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152. Labrgang.
Mit der Sontags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Zuſerate
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von der Ewedithen, Minſe R. V,
nLeſſungen da Friex. BUfrs
Schießhauzſtraze 11 ſwie awwix
Dn allen Mnnonen=Appedtionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
124
Freitag den 28. Juni.
1839.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießübungen auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß das zweite Bataillon des Inſanterie=Regiments Nr. 115 am
Freitag den 28. d. Mts., Nachmittags von 4 Uhr ab, ein Schießen mit ſcharfer Munition auf dem ſüdlichen Theil
ſes Artillerie=Schießplatzes bei Griesheim abhalten wird.
Darmſtadt, den 27. Juni 1889.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[7505
Letreffend: Das Aushebungsgeſchäft pro 1889, hier Zugänge Militärpflichtiger.
Darmſtadt, am 24. Juni 1883.
Der Civil=Vorſitzende der Großherzoglichen Erſahz-Commiſſion Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Sofern ſeit der Muſierung des laufenden Jahres ſich Militärpflichtige bei Ihnen angemeldet haben ſollten, welche ſich
in einem anderen Aushebungsbezirk zur diesjührigen Muſterung geſtellt haben und Anzeige hierüber von Ihnen
ſoch nicht erſtattet worden iſt, ſehe ich Ihrem ſofortigen Bericht, für jeden Mann beſonders und unter Vorlage des
Looſungsſcheins desſelben, entgegen.
Dr. Melior.
(7506
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß wir die Stadt Darmſtadt (umfaſſend die Gemarkungen Darmſtadt
Ind Beſſungen) bezüglich der Vornahme der regelmäßigen Beſichtigung der Feuerſtätten, mit Wirkung vom 1. Juli d. J3.
n in zwei Bezirke eingetheilt haben.
Die Beſichtigung wird erfolgen:
Im l. Bezirk, umſchließend die Polizeireviere 1 und I1, ſowie vom II. den Theil weſtlich bezw. nördlich der durch
Frankfurter=, Promenaden= und Bahnhofſtraße gebildeten Grenzlinie, durch den Feuerſtätte=Beſichtiger Drott.
Im II. Bezirk umſchließend die Polizeireviere IV. und V, ſowie den vorher ausgeſchloſſenen Theil des II.
Polizei=
feviers, durch den Feuerſtätte=Beſichtiger Schwalb.
Darmſtadt, den 22. Juni 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Morneweg.
12507
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Vornahme der Chauſirung des Arheilgerwegs zwiſchen Ringſtraße und Aſchaffenburger Bahn wird dieſe
Weg=
ſtrecke bis auf Weiteres für Fuhrwerke und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, den 26. Juni 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Morneweg.
ſ1509
B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund der 88 11 und 12 des Reichsgeſehes vom 21. Oktober 1878 gegen die gemeingeſährlichen Beſtrebungen der
Sozialdemokratie ſind verboten worden:
1. Laut Bekanntmachung der Herzogl. Polizei=Direktion zu Braunſchweig vom 28. Mai 1889 das angeblich im Mürz
v. J3. im Verlage von C. Conzel in Hottingen-Fürich erſchienene Flugblatt; „ An die Wähler des Braunſchweiger Reichs=
Lags=Wahlkreiſes' beginnend mit den Worten: „Arbeiter! Bürgerl Landleute!
2. Laut Bekanntmachung des Königl. Regierungs=Präſidenten zu Potsdam vom 1. Juni 1889, das am 30. Mai l. J.
in einigen Theilen des Nieder=Barnimer Kreiſes verbreitete, eine Angabe des Verfaſſers, Druckers und Verlegers nicht ent=
255
1766
haltende Flugblatt mit der Ueberſchriſt:
unſerer gerechten Sache werden”.
R. 14
„Wahler des Nieder=Barnimer Kreiſeg' und mlt dem Schlußſatz: „der Gieg mlhl
3. Laut Bekanntmachung der Königl. Regierung zu Schleswig vom 1. Juni 1889 die Druckſchrift: „Ein Beitrag z7
Geſchichte der Wirkſamkeit der politiſchen Polizei im Lichte der Thatſachen', beginnend: „Im Lauſe der letzten Zeit iſt
mehrfach gelungen= urd endigend mit den Worten: „Wir appelliren an die Ehre, das Rechtlichkeitsgefühl eines Jeden, den
dies Blatt in die Hände kommt; ohne Angabe des Druckers und Verlegers.
Darmſtadt, den 21. Juni 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Morneweg.
ſ750
L6nnntmnchung.
Gemäß Art. 7 der Allgemeinen Bauordnung bringen wir hiermit zur
öffent=
lichen Kenntniß, daß durch Entſchließung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern
und der Juſtiz vom 17. Juni d. Js. zu Nr. M. J. 15394, die von der
Stadt=
verordneten=Verſammlung am 21. März b. J3. beſchloſſene Aenderung der
Bau=
fluchtlinie bezw. Anlage von Vorgärten in einer Breite von 3.50 Metern auf der
Oſtſeile der Straße „Grüner Weg=, von dem Hauſe Heinrichſtraße Nr. 18 ab bis
zur Herdwegſtraße genehmigt worden iſt.
Der betreffende Plan kann von den Intereſſenten auf dem Stadtbauamt
ein=
geſehen werden.
Darmſtadt, den 24. Juni 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Niedlinger, Beigeordneter.
[7510
Bekanntmachung.
Betreffend: Die öffentliche Impfung des Jahres 1880.
Die Förtſetzung der diesjährigen öffentlichen Japfung für die nach 8 1,
Ziffer 1, ſowie 8 2 oder 3 des Reichsimpfgeſetzes Pflichtigen für die hieſige Stadt,
findet nächſten
Dienstag den 2. Juli, Nachmittags 5 Uhr und die folgenden Dienstage,
ſo lange das Bedürfniß dauert, im Schulhauſe in der Rundethurmſtraße ſtatt,
was wir unter Bezugnahme auf unſere Bekanntmachung vom 16. Ifd. Mts.
hier=
mit zur allgemeinen Kenntniß bringen.
Darmſtadt, den 30. April 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
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Darmſtadt, am 25. Juni 1889.
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am 15. Juni von Bremen abgegangen, iſt am
24. Juni wohlbehalten in New=York
ange=
kommen.
1770
Nr. 124
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer hat den bei Bekämpfuna der
Arbeiterunruhen in ſchleſiſchen Bergwerksbezirken beteiligten
Trup=
penteilen des ſechſten Armeecorps in nachſtehender Kabinettsordre
ſeinen Dank ausgeſprochen: „Nachdem nunmehr die Verwendung
von Truppen des 6. Armeecorps zur Unterdrückung der Unruhen in
dem Ausſtandsgebiet der Kohlenwerke zunächſt ihren Abſchluß
ge=
funden hat, gereicht es Mir zur beſonderen Freude, den beteiligt
geweſenen Offizieren, Unteroffizieren und Mannſchaften Meine volle
Zufriedenheit mit ihrer dabei gezeigten guten Haltung und ihrem
beſonnenen Auftreten ausſprechen zu können.
Der Kaiſer hat dem württembergiſchen Miniſterpräſidenten
Dr. Frhrn. v. Mittnacht den Schwarzen Adlerorden verliehen.
König Karl von Württemberg verlieh der Kaiſerin den Olgaorden.
Die drei älteſten kaiſerlichen Prinzen reiſen am Freitag abend
nach Kiſſingen ab, während die beiden jüngſten in Potsdam
zurück=
bleiben.
Der Bundesrat hat am 26. dem Antrag Sachſens wegen
er=
neuter Anordnungen auf Grund des 8 28 des Geſetzes gegen die
gemeingefährlichen Beſtrebungen der Sozialdemokratie für Leipzig
und Umgegend zugeſtimmt.
Das Reichsgeſetzblatt vom 26. veröffentlicht das unterm 22ſten
Juni vollzogene Geſetz, betreffend die Invaliditäts= und
Altersver=
ſicherung, ſowie die kaiſerliche Verordnung, betreffend den
Eigen=
tumserwerb und die dingliche Belaſtung der Grundſtücke im
Schutz=
gebiete der Marſchall=Inſeln.
Bei der Reichstagserſatzwahl für Metz gaben am 26. im
Stadt=
kreiſe von 8171 eingeſchriebenen Wählern nur 3104 ihre Stimmen
ab; davon fielen auf Lanique 2768, die übrigen Stimmen waren
ungültig oder zerſplittert. Das Ergebnis im Landkreiſe ſteht
noch aus.
Gegenüber der Berufung des ſchweizeriſchen Bundesrats Droz
auf das Aſylrecht weiſt die ,Nordd. Allg. 8ta.- darauf hin, daß
das Aſhlrecht politiſcher Flüchtlinge verſchieden ſei von der
Be=
fuanis des Staates zur Aufnahme von Ausländern behufs
Nieder=
laſſung. In letzterer Hinſicht habe die Schweiz ſich durch Vertrag
Beſchränkungen auferlegt. Während der ſchweizeriſche Bundesrat
für ſich das Recht in Anſpruch nehme, ohne weiteres jedem Fremden
die Niederlaſſung zu geſtatten, behaupte er, daß er an der
Aus=
weiſung revolutionärer Elemente durch den Niederlaſſungsvertrag
verhindert ſei. Beamte monarchiſcher Staaten aber glaube er ohne
Rückſichtnahme ausweiſen zu können. Aufnahme und Ausweiſung
von Ausländern ſeien Correlate; es wäre widerſinnig, wenn
der=
ſelbe Vertrag dem ſouveränen Staat ſein arbiträres
Ausweiſungs=
recht nehmen, aber ſein Aufnahmerecht unberührt laſſen ſollte.
Die Betriebsdirektoren der preußiſchen Staatsbahnen haben
folgende auf die Bahnpolizei bezügliche Weiſung erhalten: Um den
Schwierigkeiten. welche die gleichzeitige Ausübung der polizeilichen
Thätigkeit auf dem Gebiete der Eiſenbahnen durch die
Bahnpolizei=
beamten einerſeits und die Beamten der allgemeinen Volizei
ander=
ſeits hervorrufen könnte, zu begegnen, haben die Miniſter des
Innern und der öffentlichen Arbeiten die Anordnung getroſſen, daß
die Eiſenbahn=Polizeioraane den Beamten der allgemeinen Volizei,
welche ſich auf dem Bahngebiete zu polizeilichen Maßnahmen
ver=
anlaßt ſehen ſollten, keine Hinderniſſe in den Weg legen ſollen.
Hauptmann Kund, der Erforſcher des Hinterlandes des
ſüd=
lichen Kamerungebiets, iſt mit mehreren eingeborenen Knaben am
26. zu längerm Aufenthalte in Berlin eingetroffen.
Schweiz. In der Botſchaft des Bundesrats betr. den Entwurf
eines Bundesgeſetzes über die Errichtung einer permanenten
Bun=
desanwaltſchaft behufs Stärkung der Bundespolizei, welches
in=
zwiſchen einſtimmige Annahme gefunden hat, wurde u. a. geſagt:
„Es haben die politiſchen Unterſuchungen, welche insbeſondere in
den Jahren 1885, 1888 und 1889 durch Verhältniſſe, die nicht näher
erörtert zu werden brauchen, nötig geworden ſind, zur vollſten
Evi=
denz bewieſen, daß die polizeilichen Behörden nicht genügend
organi=
ſiert ſind, um ſolche Unterſuchungen mit der wünſchbaren Raſchheit
und Uebereinſtimmung erledigen zu können. Wenn auch das
Bun=
desgeſetz über die Bundesſtrafrechtspflege genügende Hülfsmittel an
die Hand geben würde, um politiſche Vergehen und auch Verſuche
zu ſolchen in ihren Anfängen aufzuſuchen und zur entſprechenden
Behandlung, ſei es durch die politiſchen, ſei es durch die
gericht=
lichen Behörden, zu führen, ſo mangelt es doch immer in einem
gewiſſen Grade an der einheitlichen Leitung. Von dieſem
Geſichts=
punkte aus wird die Exiſtenz eines Generalprokurators bedeutende
Dienſte leiſten durch Herſtellung einer regelmäßigen und bleibenden
Verbindung zwiſchen der Bundesbehörde und den Kantonen und
durch Herbeiführung einer guten Organiſation der politiſchen Volizei.
Der Ständerat genehmigte am 26. gleich dem Nationalrat
ein=
ſtimmig die 16 Millionen=Anleihze für die Neubewaffnung der
Bun=
desarmee und verwarf das Geſuch Gelſens um Aufhebung ſeiner
Ausweiſung.
Die ſchweizeriſchitalieniſche Konferenz über den Simplon=
Tunnel hat begonnen. Italien wünſcht, die Mündung des Tunnels
auf italieniſchem Boden. Dieſer Forderung widerſprechen die
ſchweizeriſchen Bevollmächtigten.
Heſterreich=Angarn. Im Verlaufe der Erörterungen in
G=
öſterreichiſchen Delegation fragte Chlumetzky an, ob das bisheri
Verhalten der ſerbiſchen Regenten mit deren freundſchaftlichen
Ve=
ſicherungen übereinſimme. Kalnoky erwiderte: Sowohl die Intereſſ=
Serbiens als auch die perſönlichen Intereſſen der Regenten, welceh
verpflichtet und entſchloſſen ſeien, bis zur Großjährigkeit des Könis.
in ihren Stellungen zu verbleiben, böten gewiſſe Garantien. L.
Rückberufung des Metropoliten Michael wurde von der gegenwé
tigen Regierung, ſo lange ſie in der Oppoſition war, zu heftig 1
gehrt, als daß ſie jetzt vermieden werden könnte. Die Vereinigu!
aller Serben bilde ein ideales Programm. Freilich ſei zu unta
ſcheiden, ob derlei in ruhigen Zeiten theoretiſch diskutiert oder
einem Momente hochgradiger Aufregung aufgefriſcht wird, wo Li
ganze panſlaviſtiſche Preſſe alles thut, die Leidenſchaften
aufg=
ſtacheln.
Im Heeresausſchuß der ungariſchen Delegation erwiderte
Kriegsminiſter auf eine Anfrage bezüglich der Erhöhung des
Re=
krutenkontingents, außer einer Vermehrung bei der Artillerie, den
Eiſenbahn= und Telegraphenreaimente werde keine Erhöhung d=
Heereskontingentes eintreten. Das im Geſetze vorgeſehene größe.
Kontingent werde nur im Notfalle in Anſpruch genommen.
Im Marine=Ausſchuß wies der Referent Daniel bezüglich H
Donau=Monitors auf die Notwendigkeit der Herſtellung derſelkuk
vom ſtrategiſchen Geſichtspunkt hin und bezeichnete dabei ein ſchmll
leres Tempo für wünſchenswert. Admiral Sterneck bemerkte,
N=
nach Regulierung des Eiſernen Thores die Erbauung einer Donci
Flottille unvermeidlich ſei; der Redner wies dabei auf die Dien!
hin, welche die Donau=Monitors bei der Beſetzung Bosniens re.
leiſtet hätten.
Das „Fremdenblatt” ſagt, die Anweſenheit des rumäniſch=
Königspaares und des Thronfolgers habe ſelbſtverſtändlich dieſn
Herrſcherhauſe Gelegenheit zum Austauſch der Empfindungen jereh
aufrichtigen, beide Herrſcher ſeit langem verbindenden
Freundſch=
geboten, welche in der gegenſeitigen hohen Achtung und tiefen
We=
ſchätzung beider Souveräne beruhe.
Die ungariſche und die kroatiſche Regierung verboten die ſärh
lichen geplanten Trauermeſſen anläßlich der Koſſowo=Feier.
Auch=
in Wien wurde der Trauerkommers der ſerbiſchen Studene
unterſagt.
Aus Ungarn wird berichtet, man faſſe dort den Paſſus 1
öſterreichiſchen Thronrede über Bulgarien dahin auf, daß er
indirekte Anerkennung des Coburgers bedeute. In der ungariſche.
Delegation werde man auf die offizielle Anerkennung des Prinz=
Ferdinand dringenz.
Rranſtreich. In den Wandelgängen der Kammer beſchäfth
man ſich mit dem Zwiſchenfall vom 25. Das Benehmen
Andrie=
der einen Revolver aus der Taſche gezogen hatte, wurde ſcharf es
tadelt. Man wollte wiſſen, die Rechte werde fortfahren, dumk
Interpellationen die Arbeiten zu hemmen, dem gegenüber beabſihl
tigt die Linke zur Budgeterledigung zwei Sitzungen täglich ab4
halten. In der Sitzung vom 26. erledigte die Kammer das Bude,
der öffentlichen Arbeiten.
Aufſehen erregt der Ausfall der Gemeindewahlen der Sta
Dijon, dem früheren Wahlort des Präſidenten Carnot. Es wurd
ſechs Vonapartiſten und ein Rohaliſt gegen die vereinigten
Rey=
blikaner mit 200 Stimmen Meyrheit gewählt.— Prinz Vich
Napoleon gründet ein neues Volksblatt unter dem Namen „Journ
du peuple;, der Abgeordnete de la Fanconnerie eine große boula
giſtiſche Zeitung „Le grand Parti. — Antoine predigte auf einnh
Bankett in Tours vor 200 Teilnehmern die Vereinigung aller Actz
publikaner namens der Elſaß=Lothringer.
Boulanger wollte dieſer Tage an der Kaſſe des Kriegsmil
ſteriums 10500 Fres. rückſtändige Penſion durch einen Bevollmäh
tigten erheben laſſen. Dem Vernehmen nach wurde die Auszahlz,
verweigert.
Engkand. Wie das=Büreau Reuter- meldet, verlaute in dipl
matiſchen Kreiſen, der franzöſiſche Botſchafter Waddington hck
Salisbury erklärt, Frankreich würde die Zuſtimmung zur Kl
verſion der egpptiſchen Anleihen nicht nur von der Feſtſetzung del
Datums der Räumung, ſondern auch von der Annullierung d
von Sir Drummond Wolff in Konſtantinopel abgeſchloſſenen engliſh
türkiſchen Konvention abhängig machen. Die Verhandlungen ſolk
abgebrochen ſein. Vincent kehrt unverzüglich nach Kairo zurück.
Einer Meldung der „Times' zufolge hat ein ſerbiſcher Staak
mann ihrem Vertreter offen eingeſtanden, er beſitze thatſächlih
Beweiſe von des Metropoliten Michael Bemühungen für die
A=
werbung des Fürſten von Montenegro um das ſüdſlaviſche Barentiul
Einflußreichen ländlichen Wahlagenten habe Michael geſagt: „Wäl
Männer, die für das Königtum des Fürſten von Montenegro ſin
Wenn ihr ihn auf den Thron ſetzt, ſo wird Rußland Gerbten
Schuld zahlen; eure Steuern ſollen verringert werden und h.
werdet euch Rußlands Schutzes erfreuen. Aber wollt ihr Rußlan
Schutz, ſo müßt ihr durchaus thun, was der Zar gebeut.
Außkand. Die „Nowoſti' bezeichnen die Stellen der Thronraͤ
des Kaiſers von Oeſterreich betreffs Bulgariens und Serbiens
eine offenbare Drohung.
Nr. 11
Rumanien. Die -Independance Roumalne' zitiert den Ru= des Handfertigkeits=Unterrichts, ſowie über Werkzeug= und
Mate=
hlanien betreffenden Vaſſus der Rede Kalnoky's und ſpricht den rialienkunde Einſicht in das Weſen des von ihnen prakiſch
be=
anſch aus, dieſe Anſichten moͤchten von der geſamten Preſſe triebenen Arbeitsunterrichts verſchafft. Die Geſamtleitung der
all=
oſterreich=Ungarns geteilt werden. Das Blatt hebt mit Befriedi= gemein als vortrefflich anerkannten Anſtalt führt im Namen des
hüig hervor, daß die loyale Politik des rumäniſchen Kabinetts l Deutſchen Vereins für Knabenhandarbeit Herr Dr. W. Götze. Die
ſike ziell ganz unparteiiſch beurteilt werde.
Herbien. Der König iſt in Begleitung der Regenten Protitſch ſeminariſtiſchen Kurſen im Arbeitsunterricht und in der Bildung
ſind Belimarkovitſch, ſowie ſämtlicher Miniſter am 26. in Kruſchewatz des Farbenſinns erreicht hat, können bereits als recht erfreuliche
lilgetroffen. Die Stadt iſt feſtlich geſchmückt und von Feſtteilnehmern bezeichnet werden; hoffen wir, daß die erwähnte kräftige
Bethätig=
herfüllt.
Butgarien. Prinz Ferdinand empfina am 25. zum erſtenmal l oberſten Schulbehörde von weiteren ſegensreichen Folgen bezleitet
lei diplomatiſchen Agenten Englands, OConor, in einſtündiger ſein möge.
Lrivataudienz. Am 26. trat der Prinz und die Herzogin Clementine
ſiſe Reiſe, zunächſt nach Tirnowa, an.
Der Miniſter hat diejenigen Offiziere, welche der deutſchen, 10 Uhr beginnend, zu Mainz (Köther=Hof) ſtatt. Demſelben liegt
Anzöſiſchen oder italieniſchen Sprache mächtig ſind, eingeladen, für ſeine Beratungen eine ſehr reichhaltige Tagesordnung vor:
lich einer Prüfung zu unterwerfen. Auf Grund der Ergebniſſe 1) Jahresbericht des Verbandspräſidiums pro 1888. 2
Jahres=
ſeſelben ſollen ſie dann abkommandiert werden an auswärtige Bilanz pro 1888 und Reviſionsbericht. 3 Bericht der
Ankäufs=
ſlademien, Stäbe, Fachanſtalten für Infanterie und Reitlehr= kommiſſion über das Waarengeſchäft im Jahre 1888, ſowie Anfragen
nſtalten. Die öſterreichiſche Regierung wird Offizieren Aufnahme und Mitteilungen aus den Vereinen. 4) Vortrag des Herrn Prof.
die Akademien, den Generalſtab und die Intendantur geſtatten.
Vereinigte Staaten. William Walter Phelps iſt zum Geſandten ungslehre'. 5. Bericht über die Verhandlungen des V. allgemeinen
he Vereinigten Staaten in Berlin ernannt worden.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 28. Juni.
7) Stadtverordnetenverſammlung. Eingegangen iſt ein Antrag
ibis Stadtverordneten Herrn Lehr betreffend Herſtellung des Fußſteiges
ln der Arheilgerſtraße. Der Antrag geht an die Tiefbaukommiſſion.
herner iſt eingegangen ein Geſuch des Vorſtandes der
Steinkohlen=
ſhindler, welche ſich über das kürzlich ſtädtiſcherſeits erlaſſene
Aus=
areiben wegen Steinkohlenlieferung mit Ausſchluß von
Zwiſchen=
haͤndlern beſchweren. Es wird ſeitens des Herrn Ohly bemerkt,
ldeß das Verfahren ſeit Jahren beſtehe und es Generalvertretern
frei ſtehe für ihre Zechen zu offerieren, den kleinen Kohlenhändler
müſſe man aber naturgemäß ausſchließen, dies ſei ja einigen Herren
ſchon mündlich mitgeteilt worden. Im übrigen ſei man mit der
lſetens der Intereſſenten gewünſchten Hinausſchiebung des
Sub=
ſmmiſſionstermins einverſtanden.
In Bezug auf mehrfache Interpellationen über den Stand der
Schlachthausfrage wird ſeitens des Herrn Ohly erklärt, daß man
her Zeit mit der Aufſtellung des Bauprogramms noch beſchäftigt
ſſei. Die Metzgerinnung habe nunmehr 3 Delegierte zur Deputation
ſfir den Schlachthausbau benannt, welche demnächſt an der
Be=
hratung teilnehmen werden. Das Bauprogramm ſoll derart
feſt=
ſgeſtellt werden, daß innerhalb der nächſten 25 Jahre eine Er=
Eweiterung des Schlacht= und Viehhofes nicht ſtattzufinden habe.
In der Schlachthausangelegenheit ſtellten in den letzten Tagen die
Herren Dr. Küchler und Geh. Baurat Schmidt einen Antrag, in
ſwelchem auseinandergeſetzt wird, daß es nicht ratſam ſei, einem
Spezialiſten oder dem Stadtbauamt die Ausarbeilung des
Pro=
licktes zu überlaſſen, ſie empfehlen vielmehr einen beſchränkten
Wett=
hbewerb auszuſchreiben.
Herr H. Müller teilte noch mit, daß das Bauprogramm, das
Hvele Mühe verurſacht habe, in vier Wochen ſoweit fertiggeſtellt
5ſein werde, daß die Verſammlung weiteren Beſchluß faſſen könne.
Im weiteren verhandelte man längere Zeit hindurch über das
Elektrizitätswerk, worüber wir morgen eingehender berichten werden.
Lunächſt ſei mitgeteilt, daß man von den Inſtallationskoſten die
hErd= und Grundarbeiten ſca. 700 M.) und außerdem 50 pCt. der
mgeſetzten Taglohnarbeiten ſtrich. Die Lampengebühr wird vom
September d. J. an in Wegfall kommen, dagegen ſoll eine
Minimalverbrauchsgebühr in Anſchlag gebracht werden.
Ebenſ=
hſoll es fernerhin den Konſumenten freiſtehen, ihren Lampenbedarf
zu decken wo ſie wollen, jedoch ſoll die Möglichkeit des Bezugs bei
der Stadt offengehalten werden.- Bei Schluß des Blattes warer,
ſie Verhandlungen noch im Gange.
8. Die Erkenntnis der Wichtigieit der erziehlichen Knaben=
Hand=
arbeit dringt in immer weitere Kreiſe. Man gelangt mehr und
mehr zu der Einſicht, daß in heutiger Zeit neben einem reichhal
ügen und gründlichen Wiſſen auch praktiſche Intelligenz und
all=
eitige Arbeitstüchtigkeit unentbehrliche Mitgaben für das Leben
bilden. Die höchſten Behörden wenden der Sache in wachſendem
Maße ihre Aufmerkſamkeit zu. So wird demnächſt auch die
o berſte Schulbehörde unſeres Großherzogtums zwel
Herren, einen Seminarlehrer und einen Volksſchullehrer, nacd
Ceipzigabſenden um an der dortigen, vom Deutſchen Ver
in für Knabenhandarbeit hervorgerufenen Anſtalt zur Bildung
von Lehrern des Knabenunterrichts einen Kurſus zu abſolvieren.
Un dieſer ſegensreich wirkenden Anſtalt finden im laufenden Jahre
889 drei jolcher Kurſe ſtatt (vom 25. April bis 23. Mai, vom 4
bis 31. Juli und vom 4. bis 31. Auguſt). Die Teilnehmer an
dieſen Kurſen werden nach ihrer Wahl in Papparbeit,
Hobelbank=
erbeit, Holzſchnitzerei und leichter Metallarbeit unterwieſen.
Außer=
dem wird ihnen durch Vorträge über die Geſchichte und Methodik
177)
Reſultate, welche Herr Profeſſor Kumpa hierſelbſt mit ſeinen
ung des Intereſſes an der zukunftsreichen Sache ſeitens unſerer
Der XXIX. Verbaudstag des Verbandes der heſſ. landw.
Konſumvereine findet kommenden Sonntag, 30. Juni l. Js., Vorm.
Wagner: „Neure Forſchungsreſultate auf dem Gebiete der Düng=
Vereinstages der deutſchen landw. Genoſſenſchaften zu Hildesheim.
6) Die Ausführung des neuen Genoſſenſchaftsgeſetzes. — Alle
Ver=
bandsgenoſſen und Freunde der genöſſenſchaftlichen Sache ſind zu
zahlreicher Beteiligung eingeladen. Nach Schluß der Verſammlung
ſſpäteſtens um 2 Uhr) findet ein gemeinſames Mittagsmahl ſtatt.
— Sicherem Vernehmen nach wird die allgemein beliebte und
wegen ihrer trefflichen Leiſtungen auch bei dem hieſigen Publikum
wohlbekannte Kapelle des Königl. Bayer. 2. Jäger=Bataillons aus
Aſchaffenburg unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn L. Schröder
nächſten Sonntag den 30. Juni auf dem Carlshof wieder ein Konzert
veranſtalten. Da die baher. Landestrauer vorüber, ſo wird die
Kapelle diesmal in Uniform konzertieren. Im Intereſſe der Kapelle
wäre ein recht zahlreicher Beſuch zu wünſchen.
Von den früher für hier geplanten Anfflihrungen des,Mikado”
durch eine deutſche Operettengeſellſchaft am 3., 10, 11. und 12. Juli
wird diejenige am 11. Juli wohl ausfallen und demnach nur 3
Vor=
ſtellungen gegeben werden. Gegenwärtig gaſtiert die Geſellſchaft
in Vaſel und ſchreibt über die Vorſtellungen die „Baſeler
Zeitung=
das nachſtehende: Die Aufführung des =Mikador war geradezu
brillant und der Enthuſiasmus im Zuſchauerraum der denkbar
größte. Die frühere engliſche „Mikado-Truppe war ja auch recht
gut, namentlich bezüglich des Spiels, und dennoch iſt ihr dieſe
deutſche Geſellſchaft bedeutend überlegen. Das Spiel der Einzelnen
wie die Geſamtwirkung. namentlich bezüglich des blitzartigprompten
Wechſels der prachtvollen Gruppenbilder, iſt ebenfalls ausgezeichnet,
dann aber ſind die Geſangsſtimmen, auch die des Chors, durchweg
gut, und beſſer als jene, ja zum Teil ſogar hervorragend, und in
der Operette ſelbſt auch einen prächtigen zu Herzen gehenden Geſang
zu hören von großen tüchtig geſchulten Stimmen, das iſt von nicht
zu unterſchätzender Bedeutung. Kann man z. B. etwas Schöneres
hören, als den dramatiſchen Geſangsvortrag von Frl. Kronthal,
wenn ſie, die ſchöne heroiſche Erſcheinung, als häßlich ſein ſollende
Katisha ihr Liebesleid klagt? oder den großen Solovortrag der
ſchönen Büm=Bum des Frl. Verdier mit ihrer klangvollen
Sopran=
ſimme ? oder das höchſt originelle komiſche und zugleich ſo tiefe
Wehmut enthaltende Bachſtelzenlied des Herrn Steinberger (Ko=Ko) ?
Aeußerſt fein vorgetragen wird unter anderen auch das Quartett
im zweiten Att und darum jedesmal ſtürmiſch da capo verlangt.
Herr Fredy (rinz) iſt ein tüchtiger Tenor mit einer vollen
um=
fangreichen Stimme und auch Herr Morway (Allerweltsſtaatsmann)
beſitzt eine angenehme Baßſtimme. Wir fügen noch bei: Infolge
der äußerſt günſtigen Aufnahme ſeitens des Publikums und um
den Wünſchen desſelben nachzukommen, finden noch drei
Vorſtel=
lungen, Montag=, Dienstag= und Mittwoch=Abend ſtatt. Die
reizen=
den echt japaniſchen Fücher werden, wie Lisher, an die das Theater
beſuchenden Damen gratis verteilt."
„ Hof=Kalligraph Gander aus Mainz befindet ſich wieder in
Darmſtadt, um künftigen Montag den 1. Juli abermals einen auf
12 Lehrſtunden ſich erſtreckenden Chelus ſeiner im vierten
De=
cenium von ihm gelehrten Schreib=Methode zu eröffnen.
Alle Jene, welche den Mangel einer dem Auge gefälligen und leicht
lesbaren Handſchrift an ſich oder anderen zu beklagen haben, und
dieſen, beſonders heutzutage oft ſehr empfindlichen Mangel nicht
länger beſtehen laſſen wollen, glauben wir auf die lehrreiche
„Schreib=Methode: des Genannten hinweiſen zu ſollen, vermittelſt
welcher es ihm gelingt, einer jeden Schwierigkeit zu begegnen, ein
jedes noch ſo tief gewurzeltes Uebel in Anſehung einer ſchlechten
und verdorbenen Schrift zu beſeitigen und dieſelbe, nach Empfang
eines 12ſtündigen Unterrichts, in eine zeitgemäße, durch ideale Form
der Buchſtaben ſich ganz beſonders empfehlenbe zu verwandeln.
J. Mainz, 26. Juni. Seitens der Verwaltung der Stadt Mainz
iſt beabſichtigt zu Ehren der Anweſenheit Sr. Königl. Hoheit des
Prinzen Heinrich und Gemahlin ein großes Nachtfeſt in der
„Neuen Anlage' zu veranſtalten, zu welchem von der Bürger=
1772
Nr.
miſterei die Einladungen an die Spitzen der Behörden ꝛc. ergehen
ſollen. Um dem Feſte einen recht volkstümlichen Charakter zu geben
und hierdurch einem von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog
ge=
äußerten Wunſche nachzukommen, iſt in Ausſicht genommen, den
Zutritt zu der Feſtlichkeit auch weitern Kreiſen gegen ein
ent=
ſprechendes Entrée zu geſtatten.
Auf Veranlaſſung des preußiſchen Verkehrsminiſters hat das
Eiſenbahnbetriebsamt in Wiesbaden jüngſt angeordnet, daß auf der
Naſſauiſchen Bahn, ſoweit ſolche heſiſches Gebiet paſſiert, alle
Barrieren, Laternenpfähle, Flaggenſtangen ꝛc. für die Folge nicht
mehr ſchwarz=weiß, ſondern in den heſſiſchen Farben rot=weiß
angeſtrichen werden müſſen. Ebenſo iſt bezüglich der Beflaggung
der Bahngebäude auf dem angedeuteten Gebiete angeordnet, daß
neben der preußiſchen immer eine heſſiſche Flagge ſein muß.
4. Bingen, 26. Juni. In einem Neubau in der Mainzerſtraße
ſtürzte heute Morgen eine Mauer zuſammen und begrub drei
Arbeiter unter den Trümmern. Einer der Arbeiter, aus Gaulsheim
geburtigt, blieb ſofort tot, während die beiden anderen ſchwere
Verletzungen an Armen und Beinen davontrugen.
Worms, 27. Juni. Die Stadtverordnetenverſammlung
geneh=
migte die Pläne zu einer umfaſſenden Erweiterung der
Wormſer Hafenanlagen. Die Ausführung erfordert einen
Betrag von 1347600 M., welcher zunächſt aus ſtädtiſchen
Anlehens=
mitteln beſtritten werden ſoll. Die Stadt hat aber bei dem Großh.
Miniſterium der Finanzen darauf angetragen, daß ihr das Geld
durch ein Staatsdarlehen zu billigem Zinsfuße und mit mäßiger
Jahrestilaung überlaſſen werde. Mit den Hafenumbauten wird
zugleich ein Schutzdamm gegen Hochwaſſergefahren errichtet und der
geſundheitsſchädliche „Gießen' trocken gelegt. Ein weiterer Betrag
von 762400 M. iſt zur Beſſerung der Stromverhältniſſe
bei Worms erforderlich. Die für ſtädtiſche Rechnung
auszufüh=
renden Arbeiten ſollen noch in dieſem Sommer in Angriff
genom=
men werden. Das ganze Werk ſoll bis Herbſt 1892 vollendet ſein.
Berlin, 26. Jum. Bezüglich der Toiletten der
fürſt=
lichen Damen bei den Berliner Vermählungsfeierlichkeiten ſei
folgendes bemerkt: Die Kaiſerin trug eine perlgraue,
golddurch=
wirkte, mit reicher Goldſtickerei verſehene Robe, dazu die Krone
und einen koſtbaren Brillantſchmuck mit Steinen in verſchiedenen
Farben, desgleichen den Brillantſtern vom Schwarzen Adler und
ihre ſämtlichen Orden mit Brillantagraffen befeſtigt; eine wahrhaft
fürſtliche Erſcheinung, und doch wieder anderwärts als liebende
Mutter, umgeben von ihren drei älteſten Söhnen in hellblauen
Matroſenanzügen. Die Mutter der Braut war in lila Sammet,
gekleidet, welcher breite Silberſtickereien zeigte, mit Devant in
Brokat; die Mutter des Bräutigam in blau Sammet mit
Hermelin=
beſatz. Die Großherzogin von Sachſen erſchien in grünem Brokat
und ſtrahlte über und über in Edelſteinen. Die impoſante Figur
der Erbgroßherzogin von Mecklenburg=Strelitz umſchloß ein
gold=
durchwirktes ersmeſarbenes Unterkleid mit dunkelroter
Sammet=
ſchleppe, dieſe mit reicher Goldſtickerei; Herzogin Wilhelm von
Mecklenburg trug eine volivfarbene Schleppe mit Goldſtickerei; die
Erbprinzeſſin Charlotte von Meiningen eine Schleppe von weißem
Damaſt mit Goldarabesken, wie es ſchien, ihre Hochzeitsſchleppe;
die beiden Glücksburger Schweſtern trugen gleiche Schleppen von
himmelblauem Atlas, die Erbprinzeſſin Reuß weiß mit Brillanten
u. ſ. w. Die den Brautſchleier tragenden Damen waren in Roſa
gekleidet mit herabwallenden Schleiern, wie ſolche auch ſämtliche
fürſtliche Damen trugen. Während bei letzteren Diademe die
Schleier feſthielten, waren ſie bei erſteren durch roſa Federtuffs
befeſtigt.
Berlin, 26. Juni. Der Beſuch der Ausſtellung für
Un=
fallverhütung wird auf ca. 30000 Perſonen angegeben. Im
Auftrag der ruſſiſchen Regierung wird der Profeſſor an der
Tech=
niſchen Hochſchule in Petersburg, Badſchiſch, zum Beſuch der
Aus=
ſtellung nach Berlin kommen, um Unterlagen für Maßregeln zur
Verhütung von Unſällen in den ruſſiſchen Induſtriewerkſtätten zu
ſammeln. Zu gleichem Zweck hat Italien den Direktor der
italie=
niſchen Berufsgenoſſenſchaften Herrn Giulio Peſaro entſandt;
Schweden den Ingenieur Hialmar Hallſtröm und den
Reichstags=
abgeordneten Kapitän v. Nordenfelt; Holland den Ingenieur Gortez;
Dänemark die Herren Fabrikinſpektor Jenſen und Dr. Haldor
Topſos; aus Frankreich ſind angemeldet: die Herren Emile Muller,
Präſident der induſtriellen Vereinigung zur Verhütung von
Arbeiter=
unfällen, und der Ingenieur Henri Mamy.
Die deutſchen Schloſſer haben dem Prinzen
Fried=
rich Leopold zu ſeiner Vermählung eine Glückwunſchadreſſe
ge=
widmet, in welcher auch mit Dank und Freuden der Annahme der
Ehrenmeiſterſchaft der Schloſſer ſeitens des Prinzen Erwähnung
gethan iſt.
In dem Beſinden der verunglückten Tänzerin Frl. Sonntag
iſt eine Wendung zur Beſſerung leider noch nicht bemerkbar; es
haben ſich vielmehr die Schmerzen bedeutend geſleigert.
Sigmaringen, 26. Juni. Das rumäniſche Königspaar
und Prinz Ferdinand ſind mit Gefolge mit Extrazug hier einge=
124
troffen. — Der Kaiſer und die Kaiſerin ſind heute abl
10 Uhr von Stuttgart hier eingetroffen und wurden von ſämtlich
Fürſtlichkeiten auf dem Bahnhoſe empfangen. Die Stadt iſt prich
tig illuminiert, der Jubel des Volkes iſt groß.
Stuttgart, 25. Juni. Vier edle Rappen, goldgeſchirrt,
geſtern Abend, wie der „Schw. Merk.- mitteilt, als Geſchenk
Kaiſers von Rußland an den König hier eingetroffen.
„Des Vieres ungemiſchte Freuden -." Einer wiſſenſcha
lichen Schrift „Ueber Bierverfälſchung= iſt die nachfolgende, althl
betiſch geordnete Sammlung von Zuſätzen entnommen, welche 1
ſogenannten „Bier= zugethan werden, die aber keineswegs Anſpz
auf Vollſtäudigkeit macht: Alkohol, Althopfenöl, Aloe, Belladorn.
Biercouleur, Bilſenkraut, Bitterklee, Buchenſpäne, Caraghenmo
Coloquinten. Enzian, Fichtennadel, Gogel, Gelatine, Glycei
Haſelnußſpäne, Hauſenblaſe, Herbſtzeitloſe, Hopfenaroma, Hopk
bitterſäure, Jonatiusbohne, Ingwer, Kamille, Kartoffelzucker, Kard.
benedictenkraut, Kokelskörner, Koriander, Lakrizenſaft, Laugenſal
Malzextrakt, Metallſalze, Mohn, Mouſſierpulver, Natron, Nel
wurz, Nux vomica Grechnuß), Pikrinſäure, Vottaſche, Quaſ
Reis, Salichlſäure, Schafgarbe, Spaniſcher Pfeffer, Soda, Stäl.
zucker, Stärkemehl, Strychnin, Syrup, Tannin, Tauſendgüldenkrch.
Tiſchlerleim, Wachholder, Waldmeiſter, Weidenſchalen, Werme
Zuckercouleur ꝛc. Wohl bekommsl — Man denkt dabei an
alten Kernſpruch, der in Thüringen in manchen Gaſthäuſern prarg
Wer Biere fälſcht und Weine tauft
Iſt wert, daß er ſie ſelber - trinkt.
„Wie ſtark iſt Ihre Familie?½ -„Wenn mer zuſamm
halte, verhaue mer's ganze Dorf."
Litterariſches.
Von dem in weiten Kreiſen bereits geſchätzten Führer dn
den Odenwald und die Vergſtraße, herausgegeben im Auftrag
Odenwaldklubs von Dr. H. Windhaus., Verlag von Arnold
Ber=
ſträßer in Darmſtadt, iſt nunmehr die dritte Auflage erſchiere
Es iſt keine Titelauflage, ſondern völlig neu hergeſtellt und
weſentlichen Vermehrungen und Verbeſſerungen verſehen. Die Thn,
ſache des Erſcheinens einer dritten Auflage zeigt, wie der Beſill
des Odenwaldes und der Bergſtraße mit ihren herrlichen Wälder
Bergen und Burgen ein immer größerer wird. Wenn der Fühel
auch im weſentlichen die Einteilung der zweiten Auflage beibehah
hat, ſo wurde dem Verfaſſer durch die neue Bahn Reinher,
Reichelsheim eine ganz neue Aufgabe geſtellt. Sie ſcheint uns
Glück und Sorgfalt gelöſt. Auch hat die Verlagshandlung einh
glücklichen Griff gemacht, indem ſie deu ſeitherigen Karten u
Routenplänen eine vorzügliche Karte der nördlichen Bergſtraße u
des Odenwaldes (Frankenſtein=Heppenheim, Fürth=Reichelshen
Groß=Bieberau) im Maßſtabe von 11600 000 hinzufügte. Die Kar
iſt auf das ſorgfältigſte gearbeitet, die Schrift ſehr deutlich, Al
Terrain mit großer Klarheit gezeichnet. Dieſelbe iſt auch einzeh
durch alle Buchhandlungen zu dem Preiſe von 80 Pfg. zu beziek,
Der Preis des ganzen Führers (2 Mark) hat ſich durch das Bel,
legen dieſer Karte nicht verändert. — Dem Führer geht eine
ſchichtliche Einleitung von dem Hiſtoriker Ernſt Wörner voraus,
welcher in kurzen Zügen das Gebiet zwiſchen Rhein, Main u
Neckar in ſeiner reichen hiſtoriſchen Vergangenheit behandelt wil
Dieſer geſchichtlichen Einleitung folgt der eigentliche Führer, zunäh
beſprechend das Geographiſche, Geologiſche, den landwirtſchaftliche
Charakter, das Klima, die Bevölkerung, die politiſche Zugehörigkül
die Namen Odenwald und Bergſtraße. Und hierauf folgen dan
acht Abſchnitte: 1) Darmſtadt; 2) die nördliche Bergſtraße; 3) d
ſchönſten Vunkte der nördlichen Bergſtraße und des vorderen Odn
waldes; 4) die ſüdliche Bergſtraße; 5) die Odenwaldbahn; 6) d
Gerſprenz= und Weſchnitzthal; 7) die ſchönſten Punkte des mittler
Odenwaldes; 8) der ſüdöſtliche Odenwald, Main= und Neckarthal
Ein vorzügliches Regiſter erleichtert die Ueberſicht, auch ſind dll
für den Touriſten ſehr wertvolle Angaben über die Zeitdauer
Touren auf das ſorgfältigſte geprüft. — Wir zweiſeln nicht, U
das vorzüglich ausgeſtattete Buch auch in der dritten Aufle
ſeinen Weg machen und dem Odenwald und der Bergſtraße no
Freunde zuführen wird.
Dankſagung.
Für die innige Theilnahme bei dem Verluſte unſen
lieben Schweſter, Schwägerin und Tante
Cara Weber
ſagen Allen unſern herzlichſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Drus und Berla: L. E. Witſihiſche Lohuchbmuckerei. 2 Verantwortlic für die Redakkion: Carl Wittich.