Aoonnement=
prei=
vertelährlick 1 Mar 50 Pl. E4.
Bringerlohn. Azzwir werde zy.
alle Poſtämtern Beſtellunge m
syengenommm ma 1 Mar bo Pi.
vo Quarial hnek Poftauſichlag
152. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illufirirtes Unterhaltungsblat
„2
Iuſerate
BerdenangenommntnDernſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. R. 2,
mBeſſungek von Friedr. Bozez
Schietzhauzſtraße 14 ſowie auzwigs
von allen Annonen=Ewpeditauch.
Amtliches Organ
fuͤr die Bekanntmachungen des Großh. Breisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
18 153.
Donnerstag den 8. Auguſt.
1339.
Darmſtadt, am 2. Auguſt 1889.
Betreſſend: Das Verbot des Beſuches von Wirthshäuſern und öffentlichen Tanzlokalen von Seiten ſchulpflichtiger Kinder.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Burgermeiſtereien des Kreiſes mit Ausnahme von Darmſtadt.
Indem wir die nachſtehend abgedruckte Polizei=Verordnung vom 2. Januar 1882 hierdurch in Erinnerung bringen,
be=
auftragen wir Sie, Ihre Poligei=Offizianten anzuweiſen, die Beobachtung derſelben genau zu überwachen und Verſehlungen
gegen dieſelbe zur Anzeige zu bringen.
Bei Uebertretungen des 8 1 derſelben iſt, wie wir Ihnen mit Ausſchreiben vom 10. Januar 1882 bemerkt. Anzeige
an den betreffenden Schulvorſtand zu erſtatlen, wegen Uebertretungen durch die Beſitzer oder Verwalter von Gaſt= und
Schankwirthſchaften, ſowie oͤffentlichen Tanzlokalen, iſt die auf dem vorgeſchriebenen Formular zu erhebende Polizei=Anzeige
mit kurzem Begleitbericht an uns einzuſenden. Wir werden hierdurch in die Lage verſetzt ſein, zu prüfen, ob,
beziehungs=
weiſe bei welchen Gewerbtreibenden der genannten Kategorien etwa eine Beſchränkung der Tanzerlaubniß für die Folge
ein=
utreten haben wird.
9125
v. Marquard.
Polizei=Be r o r d n u n g.
Auf Grund des Artikels 78 der Kreis=Ordnung, unter Zuſtimmung des Kreis=Ausſchuſſes und mit Genehmigung
Groß=
herzoglichen Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 29. Dezember 1881 (zu Nr. M. J. 26855) wird hierdurch für
den Kreis Darmſtadt verordnet, wie folgt:
5 1. Schulpflichtigen Kindern iſt der Beſuch von Wirthshiuſern und öffentlichen Tanzlokalen ohne Begleitung ihrer
Eltern oder Derjenigen, welche deren Stelle vertreten, wie Pflegeeltern, Vormünder und dergleichen, unterſagt.
8 2. Mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark, welche im Falle der Uneinbringlichkeit in Haft umgewandelt wird, werden
be=
ſtraft: Beſitzer oder Verwalter von Gaſt= und Schankwirthſchaften, ſowie öffentlichen Tanzlokalen, welche geſtatten, daß
ſchul=
pflichtige Kinder - dem 8 1 zuwider - ſich in ihren Wirths= oder Tanzlokalen aufhalten, beziehungsweiſe dieſelben aus
hnen nicht alsbald entfernen.
8 3. Gegenwärtige Polizei=Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündigung im hieſigen Tagblatt in Kraft.
Darmſtadt, den 2. Januar 1882.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
19126
v. Marquard.
Edictulladung.
Nachdem wider den Rekruten Adam Malizewski vom Landwehrbezirk II.
Darmſtadt, geboren am 14. März 1866 zu Montowo, Kreis Löbau, der förmliche
Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich ſoſort
bei ſeinem Truppentheil zu geſtellen, ſpäteſtens aber in dem auf
Sonnabend den 30. November 1889, Vormittags 10 Uhr,
anberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls
die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für
fahnen=
flüchtig erklärt und in eine Geldbuße von Einhundert undnFünfzig bis Dreitauſend
Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 6. Auguſt 1889.
(9127
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
Bekanntmachung.
laſſes unter dem Geleiſe der Heſſiſchen/
Die Reinigung des Haupt=Kanalaus=(Ludwigsbahn ſoll im Wege der öffent=
lichen Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 10. Auguſt d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Bedingungen liegen auf dem
Kanal=
bau=Büreau des Tiefbauamtes, Zimmer
Nr. 24, zur Einſicht offen, woſelbſt auch
die Formulare für die Offerten zu
er=
halten ſind.
Darmſtadt, am 2. Auguſt 1880.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Niedlinger, Beigeordneter. 19021
Bekanntmachung.
Die am 24. Juli d. J3., abgehaltene
313
2156
Submiſſion über Trottoirherſtellungen iſt
für die
Gruppe 1. Asphalt=Trottoirs mit
Mo=
ſaikeinfaſſung und
Gruppe II. Asphalt=Trottoirs
nicht genehmigt worden, weshalb dieſe im
Wege der Submiſſion neu vergeben
wer=
den ſollen.
Offerten ſind bis
Montag den 26. Auguſt d. Js.
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Bedingungen liegen auf dem
Tief=
bauamt, Zimmer Nr. 26, zur Einſicht
offen, bei welchem auch die Formulare
für die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 2. Auguſt 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter. 9022
Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter unterzeichneten
Gerichts wurden folgende Einträge
voll=
zogen:
Am 13. Juli 1889.
Carl Zedler und Hermann
Chri=
ſtian Vogel zu Darmſtadt betreiben
da=
ſelbſt ſeit 1. Juli 1889 eine Lichtdruck=
Anſtalt.
Am 15. Juli 1889.
Hermann Merkel zu Darmſtadt
be=
treibt daſelbſt unter der Firma „H.
Merkel-Jungi ein Kurz=, Putz= und
Modewaarengeſchäft als Alleininhaber.
Am 22. Juli 1889.
Die Firma „Lorenz Dorn” zu
Darmſtadt, Handſchuhfabrik, iſt erloſchen.
Andreas Weiß zu Darmſtadt betreibt
daſelbſt ſeit 21. Juli 1889 eine
Hand=
ſchuhfabrik unter der Firma „A. Weiß,
L. Dorn's Nachfolger”
Am 29. Juli 1889.
Sigmund Marx zu Darmſtadt iſt ſeit
1. April 1889 als gleichberechtigter
Theil=
haber in die Firma „J. Marxu zu
Darmſtadt eingetreten.
Die Firma „Eduard Scharmann”
zu Darmſtadt iſt erloſchen.
Adolf Walchner zu Darmſtadt
be=
treibt daſelbſt ſeit 1. Auguſt 1889 unter
der Firma ,A. Walchner, vormals E.
Scharmann, Hoflieferant, eine
Bür=
ſtenfabrik.
Am 31. Juli 1889.
Adolf Walchner zu Darmſtadt iſt am
1. Juli 1889 aus der Firma „Leop.
Schünemann & Cie; ausgetrcten und
dieſelbe ohne Activen und Paſſiven auf
Jean Krichbaum von da Ubergegangen.
Am L. Auguſt 1889.
Jſaak Mayer zu Darmſtadt hat
ſeinem Schwiegerſohn Iſidor
Oppen=
heimer daſelbſt Procura ertheilt.
Darmſtadt, den 5. Auguſt 1889.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt;I.
Dr. Berchelmann. (9128
Nr. 153
Behnnntmnchung.
Diejenigen hieſigen Einwohner (Darmſtadt-Beſſungen), welche ihren
Com=
munal= und Kirchenſteuerzettel für 1889,90 noch nicht erhalten haben, wollen zur
Vermeidung nachtheiliger Folgen innerhalb 8 Tagen auf dem Bürgermeiſterei=
Büreau (Stadthaus, Zimmer Nr. 10) Vormittags 8-12 Uhr Anzeige davon machen.
Darmſtadt, den 2. Auguſt 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(8916
9
Bekanntmachung.
Zur genauen Feſtſtellung des Volumeneffekts der Pumpmaſchinen unſeres
Waſſerwerks iſt die nochmalige Füllung des Reſervoirs und die Abſtellung des
ganzen Stadtrohrnetzes auf einige Stunden erforderlich.
Zur Vornahme dieſes Geſchäftes iſt die Zeit von 1-3 Uhr in der Nacht
von Dienstag auf Mittwoch (6. 7. Auguſt) beſtimmt.
Wir bringen dies zur allgemeinen Kenntniß und fordern das Publikum zur
vorherigen Entnahme des e=forderlichen Waſſerbedarfs auf.
Im Falle des Ausbruchs eines Brandes ſind die nothwendigen
Vorſichtsmaß=
regeln getroffen.
Darmſtadt, den 2. Auguſt 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.
Riedlinger, Beigeordneter.
(9017
Bekanntmachung.
Betreffend: Electriſche Beleuchtung.
Da eine Verzögerung in der Fertigſtellung der Aktumulatoren=Batterie
ein=
getreten iſt, ſehen wir uns veranlaßt, die electriſche Beleuchtung von Nachts 3 Uhr
bis Morgens ½7 Uhr noch bis zum 25. d. Mts. abzuſtellen.
Darmſtadt, den 5. Auguſt 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O. B.:
Riedlinger, Beigeordneter.
(9018
Bekanntmuchung.
Durch Stadtverordneten=Beſchluß vom 21. März d. J3. ſind in nachſtehenden
Straßen Trottoirherſtellungen für das Verwaltungsjahr 188990 zur Ausführung
genehmigt:
1. Rheinſtraße, noͤrdliche Seite von Louiſenplatz bis Caſerneſtraße,
2. Neckarſtraße, öſtliche Seite von Rhein= bis Hügelſtraße,
3. Frankſurterſtraße, weſtliche Seite von Promenade= bis Schloßgartenſtraße,
4. Heinrichſtraße, ſüdliche Seite von Martin= bis Hochſtraße,
5. Hölgesſtraße, von Schützen= bis Steinſtraße,
6. Sandſtraße von Steinſtraße bis Wilhelminenplatz,
7. Lauteſchlägerſtraße,
8. Heinrichſtraße, jüdliche Seite von Nieder=Ramſtädterſtraße bis Grüner Weg,
9. Kahlertſtraße, ſüdliche Seite von Frankfurter= bis Victoriaſtraße und von
da bis Liebigſtraße beiderſeitig,
10. Erbacherſtraße, füdliche Seite von Mühlſtraße bis Station Roſenhöhe,
11. Kranichſteinerſtraße, öſtliche Seite.
Wir bringen dieſe in Kürze erfolgenden Trottoirherſtellungen zur Kenntniß
der Intereſſenten mit dem Erſuchen, die Herſtellung der Waſſer=, Kanal= und Gas=
Anſchlüſſe, ſoweit ſolche noch nicht vorhanden ſind, alsbald zu veranlaſſen, da mit
ſpätere Aufbrüche in den Trottoirs unterbleiben.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
[9129
Riedlinger, Beigeordneter.
22
E.
pren
9V.
1½
Aüymo
ig.
Erſatz der feinſten franzöſiſchen Salat= und Majonnaiſe=Eſſige, in Flaſchen
60 Pfg. bei
(6589
Friedr. Cchaefer, Großh. Hoflieferaut.
Nr. 158
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16
6
PööidsvvrLvoh
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bestens gmpfohlen wird. Erhältlich in den meisten Apotheken und
Uineralwasser- Handlungen.
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[9130
Geſchäfts=Eröffnung.
Hierdurch mache ich die ergebene Mittheilung, daß ich die Vertretung der
45
14
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für Darmſtadt übernommen habe und empfehle ich das von dieſer Brauerei
herge=
ſtellte vorzügliche Bier, welches ſich in Mainz. Cöln, Frankfurt a. M.,
Wies=
baden ꝛc. allgemeiner Beliebtheit erſreut und dem in ſeiner Qualität oſt ſehr
zweifelhaften bayriſchen Bier vorzuziehen iſt, beſtens.
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10 „ ohne
„
„
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Exportbier (Wiener)
„ 20 „ Glas,
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11
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und vergüte ich bei Beſtellungen durch die Poſt das Porto mit 5 Pfo.
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Drust-Amduigsstrasse 21
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Darmſtadt, 1. Auguſt 1889.
18982
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(9031
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Wilh. Weber Nachf.,
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[9131
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Roh- Hiemer,
„ Sehlogel,
„ Ragout,
„ Bug.
1IL. „6haOl,
Eliſabethenſtraße 14. (9132
Ein Acker=
Reſkt=
kaufſchilling
im Betrag von eirca M. 6700, zu 4¹
Prozent verzinslich, iſt zu cediren. Nähere
Auskunft ertheilt
H. Scharmann,
Mathildenplatz 7. (8589
Nr. 153
2158
Prisch. Johend Rheinſalm, Aal, Turbot, Hechte, Seezungen, Schleien, Bander, Bärſche, Cabltau,Schellfiſche, Oderkrebſe
Blaufelchen.
Gloräuchorto Sehollſische.
ESVL. RGAOL.
Hoſſieferanten. (9163
L. Sade &a Beer.
Spachtel=Spitzen, Luft=Spitzen,
Madapolam=Stickerereien,
Piqué=Feſtons,
Volants in Spitzen, Volants in Nanſok,
„Schürzem'
ſind in neuen Zuſendungen eingetroffen.
L. Stade ap; eer.
Neu.
RLinAILſLl
2
RARRANN
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(913¾
Rheinſtraße 16.
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LrpetdtWUt
beſte Qualität,
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1IL. Lochot,
Eliſabethenſtraße 14. (9134
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Tapeziergeſchäſt Ad. Steuer,
Wendelſtadiſtr. 49. (9032
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Große Caplaneigaſſe 26. (9073
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4
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per ¼ Flaſche mit Glas
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Th. Stemmer,
Eliſabethenſtr. 14.
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Bren-
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[9137
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6827) Beſſungerſtraße 111
der untere Stock, enthaltend 5 große Z.
Küche mit Waſſerltg., Keller, Bleichplatz
Gartenantheil ꝛc., per 1. Septbr. d. Js.
anderweit zu vermiethen. Näheres in d.
Beſſgr. Glas= u. Porzellanhandlung.
7544) Roßdörferſtraße 10 eine
Woh=
nung, 4 Zimmer mit Alkoben und allen
Bequemlichkeiten bis Ende September
be=
ziehbar. Näh. parterre.
7862) Kiesſtraße 67 der mittlere
Stock 5 hübſche Zimmer Gartenantheil,
Bleichplatz, an eine ruhige Familie per
1. Oktober zu vermiethen. Näheres
Kapellplatz 12.
8285) Rheinſtr. 3 iſt der obere Stock
beſtehend aus 6 Zimmern, Küche u.
Man=
ſardenzimmer auf den 1. Oktober zu
ver=
miethen. Zu erfragen Rheinſtr. 9 von
10-12 Uhr Morgens.
8293) Aliceſtraße 6 die Beletage per
1. Oktober anderweit zu vermiethen.
Näheres parterre.
8508) Herdwegſtraße, gegenüber der
Villa, Friedrich, der zweite u. dritte St.,
ganz oder getrennt, zu vermiethen. Zu
erfragen Hochſtr. 6.
8510) Schießhausſtr. 10 der 2. St.
3 Zimmer nebſt Küche mit Waſſerltg.
8607) Beſſungerſtr. 15 der mittlere
St., 4 Zimmer nebſt Zubeh., ſogl. bez.
8608) Aliceſtraße 30 ſind die
ſeit=
her von Herrn Schreinermeiſter Reuter
innegehabten
Räumlichkeiten
(Wohnung und Werkſtätten) per 1.
Okto=
ber c. anderweitig zu vermiethen. Näh.
Aliceſtraße 23 Hochpart. links von 3-5.
8876) Soderſtr. 79 3. Stck. Nr. 83
zweiter Stock wit 4 reſp. 5 Zimmern u.
allen Bequemlichkeiten per 1. Oktober.
9033) Ecke der Hoch= u.
Rückert=
ſtraße 43 iſt im 2. Stock eine ſehr ſchöne
Wohnung mit allen Bequemlichkeiten zu
verm.
Jacob Schäfer, Gaſtwirth.
9036) Wienerſtraße 59
iſt die ſeither von Herrn Regierungsrath
Wilkens innegehabte Wohnung, enthält
4 Zimmer, Küche, Magdkamme= und
ſon=
ſtiges Zubehör, mit Waſſerleitung nebſt
Mitgebrauch von Waſchküche und
Bleich=
platz, für jährlich 450 Mark vom 1. Okt.
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ruhige Familie ohne Kinder zu verm.
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für ein Mädchen zu vermiethen.
9039) Niederramſtädterſtraße 23
1. Stock ein ſchönes Zimmer an einen
od. 2 Herren, mit Penſiou, ſogleich.
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Wohnung zu vermiethen.
9139) Ecke Caſinoftr. 12 u.
Bleich=
ſtraße 1. Stock hübſche Wohnung, je mit
Zubehör, zu 420 oder 480 M. zu verm,
Gefl. anzufragen im Laden.
1 4⁄₈
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0NN
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3200) Alexanderſtr. 6 im Hinterbau
ein schöner Saal, ſeither Probelokal
des Mozartvereins, per ſofort ander=
F. Heißner.
weitig zu verm.
Daiizii
8169) Ernſt=Ludwigsſtraße 18 ein
L a d e n
nebſt Wohnung per 1. Septbr. zu verm.
Näheres bei D. Stamm, Rheinſtr. 5.
.
7892) Schuſtergaſſe 3 der kleinere
Laden nebſt Wohnung zu vermiethen
und per 1. Oktober zu beziehen. Näheres
zu erfragen Stiftsſtraße 48.
S
„
Stallung
für 3 Pferde nebſt Remiſe,
Burſchen=
ſtube, Heuboden ꝛc. per 1. Oktober
lin der Annaſtraße) zu vermiethen.
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8173) Karlsſtraße 57 nächſt der
Heinrichſtraße parterre, freundlich möbl
Wohn= und Schlafzimmer ſofort.
8517) Heidelbergerſtraße 7 ein
möbl. Zimmer zu vermiethen.
8828) Mathildenplatz 4 ein fein
möbl. Zimmer mit Balkon und Cabinet.
8874) Stiftſtr. 51 zwei möbl. Part.=
Zimmer mit ſeparat. Eing. gleich beziehb.
9040) Neckarſtr. 4 ein großes oder
2 kleinere ſchön möbl. Zim. per 15. Aug.
9041) Pankratiusſtr. 22 zweiſchöne
ineinandergehende möbl. Zimmer billig.
9141) Caſinoſtr. 16 ein ſchön möbl.
Zimmer mit guter Penſion per 15. Aug.
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Zilbersalm,
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Köchin=
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Zeugniſſen kann ich beſtens empfehlen.
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Eine gewandte Verkäuferin
mit guten Zeugniſſen, bisher in einem
Kurz= und Modewaaren=Geſchäft thätig
ſucht baldigſt Stellung in derſelben oder
ähnlichen Branche.
[9147
Zu erfragen in der Exped.
8
9148) Ein Mädchen v. Lande, 16 J.
ſucht ſofort Stelle. Korb, Soderſtr. 60.
9048) Ein junger Burſche, welcher
ſerviren, auch mit Pferden umgehen kann
wünſcht Stelle als Diener. Näheres bei
Steul, Mühlſtr. 28.
9149) Ein Mädchen v. 18 J., welches ſchon
gedient hat, ſucht Aushülſſtelle oder
Lauf=
dienſt. Zu erfragen Schloßgaſſe 3.
Eine Puzmacherin
L. & H. Fuld.
ſuchen
9049) Ein geſetztes zuverl. Mädchen
mit guten Zeugniſſen zu Kindern geſucht.
Näh. Frau Hahn, Ernſt=Ludwigsſtr. 9.
Hüdchem,
welche das Strohhut=Nähen erlernen
wollen, finden dauernde und lohnende
Be=
ſchäftigung in der Strohhutfabrik von
A. Rosenthal & Cie..
Rheinſtraße 20. (9150
9151) Brabes Mädchen mit guten
Zeugniſſen für Küche und Hausarbeit
ge=
ucht. Eſchollbrückerſtr. 8 parterre.
9152) Eine zuverläſſige Frau zur
Führung eines Haushalts tagsüber geſucht.
Näheres Eliſabethenftr. 60 Seitenbau.
Gesmcht
gegen guten Lohn ein zuverläſſ. Mädchen,
das ſelbſtſtändig kochen kann u. auch
Haus=
arbeit verſieht. Eintritt ſofort. Event.
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Quartals. - Zu erfragen v. 9- 4 Uhr
(9108
Heinrichſtr. 27, I.
9114) Ein ſolider tüchtiger
Schloſſer
wird geſucht. Näh. Marktplatz 7 i. Laden.
erfragen
[9115
ein tüchtiger, wird geſucht.
in der Expedition d. Bl.
Zu
geſucht. Eintritt kann im Laufe dieſes
[9051
Monats erfolgen.
Emil Reuter, Papiergeſchäft.
[OTRalllOTI-GGsIIGn.
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eine tüchtige, ſolide Verkäuferin bei
hohem Salair zu engagiren.
Offerten mit Beilage der Zeugniſſe u.
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(9050
die Expedition d. Bl.
9124) Ein ſolider, fleißiger
Kutscher
geſucht. Näheres in der Expedition.
9057) Ein Lehrling für die Schloſſerei
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Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge).
Samstag den 10. Aug.
Vorabendgottesdienſt um 6 Uhr 45 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 8 Uhr — Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
t3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 10. Aug.: Vorabend 6 Uhr 55 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr-
Min.
Sabbathausgang 8 Uhr 20 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag 1I. Aug. ab.
Morgens 6 Uhr -Min.
Nachm. 6 Uhr 30 Min.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Die Kaiſerin empfing am 6. vormittags auf
Wilhelmshöhe den Beſuch des Großherzogs von Sachſen=Weimar
und beſuchte nachmittags mit dem Großherzog die Ausſtellung für
Jagd, Fiſcherei und Sport, wo der Oberpräſident und das Komité
der Ausſtellung zum Empfang anweſend waren. Der Präſident
der Ausſtellung, Graf Altenkirchen, übernahm die Führung durch
die Ausſtellungsräume. Bei der Fahrt nach der Ausſtellung wurde
Ihre Majeſtät von der Bevölkerung überall mit brauſenden
Hoch=
rufen begrüßt.
Heſterreich=Augarn. Das ungariſche Amtsblatt veröffentlicht
eine Bekanntmachung des Ackerbauminiſters, welche die Bedingungen
enthält, unter denen lebende Schweine über Bodenbach nach Sachſen
eingeführt werden dürfen.
Der Landeskommandierende Philippovie iſt infolge eines
Schlag=
anfalls geſtorben.
Franſtreich. Im Miniſterrat teilte am 6. Auguſt Conſtans das
Geſamtergebnis der Generalratswahlen mit. Von den 1438
ge=
wählten Generalräten ſind 949 Republikaner, 489 Konſervative.
Von den gewählten Republikanern ſind 689 gemäßigt, 158 radikal.
102 Republikaner wurden neu gewählt. Die Konſervativen
ge=
wannen 29 Sitze.
In einem außerordentlich langen Manifeſt ſucht Boulanger
mit großem Geſchick alle Anklagen des Oberſtaatsanwalts
Beaure=
paire zu widerlegen. Der General hat die ſchwachen Seiten der
Anklage richtig herausgefunden und kräftigſt ausgenutzt.
Beſon=
deres Intereſſe für Deutſchland haben die Angaben über den
Spio=
nagedienſt. Vom Falle Schnäbele ſprechend ſagt Boulanger: „Sie
wiſſen alſo nicht, Herr Staatsanwalt, daß wir niemals dem Kriege
näher waren ?u Die Anſchuldigung, daß er den Nachrichtendienſt
unter ſeinem Miniſterium vernachläſſigt habe, weiſt Boulanger heftia
zurück. Als Beweis führt er ſolgendes an: Der Militär=Attaché
einer Großmacht habe ein großes Spionageſyſtem organiſiert (
offen=
bar iſt Villaume gemeint, dem nicht beizukommen war. Nach langer
Arbeit habe man endlich erfahren, wo er ſeine Papiere verwahrt
hatte. Es gelang, ſich derſelben zu bemächtigen - darunter war
auch die Liſte der deutſchen Spione - ſie in einer Nacht abzu=
ſchreiben und unbemerkt an den alten Platz zurückzubringen. Als
der Militär=Attachs ſpäter verſetzt worden ſei, habe er ſich gewiſſe
Enthüllungen nicht erklären können, die alle auf dem geſchilderten
angeblichen Aktendiebſtahle beruhten. Infolge dieſer Geſchichte ſei
das Spionengeſetz gemacht worden. Weiter erzählt Boulanger, daß
er ſich zum Verkehr mit ſeinen Spionen vielfach der Vermittlung
franzöſiſcher Journaliſten bediente, wodurch er offenbar die dieſen
gemachten Zuwendungen als im Intereſſe des Nachrichtendienſtes
geſchehen erklären will, was teilweiſe richtig ſein dürfte.
Man findet, daß Boulangers Verteidigung nichts beweiſt. Die
republikaniſchen Blätter ſagen wenig zu dem Manifeſt. Der „Temps”
veröffentlicht Boulangers Verteidigungsſchrift und bemerkt dazu,
er thue das, obgleich darin nur diejenigen Aktenſtücke enthalten
ſeien, welche zu veröffentlichen die Boulangiſten für nützlich gehalten
hätten. „Temps” will das Urteil des Staatsgerichtshofes nicht
beeinfluſſen, iſt aber überzeugt, daß aus dem Prozeſſe hervorgehen
müſſe, daß der Boulangismus keine gewöhnliche politiſche Partei
ſei, ſondern ein Handelsgeſchäft.
Engkand. Als die Königin ſich von dem Kaiſer vor deſſen
Abfahrt zur Flottenſchau am 5. ds. verabſchiedete, trug dieſelbe auf
der Schulter eine Schleiſe mit den Farben ihres preußiſchen
Dragoner=Regiments und auf der Bruſt den Hohenzollernſchen
Hausorden. Der Kaiſer trug die volle Uniform eines britiſchen
Admirals und wurde darin auf die Bitte der Königin photographiert.
Der Kaiſer fuhr mit dem Prinzen von Wales, dem Prinzen Heinrich,
dem Prinzen Chriſtian, dem Prinzen Heinrich von Battenberg, dem
Marquis of Lorne, dem Herzog von Cambridge in vierſpännigen
Wagen nach dem Quai, in anderen Wagen folgten Graf Herbert
Bismarck, Graf Hatzfeld und der Marquis von Salisbury. Der
Kaiſer und die anderen Herrſchaften ſchifften ſich auf der „Alberta
ein und begaben ſich von da an Bord der Pacht „Viktoria und
Albert”, welche ſofort zur Revue abdampfte. Um 3½ Uhr meldeten
die Salven des Geſchwaders die Annäherung des Kaiſers. Die
engliſche Flotte nahm das Salut mit betäubendem Kanonendonner
auf. Als die „Viktoria und Albert' die Reihe der deutſchen
Kriegs=
ſchiffe paſſierte, brachen die Mannſchaften in brauſende Hurrahrufe
aus, welche ſich weiter fortpflanzten und ſich immer wiederholten,
als die Bacht die langen Reihen der britiſchen Flotte durchfuhr.
1O
11½
I2,
2.
E.
6
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G=
[ ← ][ ][ → ] Nr.
Während der eire ganze Stunde dauernden Fahrt verließ der
Kaiſer keinen Augenblick das obere Verdeck. Die Pacht ankerte
ſchließlich neben dem Flaggſchiff =Howe', wo die durch ein Signal
zuſammenberufenen kommandierenven Offiziere bereits verſammelt
waren. Nach beendeter Vorſtellung gratulierte der Kaiſer dem
Prinzen von Wales und dem Admiral Commerell wegen des
brillanten Ausſehens der inſpizierten Flotte. Das Wetter war
ſchön aber es ging eine ziemliche Briſe. Um 5½ Uhr machte auch
die Königin an Bord der =Alberta' eine Rundfahrt um die Flotte.
Nach ſeiner Rückkehr dinierte der Kaiſer bei der Königin in Osborne.
Am 6. empfing der Kaiſer eine Deputation der Bürgerſchaft von
Cowes, welche ihm eine Begrüßungsadreſſe überreichte. Die Königin
empfing an demſelben Tage in Osborne eine Deputation der
preußiſchen erſten Garde=Dragoner. Oberſtlieutenant Kotze ſprach
die Hoffnung aus, daß das Regiment noch lange die Ehre genießen
werde, die Königin als Chef zu haben. Die Königin äußerte ſich
ſehr erfreut über die dargebrachten Glückwünſche.
Bei der Abfahrt der Flotte zu den großen Manövern begaben
ſich der Kaiſer und der Prinz von Wales nach der Sandownbay,
wo die hohen Herren an Bord der „Viktoria und Albert: die
Abfahrt beobachteten. Sämtliche Schiffe gaben Salutſchüſſe ab.
Der Kaiſer und der Prinz von Wales wohnten ſodann der Regatta
bei Queencoup bei. Vorausſichtlich wird der Kaiſer erſt Freitag
abreiſen
Das Oberhaus nahm in zweiter Leſung die Apanagebill an.
Im Unterhaus erklärte Smith, die Regierung ſei nicht geneigt,
Cgypten die Wiederbeſetzung Dongolas und Berbers zu empfehlen.
Die Volitik Englands, jetzt genau dieſelbe wie früher, beſtehe in
der Aufrechthaltung der Verpflichtung, welche England für die
Ver=
teidigung der Grenze Eohptens eingegangen.
Itarten. Die „Agenzia Stefant meldet aus Konſtantinopel,
die Pforte verſicherte den italieniſchen Botſchafter, daß das
gericht=
liche Verfahren zur Beſtrafung des Mörders des bei Kandia
er=
ſchoſſenen italieniſchen Matroſen ein ſchnelles und exemplariſches ſein
werde.
Vortugak. In den Blättern verlautet von einem
Unwohlbe=
finden des Königs. Es heißt, die Aerzte hätten dem Könige eine
Reiſe nach dem Auslande angeraten.
Rutzlaud. Das „Journal de St. Petersbourg; bezeichnet die
Rußland in den Meldungen verſchiedener Blätter zugeſchriebenen
machiavelliſtiſchen Abſichten in Betreff Kretas, als Phantaſiegebilde.
Rußland habe zu lebhafte und zu aufrichtige Sympathien für das
griechiſche Volk, als daß es beabſichtigen köͤnnte für dasſelbe
Schwie=
rigkeiten und Verwickelungen hervorzurufen, durch welche die
Aus=
dehnung der Agitation auf Kreta herbeigeführt werden könnte.
Das Geſetz, wonach die Gymnaſien mit deutſcher
Unterrichts=
ſprache in Birkenruhe und Fellin (Gouvernement Livland) binnen
drei Jahren zu ſchließen ſind, wurde am 6. Auguſt veröffentlicht.
Die ſtaatliche Dotation des Gymnaſiums zu Birkenruhe warde
be=
reits mit dem 1.113. Juli 1889 eingeſtellt.
Bulgarien. Der Metropolit Clement, welcher ſich geweigert
hat, vor Gericht zu erſcheinen, um ſich wegen einer während des
Gottesdienſtes gegen den Fürſten Ferdinand begangenen Beleidigung
zu verantworten, iſt, wie dem „Temps; aus Soſia telegraphiert,
wird, verhaftet und unter Eskorte nach Siſtowo abgeführt worden.
Die Behörde verlangte 20000 Fres. Kaution, um Clement auf
freien Fuß zu ſetzen, welche Summe ſofort durch die Bevölkerung
der Stadt zuſammengebracht wurde.
Cgypten. Ein egyptiſches Bataillon aus Wadyhalfa beſetzte
Sarras; Grenfell kehrt am 10. d. nach Kairo zurück; der Feldzug
ſcheint beendet zu ſein und die engliſchen Truppen werden demnächſt
nach Kairo abmarſchieren.
Hanſtbar. Das engliſche Priſengericht in Sanſibar hat
ent=
ſchieden, daß der Dampfer „Neära' den Eigentümern
zurückzu=
geben iſt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 8. Auguſt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Major Becker vom Inf=Regt. Nr. 59, den Hauptmann Freiherrn
v. Stoltzenberg vom 1. Großh. Inf.=Regt. Nr. 115. den
Premier=
lieutenant Mannkopf vom Inf. Regt. Nr. 83, die Sekondelieutenants
der Reſerve Dörr und Bleißem vom 2. Großh. Drag.=Regt. Nr. 24.
den Geheimen Medizinalrat Dr. Helwig von Mainz; zum Vortrag
den Geheimen Staatsrat Hallwachs, den Geheimerat Dr. Jaup,
den Geheimerat Draudt, den Miniſterialrat Rothe, den
Ordens=
kanzler z. D. v. Herff, den Major v. Verbandt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 7. Auguſt den
Amtsrichter bei dem Amtsgerichte Mainz Auguſt Fabricius zum
Landrichter bei dem Landgerichte der Provinz Rheinheſſen ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog und Ihre Großh. Hoheit
165
2161
die Prinzeſſin Alitz trafen geſtern Vormittag zu Wagen von
See=
heim hier ein und kehrten im Laufe des Nachmittags ehendahin
zurück.
— Die Laufe der jüngſt geborenen Prinzeſſin Battenberg wird
Freitag nachmittag 4 Uhr auf Schloß Heiligenberg ſtättfinden. Der
Familientrauer wegen wird von jeder größeren Feſtlichkeit
abge=
ſehen und ſind zu dem feierlichen Akte nur Se. Königl. Hoheit der
Großherzog mit den Prinzeſſinnen=Töchtern, Se. Großh. Hoheit
Prinz Heinrich, Prinz von Holſtein, ſowie einige intimere Bekanute
der hohen Familie eingeladen. - Ihre Königl. Hoheit Prinzeſſin
Irene, welche eine der Pathinnen iſt, begibt ſich unmittelbar nach
der Taufe nach Darmſtadt, um die Reiſe nach Berlin anzutreten,
woſelbſt ſie dem Empfange des Kaiſers Franz Joſef von Oeſterreich
mit der geſamten kaiſerlichen Familie beiwohnen wird.
Ihre
Großh. Hoheit Prinzeſſin Alix wird dem Vernehmen nach in einigen
Tagen zum Beſuch ihrer Großmutter, der Königin Victoria, nach
England reiſen.
N. H. V.
Militärdienſtnachrichten. Im Sanitatscorps wurden d. d.
Wilhelmshaven, 28. Juli, die Aſſiſtenzärzte 1. Kl. der Landwehr
1. Aufgebots Dr. Bernard vom Landwehrbezirk Mainz. Dr.
Markwald vom Landwehrbezirk Gießen, - zu Stabsärzten
be=
fördert, der Aſſiſtenz=Arzt 1. Kl. der Landwehr 2. Aufgebots Dr.
Hoffmann vom Landwehrbezirk I. Darmſtadt zum Stabsarzt
befördert, die Unterärzte der Reſerve Dr. Nebel vom
Landwehr=
bezirk II. Darmſtadt, Dr. Moak, Unterarzt der Landwehr 1.
Auf=
gebots vom Landwehrbezirk L. Darmſtadt, zu Aſſiſtenz= Aerzten 2. Kl.
befördert.
Geſtern nachmittag nach 5 Uhr fand von der Leichenhalle
des Friedhofes aus, bei einer nach vielen hunderten von
Leidtragen=
den zählenden Beteiligung, die Beſtattung der irdiſchen Hülle des
Tondichters Carl Amand Maugold ſtatt. Den Leichenzug empfing am
Grabe ein von Mitgliedern der Hofkapelle unter Muſikdirektor
Keiſers Leitung ausgejührter Choral, dem die Leichenrede des
Stadtpfarrers Herrn Dingeldey folgte, welcher den Entſchlafenen
als Künſtler, Menſchen und Familienvater unter beſonderer
Her=
vorhebung von deſſen trefflichen Eigenſchaften feierte.
Nach dem Vortrag eines der Feier entſprechenden Liedes, ſprach
namens des Muſikvereins Herr Otto Wolfskehl warme und
tief=
empfundene Worte der Anerkennung, ob der hervorragenden
Ver=
dienſte um den Verein; ihm folgte Herr Kaufmann Pfeil, welcher
namens des Mozart=Vereins, gleichwie Herr Wolfskehl den Dank
der von dem Verſtorbenen geleiteten Vereine durch Spendung von
Lorbeerkränzen zum Ausdruck brachte.
Von weiteren zahlreichen Anſprachen erwähnen wir noch
die=
jenige des Muſikdirektors Herrn Keiſer namens der Hofkapelle,
des Herrn Baurat Becker namens der Freunde des Verblichenen,
des Herrn Regiſſeurs Mayr namens des Hoftheaters. Mit einem
abermaligen Vortrag der vereinigten Sänger des Muſik= und
Mozartvereins ſchloß die würdige Feier.
Das ſelbſtſchreibende Barometer. Seit kurzem ſehen wir
an dem Barometerhäuschen auf dem Louiſenplatz ein
ſelbſtſchrei=
bendes Barometer, auch Barometrograph oder Barograph
ge=
nannt, angebracht, über deſſen Konſtruktion etwas Näheres zu hören
wohl Manchen intereſſieren wird.
Es iſt bei dieſem Inſtrumente das ſogenannte
Aneroidbaro=
meter benutzt, mit welchem Namen man ein ohne Anwendung von
Flüſſigkeit (Queckſilber) hergeſtelltes Barometer bezeichnet. (Aneroid
aus dem Griechiſchen von s und vgçés ſo viel wie „ohne
Flüſſig=
keito). Dasſelbe, von Vidi 1847 konſtruiert, beſteht der Hauptſache
nach aus einer möglichſt luftleer gemachten und ſodann hermetiſch
verſchloſſenen eylindriſchen Metalldoſe. Der eine Boden derſelben
iſt aus einem dünnen zur Vergrößerung der Elaſtizität mit
kon=
zentriſch eingedrückten Kreiſen verſehenen Metallbleche gefertigt.
Dieſe Doſe iſt mit dem Mittelpunkte ihres elaſtiſchen Bodens mit
dem einen Arme eines Hebelwerkes verbunden, welches eine jenem
Arme mitgeteilte Bewegung 6-700 mal vergrößert auf einen Beiger
überträgt, der über eine Scheibe mit Teilung geht. Wenn der
Luft=
druck ſteigt, ſo wird der elaſtiſche Boden etwas nach innen gedrückt,
während er beim Nachlaſſen desſelben etwas nach außen zurückkehrt;
hierdurch wird das Hebelwerk und der Zeiger in Bewegung geſetzt.
Derſelbe bewegt ſich alsdann bei ſteigendem Luftdrucke nach rechts,
während er im entgegengeſetzten Falle ſeine Bewegung nach links
vollzieht. Die Einteilung. über welche der Zeiger ſich bewegt, muß
empiriſch gefunden werden, indem man ſeine Stellung unter
ver=
ſchiedenem Luftdrucke mit dem jeweiligen Stande eines guten
Queck=
ſilberbarometers vergleicht und hiernach die Scala feſtſtellt.
Die Aneroide, deren Fabrikation bereits große Dimenſionen
angenommen hat, bieten eine große Mannigfaltigkeit dar, ſowohl
in der Anordnung und Ausſtattung, je nachdem dieſelbe für
wiſſen=
ſchaftlichen Gebrauch, für den Unterricht oder für den
Zimmer=
ſchmuck berechnet iſt, als auch hinſichtlich der Größe, vom Taſchen=
Uhr=Format an bis zu den rieſigen Dimenſionen der Seehafen=
Anerolde mit transparenten Scalen.
2162
Nr. 153
hruktion wie vorſtehend beſchrieben, nur iſt ſtatt e iner luftleeren Verſtändigung zu erwarten.
Blaſe zur Verſtärkung der Wirkung ein Shſtem von mehreren Blaſen
ſelben ſehen wir nun auf eine Metallplatte aufgeheftet einen breiten ſchehen, wenn 1000 Oefen gefertigt waren.
Papierſtreifen, welcher in matt rothem Drucke von oben nach unten
2 Stunden und querüber die Barometerſcala in Millimeter einge= hier verſtoͤrbenen Gatten Adolf Stahr beerdigt werden.
teilt, auf, der Bewegung des Zeigers entſprechenden, Kreisbogen
Laufe einer Woche von unten nach oben bewegt. An den Papier= Baden den Schah von Perſien zu empfangen.
ſtreifen lehnt ſich nun der Zeiger des Barometers mit ſeiner, eine
reißfederartige Verſtärkung tragenden Spitze leicht federnd an, ohne vermißten Gymnaſiaſten Rothſchild und Sammet, welche
durch dieſe Anlehnung an die glatte Papierfläche in ſeinen durch l ſich wegen Nichtbeſtehens der Prüfung entfernt hatten, als Leichen
Aenderungen des Luftdruckes veranlaßten ſeitlichen Bewegungen im Walde erſchoſſen aufgefunden.
gehindert zu ſein.
Anfana der Woche, nachdem ein friſcher Papierſtreifen auf die nahmen. Am Denkmal wurden viele Kränze deutſcher Vereine
Metallplatte aufgeſteckt wurde, dieſelbe ſo weit nach unten geſchoben niedergelegt und von mehreren Rednern Anſprachen gehalten.
werden, daß die Spitze des Zeigers auf Tag und Stunde richtig
einer beſonders präparierten Tuſche gefüllt wurde, durch eine von Verſonen ſind verwundet.
oben nach unten und je nach dem Nachlaſſen oder Steigen des 1 Turnfeſtes beläuft ſich auf 60000 M.: die Garantiezeichner
Luftdruckes zur Linken oder Rechten ausbiegenden Curve die Baro= werden 25 pCt. zahlen müſſen.
meterſtände während der ganzen Woche ableſen laſſen.
Leider iſt, wie wir hören, das intereſſante Juſtrument ſeit l 19. Auauſt hier eintreffen und drei Tage verweilen.
einigen Tagen in Unordnung geraten. Ob es praktiſch war,
das=
ſelbe an einer Stelle anzubringen, welche es den Strahlen der ( fand heute die Einweihung des Denkmals für die am
Vormittagsſonne ſchutzlos preisgibt, iſt eine Frage, deren Beant= 6. Auguſt 1870 gefallenen Bayern ſtatt. Aus Bayern und
Rhein=
wortung wir Fachmännern überlaſſen müſſen.
Im Juli d. J. ſind bei dem hieſigen Standesamt I. lehe= liefergreifenden Eindruck.
maliger Stadtbezirk 78 und bei dem Standesamt 11 (ehemalige
Gemeinde Beſſungen) 16. zuſammen 94 Sterbfülle angemeldet wor= Alexander von Bulgarien, wurde geſtern vom Erzherzog Karl
lichkeitsziffer von 23 % im Jahresdurchſchnitt entſpricht. Von des 6. öſterreichiſchen Dragoner Regiments.
den Verſtorbenen hatten 3 das 8b., 6 das 70. und 12 das 60.
Lebens=
jahr zurückgelegt. Trotz der in fraglichem Monat gewöhnlich ſehr betriebſetzung der Aſcenſeure, das iſt vom 15. Mai bis 31. Juli,
doch als eine ſehr günſtige zu bezeichnen.
J. Jäger in Beſitz des Herrn Joſ. Heß über.
Jugenheim, 1. Auguſt. Heute feiert Herr Geh. Finanzrat
des hochſeligen Prinzen Alexander von Heſſen, reſp. des Prinzen ſowohl wegen ihrer beſonderen Schönheit, als auch infolge ihrer
ſelbſtverſtändlich von jeder größeren Feſtlichkeit abgeſehen wurde, dieſes Jahres eine Reiſe in's Innere von Afrika zu unternehmen
Finanzrat Menges ſich auch um die Gemeinde Jugenheim viel= und Dienern beſtehenden Karawane wurde Hauptmann Camperio
Ehrenbürger ernannt.
N. H. V.
begegnet.-Derſelbe wurde am Samstag zu nicht geringem Schrecken Weltteils eindringen will.
ſeiner jungen Frau von Poliziſten aus ſeiner Wohnung abgeholt
und ins Gefängnis verbracht, und zwar auf Grund der Requiſition
der Staatsanwaltſchaft in Hamburg. Nach dem Ausſchreiben ſollte
der Kaufmann in Hamburg ein Verbrechen begangen haben. Die
gegenteilige Behauptung des Verhafteten vermochte nicht deſſen
Freilaſſung zu veranlaſſen und erſt durch telegraphiſche Recherchen
in Hamburg wurde ermittelt, daß der Kaufmann das Opfer eines
Mißverſtändniſſes geworden. Der von Hamburg durch den
Steckbrief versolgte Mann trägt zwar denſelben Namen, aber das
Signalement ſtimmt in keiner Weiſe. Der Arme, deſſen
Flitter=
wochen in ſo unangenehmer Weiſe unterbrochen wurden, kam geſtern
wieder in Freiheit.
Das am Sonntag hier ſtattgehabte erſte Radwettfahren
hat, wie ſo viele derartige Veranſtaltungen, auch mit einem, wenn
auch geringen Defizit geendet. Der Erlös an Karten und
Pro=
gramms beträgt etwa 3000 M. wogegen ſich die Ausgaben auf
annäbhernd 400b M. belaufen ſollen.
Die von den Streckenarbeitern der Ludwigsbahn geplante
allgemeine Arbeitsniederlegung iſt vorerſt verhütet worden.
Ver=
ſchiedene der Bahnmeiſtereien haben ſich veranlaßt geſehen, eine
Erhöhung des Taglohns um 10 Pfa. eintreten zu laſſen, womit ſich
ein Teil der Arbeiter zufrieden gegeben hat. Eine nicht kleine
Anzahl der Arbeiter beanſpruchen indes eine höhere Zulage, doch
Bei unſerem ſelbſtſchreibenden Barometer iſt die Kon=1 iſt Dank der direkten Intervention der Verwaltung eine allgemeine
Gedern, 5. Auguſt. Auf dem Hirzenhainer Hüttenwerk wurde
lirren wik nicht deren 8) angeordnet. Aus demſelben Grunde iſt am 23. v. M. der 10006. Amerikaner=Ofen fertig geſtellt.
dem Zeiger zur Vergrößerung ſeines Ausſchlages bei Aenderung ) Zur Feier dieſes Ereigniſſes ließ Herr Buderus ſämtlichen Arbeitern
des Luftdrückes eine möglichſt große Länge gegeben. Hinter dem= am H. v. M. Freibier verabreichen, wie dies ſeither immer ge=
Wiesbaden, 6. Auguſt. Fanny Lewald wird am Freitag.
eine Einteilung in die Tage einer Woche mit Unterabteilungen zu U nachmittags 5 Uhr auf dem hieſigen Friedhof an der Seite ihres
Karlsruhe, 6. Auguſt. Das ſchwediſche Kronprinzenpaar
trägt. Die Metallplatte mit dem Papierſtreifen läuft in Meſſing= 1 iſt heute Nachmittag auf der Inſel Mainau eingetroffen und von
ſchienen und wird vollſtändigunabhängig von dem Baro= den Großh. Herrſchaften begrüßt worden. Der Großherzog kehrt
meter durch ein beſonderes, woͤchentlich aufzuziehendes Uhrwerk im 1 am Freitag nach Karlsruhe zurück, um am Samstag in Baden=
Mannheim, 6. Auguſt. Geſtern wurden die ſeit voriger Woche
Reutlingen, 6. Aug. Die Vilſtfeier wurde mit einem Feſtzuge
Wenn nun der Barometer richtig funktionieren ſoll, muß am eröffnet, woran zahlreiche Deputationen auswärtiger Vereine teil=
München, 6. Auguſt. Geſtern nacht fand bei Seubersdorf ein
eingeſtellt iſf. und das Uhrwerk aufaezogen werden. Die Spitze des l Zuſammenſtoß zwiſchen einem Güterzuge und einem Poſitzuge
Heigers wird dann, nachdem die reißjederartige Verſtärkung mit ) ſtatt. Der Grund des Unfalls war falſche Weichenſtellung. Vier
Das Deftzit des Münchener
München, 6. Auguſt. Der Schah von Perſien wird am
Wörth, 6. Auguſt. Unter großer Beteiligung der Bevölkerung
land waren gegen 250 Kriegervereine erſchienen. Die Feſtrede hielt
Im Mathilden=Landkrankenhaus wurden im Monat Juli l. J. J Generallieutenant Gropper (München). Das aus Stein und Erz
107 Patienten mit 2170 Pflegetagen ärztlich behandelt und verpflegt. errichtete. architektoniſch und plaſtiſch ſchöne Denkmal macht einen
Graz, 6. Auguſt. Graf Hartenau, der ehemalige Fürſt
den. was bei einer Bevölkerungsziffer von rund 5300b einer Sterb= Ludwig empfangen. Der Graf trug die Uniform eines Oberſten
G. A.
Paris, 1. Aug. Die Eiffelturm=Geſellſchaft hat ſeit
In=
aroßen Kinderſterblichkeit ſes ſind unter den 94 Todesfällen 37 von 2422000 Fr. brutto vereiniahmt. Davon wurden 2040000 Fr.
Kindern unter einem Jahr enthalten) iſt die Sterblichkeitsziffer zur Rückzahlung von 200 Fr. per Aktie verwendet, der Reſt von
etwa 380000 Fr. diente teilweiſe zur Beſtreitung der Betriebskoſten;
Immobilien=Verkauf. Das Haus Brandgaſſe 1l6, Herrn Georg ein Saldo verblieb dem laufenden Monat. Man nimmt an, daß
Berſch gehörend, ging durch Vermittlung des Immöbilienagenten bis Ende Oktober das ganze Aktientapital 65 200 00) Fr.) getilgt
ein werde.
Nom, 4. Auguſt. Eine 19jährige Afrikaforſcherin. Aus
Mengesſein5ojähriges Dienſtjubiläumals Beamterl Mailand wird gemeldet, daß die 19jährige Baroneſſe Cantoni, eine
Ludwig von Battenberg. Wenn unter den vorliegenden Umſtänden Launenhaftigkeiten bekannte junge Dame, allen Ernſtes im November
ſo findet doch heute in Schloß Heiligenberg im engſten Kreiſe eine beabſichkige. Die Dame wird von einer ihrer Verwandten, einer
kleine Feier aus dem erwähnten Anlaſſe ſtatt. Da Herr Geheime älteren Frau, begleitet ſein. Als Leiter der aus mehreren Zofen
ſache Verdienſte erworben, hat der Gemeinderat denſelben zum gewonnen. Derſelbe iſt bereits damit beſchäftigt, die
Reiſevor=
bereitungen zu treffen. Die Reiſe wird im November beginnen
J. Mainz, 6. Aug. Einem hier anſäſſigen Kaufmann der erſtl und ſoll 15 Monate dauern; es ſoll zunächſt Aden, dann Maſſauah
vor wenigen Tagen ſeine Hochzeit feierte, iſt ein arges Mißgeſchick beſucht werden, worauf die junge Reiſende in'3 Innere des ſchwarzen
Codes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Verwandten und Bekannten die traurige Mittheilung
von dem heute Morgen 9 Uhr nach langem Leiden
er=
folgten Ableben unſeres guten Gatten, Bruders,
Schwa=
gers und Onkels
Horrn Rentnor Friedrich Jacobi.
Um ſtille Theilnahme bittet
die trauernde Familie.
Darmſtadt, den 6. Auguſt 1889.
Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag 5 Uhr vom
Sterbehauſe aus, Roßdorferſtraße 12, ſtatt.
Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Denanonhlo de de Nadaluon, Cal Juld