Darmstädter Tagblatt 1889


03. Januar 1889

[  ][ ]

.
Mressharie.

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Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. und.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pr Quartal inck. Poſtauſichlagz

152. Jabrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

unteryaltungsolatt.

Zuſerate
werdenangenommen; in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſowie auswärtk
von ale Annaonen=Eweditionen.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Rreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmllicher Behörden.
Donnerstag den 3. Januar.
76 2.

1899

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klein. Obſtanlagen auch in der Umgegend
die Handelsgärtnerei
C. Völker, untere Hügelſtr. 75.
P. S. Den erſten Preis der letzten
Obſtausſtellung erhielt wiederholt das ſ eingetroffen.
Obſt der von mir vor 4 und 5 Jahren/
gelieferten Bäume zu einer von mir aus=
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geführten Obſtanlage.
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tragbare
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C. Matzinger und MI. Manck.
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[69

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Stock neuhergerichtete Woh=
nung
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Zubehör, per, ſofort, be=
ziehbar
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ſtraße
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8843) Rheinſtraße 25 ein Zimme
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9376) Pädagogſtr. 2 eine Wohnun=
5 Zimmer nebſt allem Zubehör.
9482) Rußdörferſtr. 4 iſt eine Woh=
nung
, 5 Zimmer mit allen Bequemlich
baldigſt zu beziehen. Näheres Roßdörſer,
ſtraße 10 im Laden.
9608) Herdwegſtr. Nr. 41 iſt di
Parterrewohnung mit 4 Zimmern z. verm
9738) Hochſtraße 58 ein unm. ½
10954) Arheilgerſtraße 70 iſt de=
zweite
Stock zu vermiethen und alsball
zu beziehen.
10959) Ludwigsſtraße 1 iſt ein
hübſche Wohnung. 6 Zimmer, Kabinet
Küche, Vorrathskammer und dem nöthigen
Zubehör, ſofort oder ſpäter zu vermiethen
Näheres daſelbſt.
11671) Ecke der Soder= u. Wiener,
ſtraße iſt der erſte Stock, beſtehend ausk
Zimmer nebſt Zubehör zu vermiethen und
baldigſt zu bezieh. F. Ewald, Spenglermſtr
11822) Hochſtr. 43 eine Wohnung
4 Zimmer, per ſofort zu vermiethen. Z.
erfragen Eliſabethenſtr. 26 bei J. Schäfer,
11975) Niederramſtädterſtraße 28
3 Zimmer, Küche, Keller ꝛc. zu vermiethen
und ſofort beziehbar.
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12284) In den Neubauten Hoch=
ſtraße
54 u. 56, ſodann Mathil=
denſtraße
24 ſind die Wohnungen
mit Gartenantheil zu vermiethen
und baldigſt zu beziehen. Alles
Nähere Carlsſtraße 32 und Hügel=
ſtraße
15, Beletage, bei Carl
Schnabel.
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12563) Marienplatz 5, dritte Etage.
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denkammern, Keller, Holzbehälter ꝛc., als=
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8088) Herdwegſtr. 97 iſt die Bel=
Etage mit Manſarde und a. Bequemlich
keiten ſofort beziehbar.
9222) Herdwegſtr. 93 die Beletage,
beſtehend in 5 Zimmern, Küche, Speiſe=
kammer
, Magdzimmer, 2 Kellern, Garten=
antheil
, Waſſerltg., zu verm. und alsbald zu
beziehen

1327) Thearerplatz 1-freundice
Manſarden=Wohnung pr. gleich od. ſpäter,
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2 Kabinete ohne Küche bis 1. Januar zu
vermiethen.
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0 Zimmerſtraße 11 eine freundliche
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[ ][  ][ ]

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14485) Wilhelmsſtr. 51 Haus
mit Garten zum Alleinbewohnen mit

11 Zimmern ꝛc. Stall für drei
Pferde, Kuſcherſtube, Remiſe, Gar=
ten
billigſt zu vermiethen.
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Aliceſtraße 17.

14489) Wittmannſtr. 7 (Beſſ.) iſt
ie untere Wohnung, 4 ſehr freundliche
Zimmer mit allem nöthigen Zubehör an
ine ruhige Familie zu verm.
Beletage
4 Wilhelmſtr. 20, enth. 6 Zimmer,
(bezw. 7 und Kabinet), große Man=
ſarde
u. ſämmtl. Zubehör, eventuell
auch Stall und Burſchenſtube, ſofort
zu vermiethen.
[14488
20
ATiirntrnnirritaes
14491) Hoffmanusſtraße 19 iſt in
neinem neuerbauten Hauſe der mittlere
Stock, 5 Zimmer, elegant ausgeſtattet, mit
llen Bequemlichkeiten, per 1. April 1885
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Fritz Beck, Heinrichſtr. 43 p.
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14526) Verlängerte Anna=
ſtraße
54 iſt mein neuerbautes Haus
¼ ſparterre und 1. Stock) je 5 Zimmer
und alles Zubehör, desgleichen die
Manſarde, 3 Zimmer und Küche,
ganz oder getheilt per 1. April evt.
auch früher zu vermiethen.
Näheres bei Heinrich Beſt,
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mern, gr. Küche, Keller u. Dachkammer,
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ſofort zu vermiethen. Näheres Aliceſtr. 23
parterre links von 3-5 Uhr
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EAuua
9237) Schulſtraße 6
grosser Laden
H zu vermiethen.
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mit Heuboden und Remiſe zu verm.
Auf Verlangen mit Wohnung. Zu erfr.
Fuhrmannsſtr. 13.
67) Martinsſtr. 35 zu vermiethen:
L.adenlokal
mit oder ohne Wohnung, event. auch mit
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2306) Ecke der Eliſabethen=u. Wil=
elminenſtr
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Alt. L. p., Zim., Küche, Keller, Holzſt. ſof.
60) Langgaſſe 39 eine kleine Woh=
nung
mit Waſſerltg. ſofort zu verm.
61) Rutere Waldſtr. 46 eine freund=
lche
Hochparterre=Wohnung, 5 Zimmer
mit Zubehör, auch Antheil an Waſchküche
und Bleichplatz, zu vermiethen.
62) Saalbauftr. 28 eine Manſarde
am ruhige Leute ſofort zu verm.
63) Obere Hügelſtr. 30 der 1. St.
Saal und 5 Zimmer, 2 Zimmer in der
eEtage Manſarde, mit allen Bequemlichkeiten.
2 B0) 64) Steinſtr. 5 Beletage 6 Zimmer
c., als riit allem Zubehor für April zu verm.
65) Ein Haus, Eichbergſtraße
Nr. 18. von 7 Zimmern mit 2 Küchen,
14)
Waſchküche und allem Zubehör, ſchönem
ßütr
Garten, iſt zum Alleinbewohnen oder auch
getrennt ſofort oder ſpäter. Näheres
Eichbergſtraße 19 oder Ludw. Alter,
mmer,
Eliſabethenſtraße 35.
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Zimmer für zwei Herren mit oder ohne
Penſion zu vermiethen.
12120) Hoffmannsſtr. 13 ſchön möbl.
3. 1 Tr. hoch, an e. ruhigen ſolid. Herrn.
12355) Steinſtr. 29, 1. St., ein gut
möbl. Zimmer und Kabinet zu verm.
12682) Schwanenſtr. 31 Parterre
4 Zimmer u. ſ. w., für 380 M. auf 1.
Febr. zu verm. Zu erfr. Eliſabethenſtr. 17.
12688) Hochſtr. 60 ein ſchönes Z.,
möbl. oder unmöbl.
12971) Dieburgerſtr. 6, 1. Stock,
ein Zimmer mit Penſion.
13669) Eliſabethenſtr. 9, Beletage,
ein freundl. möbl. Zimmer zu vermiethen.
13916) Schulft. 16, I., gr. möbl. Z.
14335) Grafenſtr. 41 Hinterbau ein
möbl. 3. mit Ausſicht nach d. Str.
14387) Frankfurterſtr. 7 ein frdl.
möbl. Zimmer, nach der Straße, zu ver=
miethen
und am 1. Jan. zu beziehen.
14424) Heinrichſtr. 101, 2 Tr. h.,
Stube und Kabinet. Näheres Parterre,
Mittags von 1-3 Uhr.
14527) Hoffmanusſtr. 32 parterre
ein großes hübſch möbl. Zimmer billig.
14570) Louiſenſtraße 30, 2. Stock
möblirtes Zimmer.
14624) Heidelbergerſtraße 121 ein
freundlich möblirtes Zimmer billig zu
vermiethen.
14627) Carlsſtraße 70 ein auch zwei
möblirte Zimmer zu vermiethen.
13) Eliſabethenſtr. 28 im Hinterbau
ein möblirtes Zimmer per ſofort.
14) Nieder=Ramſtädterſtr. 50 1. St.
ein gut möblirtes Zimmer ſofort zu ver=
miethen
.
15) Grafenſtraße 31 1. Stock ein
ſchön möblirtes, großes Zimmer an einen
anſtändigen, gebildeten Herrn zu vermiethen
und kann ſofort bezogen werden.
68) Grafenſtraße 26 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.

17
69) Soderftr. 48. 2. St., ein gut
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
70) Eliſabethenſtraße 10 ein gut
möblirtes Zimmer zu vermiethen.

22) Mädchen mit auten Zeugniſſen,
welche bürgerlich kochen können, empfiehlt
Frau Neßling, Marktplatz 7.

23) Eine tüchtige Verkäuferin ſucht
Stellung in feinerem Kurz= oder Manu=
fakturgeſchäft
. Gef. Offerten unter D. 180
an die Expedition d. Bl.
71) Ein junges 16jähriges Mädchen
aus ſehr guter Familie ſucht Stelle durch
Stellenbüreau Röſe, Schützenſtr. 14 part

72) Ein Müdchen v. 22 J. m. 9. 8.
ſowie 2 Mädch. v. Lande v. 20 J. ſuchen
of. Stelle. Frau Holſchuh, Holzſtr. 13.
73) Mehrere tüchtige Mädchen, die
bürgerlich kochen können und ſich d. Haus=
arbeit
unterziehen, ſuchen ſofort Stelle.
Frau Gluske, Stellenbüreau, Mühlſtr. 8.

74) Ein junger Mann, 21 J. alt,
ſucht eine Stelle als Hausburſche od. ſonſt
einen Vertrauenspoſten. Derſ. kann 500
Mark Caut. ſtellen. Näh. Pankratiusſtr. 9.

75) Ein Herrſchaftsdiener, jüngere
Kellner, Kellnerlehrlinge, Haus= und
Fahrburſchen ſuchen Stellen. - Beck's
Stellenbüreau, Mathildenplatz 11.

76) 2 feine Mädchen, die kochen u.
alle Hausarbeit verſtehen, ſuchen St. als
Stütze der Hausfrau. Korb, Soderſt. 60.

77) Ein zuverläſſ. Mann, der mit
Pferden umgehen kann, ſucht Stelle. Zu
erfr. Alexanderſtr. 10 bei Liſtberger.

Mit der Nadel geübte Rädchen

(78
und Frauen
finden lohnende und dauernde Arbeit bei
H. Schuchard's Hachf.
79) Mädchen, welche kochen können,
ſinden gute Stellen. - Becks Stellen=
büreau
, Mathildenplatz 11.
80) Ein braves Dienſtmädchen mit
guten Zeugniſſen wird zu baldigem Ein=
tritt
geſucht. Heidelbergerſtr. 111.
26)
vonteeton.
Tüchtige Arbeiterinnen auf Coſtlme
per ſofort geſucht.
H. Lerch.
33) Zum 1. Februar ein gewandter,
zuverläſſiger Diener mit guten Zeugniſſen
geſucht, der etwas Gartenarbeit verſteht.
Näheres bei Heinrich Schröder, Rhein=
ſtraße
35.

[ ][  ][ ]

18
Junger Hausburſche
für ein Colonialwaarengeſchäft geſucht.
Wo? ſagt die Exped.
681
(ßin Mädchen kann das Kleidermache:
erlernen. Mühlſtraße 52.
Marg. Wambach. (82

27) Ein Buchbindergehülfe wird ge=
ſucht
bei G. Hipfel, Hochſtr. 2.

0
Luvalige Colporieure
auf neueſte Zeiſchriften, Bilder, Spiegel,
Uhren ꝛc. gegen hohe Proviſion ſucht
J. Brunnor, Abzahlungsgeſchäft,
Worms, Fiſchmarkt 23. (28

1
Ein Kapital
von 17000 Mark zu 4 pCt.,
8 ein desgl. von 21,000 M. zu 4pCt.,
8 ein desgl. von 12-15,000 M. zu
4 pCt.
3 auf erſte Hypothek (auf hier) per
Januar und Februar auszuleihen
3 durch
[1439.
Carl Schnabel,
Hügelſtraße 15.
Looeooegegogogggeoegeooooe

Lobond:
Friseh.

Rheinſalm,
Weſerſalm,
Turbot,
Seezungen,
Zander,
Cabliau,
Schellfiſche, Bärſche.

Auſtern,
Hummer,
Aal,
Hechte,
Schleien,
Grüne Häringe.
Gewäſſerten Stockfiſch,
Labberdau.
Kieler Sprotten.
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OeDr. vonnger,
Hoflieferanten.
[(83

Mohnungg=
Grſucch.
Ein kinderloſes Ehepaar ſucht per März
ſchöne neu hergerichtete Beletage 4 bis 5
Zimmer, möglichſt Sommerſeite. Prome=
nade
, obere Liebigſtraße, Heidelberger=
ſtraße
bevorzugt. Franco=Offerten mit
genauer Angabe von Preis, Anzahl der
Zimmer ꝛc. beſorgt die Expedition sub.
[1464
P. G. 10.

(Fin drittel Sperrſitz ſofort abzugeben.
E, Näheres in der Exped. d. Bl. 1101

Nr. 2
D.R. Patente
D. R. Palen
Ca2) F. SOElECkEls ſar.)
38758
Nr.

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u. 40139.
5 Er.
4
L.
84053.
heé E.
LblA LL-lDDlozi
[14559
sind kür jedes Geschäft höchst wichtig. Art 1: M. 1.25, Art 2: M. 1.35.
V. A. benutzen: Volksbank, Darmstadt, 89 Ordner; H. Petersen & Co, Ham
burg, 73; Schorers Verlag, Berlin u. Wien, 92; Gebr. Stollwerk, Köln, 62.
In jeder Handlung vorrätig. Neue ausführl. Preisliste kostenfrei.
Berln r F. SoknnrotEr's Vorlas, Schrolbwaarenkabr., Bonn z Leipzlg.

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Horiz. Lamdam, Hathildennlatn I.

Grtakrantrntuſe
für Bekleidungs=Yandmerker.
An Stelle des von hier verzogenen Herrn Dr. v. Herff iſt mit Wirkung
vom 1. Januar Herrn Dr. Lauteſchläger als Kaſſearzt ernannt worden.
Sprechſtunden: Friedrichſtraße A1, Vormittags bis 9 Uhr, Nachmittags von
2- 3 Uhr.
Darmſtadt, den 31. Dezember 1888.
Der Vorstand.
[84
Grtshrantenhaſſe für Metall=
Arbriler.
An Stelle des von hier verzogenen Herrn Dr. v. Herff iſt mit Wirkung
vom 1. Januar Herr Dr. Plagge als Kaſſearzt ernannt worden.
Sprechſtunden: Mühlſtraße 25 Vormittags bis 9 Uhr, Nachmittags von
2-3 Uhr.
Darmſtadt, den 31. Dezember 1888.
(85
Der Vorstand.

D.. Ilbul. Ghas 1uGll Hdutbdonude
hat ſich hier als praktiſcher Arzt niedergelaſſen und wohnt
Vriedrichstrasse Oh.
Sprechſtunde: 2- 3 Uhr Nachmittags.
129

[ ][  ][ ]

am

Nr. 2
Grtakrantenhaſe
für Bekleidungs=Zandwerker.
Mittwoch den 9. d. Mts., Abends halb 8 Uhr, findet in dem Schul=
hauſe
hinter der Stadtkirche die ordentliche Generalverſammlung ſtatt,
wozu die Betheiligten ergebenſt eingeladen werden.
Tagesordnung: 1) Abhör der Rechnung pro 1887.
2) Wahl eines Sachverſtaͤndigen zur Prüfung der Rech=
nung
pro 1888.
3) Erſatzwahl des Vorſtandes.
Darmſtadt, den 2. Januar 1889.
(86
Der Vorstand.
HathulikenYerein.
Sonntag den 6. Januar 1889, Abends 8 Uhr:
Vortrag.
des Herrn Kaplan Kirſtein,

Uber:
Die Sklavenfrage in Afrika."
Der Vorstand.

(87

Um mit meinem großen Lager von
Geſchäftsbüchern
etwas zu räumen, verkaufe während des Monats Januar ſämmtliche
Bücher aus der Fabrik von Fried. Wilh. Ruhfus, welche durch kein/
anderes Fabrikat übertroffen werden, mit 10 pCt. Rabatt.
Geringere Sorten, welche ſelbſt binden ließ, haben keinen Rabatt.
Emil Remter,
Ecke der Schul= und Kirchſtr.
[94

Gesmeht
zu zwei Damen nach der franz. Schweiz
eine Köchin, die etwas Hausarbeit über=
nimmt
, ſowie ein Hausmädchen, welches
nähen und bügeln kann. Nur ſolche mit
langjährigen guten Zeugniſſen wollen ſich
melden Stiftsſtraße 48 parterre.
[88
ſHin junger, verheiratheter Arbeiter, ge=
E= lernter Handwerker, bittet edeldenkende
Menſchen um ein Darlehen von 80 M.
gegen Sicherheit und Zinſen, rückzahlbar
innerhalb eines Jahres. Offerten erbeten
an die Exped. unter A. H. G.
189

ſEinmöblirtes Zimmer
mit Penſion
in der Nähe des Polhtechnikums geſucht.
Offerten mit Preisangaben nimmt ent=
gegen

D. F. Heynemanz,
102) Frankfurt a. M, Schifferſtr. 53.

Geſucht eine Wohnung
von 5-6 Zimmern nebſt Zubehör, am
liebſten Hochparterre, auf 1. April. Auch
würde hiermit Hausverwaltung übernom=
men
werden. Anerbietungen mit Preis=
angabe
werden in der Expedition unter
A. B. 234 entgegengenommen. (95
Zu verkaufen drei eiſerne Oefen, ein
Drei halbe L. Ranglogenplätze ) Firmenſchild, Cigarrenformen u.
gepolſterte Thüre mit Zug. Eliſabe=
(96)
[14670 thenſtraße 31.

Freundliche Einladung
für alle Chriſten, ohne Unterſchied
der Konfeſſion.
Co
Reltgioſer Hortrags
über:
Der perſönliche Antichriſt und
die große Trübſal.
Freitag den 4. Januar, 8 Uhr,
im Saalbau.
Der Eintritt iſt frei.
G. Täubner.
(98

eine Kinderbrille. 29. De=
Vorloron zember, Rheinſtraße, Ernſt=
Ludwigsſtraße. Ludwigsplatz, Morgens
12 Uhr. Gegen Belohnung abzugeben
Steinſtraße 22 II.
(99

100) In der oberen Eliſabethenſtr.
oder auf dem Ludwigsplatz möblirtes
Zimmer geſucht. Offerten abzugeben bei
Carl Köhler, Buchhdlg, Eliſabethenſtr. 4.

Zum Beſten der Kleinkinderſchule
haben ſich noch nachträalich folgende Perſonen
entſchuldigen laſſen:
Herr Hauptſtaatskaſſebuchh. Stillgebauerk
Frau Maria Waaner L, Lützow½, Dr. Müller,
Geh. Oberbaurathk.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synaaoge).
Samstag, den 5. Januar.
Vorabendgottesdienſt um 4 Uhr 15 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 5 Uhr Min.
Gottesdienſt in der Shuagoge der
tsr. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 5. Januar:Vorabend 3 Uhr 45 Min.
Morgens 8 Uhr,
Min.
Nachm. 3 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 5 Uhr 05 Min.
Wochengottesdienſt:Von Sonntag 6. Jan. ab:
Morgens 6 Uhr 45 Min.
Nachm. 3 Uhr 45 Min.

CrE

=O
Lllzrnteaets

Zwei Eindrittel Sperrſitz
geſucht. Martinsſtr. 18.
[90
(blau) für die ganze Saiſon abzugeben.
Näheres Expedition.
ſin Herr kann Koſt u. Wohnung er=
Triſche
= halten. Niederramſtädterſtr. 17. (91
Wür bevorſtehende Bälle und Concerte
TF empfehle ich mich den geehrten Damen
Gu-Uuvi
zum Friſiren nach neueſter Art in u.
außer dem Hauſe.
92 ſoeben eingetroffen.
Frau Mor. Fey, Langgaſſe 53.
W. Polh
A

Fine Lauffrau geſucht.
Näheres

2 Steinſtraße Nr. 26.

[93

Bleichſtraße.

197

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 3. Januar.
3. Vorſtellung in d. 5. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Der fliegende Holländer.
Romantiſche Oper in 3 Akten von R. Wagner.
r4 Der Holländer. Herr E. Hettſtedt, vom
Stadttheater in Halle, a. Gaſt.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 110 Uhr.
Freitag. 4. Januar.
4. Vorſtellung in d. 5. Abonnementsabteilung.
Blaue Karten gültig.)
Zum erſtenmale wiederholt:
Cornelius Voß.
Luſtſpiel in 4 Akten von Franz v. Schönthan.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen ¼10 Uhr.
Sonntag, 6. Januar.
4. Vorſtellung in d. 5. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Götterdämmerung.
Dritter Tag aus der Trilogie Oer Ring des
Nibelungen: in 8 Aufzügen nebſt einem Vor=
ſpiel
von Richard Wagner.

[ ][  ][ ]

20

Politiſche Ueberſicht.

fand in programmmäßiger Weiſe ſtatt. Nach demſelben begaben ungariſchen Monarchie und darin auch das Wort des ungariſchen
ſich die Allerhöchſten Herrſchaften zur Gratulation zu Ihrer Majeſtät 1 Staates immer das gehörige Gewicht beſitze. Was die Finanzlage

Kaiſer beſucht.
bringung einer Nachtragsforderung für militäriſche Zwecke im den Präſidenten des Abgeordnetenhauſes.
Reichstag Abſtand genommen.
alsdann Friedrichsruh vor Mitte März nicht verlaſſen.
beim 9. und 10. Armeecorps ſtattfinden.
nur unter den von der arabiſchen Bevölkerung diktierten Be= Honapartiſten werden für Boulanger ſtimmen.
dingungen geduldet werde

Fukuriſk ſei nem Geſüche eine Beſcheinigung über die Gründe ſeiner ſein möge.
Reiſe, entweder einen Brief oder ein Telegramm, vorlegen. Das
auszufüllende Formular mit den neueſten Aenderungen iſt folgen=
des
: 1) Name, Vorname und Wohnſitz des Geſuchſtellers, Profeſion
und militäriſche Stellung laktive, Reſerve= oder Territorialarmee);
2) Ort, wohin ſich derſelbe begeben will; 3) vorausſichtliche Dauer
der Reiſe; 4) Grund der Reiſe mit Beweisſtücken; 5) Perſonen
oder Behoͤrden in Elſaß=Lothringen, die Auskünfte über den Geſuch=
ſteller
geben können; 6) dem Geſuch iſt ein frankierter Umſchlag
mit einer 30 Centimes=Briefmarke und der Adreſſe des Geſuch=
ſtellers
beizufügen. Es läßt ſich aus dieſem Formular unſchwer
der Nachdruck erkennen, der auf die Gründe der Reiſe gelegt wird.
Heſterreich=Angarn. Erzherzog Ludwig Victor, der plötzlich
ſchwer erkrankt wär, befindet ſich wieder etwas beſſer. Der Erz=
herzog
hatte einen ſehr heftigen Cholerineanfall.
Zur Erörterung der Prinzipien, nach welchen das Exerzier=
reglement
für die Futztruppen mit Rückſicht auf die Neubewaffnung
zu revidieren wäre, finden im Laufe des Januar in Wien unter
Vorſitz des Erzherzogs Albrecht kommiſſariſche Beratungen ſtatt,
zu welchen auch einige Corps=Kommandanten hinzugezogen werden.
Nach einer Meldung der Vol. Korr. aus Bukareſt würde
der bisherige ruſſiſche Geſandte Hitrowo nur nach Bukareſt zurück=
kehren
, um ſein Abberufungsſchreiben zu überreichen. Zum rumä=
niſchen
Geſandten in Berlin wäre der vormalige Miniſter des Aus=
wärtigen
, Demeter Sturdza, deſigniert.
Das Fremdenblatt= teilt mit, nach in kompetenten Kreiſen
eingezogenen Informationen ſei daſelbſt weder von Vorſchlägen
bezüglich der theoretiſch ſchon öfter erörterten Frage betreffend die
Errichktung einer Donaukriegsflotille noch von einem Memorandum
der Marineſektion, noch weniger von irgend welchen diplomatiſchen
Schritten in Bukareſt, wie der Korreſpondent eines Wiener Blattes
mikleilt, etwas bekannt; es ſei daher auch von der Abſicht einer
diesbezüglichen Kreditforderung in Regierungskreiſen keine Rede.
Die Mitglieder der liberalen Partei begaben ſich am 1. in corpore
zum Miniſterpräſidenten Tisza, um demſelben ihre Neujahrsglück=
wünſche
darzubringen. Der frühere Finanzminiſter Graf Szaparh
hielt namens der Partei eine Anſprache, drückte Tisza, unter rühmen=
der
Hervorhebung ſeiner Verdienſte um die Regelung der Staats=
finanzen
, das unbedingte Vertrauen der liberalen Partei zu ihm
als ihrem langjährigen Führer aus und fügte die Verſicherung bin=
zu
, däß die liberale Partei ihn auch ferner bei der bislang von
ihm verfolaten inneren und auswärtigen Politik unterſtützen werde.
Miniſterpraͤſident Tisza erwiderte, in der äußeren politiſchen Lage
bilde das Bündnis der mitteleuropäiſchen Mächte die hauptſäch=
lichſte
Gewähr. Die Geſchichte weiſe verſchiedene Allianzen auf,
welche gewöhnlich nur zu Zwecken der Eroberung und Expanſion
geſchloſſen worden ſeien. Er ſei der Meinung, daß ſolchen Allianzen
gegenüber das mitteleuropäiſche Bündnis viel höher zu ſtellen ſei,
welches nichts erobern und nichts zerſtören wolle, ſondern lediglich
beſtrebt ſei, im Intereſſe der Humanität und der Entwickelung der
Völker den Frieden zu ſichern. Er glaube, ohne die Gefahr einer
Enttäuſchung, der Höffnung Ausdruck geben zu können, daß es mit
dieſem Bündniſſe und in anbetracht deſſen, daß es heute in Europa
keinen Staat gebe, welcher den Krieg unbedingt wünſche, gelingen
werde, auch in dem neuen Jahre den Völkern die Segnungen des

Nr. 2
Friedens zu erhalten und die Werke des Friedens und des Fort=
ſchritts
ungeſtört fortzuſetzen. Er ſei überzeugt, daß der ungariſche
Deulſches Aeich. Der Neujahrsempfang bei den Majeſtäten Reichstag Alles aufbieten werde, damit das Wort der öſterreichiſch=
der
Kaiſerin Auguſta. Bei der großen Deſiliercour zeichnete Se. betreffe, ſo ſei die eben erwähnte äußere politiſche Lage zwar nicht
Majeſtät einzelne Perſonen durch kurze huldvolle Anſprachen aus. eine derartige. daß ſie die Regelung der Finanzen erleichtern würde,
Gutem Vernehmen nach ſind aber irgend welche auf die Politik leichwohl vertraue er der Kraft und der bewieſenen Opferwillig=
bezügliche
Aeußerungen dabei nicht vorgekommen. Am 31. Dezember keit der Nation durch welche das begonnene Werk erfolgreich werde
hatten die Majeſtäten die Ruheſtätten der beiden heimgegangenen zum Hiele geführt werden. An der bisher beobachteten Sparſam=
keit
im Skaatshaushalte müſſe auch ferner feſtgehalten werden.
Sicherem Vernehmen nach hat die Regierung von der Ein=1 Nach dem Empfang bei Tisza begrüßte die liberale Partei auch
Franſtreich. Gaulois' bemerkt, es ſei die Rede davon, ein
Der Vofſ. 8tg: zufolge würde, falls der Reichskanzler nicht zwanzigſtes Armeeicorps mit drei Brigaden Infanterie und einer
in den Tagen vom 11. bis 13. Janüar nach Berlin käme, derſelbe Brigade Turcos zu bilden. - Die=Liberte' verzeichnet ein Ge=
rücht
, dem jedoch von anderer Seite widerſprochen wird, wonach
Die Kaiſer=Manöver werden in dieſem Jahre wahrſcheinlich Floguet beabſichtize, ſein Amt als Miniſter niederzulegen, um ſeine
Nach engliſchen Meldungen aus Hanzibar wäre der Vertreter Kandidatur derjenigen Boulangers in Paris entgegenzuſtellen.
Eine am 30. Dezember ſtattgehabte Verſammlung von Führern
der engliſchen oſtafrikaniſchen Geſellſchaft, Mackenzie, welcher alle der radikalen Partei beſchloß. daß ein aus Senatoren Deputierten,
Häfen und alle Chefs der eingeborenen Bevölkerung in dem eng= General= und Arrondiſſementsräten, Maires und Pariſer Gemeinde
liſchen Ufergebiet beſucht habe, überall freundlich aufgenommen l räten ſowie Journaliſten antiboulangiſtiſcher Richtung beſtehender
worden und herrſche in dieſem Gebiet Ruhe und Sicherheit. Im 1 Kongreß in den erſten Tagen des Januar den republikaniſchen
Gegenſatz zu dieſer Meldung hören wir, daß die britiſch=oſtafrikaniſche Kandidaten für die Erſatzwahl im Seinedepartement feſtſetzen ſolle.
Geſellſchaft trotz zahlreicher Geſchenke an die eingeborenen Häupt= Die Monarchiſten ſind noch unentſchieden, ob ſie ſich der Wahl
linge in ihrer Thätigkeit auf Mombas beſchränkt iſt und auch dort l enthalten oder einen eigenen Kandidaten aufſtellen ſollen. Die
Präſident Carnot empfing am 1. das diplomatiſche Corps und
Die -Straßb. Poſr ſchreibt: Die deutſche Paſleh lach Ratzs erwiderte auf deſſen Glückwünſche, Frankreich ſchicke ſich an, durch
n die Ausſtellung ein Werk des Friedens und der Arbeit zu
feiern; er wünſche, daß das Jahr 1889 für Alle ein glückliches

England. Wie das Reuterſche Bureau' aus Teheran vom
20. d. M. meldet, wurde die bereits angekündigte Note der perſi=
ſchen
Regierung an dieſem Tage veröffentlichk. Dieſelbe enthält
24 Beſtimmungen; ihr Inhalt iſt milder als man erwartet hatte.
Der Aufenthalt der Schiffe in Ahvaz wird nicht auf 24 Stunden,
ſondern auf die zum Laden und Ausladen erforderliche Zeit be=
ſchränkt
. Die Dampfer zahlen eine Abgabe von 7 Vence per Tonne,
die Segelſchiffe die Hälfte. Die Verletzung der Beſtimmungen wird
mit ſchweren Geldbußen und der Suspendierung des Schiffahrts=
paſſes
auf zwei Jahre beſtraft.
Einer Meldung des =Reuter'ſchen Bureaus aus Suakim vom
1. Januar zufolge traf in Suakim via Kaſſala ein Grieche aus
Khartum ein, der Khartum vor zwei Monaten verließ. Derſelbe
giebt an, in Khartum ſei von einer Eroberung der Aequatorial=
provinzen
durch den Mahdi und von der Gefangennahme Emins
durchaus nichts bekannt, vielmehr ſollten die Streitkräfte des Mahdi
in dem Gebiete Bahr=el=Gazal zweimal geſchlagen ſein.
Belgien. Der Buſtand des Königs ſoll ſich neuerdings ver=
ſchlimmert
haben.
Die Thatſache von der Ankunft Stanleys am Aruwimi wird
jetzt amtlich von Brüſſel aus beſtätigt. Stanley hat unterm 17.
Aüguſt an Tippo=Tipp als Kommiſſar des Falls=Diſtrikts einen
Brief gerichtet und dieſer denſelben an den ſiellvertretenden Ge=
neralgouverneur
Ledeganck in Boma überſandt. Der Brief Stan=
leys
wird in Brüſſel innerhalb der nächſten vierzehn Tage erwartet.
Itakten. Wie der W. Allg. 8tg.; aus Rom gemeldet wird,
habe die italieniſche Regierung wegen Grenzüberſchreitungen ſeitens
manöverierender franzöſiſcher Trüppen Frankreich darauf aufmerk=
ſam
gemacht, daß Italien im Wiederholungsfall jehr energiſch vor=
gehen
werde.
Anläßlich des Schluſſes des Jubeljahres fand in der Peters=
kirche
ein vom Papſte delebriertes Tedeum ſtatt. Die Kirche war
überfüllt. Der Papſt wurde lebhaft begrüßt. Dem Tedeum wohnten
das diplomatiſche Corps, der römiſche Adel, ſowie die Verwandten
und der Hofſtaat des Papſtes bei. Der Verkehr auf dem Peters=
platze
wurde durch Militär aufrechterhalten.
Außkand. Der =Nowoje Wremja' zufolge iſt eine Verordnung
erlaſſen, nach welcher in der ruſſiſchen Armee beſondere Train= Ab=
teilungen
eingerichtet werden. Fünf Train=Cadre=Bataillone werden
zu 18 Kompagnieen formiert, welche in Kriegszeiten auf 18 Train=
Bataillone gebracht werden.
Butgarien. Bei dem am 30. Dezember erfolgten Schluß der
Sobranje verlas Prinz Ferdinand die Thronrede, worin er den
Deputierten für deren patriotiſche Wahrung der Intereſſen des
Landes dankte und glückliche Heimkehr wünſchte.
Vereinigte Staaten. Der New=York Herald dementiert die
von ihm gebrachte Nachricht über Unruhen in Mexiko.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 8. Januar.
Wie der D. 8tg. aus Berlin gemeldet wird, frühſtückten
Se. Königl. Hoheit der Großherzog am Montag bei Sr. Hoheit
dem Erbprinzen von Sachſen=Meiningen, nahmen um 6 Uhr an der

[ ][  ][ ]

40.

Nr. ¾
21
Kaiſerlichen Familientafel teil und empfingen im Laufe des Tages! hat bei Erkrankungen der Schleimhäute des Rachens und des Halſes,
den Generalmajor Michaelis bisher Kommandeur des 8. Großh. wie auch des Maaens und der übrigen Verdauungsorgane, namentlich
Inf.=Regts. Nr. 117. den Major Rothe vom Großen Generalſtabe aber bei Gicht, Nieren= und Blaſenleiden überraſchende Heilerfolge
und den Hauptmann v. Amſtetter vom 1. Garde=Feld=Artillerie= geliefert. Außerdem iſt dasſelbe wegen ſeiner milden Beſchaffenheit
Regt. Dienstag mittag 1 Uhr folgten Se. Königl. Hoheit einer und ſeines angenehmen erfriſchenden Geſchmacks als Tafelwaſſer und

bel

hée

Einladung zum Fruhſtück bei Ihren Kaiſerlichen Majeſtäten.-
Geſtern Abend reiſten Se. Königl. Hoheit der Großherzog nach Kiel
zurück. Allerhöchſt dieſelben empfingen am Dienstag Se. Exc. den
Wirkl. Geheimerat Dr. Neidhardt. Die Rückkunft Gr. Kgl. Hoheit
nach Darmſtadt dürfte nicht vor dem 7. Januar erfolgen.
2 Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 32, enthält:
1) Summariſche Ueberſicht der Rechnung Großh. Landes=Waiſen=
Anſtalt zu Darmſtadt für 188788. 2) Bekanntmachung, die Aus=
führung
des Branntweinſteuergeſetzes vom 24. Juni 1887, hier
insbeſondere die Befugniſſe der Hebeſtellen betr. 3) Ordensver=
leihungen
. 4) Namensveränderung. 5) Dienſtnachrichten. 6) Nach=
weis
der Befähigung zur Uebernahme eines Kirchenamts. 7 Ruhe=
ſtandsverſetzungen
. 8) Sterbefälle. 9) Zur Nachricht.
1. Die Anmeldung zur Einſchreibung in die Wählerliſte für die
7 Stadtverordneten=Wahl war trotz Bekanntmachung der Großh.
Bürgermeiſterei und trotz aller weiteren Aufforderung durch die
* Preſſe und Aufruf der Arbeiter an ihre Geſinnungsgenoſſen eine
äußerſt geringe. Nach eingezogener Erkundigung haben ' ſich nur
120 Wahlberechtigte einſchreiben laſſen.
Die Vorſtände des Darmſtädter Handelsvereins, des
Fabrikantenvereins. ſowie des Verkehrsvereins haben nach langer
eingehender Diskuſſion beſchloſſen, bei Großh. Regierung und der
ſtändiſchen Vertretung dahin vorſtellig zu werden, daß die in dem
Antrage des Landtagsabgeordneten Kügler bezeichnete Bahnlinie von
Iſenburg über Sprendlingen, Dreieichenhain, Götzenhain, Offenthal
nach Urberach ꝛc. auf keinen Fall konzeſſioniert werde, bevor der
Bau einer Bahn von Urberach über Offenthal nach Langen Gahn=
hof
), welcher von der Regierung bereits proiektiert iſt, ſowie der=
jenige
einer Bahn von Darmſtadt über Arheilgen, Egelsbach nach
Langen (Stadt) ausgeführt oder zum mindeſten geſichert iſt. Der
Gewerbverein wird ſich dem Schritte der drei genannten Vereine
ohne Zweifel ebenfalls anſchließen.
F. J.
C Herr Dr. Otto v. Herff, der hier ſchon mehrere Jahre
hindurch als geſchätzter Spezialiſt für Frauenkrankheiten thätig war,
hat jetzt einem ehrenvollen Rufe nach Halle Folge gegeben und geht
als erſter Aſſiſtent an die Frauenklinik des Herrn Profeſſor Dr.
Kaltenbach.
Montag abend iſt ein Teil des um 7½ Uhr nach Eberſtadt
abgelaſſenen Straßenbahnzugs in der Kurve Ecke der Rhein= und
Neckarſtraße entgleiſt, ohne daß es hierbei Verletzungen von
Perſonen oder Beſchädigungen an Geleiſen oder Fahrmaterial
gegeben hälte. Schon kurz nach 8 Uhr konnten die Züge auf beiden
Strecken wieder verkehren.
T Kleine Mitteilungen. In der Neujahrsnacht wurden von
der Schutzmannſchaft eine große Anzahl zum Teil ſcharf geladener
Revolver und Piſiolen konfisziert und war der Unfug des Schießens
trotz der ſcharfen Kontrole der Schutzmannſchaft größer wie in
früheren Jahren. - In der Ochſengaſſe verübte ein Taglöhner
durch Schreien und Singen groben Unfug, weshalb derſelbe in
Volizeigewahrſam genommen wurde; in gleicher Weiſe erging es
einem Burſchen, welcher ſich einigen Schutzleuten thätlich wider=
ſetzte
. - Einem Gußputzer fiel in einer hieſigen Fabrik ein
Schwungrad auf den Fuß, wodurch derſelbe erheblich ge=
quetſcht
wurde. Verhaftet wurde ein 17jähriger Burſche,
welcher in der Beckſtraße einen Buckskinanzug entwendet hatte.
Ein ſchon wiederholt wegen Diebſtahls beſtrafter 18jähriger Burſche
entwendete ſeiner Schweſter ein wertvolles Kleid, weshalb
derſelbe zur Anzeige gebracht wurde.
Offenbach, 28. Dez. Ueber die geologiſchen Verhältniſſe der
kürzlich entdeckten alkaliſchen Mineralquelle hat der Großh. Bergrat
Herr Tecklenburg in Darmſtadt dem demnächſt erſcheinenden
3. Bande ſeines bekannten und in mehrere fremden Sprachen über=
ſetzten
Werkes überTiefbohrungen' eine ſehr intereſſante Abhandlung
mit illuſtrativeinſtruktiver Darſtellung des Bohrloches einverleibt,
welche ſich ſchließlich über die Frage nach der dauernden Er=
giebigkeit
der bekanntlich ſehr reichlich fließenden Quelle unte.
wiſſenſchaftlicher Begründung äußerordentlich günſtig ausſpricht.
Unterdeſſen hät auch eine weitere chemiſch techniſche Unterſuchung des
Waſſers durch den als Autorität anerkannten Frankfurter Analhtiker
Dr. Peterſen ſtattgefunden, welche ſelbſtverſtändlich die in ihren
Ergebniſſen unantaſtbare Analyſe des Geh. Hofrat Prof. Dr. Fre=
ſenius
in Wiesbaden in bezug auf die qualitativ und quantitativ
günſtige Zuſammenſetzung des Waſſers beſtätigt, überdies aber durch
Berechnung des Mineralgehaltes als einfacher=Salze das Vorhanden=
ſein
von 1574 pro Mille an dieſe Salze gebundener Kohlenſäure
nachweiſt und dadurch die hohe Verdaulichkeit, welche das überdies
von ſchweren, erdigen und ſchädlich wirkenden Beſtandteilen freie
Offenbacher Waſſer vor anderen ähnlichen auszeichnet, zur Genüge
erklärt. Das Waſſer, welches der Beſitzer vorläufig noch unentgeltlich
verabreichen läßt, wird bereits von vielen Leidenden, ſowohl in
kliniſcher als außerkliniſcher Behandlung kurmäßig getrunken, und

als Zugabe zum Wein von Kranken ſowohl wie von Geſunden
bereits ſehr geſchätzt. Ein Gutachten von hervorragenden medi=
ziniſchen
Autoritäten, welche ſich auf eingehende Unterſuchungen ſtützt,
wird ausgearbeitet und ſoll demnächſt in einer wiſſenſchaftlichen
Heitſchrift zur Veröffentlichung gelangen. Die Vorbereitungen zur
Ermöglichung des kurmäßigen Gebrauchs an Ort und Stelle. für
welchen Trinkhallen aufgeſtellt werden ſollen, ſind in gutem Fort=
gang
begriffen, ſodaß mik dem nächſten Frühling die Kur beginnen
wird, dagegen wird der Verſandt des Waſſers aller Vorausſicht
nach ſchon im Monat Januar ſeinen Anfang nehmen können, da die
erforderlichen maſchinellen Einrichtungen nahezu vollendet ſind.
J. Mainz, 1. Januar. In dem Juſtizfache hier ſtehen ver=
ſchiedene
Veränderungen bevor, indem, wie verlautet, außer Land=
gerichtsdirektor
Dr. Pauly noch zwei ältere Landgerichtsräte um
ihre Penſionierung nachgeſucht haben.
J. Mainz, 31. Dezember. Der Gründer und langjährige Eigen=
tümer
und Leiter der ehedem renommierten Mainzer Möbelfabrik
Heininger und Cie. hier, Herr Joh. Heininger, hat ſich geſtern
Abend erſchoſſen. Lanawierige Krankheit und mißliche Ver=
mögensverhältniſſe
ſollen den früher ſehr wohlhabenden und alle=
zeit
geachteten Mann zu dem verzweifelten Schritt veranlaßt haben.
Kaſtel, 1. Januar. In dem Enteignungsverfahren
des für den Bahnhofsumbau hier und in der Gemarkung Koſtheim
benötigten Geländes ſind von der Lokalkommiſſion jetzt die Ent=
ſchädigungsſätze
feſtgeſetzt. Dieſelben weichen ſehr bedeutend von
der Taxe des preußiſchen Bahnſiskus ab und überſteigen dieſelbe
um mehr als das Dreifache. Während der Bahnfiskus 4 M. für
die ⬜Klafter des Terrains bezahlen und die Felder nur ſtückweiſe
nehmen will, ſetzt die Lokalkommiſſion für eine geteilte Abnahme
32 M. und bei ganzer Abnahme der Felder 8 M. für die ⬜Klaf=
ter
feſt.
J. Worms, 1. Januar. Dem Beiſpiele der Handelskammern
von Mainz. Darmſtadt, Offenbach und Bingen ſolgend, iſt die hie=
ſige
Handelskammer in ihrer letzten Sitzung dem Antrag des
Gabelsberger Stenographen=Vereins. bei dem Miniſterium um
Einführung der Stenographie als fakultativen Lehr=
gegenſtand
an den höheren Lehranſtalten des Großherzogtums vor=
ſtellig
zu werden, beigetreten. - In gleicher Sitzung ſchloß ſich die
Handelskammer einer Petition des deutſchen Buchdruder=Vereins
auf Einführung einer Zwiſchenſtufe des Portos für Druckſachen
65 Pfennig für 50 bis 100 Gramm zwiſchen die ſeitherigen Stufen
von 3 und 10 Pf.) an.
St. Frankfurt, 31. Dezember. SSchauſpielhaus) Der drei=
aktige
Schwank=Madame Bonivardr ſes surprises du divores),
welcher im Wallner Theater in Berlin letzten Samstag zum 30male
gegeben wurde und auch an anderen Bühnen einen großen Erſolg
erzielte, ging geſtern Abend auch hier erſtmalig in Scene. Die
hieſige Aufführung war eine vorzügliche und verſetzte das zahl=
reich
erſchienene Publikum in die heiterſte Stimmung. Frau Freund
und Herr Schönfeld boten äußerſt humoriſtiſche Leiſtungen. Nach
den Aktſchlüſſen wurden ſämtliche Mitwirkenden wiederholt gerufen.
Die als lever de rideau gegebene einaktige Poſſe,Der dritte Kopf=
ward
ebenfalls ſehr flott gegeben und fand allſeitig lebhaften Beifall.
p Ludwigshafen, 1. Januar. Heute nacht wurden bei Herrn
Dr. Cl. dahier 10000 M. in baar, beſtehend in 45 Einhundert=
markſcheinen
, 20 Fünfzigmarkſcheinen, 3000 M. in Behn= und Zwanzig=
markſtücken
ſowie in Silbergeld, durch einen unbekannten Thäter
entwendet. Derſelbe ließ einen Schlüſſel, den er zur Oeffnung
des Gefaches benutzt hatte, am Thatort zurück. Sonſt hat
man von dem Dieb keine Spur. Bei den 100 Markſcheinen befand
ſich einer der Badiſchen und zwei der Thüringiſchen Bank.
Augsburg, 31. Dezember. Fürſt Albert von Thurn und
Taxis, der 21 Jahre alte Chef der älteren (Haupt) Linie des
Hauſes, ſoll ſich demnächſt mit einer öſterreichiſchen Erzherzogin
verloben.
Halle a. S., 81. Dezember. Der vom Reichsgericht im Jahre
1886 verurteilte Anarchiſt Schriftſetzer Drobner, deſſen Strafe in
einigen Tagen hier abläuft, iſt aus Preußen und dem Königreich
Sachſen ausgewieſen worden.
Verlin, 30. Dezember. Am Weihnachtsabend des Jahres
1867, ſo meldet ein Berichterſtatter, ſtach der damalige Studioſus
C. Reuter einen Studienkameraden im Horn mit einem Dolch ins
Geſicht, ſodaß der Verletzte das rechte Auge einbüßte. Kurz nach
der That entfloh Reuter nach Amerika und man hörte ſeitdem nichts
mehr von ihm. Der einäugige Dr. phil. M. hat ſich inzwiſchen
verheiratet und feierte am Montag abend im Kreiſe ſeiner Familie
das Weihnachtsfeſt. Unter den Geſchenken, welche den Weihnachts=
tiſch
zierten, fiel ein kleines Packet, das die Aufſchrift Erſt während
der Beſcheerung zu öffnen; trug, ganz beſonders in die Augen.
Es war am Morgen mit der Pot aus England angekommen und
für Herrn Dr. M. beſtimmt.- Mit großer Spannung entfernte

[ ][  ]

22

man die Hülle des Geſchenkes und war nicht wenig überraſcht, als
man dem unſcheinbaren Packetchen 25000 M. in deutſchen Reichs=
kaſſenſcheinen
entnahm. Ein beigefügter Brief, abgeſandt von der
Gattin des im Jahre 1867 nach Amerika entflohenen Reuter, meldete
den Anfangs 1888 erfolgten Tod des letzteren und deſſen teſtamen=
tariſche
Beſtimmung, dem ſeiner Zeit auf ſo abſcheuliche Weiſe zum
Teil ums Augenlicht gebrachten Studiengenoſſen am nächſten Weih=
nachtstage
lalſo Weihnachten 1888) 25000 M. aus ſeiner Hinter=
laſſenſchaft
als Sühnegeld auszuzahlen.
Die Kaiſerin Friedrich hat italieniſchen Blättern zufolge
zum Bau eines großen Krankenhauſes in San Remo ſcasa di
galute) dem dortigen Sindaco die Summe von 20000 Lire tele=
graphiſch
überwieſen. Das Hoſpital iſt für Kranke aller Nationen
beſtimmt und ſoll den Namen Federicor zum Andenken an den
Kaiſer Friedrich erhalten.
Braunſchweig, 31. Dezember. Gewinnziehung der
Braunſchweigiſchen 20 Thaler=Loſe: 60000 Mark
fielen auf Serie 5602 Nr. 33, 10800 Mark auf Serie 480 Nr. 1.
6000 Mark auf Serie 6550 Nr. 29, je 1800 Mark auf Serie 5496
Nr. 17 und Serie 6496 Nr. 18, je 300 Mark auf Serie 1916
Nr. 19, Serie 2646 Nr. 41, Serie 3848 Nr. 46, Serie 5693 Nr. 50,
Serie 5843 Nr. 34, Serie 6127 Nr. 42, Serie 6217 Nr. 46, Serie
6403 Nr. 40, Serie 7779 Nr. 48 und Serie 8609 Nr. 1, je 225 Mark
auf Serie 1581 Nr. 45, Serie 1902 Nr. 4, Serie 2530 Nr. 88, Serie
3679 Nr. 50 und Serie 8990 Nr. 3.
Hamburg, 31. Dezember. Der Hamburgiſchen Börſenhalle
zufolge machte der Präſident der Handelskammer in der heutigen
Verſammlung der Kaufmannſchaft die Mitteilung. daß die neuen
hieſigen Hafenanlagen wegen der ſtarken Zunahme des Verkehrs
ſofort erweitert werden müßten. Mit der Erbauung von zwei
weiteren Schuppen für 16 Schiffe ſei bereits begonnen, von der
Hamburg=Amerkaniſchen=Packetfahrt=Aktiengeſellſchaft ſei der Bau
von 250 Meter bedeckter Quais beantragt. Bei den Verhandlungen
der Verſammlung wurde auch des neuen Handelsvertrags mit der
Schweiz gedacht, wofür der Reichsregierung der Dank des Handels=
ſtandes
gebühre.
Nom, 31. Dezember. Der Propaganda wird gemeldet, daß in
der Mandſchurei verheerende Ueberſchwemmungen ſtatt=
gefunden
haben, bei denen eine große Anzahl von Menſchen zugrunde
ging. Von Quelon, an der Küſte von Malabar, ging der Pro=
paganda
die Nachricht zu, die Cholera ſei ausgebrochen und habe
gegen 200 Chriſten hinweggerafft, die Pflege der an der Cholera
Erkrankten hätten italieniſche Karmeliter übernommen.
Madrid, 30. Dezember. In Taragona fand eine Exploſion
von 30 Dynamit=Patronen ſtatt, wodurch zwei Häuſer zuſammen=
ſtürzten
. Es ſollen mehrere Perſonen getötet und verwundet ſein.

Nr. 2

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 1. Januar.
Ein Sommernachtstraum=
B. M. Ueber ganz Deutſchland verbreitet iſt der Brauch um
die Weihnachts= und Neujahrszeit beſondere Gerichte und Back=
waaren
zu genießen. Dieſes kulinariſche Prinzip ſcheint man bei
uns auch auf theatraliſche Verhältniſſe übertragen zu wollen, denn
ſeit Jahren bietet das Weihnachtsrepertoire ein ziemlich unver=
ändertes
Bild. Shakeſpeares =Sommernachtstraum fehlt faſt nie=
mals
, und Dank der einzig ſchönen, das Ganze mit einem poetiſchen
Hauch übergießenden Mendelsſohnſchen Muſik, nimmt das Publi=
kum
die altbekannten Vorgänge, Witze und Verwechſelungen noch
immer mit einer gewiſſen Freudigkeit entgegen und überſieht ab=
ſichtlich
, daß die Motive und die ganze Anlage des Stücks den
Anforderungen des heutigen Geſchmacks nicht mehr entſprechen.
Da nun Ein Sommernachtstraum= und =Ein Wintermärchen
vorausſichtlich noch lange zu dem ehernen Beſtande unſeres Schau=
ſpielrepertoires
gehören werden, wäre es durchaus in der Ordnung,
wenn man auch dem dritten Shakeſpeareſchen Märchenſtück, dem
Sturmi, eine Neueinſtudierung zu Teil werden ließe. Wir haben
uns ſchon in verfloſſener Saiſon einmal erlaubt auf dieſe Mög=
lichkeit
hinzuweiſen.
Von tüchtigen ſchauſpieleriſchen Kräften getragen, müſſen die
burlesken Scenen, namentlich das Schauſpiel imlSchauſpiel', ihre
volle Wirkung thun. Als Vertreter des Pyramus und der Thisbe
haben wir jetzt die Herren Sachs und Göbel. Erſterer ſpielte
mit gutem Humor, brachte auch die Draſtik der Partie beifalls=
würdig
zum Ausdruck. Doch erſetzt uns ſei Zettel noch nicht ganz
den des Herrn Butterweck, dem gerade für dieſe Rolle doch noch
eine urſprünglichere, unwiderſtehlich zur Heiterkeit zwingende
Komik zur Seite ſtand. Herr Göbel war uns als Thisbe recht
ſympathiſch. Alle anderen Darſteller befanden ſich alten, vertrauten
Aufgaben gegenüber, deren ſie ſich mit Sicherheit entledigten.

Litterariſches.
Einer in der Rheiniſch=Weſtphäliſchen Zta- enthaltenen
Beſprechung des Buches von Thereſe Schultz coll ich Euch er=
zühlen
das auch in dieſem Blatt eingehend beſprochen wurde, ent=
nehmen
wir das nachſtehende: Der gute alte Märchenſchatz muß
unſeren Kindern erhalten bleiben, aber das, was ſchaden kann,
muß ausgeſchieden werden, und zwar ausgeſchieden durch die er=
zählende
Mutter. Denn hierin liegt das Geheimnis: Märchen
ſollen nicht geleſen, ſie müſſen erzählt werden. Nun hat freilich
leider die Zahl der Märchen erzählenden Mütter in unſerer Zeit
ſehr abgenommen; die Gründe dieſer Abnahme will ich hier nicht
aufzählen, um nicht bitter zu werden; nur im allgemeinen ſei an=
gedeutet
, daß ſie in der Richtung der vermehrten Damenkaffee=
kränzchen
, Réunions und was dergleichen, eine vernünftige Kinder=
erziehung
allemal, wenn ſie überhand nehmen, völlig unmöglich
machenden Dinge, liegen. Aber auch die Gott ſei Dankl noch
recht große Zahl vernünftiger Mütter, welche es ernſter mit der
Erziehung ihrer Kinder nehmen, klagt über den Mangel eines
Buches, mit genügender Auswahl durchaus paſſender Erzählungen
für das Alter, dem eben das Märchen erzählt; werden ſoll. Da
bietet denn nun zur heurigen Weihnacht Thereſe Schultz aus
Darmſtadt unter dem Titel Soll ich Euch erzählen?' ein aller=
liebſtes
Buch (Wiesbaden, J. F. Bergmann), das ich in jedem
deutſchen Hauſe wiſſen möchte, wo man es ernſt mit der Erziehung
der Kinder nimmt und ihnen eben darum die ſonnigen Tage ihres
jungen Lebens verſchönt ſo viel man vermag. Was aber verſchönte
wohl das Leben des Kindes mehr als eine Märchen erzählende
Mutter! Sie vermag der Kinder Auge und Herz in der rechten
Weiſe dem Zauber der Märchenwelt zu erſchließen, die ihren
Segen noch weit über die Kinderzeit hinaus erſtreckt; denn in dem
deutſchen Märchen lieat eine Welt von Glaube, Hoffnung, Liebe.
Wahrheit, Schönheit, Edelſinn und Güte, die, in der richtigen Weiſe
durch den Mund der Mutter den Kindern vermittelt, ncht ohne
entſcheidenden Einfluß auf die letzteren bleiben kann. Thereſe
Schultz, eine treffliche Kennerin des Kinderherzens, bietet hier aus
eigenem und fremdem Schatz das Beſte, was es giebt, und die
deutſchen Mütter, die dies Buch für die Kinderſtube recht benutzen,
werden ihr zu wirklich aufrichtigem Danke verpflichtet ſein.
Mey's Abreißkalender für 1889 ſind total ausverkauft1 Die
Auflage dieſes nützlichen Abreißkalenders war, wie wir vernehmen,
eine Viertel=Million Stück, und wenn man bedenkt, daß Kalender
doch eigentlich erſt gegen Ende des Jahres, ja in der Hauptſache
am Beginn des neuen Jahres gekauft werden, ſo kann es aller=
dings
für Mey's Abreißkalender keine beſſere Empfeblung geben,
als die Thatſache, daß er am 24. Dezember ſchon total ausver=
kauft
war. - Wir ſind überzeugt, daß eine Auflage von einer halben
Million Exemplare für das Jahre 1890 ſich ebenſo leicht verkaufen
würde, hoffen aber jedenfalls, daß die Firma Mey und Edlich das
nächſtemal dafür ſorgen wird. daß das Ausverkauftr nicht zu
zeitig für dieſen Hausfreund eintritt.

Godrz-Anzrigr.
Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten
die traurige Mittheilung, daß meine liebe
Frau
GEERS IRRAUAUU,
geb. Appfel,
heute Nachmittag um 4 Uhr nach langem,
chweren Leiden ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bittet im Namen der
trauernden Hinterbliebenen
Philipp Jungmann.
Darmſtadt, 1. Januar 1889.
Die Beerdigung findet Donnerstag Nachmittag
um 4 Uhr ſtatt.
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Druck und Verlaa: L. C. Wittick'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Mittich.