Darmstädter Tagblatt 1889


26. November 1889

[  ][ ]

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ſgungenommen zu 1 Mark 50 Pf.
Eo duartal inck. Poſtaufſchiag

152. Jahrgang.

Inſerate

Mit der Sonntags=Beilage:

Flluſtrirtes Unterhaltungsblatt.

werdemangenommen: i Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
mBeſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhauzſtraße 14. ſowie auswirn
vor ellean Aunonen Eppeditionean.

Amtliches Organ
fir die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.

ſs 231.

Dienstag den 26. November.

1889.

etreffend: Die Vertilgung der Blutlaus.

Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.

Darmſtadt, am 19. November 1889.

Wir erinnern Sie an die Ihnen näch 5 4 des Localreglements vom 2. Mai 1819 Tagblatt Nr. 92 - obliegende
[14179
Eüchterſtattung.
v. Marquard.

Darmſtadt, am 20. Rovember 1889.
ereffend: Die Unterflützungskaſſe der heſiſchen Landes=Zrrenanſtalten.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt und die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Nachdem die Statuten der Unterſtützungskaſſe für bedürftige Pfleglinge der Großherzoglichen Landes=Irrenanſtalt und
Großherzoglichen Landes=Hoſpitals die Genehmigung Großherzoglichen Miniſterium des Innern und der Juſtig unterm
3 Januar 1887 gefunden haben, bedarf es zu der darin vorgeſehenen alljährlichen Collecte 8 9a einer beſonderen Erlaub=

5 nicht, wonach Ste ſich bemeſſen wollen.

v. Marquard.

enefend: Die Ueberwachung der Pflegkinder unter 6 Jahren.

Darmſtadt, am 21.

14180
November 1889.

Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes mit Ausnahme von Darmſtadt.
Der Einſendung der Ueberwachungsbogen über die im Laufe 1889 in entgeltlicher fremder Pflege geweſenen Kinder
mer 6 Jahren ſehen wir bis ſpüteſtens zum 15. Dezember l. J3. entgegen.
Einzuſenden ſind insbeſondere auch die Ueberwachungsbogen der im Jahre 1889 geſtorbenen und aus der Pflege ge=
unmenen
, ſowie derjenigen Kinder, welche im Jahre 1889 das 6. Lebensjahr zurückgelegt haben.
Die von Ihnen über die fraglichen Kinder zu führenden Regiſter ſind nicht miteinzuſenden.
[4181
v. Marquard.

Bekanntmachung.
Lonnerstag den 28. November 1889, Vormittags 1 Uhr,
llen auf unſerem Büreau, Stadthaus, Rheinſtraße (Zimmer Nr. 15), die nach=
eichneten
Grundſtücke und zwar:
Flur 27, Nr. 62. - 62 Om. Acker auf der Methwieſe,
28, 140³⁄₁₀ = 1086 Acker bei der Martinsmühle,
469 Acker daſelbſt,
29, 174
45, 19¾⁄₁₀ = 1306 Wieſe, die Langwieſe,
45, 195 = 4338 Wieſe daſelbſt
50, 2½⁄₀ = 4156 Wieſe am Scheftheimer Wieſenſchlag,
u die Dauer von neun Jahren unter den im Termin bekannt gemacht werdenden
bldingungen meiſtbietend verpachtet werden.
Begen näherer Auckunſt wolle man ſich an den ſtädtiſchen Güterverwalter
heinden.
Darmſtadt, den 19. November 1889.

Konkursverfahren.

Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.

[4036

Ueber das Vermögen der Philipp
Schecker J. Wittwe von Griesheim,
Marie geb. Feldmann, iſt heute
am 23. November 1889, Vormittags
9 Uhr,
das Konkursverfahren eröffnet und Herr
Rechtsanwalt Dr. Schüler zu Darm=
ſtadt
, zum Konkursverwalter ernannt
worden.
Konkursforderungen ſind bis zum 16.
Dezember 1889 bei dem Gerichte anzu=
melden
.
Es iſt zur Beſchlußſaſſung über die
Wahl eines anderen Verwalters, ſowie über
die Beſtellung eines Gläubiger=Ausſchuſſes
und eintretenden Falls über die in 8 120
der Konkursordnung bezeichneten Gegen=
ſtände
- und zur Prüfung der angemel=
480

[ ][  ][ ]

aus don ſoinston und Frütigaton
Roheakkees und gobrannt rach
oigener seit langen Jahren be-
wahrter
Methode, bietet
Justus Hartm. Lindheimer's
cand. gebr. Jaua-Cafee
gowohl was Kraft als audh Fein-
heit
des Geschmackes anbetrickt,
das Beste und Proiswerthesto, was
gsboton worden kann.-
[141e6

D Mederlagen durch Pagate kanullich.

9324
deten Forderungen auf
den 24. Dezember 1889, Vormit=
mittags
9 Uhr,
vor Großh. Amtsgericht Darmſtadt I,
Neckarſtraße 3. Termin anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur Kon=
kursmaſſe
gehörige Sache in Beſitz haben/
oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig
ſind, iſt aufgegeben, nichts an den Ge=
meinſchuldner
zu verabfolgen oder zu
leiſten, auch die Verpflichtung auferlegt,
von dem Beſitze der Sache und von den
Forderungen, für welche ſie aus der Sache
abgeſonderte Befriedigung in Anſpruch
nehmen, dem Konkursverwalter bis zum
16. Dezember 1889 Anzeige zu machen.
Schell,
Hülfsgerichtsſchreiber Großh. Amtsge=
richts
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vor kurzem erfolgte Auflöſung der Molkerei Nieder=Modau
keinen Einfluß auf unſer Geſchäft hat, da ſämmtliche Mit=
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dieſer Molkerei ſchon früher in unſere Genoſſenſchaft über=
getreten
ſind, was dann zur Folge hatte, daß ſich genannte Mol=
kerei
auflöſte.
Wir benutzen dieſe Gelegenheit-unſern Milch= und Butter=
Verkauf in empfehlende Erinnerung zu bringen und bemerken noch,
daß, um Verwechſelungen zu vermeiden, unſere ſämmtlichen Ver=
kaufswagen
ſowte unſere Verkäufer an der Mütze die Bezeichnung
Vereins=Dampf=Molkerei= tragen.
Indem wir noch unſern geehrten Gönnern und Freunden für
Lp=
das
uns in ſo reichem Maße entgegengebrachte Vertauen beſtens
danken, empfehlen wir uns, auch ferner prompte und ſtreng reelle
Bedienung zuſichernd
Hochachtend
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eingetr. Gen. mit unbeſchr. Haftpflicht,
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Meter Meter

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mäntel
zu ausserordentlich billigen Preisen statt.
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Räumung meines grossen Lagers annehme und empfehle diese Golegenheit meiner gechrton
Kundschaft zur besonderen Verücksichtigung.
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Damen. Mäntol-Tabrik,
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[395)
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Ei
Waai
E
14202) Sandſtraße 3s verſetzungs=
halber
vom 1. Januar ab zu vermiethen
Wohnung von 7 Zimmern. - Beſichtigen
täglich von 11 bis 1 Uhr.
Brüſtlein Lieutenant.

13859) Grünerweg 7 Beletage gut
möbl. Zimmer ſofort zu verm.
14138) Frankfurterſtraße 6 ein gut
möblirtes Wohn= und Schlaſzimmer zu
vermiethen.
14141) Noßdörferſtr. 32, 3. GElage,
ein großes, freundl. möbl. Zimmer, auf
Wunſch auch Wohn= und Schlafzimmer,
per 15. Dec. zu vermiethen.
14204) Marienplatz 7 part. ein gr.
möblirtes Zimmer mit ſep. Eingang.
14205) Grafenſtraße 20 Seitenbau
rechts ein möbirtes Zimmer zu verm.

8)

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61 Carlsſtraße 6I.
Prima Traubenmost und
1 Opodorwoisson=Vierſteiner Gewächs.
Friedr. Roſt. (13605

[ ][  ][ ]


14
2

H1
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8
½ 2
8.
6
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3
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56
F
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H=
8
g.
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8
15t₈
1 6.
3

3830

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Dual. Mr. D. Reinleinen Damen-Taschentulcher, 46 em.
qual. Nr. E. Reinleinen Damen-Taschentücher, 46 em.
qual. Mr. F. Reinleinen Damen-Taschentucher, 46 em.
qual. Mr. G. Reinleinen Damen-Taschentücher, 46 em.
6..
qual. Nr. H. Reinleinen Damen-Taschentücher, 46 em.
Dual. Mr. MH. Reinleinen Damen-Taschentucher, 46 em.
Zual. Mr. J. Reinleinen Herren-Taschentücher, 55 em.
qual. Mr. H. Reinleinen Herren-Taschentülcher, 55 em.
6.
Dual. Mr. L. Reinleinen Herren-Taschentücher, 65 em.
Dual. Mr. M. Reinleinen Herren-Taschentlcher, 6 em.
Dual. Nr. H. Reinleinen Herren-Taschentücher, 6 em.
Dual. Mr. 0. Reinleinen m. bt. Rd. Damen-Taschentücher, 49 em.
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qual. Mr. P. Reinleinen m. bt. Rd. Damen-Taschentücher, 46 em.
Dual. Mr. OA. Reinleinen m. bt. Rd. Damen-Taschentücher, 46 em.
Dual. Mr. S. Reinleinen m. bt. Rd. Kinder-Taschentücher, 42 em.
qual. Mr. D. Reinleinen m. bt. Rd. Kinder-Taschentucher, 42 em.
Dual. Mr. 9. Buntleinen Herren-Taschentücher, 65 em..
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Dual. Nr.380. Echt Bielefelder fein leinen Damen-Taschentücher, 48 em..
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Aual. Mr. 136. Echt Bielefelder fein leinen Herren-Taschentücher, 55 em.
00.
Lual. Mr. 138. Echt Bielefelder fein leinen Herren-Taschentücher, 55 em.
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3. 40.
3. 80.
4. 30.
4. 80.
b. 20.
b. 80.
6. 40.
6. 80.
5. 50.
6. 80.
6. 80.
7. 80.
4. 20.
7. 80.
2. 50.
3. 40
7. 50.
4. 80.
3. 60.
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Schirting Taschentücher mit buntem Rand für Damen

Schirting-Taschentücher mit Honogramm für Kinder.

Schirting Taschentücher mit Monogramm für Damen.

Farbige Taschentücher, baumwollen, kür Kinder

Farbige Laschentücher, baumwollen, blau=gelbroth, für Herren

Parbige Taschentücher, Seiden, Pochettes für Damen
Ak.
40. bis
Seidene Taschentücher, ächt ostindisch Corah, für Herren
per St.
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von 40 Pfg. bis
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von HE. 1.50 bis

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rorx Gelegenheitskäuſo und ganz hosondors billig.
Darmstadt, November 1889.

Gade
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⁄⁄=
44

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Gefütterte Herren-Glacé-Handschnhe . 3.80.

[ ][  ][ ]

3331

Nr. 231
zum Besten derlWaisen
ausgehend von 6dem Alice=Frauenverein, Abteilung für
Waiſenpflege, wird
Camſtag, den 30. November Abends 7 Uhr,
im großen Saale des SAALRAUES,
mnter gütiger Mitwirkung des Darmſtädter Inſtrumentalvereins
mnter Leitung des Herrn Hofmuſikers Potr, der Hoſſängerinnen
Frau Stoinmann-Lampe und Fräulein Diotz, des Herrn Hof=
ſſängers
Hettstodt,,der Herren Hofſchauſpieler Wagner und Sachs,
ſowie des Herrn Hof=Muſikdirektors Roiser, eine muſikaliſch=
declamatoriſch
= theatraliſche Abendunterhaltung ſtattfinden.
Progr a m mi
1) Ouvertülre zur Oper Ladviska=
v
. Cherubini
ausgeführt von dem Inſtrumentalverein.
2) Arie aus der Oper Traviata;
v. Verdi
geſungen von Fräulein Dietz.
3) Der Tod des Tiberius
v. E. Geibel
vorgetragen von Herrn Wagner.
4) Schattentanz; aus der Oper Dinorah=
v
. Meyerbeer,
geſungen von Frau Steinmann=Lampe.
5) zwei Orcheſterſtücke:
a. Lied ohne Worte
v. Mendelsſohn.
b. Melodie
v. Prinz Heinrich

ausgeführt von dem Juſtrumentalverein
6) Zwei Lieder:
2. Jetzt iſt er hinaus in die weile Welt=
b
. Hochzeit:
geſungen von Fräulein Dietz.
7) Zwer Lieder:
a. Mit vierzig Jahren:
b. Die Sommernacht:
geſungen von Herrn Hettſtedt.
8) Zwei Lieder:
a.Wie berührt mich wunderſam
b. Geheimniß=
geſungen
von Frau Steinmann=Lampe.
9) Im ſchwarzen Frack Soloſcene
dargeſtellt von Herrn Sachs.
10) Loin du ball Iutermezzo
ausgeführt von dem Inſtrumentalverein.

v. Preußen Königl. Hoheit

v. Riedel
v. Moniuszko

v. Brahms
v. Henſchel

v. Bendel
v. Zöllner
v. L. Herhold
v. Erneſt Gillet

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C. Sohmitt, Louiſenſtr. 8.
Das Füllen leerer Lämpchen
wird pünktlichſt ausgeführt.

Nach der Aufführung iſt im Gartenſaale ein Büffet eröffnet, wobei eiue
Milltürkapelle concertieren wird.
Preiſe der Plütze: Sperrſitz drei Mark; numerirter Saalplatz zwei Mark; nicht
numerirter Platz im Saal, auf Eſtrade und Gallerie eine
Mark fünfzig Pfennige; Vorſaal eine Mark.
Billets ſind in der Buchhandlung des Herrn A. Bergſträßer und Abends an
[14206
ber Kaſſe zu haben; ebenſo die Programme.
Stenographie für Damen.
Mehrfach geäußerten Wünſchen entſprechend, eröffnet der Gabelsberger Steno
raßhenverein Mittwoch den 27. November, Nachmittags 5 Uhr, im Schul=
nauſe
hinter der Stadtkirche einen Unterrichtskurs für Damen. Der Unter=
icht
ſoll etwa 40 Lektionen umfaſſen und an einem oder zwei Nachmittagen der
Woche gegen ein Honorar von 10 Mark ertheilt werden. Einzeichnungs
ſiſten liegen offen in der Hofbuchhandlung A. Bergſträßer, Schulbuchhandlung
. Schmitt (Säng) und in den Schreibmaterialienhandlungen J. Göttmann un
E. Reuter.
[(14022
Der Vorſtand des Gabelsberger Stenographen=Vereins.

Diese Woche
täglich friſch eintreffend:
1d. M0Il. SenGilh66no.
Ungeputzt im Laden geholt:
kleine
per Pfd. 20 Pf.,
25
große
Ha. Holländische
Cabllay
per Pfund 35-60 Pfg.
frischesten Landor
per Pfund 70 Pfo.
Gebr. Hösinger,
Hoflieferanten.
[14210

Schöner großer Hund
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Eine gut erhaltene Puppenküche und
C ein Kaufladen für Kinder zu kaufen
geſucht. Offerten unt. H. R. an die Exp.
[14212
d. Bl. erbeten.
481

[ ][  ][ ]

Hre- und keder Sehhnaon
kauft man am beſten und billigſten bei
14213
L. Hellmann, Darmſtadt, Marktplatz 6.
Proteſtanten=erein.
Mittwoch den 27. November, Abends 7 Uhr, in der Stadtkapelle
9E
Vortru.
B
des Herrn Stadtpfarrer Rrückner aus Karlsruhe
Uber:
Die göttliche Offenbarung in der Geſchichte der Menſchheit:.
Der Eintritt iſt für Jedermann frei.
Der Vorstand.
[4151

Damenverem der Flemhmderſchule
zu Darmſtadt.
Bei herannahender Weihnachlszeit erlauben wir uns wiederum die Bilte,
unſerer Auſtalt gedenken zu wollen. Unter den zahlreichen Kindern, welche dieſelbe
beſuchen, befinden ſich viele ärmere, die häuſig keine Kleidungsſtücke zum Wechſeln
haben, und werden wir gütige Geſchenke von (wenn auch ſchon getragenen) Hemdchen,
Kleidchen, Röckchen, Schuhen und Strümpfen, wie ſie für 2= bis 6jährige Kinder
paſſend ſind, dankbar entgegennehmen. Gaben an Geld werden wir, falls nichts
Anderes beſtimmt wird, zur Beſchaffung von Schuhwerk verwenden.
Zur Aunahme von geneigten Beiträgen erklären ſich bereit: Frau v. Hom=
bergk
zu Bach, Heinrichſtr. 105, Fräulein Caroline Baur, Promenadeſtraße 53,
Fräulein L. Schleiermacher, Caſinoſtraße 31, Frau Rentner Jordis, Saalbau=
ſtraße
11, Frau Kaufmann Schloſſer, Marktplatz 11, ſowie die Hausverwalterin
der Kleinkinderſchule Fräulein Kratz, Mauerſtraße 5, Rentner Wilhelm Schwab sen,
Rheinſtraße 29, Ferdinand Wittich, Rheinſtraße 23.
[13978

in prachtvoller, praktischer u. ein-
facher
Ausführung nächſter Jage eintreffend
8
POT SuTTTIN
bel grösserer Abuahme noch ent-
Sprechender Rabatt.
Hornz handah,
Mathildenplatz 1.
l42l4

Agemt,

der Fühlung mit beſſeren Geſellſchafts=
kreiſen
hat, für Darmſtadt u. Umgegend,
von einer dort ſchon eingeführten Ver=
ſicherungs
=Geſellſchaft MMilitärdienſt=,
Braut=, Allgem. Ausſteuer) geſucht.
Reflektanten wollen ſich mit eventueller
Angabe ihrer Anſprüche unter Chiffre
Nr. 931 bei Rudolf Moſſe, Mainz,
melden.
(14215
Beſſungerſtraße 110 GNeubau) kann
O Schutt abgeladen werden. (14216

G000 Harl
(unter Umſtänden auch mehr)
ſind zu 4% auf gute erſte Hypothek aus
einem Fonds meiner Verwallung zum
Ausleihen bereit.
Gerhardt, (13600
Ober=Conſiſtorial=Buchhalter.
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C= ſchinennähen ſehr bew., wünſcht noch
einige Tage beſetzt zu haben. Näheres
Eliſabethenſtr. 44 Seitenbau. (4217

14218) Sehr tücht. Mädchen ſ. S.
durch Frau Schmitt, Kirchſtraße 10.
14219) Ein Mädchen mit gut. 89
ſucht Stelle als Aushülfe. Stellenbürean
Holſchuh, Holzſtraße 13.

14220) Ein Müdchen, das kochen
ſucht Stelle durch Frau Zulauf, Schütze;
ſtraße 8 Hinterbau.

14221) Tüchtige Mädchen v. Lanzke,
ſuchen Stelle durch Stellenblreau Röſſ
Louiſenſtraße 20 parterre.

14222) Eine tücht. Reſtauration.k
Köchin ſucht Stelle durch
Frau Schmitt, Kirchſtraße 19.

14223) Brave Mädchen vom Lanz
die ſchon gedient haben, ſuchen Stelle au=
Weihnachten durch Frau Katzenbach, Kir?
ſtraße I.
14224) Mehrere Mädchen mit gulz
Zeugniſſen ſuchen Stelle durch Stem=
ſiesſtraße
31.

14225) Ein tüchtiges Mädchen, d.
gut lochen kann und alle Arbeit verſtel
ſucht gleich Stelle oder Aushülfe dun
Frau Katzenbach, Kirchſtraße I.

14226)
Laufſtelle.

Gewandte Nühterinnen
finden dauernde und lohnende Beſchäſtig=
[14D
in der Hutfabrik von
H. Schuchard's Nachk.

13591) Ein zuverläſſ. Frauenzim
wünſcht Moratdienſt oder Aushilfsſte;
Schulſtr. 1 Seitenbau part.

Eine tüchtige Köchin,
die ſelbſtſtändig die beſſere Küche beſom
etwas Hausarbeit übernimmt und u.
Zeugniſſe hat, auf Weihnachten geſucht/
Näher. in der Exped. oder bei Frr.
Hahn, Ernſt=Ludwigsſtraße 9.

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Hauſe ſchlafen kann, wird geſucht.
Beſſungerſtraße 33 im Laden!
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beim Anfertigen von Guirland.
[42
geſucht. Soderſtraße 29.
14229) Zwei tüchtige Glaſer;
ſellen für dauernde Arbeit bei gutn
Lohn geſucht. Glaſer Hotz, Schießhar.
ſtraße 56.
Einige Logenplätze erſtem
Rangs,
(rothe Karten) ſind Hinderniſſe wegen 1
Expedition. (42

Eine reinliche Frau
Saalbauſtraße 28.

[ ][  ][ ]

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3333
4
M Uu
AGU SAUAO

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Eeimster Chocolade.
Veberall vorräthig. (3572

RGOU MGE, Ulluia, zIbIIOI
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Demtschem umd ccht emg
Eschem Strichwollem.
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Qualitäten zeichnen ſich durch
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Besondere Haltbarkeit im Tragen a in der Wasche, e
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aufs vortheilhafteſte aus und bieten ſomit die beſte Gewähr
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lenſchippen
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löffel
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ſchalen
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[ ][  ][ ]

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2 möbl. Parterre=Zimmer mit eige=
nem
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bei einer Wittwe. - Gefl. Offerten
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Rochem Hekseh,
per Pfund 50 Pfg.
Süsse Bratbüokinge.
ſobrüder Hösingoy
Hoflisferanten. 1142.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 26. November.
8. Vorſtellung i. d. 4. Abonnementsabteilun
Rote Karten gültig.)
Zum erſtenmale:
Das letzte Wort.
Luſtſpiel in 4 Akten von Franz v. Schönthu
Geheimerat Ph. Mantius Herr Dalmonä
Johannes, Privatdozent,) Herr Hacker.
Gertrud.
Frl. von Felden
ſeine Kinder
Bernh. Mantius, Muſiker Herr Werner.
Frau Kläger.
Elly, ſeine Tochter
Baronin Vera v. Bagolefi Frl. Cramer.
Boris Boranoff. d. Bruder Herr Edward.
Herr Steude.
Alexander Jordan
Herr Norbert.
Graf Settwitz
Herr Wagner.
Kanzleirath Gerlach
Landrichter Theobald . . Herr Müller.
Herr Knispel.
Profeſſor Hartmann
Frau Profeſſor Hartmann Frau Egli.
Frl. Wehn.
Deren Tochter
Hempel, Diener) beim Ge= Herr Mickler.
Stubenmädchen) heimerat Frau Klein.
Erſter
Zweiter ) Lohndiener . Herr Harig.
Herr Vogt.
Frl. Dollwitz Geſellſchafterin) Frl. Bernhau
Herr Rnörze-
Paul, Diener
der Baronin.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 110 Uhr

Volitiſche Ueverſichi.
Deulſches Reich. Der Kaiſer kommt am 28. ds. zu dreitägigem
Jagdaufenthalte nach Schleſien. Zuerſt wird er zwei Tage beim
Fürſten Pleß zu Gaſte ſein, dann am 29. in Breslau eintreffen, wo
die Spitzen der Militär= und Civilbehörden zur Tafel geladen ſind.
Am 30. findet eine Jagd bei Ohlau ſtatt; nachts reiſt der Kaiſer
nach Verlin zurück.
Der Bundesrat beſchloß dem vom Reichstage angenommenen
Antrag v. Benda auf Errichtung eines Reichszolltarifs keine Folge
zu geben.
Dem Bundesrat und dem Reichstag iſt ein neues Weißbuch zu=
gegangen
, welches die Zuſammenſtellung von Aktenſtücken, betr. Be=
ſchwerden
deutſcher Handelshäuſer gegenüber der engliſchen Rohal
Niger=Compagnie, enthält. Das Weißbuch wird eröffnet durch eine
Inſtruktion des Reichskanzlers an den deutſchen Reichskommiſſar in
Togo von Puttkamer wegen Feſtſtellung der thatſächlichen Unter=
lagen
für die gedachten Beſchwerden; es enthält ferner Mitteilungen
über einzelne Beſchwerden ſelbſt, dann den von Kommiſſar von
Puttkamer über die Angelegenheit erſtatteten eingehenden Bericht
und endlich die auf Grund desſelben ſeitens des Reichskanzlers an
die eugliſche Regierung gerichtete Note.
Im Reichstag begann am 22. d. die zweite Beratung des Etats

des Auswärtigen Amts. Abg. Richter wünſchte Auskunft, ob
Chef des Großen Generalſtabs Einfluß auf die auswärtige Pollt
übe, wie ein gewiſſer Teil der Preſſe behaupte. Der Kriegsmins
v. Verdy bezeichnet das bezügliche Treiben gewiſſer Blätter
frivol. Es ſei beleidigend für die Armee, wenn man überhaupt
Offizieren das Entſtehen eines Geiſtes für möglich halte, der
neigt ſei, irgendwelche Oppoſition zu treiben gegenüber der Rezi
rung des Kaiſers. Graf Herbert Bismarck ſchloß ſich dem Kris
miniſter an, indem er ausführte, er könne die fragliche Behaupt-
nur
für eine Mythe erklären. Die auswärtige Politik leite
Kaiſer, der dazu den Rat derer annehme, die dazu berufen ſer=
Im Fortgang der Sitzung hob der Staatsſekretär Graf Bism=
gegenüber
Windthorſt die Notwendigkeit der Forderung für;
neue Kolonialabteilung im Auswärtigen Amte hervor. Was:
Miſſionen anlange. ſo ſei die von Windthorſt gewünſchte geſetz h.
Regelung bezüglich der paritätiſchen Behandlung der Konfeſſio
entbehrlich, da eine ganz gleiche Behandlung ohnehin ſtattfinde.
der weiteren Debatte über die Kolonialfrage nahmen die Al
Dr. Hammacher, Frege, Woermann, Dr. Bamberger und wieder:
Graf Bismarck Teil.
Die bahriſche Reichsratskammer nahm nach längerer Debol
das geſamte Malzaufſchlaggeſetz in der von der Kammer der
geordneten beſchloſſenen Faſſung mit allen gegen eine Stimme;

[ ][  ][ ]

Nr.
Das Emin Paſcha=Komite erhielt von Hanſing u. Komp., d. d.
hu. bar, den 2. November ſolgendes Telegramm: Die Somalis
ſprengten die engliſche, nicht die deutſche Expedition. Peters
ſſeine Genoſſen ſind wohl auf und erreichten eine befeſtigte
ton am Kenia. Die Depeſche, betr. die Einſtellung der Expe=
ſo
wegen Rückkehr Emins, werde Peters in Eilmärſchen am
üi, eventuell Buringoſee einholenr. Dieſe Meldung wird auch
elech beſtätigt.
Die badiſche 2. Kammer wählte am 23. Lamey zum Präſidenten,
ewich und Kiefer zu Vicepräſidenten.
Schweiz. Der Bundesrat beauftragte ſeinen Generalkonſul in
ve Janeiro, den Verkehr mit der neuen republikaniſchen Re=
ſurg
fortzuſetzen; dieſe iſt ſomit von der Schweiz anerkannt.
Heſlerreich=Angarn. Das,Fremdenblatt kommt auf die ſcharfen
ßlaſſungen des Unterſtaatsſekretärs Ferguſſon über den Artikel
Daily News- zurück, in welchem der Sultan in unqualifizier=
ler
. Weiſe angegriffen wurde und bedauert, daß auch öſterreichiſche
tter jenen Artikel abgedruckt hätten. Es wäre erwünſcht, daß
prtriotiſchen Blätter vor der Aufnahme ſolcher Elucubrationen
vie Rückſichten mehr vergegenwärtigen, welche auch ſie den
er Beziehungen der Monarchie zu den befreundeten Nachbar=
tm
und deren Souveränen ſchulden.
Der böhmiſche Landtag lehnte am 23. den Kommiſſiönsantrag
lem ezechiſchen Schulverein eine Unterſtützung von 20 000 fl.
ſebandesmitteln zu bewilligen. Dagegen wurde eine Antrag des
ſerrdueten Grafen Bedtwitz angenommen, nach welchem derſelbe
Errg ſolchen Privatſchulen mit Oeffentlichkeitsrecht gewidmet
w die keinen Beitrag vom Landesfonds beziehen. Die Ver=
ung
dieſes Betrages iſt dem Landesausſchuß überlaſſen.
Coofort, nachdem der böhmiſche Rumpf=Landtag die Mandate
Aeutſchen für erloſchen erklärt hatte, wandte ſich die deutſche
tärleitung an ſämtliche Bezirkswahlkomités mit der Aufforderung,
ve Vorbereitungen für die Neuwahlen treffen möchten. Der
lſichrungsausſchuß tritt vor der Eröffnung des Reichsrates
nnen.
Kranktreich. Rouvier beſchloß nicht zu demiſſionieren.
der Senat genehmigte den Marinetredit von 58 Millionen
Gau von Kriegsſchiffen auf Privatwerften. Barbey kündigte
ſ werde im nächſten Jahre ein Kredit für den Bau von
zuſchiffen auf den Staatswerften gefordert werden.
der Ackerbauminiſter ſchob infolge von Schritten, welche die
hkündler von La Villette bei ihm unternommen, die Anwendung
Arbots der Einfuhr deutſchen und öſterreichiſchen Viehs über
Echweizer Grenze bis zum 5. Dezember auf.
Im der Deputiertenkammer antwortete Miniſter Spuller vor
ſſr ung der Sitzung vom 23. dem Abg. Hubbard auf eine ſchrift=
eſtellte
Frage betreffs Braſiliens, er ſei verhindert, in der
hmer zu erſcheinen, könne aber auch keine Auskunft geben, da
naie braſilianiſche Regierung den Mächten noch keine amtlichen
lellungen gemacht hätte und dieſe abgewartet werden müßten,
rrman zur neuen Republik irgendwie beſtimmte Stellung nehmen,
ke. Infolge der Erklärung des Miniſterpräſidenten und Finanz=
üſiers
, welche ſich gegen den Antrag Leydets auf freie Er=
hung
der Bündhölzchen richtete, lehnte die Kammer den Art. 3
ſiatrages ab, worauf Leydet den ganzen Entwurf zurückzog.
Cinanzminiſter erklärte, die Regierung würde das Monopol
6 ündhölzchen=Erzeugung ſelbſt ausüben. Die Majorität für
Miniſterium war übrigens eine ſehr geringe, da der Antrag
bes nur mit 244 aegen 237 Stimmen abgelehnt wurde.
Beigien. Die ,Pol. Korr. veröffentlicht iml Auszug eine Denk=
ſt
des Miniſters des Aeußern des Kongoſtaates an den König
hürd von Belgien. Der Miniſter weiſt darauf hin, daß die
därre Truppenmacht des Kongoſtaates ſeit Jahresfriſt ſich ver=
hell
habe und heute aus 2200 Mann, 23 Offizieren und Milizen
nehnlicher Stärke beſtehe. Es ſei ein verſchanztes Lager für
Cwldaten, welches die Handelsſtraße nach dem Nyanza ve
ſige, an der Mündung des Aruwhimi in den Kongo angelegt
en; ein zweites in der Gegend des oberen Loami ſei im Bau
liſien. Mit der militäriſchen Aktion werde die diplomatiſch
u den, deren wichtigſter Erfolg das Bündnis mit Tippo=Titz
Mlches die Greuel der Sklavenjagden vermindern werde.
d der Sitzung des Antiſklaverei=Kongreſſes in Brüſſel wurd=
A.d. einſtimmig beſchloſſen, daß die Territorialfragen außer=
ger
Kompetenz des Kongreſſes lägen. Es wurde eine au=
Leelegierten Deutſchlands, Belgiens, Frankreichs, Englands.
e 1s, Perſiens, Vortugals, Rußlands und der Türkei be=
hnz
e Kommiſſion zur Prüfung des Sklavenhandels auf dem
en ernannt.
ſrugkand. Die Regierung entſandte zwei Kriegsſchiffe zum
ugæ der engliſchen Staatsangehörigen nach Rio de Janeiro.
Eeine Depeſche an die engliſche Nationalbank von Braſilien au=
de
Janeiro vom 22. ds. 5 Uhr 55 Min. abends beſagt, daß alle
bürnzeu ohue Widerſtand und ohne Proteſt ſich der republikaniſche:
im ung unterworfen haben. Die proviſoriſchen Regierungen ir
Earovinzen wurden ſchnell organiſiert. Der Erzbiſchof gab der
llükaniſchen Regierung den Segen. Die neuen Kammern werden

231
3335
einberufen, ſobald über di= hauptſächlichſten Reformen Beſchluß
gefaßt iſt.
Italien. Der Moniteur de Romer verzeichnet an hervor=
ragender
Stelle, in großem Druck, jedoch ohne weitere Bemerkung,
die Nachricht über die Verlobung des italieniſchen Kronprinzen mit
der belgiſchen Prinzeſſin Clementine. Dieſe Nachricht iſt Ende
voriger Woche zum drittenmal in italieniſchen Blättern aufgetaucht:
der Oſſervatore Romano' hat dieſelbe gelegentlich mit dem Wort=
laut
des Viccolo' angemerkt. Dieſes Blatt erklärte die Heirat der
beiden für endgültig zwiſchen den beiden Familien beſchloſſen; die=
ſelbe
finde jedoch gemäß den Grundſätzen der ſavoyiſchen Königs=
familie
nicht eher ſtatt, als bis der Kronprinz 21 Jahre alt gewor=
den
ſei. Das tritt im Winter 1890 ein.
Bukgarien. Bei dem aus Anlaß der Gedenkfeier der Schlacht
bei Slivnitza abgehaltenen Frühſtück brachte Prinz Ferdinand einen
Trinkſpruch auf den Fürſten Alexander aus, den Helden von
Slionitza'.
Fürſtei. Der Sultan hat eine Amneſtie für alle in den letzten
Wirren auf Kreta kompromittierten Perſonen erlaſſen, ausgenommen
ſind die Verbrechen gegen das gemeine Recht.
Braſtſien. Verſchiedene Nachrichten aus Braſilien ſtellen die
Situation keineswegs ſo optimiſtiſch dar, wie die oifiziellen Mel=
dungen
. Die proviſoriſche Regierung träfe, heißt es, auf ernſtlichen
Widerſtand in den Provinzen, wo die Anhänger des monarchiſchen
Shſtems noch zahlreich ſeien. Der Kaiſer habe das Land nur in
der Erwartung der Wiederherſtellung des Kaiſertums ſo willig ver=
laſſen
. Die Monarchiſten wollen dem Prinzen Pedro, Herzog zu
Sachſen, einem Neffen des Prinzen Ferdinand von Coburg und
andererſeits auch des Kaiſers, den Thron antragen.
Aruguay. Der Präſident der Republik hat die von den
Miniſtern eingereichte Demiſſion angenommen und die Direktoren
der Miniſterien mit der Leitung der Geſchäfte beauftragt.

Darmſtadt, 26. November.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 21. November.
den Lehrer an dem Gymnaſium und der Realſchule zu Worms
Dr. Joſef Hahn zum Lehrer an dem Ludwig=Georgs=Gymnaſium
zu Darmſtadt, den Lehrer an der Realſchule zu Darmſtadt Dr. Karl
Nies zum Lehrer an dem Ghmnaſium und der Realſchule zu
Worms und den prov. Gymnaſiallehrer Dr. Wilhelm Fiſcher zu
Darmſtadt zum Lehrer an der Realſchule daſelbſt, - ſämtlich mit
Wirkung vom 1. Dezember l. J. an, ernannt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog ſind Freitag abend zu
Beſuch Sr. Königl. Hoheit des Erbgroßherzogs nach Leipzig ab=
gereiſt
und werden vorausſichtlich nicht vor Samstag, 30. November
hierher zurückkehren. Im Gefolge Allerhöchſtdesſelben befindet ſich
Flügeladjutant Hauptmann Frhr. Röder v. Diersburg.
Ihre Königl. Hoheit die Prinzeſſin Chriſtiau von Schleswig=
Holſtein iſt mit der Prinzeſſin=Tochter Luiſe Freitag nachmittag hier
eingetroffen und im Neuen Palais abgeſtiegen.
Militärdienſtuachrichten. Menges, Major vom Kriegs=
miniſterium
, unter Stellung I. 8. des Kriegsminiſteriums, mit
Wahrnehmung der Geſchäfte als Kommandeur der Militärſchieß=
ſchule
beauftragt. Gieſe, Major vom 2. Großh. Heſſ. Inf.=Regt.
Nr. 116, unter Stellung zur Disp. mit Penſion, zum Kommandeur
des Landwehrbezirks Calau ernannt. Brüſtlein, Sek.=Lt. vom
Großh. Heſſ. Feld=Art.=Regt. Nr. 25, unter Stellung 1. 8. dieſes
Regts., zu den Lehrbatterien der Artillerie=Schietſchule verſetzt.
Stephan, charakteriſ. Vort. Fähnr. vom 2. Großh. Heſſ. Inf.=
Regt. Nr. 116, Soldan, Unteroff. von demſ. Regt., Koch, Roſe,
zu Vort.=
Unteroff. vom 3. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 117.
Fähnrs. - befördert. v. Alvensleben, Hauptmann I. 8. des
5. Thüring. Inf.=Regts. Nr. 94 und Lehrer bei der Kriegsſchule in
Kaſſel, als Komp.-Chef in das 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 115
verſetzt; derſelbe verbleibt bis zum Schluß des gegenwärtigen
Kurſus noch als kommandiert in ſeiner bisherigen Stellung. v. Hülſt,
Sek.=Lt. vom Großh. Heſſ. Feld=Art.=Regt. Nr. 25 in das Huſaren=
Regt. König Wilhelm I. Nr. 7, Werner, Hauptmann vom 3.
Niederſchl. Inf.=Regt. Nr. 50, als Komp.=Chef in das 2. Großh.
Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 116. Gehr, Major und Kommandeur des
Radettenhauſes zu Culm, als Bats.-Kommandeur in das 2. Großh.
Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 116 verſetzt. von Brockhuſen, Hauptmann
und Komp.=Chef vom 2. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 116, als
Major mit Penſion und der Uniform des Inf.=Regts. Graf
Schwerin Nr. 14, der Abſchied bewilligt. Greſſenich, Lazarett=
inſpektor
in Mainz, nach Colmar, Junk, Lazarettinſpektor in
Gießen, nach Mainz. Chriſt, Lazarettinſpektor beim 1. Garniſon=
Lazarett Berlin, nach Gießen, - verſetzt.
Wie man uns mitteilt, ſind Schritte geſchehen, um zu ver=
anlaſſen
, daß Seine Majeſtät der Kaiſer am 6. Dezember nicht vor
9 Uhr hier eintreffen. Immerhin werden ſich alle bei dem Empfang
und der Spalierſtellung Beteiligten frühzeitig bereit halten müſſen
Die Fahrt zur Jagd geht durch die Alexanderſtraße und Hein=
heimerſtraße
nach Kranichſtein. Diejenigen Kriegervereine, welche

[ ][  ][ ]

3336
Nr. 231
zur Spalierſtellung nickt ſämtlich rechtzeitia hier ſein können, wer=
den
ſich um 10 Uhr nochmals auf dem Paradeplatz aufſtellen und
Seine Majeſtät bei der Abfahrt zur Jagd ſehen und begrüßen
können. Die Illumination der Stadt iſt für den Tag
der Ankunft in Ausſicht genommen und ſoll vor dem Beainn der
Theatervorſtellung etwa 6½ Uhr ihren Anfang nehmen. Um dieſe
Zeit fahren die Allerhöchſten Herrſchaften vom neuen Palais nach
dem Theater und können bei dieſer Gelegenheit wenigſtens die Illu=
mination
der Hauptſtraßen und Plätze in Augenſchein nehmen. Ab=
gelegene
Straßen dürften deshalb kaum in betracht kommen. Es
iſt noch ungewiß, ob Seine Majeſtät auch noch am 8. hier bleiben
werden.
Für den Abend des zweiten Tags des Beſuchs Sr. Majeſtät
des Kaiſers iſt ein großer Fackelzug mit Serenade in Ausſicht
genommen. Nach vorläufigen Feſtſtellungen dürfte ſich die Hahl
der Fackelträger auf über 2000 belaufen. Die Geſangvereine allein
ſtellen über 1000 Teilnehmer. Die Aufſtellung dieſes von ver=
ſchiedenen
Muſikkapellen begleiteten Zugs erfolat auf dem Kapell=
platz
, alsdann bewegt ſich der Zug durch verſchiedene Straßen der
Stadt nach dem Paradeplatz. Dortſelbſt kommen einige Lieder und
Muſikſtücke zum Vortrag, eine Anſprache und Toaſt auf Se. Majeſtät
den Kaiſer folgt und der Zug ſetzt ſich wieder in Bewegung, um
teils in das Rummelbräu (Studenten=Commers), teils in den
Saalbau zur feſtlichen Vereinigung abzuziehen. Sämtliche Vor=
bereitungen
ſind im beſten Gange. Möchte nun auch der Himmel
ein Einſehen haben und nicht gar zu froſtiges Wetter und ſaubere
Straßen für den Kaiſerbeſuch beſcheeren. Möchte aber auch ein
gnädiges Geſchick den gerade hier und in den letzten Tagen viel=
beſprochenen
Krankheitsverlauf bei dem Großherzog von Mecklen=
burg
zum guten wenden, damit der freudigſt erwartete Kaiſerbeſuch
keinen unliebſamen Aufſchub erleidet.
Das Totenfeſt am letzten Sonntag hatte eine große Anzahl
Leute auf den Friedhof geführt, welche die Gräber ihrer Ange=
hörigen
ſchmückten. Die in d. Bl. gegebene Anreguna, an dieſem
Tage in der Friedhofshalle einen einfachen Gottesdienſt abzuhalten,
war auf guten Boden geſallen, indem ſeitens des Herrn Pfarrer
Pahncke dem betreffenden Wunſche entſprochen worden iſt. Am
Abend betrat in der Stadtkirche Herr Superintendent Dr. Sell zum
erſtenmale nach langer Pauſe wieder die Kanzel und erbaute die
andächtigen Zuhörer, die in überreicher Menge die weiten Räume
der Kirche füllten.
Der hieſige Proteſtantenverein hielt am 21. d. M. ſeine regel=
mäßige
Jahresverſammlung ab. In der nach dem Jahresbericht
des Vorſitzenden eröffneten Beratung wurde die Frage aufaeworfen
und erörtert, ob es möglich ſei, den Verfolaungen gegenüber, welche
die evangeliſche Kirche in den ruſſiſchen Oſtſeeprovinzen gegenwärtig
zu erdulden hat, in der Oeffentlichkeit Schritte zu veranlaſſen,
welche das ſchwere Schickſal der bedrängten Glaubensgenoſſen zu
mildern geeignet ſeien. Ein beſtimmt formulierter Antrag wurde
in dieſer Beziehung nicht geſiellt. Hierauf wurde von einem der
Vorſtandsmitglieder der Entwurf einer Anſprache an die Vereins=
mitglieder
und Geſinnungsgenoſſen vorgelegt, welcher nach ein=
gehender
Beratung in der nachfolgenden Faſſung zur einſtimmigen
Annahme gelangte: Die Generalverſammlung des Proteſtanten=
vereins
Darmſtadt nimmt mit tiefem Bedauern Kenntnis von den
beſonders im Laufe dieſes Jahres durch das Mainzer Journal=
und ſeine publiziſtiſchen Geſinnungsgenoſſen im Lande wiederholt
verübten, ſchweren Verunglimpfungen und grundloſen Verdäch=
tigungen
gegen den großen deutſchen Reformator Dr. Martin Luther.
Es machk ſich darin das ſchon lange mit voller Abſicht und ſuſte=
matiſch
hervortretende Bemühen geltend, durch Entſtellung, Aus=
laſſung
und Verdunkelung geſchichtlicher Thatſachen den Urſprung
und die Entwickelung der deutſchen Reformation zu verdächtigen
und damit gleichfalls die unter Go tes Schutz daraus hervorgegän=
gene
evangeliſche Kirche herabzuwürdigen und in ihrem Beſtande
zu ſchädigen. Dieſem unchriſtlichen, den konſeſſionellen und ſtaat=
lichen
Frieden ſtörenden Gebahren gegenüber erſcheint es uns als
eine ernſte Pflicht, unſere Mitglieder und zahlreichen Geſinnungs=
genoſſen
hiermit angelegentlich zu erſuchen, in ihren Kreiſen dieſes
unverantwortliche Vorgehen richtig zu kennzeichnen, auch, wo erfor=
derlich
, derartigen nicht ſelten in anſcheinend konfeſſionsloſen Zeit=
ſchriften
ſich einſchleichenden Geſchichtsfälſchungen und Verhetzungen
gebührend entgegenzutreten. Ueberhaupt legen wir auch bei dieſer
Gelegenheit wieder unſeren Mitgliedern und unſeren Geſinnungs=
genoſſen
die Mahnung dringend ans Herz. treue Wacht zu halten
über die teueren Güter der Reformation und damit zugleich über
die Grundbedingungen einer dem Geiſte der Neuzeit entſprechenden
gedeihlichen Fortentwicklung ebenſo in der Geſellſchaft wie in der
Gemeinde, in der Kirche wie in der Schule und in dem Staate.
Lokalgewerbverein. Wie die vorhergehenden war auch die
Sitzung vom letzten Freitag ſehr ſtark beſucht. Zunächſt wurde
beſchloſſen aus einer Reihe von Gründen von einer direkten alle billigen Wünſche möglichſte Berückſichtigung finden können.
Beteiligung des Vereins beim Kaiſerempfang abzuſehen, wohl
aber auf eine Beteiligung der Handwerkerſchule unter Ein=
ſchluß
derjenigen im vormaligen Beſſungen umſo mehr hin=
zuwirken
, als dem Gewerbeverein Koſten daraus nicht ent=

ſtehen werden. Im Fragekaſien war ferner von einem Mitglle
ſchriftlich noch angeregt worden, ſämtliche hieſigen Handwerker
Beteiligung an den geplanten Feſtlichkeiten unter der Fahne=
Gewerbevereins zu vereinigen, indeß wurde im Laufe der ſich Uil
über entſpinnenden Debatte darauf hingewieſen, das dies mit Rlü
ſicht auf die zahlreichen anderen Verpflichtungen der Handwerker.
dem fraglichen Tage wohl ſchwer durchführbar ſei, gleichwohl
man die Frage ſeitens des Vereins näherer Erörterungen urre,
ziehen. Zum Vortrage für den Abend war das Ortsb
ſtatut Darmſtadt's' beſtimmt und führte Herr Bauinſpek
Schmandt einleitend aus, daß das allzudichte Zuſammenlch
der Menſchen, namentlich in den Städten den Zutritt von Licht
Luft verhindere, daß die erzeugten Abfallſtoffe in Städten
Dörfern als die Träger mannigfacher Krankheiten erkannt woc
ſeien und habe dies in Verbindung mit der Rückſichtnahme auf d
ſtetig wachſenden Verkehr und auf zweckmäßige Bauausführ
auf die äußere Schönheit der Gebäude zum Erlaß von Orts 4
geſetzen geführt, welchen meiſt zahlreiche Polizeivorſchriften
Bauordnungen für das ganze Land vorausgegangen ſeien.
Vortragende gina nun auf die Entſtehungs= und Vorgeſch¼
ſpeziell der heſſiſchen Bauordnung, welche gegenwärtig und 9
ſeit dem 1. April 1882 in Kraft iſt, und auf diejenige des Dar=
ſtädter
Ortsbauſtatuts näher ein, um alsdann das leztere in 29.
bindung mit der erlaſſenen Baupolizeiordnung bis in die kleil
Details des Näheren zu erörtern; ſo wurden namentlich die Beſül
mungen über Größe und Beſchaffenheit der Bauplätze, über die
nehmiaungspflicht, dann diejenigen über die Stellung und Lageh
Gebäude zueinander, die Beſtimmungen über die Grenzen,
Konſtruktiön und Ausführung der Bauten, namentlich auchzi
Vorrichtungen zur Sicherung für Leben und Geſundheit der ½
wohner, teilweiſe einer ſehr eingehenden, ſachlichen Beſpreck
unterzogen. Dem Redner wurde durch reichlichen Beifall gel
In einer ſich anſchließenden Diskuſſion kamen mancherlei wirEil
und vermeintliche Uebelſtände in Bezug auf die Handhahung
baupolizeilichen Beſtimmungen zum Ausdruck, namentlich wüwc
man eine gleichmäßige Behandlung in Bezug auf ſtörende it
Trottoirs hereinſpringende Treppenſtufen und dergl. durchgefühſt
ſehen. Entaegen dem ſeitherigen Uſus wurde diesmal ein rech/
giebiger Gebrauch vom Fragekaſten gemacht, allerdings dürfterh
meiſten vorgefundenen Fragen kaum einen Anlaß zur demnächſe
eingehenderen Behandlung im Vereine geben, vielleicht ausgenon u.
diejenige, warum gerade in den letzten Jahren trotz des Beſte 4
der Bauvolizeiordnüng mehrere Häuſer eingefallen ſeien?
I. Das erſte Könzertdes Mozartvereins ließ
Programm und Ausführung das rühmliche Streben Herrm
Senffis erkennen, die Hörer ſowohl durch Mannigfaltigkeit
wirkliche Kunſigenüſſe zu feſſeln und ſo dem Verein neue Fre xr
zuzuführen. Hoch erfreuen mußte es uns die Bekanntſchaft
Berliner Sängerpaares Hildach zu machen. Was dasſelbe.
Duetten und Einzelgeſängen bot, erzielte einen äußerſt harmonick
Geſamteindruck und damit im Bunde einen reichen, wohlverdien
Beifall. Die geſunden, friſchen und dabei wohl geſchulten Si=
men
miſchen und ergänzen ſich gar trefflich und die Wieder=
von
Kompoſitionen wie die F. Hiller'ſchen Zwiegeſpräche oder
einfach=liebreizende Schumann=Rückert'ſche So wahr die Sa.
ſcheint boten das Bild einer ſehr glücklichen muſikaliſchen
Herr Heinrich Spangenberg aus Wiesbaden hat ſich, ſeitlk
ihn hier zum letztenmale hörten, in ſeinem gigantiſchen Könneu
deutend vervollkommnet. Sein Spiel zwang uns die rückhaltlai=
Anerkennung ab. Der klare, gegliederte Vortrag wurde beſon=
den
feinen geiſtigen Blüten in der Mozart'ſchen Cmoll Farn
gerecht. während ſich in dem Rheinberger'ſchen Capriccio un=
der
Liſzt'ſchen Fantaſie eine brillante Technik offenbarte.
den Chören, die ſämtlich mit viel Präziſion und Tonſicherheit:
ſungen wurden übten einen eigenartigen Reiz aus die italieni c.
Madrigale: Villanella und Amor im Nachen.
Die Straßenbahn nach Arheilgen iſt nahezu fertig und r0
wohl der Eröffnung zu Anfang Hezember entgegenſehen wel
können. Die Arbeiten ſind in erſtaunlich kurzer Zeit volle
worden.
Der Stenographeuverein eröffnet, wie aus dem Inſerate
d. Bl. erſichtlich, nächſten Mittwoch einen Unterrichtskurs
Damen. Es iſt dies der erſte ſtenographiſche Damenkurſus
hieſiger Stadt. während in anderen Orten die Damen ſeit Jar
die Stenographie mit Eifer und Erfolg erlernen und in Beruf=
Haus mit größtem Nutzen verwenden. Wenn darum der St
graphenverein auch den hieſigen Damen zur gründlichen Erler=:
der Stenographie geeignete Gelegenheit bietet, ſo glaubt er u
mehr auf zahlreiche Beteiligung hoffen zu dürfen, als ja die=
regung
von Damen ſelbſt ausging. Zu wünſchen wäre nur,
ſchon bei der Eröffnung alle Teilnehmerinnen anweſend ſind, L-
88 Pfungſtadt, 23. Nov. Bei der geſtrigen Beigeordne:
wahl wurde Georg Nungeſſer IV. mit großer Majorität gewö
Die Wahl war eine ſehr bewegte, die Gegenkandidaten erra
nur wenige Stimmen.

[ ][  ][ ]

N. Aus dem Odenwald, 24. November. Im Frühling werden im
hh. Ueberreſte aus grauer Vorzeit zu Tage gefördert; auch von vorhergegangen war.
Hächſten Ausgrabungen verſpricht man ſich günſtige Reſultate.
leranen=Verein hat in ſeiner heute ſtattgehabten General= Ladung lichten.
ſemmlurg den Beſchluß gefaßt, ſich an den am 6. Dezember d. J.
ſen Empfangsfeierlichkeiten beteiligen.
elen erhobene Erkundigung hat zu dem Reſultat geführt, daß ausgefahren.
r Nachricht von der Hierherkunft des Monarchen nicht hierher=
19te.
hükraten gegen den Herausgeber beziehungsweiſe Drucker der
ſorlätter Beleidigungsklage angeſtrengt.
händler mit der Einfuhr von italieniſchen Schweinen gemacht,
tnerbots auf Frankreich ziemlich im Preiſe geſtiegen ſind.
Rainz, 25. November. Die Baſſenheimerhof=Kaſerne
Ir. D. E. Levinger, Weingroßhändler, hier über.
Korridor zum Reinigen befindliche Kleider und Stiefel ange=
Olgenden Morgen in keiner kleinen Verlegenheit.
Onach Berlin begeben, um ſich beim Oberhofmarſchallamt über ſodaß zur Niederlegung 10 Millionen freibleiben.
heiſeplan des Kaiſers näher zu informieren.
idin=Konzert von Wieniawski, ſowie Adagio und Perpetuum Paſſagierdienſt beſtimmt.
le von Ries mit großer Fertigkeit und ſchönem Tone. Unſer=
heſt
hofft man ebenfalls noch zu finden. Der kgl. Staats= wechſel Frowein die tötliche Wunde erhielt.
Aſchaft iſt bereits die Mitteilung über die näheren Umſtände
pfbetrieb der Straßenbahn empfindlich beeinflußt
Berlin eingeführte neue elektriſche Syſtem ſich bewährt.

Nr. 231
3337
Hanau, 23. November. Das letzte Opfer der Kata=
rtlich
Leining'ſchen Wildpark Ausgrabungen nach römiſchen ſtrophe Martha Linke von der Pulverfabrik, iſt nun auch durch
hr tümern vollzogen. Schon vor mehreren Jahren wurden intereſ den Tod erlöſt worden, nachdem ihr ihre Kollegin Hahn zwei Tage
J. Vom Rhein, 24. November. In den letztlen drei Tagen
0. Erbach i. D., 24. November. Der hieſige Militär= und lfällt der Rhein ſehr ſtark und müſſen die Schiffe mit voller
Recklinghauſen, 23. November. In der Beche Schlägel und
Tarmſtadt ſtattfindenden Empfangsfeierlichkeiten zu Ehren unſeres l Eiſen' ſind ſeit geſtern Abend 250 Bergleute durch einen Unfall
ülers in corpore zu beteiligen. Ebenſo wollen ſich die Krieger= in den Schacht eingeſchloſſen. Die Zufuhr von Nahrung iſt noch
erie von Michelſtadt und den andern umliegenden Ortſchaften l möglich und man hofft den Leuten bis morgen Rettung zu bringen.
Eſſen, 24. November. Nach einer Meldung der Rhein=Weſtf.
4. Mainz, 24. November. Das in der letzten Zeit viel ver= 8tg. beſteht der Unfall, welcher ſich in der 8eche Schlägel und
ülete Gerücht. daß S. M. der Kaiſer gelegentlich ſeiner An= Eiſen' ereignete, in einer unbedeutenden Beſchädigung der Schacht=
nerheit
in Darmſtadt auch die hieſige Feſtung beſuchen l zimmerung. Die Belegſchaft, welche Freitag Nachmittag eingefahren
ſe, ſcheint ſich nicht zu beſtätigen. Eine an den amtlichen ( war, iſt am Samstag Abend geſund und wohlbehalten wieder
Eſſen, 24. November. Die Grubenverwaltungen des Eſſener
Reviers haben auf den kundgegebenen Wunſch der hier abgehaltenen
Zie eben beendigten Stadtverordnetenwahlen werden Vergarbeiterverſammlung, die gemaßregelten Arbeiter wieder
lreſigen Strafgerichte noch beſchäftigen. Unter den vielen Flug= anzuſtellen, der Rhein=Weſtf. 8tg. zufolge erwidert, daß nach
lkb rn, die am Tage der Wahl erſchienen ſind und deren Inhalt l dem Streik Arbeiter nur wegen ungebührlichen Verhaltens entlaſſen
meiſe die heftigſten und häßlichſten Ausfälle gegen verſchiedene worden wären. Die Grubenverwaltungen ſeien jedoch bereit, um
ſſrnen hervorbrachte, waren zwei, die die Grenze des Erlaubten einen Beweis ihrer friedfertigen Geſinnung zu geben, jeden treuen
nchritten haben, und hat ſowohl eine ſehr angeſehene Perſön=l und langjährigen Arbeiter wieder in Arbeit zu nehmen, der ohne
irt der nationalliberalen Partei wie ein Führer der Sozial= Veranlaſſung der Grubenverwaltungen die Arbeit verloren habe.
München, 23. November. Infolge höherer Anordnung ſind im
Laufe des Winters bei den einzelnen Offizierscorps Unterrichts=
Mainz, 24. November. Der Import von amerikani= und Konverſationsſtunden in der franzöſiſchen Sprache abzuhalten,
ſen Ochſen iſt als beendigt anzuſehen. Die hieſigen Groß=/ wozu Civillehrer engagiert werden dürfen. Wo geeignete Lehrkräſte
hſändler, welche die Einfuhr geleitet haben, finden ihre Rech= im Offizierscorps ſelbſt vorhanden ſind, kann dieſer Unterricht auch
nicht dabei, indem die Schiffracht und die Einkaufsſpeſen auf andere Spraͤchen ausgedehnt werden. In der hieſigen Garniſon
ſanzen Nutzen hinwegnehmen. Ein beſſeres Geſchäft haben die wird neben Franzöſiſch auch Engliſch und Ruſſiſch getrieben.
München, 24. November. Der Prinzregent hat ſich heute
i den letzten Tagen durch die Ausdehnung des Schweineein= Vormittag zur Jagd in den Speſſart (Rohrbrunn) begeben, von wo
er am 6. Dezember wieder hierher zurückkehrt.
Verlin, 23. Nov. Die Verlobung der Prinzeſſin Margarethe
bei der Verſteigerung um die Summe von 201 500 M. an von Preußen mit dem Großfürſten=Thronfolger von Rußland
ſoll, nach Petersburger Börſendepeſchen, vollzogene Thatſache ſein.
7. Mainz, 25. November. In dem Gaſthauſe zum Hollän= Die Nat.=8tg.: bemerkt indes zu dieſer Meldung: Trotz der
hm Hofr hier hat in der Nacht vom Samstag. auf Sonntag ein 1 Sicherheit, mit welcher dieſe Gerüchte auftreten, möchten wir
uner ſein Weſen getrieben. Derſelbe hat ſich ſämtliche auf empfehlen, dieſelben nur mit größter Vorſicht aufzunehmen
Berlin, 24. November. Ueber den ſchon angekündigten Plan
tel und iſt mit denſelben durch ein Fenſter flüchtig gegangen. zur Niederlegung der Schloßfreiheit behufs Errichtung des Stand=
hͤrer
Kleider und des Schuhwerks beraubten Fremden waren an bildes Kaiſer Wilhelms l. wird berichtet, ein Konſortium,
beſtehend aus der Deutſchen Bank, Diskonto=Geſellſchaft, Handels=
Frankfurt, 25. November. Der Beſuch des Kaiſers dürfte geſellſchaft und Darmſtädter Bank, habe ſich das Vorkaufsrecht
usſichtlich auch Frankfurt zu Teil werden. An den Herrn Kuf die Häuſer an der Schloßfreiheit geſichert und gedenke das
rkürgermeiſter iſt die Meldung gelangt, daß der Kaiſer ge= Geld für die Niederlegung derſelben durch eine Lotkerie aufzu=
mlrich
ſeiner Anweſenheit in Darmſtadt auch hierher kommen bringen. Nach dieſem Plane ſollen für 40 Millionen Mark Looſe
m. Der Herr Oberbürgermeiſter hat ſich in Folge dieſer Nach. ausgegeben werden, auf welche Gewinne von 30 Millionen entfallen,
Berlin, 24. November. Der Reichskanzler Fürſt Bismarckhat
Ar. Frankfurt, 24. November. Das am 22. ſtattgefundene der Hamburg=Amerikaniſchen Packetfahrt=Aktiengeſellſchaft erlaubt,
Ruſeums=Konzert bot ein ſehr ſchönes Programm. Von 1 dem 40. transatlantiſchen Dampfer ihrer Flotte ſeinen Namen zu
heder=Stücken wurden die Oberon=Ouvertüre, die Symphonte geben. Der Fürſt Bismarck; wird das größte und vorausſichtlich
u ale von Beethoven, ſowie erſtmalig Variationen von Ernſt ſchnellſte Schiff der deutſchen Handelsmarine ſein, er wird mit
uff von unſerem Muſeumsorcheſter zu vorzüglicher Wiedergabe einem Koſtenaufwande von 5½ Millionen Mark beim Bulkan zu
dagt. Herr Profeſſor Barcewiez aus Warſchau ſpielte das Stettin erbaut und iſt für den Hamburg=New=Yorker Schnelldampfer=
Berlin. In der vielbeſprochenen Duell=Affaire ſtellt
udonna Frau Schröder=Hanfſtängl entzückte die Anweſenden ſich jetzt heraus, daß der Gegner des mittlerweile verſtorbenen
tneiſterhafte Interpretation der Arie aus =Fauſt' von Spohr. Studenten Frowein nicht der Hauptmann v. Haugwitz von den
F ankfurt, 24. November. Die kgl. Staatsanwaltſchaft ſchrieb ſ Gardefüſilieren geweſen iſt; derſelbe war nach der Poſt' ein
hei Jahr einen Preis von 10 6000 M. aus für denjenigen, welcher anderer, nicht bei der Garde ſtehender Offizier. Die Urſache des
Gera Herrn Baron v. E. im Reuterweg abhanden gekommenen ) Duells iſt auf ein Rencontre zurückzuführen, das Sonnabend
u0 M. Wertpapiere zur Stelle' ſchaffen oder über den nachts im Caſe National ſtattgefunden hat. Ein Infanterie=
lüb
derſelben ſichere Anhaltspunkte geben könne. Alle Nach= ( Lieütenant der nach Berlin zur Militär=Turnanſtalt abkomman=
ihungen
waren bis jetzt vergeblich. Etwa zwei Monate nuch diert iſt, jaß in Geſellſchaft von Kameraden im genannten Lokal
Phat wurden zwei der geſtohlenen Aktien in einem ganz unver= und erblickte daſelbſt einen Herrn, den er von Straßburg aus
lien Hauſe in der Schippengaſſe aufgefunden und der Staats= zu kennen glaubte. Dieſes war der Student Frowein. Der
ufſchaft abgeliefert. Offenbar waren dieſelben dahin gelegt l Lieutenant trank ihm in launiger Weiſe mit den Worten Proſit
hn. um den Verdacht von dem Thäter abzulenken. Jetzt hat 1 Straßburgl' zu. Dies faßte F. als eine Beleidigung auf und
der Anwalt des Hauſes dasſelbe einer gründlichen Durch= forderte den Offizier. Zunächſt ſuchte letzterer den Studenten von
uu unterzogen und auf dem Boden des Hauſes unter Schutt ſeinem Irrtum zu üherzeugen fand aber keinen Glauben, viel=
Eechmutz die Summe von 210000 M., in zwei Mappen gelegt, mehr ging Frowein ſofort zu Thätlichkeiten über. Die Folge war
ſeitenden. Bei einem Teil der Papiere fehlen die Coupons. jenes unglückliche Duell, in welchem gleich beim erſten Kugel=
Lübeck, 22. November. Die,Lübecker Beitung erkläͤrt authentiſch,
hyides gemacht und wird die Unterſuchung das Weitere ergeben. Geheimrat Curtius habe doch die Wahl zum Mitglied der
Aüebbaden, 22. November. Da ſich die Kurgäſte durch den Academie des inscriptions et belles lettres angenommen.
Paris, 22. November. Geſtern empörten ſich in der Sträf=
m
iſt die Stadt entſchloſſen, die Umwandlung derſelben in Iingsanſtalt Goletta bei Tunis die Gefangenen, ſprengten die
lwiſchen Betrieb von der Geſellſchaft zu verlangen, ſoſern Ketten und griffen die Wächter mit Revolvern an. Es entſpann
ſich eine förmliche Schlacht, in der die Sträflinge ſchließlich beſiegt

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Nr.
wurden. Beide Teile ließen viele Verwundete und Tote auf dem
Platze.
Paris, 23. November. Nach einer hier vorliegenden Brüſſeler
Meldung hätten Boulanger und Dillon Jerſey verlaſſen und
ſich nach Spanien begeben.
Antwerpen, 22. Nov. In der heutigen Sitzung im Prozeß
Corvilain erklärt der Präſident 1½ Uhr mittags die Erörterung
für geſchloſſen. Das Urteil ſoll am Mittwoch verkündet werden.
Athen, 22. November. Ihre Majeſtät der Kaiſerin Friedrich
hat heute die Rückreiſe angetreten, nachdem ſie Tags vorher ihren
Geburtstag in der Königlichen Familie gefeiert hatte; der Kron=
prinz
und die Kronprinzeſſin gaben derſelben bis nach Patras das
Gelelter. Die Kaiſerin begiebt ſich von da zunächſt nach Olympia
und wird dann die Reiſe über Kreta fortſetzen.
Grotzherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 24. November.
Der fliegende Holländeru.
B. A. Wagner und kein Ende! möchte man ausrufen angeſichts
der Thatſache, daß heute abermals eine Werk dieſes Meiſters auf
unſerer Bühne erſchien, nachdem kaum die mächtige Tonwelt der
Nibelungen verhallt iſt. Wir haben, als hier im großen Publikum
für die ſpäteren Schöpfungen Wagners noch ſehr wenig Teilnahme
vorhanden war, mit lebhaftem Enthuſiasmus dieſer Muſik wieder
und immer wieder das Wort geredet, haben ſ. 8. manch hämiſchen
Seitenwink für den Wagnerkultusr einſtecken müſſen, - und jetzt
ſehen wir uns gegenüber der allgemeinen Modeliebhaberei, welche
ſich der Sache zu bemächtigen anfängt, in die Reihe der ruhig
prüfenden Beobachter verwieſen, für welche das Wort Leſſings gilt:
Ich ſehe drum nicht minder gern, was ich ruhig ſehe.- Es iſt
nicht zu befürchten, daß man jetzt noch als Barbar und als unmuſika=
liſcher
Phantaſt; verſchrien wird, wenn man ſich erlaubt, die Wal=
küre
= und den Triſkanz nicht nur dramatiſch großartig, ſondern
auch melodiös zu finden. Näher liegt die Gefahr, daß die abſolute
Herrſchaft dieſer Richtung und eine kritikloſe, ſchwärmeriſche Hin=
gabe
des Publikums an ' ſie zu einer Einſeitigkeit des Geſchmacks
und der Geſangskunſt führe, die dem geſunden Fortſchritt der deut=
ſchen
Opernbühne nicht zum Vorteil gereichen kann. Auf den Wegen,
die Wagner in der Götterdämmerung;, dem Triſtan; und Par=
ſifald
wandelt, können die Epigonen nicht weiter bauen, denn das
ſind innerhalb der zuſammenhängenden Kette muſikaliſcher Bühnen=
ſchöpfungen
iſolierte Gipfel, die ihre künſtleriſche Berechtigung
einzig in der Judividualität des Bayreuther Meiſters haben. Unſere
Opernkomponiſten müſſen ſich entſchieden zu Mozart und Weber
zurückfinden, und man thäte wohl daran, ihnen die Verbindungs=
gänge
durch einſeitige Pflege der Wagnermuſik nicht voreilig abzu=
ſchneiden
.
Auf unſerer Bühne herrſcht dieſelbe ſeit mehreren Wochen.
Eröffnet wurde bekanntlich die Saiſon mit=Lohengrin;, dann kamen
die Meiſterſingers. Zur ſchnellen Wiederholung derſelben war
weder ein innerer noch äußerer Grund vorhanden! Hierauf folgte
der Nibelungeneyclus. Die Hans Heiling=Vorſtellung hinterließ im
großen und ganzen den Eindruck einer Erholungsepiſode, die man
ſich nach den Anſtrengungen der vier Abende gönnen durfte und
die deshalb auf eine beſonders liebevolle Fürſorge nicht zu rechnen
brauchte. Und heute ſtürmt ſchon wieder der Tonorkan im Hol=
länder
- auf uns ein. Wir für unſer Teil verlangen jetzt gar herz=
lich
nach einer Muſik wie ſie z. B. in den Oktavioarien oder in
der Adolarromanze (Eurhanthe) lebt, und ſchicken inmitten des
nnächtlichen Gewühls; ſehnſüchtig unſere Blicke nach den ewigen,
rettenden Sternen des Mozartſchen Genius! Daß man auf
Engagement gaſtierende Künſtler jetzt vorzugsweiſe auf ihr Wagner=
repertoire
hin prüft, dünkt uns auch von Uebel. So lernten wir
den Herzogl. Koburgiſchen Sänger, Herrn Büttner, zunächſt auf
einem Gebiet kennen, das nur einen beſchränkten Ausblick auf ſein
künſtleriſches Geſamtvermögen eröffnet. Als Holländer hielt ſich die
Leiſtung des Gaſtes geſanglich und ſchauſpieleriſch in dem Rahmen
des Werks. Das ſchmiegſame, gut gebildete und klangreiche Organ,
welches bei richtiger Oekonomie allen Anforderungen der großen
Partie zu genügen vermag, bringt es zu ſchöner Wirkung, nament=
lich
in den getragenen Stellen, überall da, wo die Muſik ſtille Mittwoch. 27. November: Vereins=Abend mit Konzert des M
Wehmut, innere Wärme oder tiefe Reſignation auszudrücken hat.
Die Werbung um Senta (2. Akt) ſowie der Abſchied von dieſer
68. Ath gehörten zu den Glanzpunkten der Büttnerſchen Darbiet= Donnerstag. 28. November: Vortrag im Verein für Volkzbisk
ungen. Hingegen kamen die ſcharfen, einſchneidenden Accente des
bitteren Weltſchmerzes, wie ſolche namentlich die große Antrittsarie
durchziehen, etwas gedrückt zum Vorſchein. Das Spiel des Gaſtes Freitag, 29. November: Generalverſammlung des Lokalgewerbvar
ſtand, ohne etwas hervorragendes zu bieten, durchweg im Einklange
mit dem Geiſte der Tonſchöpfuug. Ein abſchließendes Urteil über
das Können Herrn Büttners geſtattet der heutige Abend nicht.
Gerne würden wir den Sänger einmal in einer Partie wie Don

231
Juan, Rigoletlo. Graf Luna hören. - Frl. Roth's Sentat=
zückte
wie immer durch den Glanz der Stimme und den ſeelemu
Vortrag. Weshalb die geſchätzte Künſtlerin diesmal ihren xhl
natürlichen dunklen Haarſchmück unter einer ſtumpfen, blm
Verrücke vergraben hatte, iſt uns unerklärlich. Eine Elſa, El=ahl
können wir uns freilich nur als blonde deutſche Jungfrau vor ſü
Aber ſo gut wie Frl. Roth als Brünhilde die dunkle Haauf
beibehält, kann ſie das auch als Senta. Allerdings ſpielt diexl
in Holland, aber die Oper iſt ſchließlich doch nicht da zur Bex.
lung von Raceſtudien! Die Vartie des Erik hat ſeit lanzels.
Schickſal nebenher behandelt zu werden. Was Herr BärGh.
lich in derſelben leiſtet, ſteht in keinem Verhältnis zu dem Eh=
lichen
Können des Künſilers.- Trefflich war Herr Riechryml.
als Daland. Das bekannte Bild des düſteren Seeman .
Dalands Hauſe iſt durch ein neues erſetzt worden.

[1424
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die trauuch
Nachricht, daß unſere innigſt geliebte Gattin, Muk
und Großmutter
Anna Schüler, gob. Potormann,
heute früh ½11 Uhr nach langem Leiden im 73. Lebe¼
jahr ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebener
Darmſtadt, den 24. November 1889.
Die Beerdigung findet Dienstag Nachmittag 3 Uhr ſi uh
E
14
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe innigſter Theilnahme benn
Hinſcheiden unſeres lieben
Wilhelm Schneider,
Großh. Hoftheater= und Hofmuſik=Kaſſiers,
ſagen wir Allen, insbeſondere den Herren Beamten und=
gliedern
des Großh. Hoftheaters, unſeren aufrichtigſterzb
herzlichſten Dank.
Darmſtadt, den 25. November 1889.
Die tieftrauernden Hinterbliebene,

Dankſagung.

Für die liebevolle und herzliche Theilnahme bei=
plötzlichen
Hinſcheiden meines unvergeßlichen Gatten ſar
Allen, beſonders ſeinen Herren Vorgeſetzten und Untergesk
owie den Herren von der Muſik, Freunden und Beken=
meinen
innigſten Dank.
Chriſtine Schmidt Wu=

Tageskalender.
Ausſtellung in der Kunſthalle: Sonntags und Mittwochs w
bis 1 Uhr und von 2-4 Uhr, Dienstags, Donnerstag
Freitags von 11-1 Uhr.
mental=Vereins im Saalbau. - Vortrag im Proteſtanten'¾.
in der Stadtkapelle.
im Saale der Turngemeinde (Woogsplatz).
in der Brauerei Heß (Saalbauſtraße).
Samstag, 30. November: Konzert zum Beſten der Waiſoh.
Saalbaus

Hierzu eine Beilage für Nichtpoſtabonnenten:Mitteilungen des Evangeliſchen Frauenvereins zur Erbauung einer neuen
in Darmſtadt.:

Dmt uod Berloan. 2 6. Milihldhe Sabeddenseat.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.