um eine Reihe von Faſchings=
20)
Cugaere'
Vergnügungen erſtehen zu loſſen, die den uns aus früheren Jahren überkommenen guten
Ruf womöglich noch erhöhen und zu einem recht dauernden geſtalten ſollen.
Der Faſching des Schalljahres 1802 zeichnet ſich durch eine erfreuliche Lünge aus, die es uns zur angenehmen
Pflicht macht, den zu unſerer Fahne ſchwörenden Narren eine reiche Blumenleſe von Feſtlichkeiten zu bieten. Unſer
Spielplan für 1892
umfaßt denn auch nicht weniger als folgende Beranſtaltungen:
Sonntag den 17. Januar, Abends 7 Uhr 11 Minuten, erſte große Damen=Sitzung mit großariger Eroffungs.
Scene und Tanz;
(Tag noch unbeſtimmth große Herren=Sitzung;
Sonntag den 7. Februar, Abends 7 Uhr 11 Minuten, zweite große Damen=Sitzung mil Tanz;
Sonntag den 21. Februar, Nachmittags 4 Uhr 11 Minuten, große Fremden=Sitzung;
Sonntag den 28. Februar, Abends 7 Uhr 11 Minuten, großes carnevaliſtiſches Concert mit Anführungen,
Tanz ꝛc.;
Montag den 29. Februar, Abends 8 Uhr 11 Minuten, Aufführung der preisgekrönten Carneval=Poſſe;
Dienstag den 1. März. Abends 8 Uhr 11 Minuten, großer allgemeiner Maskenball.
Wo-
w H. Sämmtliche Verauſtaltungen finden im ſtädtiſchen Saalbau ſtatt. 2M
Inha tlich unſerer früheren Bekanntmachungen werden Kapp' und 6tern nebſt einem koſtenfreien
Damen=
ſtern unſeren Mitgliedern durch den Vereinsdiener rechtzeilig zugeſtellt werden.
Liſten zum Einzeichnen neuer Mitglieder liegen bei den Herren D. Paiz &am; Söhne Ernſt Ludwigsplatz) und
C. &am. W. Kaminsky (Marktpaſſage) offen und ſind Kapp' und Stern - die zum Beſuch aller unſerer Sitzungen, der
Ein=
führung einer Dame und den ſpäterhin noch bekannt zu gebenden Vergünſtigungen berechtigen - ebendaſelbſt für 6 Mark
erkältlich
W
M
Mit närriſchem Gtuße
Der kleine Rath der Darmſtädter Narrhalla:
(Zug=Verein).
AlEus-hdt.
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14. Januar bis Anfang Februar
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106
Nr. 9
Einladung
zur
General-Gerſammlung
der
Geuen allgemenen uCanken- und
Sterbekasse für Bessungen
leingeſchriebene Hü ſskaſſe Nr. 25)
Sonntag den 31. Januar 1892, Nachmittags 3 Uhr, im
neuen Saale des Chauſſeehauſes.
(660
Der Vorstand.
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[16958
Darläuſge Anzeige.
Mittwoch den 20. Januar 1892, Abends 7½ Uhr,
ſimm Saallbam:
WlAUlsGUS AUhUIMEUlL
mit darauffolgendem
RAAAL
66)
veranſtaltet vom
ARademischen Vereint,
zum Beſten
unbemittelter Lehrer=Wittwen des
Groß=
herzogthums Heſſen.
Der Zutriet zum Ball iſt nur nach Löſung einer Karte für die AusUhrung
und gegen Vorze gn der brieflich verſandten Ballkarten geſtattet.
Nunr er1te Karten für die Auffuhrung (Einzelkarten Ml. 250,
Familien=
larten, für 3 Perſonen gültig. Mk. 650) ſind vom 13. Januar an bei Herrn
Hofbuchhändler Bergſträßer zu haben.
Abents an der Kaſſe werden nur Einzelkarten 3 Mt. ausgegeben.
Der Ball=Ausſchuß des Aßudemiſchen Vereins. poftlagernd hier.
Blumen.
Der nächſte Cuis beginnt
Mon=
tag den 18. Januar.
Anmeldungen jederzeit.
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H. Koller, Promenaͤdeſtr. 26, I.
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L. Steingässer's Nachfolger, an der
Stadtkirche, ſoschwister Horsheimor,
Heinheimerſtraße 31½.
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6i9
6
101
509
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Frau Neidig, Alexanderſtr. 9.
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ſucht Laufdienſt. Gr. Kaplaneigaſſe 66.
Nr. 9
1
1
669) Geſucht ſofort ein Laufmädchen
für Nachmittags von 5-8½ Uhr. Zu
erfragen in der Expedition.
gr 42
670) Ein beſſ. Mädchen, das kochen
kann, gegen hoh. Lohn nach auswärts
ge=
ſucht. Dbring, Dieburgerſtr. 18.
671) Eine Herrſchaftsköchin geſucht
Frank3 Stellenb., Ludwigsſtr. 16.
24
672) Eine ige. Reſtaurationsköchin
geſucht. Beck, Eliſabethenſtr. 45.
673) Ein tüchtiges Küchenmädchen
2 geſucht per ſofort. Louiſenſtraße 14.
674) Für die Beaufſichtigung der
Kohlenabfuhr eines hieſigen
Steinkohlen=
bezugs=Vereins wird ein
Auſſeher
per ſofort geſucht. Nähere Auskunſt und
Bedingungen Victoriaſtr. 26 Beletage.
591) Anf das Bürean eines hieſigen
Geſchäfts ein junger gewandter Kaufmann
mit ſchöner Handſchrift ſofort geſucht.
Selbſtgeſcriebene Offerten unter Chiffre
A. R. an die Expeditiön ds. Bl.
675) Zum 1. März wird ein durchaus
zuverläſſiger, unverheiratheter
D i e n e r
geſucht. Zu erfragen in der Expedition.
590) Ein gut empfohlener
militär=
freier jung. Mann wird zu
Büreau=
arbeiten, vorläi fig nur für die
Nach=
mittagsſtunden, geſucht. Der Eintrit
könnte ſoſort erſolgen. Schriftliche
Offerten mit Angabe des Alters und
der ſeitherigen Beſchäftigung ſind unt.
Chiffre W. 100 an die Expedition
d. Bl. zu richten.
aazu
676) Ein tüchtiger
Aamſsittemr
wird für eine alte deutſche
Feuerverſiche=
rungsgeſellſchaft geſucht. Zu überweiſende
Incaſſo=Proviſion ca. M. 600.- nebſt
hoher Erwerbsproviſion.
Gefl. Offerten unter J. H. 11 an die
Expedition d. Bl.
ſchon einer Deutſchen Trausport=
2
Dr Verſ.=Geſellſchaft wird in
Darm=
ſtadt ein geeigneter
Vertreter.
beſonders für binnenländiſches Geſchäft
zu engagiren geſucht. Bewerbungen gub
C. T. 147 befördert die Ann.=Exped.
von Haasenstein & Vogler, 4.U, in
Köln.
[677
345) Für das Comotvir eines
Ma=
ſchinengeſchäfts wird ein
Hehrling
geſucht. Schriftliche Anerbieten, sub R.
bitte an die Ausgabe des Blattes zu richten
Lehrling
mit guter Schulbildung für das
kauſmän=
niſche Büreau eines hieſigen
Fabrikge=
ſchäftes geſucht. Offerten u. A. B. 200
an die Exped. d. Bl. erbeten.
(185
Vocosmatten und
vaulek
empfehle in allen Größen zu den
billigſten Preiſen.
FTIoſr. harEor,
Schützenſtraße 10.
(678
Für Damen!
Am 1. Februar beginnt wieder der
bei
Hörmer,
Carlsſtraße 26. (679
Augelauſen
vor läng. Zeit eine junge graue Bieber=
Katze. Grafenſtraße 16, 1 Treppe. 1680
107
Dir Eixhahn
am Schießhaus
(681
iſt eröffnet.
== „ Grnhard.
Dentſcher
SPrachverein.
Verſammlung
im Saalbaue, Damen=Zimmer, Dienstag
12. Januar. Gäſte willkommen.
Vorſtand. (682
pe geſucht auf gute
4000 RAe Hppothek zu 5½
gegen dop elte Sicherheit. - Gefl. Off.
an G. Batt, Arheilgerſtraße 37,
Darm=
ſtadt.
[683
Sleider werden verändert und neu
angeferigt. Heidelbergerſtr. 17½.
„
2in oder zwei Herren können in der
C Grafenſtraße Wohnung erhalten,
auf Wunſch auch Koſt. Wo, ſagt die
Expedition d. Bl.
(685
Fine Frau, welche im Kleidermachen,
- Weißzeugnähen und Ausbeſſern
gründl. erf. iſt, wünſcht noch einige Tage
in der Woche zu beſetzen. Näheres
Magda=
lenenſtraße 5 Hinterbau.
(686
Unterricht im Zitherſpiel
nach leichter Methode wird billig ertheilt.
Wo? ſagt die Expedition.
[687
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O6 einer Cylinderuhr M. 1.20, e. Feder
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Schulzengaſſe 20.
[59.
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Droſchken
der Halteſtelle Louiſenplatz werden von
der Firma Diehm u. Com p., Telephon
Nr. 60, vermittelt.
[4245
OterUbriete
auf alle Art Annoncen, wie An= und
Verkäufe, Stellen=Geſuche und =Angebote
ꝛc. werden ſtets unter ſtrengſter
Dis=
cretion u. ohne Koſten von der Central=
Annoncen=Expedition G. L. Daube
Em; Co. in Darmſtadt, Grafenſtraße
Nr. 30, entgegengenommen u. den
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renten auf ſchnellſtem Wege zugeſtellt.
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obere Eliſabethenſtraße 6.
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Marktplatz.
(688
für diese Leitung, sowie alle
andern Loitungen u.
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werden am schnellsten und
billigsten befördert durch die
Annoncen-Expedition
Haasemsteim & Vogler A. G.
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Hofbuchhandlung Rheinstrasse 6.
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Insertions-Angelegenheiten stehen bereitwilligst zu Diensten. Bei Wieder,
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Etüdkiſche
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Darmſtadt.
Man macht darauf aufmerkſam, daß bis einſchließlich 15. d. Mts. auch ir
den Nachmittags=Zahlſtunden Einlagen in die ſtädtiſche Sparkaſſe, ſtatutengemäf
mit Zinsbeginn vom 1. Februar l. Js. an, gemacht werden können.
Darmſtadt, den 11. Januar 1892.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
Best.
[689
690)
Lehrmädchen
in feineres Putzgeſchäft geſucht.
Näheres in der Exped. d. Bl.
henanheltligen Saelhndatzpuln
wir unſere Leſer ganz beſonders
aufmerk=
ſam machen. Das Kochbrunnen=Quell=
1Tnſerer heutigen Rummer liegt ein Salz iſt in den Apotheken und Mineral=
11 Proſpekt über Wiesbadener Koch=ſwaſſerhandlungen u. ſ. w. zu haben; doch
brunnen Onell=Salz bei, dieſem jetztlachte man auf Schutzmarke.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 12. Januar 1892
11. Vorſtellung i. d. 5. Abonnements=Abteilung.
(Rothe Karten giltig.)
Zum erſtenmale:
Die Großſtadtluft
Schwank in 4 Akten von Oscar Blumenthal
und Guſtav Kadelburg.
Martin Schröter, Fabrikant Herr Werner.
Sabine, ſeine Tochter
Frl. Brand.
Walter Lenz, Rechtsanwalt Herr Hacker.
Antonie, ſeine Frau,
Frl. Cramer.
Bernhard Gempe, ihr Couſin Herr Sachs.
Fritz Flemming, Ingenieur Herr Steude.
Dr. Cruſius
Herr Wagner.
Frau Dr. Cruſius
Frau Egli
Rektor Arnſtedt,
Herr Knisvel
Frau Rektor Arnſtedt
Frl. Ethel.
Marthe, Dienſtmädchen
Frl. Heudorf.
Ein Tapezierer,
Herr Mickler.
Ein Diener,
Herr Knörzer.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 110 Uhr
Kaſſe=Oeffnung 6 Uhr.
Wallenſtein=Trilogie.
Donnerstag, 14. Januar 1892.
12. Vorſtellung i. d. 5. Abonnements=Abteilung.
Blaue Karten giltig.)
Erſter Abend:
Wallenſtein's Lager.
Hierauf:
Die Piccolomini.
Freitag, 15. Januar 1892.
18. Vorſtellung i. d. 5. Abonnements=Abteilung.
(Rothe Karten giltig.)
Zweiter Abend:
Wallenſteins Tod.
Anmerkung: Neben dem Verkauf von
Karten für die betreffende Tagesvorſtellung
werden am Mittwoch, den 13. Januar,
Vor=
mittags von 10.-1 Uhr und Nachmittags von
3-4 Uhr auch Karten für die beiden Abende
giltig zu nachſtehenden ermäßigten Preiſer
an der Tageskaſſe im Großh. Hoftheater
ab=
gegeben:
1. Rana 6 M. Fremdenloge 650 M. II.
Rang Balkon 4 M. II. Rang 350 M. II.
Rang Mittelloae 3.50 M. 111. Nang Balkon
270 M. 111. Rang 2 M. 111. Rana
Mittel=
loge 2 M. Varketloge 5 M., Sperrſitz 4 M.
Parterre 270 M., Stehparterre 2 M. IV.
Rana Balkon 1.50 M. L. Gallerie 1 M.,
IL. Gallerie 60 Pf
W. An den betreffenden
Vorſtellungs=
tagen werden Karten nur zu Tageskaſſe
Preiſen verkauft.
Kirchliche Anzeige.
Mittwoch. den 13. Januar Abends 6 Uhr.
Bibelſtunde in der Stadtkapelle: Herr
Hülf=
prediger Eger.
Politiſche Ueberſicht.
Dentſches Reich. Im Auswärtigen Amte weiß man nichts
von irgend welchen Unruhen in Oſtafrika. Gouverneur v. Soden
hat am 9. depeſchiert, daß an der Küſte alles ruhig ſei und auch
frühere Telegramme von ihm haben von irgend einer aufſtändiſchen
Bewegung nichts enthalten.
Der kommandierende General des 10. Armeecorps, General der
Infanterie Bronſart v. Schellendorff wird, wie man dem „Hann.
Cour.- beſtätigt, nach Ablauf ſeines Urlaubs von dem Kommando
des Armeecorps endgiltig zurücktreten. Die Gründe ſeien lediglich
in dem leidenden Zuſtande der Gemahlin des Generals, der einen
dauernden. durcaus ruhigen Landaufenthalt erheiſcht, zu ſuchen.
Als Nachfolger des Herrn v. Bronſart würden in erſter Linie die
Erbprinzen von Meiningen und von Hohenzollern genannt.
Der Gouverneur von Straßburg i. E., Generallieutenant v. Sobbe,
hat ſeinen Abſchied eingereicht.
Der Erzbiſchof von Poſen=Gneſen, v. Stablewski, wird am
12. d. M. den Homagial=Eid in die Hände des Kaiſers leiſten; es
geſchehe dies nach dem „Dziennik Vozn.- auf direkten Befehl Sr.
Majeſtät, ein Fall, der ſeit 1866 nicht dageweſen ſei.
Die Eröffnung des auf den 14. d. M. einberufenen preußiſchen
Landtags erfolgt an dieſem Tage mittags 12 Uhr im Weißen
Saal=
des königlichen Schloſſes. Vorher findet Gottesdienſt um 11 Uhr
im Dome und um 11¼ Uhr in der St. Hedwigskirche ſtatt.
Bur Frage der Börſenreform yat die Regierung, und zwar von
Reichswegen, der „Voſſ. 8ta. zufolge, ein Umſchreiben an die
jenigen Bundesſtaaten erlaſſen, in deren Bezirk ſich Börſen befinden.
Es dürften darnach außer Preußen noch die drei Hanſeſtädte
Ham=
burg, Bremen und Lübeck, ſowie Bayern mit der Münchener Baden
mit der Mannheimer und Sachſen mit der Leipziger Börſe in
Betracht kommen; auch ſoll noch die Einladung an andere
Bundes=
ſtaaten geplant werden, welche ebenfalls einen regeren
Handels=
verkehr aufweiſen. Die Delegierten der betreffenden Staaten
werden in Berlin zuſammentreten, um die Grundzüge für eine
Enauste feſtzuſtellen. Nachdem auf dieſe Weiſe die Sache zur
Reichsſache auch offiziell gemacht worden iſt. während bisher di
Regelung des Börſenweſens in der Hauptſache der Kompetenz der
Einzelſtaaten zuſtand, eine Thatſache, die für Handel und 2erkehr
oft höchſt ſtörend wirkte, iſt ein Reichsbeamter für die Leitung in
Ausſicht genommen worden, und zwar der Präſident der Reichsbank
Dr. Koch.
Beilage zu Nr. 9 des „Darmſtädter Tagblatt: vom 12. Januar 1892.
Schweiz. Die Botſchaft des Bundesrats über die
Handels=
verträge mit Deutſchland und Oeſterreich=Ungarn berechnet die
künftiaen Hollerträgniſſe auf jährlich 36280000 Fres.
Die „Neue Hür. 8ta.- ſieht in dem franzöſiſchen Minimaltarif
eine ſchwere Schädigung für die Schweizer Induſtrie und
Land=
wirtſchaft und empfiehlt der Schweiz eine energiſche Haltung, deren
Rückwirkuna Frankreich empfinden werde.
Oeſterreich=Ungarn. Der Kaiſer verlieh dem Baron Czedik
anläßlich der von ihm erbetenen Uebernahme in den Ruheſtand in
Anerkennung ausgezeichneter Dienſte das Großkreuz des Franz=
Joſeph=Ordens.
Dr. v. Bilinski wurde zum Präſidenten der Generaldirektion
der Oeſterreichiſchen Staatsbahnen ernannt. Bei ſeinem am 9.
er=
folgten Amtsantritt hielt Bilinski eine Anſprache, in welcher er die
Aenderungen in der Organiſation der Staatsbahnen als
abge=
ſchloſſen bezeichnete. Er machte dann noch die Mitteilung, daß er
perſönlich auf eine weitere politiſche Rolle verzichte und
ausſchließ=
lich nur noch als Verwaltungsmann wirken wolle.
England. Der Herzog von Clarence iſt an der Influenza
mit Lungenentzündung erkrankt.
Das „Amteblatts veröffentlicht die Ernennung Lord Dufferins
zum Botſchafter in Paris, Moriers zum Botſchafter in Rom und
Lord Vivians zum Botſchafter in Petersburg.
Wie die „Times= mitteilt, geht ein Teil der Mittelmeerflotte
nach Alexandrien ab, um Abbas bei ſeiner Landung in Aegypten
zu bearüßzen. Der „Standard” führt aus, daß die Anſichten der
franzöſiſchen Preſſe über die Lage Aeghptens in Wien Berlin und
Rom nicht geteilt würden; es ſei ſicher, daß es England nicht
möglich geweſen iſt, ſich unter der Regierung Tewfik Paſchas aus
Aeahpten zurückzuziehen, und reine Thorheit wäre es, dies jetzt zu
thun. Das Blatt bittet Frankreich, die Schwierigkeiten der Lage
in Betracht zu ziehen, deren Dauer durch den Tod Tewfiks
ver=
längert worden ſei.
Italien. We die=Agenzia Stefani- mitteilt, iſt das
Panzer=
ſchiff „Dandolo; am 10. d. aus dem Hafen von Spezzia nach
Tanger abgegangen.
Spanien. Im Miniſterrat wurden am 9. d. die Vorgänge
von Keres beſprochen und energiſche Maßregeln beſchloſſen.
Aus der Umgegend von Leres kommende Anarchiſten hatten in
der Nacht vom 8. zum 9. d. mit Flinten bewaffnet die Stadt
an=
gegriffen, um dieſelbe zu plündern. Die Gendarmerie trieb
die=
ſelben auseinander, allein das Schießen dauerte bis zum Morgen.
Kavallerie verfolgte alsdann die Anarchiſten, von denen die meiſten
zu Gefangenen gemacht wurden. Dem Vorkommnis wird keine
politiſche Bedeutung beigelegt. Nach ſpäterer Nachricht ſollen bei
dem Angriff der anarchiſtiſchen Banden gegen Leres drei
Anar=
chiſten getstet, einer verwundet worden ſein; dreißig der Aufrührer
wurden verhaftet. Die Ruhe iſt wiederhergeſtellt. Den letzten
Nachrichten auv Pres zufolge hätten die Anarchiſten auch einen
Angriff auf die Kaſernen verſucht, ſeien jedoch alsbald in die Flucht
geſchlagen worden. Einer der Unruheſtifter habe einem aus dem
Theater kommenden Bürger mit einer Sichel den Kopf
abge=
ſchnitten und ſei ſofort verhaftet worden.
Rußland. Das Verbot der Weizenausfuhr iſt durch ein am
10. veröffentlichtes Manifeſt auf Finnland ausgedehnt worden.
Der Unterrichtsminiſter hat verfügt, daß die
Abiturienten=
prüfung in der Univerſität Dorpat in ruſſiſcher Sprache
ſtalt=
finden muß.
Das Journal de St. Petersbourg” ſpricht ſich über den Tod
des Kehdive von Aegypten ſolgendermaßen aus: Die Beziehungen
Aegyptens zur Türkei ſind durch Firmane und Verträge feſtgeſtellt.
In Betreff der ausländiſchen Einflüſſe in Aegyten iſt es
gegen=
wärtig überflüſſig. Vermutungen aufzuſtellen über die Folgen des
Todesfalles in dieſer Beziehung.
In Moskau ſind in letzter Zeit nach einer Meldung des
„Przeglond: 210 Verſonen, darunter 14 Beamte, 6 Offiziere, 4
Lehrer, 22 Studenten und 8 Frauen wegen nihiliſtiſcher Umtriebe
verhaftet worden, was in der Bevölkerung große Beunruhigung
hervorgerufen habe. In 6 anderen ruſſiſchen Städten ſind
Geheim=
druckereien mit vorrätigen Stößen von revolutionären
Prokla=
mationen entdeckt worden.
Bulgarien. Die „Agence Balcanigue” meldet, in der letzten
Zeit ſei unter den in Serbien befindlichen bulgariſchen Emigranten
eine große Rührigkeit bemerkbar, die augenſcheinlich darauf abziele,
gegen die Ruhe Bulgariens irgend einen Anſchlag vorzubereiten.
Vörſichtsmaßregeln ſeien gegen jede Eventualität getroffen. Im
ganzen Lande herrſche übrigens Ruhe und Ordnung.
Serbien. Der Delegierte für die Beratung der
Handelsver=
träge mit Oeſterreich=Ungarn iſt nach Wien abgereiſt, wo die
Ver=
handlungen am 18. d. M. beginnen werden.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. Januar.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 9. Januar
dem Hofkonzertmeiſter Otto Hohlfeld in Darmſtadt die Er=
laubnis zur Annahme und zum Tragen der ihm von Seiner Hoheit
dem Herzog von Sachſen=Altenburg verliehenen Medaille für Kunſt
und Wiſſenſchaft mit der Krone und am Bande erteilt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Großh.
Valaisverwalter Ravv in Mainz aus Anlaß ſeiner am 11. Jan.
vollendeten 50jährigen Dienſtzeit den Titel -Inſpektors verliehen.
— Nach einer Melduna der „D. 3tg. aus Potsdam erlegten
Se. Königl. Hoheit der Erbaroßherzog auf der Jaad am
Samstag 2 Schaufler und 10 Stück Mutterwild. Höchſtdemſelben
wurde von Sr. Majeſtät dem Kaiſer die Jagduniform verliehen.
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 3 enthält:
Be=
kanntmachung, die bahnpolizeilichen Vorſchriften für den Betrieb
der Geleiſeverbindung zwiſchen Station Flonheim der Heſſiſchen
Ludwigs Eiſenbahn=Geſellſchaft und den Steinbrüchen bei
Flon=
heim betr.
— Die Abag. Oſann und Schröder haben bei der Zweiten
Kammer nachſtehende Interpellation, die neuen Handels.
verträge, hier den Schutz des Weinbaues im Großherzogtum
Heſſen betr., eingebracht: Die in den neueſten Handelsverträgen
mit Oeſterreich=Ungarn und Italien vereinbarte und durch den
Reichstag angenommene Herabſetzung der Wein= und Traubenzöde
bedroht, nach der Anſicht vieler, die weinbautreibende Bevölkerung
Deutſchlands und insbeſondere auch des Großherzogtums Heſſen
mit erheblichen Nachteilen. Dieſe Befürchtungen ſind in den
Reichstagsverhandlungen zum lebhaften Ausdruck gekommen. Auch
in den weinbautreibenden Teilen unſeres Landes werden dieſelben
geteilt. Es wirft ſich bei dieſer bedrohlichen Lage, welche um ſo
ſtärker ins Gewicht fällt, als der Weinbau an ſich durch ſo viele
widrige Zufälle beeinflußt wird und unter den geringen Ernten
der letzten Jahre ſchwer leidel, die ernſte Erwägung auf, ob und
wie den durch die Zollſätze der Handelsverträge und die darauf
geſtützte Einfuhr, namentlich von Italien, drohenden empfindlichen
Nachteilen einigermaßen begegnet werden könne. In den
Vorder=
grund tritt hierdei die Frage des Verbots oder doch der beſonderen
Beſteuerung der Kunſtweinfabrikation, wie der Abänderung des
Nahrungsmittelgeſetzes in betreff des Weines und der Beſeitigung
des Deklarationszwanges bezüglich des in zuläſſiger Weiſe
herge=
ſtellten Weines. Andere Maßnahmen zur Förderung des
Wein=
baues, wie Verbilliaung der Eiſenbahnfrachtſätze, Anregung zur
Bildung von Genoſſenſchaften u. ſ. w. liegen nahe. Angeſichts der
hohen Bedeutung des Weinbaues in unſerem Lande und der
drohenden Benachteiligung desſelben, welche ihre Wirkungen nicht
bloß auf die weinbautreibenden Teile, ſondern in viel weiterem
Umfange äußern werden, erachten wir uns veranlaßt, ja verpflichtet,
an die Großh. Staatsregierung die ergebenſten Anfragen zu richten:
1) Welche Maßnahmen gedenkt Großh. Staatsregierung gegenüber
der bedrohten Lage des Weinbaues vorzunehmen und anzuregen ?
2) Wie verhält ſich insbeſondere Großh. Staatsregierung gegenüber
den in Vorſtehendem angedeuteten Maßnahmen ?
Die Reichsbank hat den Diskont auf 3 pCt. und den
Lombardzinsfuß für Darlehen gegen ausſchließliche Verpfändung
von Schuldverſchreibungen des Reichs oder eines deutſchen Staates
auf 3½vCt., gegen Verpfändung ſonſtiger Wertpapiere und Waren
auf 4 pCt. ermätigt.
Zu der am Donnerstag den 14. und Freitag den 15. Jan.
ſtattfindenden Wallenſtein=Trilogie werden die Billets für
das Extra=Abonnement am Mittwoch den 18. Jan., vormittags von
10-1 Uhr und nachmittags von 3-4 Uhr an der Tageskaſſe im
Hoftheater ausgegeben,
Trotz der Befürchtung, daß der ſtarke Schneefall der jüngſten
Tage die Höhenwege im Odenwald teilweiſe unpaſſierbar gemacht
haben könnte, hatten ſich doch zu dem Ausflug der hieſigen
Sektion des Odenwald=Klubs am letzten Sonntag 18
Teilnehmer eingefunden, ein ſprechendes Zeugnis dafür, daß die
Sektion einen kräftigen Stamm von Mitgliedern aufzuweiſen hat,
wel=
cher den Beſchwerden eines Marſches im friſchgefallenen Schnee Trotz
zu bieten weiß. Die Teilnehmer hatten ihren Mut auch nicht zu bereuen:
die erwähnten Befürchtungen waren allerdings nicht ganz
unbe=
gründet, aber im übrigen marſchierte ſichs in der klaren Winterluft
doch ganz gut und die ſchneebedeckten Landſchaftsbilder waren von
überraſchender Schönheit. Der Weg von der Eiſenbahnſtation
Bickenbach über Heiligenberg, Stafflerkreuz nach der Neunkircher
Höhe wurde in nicht ganz 4, derjenige von letzterem Vunkt aus
über den Rodenſtein nach Reichelsheim in etwa 2 Stunden
zurück=
gelegt. In Reichelsheim im goldnen Engel wurde die leibliche
Stärkung von dem neuen Gaſtwirt, Herrn Werner, in einer Weiſe
geboten, die allſeitige Zufriedenheit hervorrief. Nach dem Mahle
gedachte der um den Odenwald=Klub ſo hochverdiente zweite
Vor=
ſitzende des Zentral=Ausſchuſſes Herr Stadtverordneter L. Müller,
des großen Verluſtes, den der Odenwald=Klub durch den Tod ſeines
Leiters, des Herrn Oberbürgermeiſters Ohly. erlitten. Der Klub
werde im übrigen das Andenken des Verſtorbenen dadurch am beſten
ehren, wenn er auf dem ſo glücklich eingeſchlagenen Wege
unermüd=
lich fortfahre. Die Aufforderung, treu bei der Sache auszuharren,
fand die freudigſte Zuſtimmung der Teilnehmer.
17
110
— Am Sonntag fand unter zahlreicher Beteiligung der hieſigen
kath. Gemeinde die feierliche Inſtallation des neuen kath.
Stadtpfarrers von Darmſtadt Herrn Dr. Friedrich Eltz (früher in
Gießen) ſtatt. Tags vorher, vormittags 11½ Uhr wurde derſelbe
von der Geiſtlichkeit und dem Kirchenvorſtande der kath. Gemeinde
am Main Neckar=Bahnhof empfangen und in das feſtlich geſchmückte
Pfarrhaus geleitet. Am Sonntaa morgen 9 Uhr beaann die
kirch=
liche Feier. In feſtlicher Prozeſſion wurde Herr Dr. Eltz unter
Vorantragung der Banner der kath. Vereine in die geſchmackvoll
dekorierte Kirche geführt wo Herr Dekanatsverwalter Hermes von
Aſtheim die biſchöfliche Inſtallationsurkunde verlas und den neuen
Pfarrer mit herzlichen Worten auf die Pflichten ſeines neuen
Amtes hinwies. In dem darauffolgenden Hochamte hielt Herr
Dr. Eltz ſeine Antrittspredigt. Er ſprach in ſehr ſympathiſch
aufgenommenen Worten über die Pflichten eines kath. Pfarrers
in einer ſo wichtigen Gemeinde wie Darmſtadt und über
Hoff=
nungen, welche er auf die ſo blühende und eifrige kath.
Ge=
meinde Darmſtadt ſetze. Die mehrſtimmigen Geſänge des kath.
Kirchenchores trugen weſentlich zur Erhöhung der Feier bei.
Die Kirche war von Andächtigen und auch von vielen
Anders=
gläubigen ſo erfüllt, wie ſelten.
I. Sonntag abend war im Katholikenverein zu Ehren
des neu ernannten Herrn Pfarrers Dr. Eltz, große Verſammlung
und halten ſich ſowohl Mitglieder des Vereins, als demſelben auch
Fernerſtehende in übergroßer Zahl eingefunden, thatſächlich
war jedes Plätzchen beſetzt. Beim Eintritt des Herrn Pfarrers
wurde er mit einem Zmaligen Hoch begrüßt. Herr Lehrer Peters
gedachte in Verſen der beiden nun in Gott ruhenden Seelſorger
und deren jetzigen Nachfolgers. Auch der Präſident des
Katholiken=
vereins Herr Lippert begrüßte in einer Anſprache Herrn Pfarrer
Eltz, und bat denſelben ein treuer Berater des Vereins zu ſein.
Herr v. Köth=Wandſcheid ſchilderte in humorvoller Weiſe die
Merk=
würdigkeiten Darmſtadts und der erſte Chargierte eines Gießener
Corps, deſſen Mitglieder erſt nach 8 Uhr von Gießen eintrafen,
kommandierte einen kräftigen Salamander auf den Herrn Pfarter.
Dieſer verſprach, einen Abend zu beſlimmen, an dem er mit ſeinen
Herrn Konfratres in dem Verein erſcheinen werde, was dankend
aufgenommel wurde. Ein Sextett füllte die Zwiſchenpauſen mit
Muſik aus und fanden ebenſo die Solovorträge auf der Tiompete
großen Beifall. Der Abend verlief in gemütlicher Weiſe und wird
dem Gedächtnis nicht ſo ſchnell entſchwinden.
Wir machen hierdurch auch an dieſer Stelle darauf
auf=
merkſam, daß Mittwoch, den 13. Januar d. J., abends 7 Uhr, in
dem diesjährigen Vortrags Cyclus, welcher von Profeſſoren unſerer
Techniſchen Hochſchule abgehalten wird, der vierte Vortrag
ſtatt=
findet. Herr Geh. Baurat Profeſſor Sonne wird über das Thema:
„Der Rhein und die Rheinſchiffahrt' reden. die bedrängten und
engen Verhältniſſe vergangener Jahrhunderte mit den gegenwärtigen
vergleichen und die unermeßliche Bedeutung der Rheinſchiffahrt für
die Entwickelung der Städte und Anſiedelungen am Rhein
nach=
weiſen. Der Verkauf der Karten findet in der Hofbuchhandlung
des Herrn A. Bergſträßer ſtatt; auch an der Abendkaſſe ſind
Ein=
trittskarten erhältlich.
WVR. Bei dem heute Dienstag, den 12. d. M. abends 8½ Uhr,
im Feierabend=UAlexanderſtr. 18) ſtattfindenden Vereinsabend des
Evang. Arbeiter= und Handwerkervereins wird Herr
Gynnaſial=
lehrer Dr. Lind einen Vortrag halten über „Die Arbeiter=
Aus=
ſchüſſe in der deutſchen Induſtrier. Wir machen auf dieſen
Vor=
trag beſonders aufmerkjam, weil derſelbe der heutigen ſozialen
Frage vollſtändig entſprechend und ſachgemäß iſt. Der Eintritt iſt
von dem Vorſtande auch für eingeführte Nichtmitglieder frei
geſtattet.
— Der Narren=König hat wie alljährlich auch heuer ſeinen
Einzug hier gehalten und um ihn würdig zu empfangen und den
ſchuldigen Tribut zu zahlen, hatte die Darmſtädter
Karne=
val=Geſellſchaft am Samstag abend in dem feſtlich
ge=
ſchmückten Saalbau ihre erſte Damen= und Herrenſitzung einberufen,
welche unter ſehr zahlreicher Beteiligung einen durchaus glänzenden
Verlauf nahm. Durch eine ſehr gelungene, äußerſt komiſche Szene,
welche den Verlauf einer zum Zweck der heurigen Karneval=
Veran=
ſtaltüngen ſtattgefundenen Haupt=Verſammlung treffend
veranſchau=
lichte, erhielt der Abend eine paſſende, ihm das rechte Gepräge
gebende Einleitung. Herr Präſident Schramm, zum Erſtaunen der
Anweſenden durch den Zauberſchlag des Gottes Jokus aus den
Trümmern einer Säule erſtanden, eröffnete mit begrüßenden und
dankenden Worten den Karneval von 1892 und erſuchte alsdann
Herrn Möſer zur Verleſung des Vrotokolls, deſſen humorvoller
Inhalt die Hörer nicht aus dem Lachen kommen ließ. In der
weiteren Entwickelung des Programms, welches in ſeiner
abwechſe=
lungsvollen Zuſammenſtellung ſeinen Schöpfern alle Ehre macht, l wohnten Karnevalstreiben zu benehmen. Zwar hat der
wurden neben Genüſſen vokaler und inſtrumentaler Natur
haupt=
ſächlich Vorträge geboten, in denen köſtliche Proben von Narrheit,
Ulk und Schabernack zutage traten, zuweilen auch die ſatiriſche
Geißel kräftig geſchwungen wurde. Beſonders waren die Vorträge
des Herrn Malzi als „Lichtverbreiter= und des Herrn Heim von
Ober=Ramſtadt als „Ober=Ramſtädter Marktweib; ausgezeichnete
Schöpfungen des Humors; eine ſehr gelungene Anſprache war auch 1 Geſellſchaft hielt vorgeſtern ihre erſte Sitzung ab, in welcher bei
Nr. 9
diejenige des Herrn Weber vom Ober=Ramſtädter Karneval=Verein,
welcher den hieſigen Narren Grüße vom Lande und Strande der
Modau entbot. Als echter Karnevalsſchodes produzierte ſich Herr
Buchdruckereibeſitzer Hohmann, ehemaliger Präſident der Karnevals=
Geſellſchaft und Herr Uhrmächer Böhm erweckte hohes Intereſſe
durch ſeine närriſchen Betrachtungen über die menſchliche Phyſiognomie.
Eine beſondere Ueberraſchung wurde den Anweſenden durch das
Auftreten einer Wixhäuſer Kavelle zu teil, deren Leiſtungen von
bekannter Güte auch bier zur Geltung kamen. Die Verdienſte aller
Mitwirkenden aufzuzählen, würde zu weit führen, nur ſei noch
be=
merkt, daß die Kapelle des Leib Inf=Regts. unter der bewährten
Leitung des Herrn Muſikdirektors Hilge durch Geſamt= wie Solo=
Leiſtungen weſentlich zum Gelingen des Abends beigetragen hat.
Zu der erſten Sitzung waren von den Herren Bodenſchatz, Schäfer,
Enders. Möſer und Ober fünf ſehr humorvolle Lieder in
Darm=
ſtädter Mundart gedichtet, welche von den Anweſenden unter
Muſik=
begleitung geſungen wurden und ſehr animierten. An die
Unter=
haltung ſchloß ſich ein Ball, welcher die Tanzluſtigen bis zur frühen
Morgenſtunde zuſammenhielt.
Der des Mörfelder Raubmordes verdächtige Chriſtian
Kuh=
michel aus Schierſtein iſt nunmehr zur Aburteilung vor das
Schwurgericht im erſten diesjährigen Quartal verwieſen. Die
Ver=
handlung wird ſich vorausſichtlich auf mehrere Tage erſtrecken, da
Kuhmichel immer noch leuanet und die Vernehmung von mehr als
hundert Zeugen erforderlich werden wird.
* Naturalverpfleaungsſtation. Während des
Mo=
nats Dezember wurde die Hilfe der hieſigen
Naturalverpflegungs=
ſtation von 581 mittelloſen Durchreiſenden in Anſpruch genommen
und ſind hierdurch 290 M. Verpflegungskoſten entſtanden. Im
vorhergehenden Monat November wurden nur 436 loder weniger 145)
Verſonen unterſtützt, welcke einen Koſtenauſwand von 217 M. loder
weniger 73 M.) verurſachten.
2 Diebſtahl. Aus einem Manufakturwarengeſchäft in der
Ludwigsſtraße wurden am Samstag nachmittag 3 Stück
Kleider=
reſte und 1 Tricottaille entwendet. Als Thäterin wurde ein
Frauen=
zimmer aus Traiſa von der Volizei ermittelt und zur Anzeige
ge=
bracht. Die geſtohlenen Gegenſtände hatte das Frauenzimmer noch
im Beſitze.
Eingeſandt. Wie dieſer Tage einer Zeitungs=Mitteilung
zu entnehmen war, iſt an das Komite der Darmſtädter
Narrhalla mehrfach das Anſinnen geſtellt worden, im laufenden
Jahre wieder einmal in Darmſtadt einen Karneval=Zug
zu veranſtalten. Das Komile ſoll auch nicht abgeneigt ſein,
dieſen Wunſch in Erfüllung geben zu laſſen, hauptſächlich aus
zwei Urſachen: 1) weil in unſeren Nachbarſtädten im 1892er
Faſching keine derartige Veranſtaltung ſtattfinden wird, alſo
aus der ganzen Umgegend die Schauluſtigen nach
Darm=
ſtadt kommen würden, 2) weil hierdurch alle dabei in Betracht
kommenden Geſchäftsleute nur Nutzen ziehen könnten und das
Ver=
kehrs leben in unſerer Reſidenz wieder einmal einen ungeahnten
Auf=
ſchwung nähme. Nachdem nun bereits Gruppen=Anmeldungen zu
dem Zug ſtattgefunden halen, auch ſeitens des mit bekannter
Meiſterſchaft auf karnevaliſtiſchem Gebiet unermüdlich thätigen Herrn
Dekoratiönsmaler C. Bayer ein ganzer Narrhalla=Zug fix und fertig
gemalt worden iſt, ſoll das Komiſe die Abſicht haben, mit Ausgabe
ſeiner in früheren Jahren einen ſchönen Erfolg gehabt habenden
Steuerzektel”' ſich an die ſo notwendige Unterſtützung der
Bürgerſchaft zu wenden, da nur dann an eine pompöſe
Verwirk=
lichung dieſer ſchönen Jore gedacht werden kann, wenn die Mittel
hierzu in reichem Maße vorhanden ſind. Wir begrüßen dieſen
Entſchluß des Komites aufs wärmſte, empfehlen ihn der
nach=
haltigſten Beachtung und Unterſtützung unſerer Mitbürger und
hoffen daß es Darmſtadt auch im heurigen Faſching Kelingen
werde, durch Inſcenierung eines recht ſtattlichen Karneval=
Zuges ſeinen alten närriſchen Lorbeeren neue zuzugeſellen.
57 Arheilgen, 10. Jan. Heute morgen nach beendigtem
Gottesdienſt wurde der Gemeinde bekannt gegeben, daß die unlängſt
kinderlos verſtorbene Wilhelm Steingöter Witwe dahier laut
Teſtament der hieſigen Kleinkinderſchule M. 200 und den
Ortsarmen M. 85.71 vermacht hahe.
Die geſtern durch die Schelle bekannt gemachte Allgemeine
Arbeiterverſammlung in dem =Rapp'ſchen Saal; fand
heute nachmittag daſelbſt ſtätt; Dr. Rüdt aus Heidelberg hielt
einen Vortrag. Eine große Anzahl Antiſemiten aus Darmſtadt
hatte ſich eingefunden und funden in den verſchiedenen Wirtſchaften
lebhafte, mitunter ſehr erreate Unterredungen ſtatt.
4. Mainz. 10. Jan. Wennaleich die kritiſchen Beitverhältniſſe
ſich im Geſchäftsleben ſehr unangenehm fühlbar machen, ſo
ver=
mögen dieſelben doch nicht den Mainzern die Luſt an ihrem
ge=
aroße Karnevalsverein,Narrhalla aus perſonellen Gründen davon
Umgang genommen in dieſem Jahr die üblichen Sitzungen in der
„Stadthalle; abzuhalten, dafür iſt aber ſofort an deſſen Stelle eine
neue „Karnevalsgeſellſchaft; getreten, die in einer Mitgliederzahl
von nahezu 900 Köpfen im „Frankfurter Hof=, dem ehemaligen
Vereinslokol der „Narrhallar, ihr Heim aufgeſchlagen hat. Letztere
Kr.
zroßem Animo von einer Reihe karnevaliſtiſcher Talente in Liedern
1nd Vorträgen ſtaatliche und ſtädtiſche Miß= und Zuſtände ihre
ritiſche Beleuchtung fanden. Neben dieſer großen
Karnevalsgeſell=
chaft beſtehen noch unzähliche kleinere Karnevalsvereine, deren
Mitglieder ihren Humor in der ungebundeſten Weiſe ſprühen laſſen.
gudem treten noch die großen karnevaliſtiſchen Konzerte in der
„ Stadthaller.
8t. Frankfurt, 10. Januar. Nach längerer Pauſe iſt für
ieſen Faſching wieder ein aroßer, im zoologiſchen Garten
abzuhal=
ender Maskenball geplant.
Frankfurt, 11. Jan. Repertoir=Entwurf der vereinigten
Stadttheater. Opernhaus: Dienstag, 12. Jan.: „Der
Waſſer=
räger„Cavalleria rusticanat Mittwoch. 13: Drittes Abonnements=
Konzert unter Mitwirkung von P. de Saraſate. Donnerstag, 14.:
Don Juanr. Samstag, 16., 3½ Uhr: „Aſchenbrödel; abends
Uhr: „Johann von Varis', „Coppeliav. Sonntag, 17., 3½ Uhr:
Aſchenbrödel;; abends 7 Uhr: „Trompeter von Säkkingen
Schauſpielhaus: Dienstag. 12. Jan.: „Der freie Willes.
Mitt=
voch, 13.: „Die Sklavinr. Freitag. 15. „Der arme Jonathan”
Samstag. 16.: Zu Grillparzers Geburtstag „Sapphor. Sonntag,
17., 3½ Uhr: „Die Haubenlerche; abends 7 Uhr: „Dr. Klaus”
Montag. 18.: Zum erſtenmale Der Vizeadmiral' Operette von
Larl Millöcker. Dienstag. 19.: Zum erſtenmale „Die Flamme=
Trauerſpiel in 4 Aufzügen von Ludwig Beer.
Saarbrücken, 10. Jan. Die „Saar= und Blies Ztg= tritt
er ſozialdemokratiſchen Hetzarbeit im Saargebiet mit
ſol=
enden treffenden Worten entgegen: Thatſache iſt, daß zahlreiche
Betriebe ſchon jetzt nur unter Opfern ſeitens der Arbeitaeber
fort=
neführt werden: die deutſche Znduſtrie wird alle Intelligenz,
Energie und Geſchäftsgewandtheit aufbieten müſſen. um mit einem
blauen Auge davon zu kommen. Von der aufreibenden
Geiſtes=
thätigkeit der auf ihren exvonierten Poſten ſich abmühenden
Arbeit=
geber merkt das Gros der Arbeitnehmer natürlich nichts. Es ſtrebt
inbekümmert um die Gunſt oder Ungunſt der Zeiten, nur
immer=
fort nach Erhöhung der Löhne bei gleichzeitiger quantitativer
Ver=
ringerung und qualitativer Verſchlechterung der Arbeitsleiſtung.
Die Stunde könnte eher ſchlagen, als die Arbeiter ſich träumen
laſſen, wo ſie erkennen werden, daß auch die Bäume
ſozialdemokra=
tiſcher Begehrlichkeit nicht in den Himmel wachſen.
Barmen, 9. Jan. Der Bergiſche Verein für
Gemein=
vohl, Ortsgruppe Barmen, beabſichtigt neben der bereits
ge=
gründeten Haushaltungsſchule im Diakoniſſenhauſe, in der den
Fabrikarbeiterinnen Gelegenheit gegeben iſt, ſich unentgeltlich in
allen Fächern der Haushaltungskunſt auszubilden, jetzt in
Mittel=
armen noch eine Kochſchule für Fabrikarbeiterinnen zu
er=
ichten. Hier ſoll nur die Kochkunſt für den einfach bürgerlichen
daushalt gelehrt werden. Wie in der Haushaltungeſchule ſo wird
uch in der Kochſchule der Unterricht unentgeltlich erieilt werden,
außerdem wird den Schülerinnen das Abendeſſen nach eigener
Zu=
ereitung im Schullokale verabfolgt werden. Die Unterrichtsſtunden
ollen zwei mal in der Woche gegeben und ſo gelegt werden, daß
jede Fabrikarbeiterin daran teilnehmen kann, ohne ihre Arbeit zu
verſäumen. Die Zahl der Schülerinnen ſoll jedesmal zwölf nicht
überſteigen. Der erſte Kurſus wird ſchon im Anfang des nächſten
Monats beginnen. Sämtliche Koſten werden von der Ortsgruppe
Barmen des Bergiſchen Vereins für Gemeinwohl getragen.
Berlin, 10. Januar. Der Kaiſer beabſichtigt, wie eine
Votsdamer Korreſpondenz wiſſen will, in dieſem Jahre mit ſeiner
Familie und dem geſamten Hofhalt einen längeren Aufenthalt auf
Schloß Wilhelmshöhe bei Kaſſel zu nehmen.
Die höchſten Orden, welche dereinſt die Bruſt des
ver=
zwigten Generalfeldmarſchalls Grafen von Moltke geziert
zaben, werden demnoͤchſt im Königlichen Zeughauſe zur Aufſtellung
elangen, nachdem ſie auf Befehl des Kaiſers ſeitens des Militär=
Kabinetts der Beugbaus=Verwaltung überwieſen worden ſind.
Hamburg. 10. Jan. Die „Hamb. Börſenhaller erklärt auf
Grund beſter Informationen, die Mitteilungen des „Temps' über
den in Weidah betriebenen angeblichen Menſchenhandel
be=
ruhten auf einer irrtümlichen Darſtellung der Verhältniſſe. Es
handelte ſich um Engagements von Arbeitern auf beſtimmte Zeit
ür den Eiſenbahnbau im Kongoſtaat, wie ſolche ſchon immer, auch
ür Vlanzagen, bei verſchiedenen Volksſtämmen aboeſchloſſen
wur=
den. Der Tampfer „Gertrud Wörmann; befand ſich zu der vom
Tempz; ange ebenen Ziit auf der Heimreiſe; er verließ am
5. Dezember Akkra und kam am 26. in Hamburg an, konnte alſo
icht einige Tage vor dem 9. Dezember mit Sklaven von Weidah
ach dem Kongoſtaat fahren.
Gmunden, 11. Jan. Das Beſinden der Königin von
Hannover hat ſich etwas gebeſſert.
Wien. 10. Januar. Internationale Ausſtellung
ür Muſikund Theaterweſen 1892.) Das Muſikkomits
er internationalen Muſik= und Theaterausſtellung hat beſchloſſen,
ich an alle hervorragenden Komponiſten des In= und Auslandes
mit der Bitte zu wenden, dem Unternehmen ein bisher öffentlich
10ch nicht bekanntes Werk zur Aufführung abzulaſſen. Weiter
9
111
wurde der Beſchluß gefaßt, in den intimen Konzerten, für welche
wie bekannt im Oſtranſept der Rotunde ein eigener Saal
adap=
tiert wird. hauptſächlich Muſikwerke vorzuführen, welche man in
Wien wenig oder gar nicht kennt. Zum Dirigenten des
Konzert=
orcheſters wurde Herr Profeſſor Hermann Grädener in Ausſicht
genommen. Kammerſänger Theodor Reichmann hat ſeine
Mitwir=
kung für verſchiedene Konzertaufführungen zugeſagt.
Trieſt, 9. Januar. Prinz Abbas nahm in Nabreſina von
dem türkiſchen Generalkonſul die Meldung von ſeiner Ernennung
zum Khedive durch den Sultan entgegen. Er wurde auf dem
hieſigen Bahnhofe vom Statthalter empfangen und fuhr dann mit
ſeinem Bruder und Gefolge nach dem türkiſchen Generalkonſulate.
Der Khedive reiſt noch heute mit einem ſeparaten Lloyddampfer,
„Ferdinando Maſſimiliano- nach Alexandrien ab.
Mailand, 10. Januar. Die Influenza iſt hier im
Ab=
nehmen begriffen, dagegen tritt ſie in Genua und Turin ſehr
ernſt auf.
Edinburg. 8. Jan. Auf beſonders traurige Weiſe
verloren zwei Jäger, die vorigen Montag in der Nähe von Dundee
auf die Jagd gingen, ihr Leben. Beim Ueberſteigen einer Hecke
geriet das Gewehr des einen zwiſchen die Dornen und aing los.
Der Schuß aing dem Gefährten durch die Bruſt und tötete ihn
ſofort. Bei dem Verſuch, das Gewehr loszumachen, entlud ſich ein
zweiter Schuß; die Kugel zerſchmetterte dem unglücklichen Jäger
den Unterkiefer derart, daß auch er nach kurzer Zeit ſtarb.
Genf. 10. Jan. Der Gemeinderat hat einnimmig beſchloſſen,
gegen das vom Pariſer Gericht geſällte Urteil über die
Braun=
ſchweiger Erbſchaft Berufung einzulegen.
Verviers. 9. Jan. Wie ſich herausgeſtellt, hat ein früherer
Bürgermeiſter von Walkenraedt es vernachläſſigt, eine ganze Reihe
von Geburten in die Standesregiſter einzutragen, wodurch
zahl=
reiche Verſonen - darunter ſolche, die ſchon 30 Jahre zählen
dem Geſetz gegenüber als „ungeborener Menſchen in der Welt
umherlaufen. Das hieſige Gericht ſoll die fehlenden Urkunden
nach=
träglich ausfertigen laſſen.
Lille, 8. Jan. Auf dem Bahnhofe zu Amiens wurden zwei
Töchter einer Witwe beim Ausſieigen aus einem Perſonenzug
von einem einfahrenden Güterzug erfatt und getötet. Die ſie
be=
gleitende Mutter konnte ſich zeitia auf den Bahnſteig flüchten.
Toulon, 10. Jan. Das Panzerſch.ff Bayard iſt geſtern
nach Tanger abgegangen: man glaubt, daß auch der Panzer
„Duqueselin; dorthin abgehen werde.
Tanger, 10. Januar. Der ſpaniſche Kreuzer Alphons XII.
iſt hier eingetroffen, wo ſich bereils der franzöſiſche Kreuzer „
Cos=
mao= und das engliſche Kriegsſchiff „Thunderer; befinden. Ein
engliſches Geſchwader, liegt zur Beobachtung in Cadiz.
Kairo, 9. Januar. Die europäiſchen Aerzte, welche erſt 17
Stunden vor dem Tode des Khedive Tewfik berufen worden
waren, erſtatteten Bericht über die Krankheit, die Behandlung und
den Tod Tewſiks und verlangten von den eingeborenen Aerzten,
welche den Khedive vorher behandelt hitten, ſie ſollten ihre eigenen
Beobachlungen dem Berichte beifügen. Dieſe hätten, da ſie nicht
erkannt hätten, daß der Khedive an einer Lungenentzündung und
Nierenkrankheit litt, gefährliche Morphiumeinſpritzungen
vorge=
nommen. Kompetente Aerzte ſollen mit einer Uuterſuchung der
ſtattgehabten Behandlung betraut werden. Das Gerücht, der
äayptiſche Hausarzt des Khedive, Salem, ſei entflohen. beſtätigt
ſich nicht.
Newhork. 8. Januar. Ein furchtbares Grubenunglück
ereignete ſich geſtern in einem Bergwerk bei Krebs, im Indianer=
Territorium. Um 5 Uhr nachmittags, nachdem die Tagesſchicht
des Schachtes Nr. 5 der Oage Kohlen= und Bergwerksgeſellſchaft
aus der Grube war, ſah man Rauch aus dem Schacht aufſteigen.
Ein donnerähnlicher Knall folgte bald darauf. Es war klar, daß
ſich eine Exploſion unten im Bergwerk ereignet hatte. Die
Mün=
dung des Schachtes war durch Gerölle und Trümmer vecſperrt.
Zur Zeit der Exploſion waren 350 Mann im Bergwerke. Die
meiſten von ihnen gehörten zur Tagesſchicht und warteten unten
beim Fahrſtuhl, in die Höhe gezogen zu werden. Es liegt deshalb
an der Stelle, wo der Fahrſtuhl iſt. ein wirrer Knäuel von Leichen.
85 Arbeiter retteten ſich durch die alte Einfahrt und 42 durch den
neuen Schacht. Alle dieſe haben aber ſtarke Blandwunden erlitten
und es wird kaum die Hälfte von ihnen mit dem Leben
davon=
kommen. Die Urſache der Exploſion war die Abfeuerung einer
Patrone, obgleich Gaſe im Bergwerk waren. Die Beamten der
Oſage=Geſellſchaft in St. Louis haben eine Depeſche erhalten, welche
meldet, dah 143 Arbeiter gerettet worden ſind. 207 ſind ſomit bei
der Exploſion verunglückt.
Von einem verheerenden Cyklon wurde am 6. Jan.
der nordamerikaniſche Staat Georgia heimgeſucht, welcher
un=
ermeßzlichen Schaden anrichtete. In Fayetteville beſchädigte der
Sturm nicht weniger als 30 Kirchen, öffentliche Gebäude und Wohn
häuſer. Zahlreiche Verſonen kamen ums Leben. Ein Haus,
be=
grub bei ſeinem Zuſemmenbruch eine Familie von 6 Perſonen unter
ſeinen Trümmern. Auch andere Städte hatten ſchwer unter der
Wut des Orkans zu leiden.
113
Nr. 9
Weltausſtellungs=Notizen von Chicago.
Von den rieſigen Dimenſionen des Induſtrie=Palaſtes,
in welchem ſich auch die Abteilung für freie Künſte befindet. kann
man einen annähernden Begriff erhalten, wenn man bedenkt, daß
drei Millionen Fuß Bretter allein für den Fußboden in
Anwen=
dung kommen, zu deren Befeſtiaung fünf Wagaon=Ladungen Näael
benutzt werden; das geſamte für den Bau benutzte Holz könnte
kaum in 200 Frachtwagaons untergebracht werden. In dreien
mittelſt Elektrizität betriebenen Sägemühlen wird Tag und Nacht
an dem Herſchneiden der für den Fußboden beſtimmten Bretter
ge=
arbeilet. Tauſend Häuſer, 257050, Fuß im Geviert können in dieſem
Rieſenſaal Vlatz finden.
Unter den Auſpicien des polytechniſchen Inſtituts in London
werden eine Reihe von Rundfabrten nach der
Weltaus=
ſtellung geplant, und zwar zur Bequemlichkeit von Leuten,
welche in beſchränkteren Vermögensverhältniſſen leben. Mit der
Inman==Dampfſchifffahrts=Geſellſchaft iſt bereits ein Abkommen
getroffen worden, wonach die Ausflügler auf den Dampfern „City
of Varis', „Citv of New Yorl” und anderen wöchentlich zu
beför=
dern ſind. Man veranſchlagt die Geſamtkoſten für jeden Touriſten
auf Doll. 128 und hat den Reiſevlan, wie folgt, feſtgeſetzt: Zwei
Tage Aufenthalt in New York: Beſuch von Philadelphia und
Waſhington; einwöchentlicher Aufenthalt in Chicago. und Rückfahrt
nach New York via Niaaara=Fälle und Hudſon=Fluß. ſo daß die
Tour in einem Monat zurückgelegt werden kann. Mehr als die
Hälfte der Mitglieder hat ſich bereits zur Beteiligung angemeldet.
Auf dem Dache des Palaſtes für Gartenbau wird in Geſtalt
der „Gärten der Semiramisu den Beſuchern ein
wunder=
voller Anblick zuteil werden. Im Mittelvuntte des Gartenbau
Valaſtes wird ſich ein 75 Fuß hoher künſtlicher Hügel erheben, auf
welchem Rieſenpalmen und Farren wachſen; von oben herab wird
ein Bach ſen miniature) kryſtallklares Wäſſer, über Blatt und
Buſchwerk träufelnd und über Abhänge rollend, dabinſenden. Utter
dieſem Felsb rg wird ſich eine Höhle, 80 Fuß im Umfang und 60
Fuß hoch befinden. Dieſe Höhle wird in magiſcher Weiſe elektriſch
beleuchtet werden und daſelbſt ſoll während der Ausſellung
experi=
mentiert werden, in welcher Tragweite die Einwirkung des
elek=
triſchen Lichtes dem Wachetum und Gedeihen der Pflanzen
forder=
lich iſt
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 10. Januar.
E. A. Von Roſſini bis Mascaani - welch eine
Entwicklungs=
bahn, jedenſalls welch ein Umbildungeprozeyl Theoretiker, die ſets
bei leeren Formeln ſtehen bleiben und ſich d ran vewöhnt halt n.
in ihren Lexikas Italien als das Lond des „bel cantor anzuſehen.
würden ihn kaum für möglich =ehalten haben. Im „Barbier von
Sevilla die Koloratur, die Geſangefineſſen bei Tenor und Sopran,
in der„Cavalleria' die Leidenſchaft eines dramatiſchen Aufſchwungs,
der keine Zierlichkeiten duldet. Dort Tändelei, Grazie, Koketterie,
die niemanden ſtark in Mitleidenſchaft zieht, bier herbes. realiſtiſches
Leben, das auch die Muſik keinen Augenblick in die ſogen. -ideale
Form' zu ziehen beliebt. Ja, ſo viel ſteht feſt, auch das Land der
„Orangen und Citronen' iſt nicht mehr ausſchließlich das Land
Roſſinis und Alfieris, es hat ſeinen Praza, ſeine Serao, ſeinen
Mascagni - alles Geiſter, die im Klima der Moderne atmen.
Und ferner kann man ſich nicht dagegen verſchließen, daß Roſſinis
Muſik der Zeit angehört. die nun bald vergangen iſt, während
Mas cagnis,Cavalleriat die Quvertüre der Zukunftstonkunſt heißen
kanr. Damit mag es dann auch zuſammenhängen, daß heutzutage
tüchtige Sänger ſür Roſſini weit ſchwerer aufzutreiben ſind als für
Mascagni. Alle unſere Primadonnen haben die Santuzza auf dem
Repertoir, aber die gewiegten Koloraturſängerinnen, welche wie
Frau teinmann all die geſanglichen Feinheiten der Roſinepartie
ſo klar und durchſichtig herauszuarbeiten wiſſen, ſind nicht eben
häufig. Das Publikum ließ ſich von ihrer Darbietung denn auch
rückhaltlos hinreißen. Einen Sänger für den Grafen Almaviva,
bezw. Lindoro findet man heutigen Tages auch nicht in erſter Güte vor.
Die jungen Talente haben zu viel damit zu thun, ſich in das Neue,
in die Gecenwartsmuſik vineinzuſchaffen - da bleibt für das alte
italieniſche Repertoir nicht eben ſehr viel Zeit übrig. Herr Thate
fand ſich aber mit ſeiner Aufgabe, ohne in ihr hervorragendes zu
leiſten, in befriedigendſter Weiſe ab. Die Buffopartien klaſſiſchen
Genres ſind auch ſo ziemlich auf den Ausſterbeetat geſetzt. In
rüſtigſter Weiſe verarbeitet noch immer Herr Eilers (Bartolo) den
Humor derartiger Rollen. Aeußerſt friſch und lebendig war der
Figaro des Herrn Weber, ſah auch ſehr vorteilhaft aus. Es
kam wohl mit auf die Rechnung der „Cavalleria, daß die heutige
Vorſtellung wiederum ein ausverkauftes Haus fand. Die Santuzza
des Frl. Milena gewinnt mehr und mehr an Temperament und
dramatiſchem Feuer. Der der jungen Dame ſo reichlich gezollte
Beifall möge ſie zu eifrigſtem künſtleriſchem Streben anſpornen.
Todes- Anzeige.
Gottes unerfuschlichem Rathschluss hat es
ge-
fallen, unsere innigst geliebte Gattin, Mutter, Schwieger
mutter und Grossmutter
Freifrau
Sarolta v. Gemmingen Hornborg,
Peh. Gräfin Batthyäny von Hömdt-Civäv.
A. K. oesterr. Sternkreuzordensdame,
heute Mittag 1 Uhr, verseben mit den Heilsmitteln
der heiligen römisch Katholischen Kirche, in ihrem
69. Lebensjahre in ein besseres Jenseits abauberufen.
Um stilles Beileid bitten
San Remo, Fränkisch-Crumbach, München und
Darmstadt, den 9. Januar 1892.
Adolph Freiherr v. Gemmingen-Hornborg,
Grossh. Hessischer Kammerherr.
Carl Freiherr v. Gemmingen-Hornberg,
Egl. preuss. Oberst und Commandeur
der 16. Cavallerie Brigade.
Ernestine Froiin v. Gemmingon-hornborg.
Dr. Eustav freiherr v. Gemmingen-Hornberg.
Grossh. Kammerherr.
Otto Freiherr v. Gommingon-Hornherg,
Königl. preuss. Rittmeister a. D.
Sigmund Freiherr v. GemmingenHornberg.
franziska Freiin v. Gemmingen-Hornberg.
Victoria Freifrau v. Gemmingen-Hornberg.
geb. Gräfin von Wiser Leutershausen.
Särolta von Gemmingen,
Eleonore von Commingen, als Enkel.
Adolph von Gemmingon,
Die Beisetzung findet Samstag, den 16. d. Uts.,
Nachmittags 4 Uhr, zu Fränkisch-Crumbach statt.-
Die Seelenämter werden Hontag den 11, Dienstag
den 12. und Hittwoch den 13. d. Uts, um 9¼ Uhr,
in der Pfarrkirche zu Darmstadt gehalten.
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunde und Bekannten hierdurch
die traurige Mitthe lung, daß es Gott dem Allmächtigen
gefallen hat, unſere unvergeßliche Tochter
Louise Haumbach
im Alter von 11 Jahren 2 Monat nach kurzem, aber
ſchwerem Leiden in ein beſſeres Jenſeits abzurufen.
Um ſtille Thelnahme bitten
(632
die trauernden Hinterbließenen.
Familie Eduard Haumbach.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 12. d. Mts.,
Nachmittags 3 Uhr, vom Alice=Hoſpital aus ſtatt.
Tageskalender.
Dienstag, 12. Januar: Generalverſammlung des evang.
Kirchen=
geſangvereins zu Beſſungen im Probelokal, Heinrichſtraße 80.
Verſammlung des deutſchen Sprachvereins im Saalbau.
Mittwoch, 13. Januar: Vortrag des Herrn Geh. Baurat Profeſſor
Sonne im „Hotel zur Trauber.
Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdrn kerei. - Verantwortlich für die Redaktion: Carl Witlich.