Darmstädter Tagblatt 1889


29. November 1889

[  ][ ]

H*
RREEEETLLN
GGVIION

Abonnementopreis
Hierteljährlich 1 Mark 50 Pf. mdl.
Wringerlohn. Auswärtz werden von
Allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
Begengenommen zu 1 Mart 50 Pf.
pro Quartal inck. Poſitaufſcheag
0-

152. Jabrgarg.
Mit der Sonntags=Beilage:
gduntittes Uuttthſttuſgvodt.

Inſerate
vodenantrnonnrmthnDammkadt
von de Edit. Rheuſu x. -.
mBeſſungen vn Fetdr Woyer,
Schießhausſtraße !4. wwtz anfir
von ellen Crnonen=Eyedibonen.

Amtliches Organ
für die Belanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

224.

Freitag den 29. November.

1839.

Bekanntmachung.
In unſer Genoſſenſchaftsregiſter wurde
Leute eingetragen:
Die Zuchtgenoſſenſchaft Hahn bei
Pfungſtadt hat ihrer Firma die Be=
zeichnung
mit unbeſchränkter Haft=
pflicht
: beigefügt.
Darmſtadt, 27. November 1889.
Croßherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
[14343
Dr. Weiß.

Bekanntmachung.
Auf unſerer Gemeindeſtube, Friedrichſtraße Nr. 2 dahier, liegt vom 29. d.
Mts. an acht Tage lang zur Einſicht offen:
a) die Rechnung der israelitiſchen Religionsgemeinde dahier für 1888ſ89.
b) das Schulgeldverzeichniß der Religionsſchule für das Winterhalbjahr
1889190.
Darmſtadt, den 21. Rovember 1889.
[4345
Der Vorſtand der israelitiſchen Religionsgemeinde.

Rosinen, Corinthen,
Sultaninen,
Mandeln,
Haselnusskerne,
Citronat, Orangeat.
Alles in ſchönſter, neuer Frucht.
Honig, Syrup,
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H. STAUUEPIU.

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3.50.
Hoisse Glacé-Damon, 2 Knopflänge
1.40.
Weisss Glacé-Damen, 4 Knopflänge
1.80.
Weisse Glacé-Damon, 6 Knopflänge
2.75.
Weisse Elacé-Damon, 8 Knopflänge
3..
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naht
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230
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naht

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2.50.
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240.
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zu allen Preiſen.

2
m

S.
2

E

S
8
2

H. STAULEPIUW.

[4328

[ ][  ][ ]

3368

Nr. 234
Bekanntmachung.
Betreffend: Die regelmäßige Ergänzungswahl zur Stadtverordneten=Verſammlung.
Dienstag den 10. Dezember l. Js., Vormittags von 9 bis 1 Uhr und
Nachmittags von 2 bis 5 Uhr, findet die nach Art. 12 der Städteordnung vorzu=
nehmende
regelmäßige Ergänzungswahl zur Stadtverordneten=Verſammlung ſtatt,
und zwar wird die Wahl von 16 Stadtverordneten der Stadt Darmſtadt vorge=
nommen
werden.
In Gemäßheit des 8 2 des Statuls, betreffend die Wahlen zur Stadtverord=
neten
=Verſammlung der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt vom 1. Juni 1883
und nach Beſchluß der Stadtverordneten=Verſammlung vom 7. d. Mts. werden
5 Wahlbüreaus errichtet und ſind denſelben die Wahlberechtigten nach dem Alphabet
wie ſolgt, zugetheilt:
I. Wahlbüreau.
Im Pädagoggebäude eine Stiege hoch.
Die Wahlberechtigten von A. bis einſchließlich E.
II. Wahlbüreau.
Im Pädagoggebäude eine Stiege hoch.
Die Wahlberechtigten von F. bis einſchließlich J.
III. Wahlbüreau.
Im Kyritz'ſchen Stifts=Gebäude, eine Stiege hoch.
Die Wahlberechtigten von K. bis einſchließlich 0.
IV. Wahlbüreau.
Im Kyritz'ſchen Stifts=Gebäude, eine Stiege hoch.
Die Wahlberechtigten von P. bis einſchließlich Schw.
V. Wahlbüreau.
In der Handwerkerſchule, früher Hufnagel'ſches Haus.
Die Wahlberechtigten von 8er. bis einſchließlich E.
Nach 8 1 des oben erwähnten Statuts bildet die ganze Stadt einſchließlich
der früheren Gemeinde Beſſungen einen Wahlbezirk und haben Erſatzwahlen ſtatt=
zufinden
:
für Herrn Bergſträßer, A., Buchhändler,
Diefenbach, F. J., Weinhändler,
Ganß, J., Rentner,
Harres, L., Ortsgerichis=Vorſteher,

Heß. L., Bierbrauerei=Beſitzer,
Jordis, F., Rentner,

Lehr, H., Schuhmachermeiſter,
Mahr, G., Hofzimmermeiſter,
Merck, W., Fabrikant,
Rückert, K. Architect,
Schneider, M., Ziegelei=Beſitzer (X).
Schödler, E., Rechtsanwalt,



Weber, F., Kaufmann.
Sodann für den zum Beigeordneten ernannten Herrn Lauteſchläger, K. Rent=
ner
, und für die verſtorbenen Herren L. Hauſer, Domänenrath, und G. Karp,
Uhrmacher.
Art. 11, Abſ. 2 der Städteordnung kommt nicht zur Anwendung, indem die
im Amte verbleibenden Stadtverordneten ſämmtlich dem Höchſtbeſteuerten Dritttheil
der Wählbaren angehören.
Alle Stimmberechtigten werden eingeladen, an dem gedachten Termin ſich in
den betreffenden Wahlokalen perſönlich einzufinden und ihre Stimmen abzugeben.
Stimmberechtigt ſind die Ortsbürger ſowie diejenigen Nichtortsbürger, welche ſpäte=
ſtens
bis zum 31. Dezember v. J3. in der vorgeſchriebenen Weiſe bei der Bürger=
meiſterei
erklärt haben, daß ſie ihr Wahlrecht in Anſpruch nehmen.
Zugleich wird darauf aufmerkſam gemacht, daß Diejenigen, welche mit der
Entrichtung des im Auguſt d. J3. fällig geweſenen Ziels ihrer Kommunalſteuer im
Rückſtande ſind, zur Abſtimmung nicht zugelaſſen werden, und daß daher alle Die=
jenigen
, welche bis zum 9. Dezember d. J3. mit der Entrichtung dieſer Steuer im
Rückſtande waren, nur dann zugelaſſen werden können, wenn ſie den Rückſtand noch
bis zur Wahl abführen, und daß ſolches geſchehen, der Wahl=Kommiſſion durch
Vorzeigung der Steuerquittung nachweiſen.
Darmſtadt, den 27. November 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohlh.
[14346

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Nr. 234

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Heuboden.

[ ][  ][ ]

ftr. 234

4

A4
nEEUUUUTTOAUGN

- im Gobrauch

1l.

59. Eilo genügt für 100 Hassen,
feiuster Chocoladet,
Voberall vorrüthig. (35.

Eum Besten der Waisen
ausgehend von dem Alice=Frauenverein, Abteilung für
Waiſenpflege, wird
Samſtag, den 30. November Abends 7 Uhr,
im großen Saale des SA ATBRAUES,
unter gütiger Mitwirkung des Darmſtädter Inſtrumentalvereins
unter Leitung des Herrn Hofmuſikers Petr, der Hofſängerinnen
Frau Stoinmann-Lampe und Fräulein Dietz, des Herrn Hof=
ſängers
Hettstedt, der Herren Hofſchauſpieler Wagner und Sachs,
ſowie des Herrn Hof=Muſikdirektors Keiser, eine muſikaliſch=
decamatoriſch
= theatraliſche Abendunterhaltung ſtattfinden.
Progr a mm:
1) Ouvertüre zur Oper Ladviska=
v
. Cherubini
ausgeführt von dem Iuſtrumentalverein.
2) Arie aus der Oper Traviata!
v. Verdi
geſungen von Fräulein Dietz.
3) Der Tod des Tiberius=
v
. E. Geibel
vorgetragen von Herrn Wagner.
4) Schattentanz; aus der Oper Dinorah=
v
. Meyerbeer
geſungen von Frau Steinmann=Lampe.
5) zwei Orcheſterſtücke:
A. Lied ohne Worte
v. Mendelsſohn
b. Melodie
v. Prinz Heinrich

ausgeführt von dem Juſirumentalverein.
6) Zwei Lieder:
2. Jetzt iſt er hinaus in die weite Welt=
b
. Hochzeit
gelungen von Fraͤulein Zieh.
7) Zwei Lieder:
a. Mit vierzig Jahren
b. Die Sommernacht
geſungen von Herrn Hettſiedt.
8) Zwei Lieder:
a. Wie berührt mich wunderſam'
b. Geheimniß;
geſungen von Frau Steinmanu=Lampe.
9) Im ſchwarzen Frack= Soloſene
dargeſtellt von Herrn Sachs.
1 3
10) Loin du bal' Intermezo
ausgeführt von dem Inſtrumentalverein.

v. Preußen Königl. Hoheit

v. Riedel
v. Moniuszko

v. Brahms
v. Henſchel

v. Bendel
v. Zöllner

v. L. Herhold
v. Erneſt Gillet

Nach der Auffihrung iſt im Gartenſale ein Büffet eroͤffnet, wobei eine
Militürkapelle concerlieren wird.
Preiſe der Plütze: Sperrſitz drei Mark; numerirter Saalplatz zwei Mark; nicht
numerirter Platz im Saal, auf Eſtrade und Gallerie eine
Mark fünfzig Pfennige; Vorſaal eine Mark.
Billes ſind in der Buchhandlung des Herrn A. Bergſträßer und Abends an
der Kaſſe zu haben; ebenſo die Programme.
[14206

Txtra Schwere feist.
AAdhun
per Stück M. 3.30, kleinere vuf
M. 2.50 bis 3.-.
ReAwild
villigſt bei
[143
H. Röhrſch,
gegenüber der kath. Kirche
k.
Enhalleh:
Ein großer grauer Bern=
hardiner
=Hund mit weißen
Abzeichen auf dem Kopfe,
ſowie weißen Pfoten, auf den
Namen Bröckel hörend, iſt
entlaufen. Vor Ankauf wird
gewarnt. Abzugeben gegen
gute Belohnung bei Fritz
Mahr, Mauerſtr. 9. 14357

Emtlaufem
eine gelbe Hündin, auf den Nan-
Blankau hörend; Hühnerhund; Hunse
marke Nr. 6614. Wahrſcheinlich nu=
Eberſtadt zu gelaufen. Dem Ueberbring
gute Belohnung Wilhelmſtr. 28. 142:

Wohnungs-Cesuoh.

Ein junges Ehepaar ſucht eine
Wohnung von 3-4 Zimmern mit
Zubehör per Mitte Januar.
Offerten unter E. R. L. 1868
[14358
an die Expedition.

einige Kunden

8 Waſchen angenommen

Gro=

Ochſengaſſe 30 im Geſchirrladen. 1149=

üiſche z. Waſchen u. Bügeln f.
3 Herren wird angen. Langgaſſe

[ ][  ][ ]

373

ſebeusverſicherungs- und
Bankſonds 77 Millionen Mark.

Nr. 234

Erſparniß. Bank in Stuttgart.
Verſicherungsſtand 306 Millionen Mark.

Die ſchönſte Weihnachts-Gabe iſt die, durch welche die Sorge für die Seinen über das
Leben hinaus mittelſt Verſicherung des Lebens bethätigt wird.
Anträge nehmen die bekannten Agenten entgegen.
In Darmstadt: Generalagent Philipp Sohneider, Schwanenſtraße und
L. Oppenheimer, Gartenſtraße 20.
[4362
In Pfungstadt: S. Theiss, Eberſtüdter Straße 65.

Hanzfraurn Nerrin.

Im Dezember iſt das Verkaufslocal jeden Mittwoch und
[14364
Samstag auch Nachmittags von 3-6 Uhr geöffnet.

Ta
Eine tüchtige Köchin,
ie ſelbſtſtändig die beſſere Küche beſorgt,
ſlwas Hausarbeit übernimmt und gute
Zeugniſſe hat, auf Weihnachten geſucht.
Näher. in der Exped.
14365) Ein reinliches, treues Mäd=

Hhen geſucht. Näheres Expedition.

Ein braver einfacher Diener
ſmf Weihnachten geſucht.
Näheres Expedition d. Bl. (14366

14287) Zwei Mädchen, welche kochen
oͤnnen, und 10 Hausmädchen werden

Eſucht bei Steul, Kiesſtraße 31.

59
Au EAA
zum Backen
per Pfund 15 Pfg
Süße Monnickendamer
V0
B1G0bUtAIhe,
10 Stück 60 Pfg.
Prioche Lehohlſische
billigſt empfiehlt
[1436:
Emanuel Fuld.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 29. November.
5. Vorſtellung in der 4. Abonnementsabteilung.
Rote Karten gültig.)
Kabale und Liebe.
Bürgerliches Trauerſpiel in 5 Akten von
Schiller.
Präſident von Walter
Herr Dalmonico.
Ferdinand, ſ. Sohn, Major Herr Hacker.
Hofmarſchall von Kalb Herr Knispel.
Lady Milford
Frl. Berl.
Wurm. Hausſekretär de=
Herr Waaner
Präſidenten
Miller, Stadtmuſikant. Herr Werner.
Deſſen Frau
Frau Eali.
Louiſe, deſſen Tochter
Sophie, Kammermädchen
der Lady
Frl. Bernhard.
Kammerdiener des Fürſten Herr Mickler.
Kammerdiener d. Präſidenten Herr Klotz.
Herr Hartig.
Diener der Lady:
44 Louiſe. Fräul. Proß, von Wiesbaden,
als Gaſt.
Anfang 17 Uhr. Ende nach ¼10 Uhr.

Sonntag. 1. Dezember.
6. Vorſtellung i. d. 4. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Der Prophet.

Volltiſche Ueberſicht.
Zeutſches Reich. Der Kaiſer hat ſich am 27. vormittags mit
Extrazug nach Pleß begeben.
Staatsminiſter v. Bötticher hat ſich dem Vernehmen nach am
C. zum Reichskanzler nach Friedrichsruh begeben.
Im Reichstag wurde am 27. der Antrag Richter, betr. Ein=
ſellung
kolonialer Lokaletats in den Reichsetat, auf Antrag des
hülba. C. Bennigſen der Budgetkommiſſion überwieſen, nachdem der

Cchatzſekretär v. Maltzahn ſich dagegen erklärt hatte. Richter be=

nhuptete die Haupteinfuhr in das Togogebiet ſeien Branntwein und
3Munition, dort ſei ein Schlupfwinkel des Schmuagels und des

ſ Eklavenhandels. Bundeskommiſſar Krauel widerlegte dieſe Be=
hauptungen
, die lediglich dazu beſtimmt ſeien, die deutſchen Kolonien
juls werklos hinzuſtellen. Abg. Woermann führt aus. der reelle
kundel der deutſchen Plätze mit Weſtafrika ſei in beſter Entwicke=
glung
. Der Handel dorthin habe eine große Zukunft. Der Titel
oo wird ſchließlich bewilligt.
Am 24. iſt eine 2000 Mann ſtarke Karawane unter Führung
Laron v. Gravenreuths von Bagamoyo aufgebrochen, um Stanley
und Emin Paſcha Lebensmittel, ſowie anderen Bedarf zuzuführen.
Aie Karawane des Newyork Herold; hat ſich der deutſchen an=
Loſſchloſſen. Es verlautet, Stanley ſei nur noch 8 Tagemärſche
liun Bagamoho entfernt. Major Wißmann ſelbſt war bei der Ab=
räſe
der Karawane zugegen. Weiter wird aus London gemeldet
des Privatbriefe aus Damaraland in Kapſtadt eingetroffen ſeien,
vnach Hauptmann v. François die Effekten des Engländers Levis
Wüſſchlagnahmen ließ. Die Deutſchen ſollen danach Verſtärkungen
envarten.
Schweiz. Der Nationalrat beſchloß am 27. nach zweitägigen
2xbatte mit 77 gegen 50 Stimmen, gegenüber der Forderung der
lechten und des Centrums, Nationalratswahlkreiſe mit höchſtens

daei Vertretern zu ſchaffen, wodurch die genannten Varteien einige
Lütze zu gewinnen hoffen, grundſätzlich an der bisherigen Einteilung

Uhne Feſtſetzung der Maximalzahl von Vertretern eines Kreiſes feſt
zichalten.

deſterreich=Angarn. Im ungariſchen Abgeordnetenhauſe kam
6 am 27. bei der Bubgetberatung wiederholt zu den lärmendſten
Scenen. Des Miniſterpräſidenten Tisza Erwiderungen gegen einen

oppoſitionellen Redner wurden wiederholt unterbrochen und ſchließ=
lich
vollſtändig verhindert. Jranhi und Ugron griffen Tisza in den
heftigſten Ausdrücken an und zogen ſich drei Orönungsrufe zu.
England. Da über die Lage in Braſilien die beunruhigendſten
Gerüchte umlaufen, wurden zwei weitere engliſche Kriegsſchiffe nach
Rio de Janeiro beordert.
Stanley wird erſt Ende Januar in London erwartet. Er ſoll
definitiv in die Dienſte der engliſchen oſtafrikaniſchen Geſellſchaft
getreten ſein und werde vor ſeiner Abreiſe nach England ſchon nach
Mombas gehen, um dem Direktor Mackenzie bei der Organiſation
der Verwaͤltung zu helfen. Später ſoll Stanley die Direktion des
Geſellſchaftsgebiets in Oſtafrika übernehmen und wird den Statuten
der Geſellſchaft gemäß britiſcher Staatsbürger.
Belgien. Die Regierung verfügte die Amtsenthebung des
Polizeidirektors von Brüſſel, Gautier.
Spanien. In der Sitzung der Kammer vom 27. erklärten der
Miniſter des Innern und der Arbeitsminiſter, auf Cuba herrſche
vollſtändige Ruhe.
Aumanien. In der Thronrede vom 27. heißt es, das Land
verlange von den Vertretern erleuchtete Arbeit zur Konſolidierung
der Finanzlage. Der König habe dieſes Verlangen auf ſeiner letzten
Reiſe konſtatiert. Die Thronrede ſtellt die güten Beziehungen zu
allen Mächten feſt, ſowie den Erfolg der auf die Erhaltung des
Friedens gerichteten Bemühungen. Das letzte Verwaltungsjahr
ſchloß mit einem Ueberſchuß ab; auch das diesjährige Budget ſei
ein günſtiges.
Vortugal. Das Eintreffen des entthronten braſilianiſchen
Monarchen in Liſſabon wird zum 1. Dezember erwartet. Es heißt,
Dom Pedro werde von Liſſabon aus ein Manifeſt erlaſſen, in
welchem er zu Gunſten der Krouprinzeſſin, Gräfin von Eu, auf
den Thron verzichtet. Letztere würde dann ihrerſeits zu Gunſten
ihres Sohnes, des Prinzen Pedro, Verzicht leiſten.
Türkei. Den Ferman betr. die Amneſtie in Kreta überbringt
demnächſt Admiral Achmet Ratib Paſcha dorthin. - General Hobe
Paſcha bringt am 28. eine Anzahl edler arabiſcher Pferde nach
Berlin. von denen zwei für den Kaiſer und je eines für die Kaiſerin,
den Prinzen Heinrich, den Herzog Friedrich von Mecklenburg und
den Grafen Herbert Bismarck beſtimmt ſind.

[ ][  ][ ]

3374

Nr. 234

Aus Stadt und Land.

Darmſtadt, 29. November.
Eine geſtern Morgin bei der Großh. Bürgermeiſterei dahier
von dem Oberhofmarſchallamt in Berlin eingetroffene Depeſche
beſagt, daß Seine Majeſtät der Kaiſer vorausſichtlich am 6. Dezember,

Landgräfin von Heſſen nach Frankfurt und lehrten im Laufe des
Nachmittags hierher zurück.
Die Landesſyuode wird ſicherem Vernehmen nach in dieſem
Jahre nicht mehr zuſammentreten, wohl aber vorausſichtlich in der
zweiten Hälfte des Januars. Nach der Konſtituierung, Wahl der
Vräſidenten und Sekretäre, Bildung der Ausſchüſſe, Prüfung der
Wahlen der Abgeordneten und Entgegennahme der Vorlagen des
Kirchenregiments, namentlich des Budgets für die Periode 1890195
wird ſich die Verſammlung vertagen, um dann ſpäter zur Be=
ratung
und Beſchlußfaſſung wieder einberufen zu werden.
Das Amtsblatt des Großh. Miniſteriums des Innern und
der Juſtiz, Sektion für Juſtizverwaltung Nr. 22, enthält Aus=
ſchreiben
vom 14. November 1889, betreffend die Reviſiondes
Gerichtskoſtenweſens im Jahre 1888.
Stadtverordnetenverſammluug. Vom Oberhofmarſchallamt in
Berlin iſt Mittwoch Abend die Nachricht eingetroffen, daß Se.
Majeſtät der Kaiſer am 6. vormittags 9 Uhr eintrifft, wenn nicht
unvorhergeſehene Verhinderung eintreten wird. Die Stadtverord=
neten
werden ſich zum Empfang nicht auf dem Verron des Bahn=
hofs
einfinden, ſondern ſich, wie dies auch in anderen Städten
geſchehen, am Eingang der Stadt, zu welchem Zwecke rechts der
Ehrenpforte ein Podium errichtet werden wird, aufſtellen. Es
werde ferner Donnerstag oder Freitag, ſo teilte Herr Oberbürger=
meiſter
Ohly mit, ein Aufruf an die Bewohner zur Schmückung
der Häuſer und zur Illumination, welche von ¼ Uhr an, alſo
vor Theaterbeginn ihren Anfang nehmen ſoll (die Beſtimmung des
Tags iſt noch vorbehalten), erlaſſen. Ueber die Einweihung des
Pfründnerhauſes am 1. Dezember wird mitgeteilt, daß Näheres
noch aus perſönlich ergehenden Einladungen zu erſehen ſein werde.
Sodann gab man einige Schenkungen zu Gunſten der Kapelle im
Pfründnerhauſe bekannt und wurde die Bürgermeiſterei beauftragt,
den Geſchenkgebern den Dank der Stadt auszuſprechen.
So wurde von Frau Hickler ein ſilbernes Abendmahlsgefäß,
von Frau Braun=Ohlh ein Abendmahlstiſchtuch, von Frau Witwe
Gandenberger eine Bibel geſtiftet. Ein aus den Damen Frau
Lili Wolfskehl, Frau Beigeordneter Lauteſchläger, Frau Rechnungs=
rat
Kröll, Frau Gymnaſiallehrer Trümpert, Frau Kaufmann
Gaydoul, Frau Maſchinenfabrikant Göbel, Frau Seifenfabrikant
Schmitt und Frau Fabrikant Hochſtätter gebildetes Komité hal
ferner aus Sammlungen ein neues Harmonium, ein Krucifixz, eine
Altardecke nebſt Kanzelbekleidung von Plüſch und einen Fußteppich
um den Altar herum angeſchafft und ebenfalls der Anſtalt ge=
widmet
. - Herr Weber interpellierte alsdann über den jetzigen
Stand der Frage über die Ermäßigung des Waſſekzinſes.
Hierauf entgegnete Herr Ohly, daß zwecks der Erweiterung des
Waſſerwerks umjangreiche Vorarbeiten ſtatthatten, und während
der Vornahme derſelben habe man die Kommiſſion, welche ſich mit
der Waſſerpreisfrage zu beſchäftigen habe, aus Zweckmäßigkeits=
aründen
nicht drängen können. Bie Erweiterungsarbeiten des
Werks ſollen nun im Frühjahr beginnen.
In die Tagesordnung eintretend, entſpann ſich eine lebhafte
Debatte über die Saalbauangelegenheit, ohne daß es in
der geſtrigen Sitzung zu einem Beſchluß gekommen wäre. Es
ſtellten ſich namentlich Schwierigkeiten in der Sache ein, als man
ermittelte, daß die weitaus größte Anzahl der Mit=
glieder
der Verſammlung Saalbauaktien beſitze,
mithin dieſe Herren nicht mitſtimmen dürfen. Hierdurch ergibt
ſich eine Beſchlußunfähigkeit der Verſammlung, welche zu beſeitigen
verſchiedene Wege vorgeſchlagen werden, die ſich aber alle als Unaus=
führbar
erweiſen. Nachdem Herr Oberbürgermeiſter Ohly den
jetzigen Stand der Frage näher erörtert hatte (wir werden noch auf
dieſe Mitteilungen zurückommen) beſchloß man vorerſtige Ausſetzung
der Verhandlungen.
Die Ergänzungswahl zur Stadtverordneten=Verſammlung iſt
nunmehr endgültig auf Dienstag den 10. Dezember feſtgeſetzt.
- Großh. Handelskammer. Oeffentliche Sitzung vom 18. No=
vember
. Bezüglich der Rodgaubahn und insbeſondere der Beſchlüſſe
der am 6. Oktober d. J. zu Dieburg ſtattgehabten Intereſſenten=
Verſammlung; beſchließt Großh. Handelskammer zufolge einer
diesbezüglichen Einladung, gemeinſam mit Großh. Bürgermeiſterei
Darmſtadt vorzugehen. Von der Handelskammer Halberſtadt
liegt ein Schreiben vor, betreffend: die Haftung des Binnen=
ſchiffers
nach Art. 395 des Handelsgeſetzbuches und die Not=
wendigkeit
eines deutſchen Binnenſchifffahrts=Geſetzes. Dieſe Not=
wendigkeit
erkennt Großh. Handelskammer an, kann ſich aber mit
der vorgeſchlagenen Aenderung des 8 395 des Handelsgeſetzbuches

nicht einverſtanden erklären. - Bezüglich der Hauptzo Letz!
Niederlage zu Darmſtadt referieren die Herren Kaiſer und J0e,
um das dringende Bedürfnis der Herſtellung geräumigerernſ.
zweckmäßigerer Lokalitäten für die Hauptzollamts=Niederlag erch,
zuweiſen. Die Kammer beſchließt die Abfaſſung einer Derl
über dieſen Gegenſtand und ſie bei Großh. Miniſterium des Ttch=
und der Juſtiz einzureichen. - Die von dem Sekretär verehus z
Wirtſchaftsrechnung von 1888,89 wurde genehmigt. - Zum hrz=
miſſär
der Ergänzungswahl 1882 wurde Herr Dr. Rud. Göſeur e=
gewählt
, zu Urkundsperſonen die Herren Kemmler und ohn. zu
Die Wahl ſoll am 16. Dezember d. J. vormittags von 10 bis Uhir
im oberen Rathausſaale ſtattfinden. Die Liſte der Wah lco=
tigten
ſoll bei Herrn Ph. Kahlert aufgelegt werden. Vort Rk=
gliedern
ſind im Laufe des Jahres ausgeſchieden: die Hrein j
v. Le Cog und Th. Beck, ferner ſcheiden nach Dienſtalter. y.
durch Loosziehung aus die Herren: C. Schenck, H. Boderhueur a
und Th. Sander. Letztere drei Herren ſind wieder wählbar.
Am 27. Auguſt 1885 hat unſere Stadtverordnetenverſm
lung den Beſchluß gefaßt, das Naffziger'ſche Beſitztum ander
Frankfurterſtraße zum Preis von 60000 M. zu erwerbevum
dortſeldſt eine Pfründneranſtalt zu errichten. Fheir lnn
waren im ſtädtiſchen Hoſpital Kranke und Pfründner zuſ enen lem=
untergebracht
, die zunehmende Bedeutung des Hoſpitals aliner
Krankenanſtalt nötigte aber die Verwaltung, für die Pfrünew,
andere Verſorgungsgelegenheiten zu ſuchen. Schon im Anfcderr zll=
80er Jahre hatte man deshalb im Armenhaus damit begonntü y
die alten und gebrechlichen Leute eine beſondere Pflegſtationznn zul
zurichten. Als dann auf der einen Seite die Raumnrtbeksth
Hoſpitals immer mehr die Entfernung der Pfründner erkeshr,
auf der anderen Seite aber die Anforderungen zur Unterburnngſ=
von
Pfründnern immer ſtärkere wurden, entſchloß man ſich weimj,
eingangs erwähnten Ankaufe. Die vorhandenen Gebäude noenn h mr
ſo raſch als möglich ihrem Zweck entſprechend hergeſtellt Unſaim zur
29. November 1885 die neue Anſtalt mit 40 Pfründnern Ezen.i
Aber auch das war nur ein Notbehelf; ſchon im Jahr 1887r6tek,
in dem früher Stößel'ſchen Hauſe an der Dieburgerſtraſeineä
Zweiganſtalt für etliche 20 Perſonen errichtet werden, wähxe im -
Hoſpital und Armenhaus fortwährend eine große Anzahl lhertm,
Leute auf ihre Einberufung in das Pfründnerhaus harrtwurnd
aus den Kreiſen der Einwohnerſchaft ſtets Geſuche um Awnnne,,
in das Pfründnerhaus einliefen, die oft unberückſichtigt bbienh,
mußten. Alle dieſe Umſtände gaben der Stadtverordnetenveſinn=
lung
Anlaß, am 27. Mai 1887 einen Neubau zu beſchließ nutndlz.
für denſelben einen Kredit von 165000 M. feſtzuſetzen. Telbye,
auf dem eingangs erwähnten Beſitztum errichtet, iſt nun vhdvet
und ſoll am nächſten Sonntag durch einen feierlichen Gothrnſt
in der im Hauſe befindlichen, Sitzplätze für etwa 160 Wmen
bietenden Kapelle eingeweiht werden.
Das Gebäude ſelbſt ſtellt ſich dem Beſchauer als eirn hhſtl=
ſtattliches
Anweſen von drei Stockwerken dar, beſtehend au)heim
Mittelbau mit der Hauptfront nach der Stadt zu und zwei-Aem=f
flügeln. Der im Hofe befindliche Haupteingang iſt mit dx5öibe
liſchen Spruch geziert Kommet her zu mir Alle, die Ihrüch=ſ
ſelig und beladen ſeid, ich will Euch erquicken. Im ErSahöpß
befinden ſich neben den Verwaltungsräumen der Speiſeſaal, ſenzt
haltsſäle für Männer und Frauen, Bügel= und Badezimmemöiei
11 Pfründnerzimmer. Die Kapelle mit Empore geht du wdienſ
mittleren und oberen Stock hindurch, der mittlere Stock Ghäält,
außerdem noch 20, der obere 21 Pfründnerzimmer; in ſeinerxgienſi.
Geſtaltung kann das Haus überhaupt etwa 100 Pfründgauf=
nehmen
. Die Küche mit Speiſekammern u. ſ. w. ſind iry Utten ä
Hauſe eingerichtet, aber mit dem neuen Hauſe verbunden. Fetz=
terem
ſelbſt ſind zwei Aufzüge für die Beförderung des Lewin=
materials
angebracht, während ſich neben der Küche ein ververſM
Aufzug zur Beförderung der Speiſen für diejenigen Leute äddet,ä
die ihrer Gebrechen wegen nicht in den Speiſeſaal kommen knsen,ſch.
ondern auf ihren Zimmern ſpeiſen müſſen. Auf den Gärz. iin
den Verwaltungsräumen u. ſ. w. befindet ſich Gasbele-anng
während in den Wohnzimmern der Pfründner Beleuchtrnwatſch
Petroleumlampen vorgeſehen iſt.
Der Pfründnerhausneubau iſt unter Leitung des Slan=
amts
von hieſigen Bauunternehmern und Handwerksmeiſtranuf=
geführt
worden, das Innere macht einen äußerſt behaglich=Eöin
druck. Die ſtädtiſche Verwaltung kann aber mit Genugthu=ahu
dieſe ihre neueſte Schöpfung blicken, durch welche ſie aberwaidten;
Beweis geliefert hat, wie ſehr ihr das Wohl der armen oege=
brechlichen
Leute am Herzen liegt.
Kunſthalle. Die Ausſtellung der Gemälde von Pro oor
Raupp in München wird unwiderruflich nächſten Sonnt= fuſſch=
mittag
geſchloſſen werden. Von den ausgeſtellten 15 Biltſütnt
8 Privateigentum und die betr. Beſitzer haben bei der Eiw Uang;
derſelben die ausdrückliche Bedingung der Rückſendung nach Migyer,
Ausſtellung geſtellt. Es iſt deshalb nicht möglich die Au= ſunng=
länger
auszudehnen, wovon alle, welche die intereſſante AuMlung
noch gerne ſehen moͤchten, Notiz neomen wollen. Die Kkilon
Raupp'ſcher Werke, wie ſie dermalen hier zuſammengeſtellt ſoöfirdſtz.

[ ][  ][ ]

Nr.
h. nie wieder ſo vereinigt werden können, möchte deshalb kein
land der Raupp'ſchen Muſe verſäumen, die Ausſtellung recht=
ſix
zu beſuchen. Von beſonderem Intereſſe dürfte noch ſein, daß
en letzten Tagen der Ausſtellung ein lebensgroßes Portrait
Schriftſtellers Otto Müller beigefügt worden iſt, welches Raupp
Mers im Jahre 1857 gemalt hat.
Der am Mittwoch abgehaltene Vereins=Abend des Inſtru=
ul
=Vereins nahm einen ſehr ſchönen Verlauf. Das zahlreich
ugte Konzert wurde durch die Haydn'ſche d-moll-Symphonie er=
uk
, ein Werk, das unter der gewiſſenhaften und fleißigen Ein=
üirrung
durch den Dirigenten des Vereins, Herrn Hofmuſiker
t. in ſeinen 4 Sätzen zur ſchönſten Ausführung kam und zugleich
i liches Zeugnis ablegte von der Ausdauer und der liebevollen
ſebung der Mitſpielenden. Gleich ſchön kamen die =Chaconne
Durand und das Gillet'ſche Intermezzo , Loin du balé, das
dare auf lebhaftes Verlangen da capo, zum Vortrag. Mit Bei=
wurde
auch das Gebet von Hepworth. bei dem Herr Poſt=
terür
Jungmann die Harfenpartie ſehr gut durchführte, aufge=
mien
. Den Beſchluß machte ein Orcheſterwerk, die Quvertüre
rHeimlichen Ehe von Cimaroſa. Das graziöſe Werk ſprach
Zuhörer aufs lebhafteſte an. Eine ſchöne Abwechſelung war
imyaVrogramm durch die Mitwirkung der Konzertſängerin Fräul.
m Rau geſichert, welche mit ihrer ſympathiſchen Stimme ver=
ch

eene Lieder in vollendeter Weiſe zum Vortrag brachte und da=
ſäy
ſen lebhafteſten Dank der Zuhörer erwarb. An das Konzerl
ſo. ſich noch eine geſellige Vereinigung.
Der Berein für Sammlung von Cigarren=Abſchnitten ꝛc., welcher
den abgelaufenen 9 Jahren ſeines Beſtehens die Summe von
10 M. an Vereine, welche Weihnachts=Beſcherungen für arme
iſe Kinder veranſtalten, verteilen konnte, kann für dieſes, das
Pahr, eine ſo geringe Ernte verzeichnen, daß die betreffenden
keme nur auf reduzierte Anteile rechnen können. Wenn auch
bhre hiervon eine verringerte Anzahl von armen Kindern bedacht
An könnte, ſo wird dieſes für letztere dadurch ausgeglichen, daß
kſonderen Lokalen Sammlungen zu dieſem Zweck ſtattfinden,
ſ ſelbſtverſtändlich unſere Sammelkiſtchen unberückſichtigt bleiben.
legt nun aber ſehr im Intereſſe der betreffenden Vereine, welche
einen Anteil an der Jahresernte der Sammelkiſichen bean=
u
0ten bezw. erhielten, daß ihrerſeits auch ein entſprechender
kel an der Sorge für die Sammelkiſichen genommen werde.
hre lag ſeither nur den dazu Gewählten ob., müßte denſelben
ſchon wegen der ſolche nicht lohnenden Ernte, begreiflicher
lile läſtiger werden. Die Zahl der Lokale und die räumliche
All Blæhnung einiger derſelben, worin Sammelkiſtchen entſprechend
pazieren wären, wird immer größer, während der Ertrag der
nahmen an Beiträgen 20 Pf. und für Annoncen (woraus die
tm des Betriebs - mehrmalige Erneuerung und Umwechſelung
heiſtchen, Druckkoſten, Fracht u. ſ. w. zu beſtreiten ſind) hiermit
gleichen Schritt hält. Auch in dieſer Richtung wäre eine
ßre Teilnahme der Mitglieder obiger Vereine ſehr zu wünſchen
bürfen hoffentlich bei der demnächſtigen Verteilung Anträge
küber zu erwarten ſein. Schließlich ſei darauf aufmerkſam
ſuacht, daß privatim geſammelte Cigarren=Abſchnitte und unver=
intene
ſeidene Cigarren=Bändchen noch bis 10. Dezember d. J.
am Reſtaurationslokal der Turngemeinde oder bei Kaufmann
bſer in der Marktſtraße abgegeben werden können. Eine Ver=
kung
in Cigarrenkiſtchen von gleicher Form wie die Sammel=
hm
wäre erwünſcht.
Am Mittwoch haben die Sitzungen der zur Veranlegung der
ten Steuern für 1890991 gebildeten Kommiſſion in unſerer Stadt
ſ.ner Sitzung der Gewerbeſteuerkommiſſion ihren Anfang ge=
Ancen.
Mit dem Aufſtellen des Triumphbogens am ehemaligen
kin thor und der venetianiſchen Maſten in der Rheinſtraße iſt
Nittwoch begonnen worden.
E Eine dahier wohnhafte Witwe, welche ſeit Mittwoch Nach=
ſig
vermißt wird, wurde geſtern Vormittag an dem Tempel am
knannten Schnampelweg tot aufgefunden.
D. Erbach i. D., 27. November. Herr Dr. Morneweg

Groß=Bieberau iſt zum Archivar der Gräflichen Häuſer Erbach=
ac
, Erbach=Fürſtenau und Erbach=Schönberg, als Nachfolger
Erlaucht des verſtorbenen Grafen Ernſt von Erbach=Erbach,
m Amtsſitze in Erbach i. O. ernannt worden und hat ſein
Hereits angetreten.
Mainz, 28. November. Der Landtagsabgeordnete fürden
n kreis Mainz, Herr Bürgermeiſter Möhn=Laubenheim, hatl
Annahme einer neuen Kandidatur für die zweite heſſiſche Stände
ner abgelehnt.
1. Mainz, 28. November. Nach einer Mitteilung der Bürger=
ſtaxrei
in der geſtrigen Stadtverordnetenſitzung, ſind mit dem
ungen Tag die Verträge mit der Darmſtädter Bank und H. Bach=
wegen
Uebernahme der hieſigen Straßenbahn und
ahe von einer Dampfſtraßenbahn perfekt geworden. Innerhalb
Madt wird die Dampfſtraßenbahn nur die Rheinſtraße, Ludwigs=
k
., Schillerſtraße und Große Bleiche berühren.-
In gleicher
verordnetenſitzung wurden für die Wiederaufſtellung des bei

234
3375
der Straßenregulierung niedergelegten Marktbrunnens 6600 M.
bewilligt
Frankfurt, 28. November. Wie bereits mitgeteilt, bewilligte
die Stadtverordnetenverſammlung 60000 M. für den Empfang
des Kaiſerz. Von demokratiſcher Seite wurde die Höhe dieſer
Summe benörgelt, man könne, wie beim letzten Empfang Kaiſer
Wilhelms L. ganz gut mit 20000 M. auskommen. Darmſtadt, wo
der Kaiſer länger weilen werde, wende auch nur 25000 M. auf.
Dagegen wies Bürgermeiſter Heuſenſtamm in Abweſenheit des
Oberbürgermeiſters Miquel rechneriſch nach, daß man weniger als
60000 M. unmöglich anſetzen könne; beim letzten Kaiſerbeſuch habe
das Diner im Palmengarten allein 18000 M. gekoſtet. Wolle man
aber die Regel de Tri aufſtellen: Darmſtadt zu Frankfurt wie
25000 M. zu 47, ſo komme man in anbetracht des Größenunter=
ſchiedes
beider Städte auf eine noch viel höhere Summe. Die
Bewilligung erfolgte ſchließlich einſtimmig.
Frankfurt, 28. Nov. Der erſte Verkauf von dem Gelände
der Weſtbahnhöfe iſt erfolgt und zwar ſind die Bauplätze an
der Niddaſtraße und dem Karlsplatz Nr. 17-21 zum Preiſe von
160000 M. das ſind 8 M. für den Quadratfuß, und die Plätze
an der Taunus= und Weſerſtraße Nr. 87 und 88 zum Geſamtpreis
von 110000 M. das iſt 13 M. für den Quadratfuß. verkauft
worden. Außerdem ſind die Straßenherſtellungskoſten noch von
den Käufern zu tragen.
8t. Frankfurt, 27. Nov. Zu paſſendſtem Zeitpunkte erſchien
ſoeben das altbewährte Mahlau'ſche Adreßbuch für 1890. Das=
ſelbe
hat wieder einen ſo vermehrten Inhalt, daß es jetzt volle
1300 Seiten zählt. Zu dem reichen hieſigen Material ſind nunmehr
22 Nachbarplätze gezogen. Die gewohnte, unübertreffliche Genauig=
keit
des Mahlau'ſchen Buches zeichnet auch deſſen neueſte Aus=
gabe
aus.
Frankfurt, 28. November. Dieſer Tage fanden auf den Staats=
ſtraßen
Höchſt=Soden und Soden=Königſtein Vermeſſungen für
Rechnung eines Frankfurter Bankhauſes ſtatt zum Behufe der
Anlage einer Straßenbahn von Höchſt nach Soden und einer
Zahnradbahn von Soden nach Königſtein. Die Baugenehmi=
gung
ſoll bereits erteilt ſein und bei den Unternehmern die Abſicht
beſtehen, ſpäter von Königſtein aus eine Zahnradbahn auf den
Feldberg zu bauen.
Bochum, 28. November. Auf der Zeche Konſtantin der Große
fand eine Exploſionſchlagender Wetter ſtatt. 14 Berg=
leute
ſind tot, 4 verwundet.
Glogau, 27. November. Ein hieſiger Geſchäftsmann erkrankte
dieſer Tage unter den Anzeichen einer akuten Arſenikveraiftung.
Durch die vom Arzt angeſtellten Nachforſchungen ergab ſich, daß
der vergiftete Balg eines ausgeſtopften Fiſchadlers. der auf dem
vielbenutzten Schreibtiſch des Kaufmanns als Jagdbeute ſtand, der
Geſundheit desſelben in der angegebenen Weiſe nachteilig ge=
worden
iſt.
Praunſchweig, 27. Nob. In dem Prozeſſe der Gräfin Ciory
wider den König von Sachſen und den Herzog von Cumberland
wegen Anerkennung als natürliche Tochter des verſtorbenen Herzogs
Karl von Braunſchweig, hat die Stadt Genf endgiltig einen Ver=
gleich
abgelehnt
Berlin, 27. Nov. Der hieſige heſſiſche Geſandte Dr. Reidhardt
wird ſich in kommender Woche nach Darmſtadt begeben und dort
während des Beſuches des Kaiſers Wilhelm verweilen.
Verlin, 28. Nov. Hieſige Blätter berichten übereinſtimmend:
Infolge der hohen Fleiſchpreiſe beabſichtigt eine Geſellſchaft die
planmäßige Züchtuna von Lapins (Kannchen) in großem Maß=
ſtabe
zu betreiben. Wie mitgeteilt wird, ſoll ein hier lebender
Amerikaner, Dr. F., ſeine Beſitzungen in dem benachbarten Wannſee
bedeutend vergrößert haben, um auf denſelben die überaus frucht=
baren
Tiere anzuſiedeln. Die eigentliche Verwaltung der Zucht=
ſtation
ſoll ein jüngerer Praktiker übernehmen.
Rom, 27. November. Die Kaiſerin Friedrich nahm mit den
Prinzeſſinnen=Töchtern das Dejeuner in der Villa des Senators
Lacaita in Tarent ein und reiſte nachts an Bord des Aviſos
Surpriſe; nach Neapel. Der Kontreadmiral Nicaſtro, der Präfekt
und die Spitzen der Behörden waren zur Verabſchiedung anweſend.
Petersburg, im November. Eine Epidemie, die große Aehn=
lichkeit
mit dem ſog. Daggäiſchen Fieber hat, tritt ſeit einiger Zeit
in Petersburg auf. Die Zahl der täglichen Erkrankungen iſt eine
ungeheure, und die zahlreichen Hoſpitäler ſind derart überfüllt, daß
man keine neuen Kranken mehr aufnehmen kann und die Duma
ſich genötigt ſah, Privathäuſer zu mieten, um die Erkrankenden zu
placieren. Nicht nur die ärmeren, ſondern auch die wohlhabenden
Klaſſen werden von dieſem ſeltenen Uebel inficiert, das in der Duma
(Stadtverwaltung) Anlaß zu ſehr lebhaften Debatten gab. Dieſe
Krankheit, deren epidemiſcher Charakter jetzt offiziell konſtatiert
worden, wird in der Medizin intuenza genannt und trat zuerſt
im Jahre 1602, alſo genau vor 287 Jahren zum erſten Male auf
und machte ſucceſſive die Tour zuerſt durch Europa, dann durch
Amerika, und berührte zuletzt Aſien. Die Behandlung dieſer Krank=
heit
iſt eine ziemlich einfache ſtarke Doſen Chinin. Sie äußert,
ſich durch heftige Kopfſchmerzen, Appetitloſigkeit und Ohnmachts=
487

[ ][  ]

3376
Nr.
anfälle. Gewöhnlich dauert ſie vier bis fünf Tage, bei ungewöhn=
lich
hoher Temperatur (40-41 in den erſten Tagen), die dann all=
mählich
fällt, jedoch einen großen Schwächezuſtand zurückläßt. Die
Krankheit endet ſelten mit dem Tode. Seitens der Stadtverwal=
tung
ſind energiſche Mittel ergriffen, um das Uebel erfolgreich zu
bekämpfen, von dem bereits viele Tauſende befallen ſind. Es gibt
kein Haus faſt, das von der Krankheit verſchont worden. Das
eutſetzliche Herbſtwetter leiſtet der Entwickelung der Epidemie ganz
ungewöhnlichen Vorſchub. Ein dichter, erſtickender Nebel, verdickt
durch die mephitiſchen Ausdünſtungen der Kanäle und des auf der
Straße liegenden Schlammes, hüllt die ganze Stadt in ein graues
Leichentuch, ſo daß man drei Schritte vor ſich nichts mehr ſehen kann.
Tunis, 26. November. Die Kaiſerin von Oeſterreich be=
ſuchte
heute in Begleitung von Frau Maſſicault und Frau Valenti
den Harem. Der kaiſerliche Aviſo Miramare; wird morgen La
Goletta verlaſſen.
New=York, 2. Nov. Die Feuersbrunſt in Lynn äſcherte
über 100 Schuhfabriken ein. 160 Familien ſind ohne Obdach, 8000
Verſonen ohne Beſchäftigung. Der Bürgermeiſter erließ einen
Aufruf um ſofortige Zuſendung von Kleidungsſtücken.

Scenen aus Göthe's,Fauſt;
komponiert von R. Schumann.
Schluß.)
Mephiſtopheles, der nun ſein Recht ſichern will, indem er den
blutgeſchriebenen Titel, d. h. ſein Anrecht auf Fauſtens Seele,
vorzeigt, wird getäuſcht in ſeinen alten Tagen. Eine Schaar von
Engeln kommt Roſen ſtreuend= (Sinnbild der ewigen, göttlichen
Liebe;; Mephiſtopheles will ihnen entgegentreten, doch wird er
zurückgedrängt, er kann nicht hindern, daß die Engel Fauſtens
Unſterbliches; entführen.
Nun folgt der Epilog. der in Schumann's Kompoſition den
3. Teil ausmacht. Er iſt gleichfalls allegoriſch aufzufaſſen.
Zum deutlicheren Ausdruck des Gedankens ergeht ſich Göthe in
mancherlei Anſpielungen; ſo ſchwebte dem Dichter bei An=
gabe
der Scenerie unzweifelhaft der Berg Montſerrat in
den Pyrenäen mit ſeinem Benediktiner=Kloſter und 18 Ein=
ſiedeleien
auf Felſenſpitzen vor. Darauf deuten ſolgende Angaben
und Ausdrücke: Heilige Anachoreten, gebirgauf verteilt, gelagert
zwiſchen Klüften'; Pater profundus (tiefe Regiony Pater sera-
phicus
(mittlere Regionh;, Doctor Marianus (in der höchſten, rein=
lichſten
Zelley u. ſ. w. Dann werden Perſönlichkeiten der heiligen
Schriſt eingeführt: die Magna peecatrix, d. h. Maria Magdalena
(Ev. Lucä 7 36) das ſamaritaniſche Weib (Ev. Joh. 4, 6-30;
erner wird die Heiligengeſchichte herangezogen (die egyptiſche
Maria'), wie auch am Schluſſe die katholiſche Anſicht von der Für=
bitte
der Heiligen ſinnig in die Dichtung verflochten iſt. Auch ein=
zelne
Bibelſtellen ſcheinen manchen Schilderungen zu Grunde zu
liegen, 3. B.
Löwen, ſie ſchleichen ſtumm=
Freundlich um uns herum,
Ehren geweihten Ort,
Heiligen Liebeshort.
Dieſe Verſe erinnern an die Stelle aus des Propheten Jeſaias be=
geiſterter
Schilderung von künftigem, paradieſiſchem Glücke in dem
neuen Reiche des Herrn (Jeſaias 65, 25): Wolf und Lamm ſollen
weiden zugleich; der Löwe wird Stroh eſſen wie ein Rind und die
Schlange ſoll Erde eſſen'- ferner Jeſaias 11, 6 die Wölfe werden
bei den Lämmern wohnen= u. ſ. w.
Schumanns Muſik ſtellt ſich die Aufgabe, die luftige, körper=
loſe
Welt des Geiſterreichs ſo treu als möglich zu ſchildern, die
Worte des Dichters zu vertiefen und mit allen Mitteln der Muſik
zur Darſtellung zu bringen. Gleich im erſten Chor der Einſiedler
tritt dies hervor, und dieſe Anſchauung beherrſcht die ganze weitere
Entwicklung. Nur in dieſem weſenloſen Geiſterreiche, in welchem
ein beſtändiges Auf= und Abſchweben', ein Kreiſen um
die höchſten Gipfel; ſtattfindet, kann es als wahr gelten,
wenn es heißt; Waldung ſie ſchwankt heran, Felſen ſie
laſten dran u. ſ. w. Der folgende Geſang des Pater
eestaticus (Tenor) atmet Entzückung und Gottesluſt'.
Es
folgt Pater profundus GBaß=Solo) und Pater seraphieus Gariton)
mit dem äußerſt naiv und herzgewinnend gehaltenen Chor der
ſeligen Knaben: Glücklich ſind wir= Imponierend erklingt der
Geſamtchor der Engel: Gerettet;. An dieſen reihen ſich die Geſänge
der jüngeren= und der vollendeteren' Engel und der ſeligen
Knaben: Freudig empfangen wir dieſen im Puppenſtand (. h. im
Zwiſchenzuſtande zwiſchen körperlichem und reingeiſtigem Leben). Der
Geſang des Doctor Marianus führt uns zur höchſten Herrſcherin
der Welt im blauen, ausgeſpannten Himmelszelt; (. h. zu Maria, der
Himmelskönigin), eine Region, der auch die Chöre der Engel in der
folgenden Nummer (6, ſowie die Geſänge der Büßerinnen ent=
ſtammen
. Aus dieſen machen wir ganz beſonders aufmerkſam auf
den wundervollen Geſang der Una poenitentium (Gretchen), den
der Chor ſeliger Knaben lEr überwächſt uns ſchon=) umrankt.

234
Den Schlußchor (chorus mysticus) hat Schumann in zwei Ba=
beitungen
hinterlaſſen, deren erſte eine kürzere und gedränger
Faſſung zeigt und hier zur Aufführung kommt.-Schumann ſch
ſeine Muſik zu den einzelnen Scenen und zum Epilog, um dieſe;
illuſtrieren mit dem ganzen Apparat, den er ſich hierzu ſeh
geſchaffen hatte und der dazu außerordentlich geeignet war.
Das bevorſtehende Konzert wird unter der bewährten Leitm
des Herrn Hofkapellmeiſters de Haan und unter Mitwirkung cu
gezeichneter Solokräfte ſtattfinden. Den Fauſt (Bariton) wil
Herr Konzertſänger Haaſe aus Rotterdam ſingen, ein Sänger,
nach kompetentem Urteil die zur Bewältigung dieſer Aufgabe nötsy
Eigenſchaften in hervorragender Weiſe beſitzt. Herr Haaſe
nicht nur einen beim Publikum an ſeinem Wohnorte und überheuf
am Niederrhein feſt begründeten Ruf eines ausgezeichneten Sängir
ſondern er erfreut ſich auch der Anerkennung von muſikaliſeg=
Größen wie A. Rubinſtein, Brahms, Max Bruch u. a. die x.
nhervorragenden Sängerr für ſeine ganz vorzüglicke
Leiſtungen; beſondere Anerkennung gezollt haben. Die Parh
des Gretchen (Sopran) wird Frau Uztelli aus Frankfurt ſin zge,
eine Sängerin, die bei den bedeutendſten Konzerten in Frankfiu
Mainz u. ſ. w. mit ſenſationellem Erfolge mitgewirkt hat.
Alt=Partie wird Frl. Keil von hier übernehmen; die Ten:
und Baß=Soli ſingen die Herren Hofmüller und Riechma,
Solokräfte, die zu den Konzerten des Muſik=Vereins ſchon ü
mitgewirkt und reichen Beifall geerntet haben.
Dr. E.

Litterariſches.
Des Kindes Wunderhorn von Fedor Flinzer, Verlag vom
T. Wiskott in Breslau. Preis 4 M. 50 Pf. Der Schöpfer un
zählter, allbeliebter Kinderbücher hat es bewieſen, daß er wie wezi,
das Kinderherz zu finden und zu entzücken weiß. Hier hat er
alten unſterblichen Volks=Kinderreime, jene unverſiegliche Luml
jubelnder Heiterkeit in der deutſchen Kinderſtube ganz in der 2
ſeines in vielen Tauſenden von Exemplaren verbreiteten Juge
brunnen für die Kleinen und Kleinſten und zwar in echt kindlices
beluſtigender Weiſe Zeile für Zeile, ja oft Wort für Wort da
ſeine bunte Bilderpracht illuſtriert. Die ſaubere Ausſtattung
muſtergültigen Lithographien entſprechen ganz den Flinzerſo=
Vorgängern in dieſem Verlage: König Nobel und Ti erſtrur,
welpeter, die ſich im Sturm die Herzen von Jung und
eroberten und dauernd bewahren. Auch das Büchlein: Des
Kindez Wunderhorn wird von den Kleinen immer wich=
mit
Jauchzen durchblättert und ein wahrer Schatz für Mütter fli
die ihre kleinen Quälgeiſter heiter beſchäftigen wollen.
Novellen=Bibliothek der Illuſtrierten Zeitung. Samml¼,
ausgewählter Novellen. Sechster Band. V1 und 390 Seiten.
heftet 2 M., elegant gebunden 3 M. Verlag von J. J. Webeu
Leipzig. Die in dem reizend ausgeſtatteten Bande enthalters
zwanzig Novellen führen uns in die verſchiedenſten Kreiſe zu
zaubern gleich einem Kaleidoſkop mannigfaltig wechſelnde Bich=
vor
unſere Augen, teils ergreifende Seelengemälde, teils heik=
Genrebilder aus dem täglichen Leben oder pikante Skizzen aus
Geſellſchaft. Ebenſo bunt iſt die Scenerie - bald ein glänzern,
Ballſaal, bald das ſchlichte Familienzimmer, hier die grünen Ber=
und Wälder der Heimat, dort die farbenreiche Glut des Orien
mit ihrem beſtrickend =geheimnisvollen Reiz. Durchweg erfreut
eine lebendig fortſchreitende Handlung, feſte, wenn auch einfec
Gliederung. gormenrundung und ſcharfe Proſilierung.

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Todes=Anzeige.
Hlatt jeder beſonderen Anzeige
Verwandten, Freunden und Bekannten die ſchmerz=
liche
Mittheilung, daß unſere liebe Tochter, Schweſter.
Schwägerin und Tante
Magdalene Schmitt
nach langem Leiden heute Mittag ſanft dem Herrn ent=
ſchlaſen
iſt.
Um ſtille Theilnahme bittet
im Namen der Hinterbliebenen.
Susanna Schmitt Wwo.,
geborene Groß.
Darmſtadt, den 27. November 1889.
Die Beerdigung findet Samstag den 30. d., Nachmittags
2 Uhr, vom Sterbehauſe aus, Langegaſſe 29, ſtatt.

Druk und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hafbuchduckerei,
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.