Abonnemenkspreis
ierteljährlich 1 Mark 50 Pf. uck.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlagz
151. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
zuſerate
Veden angnommen: nDarnſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
m Beſſungen von Friedr. Blößer.
Schießhausſtraße 14. ſowie auswäru
von allen Annonen=Expeditonca.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Gtoßh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmklicher Behörden.
252.
Dienstag den 25. Dezember.
Das nachſtehende gnädige Schreiben Seiner Durchlaucht des Prinzen Ludwig von Vattenberg bringe ich hiermit S
pur Kenntniß der hieſigen Einwohnerſchaft.
Darmſtadt, den 22. Dezember 1888.
[4518
Ohly, Oberbürgermeiſter.
Darmſtadt, den 22. Dezember 1888.
Hochverehrter Herr Oberbürgermeiſter!
Tiefgerührt von den zahloſen Beweiſen aufrichtiger Trauer und Theilnahme von Seiten der Einwohnerſchaft der
Re=
ſidenz und ihrer Vertretung aus Anlaß des Hinſcheidens meines theuren unvergeßlichen Vaters, des Prinzen Alexander
von Heſſen und bei Rhein, bitte ich Sie, hochverehrter Herr Oberbürgermeiſter, Namens der tiefgebeugten Wittwe, ſowie
ihrer ganzen Familie, unſeren allerherzlichſten, tiefempfundenen Dank den Vertretern der Stadt Darmſtadt, ſowie der
ge=
ſammten Einwohnerſchaft übermitteln zu wollen. Ganz beſonders gilt unſer Dank Ihnen, Herr Oberbürgermeiſter, für die
ſchönen Worte ehrender Anerkennung und treuer Theilnahme in der Sitzung der Stadtverordneten, für die ſchöne
Blumen=
pende Namens der Stadt und für die reiche Ausſchmückung der Stadtkirche bei Gelegenheit der Beiſetzung.
Für die ſo überaus zahlreichen, prachtvollen Blumenſpenden aus allen Kreiſen der theuren Einwohnerſchaft der Stadt,
deren treueſer Bürger mein in Gott ruhender Herr Vater war und für die großartige Betheiligung aller Vereine bei ſeiner 5.
Beiſetzung bitte ich Sie, allen Betreffenden unſeren allerherzlichſten Dank ſagen zu wollen. Das große Intereſſe und die tiefe,
nnerſchütterliche Liebe und Anhänglichkeit meines theuren Baters für ſeine Vaterſtadt iſt ihm von Seiten der Reſidenz in ſo 2
unendlich ſchöner Weiſe gelohnt woeden, daß wir, die Hinterbliebenen, nicht Worte genug des Dankes dafür finden.
Mochte es meiner Mutter und unſerer ganzen Familie gelingen auch unſererſeits die bisherigen herzlichen Beziehungen
zur geſammten Einwohnerſchaft Darmſtadts zu erhalten und zu befeſtigen.
Mit dieſem Wunſche und mit der wiederholten Verſicherung meiner größten Hochachtung und Dankbarkeit bleibe ich, ſehr
Euer Hochwohlgeboren ſehr ergebener
verehrter Herr Oberbürgermeiſter,
Ludwig,
Prinz von Battenberg.
Bekanntmachung.
In unſerem Firmenregiſter wurden
ſwolgende Cinträge vollzogen:
Am 7. Dezember 1888:
Die Firma „Louis Walther” zu
Darmſtadt iſt in Folge Ablebens des
isherigen Inhabers Johann Phil. Holtz
auf Heinrich Schreiner zu Darmſtadt,
übergegangen:
Am 20. Dezember 1888.
Die dem Carl Wilhelm Reckert von
deer Firma „Eberhard Groſch zuſ
Darmſtadt ertheilte Procura iſt ſeit 19.
Dezember 1888 erloſchen.
Guſtav Groß zu Darmſtadt betreibt
daſelbſt unter der Firma gleichen Namens
än Geſchäft in Artikeln der Maſchinen=
und Eiſenbranche, ſowie in Agenturen
und einen Verkauf von Mineralölen.
Darmſtadt, den 21. Dezember 1888.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt 1.
[14519,
Dr. Berchelmann.
Bekanntmachung."
Die Herſtellung eines eiſernen Thores
und einer eiſernen Thür an der
Einfrie=
digung des ſtädtiſchen Electricitätswerkes
ſollen im Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 5. Januar 1889,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Zeichnungen, Arbeitsbeſchreibung und
Bedingungen liegen auf dem Stadtbau=
amt, Zimmer Nr. 32, zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 21. Dezember 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
[14520
Riedlinger, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Um die rechtzeitige Beſtellung der
Staͤdtbriefe bei dem bevorſtehenden
Jahreswechſel zu ermöglichen empfiehlt
es ſich, dieſe Briefe möglichſt frühzeitig
zur Poſt zu liefern.
Der Abſender kann derartige Brieſe,
Poſtkarten, Karten u. ſ. w., welche einzeln
durch Poſtwerthzeichen frankirt ſein müſſen,
533
6)
5
H
4
S
5
C
14
3610
in Sammelumſchlägen mit der Aufſchrift;
„Hierin frankirte
Neujahrs=
briefe für den Ort
an
das Kaiſerliche Poſtamt I.
Hier”
an den Annahmeſchaltern der hieſigen
Poſt=
anſtalten abgeben oder in die Briefkaſten
legen.
Dieſe Brieſpackete, für deren
Befoͤrde=
rung nach dem Hauptpoſtamte eine
Ge=
bühr nicht in Anſatz kommt, dürfen nur
in Darmſtadt und Beſſungen
ver=
bleibende Sendungen - Stadtbrieſe
ent=
halten.
Ihre Einlieferung kann bereits vom
26. Dezember ab geſchehen. Sie darf,
wenn auf rechtzeitige Beſtellung gerechnet
wird, nicht ſpäter als am 31. Dezember
morgens erfolgen.
Die Beſtellung dieſer Sendungen
be=
ginnt am 31. Dezember Mittags.
Darmſtadt, 19. Dezember 1888.
Kaiſerliches Poſtamt I.
Weberſtedt.
[14521
Zur Schlußvertheilung
in dem Konkurſe über das Vermögen des
Schreinermeiſters Conſtantin Marcus
hier ſind verfügbar M. 51. 17 und an
unbevorrechtigten Forderungen M. 3411.05
[14522
zu berückſichtigen.
Der Konkursverwalter.
(as Konkursverfahren über das Ver=
T. moͤgen der Heinr. Seederer Wwe.,
Cartonagefabrikantin zu Darmſtadt, wird
nach Beſtätigung des Zwangsvergleichs
[14523
aufgehoben.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
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Deutſchland
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Frankreich.
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und des Louisenplatzes.
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Wespu. A. Fassbender.
HHofl., Weber Nachfolger.
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per ¼ Liter 36 Pfg.
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M. 2.50;
Nr. 2 zum Anbringen
an eine Holzſtange
das Stück M. 3.20.
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. w., von Stahldraht, worin ich großes
Fabriklager unterhalte.
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[30017
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Weine, dentsche Weine,
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traße 11,
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ſtraße.
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Frſedrich Rost,
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Sherry, Madeira, Marsala,
Portwein, Malaga, Priorato,
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Zubehör, per, ſofort,
be=
ziehbar, zu vermiethen.
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ſtraße.
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zu vermiethen.
9088) Herdwegſtr. 97 iſt die Bel=
Etage mit Manſarde und a.
Bequemlich=
keiten ſofort beziehbar.
9222) Herdwegſtr. 93 die Beletage,
beſtehend in 5 Zimmern, Küche,
Speiſe=
kammer, Magdzimmer, 2 Kellern,
Garten=
antheil, Waſſerltg., zu verm. und alsbald zu
beziehen.
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nung von 6 Zimmern, Bleichplatz ꝛc.
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9376) Pädagogſtr. 2 eine Wohnung.
5 Zimmer nebſt allem Zubehör.
9482) Roßdörferſtr. 4 iſt oine
Woh=
nung, 5 Zimmer mit allen Bequemlichk.
baldigſt zu beziehen. Näheres
Roßdörfer=
ſtraße 10 im Laden.
9608) Herdwegſtr. Nr. 41 iſt die
Parterrewohnung mit 4 Zimmernz. verm.
9738) Hochſtraße 58 ein unm. Z.
10954) Arheilgerſtraße 70 iſt der
zweite Stock zu vermiethen und alsbald
zu beziehen.
11211) Nieder=Ramſtädterſtraße 8
der mittelſte Stock per ſofort.
11326) Rheinſtraße 25 im
Garten=
haus eine freundliche Wohnung mit 4
Zimmern ꝛc. zu vermiethen.
11671) Ecke der Soder= u.
Wiener=
ſtraße iſt der erſte Stock, beſtehend aus 5
Zimmer nebſt Zubehör zu vermiethen und
baldigſt zu bezieh. F. Ewald, Spenglermſtr.
11818) Zwei unmöblirte Zimmer
zu vermiethen.
K. Volz, Markt.
11822) Hochſtr. 43 eine Wohnung,
4 Zimmer, per ſofort zu vermiethen. Zu
erfragen Eliſabethenſtr. 26 bei J. Schäfer.
11975) Niederramſtädterſtraße 28
3 Zimmer, Küche, Keller ꝛc. zu vermiethen
und ſofort beziehbar.
12282) Kiesſtraße 19 im mittleren
Stock, 3 Zimmer, Küche mit Waſſerltg.,
abgeſchl. Vorplatz, Bodenkammer u. ſonſt.
Bequemlichkeiten an eine ruhige Familie
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Nieder=Ramſtädterſtraße 12.
GAuAtairzaurm
12284) In den Neubauten
Hoch=
ſtraße 54 u. 56, ſodann
Mathil=
denſtraße 24 ſind die Wohnungen
mit Gartenantheil zu vermiethen
und baldigſt zu beziehen. Alles
Nähere Carlsſtraße 32 und
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ſtraße 15, Beletage, bei Carl
Schnabel.
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ſechs meiſt große Zimmer, Küche, 2
Bo=
denkammern, Keller, Holzbehälter ꝛc.,
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neuerbauten Hauſe iſt der 1. und 2. Stock
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Näher. in Nr. 81.
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Zimmern und einem geräumigen
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8 nadeſtraße 25.
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14383) Hinkelsgaſſe 19 eine
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nung per 15. Januar zu verm.
14423) Ein Haus, Eichbergſtraße
Nr. 18. von 7 Zimmern mit 2 Küchen,
Waſchküche und allem Zubehör, ſchönem
Garten, iſt zum Alleinbewohnen oder auch
getrennt vom 1. Januar an zu verm.-
Näheres Eichbergſtraße 19.
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mit Garten zum Alleipbewohnen mit
11 Zimmern ꝛc., Stall für drei
5 Pferde, Kutſcherſtube, Remiſe,
Gar=
ten billigſt zu vermiethen.
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Aliceſtraße 17.
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Zimmer mit allem nöthigen Zubehör an
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74491) Doffmannsſtraße 15 iſ in
meinem neuerbauten Hauſe der mittlere
Stock, 5 Zimmer, elegant ausgeſtattet, mit
allen Bequemlichkeiten, per 1. April 1889
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mit Preisang. an die Exped. unter E. F.
Nr. 252
Dem Verein gegen Verarmung und Bettelei
ſind von dem Kaſſenführer der ſeiner Zeit zur Ausführung des
Canales in der Wilhelmſtraße
zuſammengetretenen Hausbeſitzer fünfzig Mark heute ausgezahlt worden, herrührend
aus dem Beitrage eines nachträglich beigetretenen Hausbeſitzers.
Darmſtadt, den 22. Dezember 1888.
[14530
Der Vorſtand des Vereins gegen Verarmung u. Bettelei.
Die Kleinkinderſchule zu Darmſtadt
wird, wie früher, auch in dieſem Jahre Entſchuldigungskarten bezüglich der
conventionellen Neujahrsbeſuche abgeben und geſtattet ſich die Hoffnung auszuſprechen
auf zahlreiche Betheiligung zu Gunſten der Anſtalt.
Nachſtehende Herren waren wiederum ſo gütig die Ausgabe der Karten zu
übernehmen:
Dr. med. Bennighof. Hauptſtaatskaſſe=Sekretär Beſt. Dr. med.
Hoff=
mann. Rentner G. Jordis. Dr. med Leydhecker. Hauptmann Friedr.
Maurer. Regierungsrath Bopp. Maler Müller. Oberbürgermeiſter
Ohly. Stadtpfarrer Ritſert. Polizeiaſſeſſor Seim. Gottfried Schwab ſen.
Wilhelm Schwab ſen. Directionsrath Winter. Ferdinand Wittich.
Solche ſich Entſchuldigende, welche gleichzeitig auf Ueberſendung von
Gratu=
lationskarten verzichten, werden mit einem L verſehen.
[14163
Alice=Perein
für
Frauenbildung und Erwerb zu Darmſtadt.
Die geehrten Vereinsmitglieder werden hiermit zur General-
Versamm-
lung anf Freitag den 28. Dezember 1888, Nachmittags 3 Uhr, in der
Aliceſchule (Friedrichsſtraße) ergebenſt eingeladen.
Tagesordnung:
1) Bericht über die Thätigkeit des Vereins im letzten Jahre.
2) Beſchlußfaſſung über die Rechnung des Vorſtandes für 188788, welche
mit Belegen vom 26. Dezember an Vormittags von 10-12 Uhr bei dem
Vice=Präſidenten Freiherrn von Wedekind (Caſinoſtraße 2) zur Einſicht
der Vereinsmitglieder offen liegt.
3) Wahl zur Ergänzung des Vorſtandes.
Der Vorstand. 14429
Ratholülzém-Vereim.
Mittwoch den 26. d. M. C2. Feiertag), Abends 8 Uhr:
WCIRUGhlL-Yelek.
Dienstag den 1. Januar 1889, Abends 8 Uhr:
Verlooſung.
Geſchenke zur Verlooſung beliebe man gefl. bis ſpäteſtens den 30. Dezbr.
ſ an den Herrn Hausmeiſter, Waldſtr. 33, gegen ein Freiloos abzugeben.
Die Vergnügungs=Commiſſion.114532
3616
Nr. 252
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iſt, hat die Bank für Handel & Industrie die Einlöſung
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Die geehrten Vereinsmitglieder werden zur Generalversammlung auf
Donnerstag den 27. Dezember 1888, Abends 7 Uhr,
in der Knaben=Mittelſchule (riedrichſtraße 1)
ergebenſt eingeladen.
Tagesordnung: 1) Rechnungsſtellung,
2) Wahl des Vorſtandes.
Darmſtadt, den 24. Dezember 1888.
Der Vorstand. 14536
41
4
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welche ſeit 25 Jahren 10 bis 25 p6t der Aente betragen hat. Die Rente der 55jährigen Perſon erhoht ſch beiſpielsweiſe
bei 10 pCt. Dividende lgegenwärtiger Satz) von Mt. 80.80 auf 88.80.
Die Einlagen können für jedes Lebensalter und auch mit Rückvergütung gemacht werden, in welch letzterem Falle ſich
kie Rente etwas niedriger ſtellt. Zwei im Leben verbundene Perſonen können gegenſeitig einlegen.
Bei einer jährlichen Rente von wenigſtens Mk. 100 wird halbjährlicher Bezug geſtattet; die Renten=Coupons
lauten auf 31. Dezember (reſp. auch 30. Juni) und werden durch die Generalagentur in vollem Betrage ausgezahlt.
Das einzulegende Kapital wird auf Reichsbank=Giro=Conto der General=Agentur oder bei der Bank für
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ſel und Induſtrie koſtenfrei eingezahlt, auch wird der Verkauf von Werthpapieren übernommen.
Anzahl der auf ſofortige Renten Verſicherten Ende 1887: 13 088, welche eine jährliche Rente von Mt.1018 400 beziehen.
Wir machen auf obige Kapitalanlage (Tafel B) beſonders aufmerkſam, weil es bei dem geſunkenen Zinsfuß vielen
Verſonen, insbeſondere ſolchen, welche lediglich auf das Erträgniß ihrer Kapitalien angewieſen ſind, von Werth iſt, eine
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legenheit zu haben, ihr Einkommen weſentlich zu erhöhen, oder Erſatz für den niederen Zinsfuß zu erhalten.
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[ ← ][ ][ → ]Nr. 253
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beherrſcht gegeuwärtig den Weltmarkt und iſt bezüglich ſeiner accuraten, gediegenen
Ausführung von keiner Konkurrenz übertroffen.
Da ich in Verbindung mit einem der erſten Mainzer Möbel=Architekten ſtehe,
befinden ſich ſtets in den Muſterzimmern neue Modelle, die an Schönheit der
Formen ſich vor allen anderen Fabrikaten ganz beſonders auszeichnen; dieſelben
werden in meinen Schaufeuſtern nicht ausgeſtellt.
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lichen Auskünfte koſtenfrei ertheilt, ſowie Inſeraten=Entwürfe zur Anſicht gelieſert.
Berechnet werden lediglich die Original=Zeilenpreiſe der Zeitungen unter Bewilligung
höchſter Rabatte bei größeren Aufträgen, ſo daß durch Benutzung dieſes Inſtitutes
neben den ſonſtigen großen Vortheilen eine Erſparniß an Inſertionskoſten
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Nibelungen' in 3 Aufzügen nebſt einem
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Erſt=
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Fr. Mahr=Olbrich.
Dritte
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Perſonen im Drama:
Siegfried
Herr Bär.
Gunther.
Herr Feßler.
Hagen
Herr Riechmann.
Alberick
Herr Bögel.
Brünhilde
Frl. Roth.
Gutrüne
Frl. Loiſinger.
Waltraute
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Woglinde,
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Frl. Finkelſtein.
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Donnerstag. 27. Dezember.
13. Vorſtellung in d. 4. Abonnementsabteilung.
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von G. Räder.
Anfang ¼7 Uhr. Ende ¼10 Uhr.
3620
Nr. 252
Unter den großen politiſchen Zeitungen Deutſchlands nimmt das „Berliner Tageblatt einen der
erſten Plätze ein. Die hervorragenden Leiſtungen des „Verliner Tageblatt= in Bezug auf raſche und zuverläſſige
Nachrichten über alle wichtige Ereigniſſe, durch umfaſſende beſondere Drahtberichte ſeiner an allen Weltplätzen
angeſtellten eigenen Korreſpondenten werden allgemein gebührend anerkannt. In einer beſonderen
voll=
ſtündigen Handels=Zeitung wahrt das „Verliner Tageblatt die Intereſſen des Publikums, wie diejenigen des
Handels und der Induſtrie durch unparteiiſche und unbefangene Beurtheilung. In den
Cheaterfeuilletons von Dr. Paul Lindon
werden die Aufflhrungen der bedeutenden Berliner Theater einer eingehenden Beurtheilung gewürdigt, während in der
Montags=Ansgabe des „Verliner Tageblatt”: „Zeitgeiſt; ſich die erſten Schriftſteller mit gediegenen und
zeitgemäßen Beiträgen ein Stelldichein geben. Das illuſtrirte Witzblatt „BLEé erfreut ſich wegen ſeiner
zahlreichen vorzüglichen Illuſtrationen, ſowie ſeines treffend witzigen und humorvollen Inhalts längſt der
allgemeinen Gunſt. Die „Deutſche Leſehalle= bringt als „illuſtrirtes Familienblatt= unter
ſorg=
fältigſter Auswahl des Stoffes, kleine, Herz und Gemüth anregende Erzählungen, ſowie
Auf=
ſätze belehrenden Inhalts. Eine beſondere Rubrik für Rebus, Räthſel, Scat=
Auf=
gaben ꝛc. ſorgt für Zerſtreuung und Unterhalung. Die Mittheilungen
über Landwirthſchaft, Gartenbau und Hauswirthſchaft, von
ſachkundiger Hand geleitet, bringen neben ſelbſtſtändigen
Fach=
artikeln zahlreiche Rathſchläge und Winke für Haus
444.
und Hof, ſo daß Ljeder Jahrgang,. durch ein
F.Da
4.
4
24
Sachregiſter vervollſtändigt, gleichſam
44
4 „
Unter
ein werthvolles Recept= und
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Nachſchlage-Werk
140)
ſchaft gediegener Fach.
bildet.
autoritäten auf allen Hauptge=
2
bieten, als Litteratur, Kunſt
Aſtro=
nomie, Chemie, Technologie und Medizin
erſcheinen im „Berliner Tageblattu regelmäßig werthvolle
GerCadete
Original=Feuilletons, welche vom gebildeten Publikum
be=
ſonders geſchätzt werden. Das B. L. bringt ausführliche
Parlaments=
berichte, bei wichtigen Sitzungen in einer Extra=Ausgabe, welche noch mit den
Nachtzügen verſandt wird. Ziehungsliſten der Preußiſchen Lotterie, ſowie Effekten=
Verlooſungen. Militäriſche und Sport=Nachrichten. Perſonal=Veränderungen der Civil= und
Militärbeamten. Ordens=Verleihungen. Reichhaltige und wohlgeſichtete Tages=Neuigkeiten aus der
Reichshauptſtadt und den Provinzen. Intereſſante Gerichtsverhandlungen. Im täglichen Roman=Feuilleton
des nächſten Quartals erſcheint ein neuer zeitgeſchichtlicher Roman von
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Friedr. Spielbager:
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ein Werk, das in einer ſpannungsvollen Dichtung die poliliſche wie geſellſchaͤftliche Entwickelung Neu=Deutſchlands mit
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durch die Poſt bezogen M. 150 einſchl. Proviſion excl. Bringerlohn.
Abonnements konnen jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße W,
ſowie auf allen Poſtanſtalten erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wohnenden Poſt=
Abonnenten erhalten das Tagblatt am Tage des Erſcheinen mit
dem erſten Beſtellgang.
Die Expedition.
Politiſche Ueberſicht.
Dentſches Reich. Der Kaiſer traf am 22. mittags in Stettin
ein, um das Grenadier=Regiment „König Friedrich Wilhelm IV.
zu beſichtigen. Bei dem Beſuch der Werft des„Vulkan' überreichte
Namens ſämmtlicher Arbeiter der älteſte derſelben, Schmied Lange, dem
Kaiſer einen Lorbeerkranz als Dank für ſeine Sorge für die Arbeiter,
worauf ihm der Kaiſer antwortete: „Ich danke Ihnen und allen
Arbeitern von ganzem Herzen. Es iſt der erſte Lorbeer, der min
gereicht wird. Ich freue mich, daß es ein Lorbeer des Friedens iſt.
Schon als Prinz hatte der Kaiſer den lebhaften Wunſch kundgegeben,
daß die deutſchen Reedereien ausſchließlich auf deutſchen Werften
ihre neuen Schiffe beſtellen möchten; er äußerte wiederholt ſeine
wärmſte Freude darüber, als es ihm durch mannigfache Ueberredung
gelungen war, ein großes deutſches Reederei=Unternehmen zu
be=
ſtimmen, zwei gewaltige Seedampfer auf deutſchen, ſtatt auf
aus=
ländiſchen Werften bauen zu laſſen; und er hat ſein großes Verdienſt
daran, daß jetzt die deutſchen Werfte durchweg ſo reiche Beſchäftigung
haben.
Die Kaiſerin empfing am 21. vormittags den Beſuch des Prinzen
Heirrich von Preußen, welcher kurz vorher aus Darmſtadt
einge=
troffen war.
Kaiſerin Auguſta ertheilte am 20. dem ehemaligen ſpaniſchen
Botſchafter am hieſigen Hofe, Grafen Benomar, und deſſen
Ge=
mahlin vor deſſen Abreiſe von Berlin eine Abſchiedsaudienz. und
demnächſt auch dem am hieſigen Hofe neuernannten rumäniſchen
Geſandten, Ghika, die erbetene Antrittsaudienz.
Der Preußiſche Landtag wird am 15. Januar eröffnet werden
und beabſichtigt der Kaiſer, die Eröffnung perſönlich vorzunehmen.
Der =Reichsanzeiger veröffentlicht folgenden Allerhöchſten Erlaß
an den Reichkanzler vom 17. Dezember:
Auf Ihren Bericht vom 13. d. Mts. genehmige Ich, daß der
in Gemäßheit des Erlaſſes vom 5. März d. J. durch eine Anleihe
zu beſchaffende Betrag von 278335 562 M. auf Grund des Geſetzes
vom 16. Februar 1882, betreffend die Ausführung des Anſchluſſes
der freien und Hanſaſtadt Hamburg an das deutſche Zollgebiet
um 4000000 M. auf Grund des Geſetzes vom 31. März 1885,
betreffend den Beitrag des Reiches zu den Koſten des Anſchluſſes
der freien Hanſaſtadt Bremen an das deutſche Zollgebiet um
3000000 M. auf Grund des Geſetzes vom 16. März 1886, betr.
die Herſtellung des Nordoſtſee=Kanals um 1095956147 M. und
auf Grund des Geſetzes vom 26. März 1888, betreffend die
Auf=
nahme einer Anleihe für Zwecke der Verwaltungen des Reichsheeres,
der Marine, der Reichseiſenbahnen und der aus dem
Reichsfeſt=
ungsbaufonds entnommene Vorſchüſſe um 98560 325 M. zuſammen
Um 116 51988647 M. alſo auf 304855448.47 M. erhöht werde.
Ich ermächeige Sie, hiernach die weiteren Anordnungen zu treffen
und die Reichsſchuldenverwaltung mit näherer Anweiſung zu
ver=
ſehen. Dieſer Mein Erlaß iſt durch das „Reichsgeſetzblatt= zur
öffentlichen Kenntnis zu bringen.
Wilhelm.
Hchweiz. Der Ständerat hat mit 34 gegen 3 Stimmen
gleich=
wie der Nationalrat die ſozialdemokratiſchen Petitionen um Rückzug
des bundesrätlichen Kreisſchreibens betreffend die
Fremdenpolize=
abgewieſen.
Frankreich. Im Senat widerlegte am 21. Tirard die Angriffe
auf die Finanzpolitik der Regierung. Im übrigen iſt Tirard über=
252
3621
zeugt, daß die Republik die Freiheit und Ordnung aufrecht erhalten
werde, und gründet dieſes Vertrauen auf das Heer, auf die ſo
achtenswerte Perſönlichkeit des Präſidenten der Republik und auf
die republikaniſche Mehrheit des Senats, des Hüters der
Verfaſ=
ſung. Er zweifelt nicht daran, daß der Senat bis ans Ende ſeine
Pflicht thun werde.
Der „Figaro' hat den Mut zu fragen: „Woher unſer
Allein=
ſtehen in Europa? und darauf ſelbſt zu antworten: „Von der
Legende der Revanche:, welche Gambetta erfunden habe.
Belgien. Die Kammer nahm am 21. den Geſetzentwurf, betr.
die Anwendung der flandriſchen Sprache bei Verhandlungen von
Strafſachen, an.
Der König empfing am 22. ein Telegramm aus St. Thomas,
worin die am 21. dem engliſchen Unterhauſe mitgeteilten
Nach=
richten über Stanley beſtätigt werden. Im Kongoſtaate, wo noch
Zweifel gehegt würden, beginne man jetzt an die Wahrheit der
Mitteilung zu glauben.
Riederlande. Den Meldungen vom 2. zufolge geſtaltete ſich
das Befinden des Königs ungünſtiger. Derſelbe muß das Bett
hüten.
Die Zweite Kammer hat am 22. mit 67 gegen 3 Stimmen die
Uebereinkunſt mit Frankreich, die Streitigkeiten wegen
Gebietsab=
grenzungen in Cayenne und Surinam einem Schiedsſpruche zu
unterbreiten, angenommen.
Engkand. Der Hof hat vom 19. an für den verſtorbenen
Prinzen Alexander von Heſſen eine zehntägige Trauer angelegt.
Lord Salisbury erklärte am 21. im Oberhaus: Als er bei
einem früheren Anlaſſe geſagt habe, es ſei nicht wahrſcheinlich, daß
Deutſchland in Oſtafrika Operationen zu Lande vornehme, habe er
Expeditionen ins Innere gemeint. Dies konnte ſich nicht auf das
Bombardement von Bagamoyo beziehen. Was Deutſchland gethan,
hätte dieſes auch gethan, ob England mit ihm verbunden wäre
oder nicht. Deutſchland ginge in einem Gebiete vor, über welches
es Einfluß ausübt und ſein Vorgehen bewege ſich innerhalb des
Völkerrechts. England ſei mit Deutſchland in ſpezieller
Ange=
legenheit verbunden und nehme Deutſchlands Hilfe zur
Unter=
drückung des Sklavenhandels an. Das gemeinſchaftliche Handeln
beſchränke ſich auf die Blockade. Unternehme Deutſchland
Expe=
ditionen ins Innere, ſo berühre das England nicht.
Im Unterhauſe wurde am 21. Tanner von der Sitzung
aus=
geſchloſſen, weil er Balfour als Lügner und Feigling bezeichnete.
Goſchen verlas die heutige Reuterdepeſche aus Zanzibar betreffend
Stanley, ferner eine Depeſche der Caſtern=Telegraphengeſellſchaft,
welche beſagt, daß nach ſoeben eingegangenen Nachrichten Stanley
mit Emin Paſcha am Aruwhimi angelangt ſei. Die Nachricht
wäre zuverläſſig, weitere Details würden folgen.
Eine Depeſche des „Reuter'ſchen Büreaus' aus Zanzibar vom
21. berichtet über von den Stanley=Falls eingetroffene Briefe vom
29. Auguſt, welche an dieſem Tage durch Leute Tippo Tibs
dort=
hin gebracht worden ſeien. Darin werde der Empfang eines
Schreibens Stanley's vom 17. Auguſt beſtätigt, welcher in Bonalaya
am Aruwhimi war und Emin Paſcha in guter Geſundheit und
mit reichlicher Munition und Lebensmitteln verſehen verlaſſen hatte,
und zwar 82 Tage, bevor er zur Arriergarde zurückgekommen und
behufs Verproviantierung in Bonalaya angekommen war. Am
17. Auguſt beabſichtigte Stanley, zehn Tage ſpäter wieder
aufzu=
brechen, um, wie man annimmt, neuerdings zu Emin Paſcha zu
ſtoßen. Alle Weißen der Expedition befanden ſich bei guter
Ge=
ſundheit und litten keinerlei Mangel.
Der „Standard= ſagt, das britiſche Kabinet habe Beweiſe
dafür empfangen, daß in Englands eigenem Intereſſe Sir Robert
Morier's Verſetzung von St. Petersburg nach irgend einem anderen
Poſten wünſchenswert ſei.
Italien. Die Abgeordnetenkammer nahm am 22. in der Debatte
über die militäriſchen Kredite die Tagesordnung Geymets, welche
die internationale und militäriſche Politik Crispi's billigt, in
namentlicher Abſtimmung mit 231 gegen 45 Suimmen an.
Rußkand. Die frühere Königin Natalie von Serbien iſt am
20. in Odeſſa eingetroffen und von dem Gouverneur und den Spitzen
der Behörden empfangen worden. Die Königin ſetzte alsbald die
Reiſe nach Yalta fort.
Aumänien. Die Deputiertenkammer hat am 21. die
Adreß=
beratung in der Einzelberatung beendigt und ſämtliche Abſätze der
regierungsfreundlichen Ausſchußvorlage ohne Abänderung
ange=
nommen.
Zulgarien. Juſtizminiſter Stoiloff und mit ihm faſt das
ge=
ſamte Miniſterium hat demiſſioniert.
Türſtei. Die beiden Töchter des deutſchen Botſchafterpaares,
Fräulein Mariliſa und Nadine v. Radowitz, haben die zweite Klaſſe
des Schekakat=Ordens erhalten. Der Großherr hatte den
über=
bringenden Kammerherrn beauftragt, dem Botſchafter zu ſagen, er
möge in dieſer Auszeichnung ſeiner Töchter einen erneuten
Aus=
druck ihm ſelbſt entgegengebrachten Wohlwollens erblicken.
Aus dem kürzlich abgeſchloſſenen Dreißig Millionen=Anlehen
ſind auch etliche bedeutende Poſten nach Deutſchland zurückgefloſſen:
an Krupp in Eſſen 150000 Pfund, an die Mauſerſchen Gewehr=
8622
Nr.
und Pulverfabriken 865000 Pfund und an die Kieler„Germania=
60000 Pfund.
Griechenkand. Die Kammer bewilligte am 21. mit einer
Majo=
rität von 22 Stimmen der Regierung ein Vertrauensvotum.
252
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 25. Dezember.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Major v. Niebelſchütz vom 1. Schleſiſchen Huſaren=Regt. Nr. 4,
Adjutant der Großh. (25.) Diviſion, den Rittmeiſter Dudh von der
Großh. Train=Kompagnie, den Hauptmann Klingelhöffer vom 7.
Rhein. Inf.=Regt. Nr. 69, Adjutant bei dem Gouvernement Metz,
den Gerichtsacceſſiſten Hofjunker Frhrn. v. Starck. den Rittmeiſter
Zahn vom Drag.=Regt. König Friedrich 1II. (2. Schleſiſches) Nr. 8.
den Landgerichtspräſidenten Conradi von Mainz, die Handelsrichter
Rentner Uebelshäuſer, Fabrikant Schenk und Rentner Jordis: den
Oberſt De Witt, den Oberſtlieutenant Lalewitſch und den
Wacht=
meiſter Jwanow vom Kaiſerlich Ruſſiſchen Drag.=Regt. Nr. 23,
den Mr. Conyngham=Green als Vertreter des Königlich
Groß=
britanniſchen Geſchäftsträgers: zum Vortrag den Staatsminiſter
Finger, den Miniſterialpräſidenten Weber, den Vorſtand des Großh.
Kabinetts Miniſterialrat Rothe, den Geheimen Oberrechnungsrat
Strecker, den Forſtmeiſter Muhl, den Hoftheaterdirektor Wünzer.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 22. Dezember
den Landgerichtsrat bei dem Landgericht der Provinz Rheinheſſen
Joſeph Berdellé zum Direktor bei dieſem Gericht; den
Gerichts=
ſchreiber bei dem Amtsgerichte Ulrichſtein Johannes Kircher zum
Gerichtsſchreiber bei dem Amtsgericht Nidda und den
Hilfsgerichts=
ſchreiber bei dem Amtsgerichte Groß=Umſtadt Leonhard Pfeiffer
zum Gerichtsſchreiber bei dem Amtsgericht Ulrichſtein ernannt.
Se. Könial. Hoheit der Großherzog haben am 15. Dezember:
den Ober=Rechnungsprobator bei der I1. Abteilung der Juſtiſikatur
der Ober=Rechnungskammer Joſeph Brücher zum Ober=Rechnungs.
reviſor bei der genannten Juſtiſikakur=Abteilung: den
Reviſions=
gehilfen Heinrich Auer von Darmſtadt zum Ober=
Rechnungs=
probator bei der I. Abteilung der Juſtiſikatur der Ober=
Rechnungs=
kammer - ernannt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog, Se. Königl. Hoheit der
Erbgroßherzog und Ihre Großh. Hoheit die Prizeſſin Alix begaben
ſich Sonntag abend zu Beſuch Ihrer Königlichen Hoheiten des
Prinzen und der Prinzeſſin Heinrich von Preußen nach Kiel, um
die Weihnachtsfeiertage dort zu verbringen.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 31, enthält:
1) Bekanntmachung, die Arzneitaxe für die Apotheken des
Groß=
herzogtums Heſſen betr. 2) Bekanntmachung, die Ergebniſſe der
Verwaltung der allgemeinen geiſtlichen Witwenkaſſe vom Jahr 1884
betr. 3) Bekanntmachung, die Umlagen der iſraelitiſchen Religions.
gemeinde Rohrbach, im Kreiſe Büdingen. für 1887,90 betr. 4)
Ordensverleihung. 5) Ermächtigung zur Annahme und zum Tragen
eines fremden Ordens. 6) Zulaſſung zur Rechtsanwaltſchaft. 7)
Abweſenheitserklärung. 8) Dienſtnachrichten. 9) Dienſtenthebungen.
10) Charaktererteilungen. 11) Konkurrenzeröffnungen.
Militärdienſtnachricht. Dr. Strein, Unterarzt vom 1. Großh.
Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 115,
mit Wahrnehmung einer bei dem
Regiment vakanten Aſſiſtenz=Arztſtelle beauftragt.
Auf Grund der neuen Heer= und Wehrordnung vom 22.
No=
vember 1888 hat das Königl. General=Kommando des 11. Armee=
Corps beſtimmt, daß bei dem Infanterie=Regiment Nr. 81, 1., 2.
und 4. Bataillon Infanterie=Regiments Nr. 83, Füſilier=Bataillon
Infanterie= Regiment Nr. 91 und Infanterie=Regiment Nr. 116 auch
am 1. April jeden Jahres eine Einſtellung Einjährig=Freiwilliger
ſtattfinden kann, bei allen übrigen Waffengattungen, ausſchließlich
des Trains, geſchieht die Einſiellung am 1. Oktober, bei dem Train
am 1. November jeden Jahres.
Schwurgericht. Am letzten Samstag gingen die
Schwur=
gerichtsverhandlungen für das diesjährige vierte Quartal zu Ende.
Am Freitag war noch gegen den 23jährigen Maurer Ludwig
Stroh von Dreieichenhain wegen Körperverletzung mit tötlichem
Erfolg verhandelt worden. Nachdem am Abend des 4, November
d. J. in der Wirtſchaft des Bürgermeiſters Eidam mehrere junge
Burſchen in Differenzen geraten waren, hatte Stroh den jungen
Adam Winkel, als dieſer ihn am Rock faßte und fragte, warum
Stroh ihn vorher geſchlagen habe, mit einem Meſſerſtich tod
niedergeſtreckt. Der Stoß war mit ſolcher Wucht geführt, daß
er zwiſchen den Rippen eindrang und gleichzeitig Herz und Lunge
verletzte. Stroh giebt vor, er ſei von Winkel angegriffen worden,
wofür die Beweisaufnahme keine Anhaltspunkte ergab. Die
Ge=
ſchworenen ſprachen nach kurzer Beratung ein „ſchuldig der
Körperverletzung mit tötlichem Erfolg, ſie bewilligten indes mildernde
Umſtände. Die Staatsbehörde brachte 2 Jahre3 Monate Gefängnis,
die Verteidigung 3 Monate in Antrag. Der Gerichtshof erkannte
auf 1 Jahr 6 Monate Gefängnis und auf Einziehung des Meſſers.
Am Samstag wurde alsdann der letzte Fall verhandelt und
der Georg Reinhard XIL. von Wald=Michelbach wegen eines
Sitt=
lichkeitsverbrechens zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt,
Die ſeitens der elektrotechniſchen Abteilung unſerer
Hochſchul=
für das Studienjahr 188788 geſtellte Preisaufgabe iſt von dern
Herrn stud. Clarence Feldmann aus New=York gelöſt und dem
ſelben der ausgeſetzte Preis von 100 M. zuerkannt worden.
Ueber die Nentabilität der heſſiſchen Nebenbahnen, dere=
Bau und Betrieb von der Regierung bekanntlich dem Kon
ſortium H. Bachſtein in Berlin in Verbindung mit der Bank für
Handel und Induſtrie übertragen worden iſt, bringt das „M. Tgbl.
aus offenbar informierter Quelle eine Zuſammenſtellung, von welcher
folgende Einzelheiten mitteilenswert erſcheinen: Die Straßenbahnen
von Darmſtadt nach Eberſtadt und Griesheim rentieren ſich
gut. Der Verſonenverkehr ſei ſehr gut und auch der
Güterverkeh=
ließe nichts zu wünſchen übrig. Von der Nebenbahn Reinheim
Reichelsheim ſei das Gleiche zu melden. Der Perſonenverkeh,
ſei ſehr lebhaft und der Güterverkehr ſehr günſtig. Bei der Streck,
Worms=Offſtein hätten ſich die Erwartungen bis jetzt nicht er
füllt. Perſonen= wie Güterverkehr ließen viel zu wünſchen übrig.
Dieſer Strecke mache die nahegelegene pfälziſche Bahn eine
empfind=
liche Konkurrenz. Die erſt 8 Monate eröffnete Strecke Oſthofen=
Weſthofen zeige jetzt ſchon ſowohl im Perſonen= wie im Güter
verkehr eine ſehr reſpektable Frequenz. Ueber die vor wenigen,
Wochen dem Verkehr übergebene Strecke Sprendlingen=Wöll.
ſtein wird das bis jetzt erzielte Reſultat als befriedigend bezeichnet.
Nach den Erfahrungen, welche das Konſortium mit ſeinen
Neben=
bahnen in Heſſen gemacht, unterliege es keinem Zweifel, daß
das=
ſelbe die günſtigſten Reſultate erzielen werde.
Ph. Der evaugeliſche Kirchengeſangverein wird am zweiten
Weihnachtsfeiertag, abends 6 Uhr, eine Feſtfeier mit
nach=
folgendem Programm veranſtalten: 1) „Fuger in C-dur von J. S.
Bach. 2) Es iſt ein Ros entſprungenv. 3) „Altböhmiſche
Weih=
nachtslieder: 4) „8wei altdeutſche Weihnachtsliederr von
Prä=
torius. 5) Vom Himmel hoch, da komm ich her:, Satz von Eccard
6) „Gelobet ſeiſt du, Jeſus Chriſt'. 7 „Fröhlich ſoll mein
Herz=
ſpringens, geſungen von der Chorſchule. 8) „Fallt mit Loben
Chor aus dem Weihnachtsoratorium von J. S. Bach. Der Ein,
tritt in die unteren Räume der Kirche iſt nur gegen Vorzeigung
von Karten geſtattet, die heute, Montag, nachmittags 2 Uhr, im
Pädagoggebäude unentgeltlich, jedoch nur an Erwachſene, ausge
teilt werden. Für diejenigen Perſonen, die einen Beitrag zu
Kirchen-Chorſchule zahlen, ſind Karten aufgehoben, die be=
Herrn Buchhändler Waitz in Empfang genommen werden können
Die Kirche wird um 5 Uhr geöffnet. Die Erwachſenen werden
dringend gebeten, die anweſenden Kinder zu beaufſichtigen.
Frei=
willige Beiträge zur Kirchenchorſchule bittet man in die Opferſtöc
einlegen zu wollen.
Neujahrsbriefverkehr. Im eigenen Intereſſe des Publikum
liegt es. mit der Verſendung der Neujahrskarten mit der Poſt rech
frühzeitig zu beginnen, da es bei der Anhäufung der Briefmaſſer
am 31. Dezember und 1. Januar trotz der alljährlich von der Poſt
verwaltung eingeſtellten zahlreichen Hülfskräfte nicht immer thun
lich iſt, die betreffenden Sendungen den Empfängern rechtzeitig zu
zuſtellen. Auch empfiehlt es ſich, die Neujahrsſendungen mit de
genauen Bezeichnung der Wohnung des Empfängers zu verſeher
da zu den Aushülfsdienſtleiſtungen im Beſtelldienſte häufig ung
übtes Perſonal verwendet werden muß, welchem eine umfaſſend
Ortskenntnis abgeht.
Zur Warnuug. In den umliegenden Nachbarſtädten ſind
der letzten Zeit mehrfach Geſchäftsleute durch drer elegant gekleide
Damen auf alle mögliche Art beſchwindelt worden un
hatten die unter fingierten Namen operierenden Damen, wenn
man=
ſie faſſen wollte, immer ſchon das Weite geſucht. Dieſe dre
Schwindlerinnen haben u. a. auch in Mainz Gaſtrollen gegebe=
und zwar haben ſie es hauptſächlich auf Ladengeſchäfte abgeſehen
gehabt. Ihr Schlußwerk war, daß ſie in einem dortigen Konfektionsk
geſchäft eine größere Anzahl Mäntel erſchwindelten und dann da
Weite ſuchten. Die Polizei hat einen Steckbrief gegen die Schwind
lerinnen erlaſſen.
Die Chriſtbeſcheerung der Kleinkinderſchule zu Beſſungen fan
am Sonntag Nachmittag in der Kirche daſelbſt ſtatt. Der Beſuch
derſelben war ſehr zahlreich und war die ganze Feier eine würdig
und ſchöne. Herr Prof. Römheld eröffnete dieſelbe durch ein
Gebe=
die Knaben=Chorſchule ſang die Weihnachtslieder: „Vom Himme
hoch da komm ich her= und „Stille Nacht, heilige Nacht:; hierai
trugen dann die Kleinen unter Leitung ihrer Lehrerin, Schweſte
Maraarethe vom Eliſabethenſtift, Weihnachtslieder und die Legend.
von Chriſti Geburt in verſtändlicher und ausdrucksvoller Betonun
vor. Der aufopfernden Mühe, mit welcher Schweſter Margareth
über der körperlichen und geiſtigen Entwicklung ihrer Zögling
wacht, ſei hier anerkennend gedacht. Nach der kirchlichen
Fei=
wurden die Kinder im Schullokal mit Geſchenken erfreut.
Immobilienverkauf. Das von Herrn Schloſſermeiſter Ludwi
Wenz neuerbaute 2½ſtöckige Wohnhaus, Hochſtraße Nr. 54 wurt
an Herrn Rentner Franz Zinko von Frankfurt a. M. verkauf
Den Verkauf ſchloß der Agent Karl Schnabel ab.
C Kleine Mitteilungen. In Unterſuchungshaft genomme
wurde ein Frauenzimmer, in welchem eine hieſige Geſchäftsinhaber
Væjenige Perſon wieder erkannt hat, welche bei ihr vor einigen
beſchäftigungsloſer junger Mann auf Grund gefälſchter Papiere
r. Kolli mit Cigarren im Wert von 40 M. aus. Der Schwindler
närd verfolgt.
88 Pfungſtadt, 21. Dezbr. Geſtern Abend hielt im
Gewerbe=
ſo. rein Herr Lehrer Ewald i. P. einen Vortrag über „die Bildung
ſurſerer Erde und das Mainzer Meeres=Becken' Der Vortrag war
Algemein faßlich und wurde dem Redner lebhafter Dank von der
ſihr zahlreichen Verſammlung geſpendet.
Der Geſanaverein „Harmönie= und der Turnverein halten
m zweiten Weihnachtsfeiertage Bälle ab: der Geſangverein
„Sängerluſt' veranſtaltet einen gemütlichen Abend mit
Chriſtbaum=
vxloſung. Der Verein „Frohſinn' begeht am 1. Januar 'ſein
drei=
zühntes Stiftungsfeſt mik Ball.
Die Chriſtbeſcheerung in der Kleinkinderſchule findet
Conntag den 23. d. M. ſtatk und die Beſcheerung für arme
ſlinder veranſtaltet von dem Fechtklub, am 1. Weihnachtsfeiertag
umt 4 Uhr im Saale des Gaſtwirts van Kaick.
Mainz, 22. Dezember. In der Stadtverordnetenſitzung
vom 19. hielt aus Anlatz des Ablebens Sr. Großh Hoheit des
Trinzen Alexander Herr Oberbürgermeiſter Dr. Oechsner
folgende Anſprache:
„Meine Herren!
Das Jahr 1888 hat der Großherzoglichen Familie und uns
allen ſchwere Verluſte gebracht, und ſchon wieder, noch vor Schluß
d3 Jahres, forderte der Tod ein neues Opfer, indem Se. Großh.
Loheit der Prinz Alexander von Heſſen und bei Rhein in ein beſſeres
Jenſeits abgerufen wurde.
Die politiſche Thätigkeit des Höchſtverblichenen gehört der
Ge=
ſdichte, das Privatleben gehört aber ſeiner Familie und ſeinem
ſey geren Vaterlande anl
Er verband mit tiefem Wiſſen große Leutſeligkeit und
Freund=
lichkeit im Umgang mit Jedermann, er liebte die Künſte und
Wiſſen=
ſchaften, er intereſſierte ſich für alles Schöne und Gute, er war ein
ceund der Armen, ein vortrefflicher Gatte und Vater, und er und
ſäne jetzt in tiefſte Trauer verſunkene Gattin wußten 5 Kinder ſo
zvortrefflich zu erziehen, daß ſolche den Stolz ſelbſt eines jeden
fRegentenhauſes ausmachen würden!
In Freud und Leid haben wir der Großherzoglichen Familie
Aamens der Stadt Mainz unſere Teilnahme zu erkennen gegeben:
chich fordere Sie daher auf, ſich auch jetzt zum ehrenden Angedenken
an den hohen Verblichenen von den Sitzen erheben und mich
zu=
ns alrich ermächtigen zu wollen, hiervon Sr. Königl. Hoheit dem
Großherzog, ſowie der tieftrauernden Familie Sr. Großh. Hoheit
des Prinzen Alexander Kenntnis zu geben.”
Bum Zeichen der Zuſtimmung und um ihrer Teilnahme einen
uͤn ßeren ſichtlichen Ausdruck zu geben, erhoben ſich die Anweſenden
von der Sitzen.
1. Mainz, 23. Dezember. Die geſtrigen Generalverſammlungen
bar durch Kartellvertrag verbundenen Rheiniſchen Bierbrausrei
ſund der Aktiengeſellſchaftfür Malzfabrikation und
Hopfen=
handel (vormals Schröder=Sandfort) genehmigten gemäß den
Vor=
ſchlägen der beiderſeitigen Direktionen einſtimmig die Verteilung
einer Dividende von 4¹. pCt. Bei der Wahl der Aufſichts= und
Verwaltungsräte wurden die ausſcheidenden Perſonen wieder ge=
In der Generalverſammlung der Mainzer
Straßen=
wählt.
bahn=Aktien=Geſellſchaft wurde näch dem Antrag der
Verwal=
tung die Verteilung einer Dividende von 1 pCt. beſchloſſen. Es
iſt dies das erſte Mal, daß das hieſige Straßenbahn=Unternehmen
ſeit ſeiner Umwandlung in eine Aktiengeſellſchaft eine Dividende
ur Auszahlung bringt. Aus dem mündlich erſtatteten
Geſchäfts=
hericht iſt zu entnehmen, daß ſich der Verkehr auf 1900000
Per=
ſuren geſteigert, was einer Zunahme von 12 pCt. gegen das
Vorjahr entſpricht.
8t. Frankfurt, 23. Dezember. Opernhaus. Das geſtern abend
hier erſtmalig gegebene Märchen der Märchenbrunnen= oder„
Schön=
flärchen! von Ad. Stolze, Muſik von G. v. Rößler, erzielte einen
zwßen durchſchlagenden wohlverdienten Erfolg. Der Inhalt des
Scückes iſt ein ſehr poetiſcher Und feſſelnder, die dazu gehörige Muſik
ſricht anſprechend. Die Ausſtattung war eine glänzende und erregte
dess lebhafte Intereſſe der kleinen und großen Zuhörer, welche nach
den verſchiedenen Bildern wiederholt ſtürmiſchen Beifall ſpendeten. Lage, ſeines Amtes in lediglich referierender Weiſe, als harmlo=
Eeſonders gelungen war der Eisberg im 3. Bilde, die Schnee=
Männer=Armee, der Brand und Einſturz des Rieſenſchloſſes im
k. Akte die Gruppierung der Heinzelmänner und die verſchiedenen
unz=Einlagen. Frl. Eigenberg gab das Schönklärchen mit tiefem Schar fröhlich geſtimmter Kinder, die in Begleitung ihrer Elteri
Gefühl und war eine reizende Fee. Auch ſämtliche übrigen
Mit=
ſprrkenden boten ihr Beſtes.
J.
Vou der Mainſpitze. Die von den Gemeinden Koſtheim,
Giensheim und Biſchofsheim, ſowie von der Verwaltung der
ieſſiſchen Ludwigsbahn und einer größeren Anzahl Bewohnern der
huiſtavsburg gegen die von der preußiſchen Regierung im Intereſſe es erfüllt ſehen möchte. ins Theater brächte. Ein Stück zu ſchreiben,
ſec beſſeren Zufuhr in den Mainkanal proiektierte Korrektion das den Kindern gefällt, iſt gar nicht leicht! Görner hat darm
es unteren Maingebietes erhobenen Einwände haben zur Folge
Nr. 25½
3623
gehabt, daß man von der gedachten Korrektion in der geplanten
Lagen auf fremden Namen eine größere Anzahl Kleidungsſtücke Weiſe ganz abgekommen iſt Dagegen iſt man eben damit
be=
arsgeſchwindelt hat. - Bei einer Güterexpedition ſchwindelte ein ſchäftigt ein neues Projekt zu prüfen, das dahin geht, von der
unterſten Kanalſchleuſe auf dem linken Mainufer einen ſchiffbaren
Kanal in grader Linie nach dem Rhein zu führen. Die Idee
iſt nicht neu, doch deren Ausführung mit großen Schwierigkeiten
verknüpft.
Alzey, 23. Dezember. Die Stadtverordneten beſchloſſen in
ihrer letzten Sitzung die Kündigung zweier zu 4 und 6 Procent
verzinslicher ſtädtiſcher Schuldpoſten im Betrag von rund 200 000 M.
und die Aufnahme einer neuen 3½ procentigen Anleihe von gleicher
Höhe.
Karlsruhe, 22. Dezember. Der Erbgroßherzog wird ſich mit
ſeiner Gemahlin am nächſten Montag nach Königſtein im Taunus
begeben, um dort das Weihnachtsfeſt zu verbringen und am erſten
Weihnachtstage den 55. Geburtstag der Mutter des Erbaroßherzogs,
Herzogin Adelheid von Naſſau, zu feiern.
Kiel, 22. Dez. Der Großfürſt und die Großfürſtin Sergius
ſowie Großfürſt Paul von Rußland haben heute Nachmittag die
Rückreiſe über Berlin angetreten.
Paris, 21. Dezember. Heute nacht um 1½ Uhr platzte auf
dem Volizeibüreau Rue Verle eine Oynamithombe, welche viele
Sachbeſchädigungen aurichtete, aber keine Perſonen verletzte.
Petersburg, 22. Dezember. Das ruſſiſche Theater in
Now=
gorod iſt während der Vorſtellung abgebrannt. Es ſind viele
ſchwere Brandwunden und Quetſchungen vorgekommen.
Ueber künſtliche Kaffeebohnen ſchreibt Dr. A. Stutzer (Bonn)
in der „Pharmaceutiſchen Centralhalle': In neuerer Zeit kommen
künſtliche Kaffeebohnen in den Handel, welche aus geröſtetem
Getreidemehl, dem irgend ein Bindeſtoff (Dextrin oder dergleichen)
zugeſetzt iſt, hergeſtellk werden. In Köln exiſtieren zwei Fabriken,
welche die nötigen Auspreßmaſchinen mit gravierten Prägeformen,
Teigwalzmaſchine, die erforderlichen Röſtapparate, Polierapparate,
Rezepte und Informationen für den Preis von 3600 M. liefern.
Die Prägemaſchine kann, nach einem mir vorliegenden
Original=
briefe der einen Firma, 10-.12 Centner künſtliche Kaffeebohnen
täglich auspreſſen G. Die Herſtellung eines Centners-
einſchließ=
lich ſämtlicher Unkoſten - wird zu 20 M. angegeben und in
Aus=
ſicht geſtellt, daß der Artikel neine goldene Zükunftu verſpricht,
man möge indes - ſo heißt es in dem Briefe - das Vermiſchen
des Kunſtkaffees mit echten gebrannten Kaffeebohnen vorzugsweiſe
in ſolchen Ländern vornehmen, in denen die Nahrungsmittelgeſetze
nicht ſo ſtrenge ſeien wie in Deutſchland. Es ſei möglich, durch
Verkauf von Kunſtkaffee dort in wenigen Jahren ein „ſteinreicher
Mann- zu werden.: Dieſe Ausſichten ſind für Fülſcher ſehr
ver=
lockend.
Großherzogtiches Hoftheater.
Freitag, 21. Dezember.
E. A. Das Publikum war gerade nicht beſonders angenehm
überraſcht, ſtatt der „Philippine Welſeru die „Anna Liſe;
ange=
ſetzt zu finden, eine Aenderuͤng übrigens. die, wie man ſagt, ſchon
am Abend vorher ſo ziemlich feſt geſtanden hätte. Wenn ſich die
Leute ſo hart vor dem Weihnachtsfeſt noch zum Theaterbeſuch
ent=
ſchließen, ſo geſchieht es in der Vorausſetzung, irgend welche neuen
Eindrücke und Anregungen zu empfangen, gleichviel ob dieſe nun
auf dem Gebiete des Komiſchen oder Ernſten liegen.
Die „Anna Liſe' iſt ja ein recht liebenswürdiges Stück,
ge=
hört aber doch nicht zu den Schauſpielen, die man im Heitraͤume
von 8 Wochen 2mal ſehen möchte. In der Hauptſache verlief in
der heutigen Vorſtellung bei der gleichen Rollenbeſetzung alles ſo
wie im Oktober. Herrn Hackers friſcher, echt deutſcher Leopold
errang ſich Ungeteilten Beiſall; die Anna=Liſe des Frl. v. Felden
bemühte ſich mit Erfolg ihrem Partner was Herzhaftigkeit und
gute Laune anlangt, ebenbürtig zu ſein. Alle anderen Perſonen,
von denen die Herzogin Erl. Berh und der Erzieher (Herr
Knispel) am meiſten zur Geltung kömmen, waren in bewährten
Händen.
Die Thätigkeit des Souffleurs fiel dieſen Abend ſehr hörbar aus.
Sonntag, 23. Dezember.
H. Zweimal im Jahr iſt der Theaterkritiker in der angenehmen
Genießender walten zu können: einmal um die Zeit des
Chriſt=
feſtes, das andere Mal zu. Faſtnacht. Die Bühnenvorgänge ſpielen
ſich an dieſen Tagen vor einem Ausnahmepublikum ab, vor einer
oder ſonſtigen Anverwandten erſchienen ſind, um Geſtalten und
Ge=
ſchichten, die ihnen aus Büchern oder Erzählungen bereits alte, guſe
Bekannte ſind, nun auch in Fleiſch und Bluk vor ſich zu ſehen.
Man glaube ja nicht, daß dieſes jugendliche Auditorium nicht
Aus=
eine Art von Kritik übe und nicht auch beſtimmte Vorſtellungen,
di=
meiſtens eine recht glückliche Hand bewieſen. Sein „Lügen
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mäulchen und Wahrheitsmündchen oder die graue Frau
vom Walder, wenn auch nicht ſo populär wie die Bearbeitungen
von Schneewittchen, Aſchenbrödel ꝛc., teilt mit dieſen beliebten
Märchenſtücken doch die dem Zweck entſprechende Eigenſchaft, daß
es der kleinen Welt eine allgemeine, handgreifliche Lehre im phan
laſtiſchen Gewande vorführt. Wir haben ſchon öfters rühmlichſt
hervorgehoben und können es heute wieder, wie ſehr unſere Künſtler
an ſolchen Abenden bei der Sache ſind und wie ſie die einem
kind=
lich=naiven Standpunkt angepaßten Rollen genau ſo wacker ſpielen
als handle es ſich um verwickeltere Aufgaben ihrer Kunſt. Das
hübſche, an drolligen Scenen reiche Ballet „Harlequins
Zauber=
glöckchen oder der Bräutigam im Keller; wurde in allen ſeinen
Touren mit gewohnter Grazie und Präziſion abgetanzt.
Die Aufführung der Haydnſchen Kinderſymphonie weckte in
uns wehmütige Erinnerungen. Wir hörten das originelle Opus
zuletzt im Palais Alexander anläßlich des Konzerts, das Ihre
Durch=
laucht die Frau Prinzeſſin von Battenberg zum Beſten des heſſiſchen
Lehrerinnenheims im vorigen Winter arrangiert hatte. Damals er:
freute ſich der verewigte Prinz noch des beſten Wohlſeins und einer
ungetrübten körperlichen wie geiſtigen Friſche, die ihm geſtattete an
den muſikaliſchen Veranſtaltungen in ſeinem Hauſe ſelbſtthätigen
Anteil zu nehmen. Jetzt haben ſich die Augen, die ſo viele Jahre
hindurch mit regem und liebevollem Intereſſe die Kunſtangelegenheiten
Darmſtadts verfolgten, für immer geſchloſſen. Die ſympathiſche
Er=
ſcheinung des hohen Mäcens, die troß der Jahre noch ungebeugte elaſtiſche
Geſtalt, die feingeſchnittenen intelligenten Züge, - wir werden ſie nicht
mehr erblicken; der bekannte Platz in der linken Proszeniumsloge
iſt verwaiſt. Das iſt es, was die Weihnachtsfreude bei allen Denen,
die ſich dem angeſtammten Herrſcherhauſe innerlich verbunden fühlen,
um ein weſentliches dämpft und die hellen Chriſtbaumkerzen mit
Trauerflor umhüllt.
Unter dem Weihnachtsbaum.
h. Weihnachtsbaum - das Wort läßt jedes Herz froher ſchlagen,
das an den Jugendfreuden noch unmittelbaren Anteil hat oder ſich
ihrer doch wenigſteus gerne erinnert, und ein Weihnachtsfeſt im
nördlichen und mittleren Deutſchland kann man ſich ohne
Weih=
nachtsbaum gar nicht vorſtellen. Und doch iſt der Weihnachtsbaum
nicht einmal ſo weit bekannt, wie der Tannenbaum wild wächſt,
neſchweige denn etwa ſo weit, wie die deutſche Zunge klingt. Die
Tanne wächſt wild im Süden bis an die Alpen, im Weſten bis zu
den Vogeſen, im Norden bis in die Südprovinzen Schwedens und
im Oſten bis zum Kaukaſus, das iſt ihr ganzes Reich, deſſen
Zen=
trum in Norddeutſchland liegt, wo die Tanne von der Ebene bis
in das Hochgebirge hinauf gedeiht. Die Tanne, welche wir bei
uns als Sinnbild der Winterhärte und Beſtändigkeit feiern: „Du
grünſt nicht nur zur Sommerzeit, nein, auch im Winter, wann es
ſchneit; — iſt gar nicht ſo winterhart wie ſie uns erſcheint. Schon
m Klima von Petersburg hält ſie nicht mehr ohne Schutz im Freien
aus und erfriert in harten Wintern vollſtändig. Auch im Gebirge
ſieht man dies Zärteln; wo die Fichte noch kräſtig gedeiht, da
kränkelt die Tanne ſchon und ihre Höhengrenze liegt weit unterhalb
der oberen Fichtengrenze. Dafür iſt aber das Grün der geſunden,
kräſtigen Tanne ein noch ſatteres, üppigeres, als das der
ſchmal=
nadeligen Fichte, ihr Bau iſt regelmäßiger und graziöſer, als der
irgend eines unſerer anderen Nadelhölzer. Dieſes ſchöne Aeußere
hat ſie denn auch zum beliebteſten Weihnachtsbaum in unſeren
Breiten gemacht. Dazu kommt die Tugend des Tannenbaums,
ſeine Nadeln im Verdorren ſehr lange Zeit zu halten, während die
Fichte ihre Nadeln fallen läßt, ſowie das Trockenwerden der Aeſte
beginnt. Im warmen Zimmer iſt es kaum möglich einen
Fichten=
baum von Weihnacht bis Shlveſter zu erhalten, ohne daß er die
Nadeln wirft, während die Tanne dieſe Feierwoche leicht aushält,
ohne ihren grünen Schmuck einzubüßen.
Wo der Deutſche zur Weihnachtsfeier keine Tanne erlangen
kann, da iſt er auch mit anderen Nadelhölzern zufrieden, wenn ſie
im Wuchs nur einigermaßen an den grünen Tannenbaum erinnern.
Schon bei uns ſehen wir die Fichte der Tanne energiſche
Konkur=
renz machen und in der Mark, deren Sand an vielen Orten weder
Fichte noch Tanne ernährt, iſt die langnadelige Kiefer vielfach
der Erſatz dafür. Im Norden iſt es nur die Fichte, welche den
Weihnachtsbaum liefert, und in Südeuropa müſſen dort, wo deutſche
Herzen ſich unterm Weihnachtsbaume finden, die verſchiedenen
Ver=
wandten unſerer Tanne herhalten. In Nordamerika hat der
deutſche Farmer die Auswahl unter den vielen ſchönen Tannenarten,
von denen einige unſerer Edeltanne ähnlich ſehen und auch im
ganzen nördlichen Aſien iſt keine Not an Weihnachtsbäumen.
Schlimmer ſtellt ſich die Frage auf der ſüdlichen Halbkugel, und
doch ſind ja auch dort allenthalben Deutſche angeſiedelt, welche den
Weihnachtsbaum ebenſowenig entbehren wollen als ihre übrigen
deutſchen Gewohnheiten. Tannen, Fichten und Kiefern giebt es
aber dort abſolut nicht, und da ſind es denn hauptſächlich Arau=
Carien, welche die Weihnachtslichter tragen müſſen; dieſe mit
ihren breiten, dreieckigen Nadeln und rieſigen Zapfen ſind ſo
pracht=
volle Erſcheinungen, daß ſie jedem Reiſenden imponieren.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckere
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Am ſchwierigſten fällt es unſeren Landsleuten in
Kamerun=
einen paſſenden Weihnachtsbaum zu finden. Es giebt dort nichts
was einer Tanne auch nur entfernt ähnlich ſähe, und irgend einer
der vielen immergrünen Laubbäume muß daher an die Stelle des
Nadelholzes treten. Wenn wir ſo den Weihnachtsbaum den
Deut=
ſchen durch die ganze Welt begleiten ſehen, ſo fällt es um ſo mehr
auf, daß die Weihnachtsfeier unter dem Chriſtbaum in
Deutſch=
land ſelbſt eine begrenzte iſt. Südlich vom Rieſengebirge
ver=
ſchwindet der Weihnachtsbaum, und an vielen Orten geht die
Un=
kenntnis in direkte Feindſchaft gegen den Chriſtbaum über. Im
Jahre 1874 wurde z. B. zu Innsbruck öffentlich gegen die
Chriſtbaum=
feier als einer heidniſchen gepredigt. Daß ſich in ihr ein Reſt
alt=
germaniſchen Weſens aus der Beit des Wotan und Thor
konſer=
viert hat, ſteht wohl feſt, nur daß das Chriſtentum dieſen wie ſo
vieles andere in den Kreis ſeines Geiſtes zog und eine
Umſchmelz=
ung zuwege brachte, welche dem Alten wie dem Neuen gerecht
wurde. Uebrigens iſt es nicht der Weihnachtsbaum allein, ſondern
viele mit dem winterlichen Feſt zuſammenhängende andere Gebräuche,
die auf heidniſchen Urſprung deuten und die bis auf den heutigen
Tag namentlich von der Landbevölkerung in Ehren gehalten werden.
Wir brauchen nur unſer Heſſenland zu durchforſchen, um uns zu
überzeugen, daß die Brücke, welche die Kultur einer ſagengrauen
Vorzeit mit der Gegenwart verbindet, noch keineswegs abgebrochen
iſt. Als kundiger Führer auf dieſem Gebiet dient u. a. Wilhelm
Kolbe, der uns die heſiſchen Sitten und Gebräuche im Lichte der
heidniſchen Vorzeit ſchildert.
Das Feſt der Winterſonnenwende gehört recht eigentlich der
Jugendzeit unſerer heidniſchen Vorfahren an, und um dieſelbe Zeit,
wo Wotan bei den Germanen ſein Opfer empfing, feierten die alten
Römer ihre Saturnalien. Im Tempel des Saturns wurden eine
Menge Wachskerzen angezündet und ein junges Schwein als Opfer
gebracht. Dazu kamen auch Honigkuchen, da der Honig als
Götterſpeiſe und Sinnbild des goldenen Zeitalters galt. Um Nüſſe,
als Shmbole der wiederkehrenden Zeugungskraft, des neuen Lebens
in der Natur, pflegte man alsdann mit Würfeln zu ſpielen.
Eben=
ſo iſt der Apfel das uralte Shmbol der Fruchtbarkeit und des
Lebens. Daher der Schmuck des Weihnachtsbaumes! Mit dieſer
dem Apfel bei faſt allen Kulturvölkern zugeſchriebenen Bedeutung
hängt auch wohl der Glaube zuſammen, daß wer ſich in der
Weih=
nacht um 12 Uhr unter einen Aepfelbaum ſtelle, alsdann den
Himmel offen ſehe. Ueber ganz Deutſchland verbreitet iſt der
Brauch, beim Weihnachtsfeſte beſondere Backwaaren zu genießen.
Vielfach dürfen wir auch darin Ueberreſte heidniſcher Opferbräuche
erblicken. Dem Sonnengott, deſſen Wiederkehr man in dieſen
Dezembertagen feſtlich beging, war nun vor allen Tieren der Eber
geheiligt, weil er mit ſeinen Hauern das Erdreich aufreißt und
fruchtbar macht. Zu Weihnachten pflegte man in England früher
ſtets einen Eberkopf, ehe er auf die Tafel des Hausherrn kam,
ſeierlich unter dem Geſange eines Lobliedes im Zimmer
herumzu=
tragen. Und noch immer ſpielt der Schweinskopf zu
Weih=
nachten bei unſerem Landvolke eine große Rolle. Auch Hirſch
und Haſe waren dem Sonnengotte geheiligt und das Opferfleiſch
dieſer Tiere gehörte vorzugsweiſe zum Julfeſt. Die chriſtliche
Kirche, die ſelbſtredend keine blutigen Opfer mehr dulden konnte,
ließ doch die Teignachbildungen der alten, beliebten Opfertiere
am Weihnachtsfeſte zu, zumal die Opferbedeutung derſelben ſich
verlor und ſie nur noch zum Vergnügen der Kinder dienten. Und
ſo backen unſere Bäcker bis heute Eber, Hirſche und Haſen für das
Weihnachtsfeſt. Ja ſogar Wotan ſelbſt wird hoch zu Roß in Teig
nachgeblidet, da er ja in dieſen Tagen auf ſeinem Schimmel ſeinen
Umzug zu halten pflegt. In den geweihten Nächten ruht alle
Arbeit. Weil die Sonne ruht, ſoll jetzt auch alles ruhen, was
prund gehtr. Der Wagen, das Spinnrad ſteht ſtill. Die ins
höchſte Altertum hinaufreichende Bezeichnung dieſer Tage als
„Scherztage: (Scherz aus der Wurzel gcér, ahd.
scersn-
ſchnarchen , Raſt - Feierſtunde haͤlten) findet ſich in Niederheſſen
ſowie in den Dörfern des Kreiſes Kirchhain vor. Man ſagt vom
Müller, er „ſcherzt; die Mühle, wenn er dieſelbe zum ſtillſtehen
bringt. Auch die Zeit ſoll ſtille ſtehen. Darum rechnete man dieſe
Tage nicht und nannte ſie „zwiſchen den Jahren.
Der urſprüngliche Sinn von all dieſem hat ſich verflüchtigt
oder beſſer geſagt: er iſt aufgehoben worden in der doppelten
Bedeutung dieſes Vortes. Wotan und Donar ſind dem
Volksbe=
wußtſein erloſchen. Aber die trotz Eis und Schnee immer grüne
Tanne bleibt das Symbol des ewig friſchen Lebens der Natur,
und der Weihnachtsbaum, das einſtige Frühlingszeichen unſerer
Vorfahren, bedeutet uns den durch denſHeiland gebrachten
Welten=
frühling!
Tageskalender.
Dienstag, 25. Dezember: Weihnachtsſeier mit Theater des Turn=
Klubs Beſſungen im Fey'ſchen Saale.
Samstag, 29. Dezember: Weihnachtsjeier mit Theater des
Geſang=
vereins. Liedertafel im Schützenhof.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.