152. Jazrgang.
Abonnemenksprei=
Inſerake
Verteljährlich 1 Mark 50 Pf. uck
Bringerlohn. Auswärt verden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 5o Pf.
pw Quartal incd. Poſtauflchlag
J.
Mit der Sonntags=Beilage:
2Mluxrtlep uſttehſtnnhoodtt.
wedenangeuommenz u Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14 ſowie auswärk
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Donnerstag den 14. Februar.
Ns 32.
1889.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Verwaltung des Forſts Groß=Gerau.
Es wird hiermit zur oͤffentlichen Kenntniß gebracht, daß dem Großherzoglichen Oberforſter Krauß zu Ober=Ramſtadt
die Verwaltung des Forſts Groß=Gerau bis auf Weiteres übertragen worden iſt.
Darmſtadt, den 11. Februar 1889.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(663
v. Marquard.
Brennholz= ſowie Bau= u. Nutzholz=
Verſteigerung.
Montag den 18. Februar 1889, Vormittags 9 Uhr, werden in dem
ſoberen Lokal der Turngemeinde Woogsplatz Nr. 5) die nachſtehenden
Holz=
ſortimente aus dem ſtädtiſchen Oberwald, Diſtrikt Nachtweide, Eichelacker ꝛc.,
öffent=
lich verſteigert:
596 Rm. Buchen= und 51 Rm. Eichen=Scheiter,
105 „ Buchen= und 18
Eichen=Stöcke;
Dienstag den 19. Februar 18897 Vormittags 9 Uhr, in dem
oben=
genannten Lokal aus denſelben Diſtrikten:
239 Rm. Buchen=, 1 Rm. Obſtbaum=,
15 „ Eichen=Knüppel,
5510 Buchen= 260 Eichen=, 180 Nadelholz=Wellen.
Sodann: Mittwoch den 20. Februar 1889, Vormittags 10 Uhr, an
Ort und Stelle in den obengenannten Diſtrikten:
46 Eichenſtamme von 4756 Chm. Inhalt, 20-88 Chm. mitl. Durchm.,
12 Buchenſtämme „ 1186 „
„ 36-50 „ „
„
143 Fichtenſtämme , 7159
14-32
„
160 Fichten= Madelholgh Derbſlangen von 5.12 Cbm. Inhalt,
105 Fichten=Reißſtangen von 077 Cbm. Inhalt,
13 Rm. Eichen=Nutzſcheiter.
Wegen näherer Auskünſt wollen ſich Steigliebhaber an Forſtwart Weber,
Darmſtädter Forſthaus, wenden.
Zuſammenkunft am 20. Februar auf dem Scheftheimer Weg, am Eingange
des Waldes.
Darmſtadt, den 8. Februar 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[574
Ohly.
6
99REUOTTATOU
3
die ganze Flaſche 18 Pfg, die halbe 10 Pfa, empfiehlt
A. Herz'ſches Vierverſandt=Geſchäft,
(664
Gardiſtenſtraße 15.
Vogeltutter
in neuer, guͤfgeſiebter Waare:
Hanfſamen, per Pfd. 18 Pfg.,
Rübſamen
„ 24 „
Kanarienſamen „ „ 24 „
Haferkerne
„ „ 24 „
Grislan Schuin,
Droquenhandlung. (1611
M
ex1P1ALhrndt
Auſtern,
Rheinſalm,
Turbot,
Aal,
Hechte,
Seezungen,
Karpfen,
Zander,
pr. Pfund 60 Pf., Bräſem,
Cabliau,
Backfiſche.
Schellfiſche,
Gewäſſerten Vtockſiſch und
Aabberdanu.
Süße Bratbückinge.
Geräucherte Schellfiſche.
Bismarck-Häringo.
a8D. Nösinger,
Hoflieferanten. 169.
Spiegel mit Trümeaux, gr. Schreib=
= tiſch mit Bücherſchrank u. ein Sopha
zu verk. Einzuſ. v. 10-2. Dieburger=
Verkeigerungg-Amzrige.
Freitag den 15. Februar, Vormittags 10 Uhr,
werden in dem Hauſe Wittmannsſtraße Nr. 7 wegen Wegzug
2 hübſche Spiegel in Goldrahmen, 1 Chaiſelonque, 1
Kleider=
ſchrank, 1 Küchenſchrank mit Glasaufſatz, 1 Eisſchrank,
ver=
ſchiedene Tiſche u. a. m.,
unwiderruflich gegen Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 13. Februar 1889.
Mitkich, Gerichtsvollzieher.
Crrrettnennn.
Werrirza.
8 H. Siads &Em Boor, Ingroshagor. P
5
2
2 D
2T.
32
7 Grsme & Weiss gestickte Tülle, J
8899)
„⁄
4H
5 42
G
2
S
3 Cröme & Weiss gestickte Spitzen, 2³⁄
48
Sc. 2
„ Gröme & Weiss Etamine-Stoffe, e
„
5 t4
H ½½⁄₈
12 CrEme
Camilla-Stoffe, ⁄₂
„3 S5 Gröme
Camilla-Einsätze, 2
S
S
f eé
63
⁵ Creme & Weiss Häkelgarn, 8
3.
3 ½ 5
F
T
„
3 Cröme & Weiss Vorhanghalter, „
2H. 1⁵5
G
4 ¾.
2L.
5 CrEme & Weiss Vorhangspitzen -
8
8.
7 5
SO
„
S in
anerkannt grösster und prelswürdigster „e=
2 AO
5. Auswahl empſohlen.
[1471 „
8
;
B;
S e
B=
Le- G. Hads E Boor, IngrosLagor.
T
S
„3
in allen Sorten und Größen,
owie
Coooslänter
in allen Breiten und Deſſins
empfehle in großer Auswahl zu den
billigſten Preiſen
Peie.
r.
LRGUUA UAI,
Schützenſtraße 10. (1589
Friſche
4
H UIL Eadt1AH1
heute erwartend.
Gusba”
LandaU,
Ludwigsplatz 2.
(1667
AESSTTkAIIUN
in größter Auswahl, aus jehr gutem Stoff und vorzüglich ſitzend,
von M. 2.20 an bis zu M. 25 das Stück
empfiehlt
R. Heyer &
Ce=
obere Eliſabethenſtraße.
(1511
AAEUU EAATRAAU”
Fanell-Hemden für Herren und Damen,
Flanell-Röcke und -Hosen,
Wlanelle am Stück,
Gchürnenstoffe und ſertige Schürzen,
Negligéhauben, Machthauben, Hrausen ete.
Eiohberos
Hachlolgor.
Grossh. Hoſlieferant.
(1506
2. Hausmacher=
Dwei elegante Stuten franzöſiſcher
Ab=
wGnOL ocier=, Schnitt=MllGGII ) kunft, achtjährig. zuverläſſig geritten
mit Fochrezopfen für Suppe und Gemüs= und gefahren, werden Sterbefalls halber
keine ſogen. Fabrik Nudeln) bei (13049 preiswürdig abgegeben. — Offenbach
C. Matzingor und M. Manck. a. M., Domſtraße 38.
(1666
Halm,
Serzungen,
Cablian,
Hchellſiſche,
Brchke,
Burpfen,
Aukern.
Die Fiſche werden auf jede
Art zubereitet geliefert und
Fiſch=
keſſel dazu geliehen.
Theodor Stommor,
Eliſabethenſtraße 14.
Buchen-Scheitholn I. G.
wird im Meter billigſt abgegeben.
Vac. Stumpt,
Rundethurmſtraße. (1088
Nr. 32
407
Cigarren für die Hältte dss Verthss:
aus diverſen Concursmaſſen, ſoweit der Vorrath reicht:
lava mit amerikan. Inhalt
Sumatra mit Brasil, mild
Sumatra mit Felix, kräftig
Cuba in Original-Packung, kräftig
Sumatra mit Folix und Havana, fein mild
Manillas, neueſte Jahrgänge
Sumatra mit Havana, hochfein
100 „ 5. „
Bein 87er Havanz, Handarbeit.
100 „ 6. „
Echt Bojamo, Regalia=Façon
100 „ 750 „
Saͤmmtliche Sorten ſind in hocheleganter Verpackung, großen Façons,
gut luftend und ſchneeweiß brennend. Nichtconvenirendes nehme auf meine.
Koſten zurück, alſo hat Käufer kein Riſico. Verſandt nur in Originalkiſten
100 Stück gegen Nachn. Käufer von größeren Poſten erhalten
Preis=
ermäßigung v. 5-10 Procent. — Das Verſandt=Geſchäft von
(1670
H. Aimmer. Fürstenwulde b. Rerlin.
empfiehlt ſich im Waſchen und Fürben der einfachſten wie koſtbarſten Herren=
und Damen=Garderoben, Tücher, Bänder, Blonden, Federn, welch letztere
ſchön gekrauſt werden. — Reſſortfärberei für Seidenſtoffe.
Waschen und Färben der Glacchandschuhe.
[126]
5- Billige und rasche Bodionung. - E4
empfehlen wir zu den bekannt
billigſten Preiſen:
Gold. & SilberLahnband,
„ Spitzen,
2)
„ Trossen,
„
„ Gallons,
„
„ Sterne,
„
„ Anker,
„
„ Schmetter
„
Iingo,
Hukeisen,
„
„ Münzen,
„
„ Elitter,
„
„ Colliers,
„
p Ohrringe,
„
„ Armbänder,
„
Diademe.
„2
Atlas, Sammete, Poluche,
geſtreift, in Carreau, mit Figuren
u. Blumen, in den ſchönſten Deſſins.
Tarlatans, Hull, ſane,
22
„
Blumen und Federn
in allen Farbenſtellungen. (564
R. Heyer & Iio,
obere Eliſabethenſtraße.
Ludwigsplatz 2,
empfiehlt
alle Arten
Sämmtliche baumwollene
5
Strichgarme
verkaufe zum Koſtenpreis.
Maskenartikel werden bedeutend unter Selbſtkoſtenpreis
abgegeken.
H. Lehmann, Laduigstr. 2.
ſorten
in reichlichſter Auswahl und beſten
Qualitäten.
2 Judwigsplatn 2. 3
Kine faſt neue Nühmaſchine billig zu
E verkauſen. Näheres Exped. 1617
403
Nr. 32
Als beſonders billig und vur.
züglich in Cuulität
empfehle:
Rangoon-Reis,
ſchön lang und hell in Korn (ohne Bruch),
per Pfund 15 Pfg.,
Prima Bandnudeln,
von gutem reinen Geſchmack,
per Pfund 25 Pfo.,
Neue Thüringer Ewetschen,
recht ſüß
per Pfund 12 Pfg.,
Nene Ftälzer Ewetschen,
ſehr ſüß,
per Pfund 15 Pfg.,
Neue gespaltene Mittel-Urbsen,
vorzüglich kochend,
per Pfund 12 Pfg.,
Neue Baierische Heller-Linsen,
käferfrei und ausgezeichnete Kochart,
per Pfund 20 Pfo.,
Nene Ungarische weisse Bohnen,
in ſchöner reiner Waare, raſch weichkochend,
per Pfund 14 Pfo.
Neue ungeschälte Gold-Arbsen,
auch von vorzüglicher Kochart,
per Pfund 10 Pfg.
Morkz Landau,
[(1467
Mathildenplatz 1.
2
BürgorVooin.
Ihnor GGllL.
N
4
SUUhl”von
4
Samstag den 16. Februar 1889,
Abends S Uhr.
in ſämmtlichen Räumen des Saalbaus
mit grossartignärrischer vecoration.
Masken und einzuführende Fremde beduͤrfen beſonderer Eintrittskarten, wozu
wir unſere verehrlichen Mitglieder bitten, ſich bis zum Donnerstag den 14. Abends
in die Liſten, welche in den Vereinslokalen offen liegen, einzuzeichnen.
Die Karten können Freitag den 15. und Samstag den 16. Februar bei
un=
ſeren Hausmeiſtern in Empfang genommen werden, und haben auf dieſe Karten
nur Vereinsmitglieder, ihre Familien und zum Beſuch anweſende Fremde
Anſpruch auf Einlaß.
[1613
Die Jorgnlgungs=Commission.
Fin neuer Holzſchlitten von 13 bis
Fuhrsoblien
C= 15 Ctr. Tragkraft billig zu verkfn.
U67 Guafenſtr. 29 Seitenbau rechns. 18t5
billig, Kirchſtraße 23.
Labürten,
Nagelbürsten
empfehle unter Garantie d. Haltbarkeit.
Bahnpulver-Tinoturen
und Pasten
in bekannten vorzüglichen Qualitäten.
G. Scharmann,
Hof=Bürſtenfabrik,
Ludvigzplatz L-I435
Wegen Betriebsvergrößerung gebe ich
meine gut erhaltene
ſechspferdige Dampfmaſchine
billig ab. Dieſelbe iſt täglich im Betrieb zu
ſehen. A. Eirmscheid, Brodfabrik. 11677
Bronntannäpfel
offerirt pro Hektoliter zu 40 Pfg., bei
Abnahme von 10 Säcken zu 35 Pfg.
franco ins Haus geliefert.
[1678
Heinrich Holler John.
Cognad.
Vollst.Ersatz f. französischen)
dor ersten deutschen Cognac-
Bren-
nerei y.
Gruer & Co.,
Stegmar i. 8
Vielmals preiggekrsnt.
Jsbonde Rhslshechle.
Lsbonde Baokftscho.
Seezungen,
Zander,
Cabliau,
Auſtern,
Hummern.
Schollen,
Friſchgewäſſerte Stockfiſche
25 Pfg.
Hiolor Sprotton und Büchingo.
Feinſte Bismarckhäringe.
Phllipp Weber
Carlsſtraße 24. (1680
Pelzmamtel
für Kutſcher geigneth zu verkaufen. Näh.
in der Expedition d. Bl.
[168.
434) Eine Wohnung (Beletage), vier
Zimmer, Speiſekammer, Cloſet und allem
Zugehör, bis 1. April zu vermiethen.
Näheres Carlsſtr. 10.
439) Schützenſtraße 8 mehrere
Woh=
nungen, 3 Zimmer, Küche und Zubehör,
bis 1. Februar beziehbar.
524) Ludwigshöhſtr. 84 per 1. Apr.
eine Wohnung wegen Wegzug des ſeith.
Inhabers zu vermiethen. Hochparterre:
5 Zimmer nebſt allem Zubehör,
neuher=
gerichtet. Herrliche Ausſicht aufs Ried
und nach Rheinheſſen. Preis 320 M.
621) Roßdörferſtr. 8 eine Wohnung
3 Zimmer, Küche, alle Bequemlichkeiten,
bis 1. April. Näheres Nr. 10 i. Laden
oooeeoooooooosoooooooooooooe
1172) Annaſtr. 44 Parterre= s
6 wohnung: 5 Zimmer mit allem Zu
8 behör, Veranda und Vorgarten, per
0 1. März event. noch früher, an eine
0 ruhige Familie zu vermiethen.
doooooooooooooaoeaeooooooos
744) Mühlſtraße 13 eine Wohnung,
3 Zimmer mit Hofraum für ein Geſchäft
zu vermiethen.
o000000oooooooeoooonoeoooooo
1227) Rheinſtraße 49, Beletage,
9 ſchöne, große Zimmer nebſt
Zu=
behör, per 1. Mar. Näheres bei
C. Köhler, Eliſabethenſtr. 4.
ooaaeeegeoeooeooooe.
1682) Eliſabethenſtr. 43
ſarde alsbald zu vermiethen.
eine:
verectirættriremrzai
M
4
GEpie
AAuGh, Höxuuns 68.
Büreaux-Röume
mit Zeichenſaal zu vermiethen.
[115
Schützenſtraße 8.
1683) Obere Hügelſtraße 15 große
helle Werkſtatt mit Gasleitung verſehen,
ebent. auch als Lagerraum per Anfang
April.
14570) Loutſenſtraße 30, 2. Stock
möblirtes Zimmer.
312) Mühlſtraße 28 eine Schlafſtelle
864) Landwehrſtr. 39 ein freundl
Zimmer, möbl. od. unmöbl., an anſt. Hrn.
996) Schulſtr. 162. St. gut möbl. Zimm.
1533) Marienplatz 10
ein fein möblirtes Zimmer mit Kabinet
ofort beziehbar zu vermiethen.
1598) Schützenſtraße 1 zwei möbl
Simmer per ſofort preiswürdig zu verm.
1684) Karlsſtraße 20, 1. Stock, ein
reundl. möbl. Zimmer mit ſep. Eingang
Lnd vollſt. Penſion an einen ſol. Herrn
oder Schüler per 1. April. Ebendaſelbſt
2in einfach möblirtes Zimmer mit Penſion
Der ſofort, billigſt.
1685) Saalbauſtr. 24, 1. St., ein
m jeder Beziehung ſchönes möblirtes
Zimmer per 1. März zu vermiethen.
Nr. 32
1606) Eine Frau ſucht zu waſchen u.
putzen, auch Aushilfſtelle. Löffelgaſſe 8.
Ein angehender Commis,
zwei Jahre in England geweſen, ſucht
Stelle auf einem Comptoir. Zu erfrag.
in der Exped. d. Bl.
(1686
Eine iſraelitiſche Fran
empfiehlt ſich im Kochen.
(168]
Frau Bernhard Mainzer.
1688) Eine in Kinderpflege erfahrene
Kinderwärterin geſucht. Sehr gute
Zeugniſſe nothwendig. Näh. i. d. Exp. d. Bl.
1689) Für einen älteren Herrn wird
eine Haushälterin geſucht.
Steinacker=
ſtraße 17.
1690) Wir ſuchen ſofort
3 tüchtige Stepperinnen.
Heldelberger Sohukkabrik,
Aktien=Geſellſchaft.
1691) Ein nicht zu junges Mädchen
geſucht Steinſtraße 8. III. Stock.
1557) Ein hieſiges Fabrikgeſchäft ſucht
zum ſofortigen Eintritt einen
angohonden Commis
mit Kenntniſſen in der franzöſ. Sprache.
Offerten mit Gehaltsanſprüchen unter
O. H. 900 an die Exped. d. Bl.
Tüchtge Bürstonmacher
finden Arbeit bei
(1693
D. Rämmerling. Fravkenthal,
Bürſten=, Pinſel= u. Piaſſavawaarenfabr.
Bodega.
nAOIL-RNGIVGIsGGl
in ½, ½ ½ und ¹ Flaſchen von
45 Pf. bis H. 3.10.
Die kleineren Fläſchchen ſind
auf beſonderes Verlangen f.
ärzt=
liche Verordnung angelegt. 1428
409
Treundliche Einladung
für alle Chriſten ohne
Unter=
ſchied der Confeſſion.
Roligiöser Vortrag.
über:
„die Einheit der einen,
heili=
gen, allgemeinen Kirche=
Freitag den 15. Februar, 8 Uhr
Abends, im Saalbau.
Der Eintritt iſt frei.
G. Tänbner. 11693
Normser loose
zum Beſten des Theaterbaus
2
10 Pf.
in der Expedition d. Bl. zu beziehen.
Hauptgewinne:
30000, 10000, 5000 ꝛc. Mk.
E
2) ſchöne Herren=Maskenanzüge zu
O verleihen. Grafenſtr. 19 Htb. (1185
Feehrten Herrſchaften kann ich für
jetzt und aufs Ziel brave Mädchen
empfehlen. S. Stephan, Kiesſtr. 16.(1570
Specerei=Geſchäftshaus
zu miethen oder kaufen geſucht. Offerten
unter 5 an die Expedition d. Bl. (1694
Activer Thellhaber.
Ein gewandter Kaufmann wünſcht mit
einem Kapitaleinſchuß von vorläufig 20.
30,000 Mark in ein Fabriksgeſchäft (
vor=
zugsweiſe in der Metall=, Eiſen= oder
Maſchinen=Brauche) hier od. in d. näheren
Umgebung von Darmſtadt als activer
Theilhaber einzutreten. — Entſprechende
Offerten werden unter Chiffre D. W. 38
an die Expedition d. Bl. erbeten. (1264
Größere gebrauchte Packkiſten
zu kaufen geſucht.
Gebr. Eichberg.
Kapellplatz.
[1695
Eine Frau zum Wecktragen
geſucht. Eliſabethenſtraße 43. (1696
Gut erhalt. Winterüberzieher
zu verkaufen Landwehrſtraße 39. (1697
Hchiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Zimmerſtraße Nr. I.
Der Schnelldampfer=Lahn Kapitän Hellmers.
vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am 30.
Januar von Bremen abgegangen, iſt am 9.
Februar wohlbehalten in New=York, der
Poſt=
dampfer =Amerika', Kapitän Heintze, vom
Nordt. Lloyd in Bremen, welcher am 23.
Januar von Bremen abgegangen, iſt am 6.
Februar wohlbehalten in Baltimore
ange=
kommen.
ptAza
D2
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synaaoge).
Samstag, den 16. Februar.
Vorabendgottesdienſt um 5 Uhr — Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Predigt um 9 Uhr 15 Min.
Schrifterklärung.
Gottesdienſt in der Synagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 16. Febr.: Vorabend 4 Uhr 50 Min:
Min.
Morgens 8 Uhr.
Nachm. 4 Uhr - Min.
Sabbathausgang 6 Uhr 10 Min.
Wochengottesdienſt. Von Sonntag 17.Febr. ab:
Morgens 6 Uhr 30 Min.
Nachm. 4 Uhr 45 Min.
Nr. 33
410
Wäschoroi Hönigoee.
Muringer Kunstfarboroi und ehemische
Anerkanut vorzügliche Leiſtungen. — Neueſte Muſterkarte moderner Farben.- Prompte, völlig koſtenloſe Ver=
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Fabrik: Heidelberg,
Pabrik: Strassburg i. E.,
Hauptstrasse 5.
Hetzgergiessen 5.
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Apparate, Vorhandstoffe, sowie Chirurgische Gummiartikol, Hosser und
Scheeron. - Reparaturon in bester und schnellster Ausfülirung.
Loralgemerhverein Darmtudt.
Freitag den 15. Februar l. Js., Abends 8 Uhr: Verſammlung der
Mitglieder im großen Saal der Brauerei Hess (Haller) in der
Saalbauſtraße.
Tagesordnung: Vortrag des Herrn Profeſſor Brauer dahier über: 1) die
Hammond=Schreibmaſchine, deren Vorzeigung und Erläuterung; 2) Feſtigkeits=
Ver=
ſuche im Kleinen mit Experimenten.
Das Vorzeigen gewerblicher Neuheiten ſeitens hieſiger Gewerbtreibender und
Geſchäftsleute iſt erwünſcht.
Eröffnung des Locals 7½ Uhr, in welchem die neueren techniſchen
Zeit=
ſchriften aufliegen und der Fragekaſten aufgeſtellt iſt.
[1698
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 14. Februar.
10. Vorſtellung in d. 6. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Neu einſtudiert:
Orpheus in der Unterwelt.
Burleske Oper mit Tanz in 4 Tableaux von
J. Offenbach.
Erſtes Tableau: Der Tod der Eurydice.
Zweites Tableau: Der Olymp.
Drittes Tableau: Der Prinz von Arkadien.
Viertes Tableau: Die Hölle.
Anfang ¼7 Uhr. Ende gegen ¼10 Uhr.
Leiſing Cyelus.
Freitag, 15. Februar.
11. Vorſtellung in d. 6. Abonuemenstabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
1. Vorſtellung.
Neu einſtudiert:
Miss Sarn Snupson.
Ein Trauerſpiel in 5 Akten von Leſſing.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen ¼10 Uhr.
Sonntag, 17. Februar.
12. Vorſtellung i. d 6. Abonnementsabteilung.
Blaue Karten gültig.
8ur Jubelfeier der 150. Aufführung v. Freiſchütz.
Jubel=Ouvertüre von C. M. v. Weber.
Prolog.
Hierauf:
Der Freiſchütz.
Romantiſche Oper in 3 Aufzügen von Carl
Maria von Weber.
Politiſche Aeberſicht.
Heutſches Reich. Im preußiſchen Abgeordnetenhaus verlas am
12. ds. der Präſident das Dankſchreiben des öſterreichiſchen
Vor=
ſchafters für die Beileidskundgebung anläßlich des Todes des
Kron=
prinzen Rudolf. Das Haus genehmigte die Krondotation in dritter
Leſung ohne Verhandlungen.
Der Abgeordnete v. Kardorff ſoll beabſichtigen ſein
Reichstags=
mandat niederzulegen.
Die Beratungen zwiſchen den größten Bankfirmen Deutſchlands.
welche die Foͤrderung des Handelsberkehrs zwiſchen Deutſchland und
Aſien bezwecken, ſind am 12. ds. durch die Gründung der
Deutſch=
aſiatiſchen Bank zum Abſchluſſe gelangt. Die Gründer der neuen
Aktiengeſellſchaft, deren Sitz in Shanghai iſt und deren
Grund=
kapital ca. 22½ Millionen Mark beträgt, ſind folgende Berliner
Firmen: Diskonto=Geſellſchaft, Berliner Handelsgeſellſchaft, Bank
für Handel und Induſtrie, S. Bleichröder, Roberk Warſchauer und
Comp., Mendelsſohn und Comp., außerdem noch M. A. v.
Roth=
ſchild und Söhne und Jakob S. H. Stern in Frankfurt a. M., die
Norddeutſche Bank in Hamburg, Sal. Oppenheimer jun. u. Comp.
in Köln und die Bayeriſche Hypotheken= und Wechſelbank in
Mün=
chen und die Deutſche Bank in Berlin.
Oeſterreich=Angarn. In Peſt fanden am 11. nach dem
groß=
artigen Empfange des Kaiſerpaares durch die Bevölkerung wiederum
Studentenkundgebungen ſtatt. Haufen junger Leute zogen mit dem
Ruf: „Fort mit Tiszal durch die Stadt, bis ſie von der Polizei
mit Stockhieben auseinandergetrieben wurden.
Die Rekrutierung in Oeſterreich iſt bis zur völligen Annahme
des Wehrgeſetzes vorläufig bis April verſchoben worden.
Die „Polit. Korreſp.= meldet, der Erzherzog Franz Ferdinand
von Eſte verbleibe bis auf weiteres in Prag und behalte ſeine
dienſtliche Stellung als Major.
In der Klub=Konferenz der liberalen Partei erklärte
Miniſter=
präſident Tisza, er ſei überzeugt, daß die urſprüngliche Faſſung des
8 14 der Wehrgeſetzes=Vorlage alle verfaſſungsrechtlichen Garantien
enthalte. Angeſichts aufgetauchter Bedenken werde er jedoch ſich
nicht widerſetzen, daß in dem erwähnten Paragraphen deutlich
aus=
geſprochen werde, daß das feſtgeſtellte Rekrutenkontingent für zehn
Jahre-Giltigkeit habe. Bei 8 25 beantragt Gajary eine neue
Ter=
tierung der vorgeſchlagenen Reſolution, welche unter Sicherung der
Kenntnis des erforderlichen Maßes der deutſchen Sprache
hinſicht=
lich Benutzung der ungariſchen Staatsſprache, bei Offiziersprüfungen
beruhigende Zuſicherungen enthalte. Die Reſolution wurde
ange=
nommen. Die Spezialberatung gelangte bis zu 8 79.
Der Waffenfabrikdirektor Werndl befindet ſich in Berlin, um
wegen einer Lieferung verbeſſerter Mannlicher=Gewehre mit der
deutſchen Heeresverwaltung zu unterhandeln.
In dem Monatsberichte der Oberſtadthauptmannſchaft von
Peſt=
an den Verwaltungsausſchuß geſchieht der anläßlich der Beratung
des Wehrgeſetzes ſtattgehabten öffentlichen Kundgebungen
Erwäh=
nung mit dem Bemerken, daß die Polizei, falls ſich die Stöxungen
der öffentlichen Ruhe erneuern ſollten, denſelben mit der größten
Strenge entgegentreten werde.
Rrankreich. Der Senat hat den Antrag Lisbonne angenommen,
wonach die Vergehen wegen Beleidigung durch die Preſſe den
Zucht=
polizeigerichten zur Aburteilung überwieſen werden ſollen.-Floquet
brachte die Bezirkswahlvorlage ein. Der Senat beſchloß die
Dring=
lichkeit und nahm einen Antrag auf ſofortige Wahl der Kommiſſion
zur Vorberatung an.
Das Budget für 1890 unterſcheidet ſich nur wenig von dem
diesjährigen. Der Finanzminiſter hat, da die Zeit drängt, alle von
ihm urſprünglich geplanten Steuerreformen unberückſichtigt gelaſſen.
Er bemerkt nur, daß, falls dieſelben von den Kammern
angenöm=
men werden ſollten, er ihnen noch nachträglich im Budget von
1890 Rechnung tragen werde. Die einzigen Steuern die vermehrt
wurden, ſind die, welche auf den Geſetzen begründet ſind. Die
Ein=
nahmen für 1890 ſind auf 3036 966720 Fre., die Ausgaben auf
3036788633 Fre. veranſchlagt. Einnahmen wie Ausgaben betragen:
24 Millionen mehr als im Jahre 1889.
Eine neuerliche thatſächliche Feſtſtellung beweiſt, daß, wenn Eude
- der vielgenannte franzöſiſche Militärarzt - nicht nach
Straß=
burg kam, dafür in Wirklichkeit ihn allein die Schuld trifft.
Nach=
dem Eude nämlich auf der deutſchen Botſchaft den Beſcheid erhalten
hatte, daß das vorgelegte Privattelegramm nicht genüge, ſondern
ein offizielles Telegramm nötig ſei, kehrte er in ſeine Garniſon
zurück, wo er eine Depeſche des Polizeidirektors von Straßburg;
vorfand, welche die Reiſe genehmigte und ihm mitteilte, daß die:
Grenzbehörden angewieſen worden ſeien, ihn ungehindert die Grenze
überſchreiten zu laſſen. Hierauf antwortete Eude telegraphiſch, daß
er durch die Fahrt nach Paris ermüdet ſei und nunmehr auf die
Reiſe nach Straßburg überhaupt verzichte. (Das lärmende
Auf=
treten der Herren Eude und Senart, das Geſchrei über die deutſche
Härte und Uumenſchlichkeit erſcheint hiernach in einem höchſt
ſelt=
ſamen Lichte; im Verkehr mit dem Auslande= ſcheint manchen
Franzoſen das Anſtandsgefühl und, der Sinn für=Wahrheit und
Gerechtigkeit immer mehr abhanden zu kommen).
Engkand. Lord Roſebery wurde zum ſtändigen Präſidenten
des Rates für die Grafſchaft London gewählt.
M.
Der nationaliſliſche Deputierte Kellh wurde wegen
Aufwiege=
lung von Pächtern zum Widerſtande gegen die Vertreibung aus
ihren Pachtgütern am 12. in Donegal zu halbjährigem Gefängnis
verurteilt.
Riederlande. Das Beſinden des Königs hat ſich ſtetig
ge=
beſſert, ſodaß derſelbe jetzt wieder arbeiten und ſich leicht und
bequem bewegen kann.
Itakten. Montag abend ſammelten ſich in Rom etwa 100 Arbeiter
n der Emanuel= und Philibertſtraße an, eine Polizeitruppe forderte
ſie auf, auseinander zu gehen und verhaftete mehrere derſelben.
Nach Anbruch der Nacht wurden abermals drei Perſonen verhaftet,
welche den Geſchäftsleuten an der Plazza Spagna rieten, eiligſt
ihre Läden zu ſchließen, da ernſte Unruhen bevorſtaͤnden. Am 12.
hatte die Stadt ihr gewohntes Ausſehen, doch blieben Wachtpoſten
ausgeſtellt.
In der Allokution am 11. erklärte der Papſt, er trachte, gute
Beziehungen zu den Mächten berzuſtellen und hoffe, daß die
der=
zeitigen Verhandlungen mit Rußland erſolgreich zu Ende geführt
werden können; die ruſſiſchen Biſchöfe ſeien noch nicht definitiv
ernannt, die Intereſſen der Polen würden gewahrt werden. Auf
die Unruhen von Rom anſpielend, ſagte der Papſt: Die
Verwegen=
heit böſer Triebe wende ſich gegen die Grundlagen der bürgerlichen
Geſellſchaft, weil das Volk die Stimme der Religion nicht mehr
höre. Weiter ſagte der Papſt, der Friede ſei notwendig, alle
Staaten ſcheuten die Schrecken des Krieges; aber die Schwere der
Pgroßen Nüſtungen ſei nicht Vertrauen erweckend und die Koſten ſo
ſPdrückend, daß man frage, ob nicht der Krieg beſſer ſei. Der
dauer=
hafte Friede werde nur durch die Religion herbeigeführt werden.
Rußkand. Der Kaiſer empfing den früheren bulgariſchen
ſMiniſter Zankow dieſer Tage in Audienz.
In Petersburg eingegangene Nachrichten aus Tſchardſhui
GBokhara) beſagen, Abdurrahman Khan habe nach ſeiner Ankunft
i Mazari Sharif damit begonnen, gegen die Anhänger Iſak Khans
Leibes= und Lebensſtrafen zu verhängen und Maßregeln zu ergreifen,
welche von Uebelwollen gegen Rußland zeugten. Der
Handelsver=
lehr ſei verhindert, die Poſten an der Grenze ſeien verſtärkt worden
auch ſeien Gerüchte von einem nahe bevorſtehenden Kriege
ver=
breitet worden. Obſchon Abdurrahman Khan dieſe Gerüchte
wahr=
ſcheinlich nur in der Abſicht verbreite, die Aufmerkſamkeit der
Be=
ölkerung von den inneren Vorgängen abzulenken, habe man
ruſſi=
ſcherſeits doch Vorkehrungen treffen müſſen, um möglichen
Feind=
ſeligkeiten zu begegnen und jede Störung des Friedens zu
verhin=
dern. — Nach weiteren Nachrichten aus Tſchardſhui iſt General
Komarow mit dem Chef ſeines Generalſtabes dort eingetroffen.
hAbdurrahman befindet ſich gegenwärtig mit einem großen Gefolge
gu Chulm (Taſchkurgan) 32 Werſt vom Amudarja entfernt.- Der
l„Vetersburger Zeitung zufolge, hat die franzöſiſche Regierung mit
der ruſſiſchen Regierung Verhandlungen angeknüpft, um
Trans=
kespien und Turkeſtan den Franzoſen und dem franzöſiſchen
Handel zu erſchließen; der Wirkungsbereich des franzöſiſchen
Ge=
neralkonſuls in Tiflis ſolle auf ganz Paukaſien, Transkaspien und
ſchLurkeſtan ausgedehnt, in vielen Orten, namentlich in Merw, Buchara
ſund Samarkand, ſollen Vicekonſulate und Konſular=Agenturen
er=
richtet werden.
Butgarien. Nach einer Meldung der „Politiſchen Korreſp.”
ſaus Philippopel ſind der Prinz Ferdinand und die Herzogin
Cle=
ſeuſmentine von Coburg bei ihrer Ankunft daſelbſt mit großer
Begeiſte=
ſrung empfangen worden. Die geſamte Geiſtlichkeit mit dem Biſchof
Parthenius an der Spitze war zur Begrüßung auf dem Bahnhofe
ſanweſend, ebenſo der griechiſche Biſchof und der katholiſche
Erz=
bif chof. Der Aufenthalt des Prinzen und ſeiner Mutter in Philippopel
herd etwa 14 Tage dauern.
Der bulgariſche Exarch forderte die bulgariſche Regierung auf,
dem Wiederzuſammentritt der Shnode keine Hinderniſſe zu bereiten.
ſſekambulow verweigerte dies und verlangte vorher eine Abbitte der
Büſchöfe.
Japan. Der Mikado verkündete am 12. Februar vom Throne
Whirab die neue japaniſche Verfaſſung. Dieſelbe iſt nach deutſchem
MMruſter entworfen und beſtimmt die Bildung eines teilweiſe
erb=
lichen. teilweiſe wählbaren Herrenhauſes, von deſſen Mitgliedern
Pe Mikado eine gewiſſe Anzahl ernennt, ſowie eines Unterhauſes,
eetehend aus 300 Mitgliedern. Das Stimmrecht für das
letzter=
gemießt jeder Bürger, der das 25. Lebensjahr erreicht hat und
jähgrlich 25 Dollar Steuern zahlt. Es werden die Religionsfreiheit,
hie Redefreiheit und das Verſammlungsrecht eingeräumt. Das
Curlament übt die Legislative und die Kontrole über die Finanz=
Mgelegenheiten innerhalb gewiſſer Grenzen aus. Die Richter
werden außer auf dem Wege des Geſetzes für unabſetzbar erklärt.
Der Verkündigung der Verfaſſung folaten große Volksfeſtlichkeiten.
Aus Stadt und Lanv.
Darmſtadt, 14. Februar.
- In Eraänzung der neulichen Mitteilung über die von
W. KR. HH. dem Großherzog und Erbgroßherzog mit Sr. Kaiſerl.
ſo heit dem Großfürſten Wladimir abgehaltene Bärenjagd trägt
32
411
die 7D. 8tg” noch nach, daß die Fahrl im Extrazug bei einer Kälte
von 17 Grad von 4½ bis 7½ Uhr morgens währte. Dann wurden
in Schlitten mit Relais 28 Werſt zurückgelegt. Bei dem erſten
Treiben kam dem Generallieutenant v. Weſterweller am Flügel eine
alte Bärin, welche der Genannte erlegte; dann kamen dem
Erb=
großherzog und dem Großherzog jedem ein junger Bär, die
ſchwer angeſchoſſen der Alten folgten und von dem General die
Fangſchüſſe erhielten. Das zweite Treiben, bis zu welchem die Fahrt
im Schlitten wieder 8 Werſt betrug, war bald erledigt, da der
Großherzog den Bären ſofort zur Strecke brachte. Der Bär nahm
auf den erſten Schuß Sr. Königl. Hoheit den Leibjäger Germann
an, der raſch zur Seite ſprang. Ein ſofort von Sr. Königl. Hoheit
abgegebener Fangſchuß ſtreckte den Bären. Ebenſo, faſt ſchneller
noch, verlief das dritte Treiben, wohin die Weiterfahrt 10 Werſt
betrug. Der Bär wurde 10 Minuten, nachdem das Treiben
an=
gefangen, von Sr Königl. Hoheit dem Großherzog geſchoſſen.
Nun wurde die Rückfahrt - 28 Werſt - bei Abendrot und
Mord=
ſchein zurückgelegt. Die Herrſchaften kamen 87 Uhr auf der
Eiſen=
bahnſtation und um 9 Uhr 30 hier wieder an. Se. Königl. Hoheit
der Erbgroßherzog unternahmen am 8. mit dem Großfürſt=
Thron=
folger eine Partie zu dem ein Landhaus auf den Inſeln
bewohnen=
den Grafen Schuwalow, bei welchem ein kleines Tanzfeſt ſtattfand.
Abends waren die Herrſchaften im Theater français.
Der vielumſtrittene, von den Schutzrechten der
Landtagsabgeord=
neten handelnde Artikel 84 der Verfaſſungsurkunde wird auch auf
dieſem Landtage Gegenſtand der Verhandlung werden. Nachdem
auf frühern Landtagen ſtets verſchiedene Auslegungen zwiſchen
Re=
gierung und Landesvertretern hervorgetreten waren, hatte die
Re=
gierung dem vorigen Landtag eine Geſetzesvorlage gemacht, die in
ſachentſprechender Faſſung auch die Mehrheit, wenn auch in einem
einzelnen Punkte nicht die verfaſſungsmäßige Zweidrittelmehrheit,
erhielt. Auf dieſem Landtage haben nun 33 Abgeordnete einen
Jnitiativantrag eingebracht, den der Geſetzgebungsausſchuß im
Ein=
verſtändnis mit der Regierung dahin formuliert hat: „An Stelle
des Artikels 84 der Verfaſſungsurkunde vom 17. Dezember 1820
treten die nachſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen: Mitglieder der
Ständeverſammlung können von der Einberufung des Landtag's
an bis zur Schließung oder Auflöſung desſelben ohne Genehmigung
der Kammer, welcher ſie angehören, wegen einer mit Strafe
be=
drohten Handlung nicht zur Unterſuchung gezogen oder in
Unter=
uchungshaft genommen werden. Die Genehmigung der Kammer
iſt nicht erforderlich wenn ein Mitglied der Ständeverſammlung
auf friſcher That betroffen oder im Laufe des nächſtfolgenden
Tages ergriffen wird, in welchem Falle aber alsbald der Kammer,
zu welcher der Verhaftete gehört, die Anzeige des Vorfalles mit
Entwicklung der Gründe gemacht werden ſoll. Die vorerwähnte
Genehmigung iſt für die dort angegebene Zeit auch bei der
Civil=
haft erforderlich, ſoweit in der Beziehung reichsgeſetzliche Regelung
nicht vorliegt. Auf Verlangen der Kammer wird jede gegen ein
Mitglied derſelben eingeleitete Unterſuchung und jede
Unterſuchungs=
oder Civilhaft für die obenerwähnte Zeit aufgehoben. Die 33
Antragſteller bilden ſchon für ſich mehr als die
Zweidrittelmehr=
heit.
1 Rotes Kreuz. Die Kurſe freiwilliger Krankenträger
haben dahier begonnen, beim Gymnaſium und Realgymnaſium als
Anſtaltsunternehmen unter Beteiligung der älteren Schüler und
mehrerer Lehrer, geleitet von den Aſſiſtenzärzten Dr. K. Weber
und Dr. Gerlach; bei der aus ſonſtigen Freiwilligen
zuſammen=
geſetzten Abteilung (im Turnſaal der Viktoriaſchule) unter Leitung
des Herrn Dr. Kahlert. Erſteres Unternehmen iſt jetzt zum
erſten=
mal verſucht, letzteres eine Fortſetzung des Kurſus im vorigen
Winter, wie denn auch die diesmaligen Teilnehmer faſt alle ſchon
an jenem früheren Unterricht teilnaͤhmen.
Geſtern mittag wurde Herr Inſtitutsvorſteher Reineck unter
zahlreicher Beteiligung ſeiner Freunde, Kollegen und
Geſinnungs=
genoſſen zu Grabe getragen. Von dem Mozart=Chor mit dem
Choral „Wie ſie ſo ſanft ruhen' am Grabe empfangen, hielt Herr
Stadtpfarrer Dingeldey eine tiefergreifende Grabrede. Es folgte
nun als Vertreter der Schülerinnen des Reineck'ſchen Inſtituts Herr
Gymnaſiallehrer Lerch, um als Zeichen der Liebe und Trauer ein
prachtvolles Kreuz niederzulegen. Herr Lehrer Jung legte im
Namen des Lehrerkollegiums, Herr Otto Wolfskehl im Namen der
nationalliberalen Partei und Herr Medizinalrat Dr. Eigenbrodt im
Namen des Proteſtantenvereins, deſſen Präſident der Entſchlaf ne
geweſen, Lorbeerkränze nieder, während Herr Kaufmann Egenolf
als Vertreter der Freimaurer drei Roſen in das Grab warf. Ein
Geſang des Lehrerſängerchors =Auferſtehn, ja Auferſtehn; bildele
den Schluß der Trauerfeier.
In einer hieſigen armen Taglöhnersfamilie iſt die
Haus=
mutter lund zwar ſchon zum zweitenmale) mit Drillingen geſegnet
worden. Dieſelben kamen lebend zur Welt, eins der Kinder iſt
bald nach der Geburt geſtorben. Die betreffende Frau hat nun
insgeſamt 16 Kindern das Leben geſchenkt.
Morgen abend findet im Lokalgewerbverein ein Vortrag des
Herrn Profeſſor Brauer über die Hammond'ſche Schreibmaſchine
unter Vorzeigung und Erläuterung derſelben ſtatt.
412
Nr.
Kleine Mitteilungen. Aus einem parterre liegenden Zimmer
in der Annaſtraße iſt am Dienstag vormittag mittelſt Einſteigens
ein ſilberner Löffel und ein ſilberner Serviettenring entwendet
wor=
den. — An dem in der Mühlſtraße aufgeſtellten
Stadtbrief=
kaſten iſt vorverfloſſene Nacht die Hartglasplatte zertrümmert
worden.
J. Mainz, 13. Februar. Zur Arrondierung des für ein
öffent=
liches Schlachthaus mit Viehhof benötigten Geländes hat die
Stadt einen großen Terrainkomplex von der ſüddeutſchen
Immo=
bilien=Geſellſchaft gekauft und iſt nunmehr nur noch ein
Privat=
beſitz zu erwerben, um für die Anlage das ganze erforderliche
Terrain in den Händen zu haben. Bezüglich dieſes ſchweben eben
Verhandlungen.
J. Mainz, 13. Februar. Mit der in den Tagen vom 20.-25.
April d. J. hier ſtattfindenden Jubiläumsausſtellung des Mainzer
Gartenbauvereins wird ein Kongreß deutſcher
Roſen=
freunde abgehalten werden. Zu der Ausſtellung wie zu dem
Kongreß ſind ſchon ſehr zahlreiche Anmeldungen erfolat.
J. Mainz, 13. Febr. Wie uns von der Oberbetriebs=Inſpektion
der Ludwigsbahn mitgeteilt wird, ſind ſeit heute morgen wieder
ſämtliche Strecken der Ludwigsbahn für den Verkehr frei.
Mit einer teilweiſen Beſchränkung des Güterverkehrs gehen wieder
ſämtliche fahrplanmäßige Züge. - In verfloſſener Nacht waren
hier am Rhein 14 Grad Kälte.
Vom Rhein, 12. Februar. Rhein und Main bringen ſeit
verfloſſener Nacht wieder ziemlich ſtarkes Treibeis, infolge
deſſen die Schiffahrt abermals eingeſtellt werden mußte.
Die
Nahe iſt oberhalb Bingen wieder zugefroren. — Ein vor
Wie=
dereintritt der großen Kälte von Kaſtel abgegangenes größeres
Floß wurde geſtern von dem Strom auf eine Klippe unfern des
Binger Loch getrieben und in mehrere Stücke zerriſſen. Die
Mannſchaft des Floßes konnte ſich nur mit großer Mühe retten.
Das Holz wurde größtenteils am Lorcher Wörth wieder geländet.
St. Frankfurt, 12. Februar. Der Cäcilien=Verein gab
geſtern ſein 2. Abonnement=Konzert und brachte darin das 1884 in
Bonn erſtmalig aufgeführte Oratorium „Achilleus' von Bruch
zu Gehör. Das Werk iſt ſehr intereſſant und die Orcheſtrierung
eine prunkvolle. Die Chöre wurden ſeitens der Vereinsmitglieder
mit größter Präziſion und feinſter Nuancierung ausgeführt. Die
Soli gaben Frl. Schauſeil (Sopran), Frau Joachim (Alt), Herr
Diezel (Tenor, Herr Adolf Müller (Bariton), Herr Schmalfeld
Baß) ſehr zufriedenſtellend. Das Orcheſter erfüllte die ihm
ge=
ſtellte Aufgabe mit gewohnter Meiſterſchaft. Herr Muſikdirektor
Müller leitete das Ganze mit großer Umſicht. Das Publikum
ſpendete nach jeder der drei Abteilungen lauten Beifall.
Frankfurt, 13. Februar. Daniel Karlé, der älteſte
Zug=
führer Deutſchlands im Dienſt der Main=Neckar=Eiſenbahn, begeht
heute, wie die „Kl. Pr. mitteilt, ſeinen 71jährigen Geburtstag,
und zwar im Dienſt. Er wurde im Jahre 1846 als Zugführer
der Main=Neckar=Bahn angeſtellt und als ſolcher verſieht der alte
tüchtige Beamte bis zum heutigen Tage ſeinen ſchweren Dienſt.
Er hatte im Jahre 1846 den erſten Zug der Neckar=Bahn bis
Darmſtadt geführt, und als nachher die Strecke bis Heidelberg
fertig war, fuhr er auf derſelben und zwar bis zum heutigen Tage.
Karls hatte auch, im beſonderen Auftrage der Direktion, die ihn
dadurch zu ehren gedachte, den erſten Main=Neckar=Zug in den
neuen Haupt=Bahnhof gefahren. In den Jahren 1870-71 wurde
er als Beamter für den äußeren Dienſt im Militär=Etappendienſt
verwendet und - faſt ſcheint es ein Wunder - niemals hat er
einen Eiſenbahnunfall erlebt, viel weniger einen ſolchen ſelber
ver=
ſchuldet. Karls hat vor 4 Jahren ſein 50jähriges Dienſtiubiläum
im Kreiſe ſeiner Familie gefeiert und heute feiert er, wie ſchon
erwähnt, ſeinen (1jährigen Geburtstag, leider ohne ſeine treue
Gattin, die ihm im vergangenen Jahre durch den 1Tod entriſſen
wurde; jedoch im Kreiſe von zwei Söhnen, zwei Töchtern und ſieben
Enkelchen. Möge es ihm vergönnt ſein, ſagt die „Kl. Pr.”
noch viele Jahre geſund und lebensfroh die Tage der wohlverdienten
Ruhe zu genießen, die jetzt für ihn beginnen ſollen!
München, 12. Februar. Die Königin=Mutter hat den König
Otto auf Schloß Fürſtenried beſucht und den Zuſtand des hohen
Patienten nach ihrer Ueberzeugung ohne Beſſerung gefunden.
Die=
ſelbe verließ tiefbekümmert, ohne Hoffnung auf Beſſerung, das
Schloß.
Verlin, 12. Februar. Silberne Fünfmarkſtücke mit dem
Bildnis Kaiſer Wilhelms II. und der Jahreszahl 1888 ſind ſoeben,
allerdings in geringer Anzahl, zur Ausgabe gelangt. Die fortan
im Laufe des Jahres noch zu prägenden Gold= und Silbermünzen
werden ſämtlich die Jahreszahl 1889 erhalten.
Verlin, 8. Februar. Luntbarkeiten der Krankenkaſſen.
Das hieſige Polizeipräſidium hat hinſichtlich der Veranſtaltung von
Feſtlichkeiten der Krankenkaſſen=Verbindungen einen Entſcheid
ge=
jällt, der von der allergrößten Bedeutung iſt. Dem Vorſitzenden
der Filiale I1 der Allgemeinen Kranken=und Sterbekaſſe der
Metall=
arbeiter leingeſchriebene Hilfskaſſe Hamburg) ging nämlich auf ein
Geſuch, die behördliche Genehmigung einem zu Gunſten
hilfsbe=
dürftiger Kaſſenmitglieder zu veranſtaltenden Maskenball zu erteilen,
35
von dem hieſigen Polizeipräſidium folgende Antwort zu: „ Dem
Geſuch, für die Mitglieder der allgemeinen Kranken= und
Sterbe=
kaſſe der Metallarbeiter um 16. Februar einen Maskenball in dem
Lokal der Berliner Bockbrauerei zu genehmigen, kann nicht
ent=
prochen werden, da nach den geltenden Beſtimmungen alle Antkägs
von Ortskranken. freien Hilfskaſſen ꝛc. auf Genehmigung von
Luſt=
barkeiten jeder Art unzuläſſig ſind, wobei es gleichgiltig iſt, ob der
Erlös aus denſelben einzelnen hilfsbedürftigen Perſonen oder der
Kaſſe zufließen ſoll, da durch ſolche Veranſtaltungen der Rahmen
innerhalb deſſen der Wirkungskreis der Kaſſe liegt, überſchritten wird.
Berlin, 11. Februar. In der Verhandlung über den großen
Berliner Poſtdiebſtahl wurden verurteilt: der Arbeiter
Schroeder zu 4 Jahren Gefängnis und 4 Jahren Ehrverluſt, der
Brauknecht Braun zu 9 Jahren 10 Monaten Zuchthaus,
entſprechen=
dem Ehrverluſt und Polizeiaufſicht, der Schneidergeſelle Fritſch zu
4 Monaten und der Fabrikarbeiter Jenſen zu 1 Jahr Gefängnis.
Die Frau des letzteren wurde freigeſprochen.
Wien, 12. Febr. Die Familie Vetſera verſandte Partezettel
(Todesanzeigen) aus Venedig, denen zufolge die junge Baroneſſe
Marie Vetſera plötzlich verſtorben und in Venedig beſtattet iſt.
Nachdem nunmehr der Tod der Baronin feſtgeſtellt iſt, wird es
in als zuverläſſig geltenden Kreiſen als Thatſache betrachtet,
daß die Baroneſſe gleichzeitig mit dem Kronprinzen geſtorben und
in Heiligenkreuz begraben, jedoch dann, laut Partezettel, nach
Venedig überführt worden iſt. Auf der Nuntiatur werden die
Gerüchte, denen zufolge der Kronprinz bei Galimberti oder durch
Galimberti wegen Eheſcheidung angefragt hätte, für völlig
unbe=
gründet erklärt.,
Stockholm, 10. Februar. Auf Veranlaſſung der Verwaltung der
ſchwediſchen Staatsbahnen und auf deren Koſten erhalten in Upſala
eine Anzahl Eiſenbahnſchaffner Unterricht in der deutſchen
Sprache, hauptſächlich in Redeübungen, damit dieſelben deutſchen
Vergnügungsreiſenden, deren Zahl ſtetig wächſt, mit Rat und
Aus=
künften zur Seite ſtehen können.
Großherzogkiches Hoftheater.
Dienstag, 12. Februar.
Die Mausr.
Das ſchlecht beſuchte Haus und die kühle Haltung des
Publi=
kums beweiſen zur Genüge, daß Stücke vom Genre dieſes
franzö=
ſiſchen Luſtſpiels ſchwerlich Fuß auf deutſchen Bühnen faſſen können.
Wir dürfen inſofern darüber erfreut ſein, als dieſe Thatſache ſagt,
daß der gute und ernſte Geſchmack bei uns doch noch nicht ganz
erſtorben zu ſein ſcheint. Was aber dem franzöſiſchen Gaumen
einen Kitzel, bereitet dem deutſchen öfters ein Unbehagen. Dazu
kommt noch, daß wenig Handlung vorhanden iſt und das, was da
iſt, ſich dehnt und dehnt und in dem Zuſchauer nur ein Gefühl der
Langeweile aufkommen läßt.
Die heutige Aufführung war auch bei weitem matter als die
erſte. Herr Steude konnte uns beim. beſten Willen als Max von
Simiers weder durch Erſcheinung noch Spiel glauben machen, daß
er wirklich zu jener unwiderſtehlichen Sorte von Männern gehöre,
die im Sturm ſo und ſo viele Frauenherzen erobern, ja ſogar als
Ideal eines Mannes die noch halb kindiſchen Träume eines
unver=
dorbenen Mädchenherzens beſchäftigen. Fräulein Cramer verſtand
es noch am beſten ihre Rolle durchzuführen und ihrer Peppa
Raimbaud jenen Anſtrich von freiem Ton und temperamentvollem
Getändel zu geben, das dieſer Art von Damen wohl in dem
Ver=
kehr mit der Herrenwelt anhaften mag. Fräulein Schütky gab
als Hermine von Sagancey eine leidende Frau, die, obgleich ſie
weder eſſen, noch ſchlafen kann, ſich ewig auf der Suche nach einem
mitfühlenden Herzen befindet und wie elektriſiert erſcheint, ſobald
ſie wähnt ein ſolches gefunden zu haben. Frau Kläger, Martha
von Moiſand, bemühte ſich das eigenartige Badfiſchchen recht
inner=
lich zu geben. Ob ihr das gelang? Teilweiſe wohl, allein gerade
dieſe Figur hat der Dichter am beſten bedacht und ſie ließe ſich
auch noch vertiefter durchführen. Frl. Ethel war als Clotilde
von Woiska die Dame von Welt, die durch die rührende Liebe
eines Kindes. ihrer Stiefſchweſter, zeitweiſe aus dem Strudel
frivolen Verkehrs herausgeriſſen und durch die unheilbare Krankheit
eines verkommenen Gatten vollends zu ernſter Einkehr gebracht
wird. Es bliebe nur noch Fräulein Berl, Frau von Moiſand, zu
erwähnen, die den Anſprüchen ihrer unbedeutenden Partie gerecht
wurde.
Tageskalender.
Freitag. 15. Februar: Generalverſammlung der Ortskrankenkaſſe
für Nahrungsmittelgewerbe in der Brauerei Heß, Kirchſtraße.
Monatsverſammlung des Vereins „Kunſtfreund: in der
Reſtau=
ration zur „alten Poſt”
Verſammlung der Mitglieder de=
Lokalgewerbvereins Darmſtadt in der Brauerei „Heß= (Haller)
Saalbauſtraße.
Sonntag, 17. Februar: Generalverſammlung des Katholikenvereins.
Montag. 18. Februar: Generalverſammlung des Sterbekaſſe=Vereins
Darmſtadt in der Brauerei Böttinger.
Konzert des Muſik=
Vereins im Saalbau.
Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruderei. - Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.