Darmstädter Tagblatt 1889


09. Januar 1889

[  ][ ]

LATUELL
2
RCUTLUN

Abonnementspreis
blerteljährlich 1 Mark 50 Pf. uc.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark vo Pf.
vw Quartal inck. Poſtaufſchlag.

152. Fabrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
ghudutterep Eulteyurtulhoolhil.

Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14 ſowie auswärt
von allen Annoncen=Erpeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Rreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.

Mittwoch den 9. Januar.
N6.

1889.

Heſunden: 1 Schlüſſel. 1 desgl. 1 Hundehalsband mit Marke 6763. 1 ſchwarzes Eiswolltuch. 1 ſchwarzer baumwoll. Hand=
ſchuh
. 1 cremeſeid. Umſtecktüchelchen. 1 Zwanzigpfennigſtück. 1 Dreipfennigmarke. 1 Fächer. 1 ſchwarzer Spazierſtock. 1 Bickel. 1 reh=
brauner
woll. Socken und 4 Schlüſſel. 1 Zugſtiefel. 1 bunter wollener Handſchuh. 1 Paar ſchwarze baumwoll. Handſchuhe. 1 goldenes

Armband. 1 ſchwarzer Knopf mit Verzierung. 1 Geſchichtenbuch. 1 gelbled. Geldtäſchchen, enth. 53 Pf. und 3 kl. Schlüſſel. 1 Geld=
läſchchen
von Panzerkette, enth. 2 M. 46 Pf. 1 kl. Pelzmuff, braun lin einem Laden liegen geblieben). - Vertoren: Uſilb. Ehlinderuhr.
gold. Manſchettenknopf. 17 Mart 14 Pf. in Vapier eingewickelt. 1 braunled. Vortemonnaie, enth. 6 M. 1 grauer kleiner Kragen.
rothes Halstuch. 1 weißes Taſchentuch, Franziska gez. 1 Zwicker mit gold. Geſtell. 1 grauer Fächer.
Darmſtadt, 7. Januar 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Genehmigte Verlooſung: Unternehmer: Orisvorſtand zu Allendorf an der Lumda, 5000 Looſe 1 Mart.
Darmſtadt, am 4. Januar 1889.
Betreffend: Die Ausführung der Beſtimmungen der Gewerbeordnung über Arbeitsbücher, Arbeitskarten und die Beſchäftigung
von Arbeiterinnen, ſowie jugendlicher Arbeiter in den Fabriken.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes mit Ausnahme von Darmſtadt.
Sie wollen innerhalb acht Tagen berichten, wie viel Arbeitsbücher=Duplicate im Jahr 1883 ausgefertigt urd
Hentuell wie viel Gebühren dafür erhoben worden ſind.
286
v. Marquard.

A n h m t ſ ſ t o n
auf Holzanfuhr.
Die Anfuhr folgender Holzſortimente aus den Großherzoglichen Domanial=
waldungen
in den Holzhof dahier ſoll im Wege der Submiſſion in nachbemerkten
Looſen vergeben werden, nämlich:
I. 20) Rm. Buchen=Scheiter und 50 Rm. desgl. Knüppel aus dem Diſtrikt
Hinterforſt der Oberförſterei Nieder=Ramſtadt. II. 548 Am. Kiefern=Scheiter
aus dem Diſtrikt Burgwald der Oberförſterei Beſſungen. III. 60 Rm. Buchen=
ſtnüppel
aus dem Diſtrikt Frankenſtein der Oberförſterei Eberſtadt. IV. 200 Rm.
desgl. aus dem Diſtrikt Kirchſchlag. V. 200 Rm. desgl. aus dem Diſtrikt Pfarr=
winkelfleck
. VI. 100 Rm. desgl. aus dem Diſtrikt Alte Weide, Oberförſterei
Beſſungen. VII. 100 Rm. desgl. aus dem Diſtrikt Gebrannter Schlag, Ober=
förſterei
Nieder=Ramſtadt.
Offerten auf eines oder mehrere der vorbemerkten Verſteigerungslooſe ſind
portofrei und verſiegelt unter der Aufſchriſt Submiſſion auf Holzanfuhr:
bis zum
16. ds. Mts., Nachmittags 5 Uhr
bei der unterzeichneten Stelle einzureichen.
Die Anfuhr=Bedingungen liegen zur Einſicht der Reflettanten auf unſerem
Geſchäftszimmer - Holzhofgebäude, öſtlicher Eingang, unterer Stock, Zimmer
hinter dem Glasabſchluſſe - am 14, 15. und 16. ds. Mts. von Vormittags
9 bis 11 Uhr offen.
Darmſtadt, den 6. Januar 1889.
Großherzogliche Holzmagazins=Verwaltung.
Preuſchen, Forſtinſpektor.
281

Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über das
Vermogen der Firma Friedr. Wilh.
van den Kerkhoff, W. Harres Nach=
folger
, Schirmfabrik in Darmſtadt und
deren Inhabers Friedrich Wilhelm van
den Kerkhoff daſelbſt, iſt zur Prüfung
der nachträglich angemeldeten Forderungen
Termin auf
Dienstag den 12. Februar 1889,
Nachmittags 4½ Uhr,
vor dem Großherzoglichen Amtsgerichte !
hierſelbſt, Hügelſtraße 3133 (Zimmer
Nr. 20), anberaumt.
Darmſtadt, den 28. Dezember 1838.
Kümmel,
Gerichtsſchreiber des Großherzoglichen
(288
Amtsgerichts I.
Am 21. Januar 1889, 11 Uhr,
ſoll die Abnahme der im Lazarethhaus=
halt
in der Zeit vom 1. April 1889 bis
ultimo März 1895 gewonnenen Küchen=
abfälle
, Knochen und Brodreſte in öffent=
licher
Submiſſion an den Meiſtbieten=
den
vergeben werden.
Die bezüglichen Bedingungen liegen

[ ][  ][ ]

W

62
im Büreau des Garniſon=Lazareths auf
und ſind vor Abgabe von Offerten zu
leſen und zu unterſchreiben.
Die Offerten, welche den Bedingungen
genau entſprechen müſſen, ſind bis ſpäte=
ſtens
am 21. Januar 1889, 11 Uhr, im
Büreau des Garniſon=Lazareths zu Hän=
den
des Chefarztes abzugeben.
Großherzogliches Garniſon=Lazareth
Darmſtadt.
(280

Nußſchalen=Extract
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grauer Kopf= und Barthaare aus der
königl. bayer. Hof=Parfümerie=Fabrik
von G. D. Wunderlich in Nürn=
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nicht
ſchlafen, Medizin half nicht; da
habe ich mir aus Ihrer Niederlage in
Straßburg zwei Flaſchen Malz=Extract
und drei Beutel Caramellen Schutz.
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Erhalt habe ich ſofort eingenommen
und binnen wenig Stunden war das
ſchreckliche Leiden verſchwunden u. habe
ſchon ſeit 8 Tagen Ruhe.
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kammer
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beziehen.

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Stock neuhergerichtete Woh=
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Zubehör, per, ſofort, be=
ziehbar
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ſtraße
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Parterrewohnung mit 4 Zimmern z. verm.
9738) Hochſtraße 58 ein unm. Z.
10954) Arheilgerſtraße 70 iſt der
zweite Stock zu vermiethen und alsbald
zu beziehen.
11671) Ecke der Soder= u. Wiener=
ſtraße
iſt der erſte Stock, beſtehend aus 5
Zimmer nebſt Zubehör zu vermiethen und
baldigſt zu bezieh. F. Ewald, Spenglermſtr.
11975) Niederramſtädterſtraße 28
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neuerbauten Hauſe iſt der 1. und 2. Stock
per 1. Januar zu verm. A. Kahn.

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Darmslädter Carnevaldosellschall. &K
H.
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14
Le-
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herren= und Damen=Zithung.
Gonntag den 13. Januar 18s9
in den ſämmtlichen Bäumen des Saalbaues.
Anfang 2 Dhr H Minuten.
Rach Schluß der Sitzung: TAUL.
Die Hauptnarren haben zu dieſer Sitzung ihre freundliche Mitwirkung zugeſagt.
Wgterne für Fremde 3 Mk., für Damen Mk. 1, ſind im Vorverkauf zu haben bei
gerren D. Faix a; Söhne, Rheinſtraße und H. Geider, Ludwigsſtraße 14.
Jedes Mitglied hat das Recht eine Dame frei einzuführen, und ſind Abzeichen hierfür gegen Ab=
tempelung
des Mitgliedſternes bei Herrn M. Geider, Ludwigsſtraße 14, in Empfang zu nehmen.
Die Mitglieds=Damenſterne haben für alle Damen=Sitzungen Gültigkeit.
Einzeichnungsliſten für neue Mitglieder liegen in obigen Verkaufsſtellen offen. Kappe und
3tern werden den Mitgliedern rechtzeitig zugeſchickt.
Vorträge und Lieder zu dieſer Sitzung ſind einzureichen an das literariſche Comité zu
gänden des Herrn H. Hohmann, Waldſtraße 4.
Das Comits dor Darmstädtor Carnoval-Gesollschaft. 3

12563) Marienplatz 5, dritte Etage,
ſchs meiſt große Zimmer, Küche, 2 Bo=
ei
kammern, Keller, Holzbehälter ꝛc., als=
ud
zu beziehen.
13656) Dieburgerſtraße 74. 3. St.,
Fimmer nebſt all. Zubehör per 1. März.
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Zimmerſtraße 1 eine freundliche 8
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Dame ſofort zu verm. Näh. Exped.
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4262) Herdwegſtraße 41 iſt der 2.
ſlock mit 5 Zimmer zu vermiethen.

13985) Neckarſtraße 16 iſt die
Parterrewohnung, beſtehend aus 6
Zimmern und einem geräumigen 8
heizbaren Vorplatz, nebſt Garten u.
ünem zweizimmerigen Gartenhaus,
enem kleineren Gärtchen an der
Straße, Badezimmer mit Einrichtung
Ur Wannen= und Duſchbäder, ſo=
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mit allen üblichen Zubehör
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10 bis 12 und Nachmittags von 2
bis 4 Uhr.
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mit Garten zum Alleipbewohnen mit
11 Zimmern ꝛc., Stall für drei
Pferde, Kutſcherſtube, Remiſe, Gar=
ten
billigſt zu vermiethen.
Näheres bei C. Friedr. Mahr,
Aliceſtraße 17.

14489) Wittmannſtr. 7 (Beſſ.) iſt
die untere Wohnung, 4 ſehr freundliche
Zimmer mit allem nöthigen Zubehör an
eine ruhige Familie zu verm.
Beletage
Wilhelmſtr. 20, enth. 6 Zimmer,
(bezw. 7 und Kabinet), große Man=
ſarde
u. ſämmtl. Zubehör, eventuell
auch Stall und Burſchenſtube, ſofort
zu vermiethen.
[14488

14526) Verlängerte Anna=
ſtraße
54 iſt mein neuerbautes Haus
ſparterre und 1. Stock) je 5 Zimmer
und alles Zubehör, desgleichen die
Manſarde, 3 Zimmer und Küche,
ganz oder getheilt per 1. April evt.
auch früher zu vermiethen.
Näheres bei Heinrich Beſt,
Hoffmannsſtr. 1.

14491) Hoffmannsſtraße 19 iſt in
meinem neuerbauten Hauſe der mittlere
Stock, 5 Zimmer, elegant ausgeſtattet, mit
allen Bequemlichkeiten, per 1. April 1889
zu vermiethen. Näheres bei dem Eigen=
thümer
Fritz Beck, Heinrichſtr. 43 p.
14617) Promenadeſtraße 33 elegante
Beletage mit allem Zubehör Anfangs April
zu vermiethen. Näheres parterre.

8) Im Hauſe Miederramſtädter=
ſtraße
32 Beletage, beſtehend aus fünf
Zimmern, Magdkammer, Badeſtube, zwei
Kellern, zum 1. April zu vermiethen.
Näheres parterre.
9) Riedeſelftr. 46 eine brillante
Wohnung von 7 Zimmern, Stall und
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen.
11) Hermannſtr. 15 Beletage 3 Zim=
mer
mit Zubehör ſogleich zu verm.
12) Ecke d. Kaup= u. Pankratius=
ſtraße
ein gr. ſchönes unmöbl. Zimmer.
62) Saalbauſtr. 28 eine Manſarde
an ruhige Leute ſofort zu verm.
64) Steinſtr. 5 Beletage 6 Zimmer
mit allem Zubehör für April zu verm.
158) Hochſtraße 54 in dem neuer=
bauten
Hauſe, der mittlere Stock, 5 Zim=
mer
mit allen Bequemlichkeiten per 1. April
zu verm. Näh. Hofmannſtraße 7, I. St.

[ ][  ][ ]

65) Ein Haus, Eichbergſtraße
Nr. 18. von 7 Zimmern mit 2 Küchen,
Waſchküche und allem Zubehör, ſchönem
Garten, iſt zum Alleinbewohnen oder auch
getrennt ſofort oder ſpäter. Näheres
Eichbergſtraße 19 oder Ludw. Alter,
Eliſabethenſtraße 35.
156) In beſter Geſchäftslage 5 Zim=
mer
und Zubehör, II. Etage, per 1. April
zu vermiethen. Näheres Expedition.
160) Promenadeſtr. 80, ſchöne Man.
ſarde, 4 Zim. ꝛc. an ruhige Leute z. verm.
166) Victoriaſtr. 44 iſt der mittlere
Stock, beſtehend aus 5 Zimmern nebſt
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen. Näh.
im 3. Stock.
167) Nieder=Ramſtüdterſtraße 43
1. Stock am 1. April und 2. Stock am
1. Juli, je 5 Zimmer, zu vermiethen.
Näheres im Laden.
173) Wittmannſtr. 16 ſchöne Woh=
nung
, 1 Treppe hoch, 5 Zimmer, 2-3
( belſtübchen, Waſſerleitung, Cloſett ꝛc.
auf 1. April.
174) Kiesſtraße 45 iſt der 2. Stock
mit 5 Zimmer und allem Zubehör zu
vermiethen und bald zu beziehen. Zu
erfragen Hochſtraße 10 im Laden.
177) Heinrichſtr. 23 die Beletage,
5 Zimmer nebſt allem Zubehör, an eine
ruhige Familie per 1. April event. auch
früher, zu vermiethen.
178) Ecke der Mühl= und Soder=
ſtraße
16 Parterre=Wohnung, 3 Zimmer,
Küche, abgeſchl. Vorplatz und all. Zubeh.
zu vermiethen. Zu erfragen 2. St.
179) Heinrichſtr. 49 Parterrewoh=
nung
, 6 Zimmer und Zubehör, großer
Garten per 1. März, auch früher. Da=
ſelbſt
Manſardewohnung, 6 Zimmer, per
1. April.
258) Heidelbergerſtraße in ſchönſter
Lage elegante Parterre=Wohnung von
5 Zimmern nebſt 3 Zimmern in der
Manſ. und Zubehör, per 1. April 1889
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300) Soderſtraße 47. 1. Stock, 4 Zim=
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301) Soderſtraße 47, II. St., 4 Zim=
mer
, Küche ꝛc. per 1. April zu verm.
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aus 5 großen Zimmern ꝛc., per 1. April
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zu erfragen Liebigſtraße Nr. 13¼ bei
(302
Gg. Mahr.
303) Blumenſtraße 6, 3. St.,
5 Zimmer mit allem Zubehör per April.
Auf Wunſch kann ein Manſardenzimmer
mitvermiethet werden. Näheres daſelbſt
parterre.

Nr. 6
304) Heinrichſtr. 62 iſt der mittlere
Stock mit 5 Zimmern, 2 Bodenkammern,
Keller und ſonſtigen Bequemlichkeiten zu
vermiethen. Näheres parterre.

E

305) Promenadeſtr. 44
der 3. Stock, beſtehend aus 6 Zim=
mern
mit allen Bequemlichkeiten, vom
1. April an zu verm.

306) Heidelergerſtr. D1I. Nenbau
eine ſchöne Manſarde=Wohnung, beſtehend
aus 5 Piecen nebſt allem Zubehör, per
1. April zu vermiethen. Näheres parterre.
307) Hochſtraße 43 eine Wohnung
von 3-4 Zimm. mit allem Zubeh. ſof.
308) Saalbauſtraße 13 nächſt der
Rheinſtraße, der obere Stock, 5 Zim=
mer
ꝛc., per 1. April zu vermiethen.
Näheres in der Wohnung ſelbſt oder
Carlsſtraße 54, 1 Stiege hoch.
309) Ob. Miederramſtädterſtr. 79
der untere Stock, beſtehend aus 3 Zim=
mern
, abgeſchloſſ. Vorplatz ꝛc. f. 350 Mk.
Näheres in Nr. 81.

3 8.
RaGGA,

14.
e
49

4

9237) Schulſtraße 6
grosser Laden
zu vermiethen. Gg. Jac. Heß.

12306) Ecke der Cltſabethen= u. Wil=
helminenſtr
. 17 Laden ſofort zu verm.
67) Martinsſtr. 35 zu vermiethen:
L. adenlokal
mit oder ohne Wohnung, event. auch mit
Werkſtätte.

8 186) Ernſt=Ludwigsſtraße 11 ein 5
Laden mit oder ohne Magazin zu 8
F vermiethen.
gee000e0ooeoeonnnneeoooeooo
W
pTrein
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11683) Schützenſtraße 18 zwei möbl.
Zimmer für zwei Herren mit oder ohne
Penſion zu vermiethen.
12355) Steinſtr. 29, 1. St., ein gut
möbl. Zimmer und Kabinet zu verm.
12682) Schwanenſtr. 31 Parterre
4 Zimmer u. ſ. w, für 380 M. auf I.
Febr. zu verm. Zu erfr. Eliſabethenſtr. 17.
12971) Dieburgerſtr. 6, 1. Stock,
ein Zimmer mit Penſion.
13303) Carlsſtr. 29, 2. St., e. m. Z.
13669) Eliſabethenſtr. 9, Beletage,
ein freundl. möbl. Zimmer zu vermiethen
13671) Bleichſtraße 35, Part., zwei
ſehr ſchöne Zimmer, unmöblirt, ſofort zu
vermiethen.
13991) Steinſtraße 26 Zimmer mit.
Kabinet gut möblirt.
14110) Mathildenplatz 3 ein gut m. Z.
14112) Martinſtr. 24 ein ſchön möbl
Part. Z., gute Bedieng., 15 M. monatl.

14268) Ein hübſch möbl. Zimmer
mit ſeparatem Eingang in der Nähe des
Wilhelminenplatzes an einen Beamten od.
Kaufmann zu vormiethen. Näheres in der
Expedition d. Bl. unter W.
14335) Grafenſtr. 41 Hinterbau ein
möbl. 3. mit Ausſicht nach d. Str.
14387) Frankfurterſtr. 7 ein frdl.
möbl. Zimmer, nach der Straße, zu ver=
miethen
und ſofort zu beziehen.
14426) Eliſabethenſtr. 46I. ſind
bis 2 elegant möblirte Zimmer per ſo=
ort
zu verm. Gerichtsvollzieher Dieter.
14624) Heidelbergerſtraße 121 ein
reundlich möblirtes Zimmer billig zu
vermiethen.
14627) Carlsſtraße 70 ein auch zwei
möblirte Zimmer zu vermiethen.
34) Carlsſtraße 61 ein möbl. Zim=
191) Kiesſtr. 67, Manſarde, ein möbl.
Zimmer, nur für ein anſtändiges Mädchen.
193) Kiesſtr. 22 ein freundl. möbl.
Zimmer zu verm. Näheres zu erfr. part.
310) Bleichſtr. 17. 3. St., ein klein
möbl. Zimmer ſogleich zu beziehen.
311) Kiesſtr. 45, 1. St., ein, auf
Wunſch 2 möbl. Zimmer zu verm.
312) Mühlſtraße 28 eine Schlafſtelle.

Carlshok.
85)
Täglich friſche
RTOOPOn-
2

Zu miethen geſucht F(313
zum Frühjahr eine neue od. neuhergerichtete
Wohnung von 12 Z., Küche, Bodenr.,
Stallg., womögl. Garten, im ſüdl. Stadt=
theil
zwiſchen Heidelberger= u. Hoffmanns.
traße. Haus zum Alleinbewohnen wird
bevorzugt. Off. gefl. Weyprechtſtr. 14.
(Fin ruhiges Ehepaar ſucht eine zwiſchen
C April und Juni d. J3. beziehbare
Wohnung von 4 bis 5 Zimmern.
Gartenbenutzung erwünſcht, jedoch nicht
unbedingt nöthig. Offerten gefl. unter
P. P. an die Expedition d. Bl. (195
Wohnungs-Gesuoh.
4-5 Zimmer, möglichſt im weſtlichen
Stadtviertel, per 1. April geſucht. (314
Gefl. Offerten mit Angabe des Miet=
preiſes
ꝛc. unter A. W. 10a. d. Exp. d. Bl.

196) Zu miethen geſucht.
Schreinerwerkſtätte mit Wohnung,
3-4 Zimmer, Seiten= oder Hinterbau,
im Preis von 400-500 Mark. Offerten
unter L. P. an die Exped. d. Bl. erbeten.
12000 Mark un 4 p0t.
auszuleihen. Näheres bei Carl Schnabel,
Hügelſtraße 15.
[232

[ ][  ][ ]

67

Nr. 6

GASUUUh E
GGOUN
in bekannten vorzüglichen Qualitäten zu allen Preiſen.
10
AARAAARUAN
Chorolndenfahrik.

14499

Kupelplutz.

Saalbaul.
tes Co

der
Großherzoglichen Zoſmuſk
zum Beſten des Wittwen= und Waiſenfonds.
Montag den 14. Januar 1889.
Orcheſterſtücke: Ouverture Die Hebriden' von F. Mendelsſohn.
Sinfonie ,Leonoren von J. Raff.
Soliſten: Fräul. von Betzold (Geſang), Arie aus Orpheus von Gluck
und Lieder. Herr Max Pauer (Klavier), Bemoll=Concert von
Scharwenka.

211) Ein im Kleidermachen geübtes
Mädchen nimmt noch Kunden an; ſehr gerne
würde dasſelbe mit einer tüchtigen Schnei=
derin
arbeiten. Eliſabethenſtr. 17.
214) Ein Müdchen ſucht Aushilfe od.
Monatsſtelle. Näh. Beſſ. Niederſtr. 21.
320) Mehrere tüchtige Mädchen mit
guten Zeugniſſen und mehrere Jahre in
Stelle waren, ſuchen ſojort anderweitige
Stellen. Näh. Frau Fiſcher, kl. Ochſeng. 6.

Karten 1 Mk. zur Hauptprob= Mpntag Vormittag 10 Uhr ſind
[315
an der Kaſſe zu haben.

321) Mädchen vom Lande, welche ge=
dient
haben, ſuchen Stellen. Stellenbureau
Frau Neßling, Marktplatz 7.
222) Ein junger Mann erbietet ſich
zum Anfertigen von ſchriftlichen Arbeiten
täglich von 6 Uhr Abends.
Offerten beliebe man poſtlagernd V. G.
Darmstadt zu ſchicken.

P. P.
Hierdurch die ergebene Anzeige, daß ich die
Hasken-Garderobe des Herrn A. Hachenburgor
flich übernommen habe.
Durch langjährige Thätigkeit in dieſer Branche bin ich im Stande allen
ſu forder ungen gerecht zu werden und halte mich bei Bedarf beſtens empfohlen.
Coſtüme zu Quadrillen ſowie einzelne Anzüge werden nach Angabe
ngefertigt und nach Gebrauch zurückgenommen.
J. Wilhelm, Schneidermeiſter,
[316
1 Rheinſtraße 1.
Nach Abſolvirung des Lehr=Curſus in dem Lehr=Inſtitut
1
154 für wiſſenſchaftliche Zuſchneidekunſt in Verlin und im Beſitz
4
eines Lehrerinnen=Zeugniſſes empfiehlt ſich Unterzeichnete den hoch=

54
F geehrten Damen zum Unterricht für die wiſſenſchaftliche Zuſchneide=
5⁄₈
721
Pkunſt. Die Methode iſt leicht zu erlernen und bielet durch ihre Ge=
2.
2
nauigkeit im Maaßnehmen und Schnittzeichnen die beſte Sicherheit für
Ho.
44 tadelloſen Sitz von Damen= und Kinder=Garderobe in verſchiedenſter
1
rhureaubeſiauͤ Form nach deutſchem, engliſchem und franzöſiſchem Schnitt.
Proſpette und Auskunft gratis. Auch wird gründlich praktiſcher Unterricht
theilt.
J. Faillard, Lehrerin f. wiſſenſchaftl. Zuſchneidekunſt,
(317
Zimmerſtraße II, Eingang Hügelſtraße.

322) Man ſucht ein gut empfohlenes
Küchenmüdchen (nicht perfette Köchin).
Näheres Heinrichſtr. 105, Beletage.
323) Mädchen vom Lande erhalten
gute Stelle. Korb, Soderſtr. 60.

ßine gangbare Bäckerei iſt per April
zu vermiethen event. zu verk. Näh.
[318
9. Beck, Mathildenplatz 11.

(m Ausbeſſern v. Kleidern u. Weißzeug
29 nehme noch einige Kunden an. e.
Louiſe Grünewald, Schloßgaſſe 33. :.

2 bis 3 xuverlässige
VGeiröopN
Leiudsauattunon
(267
geſucht. Näheres Expedition.
Mit der Nadel geübte Mädchen
(78
und Frauen
finden lohnende und dauernde Arbeit bei
H. Sehuchard's Hachl.
324) Eine Lauffrau
für ſofort geſucht.
J. Petri, Louiſenſtraße 6.
Einen Lehrling
mit guten Schulkenntniſſen ſucht zum ſo=
fortigen
Eintritt die Colonialwaarenhand=
[13028
lung von
H. W. Prassel,
16 Rheinſtraße 16.

[ ][  ][ ]

68

ſüchlige Colporteure
auf neueſte Zeitſchriften, Bilder, Spiegel,
Uhren ꝛc. gegen hohe Proviſion ſucht
I. Brunner, Abzahlungsgeſchäft,
Worms, Fiſchmarkt 23. (28
14646) Für ein hieſiges Eiſenwaa=
rengeſchäft
wird für ſofort oder auf
Oſtern ein Lehrling geſucht. Näheres
zu erfragen bei der Expedilton.

Nr. 6

14538) Für das kaufmänniſche Büreau
einer hieſigen Maſchinenfabrik wird ein
L. e h rlin g
mit guten Schulkenntniſſen geſucht.
Selbſtgeſchriebene Offerten unter L.fl. 75
an die Expedition d. Bl. erbeten.

ſcin Lehrer ſucht eine Wohnung von
74-5 Zimmern nebſt Zubehör, am
liebſten Part. od. Hochpart. mit Gartenant,
im weſtl. od. nordweſtl. Stadttheil, auf April
od. ſpäter. Gefl. Anerbietungen mit Preis=
angabe
an d. Exp. unter L. R. 123. (194

(Fin junger, verheiratheter Arbeiter, ge=
C lernter Handwerker, bittet edeldenkende
Menſchen um ein Derlehen von 80 M.
gegen Sicherheit und Zinſen, rückzahlbar
innerhalb eines Jahres. Offerten erbeten
an die Exped. unter A. A. G.
(89

325) Ein Mädchen kann Wohnung be=
kommen
. Näheres Mühlſtraße 28.

R Angenehmſter Gebrauch
nie verſagende Wirkung, billiger Preis
hat dem rheiniſchen Trauben=Bruſt=
Honig von W. H. Zickenheimer in
Mainz einen Weltruf erworben.
Verkauf in Darmſtadt bei: M. W.
Praſſel, Rheinſtraße 16, Gg. Liebig
Sohn, Gr. Hoflieferant, Rheinſtr. 28.
A. Fiſcher, große Ochſengaſſe 14,
Emanuel Fuld, Kirchſtraße, Carl
Watzinger, Wilhelminenſtraße 11,
Friedrich Schaefer, Droquen= und
Chemikalienhandlung, Georg Liebig.
& Co., Louiſenſtr. 10, Moriz Landau,
(326
Mathildenplatz 1.
Begsungen: Aug. Marburg.

AORAnAIN
auf dem Woog.
Heute Mittag von 2 Uhr ab
COTCET.
wozu freundlichſt einladet
Entrée
5. Gundor.
20 Pf.

Goſtbäumr
tragbare, verpflanzte, mit Garantie für
Anwachſen, vorz. Sorten, als: Hoch=
ſtämme
, Phramiden, Spalier, Cordons ꝛc.
Korbreben im erſten Jahre tragbar,
empfiehlt und übernimmt die gewiſſen=
hafteſte
Ausführung von größeren und
klein. Obſtanlagen auch in der Umgegend
die Handelsgärtnerei
C. Völker, untere Hügelſtr. 75.
P. S. Den erſten Preis der letzten
Obſtausſtellung erhielt wiederholt das
Obſt der von mir vor 4 und 5 Jahren
gelieferten Bäume zu einer von mir aus=
geführten
Obſtanlage.
[13236

Ein kloinor Glasschrank
f. e. Laden paſſend, zu kaufen ge=
ſucht
. Gefl. Offerten unt. 8. 100
an die Exped. d. Bl.
[328

Parterre= und Keller,
Näumlichkeiten
für einen ſtillen Fabrikbetrieb geſucht.
Offerten an die Expedition d. Bl. unte;
J. 100 erbeten.
[321

Boi 1000 Mark Cohalk
und Provision sucht solide Leute
zum Verkauf von Kaffee, Cigarren
sto. i. Posteollis an Private. (10084
VUh. Jolkmann. Hanbure.

Fin Beamter ſucht ſofort ein gutmöbl
C Zimmer event. mit Kabinett im ſüd
bſtlichen Stadttheil. Gefl. Offerten mi
Preis unt. P. B. an die Exped. (336

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Seitens des Reichskanzlers ſind bei den
Regierungen neuerdings Anregungen bezüglich einer Förderung des
Handels mit China gemacht worden. Es iſt die Entſendung eines
Fachmannes nach China behufs Kenntnisnahme der dortigen Abſatz=
quellen
für Wollenwaren als wünſchenswert bezeichnet worden.
Vorausſichtlich werden die Handelskammern mit der Frage befaßt
und darnach weitere Entſcheidungen getroffen werden. Eine zweite
Anregung auf dieſem Gebiete zielt auf Abänderung der Lieferungs=
bedingungen
an den Getreidebörſen ab.
An Stelle des Grafen Rantzau, welcher ſich wieder auf ſeinen
Poſten als preußiſcher Geſandter in München beaab, hat der Chef
der Reichskanzlei, Wirklicher Geheimer Ober=Regierungsrat Dr.
von Rottenburg, der das Weihnachtsfeſt bei ſeiner Familie in
Berlin zugebracht hatte, den Dienſt beim Fürſten Reichskanzler
übernommen.
Der deutſche Botſchafter in London, Graf Hatfeldt, iſt am 7.
nachmittags wieder in Berlin eingetroffen.
Der Bundesrat hat beſchloſſen, daß ein weiterer Betrag von
Zehnpfennigſtücken in Höhe von etwa 4 Millionen Mark und von
Fünſpfennigſtücken in Höhe von etwa 2 Millionen Mark ausgeprägt
wird, nämlich 5419 pCt. in Berlin, 1406 in München, 745 in
Muldener Hütte, 1003 in Stuttgart, 6,10 in Karlsruhe und 817
in Hamburg.
Der Bundesrat hat die Beſetzung der erledigten Stellen bei 11
Kaiſerlichen Disziplinarkammern beſchloſſen. Gewählt wurden für
Mitgliederſtellen u. a. für Darmſtadt der Ober=Poſtdirektor Theusner
in Trier, für Frankfurt a. M. der Ober=Poſtdirektor Clavel in
Darmſtadt, für Karlsruhe der Ober=Poſtdirektor Hagemann in
Straßburg i. E.
In Hamburg iſt ein Kommando von Marineſoldaten aus
Wilhelmshaven von über 80 Mann eingetroffen, welches dazu be=
ſtimmt
iſt, mit nächſtem Dampfer nach Zanzibar übergeführt zu
werden und dort ſtationierte Mannſchaften abzulöſen.
Heſterreich=Angarn. Der ungariſche Miniſterpräſident Tisza
hatte am 6. eine lange Audienz bei dem Kaiſer, ſowie Beſprechungen
mit den Miniſtern und Rothſchild.
Frankreich. Miniſterpräſident Floquet hat das Dekret unter=
zeichnet
, welches die Poſt= und Telegraphenverwaltung dem Handels=
miniſterium
einverleibt und am Miniſterium des Innern eine
Direktion des öffentlichen Geſundheitsamts und der öffentlichen
Unterſtützung errichtet.

In einer republikaniſch=antiboulangiſtiſchen Verſammlung ſprad
man ſich für eine einheitliche Kandidatur aus. Von 370 abgegebene
Stimmen fielen 234 auf Jaques, welcher als Kandidat aufgeſtell
wurde. Der am 7. erlaſſene Wahlaufruf des republikaniſchen Kar=
didaten
Jaques beſagt, der Klerikalismus führe alle Unzufriedene=
und Feinde der Republik, deren Fahnenträger Boulanger ſei, 1
den Kampfi Die Rückkehr zur perſönlichen Gewalt bedeute einel
Schimpf und den Verfall des Vaterlandes; er hoffe, Paris werd
ſeine Stimme für den einzigen Kandidaten der Republikane=
abgeben
.
Der Temps' bedauert, daß der republikaniſche Kongreß der
Präſidenten des Generalrats des Seine=Departements. Jaques, ak
Kandidaten für die Erſatzwahl im Seine=Departement aufgeſtel
habe, empfiehlt aber gleichwohl, für Jaques gegen den boular,
giſtiſchen Cäſarismus zu ſtimmen.
Die Liberte' erklärt ſich gegen die Wahl Boulangers wi
gegen die Wahl Jaques. Erſtere bedeute die Diktatur, letztere d
Anarchie. Das Journal des Debats; äußert ſich im nämlichel
Sinne und empfiehlt Wahlenthaltung. Die Mehrzahl der republ;
kaniſchen Blätter unterſtützt die Kandidatur Jaques.
Ein großer Teil der Rohaliſten will den Befehlen des Grafel
von Paris nicht Folge leiſten und verlangt, daß man einen mona'
chiſtiſchen Kandidaten aufſtelle. Die rohaliſtiſchen Abgeordneten de
Departements Loire Inferieure legten telegraphiſch gegen Wah
enthaltung Verwahrung ein.
Infolge einer langen Konferenz, welche in dem Lokale der Unio
der Aktien= und Obligationen=Inhaber des Panamakanals, H
Boulevard Haußmann, ſtattfand, wurde an Herrn Leſſeps eh
Schreiben gerichtet mit der Bitte, er möchte das Präſidium eins
neuen Geſellſchaft annehmen, welche, aus Inhabern der neuen Tit
gebildet, das Unternehmen den Händen der alten Geſellſchaft em
nehmen und die Fortſetzung der Arbeiten ſichern will.
England. Der Obſerver= ſagt: Es ſei nur gerecht anzue,
kennen, daß in der Morier'ſchen Angelegenheit von engliſcher oei=
ebenſo
ſehr geſündigt worden ſei wie von deutſcher Seite. Es
unzweifelhaft, daß Bazaine behauptet habe, über die Stellung ds
Armeen von Sir R. Morier Nachrichten erhalten zu haben. Bazaine
nachträgliche Ableugnung könne gegen das Zeugnis der Ohre!
zeugen, nicht aufkommen; indeſſen ſei die Behauptung, del
Morier Verrat begangen habe, unhaltbar. Wahrſcheinlich ſeia
ſeine amtlichen Meldungen auf irgendeine Weiſe in die Hünk
Bazaines geraten. Trotzdem würde Morier, falls er ſich zur Re=
tung
ſeiner Ehre genötigt fühlte, klüger gehandelt haben, wenn 6

[ ][  ][ ]

Nr. 6
69

Bazaines Behauptung veröffentlicht und für ſich hätte ſprechen
laſſen.
Dem Reuter'ſchen Bureau' wird aus Suakim unter dem
6. Januar gemeldet: Ein aus Handub eingetroffener Deſerteur
meldete, daß der Bote, der aus Khartum mit Briefen von dem
Khalifen eingetroffen ſei, ihm erklärt habe, der egpptiſche Paſcha,
ſowie andere Offiziere, welche aus den Aequatorialprovinzen ge=
kommen
ſeien, befänden ſich als Gefangene bei dem Khalifen. Der
Bote fügte hinzu, man nehme an, daß der Paſcha, in deſſen Be=
gleitung
ſich kein anderer Weißer befand, Emin ſei; derſelbe werde
gut behandelt.
Nach in London am 7. eingetroffenen weiteren Meldungen aus
Samoa hat ſich Mataafa jetzt in der Nähe von Apia ſtark ver=
ſchanzt
. Es herrſcht große Aufregung in Apia, die europäiſchen
Frauen und Kinder wurden an Bord der Kriegsſchiffe gebracht.
Beſgien. Nach dem Etoile belger hat der Beſuch der am 6.
in Brüſſel eingetroffenen Prinzeſſin Clementine von Coburg den
Zweck. die Vermählung des Fürſten Ferdinand von Bulgarien mit
der Prinzeſſin Henriette von Belgien zu vermitteln.
Nach der belgiſchen Militärzeitung Defenſo nationale' ſind
die 120 Kruppſchen Kanonen für die 20 Feldbatterien, die noch
keine neue Ausrüſtung haben, eingetroffen. Bis zum Mai
werden 10 Batterien montiert ſein. Bei den Großmächten ſollen
den belgiſchen Geſandten Militärattaches beigegeben werden.
Niederkande. Einem Bericht des Staatsblatt zufolge iſt der
Geſundheitszuſtand des Königs wieder ungünſtiger geworden. Die
Schmerzen haben zugenommen; der Kranke iſt viel bettläger ig und
nimmt nicht mehr an den gemeinſamen Mahlzeiten mit der Königin
und der Prinzeſſin teil. Es haben ſich Verdauungsbeſchwerden
eingeſtellt, wodurch eine Störung der Blutbildung und Abnahme
der Kräfte verurſacht wird.
Herbien. Der König hat dem Miniſterium für die bei der Re=
viſion
der Verfaſſung gewährte Unterſtützung und für die bei der
Vornahme der Wahlen bethätigte Unparteilichkeit ſeinen Dank aus=
geſprochen
und bezüglich des von demſelben eingereichten Entlaſ=
ſungsgeſuches
hinzugefügt, dieſer Schritt gereiche dem Miniſterium
Umſomehr zur Ehre, als dasſelbe nach parlamentariſchem Gebrauche
bis nach Erledigung der Wahlen zur kleinen Skupſchtina im Amte
habe verbleiben können. Er nehme davon Akt, daß die Miniſter
ihm ihre Portefeuilles zur Verfügung geſtellt hätten, erſuche die=
ſelben
jedoch, bis zu ſeiner endgültigen Entſchließung im Amte zu
verbleiben.
Vereinigte Staaten. Der Senat nahm am 7. in geheimer
Sitzung mit 49 gegen 3 Stimmen den Antrag an, welcher beſagt,
die Unionsregierung würde jede Verbindung ſeitens irgend einer
europäiſchen Macht mit dem Bau oder der Kontrolle irgendwelchen
Schiffskanals über den Darieniſthmus oder Centralamerika als den
gerechten Intereſſen der Union nachteilig und als eine Bedrohung
thres Wohls betrachten. Der Präſident wird gebeten, den Antrag
den europäiſchen Regierungen mitzuteilen.
Der New=York Herald' erhält aus Auckland eine Mitteilung
über das Gefecht auf Samoa, welche beſagt, die =Olga habe 120
Mann gelandet, um die Anhänger Tamaſeſes gegen Mataafa zu
unterſtützen. (Nach der amtlichen Meldung hat der deutſche Konſul,
begleitet von dem Landungscorps der Olga'Verhandlungen wegen
Entwaffnung einleiten wollen.) Bei dem nun folgenden Kampfe
ſeien die Deutſchen mit einem Verluſt von 10 Toten und 30 Ver=
wundeten
zu ihren Booten zurückgetrieben worden. Den britiſchen
und amerikaniſchen Kriegsſchiffen ſei von den deutſchen die Abſicht,
einzuſchreiten, mitgeteilt worden, die fremden Schiffe hätten ſich
jedoch nicht beteiligt. Dieſe Nachrichten beziehen ſich offenbar nur
auf den erſten Teil des Kampfes, der das ſiegreiche Eingreifen der
vereinigten Landungscorps der Olga, des Adlers- und des
Ebers zur Folge hatte.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 9. Januar.
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 1 enthält: Bekanntmachung,
die Abänderung des 8 15 Ziffer 2 der Polizei=Ordnung für die
Schiffahrt und Flößerer auf dem Main unterhalb der alten Brücke
zwiſchen Frankfurt und Sachſenhauſen betr.
Die Eröffnung des Teſtaments weiland Sr. Großh. Hoheit des
Prinzen Alexander fand den N. H. V.. zufolge Montag Nachmit=
tag
4 Uhr im prinzlichen Palais in Gegenwart der Familie durch
eine Kommiſſion des Oberlandesgerichts ſtatt.
Die Erſte Kammer wird, entgegen anderweitigen Nachrichten,
nicht vor März zuſammentreten.
Poſtperſonalveränderungen im Bezirk der Oberpoſtdirektion
Darmſtadt. Den Poſtdirektoren Weberſtedt in Darmſtadt und
Marizy in Mainz iſt der Rang der Räte vierter Klaſſe beigelegt,
ſowie dem Oberpoſtkommiſſarius Roſenhagen in Darmſtadt
der Charakter Rechnungsrat verliehen worden; der Telegraphen=
amtskaſſierer
v. Albedyhll in Darmſtadt iſt zum Telegraphen=
direktor
, der Voſtſekretär Nispel in Nidda zum Poſtmeiſter, der
Poſtaſſiſtent Goldmann in Darmſtadt zum Bureauaſſiſtent er=

nannt worden. Verſetzt wurden: der Poſtverwalter Wagner
in Altenſtadt (Heſſen) nach Grünberg (Heſſen) unter gleichzeitiger
Ernennung zum Poſtaſſiſtenten, der Poſtaſſiſtent Röhmer von
Düren (Rheinland) nach Viernheim, der Poſtaſſiſtent Heß von
Gießen nach Michelſtadt.
Wie im vorigen Jahre wird der hieſige Verein der national=
liberalen
Partei auch den diesmaligen Jahrestag der Neubegründung
des Deutſchen Reiches durch Veranſtaltung einer geſelligen Ver=
einigung
feſtlich begehen. Dieſelbe findet Freitag, den 18. Jan.
abends 8 Uhr im Saale der Brauerei Ritſert zum Schützenhof
dahier ſtatt und wird den Teilnehmern mit muſikaliſchen und
deklamatoriſchen Vorträgen, Reden und Geſängen ohne Zweifel
einen abwechslungs= und genußreichen Abend bieten. Indem wir
ſchon heute hierauf aufmerkſam machen, bemerken wir ausdrücklich,
daß die Feier keineswegs auf den Kreis der Parteigenoſſen be=
ſchränkt
ſein ſoll, daß vielmehr jeder patriotiſch geſinnte Mann,
welcher Parteirichtung er auch angehört, willkommen iſt. Die im
Vorjahre und vor zwei Jahren ſtattgehabten gleichartigen Feſte
haben bei allen Teilnehmern einen ſo überaus günſtigen Eindruck
hinterlaſſen, daß eine zahlreiche Beteiligung von Nah und Fern
auch für die diesmalige Feier mit Sicherheit zu erwarten iſt.
B. Den ſiebenten Vortrag im Kaufmänniſchen Verein hielt Herr
Prof. Dr. Ludw. Geiger über: Voltaire und Friedrich der
Große. Redner knüpfte ſeine Darſtellung an das bekannte farben=
prächtige
Gemälde von Adolf Menzel in der Berliner National=
galerie
, das Voltaire an der Tafel des großen Königs zeigt, mit
dieſem und ſeinen Räthen in lebhafter Unterhaltung begriffen. So=
dann
ſtellte der Vortragende mit kurzen, treffenden Worten den
Charakter und die Bedeutung des Kreiſes feſt, in welchen Voltaire
auf Wunſch Friedrichs hineintrat, um dann ſich dem eigentlichen
Thema zuzuwenden und in klarer, allgemein verſtändlicher Weiſe
die geiſtigen und perſönlichen Beziehungen zu entwickeln, welche
zwiſchen den beiden originellen Geiſtern bis zum Tode Voltaires,
den ſein königlicher Feund um 6 Jahre überlebte, ſtatt hatten. Als
Hauptquelle für ſeine Darlegungen diente Herrn Prof. Geiger
der umfangreiche Briefwechſel zwiſchen Voltaire und Friedrich, aus
welchem zur Genüge hervorgeht, daß der Verkehr mit Voltaire
mehr als eine bloße Epiſode im Leben des preußiſchen Königs ge=
weſen
ſei. Dieſer ſchätzte den genialen Kopf noch ungemein als er
bereits gezwungen war, den Menſchen zu verachten. Sobald das
perſönliche Störende im Umgange der beiden exceptionellen Geiſter
wegfiel, knüpfte ſich das geiſtige Band um ſo ſtärker und feſter.
Daß Friedrich nie von Voltaire und dieſer nie von dem Könige
loskommen konnte, hat nach Auffaſſung des Redners ſeinen Grund
und ſeine Erklärung in dem Umſtande, daß beide in den Ideen der
Aufklärung lebten und webten und bemüht waren, dieſe auch
in die Praxis zu überſetzen. Als Belege hierfür ſtehen Voltaires
bekannte Ehrenrettungen da, durch welche er die Opfer einer früheren,
finſteren Juſtiz im Andenken der Menſchheit rehabilitierte, und auf
Seiten Friedrichs das humane Verhalten des Königs gegenüber
Verfolgten und Andersgläubigen. Prof. Geiger gab zum Schlutz
mit Hinweis auf die Kantſche Definition von der Aufklärung
eine kurze vom philoſophiſchen Geiſte getragene Charakteriſtik ihres
poſitiven und negativen Weſens.
Zur Vermeidung eines Mißverſtändniſſes wird darauf auf=
merkſam
gemacht, daß der Vortrag des Herrn Oberſchulrat Soldan
im hieſigen Alpenverein der Sektion Darmſtadt heute, Mittwoch,
den 9. Januar, abends 8½ Uhr im Damen=Salon des Saal=
baues
ſtattfindet. Die Vorträge ſollen künftig ſtets Mittwochs, nicht
mehr wie ſeither Dienstags, ſtattfinden.
Odenwald=Klub. Heute (Mittwoch) Abend halb 9 Uhr findet
Verſammlung der Sektion Darmſtadt im oberen Saale der Alten
Poſt; ſtatt.
Heute Nachmittag von 2 Uhr ab findet auf der Eisbahn des
großen Woogs Konzert ſtatt.
Unter den Elektrotechnik Studierenden unſerer techniſchen
Hochſchule befindet ſich auch ein ruſſiſcher Eiſenbahnbeamter, der ſich
auf Grund eines Staatsſtipendiums mit Frau und Kind in dieſem
Winterſemeſter hier aufhält.
Bei der eingetretenen Kälte machen wir darauf aufmerkſam,
daß wiederholt und noch vor kurzem ein Hausbeſitzer zu lebens=
länglicher
Unterhaltung eines Mannes verurteilt worden iſt, der
infolge Nichtbeſtreuens der glatt gewordenen Straßen ausgeglitten
war und ſich ſo verletzt hatte, daß er zeitlebens arbeitsunfähig
wurde. Möge jedermann ſich durch zeitiges und genügendes Be=
ſtreuen
der Straßen, wo Glätte ſich zeigt, vor derartigem Nachteile
bewahren.
Immobilienverkauf. Das Baugelände, dem Herrn Schreiner=
meiſter
Konrad Werner, Gervinusſtraße, gehörig, ging durch Ver=
kauf
an Herrn Maurermeiſter Karl Schwarz über. Der Verkauf
wurde durch den Immobilien=Agenten Herrn Friedrich Maringer
abgeſchloſſen.
* Kleine Mitteilungen. Im Jahr 1888 wurden nach dem
Bericht des Fleiſchbeſchauers in Beſſungen geſchlachtet: 79
Ochſen, 2 Faſſelochſen, 435 Kühe, 36 Rinder, 3 Stiere, 592 Kälber,
1709 Schweine, 6 Hämmel, 3 Schafe und 36 Ziegen. Hiervon

[ ][  ]

Nr.
40
waren nicht ladenrein aber genießbar 1 Ochs, 6 Kühe, 1 Schwein
und 1 Rind; ungenießbar 3 Schweine.- Samstag nacht wurde
einem in der Obergaſſe wohnenden Dienſtmann in ſeinem Stall,
nachdem die Thüre gewaltſam erbrochen worden war, ein Schwein
anſcheinend durch einen Axthieb getötet. Da demſelben vor einiger
Heit ein Schwein auf gleiche Weiſe getötet wurde, ſo ſcheint hier
ein Racheakt vorzuliegen.- Verfloſſene Woche nahm die Volizei
einen=Tiſchlergeſellen wegen Bettelns und weil er ſich über
ſeine Militärverhältniſſe nicht auszuweiſen vermochte, feſt; nach
den angeſtellten Ermittelungen iſt derſelbe vor etwa 1½ Jahren
von dem 104. Infanterie=Regiment deſertiert und treibt ſich ſeit
dieſer Zeit, mit falſchen Papieren verſehen, bettelnd umher. Der
Burſche=wurde in ſeine Garniſon Plauen i. V. zurückverbracht.
V. Im vergangenen Jahre wurden von der Schutzmannſchaft
nicht weniger als. 7395 Milchreviſtionen vorgenommen. Dieſelben
5.gaben zu 18 Anzeigen reſp. Beſtrafungen wegen gefälſchter Milch
- Veranlaſſung.-Die Strafen bewegten ſich zwiſchen 15 bis 80 M.
Amvempfindlichſten für die Verurteilten iſt die Veröffentlichung
des Vergehens nebſt. Nennung des Namens. Dieſem Umſtande
iſt wohl auch die. relativ geringe Zahl der Uebertretungen zuzu=
ſchreiben
. Im Jahre vorher belief ſich die Zahl der Beſtrafungen
bei ziemlich gleicher Anzahl von Reviſionen auf 20.
J. Mainz, 8. Januar, Der Main hat ſich geſtern Abend bei
Koſtheim öberhalb der neuen Brücke feſtgeſtellt. Der Rhein
iſt infolge deſſen hier faſt ganz eisfrei.
Würzburg, 6. Januar. Wie man mitteilt, wurde der Stu=
dioſus
Bannenberg, der kürzlich aus dem Bahnhofsreſtau=
rant
hinausgeworfen und ſchwer verletzt worden war, geſtern mit
einer großen Kopfwunde und Stichwunden tot im Bette aufge=
funden
.-Der Mörder, iſt unbekannt. Nach einer anderen Verſion
ſollBannenberg an den Folgen ſeiner, Verletzungen, d. h. einer
Blutvergiftung geſtorben ſein. In den Kreiſen der Studenten
herrſcht=wegen dieſes Falles, große Aufregung.
München, 7. Januar. Der Volizei iſt es gelungen, eine Bande
von ſechs Perſonen abzufaſſen, welche ſich hier und in einem ent=
fernten
Dorfe mit der Herſtellung falſcher Hundert=
markſcheine
befaßte. -Chemikalien und eine Druckerpreſſe wur=
den
gefunden. Die Fälſchungen waren noch nicht ganz vollendet.
Berlin, 8. Januar. Wozu das Telephon gut iſt,
lehrt folgende Geſchichte: Am Mittwoch nachmittag wurde der
Bankier G. durch den Bankier R. ans Telephon gerufen und es
entſpann ſich nach der Mitteilung eines Berichterſtatters folgende
kurze -Unterhaltung: Kann ich Ihrem jungen Manne die heute
mittag gekauften.770 Pfund auf London- mitgeben ?
Was
hat denn mein junger Mann bei Ihnen zu thun, ich habe ihn doch
nur nach der Mitteldeutſchen Kreditbank geſchickt?
Er. will für
1000 M. engliſches Geld.
- Bitte, nehmen Sie das von ihm
zum Wechſeln übergebene Geld an ſich und halten Sie, wenn mög=
ich
, den Menſchen feſt, ich komme ſo raſch als möglich ſelbſt.
Dem Wunſche wurde willfahrt und nach kurzer Zeit traf in einer
Droſchke der telephoniſch angemeldete Bankier G. bei R. ein. Der
Commis, der ſich vergeblich zu flüchten verſuchte, bat ſeinen ſo
unerwartet vor ihm ſtehenden Herrn um Verzeihung und ver=
ſprach
, ſeine ganze Schuld eingeſtehen zu wollen. - Guſtav S.,
jener Commis, ein, erſt ſiebzehnjähriger Menſch, hatte nun, laut
Geſtändnis. in Gemeinſchaft mit dem ſiebzehnjährigen Lehrling O.
K. ſeinen=Herrn um viele Tauſende beſtohlen und wollte noch am
Mittwoch Abend in Geſellſchaft dieſes jugendlichen Diebesgenoſſen
über Rotterdam nach England entfliehen. Der Dieb trug 2000
Mark in der Taſche und hatte in einem Cigarrenladen, wo er zu
den Kunden zählte, ſchon am Morgen ein wohlverſchloſſenes
Päckchen zur Aufbewahrung abgegeben. Dieſes Päckchen, das weitere
5500 Mark enthielt, wollten die beiden Spitzbuben abends beim
Gang zur Bahn abholen, - In den Beſitz des Geldes waren ſie
auf höchſt, einfache Weiſe gelangt. Der Lehrling K. hatte am Vor=
mittage
mehrere Wertbriefe zu couvertieren. Dem Commis S. war
die Kontrole und der völlige Verſchluß der Briefe anvertraut.
Beide handelten nun im Einverſtändnis und legten anſtatt des
Geldes Kurszettel in die Briefe und damit gingen denn auch die=
ſelben
an die Adreſſaten ab. Da ſie nach dem Auslande be=
ſtimmt
waren, ſo, hätten die Spitzbuben genügend Zeit gehabt, zu
entfliehen. Das Telephon hat ihnen jedoch in der angegebenen Weiſe
einen Strich. durch die Rechnung gemacht und die Folgen dürften für
beide= Taugenichtſe recht ſchwere ſein.
Harburg, 7. Januar. Eine großartige 8 ollhinter=
ziehung
erregt hier beträchtliches Aufſehen. Ein hieſiger Gröſſiſt
empfing mehrfach große Poſten von Roggenmehl, die als Reis=
grand
, der ſteuerfrei iſt. auf Schiffen eingeführt wurden. Der letzte
Puſten. welcher, beſchlagnahmt wurde, betrug nicht weniger als
1000 Centner. Gutem Vernehmen nach beträgt der hinterzogene
Zollbetrag mit= Strafe u. ſ. w. nicht weniger als 128000 M.
London. Das Gerücht von der Verlohung der Prinzeſſin
Luiſe vonWales mit dem Carl of Fife hat in den Kreiſen der
engliſchen, Ariſtokratie ungemeines Aufſehen erregt. Lord Fife iſt
einer der beſten und älteſten Freunde des Prinzen von Wales, und

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was ſeinen Stammbaum betrifft, ſo ſteht er als Haupt einer der
älteſten ſchottiſchen Familien, die ihre Abſtammung bis auf Macduff,
den Thane von Fife, zurückleitet, dem Herzog. von Argill nicht nach.
Der Unterſchied der Jahre zwiſchen den Verlobten iſt allerdings
bedeutend. Die Prinzeſſin iſt 22 Jahre alt und Lord Fife ein
angehender Vierziger. Die Verlobung würde in Schottland außer=
ordentlich
volkstümlich ſem, da Lord Fife einer der geachtetſten
Pairs iſt. Sein engliſches Carltum iſt erſt ſehr jungen Datums,
der ſchottiſche =Titel dagegen mehr als Jahrhünderte alt.
Neapel, 7. Januar. Aus dem Veſuv ſteigen ſeit heute außer=
gewöhnlich
große Rauchſaulen auf und ſind weißglühende Maſſen
bemerkbar. Bis zum Fuße des ſüdöſtlichen Kegels ergießt ſich der
Lavaſtrom.
Charkow, 7. Januar. Der Schlitten der Prinzeß Lieven
wurde bei der Station Kraßnopawlowka, als er das Geleiſe über=
fuhr
, von einem Bahnzug zertrümmert. Der Kutſcher blieb tot,
die Prinzeſſin fiel bewußtlos zwiſchen die Schienen und blieb un=
verletzt
, obwohl der Zug über ſie hinwegging.

- Etwas vom Küſſen. Warum macht man gewöhnlich, wenn
man ſich zärtlich küßt, die Augen zu? Vor etwa ſechs Monaten
ſchrieb das Echo dieſe Preisſcherzfrage aus und ſetzte für die
beſte Löſung eine Prämie von 20 M. aus. Es ſind nach der ſo=
eben
veröffentlichten Zuſammenſtellung im Ganzen 3238 Antworten
eingelaufen. Unter den=Einſendungen befanden ſich nicht nur ſolche
in deutſcher Sprache, ſondern auch in holländiſcher, engliſcher, fran=
zöſiſcher
, ruſſiſcher und ſpaniſcher.
Aus ſämtlichen 3238 Bewerb=
ungen
wurde nach mehrmaligen Ueberprüfungen eine Reihe nahezu
gleichwertiger herausgefunden, und da es trotz wiederholter Ver=
ſuche
nicht möglich war, die Stimmen aller Preisrichter auf eine
einzige Einſendung zu vereinigen, ſo wurden etwa 100 ausgewählt
und zwiſchen ihnen nach dem ,G. A. die Entſcheidung dem Los
überlaſſen. Dasſelbe entſchied wie folgt:
In der Bibel ſteht geſchrieben:
Du ſoll'ſt deinen Nächſten lieben,
Drück bei ſeinen Schwächen du
Gütig auch ein Auge zu!
Küſſen aber zwei ſich ach -
Fühlen ſie, daß beide ſchwach:
Eins für dich und eins für mich
Beide Augen ſchließen ſich!
Allerliebſt ſind einige der Dialektlöſungen der Frage, von denen
wir zwei auswählen:
Beim Bußle zwickt ma d Augn zua!=
Warum'' ſoll i dir ſagn!
Mein Lieba, nur a dumma Bua
Kann nach ſo ebbas fragin,
Denn was a bißl oana 18,
Der woaß '8, du derfſt ma's glaubn!
Wenn du 8 Diandl bußln thuaſt,
Da haſt koan Zeit zum Schaugn!
Und ein Anderer;
Koa Menſch kann ſo küſſen,
Wie mei Schatzerl mi küßt,
I mach d Augoa zu,
Hoab Angſt, daß mi frißt!
Jemand, der für offen=augiges Küſſen iſt, ſchreibt:
Als Realiſt, der ich nun einmal bin,
Denk ich: das Augenſchließen hat nur Sinn,
Wenn man befürchten muß, zu ſchauen,
Was beſſer bedeckt wird mit Nacht und Grauen.
Geradezu herausfordernd klingt das Nachfolgende:
Dem, der beim Kuß die Augen ſchließt,
Wird der Genuß weit mehr verſüßt:
Als der bei offnen Augen ſchmeckt,
Was er mitunter abgeleckt
Doch genug der Ausleſe, die bei vielem recht Annehmbarct
ſehr ſchwer iſt. Sie möge verſöhnend geſchloſſen ſein mit da
folgenden fein empfundenen Zeilen:
Recht zärtlich küſſen, heißt:=Auf Erden
Des Himmels Seligkeit genießen
Und wenn die Menſchen ſelig werden,
Dann - ſieht man ſie die Augen ſchließen.

Die Beerdigung des Herrn Thilipp
Hartmann findet heute Mittag 3 Uhr
vom Leichenhaus aus ſtatt.
Die trauernden Hinterbliebenen. (331

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.