Darmstädter Tagblatt 1889


02. Mai 1889

[  ][ ]

1E
DENöpoöv1 E
8
6
AOD

Abonnement=preis
vlierteljährlich 1 Mark 50 Pf. ud.
Bringerlohn. Auswürtz werden von
allen Poſtümtern Beſtellungen en
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
vw Quartal inck Poſtaufſchlag.

152. Fahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Phuuſilleted Uuttrqetuuhoothtt.

Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blößer,
Schleßhausſtraße 14. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Eweditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmllicher Behörden.

Ne 85.

Donnerstag den 2. Mai.

1339.

Auhzholz Yerkteigerung.
Montag den 6. und Dienstag den 7. Mai l. Js., jedesmal
von Vormittags 10 Uhr,
werden aus Domanialwald=Diſtrikt Eichen (Forſtwartei Thomashütte) an Ort und
Stelle verſteigert:
Stämme: 11 Eichen mit 45- 57 Emt. Durchm. und 5-11 Met. Länge
=- 1611 Feſtm.; 419 Eichen (Schwellen= und Wagnerholz) = 14162 Fm.;
13 Kiefern = 11,99 Fm.; 57 Fichten = 1039 Fm.; 13 Hainbuchen =
4,05 Fm.; 43 Rothbuchen (mit bis 50 Emt. Durchm.) = 1288 Fm.; 2
Obſtbäume = 058 Fm.; 2 Erlen - 096 Fm.; Derbſtangen: 67 Eichen
- 356 Fm.; 3 Eſchen 016 Fm.; 43 Buchen = 237 Im.; 862 Fichten/
3776 Fm.; Reisſtangen: 9 Eſchen = 0,10 Fm.; 348 Fichten
252 Fm.
Die Fichten=Stämme und =Stangen kommen am Dienstag zur Ver=
ſteigerung
. - Zuſammenkunft am 1. Tag auf der Darmſtädter Straße an der
Thomashüttenſchneiſe, am 2. Tag auf dem Eppertshäuſer Weg an der Forſtmeiſter=
ſchneiſe
. Wegen etwaiger vorheriger Beſichtigung des Holzes wolle man ſich an
den Großh. Forſtwart Wex zu Fallthorhaus Steinacker wenden, ſonſt gewünſcht
werdende Auskunft ertheilt die unterzeichnete Stelle.
Meſſeler Forſthaus, 24. April 1889.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
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Heinemann.

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L. Gerſchlauer, Marienplatz,
C. Diehm &m. Co., Rheinſtraße,
Wilh. Manck, Ballonplatz,
J. H. Möſer, Ruthsſtraße,
G P. Poth, Bleichſtraße,
M. W. Praſſel, Rheinſtraße,
Chr. Pfeiffer, Waldſtraße,
Theod. Stemmer, Eliſabethenſtraße,
Clemens Behle, Markt,
Franz Ebert, Arheilgerſtraße,

Philipp Weber, Carlsſtraße,
H. Brandtſtätter, Erbacherſtraße,
J. B. Hänzel, Rheinſtraße,
Ph. Huwerth, Roßdörferſtraße,
G. Viel, Eliſabethenſtraße,
C. Watzinger, Wilhelminenſtraße,
J. Röhrich, an der kath. Kirche,
C. Reinemer, Niederramſtädterſtraße,
G. Kneip, Kiesſtraße,
M. Landau, Mathildenplatz,
Aug. Marburg, Beſſungen,

Bekanntmachung.
Bei vorzunehmender Schlußvertheilung
im Konkurs über das Vermögen des Ja=
cob
Gutmann in Pfungſtadt beträgt die
Theilungsmaſſe Mk. 473 47 Pfg. Die
bevorrechtigten, Forderungen, betragen
Mk. 52 68 Pfg., die Unbevorrechtigten
Mk. 880 08 Pfg.
Darmſtadt, den 30. April 1889.
Der Konkursverwalter. (5031

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18

[ ][  ][ ]

490

ſi.

Co

GOUUAuEUrUUAAhD

2

Darmſtadt, 30. April 1889.

Meinen verehrten Abnehmern beehre ich mich anzu=
zeigen
, daß mein ſeit einer langen Reihe von Jahren
hierſelbſt unter der Firma
G. P. Poth
betriebene
Colonialmaaren, Thee- Woin- und
Bolicatessen-deschäft
in den Beſitz des Herrn
Vriedrich Haltern
übergegangen iſt, welcher dasſelbe unter der Firma:
.1 Ofn naCht., FrIodr. mattorn
in unveränderter Weiſe weiter führen wird.
Mit dem beſten Danke für das mir bewieſene Ver=
trauen
und Wohlwollen verbinde ich die Bitte, dasſelbe
in gleichem Maße auf meinen Nachfolger übertragen zu
) wollen.
Ergebenſt
G. P. Poth.

Darmſtadt, 30. April 1889.
20
2
D.=
Auf nebenſtehende Mittheilung höflichſt bezug=
nehmend
, beehre ich mich anzuzeigen, daß ich das unter
der Firma
G. P. Poth
an hieſigem Platz betriebene
Colonialmaaren. Thee- Woin- und
Volicatessen-deschäft
käuflich übernommen habe und unter der Firma:
G.1.1 Oth naent.,Frroar.mattern
in ausgedehnteſter Weiſe weiterführen werde.
Langjährige Erfahrungen in dieſer Branche ſetzen
mich in den Stand allen Anſprüchen gerecht zu werden
und wird es mein eifrigſtes Beſtreben ſein durch
reelle, aufmerkſame Bedienung ſowie durch billige Preiſe,
das meinem Vorgänger bewieſene Vertrauen auch für
mich zu erwerben und dauernd zu erhalten.
Ich erlaube mir mein reichaſſortirtes Lager beſtens
zu empfehlen und bitte um gefälligen Zuſpruch.
Hochachtungsvollſt
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in Butter oder Fett gebacken, ganz vor=
züglich
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[ ][  ][ ]

1208
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3661) Kiesſtr. 99 (Manſarde) zwei
gr. Zimmer nebſt Küche an einzelne Dame
oder kleine Familie. Einzuſehen von 4
bis 6 Uhr Mittags.
3926) Mühlſtraße 15 mittlerer Stock
5 Zimmer, Küche, Magdkammer nebſt
allen Bequemlichkeiten per 1. Juli event.
auch früher zu vermiethen.
3930) Ecke der Gervinusſtraße 28
iſt die Manſarde=Wohnung zu vermiethen.
4154) Beſſungerſtr. 15 der 1. St.,
4 Zimmer nebſt Zubehör, ſogleich beziehb.
4269) Stiftſtraße 52 die Beletage,
beſtehend aus 5 geräumigen Zimmern
mit allem Zubehör, ſowie Mitbenutzung
des Gartens am 1. Juli event. früher,
zu beziehen.
4697) Wilhelminenſtraße 4 Man=
ſarde
zu verm., Anfangs Juli beziehbar.
4922) Carlsſtraße 54 erſter Stock
4 Zimmer, Küche, Waſſerltg. nebſt Zu=
behör
zu verm. und gleich beziehbar.
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5042) Promenadeſtr. 39 oberer
Stock, 6 ſchöne Zimmer ev. 7 nebſt
all. Zubehör anderw. zu verm.
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Heidelbergerſtr. 33.
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ſenſtraße
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von 6 Zimmern an eine ruhige Familie
zu vermiethen und bald zu beziehen.
Näheres daſelbſt.
5044) Schwanenſtr. 37 2 kl. Zim=
mer
an 1 bis 2 Perſonen. Näheres
Gardiſtenſtraße 25.
5045) Ludwigsſtraße 12 iſt der 3.
Stock per 1. Oktober zu vermiethen.
5046) Heinheimerſtr. 36 (Neubau)
eine ſchöne Manſardewohnung f. 230 M.
Ebendaſelbſt 2 kleine Wohnungen für 130
und 84 Mark.
5046) Eine Wohnung im 2. Stock,
3 Zimmer mit Zubehör, zu vermiethen.
Näheres Grafenſtraße 6.
5047) Mühlſtraße 24, 2 Tr. hoch.
ſchönes großes Zimmer an eine Dame zu
vermiethen. Einzuſehen von 5-7 Uhr.
5048) Sandbergſtraße 14 zwei
Wohnungen, je 2 Zimmer, Küche und
Zubehör oder 4 Zimmer und Zubehör.

3200) Alexanderſtr. 6 im Hinterbau
ein schöner Saul, ſeither Probelokal
des Mozartvereins, per 1. Juli ander=
F. Heißner.
weitig zu verm.

3426) Ballonplatz'7 zwei ſchön möbl.
Zimmer ſofort beziehbar.

Nr. 85.

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ein gut möbl. Zimmer, ſepar. Eingang,
gegenülb. dem Schulhaus.
3797) Kiesſtr. 30 möbl. Zimmer mit
oder ohne Penſion.
4925) Alexanderſtr. 6 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
4926) Nieder=Ramſtädterſtr. 50
l. St. ein gut möbl. Zimmer zu verm.
4966) Eliſabethenſtr. 28 im Hinterh.
ein möbl. Zimmer per ſof. zu vermiethen.
4967) Soderſtr. 52 1. St. ein hübſch
möblirtes Zimmer billig zu vermiethen.
5000) Carlsſtr. 29, I., ein frdl.
gut möbl. Zimmer.
5003) Eliſabethenſtr. 10 ein gut
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
5049) Ballonplatz 10 1. Stock ein
fein möbl. Zimmer mit Cabinet ſofort
zu vermiethen.
5050) Große Ochſengaſſe 21 eine
Wohnung ſofort zu vermiethen. TSRAAUId
geſucht nach Auswärts.
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Kurzwaarengeſchäft wird eine
tüchtige Verkäuferin
geſucht, die mit der Branche
vertraut ſein muß und vor=
zügliche
Zeugniſſe aufweiſen
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ſelbſtſtändiger Arbeiter, für dauernd ge=
ſucht
; je nach Leiſtung bis 4 Mark per
Tag. Näheres Expedition.
[4412 5056) Zwei gute Schreinergeſeller
geſucht. Kiesſtr. 49. F
RAIINN 5051) Eine gute Köchin k. ich geehrt.
Herrſch. empf. f. Feſtlichk. wie zur Aush
Ein tücht. beſſ. Hausm.; das perf. büg.
u. nähen k., ſucht ſof. St. hier od. ausw.
Frau Hartmann, Markt= u. Ritterg. 3.
4649) Eine geſunde Schenkamme
kann nachweiſen Frau Hebamme Winkler,
Beſſungen, Kiesbergſtr. 14. Ein kräftiger Taglöhner
wird geſucht. Heinrichſtr. 59. (5057
4950) Lehrling geſucht.
Louis Andress, Uhrmacher,
Lauteſchlägerſtr. 10. 4951) Einen Lehrling ſucht
G. Stork, Gold= u. Silberarbeiter. 4940) Ein junger, verheiratheter, ſtadt=
kundiger
Mann ſucht eine Stelle als
Büreaudiener oder dergl.
Näheres Expedition. 4962) Ein hieſiges Bankgeſchäft ſuch
einen Lehrling.
Schriftliche Offerten ſind einzureicher
unter A. B. bei der Expedition. 5052) Eine Frau ſucht Laufdienſt am
liebſten von 7-10 Uhr Vorm. Zu erfr.
Landwehrſtr. 45 Hinterb. 1 Tr. hoch. 5058) Ein braver Junge kann in di=
Lehre treten.
C. Walther, Schmiedmeiſter. 5053) Eine alleinſtehende Frau ſucht
Arbeit im Waſchen u. Putzen. Zu erfr.
Grafenſtr. 31 im Seitenbau. 4725) Einen Lehrling gegen Lohn
ucht Otto Wamboldt, Spenglerei und
Inſtallationsgeſchäft, Herdwegſtraße Fs wird Monatsdienſt angenommen
S= Eliſabethenſtr. 66 Hinterh. 1 St. h. 5059) Für meine Colonialwaaren= un
Delikateſſen=Handlung ſuche einen mit der
nöthigen Schulkenntniſſen verſehenen
jungen Mann in die Lehre.
Aug. Harburg,
Carlsſtraße 102.
p. eüA UI
4)
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1517 Jahren geſucht. Zu erfragen
Nieder=Ramſtädterſtraße 21.
Eaus
4946) Ein in allen Hausarbeiten er=
jahrenes
, brabes Dienſtmädchen ſofort
geſucht. Kahlertſir. 3, 2. St.
E. 8 Wohnung geſucht.
Eine ſehr ruhige Familie,
aus drei erwachſenen Per=
onen
beſtehend, wünſcht eine
freundliche hübſche Wohnung
von 6 Zimmern nebſt Zubehör in der
Hügel=, oberen Kies=, Heinrichs= Hoff=
manns
= oder Hochſtraße gelegen, per Ende
Juli oder etwas früher zu miethen.
Gartenmitgenuß erwünſcht.
Offerten unter F. Nr. 75 mit
äußerſt geſtellten Preiſen nimmt die
Expedition entgegen. 4948) Sofort einen tüchtigen Schloſſer
geſucht. Dauernde Arbeit.
Geiſt, Promenade 39. 3464) Ein Keſſelſchmied, ſowie
mehrere Jungen finden dauernde Arbeit
bei gutem Verdienſt.
Gebrüder Rooder.
4663) Einen brav. Lehrling ſucht Ph
Sachs, Schreinermſtr., Schießhausſtr. [ ][  ][ ]

Nr. 86

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des
Darmstädter
ſeverbehallevereins
leingetragene Genoſſenſchaft.)
Donnerstag den 2. Mai 1889, Abends 8 Uhr, im hinteren
Saale der Brauerei L. Hess hier, Kirchſtraße 3.
Geſchäftsbericht.
Tagesordnung:
2) Rechnungsablage pro 1888.
3) Antrag auf Decharge.
4) Ergänzungswahl des Ausſchuſſes.
4954
L. Vogel, Vorſitzender des Ausſchuſſes.
( iermit die ergebene Anzeige, daß ich mit dem heutigen Rheinſtraße 57 ein
Immmobilien-Buream
S errichtet, womit ich eine Agentur zur
Br. &amp Vormiethung von Wohnungon, Geschäſtslokalitäton
verbunden habe.
Indem ich mein Unternehmen einem geneigten Wohlwollen beſtens empfehle,
ſichere ich prompteſte Ausführung der mir ertheilten Aufträge zu.
B. Stamm, Rheinſtraße H.
(5063
Darmſtadt, 1. Mai 1889.

cerreiſe vom 2. bis 7. Mai
einſchließlich. Herr Augen=
arzt
Dr. Hreyssig wird
S die Güte haben mich zu ver=
treten
. Sprechſtunden wahrend
meiner Abweſenheit nur morgens
zwiſchen 10 und 12 Uhr. (5064
Dr. Brüaknak.
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21 Reparaturen von Herrenkleidern,
ſowie Neuarbeit. Auch das Umändern
und Reinigen derſelben. H. Schmidt,
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Samstag den 4. Mai.
Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr Min.
Predigt um 8 Uhr 45 Min.
Sabbathausgang um 8 Uhr 10 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
Hr. Religionsgeſellſchaft.
Samstag. 4. Mai: Vorabend 6 Uhr 50 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr - Min.
Sabbathausgang 8 Uhr 10 Min.
Wochengottesdienſt. Von Sonntag 5. Maiab
Morgens 6 Uhr-Min.
Nachm. 6 Uhr - Min.
Abends 8 Uhr 10 Min.
NB. Scheni Wachamischi.

[ ][  ][ ]

1210

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unter G. A. nimmt die Exped. d. Bl.
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D mehr Schloßgartenſtr. 21¼, ſondern
Gardiſtenſtraße 7. (5069
Ph. Fischer, Weißbinder u. Oſenputzer.
Dür engliſchen Unterricht werden Kla=
3ß vierſtunden ertheilt. Offerten unter
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Komiſche Oper in 3 Akten von Adam.
Chapelou-Saint=Phar,Herr Elmhorſt.
vom Stadttheater in Mainz, als Gaſt.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen ½10 Uhr.
Freitag, 3. Mai.
7. Vorſtellung in d. 9. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Zum erſtenmale wiederholt:
Der Pelikan.
Schauſpiel in 5 Aufzügen von Emile Augier.
Anfang 7 Uhr. Ende 10 Uhr.

Politiſche Ueberſicht.
Peutſches Reich. Der Kaiſer eröffnete am 30. vormittags
10 Uhr die Deutſche Allgemeine Ausſtellung für Unfallverhütung im
Landesausſtellungspalaſt in Gegenwart der Kaiſerin, der Miniſter,
der Bundesbevollmächtigten, der höchſten Staats= und Hofbeamten,
der Generale, darunter Moltke und Walderſee, ſowie der Präſi=
denten
des Reichstags und Landtags. Nach einer kurzen Anſprache
des Ehrenpräſidenten, Präſident des Reichsverſicherungsamts =
dicker
, gab der Vorſitzende des Vorſtandes der Ausſtellung, Kom=
merzienrat
Röſecke, einen kurzen Bericht über den Entwickelungs=
gang
des Unternehmens. worauf der Kaiſer in nachſtehender Rede
erwiderte:
Es gereicht mir zur beſonderen Befriedigung, dieſe Ausſtel=
lung
zu eröffnen. Mit Freuden begrüße ich auch dieſen Beweis
der Beſtrebungen, dem gewerblichen Arbeiter gegen die in neuerer
Zeit geſteigerten Gefahren ſeines Berufes erhöhte Sicherheit zu ge=
währen
, die wirtſchaftliche Lage der arbeitenden Bevölkerung durch
organiſche Maßnahmen zu heben, dem Gedanken thatkräftiger
Nächſtenliebe auch in unſern öffentlichen Staatseinrichtungen Aus=
druck
zu geben. Die Mit= und Nachwelt wird es meinem in Gott
ruhenden Herrn Großvater nie vergeſſen, daß es ſein Verdienſt war,
die Bedeutung dieſer Beſtrebungen für das Gemeinweſen zum all=
gemeinen
Bewußtſein gebracht zu haben. Mit voller Ueberzeugung
von der Notwendigkeit ihrer Löſung bin ich an die ſozialen Auf=
gaben
herangetreten, deren Erledigung noch vor uns liegt. Ich
rechne dabei auf die verſtändnisvolle, freudige Mitarbeit aller
Kreiſe der Bevölkerung, insbeſondere der Arbeiter, um deren Wohl=
fahrt
es ſich bei dieſen Aufgaben handelt, der Arbeitgeber, welche
im eigenen Intereſſe bereit ſind, die daraus für ſie erwachſenden
Opfer zu bringen. Auch die Ausſtellung für Unfallverhütung und
Arbeiterſchutz iſt eine Frucht dieſer Beſtrebungen; ſie beweiſt, wie
weit bisher die Vorſchriften der Geſetzgebung im praktiſchen Leben
Boden gewonnen haben. Die Mühze und Arbeit, die erforderlich
war, um das Werk zuſtande zu bringen, wird - ich hoffe es zu
Gott - nicht ohne reichen Segen ſein! Allen, die dabei mitgewirkt
haben, ſpreche ich meinen Dank und meine Anerkennung aus. Möge
die Ausſtellung dazu beitragen, allen beteiligten Kreiſen das zur
Anſchauung zu bringen, was geſchehen kann, den Arbeiter zu ſchützen
und ſein Intereſſe zu fordern. Ich erkläre die deutſche allgemeine
Ausſtellung für Unſallverhütung für eröffnet."
Der Kaiſer verweilte 1½ Stunden in der Ausſtellung, welche
auch Kaiſerin Auguſta mittags beſuchte.
Der Kaiſer und die Kaiſerin ſpeiſten am 30. beim Reichskanzler.
Am 1. Mai früh fährt der Kaiſer nach Potsdam und von
dort zur Jagd des Grafen Hochberg in Schleſien. Sonntag erfolgt
die Rückkehr, worauf ſich das Kaiſerpaar zur Taufe des Sohnes
des Prinzen Heinrich nach Kiel begiebt.
Das Seeoffiziercorps Kiels hat von dem Prinzen Heinrich die
Vathenſtelle bei dem jüngſtgeborenen Prinzen angeboten erhalten.
Die Taufe findet am nächſten Sonntag ſtatt.
Das preußiſche Herrenhaus nahm am 30. April den Kommiſ=
ſionsantrag
betr. den Staatshaushaltsetat ſowie den Geſetzentwurf
betr. die Fürſorge für die Witwen und Waiſen der Geiſtlichen der
evangeliſchen Landeskirche in den 9 älteren Provinzen an; ebenſo
unverändert den Geſetzentwurf betr. die Uebertragung polizeilicher

Befugniſſe in Teltow, Niederbarnim und Charlotlenburg an den
Volizeipräſidenten von Berlin. In einer abends 8 Uhr ſtattge=
habten
gemeinſchaftlichen Sitzung des Herren= und des Abgeord=
netenhauſes
erfolgte der Schluß beider Häuſer.
Laut Bericht des Korvettenkapitäns Erhard hat der Häuptling
Malietoa nach ſeiner Landung auf Jaluit (Marſchall=Inſeln) eine
Beſprechung mit anderen ſamoaniſchen Häuptlingen gehabt und
nach Beendigung derſelben dem Korvetten Kapitän Erhard in feier=
licher
Weiſe ſein Bedauern über ſein früheres Verhalten ausge=
ſprochen
und gleichzeitig gebeten, Se. Majeſtät der Kaiſer möge
das Vorgefallene als geſühnt betrachten. Der Kaiſer hat auf Vor=
trag
dieſes Berichts beſtimmt, Malietoa in Freiheit zu ſetzen.
Der geſchäftsführende Ausſchuß des deutſchen Emin=Paſcha
Komites hat eine Erklärung erlaſſen, wonach die Bedeutung der
Expeditionlinkeiner Weiſe gemindert ſei, ſowie daß die für den Zweck
der Expedition geſammelten Gelder auch nur allein für dieſen Ver=
wendung
finden werden.
Schweiz. Der Bundesrat hat gegen den Polizei=Inſpektor
Wohlgemuth die ſofortige Ausweiſung ohne weitere Stellung eines
Strafantrags beſchloſſen, weil unzweifelhaft erwieſen ſei, daß der=
ſelbe
den Schneidermeiſter Lutz als agent provocateur habe an=
werben
wollen. Gegen Lutz, der ſich noch in Haft befindet, wird
die Unterſuchung noch fortgeſetzt, weil einige Punkte der Aufklärung
bedürfen; jedoch wird derſelbe noch im Laufe der Woche ebenfalls
ausgewieſen. Lutz iſt ein Bayer. Polizei=Inſpektor Wolgemuth
wurde auf Befehl des Bundesrats am 30. mittags aus der Haft
entlaſſen und an die deutſche Grenze geführt.
Belgien und Italien haben bereits der bundesrätlichen Ein=
ladung
zum internationalen Kongreſſe betr. das Arbeiterſchutzgeſetz
angezeigt.
Franſtreich. Dem=Paris= zufolge hat Rochefort bis jetzt noch
nicht freies Geleit nachgeſucht, um aus Anlaß des Todes ſeines
Sohnes den franzöſiſchen Boden betreten zu können, die Regierung
werde aber ein ſolches Geſuch bewilligen. Der Unterſuchungs=
ausſchuß
vernahm den Generalpoſtmeiſter Coulon und mehrere
andere Perſonen, darunter einige Journaliſten.
Niederlande. In der Sitzung der Generalſtaaten am 30. er=
klärte
der Miniſterpräſident, der Geſundheitszuſtand des Königs
habe ſich ſeit dem 1. April derart gebeſſert, daß der Miniſterrat
auf Grund der Gutachten der Aerzte in Uebereinſtimmung mit
dem Staatsrate der Anſicht ſei, daß der König ſelbſt die Regierungs=
geſchäfte
wieder übernehmen könne, zumal die heutige Depeſche aus
Loo beſage, daß die Beſſerung im Zuſtande des Königs von Tag zu
Tag fortſchreite. Der Vorſchlag der Regierung wurde an die Ab=
teilungen
verwieſen.
Belgien. Die frühere Brüſſeler Boulangiſten=Kolonie hat ſich
nun doch entſchloſſen, nicht nach Brüſſel zurückzukehren. Die Miet=
verträge
ſind gekündigt worden und Boulangers Ausſtattung, die
bereits in Brüſſel angekommen war, wird ihm nach London nach=
geſchickt
.
England. Im Unterhauſe erklärte am 30. April Ferguſſon in
Beantwortung einer Anfrage, der engliſche Botſchafter. in Paris
habe, da England an der Pariſer Weltausſtellung offiziell nicht
teilnehme, die Weiſung, der Eröffnung der Ausſtellung beizuwohnen,
nicht erhalten.
Itafien. Inſolge der Erſparniſſe bei den verſchiedenen Mini=
ſterien
zeigt das Budget pro 188900 eine Verbeſſerung von 14½

[ ][  ][ ]

Millionen. Nach den gegenwärtigen Voranſchlägen bleibt ein Deſizit
von 37 Millionen zwiſchen den Einnahmen und Ausgaben, außer=
dem
ein Defizit von 9½ Millionen bei dem Etat Poſt= Kapital=
bewegung
. Das Totaldefizit beträgt mithin 46½ Millionen.
Rutßkand. Am 30. April wurde das Geſetz veröffentlicht, nach
welchem die Hinterlaſſenſchaften fremder Staatsangehöriger in
Rußland derſelben Steuer unterliegen, wie ſolche ruſſiſcher Unter=
thanen
. d. h. 1 bis 8 pCt.
Der Metropolit von Serbien, Michael, hat ſich am 30. von
Moskau nach Petersburg begeben, wo er bis Mitte Mai zu bleiben
beabſichtigt.
Rumänien. DerMoniteurs veröffentlicht die amtlichen Ur=
kunden
über die Regelung der Thronfolge. Der Thronfolger Fer=
dinand
wird am 1. Mar bei der Ankunft in Verciorova von den
militäriſchen und bürgerlichen Behörden begrüßt. In Bukareſt
wird er von dem Königspaare, dem Metropoliten, den Miniſtern,
den Präſidenten des Parlaments, den Hof= und Staatswürden=
trägern
ſowie den Gemeindebehörden in Empfang genommen: die
Truppen der Garniſon bilden vom Bahnhof bis zum Palaſt Spa=
lier
, abends wird ein Zapfenſtreich unter Fackelbeleuchtung aufge=
führt
und findet im Palaſt eine Zuſammenkunft aller Generäle und
Corpschefs ſtatt.
Herbien. Der rumäniſche Geſandte Roſetti überbrachte am
30. April der Regentſchaft ſein Beglaubigungsſchreiben und teilte
dabei mit, er ſei beauftragt, den Gefühlen der Freundſchaft und
Hochachtung des Königs von Rumänien für die Regentſchaft und
ſeinen innigen Wünſchen für das Wohlergehen Serbiens, Ruhm
und Glück Alexanders I. Ausdruck zu geben. Der König werde
ſich ſeinerſeits bemühen, die Bande inniger Harmonie zwiſchen
beiden Ländern noch enger zu knüpfen, wozu er die Unterſtützung
der Regentſchaft erbitte. Riſtitſch, welcher in gleichem Sinne im
Namen der Regentſchaft antwortete, betonte, die zwiſchen den bei=
den
Staaten beſtehenden freundſchaftlichen Beziehungen entſprächen
den Gefühlen wie den Intereſſen beider Nationen.
Bulgarien. Aus Anlaß des Ordensfeſtes hatte Prinz Ferdi=
nand
am 29. abends alle Ritter des Ordens für Tapferkeit vor
dem Feinde geladen. Von Fahnen umgeben hielt der Prinz eine
Lobrede auf die Ordensritter und ſprach die Ueberzeugung aus,
daß die Zahl der Ritter, falls es gelten ſollte die Krone und das
Vaterland zu verteidigen, ſich vermehren werde. In ſeiner Er=
widerung
erklärte der Kriegsminiſter, der Fürſt habe durch die An=
nahme
der Krone einen beſſeren Beweis der Tapferkeit gegeben,
als ihm auf dem Schlachtfelde möglich geweſen wäre, das Heer
erkenne dieſe Tapferkeit an und werde dem Fürſten treu bleiben,
was ſich auch ereignen möge.
Die türkiſchen und bulgariſchen Delegierten unterzeichneten am
29. in Sofia das Protokoll der Verhandlungen über ein Poſt=
und Telegraphen=Abkommen.
Vereinigte Hlaaten. Am 29. April begannen in New=York
die Feſtlichkeiten zur Säkularfeier der Republik. Aus allen Lan=
desteilen
ſtrömten Gäſte nach der feſtlich geſchmückten Stadt. Prä=
ſident
Harriſon begab ſich nach Eliſabethport und fuhr auf dem
Despatch' durch ein Spalier von Kriegsſchiffen und Dampfbooten,
welche Salutſchüſſe abfeuerten, den Oſifluß hinauf nach New=York.
Dort wurde er am Landungsplatz von dem Gouverneur und dem
Bürgermeiſter empfangen und nach dem Gebäude der Cquitable
geleitet, wo er, umgeben von den Kabinettsminiſtern und den Gou=
verneuren
der Staaten, einen Empfang abhielt. Alsdann begab
er ſich unter militäriſcher Eskorte nach dem Stadthauſe, wo großer
öffentlicher Empfang unter überaus zahlreicher Beteiligung ſtatt=
fand
.. Auf dem Wege wurde der Präſident von den Volksmaſſen
enthuſiaſtiſch begrüßt.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. Mai.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Oberſt v. Chappuis. Kommandeur des 1. Großh. Inf.=Regts. Nr.
115, die Sekondelieutenants der Reſerve Stratz, Jaſchkowitz, Marx,
Becker, Erb II., Fiſcher, Müller, Toppe, Henſel, Schläger, Freund
und Spengler von demſelben Regiment, den Hauptmann Brozowskh
vom Inf.=Regt. Nr. 86 den Premierlieutenant Gergonne vom 1.
Großh. Drag.=Regt. Nr. 23, die Sekondelieutenants der Reſerve
Frhr. v. Starck, Günther und Neuhaus vom 2. Großh. Drag.=Regt.
Nr. 24, den Sekondelieutenant der Landwehr Friedmann von der
Großh. Train=Kompagnie; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger,
den Oberſtallmeiſter Frhrn. v. Nordeck zur Rabenau, den Miniſterial=
rat
Rothe, den Major v. Verbandt, den Hofbaurat Melior.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog reiſten geſtern Nachmittag
5 Uhr 20 Min. nach Potsdam und von dort nach Kiel. Se. Königl.
Hoheit der Erbgroßherzog und Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſſin
Alir reiſen heute zur ſelben Stunde ebenfalls nach Kiel. Im Ge=
folge
der Herrſchaften befinden ſich Hofdame Frl. v. Fabrice, General=
lieutenant
v. Weſterweller und Hauptmann Frhr. v. Graney.
Zu Ehren des hier anweſenden kommandierenden Generals
des Xl. Armeecorps General der Infanterie v. Grolman, welcher

Nr. 85
1211
Dienstag Vormittag 11¼ Uhr von Sr. Königl. Hoheit dem Groß=
herzog
empfangen worden war, fand nachmittags 2 Uhr im
Neuen Palais Großh. Taſel ſtatt; an derſelben nahmen Se. Königl.
Hoheit der Erbgroßherzog. JJ. GG. HH. die Prinzen Heinrich
und Wilhelm, die Generale und Regimentskommandeure der Großh.
(25.) Diviſion, ſowie der Gouverneur von Mainz teil.
Ordensverleihung. Se. Majeſtät der Kaiſer haben dem
Generalmajor z. D. v. Colomb, bisher Kommandeur der Großh.
25.) Kavallerie=Brigade, den Roten Adlerorden 2. Kl. mit Eichen=
laub
verliehen.
Der Finanz=Ausſchuß der zweiten Kammer beantragt: Die
Kammer wolle zur Herſtellung einer Wegunterführung für Fuß=
gänger
an dem Uebergang der Main=Neckarbahn über die
Straße von Darmſtadt nach Griesheim den auf das heſſiſche Bau=
kapital
zu übernehmenden Betrag von 88000 Mark zu Laſten von
Kapitel 110 Titel 3 Poſ. 2 des Hauptvoranſchlaus, an Stelle des
daſelbſt eingeſtellt geweſenen Poſtens von 30000 M. unter der Be=
ſchränkung
bewilligen, daß die bei Vergebung der Arbeiten und
Lieferungen durch Abgebote erzielten Erſparniſſe nur zur Deckung
allenſallſiger Aufgebote, ſowie zu Fundamentierungsarbeiten Ver=
wendung
finden dürfen. Für den mit den örtlichen Verhältniſſen
Vertrauten bedarf es keines Nachweiſes, daß an dem Uebergange
der von Darmſtadt nach Griesheim führenden Staatsſtraße über
die Main=Neckar=Bahn der Mangel einer wenigſtens für Fuß=
gänger
ununterbrochenen Verbindung (für den Wagenverkehr iſt
ſie an dieſer Stelle leider nicht ausführbar) ſeither ſchon in hohem
Grade beläſtigend war. Der Verkehr iſt auf dieſer Straßenſtrecke
ein ſehr bedeutender, indem es ſich hier nicht nur um die Verbindung
Darmſtadts mit Griesheim und anderen Nachbarorten, ſowie mit
dem Exerzier= und Artillerie=Schießplatze handelt, ſondern auch
der weſtlich der Bahnhöfe gelegene, neuerdings ſich immer mehr
als Fabrikviertel entwickelnde Stadtteil eine unausgeſetzte Frequenz
herbeifuͤhrt. Da nun die große Zahl von Perſonen=und Güterzügen,
welche auf der Main=Neckar=Bahn verkehren, nicht minder die
häufigen Rangierungen zwiſchen dem Perſonenbahnhofe, ſowie dem
Bahnhofe der Heſſiſchen Ludwigsbahn einerſeits und dem ſüdlich
gelegenen Güterbahnhofe der Main=Neckar=Bahn andererſeits einen
jedesmaligen Abſchluß des vorhandenen Niveau=Ueberganges und
damit eine Unterbrechung des Verkehrs bedingen, ſo wurde der
Mangel einer geeigneten Ueber= oder Unterführung ſchon lange
als großer Mißſtand empfunden. Mit dem nunmehr vorliegenden
Proiekte wird dieſem Mangel wenigſtens für den Fußgänger= Ver=
kehr
abgeholfen. Die Breite der Unterfühung iſt mit 66 Meter
angenommen.
Eine intereſſante Entſcheidung hat das hieſige Oberlandes=
gericht
in dieſen Tagen erlaſſen. Vor längeren Jahren hatte ein
Bewohner aus dem württembergiſchen Orte Grimmelfugen ſein
Leben bei der hieſigen Rentenanſtalt unter Bedingungen verſichert,
welche eine Zahlungspflicht der Anſtalt ausſchloſſen, falls der Ver=
ſicherte
durch Selbſtmord enden ſollte. Im Jahre 1886 änderte die
Rentenanſtalt ihre Verſicherungsbedingungen dahin ab, daß auch
bei Selbſtmordfällen die Auszahlung des verſicherten Kapitals zu
erfolgen habe, vorausgeſetzt, daß der Verſicherungsvertrag bereits
5 Jahre beſtanden habe. Als nun der hier in Betracht kommende
Verſicherte ſich in der Donau ertränkt hatte, verweigerte der Vor=
ſtand
der Rentenanſtalt die Auszahlung der Verſicherungsſumme.
Auf erhobene Klage entſchied das Landgericht zu Gunſten der
letzteren, das Oberlandesgericht indeß entſchied zu Gunſten der
Erben des Verlebten dahin, daß jene in 1886 aufgenommene neue
Beſtimmung rückwirkende Kraft habe. Wie uns mitgeteilt wird,
will man noch ein Urteil des Reichsgerichts herbeiführen.
Militärdienſtnachricht. Dr. Burghagen, Unterarzt vom 2.
Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 116. - mit Wahrnehmung einer bei
dem genannten Truppenteile vakanten Aſſiſtenz=Arztſtelle beauftragt.
Kleine Mitteilungen. Ein Dienſtmädchen gab einem Bettler
aus Verſehen anſtatt 1 Pfg. ein Lehnmarkſtück. Eine erhebliche
Quetſchung zweier Finger der rechten Hand erlitt ein Schloſſer=
geſelle
, indem ihm eine ſchwere Eiſenſchiene darauf fiel. - In der
Kirchſtraße wurde ein etwa 6 Jahre alter Knabe am Dienstag
Abend von einem Möbelwagen überfahren und trug hierdurch ver=
ſchiedene
ſchwere Verletzungen davon. - Zwiſchen einigen Haus=
bewohnern
in der Schießhausſtraße kam es vor einigen Tagen zu
Streitigkeiten, wobei ein Mann eine ſtark blutende Kopfwunde
davontrug.

J. Nach dem neueſten Mitgliederverzeichnis zählt der heſſiſche
Landeslehrerverein dermalen 2318 Mitglieder, d. i. gegen das Vor=
jahr
ein Zuwachs von 101 Mitglieder. Auf die Provinzen verteilen
nich die Mitglieder wie folgt: Rheinheſſen 555, Starkenburg 1017
und Oberheſſen 772 Mitglieder.

J. Mainz, 30. April. Das erſte Rennen des Mittelrheini=
ſchen
Rennvereins in dieſem Jahre findet den 16. Juni auf der
Ingelheimer Auer hier ſtatt.
Die großen Salondampfer der Köln=Düſſeldorfer Geſellſchaft
Hanſa' und Niederwald' nehmen von morgen ab ihre Schnell=
fahrten
wieder auf.

[ ][  ]

1212
Nr. 85
üker unſern Ort, richtete jedoch wenig Schaden an.
Standarte.
v. Esmarch die von amerikaniſchen Chirurgen geübte Methode zur ſind, um welche die deutſche Induſtrie teurer arbeitet als der aus=
den
Darmkanal mit Waſſerſtoffgas füllt und nun mittelſt einer l um dieſe ganz erheblichen Summen höher ſind, als die Selbſtkoſten
ten; ſucht man bekanntlich die undichten Stellen der Leuchtgas. Grund dieſer Geſetze zu beanſpruchen hat, doch auch einen nicht zu
ſchließlich noch verſuchte Gasfüllung ergab das Vorhandenſein eines l zu arbeiten.
neunten Loches, welches dann nach einigem weiteren Suchen auch
Reindarſtellung des Nicolaier'ſchen Tetanusmikroben gemacht. Dieſe vermeidend.
Reinkulturen wurden vorgeleat und in ihrer Wirkung an Mäuſen
im Beſiße eines vollſtändigen und nur eben an den Beinen nicht wurde. Alle am Aeußern des Ausſtellungsgebäudes beſchäftigten
geſunden Körpers; nach Löſung einiger Bandagen jedoch wurde der Arbeiter verließen die Arbeitsſtätte. Während des Gewitters
Rumpf von den lediglich künſtlichen - Beinen abgehoben und ſchlug der Blitz in den Eiffelturm. Es iſt augenblicklich
bringen, daß auch ein völlig beinlos geborener Menſch - um einen ſchiedene Gemälde in der Kunſtausſtellung (Salon) wurden durch
werden kann, ſich, wenn auch nicht ohne Schwierigkeit, fortzube= beſchädigt. Das Gewitter dauerte ½ Stunden.
wegen.
Dem Hauptmann a. D. von P. fiel es auf, daß ſeine Tochter, ſo= Cotopaxi' geſtern in der Magelhaensſtraße unterging. Die
Auguſtaſtraße wohnenden Witwe Th. O. M. auf Beſuch war, über gerettet. Der Poſtbeutel iſt verloren. Weiteren Meldungen zufolge
nahm er mit dem Mädchen ein gründliches Verhör vor und das= Dampfers von dem deutſchen Schiffe=Setos' gerettet.
ſelbe geſtand, daß ihre Freundin ein echt orientaliſches Opiumrauch=
zimmer
ſich habe einrichten laſſen, in welchem ſie oft zu Zwölfen
die Aufklärung im höchſten Grade dankbar, denn faſt ſämtliche dem die Brüſſeler Firma Mourlon die erforderlichen Einrichtun=
Eltern hatten mit ihren Töchtern dieſelben Erfahrungen gemacht.
das Denkmal Kaiſer Wilhelms L. wird, wie man hört, mit nung von 50 Kilometer vor, wobei man mittelſt derſelben Drähte
der Kunſtausſtellung vereint ebenfalls im Akademiegebäude ver= gleichzeitig telegraphieren und fernſprechen kann. Nach ev. Gelingen
anſtaltet werden. Zu dieſem Wettbewerb ſind bereits ſieben Gips= des Experiments halten belgiſche Ingenieure es für möglich, auch
modelle in Kiſten verpackt von außerhalb angekommen. Bis jetzt Fernſprech=Kabel durch den Kanal zu legen.
ſind ſchon über 300 Entwürfe angemeldet
Pöller die anſehnliche Summe von 100000 M. zur Verfügung.
in der Nacht vom 15. auf den 16. März, als er wegen ſeines am 143093 Franes für den Hotelbau.
Marienplatze verübten Lärmens vom Gendarmerik=Sergeanten
Tanner zur Ruhe ermahnt wurde, denſelben durch die Aeußerung
gemeiner Gendarm' beſchimpft, worauf ſeine Verhaftung erfolgte.
Eſſen, 29. April. Geheimer Finanzrat Jencke, der oberſte
Beamke der Kruppſchen Gußſtahlfabrik, hat vor einiger Zeit im
hieſigen. evangeliſchen Arbeiter= und Bürgerverein einen höchſt in=
tereſſanten
Vortrag über die deutſche ſozial=politiſche Geſetzgebung
gehalten. Der Redner, beiläufig ein Vorbild in der Kunſt popu=
lärer
Darſtellung, ſtellte es als zweifellos hin, daß die Alters=
lu

und Invalidenverſicherung noch in dieſer Seſſion zuſtande
kommen werde, und teilte einige Ziffern mit, aus denen die Be=
laſtung
erſichtlich wird, welche der rheiniſch=weſtfäliſchen Induſtrie
n
durch die ſozial=politiſche Geſetzgebung erwächſt. Die rheiniſch=
weſtfäliſche
Hütten= und Walzwerksgenoſſenſchaft hat im Jahre
1887 für 1000 Arbeiter den Betrag von 18873 M. aufgewandt.
Wenn das Alters= und Invalidengeſetz in Kraft tritt und die in
demſelben vorgeſehenen Beiträge erhoben werden, dann wird dieſer
Betrag bis 1891 auf 35260 M., bis 1900 auf 41592 M. bis 1935
2
auf 58896 M. geſtiegen ſein. Für die Bergleute ſind dieſe Sum=
men
bei weitem höher. Es ſind im Jahre 1887 für 1000 Berg=
arbeiter
gezahlt worden 23600 M., 1891 werden zu zahlen ſein
43043 M., 1900 ſchon 53702 M. und 1955 gar 82863 M. oder

Lerbenheim, 30. April. Ein ſchweres Gewitter zog letzte Nacht nahezu 6 vom Hundert der Selbſtkoſten. Allein die Kruppſche
Gußſtahlfabrik wird im Jahre 1335 auf Grund des Kranken=
8t. Frankfurt, 30. April. Der hieſige Bieyele=Klub be= des Unfall= und des Alters= und Invalidenverſicherungsgeſetzes die
geht nächſten Samstag den 4. Mai im Hotel Jacobi ſein 8. Stift= Summe von 1095700 M. zu zahlen haben. Dieſe überraſchend
ungsfeſt verbunden mit Einweihung der prächtigen neuen Klub= hohen Zahlen gaben dem Redner die Veranlaſſung zu der gewiß
berechtigten Mahnung an die Arbeiter, bei den in jüngſter Zeit
Verliu, 30. April. In der am Samstag ſtattgehabten ſechſten vielfach aufgeſtellten Forderungen wegen Lohnerhöhung Maß zu
Sitzung des 18. Deutſchen Chirurgen=Kongreſſes empfahl u. a. halten und nicht zu vergeſſen, daß dieſe Ausgaben die Beiträge
Auffindung der Darmwunden. Dieſelbe beſteht darin, daß man ländiſche Wettbewerb, daß alſo die Selbſtkoſten unſerer Induſtrie
Flamme (das Gas iſt brennbar) unterſucht, ob irgendwo in der der mit uns in einen ſcharfen Kampf tretenden ausländiſchen In=
Bauchhöhle Gas ausſtrömt - in ähnlicher Weiſe, durch Ableuch= duſtrie, und ferner, daß die Zuwendungen, welche der Arbeiter auf
leitungen auf. Redner ſah in Chicago eine Operation, bei welcher l verachtenden Vermögensteil und eine ſichere, nicht zu beſtreitende
acht Schußlöcher bereits ohne weitere Hilfsmittel aufgefunden wa= Quelle von Einnahmen bilden für die Zeit, wo er infolge von
ren. Es ſchien damit alles erledigt; aber die vorſichtiger Weiſe Krankheit, Alter oder Invalidität nicht mehr imſtande ſein wird
Wien, 30. April. 1400 ſc) von Holfy geführte Ungarn be=
entdeckt
wurde. Ein in Berlin ſtudierender Japaneſe, Kitaſato ſuchen in den nächſten Wochen Koſſuth in Turin und reiſen dann
aus Tokio. hatte im hygieniſchen Inſtitute erfolggekrönte Verſuche zur zur Pariſer Weltausſtellung weiter, die Route durch Deutſchland
Paris, 30. April. Ein heftiges mit Hagelſchauer verbundenes
veranſchaulicht. Eine kleine Ueberraſchung wurde der Verſammlung Gewitter ging hier um 2½ Uhr nieder. In der Stadt war es
durch Höftmann=Königsberg bereitet, welcher ein ſonſt wohlge= ſo dunkel, daß man in den Geſchäften beleuchten mußte. Alles,
bildetes, aber nur langſam und ziemlich mühſam an Stöcken gehen= was ſich äuf der Straße befand, ſuchte eine Zuflucht. Die Arkaden
des junges Mädchen vorſtellte. Anſcheinend befand ſich dasſelbe der Rue Rivoli waren ſo beſetzt, daß der Verkehr unterbrochen
auf den Tiſch des Hauſes niedergeſetzt, um den Beweis zu er= noch Unbekannt, ob dabei ein Schaden geſchehen iſt. Auch ver=
ſolchen
Fall handelte es ſich - mittelſt jenes Apparates befähigt den Hagel, der in einigen Sälen die Glasdecke durchſchlagen hatte,
London, 30. April. Eine Lloyddepeſche aus Montevideo meldet,
Verlin, 28. April. Eine Opiumhöhle von Damen. daß der der Paciſie=Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft gehörende Dampfer
bald dieſelbe bei ihrer Freundin, der 23jähr., an der Königin Paſſagiere und die Mannſchaft wurden auf dem Dampfer= Aconkagua=
heftiges
Unwohlſein klagte. Geſtern, als dies wieder der Fall war, wurden die Paſſagiere und Mannſchaften des unterzegangenen
In belaiſchen Fachkreiſen hat man neuerdings Verſuche
Stunden lang des Genuſſes von Opium und orientaliſchen Ge= gemacht, das Feruſprechen auch zu Waſſer zu ermöglichen. Auf
tränken ſich hingaben. Das Mädchen mußte nun die Namen ſämt= weite Entfernungen iſt bekanntlich dasſelbe unter dem Waſſer leich=
licher
beteiligten Damen aufnotieren, worauf Herr v. P. ſich in ter, als auf dem Lande, da die Jſolierung der unterſeeiſchen Drähte
ſeinem Wagen perſönlich zu den Eltern derſelben begab, um dieſem eine vollſtändigere iſt und man nicht zahlreiche Induktionsſtörungen
ſchändlichen Treiben ein Ende zu machen. Ueberall war man für wie in großen Städten zu befürchten hat. Einen erſten Verſuch, zu
gen lieferte, nimmt man ſoeben zwiſchen Buenos=Ayres und Mon=
Berlin, 1. Mai. Die Ausſtellung von Entwürfen für kevideo mitten durch die Mündung des Rio Plata auf eine Entfer=
Die Pilatusbahn, die bis auf den inneren Ausbau der zwei
München, 30. April. Für eventuelle Erbauung eines Reichs= Stationsgebäude vollendet iſt, ſoll anfangs Juni dieſes Jahres er=
waiſenhauſes
in München ſtellte Herr Großhändler Franz l öffnet werden. Die Bahn iſt 4618 Meter lang und hat eine
größte Steigung von 48 pCt. (d. h. 48 Meter Steigung auf 100
Wegen Ruheſtörung und Berufsbeleidigung wurde der 22 Jahre Meter Bahnlänge). Das Aktienkapital von 2 Mill. Franes iſt
alte Student Michael Riſtitſch Sohn des Regenten von ſeit Ende September v. J. voll einbezahlt. Das Baukonto der
Serbien, zu 3 M. und zu 20 M. Geldſtrafe verurteilt. Er hatte Bahn' betrug Ende 1888 insgeſamt 2132761 Franes, davon

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redakion: Carl Wittih.