Darmstädter Tagblatt 1892


05. Januar 1892

[  ][ ]

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688
743
835
ngen.

Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 56 Pf., halb=
jährlich
3 Mark ivcl. Bringeriohn.
Auswärts werden von allen Poſi=
ämtern
Beſtellungen entgegenge=
nommen
zul Mark 50 Pf. vro
Quartal incl. Voſkauiihlag.

55. Jaßrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Kreisamis. des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
14½
Dienstag den 5. Januar.
18

Inſerake
für das
wöchentl. Gmal erſcheinende Tagblatt
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Schießhausſtraße 11, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend die Anträge auf Bewilligung der Invaliditätsrenten auf Grund des 8 156 des Reichsgeſetzes vom
22. Juni 1889, hier: die ärztlichen Gutachten.
Unter Bezugnahme auf unſere Bekanntmachung vom 10. Dezember 1891 in Nr. 247 und 256 des Tagblattes bringen
wir zur allgemeinen Kenntniß, daß bei Nachweis der eingetretenen Erwerbsunfähigkeit durch ärztliche Beſcheinigungen das ärzt=
liche
Gutachten folgende Form bezw. Faſſung haben ſoll:
A e r z tlich es Gutachten.

Frage n.

1. Iſt Ihnen Antragſteller bereits von früher bekannt, haben
Sie über deſſen Geſundheitsverhältniſſe eigene Wahrneh=
mungen
gemacht und welche ?

2. Inwieweit iſt Antragſteller noch erwerbsfähig, insbeſondere
wie viel kann er etwa nach Ihrer Schätzung unter Ein=
rechnung
des Geldwerthes allenfallſiger Naturalbezüge,
z. B. der Verköſtigung. durch eine ſeinen Kräften und
Fähigkeiten entſprechende Lohnarbeit noch verdienen ?

3. Welche Leiden oder welche Art von Gebrechlichkeit machen
den Antragſteller zum Verdienſte eines höheren als des
nach Ziffer 2 geſchätzten Lohnbetrages unfähig ?
Iſt dieſe Unſähigkeit für immer oder auf welche be=
ſtimmte
Zeit anzunehmen ?
Iſt ſie nicht vorſätzlich herbeigeführt?
den

Ant worten.

Der unterſuchende Arzt:

Darmſtadt, den 30. Dezember 1891.

[128

v. Marquard.

B e k a n n r m a ch u n g.
Betreffend: Die Erſtreckung der Verſicherungepflicht nach dem Invaliditäts= und Altersverſicherungsgeſetz auf die Hausge=
werbetreibenden
der Tabakfabrikation.
Die Betheiligten werden hierdurch darauf aufmerkſam gemacht, daß die im Reichsgeſetzblatt Nr. 30 abgedruckte Bekannt=
machung
vom 16. Dezember unter Ziffer 1 beſtimmt:
Die Verſicherungspflicht nach 8 1 des Geſetzes betr. die Invaliditäts= und Altersverſicherung vom 22. Juni 1889
GReichegeſ.=Bl. S. 97) wird auf ſolche ſelbſtändige Gewerbetreibende (Hausgewerbetreibende) erſtreckt, welche in eigenen Be=
triebsſtätten
im Auftrag und für Rechnung anderer Gewerbetreibenden (Fabrikanten, Fabrikkaufleute, Handelsleute) mit der
4

[ ][  ][ ]

30
Nr. 3
Herſtellung oder Bearbeitung von Gigarren oder anderen Tabalfabrikaten beſchäſtigt werden, und zwar auch dann, wenn dieſe
Hausgewerbetreibenden die Roh=oder Hllfsſtoffe ſelbſt beſchaffen, und auch für die Zeit, während welcher ſie vorlbergehend für
eigene Rechnung arbeiten.
Vorſtehende Beſtimmung findet keine Anwendung auf ſolche Hausgewerbetreibenden, welche das Geſchäft regelmäßig für
eigene Rechnung betreiben und nur gelegenlich von anderen Gewerbetreibenden für deren Rechnung beſchäftigt werden.
Dieſe neue Beſtimmungen treten am 4. Januar 1892 in Kraft.
Darmſtadt, den 1. Januar 1892.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
122
v. Marquard.

Zahlungs=Aufforderung.
Diejenigen Arbeitgeber, welche die Beiträge für Invaliditäts= und Al=
tersverſicherung
für ihre, freien Hilfskaſſen angehörigen, oder einer Krankenkaſſe
überhaupt nicht angehörenden verſicherungspflichtigen Arbeiter für die Monate No=
vember
und Dezember noch nicht entrichtet haben, werden hiermit aufgefordert,
innerhalb 10 Tagen Zahlung an unſere Kaſſe, Waldſtraße Nr. 6, zu leiſten.
Nach Ablauf der gegebenen Friſt wird gegen die Zahlungs=Säumigen das Beitrei=
bungsverfahren
eingeleitet.
Darmſtadt, 29. Dezember 1891.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. E.:
Lauteſchläger, Beigeordneter.
194
Zahlungs=Aufforderung.
Diejenigen Dienſtherrſchaften, welche mit der Einzahlung von Beiträgen zur
ſtädtiſchen Krankenanſtalt frühere Hoſpitalanſtalth, ſowie zur Invaliditats=
und Altersverſicherung für die Monate Oktober, November und Dezember
im Rückſtande ſind, werden hiermit aufgefordert, innerhalb 10 Tagen Zahlung zu
leiſten, widrigenfalls gegen die Säumigen das Beitreibungsverfahren eingeleitet
werden wird.
Darmſtadt, den 29. Dezember 189l.
Städtiſche Krankenanſtalt für Dienſtboten.
Jäger, Kaſſier.
[95

Die Anfuhr

230 260 20 90

von
460 Rmtr. Kiefern=Scheiter und =Knüppel aus Diſtrikt Burgwald,
Buchen=Knüppel aus Diſtrikt Herrgottsberg und Ludwigshöhe,
desgleichen, aus Diſtrikt Spitze und Kirchſchlag.
desgleichen, aus Diſtrilt Paultrinkglas,
desgleichen aus Diſtrikt Glasberg, grüner Teich und alte Weide=
in
den Holzhof ſoll auf dem Submiſſionswege vergeben werden. Schriftlichen An=
geboten
hierauf wird bis zum 23. d. Mts. einſchließlich entgegen geſehen Die
Bedingungen können Vormittags bei der unterzeichneten Behörde eingeſehen werden.
Darmſtadt, den 4. Januar 1892.
Großherzogliche Holzmagazins=Verwaltung.
130
Hüter.

Bekanntmaqhung.

Donnerstag den 7. Januar 1892, Vormittags 10 Uhr
anfangend,
werden in der Hofraithe der Heinrich Bölger II. Wittwe hier erbtheilungshalber
verſteigert:
2 gute Ackerpferde (Schimmel, 9= und 10ährig, 2 trüchtige
und 1 fette Kuh, 1 trächtiges Rind, 1 Anbindling; ferner
3 Wirthſchaftswagen, Pflüge, Eggen und 1 Häckſelmaſchine.
Arheilgen, den 31. Dezember 1891.
Großherzogliches Ortsgericht Arheilgen.
[31
Benz, Vorſteher.

J. Halzi Wve.,
Weinhandlung,
18 obere Schützenſtraße 18,
empfiehlt:
Selbſtgekelterte, ſowie direkt vom
Produzenten bezogene
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Tokayer, Halaga, Sherry,
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L. Oppmann, Würzburg,
1684
Mattheus Müller
Champagner
von E. Hergier & Co., Epernay.

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Schiffe empfehle ich gegen Baarzahlung:
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Ja. gow. U. gesiebte Husskohlen,
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Ausladezeit ca. 10 Tage
Gernsheim a. Rh., 14. Dez. 1891.
L. Debus,
nächſt der Kartoffelmehl=Fabrik.
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Reſtaurateur J. Schäfer, Hochſtr. 43,
ſowie Gaſtwirth H. Schäfer, Beſſungen,
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Veranda, Vor= und großem Hintergarten,
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960)

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8
12

[ ][  ][ ]

1 Hügelstrasse I.
Grossherzogl. Hoflieferant.

Hohlem-Abschlag.

vom 2. Januar ab.

Nr. 3

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Darmſtadt, den 4. Januar 1892.
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Kalender

für 1892,
zum Einſchreiben von Notizen, aufgezogen
20 Pfg., unaufgezogen 5 Pfg., zu
beziehen auf der
Expedition des Tagblatts.

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Nr. 46 iſt der mittlere Stock, 3 Zim=
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der Neuzeit verſehen, zu vermiethen und
ſoſort zu beziehen.
14385) Liebigſtraße 8 die Parterre=
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in der Gartenſtraße ſind 3 große Woh=
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nung
zu vermiethen.
17619) Wienerſtraße 73 der obere
Stock, beſtehend aus 5 ſchönen Zimmern,
2 Manſarden und übrigem Zubehör per
ſofort oder 1. März zu vermiethen.
Näheres Waldſtraße 44.

[ ][  ][ ]

Nr. 3

32
16803) Soderſtraße 79 der mitlere
Stock mit 5 Zimmern ſofort zu verm.
Näheres Soderſtr. 83.
18353) Riesſtraße 58 die Parterre=
Wohnung, aus 4 ſchönen Zimmern be=
ſtehend
, mit allem ſonſtigen Zubehör für
den 1. April zu vermiethen
18422) In meinem Hauſe Hügel=
ſtraße
61 iſt die Parterrewohnung vom
1. April 1892 an anderweitig zu verm.
Näheres Hügelſtraße 59, 1. Stock, bei
W. Pöllot, Hofphotograph.
11) Heinheimerſtr. 42 ein unmöbl
Zimmer ſofort billig zu vermiethen.
16) Promenadeſtr. 16 zwei Zimmer,
Küche, per 1. April zu vermiethen.
18) Niederramſtädterſtraße 36 zu
vermiethen baldigſt oder ſpäter im 2. St.
eine Wohnung, 5 Zimmer, Küche und
Speiſekammer mit allen Bequemlichkeiten,
ebendaſelbſt eine Wohnung im 3. Stock,
enthaltend 4 Zimmer, Küche und Speiſe=
kammer
. Näheres daſelbſt parterre.
105) Gervinusſtr. 42 Wohnung für
eine Dame oder ruhige Fimilie.
136) Wendelſtadtſtr. 40 der zweite
Steck, 5 Zimmer, Trockenboden, Waſch=
küche
, Bleichplatz ꝛc. Näheres parterre.
137) Heinheimerſtr. 7 iſt der mittl.
Stock, beſtehend aus 3 Zimmern nebſt
allem Zubehör, vom 1. April ab, event.
auch früher, zu verm. Preis 280 Mark.
Zu erfr. Seitenbau 1 Stiege hoch.
138)
Rheinſtraße 19
wird 1. April eine große ſchöne Woh=
nung
im 2 Stock frei.
Näheres b i Alex. Schäfer, Rhein=
ſtraße
16, veer Ludw. Alter, Möbel
fabrik, Eliſabethenſtraße.
139) Marienplatz 11 zwei Wohnungen
im Seitenbau (eubau) zu vermiethen.
140) Frankfurterſtr. 13 iſt die aufs
feinſte eingerichtete Parterrewohnung mit
3 Zimmern und gr. Salon nebſt allem
Zubehör am 1. April an eine ruhige Fa=
milie
zu verm. Näheres im 3. Stock.
141) Frankfurterſtr. 13 eine Man=
ſarde
mit 3 Zimmern und allem Zubehör
an eine ruhige kleine Familie zu verm.
142) Zimmerſtraße 1, Beletage, zwe
große unmöblirte Zimmer an ganz ruhigen
Miether abzugeben.
143) Ernſt=Ludwigsſtraße 3 ein
ſchönes Wohn= und Schlafzimmer bis
15. Januar zu vermiethen.
144) Hügelſtr. 13 Parterrewohnung
ſofort. Preis 266 M. Daſelbſt große
und kleine Werkſtätte mit Schuppen.

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mit Nebenräumen, mit oder ohne Woh=
nung
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116920
12333) Kirchſtr. 10 ein Laden
neu hergerichtet, ſofort zu verm.
145) Kleine Bachgaſſe 10 ein klei=
uer
Laden mit Wohnung ſofort zu om.

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Darmſtadt, den 2. Januar 1892.
Beſtellungen nehmen noch entgegen: J. Doxheimor u. Söhne, Ernſt=Ludwigsplatz 2

Heute frisch cingetroſten:
La. Hollünd. Schellfiſche, Cabliau, Schollen, Kieler Delicateß=Bückinge,
Kieler Delicateß=Sprotten. geräucherte Schellfiſche, See=Aal,
See=Lachs, Lachsforellen, Lachsheringe.
1147
Aſtrachan=, Elb= und ural=Caviar.
Oeffentliche Gebets=Verſammlungen
und Bibelſtunden der Stadtmiſſion
in Darmſtadt.
Dienstag von 5-6 ſinsbeſondere für Helfer von
Sonntagsſchulen und Kindergottesdienſten).
Heinrichſtr. 80: Freitag von 526 linsbeſondere für Pfarrerswittwen
und deren Angehörige).

(146

Die Renten- und Lebens-Veiſicherungs-Anſtalt
zu Darmſtadt,
empfiehlt ſich zum Abſchluß von Verſicherungen auf ſofort beginnende
Leibrenten
für eine oder zwei verbundene Perſonen.
Die jährliche Leibrente für eine Perſon beträgt für eine Kaufſumme von
1000 Mark:
beim Eintrittsalter von
55
60
65
10
75 Jahren:
M. 81.50, M. 93.80, M. 110.80, M. 134, M. 165.10.
Proſpekte, Antragsformulare und nähere Auskunft ſind auf dem Haupt=
Büreau der Anſtalt, Eliſabethenſtraße 60, ſowie bei den Agenten derſelben,
zu erhalten.
(149

Fründlichen Clavier= u. Geſangs=
Unterricht ertheilt
744
Adelo Kallenbach, Woogsſtr. 6.

Fin ungenirtes Zimmer, einfach möbl.,
C geſucht. Offerten mit Preisangabe
unter H. 28 an die Expedition. (150

[ ][  ][ ]

4.

23
5

4

5)
540
69
730)
745
918
1060
118
1221
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925
10
1015
11
Lannh.
theim.

Gönle &daep; Wbbordé's
WLaobe
4Moo WStaarbVdud,
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prämiirt wurden, ſind zu Original=Fabrikpreiſen zu beziehen
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4
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(151
ſämmtlicher Zureaux-Artikel,
Gönnecken's Briefordner, Bhannon=Regiſtratoren,
Deutſche Zammelmappe etc. ete.
1
voulsGn ROOa1GSGlSGnA,
Abtheilung Darmstadt.
Miltwoch den 6. Januar. Abends 8 Uhr.
im grossen Saale des Gasthofs zur Traube=
Vortaug
des Herrn Contre-Admirals von Werner von hier, über:
Ein Besuch bei den Bewohnern des Bismarek- Archipels.
Eintrittskarten zu 1 Mark (tehplatakarten zu 50 Pfg.) sind in den
Buchhandlungen von Bergsträsser, klingelhöffer und Waitz, in der Gigarren-
Handlung von Pfeil, sowie Abends an der Kasse zu haben.
[15.
Die Mitglieder der Abtheilung haben fur ihre Person freien Eintritt.

äden, Magazine elo.
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Rheinſtraße 14. 120
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dem
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Rheinſtr. 16, oder Ludw. Alter, =
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1012
h12
12
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Krattsuppe sowie zur Verbesserung und Würze aller Suppen,
Saucen, Gemüse und Fleischspeisen und bietet. richtig angewandt, neben
ausserordentlicher Bequemlichkeit das Uittel zu grosser
Ersparniss im Haushalte. Vorzügliches Stärkungswittel für Schwache
und Kranke.
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des Schülers. Anerbieten mit Honorar=
L. Mainzer Wwe., Hof=Bäcker,
angabe S. S. poſtlag. Darmſtadt. (53
Bleichſtraße 13.
[154

15974) Aliceftr. 26½ ein gutmöbl.
Zimner mit ſep. Eingang. Näh. 1. St.
16106) Wienerſtr. 47 parterre ei
möblirtes Zimmer mit ſep. Eingang mit
oder ohne Perſion zu vermiethen.
16321) Heinheimerſtr. 38 möblirtes
immer zu vermiethen.
17277) Promenade 26 ein möblirt.
Zimmer zu vermiethen.
17419) Steinſtraße 8 mittlerer St.
möblirtes Zimmer ſofort an eine Dame.
17620) Saalbauſtr. 17,. 1 Stg. h.,
ein ſchön möbl. Zimmer mit Penſion ſof.
18540) Hügelſtr. 35 zwei möblirte
Zimmer ſofort zu vermiethen.
107) Waldſtr. 50, 1. St., zwei fei:
möbl. Zimmer per ſofort zu verm.
156) Steinſtr. 5, 2. Stock, gutmöbl.
Zimmer an einen ruhigen Herrn.
157) Waldſtr. 2. 2 Trpp., 2 hübſch
möbl. Zimmer mit Penſion ſofort zu v.
158) Schwanenſtr. 26, 1. St., ein ſchön
möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
Ph. Sturmfels.
159) Marienplatz 7. part., möbl. Z.
mit Cab. u. ſep. Eingang ſofort zu verm.
160) Wienerſtraße 54, 3. Stock,
gut möblirtes Wohn= und Schlafzimmer,
für ein auch zwei Herren geeignet, auf
Wunſch mit Penſion.
161) Eliſabethenſtr. 35 feinm. Zm.
162) Kiesſtr. 107 gutmöbl. Zimmer,
nach der Straße gehend, ſofort.

Wohnungsveränderung.
Wohne von heute an
Alexanderſtraße 16.
Elise Brohm,
Geburtshelferin. (35
Non einer alleinſtehenden Dame eine
2 Wohnung, beſtehend aus 1-2 Zim=
mern
mit Küche u. Zubehör in Nähe der
Caſinoſtraße, für Anfang April ge=
ſucht
. Zu erfragen in der Exped. (163

[ ][  ][ ]

34

Nr. 3

haben sich als die besten und verdaulichston Husten- und Katarrhmittol bewährt;
allen
Apotheken und Droquenhan dlungen zu haben. Man vorlange aber ,Looflund's;
[16057

Dampf=ghocoſaden=Jabrik
Gebrüder Hichborg,
Hoflieferanten,
Darmstadt,
offeriren:
Ex Entöltes Cacao=Pulver 2M
nach neueſtem Verfahren.
Ein Pfand -100 Tassen.
Nr. La. per Pfund M. 4.40.
3.40.


II.
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Dieſes Pulver zeichnet ſich aus:
1. Durch vollkommene Reinheit; 2. Reichthum an nahrhaften Subſt anzen
3. Delikaten Geſchmack; 4. Bequemlichkeit im Gebrauch und Schnelligkeit in der
Bereitung; 5. Ergiebigkeit, wodurch es billiger als alle andere zu ſtehen kommt.
Probe-Döschen gratis. E
Delail-Verkaut in allen beſſeren Geſchäften der Brauche und in unſeren/
Verkaufsſtellen
E.
uſt=Ludwigsſtraße 18 und Kapellplatz.
U7328
=
Etterariſche Beitragr
4.
zur
vo Faſchings=Zeitung der Darmſtädter
Narrhalla (Zug=Verein),
c deren erſte Rummer am 17. Januar erſcheint, werden von unſerem
1. Schrifführer, Herrn M. Lange lin Firma: G. Neidlinger), Ernſt= Ludwigs=
ſtraße
24, entgegengenommen und auf Verlangen honorirt.
(64
Der Kleine Rath,
der Darmſtädter Narrhalla (Zug=Verein).
Norddeutscher TalOyd.
[csl. und Sehneldampfer
von SAASTT nach
Galkimore
Newyort
El.
Oslasien
Gustralien
Grasilien
L2 Hala
Nähere Amkunſt erthait:
Anton Wischer. Darmstadt, drosse Ochsongasse 14.

W

165) Eine tüchtige Verkäuferin
der Colonialwaaren=Branche ſucht unter
beſcheidenen Anſprüchen ſofort Stelle.
Näheres in der Exped. d. Bl.
166) Eine perfekte Putzmacherin
wünſcht per ſofort oder ſpäter Stellung
in o iger Branche oder als Verkäuferin
in einem Putz= und Modewaarengeſchäft.
Offert. an die Exped. d. Bl. unt. R. 100.

25) Eine fein. Herrſchaftsköchin, die
Hausarb. übernimmt, mit ſ. 9. 3gn., ſucht
ſofort Stelle. Becker, Rheinſtr. 47 Hlb.
1 Stiege.
167) Mehr. jüng. Mädchen ſ. Stellen.
Näh. Frau Hartmann, Graſenſtraße 16.
168) Eine junge Frau ſucht Lauf,
dienſt. Sackgaſſe 10 Hinterb.

124) Gewandtes Mädchen für Küch,
und Hausarb it geſucht.
Eſhollbrückerſtr. 8.
27) Ein Mädchen für alle Hausar=
beit
geſucht. Hügelſtr. 27.
169) Eine Herrſchafts=Köchin, welche
Hausarbeit übern., wird geſucht. Wechſel
krankheitshalber, hoher Lohn, 9. Behdlg.
Becker, Rheinſtr. 47, Hinterbau 1 Siege.

170) Ein brav. Mädchen, w. g. Zeugn.
beſitzt ugkochen kann, für g. St. geſucht.
Stellenbüreau Beck, Eliſabethenſtraße 45.
171) Köchinnen, Haus= u. Kinder=
mädchen
finden ſehr gute St. hier und
ſ auswärts. Frank, Ludwigsſtraße 16.
172) Lehrmädchen mit guter Schul=
bildung
geſucht.
J. A. Loeppritz.
173) Ein anſtändiges Laufmädchen
für Vormittags 2-3 Stunden geſucht.
Kiesſtraße 101.
174) E Eine tüchtige Lauffrau
geſucht Promenadeſtraße 42 parterre.

175) Mehrere Hausburſchen geſucht.
Stellenbüreau Beck, Eliſabethenſtraße 45.

[ ][  ][ ]

Kr. 3
GdLuholtz GurtheUb

CTug-Verein).
Unſeren Mitgliedern bringen wir hierdurch
ergebenſt zur Kenntniß, daß ihnen Kapp' und
l-h1l
n4c4
Sterm für das Jahr 1892 nebſt einem koſten=
4
i5

freien Damenſtern dieſer Tage durch den Vereins=
Darmst
diener zugeſtellt werden wird.
Karrhalla=
Verkauſsstellen für Kapp' und Stern
haben wir, wie alljährlich, bei den Herren D. Faix
Cugaereio)s
& Söhne, Ernſt=Ludwigsplatz, und C. u. W.
Kaminsky, Marktpaſſage, errichtet, woſelbſt unſere Abzeichen einſchließlich eines
Damenſterns für gechs Mark erhältlich ſind.
(111
Der Kleine Rath.

für diese Leitung, sowie allo
andern Leilungen u. Fachreit-
sehriſten
d. In- u. Auslandes
Coecaeaedreeee=werden am schnellsten und
billigsten befördert durch die
Annoncen-Expedition
Hausemstoim & Vogter A. G.
Frankfurt a. M. Leil 39.
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Hofbuchhandlung Rheinstrasse 6.
Rostenanschlüge, Probedrucke und Leitungsverzeichnisse gratis. Auskünfte über
Insertions-Angelegenheiten stehen bereitwilligst zu Diensten. Bei Wieder,
holungen und grösseren Auſträgen höchster Rabatt.
(6188

30

EGuuGtAAhBGIUUNN
vormals Chr. Sick, Spoyor a. Rh.
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bayr. Exporthier ſtets friſch bei Herren
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ſowohl in Flaſchen als in Gebinden zu haben iſt.
Wiederverkäufer wollen ſich an obige Herren wenden.
Hochachtungsvoll
[176
Brauerei zum Storchen, Speyer.

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wünſcht ſeine freie Zeit mit Nachtragen
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von Büchern auszufüllen.
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gegen Gehalt oder hohe Prov ſion ſofort
unt. E. 80 an die Exped. erbeten. 1179

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dieſes Bl ttes erbeten.

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177

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35

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dig
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[29
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8

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[185

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Garten und ſchönem Hintergebäude preis=
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[114
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der Halteſtelle Louiſenplatz werden von
der Firma Diehm u. Com p., Telephon
[4245
Nr. 60, vermittelt.

Kirchliche Anzeige.
Mittwoch. den 5. Januar in der Stadt=
kapelle
Abends 6 Uhr Bibelſtunde: Herr
Pfarrer Guhot.

[ ][  ][ ]

3

Nr 3

Joseph Txier,
EATESIGaE, UInelminenstrasso -0.
Logisnachweiſungsbureau. uo

Großherzogliches Hofthealer.
Dienstag. 5. Januar 1892
7. Vorſtellung i. d. 5. Abonnements=Abteilung.
GBlaue Karten giltig.)
Neu einſtudiert:
Maufred.
Dramatiſches Gedicht in 4 Abteilungen
von Byron.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen ¼10 Uhr.
Kaſſe=Oeffnung 6 Uhr.

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer empfing am 1. nach der Cour
die Botſchafter und Geſandten der auswärtigen Mächte, wobei die
Botſchafter Italiens und Rußlands krankheitshalber fehlten. Von
einer Anſprache des Kaiſers bei den einzelnen Empfängen ver=
lautet
nichts
Der Kaiſer begab ſich am 2. morgens nach dem Auswärtigen
Amt, in die Wohnung des Staatsſekretärs v. Marſchall und zum
Reichskanzler v. Caprivi in deſſen Wohnung, um Vorträge entgegen
zu nehmen. Gegen 11 Uhr empfing er im Schloſſe den Chef des
Militärkabinetts und hatte mittags eine Beratung mit dem Kultus=
miniſter
. Am Nachmittage um 6 Uhr fand bei den Majeſtäten im
Apollo=Saal des Schloſſes aus Anlaß der Anweſenheit der komman=
dierenden
Generäle der ſämtlichen Armeccorps ein größeres mili=
täriſches
Mahl ſtatt, zu welchem mit den Majeſtäten und deren
Umgebung der Prinz Heinrich und der Erbprinz von Sachſen=
Meiningen nebſt Gefolge, ſämtliche kommandierenden Generäle, die
Kommandeure der Leibregimenter, Leibkompagnien u. ſ. w. und viele
andere Generäle und hohe Offiziere erſchienen. Im ganzen waren
einige 70 Einladungen ergangen.
Die Wahlprüfungskommiſſion des Reichstags beantraat, die Ab=
ſtimmung
über die Giltigkeit der Wahl des Abgeordneten Scipio lnl.)
im 6. Wahlkreiſe des Großherzogtums Heſſen auszuſetzen und den
Reichskanzler zu erſuchen, die zu einzelnen Punkten beantragte
Beweiserhebung zu bewirken und die im Wahlbezirk Ziegenhain
bei der Stichwahl am 1. März 1890 abgegebenen Stimmzettel ein=
zufordern
.
Wie die Nordd. Allg. 8ta. vernimmt, hat die ſpaniſche Re=
gierung
die vorläufige Verlängerung des beſtehenden deutſch=ſpaniſchen
Handelsvertrages bis zum 30. Juni d. J. unter der Bedingung des
Ausſchluſſes der bisherigen Bindung des ſpaniſchen Einfuhrzolles
auf Branntwein beantragt, die deutſche Regierung dieſen Antrag
aber abaelehnt.
Oeſterreich=Ungarn. Bei dem üblichen Neujahrsempfange
der liberalen Partei wies der ungariſche Miniſterpräſident Szaparh.
auf die vollzogene Herſtellung des finanziellen Gleichgewichts und
den Abſchluß der Handelsverträge hin und erörterte die nächſten
Aufgaben der Geſetzgebung insbeſondere die Verwaltungsreform
und die Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Autorität des
Varlaments. In Bezug auf die bevorſtehenden Wahlen bemerkte
Gzapary. die Nation werde ſich, wie bei ſieben Wahlen ſeit dem
Jahre 1869, auch diesmal für die Aufrechterhaltung der ſtaats=
rechtlichen
Grundlagen von 1867 entſcheiden. Das Miniſterium
werde die liberale Richlung auch fernerhin verfolgen.
Die deutſche Regierung läßt Erhebungen über die geheimen
Reſaktien, welche der ungariſche Handelsminiſter Baroß entgegen
der Berner Konvention und dem deutſchen Handelsvertrage gewährt
hat. pflegen und es wird ſodann eine diplomatiſche Intervention
erfolgen.
Die Neue Freie Preſſe' ſchließt aus der Darſtellung des
offiziellen ungariſchen BlattesNemzet, daß noch geheime Refaktien=
verträge
in Ungarn beſtehen. Das Blatt ſtellt feſt, daß dies im
Widerſpruch ſtehe zur Beener Frachtverkehrkonvention und eine
etwaige ausſchließliche Begünſtigung für Braunkohlentransporte der
Salgotarianer Kohlenbergbaugeſellſchaft bildeten eine Verletzung des
Artikels 15 des Handelsvertrages mit Deutſchland.
Der Bericht des Zollausſchuſſes über die Tarifverträge geht,
wie aus Wien vom 4. gemeldet wird, demnächſt den Abgeordneten
zu. Die Vlenardebatte beginnt beſtimmt am 11. Januar. Der
Bericht befürwortet die Annahme der Verträge aus politiſchen
Gründen.
Frankreich. Der Kultusminiſter verfügte, daß dem Biſchof
von Carcaſſone, der ſich ohne miniſterielle Erlaubnis nach Ron
begeben hat, ein der Dauer ſeiner Abweſenheit von der Diözeſe ent=
ſprechender
Gehaltsteil einbehalten werde.
Wie verlautet, verlangte der Miniſter des Auswärtigen, Ribot,
in einer an die bulgariſche Regierung gerichteten Note die Zurück=
nahme
der Ausweiſung Chadournes, indem er gleichzeitig erklärte,
er werde, wenn Bulgarien von der Pforte zur Gewährung der
geforderten Genugthuung nicht verpflichtet werden ſollte, die Inter=
vention
der Berliner Signatarmächte anrufen.
In Paris am 4. eingegangene Meldungen aus Sofia beſagen,
der bulgariſche Miniſter Grekoff hätte dem türkiſchen Kommiſſar in

Sofia ein Memorandum überreicht, in welchem betont werde, daß
die Verträge Bulgarien das Ausweiſungsrecht verliehen hätten.
Bulgarien habe demnach weder die beſtehenden Verträge noch die
Kapitulationen verletzt.
Belgien. Der König iſt von ſeinem Influenzaanfall faſt voll=
ſtändig
wieder hergeſtellt.
Bei dem Neujahrsempfang antwortete der König auf die An=
ſprache
des Kammerpräſidenten, Belgien habe ſeit ſeinem Beſtehen
das ſeltene Glück gehabt, ſich ſelbſt zu regieren, ohne jemals eine
Intervention ſeiner Nachbarn zu provozieren. Belgien verdanke
dieſe günſtige Lage ſeiner weiſen Verfaſſung. Er erkenne an, daß
die Notwendigkeit einer Ausdehnung des Stimmrechts ſich gebiete=
riſch
geltend mache; er halte auch dafür. daß man mehrere Artikel
der Verfaſſung einer Reviſion unterwerfen müſſe. Der König be=
tonte
endlich, daß neben den politiſchen Reformen auch dringliche
wirtſchaftliche Reformen vorzunehmen ſeien, und daß man ſich ernſt=
lich
damit beſchäftigen müſſe.
Die Kongoakte wurde von allen Mächten, außer von Portugal,
angenommen. Der Beitritt Vortugals wird bis zum 5. Januar
erwartet.
Italien. Der Miniſterrat beſchloß die Begnadigung ſämt=
licher
bei dem Putſch am 1. Mai verhafteten Anarchiſten.
Die von der italieniſchen Regierung für die Vertragsverhand=
lungen
mit der Schweiz ernannten Delegierten ſind am 3. d. nach
Bern abgereiſt. Die Verhandlungen ſind langwierig, da die Schweiz
hinſichtlich der italieniſchen Landesprodukte hohe Forderungen ſtellt,
doch wird ein Einvernehmen ſicher erzielt.
Vortugal. In der Thronrede für die Eröffnung der Kortes
wurden die ausgezeichneten Beziehungen zu allen Mächten kon=
ſtatiert
und hinſichtlich der Frage der Handelsverträge bemerkt,
Vortugal werde kein Zugeſtändnis machen, ohne gleichwertige Ver=
günſtigungen
zu erhalten. Es würden Maßnahmen getroffen wer=
den
, um die Finanzverhältniſſe des Staates zu ordnen.
Rußland. Die Now. Wremja, bringen noch nachträalich
ſolgende Mitteilung über den Sturz des türkiſchen Miniſter=
präſidenten
Kiamil Paſcha: Es erweiſt ſich, daß Europa jüngſt
unmittelbar vor dem Ausbruch eines allgemeinen Krieges ſtand und
daß nur dank dem perſönlichen Eingreifen des Sultans das Ge=
witter
vorüberzog. Kiamil ſchlug nämlich den unter ſeinem Vorſitz
verſammelten Miniſtern vor, beim Sultan die Anerkennung der
Legalität Ferdinands von Bulgarien zu beantragen, um dadurch
der bulgariſchen Frage ihre Gefahr für die Türkei zu nehmen.
Der bei der Konferenz anweſende Kriegsminiſter Osman Paſcha
widerſprach und wies dem Miniſterium nach, wie völlig unvor=
bereitet
die Türkei ſei, um eine Maßregel zu ergreifen, die 31
einem Zuſammenſtoß mit Rußland führen könne. Kiamil zeigte in
ſeiner Erwiderung auf Osman Paſcha ſeinen Kollegen eine ſchrift=
liche
Erklärung des engliſchen Botſchafters in Konſtantinopel vor,
in welchem derſelbe ſich verpflichtete, alle türkiſchen Küſten zu
ſchützen, dazu ein Fetwa des Scheich il Jslam, welches die Zuſtim=
mung
des Oberhauptes der muhammedaniſchen Kirche zu dieſe=
Kombination enthielt. Osman Paſcha erklärte das alles für
Verrat, ſtattete dem Sullan Bericht ab und Kiamil ſtürzte in
einer Nacht."
Die deutſchen Koloniſten der Wolgagegend wandern maſſenhaft
aus. Ueber Orel und Hamburg genen ſie nach Südamerika. Die
andauernden Mißernten der letzten Jahre haben ihren mühſam er
worbenen Wohlſtand vernichtet. Um völliger Verarmung, ja, dem
Verhungern zu entgehen, ziehen ſie davon. - Im Jahre 1390 hat
ſich allein das Waldareal, welches der Verwaltung des Domänen=
miniſters
unterſtellt iſt, um 62296 Deſſätinen vermindert. Wie es
heißt, ſteht der Erlaß von Strafbeſtimmungen gegen übergroße Ab=
holzung
der Wälder bevor. Dieſer Raubbau iſt eine der elemen
tarſten Urſachen der Notſtände, weil dadurch das Klima ſich ſo
verändert. hat.
Rumänien. Der König und der Thronfolger begeben ſich
am 3. zu vierzehntägigem Beſuche der Königin nach Vallanza.
Bulgarien. Die Regierung bereitet eine Denkſchrift über
die Ausweiſung Chadournes vor, welche die Thatſache darlegt
und erweiſt, daß die getroffenen Maßregeln durchaus notwendig
waren.
Türkei. Der bulgariſche Agent in Konſtantinopel, Dr. Wulko=
witſch
, wurde am Samstag vom Großvezier empfangen, wobei

[ ][  ][ ]

Beilage zu Nr. 3 des Darmſtädter Tagblatt: vom 5. Januar 1852.

letzterer ihm den Vermittelungs=Vorſchlag zur Regelung des fran=
zöſiſch
=bulgariſchen Zwiſchenfalles überreichte. Wulkowitſch reiſte
ſofort nach Sofia ab, um den Vorſchlag der bulgariſchen Regierung
zu unterbreiten.
Wie der Tariku meldet, ſuchte die Pforte durch die Berliner
Botſchaft beim Kaiſer um Erſatz für den Major Steffen nach.
Chile. Nach einer Meldung aus Santiago hätte der Premier=
miniſter
von Chile erklärt, das Programm des Kabinetts werde
ſein, die Reorganiſierung des Landes unter Mitwirkung aller poli=
tiſchen
Parteien herbeizuführen. Der Finanzminiſter beaünſtige die
allmähliche Rückkehr zur Cirkulation geprägten Metallgeldes auf
der Baſis der Goldwährung.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 5. Januar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 20. Dez.
dem evangeliſchen Pfarrer Ludwig Köhler zu Heidelbach aus An=
laß
ſeines 50jährigen Dienſtiubiläums das Ritterkreuz L. Klaſſe
des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen verliehen.
Samstag nachmittag 5 Uhr fand im Weißen Saale des
Großh. Schloſſes die Neujahrs=Galatafel ſtatt. Se. Königl.
Hoheit der Großherzog, Se. Königl. Hoh. der Erbgroßherzog,
Ihre Großh. Hoheit Prinzeſſin Alix, Se. Großh. Hoheit Prinz
Heinrich nahmen daran teil. Einladungen hatten angenommen
der königlich vreußiſche Geſandte Frhr. v. Vleſſen, der k. k. öſter=
reichiſch
=üngariſche außerordentliche Geſandte und bevollmächtigte
Miniſter Okolicſanyi von Okolicſna, der königlich großbritanniſche
Geſchäftsträger Hon. Naſſau=Jocelyn, ſowie die Spitzen der Civil=
und Militärbehörden. Im ganzen waren 75 Gedecke aufgelegt.
Die Kapelle des 1. Großh. Inf.=Regts. Nr. 115 konzertierte während
der Tafel.
D. 8t0.)
Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog ſind Sonntag
abend nach Potsdam zurückgereiſt und Montag früh wohlbehalten
daſelbſt eingetroffen.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 2 enthält: Bekannt=
machung
, die Erſtreckung der Verſicherungspflicht nach dem Invali=
ditäts
= und Altersverſicherungsgeſetze auf die Hausgewerbetreibenden
der Tabakfabrikation betr.
Spielplan des Großh. Hoftheaters. Donnerstag,
7. Januar: Die Walkürer. Freitag, 8. Die berühmte Frau-
Sonntag, 10.: Der Barbier von Sevilla=, Cavalleria rusticanat.
Dienstag, 12.. Die Großſtadtluft, Schwank in 4 Akten von Blumen=
thal
und Kadelburg, neu.
Der verlorene Sohn, Schauſpiel ohne Worte in 3 Akten
von Michel Carré, Muſik von Andre Wormſer,
ſo betitelt ſih
die Pantomime, welche überall ſo großartigen Erfolg fand und in
Naris allein über 300 Aufführungen erlebt haben ſoll. Auch wir
den demnächſt Gelegenheit haben, dieſes Werk hier kennen zu
lernen, indem das Wiener Enſemble, welches dasſelbe aufführt, noch
in dieſem Monat zweimal an unſerem Hoftheater auftreten wird.
Die Darſtellungen finden im Abonnement ſtatt.
Im Großherzogl. Hoftheater ſind die Proben zu
Mangolds Tanhäuſer' in vollem Gange; die erſte Auf=
führung
iſt auf Sonntag, den 17. Januar, feſtgeſetzt. Die melo=
diöſe
Oper wird, um Verwechſelungen mit Wagners gleichnamigem
Werke vorzubeugen, unter dem Titel Der getreue Eckhard in
Szene gehen. Im Schauſpiel ſteht für den 26. Januar eine inter=
eſſante
Novität, Fitgers Hexe, in Ausſicht, in der Fräulein Cramer
die Hauptrolle ſpielen wird.
(D. 3.)
Die am Donnerstag, den 7. Januar, nachmittags präzis
3 Uhr ſtattfindende Stadtverordneten=Verſammlung
hat folgende Tagesordnung: 1) Mitteilungen. 2) Bildung einer
Kommiſſion zur Vorberatung der Wahl eines neuen Bürgermeiſters.
3) Beſchaff ung von Pflaſtermaterial. 4) Ortsbauſtatut, ins beſondere
Faſſung des 8 6. 5) Erweiterung der Hydranten=Anlage ꝛc. im
Saalbau. 6) Ergänzungswahl der Mitglieder der Armenverwaltung,
der Bezirksvorſteher und Armenpfleger. 7) Geſuch, Aufſtellung
nutomatiſcher Stühle in den Anlagen betreffend.
Während ſeither bei den Wahlen der Vorſtände der hier
beſtandenen Ortskrankenkaſſen die Beteiligung ſeitens der In=
tereſſenten
gewöhnlich eine ſehr ſchwache zu ſein pflegte, hat die
geſtrige erſte Wahlhandlung für die nunmehrige gemeinſame
Ortskrankenkaſſe eine ganz unerwartet große Anzahl von
Wahlberechtigten an die Wahlurne geführt. Nachdem das Statut
der gemeinſamen Oet=krankenkaſſe, welche die ſeither in den jetzt
aufgelöſten Einzelnkaſſen für Nahrungsmittelgewerbe, Bauhand=
werker
, Fabrikarbeiter, Holzarbeiter, Metallarbeiter, Bekleidungs=
gewerbe
und verſchiedene Gewerbe und in der gleichfalls aufge=
löſt
en ſtädtiſchen Betriebskrankenkaſſe verſicherten Arbeiter umfaßt,
die höhere Genehmigung gefunden, iſt jetzt der geſetzlich vorge=
ſchriebene
Kaſſevorſtand zu wählen. Dies geſchieht im vorliegenden
Folle durch eine Generalverſammlung, zu welcher die Arbeitnehmer
56, die Arbeitgeber 28 Vertreter abzuſenden haben. In der geſtern
in der Heit von 10 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags im

Stadthaus vorgenommenen Wahl von 56 Arbeitnehmern haben nn
etwa 800 Arbeiter abgeſtimmt; der Zudrang war wahrend dieſer Geit
dauernd ſo ſtark, daß Treppen und Gänge zu dem Wahboftt mit ol=
ſtimmungsberechtigten
Arbeitern und Arbeiterinnen dichl baſoht ionron.
Wie wir hören, iſt einem von der ſozialdemokratiſchen ParſiUichtunß
aufgeſtellten Wahlzettel mit 474 Stimmen der Siey zugefalier,
während es der gegenübergeſtellte Zettel nur zu 313 -immm
brachte.
In der nächſten Mittwoch im Ritſert'ſchen Saaie ſtat=
findenden
Verſammlung wird, wie wir vernehmen, der Reich= tags=
abgeordnete
Dr. Oſann auch die neuen Handelsvertrüge einer
eingehenden Beſprechung unterziehen.
In der erſten Neujahrswoche werden ſeit Jahrzehuſen auf
Anregung der internationalen evangeliſchen Allianz in clen Ländern
der Chriſtenheit beſondere Gebetsverſammlungen abzohalten.
Auch hier finden ſolche in dieſer Woche ſtatt: Im Saait zer Ge=
meinſchaft
Arheilgerſtraße 25 allabendlich; außerdem von ſoten der
Stadtmiſſion unter Leitung ihres Inſpektors, Herrn Pfarver Wanner,
am Dienstag und Freitag von 5-6 Uhr Heinrichſirahe G. Unter
Leitung des Stadtmiſſionar Claſen am Mittwoch 8½, Uhr und
Donnerstag 8½ Uhr im Saale Alexanderſtraße 18. Federmann
iſt freundlichſt dazu eingeladen. Näheres ſiehe im Inſerat.
Die Wochenmärkte der letzten Woche waren weniger
gut beſucht, was ſich ebenſo durch die vorhergegangenen Feiertage,
wie durch die Jahreszeit an ſich erklären läßt. Butter iſt im Preiſe=
um
weniges weiter herabgegangen und koſtet p. ¹ K6. im Klein=
verkauf
110 bis 115 M., in größeren Partien 1,- bis 105 M.
Im übrigen notieren wir an Durchſchnittspreiſen: Landeier und
Italiener p. St. 8-9 Pf., p. Hdt. 850 M. Bahriſch=8 P.,
bezw. 660 M., Kalkeier 6- Pf., bezw. 6 M. Handkäſe p. St.
4-10 Pf., Schmierkäſe p. ½ Ltr. 12-14 Pf., Kartoffeln, weiß=
gelbe
. Chili, Chardon und ähnliche Sorten p. Kumpf (10 Ltr.)
50-55 Pf., Seeländer 5560, Aepfel, Schafnaſen p. Kumpf10 Pf.,
v. St.
3 Pf., graue Reinetten p. St. 2-5 Pf., Goldreinetten
p. St. 3-6 Pf., Kohläpfel p. St. 2-5 Pf., p. Kumpf 1,10-1,0 M.,
Birnen, Dorbirnen p. Kumpf 70 Pf., Katzenköpfe 8b Pf., Grau=
birnen
90 Pf. bis 1- M. Nüſſe p. Hdt. 35-4 Pf., Rettige p.
St. 5-8 Pf., Weißkraut p. St. 10-15 Pf., Rotkraut p. 2t. 10 bis
20 Pf. Blumenkohl p. St. 15-50 Pf., Schwarzwurz y.. 59.
25 Pf., Wirſing p. St. 8-8 Pf., Roſenkohl p. Portion A-d5 3½,
Kohlrabi p. Ct. 2-3 Pf. Roterüben p. St. 2-5 I., Geib= p. St. 1 Pf., Weitzerüben p. St. 1 Pf., Zwiehels, 7oche,
p. ½ Kg. 6-7 Pf., p. Ctr. 7 M., Endivienſalat p. St. 8 Pf.,
Feldſalat v. Portion 15-30 Pf., Sellerie p. St. 5.13 J., Piver=
rettig
p. St. 7-15 Pf., p. 100 St. 10-12 M., Kaſtanien b. ½79.
16 Pf., Weißfiſche p. ½ Kg. 25-30 Pf., Hechte p. dr. 30 Pf.,
Breſem p. ½ Kg. 40-50 Pf., Rehziemer p. St. C-l; M., Reh=
keule
p. St. 4-8 M. Rehbug p. St. 2-¾ M., Rehrugout p. 39.
40- 50 Pf., Haſen v. St. 3-4 M. Gänſe p. St. L-o M., p. besg.
70 Pf., Enten p. St. 2-3 M. Hahnen p. St. 2-3 M., Kepaunen
p. St. 3-7 M., Suppenhühner p. St. 1-2 M., Lanben p. St.
40-60 Pf.
DN. Die Darmſtädter Narrhalla (Zug=Verein) wit; auch
im laufenden Jahre zu ihren Karneval=Feſtlichkeiten eins Fußh n gh=
Zeitung erſcheinen laſſen und nimmt litterariſche Belthuge fir
dieſelbe, die auf Verlangen honoriert werden, durch ien L- mchriſt=
führer
, Herrn M. Lange lin Firma: G. Neidlitger, istuſ cdidiss-
ſtraße
24) gern entgegen. Die große Beliebtheit, Leroi Mieſe
Zeitung im vorigen Jahre erfreute, wird ihr auch heie- een recſt
zahlreichen Leſerkreis verſchaffen, zumal unter der chrithehs;
des närriſchen Geſamt=Miniſteriums; nur Vorzüglih; j
warten iſt.
Das Sonntag abend im Saalbau ſtattgefundeno usi
verlaufene Konzert des Herrn Hofopernſängers Frd. Wplo½
der Geſchwiſter Hammerl hatte eine ſehr lückenhaſie Beſehh-
Saales aufzuweiſen, was um ſo bedauerlicher, do Bie Peessh
des Enſembles in der That einen beſſeren Zuſpruch verdient hestes.
Die zahlreichen Gaben des Herrn Worms, welcher ider N. 0
klingendes und ausgiebiges Organ verfügt, erfreuten ſewoß Durch
ihre vorzügliche Wiedergabe als durch den humoraober zshalt;
dem lebhaft applaudierenden Publikum kam der geſchegt; C unger
durch einige Zugaben in freundlichſter Weiſe entgegen. us Ge-
ſchwiſter
=Trio, von welchem Frl. Mina Hammerl ob ihher ſympa-
thiſchen
Stimme beſondere Hervorhebung verdient, Prachte nehrere
komiſche Piecen zu Gehör, von denen u. a. ein 8aßen=Buetts und
die Mikado=Parodie: die Zuhörer ſehr animierte und zu ſebhaften
Beiſall hinriß. Wohl alle Anweſenden werden das Kennzert miit
dem Gefühl vollſter Befriedigung verlaſſen haben.
4jo Obligationen der Königlich Portügieſi=
ſchen
Eiſenbahn=Geſellſchaft von 1886. "s ½
tungen bringen die Nachricht, daß die Bank für Hundel uno Gelder des Portugieſiſchen Staates mit Arreſt berogt hahe.
Dieſe Mitteilung iſt nicht richtig und beruht wahrſchelich auf
Verwechslung mit einer anderen ähnlichen Maßr=el, welche die
genannte Bank zu Gunſten der Inhaber der ¼ Obligationen

[ ][  ]

38
Mr.
der Königlich Portugieſiſchen Eiſenbahn=Geſellſchaft vom Jahre
1886 ergriffen hat, jedoch, ohne die Intereſſen der Obligationen=
inhaber
zu ſchädigen, 3. 8. noch nicht publizieren kann.
¼. Mainz. 3. Jan. Der Rhein iſt während der verfloſſenen
Nacht und den heutigen Taa über noch immerfort geſtiegen. In
den letzten 20 Stunden beträgt die Zunahme etwa 18 Centimeter.
Während der Nacht bis zu dem Vormittag trat das Steigen noch
ziemlich raſch ein, wogegen in den Nachmittagsſtunden das Wachſen
nur ſehr unmerklich war. Die letzten von den Waſſerbauämtern
hier eingetroffenen offiziellen Nachrichten lauten im allgemeinen
günſtig und melden vom Oberrhein, Maxau und Neckar Stillſtand
und langſames Fallen. Der Main dagegen bringt noch ſteigendes
Waſſer und ſind die Ufer an der Mündung bereits in der Höhe
von einem Meter überſchwemmt.
Frankfurt, 4. Jan. Repertoir=Entwurf. Opernhaus:
Dienstag, 5. Jan., 3½ Uhr:Aſchenbrödel= ermäßigte Preiſe; abends
7 Uhr: Johann von Varis=, hierauf Coppelia;. Mittwoch, 6.
8½ Uhr: Aſchenbrödel; ermäßigte Preiſe; abends 7 Uhr: Lakme',
außer Abonnement, große Preiſe. Dynnerstag. 7., 3½ Uhr: Aſchen=
brödel
; ermäßigte Preiſe; abends 1 Uhr: Die luſtigen Weiber.
Samstag, 9., 3½ Uhr: Aſchenbrödel=, ermäßiate Preiſe; abends
1 Uhr: Hochzeit des Figarov. Sonntag. 10., 3½ Uhr: Aſchen=
brödel
; ermäßigte Preiſe; abends 7 Uhr: Johann von Paris=
hierauf
Covpelia Montäg. 11., 3½ Uhr: Aſchenbrödel' ermäßigte
Preiſe. - Schauſpielhaus: Dienstag, 5. Jan.: Die Sklavin
Mittwoch. 6.: Die Journaliſten'. Freitag. 8.. Richard III.1 Sams=
tag
. 9. Die Sklavin'. Sonntag, 10., 3½ Uhr: Die Ehres; abends
7 Uhr: Krieg im Friedens. Montag, 11.: Die Sklavin'.
8t. Frankfurt, 4. Januar. Unſere diesmalige Karnevals=
ſaiſon
nimmt Samstag den 16. d. M. mit einem großen Masken=
ball
ihren Anfang, welchen unſer früherer Ballettmeiſter, Herr
Ambrogio. in ſämtlichen Räumen des Konzerthauſes der Neuen
Börſe veranſtaltet.
Worms. Am 2. Januar hatte der Rhein hier den höchſten
Standſeitder großen Ueberſchwemmung im Winter
188182 erreicht und noch immer wuchs er ſtündlich um einige
Centimeter. Der Fluß war allenthalben aus den Ufern getreten,
von der Rheinbrücke aus geſehen, glich er oberhalb und unterhalb
der Stadt einem großen See. Die Keller der dem Rheine zunächſt
liegenden Häuſer waren alle mit Waſſer angefüllt. Große Ver=
heerung
hat das Hochwaſſer im Gebiet des neuen Hafens angerichtet.
Am 3. trat Stillſtand ein und am 4. begann ein langſames Fallen
des Waſſers. Von Mainz wird gleiches berichtet.
Dresden, 3. Januar. In dem Beſinden des Prinzen Georg
iſt eine leichte Beſſerung eingetreten und ſteht zu hoffen, daß die
Lebensgefahr beſeitigt iſt.
Berlin, 4. Jan. Nach dem =Kleinen Journal' hätte Stabs=
arzt
Pfeiffer, der Schwiegerſohn von Prof. Koch, den Influenza=
baciilus
entdeckt.
Hamburg, 8. Januar. Major v. Wißmann hat hierher
telegraphiert, daß er entſchloſſen ſei, den Dampfer zum Viktoria=
Nyanza zu bringen und im Juni von der Küſte aufzubrechen gedenke.
Bremen, 3. Januar. Der heute vormittag 10 Uhr hier fällige
Verſonenzug von Wilhelmshaven ſtieß bei Wüſting mit einer von
Hude kommenden Maſchine zuſammen, welche fahrplanmäßig
bei Reiherholz kreuzen ſollte. Der Führer hatte das Halte=Signal
nicht beachtet, die Kreuzungsſtation durchfahren und war dem von
Wüſting abgegangenen Verſonenzuge entgegengefahren. Führer und
Heizer der Maſchine ſind tot, Führer, Heizer, Vackmeiſter und
Zugführer des Perſonenzuges verwundet; die Paſſagiere blieben
unverletzt.
Kiel. 8. Januar. Die Kreuzerkorvette Prinzeß Wilhelm
ging nach Kamerun in See.
Peſt, 2. Januar. Die Direktion und der Aufſichtsrat der
Peſter Erſten Vaterländiſchen Sparkaſſe ſtellten das Fehlen eines
Barbetrages von 60000 Gulden aus der Manipulationskaſſe, ſowie
einen Abaang von Renten=Obligationen im Betrage ton nominell
einer Million Gulden feſt, welche von dem Hauptkaſſierer
Piufſich unterſchlagen worden ſind. Der Unterſchlager hat
ſich entleibt.
Belgrad, 3. Jan. Die hieſige Polizei verhaftete geſtern
den ſteckbrieflich verfolgten Beamten des Düſſeldorfer Bank=
vereins
Kreutzer.
Antwerpen, 2. Januar. Bei Beſprechung der Dyhnamit=
Exploſion auf dem Schiffe Vilote hat der Stadtrat Gittens
folgende ſchier unglaubliche Mitteilung gemacht: Ein hieſiges
Haus hatte vor wenigen Wochen in ſeinem Laaer 600 Kiſten
Dynamit, davon 6 im Hausgange: ein Fußtritt, und halb
Antwerpen floa in die Luft.; Herr Gittens nannte den Namen
des Hauſes nicht, um der gerichtlichen Unterſuchung nicht vorzu=
greifen
In der Stadt herrſcht furchtbare Aufregung über dieſe
Mitteilung.
Stockholm, 3. Januar. In voriger Woche kamen 15000
Grippeerkrankungen zur Anmeldung; erkrankt ſind außer
dem König die Miniſter Valmſtierna, Oeſtergreen und v. Otter.

Warſchau, 2. Jan. In der hieſigen Garniſon iſt der Fleck=
typhus
ausgebrochen; er ſoll durch Militär aus den notleidenden
Gouvernements eingeſchleppt ſein.
Petersburg, 1. Jan. In der Stadtverordnetenver=
ſammlung
teilte das Stadthaupt mit. die Mitglieder des Stadt=
amtes
hätten 100000 Rubel zur Deckung des Verluſtes bei dem
Einkaufe von Mehl durch Vermittelung eines Libauer Kom=
miſſionärs
eingezahlt. Es heißt, der Kommiſſionär ſei von dem
Unterſuchungsrichter in Haft genommen worden. Die Verſammlung
wählte eine Kommiſſion von 12 Mitgliedern behufs Unterſuchung
der Angelegenheit.
Rio de Janciro, l. Januar. Das gelbe Fieber wütet in
Santos mit ſolcher Heftiakeit, daß der dortige britiſche Konſul
eine eigene Depeſche darüber an Lord Salisburg gerichtet hat. Es
giebt in Santos eine Menge mittelloſer Engländer. Der Konſul
ſagt in ſeinem Bericht, daß nicht nur das gelbe Fieber, ſondern
auch die Vocken in Santos ausgebrochen ſind. 18 Seekapitäne ſind
in Santos ſeit Ende Auguſt am gelben Fieber geſtorben. Auf
einigen Schiffen iſt die ganze Beſatzung von der Epidemie hinweg=
gerafft
worden. Vor einigen Tagen ſtarben 7 Matroſen auf offener
Straße und im Hoſpital gab es 22 neue Fälle, faſt alle von
Matroſen und Einwanderern. Faſt zwei Drittel der Fälle verliefen
tödlich. Die ſchlechten ſanitären Zuſtände des Hafens tragen viel
Schuld an der großen Sterblichkeit.

Litterariſches.
Das zehnte Heft von 8ur auten Stunde: iſt als
Weihnachtsheft ausgeſtattet und enthält u. a. einen ſehr hübſch und
farbenprächtia illuſtrierten Aufſatz Allerhand ſüße Geheimniſſe
von Georg Recheis. Zeitgemäßes bringen die Artikel: Das neue
kunſthiſtoriſche Muſeum in Wien, Das Cirkuskarouſſel, Wiener,
Theaterbrief ꝛc. Zu den beiden feſſelnden Romanen -Empor! von
Jda Boy=Ed und Komödianten' von Reinhold Ortmann tritt in
dieſem Hefte eine neue intereſſante Arbeit der beliebten Schrift=
ſtellerin
E. Junker: Eine untergehende Sonne' betitelt. So bietet
das Heft auch nach dieſer Hinſicht einen großen Reichtum dar,
während der illuſtrative Schmuck von künſtleriſcher Vollendung iſt
und zeigt, wie Redaktion und Verlag in dem Beſtreben nicht müde
werden, ihrem Blatte den Platz an der Spitze der deutſchen Fa=
milienblätter
, den es ſich errungen hat, immer mehr zu befeſtigen.
Preis des Vierzehntagsheftes 40 Pfo.

Dankſagung.

(189

Für die vielen Beweiſe der Theilnahme bei dem uns be=
troffenen
Todesfall der
Frau Margarethe Haller Nwe.
ſagen hiermit den herzlichſten Dank
die trauernden Zinterbliebenen.

Dankſagung.

(190

Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme an dem
uns betroffenen Verluſte unſer lieben Mutter, Schwiegermutter
und Großmutter
Frau Eliſe Peter, geb. Fink,
jagen wir Allen unſern herzlichſten Dank.
Geſchwiſter Peter.

Dankſagung.

191

Allen, welche bei dem uns betroffenen, ſchweren Verluſte
ſo herzlichen Antheil nahmen, ſagen wir hiermit unſeren
innigſten Dank.
Darmſtadt, 3. Januar 1892.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Klier, Stadtgärtner.
Tageskalender.
Dienstag, 5. Januar: Monatsverſammlung des deutſchen und öſter=
reichiſchen
Alpenvereins, Sektion Darmſtadt, im oberen Saale
der Stadt Pfungſtadt
Mittwoch, 6. Januar: Vortrag des Herrn Kontre=Admirals v. Werner
in der deutſchen Kolonialgeſellſchaft, Abteilung Darmſtadt, im Hotel
zur Traube
Donnerstag, 7. Januar: Vortraa des Herrn Hofprediger Dr. Braun
im Evangeliſchen Bund, im Saalbau.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.