Darmstädter Tagblatt 1889


25. Juni 1889

[  ][ ]

ArUrUAALL D
1
LEIIe

Aoonnementepre=
perteljährlich
1 Mar 50 Pf. E.
Hringerlohn Anzwärn verden vo
Aen Poſtämtern Beſtellungen em
Legengenommen zm 1 Mark 50 Pf.
voQuartal inel. Poſtauſichlag

152. Lazrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
ghunſlltier nuierhſitnagodtult.

Inſerat=
Endenengenmmmnth Deenkad
von der Expedition Rheinfr. Re. 2.
mBeſſunger von Friedr. Blia.
Schleßhaudſtraße 11 ſowie aupii
von allen Annoneen=Eepeditiong.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Areigamts, des Großh. Volizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

4 121.

Dienstag den 25. Juni.

1889.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Abhaltung von Viehmärkten in Mannheim.
Das Großherzoglich Badiſche Bezirksamt Mannheim hat, nachdem weitere Fälle von Maul= und Klauenſeuche in der
lictzten Zeit in ſeinem Bezirk nicht mehr vorgekommen ſind, die Abhaltung von Schlachtviehmärkten in der Stadt Mannheim
ſieder geſtattet. Der Marktverkehr mit Nutz= (Zucht= und Milch=) Vieh bleibt dagegen nach wie vor verboten.
Die Zufuhr von Schlachtvieh auf den Markt iſt jedoch nur unter der Bedingung geſtattet, daß die Führer im Beſitz
er vorgeſchriebenen Urſprungszeugniſſe über die Herkunft der eingeführten Thiere aus nicht verſeuchten Gemeinden bezw.
vn thierärztlichen Geſundheitszeuguiſſen über den ſeuchenfreien Zuſtand der Thiere ſind.
Die Wiederausfuhr der in den Viehhof zu Mannheim gebrachten Schlachthiere iſt zum Zwecke alsbaldiger Schlachtung
Ahit bezirksamtlicher Erlaubniß im Einzelfalle, zum Zwecke einer weiteren Veräußerung auf Grund eines thieraͤrztlichen Zeug=
uſſes
über 7tägigen ſeuchenfreien Stand der betreffenden Thiere an einem der Verunreinigung mit Seucheſtoffe nicht ausge=
ſitzt
geweſenen Orte geſtattet.
Darmſtadt, den 19. Juni 1889.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
Letreffend: Die Abhaltung von Viehmärkten in Mannheim.
Darmſtadt, am 19. Juni 1889.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Vorſtehende Bekanntmachung wollen Sie den Schlacht=, Schaf= und Schweinehändlern zur Kenntniß bringen.
v. Marquard.
[7357

B e k a n n t m a ch u n g.

Wegen Vornahme von Kanaliſations=Arbeiten wird die Stiftſtraße von der Blumen=
5uhrwerks= und Reiterverkehr geſperrt.
Darmſtadt, den 22. Juni 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Morneweg.

bis zur Soderſtraße für den

[7358

Bekanntmachung.
Mittwoch den 26. l. Mts., Vormit=
tags
11 Uhr,
wird der Dünger aus dem Faſſelſtalle,
Geſſungerſtraße Nr. 60, an Ort und
3telle öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, den 20. Juni 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[7232
Ohlh.
Bekanntmachung.
Die am 17. I. Mis. abgehaltene
Moosſtreu=Verſteigerung iſt nicht ge=
ehmigt
. Es findet daher in dem oberen
okal der Turngemeinde, Woogsplatz
Nr. 5,

Dienstag den 25. Juni l. J3.
Vormittags 9 Uhr,
eine nochmalige Verſteigerung von 140
Haufen Moosſtreu aus der ſeitherigen
Beſſunger Tanne ſtatt.
Darmſtadt, am 21. Juni 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
7231
Ohly.
Bekanntmachung.
Freitag den 28. lſd. Mts., Vor=
mittags
8½, Uhr,
wird das Heugras von den ſeitherigen
Beſſunger Gemeindewieſen Nachtweide
und Neuwieſeu an Ort und Stelle öffent=
lich
meiſtbietend verſteigert.

Zuſammenkunft hinter dem Schießhaus.
Darmſtadt, den 20. Juni 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[7235
Ohlh.
Bekanntmachung.
Die Anfertigung von Holzwand=
brüſtungen
und das Ausweißen von
Lehrſälen in den ſtädtiſchen Schulen ſollen
im Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 26. Juni, Vormittags
10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 32,
249

[ ][  ][ ]

1730
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben/
ſind.
Darmſtadt, am 19. Juni 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O. B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (234

Bekanntmachung.
Die bei Herſtellung der Faſſelſtall=
Hofraithe in der Beſſungerſtraße vorlom=
menden
Maurer= und Zimmerarbeiten
ſollen im Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 26. Juni d. 3s.,

Vormittags 10 Uhr,

bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 32,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 19. Juni 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=D.:
Riedlinger, Beigeordneter. [233

Bekanntmachung.

Büchſten Donnerstag den 27. d. M.,
Vormittags 9 Uhr,
werden im Pfandlokal, kl. Ochſengaſſe 12.
gegen Baarzahlung verſteigert:
2 Kleiderſchränke, 2 kleine Schränke, 1
Sopha, 1 Kommode, 2 Taſchenuhren,
3 Revolver, 3 Dietriche, 1 Blendlaterne,
1 Stock, 2 Stemmeiſen und 1 Meſſer.
Darmſtadt, den 24. Juni 1889.
Scharmann,
Großh. Pfandmeiſter. (7359

Donnerstag den 27. Juni,
Vormittags 9½ Uhr,
verſteigern wir in unſeren Fourage=
Scheunen an der Eſchollbrückerſtraße
öffentlich meiſtbietend Fußmehl, Stroh=
abſälle
und Haferſpreu.
Großherzogliches Proviant=Amt
Darmſtadt. (7360

Heugras=
Verſteigerung.

Donnerstag den 27. Juni, Nach=
mittags
4 Uhr,
wird das Heugras von den Wieſen in
Scheftheim, den Erben des verſtorbenen
Herrn Har gehörig, loosweiſe au Ort/
und Stelle verſteigert.
Darmſtadt, den 21. Juni 1889.
P. J. Har'ſche Erben. (7361

golide Hindornagen

empfiehlt

A. Huinagol.

Nr. 121

Betanntmuchung.
Das Schulgeld für das Großherzogliche Realgymnaſium, deſſen Vorſchule,
die Realſchule und Bictoriaſchule fürs II. Quarial 1889 iſt bei Vermeidung
der Mahnung bis Ende dieſes Monats an den Wochentagen, Vormittags von 8 bis
12 Uhr, bei der Stadtkaſſe zu entrichten.
Darmſtadt, den 18. Juni 1889.
Die Stadtkaſſe:
Kriegk.
[168,

Bebnnntmuchung.
Das Schulgeld für das ll. Quartal 1889 wird in nachſtehenden Schulen
erhoben und zwar:
1) In der Knaben=Mittelſchule:
Donnerstag den 27. Juni, Nachmittags von 2-3 Uhr.
2) In der Mädchen=Mittelſchule:
Donnerstag den 27. Juni, Nachmittags von 3-4 Uhr.
Darmſtadt, den 22. Juni 1889.
Die Stadtkaſſe:
Kriegk.
[7362

Buhlungs=Auſurderung.

Diejenigen Dienſtherrſchaften und Arbeitgeber, welche mit der Einzahlung
von Beitägen zur ſtädtiſchen Krankenanſtalt für Dienſtboten ꝛc. (frühere
Hospitalanſtalt) für die Monate April, Mai und Juni im Rückſtande ſind,
werden hiermit aufgefordert, innerhalb 10 Tagen Zahlung zu leiſten, widrigen=
falls
mit der Beitreibung nach 8 3 des Regulativs begonnen wird.
Darmſtadt, den 18. Juni 1889.
Städtiſche Krankenanſtalt für Dienſtboten ꝛc.
Jäger, Kaſſier.
[7214

M.
GTIULNGLTREIktung.

Mittwoch den 26. Juli, Vormittags 10 Uhr,
wird in dem Wolfskehl'ſchen Garten, Carlsſtraße, die Kirſchen=Ernte
17363
gegen Baarzahlung öffentlich verſteigert.

Großherzogliches Landes=Hospital.

Als Bedarf bis Ende März 1890 ſollen auf dem Submiſſionswege zur An=
lieferung
vergeben werden:
1) Circa 60 Stück hölzerne Bettſtellen,
50
Bettbänkchen,
2)
3) 5000 Centner Steinkohlen, Ruhrer Fettſchrot I. Qualität,
4) 1600 Stückkohlen,
100
5)
Coaks.
Muſter von Ordn.=Nr. 1 und 2 ſowie die Lieſerungs=Bedingungen liegen auf
dem Geſchäftszimmer des Unterzeichneten Vormittags von 8 bis 12 Uhr offen.
Offerten wolle man verſchloſſen und verſehen mit der Aufſchrift Submiſſion zu
der am 20. Juni 1889 ausgeſchriebenen Lieferung=
bis
zum 8. Juli d. Js., Vormittags 10 Uhr,
entweder per Poſt einſenden oder in den Submiſſionskaſten einlegen. In den
Offerten ſind die Submiſſionsbedingungen ausdrücklich anzuerkennen.
Hofheim, am 20. Juni 1889.
Großherzogliche Direction des Landeshospitals.
J. A.:
Stroh, Großh. Hausverwalter.
[7364

Entsltes Maisprodukt.
Cur Kinder und

Cignet,
vorräthig.

. u. Pfund engl. 60 und 30 Pfg.

Krankce mit Milch
Lengloll. gekocht gpeziell ge-
erhöht
die Verdaulichkeit der Milch. - Veberall

[1863

[ ][  ][ ]

Nr. 121

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[7365
A
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M
E zur Hülte Ce
der früheren Preiſe ab.
Carl Alb. Sölzer,
Gehützonstrasse 5.
[7366

1731

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ſtiefel
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ſchuhe
m. Abſ. u. Rahmſ. M. 4.50,
Eleg. Damenhalbſchuhe mit Lack=
blatt
6 M., Zeugſchuhe M. 1.50,
mit Fug 2.20, Plüſch=Schuhe mit
Rahmſ. u. Abſ. 2.75. Größte Aus=
wahl
in Knopf, Schuür= u. Haken=
ſtiefeln
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[7367
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[7310
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Mache wiederholt darauf aufmerkſam, daß mit deh jetzigen Inhaber meines
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[ ][  ][ ]

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[178
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[7372
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ſtadt
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8
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[7374
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[7261

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Hasselor Ausstollungslooso
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Ziehung 19. September.
Büdinger Ausstollungsloose
1 Mark
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beziehen.

Apothoker Schüror's

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das beſte exiſtirende Cosmeticum zur ſiche=
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flecken
aller Art.
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u. a. Profeſſor Dr. Schweninge=
haben
die glänzenden Erfolge des
Ichthyol beſtätigt.
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dieſes ausgezeichneten nach wiſſen=
ſchaftlichen
Prinzipien hergeſtellter
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klaren und friſchen Teint.
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Darmſtadt bei Carl Watzingor.
[7375
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vUUA AOu=
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entſprechendem Rabatt.
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zur Hälfte mit Waſſer verdünnt werden.
Zu haben bei

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abzugeben. Blumenthalſtr. 41. (7376
Fin nur wenig gebrauchtes elegantes
C Kinderwägelchen wird billig abge=
[7377
geben Promenadeſtraße 82.

[ ][  ][ ]

Nr. 121

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Arthel;
und Banmwolle,
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Hosenträger, Strümpie & Sooken,
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Commerhandschuhe, Glacshandschuhe eto. sle.
50
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15

Wohlger Arükel für Beslaurauts elo.

mik abneßmbarem la. Reuſtlber=Deckel
(ho, ¹o und ⁶⁄₁₀ Liter).
Unſer auf das ſolideſte conſtruirtes Seidel - das
beſte mit abnehmbarem Deckel, D. R.-P. 33964 - iſt
nicht zu verwechſeln mit den Seideln mit Glasſcharniren
und wird ſich für alle beſſere Reſtaurants als unentbehrlich
erweiſen.
Württ. Hetallmaaronfabrik Coislingon,
Niederlage: Rheinstrasse S. (7378

Hochachtungsvoll
J. Nohl, Hartinsstrasse 22.

1

hurd nach erfolgtem Abſchluß

ſeiner im erſten Halbjahre in

Canau, Aſchaffenburg, Offenbach, Wiesbaden und Mainz unter allſeitiger
ſuerkennung und großer Betheiligung ertheilten Schreib-Murge zwecks aber=
maliger
Eröffnung (am Montag, 1. Juli) eines 14tägigen bezw. 12 Lehrſtunden
hmefaſſenden Chelus ſeiner eigenem nunmehr im 32. Jahre von ihm lehrenden
lin d während welcher Zeit von über 7000 Perſonen aus faſt allen Beruſs=
hkakegorien
und hohen und höchſten Miniſterial= und Hof=Kreiſen frequentirten
Kehreib-Methode in den nächſten Tagen wiederum in Barmstadt oim-
treffen
und diene dieſe ergebenſte Anzeige verehrlichen Intereſſenten - insbe=
ſimdere
auch allen Denjenigen, von welchen wiederholt und neuerdings diesbezügliche
hpiefliche Anfragen geſchehen - zur geneigten Beachtung.
Darmſtadt, 20. Juni 1889.
Gamder,
Hof=Kalligraph Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs von Heſſen,
3. 8. Eliſabethenſtraße 37 Il. Stock.

ſine Familie ſucht eine Wohnung per
20. September reſp. 1. Oktober von
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Iff. u. M. M. Nr. 100 an d. Exp. (7379

1733

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Manſarde an eine ruhige Familie.
5826) Rundethurmſtr. 14 Neu ban
iſt der unterſte Stock, großer Laden mit
Wohng., ſowie der mittl. Stock, 5 8im.
all. Zubeh. 1. Juli. Näh. Rundethurmſtr.12.
6381) Hölgesſtraße 3 eine Wohnung
im 1. Stock, 2 Zimmer, Küche ꝛc., für
eine einzelne Dame.
6545) In der Heidelbergerſtraße iſt
eine Wohnung mit 11 Zimmern, Küche,
Valkon, ſowie großer Garten, per 1. Sep=
tember
oder auch früher zu vermiethen.
Näheres Niedeſelſtraße 35.
6690) Carlsſtraße 43 iſt der zweite
Stock, beſtehend in 5 elegant ausgeſtatte=
ten
Zimmern ꝛc., bewohnt von Herrn
Oberforſtdirektor Boſe, zu vermiethen u.
Anfangs Auguſt zu beziehen. Die Woh=
nung
iſt einzuſehen jeden Tag von 10-
12 Uhr Vormittags und 3-6 Uhr Nchm.
Nüheres Carlsſtraße 41.

6691) Verl. Kiesſtr. 85 der
1. Stock mit 4 Zimmern und allen
Bequemlichkeiten bis 6. Auguſt.


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hiermit einem geehrten Publikum beſtens zu empfehlen.
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H
4
14a
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hausſtraße
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Manſardenwohnung zuſammen oder ge=
trennt
, bis Auguſt beziehbar, zu verm.
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7116) Cafinoftr. 16 eine kl. Woh=
nung
im Seitenbau zu vermiethen.
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7207) Zwei Zimmer Beletage, un=
möbl
. oder möbl. Näher. Exped. d. Bl.
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[ ][  ][ ]

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Zim er zu vermiethen.
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6489) Carlsſtr. 14 part. ein möbl.
Zimmer mit Penſion.
6554) Steinſtr. 29, 1. Stock, Mitte
Juni gut möbl. Zimmer und Kabinet.
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Mühlſtraße 28 bei Steul.
7293) Eliſebethenſtr. 59 ein möbl.
Zimmer zu verm.
7299) Mathildenpl. I. 2. Stock,
2 möblirte Zimmer ſoſort zu vermiethen.
7383) Ein möblirtes Zimmer zu
verm. Näheres Viktoriaſtr. 31, Mittelſch.
7384) Carlsſtr. 10, 1. Stock, ein
möbl. Zimmer mit ſeparat. Eing. ſofort.
7385) Heidelbergerſtraße 117 ein
gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.

pe.
C
p.

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Neluut 8o.

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digſt
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mit oder ohne Möbel, moͤglichſt im
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Erbauung einer evangeliſchen Kirche zu Darmſtad=

Die Ablieferung der Ergebniſſe der Sammelbücher kann am erſten, zweitä
und dritten Wochentag jeden Kalender=Quartals, Vormittags von 10-12 Uhr, bil
den Hülfsrechnerinnen Frau Hauptmann Beck, Dieburgerſtr. 22, Fräulein Charlot
Köhler, Neckarſtraße 12, Fräulein Johanna Wernher, Carlsſtraße 94, Fräule;
Anna Zimmermann, Promenadeſtraße 40, ſtattfinden.
Bei denſelben Damen ſind zu jeder Zeit Sammelbücher zu haben, könne
ſtets ausnahmsweiſe Zahlungen geleiſtet werden und neu hinzutretende Mitglied
für den Frauen=Verein ſich anmelden. Ebenſo ſind Sammelbücher in der L. E
Wittich'ſchen Hofbuchdruckerei, Rheinſtraße 23, zu haben. Die nächſte Ablieferungs
zeit iſt am 1., 2. und 3. Juli laufenden Jahres.
Die Inhaberinnen der Sammelbücher werden gebeten bei der bevorſtehendel
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mäßiger
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Namen ſämmtlicher Geber zu veröffentlichen.
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beginnt um 10 Uhr. Feſtredner: Herr Miſſionar Faber aus Leipzig, Herr=
Superintendent Dr. Sell, Herr Miſſionsprediger Müller aus Heilbronn. Nach
dem Gottesdienſt findet auf dem Karlshof ein einfaches Mittageſſen Ml. 1.20
ſtatt. Am Nachmittag bei günſtiger Witterung daſelbſt Anſprachen im Freien.
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möglichſt bald bei Herrn Buchhändler Waitz oder, in dem Pfarrhaus der Martins=
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[ ][  ][ ]

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Deulſches Reich. Ueber die Reiſe des Kaiſers nach der nor=
wegiſchen
Küſte bringt das Kieler Tagbl.- folgende Angaben:
Der Kaiſer wird ſich zu Ende dieſes Monats, wie es heißt am 29.,
in Kiel, und zwar auf ſeiner Dampfyacht Hohenzollern nach
Norwegen einſchiffen. Die Pacht wird vom Kapitän zur See von
Arnim geführt werden. Ueber den Punkt, wo der Kaiſer bei den
Lofoten ſeinen Aufenthalt nehmen wird, iſt noch nichts näheres
beſtimmt, da der Kaiſer ſich alle Einzelheiten vorbehalten hat.
Wahrſcheinlich wird der Kaiſer ſeine Wohnung an Bord der
Hohenzollern' behalten, deren prachtvolle Räume jetzt ja auch
elektriſch beleuchtet werden können. Andernfalls dürfte an irgend
einem paſſenden Punkt an der Küſte ein Blockhaus für den Kaiſer
aufgeſchlagen werden, wie ſeiner Zeit ſolches für den Prinzen
Friedrich Karl an der Küſte von Rügen zuſammengezimmert wor=
den
iſt. Der Kaiſer will in Norwegen nur dem Fiſchfang und der
Jagd obliegen, Berge beſteigen und ſich ſonſt gänzlich für einige
Wochen der Ruhe hingeben. Ein norwegiſches und ein ſchwediſches
Kriegsſchiff begeben ſich bereits in den nächſten Tagen in den
Weſtfiord, um alles für die Ankunft des Monarchen vorzubereiten.
Die Hohenzollern' wird auch von einem anderen Kriegsſchiff auf
der Reiſe begleitet ſein. Wahrſcheinlich wird die Lofoten=Inſel
Weſtvaagen vom Kaiſer zu ſeinem Aufenthalt gewählt werden.
Der frühere ſpaniſche Geſandte am Berliner Hofe, Graf
Benomar, hat der Poſt' eine Berichtigung zugehen laſſen, worin
er die Nachricht, daß der ſpaniſche Staatsrat beſchloſſen habe, ihn
wegen Vertrauensbruch vor Gericht zu ſtellen, für falſch erklärt.
Der Staatsrat habe niemals mit irgend einem Vertrauensbruch
von ſeiner Seite zu ſchaffen gehabt und habe niemals einen der=
artigen
Beſchluß gefaßt.
Schweiz. Der Artikel 2 des Niederlaſſungsvertrags zwiſchen
Deutſchland und der Schweiz, über deſſen Auslegung Streit be=
ſteht
, lautet: Um in der Schweiz Wohnſitz zu nehmen, oder ſich
dort niederzulaſſen, müſſen die Deutſchen mit einem Heimatſchein
und einem von der zuſtändigen Heimatsbehörde ausgeſtellten Zeug=
nis
verſehen ſem, durch welches beſcheinigt wird, daß der Inhaber
im Vollgenuß der bürgerlichen Ehrenrechte ſich befindet und einen
unbeſcholtenen Leumund genießt. Der Streit betreffs dieſes Para=
graphen
dreht ſich um die Frage, ob darin nur beſtimmt ſein ſoll,
welche Ausweiſe der Deutſche beſitzen muß, um einen Anſpruch
auf Wohnſitz bezw. Niederlaſſung in der Schweiz zu haben-
oder
ob ſeitens der deutſchen Regierung verlangt werden kann,
daß dazu nur diejenigen Perſonen zugelaſſen werden, welche im
Beſitz der bezeichneten Papiere ſind, mit anderen Worten: ob die
Schweiz nur das Recht oder auch die Pflicht habe, dieſe Papiere
zu fordern.
Heſlerreich=Angarn. Der Kaiſer äußerte bei dem Empfang der
Delegationen am 23.: Mit aufrichtiger Befriedigung nehme ich die
Verſicherungen treuer Ergebenheit entgegen, welche Sie ſoeben an
mich gerichtet haben, und gedenke gerührten Herzens der zahlloſen
Kundgebungen unerſchütterlicher Treue und Anhänglichkeit an mich,
die Kaiſerin und mein Haus, die, von allen Völkern der Monarchte
ausgehend, uns Troſt und Stärkung in unſerem tiefen Schmerze
gewährten. Weder in unſeren Beziehungen zu fremden Mächten
noch in der allgemeinen Richtung unſerer auswärtigen Politik iſt
eine Veränderung eingetreten, in voller Einigkeit mit unſeren Ver=
bündeten
ſteht meine Regierung für eine friedliche Entwickelung
der fortdauernd unſicheren europäiſchen Lage ein. Sie hält feſt an
der Hoffnung, daß uns auch ferner die Segnungen des Friedens
werden erhalten bleiben können, trotz der allerorts fortgeſetzten
Steigerung der Kriegsmacht, welche auch uns zwingt, in der Ver=
vollkommnung
unſerer Wehrfähigkeit nicht innezuhalten. Der be=
dauerliche
Entſchluß des Königs Milan von Serbien, dem Throne
zu entſagen, hat während der Minorennität des Königs Alexander

die Macht in die Hände einer Regentſchaft gelegt, von welcher mi
in förmlichſter Weiſe die Verſicherung gegeben wurde, die bisherign
freundſchaftlichen Beziehungen zu Oeſterreich=Ungarn fortſetzen un
pflegen zu wollen. Von wohlwollenden Gefühlen für das benah
barte Königreich erfüllt, wünſche ich dieſes auch meinerſeits uh
hoffe, daß die Klugheit und der Patriotismus der Serben Oah
Land vor ernſten Gefahren bewahren werden. In Bulgarin
herrſcht Ordnung und Ruhe und es iſt erfreulich, die ſtetigen Föſt
ſchritte zu konſtatieren, welche dieſes Land trotz ſeiner ſchwierig
Lage macht. In der vollen Würdigung der finanziellen Verhältniſ
der Monarchie war meine Regierung beſtrebt, das geſamte E,
fordernis für das ſtehende Heer und die Kriegsmarine auf diſ
Notwendigſte zu beſchränken. Infolge der außergewöhnlichen 2
forderungen iſt zunächſt die gebotene Fortſetzung jener militäriſch=
Vorſichtsmaßregeln nicht zu vermeiden, für welche im verfloſſen.
Jahre außerordentliche Predite bewilligt wurden, ferner ſolche u
aufſchiebbare Maßnahmen, die zur Kräftigung und Erhöhung 2.
Krieastüchtigkeit des Heeres unerläßlich ſind. Indem ich die Jhnn
zugehenden Vorlagen Ihrer ſtets bewährten und patriotiſchen Eil
ſicht empfehle, rechne ich darauf, daß Sie meine Regierung dur
Ihre vertrauensvolle Mithülfe unterſtützen werden und heiße E
herzlich willkommen.
Von der öſterreichiſchen Delegation wurde am 22. Fürſt Alfr.
Windiſchgrätz mit 55 von 56 Stimmen zum Präſidenten gewähll
In ſeiner Anſprache an das Haus gab er der Hoffnung Ausdru
daß die verſchiedenen Beſorgniſſe ſich zerſtreuen möchten, welch
naturgemäß angeſichts einer Schwankungen unterworfenen pol
tiſchen Lage von Zeit zu Zeit auftauchten, und daß es der Weishaͤ
des Kaiſers gelänge, Hand in Hand mit ſeinen treuen Verbündeth
den Frieden Europas zu erhalten.
Das Wiener=Fremdenblatt' betont bei Beſprechung des gemei
ſamen Budgets, es ſei keine ſolche Aenderung der Weiltlage eml
getreten, welche Oeſterreich=Ungarn der Notwendigkeit überhebſ
könnte, ſeine Heeresmacht auf eine immer breitere und ſtärker
Baſis zu ſtellen. So lange die internationalen Verträge, fuͤ
Oeſterreich=Ungarn der Berliner Vertrag und für Deutſchland d.
Frankfurter Friedensvertrag, noch ſo vielfache heftige Gegnerſchal
wider ſich haben, ſei an einen idhlliſchen Weltfrieden nicht
denken. Oeſterreichs Deviſe müſſe ſein: Stark für uns und unſer
Bundesgenoſſen.
Die WienerVol. Korreſp.' glaubt, die beſchleunigte Rückke
des beurlaubten italieniſchen Geſandten in Bern ſtehe im Zuſamme.
hang mit den Mißhelligkeiten zwiſchen Deutſchland und der Schwei
Im Tyroler Großgrundbeſitz wurde eine Vereinbarung zwiſchn
den Welſchthrolern und den Deutſchliberalen abgeſchloſſen und jederh
ſeits fünf Kandidaten aufgeſtellt.

Franſtreich. In der Abgeordnetenkammer verlangte am 22. del
Abg. Leheriſſe die Regierung wegen einer Verletzung des Geſetzeh
begangen durch ein Mitglied des Staatsgerichtshofes (Unterſchlal
ung von Aktenſtücken) zu interpellieren. Die Linke beantragt, d=
Interpellation um einen Monat zurückzuſetzen. Der Antrag win
mit 247 gegen 236 Stimmen abgelehnt und ſodann mit 289 gege,
226 Stimmen genehmigt, daß die Interpellation bis nach= Beendiz
ung der Budgetberatung verſchoben werde.
Beide Kammern haben jetzt endgültig das neue Nationalitäts
geſetz genehmigt, das die ſozialen Verhältniſſe der Fremden
Frankreich vollſtändig umgeſtaltet. Die zwei Hauptbeſtimmunge
ſind: 1) Jedes in Frankreich geborene Kind eines Ausländers, de=
ſelbſt
dort geboren wurde wird Franzoſe. 2) Jedes in Frankreis
geborene Kind eines Ausländers wird Franzoſe, wenn es im Augen
blicke ſeiner Volljährigkeit dort anſaſſig iſt und zu dieſer Zeit dieſ
Eigenſchaft nicht ablehnt. Bisher wurden die Fremden in beidn
Fällen nur dann Franzoſen, wenn ſie freiwillig dem Militärdien
genügten und zugleich die Naturaliſation nachſuchten. Jetzt ſin
die erſteren von Rechtswegen Franzoſen und die zweiten werden e,

[ ][  ][ ]

Nr. 121

il.

Müll=

nfalls. wenn ſie bei ihrer Velljährigkeit nicht ausdrücklich gegen
Naturaliſierung Einſpruch erheben.
Die konſervativen Blätter veröffentlichen einen Aufruf der De=
tierten
der Rechten, worin ſie ihre Beſchwerden gegen die repu=
leniſche
Mehrheit aufzählen und den Wählern anraten, ſich im
uten Frankreichs und der Freiheit gegen die parlamentariſche Feu=
Uität zu einigen.
Engkand. Die miniſterielle Londoner St. James Gazette:
hlärt,- daß alle die Kronprinzeſſin Stephanie von Oeſterreich be=
tſſenden
Gerüchte und die daran geknüpften Hoffnungen auf einen
ſchgeborenen) Thronerben unbegründet ſeien. Es ſei hierüber
4t eine amtlich beglaubigte Meldung dem Kaiſer Franz Joſef
Maangen.
Die Morning Poſt' wirft einen geſchichtlichen Rückblick auf
b Entſtehung der Neutralität der Schweiz und erinnert die
cheveizer daran, daß dieſes Vorrecht ihres Landes keineswegs
glich ein geheiligtes und unverletzliches Recht der Alpenbewohner
ondern daß dieſe es den Zugeſtändniſſen und Vereinbarungen
6. Wiener Kongreſſes von 1815 verdankten. Damit ſeien aber
cht nur Rechte, ſondern auch Pflichten verbunden. Als die Groß=
luͤchte
eine freie, neutrale und unabhängige Schweiz in ihrer Mitte
uen, hätten ſie ſicherlich nicht die Abſicht gehabt, einen ſicheren
ſcheupfwinkel für Verſchwörungen gegen ihre eigene Exiſtenz zu
käten. In dieſer Ueberlegung liege der wirkliche Inhalt des
ͤlles. Die moderne Art, welche die ruſſiſchen Nihiliſten, die
lul'ſchen Sozialiſten und die iriſch=amerikaniſchen Fenier für ihr
litiſches Auftreten angenommen, falle nicht unter den Schutz des
krechts. Mit Nachdruck und unter allſeitigem Beifall habe ſelbſt
E; Republit der Vereinigten Staaten von Nordamerika dieſes
ügeben der Verſchwörer gebrandmarkt. Es erfülle mit Befrie=
hung
. daß die eidgenöſſiſche Regierung bereit ſei, die Fremden=
fligei
zu verbeſſern. Sicherlich werde keinerlei Einſchuchterung
gewendet werden. Daher ſei es aber auch am Platze, ſich nicht
meden laſſen, daß man beleidigt worden ſei, während eine ſolche
ſbſicht nicht beſtanden habe.
Itaſten. Der König, die Königin und der Kronprinz ſind nach
honza abgereiſt.
Die Deputiertenkammer genehmigte in geheimer Sitzung das
hdget des Miniſteriums des Auswärtigen mit 153 gegen 32 Stimmen.
Hpanien. In der Kammer interpellierte am 22. General Pando.
chtk Regierung betreffs des angeblichen Vorſchlages der Vereinigten
ſtaaten, Cuba anzukaufen. Der Miniſter der Kolonien erwiderte,
der ganzen Welt ſei nicht Geld genug, die Ehre Spaniens zu
uſen.
Auf den Philippinen richtet die Cholera bedeutende Verheer=
ſkkugen
an und iſt, den neueſten Meldungen zufolge, noch in Zunahme
hriffen. Spaniſche Blätter verlangen nunmehr die Verhängung
enger Quarantainemaßregeln über die von und nach jener Inſel=
ſmppe
verkebrenden inländiſchen wie fremden Dampfer, welche
glmäßige Fahrten zwiſchen Europa und Manila durch den Suez=
hnal
machen.
Rußtand. Ein Ukas des Kaiſers ſtellt den Artikel 142 des
eichsgrundgeſetzkoder (Ausgabe vom Jahre 1857) wieder her und
ſimmt, daß die Ehe eines Prinzen des Kaiſerhauſes, welcher ein
lecht auf die Thronfolge haben kann, mit einer Prinzeſſin anderen
laubens nicht anders vollzogen wird, als nachdem letztere die
thodore Konfeſſion angenommen hat.
Der König von Griechenland und der Herzog von Sparta ſind
m 22. vormittags nach Veterhof abgereiſt. Der Kaiſer, die Kaiſerin,
e -Großfürſten und Großfürſtinnen gaben den Herrſchaften bis
im Bahnhofe das Geleite. Die Reiſe führt über Berlin, Ham=
ug
. London nach Paris und von dort nach Kopenhagen, wo die
ſGnigin von Griechenland eintrifft.
Der Großfürſt=Thronfolger iſt am 22. vormittags ebenfalls nach
tuttaart abgereiſt zur Feier des Regierungs=Jubiläums.
Rumänien. Viel Beachtung findet ein Artikel der halbamt=
ſchen
-Independance roumaine!, welcher die Haltung der ſerbiſchen
egenten gegenüber Oeſterreich und die Beſtrebungen zur Herſtel=
tn
9 eines großſerbiſchen Staates mißbilligt.
Herbien. Der Miniſterrat hat beſchloſſen, daß König Alexan=
krs
beabſichtigte Reiſe nach Paris aus Staatsgründen gänzlich
ugegeben werden müſſe. Er ſollte dort bekanntlich mit ſeinem
hater zuſammen verweilen.
Die Unterſuchung in Sachen der aufrühreriſchen Proklamation
rgab auch die Beteiligung des ruſſiſchen Journaliſten Sarapow
1 der Redigierung derſelben. Der Miniſter des Innern verfügt,
eſſen Ausweiſung, die fofort vollzogen wurde. Der mitverwickelte
Rtarbeiter des Blattes Videlo' heißt Lazarevitſch und gab zu,
Mitarbeiter des Blattes zu ſein. Die am 23. erſchienene letzte
Aummer des Videlol, des Organs der Fortſchrittspartei, enthält
ine-Erklärung des Centralkomités, nach welcher die Fortſchritts=
atei
ſich vom politiſchen Schauplatze zurückzieht und das Er=
heinen
ihres Parteiorgans einſtellt.

1737

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 25. Juni.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Wirklichen Geheimerat v. Biegeleben, den Major z. D. Otto,
den Hauptmann Pfannmüller vom Inf.=Regt. Nr. 99. den Haupt=
mann
la suite Zernin, den Sekondelieutenant v. Lilien vom Großh.
Feld=Art.=Regt. Nr. 25. kommandiert zur Kaiſerlich Deutſchen Ge=
ſandtſchaft
in Brüſſel, den Sekondelieutenant der Reſerve v. Lang=
Vuchhof vom 2. Großh. Drag.=Regt. Nr. 24, kommandiert zur
Dienſtleiſtung beim 1. Großh. Inf. Regt. Nr. 115, den Amtsrichter
Keiber von Seligenſtadt, den Amtsrichter Schmeckenbecher von
Lauterbach; zum Vortraa den Staatsminiſter Finger, den Miniſterial=
praͤſidenten
Weber, den Miniſterialrat Rothe, den Major v. Verbandt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Sonntag
in Mainz den Oberſt von Wurmb, Kommandeur des 3. Großh.
Inf.=Reats. Nr. 117, den Sekonde=Lieutenant Fölſche von demſelben
Regiment, den Major von Trotha vom 4. Groph. Inf.=Regt. Nr. 118.
den Major und Bataillons=Kommandeur Stieler vom Inf.=Regt.
von Grolman (I. Voſen'ſches) Nr. 18, den Premier=Lieutenant Meyer
vom 2. Naſſauiſchen Inf.=Regt. Nr. 88, den Premier=Lieutenant
Fürſt vom 1. Naſſauiſchen Inf.=Regt. Nr. 87, den Kapellmeiſter und
Direktor der Mainzer Liedertafel Lux.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog werden künftigen Mittwoch
keine Audienzen erteilen, noch Vorträge entgegen nehmen.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog reiſte geſtern abend zu
den Jubiläumsfeſtlichkeiten nach Stuttgart. Am Sonntag paſſierte
der Herzog von Teck, aus England kommend, geſtern vormittag
der Großfürſt=Thronfolger von Rußland und der
Kronprinz von Griechenland unſere Stadt, gleichfalls auf
der Fahrt nach Stuttgart.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog und Ihre Großh. Hoheit
die Prinzeſſin Alix nebſt Gefolge unternahmen Freitag Nachmittag
4¼ Uhr in Begleitung des Herrn Melchers von der Firma Diſch
auf dem DampfbootMignon' eine Rheinfahrt bis Oeſtrich. Aller=
höchſtdieſelben
beſichtigten bei dieſer Gelegenheit das größte Schlepp=
ſchiff
der Firma Diſch, das den Namen Ludwig IV. trägt, in
Schichau bei Stettin gebaut iſt und eben jetzt ſeine erſte Fahrt aus=
führt
. Die Herrſchaften begaben ſich an Bord des genannten
Schleppers, wo ſich auch der junge Herr Diſch befand, beſahen
alle Einrichtungen und kehrten dann auf dem Dampfboot=Mignon'
nach Mainz zurück.
Samstag Vormittag trafen die Großh. Herrſchaften mit Gefolge
hier ein und kehrten um 12 Uhr 44 Min. nach Mainz zurück.
Dem Vernehmen nach wird Se. Majeſtät der Kaiſer auf
ſeiner Reife nach Stuttgart unſere Stadt nicht berühren, ſondern
über Hanau und Eberbach direkt nach Stuttgart fahren.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 16, enthält: 1) Be=
kanntmachung
, die Ausführung der Polizei=Ordnung für die Schiff=
fahrt
und Flößerei auf dem Rhein, hier insbeſondere die Unter=
ſuchung
der Floße betr. 2) Ueberſicht der von Großh. Miniſterium
des Innern und der Juſtiz für das Jahr 188900 genehmigten Um=
lagen
zur Beſtreitung der Kommunalbedürfniſſe in den Gemeinden
des Kreiſes Schotten. 3) Ueberſicht der von Großh. Miniſterium
des Innern und der Juſtiz für das Jahr 188990 genehmigten Um=
lagen
zur Beſtreitung der Kommunalbedürfniſſe in den Gemeinden
des Kreiſes Heppenheim. 4) Bekanntmachung, die Erhebung einer
Umlage zur Beſtreitung der Kommunalbedürfniſſe in der Haupt=
und Reſidenzſtadt Darmſtadt betr.
Militärdienſtnachrichten. Dettweiler L., Sekondelieutenant
von der Reſerve des 2. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 116. MoIly,
Sekondelieutenant von der Infanterie 2. Aufgebots des Landwehr=
bezirks
Gießen, zu Premierlieutenants befördert. Balſer, Oberſt=
lieutenant
z. D., zuletzt Kommandeur des Landwehrbezirks Mainz.
die Erlaubnis zum Tragen der Uniform des 1. Großh. Heſſ. Inf.=
Regts. Nr. 115 erteilt. Ewald, Sekondelieutenant von der Inf.
2. Aufgebots des Landwehrbezirks Main=, der Abſchied bewilligt.
Militäriſches. Nach einer Verfügung des Kaiſers treten zu
dem Dienſtanzuge der Fußartillerie=Offiziere weißleinene
Beinkleider hinzu. Für das Anlegen derſelben ſind die für die
Offiziere der übrigen Fußtruppen beſtehenden Beſtimmungen maß=
gebend
. Diejenigen Portepee=Fähnriche, welchen die Er=
laubnis
zum Tragen des Offizier=Seitengewehrs erteilt worden iſt,
dürfen zum kleinen Dienſt und außer Dienſt den Ueberrock nach
dem für Offiziere vorgeſchriebenen Muſter, jedoch mit Schulter=
klappen
und Tuchkragen des Truppenteils anlegen. - Auch bei der
Fußartillerie, ſowie bei den Pionier=Bataillonen und dem Eiſenbahn=
Regiment dürfen Preisſchießen der Offiziere und der Unteroffiziere
unter Gewährung von Ehrenpreiſen für hervorragende Schieß=
leiſtungen
nach Maßgabe der Allerhöchſten Ordre vom 17. Mai
1888 abgehalten werden.
Schwurgericht. Am Samstag verhandelte man bis Abends
10 Uhr gegen den vormaligen Poſtboten Wilhelm Schüfer
von König i. O. wegen Verbrechens im Amt. Der An=
geklagte
war ſeit dem Jahre 1884 als Poſtbote in König angeſtellt
und bezog einen Gehalt von im Maximum 42 M. monatlich, wo=
250

[ ][  ][ ]

1738
von er ſich namentlich in der erſten Zeit noch Abzüge für Kleider1 Gedeck ohne Wein. Diejenigen Feſtteilnehmer, welche ſich an
u. ſ. w. machen laſſen mußte. Während er 1884 noch ein kleines gemeinſamen Mittageſſen beteiligen wollen, werden dringend gebll
Vermögen hatte, war dies im vorigen Jahre nicht nur aufgezehrt, dies Herrn Wirt Pfeiffer zur Marbach entweder direkk oder A.
ſondern er hatte auch mehrere hundert Mark Schulden gemacht, Vermittlung der Sektionsvorſtände bis längſtens Donnerstag l
die ihn außerordentlich drückten. Vom Oktober v. J. beginnend 27. d. M. ſchriftlich anzuzeigen. Die Anmeldungen ſind binAh
bis zum März d. J. half er ſich nun dadurch durch, daß er nach da der Ausflug auch bei weniger günſtiger Witterung ſtattfrch
und nach Poſtanweiſungsbeträge bis zur Geſamt=Höhe von 1430 M. Diejenigen, welche dieſe Anmeldefriſt verſäumen, können auf A4
unterſchlug und die Quittungen der Adreſſaten fälſchte. Einen nahme an dem gemeinſamen Mittageſſen nicht rechnen. Nach
Teil der entwendeten Beträge hat er ſpäter burch neuerdings unter= Eſſen Spiel und Tanz bis zum Abgang der Züge. Mit gewohl
ſchlagene Gelder zu decken gewüßt indem er den Adreſſaten einfach Entgegenkommen haben ſowohl die Spezial=Direktion der Heſſiltz
mitteilte, die Poſtanweiſung habe er vergeſſen, er lege ſie ſpäter Ludwigsbahn wie die Betriebsverwaltung der Reinheim=Reicel
vor. Im März nun voriges Jahres wollte er mit einem Teil heimer Bahn Fahrpreisermäßigung gahin gewährt, daß die Ah
ſeines Raubes naͤch Amerikä flüchten, was zu ſeiner Verfolgung ihre Mitgliedskarte ſich legitimierenden Klubmitglieder und u
und ſchließlichen Verhaftung in Glasgöw führte. Man fand eine Angehörigen für Hin= und Rückfahrt nur einfache Billets, wlk
größere Anzahl ebenfalls unterſchlagener Briefe bei ihm vor, durch deshalb bei der Hinfahrt nicht abgegeben werden dürfen, zu
deren Abgabe an die Adreſſaten er Entdeckung befürchtet hatte. haben. Die für die Bahnverbindung Reinheim=Reichelsheim
Den Geſchworenen wurden zahlreiche Fragen vorgelegt und fanden 1 löſten einfachen Billets müſſen für die Rückfahrt mit dem Sten
ihn dieſelben unter Beizhung ſeiner Beamtenqualität der Unter= des Odenwald=Klubs verſehen verden.
ſchlagung und Urkundenfälſchung in ca. 22 Fällen unter Annahme
mildernder Umſtände für ſchuldig, worauf Staatsanwalt Dr. Beſt l Expedition dieſes Blattes zur Einſicht auf.
eine Gefängnisſtrafe von fünf Jahren und fünfjährigen Ehrverluſt
in Antrag brachte. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Schmehl, bat1 Karl Backofen hierſelbſt, iſt von Sr. Königl. Hoheit dem Großhe,
um geringere Strafe, namentlich auch um geringere Dauer des zu allerhöchſitdeſſen Hofphotographen ernannt worden.
Verluſtes der bürgerlichen Ehrenrechte. Das Urteil lautete auf
4 Jahre 3 Monate Gefängnis, Zjährigen Ehrverluſt und Tragung 28. Juni, der 12. und 28. Juli. Es ſind dies kritiſche Tage zul
der Koſten. Außerdem verfügte das Gericht die Rückgabe der bei Ordnung. Der I1. Auguſt, 19. September und 24. Oktober
Schäfer vorgefundenen Briefſchaften ꝛc. an das Voſtamt zu König. dagegen kritiſche Tage erſter Ordnung.
Geſtern ſollte der ſchon mehrfach wegen Brandſtiftung
vorbeſtrafte Franz Krikſer von Darmſtadt abermals wegen Liederzweigr zur Feier ſeines 25jährigen Beſtehens geſtel
dieſes Vergehens abgeurteilt werden. Die Verhandlungen wurden ſich zu einem Feſt für die ganze Gemeinde. An ſämtlichen
indeß mit Rückſicht darauf, daß die geſetzliche Friſt von acht Tagen gängen des Dorfes waren Ehrenpforten gebaut und von vi
zwiſchen Verhandlungstermin und Huſtellung nicht eingehalten Häuſern wehten Fahnen. Um etwa 3 Uhr nachmittags ſtellten
worden war, auf Antrag des Verteidigers Rechtsanwalt Dr. Robert ſämtliche hieſige Vereine, ſowie die Geſangvereine von Wixhau
Schmidt vertagt.
auf der Ausſtellung der Deutſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft zu von zwei Muſikchors durch die Hauptſtraßen des Dorfes auf
Magdeburg nachſtehende Auszeichnungen erhalten: für das Vogels= Feſtplatz, den Garten des Gaſthauſes zum Schwanen;, wo
berger Vieh aus den Zuchthöfen des landw. Vereins für die Pro= bald ein munteres Treiben entfaltete und die Nachmittagsſtu,
vinz Oberheſſen 4 erſte Preiſe und einen 2. Preis; für die Tiere unter Geſangs= und Konzertvorträgen raſch verſtrichen. Herr
kurrenz drei 2. Preiſe, einen 8. Preis ünd 8 ehrenvolle Anerken= welche mit einem Hoch auf Kaiſer und Großherzog ſchloß.
nungen. Als Vertreter unſerer oberen landwirtſchaftlichen Behörde Abend fand noch Tanzvergnügen auf dem Feſtplatz ſtatt.
ſind die Herren Regierungsrat Nover und Oekonomierat Müller l fehlte es nicht für die Jugend an einer Reitſchule, Schießbude
bei Eröffnung der Ausſtellung in Magdeburg zugegen geweſen.
auf das geſamte Kommunalſteuerkapital der Einwohner und Aus= und Waldürn. - Die Heuernte, nach Qualität und Quant
märker erhoben werden, wofür ſich der Beitrag auf eine Mark l vorzüglich, iſt beinahe beendigt und ſehen wir der Kornernh
Kommunalſteuerkapital aͤuf 22904 Pf. berechnet. In 1888189 belief den naͤchſten Tagen entgegen, für welche ebenfalls die günſtigſten
ſich die Umlage auf 805000 M. und der Ausſchlagscosfficientl ſichten vorhanden ſind; nür Obſt wird es dagegen faſt gar keins a=
betrug
22832 Pf.; es iſt alſo eine kleine Erhöhung eingetreten.
recht unpraktiſch ſind die jetzt im Handel vielfach vorkommen= zum Beſuch Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs ein; das
den Briefumſchläge aus ſteifem, ſtark gepreßtem und geglättetem Paar wird etwa 10 Tage hier wilen. Am 30. findet eine Fu
Papier. Dieſelben werden an den Rändern leicht brüchig und ſerenade der geſamten Garniſon ſtatt.
ſpringen deshalb während der Poſtbeförderung
häufig auf. Unliebſame Weiterungen und ſelbſt Verluſte ſind hard von Sachſen=Weimar, welcher vorgeſtern bei ei
die Folge davon. Wir möchten dringend von dem Gebrauch ſolcher Spazierritt in der Schillerſtraße mit dem Pferde geſtürzt iſt!
Briefumſchläge abraten, indem wir auf dieſerhalb ſchon wiederholt dabei unter das letztere zu liegen kam, hat den befürchteten Schen
ergangene warnende Bekanntmachungen der Voſtbehörde hinweiſen. bruch glücklicherweiſe nicht erlitten. Die allerdings heftige Kontu
iſt am Freitag nachmittäg 7½ Uhr beim Baden im Wog ertrunken. geſtellt ſein dürfte.- Das Schwurgericht ſchloß heute bei der
Derſelbe wollte von der ſog. Ruhe im Woog nach dem ſüdlichen handlung einer Anklage wegen Münzverbrechen auf Antrag.
Ufer ſchwimmen und haben dem Anſchein nach denſelben während (Staatsanwaltſchaft die Oeffentlichkeit aus. da es feſtſu
des Schwimmens die Kräfte verlaſſen. Die von dem Herrn Dr. daß der Mann ſeine Kenntniſſe über die Falſchmünzerei aus
Hüffel, welcher gerade am Woog anweſend war, ſofort angeſtellten letzten Schwurgerichtsverhandlung gegen einen Falſchmünzer E
Wiederbelebungsverſuche waren erfolglos.
Am Samstag Abend½7 Uhr wäre ein Ijähriger Junge
N0
beim Baden im Woog in dem Militärbade beinahe ertruuken. Der= lich durch Herrn Kapellmeiſter Steinbach Geſangsunterricht.
ſelbe wurde in bewußtloſem Zuſtande an das Ufer gebracht und
Wiederbelebungsverſuche ſofort angeſtellt, welche auch von Erfolg Regatta des Mainzer Ruder=Vereins nahm, von dem herrlich
waren. Der Junge wird das Hoſpital, wohin er ſofort verbracht Wetter begünſtigt, den beſten Verlauf. Seitens des Publihl=
wurde
, in einigen. Tagen verlaſſen können.
Michelſtadt beſchloſſene Ausflug des Geſamtvereins des Odenwald= ſahen Se. Königl. Hoheit der Großherzog. J. G. H. die P.
Klubs mit Familien an den Lindelbrunnen bei Hüttenthal und an zeſſin Alix. S. Gr. H. Prinz Heinrich nebſt Gefolge
die Marbach findet Sonntag den 30. d. M. ſtatt. Eine ſpezielle Regatta mit an. Auf der Mitte des Rheines, der Tribüne 9e
Beſtimmung bezüglich des Zuſammentreffens der Feſtteilnehmer über, hitte ſich eine lange Reihe großer und kleiner feſtlich
am Vormittag läßt ſich nicht treffen. Für die Feſtteilnehmer aus ſchmückter Fahrzeuge vor Anker gelegt, welche mit ihren zahlreil
der Richtung von Darmſtadt, welche den Zug ab Darmſtadt 6 Uhr 1 Zuſchauern dem Strome ein äußerſt belebtes, anziehendes P
25 Min. benutzen, iſt vorgeſehen, daß dieſelben in Erbach den Bug verliehen. Den von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog geſtifel
verlaſſen und von dort über Elsbach oder Günterfürſt nach Hütten= Ehrenpreis, beſtehend in einem getriebenen ſilbernen Pokale, erich
thal an den Lindelbrunnen gehen. Im übrigen wird nur bekannt
gegeben, daß von vormittags 10¼ Uhr ab Frühſtück an dem
Lindelbrunnen beſtellt iſt.- Um 1 Uhr wird der Spaziergang nach bräuche der katholiſchen Religion eifernden Schri
dem Gaſthaus an der Marbach angetreten. Daſelbſt um 2 Uhr l chens jüngſter Tage vielgenannte proteſtantiſche Pfarrer Ly=
gemeinſames
Mittageſſen zum Preiſe von 1 M. 70 Pf. für das l von hier, wird nür noch ganz kurze Zeit hier wirken. Das Schr.,

Nr. 121
Die amtliche Gewinnliſte der Weimarer=Lotterie liegt in
Herr G. Brandſeph, Inhaber des photographiſchen Atell
Die nächſten kritiſchen Tage nach Dr. Falbs Theorie ſind
*f Arheilgen, 24. Juni. Das Feſt des hieſigen Geſangven
Walldorf, Vekeine von Egelsbach und Langen an der Frankf
Die Hersbuchgeſellſchaft für das Großherzogtum Heſſen hat l Straße äuf und bewegten ſich in ſtattlichem Zug unter Beglei=
des
Simmenthaler Typus trotz der ſehr großen und ſchweren Kon= Appel hielt eine der Bedeutung des Tages entſprechende Anſpr
Verkaufsläden.- Wie alljährlich, durchzog auch geſtern wieder=
Von der Stadt wird für 188996 eine ümlage von 831000 M. ſtattliche Schar katholiſcher Wallfahrer unſern Ort nach Dieh=
Mainz, 24. Juni. Se. Königl. Hoheit Prinz Hein=
Der vornehmen äußeren Erſcheinung halber geſucht, aber von Preußen trifft mit Gemahlin in den nächſten Tagen!
Mainz, 23. Juni. Der Huſaren=Premierlieutenant Prinz B,
2 Der erſt l6jährige Sohn des Herrn Hofmuſikers Emil Reitz geht raſch zurück, ſodaß der Kranke in einigen Tagen wieder
aus den Zeitungsberichten geſchöpft hätte.
Mainz, 24. Juni. J. G. H. Prinzeſſin Alix erhält eben 1
J. Mainz, 23. Juni. Die heutige vierte internationale Rudſ.
war die Beteiligung eine ſo zahlreiche, wie bei keinem frütel
Odenwald=Klub. Der auf der Generalverſammlung in l Wettfahren. Auf einer mit einem Helte verſehenen Vortriſt
die Frankfurter Ruder=Geſellſchaft =Germania'.
Mainz, 23. Juni. Der wegen eines gegen verſchiedene

[ ][  ][ ]

hernk

ſer 4
eheo.

Nr. 121
hen hat ein ſo peinliches Aufſehen gemacht, daß man an Segenswüuſche für Land und Volk enthaltend, iſt im Staats=
Paßgebender Stelle das fernere Wirken des Pfärrers Lyncker in
Mainz als unthunlich erachtet und deſſen Verſetzung, wie von unter=
ſichteter
Seite mitgeteilt wird, bereits beſchloſiene Sache ſei.
J. Mainz. 23. Juni. In den Hütten der militäriſchen Schieß=
ände
bei Gönſenheim brach geſtern nachmittag Feueraus, Fürſt Hohenlohe zum Präſidenten gewählt.
as infolge raſcher Hülfe im Keime erſtickt und noch bevor es die
ie Gefahr für den angrenzenden Wald wurden die Mannſchaften
ſer Schießſtände raſch allarmiert.
Mainz, 23. Juni. Zu dem am 6. und 8. Juli d. J. hier ſtatt=
kndenden
11. mittelrheiniſchen Muſikfeſt ſind aus den
nd Mainz 800 Sängerinnen und Sänger angemeldet. Die Solo=
k
immen werden durch Frl. Eliſabeth Leiſinger Gerlin), Frau Roſa
Hapier=Vaumgartner (Wien), Herrn Lorenz Rieſe (Dresden) und
Herrn Franz Krolop (Berlin) vertreten. Das Orcheſter iſt aus Luiſe Sophie von Schleswig=Holſtein, der Braut des Prinzen
[50 Muſikern erſter Güte gebildet. Se. Königl. Hoheit der Groß=
berzog
hat für ſich und ſeine Familie eine Loge beſtellt. Im Saale
Per Stadthalle werden, neben dem mächtigen Podium für Sänger
ſund Muſiker, ferner Stehplätze und 1326 numerierte Sitzplätze, äuf
den Galerien 638 numerierte Logenplätze hergerichtet.
Den Ver=
ſauf
von Konzertkarten für Darmſtadt hat Herr Muſikalien=
händler
Thies übernommen. Die Heſſiſche Ludwigs=Eiſenbahn ge=
währt
den Beſuchern der Konzerte die Vergünſtigung, daß die ein=
jachen
Fahrbillets am Tage der Löſung zur freien Rückfahrt be=
rechtigen
, ſofern dieſe Fahrbillets beim Eintritt in die Konzerthalle
ſbgeſtempelt werden.
8t. Franlfurt, 23. Juni. Das Raff=Konſervatorium
hab am 21. ds. ſeinen zweiten dramatiſchen Prüfungsabend und
Frachte Bruchſtücke aus verſchiedenen Opern (Jüdin, Traviata.
Holländer, Troubadour, Luſtigen Weiber) zur Aufführung. Auch
dieſen Abend hat die Anſtalt mit dem Gebotenen einen glänzenden
Erfolg aufzuweiſen. Die Palme des Abends errang Fräulein
Johanna Dietz von hier. Die Dame ſang das Duett aus der
Jüdin ſowie Scenen aus der Traviata mit überraſchender Fertig=
keit
und leiſlete ſowohl in bezug auf muſikaliſche Sicherheit wie
brillante Technik Erſtaunliches. Die Künſtlerin vereint mit dieſen
Vorzügen eine anmutige Erſcheinung und erzielte lebhaften Beifaͤll.
Frl. Melms aus Karlsruhe ſtand ihr als Eudoxia als gute Partnerin
zur Seite und ſang auch das Duett aus dem Troubadour mit Herrn
Rupp von Darmſtadt, welcher über eine ſchöne umfangreiche Tenor=
ftimme
verfügt, ſehr lobenswert. Herr Louis Aden von Darmſtadt
gab den Eleazar ſowohl geſanglich wie darſtelleriſch ſehr anerken=
nenswert
. Frl. Schäfer, welche die Senta gab, verfügt über eine
ſchöne Sopranſtimme und brachte mit Herrn Aden und Herrn Luh
von Darmſtadt Scenen aus dem fliegenden Holländer zu guter
Geltung. Auch ſonſt wurde viel Beachtenswertes geboten und
ſpendeten die Anweſenden wiederholt ermunternden Beifall.
Frankfurt, 24. Juni. Die ſtädtiſchen Behörden beſchloſſen eine
Clertriſche Centralanlage auf ſtädtiſche Koſiten zu errichten
und zu betreiben. Die Anlage ſoll vorerſt für 22000 Lampen ein=
gerichtet
werden. Nach dem Ausſchreiben iſt die ausführende Firma
verpflichet, nach Fertigſtellung der Anlage und nach erfolgter Ab=
mahme
derſelben den Betrieb mit eigenen Kräften auf Rechnung der
Stadt unter mäßigen Bedingungen noch bis zu zwei Jahren weiter
Zu führen. Die Koſten würden betragen für die Dampfkeſſel=Anlage
802000 M. Dampfmaſchine und Dynamo=Maſchinen=Anlag,
7801 200 M., Leitungsnetz für die erſte Anlage 592161 M. für Lei
tungströge, Häuschen ꝛc. 200000 M., für Gebäude 250000 M.,
Unvorberaeſehenes 100 000 M., Bauleitung 100 000 M., rund ohne
Grundſtück 2250000 M. In Bezug auf das Syſtem entſchied man
ſich für Wechſelſtrom.
4. Aus Rheinheſſen, 23. Juni. In ganz Rheinheſſen iſt jetzt
die Traubenblüte beendigt. Im Allgemeinen war der Verlauf
gut, die Anſätze haben ſchön verblüht, und iſt wenn das Quantum
burch den Heuwurm und günſtige Zufälle auch noch verringert wird,
immerbin noch ein annehmbarer Herbſt zu erhoffen.
Mannheim, 22. Juni. Das hieſige Hilfs=Komite für
Waſſerbeſchädigte hat aus noch von früher vorhandenen
Mitteln für die Verunglückten in Johnstown 5000 M. bewilligt.
Stuttgart, 23. Juni. In Gegenwart des Hofes ward heute
Vormittag nach dem Feſtaottesdienſt das Denkmal Herzog
Chriſtophs auf dem Schloßplatz enthüllt. Später brachten
15000 Mitglieder von Kriegervereinen aus dem ganzen Land dem
Röniae durch Vorbeimarſch am Schloß eine impoſante Huldigung dar.
Etuttgart, 23. Juni. Kaiſer Wilhelm trifft mit dem König
von Sachſen am Dienstag Vormittag ¼10 Uhr, der Großfürſt=
Thronfolger am Montag Mittag, Erzherzog Ferdinand am Dienstag
Früh. Prinz Ludwig von Bayern am Montag Abend, die Groß=
ſherzöge
von Heſſen und von Baden am Dienstag früh hier ein.
Generalſtabschef Graf v. Walderſee, welcher mit den Herren vom
großen Generalſtabe gegenwärtig in Gmünd weilt, kommt an
Montag nach Stuttgart. Am Montag Abend werden Bergfeue=
auf
der Schwäbiſchen Alb veranſtaltet. Die Anſprache des Königs
An mein Volk;, den herzlichen Dank des Monarchen und deſſen

1739
Anzeiger erſchienen.
Magdeburg, 22. Juni. In der heutigen Generalverſammlung
der deutſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft wurde Straß=
burg
als Ort der nächſtjährigen Ausſtellung, ſowie der Statthalter
Dresden, 23. Juni. Der König iſt heute Vormittag nach
lahen Waldbeſtände erreichte, gelöſcht wurde. Mit Rückſicht auf Berlin abgereiſt; die Königin reiſt am Nachmittag mit dem
Grafen und der Gräfin v. Flandern und dem Prinzen Balduin
nach Sigmaringen.
Berlin, 19. Juni. Die für den Einzug des Königs Humbert
in Berlin von Hundriſer gefertiate Koloſſal=Statüe der
Städten Darmſtadt, Frankfurt a. M. Gießen, Offenbach, Worms Berolina' ſoll, nach dem Börſen=Kour.-, in Bronee oder
Marmor ausgeführt und vom Kaiſer Wilhelm der Stadt Berlin
geſchenkt werden.
Verlin, 23. Juni. Ueber den Einzug der Prinzeſſin
Friedrich Leopold, wird berichtet: Ihre Hoheit die Prinzeſſin Luiſe
Sophie zu Schleswig=Holſtein verließ Samstag früh in Begleitung
höchſtihres Bruders, Sr. Hoheit des Herzogs Ernſt Günther zu
Schleswig=Holſtein, mittels Sonderzuges Dresden und traf um
12 Uhr 20 Min. mittags auf dem Potsdamer Bahnhofe hierſelbſt
ein. Auf der Ankunftsſeite der feſtlich geſchmückten Halle hatten
ſich die zum Empfange der hohen Braut befohlenen Perſonen ver=
ſammelt
. Ihre Hoheit, welche eine Toilette von reſedafarbener
Seide trug, verließ ſofort nach der Ankunft den Zug und wurde
von dem Oberſtallmeiſter v. Rauch in die Fürſtenzimmer geleitet.
Alsdann beſtieg die Prinzeſſin=Braut mit ihrer Höfdame den öffenen,
mit vier prachtvollen Trakehnern beſpannten Hofwagen, welcher
aus dem Sattel gefahren wurde. Der ganze Rückſitz wurde mit
Bouquets und Blumenſpenden in Geſtalt von Füllhörnern und
Blumenkörben angefüllt. Unter brauſenden Hurrahs, Hochrufen
und Tücherſchwenken der anweſenden zahlreichen Menge ging die
Fahrt vom Bahnhof nach Schloß Bellevue. Vorauf ritten zwei
Vorreiter, denen ein königlicher Stallmeiſter folgte. Das Schloß
Bellevue war mit Myrten. Palmen, Lorbeer= und Orangebäumen,
weiß= und rotblühenden Oleanderbüſchen aufs prachtvollſte aus=
geſchmückt
. Hier hatten ſich von 12 Uhr ab in großer Gala, die
oberſten Hof=, die Oberhof=, die Vice=Oberhof= und die Hof=Chargen,
der Miniſter des königlichen Hauſes v. Wedell, die General= Adju=
tanten
, die Generäle la suite und die Flügel=Adjutanten und der
Chef des Zivilkabinets Dr. v. Lucanus verſammelt. Von den
königlichen Prinzen erſchienen zuerſt der Kronprinz und Prinz
Eitel Fritz mit ihrem Göuverneur, denen bald Prinz Adalbert mit
ſeiner Gouvernante folgte. Alsdann kam die Schweſter der Braut,
Prinzeſſin Feodora, die Mutter, Herzogin Adelheid, der Prinz Alb=
recht
von Preußen, Regent von Braunſchweig, der Bräutigam,
Prinz Friedrich Leopold, in der Gala=Uniform der Gardes du Corps,
der Herzog und die Herzogin Johann Albrecht von Mecklenburg=
Schwerin, der Herzog Ernſt Günther, die Prinzen von Hohen=
zollern
, die Prinzeſſin Luiſe von Preußen, die Frau Prinzeſſin
Friedrich Karl, der Prinz Heinrich von Preußen. Um 12½ Uhr
erſchienen in öffenem Zweiſpänner der Kaiſer und König mit der
Kaiſerin und Königin. Der Kaiſer und König trug die Uniform
ſeines 1. Garde=Regiments zu Fuß mit dem Bande und dem Stern
des Schwarzen Adler=Ordens, ſowie der Rette des Hohenzollern'ſchen
Haus=Ordens; Ihre Majeſtät trug eine Toilette von ſtahlgrauer
Seide mit einem in Gold geſtickten elfenbeinfarbigen Umhang und
gleichfarbigen Hut, dazu Band und Stern des Schwarzen Adler=
Ordens. Bald darauf nahte der Wagen mit der Prinzeſſin=Braut.
Die Kaiſerin und Königin nickte vom Fenſter des Erdgeſchoſſes aus
der ankommenden Schweſter lebhaft zu. Seine Majeſtät ſtand,
umgeben von ſämtlichen königlichen Prinzen, an dem Portal des
Schloſſes. Allerhöchſitderſelbe ging ſofort an den Wagenſchlag, be=
grüßte
die Prinzeſſin=Braut und geleitete dieſelbe zu dem
Bräutigam. Die Kaiſerin und Königin kam ihrer Schweſter
auf dem unteren Treppenabſatz entoszen und geleitete dieſelbe
ſodann durch das Spalier der oberſten Hof= und Hof=Chargen,
der General= und Flügeladjutanten zum erſten Stockwerk, wo als=
bald
im runden Saal im engſten Kreiſe der königlichen Familie ein
Frühſtück zu 18 Gedecken ſtattfand. Auf der Zinne des Schloſſes
wehte die rote Purpurſtandarte des Königs von Preußen.
Bei dem am Nachmittag ſtattgehabten Einzug der Prinzeſſin
in Berlin bildete die Garniſon Svalier. Beim Paſſieren des
Brandenburger Thores wurden Salutſchüſſe abgegeben. Die
goldene Staatskaroſſe hielt am Pariſer Platz vor der Tribüne mit
der Deputation des Mägiſtrats. Bürgermeiſter Dunker hielt eine
Anſprache an die Prinzeſſin, worauf dieſelbe in herzlicher Weiſe
dankte. Hierauf ſetzte die Prinzeſſin ihre Fahrt nach dem Schloſſe
fort, woſelbſt der Kaiſer, in der Uniform der Garde du Corps, im
Portale die Prinzeiſin umarmte und küßte. Um 6 Uhr fand ein
Prunkmahl im Weißen Saale des Schloſſes ſtatt.
Verlin, 24. Junt. Dem Kleinen Journal' zufolge geriet bei
der geſtrigen Feſtvorſtellung im Opernhäuſe das Koſtüm
der Solotänzerin Sonntag, wahrſcheinlich durch einen elektriſchen
Funken, in Brand. Die Flamme wurde durch einen ſchnell über=

[ ][  ]

1740
Mr.
geworfenen Mantel erſtickt. Die Tänzerin iſt am Arm und den Beinen
verletzt. Die Vorſtellung wurde ruhig zu Ende geführt.
Wien, 22. Juni. Der Staatsanwalt erhob gegen zwei Beamte
der Leidesdorſiſchen Anſtalt Anklage wegen des Verbrechens der
Entführungdes Fürſten Sulkowski.
Prag, 22. Juni. Die Stadtverordneten=Vertretung lehnte den
jungezechiſchen Antrag ab, den Volksſchullehrern für den deutſchen
Unterricht keine Entlohnung zu gewähren und die deutſche
Sprache überhaupt an ezechiſchen Volksſchulen für ſchädlich zu
erklären.
Graz, 23. Juni. Nach Mitteilungen des Sekretariats des
Schützenvereins ſprach der Kaiſer ſein Bedauern aus, an dem
Schützenfeſt in Graz wegen der Trauer nicht teilnehmen zu können,
er werde aber einen Vertreter ſenden.
Antwerpen, 22. Juni. Der Schah von Perſien traf heute
Nachmittag 41 Uhr am Bahnhofe ein, wo er von einer Ehren=
wache
. dem Bürgermeiſter und der Generalität empfangen wurde.
Die Truppen bildeten bis zum Schloß Spalier. Abends fand im
Hotel de Ville ein Feſteſſen ſtatt.
London, 22. Juni. Die entſetzliche Frage wer der Ausſätzige
ſei, der auf einem der großen hauptſtädtiſchen Fleiſchmärkte die
Kunden mit halb abgebröckelten Fingern bediene, iſt beantwortet.
Der Mann, auf welchen der Vrinz von Wales anſpielte, iſt das=
ſelbe
Individuum, welches auf der Sitzung der Epidemiologiſchen
Geſellſchaft neulich vorgeführt wurde. Er ſelbſt geſtand, daß er
Verkäufer auf dem Smithfield Markt ſei, nur rühre er niemals
das Fleiſch an. Der Arme iſt 64 Jahre alt, diente in ſeiner
Jugend als Matroſe im Mittelmeer und der Oſtſee und wurde
erſt vor ſechs Jahren von der ſchrecklichen Krankheit befallen.
Naſſe Schuhe ſind in der Beit der Sommerfriſcher nichts
ſeltenes. Als Mittel zu ſchadloſem und raſcherem Trocknen naſſer
Schuhe empfiehlt nun ein alter Forſtmann nachfolgendes einfache
Verfahren: Wenn man die naſſen Stiefel abgezogen hat, fülle man
ſie ſofort mit trockenem Hafer. Die Frucht beſitzt eine große
Anziehungskraft für Feuchtigkeit und wird raſch die letzte Spur
derſelben von dem feuchten Leder abſorbieren. Während dies be=
wirkt
wird, ſchwillt der Hafer an und verhütet auf dieſe Weiſe,
daß das Leder einſchrumpft und bart wird. Am folgenden Morgen
ſchüttet man den Hafer aus und hängt ihn in die Nähe eines Feuers
oder Ofens zum Trocknen auf, um ihn bei einer anderen Gelegen=
heit
wieder auf dieſelbe Weiſe benutzen zu können. Je trockener er
iſt, deſto beſſer die Wirkung.
Die Kultur, die alle Welt beleckt. Schon im nächſten Winter
werden ſich die Egypter das Vergnügen machen können, von Kairo
nach den altehrwürdigen Pyramiden mit der Dampfſtraßenbahn zu
fahren. Der Khedive hat bereits die Erlaubnis zum Bau der
Bahn erteilt. Was wohl da der ſelige Rampſenit für Augen
machen wird?
Verſteigerte Kaiſerherrlichleiten. Camden Houſe in Chisle=
hurſt
, wo 11 Jahre die Exkaiſerin Eugenie wohnte und Napoleon III.
ſtarb, war jüngſt dem größeren Publikum geöffnet, denn ſeine Ein=
richtung
. die nicht, wie man glaubte, dem verbannten Herrſcherpaar,
ſondern, wie das Haus, einem Mr. Strode gehörte, ſollte infolge
des vor einigen Monaten erfolgten Todes desſelben zur Verſteige=
rung
kommen. Chislehurſt, ein reizendes Dorf von etwa 5000 Ein=
wohnern
, iſt von London leicht zu erreichen, und ſo hatte denn die
Ankündigung eine ziemlich große Menge. darunter viele Deutſche,
herbeigezogen. Das Haus, im gothiſchen Styl erbaut, in deſſen
Garten ſich auch der Sarkophag befindet, in welchem die Gebeine
Napoleons III. und ſeines Sohnes ruhen ein Geſchenk der eng=
liſchen
Monarchin - war ſehr ſchön eingerichtet, mit koſtbaren
franzöſiſchen und flamändiſchen Gobelins, altfranzöſiſchen Möbeln
und prachtvollen Gemälden und Stichen. In der Vorhalle befindet
ſich außer zwei Koloſſal=Büſten auch eine kleine in Marmor, welche
Louis Napoleon darſtellt und die von Barri 1852 für die kaiſerliche
Münze angefertigt worden war. Eine breite Steintreppe führt zu
den oberen Gemächern, und hier intereſſierte am meiſten das Staats=
zimmer
, in welchem die große Bettſtelle mit Spitzenvorhängen und
zwei roſa, weiß und goldenen Vorzellanpfeilern zu ſehen iſt, in
welchem der Kaiſer ſtarb und das ſeitdem nicht wieder benutzt
worden iſt, ſowie das Zimmer ſeines Sohnes, in welchem ſich deſſen
vergoldete Lagerſtätte befindet; beide jetzt ſehr ſchlecht und unordent=
lich
ausſehend. Alle dieſe Sachen, die doch, wie man hätte alauben
ſollen, für die Frau und Mutter unveräußerliche Andenken ſein
müßten, werden unter den Hammer kommen und in fremde Hände
übergehen.
2 Auch ein Univerſalgenie. Nichts geht doch über eine viel=
ſeitige
Bildung und was wir Europäer von den Pankees noch alles
lernen können, erhellt ſo ziemlich aus der folgenden beachtenswerten
Annonce, die im New=Yorker Herald ſtand. Ein junger Mann
von einiger Geſchäftserfahrung in liberaler Erziehung wünſcht eine
Stellung, in welcher er wenigſtens der Nahrungsſorgen überhoben
iſt und in der ihm Energie und Thätigkeit ein Fortkommen ſichern.
Er verſteht Nühen, Fegen, Spülen, Stiefelwichſen, Latein, Griechiſch
und die neueren Sprachen, ebenſo die engliſche Litteratur, und iſt 5

121
imſtande, über irgend ein Thema, von der häuslichen bis zur Staak=
ökonomie
flüſſig zu ſchreiben. Als mattre dhotel, Kellner odn
Privatſekretär würde er eine ſehr vorteilhafte Acquiſition ſein.
Das alphabetiſche Muſterweib. Ein gutes Weib ſoll ſein
anmutig, beſcheiden, carakterſtark, demüthig, ehrbar, fleißig, 8, häuslich, innig, keuſch, liebenswürdig, mitleidig, nach
giebig. ordnungsliebend, pflichttreu, quellfriſch, reinlich, ſvarſan,
treu, ungekünſtelt, verſchwiegen, wirtſchaftlich, xantippenunähnlih
zuverläſſig. Ein Narr, der es ſucht, ein Gott, ders findet.
Litterariſches.
- Das 6. Heſt der Gartenlaube zeichnet ſich durch einel
ganz beſonderen Reichtum an vortrefflichen Holzſchnitten aus. G
enthält nicht weniger als zwei doppelte und ſechs einſeitige Vol
bilder, dazu eine ganze Reihe kleinerer Illuſtrationen, lauter Meiſten=
werke
, die nicht bloß dem weitverbreiteten Weltblatte zur Zierd,
ſondern auch der deutſchen Holzſchneidekunſt überhaupt zum Kuhme
gereichen. Was den Erzählungsſtoff anbelangt, ſo iſt mitzuteile!,
daß in dieſem Heft eine neue Novelle von Stefanie Keyſer zu e
ſcheinen beginnt. Die Leſer der Gartenlaube' kennen die Eigena
dieſer beliebten Erzählerin, die Kunſt, mit der ſie Sitten und G=
bäruche
vergangener Zeiten in ihren Werken lebendig werden läß,
mit der ſie ſelbſt die Denk= und Anſchauungsweiſe fernſtehendä
Zeitalter erfaßt. Die Vorzüge zeichnen auch ihre neueſte Erzählury
Ein deutſcher Liebesgott; aus. Noch möchten wir auf einen
anſpruchsloſen kurzen Beitrag aus einer ſonſt unbekannten Fede
hinweiſen. Es iſt eine Skizze, Seine Mutter' betitelt, von A
Merck, ein Kabinetsſtückchen feiner pfychologiſcher Zergliederung um
tiefer, ſeelenvoller Empfindung.
- In der Kollektion Leo Woerls Reiſebücher iſt ſoeben ein
Reiſeführer durch Bulgarien erſchienen. Da das Fürſtentum Bul=
garien
immer noch eine hervorragende politiſche Rolle ſpielt um
auch den internationalen Verkehrswegen eröffnet iſt, wird es gewi
manchem angenehm ſein, auf ein Buch aufmerkſam gemacht z1
werden, welches über Bulgarien die gewünſchten Aufſchlüſſe gib,
Die beigegebenen Original=Illuſtrationen dürften weſentlich dag:
beitragen, das Bild von Bulgarien näher zu veranſchaulichen. De=
Ladenpreis vom Bulgarienführer iſt 2 M. gebunden.

(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere liebe,
gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Schweſter
Frau Wihelmine Cessner,
geb. Kornmesser,
Wittwe des Steuerraths,
nach eintägigem Krankſein im 72ſten Lebensjahre durch=
einen
ſanften Tod zu ſich zu rufen.
Darmſtadt, 23. Juni 1889.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Dienstag den 25. Juni, Abends=
[7405
6 Uhr, ſtatt.

Todes=Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Geſtern Abend 8½ Uhr entſchlief nach langem
Leiden unſere liebe Schweſter, Schwägerin und Tante
Cara Weber.
Um ſtille Theilnahme bittet
im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Jean Weber, Privatier.
Darmſtadt, den 24. Juni 1889.
Die Beerdigung findet Mittwoch den 26. Juni,
Nachmittags 5 Uhr, vom Eliſabethenſtift aus ſtatt.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.