fuͤr
E
RATUIAUrN
CEGIOID
hlonnementspreis
rlich 1 Mark 50 Pf. Mch.
ohn. Auswärts werden von
piß lämtern Beſtellungen end
os mmen zu 1 Mark 50 Pf.
A artal inc. Poſtaufſchlag.
152. Fazrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
2Uuſtttettp Uütieehuyputhi.
Laſerate
Berdenangenommen: in Darnſtad
vn der Expedition, Rheinſtr. xr. V.
mBeſſungen von Friedr. Blhrr,
Schießhausſtraße 12 ſowie ausmir
von allen Annoncen=Expeditlonen.
Amtliches Organ
ür die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Dienſtag den 12. November.
1889.
en
eſru
739
Bekanntmachung.
4hierstag den 14. November d. J.
Bormittags 10 Uhr,
die öſtlich der Weiterſtädterſtraße
huen 36 Looſe der ſtädtiſchen
Pallas=
gur Grünfütterung an Ort und
c4 meiſtbietend unter den im Termin
Anc gemacht werdenden Bedingungen/
ern Jahr verpachtet werden. Zu=
Urkunft am Wieſenwärterhaus.
umnſtadt, den 6. November 1889.
herzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(13446
Ohly.
Bekanntmachung.
win Glffend: Veräußerung von
Feuer=
tihzm und Feuerwehr=Ausrüſtungs=
Gegenſtänden.
Awoch den 20. November d. J3.
Vormittags 10 Uhr,
lm in der hieſigen Faſſelſtallhofraithe,
bilgerſtraße Nr. 43, verſchiedene
wehr=Ausrüſtungs=Gegenſtände, als:
ſre. Aexte, Beile, Gürtel, Leitern ꝛc.
ſivier vierräderige
Druckfeuer=
dhen, ſerner Waſſerfäſſer,
Kupfe=
ſumnſtige Gegenſtände, öffentlich unter
büc der Verſteigerung bekannt gegeben
tenden Bedingungen an den
Meiſtbie=
in verſteigert werden. Wegen nähe
lluskunft und Beſichtigung der
Ge=
fülde wolle man ſich an unſer
Tief=
n4 (Stadthaus, Rheinſtraße Nr. 18,
beiz.
mmſtadt, den 2. November 1889.
Geerzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Miedlinger, Beigeordneter. (13559
Bekanntmachung.
h. unſer Firmenregiſter wurde heute
n agen:
der ſeitherige Theilhaber der Firma
. Benz L. Co. in Eberſtadt, Herr
hndolf Lenders iſt am 27.
Ok=
hober 1889 aus dieſer Firma aus.
petreten und wird von dieſem Zeit=
punkte an das Geſchäft, welches mit
ſämmtlichen Activen und Paſſiven
auf Herrn Friedrich Benz in
Eber=
ſtadt als nunmehrigen Alleininhaber
übergeht, von dieſem unter der
ſeit=
herigen Firma weiterbetrieben.
Gleich=
zeitig hat Herr Friedrich Benz ſeiner
Ehefrau Eleonore, geb. Sperb
Pro=
cura ertheilt.
Darmſtadt, den 6. November 1889.
Großherzogliches Amtsgericht DarmſtadtII.
[13560
Dr. Weiß.
Bekanntmachung.
Adam Becker zu Nieder=Ramſtadt
be=
treibt daſelbſt unter der Firma ſeines
Namens ſeit etwa 40 Jahren ein
Ma=
ſchinenfabrikationsgeſchäft für Mahlmühlen
und hat ſeinem Sohne Franz Becker
von Nieder=Ramſtadt Procura ertheilt.
Eintrag in unſer Firmenregiſter iſt
heute erfolgt.
Darmſtadt, am 8. November 1889.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
[13561
Dr. Weiß.
Bekanntmachung.
Nächſten Freitag den 15. d. Mts.,
Vormittags 9 Uhr,
werden im Pfandlokal „kleine Ochſengaſſe
Nr. 121 folgende Pfänder gegen
Baar=
zahlung verſteigert:
1 Sopha, 1 Regulator, 1 Wanduhr
und 1 Spazierſtock.
Darmſtadt, den 9. November 1889.
Scharmann,
[13562
Großherzoglicher Pfandmeiſter.
Dieſer Betrag iſt zur Zahlung der
mit geſetzlichem Vorrecht feſtgeſtellten
For=
derungen, deren Verzeichniß auf der
Ge=
richtsſchreiberei zur Einſicht der
Bethei=
ligten offen liegt, zu verwenden.
Auf die nicht bevorrechtigten
Konkurs=
forderungen entfällt hiernach gar nichts.
Darmſtadt, den 9. November 1889.
Der Konkursverwalter:
Dr. Wenck, Rechtsanwalt. (3563
Bekanntmachung.
Donnerstag den 14. November l. J.
Vormittags 10 Uhr,
ſoll im Faſſelſtall dahier ein nicht mehr
tauglicher Faſſel=Ochs verſteigert werden.
Arheilgen, den 9. November 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
Benz.
[13564
Für Infanterie=Einjährige.
Ein gut erhaltener feiner Mantel iſt
zu 40 Mark zu verkaufen.
Grafenſtraße 25, II.
(13565
Im Konkurs
über das Vermögen des Möbelfabrikanten
Eberhard Groſch zu Darmſtadt beträgt
der zur Vertheilung verfügbare
Maſſe=
beſtand nach Befriedigung der
ausſon=
derungs= und abſonderungsberechtigten
Gläubiger ſowie nach Beſtreitung der
Gerichts= und Verwaltungskoſten noch
603 M. 55 Pf.
Weisse Luergbohnen
20 Pfg.
Grosse geschälto Erbson
20 „
Grösste neue Linsen
30 „
Grüne gespalt. Algior-Erhsen 35 „
Houe französ. Julionne
90 „
25
lapan. Rois, extra
„
30, 35 und 40 „
lava-Reis
Carolina-Tafolrols, allerbeſter 45 „
Gorste
30, 32 und 40 „
Eriesmehl, gelb und weiß
30 „
Erüne Korno, neu, ganz und gemahlen,
8a90, deutſchen und braun Siam,
Tapioca in Brocken, grob und fein Perl,
Knorr's Suppontakoln u. Supponmohlo,
alles in beſten Qualitäten empfiehlt
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Baldſtruße Nr. 22,
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peſtry, Germania, in allen Größen, von ⁄. bis 2¾, Vor=
hänge, Tiſchdecken, Bett= und Sophavorlagen, Portidren,
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Qualitäten.
(13566
Verſteigerung Anfang nächſter Woche.
Adler, Hoftaxator.
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 13. d. Mts., Vormittags 9 Uhr anfangend,
verſteigert der Unterzeichnete im „Schützenhof” gegen Baarzahlung:
100 Flaſchen Rum und Cognac, 1 gut erhaltene Schuhmacher=Nähmaſchine,
1 Partie Winter=, Regen= und Kinder=Mäntel, 1 Häckſelmaſchine,
1 Schrotmühle, 1 Stopfenmaſchine, 6 Kinderwagen, 1 Sopha, 6 Stühle,
1 Seſſel mit grünem Damaſt überzogen, 1 vollſtändiges Bett mit
Sprungfedermatratzen, 2 Burſchenbetten, 1 nußbaumener Schreibtiſch mit
Aufſatz, 2 große Stehpulte, 1 kleiner Pult, diverſe Bücher= und Briefreale,
1 feines Büchergeſtell von Eichenholz. 1 Wandkarte (Deutſchland), 1
Comp=
toirwaſchbecken, 2 Copirpreſſen, Tiſche, Stühle, Kommoden, Kleider= und
Küchenſchränke, Wanduhren, 2 eichene Stämme (geſchnitten), Gartenmöbel,
1 Partie Weinflaſchen und noch ſonſtige Gegenſtände.
Darmſtadt, den 9. November 1889.
[1356
Hoheusteim,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
C.
Sprall's
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in friſcher Waare eingetroffen.
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München beſtens bewährt. Z. 4
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[ ← ][ ][ → ]Nr. 221
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Mädchen=
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ſaben, Hegligehauben, Taschentücher ete.
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Großh. Hoflieferant.
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Nur garantirt ächtes Fiſchbein.
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obere Eliſabethenſtraße,
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V.
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13561
3158
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zugfeſt, für ſchweres Fuhrwerk geeignet.
Gegen Bürgſchaft wird Zahlungsfriſt
ge=
gegeben.
Georg Schäſer,
13282)
Nieder=Ramſtadt.
10816n II86I.
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Schellksche, Flundern, Büchigs,
Sprotten, Aal, Laahsſorellen,
voraſiglche Eugl. Speokbüakingo.
Als Neuheit (hrer):
Geräuchertes
Rochem Hefsch
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Grevettes,
Neunaugen,
Bismarckhäringe.
E60LUaGk „08I80I
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Sträucher (worüber Verzeichniſſe gratis,
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Neu=
anlagen größerer und kleinerer
Haus=
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beſtehend aus 6 Zimmern, Küche u.
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zweite Stock, 3 Zimmer mit Zubehör,
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Martinspfad im Neubau der 1. und
2. Stock, ze 3 Zim., Küche, Waſſerl. u.
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13318) Grafenſtraße 15 ei,
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13510) Sandſtr. 40, 3. St.,
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Zimmer zu vermiethen.
13514) Grafenſtr. 6, II. S.
ſchön möbl. Zimmer gleich zu bezi
13516) Ecke der Stift=u. Roßſ
ftr. 14, I. Et., ſind 9. möbl. Z.
13581) Marienplatz 7 ein
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Ich warne hiermit Jedermann,
Frau, geborene Müller, vormals
Urzt, etwas zu leihen oder zu
indem ſie, ſich noch auf den
Wittwe Arzt umhertreibt und
in=
nichts hafte.
Hahn den 11. November 1882.
Johann Pitze
Emttaufen
ein kleiner gelber Dachshund ohn
band und Marke. Abzuliefern geav
lohnung Theaterplatz 2. Lt. v. Kd
Französinnen
und Engländerinn
erhalten deutſchen Unterricht von-
Lehrerin. Näheres Expedition.
13400) Ein junger Mann, au.
Familie, mit guten Schulkenntniſſen.
13 Lehrling in ein hieſiges Hotel
WoL ſagt die Expedition d. Bl.
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Flecken, mit Marke 7003, auf d.
Sport” hörend, iſt mir
abhand=
kommen. Vor Ankauf wird gewar!
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Nr. 221
Verein für Volksbildung.
Ga
Vortru,
des Herrn Dr. Pohlmeyer, Berlin, über:
holeon und ſeine Bedeutung für unſer Jahrhunderl=
Dienstag, 12. November, Abends 8 Uhr,
im großen Saale der Turngemeinde (Woogsplatzl.
ſEintritt frei für Jedermann.
(13532
3159
WrIt zanbwUfhhbſr. gudpinhhy
zu Strassburg i. Elſaß.
5. 9. bezw. 11. Junt 1890.
PKusſtellung werden zugelaſſen:
Pferde, Rinder, Schafe, Schweine, Ziegen, Geflügel,
Fiſche, Bienen, alle landwirthſchaftlichen und
gärt=
neriſchen Erzeuguiſſe und Hilfsſtoffe namentlich Samen,
Tabak, Hopfen, Hanf, Wein, Weiden, ſowie alle
land=
wirthſchaftlichen Maſchinen und Geräthe.
Epreiſe 7,000 M. 300 Preismünzen u. Ehrengaben.
die Ausſiellordnung und Preisauſchreiben, ſowie Anmeldepapiere vertheilt
ſuchließlich unſere Hauptgeſchäftsſtelle
Berlin SW., Zimmerſtraße 8.,
Deutſche Landwirthſchafts-Geſellſchaft.
(13584
Das Directorium.
f.
F.
Whdt Vöht Afog-obill.
Ar 2. Vergins-Abond findet am 20. November in den oberen
um der Vereinigten Geſellſchaft ſtatt. Den Verkauf der Eintrittskarten
ſapuführende Gäſte hat, gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte, die
Muſikalien=
ſing von Herrn G. Thies, gütigſt zugeſagt und bleibt das Arrangement für
urnd in der durch das Circular vom 14. Oktober beſtimmten Weiſe beſtehen.
Der Vorstand.
(13565
ſooooooooooloo0od000000000
G
GGAUUtAhaugl-
dns zweite Concert zum 8eſten des
Wittwen-
ud Waiſenfonds der Großherzoglichen Yofmuſik
findet
Montag den 18. November a. er.,
Aner gütiger Mitwirkung der Violinvtrtuoſin Frau Marie
Goldat ſtatt.
Programm: Violin=Concert von L. van Beethoven; Sym=
Phr nie in G-moll von W. A. Mozart; „Furientanz= und „Reigen
liger Geiſter”, Orcheſterſtücke aus Glucks „Opheus;; „Eine
Fauft=
werturer von Richard Wagner.
Karten 1 Mk. für die Hauptprobe (Sonntag Vormittag 10 Uhr)
chin
im Saalbau zu haben.
Der Vorstand. (3586
pooooeooodoloooo0o000000
13587) Einige brave Müdchen mit
guten Jeugn. ſuchen Stelle. Näh. durch
Steul, Kiesſtraße 31.
13251) Mehrere Müdchen ſuchen
Stelle durch Steul, Kiesſtr. 31.
13588) Ein braves Mädchen aus 9.
Familie, das 4 J. in e. St. war, ſ. St.
Stellenbüreau Röſe, Luiſenſtr. 20 part.
13589) Zwei gute Köch. ſ. Stll. oder
Aush. Ein tllcht. gew. Mädch, eign. ſich
für Reſtaurationen, z. Seroir. Mehrere
Mädch. für Küche u. Hausarb., ſowie ein
. Mädchen aus gut. Fam. ſ. Beſchäftigg.
tagsüber zu Kind. od. Ausgänge zu
beſor=
gen. Frau Hartmann, Ritterg. 3.
Dur Erlernung als Verkäuferin ſucht
T) ein Fräulein aus gut. Familie, das
die höhere Schule beſucht hat, auf hieſigem
Platze Stelle. Dieſelbe würde auf
An=
fangsgehalt verzichten. — Offerten unter
H. H. 41 an die Exped. d. Bl. 113590
13591) Ein zuverläſſ. Frauenzimm.
wünſcht Monatdienſt oder Aushilfsſtelle.
Schulſtr. 1 Seitenbau part.
13592) Eine Frau empfiehlt ſich im
Waſchen und Putzen oder Laufdienſt.
Alexanderſtraße 15 Hinterbau.
Commis
(Manufacturiſt) ſucht Stelle als
Verkäufer oder Reiſender.
Branche einerlei. - Gefl. Off. unter
H. E. 100 an die Exped. erb. 13542
Ein Herrſchaftskutſcher
mit langjähr. beſten Zeugn. ſucht Stelle
hier od. auswärts. Näh. Exped. (13593
W.
Fu-
1,
141)
4
1
alserAhinnAAAutAiti
13594) Anſtändige Mädchen, welche
nähen können, erhalten Beſchäftigung.
Heidelbergerſtr. 77. 2. Stock.
13595) Ein brav. ig. Mädchen von
auswärts kann ſof. gute Stelle erhalten.
Frau Hartmann, Rittergaſſe 3.
13596) Eine Kinder= oder
Wart=
frau ſofort geſucht. - Frank's
Stellen=
büreau, Eliſabethenſtr. 9.
13597) Wir ſuchen 2 bis 3 tüchtige
Arbeiterinnen. - Auch werden einige
Lehrmädchen angenommen.
Anna & Dina Finger,
Schulſtraße 10.
Ein tüchtiger Schloſſergehilfe,
auch als Mechaniker verwendbar, für
[(13428
dauernd geſucht.
H. Jung, Schloſſermeiſter.
13267) Lehrling geſucht.
Aug. Horſt, Maler= u. Anſtreich=Geſchäft,
Heinheimerſtraße 16.
8160
Nr. 221
Lutherſeſtſpiel.
Mittwoch den 13. November, Abends 6½ 6hr:
v0
v4
Auſuhrung fur hieſigr Schulen.
Dabei bleibt noch eine größere Anzahl Plätze fret, zu welchen die Eintritts=
karten bei Herrn Buchhändler Waitz verkauft werden, nämlich:
Nummerirte Plätze zu 1 Mark,
die übrigen Plätze zu 50 Pfg.
Bis um 6 Uhr bleiben die Thüren des Saalbaues für das Publikum
ge=
ſchloſſen. Dasſelbe hat erſt nach 6 Uhr Zutritt zu den hierfür reſervirten Räumen.
Der etwaige Reſt der Karten wird an der Kaſſe verkauft.
(13598
Limmorstrasse
1W4.
Aonoi GlHy
B.
Mimmorstrass.
B.
Portrait-Auſnahmen jeder Grösse, Gruppen
M. (auch ausserhalb, Reproductionen nach Kunst-Gegen-
[6f ständen und Gemälden ete.
Special-Einrichtung für Kinder-Aufnahmen
ſlebensgrosse Portraits) und Aufnahmen ausserhalb des
7
14,
eue Weinstu
61 Carlsſtraße 61.
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Fodorwoisson (Nierſteiner Gen.
Friedr. Roſt. (
Hauskau
Ein nicht zu großes Wohnha
in guter Lage der Stadt, wombg
mit Garten, wird zu kaufen geſuh
Offerten mit näherer Bezeichnu
und Preis unter W. L. an
Exped. d. Blattes erbeten. 1130
Hauses.
Nr. Z.
Meine Auslage befindet sich Ludwigsstrasse
[11121
4
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HafiesEssenz in Doson,
preisgekrönt, Ausſtellung Köln mit der goldenen Medaille,
2 Ohhliſt unbedingt das beſte Zuſatzmittel und in den meiſten Colonialwaaren=
CThacuend
Handlungen vorräthig.
H
Warnung! Der vielen minderwerthigen Nachahmungen wegen achte
man beim Einkauf genan auf obige Firma.
12927
4
ood UGul Guo uor zohuc G zlltho,
gegenüber
gegenüber
früher Siengel,
den Bahnhöfen.
den Bahnhöfen.
Ausſchank von Banauer Hof a Münchener Bürgerbräu,
„
anerkannt vorzügliche Kuche und Weine.
NB. Uebernahme von einzelnen Schüſſeln ſowie Dejeuners, Diners, Soupers ete.
außer Haus, allen Anſprüchen genügend. Auf Wunſch Lieferung
vollſtän=
diger Gedecke.
[13599
G000 Harkz
(unter Umſtänden auch mehr)
ſind zu 4% auf gute erſte Hypothek aus
einem Fonds meiner Verwaltung zum
Ausleihen bereit.
Gerhardt, (13600
Ober=Conſiſtorial=Buchhalter.
In nächſter Nähe der Stadt ein
größeres Grundſtück
(womöglich mit Garten) zu kaufen geſucht.
[13601
Off. u. P. 9 an die Exped.
Fin junges, braves Mädchen kann un=
G entgeltlich das
Kleidermachen
erlernen. Carlsſtr. 12 Vorderh. (13602
Eine perfekte Schneiderin
empfiehlt ſich den geehrten Herrſchaften in
und außer dem Hauſe.
(13603
Näheres Expedition.
Ein Parquetlogenplatz
rechts), rothe Karten, ſoſort abzugeben.
Näheres Expedition.
[13604
Vorläuſige Anzeig
Saalbau Darmsl=
Dienstag den 19. u. Mitta
den 20. November:
Humoristisch
l.
45
Houée
der altrenommirten
Loipziger Quarte
und
Coneertsänger.
Näheres die ſpäteren Inſerate u.
Dienstag den 12. Novenh
Holzelsuppe
Lumphose. d
bei
ſFine tüchtige Kleidermacherin
noch Kunden an in und 4
dem Hauſe. - Gefl. Auskunft bei Fenl=
Stade & 8eer.
C
ſEine Frau od. Mädchen auf eit I
½ Stunden des Nachmittags geſ:
Näheres in der Exped. d. Bl. C
Arrzn.
Großherzogliches Hoftheate
Dienstag, 12. November.
11. Vorſtellung i. d. 8. Abonnementsab ip.
(Rote Karten gültig.)
Neu einſtudiert:
Der Schwabenſtreich.
Luſtſpiel in 4 Akten von Franz v. Sch Mſ.
Friedrich Lörſch, Gutsbeſitzer Herr Wr=
Hildegard Lörſch, ſeine Frau Frau Egi
Frau Kl.ék
Martha, ihre Tochter.
Paul von Gredding, ihr
Herr Hec
Schwiegerſohn
bedwig v. Gredding, ſeine Frau Frl. v.
Jonrad von Schwyburg. Herr Stl,
Herr Wen
Dr. Auguſt Winkelberg
Herr Sct
Valmiro Tamburini
Herr Mak.
Ein Telegraphenbote
Minna,Dienſtmädchen b. Lörſch Frl. W.;
Herr Le-
Lobmeyer, Inſpektor.
Anfang 7 Uhr. Ende 510 Uhr-
Nr.
Politiſche Ueberſcht.
ehlſiutſches Reich. Der Reichskanzler erhielt am Samstag
nasi ihllydas nachſtehende Telegramm vom Kaiſer aus Corfu:
Vor=
kinerEßizs Fahrt von Stambul bis hierher, Wetter prachtvoll,
Farben=
uind Beleuchtungen an Land und auf See in ungekannter
tofl. Hheit geſehen. Klarheit geſtern ſo ſtark. daß ſämtliche dre
und das dazwiſchen liegende Feſtland des Veloponnes auf
zu überſehen, was ſonſt noch nie der Fall. Alle wohl.
ls Gefolge, welches das Kaiſervaar auf der Reiſe nach Athen.
hinſtantinopel begleitete, iſt am Samstaa Morgen zum größten
Kaittels Sonderzuges über Philippopel, Sofia, Niſch, Belgrad,
nd Wien wieder in Berlin eingetroffen.
fſaatsminiſter v. Bötticher hat ſich am Sonntag zum
Reichs=
hnl
nach Friedrichsruh begeben und wurde am Montag früh
uminyholin zurückerwartet.
en 9
der Beratung des Bankgeſetzes im Reichstag erklärte ſich
Beyuch. Uhhm - F. J.. Graf Stolberg=Wernigerode namens der Mehr=
Konſervativen für die Verſtaatlichung der Reichsbank, Abg.
. „
mamens der Nationalliberalen für die Beibehaltung der
glam Organiſation. Wenn das Reich aus der Verſtaatlichung
füßere Einnahmen erzielen würde, ſo ſei doch andererſeits zu
daß bei der Verſtaatlichung fiskaliſche Intereſſen zu ſehr
Vordergrund träten. Die agrariſche Forderung, die
Reichs=
hkollte den Kleingrundbeſitzern weitſichtige Wechſelkredite
ge=
ſei ungerechtfertigt; durch die Landſchaftsbanken ſei in
Eöinſicht genügend vorgeſorat. Abg. Gamp tritt für die
Ver=
uhkrhing ein, da die Reichsbank dem Landwirt und kleinen
4hlez ker bezüglich Kreditgebung nicht genügend entgegenkomme;
Aé der Vorlage eventuell nur für eine fünfjährige Friſt
zu=
m. Der Präſident der Reichsbank v. Dechend tritt den
Aus=
higim Gamp's entgegen. Die Hauptaufgabe der Reichsbank
hauf der Fürſorge für die Währung und den Geldumlauf.
ſUeid weiſt nach, daß den Landwirten und Handwerkern ein
ſhender Kredit gewährt werde, wenn ſie denſelben verdienten.
entaatlichung würde an der Verwaltung nichts ändern, die
lchbink aber der Beweglichkeit berauben. Er könne vor der
khllichung nur auf das dringendſte warnen. Der Gewinn des
kl aus der Verſtaatlichung ſei gegenüber des mit der Bank
ſindinen Riſikos unbedeutend. — Der Reichstag verwies das
mſitz an eine Kommiſſion von 14 Mitgliedern.
le Budgetkommiſſion des Reichstags bewilligte die neuen
ſen Kolonien nicht zuſammenhängenden Stellen des
Aus=
ſiken Amtes einſtimmig, ebenſo die Stellen für die neue
Aalabteilung. Graf Berchem erklärte, man beabſichtige nicht,
Ar neuen Abteilung ein ſelbſtändiges Kolonialamt zu machen;
rantwortung bleibe immer dem Auswärtigen Amte. Die
nungen für die Schutztruppe und die Bergbehörde für
Süd=
ffuka wurden unverändert angenommen; desgleichen die
Ueber=
flaathahs der Verwaltung Neu=Guineas durch das Reich genehmigt.
ü Kommiſſion zur Beratung des Sozialiſtengeſetzes hat ſich
Alem Vorſitze Windthorſts als Alterspräſidenten konſtituiert.
n der bayeriſchen Kammer wurde am 8. der Antrag des
ſlans bezüglich des Placets mit 81 gegen 78 Stimmen ange=
980.
ſſiren. Eine vom Abg. Dr. Daller in der Kammer verleſene
Mlung lautet: Meine politiſchen Freunde und ich ſeben uns
4 der in den Plenarſitzungen vom 6. und 8. November au
Unträge vom 19. Oktober abgegebenen Erklärungen des
R Kultusminiſters genötigt, zu erklären, daß wir den von uns
hletn Verfaſſungseid als in der durch die miniſterielle
Inter=
ſuon der Verfaſſungsurkunde verſuchten Ausdehnung nicht aner=
Des Ferneren erklären wir, daß wir gegenüber der in den
ungen des Miniſters vom 6. und 8. November auf unſere
Akx vom 16. Oktober neuerdings bekundeten Stellungnahme
Ruriſters eine dementſprechende Haltung bei der Beratung des
Ukskidgets einnehmen werden. Dieſe Erklärung iſt von den
hilel Aühr n 79 Mitgliedern der Centrumspartei unterſchrieben, während
ſiſiie Abgeordneten Bucher und Rittler ferngehalten haben. Die
uhe zähit 159 Mitglieder, die 779 Deklaranten' ſind alſo di=
Kerh.eit.
er ſächſiſche Landtag wird am künftigen Mittwoch durch den
Af wöffnet werden.
e badiſche Landtaa wird Lonnerstag den 21. d. M.
ein=
bſln. Staatsminiſter Turban wird den Landtag eröffnen.
echskommiſſär Wißmann, welcher ſich mit einer größeren
ſcher macht und begleitet von den Kriegsſchiffen „
Carola-
her' und „Schwalbe' nach Saadani begeben hatte, hat dieſen
Afknuich kurzem Widerſtande beſetzt.
hweiz. Der Bundesrat hat auf den 25. d. die
Bundesver=
oſkung einberufen. Zur Verhandlung ſollen u. a. kommen ein
Eblevertrag mit Belgien, ein Zuſatz zur Bundesverfaſſung, betr.
dſhenzührung des Geſetzgebungsrechts über das Gewerbeweſen,
des Kranken= und Unfallverſicherungsgeſetz.
eh erreich=Angarn. Kaiſer Franz Joſeph reiſt am Dienstag
mmnsbruck. Die Begegnung mit Kaiſer Wilhelm wird dem
hmen nach am 14. d. M. ſtattfinden und zwei Stunden
221
3161
dauern. während welcher im Innsbrucker Bahnhof geſpeiſt wird.
Die Wiener Hofküche erhielt bereits die entſprechenden Aufträge für
Innsbruck.
Der Miniſter des Aeußern, Graf Kalnoky, begab ſich am 10. d.
abends nach Peſt an das kaiſerliche Hoflager.
Graf Herbert Bismarck, welcher am 8. dem ungariſchen
Mi=
niſterpräſidenten Tisza in Peſt einen Beſuch gemacht hatte, traf
am 9. in Wien ein, wo er im deutſchen Botſchaftshotel abſtieg.
Nachmittags machte er dem Grafen Kalnoky einen längeren
Be=
ſuch, ſowie auch deſſen erſten Sektionschef Szögenyi. Abends 9 Uhr
reiſte Graf Bismarck nach Berlin ab.
König Milan reiſte am Samstag früh von Wien nach
Bel=
grad ab.
Im böhmiſchen Landtag wurde am 9. ds. der Antrag des
Führers der Altezechen Rieger, über die beabſichtigte Adreſſe der
Jungezechen zur Tagesordnung überzugehen, mit 113 gegen 37
Stimmen angenommen. Infolge von Ruheſtbrungen auf den
Galle=
rien mußten dieſelben geräumt werden.
Das -Wiener Fremdenblatt' ſagt, es ſei nunmehr als ein
Er=
folg des Beſuchs des Haren in Berlin anzuſehen, daß es dem
Reichskanzler gelungen, das Mißtrauen des Zaren gegen die Zwecke
der Friedensliga weſentlich zu entkräften. Kalnokh und Bismarck
gewannen die berechtigte Erwartung, daß der Zar keineswegs den
Frieden Europas ſtören will. Nur vermöge des Friedens und auf
Grund der von der deutſchen Thronrede betonten geltenden
Ver=
träge könnten die beſtehenden Schwierigkeiten auch ohne etwaige
politiſche Abmachungen eine legale Löſung finden. In der
Be=
gegnung zu Friedrichsruh wie in derjenigen zu Innsbruck ſeien
neuerliche Bürgſchaften der friedlichen Konſolidierung Europas zu
ſuchen.
Rranktreich. In dem am 9. abgehaltenen Miniſterrate reichte
Marineminiſter Krantz ſein Entlaſſungsgeſuch ein. Er hatte es
ſchon früher gegeben, aber auf Carnots Bitte zurückgezogen, bis
der Miniſterrat ſich zu gunſten des Etienneſchen Entwurfs über
Tongking ausgeſprochen hätte. Der Miniſterrat beſchloß die
nach=
geſuchte Entlaſſung anzunehmen.
Beim jüngſten Diplomatenempfang in Paris ſprach der
italieniſche Botſchafter General Menabrea dem franzöſiſchen
Mi=
niſter des Auswärtigen Spuller ſein Bedauern darüber aus, daß
die franzöſiſche Preſſe ſich in einer Feindſeligkeit gegen Italien
ge=
falle, die nicht geeignet ſei, die Beſeitigung der beſtehenden
Schwie=
rigkeiten zu beſchleunigen. Spuller erwiderte, die franzöſiſche
Preſſe antworte ſeines Erachtens bloß ſehr gemäßigt auf die
hef=
tigen Angriffe der italieniſchen.
Die „Preſſer, das Organ der Boulangiſten, bringt nachfolgende
Mitteilung: „Aus Anlaß des Zuſammentritts der Kammer am
12. dieſes Monats werden die Ausſchüſſe der Reviſioniſten,
Patrioten und Sozialiſten von Montmartre dem Kammerpräſidenten
eine Adreſſe überreichen, um gegen den Angriff auf das allgemeine
Wahlrecht Einſpruch zu erheben, da darin zu erblicken iſt, daß
Joffrin zum Deputierten ausgerufen wurde, während Boulanger
in Wahrheit der Erwählte von Clignancourt iſt. Um 1 Uhr
ver=
ſammlen ſich die Ausſchüſſe auf dem Eintrachtsplatz. In den
zahlreichen Boulangiſtenverſammlungen der letzten Lage wurde
offen der Aufruhr gepredigt.
Die Boulangiſten bereiten eine Kundgebung für Dienstag auf
dem Concordienplatz vor gelegentlich der Kammer=Eröffnung. Fünf
Delegierte des Wahlkomites von Montmartre werden den Eintritt
in die Kammer verlangen, um dem Präſidenten einen Proteſt gegen
die Proklamation Joffrin's als Deputierten zu überreichen.
Selbſt=
verſtändlich hat die Regierung große Vorſichtsmaßregeln
ange=
ordnet; dem Polizeipräfekten iſt befohlen worden, mit äußerſter
Strenge und ohne Rückſicht auf die boulangiſtiſchen Abgeordneten
vorzugehen, welche an der Spitze des Zuges ſchreiten wollen.
Graf Dillon hat erklärt, er werde am 12. ſeinen Sitz in der
Kammer einnehmen.
Engkand. Bei dem am 9. in London ſtattgehabten Lordmahor=
Bankett erklärte Salisburh. Afrika, wo alle Nationen einen
edel=
mütigen Wetteifer an den Tag legten, beſchäftige heute eine größere
Aufmerkſamkeit als irgend ein anderer Weltteil. Salisbury wies
auf die drei großen Geſellſchaften hin, welche ſich jüngſt gebildet,
um die rivaliſierenden Anſprüche in Afrika zu fördern; er freue
ſich, die Konferenz gegen den Sklavenhandel zu erwähnen, welche
eine gewaltige Epoche in der Weltgeſchichte bezeichne. Der
Zeit=
punkt ſei bisher noch nicht eingetreten, wo England Aegypten
ver=
laſſen könne mit dem Vertrauen auf deſſen Fähigkeit, ſeinen Feinden
zu widerſtehen. Die Großmächte könnten England aber helfen,
dieſen Zeitpunkt zu beſchleunigen. Am Schluſſe ſeiner Rede ſagte
Salisbury, in dieſem Jahre hätten in mehr als einem Lande
Er=
eigniſſe ſtattgefunden, welche in der Richtung des Friedens lagen,
die aufrichtigen Beſtrebungen der europäiſchen Herrſcher zu Gunſten
des Friedens hätten erhöhte Kraft gewonnen. Das politiſche
Baro=
meter ſteige deutlich in der Richtung des Friedens; von den
eurv=
päiſchen Staatsmännern, die am beſten zu urteilen befähigt ſeien,
würden die Friedensausſichten zur Zeit für größer als zuvor
ge=
halten.
456
3162
Nr. 221
Flaſien. Ein Dekret des Königs beruft Baldiſſera nach Italien
zurück unter gleichzeitiger Ernennung des Generals Oveſo zum
Oberkommandanten der Truppen in Afrika.
Das „Amtsblattr veröffentlicht ein Dekret des Königs, womit
eine Kommiſſion beauftragt wird, eine adminiſtrative und finanzielle
Enquete über die Lage der Stadtgemeinde Rom einzuleiten. Dem
Dekrete geht ein Bericht Crispi's voraus.
Die „Agenzia Stefani- meldet: Nachrichten aus Schoah
zu=
ſolge überfielen die Derwiſche Gondar und machten die kleine
Be=
ſatzung nieder. Der Neaus, hiervon in Kenntnis geſetzt, lieferte
den Derwiſchen eine Schlacht, in der die letzteren vollſtändig
ge=
ſchlagen wurden. Drei Häuptlinge wurden getötet.
Griechenkand. Der Großfürn=Thronſolger wird ſeinen
Aufent=
halt in Athen bis zum 17. November ausdehnen.
Caypten. Osman Digma iſt in Dongola angekommen und
be=
abſichtigt einen Vorſtoß gegen den Norden. Von Pairo geht in
dieſer Woche ein ſudaneſiſches Bataillon zur Verſtärkung des
Trup=
pengürtels an der egyptiſchen Südgrenze ab.
Auſtrafien. Der in Melbourne erſcheinende „Argus= giebt an,
daß der Premierminiſter von Victoria, Duncan Gillies, mit den
übrigen Kolonien in Verhandlung getreten iſt über den von Sir
Henry Varkes angeregten Auſtraliſchen Bund. Die Kolonien
ſtim=
men darin überein, doß der jetzige Bundesrat den Kern zu allem
Wünſchenswerten enthält. Wahrſcheinlich wird daher eine
Ver=
ſammlung gehalten werden, um die Frage zu beſprechen. Gillies
hat Sir H. Parkes noch nicht geantwortet.
p
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. November.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Generallieutenant Frhrn. Röder v. Diersburg, Kommandant
der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt, den Oberſtlieutenant von
Witzendorff, etatsmäßiger Stabsoffizier vom Großh. Feld=Art. Regt.
Nr. 25, den Sekondlieutenant Degener vom 1. Großh. Drag.=Regt.
Nr. 23, eine Deputation, beſtehend aus den Herren
Landtagsab=
geordneter Landgerichtsrat Arnold, Bürgermeiſter Röth,
Mühlen=
beſitzer Johann und Fabrikant Krauter aus Wald=Michelbach; zum
Vortrag den Staatsminiſter Finger, den Miniſterialpräſidenten
Weber, den Miniſterialrat Rothe, den Major v. Verbandt, den
Jägermeiſter Muhl, den Hoftheaterdirektor Wünzer.
Se. Könial. Hoheit der Großherzog haben am 9. d. M. den
Oberförſter der Oberförſterei Meſſel Karl Heinemann in gleicher
Dienſteigenſchaft in die Oberförſterei Erbach verſetzt: die
Forn=
aſſeſſoren Wilhelm Schallas aus Wickſtadt, Johannes billerich
aus Groß=Umſtadt und Ferdinand Ohnacker aus Berſtadt, zu
Oberförſtern der Oberförſtereien Meſſel, reſp. Mitteldick und
Mönch=
bruch ernannt.
— Ein in der Sonntags=Rummer der Darmſt. 8tg.-
ent=
haltener beachtenswerter Artitel beſchäftigt ſich mit den in jüngſter
Heit im Genoſſenſchaftsweſen zu Tage getretenen Erſcheinungen.
Infolge des am 1. Oktober in Kraft getretenen Reichsgeſetzes über
die Erwerbs= und Wirtſchafts=Genoſſenſchaften geben nämlich manche
Genoſſenſchaften darauf aus, ſich den Anforderungen des neuen
Reichsgeſetzes dadurch zu entziehen, daß ſie ſich in Aktiengeſellſchaften
Umwandeln oder nach erfolgter Auflöſung als uneingetragene
Ge=
noſſenſchaften wieder zu erſtehen gedenken. Vor ſolchem Vorgehen
wird nachdrücklich gewarnt.
Die. Zweite Kammer wird vorausſichtlich erſt Ende Januar
wieder zuſammentreten und nicht, wie urſprünglich geplant war, in
dieſem Monat.
— Die Schwurgerichtsverhandlungen pro 4. Quartal 1889 werden
am 9. Dezember unter Vorſitz des Großh. Landgerichtsrat Herrn
Dr. Gilmer ihren Anfang nehmen.
Die Aufführungen des Lutherfeſtſpiels am Samstag und
Sonntag waren wieder außerordentlich zahlreich beſucht. Die
Samstagsvorſtellung war für die Schüler der hieſigen höheren
Lehranſtalten, die am Sonntag für Schüler von Landgemeinden,
die bei der Vorſtellung am Mittwoch keinen Platz mehr finden
konnten, und Erwachſene beſtimmt. Zu letzterer waren zahlreiche
Landbewohner, zum Teil aus der weiteren Umgebung
hierher=
gekommen, die jedoch ohne einen Platz erhalten zu können wieder
heimkehren mußten. Zu der geſtrigen Vorſtellung waren bereits
Samstag Mittag keine Billets mehr zu haben. Heute findet eine
Vorſtellung für die Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten unſerer
Garniſon ſtatt, für welche über 1600 Verſonen angemeldet ſind.
Bezüglich der morgen ſtattfindenden Aufführung wird darauf
hin=
gewieſen, daß der Zutritt zu den Plätzen, welche noch an das
Publikum abgegeben werden können, erſt von 6 Uhr ab geſtattet iſt.
- Freiherr von Stoltzenberg, Hauptmann im 1. Großh. Heſſ.
Inf.= (Leibgarde) Regt. Nr. 115, ein in allen Kreiſen höchſt beliebter
und tüchtiger Offizier, iſt Samstag Nacht nach nur zweitägigem
ſchweren Leiden in kaum vollendetem 41. Lebensjahre geſtorben.
Die Leichenparade findet Mittwoch früh 10 Uhr vom Sterbehauſe,
Aliceſtraße 3, bis zum Heſſiſchen Ludwigsbahnhof ſtatt. Die
Bei=
ſetzung erfolgt am ſelben Tage nachmittags 3½ in der
Familien=
gruft zu Coblenz.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag verſtarb
pl=
der Chorſänger Ebrecht, ein tüchtiges Mitglied unſeres Hofther
welcher noch am Samstag abend in der Hauptprobe von „Wil
Tell' beſchäftigt war. Mit dem Chorgeſang der Barmhe,
Brüder „Raſch tritt der Tod den Menſchen anz beſchloß er
Thätiakeit an unſerer Hofbühne. Wie ſchnell ſollte ſich das:
des Dichters an ihm bewahrheiten.
T.
Lokalgewerbverein. In der am Freitag in der Heßr
Brauerei in der Saalbauſtraße abgehaltenen zweiten
Wu=
verſammlung nahm man die Berichterſtattung über den Beſu
Berliner Unfallverhütungs=Ausſtellung durch einige Ank=
Delegierte entgegen, nachdem ſeitens des Vereinspräſikn
zur Kenntnis gebracht worden war, daß die Witwe des Geb.
baurats Weiland der Vereinsbibliothek eine Reihe von techn,
Werken und eine Sammlung Moller'ſcher Sachen überwieſenk
wofür öffentlicher Dank ausgeſprochen wird. Zum Referath
die Unfallverhütungs=Ausſtellung hatte ſich Fabrikant Venult
Mühe unterzogen, ſich mit den Delegierten der verſchiedenen Brei
zu beſprechen und das Material ſyſtematiſch zu ordnen, übam
die Referenten ſachlich zu unterſtützen. Zunächſt ſprach Herrnh
(Schröder'ſche Modellfabrik) über Schutzvorrichtungen an
vearbeitungsmaſchinen, ſpeziell an einer Abrichthobelmaſchine.
über Schutzvorrichtungen an Kreisſägen und Fraismaſchine verbed
ſich Herr Roth. Ihm folgte Herr Birnbaum, der ſich über E
vorrichtungen an Drehbänken für Petallbearbeitung und üb atn
richtungen zur gefahrloſen Verſchiebung von Transmiſſion zm
ſehr klar und deutlich ausließ.
Aus dem Gebiete der Baugewerbe ſprach Herr Maurer
über verſchiedene neue Gerüſthalter, die in der Ausſtellung anunt
Backſteinrohrbau zur Darſtellung gekommen waren, er g0h4441
dem bei uns üblichen Syſtem der Verbindung durch Strichahf A.
Vorzug. Eine Bauhütte, die, nach den Auslaſſungen des Refun
auf keinem Bauplatze fehlen ſollte, eine pneumatiſche Steiprchſekü
eine Materialaufzugsmaſchine und ein Rettungsapparat aus Fersb=Lüps,
gefahr waren weitere Gegenſtände, die der Redner erörterte zähl=kemmd
rend Herr Vöglein intereſſante Erſcheinungen aus dem Gebiedekzl
Zimmereigewerbes beſprach. Generalſekretär Dr. Heſſe anfkehMi
alsdann die Mitteilungen der Referenten namentlich hinſichküdtfrlact
neuen eiſernen Gerüſthalter und bezeichnete neben anderen bewrtkhn Lhnne
Konſtruktionen einen ſolchen von E. Bergmann in Berlin, dhheilwu
ſämtlichen deutſchen Pionierbataillonen eingeführt ſei, als Orbie=
hi=
ſonders tauglich. Ein Gerüſthalter des Zimmermeiſters Trefh=
10l.
Ratenow, der ſich namentlich bei vorgenommenen BelaſtungsbenJäh
bewährt hat, wird ebenſo wie die in verſchiedenen Formen
ynnſl=
denen Konſtruktionen beſonders empfohlen, ebenſo eine
Konrll=
für beſchlagene Hölzer von Heiderich u. Cie. in Chemnitz ul
Schluſſe ſeiner intereſſanten Ausführungen kam Herr Dr.
Heſ=
auf Leitergerüſte und Badeeinrichtungen zu ſprechen, wobes;
wähnte, daß das Shſtem unſeres Landsmannes Schafſtaedt in. Gäll
das indes nur bei vorhandenem Dampf eingerichtet werd aml,
lobend hervorgehoben wird. Es ſoll bei Krupp in Eſſen zm
dem Gruſonwerk bei Buckau=Magdeburg in größerem
Srül=
gerichtet werden. Hiernach wurde noch mit einigen WorLiü
auf Beſeitigung von Kellerfeuchtigkeit gerichtete Frage bearich=
und ſchließlich mitgeteilt, daß am nächſten Freitag Herr Orſolln
Lepſius über: „Reiſebilder über Land und Leute in Grieckend.
ſprechen werde. Die Verſammlung war von weit über 100 Oenſhn
beſucht.
Stipendienfonds für angehende Lehrerinnen. Das am yl.
von dem Geſangschor der Victoriaſchule veranſtaltete Kul.
konzert hat, ſo rühmlich auch ſonſt bezüglich der Ausfüh m=
Erfolg desſelben ſein mag, materiell nur einen unbedzh
Ertrag geliefert. Den Einnahmen von 516 M. 80 Pf. ſbolli
Ausaaben von 464 M. 32 Pf. gegenüber; der Reinertrag hähnl
nithin 52 M. 48 Pf. Angeſichts des guten Zwecks, aus G
trägnis des Konzerts einen Stipendienfonds für angehendeKen
innen zu begründen, iſt dieſes Reſultat ſchmerzlich zu kehehln.
Denn denjenigen jungen Damen, die durch inneren Bendcler
äußere Verhältniſſe getrieben ſich der Lehrerinnenlaufbahn-relen
und nur unzureichende Mittel beſitzen, ihre Vorbildung aafeenn=
Koſten zu beſtreiten, wird nur in ſehr ſeltenen Fällen die yudld=
Hand geboten, meiſtens ſind ſie vollſtändig auf ſich ſelbſt 7
Hilfe irgendwelcher Verwandten angewieſen. Wer da weif;
Wii=
hm
ernſter Weiſe oft das junge auf ſich ſelbſt geſtellte Mäd
den ungünſtigſten Verhältniſſen ringt, wie es eine bewunde nener
innere Kraft aufbietet, um das geſteckte Ziel zu erreichen unm
auf eigenen Füßen ſtehen zu können, wie es trotz aller Anſ=ülſng
und Entbehrung ſeinen freudigen hoffnungsvollen Sinn be-ében
wird ſeine Verwunderung darüber nicht zurückhalten könOuh
ſich bisher keine ſpendende Hand geöffnet hat, um eine feſt =ld
lage für die Erleichterung der Studien dieſer um ihre Sel=
Piz=
keit ringenden Mädchen zu ſchaffen. Gerade in unſer==Midt
gerrſcht ein reger nicht genug zu rühmender Sinn für Asahſt
zumanes Wohlthun, man lieſt ſo häufig von Spenden uwviſft
ungen für ſo viele und heilſame Zwecke - an dieſe jungen Gzielm
innen. die ſich ſelbſtändig machen oder die ihrigen der Suhm
hre Exiſtenz entheben wollen, iſt wunderbarer Weiſe noch ¾oſon
Nr.
nalnh Gebern gedacht worden! Die Einwendung, es ſei nicht
es Hükrehl die an ſich ſchon große Zahl der Lehrinnen durch
ſolch=
von Lütpz zu vergrößern, iſt eine durchaus hinfällige. Leider liegt
Bamnh die Sache im Augenblicke noch ſo, daß die Zahl der
Er=
ſchlo„hut ige, die den mittelloſen Töchtern unſerer gebildeten
Bürger=
ſich Ui) uamtenkreiſe zugänglich ſind, eine ſehr kleine iſt und daß ſich
28haſt alle, die das nötige geiſtige Rüſtzeug in ſich fühlen, die
der ößſchr der Erzieherin oder Lehrerin wählen. Wir können
einſt=
eiten hitzſdrrin keine Gefahr erblicken. Denn, wenn auch der Staat
den Bidgla- Stande iſt, alle Damen, welche die Staatsprüfung
beſtan=
nige lähbir, eine Verſorgung als Lehrerin zu gewährleiſten, ſo macht
eindhizſt lAnſeren Erfahrungen doch den ernſtlich Wollenden keine
des Eii Firigkeit, recht bald eine entſprechende lohnende Stellung als
von ſtuzin oder Erzieherin zu erhalten, ſei es in Heſſen und im
berwiähe 4h Deutſchland, ſei es im Ausland oder gar in fernen Welt=
Reſem P Ferner iſt zu bedenken, daß eine nicht unerhebliche Zahl
t EmhſDamen ſich der Staatsprüfung unterzieht, ohne eine
prak=
denen ſttſirwertung ihrer Kenntniſſe als Lehrerin direkt ins Auge zu
nen, i
ielmehr, um ihren Studien einen gewiſſermaßen amtlich
ach znl zpigten Abſchluß zu geben. Von den 180 Schülerinnen, die
ngen uſ phnnſtädter Seminar ſeit ſeinem Beſtehen (1877) zur
Staats=
maſchm khg vorbereitet hat, ſind, ſoweit ſie überhauptals
ſchine nä tfe r in thätig ſein wollten, faſt alle in erfreulicher
chüln Fküknt; die Zahl derer, die trotz ernſten Bemühens eine ent=
und ügekind e Stellung nicht gefunden haben, dürfte eine verſchwindend
miſſanſefhſ n. Dagegen wirken mehrere in ehrenvollem und lohnendem
u Frankreich, Italien, Südamerika und beſonders in Eng=
Maunzh üe bei weitem meiſten naturgemäß im engeren heſſiſchen
llung u ha de, und es iſt kaum zu beſorgen, daß die Verwendung der
kn, er u 44 Damen in der nächſten Zeit ernſteren Schwierigkeiten
be=
burch Etxh wllte. Wenn nun unſere Hoffnung, durch die oben erwähnte
des Al Frung einen Stipendienſonds für angehende Lehrerinnen zu
che Culun, ſich in dem gewünſchten Maße nicht erfüllt hat, ſo geben
rat m thach die Hoffnung nicht auf, daß ſich in Zukunft hier und da eine
erörtuar.
hhe Spendehand öffnen werde, die aus reichem Beſitz zu dem
Fechen Zweck beiſteuert und unſeren nicht mit Glücksgütern
Ete n Mädchen treulich hilft in ihrem Ringen nach einer ehren=
Eh ud echt weiblichen ſelbſtändigen Thätigkeit.
E. W.
deren 44¼ ⁄, Kommenden Montag findet das zweite Konzert zum Beſten
Berli FEiwven= und Waiſenfonds der Großh. Hofmuſik ſtatt. Eine
i, al GAkie Anziehungskraft dürfte dieſes Mal die Mitwirkung der
lers Anhhahan Violinvirtuoſin Frau Marie Soldat ausüben, welche
ſunhlEbrns Konzert und einige Soloſtücke vortragen wird. Be=
Fornachfnich gelang es dem Orcheſtervorſtand die gefeierte Künſtlerin
eine Ku Pſirus am 11. Februar vorgeſehene IV. Konzert zu gewinnen,
ChennP kitwvirkung ſcheiterte jedoch daran, daß Frau Soldat infolge
ſr Lr.öhkechmeekalamität verhindert wurde zu rechter Zeit von
Magde=
woͤr hiſk- wo ſie gerade konzertierte - einzutreffen. Ueber das Spiel
ſiaeduglhür ſtlerin noch etwas zu ſagen, ſcheint uns bei der
hervor=
et mnͤfdſinm Stellung, welche dieſelbe unter den Virtuoſen der
Gegen=
erteamimmt, überflüſſig.
. Die von dem Geſangverein „Liedertafel” am verfl. Samstag
irarmſtädter Hof abgehaltene Abendunterhaltung verlief auf das
AmienOſte. Die Chöre wurden unter Leitung des nunmehrigen
Anä dirigenten, Herrn Hofmuſiker Br. Oelsner, meiſterhaft aus=
C.xt. und ernteten lebhaften Beifall. Von den Soliſten ſei vor
ſell mſerer geſchätzten Hofopernſängerin Fräulein Jungk gedacht,
ſie vurch Vortrag einer Konzertarie von Mozart. ſowie einige:
Fhhar Lieder von Br. Oelsner ſich den Dank der Hörer erwarb.
äo einteten die Deklamationen und die vollendeten Vorträge
Uoeha ren Hofmuſiker Köhler (Flöte) und Schulz (Voſaune) reichen
Gd Schließlich ſei noch des vorzüglichen Accompagnements
de=
uHofmuſiker Walther, ſowie des Hornquartetts der Hofmuſiker
n. Mohr, Kranz. Rammelt und des Herrn Stephany (von der
fülle Hilge) lobend gedacht. Der Saal war bis zum letzter
⁄₄ weſetzt; Küche und Keller des Herrn Wiener boten, wie immer,
Laͤgliches.
Gelegentlich eines am Freitag Abend in Frankfurt
ver=
hn Einbruchsdiebſtahls wurde der hier aus dem Gefängnis
rungene Mordgeſelle Bender aus Bockenheim verhaftet
Am Freitag nachmittag gegen 5 Uhr iſt in der oberen
sbethenſtraße ein fünfjähriges Mädchen von einem
Fuhr=
überfahren worden. Das Kind, welches eine Verleyung
linden Beines und Erſchütterung des Kopfes davontrug, kam,
bend der Führer des Fuhrwerks einem anderen Fuhrwerk
aus=
won der Seite unter den Wagen.
1 Mainz, 10. November. In einer geſtern Abend ſtattgehabten
Alverſammlung der Mitglieder der hieſigen demokratiſchen
eil wurde beſchloſſen, bei der bevorſtehenden Ergänzungs
lBu der Stadtverordnetenverſammlung mit der katho
7 Volkspartei gemeinſam eine Kandidatenliſte aufzuſtellen.
l9
n zwei große Parteien gegenüber ſtehen und zwar auf der
Seite die Koalition der Nationalliberalen, Deutſchfreiſinnigen
Ezialdemokraten, und auf der anderen Seite die Vereinigung
Amokraten mit der katholiſchen Volkspartei. Bei dieſer
Sach=
fürfte der Wahlkampf ein ungewöhnlich heftiger werden.
221
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Am verfloſſenen Freitag iſt über Hamburg die dritte
Schiffs=
ladung amerikaniſcher Ochſen hier angekommen, um von
Mainz aus auf die Hauptviehmärkte der Umgegend verteilt zu
werden.
4. Mainz, 10. Nov. Für die Erweiterung der
Hafen=
anlagen wird in der nächſten Stadtverordnetenſitzung von der
Bürgermeiſterei wieder ein Kredit von 610000 M. verlangt.
J. Worms, 10. November. In einer geſtern Nachmittag
ſtatt=
gehabten Ausſchußſitzung wurde beſchloſſen, die Eröffnung des
Feſt= und Spielhauſes beſtimmt den 20. d. M. vorzunehmen.
Nach einer Mitteilung des Hofmarſchallamtes wird der Kaiſer der
Eröffnung nicht anwohnen, ſondern erſt zu einer Vorſtellung im
Dezember kommen. Dagegen wird Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog der Eröffnunasvorſtellung beiwohnen.
Aus Rheinheſſen, 10. November. Die im Jahre 1890 in
Mainz ſtattfindende große landwirtſchaftliche
Ausſtel=
lung wird nicht, wie urſprünglich geplant, eine Landesausſtellung
ſondern nur eine Provinzialausſtellung von Rheinheſſen werden.
Wie von Oberheſſen hat auch der Ausſchuß des landwirtſchaftlichen
Vereins von Starkenburg eine Beteiligung abgelehnt. Dagegen
hat der Ausſchuß des letzteren Vereins 1000 M. für Prämien unter
der Bedingung zugeſagt, daß auch Angehörige der Provinz
Starken=
burg zur Konkurrenz zugelaſſen werden.
München. Die hieſigen Neueſten Nachrichten: melden, daß der
große in Sepia ausgeführte Originalcarton der „Schlacht von
Salamis; aus dem künſtleriſchen Nachlaſſe Wilhelm v. Kaulbachs
in den Beſitz des Kaiſers Wilhelm übergegangen ſei. Se.
Majeſtät habe aus dem Pildiz=Palaſt an die Witwe des Meiſters
folgendes Telegramm gerichtet: „Ich erfahre ſoeben von dem
beab=
ſichtigten Verkaufe des Originals der „Schlacht von Salamis,
Ihres verſtorbenen Gemahls. Falls dieſe Angabe zutreffend iſt,
bitte ich, das Bild als mir gehörend zu betrachten und an mich
nach Berlin zu ſchicken. Ich erwarte Drahtnachricht in Korſu.
Wilbelm I. R.-
Verlin, 10. November. Die deutſche Landwirtſchafts=Geſellſchaft
erläßt ſoeben die Einladungen zur Beſchickung ihrer nächſtjährigen
deutſchen allgemeinen landwirtſchaftlichen Ausſtellung
zu Straßburg i. E., der vierten Wanderausſtellung der
Geſell=
ſchaft. Dieſelbe wird alle Gebiete der landwirtſchaftlichen Produktion
und deren Hilfsmittel einſchließlich der Maſchinen und Geräte
um=
faſſen. Die bis jetzt ausgeſetzten Preiſe beſtehen aus 71000 M. an
Geld, 300 Preismünzen, ehrenvollen Anerkennungen und einer
Anzahl wertvoller Ehrengeſchenke. In erſter Linie werden mit
Vreiſen ausgezeichnet Pferde, Rinder, Schafe, Schweine, Ziegen,
Geflügel, Fiſche, Sämereien, Weiden, Garten= und Weinbau,
Dünge=
mittel u. ſ. w. Die Geräte und zwar in dieſem Jahre die
Wein=
bereitungsgeräte werden erſt nach der Schau im Herbſt geprüft
werden.
Verlin, 9. November. Bei Löſchung des geſtern Abend im
Hauſe des Kommerzienrats Wrede ausgebrochenen Dachſtuhlbrandes
brachen der Branddirektor Stude und mehrere
Feuerwehr=
männer durch die Decke durch und erlitten nicht unerhebliche
Brandwunden. Die Samariterabteilung leiſtete die erſte Hülfe.
Venedig, 10. November. Der Gemeinderat macht bekannt, daß
die kaiſerlich deutſchen Maieſtäten am Dienstag Mittag im
Hafen von Malamokko eintreffen und um 2 Uhr nach Venedig
weiterreiſen werden.
Konſtantinopel, 9. November. Unter den Geſchenken, die der
Sultan dem Kaiſerpaare machte, befanden ſich ein prächtiges
Album mit Photographieen der Hauptſtadt, koſtbare Steine und
Stoffe und die vollſtändige Ausſtattung eines türkiſchen Gemaches
für die Kaiſerin, nebſt einem halben Dutzend milchweißer Pferde
und einem juwelenbeſetzten Säbel von geſchichtlichem Intereſſe für
den Kaiſer. Dagegen hat der Sultan, dem Wunſche der Kaiſerin
nachgebend. von der Schenkung des koſtbaren Diamantendiadems
Abſtand genommen; ſein Wert ſtand mit den Finanzmitteln des
Großherrn zu ſehr im Widerſpruch.
Sanſibar, 8. November. Der hieſige Korreſpondent des „New=
York Herald' bildet im Auftrage des „Herald: eine Expedetion,
welche, begleitet von einer Schutztruppe, Stanley und Emin
Paſcha Chinin, Tabak, Thee und andere Lebensmittel zuführen ſoll.
Großherzogliches Hoftheater.
8. und 10. November.
B. A. Der friſche, kräftige Odem der Gebirgsluft ſtrich durch
die beiden letzten Schauſpielabende, die uns bei einer Geſellſchaft
von Bauern und einem „Volke der Hirten; zu Gaſte luden.
Anzengruber und Schiller ſind zwar zwei ſehr verſchiedene
Geiſter, und letzterer, dem es vor allem darauf ankam, die Bühne
zu einer idealen Stätte, von welcher der Natur nachläſſig, rohe
Töne verbannt blieben, heranzubilden, würde für die künſtleriſchen
Abſichten und dramatiſchen Mittel Anzengrubers vielleicht nicht
ein=
mal den rechten Sinn gehabt haben. Das Stück Volksleben, welches
der Eine in charakteriſtiſchen und durch und durch realiſtiſchen
Genrebildern ausführt, iſt dem Andern nur der gefügige Stoff, in
welchen die Jdeen und Wünſche, welche ſchon die Seele des
Jüng=
lings bewegten, eingewoben werden. Die leibhaftige Deutlichkeit
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der Dinge darf ſich an keiner Stelle ſo hervorwagen, daß ſie das, hohen Grade weckende Umſtand, daß die Zeugen der Tyrannerell
ideale Pathos beeinträchtigt. Wohl jehen wir Schweizer und ein die ſtarken Mauern von Zwing=Uri, wie Kinderſpielzeug k,
Stück Schweizergeſchichte vor uns, aber die Sprache, welche Schillers) her wackelten. Vollends von Uebel war aber das ſtarke, faſtuf,
Perſonen reden, iſt nicht lokal bedingt, iſt ganz und gar aus dem übertönende Geräuſch, das die Aufſtellung einer neuen Dehall
hohen Gedankenfluge der Dichtung geboren, weshalb denn auch in gerade während der Sterbeſcene des alten Attinghauſen verma
dieſer geläuterten Atmoſphäre für den Dialekt kein Raum iſt und Die Störung war ſo empfindlich, daß Herr Hacker (Mell,
der Bauer Melchthal dieſelbe Ausdrucksweiſe haben kann wie der ſich unwillkürlich veranlaßt fühlte, nachſehen zu gehen.
Freiherr Rudenz. - In e in em begegnen ſich aber unſerem Gefühl Haus war an beiden Abenden gut beſetzt, und die Künſtleru
nach dieſe beiden grundverſchiedenen Dichternaturen: in dem Sinn über Mangel an Beifall und ſchwärmeriſchen
Enthuſiasmuſch=
für das Geſunde und ſittlich Starke. Die grünen Matten und 1 lich nicht zu klagen.
die leuchtenden Firnen ſind hier wie dort mehr als bloße
Deko=
rationsſtücke, ſie gehören zum Geiſte der Dramen. - Und ſo lange
Stücke wie Anzengruber's „Gwiſſenswurm' und Schiller's
Tell auf dem Spielplane ſtehen, lebt eine deutſche Volksbühne,
und alle diejenigen, welche ſo überaus laut und mit einem nicht etwa neu, ſie wurde ſchon mehrfach. u. a. vor 11 Jahren a
geringen Aufwand von Polemik eine Reform und Neugeſtaltung eingehendſte von Dr. Stroußberg, in Erwägung gezogen, undl
des Theaterweſens begehren, ſollten nicht vergeſſen, daß das böſe iſt ihre Verwirklichung durchaus nicht ſo unmöglich, wie
„Luxustheater; doch auch die Stätte geweſen iſt auf welcher die den erſten Blick erſcheint. Das Thema hat gegenwärtig re. hh
erhabenſten und edelſten Gebilde der deutſchen Bichter ins Leben regung durch eine Arbeit des Viceadmirals Batſch:
Denl=
traten. Was dem Volke not that, oder beſſer geſagt, wie das Volk l Seeſchiff in Berlinv erhalten und wird hier in verſchiedenen uſſe
durch die Bühne äſthetiſch zu erziehen ſei, wußten die Leſſing und ausführlich und ernſthaft behandelt, umſomehr, als auch Jenhl=
Schiller außerordentlich gut und haben es durch ewige Werke bewieſen. ſchall Graf Moltke dem Verfaſſer ſein Einverſtändnis ausel
Für Anzengruber's „Gwiſſenswurm” haben wir an unſerem hat. Batſch weiſt zunächſt nach. daß für den Maſſentranspt
Hoftheater ein im Einzel=und Zuſammenſpiel vortrefflich geſchultes ) Beförderung auf Waſſerſtraßen am geeignetſten iſt, daß
Verſonal. Es trifft ſich wohl nicht häufig, daß Künſtler, die einen in Ausſicht zu nehmenbe Binnenſchiffahrt für Norddeutſchlah.
Richard den Dritten, eine Iphigenie auf dem Repertoire haben, überhaupt für das Reich nur Berlin als Knotenpunkt angenm
auch für Rollen wie Duſterer und Horlacherlies verwandt werden werden kann und daß ſich die Koſten für ein umfangreiches h
können. Und zwar macht man hier nicht nur aus der Not eine netz - beſtehend aus einer den Weſten mit dem Oſten verbml=
Tugend, nein, wir können uns wahrlich gar keine beſſeren Vertreter l Linie von Venloo nach Thorn, einer den Nordweſten mit derzll
für dieſe Geſtalten wünſchen als Herr Wagner und Fräulein oſten verbindenden Waſſerfahrt von Karlshafen nach Bal=
Cramer ſie bieten. - In der Geſtalt des Bauern Grillhofer über Leipzig, einer Verbindung vom Neckar nach Donauwögein
kommt Herrn Dalmonico's ſchauſpieleriſches Talent zu freier, desgleichen von Hamburg nach Dortmund, Frankfurt a.
unverkürzter und darum wirkungsvollſter Entfaltung. Solch muntere Hildburghauſen und Nürnberg nach der Donau, einer den öl
Bauernbuben vom Schlage des Waſtl ſtehen Herrn Sachs prächtig und Süden verbindenden Linie von Roſtock über Berlin nach
Luh=
zu Geſicht. Die Scenen zwiſchen Waſtl und der Horlacherlies — im Ganzen auf etwa 445 Millionen Mark ſtellen näh
ſpielten ſich ab in der rechten herzanmutenden Fröhlichkeit.
Für eine Tell=Vorſtellüng zieht man an unſerer Bühne 1 daß, wenn es gelänge, Rohſtoffe und Maſſengüter an einem Ellhiel anhn
bekanntlich alles heran, was nur irgendSchiller'ſche Verſe zu Hafendamm zu laden, ohne Umladung in Stettin, dann nichll
ſprechen vermag. Einzelne Opernkräfte müſſen auch mit thun. Zur 1 dem Handelsverkehr, ſondern auch der Induſtrie und Landrrä
ſimmungsvollen Wiedergabe des einleitenden lieblichen Jdylls ver= geholfen wäre, und daß der fertiggeſtellte Nordoſtſeekanal/
einigen ſich die Stimmen von Frl. Junak ſFiſcherknabe), Herrn den weſtlichen Hanſeſtädten ermöglichen würde, mit ihren ſarlel
Reichhardt ſHirte) und Herrn Bögel (Jäger). - In der großen artikeln weiter nach dem Oſten wie Südoſten zu dringer:
Rütliſcene hat man für die Sätze des Pfarrers urd des alten erfolgreicheren Wettbewerb mit Antwerpen, Rotterdam und büſer
Reding die klangvollen, wuchtigen Stimmen unſerer beiden Baſſiſten dam zu treten.
Riechmann und Eilers zu Hilfe genommen, und im 4. Akt
muß Herr Leon den Flurſchützen Stüſſi ſpielen.-Herr Edward nur eine Kanalverbindung zwiſchen Berlin und der Nu nnie
hatke am Sonntag zum zweitenmal die bedeutende Titelrolle zu 1 Oſtſee; als Ausgangs= reſp. Endpunkte galten ihm Hambu un
verkörpern, und wir dürfen wohl ſagen, daß ſein Tell, an der erſten Stettin. Mit einem wahren Feuereifer trat er für ſeiwn
vorjährigen Lieſtung gemeſſen, entſchieden weſentliche Fortſchritte ein und beleuchtete ihn, auch von techniſcher Seite, auf
gemacht hat, namentlich in Bezug auf das Schlichte, Einfache, ſchöpfendſte; er wies dabei nach, daß die Beſchaffung des,
welches er diesmal, vor allem in den Familienſcenen, wahrer und für die Herſtellung breiter und tiefer Waſſerwege zwiſchen des
th=
ungekünſtelter an den Tag zu legen wußte. Ab und zu geſchieht l Elbe und der unteren Oder ſehr günſtig ſei, daß ſich die Pi
es aber doch noch, daß dem Künſtler die Schweizererde unter den rung als höchſt nutzbringend erweiſen und ſich die Verzinin
Füßen ſchwindet und er ſich in die Region verliert, in welcher Poſa's l dem erforderlichen Kapital von 150 Millionen Mark alsh Au
Seele atmet. Dann bekommen Herrn Edward's Worte
einen-
wir wiſſen keinen paſſenderen Ausdruck - zu feſtlichen Anſtrich ſeiner eigenen Idee hingeriſſen aus. „wird erſt der wabre Cml=
und fallen etwas aus der Situation. Aus dieſem Grunde können ſationspunkt, die wirkliche Hauptſtadt des deutſchen
Reicebhler=
wir ſeinen Tell, dem wir als eine höchſt achtbare Leiſtung das Lob denl — Aehnlich bemerkte die „Times;: „Sollte der
Vieuhls=
nicht vorenthalten, doch nicht auf gleiche Stufe mit des Künſtlers geführt werden, ſo wird Berlin zur dominierenden kommerllie
Egmont oder Fiesko ſtellen. - Das jugendliche Feuer Herrn und induſtriellen Stadt des Kontinents=, und auch in Deurfald,
Hackers trifſt für den Arnold von Melchthal faſt immer den zumal Berlin, ſchenkte man dem Entwurf große
Aufmerh=
rechten Ton. Die große Scene, in welcher der Jüngling von der In der Berliner Polytechniſchen Geſellſchaft wurde er ausfulch
Blendung des alten Vaters erjährt, behandelte der Künſtler, ob=U beſprochen und ſeine Berechligung und Ausführbarkeit aremu,
ſchon er alle Schleuſen wildeſter Klage öffnete, doch mit großer in dem ſchriftlichen Gutachten hieß es- „Das Berliner Ghlin=
Gewiſſenhaftigkeit und kluger Abſtufung. — Werner Stauffacher pflaſter liegt etwa 30 Meter über dem Spiegel der Oſtſee, Fähe
und Walter Fürſt nehmen ſich in der Darſtellung der Herren dem Waſſerſtande der Oſt= und der Nordſee iſt kein großerUſer
Dalmonico und Mickler ſo kraftvoll und tüchtig aus wie in ſchied. Die Schiffe müßten alſo auf dem Wege von Hambinahic
der Abſicht des Dichters liegt. Eine würdige, ehrfurchtgebietende Berlin etwa 28 Meter ſteigen; eine derartige Steigung in Sollen
Erſcheinung iſt der Attinghauſen des Herrn Knispel, der uns oder auf ſchiefer Ebene iſt bei dem heutigen Stande der hrü
nicht nur den ſchwachen, lebensmüden Greis vorführt, ſondern auch den 1 leicht zu überwinden. Auch ein Waſſermangel iſt ſowoh! her
an den anderen Geſchicken ſeines Volks bis zum letzten Atemzug warm Strecke von Hamburg wie auch auf der von der Oſtſee richäu
und lebhaft teilnehmenden Bannerherrn. Die Sterbeſeene, welche handen; endlich ſind auch die Entfernungen, die hier nrahge
uns nicht durch die Realiſtik des Sterbens rühren will, ſondern er= kommen, verhältnismäßig gering.- — Stroußberg hatte jrauer
heben durch die goldenen Worte, welche der ſcheidende Freiherr den Zeit ſchon tüchtige Anſtrengungen gemacht, im Falle man 5 vvie
Seinen als köſtliches Erbe läßt, wird von Herrn Knispel ſo Konzeſſion zum Bau erteilte, das nötige Kapital aufzugem;
gehalten, daß die verklärende Macht des Todes den Zuſchauern ſeine Spannkraft reichte aber wohl nicht mehr aͤus, und
denze=
deutlich zum Bewußtſein kommt. Herr Norbert vermochte uns legenheit gerieth nach ſeinem Tode in Vergeſſenheit, bis tjstht
als Rudenz nur teilweiſe zu befriedigen; das haſtige, ſtoßweiſe wieder von neuem allgemeines Intereſſe erregt.Lb daue 75
Sprechen ließ kein harmoniſches Geſamtbild aufkommen. In dem das wird ſich zeigen; Geld genug iſt ja vorhanden! - Prei
Vortrage des jungen Anfängers zeigt ſich zudem noch zuviel künſt= Bühnenneuigkeiten brachten noch die letzten Tk kän
liches Anempfinden.
Mit Befremden haben wir ſchon einigemal bei klaſſiſchen Stücken gaſt= bis auf ſeinen letzten Akt eine freundliche Aufnahme)
öin=
die Wahrnehmung machen müſſen daß rückſichtlich des Dekorations= „Deutſchen Theater- wurde J. Roſens Schwank„Näch Jeihle
wechſels nicht immer die nötige Gorgfalt beobachtet wird. Daß ſich ſehr belacht. Den Göttern der Bühnen=Unterwelt brctzdetas
in die Scene vor Stauffachers Haus in die Seitenkuliſſe rechts Schauſpielhaus mit dem H. Lublinerſchen Schauſpiel „Dez mlie
(Richtungsangabe vom Zuſchauer aus) ein Stück Zimmerdekoration das Opfer; das Stück wurde verdientermaßen gänzlich abglt.
einſchiebt, könnte vermieden werden, ebenſo der den Lachreiz im
Berliner Stimmungsbilder.
h
Nachdruck verbol.
Die Idee Berlin zur Seeſtadt umzuwandeln, i
Batſch, der ſich auf techniſche Einzelheiten nur wenig einläßlzeiln
Weniger umfangreich war das Proiekt Stroußberg's, cwalle
10 Procent belaufen würde. „Berlin als Seeſtadt='ſo rie
..
Leſſing=Theater' fand Blumentals vieraktiges Luſtſpiel,Diuun=
Paul Lindenbe