Darmstädter Tagblatt 1892


06. Januar 1892

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413
521

Abonnemenkspreis
vierteljährlich1 Mark 56 Pf, halb=
jährlich
3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
ämtern
Beſtellungen entgegenge=
nommen
zu 1 Mark 50 Pf. vro
Quartal incl. Poltauſchlag.

155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Iuſerate
für das
wöchentl. Gmal rſcheinende Tagblatt
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

iche

für die Behannkmachungen des Großh. Lreisamt=

3 Organ
des Großh. Polizeiamts und der

anderen Zehörden.

½.

Mittwoch den 6. Januar.

1892.

Gefunden: 1 Karte vom Schlittſchuh=Klub. 1 ſchwarzer Muff. 1 Geſangbuch. 1 abgebrochener Spazierſtock mit einem Hunde=
kopf
von weißem Metall. 1 Hemdenbruſt mit Kragen. 1 ſchwarze Schürze. 1 ſchwärzer Skauchen. 2 Hündehalsbänder mit Marken.
1 ſchwarzer baumwollener Regenſchirm. 1 weißes Taſchentuch, gezeichnet D. F. 1 weißes Taſchentuch, gezeichnet Küchler. 1 wollenes
kariertes Umhängtuch. 1 dunkelbrauner Velzmuff. 2 Brochen. 1 Pelzkragen. 1 Thermometer. 4 Taſchentücher.: 2 Paar Handſchuhe.
4 einzelne Handſchuhek 1 Schleier. 2 Fächer.*
Armhand.k 1 Tuch.* 3 Regenſchirme.k 1 Kette mit großen Gleichen. 1 goldener
Ohrring. darauf ein Steinbild. 1 kleiner Schlüſſel. 1 Cigarrenſpitze. 1 ſchwarzer wollener Handſchuh. 1 Haarnadel.- Verloren:
1 Hemdenknöpfchen, daran ein kleiner Brillant. 2 ſilberne Bleiſtifte. 1 Zwanzig=Markſtück. 1 Stimmſchlüſſel. 1 Capostato. - Ent=
laufen
: 1 graue jünge Katze. - Zugelaufen: 1 Ulmer Dogge. 1 ſchwarzer Pinſcher mit gelben Füßen.
NB. Die mit 1 bezeichneten Gegenſtände ſind im Großh. Hoftheater gefunden worden ünd daſelbſt in Verwahr.
Darmſtadt, den 5. Januar 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Genehmigte Verlooſungen.
Unternehmer: Landespferdezuchtverein, Sektion für die Darmſtädter Pferdemärkte. In eine Verlooſung von Pferden,
Fohlen, Pferdegeſchirren, landwirthſchaftlichen Geräthſchaften u. ſ. w., gelegentlich der beiden im Frühjahre und Herbſte 1892
zu Darmſtadt ſtattfindenden Fohlen= und Pferdemärkte. Bei jeder Verlooſung höchſtens 20,000 Looſe 2 Mk. Mindeſtens
65 pCt. des Erlöſes aus dem Verkaufe der Looſe iſt zum Ankaufe von Gewinnen zu verwenden. Der Vertrieb der Looſe iſt
im Großherzogthum geſtaltet.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießübungen auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß das Infanterie=Regiment Nr. 115 und zwar das 1. Ba=
taillon
Donnerstag den 7., Mittwoch den 13. und Freitag den 22. Januar und das 2. Vataillon Donnerstag
den 14. Januar 1892 auf dem Artillerie=Schießplatz ein Schießen mit ſcharfer Munition abhalten wird.
Die Uebungen des 1. Bataillons beginnen um 9 Uhr Vormittags und endigen um 12 Uhr, die des 2. Vataillons dauert
von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags.
Darmſtadt, den 2. Januar 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
192
Darmſtadt, am 11. Dezember 1891.
Betreffend: Das Militär=Erſatz=Geſchäft für 1892, hier Aufſtellung der Stammrollen.
Der Civil=Vorſitzende der Großh. Erſatz=Commiſſion Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Sie wollen nunmehr mit der Aufſtellung der Rekrutirungsſtammrollen für 1892 alsbald und jedenfalls ſo zeitig be=
ginnen
, daß deren Einſendung unfehlbar bis zum 15. Februar k. J3. erfolgen kann und empfehle ich Ihnen dabei die
enaueſte Beachtung der ergangenen Beſtimmungen, namentlich des 8 46 der Wehr=Ordnung vom 22. November 1888,
GReg.=Bl. Nr. 5 von 1889) umſomehr, als alle nicht vorſchriftsmäßig aufgeſtellten Stammrollen zur Correktur und event. zur
ollſtändigen Umarbeilung bezw. Neuaufſtellung zurückgegeben werden müßten.
Insbeſondere wollen Sie für rechtzeitige ortsübliche Bekanntmachung der Aufforderung Sorge tragen, daß in der Zeit
om 15. Januar bis 1. Februar nicht allein die Militärpflichtigen des Jahrgangs 1892, ſondern auch diejenigen
er Jahrgänge 1891 und 1890, ſowie überhaupt alle Militärpflichtige, welche eine endgültige Entſcheidung über ihre
dienſtpflicht durch die Erſatzbehorden noch nicht erhalten haben, ſich bei der Bürgermeiſterei desjenigen Octs zur Stammrolle
anmelden müſſen, an welchem ſie ihren dauernden Aufenthalt haben. Auf dieſe letztere Beſtimmnng des 8 25, 2 d. W.=O.,
wird um ſo nachdrücklicher hingewieſen, als in den vorderen Jahren vielfach dagegen inſofern gefehlt worden iſt, daß Militär=
pflichtige
aus anderen Kreiſen des Großherzogthums, obgleich ſie im diesſeitigen Bezirk ihren dauernden Aufenthalt nicht
gatten, nur aus dem Grunde in die Stammrollen des Kreiſes eingetragen worden waren, weil ſie ſich hier zu ſtellen wünſchten.
Sie wollen daher Anträgen, welche in dieſer Beziehung an Sie geſtellt werden ſollten, unter keiner Bedingung ſtattgeben, die
etr. Militärpflichtigen, bezw. deren Angehörige, vielmehr auf die beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen verweiſen, ſowie darauf

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40
Nr. 4
aufmerkſam machen, daß Leute, welche im diesſeitigen Kreiſe nach den geltenden Beſtimmungen nicht geſtellungspflichtg ſind
und ſich dennoch hier zur Muſterung ſtellen wollen, zu derſelben event. nicht zugelaſſen werden würden und ſich die daraus
dann entſtehenden Nachtheile ſelbſt zuzuſchreiben hätten.
Ebenſo iſt es unter keinen Umſtänden ſtatthaft, daß umgekehrt Militärpflichtige, welche in Ihren Gemeinden dauernden
Aufenthalt haben, die Anmeldung deshalb unterlaſſen, weil ſie ſich in ihren reſp. Heimathgemeinden melden wollen oder ge=
meldet
haben, um ſich demnächſt in ihrem Heimathbezirk zur Muſterung ſtellen zu können. In Fällen dieſer Art, welche
Ihnen bekannt werden, ſind die Betreffenden von Ihnen zur Meldung anzuhalten. Außerdem iſt eine von ſolchen Militär=
pflichtigen
ſpäterhin, vor Beginn der Muſterung, beabſichtigte Anmeldung nur dann entgegenzunehmen, wenn ſie ſich die
Ueberzeugung verſchafft haben, daß dieſelben thatſächlich außer Arbeit getreten ſind und den Ort verlaſſen werden.
Im Speziellen bemerke ich, daß
a. die Entgegennahme der Anmeldung zur Stammrolle ſeitens der nicht am Orte der Anmeldung geborener
Militärpflichtigen ſteis abhängig zu machen iſt:
1. bei den Militärpflichtigen des jüngſten Jahrgangs thier 1892) von Vorlage eines Geburtsſcheins. Heimath=
ſcheine
, Abmeldebeſcheinigungen, Arbeitsbücher, ſowie anderweite, wenn auch von Amtsſtellen ausgefertigte Be=
ſcheinigen
oder Mittheilungen genügen nicht;
II. bei den Militärpflichtigen der ülteren Jahrgänge (hier 189½, 1890 und ev. frülher) von Vorlage des
Looſungſcheins
b. genaues Augenmerk auf die Rechtſchreibung der Namen der Militürpflichtigen zu richten iſt, ſowie auch darauf,
daß der Geburtsort richtig bezeichnet und der in Betracht kommende Verwaltungsbezirk (Kreis, Amtshauptmann=
ſchaſt
, Oberamt, Bezirksamt ꝛc.) zutreffend angegeben wird;
c. bei allen ſich anmeldenden Militärpflichtigen ſich genau darüber zu verläſigen iſt, welches Gewerbe dieſelben betreiben,
bezw. ob die diesbezüglichen Angaben zutreffend ſind. Es kommt dies namentlich in Betracht bei Sattlern,
Schneidern, Schuhmachern, Schloſſern, Schmieden, Wagnern und Zimmerleuten, bei welchen erforderlichen
Falls ſeſtzuſtellen wäre, ob dieſelben dieſes Gewerbe thatſächlich gelernt haben, ſowie jetzt noch betreiben. Bei den in,
der Landwirthſchaft thätigen Militärpflichtigen iſt durch Eintragung des Vermerks m. Pf. (mit Pferden) oder
v. Pf." (ohne Pferde) in Spalte 8 anzugeben, ob dieſelben mit Pferden umzugehen verſtehen oder nicht;
d. bei den Namen derjenigen Militärpflichtigen, von welchen ſich ein Bruder im activen Dienſt befindet oder ein
ſolcher gleichfalls bei der Muſterung hier oder auswärts zu geſtellen hat, einen entſprechenden Vermerk
zu machen iſt. Die Militärpflichtigen würden daher bei Anmeldung der Stammrolle in dieſer Hinſicht zu befragen ſein;
e. bei den Namen derjenigen Militärpflichtigen, welche ſchon gerichtliche Strafen erhalten haben, dieſe unter Angabe
des rerurteilenden Gerichts ond Datums des Urteils einzutragen ſind, auch anzugeben iſt, ob die Strafe verbüßt
wurde.
Indem ich Ihnen ſchließlich noch empfehle, bei der von Ihnen zu erlaſſenden Aufforderung wegen Anmeldung zur
Stammrolle zugleich auf die Straſen aufmerkſam zu machen, welche nach 8 25 11 d. W=O. denjenigen treffen, welcher die
vorgeſchriebene Meldung zur Stammrolle oder zur Berichtigung derſelben unterläßt, beauftrage ich Sie, am Schluſſe der
Stammrolle noch ausdrücklich zu beſcheinigen:
1) daß, bezw. wann die Aufforderung ſich zur Stammrolle anzumelden erfolgt iſt,
2) daß die in derſelben eingetragenen, nicht im Orte geborenen Militärpflichtigen dort ihren dauernden Aufenthalt haben,
bezw. in Arbeit ſtehen.
3) daß die in Ihren Gemeinden zuſtändigen, ſich jedoch daſelbſt nicht aufhaltenden Militärpflichigen angewieſen worden
ſind, ſich bei der Bürgermeiſterei ihres Aufenthaltsortes zur Stammrolle anzumelden.
Dr. Melior.
17953
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Nachſuchung der Berechtigung zum einjährigen freiwilligen Dienſt auf Grund von Schulzeugniſſen.
Diejenigen jungen Leute, welche auf Grund ihrer Schulzeugniſſe die Berechtigung zum einjährig freiwilligen Dienſt
nachſuchen wollen, werden hierdurch auf die nachfolgenden, bei Anbringun; der Geſuche zu beachtenden Vorſchriften mit dem
Anfügen aufmerkſam gemacht, daß hiernach unvollſtändige Geſuche ohne Weiteres zurückgegeben werden.
1. Das Geſuch iſt bei der unterzeichneten Prüfungs=Kommiſſion nur dann einzureichen, wenn der ſich Meldende
im Großherzogthum Heſſen geſtellungspflichtig iſt, d. h. ſeinen dauernden Aufenthaltsort hat.
2. Die Berechtigung zum einjährig freiwilligen Dienſt kann nicht vor vollendetem 17. Lebensjahr und muß ſpä=
teſtens
bis zum 1. Februar des Jahres nachgeſucht werden, in wel hem der ſich Meldende das 20. Lebensjahr
vollendet. Der Nachweis der Berechtigung zum einjährigen Dienſt iſt bei Verluſt des Anrechts ſpüteſtens
bis zum 1. April desſelben Jahres zu erbringen. (enn 3. B. mit Rückſicht auf das Lebensalter die Einreichung
des Geſuchs nicht weiter hinausgeſchoben, das vorſchrifsmäßige Schulzeugniß aber erſt am Schluſſe des Schuljahres ausge=
ſtellt
werden kann.) In ſolchen Fällen iſt in dem Geſuche anzugeben, daß das Schulzeugniß bis 1. April nachfolgen werde.
3. Das Geſuch muß von dem Betreffenden ſelbſt geſchrieben ſein und iſt hierzu ein Bogen in Actenformat (nicht
Brieſpapier) zu verwenden. Auch iſt die nähere Adreſſe anzugeben.
4. Dem Geſuche ſind folgende Papiere beizufügen:
2) Geburtszeugniß;
b) ein Einwilligungs=Atteſt des Vaters oder Vormundes mit der Erklärung über Vereitwilligkeit den Frei=
willigen
während einer einjährigen activen Dienſtzeit zu bekleiden, auszurüſten, ſowie die Koſten für Wohnung
und Unterhalt zu übernehmen. Die Fähigkeit hierzu iſt ebrigkeitlich zu beſcheinigen.
c) ein Unbeſcholtenheitszeugniß, welches für Zöglinge von höheren Schulen ſGymnaſien, Realgymnaſien, Ober=
Realſchulen, Progymnaſien, Realſchulen, Realprogymnaſien, höheren Bürgerſchulen und ſonſtigen militärbe=
rechtigten
Lehranſtalten) durch den Director der Lehranſtalt, für alle übrigen jungen Leute durch die Polizei=
Obrigkeit oder ihre vorgeſetzte Dienſtbehörde auszuſtellen iſt.
d) Das Schulzeugniß.
Sodann wird noch beſonders bemerkt:
Zu pos. b: daß in dem Einwilligungs=Atteſt die Unterſchrift des Baters oder Vormundes beglaubigt ſein muß.

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Nr. 4
41
Zu pos. A: daß die Schulzeugniſſe, mit Ausnahme der Reiſezeugniſſe für die Univerſitakt und die derſelben gleichgeſtellten
Hochſchulen und Reiſezeugniſſe für die Prima der Gymnaſien, Realgymnaſien und Ober=Realſchulen, ſämmtlich
nach dem Schema 18 zur Wehr=Ordn. vom 22. November 1888-Reg.=Bl. Nr. 5 von 1889 - ausgeſtellt ſein müſſen.
Im Uebrigen wird auf die Beſtimmungen der 88 88, 89, 90, 93 und 94 der angeführten Wehr=Ordnung verwieſen.
Großh. Prüfungs=Lommiſſion für einjährig Freiwillige zu Darmſtadt.
Der Vorſitzende:
Dr. Zeller.
Reberſicht
Ueberſicht.
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
der Durchſchnittspreiſe von ſolgenden Früchten
vom 16. Dezember bis 31. Dezember 1891.
vom 16. Dezember bis 31. Dezember 189l.
Butter per ½ Kilo M. 1.19, desgl. in Partien M. 1.10.
Korn per Sack Eier per Stück 8 Pfg., desgl. per 25 Stück M. 1.99.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 26.-

Gerſte per Sack 100 Kilo
100 Kilo M. 24.50.
M. 19.50 - Hafer per Sack 100 Kilo M. 15.-.
Darmſtadt, den 2. Januar 1882.
Großherzogliches Polizeiamt.

Kartoffeln per 100 Kilo M. 8.50, desgl. per 25 Kilo
M. 2.70. Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.75. Heu per
50 Kilo M. 3.25.
Darmſtadt, den 2. Januar 1892.
Großherzogliches Polizeiamt. 193

Edirtalladung.

Nachfolgende Perſonen wollen über die ihren Namen beibemerkten, theilweiſe
ihnen im Grundbuche zugeſchriebenen Immobilien anderweit verfügen, können aber
das Eigenthum bezw. die Schuldfreiheit urkundlich nicht nachweiſen, weßbalb Alle,
welche Anſprüche an dieſelben erheben zu koͤnnen glauben, hiermit aufgefordert
werden, dieſe
innerhalb vier Wochen
bei dem unterzeichneten Gerichte geltend zu machen, widrigenfalls Beſchränkungen
gelöſcht werden und den Weiterverkäufen die gerichtliche Beſtätigung ertheilt werden
wird, ſowie der Eintrag in das Mutationsoerzeichniß auf die neuen Erwerber er=
folgen
ſolle.
Gemarkung Arheilgen.
Joſt Benz von Arheilgen Flur XxIII, Nr. 186.
Georg Brücher von Arheilgen Flur XXII, Nr. 185 im Grundbuche dem
Philipp Dieter VI. von Arheilgen zugeſchieben.
Gemarkung Eberſtadt.
Knies, Philipp, Georg3 Sohn von Eberſtadt, Flur F. Nr. 299.
Dächert, Ludwig, Wendel's Sohn zu Eberſtadt, Flur I, Nr. 631⁄₁₀.
Gemarkung Eſchollbrücken.
Leichtweiß, Daniel II. Wittwe, Marie geb. Rumrich von Eſchollbrücken,
Flur I, Nr. 645¹⁄₀.
Gemarkung Meſſel.
Wältz, Lorenz II. zu Meſſel, Flur L. Nr. 199.
Gemarkung Nieder=Ramſtadt.
Georg Luckhaupt II. von Nieder=Ramſtadt und Ehefrau geb. Renkel,
Flur I, Nr. 38 und Flur I, Nr. 41.
Gemarkung Ober=Ramſtadt.
North. Philipp Ernſt Erſter von Ober=Ramſtadt, Flur I. Nr. 119 und
Flur I, Nr. 118.
Gemarkung Pfungſtadt.
Wenner, Johannes von Pfungſtadt, Flur 37. Nr. 9 und Nr. 9.7.
Gemarkung Traiſa.
Berth, Johannes Zweiter von Traſa und Ehefrau Margarethe geb. Fiſcher,
Flur I, Nr. 257 und Flur IV, Nr. 36.
Darmſtatt, 31. Dezember 189I.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
v. Diemar.
[194
Zahlungs=Aufforderung.
Diejenigen Dienſtherrſchaften, welche mit der Einzahlung von Beitrügen zur
ſtädtiſchen Krankenanſtalt (frühere Hoſpitalanſtalt, ſowie zur Invaliditäts=
und Altersverſicherung für die Monate Oktober, November und Dezember
im Rückſtande ſind, werden hiermit aufgefordert, innerhalb 10 Tagen Zahlung zu
leiſten, widrigenfalls gegen die Säumigen das Beitreibungsverfahren eingeleitet
werden wird.
Darmſtadt, den 29. Dezember 1891.
Städtiſche Krankenanſtalt für Dienſtboten.
Jäger, Kaſſier.
095

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 30.
Dezember 1891 ſollen die Immobilien
der Friedrich Borger Eheleute, welche
ſich laut Grundbuch beſchreiben:
Flur. Nr. Meter.
VI. 5½. 517 Hofraithe Gries=
heimer
Weg,
Donnerstag den 21. Januar 1892,
Vormittags 11 Uhr,
offentlich an den Meiſtbietenden verſteigert
werden.
Darmſtadt, 4. Januar 1892.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
J. V. d. V:
Lautz, Gerichtsmann.
1195

Glivon-Tafel-ool
neuer Ernte.
A Mohnöl, 4
feinſt kaltgeſchlagen,
Wafel-Genfe
hochfeiner Qualität,
Fudding-Pulver
mit Banille, Mandel=, Chocolade,
Citron= u. Orange=Geſchmack,
Bach-Pulver
für Kuchen ſtatt Hefe, in Päckchen
zu ¼⁄ Kilo Mehl mit Anweiſoag,
Paprica, echt,
Bourbon-Vanille, echt,
Curry-Powder,
Vanillin,
Bouillon-Mapseln.
vorzüglich, worin echter Douillon,
ſchmeckend,
Japan-Sago 16399
empfiehlt
Frſedr. Schaeſer,
Großh. Hoflieferant.

[ ][  ][ ]

42

Nr. 4
Bekunntmuchung.
Betreffend: Das Erſatz=Geſchäft für 1852, hier Aufſtellung der Rekrutirungs=
Stammrolle für die Stadt Darmſtadt.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die Anmeldungen der
Militärpflichtigen zur Stammrolle unter Vorlage der Geburtsſcheine der betr.
Pflichtigen vom 15. Januar bis 1. Februar k. Js. Vormittags auf unſerem
Büreau, Rheinſtraße 18. Zimmer Nr. 12, entgegengenommen werden.
Zur Anmeldung ſind verpflichtet:
a) Alle im Jahre 187½ dahier und in Beſſungen geborenen und domieiliren=
den
Militärpflichtigen;
b) Militärpflichtige hier (in Darmſtadt und in der ſeitherigen Gemeinde Beſ=
ſungen
) wohnende Studenten, Gymnaſiaſten und Höglinge anderer Lehranſtalten;
0) Militärpflichtige ſich dauernd hier (in Darmſtadt und in der ſeitherigen
Gemeinde Beſſungen) aufhaltende Dienſtboten, Haus= und Wirthſchafts=
beamte
, Handlungsdiener, Lehrlinge, Handwerksgeſellen und Lehrburſchen,
Fabrikarbeiter und andere mit dieſen in einem ähnlichen Verhältniſſe ſtehende
Militärpflichtige;
Die unter a) genannten Militürpflichtigen ſind von der Verpflich=/
tung zur Vorlage eines Geburtsſcheines entbunden.
Außerdem haben ſich:
a) Auch diejenigen Militärpflichtigen zu melden, welche bereits das 20. Lebens=
jahr
überſchritten haben und weder einem Truppentheil überwieſen worden
ſind, noch einen Ausmuſterungsſchein oder eine Ausſtandsbewilligung erhalten/
haben, ſowie Diejenigen, welche zurückgeſtellt worden ſind, vorausgeſetzt, daß
alle dieſe in Darmſtadt leinſchließlich der ſeitherigen Gemeinde Beſſungen)
ihren dauernden Aufenthalt haben.
Bezüglich derjenigen Militärpflichtigen, welche zeitweiſe abweſend ſind, liegt
deren Eltern, Vormündern, Lehr=, Brod= und Fabrikherren die Anmeldung ob.
Gleichzeitig machen wir noch ganz beſonders darauf aufmerkſam, daß Die=
jenigen
, welche es unterlaſſen, ſich zur Stammrolle zu melden, mit Geldſtrafe bis
zu 30 Mk. oder mit Haſt bis zu 3 Tagen beſtraſt werden.
Jeder der zur Meldung verpflichteten Militärpflichtigen muß gehörig nach=
weiſen
(durch Beſcheinigung des Arbeitgebers ꝛc. oder ſonſtige Zeugniſſe). daß er
zur Zeit der Meldung dahier (in Darmſtadt einſchließlich der ſeitherigen
Gemeinde Beſſungen) wirklich als dauernd aufenthaltlich und nicht nur als
vorübergth.nd ongeſehen werden kann.
Darmſtadt, den 18. Dezember 1891.
Großherzogliche Bürgermeiſteret Darmſtadt.
J. V.:
118339
Lauteſchläger. Beigeordneter.
Bokanntmuchung.
Den Abnehmeru eleltriſchen Stromes aus unſerer ſtädtiſchen Centralanlage
bringen wir hierdurch zur Kenntniß, daß die Beſtimmung des 8 7 der Bedingungen
über die Abgabe elektriſchen Stromes mit Genehmigung der Stadtverordneten= Ver=
ſammlung
durch folgenden Zuſatz erweitert worden iſt:
Wenn durch Anordnung beſonderer Umſchalter niemals ſämmtliche inſtallirte
Lampen gleichzeitig brennen tönnen, ſo findet die zu gewährleiſtende Mindeſtbrenn=
zeit
nur auf diejenigen Lampen Anwendung, welche höchſtens gleichzeitig brennen
können. Finden Umſchaltungen von Geſchäftsräumen auf Wohnungen und umge=
kehrt
ſtatt, ſo wird ſtets die höhere Lampenzahl und die für Geſchäftslokale zu ge=
währleiſtende
Mindeſtbrennzeit berechnet.
Darmſtadt, den 5. Januar 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. E.:
Riedlinger, Beigeordneter.
18s

Holzuerſeigerung.

werden im Brücher'ſchen Saale zu Arheilgen aus Abth. Luderplatte ver=
ſteigert
:
Reiſig und 283 Rmtr. Stöcke.
Nähere Auskunft bei Herrn Förſter Küſter zu Kalkofen.
Darmſtadt, 4. Januar 1892.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
Eckſtorm.

Mittwoch den 13. d. Mts., von vormittags 8½ Uhr au,
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und Garten, iſt um 20,000 Mark zu ver=
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(42

1 Loos

1 Loos

1 Hark. Grosso io Mark.
4
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5 WEin doldklunpen. -.
5 Mk. 10000 Mark Baar
8
9000 per 3 Gewinne

27
3000 3 Gewinne S

23.
38000 sonst. dewinne
.
5000 Gewinne.

Die Liehung findot am.

2
12. Januar
2
unbedingt statt.
5110os1 Hark, ILoose 10 Hark.
Lu haben bei dem
Generaldebit
H Hloritustrauss jr. iu Mainn-
und allen (18414
Loosovorkaufsstellen.

Conrad Appol,

825
9=
94

Kein

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Promenadeſtr. 61 - Telephon 9l,
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215
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615
650
819

012
122
2 2
228

Nr. 4
Zahlungs=Aufforderung.
Diejenigen Arbeitgeber, welche die Beiträge für Invaliditäts= und Al=
tersverſicherung
für ihre, freien Hilfskaſſen angehörigen, oder einer Krankenkaſſe
überhaupt nicht angehörenden verſicherungspflichtigen Arbeiter für die Monate No=
vember
und Dezember noch nicht entrichtet haben, werden hiermit aufgefordert,
innerhalb 10 Tagen Zahlung an unſere Koſſe, Waldſtraße Nr. 6, zu leiſten.
Nach Ablauf der gegebenen Friſt wird gegen die Zahlungs=Säumigen das Beitrei=
bungsverfahren
eingeleitet.
Darmſtadt, 29. Dezember 1891.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. E.:
Lauteſchläger, Beigeordneter.
(94

Holzanfuhr=Pergrhung.
Die Anfuhr von 800 Rmtr. Buchen=Scheiter und =Knüppel aus Abth.
Luderplatte, Hirtenhäuſer Heegſtück, Ramſtadt ꝛc., in das Großh. Holzmagazin, ſo=
wie
von etwa 700 Rmir. deegl. an andere Empfänger aus verſchiedenen Ab=
theilungen
, ſoll unter den auf uuſerem Dienſizimmer. Eichbergſtraße 17, zur Ein=
ſicht
bereit liegenden Bedingungen in mehreren Looſen an die Wenigſtnehmenden
vrgeben werden.
Schriſtliche Angebote ſind bis
11. Januar d. Js., vormittags 9 Uhr,
hier einzureichen.
Darmſtadt, 4. Januar 1892.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
Eckſtorm.
1190
Verkeigerungg-Anzigr.
Donnerstag den 7. Januar 1892, Vormittags 10 Uhr,
werden durch den Unterzeichneten in der Böttinger'ſchen Brauerei dahier
am
Ludwigsplatz
folgende Pfänder gegen Baarzahlung verſteigert:
2 Pferde, 3 Kanapee's. 3 Spiegel, 5 Kommoden, 2 Pendulen, 2 Tiſche,
1 Regulator, 1 kleines Büffet, 1 Sekretär, 1 Schreibtiſch, 1 Blumen=
tiſch
. 1 Hängelampe und 1 Wanduhr;
ſodann nach Schluß dieſer Verſteigerung - Schloßgaſſe 33:
12 Bilder, 1 Kommode, 1 Caſſette und 1 Bank.
Darmſtadt, den 5. Januar 1892.
Witich,
Großh. Gerichtsvollzieher.

Kömig a Elharat's
1.
Ubor Auutwo Gothdtvvachot,
die auf allen Weltausſtellungen, ſowie mit der goldenen Staats=
medaille
prämiirt wurden, ſind zu Original=Fabrikpreiſen zu beziehen
durch
L. E. Müller's
alleivige Hiederlage von Rönig & Ebhardt in Hannover.
Ferner empfehle ich mein großes Lager
[15)
ſämmtlicher Zureaux-Artikel,
Bönnecken's Briefordner, Bhannon=Regiſtratoren,
Deutſche Lammelmappe etc. ekc.

B

Fine Frau empfiehlt ſich im Aus= und
C Ankleiden von Todten. 18557
Frau Winter, Lindenhofſtr. 21.

ſcin Viertel= oder Drittel=Sperrſitz=
E platz, möglichſt vorn, wird geſucht.
(180
Hermannsſtraße 12.

43
Abkallholz
frei ans Haus geliefert, zu verkaufen.
W. Holtz.
Eſchollbrückerſtraße 8.
Handwagen
mit 4 Rädern, zum Transport von Kiſten
und Füſſern geeignet, billig abzugeben.
Aliceſtraße 2.
(201

AaU

10935) Kiesſtr. 100 Wohng. v. 5 Z. mi
Balkon, 2 Kamm., Küche, Speiſek., 2 Keller=
räumen
, Waſchküche, Bleichpl. ſofort.
12064) Mollerſtraße 13 Neubau, 3.
Stock, 4 Zimmer nebſt Zubehör. Preis
375 M. Näheres nebenan parterre.
12068) Roßdörferſtr. 13 der 3. Stock,
5 ſchöne Zimmer mit allem Zubehör ſo=
fort
zu vermiethen.
12406) Landwehrſtraße 19 e. Wohng.
3 Zimmer, Küche an eine ruh. Familie
alsbald zu vermiethen.
12733) Aliceſtraße 23
iſt das Hochparterre links, be=
ſtehend
aus 2 Zimmern, Cabinet
ſund Vorplatz, per 1. Jan. 1892
oder ſpäter preiswürdig zu ver=
miethen
. Die Räume eignen ſich
beſonders als Büreau für einen
Rechtsanwalt oder dergl. Näh.
daſelbſt von 3-5 Uhr.
13138) Ecke der Hoffmann= und
Mathildenſtr. 31 Neubau der 1., 2.
und 3. Stock mit je 6 Zimmern, Bade=
zimmer
nebſt allen Bequemlichkeiten ſofort
beziehbar. Näheres Kiesſtr. 74, 2. St.
13502) Neues Sparkaſſe=Gebäude
(3. Stock nach der Hügelſtraße) drei un=
möblirte
Zimmer an eine alleinſtehende
Dame oder Herrn zu vermiethen.
13874) Heinrichſtr. 52 iſt der 3. St.,
ſenthaltend 7 Zimmer, abgeſchl. Vorplatz,
Küche, 2 Dienerſchaftszimmer, Garten=
antheil
u. allen Bequemlichkeiten per ſofort
beziehbar zu vermiethen. Näh. Heinrich=
ſtraße
50 parterre.
13886) Grafenſtr. 16 iſt im Seitenbau
eine Wohnung zu vermiethen und ſofort
zu beziehen.
14018) Liebigſtr. 35 iſt der 2. St.
5 Zimmer mit Balkon und ſonſtigem Zu=
behör
ſofort anderweitig zu vermiethen.
goooeooooeeooooeseooooooooo
2
14079) Frankfurterſtr. 5668
Neubau) elegante Wohnungen von
85 8. mit Gasleitung, Bad, Speiſe=
1
kammer, Balkon und gr. Veranda,
0 Zimmer und Kammer i. Dachſtock,
2 Keller, event. Garten; zur Mitbe=
8 nltzung: Waſchküche, Bleichplatz und 8
8 Trockenboden zu vermiethen.
206
In erfragen bei Herrn Hch. Sames,
8 Schloßgartenplatz I.
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[ ][  ][ ]

4½
14088) Lautenſchlägerſtr. 5 Neubau
ſind Wohnungen zu vermiethen, je drei
ſchöne Zimmer, Küche, Magdkammer, Bo=
den
, abgeſchloſſene Vorplätze, Waſchküche,
Bleichplatz, alles nach d. modernſten Sty.
eingerichtet, ſofort oder ſpäter zu beziehen.
Zu erfragen parterre.
14656) Liebigſtraße 27 Manſarde,
3 Zimmer mit Zubehör an ruh. Familie
ſofort zu vermiethen.
14658) Wendelſtadtſtraße 30 große,
ſehr ſchöne Manſardewohnung, beſtehend
aus 5 Zimmern (2 grade u. 3 ſchräge)
nebſt allen Bequemlichkeiten zu verm. und
ſofort zu beziehen. Näheres parterre od.
Marktſtraße 4.
14824) Rheinſtraße 28. 1. Stock
ſchöne Wohnung, 3 Zimmer, Küche und
Zubehör zu vermiethen.
15038) Bleichſtr. 27 zwei unmöbl
Zimmer zu verm.
E. Mehlbrech.
15044) Bleichſtr. 17 der 1. Stoc
mit 6-7 Zimmern und allen Bequem=
lichkeiten
alsbald zu beziehen.
15500 Carlsftr. 61 eine Parterre
Wohnung, neu hergerichtet, 4 Zimmer zu
Zubehör, ſofort zu vermiethen. Näheres
daſelbſt im Laden.
15374) Ludwigsſtraße 1s im 3. Stock
eine Wohnung von 3 Zimmern, Küche
nebſt Zugehör ſogleich beziehbar.
15674) Riedeſelſtraße 42 der
untere Stock, 3 größere u. 3 kleinere
Zimmer, Küche, Magd= u. Speiſe=
kammer
u. Zubehör, zu vermiethen.

16095) Kiesſtr. 40 Seitenbau par=
neu
eingerichtete Wohnung, 3 Zimmer,
Küche, Abſchluß, Cloſet ꝛc., per 1. De=
zember
beziehbar.
15965) Frankfurterſtraße 6 iſt der
1. Stock mit 5 Zimmern nebſt Zubehör
Anfangs Februar 1892 zu vermiethen.
Näheres parterre.

16250) Hochſtr. 10 im 3. St. dre
Zimmer, Küche und (llem Zubehör alsb.
16323) Wendelſtadtſtr. 38 (Neub.
1. und 2. Stock Herrſchafts=Wohnungen
mit je 6 Zimmern, event. mit Man
ſarde 10 Zimmer, Badezimmer, Küche
mit Speiſekammern: Manſarde mit 4
Zimmern, Küche mit Speiſekammer
per ſofort. Näheres Wendelſtadtſtr. 29.

16435) Stiſtsſtraße 13 iſt der mitl
und obere Stock, jeder 4 Zimmer, Küche
Speiſekammer, Bodenkammer, 2 Keller,
Bleichplatz zu vermiethen.
16659) Eine Manſarde von zwei
Zimmern nebſt Kühe zu verm. Näheres
Niederran. ſtädterſte. 43.
16979) Arheilgerſtr. 83 eine Woh=
nung
, 2 Zimmer mit allem Zubehör.
17313) Kahlertſtr. 23, 2. St., be
ſtehend in 5 Zimmern nebſt allem Zube=
hör
per 1. Febr. zu verm. für 450 M.

Nr. 4
17317) Oberer Grünerweg 33 im
Neubau elegante Beletage, 5 Zimmer
mit Balkon ꝛc., ſowie hübſche Manſarde
mit 19r. Zimmer, 2 gr. Kabinette, Küche,
abgeſchloſſ. Vorplatz ꝛc. zu vermiethen.
Näheres Mathildenſtr. 35.
17312) Pankratiusſtr. 46 2 Woh=
nungen
14 M. monatlich.
16716) In meinem neuerbauten
4 Hauſe Ecke der Heinrich= und
Hochſtraße ſind zu vermiethen und
A per 1. Jan. 1892 oder auch früher
zu beziehen:
Laden nebſt Wohnung,
die Beletage, beſtehend aus 5
Zimmern, Balkon, Küche, Ba=
dezimmer
ꝛc.,
der 3. Stock, beſtehend aus 5
Zimmern, Küche, Badezm. ꝛc.,
der 4. Stock, beſtehend aus drei
Zimmern, Küche ꝛc.
Sämmtliche Wohnungen ſind mit
allen Bequemlichkeiten ausgeſtattet.
Näheres bei Chr. Elgert, Kirch=
ſtraße
21.

17321) Eltſabethenſtr. 1 im Seiten=
bau
eine ſchöne Wohnung, 4 Zimmer
Küche und Manſardenſtube, per 1. Febr.
1892 zu vermiethen.
A. Anton.
17322) Martinsſtraße 47 parterre
drei Zimmer, Küche, Keller, an e. Dame
oder einen Herrn vom 1. Januar 1892
ab zu vermiethen.
17512) Hermannſtraße 13 u. 15 je
3 Zimmer und Zubehör gleich zu beziehen.
Näheres Nr. 15 I.
17513) Friedrichſtraße 20 iſt
die Beletage mit Balton, 5 Zimmer,
wezzugshalber zu verm. per 1. Jan.

1736) Niederramſtädterftr. 57a.
iſt wegen Verſetzung des Miethers di
Beletage, mit allem Comfort der Neuzeit
ausgeſtattet, 5 Zimmer mit Zubehör zv.
17857) Erbacherſtraße Nr. 13 ein=
neu
hergerichtete Wohnung, 3. Stock, drei
Zimmer, Küche, Magd= u. Bodenkammer,
2 Keller per ſoſort zu vermiethen.
17734) Ernſt=Ludwigsſtr. 7, große
Wohnung, 5 Zimmer und Zubehö=
nebſt
Mitgebrauch der Waſchküche u
Trockenplatz u. ſ. w. zu vermiethen.

18026) Roßdorferſtr. 42 Beletage 5 Z.
u.ſ. w., große eleg. Wohng. per ſof. od. ſpät.
18183) Caſinoſtraße 14 iſt der mittl
Stock zu vermiethen u. ſofort zu bezieher
Zu erfragen gegenüber bei Metzger Beſt.
18316) Hoffmannsſtr. 16 Parterre=
Wohnung, 4 Zimmer und Zubehör, al
kinderloſe Familie per März oder April
zu vermiethen. Anfragen Beletage.
18317) Niederramſtädterſtr. 54,
1 Stiege hoch, ſchöne Wohnung mit ſech=
großen
Zimmern, abgeſchloſſ. gr. Vorpla=
und allem Zubehör per 1. April.

18416) Ecke der Niederramſtädter=
und Kiesſtr. 66 iſt der mittlere Stock,
5 Zimmer nebſt allem Zubehör zu verm.
Näheres daſelbſt im Laden.
18421) Wendelſtadtſtr. 32 Manſd
2 Zimmer, Kabinet und Zubehör, neu=
hergerichtet
, ſofort an ruhige Familie zu
vermiethen. Näheres Seitenbau.
18352) Landwehrſtr. 27. 1. Stock,
eine Wohnung: 4 Zimmer, Mädchenſtube
ſofort beziehbar. Auf Wunſch Werkſtätte.
18355) Schulſtraße 3 Htb., Parterre=
Wohug., 3 Zimmer, Küche ꝛc. ſof. 3. verm.
ETAzux
.
18467) Der untere Stock meines
Hauſs, Hoffmannsſtr. 23, 5 Zim=
mer
, Badezimmer ꝛc., iſt per 1. April
oder früher zu vermiethen.
Director Bernhardt.

4

18468) In geſunder freier
Lage zwei Wohnungen,
Beletage, 1. 3 Zimmer, Alkoben, Küche
mit Waſſerl., großer Vorplatz nebſt allem
Zubehör, zu je 360 M. per Jahr, am
1. April zu beziehen. Näheres durch
P. Thüringer, Soderſtr. 18.
18469) Pankratiusſtr. 45 Parterre
wohnung, 3 Zimmer Küche, abgeſchloſt
Vorplatz, Waſſerlig. und ſonſt alle Be=
quemlichkeiten
, auf Wunſch noch 1 Man=
ſardezimmer
per 1. April zu beziehen.
18472) Pankratiusſtr. 45 ein Zim=
mer
mit Keller ſofort zu beziehen
18473) Wendelſtadtſtr. 32 ( Wil=
helmsplatz
) Beletage 6 Zimmer mit Bal=
kon
und allem Zubehör, neu hergerichtet,
ſofort zu beziehen. Auf Wunſch m. Man=
ſarde
. Näheres Seitenbau.
18474) Kiesſtraße 93, Bel=Etage, be=
ſtehend
in 5 Zimmern nebſt allem Zu=
behör
, per 1. April bez. zu vermiethen.
18475) Schloßgaſſe 151 Stube z. verm
18476) Ecke Bleich= und Caſino=
ſtraße
12: Bel=Etage (5 Zimmer mit
Balkon), Umſtände halber zu vermiethen
18477) Herdwegſtr. 20 3 Zimmer
Küche nebſt Zubehör, ſofort zu beziehen.
18479) Verläng. Pankratiusſtr. 47
zwei Wohnungen: 3 Zimmer, Küche, ab
geſchloſſen, 2 Zimmer, Küche, Waſſerltg.
Boden, Manſardez. u. ſ. w. bis 1. Apri.
oder auch früher.
18480) Obere Hochſtraße
elegante Beletage mit Balkon, 5 Zim
mer, Badezimmer, Fremdenzimmer im 3.
Stock nebſt allem Zubehör ſowie Garten=
antheil
(prachtvolle Ausſicht) per 1. April
event. auch früher zu beziehen. Näheres
durch P. Thüringer, Soderſtr. 18.
18532) Forſtmeiſterſtraße 20 eine
Manſarde für 1 bis 2 Perſonen.
7) Dieburgerſtr. 8 Wohnung von
5 Zimmern und Zubehör im 2. Stock.-
Auskunſt Beletage.
8) Ecke der Heinrich= u. Carls=
ſtraße
mittlerer Stock, je 3 Zimmer und
Bodenkammern, ſofort zu vermiethen.
Näheres bei Metzger Mayer.

[ ][  ][ ]

24

54
1
2
822
1036
1¾
24
468
66
75=
1013
1119

5

736
10
12

242
4

812
953
112

740
9
2
249
943

9) Schloßgartenſtr. 51 freundliche
Wohnung zu verm. u. ſofort zu beziehen.
17) Ecke der Hoch= und Rückerts=
ſtraße
27 elegante Beletage per 1. April.
99) In dem neuerbauten Hauſe
Niederramſtädterſtr. 45, zunächſt der
Hoffmantsſtr., iſt die hochelegante Bel=
etage
7 Zimmer mit Zubehör (kann auc
zu zwei Wohnungen hergerichtet werden)
ſowie die Manſardenwohnung zu ver=
miethen
und alsbald zu beziehen. Nähere
Auskunft im Hinterbau parterre.
103) Eine neuhergerichtete Woh=
nung
, 3 Zimmer, geräumiger Vorplatz,
Küche, Waſchküche, Keller und Garten, an
ruhige Miether abzugeben. Näheres Hein=
richſtraße
114 zwiſchen 2 u. 4 Uhr Nchm.
105) Gervinusſtr. 42 Wohnung für
eine Dame oder ruhige Familie.
136) Wendelſtadtſtr. 40 der zweite
Stock, 5 Zimmer, Trockenboden, Waſch=
küche
, Bleichplatz ꝛc. Näheres parterre.

202) Zeughausſtr., Ecke Ma=
thildenplatz
, 2. Stock: 5 Zimmer
Waſchküche, Bleichplatz. per 1. April
zu vermiethen.

203) Brandgaſſe 14 eine Wohnung
zu vermiethen und gleich zu beziehen
204) Ecke der Nd.=Ramſtädter= u
Kiesſtr. 71 Beletage, 5 Zimmer, Balkon
mit a. Zubeh. per 1. März zu verm.
Näheres im Laden.
205) Hoffmannsſtraße 36 mittlere:
Stock 4 Zimmer, Küche mit Speiſekammer,
Cloſet, 2 Zimmer im Dachſtock, 2 Keller,
Waſchküche mit Bleichplatz, Trockenboden
und Gartenantheil, an eine ruhige Fam.
pro 1. April billigſt zu vermiethen.
W. Schmank, Hoftapezier, Schützen=
ſtraße
20.
206) Große Ochſengaſſe 5 eine Woh=
nung
, 3 Zimmer, Küche und Zubehör.
207) Mehrere Wohnungen, je 3-
I mmer, ſogleich oder ſpäter zu verm.
Naheres Pallaswieſenſtr. 1, 1 Stg. hoch
208) Lauteſchlägerſtr. 32 Beletag=
5 Zimmer nebſt allem Zubehör, mit oden
ohne Garten, zu verm. Näheres part.
209) Promenadeſtraße 44 die
4 Beletage, beſtehend aus 6 Zimmern,
2 Bodenkammern, 3 Kellerräumen
u. ſonſtigen Bequemlichkeiten, Mitte
April zu vermiethen.

210) Ecke der Hoffmanns= u. Ma
thildenſtraße 34 ſind in meinem neuen
Hauſe die (lganten Wohnungen, jede 6
Zimmer, Badezimmer mit Ofen, Küche,
Speiſekammer, Gaseinrichtung; jede im
Dachſtock ein Fremdenzimmer und 2 Kam=
mern
; großer Trockenbrden, Waſchküche
mit Bügelz mmer ꝛc. gleich zu beziehen.
Näheres bei Philipp Spieß, Stiftſtr. 38.
211) Heerowegſtr. 93 eine ſchöne
Parterre=Wohnung. 5 Zimmer, alsbald
oder ſpäter zu vermiethen.

Nr. 4
212) Kahlertſtraße 21 elegante Bel=
etage
, 6 große Zimmer mit allem Zube=
hör
, Gas= u. Waſſerleitung. Gaslüſter ꝛc.,
große Veranda. Eventuell Mitbenützun=
des
ſchattigen Gartens. Näheres part.
213) Niederramſtädterſtr. 57b. der
mittlere Stock meines Hauſes (Eckhaus
5 Zimmer, Manſardezimmer ꝛc., iſt mit
allen Bequemlichkeiten per 1. April oder
früher zu vermiethen.
Guſtav Jacobi Kiesſtr. 41.
214) Waldſtr. 32 ein großes unmöbl.
Zimmer, auf Wunſch mit Souterrain, zu
verm. Näheres im Vorderhaus part.
215) Hinkelsgaſſe 7 eine Wohnung
gleich beziehbar.
216) Niederramſtädterſtr. 25 eine
Wohnung, neu hergerichtet, an einzelne
Dame oder 2 ruhige Leute per ſofort oder
ſpäter. Desgleichen Zimmer und Küche
per 1. April. Näheres Hinterbau.
217) Pallaswieſenſtr. 1, in d. Nüh=
des
Schloßgartenplatzes, iſt der 3. Stock,
beſtehend in 4 Zimmern, abgeſchloſſenem
Vorplatz u. allem Zubehör zu vermiethen
und per 1. April beziehbar. Näh. part.
218) Schloßgartenſtr. 1 eine Woh=
Wohnung, 1 Stg. hoch, per 1. April zu
320 M. u. eine Wohnung im Seilenbau
zu 200 M. ſofort zu verm. Näheres bei
P. Knöß, Metzger.
219) Waldſtr. 34 iſt im Neubau die
Beletage und zweiter Stock, beſtehend au=
je
8-9 Zimmern, Bade= und Speiſekam=
mer
, Küche u. Zubehör, ganz od. getheilt
per 15. April; Manſarde 3 Zimmer,
Küche und Zubehör; im Seitenbau eine
freundliche beſſere Wohnung. 3 Zimmer,
Küche und Zubehör per 1. April.
220) Grünerweg 25 3 neue große
eleg. Wohn., je 5 Z. ꝛc. ſof. od. ſpäter.
221) Stiftſtr. 50 wegzugshalber e.
ſchöne Wohnung, 3 Zimmer nebſt allem
Zubehör, ſofort zu beziehen. Pr. 300 M.
222) Caſinoſtraße 10 3. Stock, ein
gut möbl. Zimmer an ein oder zwei
Herrn zu verm. und bis zum 1. Februar
zu beziehen.
223) Heidelbergerſtraße 112 part.,
freundliche Wohnung, 3 Zimmer und
allem Zubehör ſofort zu vermiethen.
224) Holzſtraße 5 eine Stiege hoch,
ſchöne Wohnung ſofort zu vermiethen.
Ladey, ſagazme 6to.
16982) Eliſabethenſtr. 49 Weinkeller.
17527) Große Bachgaſſe 14 Laden
mit Wohnung zu vermiethen.
18320)
Ein Laden
mit oder ohne Wohnung per Januar
1892 zu vermiethen.
S. Rosenthal & Co.,
Rheinſtraße 20.

13913) Liebigſtr. 24 ein freundlich
möbl. Zimmer mit Kabinet ſofort zu v.

45
15769) Coderſtr. 66, Eingang Ger=
vinusſtraße
, gut möbl. Zim. ſof. zu verm.
17161) Wilhelminenplatz 14 part.
2 möblirte Zimmer zu vermiethen.
17250) Obergaſſe5 ein hübſchmöül.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
17534) Ecke der Carls. u. Hein=
richſtraße
ſchönes möbl. Part.=Zimmer
an anſtänd. Herrn ſofort zu vermiethen.
Näheres im Eckladen.
17538) Martinſtraße 30 ein ſchön
möblirtes Zimmer von 15. Januar ab
zu vermiethen.
17570) Ein ſchönes möbl. Zimmer
nächſt dem Markt, Schuſtergaſſe 8.
17620) Saalbauſtr. 17. 1 Stg. h.,
ein ſchön möbl. Zimmer mit Penſion ſof.
17079) Mühlſtr. 24 möbl. Part.=Zm.
18028) Teichhausſtr. 14, 1. Stock,
ein ſchön möbl. Zimmer zu verm.
18202) Carlsſtr. 6z mittlerer Stock
ein auch zwei ſchöne Zimmer zu verm.
18484) Caſerneſtr. 64, 2 Stg. h.,
ein gut möbl. Zimmer zu verm.
18486) Friedrichſtraße 18 ein ſchön
möbl. Zimmer mil oder ohne Penſion
zu vermiethen.
18487) Mühlſtraße 9 1. ein gut
möbl. Zimmer mit oder ohne Penſion
per ſofort oder 1. Febr.
18540) Hügelſtr. 35 zwei möblirte
Zimmer ſofort zu vermiethen.
107) Waldſtr. 50, 1. St., zwei fein
möbl. Zimmer per ſofort zu verm.
158) Schwanenſtr. 26, 1. St., ein ſchön
möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
Ph. Sturmfels.
161) Eliſabethenſtr. 35 feinm. Im.
162) Kiesſtr. 107 gutmöbl. Zimmer,
nach der Straße gehend, ſofort.
225) Waldſtr. 30 part. fein möbl.
Zimmer per ſofort zu vermiethen.
226) Wilhelminenplatz 1s, 2. St.,
ein gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
227) Louiſenſtr. 14 zwei fein möbl.
Zimmer Wohn= und Schlaſzimmer) per
ſofort. Daniel Wenner, Schutzmann.
228) Eliſabethenſtr. 46 Hinterbau
1 Tr. freundl. möbl. Zimmer per ſofort.
229) Promenadeſtr. 28 2 Treppen,
ein gut möbl. Zimmer, a. Wunſch Clavier=
benutzung
, per 1. Februar zu vermiethen.

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ninmt die Exped. d. Bl. unter
230
T. L. 105 entgegen.

[ ][  ][ ]

nfolge ſtetiger Zunahme unſerer Abonnentenzahl und um eine
frühere Zuſtellung des Tagblatts zu ermöglichen, haben
wir mehrere Trägerinnen neu eingeſtellt. In den erſten
Tagen vorkommende Unregelmäßigkeiten bitten wir zu ent=
ſchuldigen
und etwa nicht abgegebene Blätter bei uns ſofort zu
reklamiren.
Expedition des Tagblatts.
Jurückgeſehte Vollwaaren
zu bedeutend reducirten Preiſen.

Hüllen, Kaputzen, Kopftücher, Umſchlagetücher,
Strümpfe, geſtrickte Weſten für Herren und Damen,
Handſchuhe, Muffe, Boas, Filzmützen, Pelzmützen,
Unterröcke, Tricot=Taillen, Flanell=Blouſen.
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in allen Größen und Arten.
H. Stade & Beer Hachſolger.
13 Ludwigsſtraße 13.
125

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per Pfund 28 Pfg.,
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Goanuel Folld,

l23

Kirchſtraße I.

Hännergesangvorein varmstadt=Bossungen.
Samstag den 16. Februar 1892, Abends 8 Uhr,
findet in der Restauration Faust unſere
H. ordentliche Generalverſammlung
ſtatt. Tagesordnung: 1) Jahresbericht,
2) Rechnungsablage,
(23.
3) Neuwahl des Vorſtandes.
Der Vorstand.

Friſche Holl. Schellßiſche
wahrend der ganzen Woche friſch eintreffend.
Preis für nur große Fiſche per Pfund 25 Pfennig.
üllh. Weber Hachfolgor,
obere Eliſabethenſtraße 6.
Amtom Fassbemder,
Marktplatz.
233
234) Für ſogleich wird ein tüchtigesſ Cunger Spitzhund, kleinſte Raſſe, zu
Mädchen, welches kochen kann, geſucht. ) verkaufen.

Rheinſtraße 17, 1. Etage.

Beſſungerſtaße 74. (235

236) Ein Mädchen, welches geübt
iſt im Weißjeugnähen, ſucht Beſchäftigung
in und außer dem Hauſe. Näh. Exp.
237) Ein hieſiges feines Putzgeſchäft
ſucht für ſofort ein Lehrmädchen aus
anſtändiger Familie. Näh. Exp.

238) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
Stiftſtraße 50 im Seitenbau, 2 Tr. hoch.
239) Zwei Mädchen, welche kochen u.
Hausarb. verſteh., ſow. andere Mädchen,
9t. Zeugn., ſ. f. ſof. hier u. ausw. Stelle.
Frau Neidig, Alexanderſtraße 9.
240) Ein älteres, ſelbſtſtänd. Mäd
chen Oberh.) ſucht beſſere Stelle. Frau
Neßling. Marktplatz 7.
241) Junge Frau ſucht Beſchäftg. im
Flicken u. Ausbeſſern. Kirchſtr. 19, I.
242) Junge Frau ſucht Laufdienſt o.
Waſchen u. Putzen. Kirchſtr. 19, 1 Tr.

124) Gewandtes Mädchen für Küche
und Hausarbeit geſucht.
Eſchollbrückerſtr. 8.
122) Eine junge, reinliche Frau ſucht
Lauſdienſt. Große Caplaneigaſſe 66, II.
zu
26) Wilhelminenſtraße 26 wird
Mitte Januar oder Anfang Februar eine
perfekte Köchin
geſucht.
27) Ein Mädchen für alle Hausar=
beit
geſucht. Hügelſtr. 27.
Lehrmädchen geſucht.
A. Anton.
Magazin für Haus= und Küchen
einrichtung.
[213

245) Brave Mädch., die bürg. kochen
können, erhalten gute Stellen. Näheres
Frau Hartmann, Graſenſtr. 16.
Tüchtige
Strohhut=Garnirerinnen
ſinden lohnende Beſchäftigung außer dem
Hauſe
Dreykuss & Salomon,
Louiſenſtraße 6.
[246

[ ][  ][ ]

zie

Beilage zu Nr. 4 des Darmſtädter Tagblatt vom 6. Januar 1892.

Muſik=Verein.

Die nächſte Probe zu Maydu's -Schöpfungi findet
Freitag, 8. Januar, Abends 8 Uhr,
in der Aula der Realſchule ſtatt.
246a
Der Vorstand.

Prüma holländ. Voll=Häcinge
per Stück 5 und 6 Pfg.,
empfiehlt
(24
Emanurl Luld,

Kirchſtraße I.

14
BaSSAGO.

249) Ein tüchtiger, gut eingeführter
Agent oder Proviſionsreiſender ge=
ſucht
.
Näheres unter G. 311 an Rudolk
Hosse, Augsburg.

In Mitte der Stadt
werden zum ſofortigen Betriebe eines Fla=
ſchenbiergeſchäftes
die erforderlichen Räume
nebſt einem größeren Keller zu miethen
geſucht. Eventuell beides getrennt.
Offerten mit Preisangabe nimmt die
Exped. d. Bl. unter Ch. P. M. Nr. 100
entgegen.
[250

Eine Wohnung
von fünf Zimmern, am Wilhelmsplatz od.
in der Nähe desſelben, von ruhigen Leu=
ten
geſucht. Offerten mit Preisangabe
an die Expedition erbeten.
[251

Kuhr Steinkohlon.

Dwei ältere Leute ſuchen eine
freundliche Wohnung
von 5 Zimmern nebſt dazu gehörigen
Räumen für Ende März, Hochparterre
oder 1. Stock, im Mittelpunkt der Stadt,
gelegen. Angebote unter E. H. an die
Exped. d. Bl.
(117

Friſche Zufuhr, direkt vom Schiff.
Prima Qualität.
Preiſe bei Abnahme von Wagenladungen
von 15 Centner an:
Bei Baarzahlung 2½, Sconto.
Grobes Fettſchrot, per Ctr. Mk. 1.15,
Schwerer Schmiedegries 1.30,
Stückkohlen
per 1.40,
Nußkohlen
1.40,
Anthracitkohlen
1.70.
Brignettes

Ohne Octroi frei an den Aufbewah=
rungsort
.
Beſtellungen nehmen die Herren:
A. Anton, Eliſabethenſtraße 1,
C. C. Kleber, Mathildenplatz,
W. Manck, Ballonplatz,
J. Röhrich, katholiſche Kirche,
entgegen.
[2294
Die Commission
der Steinkohlen=Actien=Geſellſchaft.

ſin halber Platz 2. Rang Balkon
C frothe Karten) oder Mitabonnent ge=
ſucht
. Kiesſtraße 101 Beletage. (252

Pür ein junges Mädchen wird Auf=
28 nahme in einem guten Penſionat
Proſpekte und nähere Be=
geſucht
.
ſtimmungen werden unter M. D. poſtlag.
Darmſtadt erbeten.
(253

Nühlſtr. 10 part. kann ein i. Mädchen
Me das Maſchinenſtricken erlernen.

255) Ein tüchtiges Mädchen wird
per ſofort geſucht. Näheres Victoria=
ſtraße
30 parterre.

Mittwoch, den 6. Januar, Abends 8 Uhr:
Mühlerverſammlung
im großen Saale der Ritſert'ſchen Brauerei zum Schützenhof.
Herr Reichstagsabgeordneter Dr. Osann I wird über ſeine
Thätigkeit im Reichstag, insbeſondere bezüglich der Handelsverträge,
Bericht erſtatten.
Die Mitglieder und Freunde der nationalliberalen Partei und
alle Wähler des Herrn Dr. Osann I werden zu dieſer Ver=
ſammlung
freundlich eingeladen.
1247
Der Vorſtand des nationalliberalen Vereins.

256) Auf ein Comptoir wird per ſof.
ein tuchtiger, gewandter
Schreibgehülfe
mit ſchöner deutlicher Handſchrift geſucht.
Offerten mit näheren Angaben ſind in
der Expedition d. Bl. unter H. 0. abzu=
geben
.

257)

geſucht.

Ein tüchtiger, ſolider
Hilfsheizer
Landwehrſtr. 75.

Eine Lehrſtelle
in einem hieſigen Handlungshauſe im
Großen iſt für einen jungen Mann mit
guter Vorbildung auf Oſtern zu beſetzen.
Anerbietungen unt. P. ſind an die Exped.
d. Bl. zu richten.
[18513

Fachinger Wassor

in friſcher Füllung ein=
getroffen
.
[258

F.

C. P. Poth Haohfolger.

Für Magenleidende.
Kaiser's.
4.
Pfeffermünz-Caramellen,
bewährt und von hohem Werthel
bei Appetitloſigkeit, ſchlechtem, ver=
dorbenem
Magen und Magenweh.
Zu haben in Packeten 25 Pf. bei
L. Heim Nachk.,
Chr. Schwinn. (7100.

Kalender

für 1892,
zum Einſchreiben von Notizen, aufgezogen
20 Pfg., unaufgezogen 5 Pfg., zu
beziehen auf der
Expedition des Tagblatts.

Maſſeur H. Mreikemeier
wohnt
[15252
Hochſtraße 16. I.

259) Schloßgraben 13 a eine freund=
liche
Wohnung von 4 Zimmern nebſt
Zubehör per 1. April, event. früher, zu
vermiethen. Preis 430 Mark.

260) Soderſtr. 67ſchön möbl. Zim=
mer
mit ſepar. Eingang per ſofort.

[ ][  ][ ]

48
Nr.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Auf die Neujahrs=Gratulation des Kaiſers
antwortete der Papſt, laut K. V. 3., mit Segenswünſchen für
die Regierung des Kaiſers.
Der Großherzog und die Großherzogin von Baden werden am
7. Januar, dem Todestage der Kaiſerin Auguſta, in Berlin eintreffen.
Die Marineverwaltung hat neuerdings angeordnet, daß die
Kreuzer Korvette Prinzeß Wilhelm; auf der Ausfahrt nach der
ſüdamerikaniſchen Station zunächſt Kamerun anlaufen ſoll, um eine
Züchtiaung der Buea Leute vom Bakwiri=Stamme) vorzunehmen.
Die Prinzeß Wilhelm iſt zu dieſem Zwecke entſprechend ausge=
rüſtet
. Die Armierung, welche aus vierzehn Them=Geſchützen beſteht,
iſt durch zwei Boots= und Landungsgeſchütze, durch Revolver= und
Schnellladekanonen vervollſtändigt. Die Beſatzung zählt 320 Köpfe.
Das,Militär=Wochenbl. bemerkt in ſeiner Neujahrsbetrachtung,
daß in allen Heeren Europas eine raſtloſe Thätigkeit herrſche, um
den Nachbar zu überbieten in der Zahl der Streiter, in deren
Organiſation, in der Ausrüſtung, Ausbildung und dem Streben,
für die veränderten Waffen auch die richtige Taktik zu treffen. Der
größere Teil dieſer Thätiakeit ſei noch im Werden begriffen und
ringe nach Geſtaltung. An das Wiſſen, die Einſicht und Arbeits=
kraft
jedes Einzelnen würden dadurch erhöhte Anforderungen geſtellt,
denen nur mit Aufbietung aller Kräfte genügt werden könne. Ja
die Gefahr ſei vorhanden, daß ein großer Teil derjenigen, auf
deren Schultern hauptſächlich die Arbeitslaſt liegt, d. h. Offiziere
und Unteroffiziere, dieſer Laſt erliege und vor der Zeit verbraucht
werde. Es wird bann weiter ausgeführt, es ſei allerdings wohl
notwendig, daß wir den Nachbarn an Zahl der Streitkräſte, Güte
der Ausrüſtung u. ſ. w. nicht nachſtehen: es bricht ſich aber immer
mehr und mehr die Anſicht Bahn, das das moraliſche Element die
ſtärkſte treibende Feder ſei, ſowohl in der ewig gleichgeſtellten Uhr
des Dienſtes. als in aller anderen zu leiſtenden Arbeit. Das
moraliſche Element im Heere ſei maßgebend für ſeine Qualität,
und die Qualität eines Heeres ſei ein noch wichtigerer Faktor zum
Siege wie die Quantität, das zeige uns die Kriegsgeſchichte aller
Zeiten. Das Blatt ſchließt ſeine Betrachtungen mit den Worten:
Welche äußeren Ereigniſſe das neue Jahr in ſeinem Schoße birgt,
wiſſen wir alle nicht, an den großen Fragen der Heeresorganiſation,
Ausrüſtung, Reglements u. ſ. w. ſind verhältnismäßig nur wenige
Offiziere beteiligt, den inneren Gehalt des Heeres, deſſen moraliſches
Element, zu feſtigen und zu fördern. Es giebt nur einen Weg
zum Ziel, auf welchem ſeit Jahrhunderten die Allerhöchſten Kriegs=
herren
das Heer geführt haben, es iſt der Weg des feurigen Ehr=
gefühls
, welches die Bruſt jedes Soldaten erfüllen muß, ſeine Pflicht
zu thun. Wollen wir das moraliſche Element des Heeres heben,
das Beiſpiel wirkt ohne viele Worte von ſelbſt. Soll ich friſch
um mein Leben ſpielen, muß mir noch etwas gelten mehr.
ja über das Leben da geht noch die Ehrl heißt es in Wallenſteins
Lager und packt jedes Soldatenherz. Wir ſind freilich während des
größten Teils unſeres Lebens Friedensſoldaten, ſpielen aber auch um
unſer Leben. Das äußere, körperliche Leben iſt nur das Abbild des
geiſtigen Feuers, des inneren Lebens; um dies zu gewinnen, ſetzen
wir kühn das ſchwache körperliche Abbild ein. Es ailt, gas geiſtige
Leben nicht tot werden zu laſſen unter der oft tödlich ermüdenden
täglichen Arbeitslaſt. Es gilt, Geiſt und Körper friſch zu erhalten,
um der toten Materie der Arbeit Leben einzuhauchen und bereit zu
ſein für die Stunde, wenn die Kriegstrompete ſchallt.
Schweiz. Nachdem die ſchweizeriſchen und italieniſchen Ab=
geordneten
den 4. in Zürich eingetroffen, haben die Handelsvertraas=
verhandlungen
mit Italien im Zunfthaus gum Schneagen
(hoffentlich kein böſes Omenh, auf welchem die italieniſche und
ſchweizeriſche Flagge weht, begonnen. Man hofft auf ihre Er
ledigung bis zum Zuſammentritt der Bundesverſammlung.
Oeſterreich=Ungarn. Kaiſer Franz Joſef iſt am 3. abends
nach Veſt abgereiſt und fährt am 7. nach Wien zurück.
Wegen der Refaktienangelegenheit iſt, wie offiziös verlautet,
auch von Wien eine Anfrage an den Handelsminiſter Baroß er=
gangen
.
Miniſtervräſident Graf Szapary teilte am 4. in der Schluß
ſitzung des Abgeordnetenhauſes mit, am 5. werde der Schluß des
Reichstags durch den König erfolgen. Der Präſident v. Pechy
ſchloß darauf die Seſſion.
Die Thronrede. womit am 5. der ungariſche Reichstag geſchloſſen
wurde, hebt die Herſtellung des Gleichgewichts mit eigenen Mitteln,
hervor; die Regierung werde ſich die Aufrechterhaltung dieſes Er.
gebniſſes auch für die Zukunſt angelegen ſein laſſen. Die Rede
drückt alsdann die Befriedigung der Regierung aus, daß mit allen
Mächten ohne Ausnahme freundſchaftliche Beziehungen beſtehen.
Die Bündniſſe böten die Gewähr für die möglichſte Erhaltung des
Friedens und die Beſeitigung etwaiger Gefahren, welche die euro=
päiſche
politiſche Lage bedrohen könnten. Die Sicherung der eigenen
Intereſſen erfordere eine entſprechende Entwickelung der Wehrmacht;
dank der Weisheit der Geſetzgebung könnten das Heer und die
Landwehr ſteten Fortſchritt auſweiſen. Die Handelsverträge würden
das politiſche Bündnis, in welchem das Reich zu zwei Nachbar=

4
mächten ſtehe, noch feſter geſtalten und dem allgemeinen Friedens=
wunſche
entſprechen. Die Handelsbeziehungen mit Deutſchland,
Italien, der Schweiz und Belgien ſeien geordnet, wodurch die Be=
ſtändigkeit
der Handelsbeziehungen auf dem Gebiete Mitteleuropas
für lange Zeit geſichert ſei.
Im weiteren wird der große Fortſchritt der Verkehrspolitik
konſtatiert. Es ſei Aufgabe der Regierung, dem neuen Varlament
die Verwaltune sreform vorzulegen, um ſie alsdann durchzuführen
und die Rechtspflege zu verbeſſern.
Frankreich. Die franzöſiſchen und ſchwediſchen Delegierten
waren unter dem Vorſitze Ribots am 4. vormittags über den Han=
delsvertrag
verſammelt. Es wurde ein vollſtändiges Einverſtändnis
erzielt. Die Unterzeichnungen erfolgen in der nächſten Sitzung.
England. In Vortsmouth ſind Ordres eingetroffen zur Be=
reithaltung
von 3000 Mann Truppen und einer Artillerieverſtärkung
zur Einſchiffung nach Indien, an deſſen Nordgrenze angeblich ernſte
Unruhen befürchtet werden.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. Januar.
Im Anſchluß an die Nachricht im geſtrigen=Tagblatt= über
die Wahlen für die neu gegründete aemeinſame Orts=
krankenkaſſe
ſei nun weiter mitgeteilt, daß bei der geſtrigen
Abſtimmung der Arbeitnehmer 30 derſelben erſchienen waren,
welche zuſammen 696 Stimmen abgaben. Von dieſen entfielen 690
auf den von einer Anzahl Arbeitgebern in Vorſchlag gebrachten
Zettel mit 28 Vertretern, die hierdurch als gewählt erſcheinen,
während ſich nur einige wenige Stimmen zerſplitterten. Die nun
beſtellten 84 Vertreter (56 Arbeitnehmer und 28 Arbeitgeber) haben
jetzt einen Kaſſenvorſtand von 18 Perſonen zu ernennen, welcher im
gleichen Verhältnis aus Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu=
ſammengeſetzt
ſein muß, alſo 12 Arbeitnehmer und 6 Arbeitgeber.
Da, wie geſtern gemeldet, bei der Wahl der Arbeitnehmer die ſozial=
demokratiſche
Parteirichtung den Sieg davon getragen hat, ſo darf
man der Wahl des Vorſtandes und überhaupt der zukünftigen Ge=
ſtaltung
der in Frage ſtehenden Kaſſe mit einigem Intereſſe ent=
gegenſehen
.
Zu unſerem Bedauern wird uns von zuſtändiger Seite be=
ſtätigt
, daß Herr Direktor Wulckow, welcher ſeit ca. 15 Jahren
der höheren Töchterſchule, ſowie dem Lehrerinnenſeminar mit großem
Erfolge vorſteht, um ſeine Penſionierung bis zur Wiederherſtellung
ſeiner ſchwer angeariffenen Geſundheit eingekommen iſt.
Wie wir hören, ſoll nun auch für die Gottesdienſte
in der Kapelle des ſtädtiſchen Pfründnerhauſes eine Chor=
ſchule
von Knaben ins Leben treten, wozu von der Verwal=
lungsdeputation
der genonnten Anſtalt die Mittel aus den ſeither
bei den Gottesdienſten geſammelten Opfergeldern mit anerkennens=
werter
Bereitwilligkeit zur Verfügung geſtellt worden ſeien. Eine
Verbeſſerung des Kirchengeſangs gerade bei den Gottesdienſten
erſchien um ſo mehr geboten, als deren Beſucher zum größten Teile
den alten und gebrechlichen Inſaſſen des Hauſes angehören, von
welchen eine beſondere Belebung des Geſanges natürlich nicht er=
wartet
werden kann.
0 Die Kaſernementskürs Batterien Artillerie,
welche in 3 ſtattlichen Einzelngebäuden im Anſchluß an die Ar=
tilleriekaſerne
und mit der Front nach der Ahaſtraße errichtet wer=
den
, ſind nun im Rohbau fertiggeſtellt. Kaſernopolis, wie
man den Stadtteil weſtlich der Heidelbergerſtraße mit Fug und
Recht nennen kann, erfährt durch dieſe Bauten eine abermalige, be=
merkenswerte
Erweiteruns.
0 Im Nachlaß eines vor kurzem dahier ohne Leibeserben
verſtorbenen jüngeren Geſchäftsinhabers hat ſich dem Vernehmen
nach ein beträchtliches Kapitalvermögen gefunden, von welchem ſeit=
her
die geſetzliche Kavitalrentenſteuer nicht bezahlt worden ſei. Es
dürfte deshalb den Erben die Verpflichtung zur Nachzahlung der
Steuer auferlegt werden.
d. Für die diesjährige Kammermuſikabende des Herrn
Hofkapellmeiſters de Haau und des Darmſtädter Quartettvereins
ſind folgende Werke in Ausſicht genommen. Erſter Abend: Streich=
quartett
in G-dur von Beethoven, Violin=Sonate in A-dur von
Brahms, Klavierquintett von Schumann. Zweiter Abend: Trio
für Klavier, Oboe und Bratſche von Ruthardt, Streichquartett
von Mendelsſohn, Klavierquintett von Saint=Sasns. Dritter
Abend: Klaviertrio in Es-dur von Mozart, Streichquartett von
Haydn, Klavierquartett von Brahms. Der erſte Kammermuſik=
abend
wird am 25. d. M. ſtattfinden. Für Herrn Petr iſt Herr
Hofmuſiker Richard Walter in das Quartett eingetreten. Die
Abonnementsliſte iſt in Umlauf geſetzt und wird alles weitere durch
Annoncen bekannt gemacht.
Am verfloſſenen Samstag konzertierte das Mitglied unſerer
Hofkapelle, Herr Hofkonzertmeiſter Hohlfeld, in einem Hofkonzert
in Altenburg mit bedeutendem Erfolg. Seine Hoheit der Herzog
von Sachſen=Altenburg haben die Leiſtungen des Künſtlers durch
Verleihung der Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft mit der Krone
anerkannt. Es iſt dies eine Auszeichnung, welche alle Freunde des
Herrn Hohlfeld gewiß mit großer Freude erfüllen wird.

[ ][  ][ ]

Nr. 4

49

- Im Laufe dieſes Monats wird die Wallenſtein=
Trilogie zum zweitenmal in dieſer Saiſon über unſere Hofbühne
gehen. Man darf annehmen, daß der Beſuch der beiden Abende, zu
welchen abermals ein Extra=Abonnement eröffnet wird, ein äußerſt
lebhafter ſein wird. Bei der erſten Aufführung in dieſer Saiſon
war der Andrang ein ſo ſtarker, daß Viele keine Billets mehr er=
halten
konnten.
Zu der beute, Mittwoch, 6. Januar, abends 8 Uhr im
aroßen Ritſert'ſchen Saale ſtattfindenden Verſammlung ſind
ſelbſtverſtändlich alle diejenigen Reichstaaswähler eingeladen, welche
ſeiner Zeit der Kandidatur des Herrn Dr. Oſann zum Siege ver=
holfen
und damit ein wohlbegründetes Recht haben, die Bericht=
erſtattung
ihres Reichstagsabgeordneten entgegenzunehmen. Nach
dem Vortrag des Herrn Reickstagsabgeordneten wird hoffentlich
noch Zeit für Beantwortung einzelner wichtiger Fragen bleiben;
dagegen ſind weitere Auseinanderſetzungen prinzipieller politiſcher
Natur, wie ſie wohl in den Wählerverſammlungen vor der Wahl
des Kandidaten beliebt werden, im vorliegenden Fall zwecklos.
Während des Dezember v. J. ſind im ſtädtiſchen
Krankenhaus 295 Kranke an zuſammen 4462 Tagen verpflegt
worden, gegen 359 Kranke mit 5777 Verpflegstagen im Dezember
1890. Der Krankenſtand im Dezember 1891 war hiernach ein be=
deutend
geringerer als im gleichen Monat des Vorjahres.
4 Mainz. 4. Januar. Die Gefahr einer weiteren Ausdeh=
nung
des Hochwaſſers ſcheint vorerſt beſeitigt. Nach
noch ſehr unmerklichem Steigen während der verfloſſenen nacht iſl
heute morgen ein langſames Fallen des Rheines eingetreten, das
ſich im Laufe des nachmittags fortwährend verſtärkte. Gleichgünſtig
lauten die vom Oberrhein, Neckar und Obermain hier eingetroffenen
Nachrichten. Hier iſt der Fluß größtenteils wieder in ſein Ufer
zurückgekehrt.
Mainz. 4. Januar. Seit mehreren Tagen treiben hier eine
Anzahl Einbrecher ihr Unweſen, die es ausſchließlich auf Weinkeller
abaeſehen haben. In verſchiedenen Stadtteilen wurden derartige
Einbrüche erſolgreich ausgeführt und beträchtliche Quantitäten Wein
als Beute genommen. Bis jetzt hat man noch keinen Anhaltspunkt.
J. Bingen, 4. Januar. In dem ſchon ſeit Jahren ſchweben=
den
Konkurs des bekannten Bankhauſes Allmann u. Sohn
hier iſt jetzt auf den 11. d. M. Termin zu einem Zwangsvergleich
anberaumt. Nach der Aufſtellung des Konkursverwalters beſitzt die
Konkursmaſſe ein Aktivvermoͤgen von 50000 M.. hierzu kommen
noch im Falle eines Zwangsvergleichs durch verſchiedene Ueber=
weiſungen
105000 M. Demgegenüber ſteht eine Paſſivmaſſe mit
M. 1800000, ſo daß ungefähr 9 Prozent für die Gläubiger zur
Verteilung bleiben.
Karlsruhe, 4. Januar. Der Großherzog hat für ſich,
die Großherzogin und die einzelnen Mitglieder des Großh. Hauſes
Standarten mit beſtimmten Emblemen im Fahnenfelde feſt=
geſetzt
, deren Führung an die Verſon der einzelnen berechtigten
Fürſtlichkeiten gebunden iſt. Zugleich wurde die Zuſammenſetzung
der badiſchen Fahne dahin beſtimmt, daß ſie aus zwei gelben und
einem roten Längsſtreifen von gleicher Breite zu beſtehen hat.
Kehl, 5. Januar. Geſtern fand in Gegenwart des Groß=
herzogs
die Eröffnung der Straßenbahn Kehl=Lichtenau=
Bühl ſtatt. Durch dieſelbe wird das ſog. Hanauer Ländchen end=
lich
dem Bahnverkehr erſchloſſen.
Ludwigshafen, 4. Januar. In Dahn ſtürzte eine Fels=
partie
des Jungfernſprunges herab, wodurch ein Haus ein=
gedrückt
wurde. Die Bewohner ſind gerettet.
Kaſſel, 4. Januar. Der Kaiſer verlieh dem Kaſſeler Garde=
verein
eine Vereinsfahne. Es iſt dies eine beſondere Aus=
zeichnung
, die noch keinem Kriegerverein im Bereiche des elften
Armeecorps widerfahren iſt.
Die Witwe des Komponiſten Ludwig Spohr iſt, achtzig Jahre
alt, in der Villa Spohr in der Spohrſtraße aeſtorben.
Halle, 4. Januar. Am Montag war die Stadt faſt den ganzen
Tag ohne Waſſer infolge Platzens zweier Druckrohre. In den
induſtriellen Etabliſſements mußte die Arbeit eingeſtellt werden.
Köln, 5. Januar. Die Belegſchaft der rheiniſch=naſſauiſchen
Bergwerksgeſellſchaft Grube Holzappel; hat die Ende Dezember
eingeſtellte Arbeitwieder aufgenommen.
Berlin, 4. Januar. Generalintendant Graf Hochberg hat das
Geſuch des Czechiſchen Theaterz um Aufnahme in den
Deutſchen Bühnenverein abgelehnt.
Vom 1. Januar ab darf Antipyrin nur noch auf ärztliche
Verordnung in den Apotheken verabreicht werden. Zu den man=
cherlei
Beweiſen, daß das Antiphrin bei freihändigem Verkauf ſehr
viel Schaden anzurichten vermag, iſt neuerdings ein weiterer ge=
treten
. Der Bäckermeiſter Scharf in Berlin erkrankte, nach An=
gabe
der National=Zeitung, vor einigen Tagen unter allen An=
zeichen
einer ſchweren Vergiftung, ſo daß nur ſchleunige ärztliche
Hilfe ihn zu retten vermochte. Zuerſt glaubte man an eine Ver=
wechſelung
in der Apotheke. Eine eingeleitete Unterſuchung ſtellte
jedoch feſt, daß in der That nur Antiphrin verabreicht worden
war. Scharf hat ſeit Wochen täglich vier Antiphrin=Pulver ge=
nommen
.

Leipzig. 4. Januar. Zur Buchdrucker=Bewegung.
Der Vorſtand des Unterſtützungsvereins deutſcher Buchdrucker ( Ge=
hilfenverein
) beginnt ſeinen neuen XXX. Jahrgang mit folgender
bemerkenswerten Bekanntmachung: Wir bringen hierdurch zur
Kenntnis, daß von ſeiten des Kgl. Polizeipräſidiums zu Berlin im
Auftrage des preußiſchen Miniſters des Innern Herrfurth die
Erhebung der zur Auſrechterhaltung des Gleichgewichts zw'ſchen
Einnahme und Ausaabe (8 12, 6 des Statuts) ausgeſchriebene
Extraſteuer von 20 Pf. unter Androhung einer Geldſtrafe von
150 M. event. 14 Tagen Gefängnis für jeden einzelnen Fall ver=
boten
worden iſt. Wir erſuchen die verehrlichen Gauvorſtände,
umgehend die Einſtellung dieſer Steuer zu veranlaſſen.
Berlin.
Der Vorſtand.
Es iſt hiernach kein Mitalied verpflichtet, die von den
Gauverwaltungen noch in allerletzter Zeit ausgeſchriebenen außer=
ordentlich
hohen Extraſſeuern zu entrichten und es kann daher die
Nichtentrichtung dieſer Steuern auch niemals den Aus=
ſchluß
aus dem Unterſtützungsverein dentſcher Buch=
drucker
zur Folge haben. Die Beiträge, welche ſtatutengemäß
zu bezahlen ſind, betragen 50 Pf. für die allgemeine Kaſſe, aus
welcher Unterſtützungen an ſtreikende Mitalieder nicht mehr bezahlt
werden dürfen, 55 Pf. für die Central=Krankenkaſſe und 20 Pf.
für die Central=Invalidenkaſſe. Ein Mehr kann von den Mit=
gliedern
nicht verlangt werden. Für die nichtſtreikenden Mit=
alieder
empfiehlt es ſich aber dieſe Beiträge nach wie vor pünkt=
lich
zu entrichten, bezw den betreffenden Kaſſenſtellen zur Be=
zahlung
anzubieten. Diejenigen, die dieſem Rate Folge leiſten,
können weder aus dem Unterſtützungsverein deutſcher Buchdrudker,
noch aus der Central=Invalidenkaſſe ausgeſchloſſen werden, da die
Nichtbeteiligung am Streik einen Ausſchließungs=
grund
nicht darbietet. Dagegen iſt es zweifelhaft, ob das=
jenige
Mitglied, welches freiwillig aus dem Unterſtützungsverein
deutſcher Buchdrucker austritt, dadurch nicht auch ſeine Mitglied=
ſchaft
an der Central=Invalidenkaſſe einbütßzt, weshalb den Mit=
gliedern
, die ihre Rechte an der Central=Invalidenkaſſe wahren
wollen, von dem freiwilligen Austritt aus dem Unterſtützungs=
verein
deutſcher Buchdrucker dringend abzuraten iſt.
Wien, 4. Januar. Die Königin von Hannover iſt
nicht unbedenklich erkrankt. Die geſamte Familie iſt in Gmunden
verſammelt.
Der Luſtſpieldichter Julius Roſen iſt geſtorben. Von ſeinen
Bühnenwerken ſind wohl die bekannteſten: Das Schwert des
Damokles= und O dieſe Männer=
Paris. 4. Januar. (Marie Antoinettes Enkelin.) Auf dem
Schloſſe Bois Jaquelin bei Rennes ſtarb dieſer Tage Madame
Amelie, die älteſte Tochter Naundorffs, ſeit ihrer Verheiratung
Frau de Laprade. im Alter von 72 Jahren. Ihr Gatte war einer
der eifriaſten Anhänger ihres Vaters geweſen und ſie ſelbſt, welche
eine auffallende Aehnlichkeit mit der Königin Marie Antoinette,
ihrer angeblichen Großmutter, aufwies, verfocht immer und überall
die Rechte der Naundorffs auf das Erbe Ludwigs XVI. Im
Jahre 1874 wurde ſie unterſtützt von Jules Faore, welcher den
letzten Prozeß vor den franzöſiſchen Gerichten führte; er wies Do=
kumente
vor, die ſie mit Ameiſenfleiß zuſammengetragen und ge=
ordnet
hatte; aber umſonſt. Sie behauptete, das Verſteck der
Kaſſette, in welcher Ludwig XVI. wichtige Staatsvapiere ver=
ſchloſſen
und die er in Gegenwart ſeines jungen Sohnes, des Her=
zogs
der Normandie, an einem geheimen Ort aufbewahrt hatte, ſei
thr bekannt und der von dem unglücklichen Könige ſelbſt verſertigte
Schlüſſel in ihren Händen. Als die Brandtrümmer der Tuilerten
weggeräumt wurden, machte ſie ſich erbötig, die Kaſſette aus den=
ſelben
zu holen, aber die Regierung wies ſie ab.
Paris, 4. Januar. Der Schriftſteller Guy de Maupaſ=
ſant
feuerte in einem Anfalle von Jrrſinn fünf Revolverſchüſſe
gegen ſeinen Kopf ab. Der Zuſtand des Dichters iſt hoffnungslos.
London, 5. Januar. Geſtern ſtarb der Aſtronom George
Airy, früherer Direktor der Greenwicher Sternwarte.

Frankfurter Stadttheater.
Zum erſtenmal:
Die Sklavin=
E. H. Von dem Luſtſpiel Das Recht der Fraus, welches
noch ganz im Geleiſe der Gewohnheitsvorſtellungen läuft, bis zu dem
tiefernſten Sittendrama Die Sklavin, welch ein Entwicklungs=
aangl
Reich an Erfolgen, reich an Erfahrungen iſt für Ludwig
Fulda die Zeit von 1884 bis 1892 geweſen. Nicht alle, ja nur die
wenigſten Schriftſteller, welchen das Bühnenglück gelächelt, wachſen
geiſtig. Als Fulda mit der =wilden Jagd' anfing, ahnte wohl noch
niemand, daß er wenige Jahre ſpäter die deutſche Nora ſchreiben
würde. Denn das hat er in ſeiner Sklavin' gethan. Mit dieſem
Hinweis auf Ibſen iſt kein Anlehnungs=, kein Abhängigkeitsver=
hältnis
angedeutet. Fulda ſteht ganz auf eigenen Füßen, auf dem Boden,
deutſcher Verhältniſſe im Bereich, im Bannkreis eigener Empfindungs.
art. Aus unſerem Fleiſch und Blut gebildet iſt ſie, mit unſeren

[ ][  ]

50
Nr.
Augen ſchaut ſie uns an dieſe=Sklavinr, deren Weſen ſo garnichts
konſtruiertes. ſo garnichts für das Ramvenlicht zurecht gemachtes hat.
Iſt die Frau in der Ehe die Sklavin, iſt ſie die Herrin? Wir
wollen den Verſuch, dieſe Frage zu beantworten überhaupt nicht
unternehmen, denn ſie kann nie im allgemeinen, ſondern immer nur
von Fall zu Fall entſchieden werden. Auch iſt das Vroblem ſo von
Fulda nicht geſtellt worden. Neben der Frau, welche im Salon
herrſcht oder daheim den Ehemann reaiert, neben der koketten,
egoiſtiſchen Weltdame und der unerquicklichen Lantippe exiſtiert noch
eine Klaſſe jener ſtillen Märtyrerinnen, jener geduldigen, geplagten
Haustiere, welche früh altern, vor der Zeit hinſchwinden und nie
und nirgends, am wenigſten in ihren vier Pfählen eine Rolle ſpielen.
In die Heimat dieſer Menſchenklaſſe führt uns Ludwig Fuldas
Schauſpiel
Der Vorhang geht auf. In dem Speiſezimmer eines gut ein=
gerichteten
Bürgerhauſes erblicken wir eine etwa im Anfang der
dreißia ſtehende fein, aber harmvoll ausſehende Frau mit Hilfe des
Dienſtmädchens den Tiſch abräumen. Vorſichtig, mit nervöſer Sorg=
falt
ſtellt ſie die Gerätſchaften bei Seite, immer mit einem ängſit=
lichen
Blick auf den breit und behaglich auf dem Sopha ſchlummern=
den
Eheherrn. Ein kleines Geräuſch der Teller läßt ihn dennoch
jäh auffahren. In gereiztem, nörgelndem Tone beſchwert er ſich
uber die ewigen Störungen, nicht einmal ein friedliches Sonntags=
nachmittagsſchläfchen
ſei ihm gegönnt, ihm, der ſich die Woche über
redlich in ſeinem Weingeſchäft abvlage und das Geld verdiene.
Dann befiehlt er Cigarre, Feuer, Rock ꝛc., alles mit Accent und
Miene des richtigen ſelbſtbewußten Haustyrannen. Zaghaft ver=
teidigt
ſich hie und da die Frau, um durch die Entgegnungen, die
ihr werden, immer von neuem in die Rolle paſſiver Reſignation
zurückzufallen.
Die neun Jahre währende Dreſſur dieſer Ehe hat Frau Eugenie
Waldeck ſtumpf, mürbe, willenlos gemacht. Wie ein Schatten
ſchleicht ſie neben dem in ſtrotzender Geſundheit ſtehenden Gatten
einher. Ihr ganzes Thun iſt, während ſie verheiratet, auf die Ge=
wohnheiten
, Bedürfniſſe und Grillen ihres Mannes abgerichtet ge=
weſen
, der eigene Menſch, die freie Individualität hat dabei niemals
zum Leben kommen können. Wagt ſie jemals eine ſelbſtändige
Meinung, ſo heißt es ſofort: Frauenzimmergrillen, ich bin der
Mann, ich verdiene das Brod, ich quäle mich in meinem Beruf,
das Haushaltunasgeld meſſe ich Dir ſehr reichlich zu, zu Weih=
nachten
und Geburtstag erfreue ich Dich mit prächtigen Geſchenken,
was willſt Du eigentlich, was verlangſt Du, was geht Dir ab?
Dieſe Araumente, die Rudolf Waldeck für ſich ins Feld führt,
wirken auf die blöde Maſſe ſo überzeugend, daß die Kunſt des
Autors wohl einen Teil des Publikums dahin bringen kann, dem
Mann auf die Dauer eines Theaterabends, nicht aber im wirklichen
Leben Unrecht zu geben. Im großen und ganzen werden die meiſten
den Standpunkt der alten Eltern Eugenies teilen die es auch nicht
begreifen können, daß die Tochter, die ſo gut verſorgt war, die als
Mädchen in den beſcheidenen Verhältniſſen einer kleinen Beamten=
familie
lebte, die ſelbſt zugeben muß, daß ihr Mann ſie weder
geſchlagen;, noch hintergangen; hat, nun durchaus und um jeden
Preis von dieſem Manne fortſtrebt. Der Fall iſt allerdings nicht
ſo hyperfein zugeſpitzt wie in der Nora=, aber immer noch zu fein
für robuſte Nerven.
Zwei Menſchen befinden ſich im Lebenskreiſe Frau Eugenies,
von oenen ſie das empfängt, was man ſo unter Sonnenſchein und
friſcher Luſt- zu verſiehen pflegt. Dieſe zwei Menſchen ſind der
Baumeiſter Lukas und ſein Töchterchen Käthe. In letzterer hal
Fulda einen neuen von dem üblichen durchaus verſchiedenen Typus
des Bacfiſches auf die Bühne gebracht. Das iſt der erſte moderne
Dichter, der eingeſehen, daß man aus der Knospe die Blüte erkennen
will und daß alberne naſeweiſe Dinger niemals verſtändige, liebens=
würdige
Mädchen geben.
In Käthe ſieht Frau Eugenie ihre eigene Jugend vor ſich, ihre
Zukunft, wie ſie ſich geſtaltet haben könnte, wenn man ihrer uner=
fahrenen
Kindheit nicht die Ehe als den einzig möglichen Beruſ
des Weibes geprieſen hätte. Käthe wird von ihrem Vater auf die
Selbſtändiakeit hin erzogen.
Herr Waldeck hat für dieſe einfachen, tüchtigen Menſchen nichts
übrig; ſein aufs Aeußere und auf die geſchäftliche Spekulation
gerichteter Sinn zwingt ſeiner Frau einen Verkehr auf, der ihr im
höchſten Grade widerwärtig iſt. Die beſten Freunde verbietet er
ihr und hat nichts dagegen, daß ſie ſich von dem Hotelier und
Varvenu Steffens alberne Galanterien gefallen läßt, weil es eben
ſo in ſeinem Intereſſe liegt. John Stuart Mills Hörigkeit der
Frau' konfisziert er ihr als unpaſſende Lektüre; animiert ſie aber
zum Cigarettenrauchen und zum Beſuch eines Entree Maskenballes,
weil ſolches ſeine geſchäftlichen Beziehungen zu Steffens fördern
dürfte.
Als die Schale zum Ueberlaufen, als Waldeck zur bösartigen
Thrannei noch die brutale Liebkoſung fügen will, da entflieht ſie
für immer. Aber der Wea in die Freiheit, der Weg in die Selb=
ſtändigkeit
iſt nicht ſo leicht, er iſt faſt eine Unmöglichkeit für eine
vermögensloſe, eine für keinen beſtimmten Beruf erzogene, noch

dazu in der Scheidung befindliche Frau. Berge von Hinder=
niſſen
türmen ſich vor ihr auf! Ueberall hat ſie das Urteil der
Geſellſchaft gegen ſich, zumal ihr Mann von Scheidung nichts wiſſen
will. Die Frau, auf deren Hilfe ſie gerechnet, Frau Steffens, die
ſich mit ihren neuen Ideen über Frauenemanzipation in der Theorie
ſo groß gethan, giebt ihr ſehr deutlich zu verſtehen, daß man vor
allem keinen Skandal provozieren dürfe und, daß man wohl
ſeinen Mann zbetrügen', ſich aber nicht von ihm ſcheiden: dürfe.
Daß ſchließlich Eugenie, nachdem ſie einige Angenblicke mit
vollſter Energie den Gedanken des Freitodes aufgegriffen hat,
das neue Leben doch nur wiederum an der Seite eines treuen,
ehrenfeſten Mannes. deſſen Kinde ſie Mutter wird, finden kann
das iſt ein Hugeſtändnis. welches Fulda weniger dem Pablikum
als den herrſchenden Verhältniſſen zu Liebe macht, aus denen er
die Konflikte herauswachſen läßt. Jedenfalls läßt ſich im Hinblick
auf die Technik und äußere Mache ſagen, daß der Dichter mit
kleinen Mitteln große Wirkungen erreicht, und daß der innere Ge=
halt
ſeiner neuenten Gabe himmelhoch die theatraliſche Dutzend=
ware
überſchreitet,
Geſpielt wurde die Novität von den Frankfurter Künſitlern
muſtergiltig. Das muß man ſagen, die Damen und Herren jener
Bühne verſtehen es, ſich ihr Stichwort ganz unmittelbar vom Leben
geben zu laſſen. Das iſt weder Dreſſur, noch geſpreizte Poſe, alles
reinſte, ungezwungenſte Natürlichkeit. Frl. Frank als Eugenie
Waldeck war durch und durch der Typus einer unterdrückten, in
den Staub getretenen Frauennatur, die aber zu viel Kern beſitzt,
um nicht ſchließlich doch zum Bewußtſein ihrer Verſönlichkeit zu er=
wachen
. Den Hausthrannen und geiſtig beſchränkten Egoiſten Waldeck
konnte man ſich auch nicht beſſer geſpielt denken als ſolches durch
Herrn Szika geſchah, der Brutalität mit flacher Bonhommie treff=
lich
zu vereinen wußte. Höchſt paſſende Vertreter hatten auch die
Rollen zweiten Grades gefunden, die ſämtlich die Tendenz des Stücks
ſcharf beleuchten.
Die Aufführung der=Sklavin fand vor ausverkauftem Hauſe,
bei geräumtem Orcheſter und lautem, ja demonſtrativem Beifall
ſtatt. Hoffentlich begegnen wir dieſer bedeutendſten und reifſten
Leiſtung des Dichters auch bald auf unſerer Hofbühne.

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Heute Nachmittag 3¼ Uhr verſchied unerwartet, in
Folge eines Herzſchlags, unſer lieber Gatte und Vater

Dr. mod. Wilbel

im 66. Lebensjahre.
Wir bitten um ſtille Theilnahme.
Marianne Brüsl, geb. Auſt,
Ludwig Brüsl, stud. rer. nat.,
Eduard Brüsl.
N.
Darmſtadt, den 4. Januar 1892.
Die Beerdigung findet Donnerstag den 7. Januar, Nach=
mittags
um 3 Uhr, vom Sterbehauſe, Liebigſtraße 2,
ſtatt.

Dankſagung.

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Für die Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem Verluſte
unſeres theuren Gatten und Vaters, des,
Gaſtwirths Heinrich Appel
ſagen wir Allen, insbeſondere dem Herrn Pfarrer für die
troſtreiche Grabrede und dem Geſangverein Frohſinn für
den erhebenden Grabgeſang, unſeren herzlichſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 5. Januar 1892.
Tageskalender.
Mittwoch, 6. Januar: Vortrag des Herrn Kontre=Admirals v. Werner
in der deutſchen Kolonialgeſellſchaft, Abteilung Darmſtadt, im Hotel
nzur Traube; Wählerverſammlung im Schützenhof;.
Donnerstag, 7. Januar: Vortrag des Herrn Hoſprediger Dr. Braun
im Evangeliſchen Bund, im Saalbau.

Druck und Verlag: L. C. Wittichſche Holbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.