Darmstädter Tagblatt 1889


18. Oktober 1889

[  ][ ]

4
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CUIUN

onnemenkspreis
hiͤ lich 1 Mark 50 Pf. Md-
hn
. Auswärts werden von
ſglämtern Beſtellungen ent=
im
mmen zu 1 Mark 50 Pf.
Garal ncl. Poſiaufichlag.

152. Fabrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Anſerate
verdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 26,
mBeſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhaußſtraße 14, ſowie auswärtg
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
r die Belkanntmachungen des Großh. Lreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

204.

Freitag den 18. Oktober.

1539.

Bekanntmachung.

da wiederholt und erſt neuerdings wieder trotz polizeilichen Verbotes von
der Hausbeſitzer Trottoirs angelegt werden, ſo bringen wir hiermit noch=
zur
Kenntniß aller Betheiligten, daß nach 8 12 des Ortsbauſtatuts die Um=
ſh
oder Neuherſtellung von Trottoirs auf Koſten der Anlieger durch die Stadt
ſchehen hat. In allen Füllen, in welchen dieſer mehrſach veröffentlichten Be=
hmung
zuwider gehandelt wurde oder für die Folge zuwider gehandelt werden
ſnuß die ſtädtiſche Verwaltung die Trottoirs im Sinne des Ortsbauſtatuts
Eulcht vorhanden anſehen. Es wird deshalb bei ſpäterer einheitlicher Trot=
ſchuͤrktellung
in den betr. Straßen weder auf die Breite, Höhe und Art ſolcher
u
rhnidrig angelegten Einzeltrottoirs Rückſicht genommen, noch wird den betr.
Ahharn die im 8 10a des Ortsbauſtatuts beſiimmte Verguͤnſtigung zugeſtanden.
Wird von einem Anlieger die Herſtellung des Trottoirs vor ſeinem Beſitz=
ih
außerhalb der planmäßigen einheitlichen Trottoirherſtellung in der betr.
= - gewünſcht, ſo hat er dies bei uns oder bei dem Tiefbauamt ſchriftlich
alheigen. Es wird darauf hin, nach Beſeitigung etwa vorliegender Anſtände, die
Alhrung des Trottoirs veranlaßt. Dieſelbe erfolgt auf Koſten des Antrag=
l
4 in der für die ganze Straße feſigeſetzten Höhe und Breite, ſo daß ſich die=
9rottoir der ſpäteren einheitlichen Herſtellung vollkommen anſchließt. Bis zu
6her hat der Antragſteller auch die Koſten der Unterhaltung ſeines Einzeltrottoirs
bagen, während nach erfolgter einheitlicher Herſtellung die Unterhaltungspflicht
Uum.aßgabe des 8 12 des Ortsbauſtatuts auf die Stadt übergeht.
Darmſtadt, den 11. Oktober 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
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Offert. unt. Gfz. 19 a. d. Exp. 13

[ ][  ][ ]

Nr. 204
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Sonntag den 20. Oktober 1889:
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Ammann's Concerthalle).
Hfahrt 8 Uhr 54 Min. früh, Retourbillet Weinheim (für Hinfahrt Zuſchlags=
Gäſte willkommen.
Der Vorstand. 112508
Bekanntmahhung.
Die Mitglieder und ſonſtigen Freunde des Vereins zur Unterſtützung und
Afung der aus den Strafanſtalten Entlaſſenen werden in Gemäßheit des 8 21
detzſtatuten zur
r.
29. General-Verſammlung
ſſattwoch den 30. Oktober l. J3., Nachmittags 3 Uhr, in das Stadt=
hiri
zu Darmſtadt, Rheinſtraße Nr. 18. Zimmer Nr. 17 (eine Treppe hoch),
uſt eingeladen.
Darmſtadt, den 7. Oktober 1889.
Großherzogliche Centralbehörde
sereins zur Unterſtützung und Beſſerung der aus den Straf=
Anſtalten Entlaſſenen.
[12141

ſichlt

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Mathildenplatz 1.
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ral-Caviar,
Jwei halbe Sperrſitz=Plätze, rothe

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V arb. verſteh. u. gut. Zgn. beſ., ſ. 1. Nov.
Stelle. Frau Schmitt, Kirchſtraße 19

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Hasseur
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2897
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[11419
J. Lumphogo.
ſchein größerer und ein kleinerer
C. Füllofen (Eiſen), nur einen Winter
gebraucht, ſind billig zu verkaufen Wen=
delſtadtſtraße
9.
[12514
Ein gewandter Schreibgehülfe
wird geſucht. Eintritt am 1. November.
Gerichtsvollzieher=Gehülfen haben den
Vorzug.
Groß=Gerau, 16. Oltober 1889.
[12515
Spreug,
Gerichtsvollzieher in Groß=Gerau.

fertigt das Büreau Hess, Darmſtadt,
Eliſabethenſtr. 35, 1. Stock. (12028

12516) Ein Leugnis könialicher Anerkennung
wurde dem echten deutſchen Benediktiner=Liqueur
von F. W. Oldenburger Nachf., Inhaber: Aug.
Großkurth in Hannover, von Sr. Majeſtät
dem König von Sachſen bei ſeinem Beſuche
der Kaſſeler Sport=Ausſtellung zu Teil. Von
dieſem deutſchen Benediktiner ließ ſich der
König zweimal geben, indem er dabei auf
die Vorzüglichkeit des Liqueurs ſeiner Um=
gebung
gegenüber hinwies, ihn auch dem
franzöſiſchen Fabrikat zur Seite ſtellte, dabei
betonend, daß es ihn ſehr befriedige, die
deutſche Geſtaltungskraft auch in dieſer Be=
ziehung
der franzöſiſchen ebenbürtig, wenn
nicht über zu ſehen. Der Liqueur iſt übrigens
in dieſem Jahre auf der Internationalen Aus=
ſtellung
für Lebensmittel und Hausbedarf in
Köln a. Rh. mit der höchſten Auszeichnung.
der goldenen Medaille, prämiiert worden, wo=
durch
ſeine Güte auch noch anderweitig doku=
mentiert
worden iſt.
pAirne.
Großherzogliches Hofthemer.
Freitag. 18. Oktober.
12. Vorſtellung in d. 2. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
C Felus.
C2. Vorſtellung.)
Zum erſtenmale:
Elektra.
Tragödie von Sophokles. Ueberſetzt und für
die Bühne eingerichtet von Adolf Wilbrandt.
Aegisthos, Thrann von
Argos und Mykene
Herr Mickler
Klytämneſtra, ſ. Gemahlin,
Witwe des Agamemnon Frl. Verl.
Kinder des Herr Edward.
Oreſtes,
Agamemnon.
Elektra
Frl. Cramer.
und der
Chryſothemis.) Kihtämneſtra Frl. v. Felden.
Vylades
Herr Hacker.
Teueros, der alte Erzieher
des Oreſtes
Herr Knispel.
Leuconoe, eine alte Dienerin
im Hauſe Agamemnons Frau Egli.
Eine junge Dienerin
Frl. Beck.
Die Scene iſt ein freier Platz vor dem
Königspalaſte in Mykene.
Vorher:
Medea=Ouvertüre von W. Vargiel.
Anfang 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
Sonntag, 20. Oktober.
13. Vorſtellung in der 2. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Der Trompeter von Säkkingen.
Oper in 6 Akten mit Ballet und einem
Vorſpiel. Muſik von Neßler.

[ ][  ][ ]

2898

Politiſche Ueberſicht.

Nr. 204

Deutſches Reich. Der Kaiſer empfing am 16. den= neuernannten
Großh. Mecklenburgiſchen außerordentlichen Geſandten und bevoll=
mächtigten
Miniſter, Geh. Leaationsrat v. Oertzen. Der Audienz
wohnte Staatsſekretär Graf Bismarck bei, mit dem der Kaiſer
ſpäter noch eine Beſprechung hatte. Nachmittags empfing der
Kaiſer den kommandierenden Admiral Vice=Admiral von der Goltz,
den Staatsſekretär Contre=Admiral Heusner und den Chef des
Marine=Kabinets Kapitän z. S. Freiherrn v. Senden=Bibran zum
Vortrage.
Der deutſche Botſchafter in Petersburg General v. Schweinitz
hat Berlin am 15. nachmittags verlaſſen und ſich nach Kaſſel
begeben. Der deutſche Botſchafter am italieniſchen Hofe Graf
Solms=Sonnewalde hat ſich zu kurzem Aufenthalte nach Sonne=
walde
begeben.
Fürſt Bismarck iſt am 16. mit der Frau Fürſtin, den Kindern
des Grafen Rantzau und dem ſtellvertretenden Chef der Reichs=
kanzlei
Geh. Legationsrat v. Brauer um 5 Uhr 40 Minuten nach
Friedrichsruh zurückgefahren. Staatsminiſter v. Bötticher und Graf
Herbert Bismarck gaben dem Fürſten das Geleit zum Bahnhof.
Das zahlreiche Publikum brachte dem Reichskanzler wiederholt
Hochrufe aus.
Fürſt Bismarck war einige Tage länger, als urſprünglich ange=
nommen
wurde, in Berlin geblieben; ſoweit man hört. erfreut er
ſich des beſten Wohlſeins. Am 15. nachmittags hat der Chef des
Generalſtabes der Armee Graf Walderſee den Fürſten beſucht und
iſt über eine Stunde bei ihm geblieben.
Der Chef der Reichskanzlei Dr. v. Rottenburg iſt am 15. in
Berlin eingetroffen, wird znnächſt noch einige Leit dort verbleiben
und ſich dann nach Friedrichsruh begeben, um den Generalkonſul
v. Brauer abzulöſen.
Der Fürſtbiſchof von Breslau, Dr. Kopp, iſt am 15. in Berlin
eingetroffen.
Nach offiziöſer Mitteilung wird der Reichshaushaltsetat zum
erſtenmal die Summe einer Milliarde überſchreiten; wie man hört,
würde die Ueberſchreitung rund 2 Millionen betragen.
Die Einnahme an Wechſelſtempelſteuer hat nach amtlichem
Ausweiſe im deutſchen Reiche innerhalb der Heit vom 1. April
1889 bis zum Schluß des Monats September 1889, alſo für die
erſte Hälfte des laufenden Etatsjahres. 3629 81615 M. oder
28578015 M. mehr als im gleichen Heitraum des Vorjahres
betragen.
Der ſächſiſche Landtag iſt auf den 11. November einberufen.
Nach dem nunmehr überſehbaren Geſamtergebnis der Landtags=
wahlen
haben die Kartellparteien einen Sitz von den Deutſch=
freiſinnigen
gewonnen und einen an die Sozialdemokraten im 36.
ländlichen Wahlkreis Stolberg verloren. Die Sozialdemokraten
gewannen einen zweiten Sitz in Limbach Land von der Fortſchritts=
partei
. Von 29 zu wählenden Abgeordneten wurden 22 den Kartell=
parteien
Angehörige, 2 Mitglieder der Fortſchrittspartei, 2 Deutſch=
freiſinnige
und 3 Sozialiſten gewählt.
Bezüglich der Reutermeldung= aus Auckland vom 13. Oktober,
daß Deutſchland ſich geweigert, Mataafa als König anzuerkennen,
bemerkt die Nordd. Allg. 8tg., die Nachricht klinge nicht unwahr=
ſcheinlich
, doch ſei anzunehmen, daß die Vertreter der beiden anderen
Vertragsmächte in Apia ſich angeſichts der Wahl des Königs von
Samoa in gleichem Sinne ausgeſprochen hätten, da genügend be=
kannt
ſei, daß auf der letzten Berliner Samoakonferenz Deutſchland,
England und Amerika ſich dahin geeinigt hätten, Malietoa als
König anzuerkennen und nicht Mataafa.
Schweiz. Der Bundesrat wies aus der Schweiz wegen auf=
reizender
Agitation für die revolutionären Ideen der Anarchiſten=
partei
folgende Perſonen aus: Chriſtian Kempf von Belſenberg
(Württemberg). den Schreiner Willibald Schmidt von Zimmerholz
(Baden) und den Schneider Friedrich Püſchel (alias Wolf) von
Roderbeck (Regierungsbezirk Stettin). Dieſelben befinden ſich gegen=
wärtig
in Baſel in Haft.
geſterreich=Angarn. Die =Polit. Korreſp.; beſtätigt, daß Erz=
herzog
Albrecht die wiederholt verſchobene Reiſe nach Spanien zum
Beſuche der Königin=Regentin in nächſter Zeit antreten werde, und
bezeichnet die Gerüchte von einer Wiedervermählung der Königin=
Regentin als aus der Luft gegriffen.
Der ungariſche epangeliſche Kirchen=Konvent verhandelte am
16. in Veſt über das Verhalten des Kirchendiſtriktes diesſeits der
Donau gegenüber der vorjährigen Mißbilligung gegen die bekannten
Kiewer Wallfahrer. Die Mehrheit des Konvents nahm ohne Ab=
ſtimmung
eine Reſolution an, nach welcher der vorjährige Beſchluß
aufrechterhalten, ein Recht des Diſtriktes. dieſen Beſchluß zurück=
zuweiſen
, nicht anerkannt und das Verhalten des Diſtriktes gemiß=
billigt
wird. Pechy ſprach unter begeiſterter Zuſtimmung die Ueber=
zeugung
aus, daß der nationale Geiſt gepflegt und nicht ruſſiſche
Propaganda gemacht wird.
Franktreich. König Milan iſt am 16. aus dem Hotel Belfort
in eine kleine Wohnung der Chauſſée d’Antin übergeſiedelt. Man Behörde ernannt.
ſchließt daraus, daß der König ſeinen Aufenthalt in Paris ver=
längern
will.

In Lens feiern nach den neueſten Nachrichten 7000 Arbel
Die Ausſtändiſchen verſchmähen jetzt die Lohnerhöhung um
Centimes und fordern 50.
Alle Werke liegen ſtill und ſind
Truppen beſetzt.
Das Krieasgericht in Toulouſe hat den Sergeanten Moa=
vom
70. Inf.=Regiment in Cahors wegen Diebſtahls im Eirn
ſtändnis mit Deutſchland zu einfacher Deportation und Entäußem
ſeiner militäriſchen Grade verurteilt. Der Verurteilte ſoll
Grafen Moltke eine Patrone (Modell 1886) um 500 Fr. angeb
haben. Das Angebot ſei genehmigt, die Abſendung der Pat=,
jedoch durch die Verhaftung des Sergeanten verhindert worden-
Engkand. In einer am 15. in Balmoral abgehaltenen Sitz=
des
geheimen Rats wurde die Verleihung eines königlichen Scu.
briefes an die Britiſch=Südafrikaniſche Geſellſchaft genehmigt.
Geſellſchaft, die unter Verwaltung der Herzöge Abercorn, Fiſe
anderer namhafter Verſonen ſteht, iſt gegründet, um die Geei
nördlich vom Betſchuanalande, nördlich und weſtlich von Transvi
weſtlich von den portugieſiſchen Beſitzungen zu Handelszwecken c
zubeuten. Das Kapital iſt vorläufig auf eine Million Steri
bemeſſen. Die Krone behäll ſich das Recht vor, das Gebiet m
25 Jahren zu übernehmen.
Die Times' bezeichnet die Rede Crispis als eine patriotich
und friedliche, aber über den Dreibund habe ſich Crispi nicht a
führlich ausgeſprochen, ſelbſt der Artikel der=Contemporarv Reviwl
habe ein Programm über die auswärtige Politik nicht hervorgelucl
Seine Anſicht über die Notwendigkeit des Anſchluſſes Italiens
den Dreibund ſei ganz gewiß dieſelbe geblieben; die meiſten(
liener ſeien überzeugt von der eiferſüchtigen Feindſchaft Frankreich
ſie hielten deshalb die Friedensliga für unumgänglich notwendc
die großen Koſten derſelben ſeien zu beklagen, Italien aber ſei
durch gegen die Drohungen eines mächtigen Feindes aeſichert.
Bekgien. Prinz Ferdinand von Coburg trifft Ende dieſer Wech.
in Brüſſel ein.
Die am 15. in Antwerpen vorgenommenen Schießverſuche ul
die neuen vom Gruſonwerke (Magdeburg) gelieferten Panzerplat.
bedeuten einen großen Erfola des deutſchen Werkes: die Pang=
platten
bewieſen die größte Widerſtandsfähigkeit.
3kakten. Miniſterpräſident Crispi erhielt ein Telegramm A
Königs folgenden Inhalts: Ich wünſche Ihnen einen Gruß in ö
liebes Valermo zu ſenden. Ich bin ſehr erfreut über den he-
lichen
Empfang, der Ihnen von der wackeren Stadt bereitet iſt,
mehr als irgend welche andere Zeugin alles deſſen geweſen iſt, woel
Sie für Italien gelitten haben. Ich beglückwünſche Sie zu Ihmr
Rede, die Ihnen, wie alle Ihre Handlungen, von unſerem hohe
einzigen Ideale, dem Wohle des Vaterlandes, eingegeben iſt. 2
bin überzeugt, daß die Erinnerung an dieſe Tage Ihren Geiſt el
heben und Ihre Geſundheit günſtig beeinfluſſen wird. Mit den
Wunſche, Sie bald unter für meine Familie angenehmen Umſtänd u
hier in Monza zu ſehen, erneuere ich die Verſicherung meiner E
ſtändigen Freundſchaft.
Dem Lombardia wird aus Monza geſchrieben: Im Hoe
marſchallamt verſichert man uns, daß das deutſche Kaiſerpaar au
19. d. M. vormittags 11 Uhr, in Monza eintreffen wird. Obwol
im ſtrengſten Incognito reiſend, werden die Herrſchaften dennoo=
mit
großem militäriſchem Pompe empfangen. Ein Regiment Ben=
aglieri
wird vom Bahnhof bis zum königlichen Palais Spalies
ilden. während zwei Schwadronen Küraſſiere für den Leibdienff,
kommandiert wurden. Von Rom werden die Hundertgarden (ento(
zuarde), eine prächtige Eliteleibgarde, zu dieſem Behufe nach Monz=
geſandt
. Der Oberbürgermeiſter wird bei dem Beſuch eine Proklo
mation an die Bürgerſchaft erlaſſen und alle Anordnungen fül
einen würdigen Empfang der hohen Gäſte treffen. Im königliche=
Valais ſtehen bereits die Wohnräume für das deutſche Kaiſerpac
fertig da. Die kaiſerlichen Gäſte werden auch den Dom beſuche
und daſelbſt vom Klerus empfangen werden. Da der Erzbiſchal
krank iſt, wird ihn ein Weihbiſchof vertreten. König Humbert ho
inzwiſchen von Rom verſchiedene Gegenſtände kommen laſſen, welch
Kaiſer Wilhelm ſicher eine Ueberraſchung bereiten dürften; es ſim
das die Andenken an Kaiſer Friedrich, die Umberto pietätvoll i
einem beſonderen Gemache, teilweiſe unter Glas aufbewahren läß,
Einige davon ſtammen aus der Villa 8irio und ſind eigens fiül
das königliche Haus angekauft worden. Darunter befinden ſic
zwei Stühle, die Kaiſer Friedrich oft in San Remo benutzt=
mehrere
Federhalter, ein Tintenfaß und viele wertvolle handſchrift.
liche Notizen.
Vortugak. Einer Meldung ans Liſſabon vom 16. zufolge i
m Befinden des Königs ein agonieartiger Zuſtand eingetreten.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. Oktober.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 16. Oktober=
den
Rat bei Großh. Ober=Rechnungskammer, Geheimen Ober=
Rechnungsrat Valentin Lorbacher zum Präſidenten gedachter
Wie das =Tagblatt, verſchiedenen unrichtigen Verſionen
auswärtiger Blätter gegenüber, ſchon vor einigen Tagen in Aus=

[ ][  ][ ]

mi
und

ſtſtellte, iſt Herr Geh. Oberrechnungsrat Lorbacher durch Aller=
Mre.
ſh es Dekret vom 16. d. Mts. zum Präſidenten der Großh.
herrechnungskammer ernannt worden. Der neuernannte
E.
ſildent hat ſeine ganze Beamtenlaufbahn bei dieſer Behörde
mC.
üsl Wfükgeleat. Nach vollendeten kameraliſtiſchen Studien und zurück=
rettem
Vorbereitungsdienſt iſt er als Reviſionsgehilfe bei der Juſtiſi=
ülh
ur der Oberrechnungskammer eingetreten und wurde durch Aller=
eAul
ſhes Dekret vom 18. Jan. 1861 zum Probator bei derſelben ernannt.
mächſt erfolgte ſeine Beförderung zum Sekretär und dann zum
Durch dieſe langjährige Thätigkeit bei der genannten, in
letzih ierem öffentlichen Leben eine ſo hervorragende Rolle ſpielenden
Ihluͤrde iſt Herr Lorbacher naturgemäß ganz beſonders mit allen
i4l
ghſlichen Verhältniſſen derſelben aufs genaueſte bekannt. Wegen
a19kes gerechten und humanen Benehmens genießt der neue, im 65.
ter sjahr befindliche Präſident auch bei dem zahlreichen Beamten=
ſmtal
der Ober=Rechnungskammer ein großes Vertrauen.
ihlhkmiehr ſind bei der letzteren noch zwei Ratsſtellen zu beſetzen, da
ſeitherige juriſtiſche Mitglied, Herr Geh. Ober=Rechnungsrat
recker, infolge ſeiner Penſionierung ausgeſchieden iſt. Da der
iſident dem Kameralfache angehört, muß geſetzlich zu einer
offenen Ratsſtellen ein juriſtiſch gebildeter Beamter berufen
fden.
- Se. Exzellenz Herr Oberſthofmarſchall von Weſterweller und
hnuhlin feiern heute zu München im Kreiſe ihrer Familie ihre
ſeime Hochzeit. Die Trauung fand ſ. 8. auch in München ſtatt.
Zu der am Mittwoch nachmittag ſtattgehabten Beerdigung
Herrn Hofjägermeiſters v. Werner hatten ſich zahlreiche Leid=
thde
eingefunden. Se. Kgl. Hoheit der Großherzog ſowie Se.
ſo.h. Hoheit Prinz Heinrich wohnten ebenfalls der Trauerfeier
Der Sarg wurde von 12 Förſtern von der Friedhofskapelle,
ſie eigentliche Trauerfeier ſtatthatte, zum Grabe getragen. Das
ker mit den Orden trug Herr Förſter Engel.
Tierſchntz=Verein für das Großherzogtum Heſſen. Dem auf
dem Mittwoch zu Bingen unter dem Vorſitz des Geh. Ober=
ſtlbat
Greim abgehaltenen Generalverſammlung von dem
euftführer des Vereins, Herrn Direktor Dr. Boßler, er=
ſteren
Jahresberichte entnehmen wir nach der D. 8tg. fol=
ad
. Der Verein, welcher im vorigen Jahre ſeinen erſten
Eſthenden, Se. Großh. Hoheit den Prinzen Alexander, durch den
bverloren hat, zählt jetzt 4726 Mitglieder. Sein Organ, die
lermeine Tierſchutz Zeitſchrift; kommt in 5733 Exemplaren zur
rlmüßigen Ausgabe an Vereinsmitglieder, Ehrenmitglieder,
ormenten und Vereine, außerdem wird noch allmonatlich ein=
tßere
Anzahl von Exemplaren verkauft und im Intereſſe des
rſchutzes an Behörden u. ſ. w. verſchickt. Der Verein hat im
ſtelaufenen Geſchäftsjahre 2660 Niſtkäſten verkauft, mehr als 3000
lck Tierſchutzkalender an die Schulkinder des Großherzogtums
burgeltlich verteilt und durch ſein Bureau verſchiedene aus dem
und Auslande an ihn gelangte Anfragen durch gutachtlich=
Ainftserteilung erledigt. Nachdem alsdann von der Verſamm=
lg
die mit einem Ueberſchuß von 440 Mark 50 Pf. abſchließende
U haung für 1888 dechargiert und von dem Kaſſenberichte für 1889
hiknis genommen worden war, wurde der in Einnahme und Aus=
Iee ſich auf 6300 M. belaufende Voranſchlag für das Jahr 1890
teh migt und die Ernennung der Herren Kommiſſionsrat Fabrik=
her
Gmeiner=Benndorf in Dresden und Generalarzt a. D
9l
von Sicherer in München zu Ehrenmitgliedern beſtätigt,
flch beſchloſſen im kommenden Jahre wieder 3000 Stück
rſchutzkalender an die Schuljugend zu verteilen. Bei der als=
n
folgenden Prämiierung wurden 20 Gendarmen und ver
eenen Schutzleuten in Darmſtadt und Gießen Geldprämien
Ceſamtbetrage von 144 M. zuerkannt und ein ſeit 24 Jahren,
der anerkennenswerten Schonung der ihm anvertrauten Tier=
Plewigender Pferdeknecht zu Ortenberg mit einem Diplom und
x Geldprämie von 10 M. bedacht. Mit der Vorzeigung de=
beizs
in vielen Schlachthäuſern eingeführten Kleinſchmidt'ſchen
kämbungsapparaten für Kleinvieh, wobei der Schriftführer
ge kurze Erläuterungen gab, ſchloß die diesjährige General
ſammlung des Vereins; im nächſten Jahre wird dieſelbe ar
en noch zu beſtimmenden Orte der Provinz Starkenburg ſtatt=
en
.
Der erſte Gewinn der Pferdemarktlotterie ſiel einem Dienſt=
5 Pachen in Mainz zu, der zweite Gewinn kam nach Weinheim
9½
loer dritte nach Konſtanz. Die 19 Hauptgewinne ſind der Reihe=
⁵⁄₄hrauf folgende Nummern gefallen: 2138, 3718, 4105, 898, 6895
18139, 13684, 7690, 7447. 13 236, 18 690, 17 419. 19 642.
., 4766, 19641, 1676, 19 694.
107hh Der Vordruck der Jahreszahl bei Geſchäftspavieren GBriefen,
ſchraungen, Mitteilungen ꝛc.) kann nach dem Württ. Gewbl.
big htn Umſtänden unangenehme Folgen haben, wie ein Rechtsfall
6smbach.
t jüngſter Zeit beweiſt, in welchem aus einem Copirbuch ein
ge.

uu m feſtzuſtellen war. Sämtliche Copien des Buches wieſen an
iche der vollſtändigen Jahreszahl nur die Ziffer 8 auf, weil
horhergehenden drei Ziffer der Jahreszahl, wie üblich, auf den
maularen vorgedruckt und infolge davon nicht copiert waren.
ezsiſfer 8 allein hielt der Richter zum Beweis der Jahreszahl,
ſoen es ſich handelte, fuͤr ungenügend und der betreffenden Firma

. 204
2899
erwuchſen hieraus erhebliche Unannehmlichkeiten. Es empfiehlt ſich
daher, bei Brief= und Rechnungsköpfen ꝛc. entweder den Vordruck
der Jahreszahl ganz wegzulaſſen oder ſie nur durch 18.., nicht
durch 188- zu geben.
N Der elfjährige Sohn eines Poſtſchaffners wurde Mittwoch
vormittag, als derſelbe auf dem Weg nach der Schule den Herrn=
garten
paſſierte, durch einen unbekannten jungen Mann ohne irgend
welche Veranlaſſung dermaßen in den Rücken geſtoßen, daß derſelbe
dem Anſcheine nach eine innere Verletzung davongetragen hat. Der
Junge ſtürzte ſpäter in der Schule zuſammen und mußte in einer
Droſchke nach der elterlichen Wohnung verbracht werden.
Nächſten Montag wird uns hier im Saal zur Traube=
Gelegenheit geboten, zwei bewährte Künſtler zu bewundern, Profeſſor
Stengel in ſeinen ſtaunenerregenden Produktionen auf dem Gebiete
der modernen Salon=Magie, und Mr. Vor aus London, Bauch=
redner
in 15 Stimmen und in 6 Sprachen, nebſt ſeiner höchſt
ergötzlichen internationalen Familie. In einer auswärtigen Be=
ſprechung
ſeines Auftretens wird von Mr. Vox u. a. geſagt. So=
viel
wir auch Gelegenheit hatten, Bauchredner zu hören, keiner
ſcheint uns ſo bedeutend als Mr. Vox. Da ſitzen auf der Bühne
ſieben Perſonen, allerdings nur Puppen, ſprechen, ſingen, ſchreien,
zanken, jeder in ſeiner Sprache und zwar je ein Amerikaner, Eng=
länder
, Italiener, Ruſſe, Franzoſe, Afrikaner und Tyroler und da=
zwiſchen
ſitzt Mr. Vor und unterhält ſich mit dem Publikum, als
wenn ihn dies nichts anginge und die Puppen dies alles ſelbſt
thäten. Auch in Nachahmung verſchiedener Stimmen verſteht Herr
Vox vorzügliches zu leiſten. Bald ertönt die Stimme aus dem
tiefſten Keller, bald aus der Höhe, bald die eines kleinen Kindes
bis zum ſchwachen Greiſe. Als nicht in ſein Fach einſchlagend
brachte Herr Vox zum Schluß eine antiſpiritiſtiſche Scene, betitelt
Die myſteriöſe Dame;, welche ſich ebenfalls großen Beifalls
erfreute.: Was die Produktionen des Herrn Stengel anbetrifft, ſo
gelangen dieſelben Experimente zur Aufführung, welche noch vor
kurzer Zeit im Reſidenzſchloß zu Baden=Baden vor dem Großherzog
von Baden und dem Schah von Perſien nebſt großem Gefolge ſo
vieles Aufſehen erregten.
Mainz. 16. Oktober. Ein Transport von 800 amerika=
niſchen
Ochſen paſſierte geſtern wieder die hieſige Station. Die=
ſelben
kamen nach Biſchofsheim, von wo ſie auf die umliegenden
Viehmärkte verbracht werden.
Mit dem heutigen Tag tritt ein neuer Fahrplander
Köln=Düſſeldorfer=Dampfſchifffahrts= Geſell=
ſchaft
in Kraft und ſind jetzt die Schnellfahrten für dieſes Jahr
eingeſtellt.
4. Mainz, 16. Oktober. Eine harte Strafe erkannte dieſer
Tage das hieſige Kriegsgericht gegen einen Unteroffizier und drei
Soldaten, welche ſich weigerten einer Wachtpatrouille bei Feſtnahme
eines Deſerteurs in einer Wirtſchaft behülflich zu ſein. Der Unter=
offizier
erhielt 6 Jahre Zuchthaus und die drei Soldaten jeder
3 Jahre Feſtung. Der ſpäter ermittelte Deſerteur kam mit einem
Jahr Feſtung davon.
J. Aus Rheinheſſen, 16. Oktober. In Kirn bei Bingen ſchlitzte
in der Nacht von Sonntag auf Montag ein Arbeiter ſeinem Gegner
mit einem Meſſer den Leib auf. Der 2häter iſt verhaftet. Am
Sonntag legte ein Wildfrevler in der Gemarkung Nack auf den ihn
verfolgenden Feldſchützen an und verwundete denſelben.
Frankfurt, 16. Oktober. Geſtern Abend erſchoß der Ober=
feuerwehrmann
Maurer auf der Straße ſeine Geliebte, die 18 Jahre
alte Tochter der Gaſtwirtswitwe Lenz. und dann ſich ſelbſt; Maurer,
verheiratet und Vater von 5 Kindern, wollte mit der Lenz nach
Amerika; wie es ſcheint trat irgend etwas hindernd der Ausführung
dieſes Entſchluſſes in den Weg und Maurer führte nun die ſchreck=
liche
Kataſtrophe herbei. Die Lenz iſt ſchwerverwundet, Maurer
war ſofort tot.
Frankfurt a. M., 15. Oktober. Geſtern wurde in den hofwärts
gelegenen Räumlichkeiten des auf der Zeil befindlichen frühern
Ruſſiſchen Hofes der zweite Halbjahrs=Kurſus der Abend= Haus=
haltungsſchule
für tagsüber lohnarbeitende Mädchen eröffnet.
Es lagen ſo zahlreiche Anmeldungen vor, daß dieſelben nicht alle
berückſichtigt werden konnten. Beſonders erfreulich iſt, daß auch
ſolche Mädchen, welche die Volksſchule ſchon mehrere Jahre ver=
laſſen
haben und ſeitdem in Fabriken, Geſchäften und Läden ſtändig
thätig ſind, mit Freude und anhaltendem Eifer eine Gelegenheit
ergreifen, die ihnen alle Werktage in den arbeitsfreien Stunden
von 7 bis 9 Uhr die Erlernung der wichtigſten Verrichtungen des
kleinbürgerlichen Haushalts: Kochen, Bügeln, weibliche Hand= und
Hausarbeiten mannigfacher Art, ermöglicht.
Friedberg, 16. Oktober. Eine Mitteilung von einer koloſ=
alen
Erbſchaft die nach Ober=Mörlen gefallen (welche
Mitteilung kürzlich durch die Blätter lief), beſtätigt ſich. In
den 50er Jahren wanderte ein armer Schuhmachergeſelle Namens
Adam Geck von Ober=Mörlen nach London aus, und mußte er ſich
das Reiſegeld mit 30 Gulden von einer Tante entleihen. Der
Ausgewanderte beſaß einen hellen Kopf und eine zähe Energie.
Das von ihm in der Rieſenſtadt errichtete Schuhwarengeſchäft
nahm allmählich eine koloſſale Ausdehnung, beſonders nach dem

[ ][  ]

2900
damals noch einfuhrfreien Amerika, an. Im Laufe des letzten1 Die =Derſhawar, welche die Kaiſerflagge niederholte, verblül
Jahres ging Geck ohne direkte Nachfolger mit Tod ab; der nach läufig im Hafen
Millionen zählende Nachlaß ging in die Hände zweier, ebenfalls
in Ober=Mörlen gebürtigen Verwandten, die Herren Geck und ſ 'ſchen Marine ein Diner bei dem Admiral Baird=

Export eingerichtete Schuhwarengeſchäft in Kompagnie weiter be= die Königin von England ausgebracht wurden.
treiben. Den Armen ſeiner Geburtsſtadt hat der Verlebte ein
Legat von 20000 Pf. Sterling ausgeſetzt; die Zinſen des Kapitals, arbeiter ausgebrochen.
das für die erſte Zeit noch im Geſchäft ſtehen bleibt, ſollen durch
beſteht, nach völlig freiem Gutdünken für die Armen und Hülfs= da die Bremsvorrichtung nicht wirkte. Der Zug ſtürzte die
bedürſtigen von Ober=Mörlen verwendet werden. Außerdem iſt blöcke um; viele Paſſagiere wurden verletzt.
für den Bau eines Hoſpitals in Ober=Mörlen eine namhafte
Summe ausgeſetzt, die verzinzslich angelegt und erſt nach 10 Jahren
mit den inzwiſchen angewachſenen Zinſen zu beſagtem Zwecke ver= einer Ladung von Stückgütern nach italieniſchen Häfen bei
wendet werden ſoll. Die Gemeinde iſt aber in der glücklichen ſcheiterte geſtern Abend bei Nebel in der Nähe von Laa
Summe von 16000 M. zu gleichem Zwecke zugewieſen hat. Die Dampfer werde ein vollſtändiges Wrack werden.
beiden Univerſalerben des Geck'ſchen Nachlaſſes ſind zugleich Te=
zugewieſenen
Legats das Nötige mit der obenerwähnten Kommiſſion 1 läſtigen und gegenſtandsloſen Aberglauben, der an der Bahl 3
immer in Ehren!
(D. 8tg.
Sanſibar machte heute dem Prinzen Ludwig, dem Vertreter des I derſelben dieſe Keckheit mit dem Tode gebüßt hat, darf man
geſtellt durch den Grafen Rantzau. Morgen früh reiſt dieſelbe nach vorangegangen.
Baden=Baden ab.
Düſſeldorf, 16. Oktober. Die Hinterlaſſenſchaft des Land=
gerichksdirektors
a. D. Oskar Aders, welche der Stadt Büſſel=
dorf
als Univerſalerbin zufällt, iſt weit bedeutender, als allgemein
angenommen wurde. Es fanden ſich in ſeinem Nachlaſſe rund
2500000 M. vor. Davon ſind zu Legaten beſtimmt 552000 M.,
u. a. iſt die hieſige evangeliſche Gemeinde mik 20000 M., das
evangeliſche Krankenhaus mit 10000 M. die Kaiſer Wilhelm=
ſtiftung
für Beamtentöchter mit 20000 M., der hieſige Künſtler=
Unterſtützungs=Verein mit 10000 M. u. ſ. w. bedacht. Von den
der Stadt zufallenden 2 Millionen Mark ſoll eine Million zum
Bau von Arbeiter=Wohnungen verwendet werden mit der
Beſtimmung, daß aus den Miets=Erträgniſſen wieder neue ſolcher
Häuſer gebaut werden ſollen, die andere Million ſoll ein Stipendien=
fonds
für talentvolle junge Leute ſein; die Hinſen des Kapitals
ſollen an dieſe zu ihrer Ausbildung an Univerſitäten oder andern
Hochſchulen verwendet werden. Bei gleicher Würdigkeit ſollen
junge Leute evangeliſcher Konfeſſion den Vorzug erhalten, ſonſt
ohne Anſehung des Glaubensbekenntniſſes verfügt werden.
Berlin, 10. Oktober. Mehrere ruſſiſche Volizeibeamte
weilten geſtern noch in Berliu. Dieſelben begaben ſich an die ruſ=
ſiſche
Grenze, um den Zaren dort zu erwarten. Der größere Teil
begleitete den Kaiſer nach Mecklenburg. Im ganzen waren 62 ruſ=
ſiſche
Geheim=Agenten für den Verliner Dienſt befohlen.
Bremen, 16.Okt. Dem Konſul H. H. Meier wurde geſtern
Abend zur Vorſeier ſeines heutigen 80. Geburtstages ein groß=
artiger
Fackelzug dargebracht. Heute findet zu Ehren des greiſen
Geburtstagskindes in der Börſe ein Feſteſſen ſtatt, an welchem 750
Perſonen teilnehmen. Herrn Konſul Meier gingen überaus zahl=
reiche
telegraphiſche und briefliche Beglückwünſchungen zu, worunter
auch ein Telegramm des Kaiſers und der Kaiſerin Auguſta, des
Reichskanzlers, vieler Reichstagsabgeordneter und anderer hoch=
geſtellter
Verſönlichkeiten.
Neufahrwaſſer, 16. Oktober. Der 8ar und der Großfürſt
Georg, die Mittags 2¼ Uhr hier eintrafen, verblieben im Salon=
wagen
. Die Landungsſtelle iſt abgeſperrt.
Danzig, 16. Oktober. Der ruſſiſche Hofzug traf über
Pommern hier ein. Seine Ankunft wurde auf dem Stadtbahnhofe er=
wartet
, der Lar fuhr jedoch, ohne die Stadt zu berühren, direkt
auf dem Gütergeleiſe, nach Neufahrwaſſer. Die Bahnhöfe von
Neuſtadt, Dirſchau und Marienburg, ſowie die dortigen Brücken
ſind durch Danziger Militär abgeſperrt.
Danzig, 16. Oktober. Der 8ar und Großfürſt Georg
verließen nachmittags den Hofzug und machten einen längeren
Spaziergang auf dem Hafenquai. Alsdann wurde das Mittags=
mahl
im Speiſewagen des Hofzuges eingenommen.
Danzig, 17. Oktober. Die ruſſiſche Jacht Derſbawa' mit der
Kaiſerin von Nußland an Bord iſt um 8 Uhr 45 Min. vor=
mittags
auf der Rhede von Neufahrwaſſer eingetroffen.
Um 11 Uhr 45 Min. verließ das Harenpaar in dem Hofzug
Neufahrwaſſer und ſetzte die Reiſe über Danzig nach Dirſchau fort.

Nr. 204
Kiel, 16. Oktober. Geſtern abend fand zu Ehren derh
Schweißer, über, welche das ausgedehnte, hauptſächlich auf den 1 Northumberland ſtatt, wobei Toaſte auf den Kaiſer Wilhh.
Hamburg, 16. Oktober. Es iſt ein Streik der H.
Brüſſel, 16. Oktober. Der Vormittaas um 10 Uhr vom
eine Kommiſſion, die aus Adam Geck aus Ober=Mörlen, dem je= kommende und am Mittag auf dem hieſigen Bahnhof eingeeh
weiligen Ortsgeiſtlichen und dem jeweiligen Bürgermeiſter von da 1 Eiſenbahnzug lief in voller Geſchwindigkeit in die Hal
Penzance, 16. Oktober. Der Cunard=Dampfer-Malte
Lage, ſchon nächſtes Jahr mit dem Bau beginnen zu können, da 1 Paſſagiere und Mannſchaft ſind gerettet, mehrere Schnelle
der vor kurzem verlebte Ortspfarrer Helferich der Gemeinde eine zur Hilfeleiſtung ſind abgegangen. Eine Loyddepeſche ſa
London, 15. Okt. Der Dreizehner=Klub feierte am Ml
ſtamentserekutoren; der eine, Herr Geck, war dieſer Tage per= 1 Samstag das erſte Jahr ſeines Beſtehens durch ſein gemll
ſönlich in Ober=Mörlen, um wegen der Verwaltung des den Armen Rauchkonzert in Andertons Hotel. Sein Zweck beſteht daria
vorzukehren. Das Angedenken des edien Wohlthäters bleibt für l andern Zufälligkeiten haftet, entgegenzutreten; er nennt ſicklh
der Dreizehner=Klub, verteilt bei Eſſen und Konzerten ſeim
München, 16. Oktober. Die Geſandtſchaft des Sullans von glieder regelmäßig zu je 13 auf einen Tiſch. und da bis jetz
Prinzregenten, im Wittelsbacher Palais ihre Aufwartung; dieſelbe 1 annehmen, daß der Klub in den Aberglauben eine Breſche geſ ül
wurde eingeführt von dem Generatkonſul Michahelles und vor= Uebrigens iſt New=York der Stadt London mit gutem Elh

Nachſtehend geben wir den Wortlaut des von 5
Preuſchen verfaßten Prologs, der bei der am Montag ſtattger
Gedächtnisfeier für den verſtorbenen Dirigenten des Muſiku
Hofmuſikdirektor C. A. Mangold, geſprochen wurde:
Erſt wenige Monde - da der helle Klang der Jubelfeie=
Den Saal durchrauſcht, - und heute ſtimmt zu ernſtem L.
Leier,
Die Muſe ſchon. Es gilt uns heut als heiliges Vermächtniss
Zu ehren eines teuren Entſchlafenen Gedächtnis.
Wir ſehen den Meiſter noch in ungeſchwächter Kraftentfallune.
Sich freuen an ſeines Ehrentages glücklicher Geſtaltung,
Wie er das letzte Werk, das ſeinem Genius entſtammte,
Geleitet und mit ſeinem Geiſt die Anderen entflammte.
Nur wenig Mondel Welch ein jäher Wechſel in der Scenel
Wo Freude waltete und Jubel, tritt in ihr Recht die Thräne=
So laßt uns denn in das Vergangene unſere Blicke lenken
Und des geſchiedenen Freundes treu und liebevoll gedenken.
Wer kennk ihn nicht den Namen: Mangold, den in weiten K4
Den Tonkunſt Jünger und Verehrer Beifall ſpendend preiſen,
So manchen Tonwerks Schöpfer, erfüllt von Sang und Melo ce,
Zu deren Schöpfung ihm die Muſe ſo reichen Stoff verliehen.!
Ein halb Jahrhundert lang hat er in unentwegter Treue
Des ihm vertrauten Amts gewartet und war ſtets aufs Rue:
Bedacht, nach höheren Zielen und nach edlen aufzuſtreben
Und die, die ſeiner Leitung folgten, mit ſich emporzuheben.
Auch heute ſoll ein Werk an unſerem Ohr vorübergehen,
Frithiof;, das dem genialen Meiſter dankte ſein Entſtehen.
Es mag erwecken der Erinnerung ſtimmungsvolle Weihe
In unſeren Herzen; doch kein düſterer Gedanke reihe
Sich der Erinnerung an. Wir ſehen im Scheine der Verklä=
Den Freund und Meiſter, wie zuteil ihm wurde die Gewährun
Des ewigen Lichts in jenen unerforſchten Höhen,
Bei deren Ahnung uns umfängt geheimes Geiſterwehen.-
Der Meiſter iſt im Tod verblichen. Der Stab entſiel den Hä'l
Der Führung lang gewohnt; doch ſoll ſich niemals von uns we=
Der Geiſt, den er gepflegt. Wir wollen ſeine Lehren halten
Zu aller Zeit, auch bei des Tages wechſelnden Geſtalten.-
Die Muſe mag verſtummen. Der Leier dumpfe Trauerklänge
Verhallen. In der Menſchheit ewig wogendem Gedränge
Macht Einer ſtets dem Anderen Platz. Nur was mit Kraftz=
proſſen

Dem Geiſte iſt, iſt ſein unſterblich Teil und wenn verfloſſen
Der Jahre lange Flucht, des Meiſters Namen wird man nennu
Und was er ſchuf, von ſeinem Namen iſt es nicht zu trennen
Wir ſehen im Bildnis unſeres Freundes wohlbekannte Züge,
Wer wäre unter uns, der ſie nicht friſch im Herzen trüge.
Ja Carl Amandus Mangold. wir wollen feierlich geloben
Ein treu Gedenken Dir, vernimm's vom Geiſterhauch umwobe=
Und nun beginne inhaltreich und weihevoll die Stunde,
In der Dein Preis in Lied und Wort ertönt aus Sängermuni=

Hierzu eine Beilage für Nichtpoſtabonnenten von

Drusk und Verlag: L. C. Wittichiche Hofbuchdruckerei.