1
144
=EEUTUIN
ASbTN
4
Mbonnementspreis
4jährlich 1 Mark 50 Pf. md.
ur erlohn. Auswärtz werden von
m Poſtämtern Beſtellungen
end=
erwenommen zu 1 Mark 50 Pf.
m Quartal inck. Poſtaufiſchag
152. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Zuſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 2,
mBeſſungen von Friedr. Bllßer,
Schießhausſtraße 14 ſowie auzmim
von allen Annoncen=Erpedittonen.
24
„
Amtliches Organ
Für die Behanntmachungen des Großh. Kreisgamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
4509.
H 228.
Donnerstag den 21. November.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Rotzverdacht bei einem Pferde des Joſef Wolf von Habitzheim.
In Verſolg unſerer Bekanntmachung vom 29. v. Mts. bringen wir hiermit auf Grund des 8 55 der Inſtruction des
meesraths vom 12. Februar 1881 zur allgemeinen Kenntniß, daß, nachdem das als rotzkrank befundene Pferd des
Rubri=
ken., welches in dem Stalle des Gaſtwitths Philipp Barth beziehungsweiſe in der Halle des Chriſtian Heim zu Roßdorf
fanden hatte, gefallen iſt und nachdem vorſchriftsmäßige Desinfection des Stalls beziehungsweiſe der Halle ſtattgefunden
„ ie Seuche ſoweit Roßborf hierbei in Betracht kommt, als erloſchen anzuſehen iſt.
Darmſtadt, den 15. November 1889.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
[13939
v. Marquard.
Bekanntmachung.
eilegung der Liſten der Stimmberechtigten zur Stadtverordnetenwahl beireffend.
Während der Zeit vom 18. bis 26. November 1889 incl. Vormittags von 8
1.2 Uhr und Nachmittags von 2-5 Uhr, liegt die Liſte der in der Stadt,
mnſtadt zur Stadtverordnetenwahl Stimmberechtigten, ſowie das Verzeichniß der
ſuem höchſtbeſteuerten Drittheil der Wählbaren gehörigen Perſonen auf dem
ükthauſe in der Rheinſtraße, Zimmer Nr. 12. zu Jedermanns Einſicht offen.
mrhalb dieſer Friſt kann in dem bezeichneten Lokale jedes Mitglied der
Stadt=
nünde Einſicht von dieſen Liſten nehmen und Einwendungen gegen dieſelben
chi ingen.
Darmſtadt, am 14. November 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſteret Darmſtadt.
[13729
Ohly.
Geffentliche Aufforderung.
Die nachſtehend im Grundbuch der Gemarkung Darmſtadt auf Johannes
lmoth und Ehefrau, geborene Pullmann, zu Darmſtadt eingetragenen
Lie=
ſioaften:
Flur II. Nr. 148 und 149,
weräußert, es können jedoch die Eigenthumsurkunden nicht vorgelegt werden.
Demgemäß werden alle, welche Anſprüche an dieſe Liegenſchaften zu haben
meinen, aufgefordert, ſolche
binnen vier Wochen
hem unterzeichneten Gericht geltend zu machen, als ſonſt der Kaufbrief für den
un Erwerber beſtätigt und der Eintrag in das Mutationsverzeichniß verfügt
ten wird.
Darmſtadt, den 14. November 1889.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
13940
Beisler.
wo Hausmacher=,
inot d Cier, Schnti. Hudoln Grosser schöner Häſig
Mochrezepten für Suppe und Gemlls, mit prachtvollen Bögeln (Exoten)
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[13854
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Bekanntmachung.
Die Zimmerarbeiten bei Schmückung
der Straßen ſollen im Wege der
Sub=
miſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 23. November d. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 32,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
find.
Darmſtadt, am 19. November 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(3941
Ohly.
Großte
Auswahl
im Neuheiten.
„Darmstädtor
Hofr.
Heinr. Lautn,
Rhein= u. Grafenſtraßen=Ecke.
Drei gebrauchte Fenſter,
166 Meter hoch, 038 Meter breit, ſind
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Wo? ſagt die Expedition. (13626
5½
2.
[ ← ][ ][ → ]3254
Nr. 228
MatnArkar-Lahn.
Die Verlängerung eines Plattendurchlaſſes am Südende des Bahnhoſes
Darmſtadt, ca. 37 Chm. Mauerwerk, ſoll an einen Unternehmer vergeben werden.
Die Bedingungen liegen auf dem Büreau des Unterzeichneten offen.
Gefl. Anerbietungen ſind verſchloſſen und mit entſprechender Auſchrift
ver=
ſehen längſtens bis zum
26. d. Mts., Vormittags 10 Uhr,
bei dem Unterzeichneten einzureichen.
Die Erbffnung der eingelaufenen Anerbietungen findet zu dieſer Zeit in
Gegen=
wart der erſchienenen Bieter ſtatt.
Darmſtadt, den 19. November 1889.
Der Bau= und Betriebs=Inſpektor
[13942
Dittmar.
„
vonner kahnentaorlk HDonn.
Hoſliok. Sr. Majestät des Kaisers.
Königl, Groshernogl., Hervogl., Fürstl. Hollief.
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D. Faiz & Söhne, Hoftieferanten,
Ubertragen.
[13943
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Jacob Stampl, Holz; amp; Kohlenhdlg.,
[13948
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3255
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Hechte, Steinbutt,
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Bismarck=Hüringe, Delicateß=
Häringe, Aal in Gelse,
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Ca=
viar, Elb=Caviar. 13950
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. Fl. M. 3.- und 4
Batavia-Arae i.
per Literfl. M. 3.
Carl Watzinger,
Wilhelminenſtr. U. (13366
Mühlenbauanſtalt Maſchmenfabrik u
Eiſengiehere,
vormals Gebrüder Secht,
DARmSTAOI.
Durch gerichtliche Verhandlung vom 9. Okober 1889 iſt die Acien=Geſellſchaſt unter der Firma:
Hlühlenbauanstalt, Haschinonfabrikk und Eisongiessorei
vormaſs Gebrüder Seek, Darmstadt,
mit dem Sitze in Darmſtadt errichlet und am 14. Ortober cr. in das Handelsregiſter des Großherzoglich Heſel
Amtsgerichts Darmſtadt 1 eingetragen worden.
Das Actien=Kapital der Geſellſchaft beträgt
1150,000 Mark,
und iſt eingetheilt in 1150 Stück auf den Inhaber lautende Actien 1000 M., welche ſämmtlich von den Gründern kl
als vollgezahlt übernommen, theils vollgezahlt ſind.
Die Dauer der Geſellſchaft iſt auf eine beſtimmte Zeit nicht beſchränkt.
Das Geſchäftsjahr der Actiengeſellſchaft läuft vom 1. Juli und endet am 30. Juni des darauf folgenden Juh.
Die Geſellſchaft begann ihre Thätigkeit mit dem Tage der Eintragung in das Handelsregiſter, dem 14. Oktober 1859
gehen jedoch Nutzen, Laſten und Abgaben der Firma Gebrüder Seck in Darmſtadt bereits vom 1. Juli d. J. ab für Kel
nung der Actiengeſellſchaft, ſo daß das erſte Geſchäftsjahr mit dem 1. Juli 1889 beginnt und mit dem 30. J.
1890 endet.
Zweck der Geſellſchaft iſt der Fortbetrieb der unter der Firma Gebrüder Seck zu Darmſtadt beſtehenden
ſchinenfabrik für Mühlen= und Waſſermotorenbau, ſowie überhaupt der Betrieb induſtrieller, in Sonderheit der Fabrik.
von Maſchinen und Artikeln der Mühleninduſtrie dienender Etabliſſements und der Erwerb und Wiederverkauf aller in d.
Fach einſchlagenden Maſchinen.
Die Herren Wilhelm Seck, Adolph Auerbach und E. H. Blumenthal, als Inhaber der Firma Gebrüder
zu Darmſtadt und Oberurſel, haben zur Erreichung dieſes Zweckes in die Aktiengeſellſchaft das von ihnen betriebenes
ſchäft nebſt
1) denjenigen Liegenſchaften und den zu dem Fabrikgrundſtüͤck gehörigen Pertinenzien, welche ſie von der Banch
Handel und Induſtrie in Darmſtadt bis zum 9. Oktober 1889 gemiethet hatten, jedoch am genannten Tagel
den Geſammtkauſpreis von M. 457500 erworben haben;
2) denjenigen Maſchinen, Utenſilien und Werkzeugen, welche die Vorbeſitzer in Darmſtadt und Oberurſel als
Eigenthum in Benltzung hatten, und von welchen ein genaues Verzeichnis zu den Acten des Großherzogl. A.
gerichts I. zu Darmſtadt gebracht worden;
3) allen Modellen, Formen, Patenten, ſämtlichen vorhandenen Vorräthen, fertigen und unfertigen Waaren, den Acth=
Caſſe, Wechſek, Effekten und Bankierguthaben
eingebracht.
Der Illationspreis beträgt
M. 13400
und wurde in der Weiſe berichtigt, daß die Aciengeſellchaſt die eingetragene Reſtkaufſchuld der Vorbeſitzer
in Höhe von
„ 2000
übernommen hat, und für den Reſt im Betrage von
M. 11206,
den Inferenten 1140 Stuck als vollgezahlt geltende Actien 1000 . - M. 1140 000 übergeben worden
M. 10.
ſind. Die reſtlichen 1000) M. Actien ſind von den übrigen Gründern übernommen und mit
baar an die Geſellſchaftskaſſe gezahlt worden.
etiva.
Rr223
Grund-Bilanz der Latien-Gesellschakt.
3257
Passiva.
edb 9 4b 9 n aguobilien=Conto: Per Actien=Capital=Conto- 1150 000 hund und Boden mit Gebäuden und den Reſtkaufgeld=Conto. 200 000 au gehörigen Maſchinen, Utenſilien ꝛc. 457500 „ Special=Reſerve=Conto 50 600 gſchinen=Conto: ur Ueberführung und Erneueruug lenſilien und Werkzeuge 246 1b0 61 wie unten erläutert. Karen=Conto: hhmaterialien, Halb= und Ganz=Fabrikate 173 260 — Ektriſche Beleuchtungs=Anlage=Conto Adelle, Clichss, Zeichnungen=Conto 1 — „ente= und Licenz=Verträge=Conto. — Ganlage=Conto. — Eiauntenſilien=ContoAltoren=Conto. 295 955 70 ſnten=Conto 4 175 Ahſel= und Caſſa=Conto. 2826 67 1 Bl=-Guthaben=Conto 160 12) 02 Ma-Conto: Einzahlung für 10 Acien 4 10 000. Baarzahlung der von Gebr. Seck gewährten Reſerve . 50000. 60000 1 400 000 1400 000
Die inferirten ſämmtlich in Darmſtadt belegenen Grundſtücke haben einen Flächeninhalt von 28 6365 gm., wovon
06n, jenſeits der Bahn gelegen, bisher als Ackerland benutzt wurden. Das eigentliche Fabrikgrundſtück von 24 9305 gm.
4 airer Südſeite von der Landwehrſtraße, an der Oſtſeite von der Blumenthalſtraße und an der Weſt= und Nordſeite von
im Uhrdamm der Heſiſchen Ludwigseiſenbahn begrenzt und behuſs directer Auf= und Abladung mit zwei abgezweigten
Haupt=
hlhiennnuͤngen verſehen.
Die Fabrikgebäude nebſt Bureau= und Wohngebäude ſind in dem Brandkataſter der Großherzogl. Gemeinde
Darm=
adt 1 4 449 240. laut Atteſt vom 3. April 1889 aufgenommen.
Durch Vertrag vom 5. Januar 1885 war die geſammte Maſchinenfabrik in Darmſtadt, beſtehend aus obigen
Grund=
dcusrbäuden und den Pertinenzien von der Eigenthümerin, der Bank für Handel und Induſtrie, an die Firma Gebrüder
Seckut ven jährlichen Miethspreis von 16000 M. nebſt Tragung aller Laſten, Abgaben und Reparaturkoſten miethsweiſe
berlälin und den Miethern während der 5jährigen Vertragsdauer das Recht eingeräumt, das ganze Anweſen mit dem darin
efinlihnn Inventar zum Preiſe von M. 460000 zu erwerben. Von dieſem Vertragsrecht haben die Herren Gebrüder Seck
hm ſlktober d. J. Gebrauch gemacht, wobei für zwei Maſchinen, welche früher für M. 2500 verkauft waren, letztere Summe
ſon h vereinbarten Preis gekürzt wurde. Das demgemäß für den Betrag von M. 457500 erworbene Fabrikanweſen haben
ie ihren Gebrüder Seck für denſelben Kaufpreis an die Aktiengeſellſchaft koſtenfrei überlaſſen.
Die mit M. 246 15061 in die Bilanz eingeſtellten Maſchinen ꝛc. repräſentieren die den Vorbeſitzern ſchon früher
igenuͤnrich gehörenden Maſchinen und Utenſilien, welche ſich theils auf der Fabrik in Darmſtadt, theils in Oberurſel befinden.
Dieh htaren ſollen in das Darmſtädter Etabliſſement übergeführt werden, ſobald die nöthigen Einrichtungen hierzu getroffen
Wſindll.z vorausſichtlich bis zum Frühjahr 1890 bewerkſtelligt ſein wird. Die Aktiengeſellſchaft hat bis dahin zufolge
Mieths=
ßhertürs für die Benutzung der Lokalitäten in Oberurſel eine Miethsvergütung von M. 6000 pro anno zu entrichten.
6 Zur Deckung der ſich aus der Ueberführung der Maſchinen ergebenden Koſten ſowie für etwa dadurch nothwendig
dwerühe Reparaturen und Erneuerungen haben die bisherigen Inhaber der Firma Gebrüder Seck M. 50 000 baar in die
Geſllhirtskaſſe eingezahlt mit der Maßgabe, daß der etwa hiervon im Geſchäflsjahr 1889,90 nicht verwandte Betrag
unge=
ſelchniffte ber ordentlichen Reſerve zugeführt werden ſoll.
Für den richtigen Eingang der Debitoren haben die Vorbeſitzer die Bürgſchaft dergeſtalt übernommen, daß ſie ſich
berſkitm, denjenigen Betrag in Baar zu erſtatten, welcher am 31. Dezember 1890 von den Schuldnern nicht bezahlt
ein Ie.
Die unter Paſiva befindliche Reſtkaufſchuld im Betrage von M. 200,000 iſt mit 4½⁄ pro anno zu verzinſen, ſeitens
i6 der haudnerin jederzeit rückzahlbar, und hat die ſtädtiſche Sparkaſſe zu Darmſtadt ſich verpflichtet, eine zu 4%₀ jährlich
veryfküche, in den erſten zwei Jahren unkündbare erſtſtellige Hypothek in gleicher Höhe der Actiengeſellſchaft zu gewähren.
Die Grundſtücke und Gebäude ſind von dem Großherzoglichen Ortsgericht Darmſtadt I. am
M. 705,035.65
27. September 1889 auf
bie hierzu gehörigen Pertinenzien (Maſchinen, Utenſilien ꝛc.) ſind von dem
gerichtlichen Sachverſländigen Herrn Albert Pütſch in Berlin am 7. Oktober
1889 auf
303,009.-
in Summa alſo auf
taxirt und mit
inferirt worden.
Die den Vorbeſitzern gehörigen Maſchinen, Betriebs=Utenſilien und
Werkzeuge ſind von demſelben Sachverſtändigen auf
und mit
geſchätzt
kuferirt.
Die übernommenen Waaren, als Rohmaterialien, Halb= und Ganzfabrikate ſind
Sachverſtändigen inferirt.
. M.100804465
M. 457500.
M. 355879.
M. 246,16061
zu Tappreiſen des vorgenannten
(Schluß umſtehend.)
3258
N. 228
Die electriſche Beleuchtungsanlage
Modelle, Cliche's und Zeichnungen
Patente und Licenz=Verträge
Gasanlage
Bureau=Utenſilien
Die Betriebsreſultate der Firma Gebrüder Seck erzaben nach Abzüg aller Handlungsunkoſten, jedoch ohne
ſchreibungen
in den Geſchäftsjahren nach Zahlung von Zinſen und nach Zahlung von Pacht
mit M. 29,200. 12
18868⁷
188788
„ „ 18.240. 13
188889
„ 29,157. 85
Bezüglich der letzten Pachtſumme von M. 20,000 iſt zu bemerken, daß dieſelbe einen Zeitraum von 11 Jin=
taxirt auf M. 8500, inferirt mit M.
„ 94500. „ „ „
„ 36,000, „ „
„
„ „ 1,000. „ „
41198
„ „
„„
„
einen Ueberſchl
mit M. 16,000
von M. 102,0e0
„ „ 16,000
„ 122411
„ 20,000
11685549.
„
„
umfaßt, da die Vorbeſitzer die Pacht ſtets postnumerando zahlten und demgemäß verbuchten. Für die Actiengeſellſi
werden in Folge des Erwerbs der Grundſtülcke die Pacht und durch die reichlich vorhandenen Betriebsmittel die hohen 3
und Discontſpeſen in Zukunft faſt gänzlich fortfallen.
Das Abſatzgebiet der Fabrikate der ſeit 1810 beſtehenden Firma erſtreckt ſich über Deutſchland, Holland, Enztoh.
Frankreich, Oeſterreich, Amerika und Auſtralien.
Für das laufende Geſchäftsjahr liegen bei der Geſellſchaft große Aufträge vor; im verfloſſenen Monat ſirtil
cirea 656000 M. neue Ordres eingegangen. Das Etabliſſement beſchäftigt zur Zeit ca. 40) Arbeiter.
Sämmtliche Koſten der Errichtung der Actiengeſellſchaft haben die Vorbeſitzer übernommen.
Die Vertheilung des Reingewinnes geſchieht nach den 88 31 und 33 des Geſellſchaftsſtatuts wie folgt:
1) Zu dem Reſervefonds fließen von dem jährlichen Reingewinn mindeſtens 55⁄, jo lange bis der Reſervcfab
den zehnten Theil des Grundkapitals nicht überſchreitet.
Von dem dann verbleibenden Reingewinn werden
2) 100 als Tantiemen an den Aufſichtsrath,
3) an den Vorſtand und die Beamten der Geſellſchaſt, die ihnen nach Maaßgabe ihrer Berträge zuſte ſceh.
Tantiemen gewährt;
4) der Reſt gelangt als Dividende auf das Actienkapilal an die Actionäre, vorbehaltlich der Beſchlußfaſſur dſe.
Generalverſammlung, zur Vertheilung.
Die Auszahlung der Dividende erfolgt bei der Geſellſchaftskaſſe und bei dem Bankhauſe A. Ruß jr. in Benl.
Den Vorſtand bilden die Vorbeſitzer, die Herren Ad. Auerbach und Ingenieur E. H. Blumenthal, wiend
Herr Wilh. Seck in Darmſtadt in den Aufſichtsrath getreten iſt. Außerdem gehoͤren dem Aufſichtsrath noch folgend
kül=
glieder an und zwar die Herren Commerzienrath Manfred Cahn, Vorſitzender, Banquier Louis Bamberger, in Inla
L. M. Bamberger, Banquier A. Ruß, in Firma A. Ruß jr. in Berlin, Direktor Leopold Jährling in Deſſau und Lulhh.
Trier, in Firma Gebr. Trier in Darmſtadt.
Darmſtadt, den 14. November 1889.
Mühlenbauanſtalt, Maſchinenfabrik und Eiſengießere
vormals Gebrüder Seck, Darmſtadt.
Adoſph Zuerbach.
Bkumenthal.
Auf Grund des vorſtehenden Proſpectes lege ich die Actien der
Mühlenbauanſtalt, Maſchtnenfahrik un
Eiſengieheret,
vormals Gebrüder Seck, Darmstadt,
am Donnerstag den 21. November 1889
in den üblichen Geſchäftsſtunden an meiner Kaſſe unter nachſtehenden Bedingungen zur Subſcription auf=
1) Der Subſcriptionspreis iſt auf 130%. zuzüglich 4½⁄ Stückzinſen vom 1. Juli cr. bis zum Abna hlnge
feſtgeſetzt.
2) Bei der Subſcription iſt auf Erfordern eine baare Kaution von 100, des Nominalbetrages zu hinterleſ
3) Der frühere Schluß der Subſeription bleibt mir vorbehalten; die Zutheilung erfolgt nach meinem fre=
Er=
meſſen unter baldmöglichſter Benachrichtigung an die Subſeribenten.
4 Die Abnahme der zugelheilten Actien hat am 26. Novenber a. cr. gegen Hahlung des Preiſes 9½½
erfolgen.
5895.
Berlin, den 18. November 1889.
99
H. „
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Man achte auf die Fabrikmarke:
„Ein Schifft. (13360
Patent-
11IIMIIOII0N8
lämpchen
pro Btück 5, 6 u. 6½ Pf.
offeriren mit der Bitte, Beſtellungen
bis zum 26. d. M. behufs
recht=
zeitiger Leiferung aufgeben zu
wollen.
[13954
Muſter im Laden.
Louls Holn Hasht.,
Woiss ≈ Egenoll,
Großherzogl. Hoflieferanten,
18 Ludwigsſtr. 18.
Kartoffeln.
In meinem Laden
Kirchstrasse 10
werden alle Sorten meiner feinen
Speiſekartoffeln kumpfweiſe
ab=
gegeben.- Größere Quantitäten,
von einem Centner an, werden
(13955
frei Keller geliefert.
W. Eildobrand I.
Cogad.
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3
Vollst. Ersatz f. fanzöslschen)
rblren Bsirerndes. Ooude hnoh.
Gruner & Co.
nereiv.
Glegmar l. 6.
WVielmals preisgehrönt.
Rheinſalm,
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Karpfen 1.-
Cabliau,
Bürſche — 50,
Schellfiſche.
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Grüne Häringe15 Pf.
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bei Abnahme von 100 Stück an
5 Pfg. - Feſte Beſtellungen
darauf nehme bis 24. November
entgegen und können Muſter in
meinem Laden eingeſehen werden.
Carl Valzinger
Wilhelminenſtr. 11. (13846
In beſter Geſchäftslage iſt eim ſhs
dreiſtöckiges Haus
mit ſchönem Laden, für jedes Mchiül
paſſend, billigſt unter ſehr
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dingungen zu verkaufen. - Die Anhne
würden ſich auch, der günſtigen Tag=
eyh=
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zu 55 Pfg. frei ins Haus.
(12934
Conrad Lppel, Samenhandlung
Promenadeſtraße 61.
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Fabrikanteu tragen. - Zu haben in
Packeten 30 und 50 Pfg. bei Herren
Geors Liebig & Co.
[13673
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Privathän=
den, wird zu kaufen geſucht.
WoL ſagt die Expedition. (13957
iſt die Wirkung von Weber's C
bader Kaffee=Gewürz in Por=”
ſtücken. — Ein kleiner Zuſaßzs
ſelben zum Bohnen=Kaffee
ve=
dem daraus bereiteten Getränk
höchſt feinen, pikanten Geſchm”
eine prachtvolle Farbe. - Da'
würz iſt in Colonialw.-, Dro
u. Delicateß=Handl. zu haben.
N. 228
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Häringe,
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Rd. 30 bis
60 Pfo.
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putzt, per Pfd.
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Süße Bratbückinge.
1„
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Emser-Pastilen.
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Gustav kandal,
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beſtehend aus 6 Zimmern, Küche u.
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ſardenzimmer ſofort zu vermiethen. Zu
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Bei herannahender Weihnachtszeit erlauben wir uns wiederum
di=
unſerer Anſtalt gedenken zu wollen. Unter den zahlreichen Kindern, welche
beſuchen, befinden ſich viele ärmere, die häuſig keine Kleidungsſtücke zum
haben, und werden wir gütige Geſchenke von (wenn auch ſchon getragenen) H.
Kleidchen, Röckchen, Schuhen und Strümpfen, wie ſie für 2. bis 6jährig
paſſend ſind, dankbar entgegennehmen. Gaben an Geld werden wir, fallh
Anderes beſtimmt wird, zur Beſchaffung von Schuhwerk verwenden.
Zur Aunahme von geneigten Beiträgen erklären ſich bereit: Frau Ph.
bergk zu Bach, Heinrichſtr. 105, Fräulein Caroline Baur, Promenadeſt l
Fräulein L. Schleiermacher, Caſinoſtraße 31, Frau Rentner Jordis, E.
ſtraße 11, Frau Kaufmann Schloſſer, Marktplatz 11, ſowie die Hausber
der Kleinkinderſchule Fräulein Kratz, Mauerſtraße 5, Rentner Wilhelm Schunh
Rheinſtraße 29, Ferdinand Wittich, Rheinſtraße 23.
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Bett-Teppiche.
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Wischtücher und
Servietten,
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Beltſedern und Flaumen,
rein, trocken und vollſtändig stanbſrei.
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Hoſioferanton Sr. Königlichen Hoheit des Grossherzogs.
Marktplatz Nr. 4.
WB. Das Einfüllen der Federn und Flaumen kann zu jeder Tageszeit ind in G
wart der verehrl. Abnehmer ſtaltfinden; ferner werden Beſtellungen auf Deckbe-n
Plumeaux, Kiſſen ꝛc. innerhalb 2-3 Stunden auf das Sorgfältigſte ausgefl.
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Wir laden hiermit unſere Herren Berufsgenoſſen, Prinzipale und A.lli,
welche dem Vereine anzugehören wünſchen, ein, ſich um die Mitgliedſchaft UAhben
zu bewerben.
Anmeldungen werden entgegengenommen in der Buch= und Kunſt Inſung
des Herrn C. Hoffmann (Caeſar u. John), Eliſabethenſtraße, und in dem
Oæſten=
geſchäft des Herrn Louis Walther (Darmſtädter Hof) Rheinſtraße, ferne=Ohem
Vereinslokale „Alte Poſt hier.
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Vereinsabende jeden Donnerstag.
Der Vorstann
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- außer dem Hauſe.
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Carlsſtraße 24.
o000000000000000000000
Saalbam lgroßer Sanl).
Donnerstag den 21. November:
H
Vorletzte Coirée
der altrenommirten
H Leipziger Quartett= und Concertſänger
aus d. oberen Sälen des Hotol de Pologne, Leipzig,
Herren Eyle, Pinther, Hoffmann, Küster.
Frische. Haass & Hanke.
Kaſſenbffnung 7 Uhr. Anfang 8 Uhr.
Entrée: Reſervirter Saal 1 Mk., alle übrigen Plätze 50 Pfg.
Der Vorverkauf der Billets findet am Concerttage Vorwittags von 1
bis 1 Uhr im Saalbau ſtatt.
Die Billets ſind nur für den Tag gültig, für welchen ſie gelöſt ſind.
Während des Concerts: Restauration. (3685
Morgen Freitag den 22. November:
AbschiedsSoiréo.
ooooooool00000000000000
13932) Ein geb. Mädchen, das alle
Haus= und Handarbeiten verſteht, ſucht
paſſende Stelle hier oder auswärts.-
Näheres Carlsſtr. 107, 1 Tr. hoch.
13933) Mehrere Mädchen, welche
kochen köͤnnen, ſuchen Stellen. - Frau
Neßling, Marktplatz 7.
13865) Küchinnen, einfache u. feinere
Hausmüdchen kann für jetzt und aufs
Biel empf. Frau Stephan, Kiesſtr. 16.
13983) Ein unabhängiges ſauberes
Müdcheu ſucht Laufdienſt durch
Frau Stephan, Kiesſtraße 16.
13984) Ein Mädchen, welches als
Pflegerin bei kl. Kindern war, ſucht Stelle.
Frau Neßling, Marktplatz 7.
AUAAuain
Mehrere Schloſſer
für dauernd geſucht.
ſandenberger'ſche Maſchinenfabrik
Griesheimerweg 25. (13935
13877) Ein Lehrmädchen wird
ge=
ſucht. Eliſabethenſtraße 26.
Damenconfection Hechler.
13820) Ein gelernter Möbelſchreiner
für unſere Modellſchreinerei geſucht, in
der er Gelegenheit hätte, ſich auf Modelle
einzuarbeiten.
F. Benz & Co.,
Eiſengießerei Eberſtadt.
13985) Ein ordentlicher Junge zum
Bücheraustragen wird geſucht von
Faul John
(C. Hoffmanns Buchhandlung).
H100S0;
Weimarer Ausſtellung
1 M. Hiehung 14. Dec.
Darmſtädter
Gewerbe=
halle,
1 Mark.,
in der Exped. zu haben.
Fine beſſere Familie wünſcht ein Kind
(Knabe) in liebevolle Pflege zu
nehmen - Zu erfragen in der Exped.
[(13986
dieſes Blattes.
wird in und außerm Hauſe
(13536
Traul eingeſchnitten.
Frau Fink, Kiesſtr. 12 Hinterbau.
3264
Nr. 228
Boi der horannahenden Weihnachts-Saison
erſuchen wir unſere geehrten Inſerenten, die für die Samstags=
Nummer beſtimmten Annoncen möglichſt frühzeitig an uns
gelangen zu laſſen.
Expedition des Tagblatts.
ene Weinstu
61 Carlsſtraße 61.
Prima Traubenmost u,
Foderweisson(Nierſteiner G=
Friedr. Roſt.
Locaſgewersverein
Darmſtadt.
Freitag den 22. Rovember, Abends 8 Uhr, im oberen Saale „zur
Stadt Pfungſtadtr: 1) Beſprechung wegen des bevorſtehenden Beſuchs Sr.
Majeſtät des deutſchen Kaiſers. 2) Vierter Winter=Vortrag:
Die Bauordnnng von Darmſtadt,
gehalten von Herrn Bauinſpektor Schmandt dahier.
Von 7½ Uhr an liegen im Saale techniſche Zeitſchriften ꝛc. auf und iſt der
Fragekaſten aufgeſtellt.
Gäſte ſind willkommen.
Um zahlreiches Erſcheinen wird beſonders gebeten.
Der Vorstand. 113987
E
Camst,
AuCT
24.
½.
Prois-Ausschreibon.
Das unterzeichnete Comite beabſichtigt auch
4
zum Faſching 1890 eine Carnevals=Poſſe in
Darmſtädter Mundart aufzuführen und ladet
4
Intereſſenten, unter Ausſetzung eines Preiſes
von 111 Mk. 11 Pfa. in Gold für die beſte
inlill=
14
Poſſe, zum Wettbewerb unter Beobachtung der
nachverzeichneten Bedingungen hierdurch ein:
Mhe.
HN.
1) Die um den Preis concurrirenden Arbeiten
müſſen Lokalpoſſen und in Darmſtädter
Mund=
art geſchrieben ſein und ſollen nicht länger als 1½ Stunden ſpielen.
2) Die Arbeiten ſind bis Ende Dezember 1889 bei dem 1. Vorſitzenden
des Carneval=Zug=Vereins, Herrn Max Anspach, Ernſt=Ludwigsplatz 1, verſchloſſen
und mit einem Motto verſehen einzuliefern.
3) Unter beſonderem Verſchluß und mit demſelben Motto als Aufſchrift
iſt der Name des Verfaſſers beizufügen.
4) Die beſte Arbeit wird mit dem ausgeſetzten Preiſe von 111 Mk. 11 Pfg.
gekrönt und erwirbt damit der Carneval=Zug=Verein das Eigenthums= und
Auf=
führungsrecht.
Wegen Auskunfts=Ertheilung beliebe man ſich an den 1. Vorſitzenden zu
[1381]
wenden.
Das Hfer-=Comité des Carneval-Aug-Vereins.
10 Pfg., mit ſämmtlicher
hier ankommenden und abge=
Pvrtholhur aahlPide henden Bahnzügen, ſowie dem
vollſtändigen Fahrplan, der
Straßenbahnen Darmſtadt-Eberſtadt-Griesheim und Reinheim-Reichelsheim, und
Uhrfahrpläuchen 5 Pfg. zum Einlegen in den Uhrdeckel, ſind in der Expedition
unſeres Blattes, ſowie in den verſchiedenen Buchhandlungen zu beziehen.
Expedition des Hagblatts.
erzielt man nur, wenn die Annoncen zweckmäßig
abgefaßt und thpographiſch angemeſſen ausgeſtattet
Frfolg
ſind, ferner die richtige Wahl der geeigneten
E
ſEine Ladnerin kann billig angez
„ Wohnung bek. Roßdorferſtray.
13929) Ein oberheſſ. Mädchend
hier nicht gedient hat, mit guten
ſocht ſofort Stelle. Näh. Frau 5
kleine Ochſengaſſe 6.
Schiffsnochrichten. mitgeteilt von dem In.
Agenten Adolph Rady, Zimmerſtraßeh
Der Schnelldampfer „Traver Kazil M
Willigerod. vom Nordd. Lloyd in
Luſe=
welcher am 6. Novbr. von Bremen abgeley,
iſt am 15. November wohlbehalten ndch=
York, der Poſtdampfer „Hermann', hillkähaltz
W. Schmölder, vom Nordd. Lloyd, in
Em=
welcher am 30. Oktober von Bremenbäge,
gangen, iſt am 17. November woh ſhl
in Baltimore, angekommen.
p.
Zeitungen getroffen wird. Um dies zu erreichen,
durch Annoncen wende man ſich an die Annoncen=Expedition
Ru=
dolf Moſſe, Frankfurt a. M. (Vertreter in Darmſtadt: Cg. Preil,
Grafen=
ſtraße 39); von dieſer Firma werden die zur Erzielung eines Erfolges
erforder=
lichen Auskünfte koſtenfrei ertheilt, ſowie Inſeraten=Entwürfe zur Anſicht geliefert.
Berechnet werden lediglich die Original=Zeilenpreiſe der Zeitungen unter Bewilligung
höchſter Rabatte bei größeren Aufträgen, ſo daß durch Benutzung dieſes Inſtitutes,
neben den ſonſtigen großen Vortheilen eine Erſparniß an Inſertionskoſten
er=
xeicht wird.
[13549
Großherzogliches Hofthean
Donnerstag, 21. November.
16. Vorſtellung i. d. S. Abonnementschu
(Rote Karten gültig.)
Hans Heiliug.
Romantiſche Oper in 8 Atten von H. Mash
Perſonen des Vorſpiels:
Die Königin der Erdgeiſter Frl. Rot
Ihr Sohn
Herr Lem
Erdgeiſter. Gnomen. Kobolde. Arahr.
Hierauf Ouvertüre der Otn
Perſonen der Oper:
Königin der Erdgeiſter
Frl. Roh.
Hans Heiling
Herr Lem,
Anna, ſeine Braut
Frau Stüa,
Gertrud, ihre Mutter.
rl. Fin Kin=
Conrad, Burggräflicher
Leibſchütz.
Herr Horder.
Herr Böy.
Stephan, ) Bauern
Niclas,
Herr Sa
Anfang ¼7 Uhr. Ende ¼10 1
Freitag, 22. November.
1. Vorſtellung i. d. 4. Abonnements abluhng
GBlaue Karten gültig.)
Die Welt, in der man ſich laveilt.
Luſiſpiel in 3 Akten von E. Paila.
Anfang 7 Uhr. Ende .10 U,
Sonntag, 24. November.
2. Vorſtellung in der 4. Abonnements chuing
(Blaue Karten gültig)
Der fliegende Holländen.
Romantiſche Oper in 3 Akten v. R. ruer.
vatuun
Jsraelitiſcher Gottesdiel
(Haupt=Synaaoge).
Samstag den 23. November
Vorabendgottesdienſt um 4 Uhr Hin.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30*
Predigt um 9 Uhr 15 Min.
Sabbathausgang um 4 Uhr 55 W.
Gottesdienſt in der Synag=Phe
Zr. Reltgionsgeſellſche
Samstag, 23. Nov.: Vorabend 3 Uhr Mein.
Morgens 8 Uhr--Min.
Nachm. 3 Uhr Mſtin.
Sabbathausgang 4 Uhr-=Min.
Wochengottesdienſt. Von Sonntag 24½. hah.
Morgens 6 Uh-Lin.
3 Uhr NLin.
181
Nr. 228
— Mühlenbauanſtalt, Maſchinenfabrik und Eiſengießerei vormals
lrt der Seck, Darmſtadt. Im Inſeratenteile unſerer heutigen Nr.
he lll ſihentlichen wir den Proſpekt betreffend die Subſkription auf
fAktien der Mühlenbauanſtalt, Maſchinenfabrik und Eiſengießerei
hmels Gebrüder Seck, Darmſtadt. Das Etabliſſement iſt das
Pük der Mühlenbauinduſtrie und hat auf dieſem Gebiete der
hräk bahnbrechende Erſolge aufzuweiſen. Aus dieſem
Darm=
tre Etabliſſement Und die Vorbeſitzer und Leiter der jetzt als
fergeſellſchaften beſtehenden renommierten Fabriken von Sed
ſresden und Kapler in Berlin bervorgegangen. Der
Auf=
ung, den dieſe Induſtrie ſeit Einführung der Walzenſtühle
ge=
haͤhnen hat, zeigt ſich in der guten Rentabilität der beſtehenden
hegeſellſchaften, von denen die oben erwähnten 14 reſp. 10pCt.
bö ende für das verfloſſene Jahr erbracht haben. Die
Mühlen=
linduſtrie zeichnet ſich vor jeder anderen Maſchineninduſtrie
da=
c aus, daß faſt in der ganzen Welt Mahlmühlen exiſtieren und
lich neue gebaut und umgebaut werden. Dadurch erſtreckt ſich
Ubſatzgebiet der Darmſtädter Fabrik ebenſowohl auf alle Teile
Fnlandes, als auf alle übrigen Länder des Kontinents und hat
ſreziell für das Ausland im vorigen Monat drei große Mühlen=
Politiſche Reberſichz.
Deutſches Reich. Der Kaiſer hal bereits von Korfu aus an
Lönig von Griechenland ſeinen Dank für die ihm gewordene
hleche Aufnahme telegraphiert und bezeichnet ſeine Fahrt durch
Aegäiſche Meer und die Umfahrt um den Veloponnes als ſeine
frlechſte bisher unternommene Reiſe.
Der deutſchen Regierung wurde durch Vermittlung des
eng=
hm Botſchafters in Berlin die Abſchrift eines Schreibens der
ſinſch=Oſtafrikaniſchen Geſellſchaft an Lord Salisbury zugeſtellt,
nelchem dieſe Geſellſchaft mitteilt, daß ſie alles mögliche thun
ne, um die Mörder des Dr. Peters zu entdecken und zu be=
A n.
In der Budgetkommiſſion des Reichstags am 19. d. in der
Be=
kung des Reichsmilitärgeſetzes (Organiſation zweier neuer
Armee=
s) begründete der Kriegsminiſter die Vorlage und erklärte,
die=
be ſei aus dem inneren Bedürfnis der Armee erwachſen und
k in keinerlei Verbindung mit dem neuen franzöſiſchen Wehr=
L4. Die vorgeſchlagene Organiſation ſei als eine Art Abſchluß
uehen. Nach empfehlenden Aeußerungen v. Huene's und Graf
leſtrem's wurde das Geſetz einſtimmig angenommen.
Der Reichstag ſetzte am 19. d. die Tags vorher abgebrochene
ere Etatsberatung, Kapitel Geſundheitsamt, fort. Abg.
Budde=
to wendet ſich gegen das Schweine=Einfuhrverbot, welches ebenſo
merzlich empfunden werde, wie es unberechtigt ſei. Die
agrari=
e Tendenz des Verbots läge unverkennbar vor. Habe die
ſächſi=
e Sozialdemokratie eine Verſtärkung erfahren, ſo ſei dies ein
ſnelbarer Erfolg der andauernden Teuerung, alſo gerade auch
SEinfuhrverbots. Miniſter v. Bötticher will auf die
allgemein=
lü iſchen Erörterungen des Vorredners um ſo weniger eingehen,
m die Etatsberatung ſich überhaupt allzuſehr in die Länge ziehe.
exiglich des Einfuhrverbots beruft ſich der Miniſter auf ſeine
Al ärung vom 18. d. Die Gefahren aus der Aufhebung des
Ver=
würden die etwaigen Vorteile bei weitem überſteigen. Der
nwag Websky (Freigebung der Vieheinfuhr nach den deutſchen
dachthäuſern) würde nicht viel helfen. Aba. Windthorſt kann
mi Antrag Barth ſo lange nicht gutheißen, als die Seuche
fort=
lht. Miniſter Dr. v. Lucius erklärt, die Regierungen hätten ſich
gn das Einfuhrverbot ſo lange wie möglich gewehrt. In Ungarn
ienr gegenwärzig 1144 Ortſchaften verſeucht, ſo daß ſelbſt Oeſter
ig die Einfuhr aus Steinbruch verboten habe. Die Regierungen
A uden die getroffenen Maßregeln ſo lange aufrecht erhalten, als
nungänglich notwendig.
geſterreich=Angarn. Der Führer der Jungezechen hat ſein
lechsratsmandat niedergelegt, um eine Stelle im böhmiſchen
a desausſchuß anzunehmen.
Franktreich. Die Finanzkommiſſion des Senats genehmigte am
ohne Debatte unverändert den für die Marine geforderten
Wit von 58 Millionen Fres.
Die franzöſiſche Geſandtſchaft in Rio de Janeiro beſtätigt it
mm Telegramm an die Regierung, daß die Revolution bis jetzt
hæ Unruhen verlaufen iſt, die proviſoriſche Regierung gedenke
5.
lin- konſtituierende Verſammlung zu berufen. Vor ſeiner Abreiſe
ldde Kaiſer Pedro geſagt: „Ich beuge mich den Thatſachen und
ſech- für das Wohl des Landes= Eine Depeſche aus Liſſabon
us det, die Kronprinzeſſin und Graf d’Eu hätten zuerſt der Revolution
h widerſetzen wollen, der Kaiſer aber habe ſich entſchieden, ihr 3
wochen, um Blutvergießen zu vermeiden. Die kaiſerliche Familie
nrde am 4. Dezember in Liſſabon erwartet.
In der Kammerſitzung vom 19. verlas Miniſterpräſident Tirard
ine Erklärung, in welcher er ſagte, die Regierung habe, Dank
de=
öfe des Senats und der Kammer ihre Aufgabe zu einem guten
Ede geführt und durch einfache Anwendung des Geſetzes
all=
ſchltiöſen Verſuche vereitelt, ſo daß Frankreich, unter Sicherung der
Audnung, mit den Wundern der Kunſt und Induſtrie Millionen
3265
bauten und Einrichtungen in Auftrag erhalten. Die Darmſtädter
Fabrik hat vor allen anderen ähnlichen Etabliſſements den großen
Vorzug, daß ſie eine eigene bedeutende Eiſengießerei beſitzt, in
welcher ſie Hartgußwalzen ſelbſt herſtellt. Zu den Spezialitäten
gehört u. a die bekannte Dunſtputzmaſchine „Invicta, welche in
den Kreiſen der Müller immer weiteren Anklang findet. Wie aus
dem Proſpekt hervorgeht, konnte auf Grund eines ſchon vor circa
5 Jahren von der Vorbeſitzerin gewährten Kaufrechtes die Fabrik
zu einem außerordentlich wohlfeilen Preiſe erworben werden. Der
Geſamtkaufpreis des Etabliſſements nebſt allem Zubehör ſtellt ſich
auf 703655 M. gegenüber einem Taxwert von 1508121 M., alſo
um 804466 M. unter den teils vom Großh. Ortsgericht in
Darm=
ſtadt, teils von vereid. Sachverſtändigen aufgeſtellten Taxen. Die
Fabrik iſt für das laufende Geſchäftsjahr vollauf und zu guten
Preiſen beſchäftigt, ſie bat ſich den arößten Teil ihrer erforderlichen
Rohmaterialien zu billigen Preiſen gedeckt und verfügt über
hin=
reichende Brtriebsmittel. Wegen der weiteren Details verweiſen
wir auf die ausführlichen Angaben im Proſpekt. Die Subſkription
auf dieſe Aktien findet am Donnerstag, den 21. d. M. zum Purſe
von 130 Procent bei dem Bankhauſe A. Ruß jun. ſtatt.
von Fremden Gaſtfreundſchaft darbieten konnte, welche aus allen
Weltteilen gekommen waren, um bei der glorreichen
Jahrhundert=
feier unſerer Revolution die Nation zu begrüßen, welche der Welt
die Erklärung der Menſchen= und Bürgerrechte ſchenkte. Das Land
habe erkannt, daß an der Spitze der Republik eine geſicherte und
ſtarke Regierung ſtehen müſſe, welche über die Erhaltung der
Ord=
nung wache und den Fortſchritt entwickele. Die Hauptſache der
Regierung werde ſein die Löſung der Fragen der Volkswirtſchaft,
der ſozialen Verhältniſſe und der Gerechtigkeit, welche mit Recht
die Beſtrebungen aller hervorragenden Geiſter aller Parteien
hervor=
rufen und die ganze Nation intereſſieren. Die Erkläruna kündigt
die Reform der Juſtizverwaltung an, um dieſelbe weniger koſtſpielig
zu machen, verheißt, daß das Budget 1891 ein wirkliches,
thatſäch=
liches Gleichgewicht in den Finanzen darbieten werde, verſpricht die
Reform der Grund= und Getränkeſteuer; der Ausbau der Häfen,
Kanäle und Eiſenbahnen ſoll gefördert werden. Bezüglich der
Handelsverträge bemerkt die Erklärung. das 1892 ablaufende
wirt=
ſchaftliche Reaime Frankreichs werde mit Notwendigkeit einen
be=
trächtlichen Teil der Arbeiten der beginnenden Legislaturperiode
bilden und ſchließt: Indem wir alle dieſe Fragen ihren Beratungen
unterbreiten, geben wir neue Beweiſe von den unerſchütterlichen
Geſinnungen, welche das republikaniſche Frankreich und deſſen
Re=
gierung beſeelen. Nach der Ausſtellung 1889 hat niemand in der
Welt ein Recht, die friedlichen Geſinnungen unſeres Landes zu
verdächtigen, und indem wir daran arbeiten, unſere militäriſche
Organiſation zu vervollſtändigen, können wir laut erklären, daß die
franzöſiſche Republik einen ſtolzen und würdigen Frieden haben
will, wie er einer großen Nation zukommt, die ihrer Kraft und
ihres Rechtes ſicher iſt. Arbeiten wir denn gemeinſam an der
Organiſation unſerer Demokratie zur Vollendung einer ſo großen
Aufgabe. Sie haben recht, von uns beharrliche Feſtigkeit zu
er=
warten, wie wir Ihres Vertrauens bedürfen. Wir haben Ihnen
ins Gedächtnis zurückgerufen, was wir gethan; wir haben Ihnen
unſere Entwürfe mitgeteilt und tragen keine Bedenken, Sie namens
Frankreichs und der Republik um Ihre Unterſtützung zu erſuchen.
Belgien. Der Brüſſeler „Etoile; meldet aus Liſſabon: Der
Graf d’Eu befindet ſich nicht an Bord des Dampfers „Richtalo-,
welcher den Exkaiſer Dom Pedro nach Europa bringt. Der Graf
iſt aus Nio verſchwunden.
Ilalten. Die „Agenzia Stefani' veröffentlicht folgende Note:
Die italieniſche Regierung teilte den Signatarmächten der
General=
akte der Berliner Konferenz mit, daß ſie am 15. November 1889
das Protektorat über Teile an der Oſtküſte Afrikas übernommen,
welche zwiſchen den 1886 dem Sultan von Sanſibar gehörig
aner=
kannten Ortſchaften liegen. Die Nordgrenze des neuen Protektorats
fällt mit der Südarenze des Sultanats Opia zuſammen, welches
ſchon nach der am 16. Mai 1888 den Mächten zugegangenen
Kund=
gebung dem italieniſchen Protektorat unterſtellt iſt.
Sämtliche Alpentruppen, ſowie auch die norditalieniſchen
Armee=
corps erhalten ſchon dieſer Tage das rauchloſe Pulver.
Bufgarien. Dem anläßlich des Jahrestages der Schlacht von
Slivnitza in der Kathedrale abgehaltenen Requiem wohnten Prinz
Ferdinand und die Spitzen der Behörden bei. In der Kaſerne des
erſten Infanterie=Reaiments, welches in der Schlacht mitgekämpft
hat, fand ein Tedeum ſtatt. An dem darauf in der Kaſerne
ver=
anſtalteten Dejeuner nahmen Prinz Ferdinand und die Miniſter teil.
Türkei. Eine amtliche Kundgebung beklagt, daß ein Teil der
franzöſiſchen Preſſe fortfährt, den Empfang. welcher dem deutſchen
Kaiſer und der deutſchen Kaiſerin von dem Sultan, der Regierung
und von allen Klaſſen der Bevölkerung der Stadt bereitet worden
ſei, in einem falſchen Lichte erſcheinen zu laſſen. Der Verdruß,
welcher grade dieſen über die Verhältniſſe im Orient ſchlecht
unter=
richteten Teil der franzöſiſchen Preſſe durchdringe, beweiſe nur,
daß ſich derſelbe durch den Beſuch in eine falſche Stimmung
ver=
ſetzen laſſe, indem er einem reinen Akte der Höflichkeit einen politiſchen
3266
Nr.
Charakter und Folgen beimeſſe, die derſelbe nicht habe und nicht
haben koͤnne.
Braſikien. Den letzten Nachrichten aus Rio de Janeiro
zu=
folge ſind die von der proviſoriſchen Regierung ernannten
Gouver=
neure ſämtlich Militärperſonen. Die erſten fünf Punkte der
Pro=
klamation, welche die neue Ordnung der Dinge verkündet, beſagen:
1) Die Republik iſt proklamiert: 2) die Provinzen Braſiliens
bil=
den die durch Förderation vereiniaten Staaten Braſiliens; 3) jeder
einzelne Staat bildet eine eigene Lokalverwaltung; 4) jeder Staat
entſenbet zu dem demnächſt zu berufenden Kongreß, deſſen
endgil=
tigen Beſchluß die proviſoriſche Regierung erwartet, während
in=
zwiſchen die Gouverneure die Maßnahmen zur Aufrechterhaltung
der Ordnung und zum Schutze der bürgerlichen Rechte treffen, einen
Vertreter; 5) einſtweilen vertritt die proviſoriſche Regierung die
inneren und die auswärtigen Beziehungen.
Darmſtadt, 21. November.
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 27 enthält: Verordnung,
die Ausführung des Geſetzes über die Feldbereinigung betr.
- Spielplan des Großh. Hoftheaters. Sonntag, 24. November:
„Der fliegende Holländers. Dienstag, 26. November: (neu) „Das
letzte Wort=, Theaterſtück in 4 Akten von Schönthan. Donnerstag,
28. November: „Indra”
Militärdieuſtnachricht. Dem Hauptmann und Komp.-Chef im
1. Großh. Heſſ. Inf.=(Leib=Garde=) Regt. Nr. 115 v. Strzemieeznh
wurde an Stelle des verſtorbenen Hauptmanns Frhrn. v.
Stoltzen=
berg die Leib=Lompagnie übertragen.
— An ſämtliche Kriegervereine des Landesverbands „Haſſiar iſt
von ſeiten des Präſidiums die Aufforderung ergangen, ſich hier an
den Einzugsfeierlichkeiten am 6. Dezember zu Ehren Sr. Majeſtät
des Kaiſers zu beteiligen.
J. Wie von verſchiedenen Seiten mitgeteilt wird, iſt an Stelle
des vor einiger Leit verſtorbenen Dekan Sickinger in Heppenheim
der Stadtkaplan Dr. Heinrich Müller zu Seligenſtadt zum
Feld=
geiſtlichen der 25. Diviſior für den Kriegsfall ernannt worden.
Der neue Diviſionsgeiſtliche abſolvierte ſeine Militärpflicht beim
Brandenb. Fuß=Artillerie=Regiment Nr. 3 hier und erhielt im ver
floſſenen Frühjahr als Offizier ſeinen Abſchied.
= Letzten Sonntag Abend hielt Herr Dr. Behne im großen
Saal des Feierabend (Alexanderſtraße 18) ſeinen zweiten Vortrag
über das Leben des Freiherrn v. Stein. In beredten und
ſchwung=
vollen Worten ſchilderte Redner den zahlreich verſammelten und
mit geſpannter Teilnahme den Ausführungen lauſchenden Zuhörern
den großen deutſchen Mann, der „zur Zeit der deutſchen Schmach:
den Gedanken der deutſchen Einheit vertrat und ſein ganzes Leben
in den Dienſt ſeines Vaterlandes ſtellte. — Dem Vernehmen nach
hat ſich ſeit November der evangeliſche Männerverein mit dem
Jünglingsverein zu einem evangeliſchen Verein verbunden, und
ſollen in demſelben nunmehr alle Sonntag Abend öffentliche
Vor=
träge gehalten werden. Nächſten Sonntag wird Herr Pfarrer Fuchs
von Arheilgen über Philipp den Großmütigen ſprechen.
Der vorteilhafte Ruf, welcher den Leipziger Quartett= und
Konzert=Säugern vorausging. hat ſich auch bei der vorgeſtrigen und
geſtrigen „humoriſtiſchen Soiréel im Saalbau vollauf vewährt.
Es ſind wahrhaft humoriſtiſche Leiſtungen, die da dem Publikum
geboten werden, und zwar immer in künſtleriſcher Abrundung und
ohne einen Augenhlick die Grenze des Aeſthetiſchen zu überſchreiten.
Auch die zur Hebung des Kontraſtes und der Abwechſelung wegen
hier und da eingeſtreuten ſerieuſen Piecen reihen ſich vorzüglich in
den Rahmen des ganzen ein und zeigen von der Vielſeiligkeit der
Künſtler. Aber im Vordergrunde ſteht doch das humoriſtiſche
Element, und hierin, im Einzel= wie im Zuſammenſpiel, leiſten die
Sänger ganz vorzüglichek. Das zahlreich anweſende Publikum
amüſierte ſich bis zum Schluſſe ganz köſtlich, die meiſten
Dar=
bietungen, wie beſonders =Kameruner Wachtparade, „Müller und
Schulze;, „Eine verunglückte Landpartier, „Ein Bayriſch=Bier=
Schwärmer= „Die glücklichen Ehemänner= u. ſ. w. ließen die
Lach=
muskeln nicht zur Ruhe kommen. Die heutige humoriſtiſche Soirée
wird ein vollſtändig neues Programm bieten. Wer einmal
ordent=
lich lachen will, gehe heute Abend nach dem Saalbau.
Der vorgeſtrige hieſige Zuchtviehmarkt war ein recht lebhafter.
Es waren 345 Stück Großvieh und 67 Kälber aufgetrieben, welche
raſchen Abſatz fanden.
N Als Dienstag Nachmittag der um 4 Uhr 25 Minuten von
Frankfurt kommende Perſonenzug in der Nähe des
Bahnwärter=
hauſes an dem Landwehrweg war, ſprang ein Paſſagier, anſcheinend
in trunkenem Zuſtande, aus dem noch im Gange befindlichen Zuge
heraus. Derſelbe wäre ſicherlich von dem um dieſe Heit nach
Frankfurt abgehenden Zuge überfahren worden, wenn nicht der
daſerbſt ſtationierte Bahnwärter ihn ſofort von dem Geleiſe entfernt
hätte. Infolge des Sturzes hat ſich der Mann eine Verletzung des
linken Handgelenkknochens zugezogen und wurde in das ſtädtiſche
Hoſpital verbracht.
³0 Kleine Mitteilungen. Geſtohlen wurde aus einem Neubau
in der Frankfurterſtraße eine Leiter, in der Landwehrſtraße die zur
228
Beleuchtung von zwei Bauſtellen angebracht geweſenen Sturmlater”
und in der Hoffmannsſtraße eine an einem offenen Fenſter
gehängt geweſene Gans. - Ein Maurerlehrling, welcher an e
Neubau der Kavallerie=Kaſerne auf dem Exerzierplatz beſchäftigti
hlſr=
erlitt dadurch eine Quetſchung der rechten Hand, daß er
Transport von Material auf der Rollbahn zwiſchen zwei Fhl.
wagen geriet.
1. Mainz, 19. November. Nach geſtern ſtattgehabter Wahl pül
in der nächſtjährigen Karnevalsſaiſon bei der „Narrhalla
Scepter als Präſident der Rechtsanwalt Dr. Zuckmayerſchwineeh.
Der langjährige geübte Präſident, Redakteur Jakobh, hat die Pai
dentenwürde mit Rückſicht auf Berufsgeſchäfte abgelehnt.
Zur ſchnellen Verpfleaung der Truppen mit wartæ
Eſſen hat die Ludwigsbahn neue Apparate angelegt. Dieſe
äh=
eiſernen Schiebkarren, in welchem ein Keſſel ſchwebt, der e nfih”
ſolchen Inhalt faßt, daß ein ganzer Waggon Soldaten damit
pflegt werden kann. Der Keſſel ruht auf Rädern, um von
Feldküche nach den Waagons gefahren werden zu können.
J. Mainz, 19. November. Anläßlich der Eröffnung des n
Gymnaſialgebäudes trat die auffallende Thatſache zu Tage,
Ech
der Beſuch des hieſigen Gymnaſiums ſeit dem Jechſshe
1885 ſtändig zurückgegangen iſt. Beſonders auffällig waredpl Fan
Rückgang in dem letzten Jahre, wo das Gymnaſium 35 Schl
weniger aufzuweiſen hat als im verfloſſenen Jahr.
Seligenſtadt, 19. November. Der hieſige -Cäzilienver:
feiert nächſten Sonntag ſein 40jähriges Stiftungsfeſt.
hun
in einigen auswärtigen Tagesblättern kürzlich gebrachte
Nach=
von der angeblichen Errichtung eines Nebenzollamts in unhn
Stadt beruht auf einem Irrtum. Einzelne Cigarrenfabrika 4ſtö
ſind allerdings dieſer Frage etwas näher getreten und gederd
höheren Ortes die Errichtung eines Nebenzollamts anzuſtreben-
Frankfurt, 19. November. Gleichſtrom oder Wechſelſtrun
Auf die vom Magiſtrate ergangene Einladung fanden ſich ge=
Abend um 5 Uhr faſt ſämtliche Stadtverordnete und einige 2 und Intereſſenten für Elektrotechnik im Hafen ein, um¼
die Wirkungen des Gleich= und Wechſelſtromes vor Augen fück
zu laſſen. Es waren von Siemens u. Halske in Berlin ein Milſ
mit 40 Pferdekräften und ein kleiner mit halber Pferdekraft
Gleichſtrom mit Accumulatoren und von Ganz u. Comp. in Budau
ein ſolcher von 25 Pferdekräften mit Transformatoren, welcher.
mit Hilfe eines Regulators ſelbſt aus= und einſchaltet, für Wec- ausgeſtellt und in Thätigkeit. Die erſteren erläuterte
Vertreter der Firma Siemens u. Halske; den Motor für Wecſ
ſtrom erklärte Herr Baurat Lindley. Das Gutachten der S.
verſtändigen=Kommiſſion iſt bereits fertig geſtellt und wird
Druck gelegt.
Frankfurt, 19. November. Die Stadtverordneten=Verſamm'
bewilligte auf Antrag des Magiſtrats 603000 M. zum völll
Umbau der Main=Neckarbrücke. Der Ankauf der Günthe,
burg wurde dagegen abgelehnt. - Auf Wunſch der Kaiſl=
Friedrich wird das Schloß Friedrichs kron in Kronberg
dem Opernhauſe hierſelbſt telephoniſch verbunden. Die ſchon¼
ſtehende telephoniſche Verbindung des Opernhauſes mit dem Scll
in Philippsruhe hat ſich gut bewährt.
Worms, 19. November. Se. Königl. Hoheit der Großher
kehrten geſtern Abend 5 Uhr von der Jagd bei Oſthofen hierk,
zurück. Im „Alten Kaiſer= fand alsdann Mittagstafel ſtatt, wun
die ganze hohe Jagdgeſellſchaft Teil nahm. Außerdem waren
hieſigen Perſönlichkeiten anweſend die Herren Kreisrat Gros, A.
mann v. Hombergk, Major Lampel und Rentner Fritz Ernſt, ſaſ
Amtsrichter v. Heſſert aus Oſthofen. Heute früh begab ſich
Königl. Hoheit der Großherzog in Begleitung der anderen h
Jagdgäſte des Prinzen von Wittgenſtein abermals nach Oſthi/
von wo die Herrſchaften nachmittags zurückkehrten.
D. Aus der Wetterau, 19. November. Unſere Gegend ri
neuerdings ſtark von Maulwürfen und Wühlmäuſen hö.
geſucht. Zur wirkſamen Bekämpfung dieſer Tiere ſetzten eingl
Gemeinden Fangprämien in Höhe von 10 reſp. 20 Pf. aus.
Wiesbaden, 19. November. Der deutſche Botſchafter am
ſiſchen Hofe, General v. Schweinitz, der 6 Wochen hier
weilt hat, begiebt ſich morgen auf ſeinen Poſten nach Petersl!
zurück. Seine Familie reiſt von hier nach Kaſſel, wo ſie den
Wi=
verbringt.
alle=
Berlin, 20. November. Das Emin Paſcha-Komite erz
heute ein Telegramm, wonach in Lamu Briefe von Peters
getroffen ſeien, welche bis 5. Oktober zurückreichen. Die Expediähln
befand ſich zur Zeit in Korkorro; ſämtliche Teilnehmer werd
wohllauf. Die Gerüchte von der Vernichtung der Expedition
lieren hierdurch wieder bedeutend an Wahrſcheinlichkeit
Berlin, 19. November. Profeſſor Curtius ſoll auf
Mitgliedſchaft der „Academie des inscriptions et bolles
letta-
mit der Motivierung zu verzichten beabſichtigen, daß er eine W
nicht annehmen könne, bei der ein Gelehrter (Mommſen) aus and=
48
als wiſſenſchaftlichen Gründen verworfen worden ſei.— Der
Gen=
direktor der franzöſiſchen Poſt und Telegrapl
Coulon, und der Direktor der franzöſiſchen Telephone, Berthon:
Nr. 228
hr 3. waren mit ihren Begleitern am Samstag Abend im
Poſt=
glͤuude in der Spandauerſtraße, wo ſie unter der Führung des
ri ktors Sachſe vom Reichspoſtamt, des hieſigen Oberpoſtdirektors
ſhiffmann und des Poſtdirektors Techen vom Hofpoſtamt einzelne
ſr ſtſtellen, insbeſondere die Schalterräume der Brief=Annahme
w., ſowie diejenigen im Geldhallen=Gebäude beſichtigten.
häter wurde auch der Sortierſaal des Stadtpoſtamts in
Augen=
pir genommen.
Straßburg, 19. November. Der Gemeinderat der Stadt Kehl
hte ſich kürzlich an den Gemeinderat von Straßburg mit der
An=
ſge gewendet, ob man hier geneigt ſei, gemeinſame Schritte „
be=
ff Erwirkung des Baues einer feſten Rheinbrücker zu thun,
lche die bei Eisgang vollſtändig, bei Durchgang eines Schiffes
ſweiſe abgeführte Schiffbrücke erſetzen ſoll. Unſere Nachbarſtadt
hl wünſcht die Herſtellung einer Trambahnverbindung, welche
n Kehl unmittelbar nach Straßburg führen ſoll, wo Kehl längſt
a kt und Abſatz gefunden hat und jetzt die ſtädtiſchen Einrichtungen
0 Lehranſtalten mitbenutzen will. Der Gemeinderat von
Straß=
tz hat dieſe Anfrage, welche auch vielfach geäußerten Wünſchen
unſerer Hauptſtadt entſpricht, an eine Sonderkommiſſion
ver=
pſen. Die Koſten der Herſtellung eines Rheinüberganges würden
n den beiderſeitigen Landesverwaltungen übernommen werden
üiſſen.
Bremerhaven, 19. November. Im neuen Hafen iſt der
Baum=
lle löſchende engliſche Dampfer „Ocean Kingr um 6 Uhr
ſrzens in Brand geraten. Der Vorderraum wurde unter Waſſer
ſett und die Löſcharbeiten werden fortgeſetzt. Der Schaden iſt
ſch. unbekannt.
Vola, 19. Nov. Prinz Heinrich von Preußen iſt heute
bigen 8 Uhr mit der „Irene' nach Korfu abgereiſt. Die
öſter=
ſhe'ſchen Schiffe hißten die große Flaggengala und leiſteten
Ragen=
m. „Habsburg gab 21 Kanonenſchüſſe ab.
London, 19. Nov. Der Brauereibeſitzer Edward Guinneß
2ublin ſtiftete für den Bau von Arbeiterwohnungen 250 000
urd Sterling (200 000 für London, 50000 für Dublin).
Petersburg, 18. November. Wie der hieſige Korreſpondent der
harlh News; aus Odeſſa erfährt, ſind der Großfürſt Michael,
ukel des Zaren und Präſident des Reichsrates, ſowie der
Groß=
r4 Sergius mit genauer Not einer ernſten Gefahr entronnen.
le Großfürſten waren per Eiſenbahn auf der Rückreiſe nach
tuesburg begriffen, als zwiſchen Sebaſtopol und Lozovo der Zug
flich halt machte, da entdeckt wurde, daß die Schienen gelockert
mn. Es wurde eine Unterſuchung über den Zwiſchenfall
ein=
ektet, der, wie man glaubt, ein vorſätzliches Komplott gegen das
hun der beiden Großfürſten war.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 19. November.
„Richard der Dritte”
E. H. Heute gehörte die Bühne dem genialen Shakeſpeareſchen
gzheuer, an welchem alle ſpäteren Dramendichter von Schiller
Ois herab zu Grabbe ihre Studien gemacht haben, ohne doch
¼ Vorbild erreichen, geſchweige übertreffen zu können. Im Grunde
in. dies auch nicht einmal wünſchenswert, denn, ganz abgeſehen
nder inneren Unmöglichkeit, eine Geſtalt wie dieſen Richard, in
lchem ſich die ſittliche Fäulnis einer ganzen Epoche
zuſammen=
ar9t, noch einer Steigerung entgegen zu führen, bedarf eine ſolche
rönlichkeit als natürliche Baſis ihres ſataniſchen Wirkens auch
e gewitterſchwüle Zeitatmoſphäre, wie ſie Bürgerkriege und
nt ſtiſche Kämpfe herbeiführen. Nur unter wilden, zerrütteten
wältniſſen iſt die Erſcheinung eines Richard denkbar, ſind die
aen möglich, von denen jede Scene des Dramas uns Kunde
In die gewöhnlichen Bedingungen des menſchlichen Daſeins
rſitzt, würde ein ſolcher Held all ſeine dämoniſche Genialität
ein=
ßm und zwiſchen Zucht= und Tollhaus hin und her ſchwanken.
1Shakeſpeares „Richard dem Dritten' wird es uns wieder ſo
hi klar, daß eine gewiſſe Klaſſe tragiſcher Stimmungen in der
rgerlichen Sphäre unerträglich iſt und zu lebenskräftigem Aus
cſen den Boden großartiger, durch keine äußeren, geſetzlichen
chranken gebundenen Verhältniſſe erfordert. — Wofern wir uns
er aus Pietätsrückſichten nicht ſelbſt betrügen wollen, müſſen wir
I aller Bewunderung vor dem Genius des großen Britten doch
mkiumen, daß in dieſer Tragödie und vor allem in der Anlage
d Durchführung der Titelrolle gar vieles iſt, für das
unſe=
uürger äſthetiſcher Geſchmack nicht mehr den rechten Standpunk,
mannen kann. Die Art und Weiſe wie Richard vor und nach ſeinen
uglungen reflektiert, dieſer ſtändige Kommentar in Monologen,
iwe in einem modernen Drama nicht mehr am Platßze ſein. Eben
vanig können wir uns darin finden, daß die übrigen Perſonen
ger nichts für ſich ſind, ſondern nur durch den ſchrecklichen Helder
rTicht und ihren Schatten empfangen. Meiſtens werden ſie
ein=
ſihrt um eines Nebenintereſſes willen und verſchwinden dann
her ſo geräuſchlos wie ſie gekommen ſind. Von einer ſo
merk=
ündigen Frauenerſcheinung wie die der Anna Warwick trennt man
hmach der bekannten großen Scene nur ungern und empfindet es
Wedauern, daß der Dichter dieſes dramatiſche Leben ſo ſchnell
3267
ausgelöſcht hat. Die Margarethe, die alte Herzogin und die junge
Königswitwe Eliſabeth intereſſieren eigentlich mehr durch ihre
Ver=
gangenheit als durch ihre Gegenwart. Das umgekehrte Verhältnis
findet bei Clarence ſtatt. Dieſem ſchenken wir unſere Sympathieen
um ſo lieber, ſo bald wir nicht genöthigt ſind uns direkt an ſeine
einſtige Charakterloſigkeit zu erinnern. Die Buckingham, Haſtings,
Rateliffe und wie ſie alle heißen, ſind viel zu ſehr der Haupt= und
Staatsaktion zu Liebe da, als daß ſie uns durch ihr perſönliches
Loos erwärmen können. Selbſt für den jungen, edelgeſinnten
Rich=
mond empfinden wir nicht jene Begeiſterung wie z. B. die
Jüng=
lingscharaktere Schiller's ſie uns abzwingt, ſondern mehr jene
ruhige Hochachtung wie ſie dem Träger einer beſſeren Ordnung der
Dinge gebührt.
Die Perſon des Titelhelden beſchäftigt uns ohne Unterbrechung.
Mit der Auffaſſung des Herrn Wagner können wir uns
einver=
ſtanden erklären. In ihr treten alle jene Elemente zu Tage, deren
Miſchung das Produkt Richard Gloſter erzeugt. Aber dennoch
hätten wir dieſes „Entſetzen der Welt- um einen Grad ſataniſcher
gewünſcht als Herr Wagner es darſtellte. Streng genommen
ſollte keine einzige Wendung einen Lacherfolg erzielen wie dies
heute zwei oder dreimal der Fall war. Richard's Witz ſelbſt iſt
ſo ätzend, daß er eher die Wange bleichen macht als ein Lächeln
auf die Lippen lockt. In der Scene mit der alten Margarethe und
dann in dem Auftritt mit dem Mayor von London gerieth der
Künſtler ein klein wenig ins Groteske. Der an Buckingham gegebene
Auftrag: „Ruf ſie zurückl ſnämlich den Mahor und die Aldermen,
die der Protektor ſoeben heuchleriſch verabſchiedet hat) ſtimmtez. B.
im Tonfall durchaus nicht zu dem bittern Ernſt der Situation.
Lobende Erwähnung verdient noch die ſtimmliche Kraft und
Aus=
dauer, mit welcher der Künſtler den großen Anforderungen der
Partie Stand hielt. Die große Scene vor dem Valaſt, in der ſich
Margarethe. Eliſabeth und die Mutter Richards zu Klagen und
Verwünſchungen zuſammenfinden, erreichte nicht ganz die vom
Dichter beabſichtigte erſchütternde Wirkung, da keine der drei
Damen über das erforderliche große weittragende Organ verfügt.
Am beſten beherrſchte noch Frl. Berl(Margarethe) die Situation.
Frau Egli iſt in tragiſchen Rollen wenig am Platz; der Fluch,
den die alte Königin dem ins Feld ziehenden Richard zum Geleit,
giebt, entbehrte der Wahrheit und Kraft des Ausdrucks. Frau
Egli iſt ſonſt eine ſehr brauchbare und auch durchaus nicht
ein=
ſeitige Schauſpielerin; wir dürfen eben nicht erwarten, daß
ſich jenes Unicum, das wir bei Frl. Schütkh, welche in der Tragödie
wie in der Operette verwendet werden konnte, konſtatieren mußten,
ſofort wiederholt. — Mit viel Nobleſſe und Gefühl behandelte Herr
Edward den Clarence.- Herr Hacker machte, wie die Dichtung
es will, in der Rolle des Richmond den wohlthuenden Eindruck
eines Friedensboten. — Als Anna Warwick konnte Frl. Cxamers
Temperament ſich zu wenig entwickeln. - Der Buckingham des
Herrn Dalmonico und der Haſtings des Herrn Steude
waren recht phyſiognomievoll.
Bei der Inſcenierung des „Richard' iſt die Regie in der
näm=
lichen Lage wie bei der des =Tell': das Schauſpielperſonal reicht
nicht aus; bei den Kräften der Oper muß eine bedeutende, nicht
immer glückliche Anleihe gemacht werden.
Berliner Stimmungsbilder.
Nachdruck verboten.
Den nahenden Umſchwung der Jahreszeit bemerkt man nicht
am wenigſten in baulicher Beziehung; was war das noch
während der letzten Wochen für ein Eiſer und Fleiß, wie wurden
alle verfügbaren Kräfte ausgenützt und wie gern höhere Löhne
be=
willigt, um nur unter Fach und Dach zu kommen, ehe ſich der erſte
Froſt einſtellt und die Polizei den Weiterbau inhibiert. Und während
hier nock raſtlos geſchafft wird, plant man an anderer Stelle ſchon
wieder neue, umfaſſende Bauten, die vorläufig auf dem Papier in
den Bureaus unſerer Architekten und Baumeiſter entſtehen. Während
ſich die äußeren Stadtteile immer weiter erſtrecken, befinden ſich die
inneren in einem ſteten Umwandlungs=Prozeß, deſſen Ende
vor=
läufig noch gar nicht abzuſehen iſt. Auch der Bannkreis des
altehr=
würdigen Königsſchloſſes wird in dieſen, ſoweit es noch nicht
ge=
ſchehen iſt, hineingezogen werden, da hier mancherlei bedeutſame
Veränderungen proiektiert ſind, zumal wenn der neuerdings vom
Kaiſer wieder angeregte Plan verwirklicht wird: die Häuſer der
Schloßfreiheit niederzulegen und ſo einesteils das Schloß von einer
wenig angemeſſenen Umgebung zu befreien, andernteils dadurch
Raum für das Nationaldenkmal Kaiſer Wilhelm 1. zu gewinnen.
Es iſt begreiflich, daß dieſer kaiſerliche Wunſch hier viel beſprochen
wird, würde doch ſeine Erſüllung eine einſchneidende Veränderung
in der baulichen Phyſiognomie des „Herzens von Berlin'
hervor=
rufen und der an ſtolzen Erinnerungen ſo reichen Straße der
„Linden: eine wahrhaft würdige Krönung geben. Die Niederlegung
der etwa acht Häuſer von mäßiger Tiefe umfaſſenden Schloßfreiheit
iſt ſchon früher wiederholt angeregt worden und fand auch die
leb=
hafte Sympathie der letzten beiden Herrſcher. Der Ankaufspreis,
an dem ſich gewiß auch die Stadt beteiligte, würde ca. ſechs
Mil=
lionen Mark betragen, und wenn der durch das Niederreißen ge=
3268
Nr. 228
wonnene Raum auch noch nicht für das Denkmal ausreicht, ſo
könnte er leicht durch einen Vorbau in das hier ziemlich breite
Flußbett der Spree gewonnen werden. Einen unübertrefflich ſchönen
Abſchluß würde die Weſtfaſſade des Schloſſes gewähren, die, wie
man mit Recht hervorgehoben hat, mit ihrem dem Triumphbogen
des Septimius Severus nachgebildeten machtvollen Vortal und
der ſchön geformten Kuppel der Schloßkapelle als eigentliche
Haupt=
faſſade betrachtet werden darf.
Ihrer endlichen Vollendung geht nun auch die Kaiſer
Wil=
helmbrücke entgegen, da nur noch die Pflaſterungen
auszu=
führen und wenige Kleinigkeiten an den Obelisken fertigzuſtellen
ſind. Die Brücke macht einen durchaus effektvollen und daneben
ſehr gediegenen Eindruck, der durch die verſchiedenartigen zur
Ver=
wendung gelangten Steinſorten noch erhöht wird: Gewöthe,
Ge=
ſims und Geländer ſind ganz aus Odenwälder Granit, der teils
geſchliffen, teils poliert iſt, hergeſtellt. Der Unterbau dagegen beſteht
aus Sandſtein=Quadern. Die künſtleriſche Ausſchmückung war dem
begabten, unermüdlich thätigen Profeſſor Ed. Luerſſen übertragen
worden und er hat die durchaus nicht leichte Aufgabe brav gelöſt;
an den Brückenköpfen erheben ſich an jeder Seite antike
Opfer=
ſchaalen, auf der Brücke ſelbſt vier impoſante Obelisken mit
präch=
tigen bronzenen Trophäengruppen; aus den Schäften der aus rotem
Granit gefertigten Obelisken ragen bronzene Schiffsſchnäbel hervor,
welche die großen Milchglasalocken für die elektriſche Beleuchtung
tragen. An dem Scheitelpunkte der beiden mittleren
Brückenarchi=
volten aber ſind je zwei marmorne Genien, Krieg und Frieden
ver=
körpernd, angebracht, die in ſchwebender Haltung einen Bronzeſchild
flankieren, deſſen inneres Feld den Namenszug Kaiſer Wilhelm I.
aufweiſt. — Wer dieſe Gegend bier vor mehreren Jahren beſuchte
und ſie heute zum erſtenmale wieder betritt, erkennt ſie ſchwerlich
wieder. Damals breitete ſich jenſeits der Spree ein verrufenes
Quar=
tier mit winkeligen Gäßchen und halb zerfallenen Häuſern aus, zu
dem eine wackelige ſchmale Holzbrücke führte, und heute befinden
ſich dort die Monumentalbauten der Kaiſer Wilhelmsſtraße. Und
nun wenige Jahre ſpäter; dann erblickt man von hier aus das
Lutherdenkmal auf dem Neuen Markt, den neuen Dom und die
neuen Muſeen, und der Verkehr zwiſchen dem Weſten und dem
Cen=
trum, der bis jetzt vielleicht noch nicht den gehofften Erwartungen
entſpricht, wird fraglos ein dreifach ſtärkerer ſein.
In unmittelbarer Nähe der Kaiſer Wilhelmbrücke iſt vor kurzem
eine neue Einrichtung ins Leben gerufen worden, die inſofern von
Intereſſe iſt, als ſie, für Berlin zum erſtenmale in dieſer Weiſe,
Pariſer und Londoner Beiſpiele nachahmt durch ſogenannte
Pro=
menaden=Konzerte. Den Nahmen derſelben bildet der
Königsbau, eine hübſch klingende Bezeichnung für die verkrachte
Waarenbörſe, welche, in ihrem Innern etwas umgeändert
und alsdann ihrer neuen Beſtimmung übergeben wurde - ob auf
längere Zeit, wagen wir kaum vorauszuſagen. TDas Entrée beträgt
eine Mark, dafür hat man das Recht, ſich im Parterre=Saal und
auf der zweiten Galerie aufzuhalten; die Mitte des Saales
durch=
zieht eine ſchmale Reihe von Stühlen und Bänken, die man beliebig
zum Ausruhen benutzen kann, während ſich rechts und links die
Promenierenden ergehen. Die gut eingeſpielte Kapelle beſteht aus
hundert Mann, welche gelegentlich von berühmten Gäſten,
augen=
blicklich vom Wiener Walzerkönig Johann Strauß, dirigiert werden:
eine größere Mannigfaltigkeit des Programms wird durch die
Mit=
wirkung erſter Sänger und Sängerinnen erzielt. Dieſes
Nichtge=
bundenſein an einem Platz hat ohne Frage ſeine Annehmlichkeiten,
freilich nur ſo lange, als auch wirklich einiger Raum zum
Prome=
nieren vorhanden iſt - fällt das fort, ſo iſt das Umherdrängeln
und Umhergeſchobenwerden von höchſter Ungemütlichkeit, umſomehr,
da hierdurch auch die Wirkung der Muſik beeinträchtigt wird und
ſelbſt die beneideten „Seßhaften” wenig hören können. Die Berliner
Unſitte, mit oft regendurchweichten Schirmen und Ueberziehern
öffentliche Veranſtaltungen zu beſuchen, fällt einem hierbei
dop=
pelt auf.
Aus unſeren Theatern iſt mancherlei Neues zu melden.
Heftigen Widerſpruch bei Kritikern wie Zuſchauern erntete das von
dem Verein „Freie Bühne;
welcher jene Stücke bevorzugt, die
aus irgend welchen Gründen, trotzdem ſie Beachtung verdienen, von
den Bühnenleitern zurückgewieſen werden - zur Aufführung
ge=
brachte ſoziale Drama Gerhard Hauptmann's: „Vor
Sonnenauf=
gang. Das Stück iſt durchaus naturaliſtiſch gehalten, es verrät
an vielen Stellen ein nicht unbedeutendes epiſches Talent und in
Einzelheiten eine treffliche Charakteriſierungsgabe, aber im ganzen
iſt es doch verfehlt, denn wo der Konflikt beginnt, iſt der Schluß
da, und der Held, ein etwas unklarer ſozialiſtiſcher Weltverbeſſerer,
entpuppt ſich als Phraſendreſcher und Feigling, indem er die Geliebte
in dem Sumpf ihres Vaterhauſes läßt, ſtatt ſie, wie ſie es verdient,
mit ſtarkem Arm daraus zu erretten. Und warum? Weil der
Vater und die Schweſter jenes Mädchens dem Trunke ergeben ſind,
und der Weltverbeſſerer fürchtet, daß ſich dieſes Laſter auch auf
ſeine Nachkommenſchaft vererben könntel Ein ſchöner Geliebter,
der aus derartigen „wiſſenſchaftlich=mediziniſchen Gründen' ſeine
Braut verläßt! Die Sprache des Stückes iſt vollſtändig auf den
Ton von Zola's „La lerre' geſtimmt; wer dieſem Naturaliars
Berechtigung auf literariſchem Gebiete zugeſteht, wird von h
Eindruck ſehr befriedigt ſein, wer nicht, wird ſich mit Abſcheud
Ekel fortwenden. Das richtige dürfte auch hier in der Mitte Läen.
weniger romantiſche Unklarheit und dafür mehr Lebenswahrit
auf der einen, das geringere Bevorzugen des Unſchönen und iß
lichen auf der anderen Seite. Wir haben ja nicht immer ſchluz
Wetter und die Natur iſt nicht ſtets von Winterſchlaf befonn
warum daher in den naturaliſtiſchen Werken nur die Schattents
Daſeins zeichnen? Die obige Bühnenprobe, der ein erleez
Publikum beiwohnte, hat gezeigt, daß der Naturalismus aufm
Theater hier vorläufig nicht auf die geringſten Sympathienzu
rechnen hat, und wir glauben, auch die =Freie Bühne; wird zm
dieſem erſten Verſuch genügen laſſen.
Einen bedeutenden, wenn auch nicht unangefochtenen Eilh
fand im „Deutſchen Theater' Paul Lindau's vieraktiges Schauiel=
Der Schatten: Auch dieſes Stück behandelt ein peinlez:
Thema in rückſichtsloſer Art, aber es iſt doch ein ausgeres,
Werk von hervorragendem Können, welches ſoziale Verhältſſe:
unſerer Zeit ſcharf beleuchtet und die äußerſten Folgen
erbarmus=
los zieht, dabei ein Stück von außerordentlichem dramatiſchenze:
ſchick, reich an ergreifenden Scenen, denen vielfach ein ſer:
poetiſcher Gehalt innewohnt, und ebenſo reich an geſellſchafllen
Schlaglichtern und ſcharf gezeichneten Figuren, die dem ſaͤh
pulſierenden Leben der Gegenwart entnommen ſind. Der Jal4
behandelt die Ehe zwiſchen dem Regierungsrat Freiherrn Heiilg
von Bruck und einer Operettenſängerin Edith Mühlberg; ſeyr
hatte ſeinen Antrag abgewieſen, ſie konnte, ſie durfte nichz inſe
Gattin werden und entdeckte ihm auch den wahren Grund, e ſſe
vor ihm, vor Jahren, einem Anderen ihre Liebe geſchenktiben
nach ſchwerem, innerem Kampfe ſetzte ſich Heinrich auch überteſſe
Schranke hinweg. an ſeiner Bruſt ſollte fortan die einzige Hnet
Edith's ſein, den Schatten, der ihre Jugend verdüſtert, hef err
für immer verjagen zu können! Aber er hatte ſichz zunnbei
ſeinem ſchwankenden Weſen, zu viel zugemutet; durch eirnker
kettung unglücklicher Zufälle wächſt jener Schatten in droheſtur
Weiſe und ſcheint ihn wie den, der Edith's Leben vergiftet btanld
der jetzt um die Liebe der Schweſter Heinrich's wirbt, vernict zuu
wollen. Edith ſieht nur einen Ausweg - ihren Tod, dem t in
den Wellen ſucht und findet. Bis zu dem letzten Akt iſt das Aülck
mit hinreißender Kraft und Gewalt aufgebaut und folgerich
üſenſ=
wickelt. Der Schluß iſt zu kraß und erzwungen. Die Darnurag
war muſterhaft, und auf ein vorzügliches Spiel iſt dieſe; tüück
Paul Linderhg.
ganz beſonders angewieſen.
f3839
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlichſter Theilnahme Eeem
Ableben unſeres Gatten und Vaters
Friedrich Hranich
ſagen wir Allen, insbeſondere den Mitgliedern des
Gicher=
zoglichen Hoftheaters, unſeren tiefgefühlteſten Dank.
Darmſtadt, 20. November 1889.
Ch. Kranich u. 8öhl.
920
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme 2n öi=
Bezleitung zur letzten Ruheſtätte unſerer unvergeßlichen Ahtker
und Schweſter
Margarethe Geyer,
beſonders für die troſtreiche Grabrede des Herrn Pfarre=
Uhm=
held, ſagen wir allen unſeren innigſten Dank.
Beſſungen=Darmſtadt, 20. November 1889.
Familie Geyer Wittk.
Tageskalender.
Ausſtellung in der Kunſthalle: Sonntags und Mittwochs n 11
bis 1 Uhr und von 2-4 Uhr, Dienstags, Donnerst-= Uund
Freitags von 11-1 Uhr.
Donnerstag, 21. November: Vortrag im Verein für Geſmeküts.
pflege im Saale der Turngemeinde (Woogsplatz). - Hunutiſſche
Soirée der Leipziger Quartett= und Konzertſänger im Elbbau.
Freitag. 22. November: Generalverſammlung der
Ortskrerkänſſ=
für weibliche Beſchäftigungen. — Vortrag im Lokalgewrenkein
im Saale „zur Stadt Pfungſtadts.
Samstag, 28. November: Konzert des Mozart=Vereins im Hbvau=
Tanz in der Vereinigten Geſellſchaft.
Druk und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerai.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.