Darmstädter Tagblatt 1889


27. Februar 1889

[  ][ ]

Abonnementspreis
Pertelährlich 1 Mark 50 Pf. u
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtkmtern Beſtellungen em=
regengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
wQuartal inck. Poſtaufichlag

152. Tahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Flluſtrirtes Unterhaltungsblatt.
2)

Iuſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. V.
mBeſſungen von Friedr. Böößer,
Schießhausſtraße 11. ſowie auswärt
von allen Aunoneen=Eweditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

7E 41.

Mittwoch den 27. Februar.

W09

Geſunden: 1 weißes Taſchentuch, ſchmutzig, gez. F. M. 1 ſchwarzer Stauchen mit unächter Goldborde. 1 großer Schlüſſel.
1 Drücker, viereckig. 1 Hundehalsriemen mit Marke 660l. 1 brauner baumwollener Handſchuh. 1 Drücker mit 4 Dornen. 1 ſtählerne
Uhrkette mit 2 Schlüſſelchen. 1 Schlüſſel. 9 Stück kleine Schlüſſel an einem Ring. 1 woll. Handſchuh, ſchwarz mit rothgrauen Streifen.
1 blaugrauer Handſchuh mit gelben Streifen.
Paar baumwoll. Handſchuhe, dunkelbraun. 1 Thermometer in blauem Futteral. 1 braun=
gelber
Rohrſtock mit gravierkem ſilb. Griff.
Pelzkragen. 1 großer Schlüſſel. 1 Kaſtenſporn. 1 desgl. 1 Mainzer Geſangbuch. 1
Schlüſſel und Drücker in einem Stück. - Berſoren: 1 Korb, enth. 11-12 Pfund Butter, 1 graues Arbeitstäſchchen mit rothbrauner
Litze, enth. Strickzeug. 1 gold. Siegelring mit dunkelblauem Stein. 1 Trauring, gez. R. H. 1 Eisſporn. - Zugelaufen: 1 kleiner
ſchwarzer Hund. 1 ſchwarzsrauer Dachshund ohne Marke. - Futtauſen: 1 Dachshund. ſchwarz mit grauen Flecken.
Darmſtadt, 25. Februar 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Bekanntmachung.
Die am 18. und 19. lfd. Mis. abge=
haltene
Brennholzverſteigerung aus dem
ſtädt. Oberwald iſt genehmigt und können
Bürgſcheine in den Vormittagsſtunden auf
unſerem Büreau, Rheinſtraße 18 (Zimmer
Nr. 10) errichtet werden.
Erſter Fahrtag für obiges ſowie für
das Holz aus dem ſeith. Beſſunger Laub=
wald
aus der Verſteigerung vom 11. Febr.
Montag den 25. Ifd. Mts.
Darmſtadt, den 21. Februar 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[2109
Ohly.

Bekanntmachung.
Der im ſtädtiſchen Schlachthauſe in
der Zeit vom 1. April 1889 bis Ende
März 1890 ſich ergebende Dünger ſoll
ſauf dem Submiſſionswege an den Meiſt=
bietenden
abgegeben werden.
Uekernahmsluſtige wollen ihre Ange=
bte
gehörig verſchloſſen und mit der
hufſchriſt:Submiſſion auf den Schlacht=
hausdüngeru
verſehen bis längſtens
Samstag den 9. Mürz 1889,
Vormittags 1 Uhr,
ä unterzeichneter Stelle einreichen.
Die Bedingungen liegen auf unſerem
Mreau, Stadthaus, Rheinſtraße 18 ( Zim=
ner
Nr. 13) zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 17. Februar 1889.
hroßherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[2152
Ohly.
Bekanntmachung.
In der noͤrdlichen Hälfte des ſtädtiſchen

Lagerhauſes an den Bahnhöfen iſt ein
Keller von ca. 93 ⬜Meter Flächenraum
per 16. Mai d. Js. zu vermiethen.
Reflectanten wollen ſich auf unſerem
Bllreau melden.
Darmſtadt, den 16. Februar 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(1861

Bekanntmachung.
Die Herſtellung des äußeren Ver=
putzes
und die bei Abänderungen im Innern
des Schulhauſes, Ecke der Karls= und
Nieder=Ramſtädterſtraße vorkommenden
Maurer=, Steinhauer=, Weißbinder= und

Spenglerarbeiten, ſollen im Wege der
Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Donnerstag den 28. Februar 1889,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 30,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 22. Februar 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Riedlinger, Beigeordneter. C2110

Das 5. und 6. Ziel der Kommunal= und Kirchenſteuer pro 188889,
ſowie das Schulgeld für das Großh. Realgymnaſium, die Realſchule und
deren Vorſchule, Victoriaſchule, die beiden Mittelſchulen und die Fortbildungs=
ſchule
für das l. Quartal 1889, iſt bei Vermeidung der Mahnung längſtens bis
zum 10. nächſten Monats an den Wochentagen, Vormittags von 8 bis 12 Uhr,
bei der Stadtkaſſe zu entrichten.
Darmſtadt, den 20. Februar 1889.
Die Stadtkaſſe:
12001
Kriegk.

Beknnntmachung.
Der diesjährige Frühjahrs=Faſſelmarkt zu Reinheim findet, wie im Ka=
ender
angegeben,
Samstag den 9. März l. Js.
ſtatt. Die Beſiter der als preiswürdig erkannten Thiere erhalten Geldprämien.
Die Korkommiſſionen werden anweſend ſein.
Dieburg, am 18. Februar 1889.
Der Vorſitzende des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins.
[2153
Heß.
76

[ ][  ][ ]

522

Nr. 41

9
OErſlEigerUldo--engeihe.

Montag den 4. März d. Js., Vormittags 9 Uhr,
werden im Hauſe Ludwigsſtraße 4 nachfolgende zur Konkursmaſſe des F. W.
v. d. Kerkhoff gehörige Gegenſtände, als:
eine große Partie Herren= und Damen=Regenſchirme, in Seide, Halbſeide,
Gloria und Zanella, 1 Drehbank (für Schirmfabrikation eingerichtet),
1 Schraubſtock, 1 Schleifſtein, verſchiedenes Werkzeug, 1 Singer=Nähmaſchine,
1 guter vierräderiger Handwagen, 1 Schreibtiſch, mehrere Arbeitstiſche,
2 Rohr= und 10 Strohſtühle, 1 Leiter, 5 große Hängelampen, 2 Gasarme,
2 Schaufenſter=Lampen, 1 Sturmlaterne, 2 Copirpreſſen (1 Shſtem Soenn=
ecken
), 1 Wechſelmappe, 1 kleiner amerikaniſcher Oefen, 1 Ofenſchirm,
1 Schirmſtänder, ſämmtliche Regale, 1 Firmenſchild, ferner die ſehr gut
erhaltene Ladeneinrichtung, beſtehend aus 5 großen Glasſchränken, 1 Laden=
tiſch
und 1 Pult,
öffentlich gegen baare Zahlung verſteigert.
Die Gegenſtände können am Samstag den 2. März, Nachmittags von 3 bis
6 Uhr, eingeſehen werden.
J. A.:
Schurmann,
Amtsgerichts=Taxator.

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pflanzt
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Nr. 41

523

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Donnerstag den 28. Februar, Abends9 Uhr
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frossor Lapkonstreloh der
ALe.
Sn=
6
H
Prinzon-darde
r er.
zu Ehren Seiner Excellenz des commandirenden
4 M4N
Generals Edlor von dor Plomb zu
Lahnbrechhausen.
Nach demſelben: Großes carnevaliſtiſches Concert in ſämmtlichen Räumen
des Schützenhofes.
Samstag den 2. März, Abends 8 Uhr 11 Minnten:
Feierliche Einholung JJ. NN. HH. des Prinzen u. der Prinzeſſin
CARTUVAL, am Ludwigsbahnhof,
woran. ſämmtliche Mitglieder des Carneval=Hug=Vereins, die Mitwirkenden bei
dem Carneval=Zug u. die Mitglieder aller Vereine von Alt= u. Neu=Darmſtadt
ohne Ausnahme ſich zu betheiligen eingeladen werden.
Verſammlung der Theilnehmer Abends 8 Uhr in dem Realſchulhof,
je nachdem die Genehmigung ertheilt wird. - Fackeln werden den Zugs=
theilnehmern
koſtenfrei geliefert, für Papierlaternen und die dazu nothige
Erleuchtung - haben ſich deren Träger ſelber zu ſorgen.
Nach Einholung des Prinzlichen Paares: Geſellige Vereinigung in ſämmt=
lichen
Reſtaurationen erſten bis dritten Nanges der närriſchen Reſidenz.
Sonntag den 3. März, Abends 7 Uhr 11 Minnten, in ſümmtlichen
Räumen des zur Feier der Anweſenheit JJ. Ny. HH. des Prinzen/
und der Prinzeſſin Carneval furchtbar großartig und allernärriſchſt
decorirten Saalbaues: Grosges earnevalistisches Concert,
veranſtaltet von ſämmtlichen Concerttheilnehmern unter gefälliger Mitwirkung
der ganzen Capelle der Prinzen=Garde und der Hauscapelle des Saalbaues,
ohne Stopfengeld, dirigirt von Herrn Kapellmeiſter G. W. Hilge.-Während
des Concertes: Aufführung des Faſtnachts=Schwankes Die Kumidee=
Sitzung; von Karl Schaffnit. Erſtes Auftreten des Generals Edler von
der Plomb z. Z. in ſeinen unübertrefflichen Leiſtungen als Carnevals=Redner.
E Die Mitglieder des Carneval=Zug=Vereins haben zu dieſem Concert
- mit Kappe und Stern geſchmückt - freion Eintritt. Der Verkauf
von Damen=Sternen 50 Pfg. und Fremden=Sternen 1 M. findet
bei den Herren D. Faix u. Söhne und C. u. W. Kaminsky ſtatt.
Ohne närriſche Kopfbedeckung wird Niemanden der Zutritt geſtattet.
Montag den 4. März, Abends 8 Uhr 11 Minuten, bei feſtlich beleuch=
teter
Kaſſe, im Saalbau: Gaſtdarſtellung des geſammten Hoftheater=
Perſonals Seiner Nürriſchen Hoheit des Prinzen Carneval:Fraa
Bollmehl. Concurrenz=Preis=Carneval=Poſſe in 3 Auf= und Abzügen und
Darmſtädter Mundart von Merdarfsnochnetſage. Näheres über Platz=
Preiſe und Karten=Verkauf in ſpäteren Anzeigen.
Dienstag den 5. Mürz:
Früh 7 Uhr 11 Minuten: Tagwache der Prinzen=Garde. Vormittags
9 Uhr 11 Minuten: Aufmarſch der Prinzen=Garde auf dem Ernſt= Ludwigs=
platz
. Feldlager daſelbſt. Vormittags 11 Uhr 1 Minnten: Parade
vor Seiner Excellenz dem commandirenden General Edler von der Plomb zu
Zahnbrechhauſen. Nachmittags 1 Uhr: Aufſtellung zum Carneval=Zug.
Nachmittags 2 Uhr: Darmſtadts größter, närriſchſter, ſtilvollſter, noch nie
dageweſener und nie wiederkommender
G-ABSxzurAL-xa,
über welchen die ſtädtiſchen Straßen=Laternen und die demnächſt erſcheinenden
Zugs=Programme das günſtigſte Licht verbreiten werden.
Abends 8 Uhr 1 Minuten: Einziger pyramidaler, großartiger, mit glän=
zenden
Aufzügen, komiſchen Verwechslungen, pikanten Coſtümen, reizenden
Masken und rauſchenden Fanfaren ausgeſtatteter
2
1
.
Maskem-Ball - c
Gd.
im SAAIRAI.
Mittwoch den 6. Mürz, Nachmittags 2 Uhr 11 Minuten:
Grosse Kappenfahrt.
[2069
Donnerstag den 7. März; Nlx.
Das Afer-Comité des Carneval-Aue-Vereins.

[ ][  ][ ]

524

Nr. 41

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Höbelstoffen.
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nung, 6 Zimmer mit Zubehör, an 8
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179) Heinrichſtr. 49 Parterrewoh
nng, 6 Zimmer und Zubehör, große=
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Zubehör, Gas= und Waſſerltg., auf
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narn
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5676) Heidelbergerſtr. 68 der zweit=
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ehebar
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ſterſtraße 10.
20) Louiſenplatz 4 eine Wohnung
Hn 3 Zimmern, Küche und Zubehör
euch beziehbar zu vermiethen.
22) Marienplatz
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Neckarſtraße 28.

Nr. 41
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parterre
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und 2 ſchrägen in der Manſarde, mit
nöthigem Zubehör per 1. April zu ver=
miethen
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742) Karlsſtr. 12 an ruhige Miether
im Vorderhaus die Manſarde, 2 gerade
und 2 ſchräge Zimmer nebſt Küche und
allem Zubehör, im Seitenbau eine freund=
liche
Wohnung, 2 Zimmer nebſt Küche
und Zubehör, beide per Anfang April.
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857) Ecke der Wilhelms= und
Carlsſtraße 93 iſt der mittlere
Stock, neu hergerichtet, enthaltend
5 ſchöne Zimmer mit Zubehör, ſo=
4 fort zu beziehen.

362) Kiesſtr. 93 eine kl. Wohnung
2 Zimmer, Küche mit allem Zubehör, per
15. April beziehbar.
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970) Rheinſtraße 22, 2.
Stock, vollſtändig neu und
eleg. ausgeſtattete Wohnung
von 7 Zimmern mit Veranda
und nöthigem Zubehör als=
bald
beziehbar zu vermiethen.
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Beletage und, bei Herrn
B. L. Trier, Ludwigsſtraße.

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901) Rheinſtraße S eine freundliche
Wohnung, 4 Zimmer und Cabinette, drei
Stiegen, mit allem Zubehör. Zu erfrg.
im Vorderhaus.
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972) Karlsſtraße 39 Beletage mit
5 Zimmern und allen Bequemlichkeiten.
982) Beſſungerſtraße 115, zunächſt
dem Bahnhof, die Beletage, 5 Zimmer,
Speiſekammer, Magdkammer, Bodenraum,
Waſſerleitung, Cloſett und ſonſtige Be=
quemlichkeiten
an eine ruhige Familie zu
vermiethen. Näheres parterre daſelbſt.
983) Wienerſtraße 72, Parterre,
beſtehend aus 5 Zimmern, Gartenantheil
ꝛc. per April zu vermiethen. Näheres
Neckarſtraße 18, 1. Etage.
991) Schulſtraße 6 2-3 neu herge=
richtete
unmöblirte Zimmer zu vermiethen.
1102) Krauichſteinerſtraße iſt ein
chönes Wohnhaus zu verm.: Parterre=
Räume 8 Zimmer, Beletage 8 Zimmer.
Beide Wohnungen können auf Wunſch ein=
zeln
und im Ganzen vermiethet werden.
Am Wohnhaus iſt ein großer Garten
11500 Meter) nebſt Gartenhaus gelegen,
welcher den Miethern beigegeben wird. Zu
erfr. 5-7 Uhr Nm. Bleichſtr. 39, 1. St.
1143) Ecke der Grafen= und Wie=
enſtraße
11 iſt der 3. Stock von 6 Zim=
mern
mit allen Bequemlichk. an ruhige
Leute zu vermiethen.
1243) Gervinusſtraße 61 Beletage
5 Zimmer mit allem Zubehör, Mitbe=
nutzung
des Vorgartens ꝛc., wegen Abreiſe
des ſeitherigen Bewohners an ruhige
Familie zu vermiethen.

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1235) Karlsſtraße 54 eine Wohnung,
4 Zimmer, Küche nebſt Zubehör zu verm.
1246) Herdwegſtr. 37 die Parterre=
wohnung
mit 5 Zimmern u. allem Zubeh.
1385) Kiesſtr. 50 Manſarde, be=
ſtehend
aus 3 Zim. u. Küche, p. 1. Mai
1387) Schulſtraße 14 iſt der dritte
Stock per 1. Mar zu vermiethen.
1384) Carlsſtr. 95 die Hoch=
parterre
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mit Zubehör, ſofort zu vermiethen.
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1386) Blumenſtraße 6, 3. Stock,
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Auf Wunſch kann ein Manſardenzimmer
mitvermiethet werden. Guſtav Heß.
1520) Neckarſtr. 4 im oberen Stock
eine Wohnung, 4 Zimmer nebſt Zubehör.
Näheres Bleichſtraße 15 1. Stock.
1524) Roßdörferſtr. 13 der untere
Stock, 5 Zimmer mit allem Zubehör, An=
fangs
Mai zu vermiethen.

1635) Carlsſtr. 34 die Parterre=
Wohnung, 5-6 Zimmer m. Zubeh.
zu verm. und alsbald zu beziehen.

1735) Neckarſtr. 24 eine Wohnung
von 3 Zimmern, Küche nebſt allem Zu=
behör
per 1. Mar zu vermiethen.
1741) Wienerſtr. 60 3. Stock, enth.
5 Zimmer, Küche und alles Zugehör, per
1. Mai. Preis 440 M.
1747) Ecke d. Lindenhofſtr. u. Hin=
kelsgaſſe
21 Part.=Wohng., 3 Z., ſogl.
1748) Marktſtraße 15 eine freund=
liche
Wohnung zu vermiethen.
1880) Promenadeſtr. 16 die Manſ.=
Wohnung, 2 Zimmer, Kabinet, Küche.
1882) Ecke der Bleich= u. Fabrik=
ſtraße
1 iſt eine freundliche Parterre=
Wohnung, beſtehend aus 3 Zimmern und
Küche nebſt Zugehör, an eine ruhige Fa=
milie
zu verm. und bis Mar zu beziehen.
Näheres Grafenſtraße 17.
1884) Heinrichſtraße 23 die Man=
ſarde
, beſtehend aus 1 großen Zimmer,
2 Cabinette, Küche, Glasabſchluß nebſt
Zubehör, per 15. Mai an eine einzelne
Dame zu vermiethen.
1885) Ecke der Eliſabethen= und
Caſerneſtr. 56 der 2. Stock, 6 Zimmer,
und Manſarde mit allem Zubehör, für
1200 M. ſofort zu beziehen.
1886) Schützenſtraße 8 eine kleine
Wohnung, 3 Zimmer, Küche ꝛc.
1929) Hochſtraße, nächſt der Hein=
richſtraße
, eine Wohnung: 6 Zimmer mit
Zubehör, ſowie Gartenantheil per 1. Apr.
Näheres durch Aug. Werner Nieder=
Ramſtüdterſtraße 26.
1930) Waldſtr. 23 (Seitenbau) ein
unmöblirtes Zimmer zu vermiethen.
2029) Bleichſtraße 35 die Wohnung
im 1. Stock, beſtehend aus 5 Zimmer,
nebſt allen Bequemlichkeiten anderweit zu
vermiethen. Zu erfragen parterre.

[ ][  ][ ]

Z
8

526

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5 Zim. m. all. Zubehör, Veranda u.
Vorgart., per 1. März ev. a. ſpäter
a. e. ruhige Familie zu vermiethen.

2040) Dieburgerſtraße 20, dem
Eingang des Großh. Gartens gegen=
über
iſt die Beletage, 5 ſchöne Zimmer,
mit od. ohne Stallung, zu vermiethen.

2042) In meinem neuerb. Wohn=
hauſe
, Liebigſtraße 27, die Beletage
ſofort zu vermiethen.
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2044) Zimmerſtraße 5, eine kleine
Wohnung, 3 Zimmer und Küche, im
1. Stock, am 1. April beziehb., zu verm.
2163) Grafenſtr. 35 eine Wohnung
im 3. Stock von 56 Zimmern mit all.
Zubehör zu vermiethen.
2164) Marienplatz 12
Beletage mit 7 Zimmern, Balkon u. Zu=
behör
vom 1. Mat ab oder ſpäter zu verm.
2165) Drei ſchöne neue elegante Woh=
nungen
, je 4 Zimmer mit allem Zugehör
und Cloſet, bis 1. April zu vermiethen.
Näheres Carlsſtraße 10.
2166) Hermannsſtr. 15 parterre
und erſter Stock, je 3 Zimmer mit Zu=
behör
ſogleich zu vermiethen.
2167) Teichhausſtr. 2 eine Wohnung
mit allem Zuhehör per Mai beziehbar.

12306) Ecke der Cliſabethen=u. Wil=
helminenſtr
. 17 Laden ſofort zu verm.
455) Ein ſchöner Laden
nebſt Wohnung billig zu vermiethen.
Näheres Expedition.
mit angrenzendem Zimmer
hadon in ſeiner Lage, für ein
Blumengeſchäft ꝛc. ſehr geeignet, zu ver=
miethen
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Kirchſtraße ein großer Laden nebſt
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Zimmer, mobl. od. unmöbl., an anſt. Hrn.
997) Beſſungerſtr. 19 einſach möbl. Laufmädchen gosuoht.-
Zimmer ſogleich zu beziehen.
1393) Grafenſtr. 24 parterre ein
hübſch mobl. Zimmer zu verm.
1395) Wilhelminenplatz zwei möbl.
Zimmer. Näheres Exped.
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1534) Grafenſtraße 26 ein möbl.
wird als Stütze der Hausfrau und zu drei
Zimmer zu vermiethen.
1597) Carlsſtr. 29. II., ein möbl. 3. Töchtern von 11 bis 15 Jahren geſucht.
1684) Karlsſtraße 20, 1. Stock, ein Kenntniß des Klaviers iſt erforderlich, des
freundl. möbl. Zimmer mit ſep. Eingang Franzöſiſchen wünſchenswerth. Ange=
und vollſt. Penſion an einen ſol. Herrn ſnehme Stellung in der Familie.
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oder Schüler per 1. April. Ebendaſelbſt
in einfach möblirtes Zimmer mit Penſion d. Bl. unter A. D. niederzulegen. (2179

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a. d. Straße ein möbl. Himmer zu verm. Geſchäftsräume und zur Beſorgung der
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[1553

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möbl. Zimmer alsbald zu vermiethen.

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Zimmer, in geſ. Lage, mit od. ohne Pen.
2058) Hoffmannsſtr. 13, 1 St., ein
hübſch möbl. Zimmer an einen ruh. ſol.
Herrn zu vermiethen.

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wird eine tüchtige Wärterin
3diotenanſtalt Aliceſtift.

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zinsarbeiter
für Colonialwaarengeſchäft

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2170) Steinſtraße S, Beletage, zwei
ineinandergehende hübſch möblirte Zimmer
mit ſep. Eingang ſofort zu vermiethen.
2171) Carlsſtr. 20, 1. Stock, ein
freundl. möbl. Zimmer mit ſep. Eingang
und Penſion per 1. April.
2172) Hochſtraße 55, Beletage, ein
möbl. Zimmer.

8 Ein Seitenbau,
als Geſchäftslokal oder Büreau ge=
eignet
, zu vermiethen. Schützenſtr. 8.

Drei Läden
im Neubau, Eliſabethenſtr. 2,
zu vermiethen.
[2168
Näheres Expedition.
1.

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Herrſchafts=Köchin
mit ſehr guten Zeugniſſen ſucht Stelle.
Frank'3 Stellenbüreau, Eliſabethenſtr. 9.

2174) Eine reinliche Frau ſucht Lauf=
dienſt
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2169)
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ſucht Stellung.- Offerten unter P. S.
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[2175

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finden Berückſichtigung. Briefl.
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ſacturwaaren
= und Damen=Conſections=
Geſchäft für gleich oder ſpäter ein
Lehrmädchen.
Gebrüder Heu,
Ludwigeplatz.

14646) Für ein hieſiges Eiſenwaa=
rengeſchäft
wird für ſofort oder aul
Oſtern ein Lehrling geſucht. Nähers
zu erfragen bei der Expeditton.

2145) Es werden noch einige
Maſchinenſchloſſer und ein
Eiſendreher

angenommen.
G. Göbel,

Griesheimerweg 25.

Beſchäftigg. od. Monatſtelle. Mühlſtr. 8. d. Bl. erbeten.

2181) Für ein lebhaftes Putz, Mode=
und Kurzwaaren=Geſchäft wird ein
Lehriing
mit guten Vorkenntniſſen geſucht.
Offerten unter J. J. L. an die Exy-

[ ][  ][ ]

das

Nr. 41

527

enes Fabrikgeſchäftes iſt der Poſten für
ſchriftliche Arbeiten zu beſetzen.
Bewerber, welche eine ſchöne Hand=
ſchrift
haben und gute Zeugniſſe ihrer,
ſrüheren Thätigkeit beibringen können,
wollen ſolche in Abſchrift mit Offerte an
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c4nreichen.
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2088) Einen Lehrling ſucht
I. E. Schmitt scho Buchdruckorol,
Rheinſtraße 47.

2183) Einen mit guten Schul=

kenntniſſen verſehenen
Lehrling
unter günſtigen Bedingungen ſucht
C. Thlos, Hofmuſikaltenhdlg.

484) Ein Lehrling
nt guter Schulbildung kann bei mir ein=
Ireten.
Georg Jacob Heß, Schulſtr. 6.

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Ctanntmacung.
Die Ausſtattung eines durch Sitlichkeit ausgezeichneten Brautpaares aus der
am 19. Februar 1827 zur Feier der fünfzigjährigen Vermählung J. J. K. K.
H. H. des Großherzogs Ludwig l. und der Großherzogin Louiſe von der Ver=
einigten
Geſellſchaft gegründeten Stiſtung wurde für 1889 dem Kutſcher Joh. Pet.
Kaiſer dahier und deſſen Braut Thereſe Hefner dahier zuerkannt.
Indem dieſes bekannt gegeben wird, werden diejenigen, welche ſich um die
Ausſtaltung beworben haben, hierdurch benachrichtigt, daß ſie die eingereichten Zeug=
niſſe
bei dem Hausmeiſter der Geſellſchaft wieder in Empfang nehmen können.
Darmſtadt, den 22. Februar 1889.
Der Ausſchuß der Vereinigten Geſellſchaft.
Jaup.
218s

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ſeute friſch eintreffend.
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[10=
Ein Philologe ertheilt
prachllche Hachbilfestunden.
Näheres bei der Expedition. (1413

Vereinigte Geſellſchaft.
Montag den 4. März 1889, Abends 8 Uhr:
T4
B1AKAA40
Karton zum Beſuche des Balles für fremde Herren, ſowie Karten auf die
Gallerien, welche jedoch nur für die Perſon gültig ſind, auf deren Namen ſie
lauten, werden auf ſchriftliches oder perſönliches Anfordern der zur Einſührung
berechtigten Mitglieder an demſelben Tage, Nachmittags von 3 bis 5 Uhr, in dem
Geſellſchaftslokal ausgegeben.
Das obere Lokal wird um 7 Uhr geöffnet.
Darmſtadt, den 25. Februar 1889.
2190
Der Ausschuss der Veroinigten Gesellsohaft.
Darmstädter Hänner-Gosang.Voroin.
Samstag den 2. März 1889, Abends 8 Uhr,
in den Räumen des Schützenhofes G. Ritserh:
Großer
EGUkNolt.,

wozu wir unſere Mitglieder höflichſt einladen.
Eintrittskarten für Nichtmitglieder M. 1.50 für Herren und M. I.
für Damen ſind zu haben bei den Herren D. Faip u. Söhne, A. Fiſcher, große
Ochſengaſſe 14. H. Buchhammer, Pankratiusſtr. 1, Ph. Pullmann, Soderſtr. 79,
M. Rattler, Wilhelminenſtr. 17. G. W. Jacoby, Victoriaſtr. 26, und M.
(2191
Brannwarth, Marktplatz 12, ſowie Abends an der Kaſſe.
Der Vorstand.

[ ][  ][ ]

Nr. 41

528
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zum Schneiden angefahren werden.
Wieſenmühlen b. Eberſtadt. (2192
W. Hildebrand HI.
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Ziegeleibeſitzer Pfungſtadt.
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S.
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pothek
b. 800h. v. Werthobj. auch coursm. eine Wohnung von 3-4 gimmern mit
Papiere z. berg. Antr. sub Cred.=Anſt. allem Zubehör von einer kleinen Familie
an D. Frenz, Annonc.-Exped. Mainz l zum Preiſe von 400-450 M. Off.
(2194 an die Expedition unter A. E. 12.
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zu den ſeitherigen billigen Preiſen.
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Mathildenplatz 1.
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Lederbeſatz. Mittwoch den 20. Februar,
auf der Landſtraße von Großgerau nach
Darmſtadt verloren. Dem Wiederbringer
eine Belohnung.
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Wm. Holtz,
Eſchollbrückerſtr. 8, Darmſtadt.

Ein ganzer Sperrſitz
für das laufende 7. und das 8. Abonne=
ment
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abzahlungen
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Zu erfragen bei der Expedition. (2198
Der Unterzeichnete ſucht zu Anfang
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1) mer geſ. Bett kann geſtellt werden.
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B. Schmidt, kl. Bachgaſſe 3.

Hchiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady. Zimmerſtraße Nr. I.
Der Poſtdampfer,Main,Kapitän M. Möller.
vom Nordd. Loyd in Bremen, welcher am6.
Februar von Bremen abgegangen, iſt am A-
Februar wohlbehalten in Baltimore, der
Schnelldampfer -Saaler, Kapitän H. Richter,
vom Nordt. Loyd in Bremen, welcher am.
13. Februar von Bremen abgegangen, iſt am
2. Februar wohlbehalten in New=York ange=
kommen
.

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Am 24. fand unter dem Vorſitz des Fürſten
Bismarck eine Sitzung des preußiſchen Staatsminiſteriums ſtatt.
An dem Diner, welches am 25. beim Reichskanzler ſtattfand
und zu welchem der Kaiſer erſchienen war, nahmen ſämtliche preußiſche
Staatsminiſter, mit Ausnahme des auf Urlaub befindlichen Herrn
v. Bötticher, der Chef des Militärkabinets. Generallieutenant
v. Hahnke, der Chef des Civilkabinets, von Lucanus, die Fürſtin
Bismarck, ſowie der Graf und die Gräfin Bismarck teil.
Der Nachtragsetat, welcher die Vorlage über die Vermehrung
der Artillerie und über Oſtafrika enthält, iſt fertiggeſtellt.
Die Nachricht, daß das Schulgeſchwader unter Befehl des
Kontre=Admirals Hollmann, das bisher im Mittelmeer gekreuzt
hatte und auf der Heimreiſe begriffen war, plötzlich den Befehl er=
halten
hat, nach Samoa zu fahren, wird derKöln. 8tg.- beſtätigt;
ſchon vor einigen Tagen wurde als neue Poſtſtation von Kiel aus
Vort Said angegeben. Die Aufgabe des Geſchwaders wird darin
beſtehen, gemeinſchaftlich mit den drei vor Samoa befindlichen
Schiffen volle Genugthuung von den aufſtändiſchen Samoanern für
die leider in ſo großer Zahl hingemordeten und verwundeten deut=
ſchen
Offiziere und Soldaten ſowie für die umfangreiche Verletzung
deutſcher Intereſſen zu verlangen und durchzuführen. Je nachdrück=
licher
dieſe Beſtrafung erfolgt und je ausreichender und fühlbarer
die geleiſtete Genugthuung iſt, um ſo ſicherer iſt die Gewähr, daß
Friede und Ordnung für lange Zeit ungeſtört bleiben wird; um
ſo wirkſamer werden dann auch die Beſchlüſſe ſein welche die drei
an der zukünftigen Geſtaltung der ſamoaniſchen Regierung gleich=
berechtigten
Nationen bei der bevorſtehenden Berliner Konferenz
faſſen werden. Die betreffenden Befehle werden dem Geſchwader
übrigens erſt in Port Said zugehen. Das Schulgeſchwader beſteht
aus den Kreuzerfregatten Stoſch=, Charlotter, Gneiſenau' und
Moltke; drei der Schiffe haben je 16 Geſchütze, 2500 Pferdekräfte
und 403 Mann an Beſatzung. während die ältere -Charlotter 18
Geſchütze, 3000 Pferdekräfte und 426 Mann Beſatzung hat. Auf
den Schiffen befinden ſich außerdem 71 Seekadetten, darunter der
jüngere Sohn des kürzlich verſtorbenen kommandierenden Admirals
v. Monts, während der ältere Sohn desſelben als Unterlieutenant
zur See auf der -Charlotte: Dienſt thut. Vor Apia befinden ſich
bereits wie man weiß, der Kreuzer Adler- mit vier Geſchützen,
650 Pferdekraft, 128 Mann; die Kreuzerkorvette Olga- mit 12
Geſchützen, 2100 Pferdekraft und 267 Mann, ſowie das Kanonen=
boot
Eber' mit 3 Geſchützen, 700 Pferdekräften und 87 Mann

Beſatzung. Im Ganzen wird die vereinigte Flotte ſonach 288
Mann und 85 Geſchütze zahlen.
Profeſſor v. Gneiſt hat am 25. im Hotel der türkiſchen Bot=
ſchaft
in Berlin den Vertretern der beiden Parteien ſeinen Schieds=
ſpruch
in der Streitſache zwiſchen der türkiſchen Regierung und der
durch Baron Hirſch vertretenen Betriebsgeſellſchaft der orientaliſcher)
Eiſenbahnen verkündigt. Danach hat Hirſch 27 Millionen Franken
an die Türkei baar zu zahlen. Dieſe Summe überſteigt erheblich
die bisher von Hirſch angebotenen Vergleichsſummen (Hirſch hatte
20 Millionen angeboten, die Pforte 50 Millionen gefordert) und der
Spruch iſt für die Türkei um ſo vorteilhafter, als die ihr darin
zuerkannte Summe nicht von läſtigen Bedingungen abhängig ge=
macht
iſt, die Hirſch ſich bei allen ſeinen Vergleichsvorſchlägen vor=
behielt
.
Die Germania' äußert ſich über die nächſten Ziele der Cen=
trumspolitik
in einem längeren Artikel, die konfeſſionelle Schule ꝛc.
überſchrieben, wie folgt: Wir Katholiken denken in Bezug auf die=
Schule anders. Unſer Jdeal in dieſer Richtung bringen die Artikel
5 und 8 des öſterreichiſchen Konkordats zum Ausdruck, welche lauten-
Art. b. Der ganze Unterricht der katboliſchen Jugend wird in allen,
ſowohl öffentlichen als nichtöffentlichen Schulen der Lehre der
katholiſchen Religion angemeſſen ſein; die Biſchöfe aber werden
kraft des ihnen eigenen Hirtenamtes die religiöſe Erziehung der
Jugend in allen öffentlichen und nichtöffentlichen Lehranſtalten
leiten und ſorgſam darüber wachen, daß bei keinem Lehrgegenſtande=
etwas
vorkomme, was dem katholiſchen Glauben und der ſittlichen
Reinheit zuwiderläuft. Artikel 8. Der Glaube des zum Schul=
lehrer
zu Beſtellenden muß makellos ſein. Wer von dem rechten
Pfade abirrt, wird von ſeiner Stelle enthoben. Das iſt das Zdeal
aller überzeugungstreuen Katholiken, und dieſes Jdeal muß mi
ebenſo großer Klugheit und Entſchiedenheit durch angeſtrengte, red
liche Arbeit erreicht werden.
Schweiz. Die von der Berner Regierung beanſtandete uns
nun auch geſtrichene Stelle in dem Faſtenmandat des Biſchof
Haas von Baſel lautet: Ihr kennt die Einrichtung der öffend
lichen Schulen; kein Raum iſt darin für die kirchliche Autorität=
gerade
zu der Zeit, wo es am notigſten wäre, die zarten Herze;
eifrig und fleißig nach chriſtlichen Grundſätzen zu bilden, da ſchweige
vielfach die Vorſchriften der Religion. Man. kann daher nick
ohne Furcht in die Zukunft des heranwachſenden Geſchlechts blicken.
Dieſe Stelle war übrigens einem Erlaſſe des Papſtes Leo en-
nommen
.

[ ][  ][ ]

uke

Heſterreich=Angarn. Im ungariſchen Abgeordnetenhauſe ver=
wahrten
ſich am 25. anläßlich der Beratung über die Indemnität
die Abg. Graf Apponyi und Helfy gegen jene Auffaſſung eines
Teiles der ausländiſchen Preſſe, als ob es in Ungarn eine Partei
gäbe, deren Kardinalpunkte in der äußeren Politik nicht die unbe=
dingte
und aufrichtigſte Erhaltung der deutſchen und italieniſchen
Allianz wäre. Apponyi erinnerte unter ſtürmiſcher Zuſtimmung
der geſamten Linken daran, daß er in der Delegation ſtets dieſes
Bündnis auf das freudigſte begrüßte; es exiſtiere keine Schattierung
in der öffentlichen Meinung Ungarns, der dieſes Allianzſyſtem nicht
als Kardinalpunkt gelten würde. Dieſe Bündniſſe ſeien nicht
Vrivilegium einer Partei und auch nicht auf die beiden Augen eines
Staatsmannes geſtellt, ſondern bilden die Politik der geſamten
ungariſchen Nation. Abgeordneter Helfy ſprach die Ueberzeugung
aus, daß in Ungarn keine Regierung auch nur ein halbes Jahr
exiſtieren könne, die eine andere als deutſchfreundliche Volitik be=
folgen
wollte. Tisza betonte unter lebhaftem Beifall der Majorität
die vernommenen Erklärungen der Oppoſition kämen ihm und den
Kennern der Verhältniſſe nicht überraſchend. Die Gerüchte, als
beſtänden in Ungarn Antipathien gegen das Bündnis mit Deutſch=
land
, würden durch die Preſſe ſolcher Staaten verbreitet, welche
außerhalb des Bündniſſes ſtänden, wobei die Sache ſo dargeſtellt
würde, als ſtammten die Zeitungsnachrichten aus Ungarn. Dieſes
Treiben könne nicht ſtreng genug verurteilt werden. Hierin liege
die Urſache der zeitweiſen, grundloſen Beunruhigungen der Ver=
bündeten
Oeſterreich=Ungarns.
Franſtreich. Die Sitzung der Deputiertenkammer vom 25. ver=
lief
ohne bemerkenswerten Zwiſchenfall. Der Geſetzesvorſchlag,
betreffend die Sicherung der Freiheit und Geheimhaltung der Ab=
ſtimmung
, wurde angenommen.
Riederlande. Das Befinden des Königs war am 25. weniger
zufriedenſtellend. Die Beſſerung ſchreitet kaum merklich fort; der
Kräftezuſtand hat ſich noch nicht gehoben. Nach in Amſterdam ein=
ſgelaufenen
Berichten erſcheint der Zuſtand des Königs hoffnungslos.
Itakten. In der am 25. fortgeſetzten Beratung der Deputierten=
kammer
über die finanziellen Vorlagen beſtritt der Kriegsminiſter
die vom General Ricotti behauptete Notwendigkeit, daß das Kriegs=
budget
für die nächſten fünf Jahre um 40 Millionen erhöht werden
müſſe. Nachdem der Finanzminiſter nochmals für die beantragten
finanziellen Maßnahmen eingetreten war und ſeine Geneigtheit
ausgeſprochen hatte, alle Erſparniſſe zu acceptieren, welche dem
öffentlichen Dienſte nicht nachteilig und weder illuſoriſch noch un=
fruchtbar
wären, wurde die Generaldebatte geſchloſſen.
Außkand. Den Zwiſchenfall Aſchinoff beſprechend, äußern ſich
die Nowoie Wremja und die ruſſiſche Vetersburger Zeitung
Ungehalten, daß die Franzoſen ruſſiſches Blut vergoſſen, und be=
z
weiſeln, ob der Gewaltakt unvermeidlich geweſen ſei; Grashdanin
macht ironiſche Bemerkungen über die ruſſiſch=franzöſiſche Freund=
ſchaft
und meldet aus ſicherer Quelle, Aſchinoff und ſeine am
Leben gebliebenen Genoſſen würden als Kriegsgefangene nach Odeſſa
Febracht.
Rumänien. Auf den Antrag des Kriegsminiſters wählte am
24. die Deputiertenkammer einen Ausſchuß von 21 Mitgliedern zur
Entgegennahme vertraulicher Mitteilungen des Miniſters über die
Vläne der Regierung wegen Fortſetzung der Befeſtigungsarbeiten
und über andere militäriſche Vorlagen.
Gerbten. Der König reiſte am 24. morgens mit dem Kron=
prinzen
zur Jagd nach Kragujewatz ab. In der Begleitung des
Königs befanden ſich der deutſche Geſandte Graf Bray, der ruſſiſche
Geſandte Verſiani und der öſterreichiſche Militär=Attache Steinsberg.
Der Handelsvertrag mit England, welcher im Mai 1890 ab=
läuft
, iſt gekündigt worden.
In den Niſcher Pulver= und ſonſtigen ärariſchen Magazinen
wurden große Diebſtähle feſtgeſtellt; eine wohlgeleitete Diebsbande,
welche Pulver und Munition ſtahl, wurde polizeilich aufgegriffen.
Griechenkand. Die Kammer iſt auf den 10. März zu einer
außerordentlichen Seſſion einberufen.
Vereinigte Staaten. Ueber die Gründe der Abberufung des
besherigen amerikaniſchen Generalkonſuls Sewall in Samoa durch
de Regierung der Vereinigten Staaten wird dem Hamb. Korreſp.
a1s beſter Quelle nachſtehendes mitgeteilt: Der Generalkonſul hatte
nücht nur vor dem Senatsausſchuſſe, welchem er über die ſamoa
uſchen Verhältniſſe Bericht erſtattete, ſondern auch in zahlreichen
9 nterviews mit Berichterſtattern der Preſſe der Anſicht Ausdrudh
gegeben, daß die Politik des Staatsſekretärs Bahard bezüglich
Camoa's Deutſchland gegenüber viel zu nachgiebig geweſen ſei und
duß derſelbe die amerikaniſchen Intereſſen ohne Not preisgegeben
habe. Herr Sewall hat durch ſeine vielfach unwahren und über
triebenen Angaben dem Staatsſekretär in einem für dieſen beſonder=
ſchwierigen
Augenblicke ernſtliche Verlegenheiten bereitet und den=
ſellben
im Intereſſe der Aufrechterhaltung der Disziplin ſeines
Reſſorts genötigt, die übelwollende Kritik ſeiner Politik durch einen
ſerner Uniergebenen mit deſſen Entlaſſung zu beantworten.

Nr. 41

529

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. Februar.
- Aus verſchiedenen Gründen wurde der für den 26. d. M.
ins Auge gefaßte Termin des Zuſammentritts der zweiten Kammer
noch bis zum 1. März hinausgelegt. Bis dahin wird denn auch
noch eine Vorlage der Staatsregierung bezüglich Erbauung von
Nebenbahnen erwartet, darunter an erſter Stelle die Linie Offenbach=
Dieburg=Reinheim mit Abzweigung von Ober=Roden nach Langen
und Iſenburg, da dieſe Strecke unter allen in Ausſicht genommenen
Nebenbahnen die beſte Rente abzuwerfen verheißt.
G. A.
Die Sammlungen des Großh. Muſeums werden vom 3. März
an geöffnet ſein: Sonntags, Dienstags, Mittwochs und Freitags
von 11-1 Uhr, Donnerstags von 3-5 Uhr.
Stadtverordneten=Verſammlung, Donnerstag den 28. Februar,
nachmittags präcis 3 Uhr. Tagesordnung: 1) Mitteilungen. 2) Die
Baufluchtlinie, der Lagerhausſtraße. 3) Trennung des Real=
gymnaſiums
und der Realſchule. 4) Geſuch um widerrufliche Be=
laſſung
eines alten Waſſerabſtichs. 5) Waſſerzuführung nach einem
Neubau Ecke der Frankfurter= und Blumenthalſtraße. 6) Bau=
geſuche
für die innere Ringſtraße und für den Pallaswieſenweg.
1) Anlegung einer Straße nach dem Beſſunger Friedhof und Er=
richtung
einer Leichenhalle auf demſelben.
Die Großh. Staatsanwaltſchaft Darmſtadt veröffentlicht
eine Liſte von 40 Perſonen, welche beſchuldigt werden, als Wehr=
pflichtige
in der Abſicht, ſich dem Eintritte in den Dienſt des ſtehen=
den
Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubnis das
Bundesgebiet verlaſſen oder nach erreichtem militärpflichtigem Alter
ſich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben. 13 davon
ſind aus Darmſtadt gebürtig.
Odenwald=Klub. Heute (Mittwoch) abend 19 Uhr findet
Verſammlung der Sektion Darmſtadt im oberen Saale der alten
Poſtr ſtatt.
Wir machen hierdurch nochmals auf den Samstag, den
2. März im Saalbau ſtattfindenden Masken=Ball der Darmſtädter
Karneval=Geſellſchaft aufmerkſam. Wie dieſelbe mitteilt, iſt die Notiz
des Karneval=Zug=Vereins, als ſei dieſer Maskenball von dem
Saalbau arrangiert, unrichtig. Die Leitung und das ganze
Arrangement dieſes Balles liegt in den Händen der Karneval= Ge=
ſellſchaft
. Da die Saalbaugeſellſchaft dieſen Samstag nicht ander=
weit
vergeben wollte, erklärte ſie ſich bereit, dieſelbe an dem Rein=
gewinn
teilnehmen zu laſſen. Dieſer Maskenball wird ſich allen
anderen Veranſtaltungen der Geſellſchaft würdig anreihen und
hofft dieſelbe auf einen recht zahlreichen Beſuch ſeitens der Mit=
glieder
ſowie aller ſonſtigen Freunde der Darmſtädter Karneval=
Geſellſchaft.
* Kleine Mitteilungen. In der Nacht von Montag auf Diens=
tag
geriet ein Handarbeiter aus Roßdorf, welcher ſtark angetrunken
war, auf dem Heimweg von Pfad ab und in den Woog. Er
ſchaffte ſich mit vieler Mühe wieder heraus und wurde von zwei
Schutzleuten auf das Revier verbracht, von wo er, nachdem ſeine
Kleider getrocknet waren, ſeinen Weg nach Hauſe zum zweitenmal
antrat. - In der Anlage legte ſich am Montag Abend ein
Kellner in ſtark betrunkenem Zuſtande in die Hecke und ſchlief ein.
Als er ſpäter von einigen vorübergehenden Soldaten aufgefunden
wurde, mußte er die unangenehme Entdeckung machen, daß ihm
ſeine ſilberne Uhr nebſt Kette inzwiſchen geſtohlen worden war.-
Ein Hausburſche aus Lampertheim logierte ſich verfloſſene Woche
unter falſchem Namen bei einem Schuhmacher in der Kies=
ſtraße
ein und nachdem er einige Tage gegeſſen und getrunken,
entfernte er ſich heimlich. Am Dienstag Vormittag begegnete der
geprellte Schuhmacher dem Burſchen auf dem Louiſenplatz und ver=
anlaßte
deſſen Verhaftung.
4 Griesheim, 26. Februar. Am 24. d. M. ſprach im Lokal=
gewerbverein
dahier Herr Ingenieur Brockmann=Offenbach vor
einer von nahezu 100 Perſonen beſuchten Verſammlung über: Die
Licht= und Wärmewirkungen des galvaniſchen Stroms und ſeine
Nutzbarmachung. Die Zuhörerſchaft war höchſt befriedigt durch
den äußerſt intereſſanten Vortrag, welcher durch zahlreich angeſtellte
Experimente allgemein verſtändlich und lehrreich wurde. Auch dieſe
Verſammlung wird dazu beitragen dem hieſigen Gewerbverein, der
nur wenige Mitglieder zählt, neue Freunde zuzuführen.
J. Mainz, 24. Februar. Nach Vollendung der eben im Bau
begriffenen Dampfſtraßenbahn Wiesbaden=Biebrich wird
wahrſcheinlich eine direkte Verbindung zwiſchen hier und Wiesbaden
hergeſtellt werden. Die Beſitzer der Lokalboote ſind dieſerhalb mit
der Straßenbahn=Geſellſchaft in Unterhandlung getreten, um die
nötigen Anſchlüſſe zu vereinbaren.
Nach der von dem Vorſtande aufgeſtellten Koſtenberechnung
würde die in der Neuſtadt hier demnächſt in Bau kommende
Bonifaciuskirche, von welcher die eingelaufenen Konkurrenz=
pläne
eben im kurfürſtlichen Schloß ausgeſtellt ſind, einen Geſamt=
betrag
von 500000 M. erfordern. Hiervon ſind bereits durch eine
Lotterie und Geſchenke 260000 M. aufgebracht, ſo daß an der Bau=
ſumme
noch 240000 M. fehlen. Das Komits hofft, daß, wenn einmal
mit dem Bau begonnen, dieſer fehlende Betrag leicht noch beige=
ſteuert
würde.
77

[ ][  ]

530
Nr.
Mainz, 26. Februar. Der Wiederauffund von Urkunden
in Frankfurt bei dem Umbau des Römer dorten, wird, wie das
M. J. mitteilt, für die an der Nahe gelegenen Orte Oberſtein,
Aehlbollenbach und Mittelbollenbach vom höchſten Werte ſein.
Die gefundenen Urkunden beziehen ſich auf das zum ehemaligen
Kurfürſtentum Trier gehörige Oberſtein. Die genannten Gemeinden
führen nun ſeit 60 Jahren einen Prozeß und konnten in Ermange=
lung
älterer Urkunden ihre Gerechtſamen bisher nicht klar gelegt
werden.
J. Mainz, 25. Februar. Zu der Jubilaums=Ausſtellung des
Gartenbauvereins hat neben der Kaiſerin=Witwe Auguſta auch
Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Heſſen einen Preis zu=
geſagt
.
Bingen, 25. Februar. Auf einem Gana von ihren Verwandten
nach Hauſe verſchied geſtern abend 11 Uhr Fräulein Gretchen
v. Boroſini durch einen Schlaganfall auf der Straße. Die in
weiten Kreiſen zerſtreuten Beſucher des Café Soherr deſſen
Leiterin ſie ſeit Jahren war, werden ſich in Freundlichkeit der
Dame erinnern und ihr ein gutes Andenken bewahren.
.
Aus Rheinheſſen, 25. Februar. Sehr unerfreuliche Nach=
richten
über Froſtſchäden in den Weinbergen, welche durch die
abnorme Kälte der jüngſten Tage hervorgerufen wurden, laufen
in großer Anzahl von den rheinheſſiſchen Weinorteo ein. Beſonders
haben die Weinberge in den Gemeinden Hahnheim, Sörgenloch,
Nieder=Olm, Hornheim und Selzen gelitten, wo ſo ziemlich in
allen Lagen der Froſt gewirkt hat. In den unmittelbar am Rhein
gelegenen Weinorten Laubenheim Nackenheim, Nierſtein und Boden=
heim
dagegen iſt nur in den nieder gelegenen Weinbergen empfind=
licher
Schaden entſtanden und hier haben wieder am meiſten die
Oeſterreicher und Portugieſer Trauben gelitten. Dieſe Froſtſchäden
beeinfluſſen ſchon merklich das Weingeſchäft, indem in den letzten
Tagen die Weinbauern vollſtändig mit Verkäufen zurückhielten und
für den 1888er ſehr hohe Preiſe verlangten.
Im Bezirk Mühlacker=Maulbronn (Württemberg) hat ſich
zufolge eines Vortrags des Vorſitzenden des evangeliſchen Bundes
in Württemberg, Redakteur E. Elben, kürzlich ein Bezirksverein
des evangeliſchen Bundes mit 112 Mitgliedern gebildet.
München, 24. Februar. Der ruſſiſche Hofmaler Prof. Alexander
v. Kotzebue iſt geſtorben.
Berlin, 25. Februar. Die telephoniſche Verbindung
des hieſigen Schloſſes mit dem Kieler Schloſſe iſt hergeſtellt. Der
Kaiſer hat ſich heute bereits mit dem Prinzen Heinrich tele=
phoniſch
unterhalten.
Aus Anlaß eines Spezialfalles hat ſich der preußiſche Miniſter
der öffentlichen Arbeiten dahin ausgeſprochen, daß die Vergebung
von Bahnhof=Reſtaurationen - durch die betreffenden
königlichen Betriebsämter - nicht lediglich nach dem Meiſtgebot
erfolgen, vielmehr vor allem darauf geſehen werden ſoll, daß der
Bewerber Sicherheit für eine geſchäftskundige, den Intereſſen der
Verwaltung und des Publikums entſprechende Führung der Reſtau=
ration
bietet. Von dieſem Geſichtspunkte aus ſei daher auch die
Zurückwe'ſung von Angeboten, welche erheblich und offenbar den
Pachtwert der betreffenden Reſtauration überſchreiten, gerechtfertigt,
wenn der zu hoch bemeſſene Pachtbetrag entweder zu Zahlungs=
ſchwierigkeiten
ſeitens des Pächters und Verluſten für die Verwal=
tung
führen würde, oder doch befürchten laſſe, daß der Pächter
zur Verabreichung minderwertiger Speiſen und Getränke verleitel
werden könne. Es dürfe jedoch anderſeits bei Vergebung von
Bahnhofs=Reſtaurationen nicht nach Willkür verfahren werden, viel=
mehr
müſſe die Nichtberückſichtigung des Mehrgebots in jedem Falle
durch die Sachlage ausreichend gerechtfertigt erſcheinen.
Lübeck, 24. Februar. Am 20. Februar ſind mit dem Dampfer
Traver von Bremen nach New=York und weiter nach Galveſton
und Flatonia in Texas drei Kinder, 11, 9 und 1 Jahre alt, aus
unſerem Nachbarſtädtchen Schönberg, welche bisher auf Koſten der
Armenverwaltung verpflegt worden ſind, abgereiſt. Nachdem die
Mutter der drei Kinder ſich kürzlich in Texas verheiratet hat, iſt
es ihr möglich geworden, ihre Kinder auf eigene Koſten nachkommen
zu laſſen und ſo ſind die kleinen Weltbürger, mit Nummern und
den Adreſſen ihres Beſtimmungsortes an den Kleidern verſehen,
vergnügt zur Mutter abgereiſt.
Paris, 25. Februar. Die Seine iſt in der letzten Nacht der=
artig
geſtiegen, daß die nahe dem Ufer liegenden Ausſtellungs=
gebäude
unter Waſſer ſtehen. Viele der kleinen leichten
Bauten drohen ſchon jetzt einzuſtürzen.
Paris. Das neueſte Luſtſpiel Sardou's Marquiſe;
wird von der Kritik ſehr abfällig beurteilt. Jules Lemaitre z. B.
ſchreibt im Journal des Debats': Das neue Luſtſpiel Sardou's
hat uns den wehmütigſten Eindruck hinterlaſſen. Ich will einem
endgiltigen Urteile nicht vorgreifen, aber ich konſtatiere eine That=
ſache
, die, daß Sardou eine falſche Berechnung angeſtellt hat. Er
wollte über die Maßen luſtig ſein (dieſem Zwecke opferte er ſeine
eigene Schamhaftigkeit und diejenige des tugendhaften Publikums
der Premiere) und war nicht luſtig, aber auch gar nicht im geringſten,
oder es ſah wenigſtens nicht danach aus, was auf eines heraus=
kommt
. Sein Irrtum ſchien um ſo widerwärtiger, als ſeine ſprich=

41
wörtliche Bühnentechnik ihm treu blieb und dieſe peinliche Komödie
von guter Mache zeugt. Ach, wie tötlich traurig ſind doch die
Streiche eines alten Affen (wie Villon ſagth, wenn ſie kein Lachen
mehr erzeugen!
London, 25. Februar. Gutem Vernehmen nach tritt die Zucker=
prämien
=Kommiſſion am 1. Mai hier wieder zuſammen.
Alexandrien, 25. Februar. Hauptmann Wißmann iſt hier ein=
getroffen
.

- Für Freunde der Blutwurſt dürfte die Lebensgeſchichte der
allbekannten Blutwurſt, welche bei ihrer Entſtehung im Mittelalter
ein Verbot hervorrief, nicht unintereſſant ſein. Es war der morgen=
ländiſche
Kaiſer Leo IV., der folgende Verordnung gegen die Blut=
wurſt
erließ; Wir haben in Erfahrung gebracht, daß die Menſchen
ſo toll geworden ſind teils des Gewinnes, teils der Leckerei willen,
Blut in eßbare Speiſen umzuwandeln. Es iſt uns zu Ohren ge=
kommen
, daß man Blut in Eingeweide wie in Röcke einpackt und
ſo als Gericht dem Magen zuſchickt. Wir können dies nicht länger
dulden und zugeben, daß die Ehre unſeres Staates durch eine ſo
frevelhafte Erfindung blos aus Schlemmerei freßluſtiger Menſchen
geſchändet werde. Wer Blut zur Speiſe umſchafft - er mag nun
dergleichen kaufen oder verkaufen - der werde hart gegeißelt und
zum Zeichen der Ehrloſigkeit bis auf die Haut geſchoren. Auch die
Obrigkeiten der Städte ſind wir nicht geſonnen frei ausgehen zu
laſſen; denn hätten ſie ihr Amt mit mehr Wachſamkeit geführt, ſo
wäre eine ſolche Unthat nicht begangen worden. Sie ſollen ihre
Nachläſſigkeit mit zehn=Pfund Goldes büßen.
In der kleinen Stadt G. im Oldenburgiſchen pflegte in
früheren Jahren gelegenllich der Rechnungsablage über die ſtädti=
ſchen
Brunnen und Waſſerläufe ein ſogenanntes Püttbier ſtattzu=
finden
, d. h. ein größeres Trinkgelage, bei welchem ſich die Ge=
meindebeamten
und angeſehenen Bürger für die Mühe der Ver=
waltung
im ausgiebigſten Maße zu entſchädigen ſuchten. Als einſt
nach einem ſolchen Püttbier der Herr Bürgermeiſter auf dem Rück=
wege
nach Hauſe beariffen war, zur größeren Sicherheit von ſeinem
Hausknecht Kriſchahn' geleitet, den die ſorgſame Ehehälfte ihm
entgegen geſandt hatte, ſtießen beide in der Dämmerung des
Morgens auf einen dunklen Gegenſtand, in welchem ſie alsbald den
Herrn Syndikus erkannten, welcher faſt beſinnungslos in der
Straßenrinne kauerte. Kriſchahn;, rief das ob ſolchen Aerger=
niſſes
empörte Stadthaupt ſeinem Hausknechte zu, der mit der
Handlaterne die ſeltſame Scene beleuchtete, Kriſchahn, nu ſtel1
mi an de Wand und denn bring mal irſt dat beſapene Swin
to Hus.
Auf der Treibjagd. Oberförſter lauf der Treibjagd einem
Sonntagsjäger ſeinen Platz anweiſend). So, Herr Nachbar, für
Sie haben wir hier ein ſchönes Plätzchen. Sehen Sie da die alte
Eiche, wie ausgeſucht! Da ſtellen Sie ſich an und paſſen gut auf.
Kann ſein, daß der Eber dort ausbricht, und wenn der nicht kommt,
ſo kommt Ihnen ſicher ein Bock vor die Flinte, oder auch ein Haſe.
Und wenn auch der ausbleibt - um 8 Uhr kommt jedenfalls der
Briefträger vorbei: nicht wahr, Sie ſind ſo freundlich und geben
ihm dieſen Briefl=

Litterariſches.
Das eben erſchienene, tertlich und illuſtrativ gleich bervor=
ragende
Heft 2 der Gartenlaube: Nr. 5-8 verdient beſondere
Beachtung wegen einer großen Zahl aktueller Artikel. Einer der=
ſelben
iſt dem Dichter Wilhelm Jordan zu ſeinem 70. Geburtstage
(8. Februar) gewidmet und bietet ein klares und feſſelndes Bild
von ſeinem Leben und Wirken. Ein anderer behandelt die Durch=
ſtechung
des Fſthmusr. Der Beitrag =Hausgymnaſtik für Frauen
und Mädchen dürfte naturgemäß namentlich die Frauenwelt leb=
haft
intereſſieren. Auf ein reges Intereſſe weiter Kreiſe dürfen
auch die Artikel Hermann Wißmann (mit dem Porträt des in
jüngſter Zeit vielgenannten Afrikaforſchers), Die Deutſchen in
Konſtantinopel; und Aus den Werkſtätten des Vulkanz rechnen.
Mit dem erſchütternden Trauerfalle in Oeſterreich beſchäftigt ſich
der ArtikelKronprinz Rudolf von Oeſterreich; dem ein Porträt
des unglücklichen Fürſtenſohnes beigegeben iſt.
Leitfaden für den Unterricht in der Handelslehre an kaufmän=
niſchen
Lehranſtalten. Sonderausgabe aus L. Rothſchilds Taſchen=
buch
für Kaufleute. Enthaltend: Volkswirtſchaftslehre, Deutſches
Handelsrecht, Warenkunde und Allgemeines über den Handel,
Münz=, Maß= und Gewichtskunde, Wechſelrecht, Lehre vom Geld=
markte
und den Reichsſtempelabgaben. Leipzig, G. A. Gloeckner.
Broſchiert 2 Mark. Der Herr Verleger bemerkt in einer kurzen
Vorbemerkung zu obigem Leitfaden, daß er verſchiedentlich von
Handelsſchuldirektoren und Handelslehrern aufgefordert worden ſei,
einen Sonderabdruck aus ſeinem Rothſchildſchen Taſchenbuche für
Kaufleute, der die im Titel genannten Fächer enthalte, zu veran=
ſtalten
; er habe dieſen Aufforderungen Folge gegeben und hoffe,
daß das Buch in den Handelslehranſtalten ſich einbürgern und dort
Nutzen ſchaffen werde.

Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruderei. - Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.