Darmstädter Tagblatt 1888


06. Dezember 1888

[  ][ ]

O6
EvLLk EEOUIUIN

Abonnement= prei=
vlerteljährlich
1 Mark 50 Pf. ind.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
vro Quartal incl. Poſtauifſchlag

151. Fahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
JulſLeriod vndrunlhootuit.

Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Rr. 28.
mBeſſungen von Friedr. Bllhez.
Schießhausſtraße 14 ſowie auswärg
von allen Annoncen=Expeditione.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Breisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.

1 74 239.

Donnerstag den 6. Dezember.

1888.

neberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 15. November bis 30. November 1888.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 20. -. Korn per Sack
100 Kilo M. 16.50. - Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 16. - - Hafer per Sack 100 Kilo M. 14.-.
Darmſtadt, den 3. Degember 1888.
Großherzogliches Polizeiamt.

neberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtünden
vom 15. November bis 30. November 1888.
Butter per ¹ Kilo M. - 90, desgl. in Partien M. -, 80.
Eier per Stück 7 Pfg., desgl. per 25 Stück M. 1.75.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 7.25, desgl. per 25 Kilo
M. 1.85. Kornſtroh per 50 Kilo M. 4.-. Heu per
50 Kilo M. 475.
Darmſtadt, den 3. Dezember 1888.
13849
Großherzogliches Polizeiamt.

Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen der Firma
Schake & Comp. zu Darmſtadt Geſ=
ſungen
) wird heute am 3. Dezember
1888, Nachmittags 6 Uhr, das Kon=
kursverfahren
eröffnet.
Kaufmann Adolf Rady hier wird
zum Konkursverwalter ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum 31.
Dezember 1888 bei dem Gerichte anzu=
melden
.
Es iſt zur Beſchlußfaſſung über
die Wahl eines anderen Verwalters,
über die Beſtellung eines Gläubiger=
Ausſchuſſes und eintretenden Falls über
die in 8 120 der Konkursordnung be=
zeichneten
Gegenſtände - ſowie zur Prü=
fung
der angemeldeten Forderungen auf
Dienstag den 8. Januar 1889,
Vormittags 10 Uhr,
- vor dem unterzeichneten Gerichte,
Termin anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur Kon=
kursmaſſe
gehörige Sache in Beſitz haben
oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig
ſind, iſt aufgegeben, nichts an den Ge=
meinſchuldner
zu verabfolgen oder zu
leiſten, auch die Verpflichtung auferlegt,
von dem Beſitze der Sache und von den
Forderungen, für welche ſie aus der Sache
abgeſonderte Befriedigung in Anſpruch
nehmen, dem Konkursverwalter bis zum
20. Dezember 1888 Anzeige zu machen.
Großherzogliches Amtsgericht
Darmſtadt l.
[13850

Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über das:
Vermogen des Lederhändlers E. A. Rei=
ning
in Darmſtadt iſt in Folge eines
von dem Gemeinſchuldner gemachten Vor=
ſchlags
zu einem Zwangsvergleiche Ver=
gleichstermin
auf
Freitag, den A1. Dezember 1888.
Vormittags 10 Uhr,
ver dem Großherzoglichen Amtsgerichte I.
hierſelbſt Hügelſtraße 3133, Zimmer Nr.
14, beſtimmt.
Darmſtadt, den 4. Dezember 1888.
[13851
Kümmel,
Gerichtsſchreiber des Großh. Amtsgerichts I.

[13852
Herkauf
von Militär= Vekleidungs=
ſtücken
.
Beim Infanterie=Regiment Nr. 115
in Darmſtadt ſind an alten Bekleidungs=
ſtücken
zu verkaufen:
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1102 Feldmützen, 1366 Halsbinden,
879 Drillichjacken, 1384 Drillich=
hoſen
, 568 gewebte und 109 Kaliko=
Unterhoſen.
Schriftliche Angebote auf das ganze
Quantum oder einen Theil desſelben ſind
bis zum 15. d. Mts.
poſtmäßig verſchloſſen - an die Be=
kleidungs
=Kommiſſion des Regiments zu
richten.

Auf Tuchſachen ſind die Angebote pro
Stück, auf die übrigen Gegenſtände
pro Stück und pro Kilo abzugeben.

Bekanntmachung.
Die Abfuhr von Aſche und Kehricht
aus den hieſigen Garniſon=Anſtalten für
das Etatsjahr 1889,90 ſoll im Wege
öffentlicher Submiſſion verdungen werden,
hierzu iſt Termin auf
Samstag den 15. d. Mts., Vormit=
tags
11 Uhr,
im Büreau der Unterzeichneten Verwaltung
anberaumt. Die Bedingungen, welche
vorher unterſchrieben werden müſſen, lie=
gen
daſelbſt zur Einſicht aus.
Großherzogl. Garniſon=Verwaltung
[13853
Darmſtadt.

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3332

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Nr. 239

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[ ][  ][ ]

3334

Nr. 239

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[13859
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.

144.

m
-

[ ][  ][ ]

Nr. 237

3335

zur Aufklärung.
4

Die von Prof. Dr. Jäger coneeſionirten Fabrikanten für Normal=Unterkleider- laſſen von Zeit zu Zeit Warnungs=
rufe
durch die Preſſe gehen, wodurch ſie das Publikum vom Kaufen und Tragen der nicht aus ihrer Fabrik ſtammenden
wollenen Unterkleider abzuhalten ſuchen; ſie wenden dabei vorzugsweiſe das Schlagwort an, daß Alles, was nicht von ihnen,
Imitation ihr Fabrikat allein Original- ſei. Nun iſt aber längſt öͤffentlich nachgewieſen und unbeſtritten, daß gerade
die von Profeſſor Dr. Jäger conceſſionirte: Leibwäſche in
Nachahmungen
längſt exiſtirender Formen und Gewebe beſteht. Es beweiſen dies auch die vielen verlorenen Prozeſſe, die die Herren
W. Benger Söhne vergeblich zum Schutze ihrer Erfindung; angeſtrengt haben.
Ebenſo verhält es ſich mit der Behauptung. daß die echten, d. h. natürlich die conceſſionirte: Waare die beſſere ſei.
64
Die von uns verfertigten Normal=Unterkleider ſind dem conceſſionirten Fabrikat nicht nur ebenbürtig, ſondern ſie ſind aus
A beſſerer und dauerhafterer Wolle hergeſtellt als dieſe, und wenn unſere Waare trotzdem billiger iſt, als die Benger'ſche,
M ſo hat dies einerſeits ſeinen Grund darin, daß wir mit weniger Rutzen uns begnügen, als die Herren Benger Söhne und
ſ daß wir andererſeits nicht, wie dieſe, an Profeſſor Dr. Jäger Proviſion zu bezahlen haben.
Aus dieſen Gründen auch können wir von Jahr zu Jahr einen großeren Umſatz in unſerer guten Normal=Waare
verzeichnen, während es gewiß kein Zeichen fortſchreitenden Conſums der allein echten' Waare iſt, daß die Herren Benger
ſ Söhne in neueſter Zeit ſich auf die Fabrikation der Dr. Lahmann'ſchen Baumwoll=Waare gelegt haben, deren ſanitärer
Werth bekanntlich in direktem Widerſpruch ſteht zu dem Jäger'ſchen Wollregime, das die Herren Benger Söhne ſeither in ſo
vielen koſtſpieligen Reklamen als nallein echt und gut- empfohlen haben; nachdem die coneeſſionirte: Fabrik ſo das allein
echte: Syſtem verläßt, wird das Publikum wohl auch wiſſen, was es von der allein echten' Waare derſelben zu halten hat.
Jedes unſerer Normal=Unterkleider iſt mit unſerem geſetzlich geſchützten Fabrikſtempel verſehen, für den wir jede
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Garantie, insbeſondere für reine beſte Mutterwolle und naturbraune Melangen übernehmen.
[13634

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Fantafietiſche, geſchnitzt, M. 3.50, 4, 5, 6, 7, 8 bis 27.
Nähtiſche. M. 15, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28 bis 38.
Rauchtiſche, M. 4. 5. 6, 7, 8. 10, 12.
Servirtiſche, M. 9, 10, 14, 18.
Blumenſtänder, M. 4, 5, 7, 8 bis 10.
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Schlüſſelſchränke und Hausapotheken, M. 8, 10 bis 25.
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Schaukelſeſſel, M. 20, 28, 30, 32, 34.
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Verticows, M. 55, 60, 63, 70, 75, 80, 85, 90, 95, 110, 125, 140.
Bücherſchränke, M. 62, 66, 70, 75, 78, 80.
Spiegelſchränke, M. 82, 85, 90, 92, 95, 100, 105 bis 165.
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Sopha= und Salontiſche, M. 18, 20, 22, 25, 28, 30, 33, 50, 58, 66.
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2
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S
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5 m. Raupennaht, 2. 80
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[ ][  ][ ]

3338

Nr. 239

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Arusl’Ludwigsstr. 19,
un nsl AAdwigsar. 19,
im Hauſe des Herrn Carl Nittershaus.
1
hosohälls-Fröhuung.
Wir behren uns ergebenſt anzuzeigen, daß wir mit dem heutigen Tage am hieſigen
Platze ein

eröffnet haben. Wir werden ſtets bemüht ſein, nur das Nemeste und Weste auf
Gebiete der Corset=Fabrikation zu liefern, aber auch immer ein großes Lager in
Französischen und Wiener Corsets

dem

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Separale Zimmer zum Maaßnehmen und Auprobiren.
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Einſendung des Betrages. BE

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Verlin, Hamburg, Frankfurt a. M., Magdeburg, Hannover, Danzig, (386'
Ernst Ludwigsstr. 19.
Ernst-Ludwigsstr. 19.

Loralgewerbverein Darmſtadt.
Freitag den 7. Dezember l. J., Abends 8 Uhr: Verſammlung der
Mitglieder im großen Saale der Brauerei Heß (Haller) in der Saalbauſtraße.
Tagesordnung: Vortrag des Herrn Dr. Sonne über das Waſſergas und
ſeine Verwendung (mit Verſuchen).
Das Vorzeigen gewerblicher Reuheiten ſetens hieſiger Gewerbtreibender und
Geſchäftsleute iſt erwünſcht.
Eroͤffnung des Lokals 7½ Uhr, in welchem die neueren techniſchen Zeitſchriften
aufliegen und der Fragekaſten aufgeſtellt iſt.
Darmſtadt, am 3. Dezember 1888.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins.
Tecklenburg.
l13s68

Friſche

C
OUſſhk
ſoeben eingetroffen.
Jacob Röhrich,

Hoflieferant.

(13869
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[ ][  ][ ]

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10 Pfund M. 2.40,
neue große Roſinen,
neue Corinthen,
neueSultaninenertra,
neueMeſſina=Citronen,
(ausgeſuchte Frucht) per Stück
6, 8 und 10 Pfo.,
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dicke ſaftige Stücke,
Ceylon=Zimmt,
ganz und gemahlen,
Vanille, feinſt eryſtalliſirt,
in Stangen 15, 20 u. 30 Pf.
Vanillin, ſehr aromatiſch
in Päckchen 25 Pfo.,
Pottaſche,
Ammonium, Honig.
Backoblaten.
Mandeln und Haſelnußkerne
werden auf Wunſch, gerne geſtoßen.
Schöne Holz= u. Blechformen
werden gratis verliehen. 113541

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Nr. 239
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Neue Bamberger Brünellen,
in Schachteln jeder Größe, 45 Pf.
per halb Kilo,
Neue spanische, französ. und
italien. Brünellen,
Neue Kirschen, Mirabellen,
italien. Birnen,
Neue russische Apricosen,
Noue italien. Pftrsichspalten.
Feine Obstmischungen
25. 45 und 60 Pfg. per halb Kilo,
Ttalien. Birnenschnitzen
per halb Kilo 25 Pfa.,
Neue französ. Thaupfaumen,
hochfein.

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10 Pfund M. 1. 50.
Noue Harokkaner Datteln
per halb Kilo 40 Pfg.
Nouo Krannkeigen
per halb Kilo 30 Pfg.
Feinste Tafel-Peigen,
Tafel-Rosinen
und
Schaal-Mandeln,
Italienische Haselnüsse ete.
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(13757
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hergerichtete Seitenbau=Wohnung, beſtehend
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ein Stall zum Einſtellen von Schlacht=
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Wohnung ſofort beziehbar.
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ſardenwohnung
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möbl. Zimmer mit od. ohne Penſion an
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12971) Dieburgerſtr. 6, 1. Stock,
ein Zimmer mit Penſion.
13303) Carlsſtr. 29, 2. St., e. m. Z.
13669) Eliſabethenſtr. 9, Beletage,
ein freundl. möbl. Zimmer zu vermiethen.
13767) Eliſabethenſtraße 28 im
Hinterb. ein möbl. Zimmer ſof. beziehbar.
13874) Mühlſtraße 14 ein gut möbl.
Zimmer mit oder ohne Penſion.
13875) Soderſtraße 48. 2. Stock,
ein gut möbl. Zimmer per 1. Januar 1889
zu vermiethen.

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hypothekariſche Sicherheit auszuleihen.
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[13591
494

[ ][  ][ ]

3340

Nr. 239

Ellgemeine honlen-Ansla
zu Gullgarl.
Gegründet 1833. - Geſammtvermögen 59 Millionen Mark.
Aulage von Kapitalien auf ſofort beginnende lebenslängliche Leibrenten:
Jährliche Rente aus einer Einlage von 1000 Hark.
Lebensalter beim Eintritt z. B.: 40 45 50 55 60 65
10 Jahre,
Betrag der Rente: Mk. 6410 6850 74. - 8080 8930 10030 1I610,
mit Anſpruch auf die jährliche Dividende,
welche ſeit 25 Jahren 10 bis 25 pCt. der Rente betragen hat. Die Rente der 55jährigen Perſon erhöht ſich beiſpielsweiſe
bei 10 pCt. Dividende lgegenwärtiger Satz) von Mk. 80.80 auf 88.80.
Die Einlagen koͤnnen für jedes Lebensalter und auch mit Rückvergütung gemacht werden, in welch lehzterem Falle ſich
die Rente etwas niedriger ſtellt. Zwei im Leben verbundene Perſonen können gegenſeitig einlegen.
Bei einer jährlichen Rente von wenigſtens Ml. 200 wird halbjührlicher Bezug geſtattet; die Renten=Coupons
lauten auf 31. Dezember freſp. auch 30. Juni) und werden durch die Generalagentur in vollem Betrage ausgezahlt.
Das einzulegende Kapital wird auf Reichsbank=Giro=Conto der General=Agentur oder bei der Bank für Han=
del
und Induſtrie koſtenfrei eingezahlt, auch wird der Verkauf von Werthpapieren übernommen.
Anzahl der auf ſofortige Renten Verſicherten Ende 1886: 13,088, welche eine jährliche Rente von Mk. 1,018.400 beziehen.
Wir machen auf obige Kapitalanlage (Tafel B) beſonders aufmerkſam, weil es bei dem geſunkenen Zinsfuß vielen
Perſonen, insbeſondere ſolchen, welche lediglich auf das Erträgniß ihrer Kapitalien angewieſen ſind, von Werth iſt, eine Ge=
legenheit
zu haben, ihr Einkommen weſentlich zu erhöhen, oder Erſatz für den niederen Zinsfuß zu erhalten.
Die Antragsſtellung, Statuten, Proſpekte ſowie alle nähere Auskunft durch die
(138.
General=Agentur Darmſtadt: Wr. Exert, Ecke der Riedeſel= u. Saalbauſtr. 65.
V
isch:ulohend:
v09na0HGI, AhCGUdrogz-) Pheinſalm, Rheinhechte
Flaſche Mk. 7 und Mk. 4, ¹⁄ Flaſche Mk. 3.60 und Mk. 210,
kleine 60 Pf.,
Lachsforellen,
mittere 86 Pl.
Demtscher CogmaC,
Seezungen,
große 90 Pf.
aus Deutſchen Weinen deſtillirt,
per Pfund,
Cabliau,
Flaſche Mk. 2.75 und Mk. 2.
Karpfen,
Schellfiſche
Aal,
per Pfd. 30 u. 35 Pf.
Rum de Jamaica, öcht,
Backfiſche,
Flaſche Mk. 3. Flaſche Mk. 160.
Büße Bratbückinge,
bei 10 Stück 60 Pf.
Arze de Batavia, öcht,
Flaſche Mk. 2.25, Flaſche Mr. 1.25.
Kieler Bückinge,
Sprotten.
Hamdarim-Arae
Flaſche Mk. 3.
Gewäſſerte Stockfiſche,
Alles in hochfeinen abgelagerten Qualitäten.
Labberdan.

Ppiedr.
Sehaeſer
9
Jobr. Nosingor,
Großh. Hoflieferant.
[12948

Bettfedern und Danuen,
trocken und ſtaubfrei,
Drell, Barchent und Federleinen
in großer Auswahl billigt.
J. Böllinyer.
Mathildenplatz 7.
[10241

M
M.
gtädkiſche
apurkahk.
Wegen Feſiſtellung der Jahreszinſen können vom 16. bis 31. Dezember keine
Rückzahlungen geleiſtet werden.
Darmſtadt, den 29. November 1888.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
Best.
13594

Hoflieferanten.

[13876

Reinen Honig=Lebkuchen,
feinſtes Hutzelbrod,
Anis-Butter-Wein-
1387]
ſowie verſchiedene Sorten
hausgebackene Confekt,
eigenes Fabrikat,
ſt. ung. Kalſermehl 00,
Kaiſermehl "(
empfiehlk unter reellſter und billigſter Be=
dienung
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benanzüge
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ſowie Flickarbeiten. Frau Herzberger,
k. Bachgaſſe 2, Vorderh., 3. St. (361

[ ][  ][ ]

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beweiſen am Beſten deren Güte, welche denſelben in Verbindung mit den

billigen Preisen

den Vorrang vor jeder Concurrenz ſichert.
Der von Jahr zu Jahr ſich ſteigernde enorme Abſatz der Benger'ſchen von Prof Dr. med. Jäger allein con=
ceſſionirten
Fabrik iſt der beſte Beweis dafür, der durch keine marktſchreierigen Reklamen in den Augen eines Unbe=
fangenen
entkräftet werden kann. Wie ſich Jeder durch Vergleich der von der Concurrenz gelieferten Waaren
mit den Benger'ſchen Artikeln überzeugen wird, ſtehen die Erſteren an Feinheit und Feſtigkeit des Gewebes, ſowie an
Qualität der verwendeten Malerialien den ächten Normal=Artikeln weit nach, wozu noch die billigen Preiſe derſelben
kommen. Man prüfe alles und behalte das Beſte.
13878
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Mk. 4.10, Mk. 6.15,
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Großh. Hof=Spediteur. (3333

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für alle Chriſten, ohne Unterſchied der Confeſſion.
höllglosek (0Ifag

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die nahe bevorſtehende perſönliche Wiederkunft Jeſu Chriſti
in Herrlichkeit.
Freitag den 7. Dezbr., Abends 8 Uhr, im Saalbau.
[3782
Der Eintritt iſt frei.
G. Täubner.-

ſEvangeliſcher Bund.
Aweigverein Darmstadt.
Donnerskag den 6. Dezember, Abends 8 Uhr, in der
Stadtkapelle:
Dortrag
des Herrn Gymnaſiallehrers R. Nrümpert,
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Philipp den Großmüthigen.
l3785
Eintritt frei.
Der Vorstand.

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än ſonſt hartnäckigen Fällen iſt in ſtets friſcher Abfüllung Flaſche 1, 1½ und k
3 M. zu haben in Darmſtadt bei Georg Liebig & Co., Luiſenſtr. 10,
ſHoflieferanten Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs und Sr. Großh. Hoheit des
Prinzen Alexander v. Heſſen.
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3 Sr. Kgl. Hoh. dem Groß=
3 herzog von Heſſen und Sr.
8 Maj. dem König von Bayern.
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auf Samstag den 8. Dezember
und ſtatt einer beſonderen Einladung lade
ich hierdurch auch ſämmtliche Mitglieder
der hieſigen Schültzengeſellſchaft dazu ein.
I. J. Girnhard,
Schießhaus. (3789

[ ][  ][ ]

3342

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noch zu borgen, indem ich für nichts hafte.
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Ordnung gewöhntes Mädchen, erfahren
in Küche und Hausarbeit, geſucht. - Zu
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gewandten, zuverläſſigen Diener mit gut.
Zeugniſſen. General v. Winterfeld.
Heinrichſtr. 108½.
13779) Zwei gute Schreinergeſellen
und ein Bauanſchläger geſucht. Kies=
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13891) Ein Lehrling (der Talent im
Zeichnen hat) wird angenommen bei
F. Hichell, Lithogr. Anſt.
13892) Ein braver Junge kann die
Bäckerei erlernen. Zu erfragen bei Bäcker
Schmunk in Beſſungen.

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mit darüber befindlichem Lagerraum zu
vermiethen und ſogleich beziehbar.
Schützenſtraße 8.

[ ][  ][ ]

Nr. 239

21L Darustadt.

Bei herannahender Weihnachtszeit erlauben wir uns wiederum die Bitte,
unſerer Anſtalt gedenken zu wollen. Unter den zahlreichen Kindern, welche dieſelbe
beſuchen, befinden ſich viele ärmere, die häufig keine Kleidungsſtücke zum Wechſeln
haben und werden wir gütige Geſchenke von ſwenn auch ſchon getragenen) Hemdchen,
Kleidchen, Röckchen, Schuhen und Strümpfen, wie ſie für 2= bis 6.jährige Kinder
paſſend ſind, dankbar entgegennehmen. Gaben an Geld werden wir, falls nichts,
Anderes beſtimmt wird, zur Beſchaffung von Schuhwerk verwenden.
Zur Annahme von geneigten Beiträgen erklären ſich bereit: Frau v. Hom=
bergk
zu Bach, Heinrichſtr. 105, Fräulein Caroline Baur, Promenadeſtraße 53,
Fräulein L. Schleiermacher, Caſinoſtraße 31, Frau Rentner Jordis, Saalbau=
ſtraße
11, Frau Kaufmann Schloſſer, Marktplatz 11, ſowie die Hausverwalterin
der Kleinkinderſchule Fräulein Kratz, Mauerſtraße 5, Rentner Wilhelm Schwab
gen., Rheinſtraße 29, Ferdinand Wittich, Rheinſtraße 23.
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Miniſterialrath Baur. Frl. C. Baur. Herrn Gebrüder Dexheimer. Frau Erna
Flinſch. Frau General Frey. Frl. Fehr. Frau Emilie v. Grolman. Frau Julius
Glückert. Frl. Heidte. Frau Marie v. Hombergk. Frau Georg Jordis. Frau
Ferd. Jordis. Frl. W. Jordis. Herrn Th. Kalbfuß. Frau Aſſeſſor Kleinſchmidt.
Herrn Spengler Kraus. Frau Anna Locher. Herrn Rentner Lorz. Frau Dr. Anva
Merck. Frau Geheimerat Roeder. Frl. Amalie Rheininger. Frl. R. Schreyer.
Frau M. Soherr. Frau Dr. Siegfrieden. Frau Michael Schmidt. Herrn C. A.
Stein. Frau Luiſe Schwab. Herrn Wilhelm Schwab ſen. Frau Bergrath Tecklen=
burg
. Frl. v. Wedekind. Frau Oberſt v. Willich. Herrn R. Wittich. Herrn
F. Wittich. Frl. Anna Zimmermann. Frau Regierungsrath Zeller. J. A.
Zoeppritz'ſchem Geſchäft.
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ärztliche Praxis wieder auf=
* genommen.
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ſowie alle ſonſtigen Reparaturen.
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13894) Das Kammergericht zu Verſin
hat, unter Beſtätigung der freiſprechenden
Erkenntniſſe der Vorinſtanzen und in Ueber=
einſtimmung
mit den Entſcheidungen der Ober=
landesgerichte
zu Stettin, Karlsruhe, Hamm,
den rheiniſchen Trauben=Bruſt=Honig von W.
H. Zickenheimer in Mainz als eine freie, keiner
Beſchränkung unterliegenden Zubereitung als
Heilmittel (vergl. Kaiſerl. Verordnung vom
4. Januar 1875) erklärt. Dieſe Thatſache iſt
für diejenigen Kaufleute, welche dieſes ſeit 21
Jahren bekannte und beliebte Traubenpräparat
führen, eine ſichere Gewähr dafür, daß brod=
neidiſche
Denunziationen, - die nur auf die
betr. Denunzianten zuruckfallen - niemals,
den gewünſchten Erfolg haben köͤnnen.

3343

Rheinſalm,
Hummern,
Lachsforellen, Auſtern,
Zander,
Rheinhechte,
Seezungen, Rheinkarpfen,
Cabliau,
Backfiſche,
Schellfiſche. 30- 40 Pf.
Grüne Järinge 20 Pf.
Geräucherten Rheinlachs.
Astrachan- & Jral-
Cavlar.
Eieler Bückinge,
Sprotten,
Speckbückinge. geräucherte
Schellſlsche.
Monikendamer Bratbückinge.
Philipp Wohor,
Carlsſtraße 24. 13516

C.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synaaoge).
Samstag den 8. Dezember.
Vorabendgottesdienſt um 4 Uhr Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 4 Uhr 45 Min.

Gottesdienſt in der Shnagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag,8. Dezbr.: Vorabend 3 Uhr 35 Min.
Morgens 8 Uhr - Min.
Nachm. 3 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 4 Uhr 50 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag 8. Dez. ab:
Morgens 6 Uhr 45 Min.
Nachm. 3 Uhr 45 Min.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 6. Dezember.
4. Vorſtellung in d. 4. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
L.a Traviatn.
Oper mit Tanz in 4 Akten von Verdi
Anfang 7 Uhr. Ende gegen ¼10 Uhr.
Freitag. 7. Dezember.
8. Vorſtellung in d. 4. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.;
Zum erſtenmale:
Cornelius Boß.
Luſtſpiel in 4 Akten von Franz v. Schönthan.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen ¼10 Uhr.
Sonntag, 9. Dezember.
6. Vorſtellung in d. 4. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Zum erſtenmale:
Götterdämmerung.
Dritter Tag aus der Trilogie Der Ring des
Nibelungen; in 3 Aufzügen nebſt einem Vor=
ſpiel
von Richard Wagner.

[ ][  ][ ]

3344
Nr. 239

Politiſche Ueberſicht.
Deulſches Reich. Wie die Nat.=8ta. von wohlunterrichteter
Seite erfährt, iſt das Unwohlſein des Kaiſers völlig unbedenklicher
Natur und die Folge einer Erkältung, die er ſich auf der Letzlinger
Jagd zugezogen hat. Auch iſt dasſelbe nur von den gewöhnlichen
katarrhaliſchen Erſcheinungen, wie Huſten und Schnupfen begleitet.
Daß vor etwa acht Tagen eine Mitteilung darüber im Reichs=
Anzeiger' erſchien, iſt auf den direkten Wunſch des Kaiſers zurück=
zuführen
, daß in den Berichten über ſeinen Geſundheitszuſtand
nichts verheimlicht werde; weitere Mitteilungen werden bei der
Unbedeutenheit der Sache nicht als nötig erachtet. Dem Wunſche
ſeiner Aerzte entſprechend wird der Kaiſer nicht das Zimmer ver=
laſſen
, als bis jede Spur der Erkältung, die ihren gewöhnlichen
langſamen Verlauf nimmt, beſeitigt iſt. Doch iſt er keineswegs
bettlägerig, ſondern nimmt, wie aus den Hofnachrichten hervorgeht,
täglich die üblichen Vorträge und Meldungen entgegen und beteiligt
ſich auch an Feſttafeln u. ſ. w. Der Kaiſer hat übrigens am 4.
mittags wieder eine erſte Ausfahrt gemacht.
Kaiſer Wilhelm richtete an den Kaiſer von Oeſterreich zu deſſen
Regierungsjubiläum ein überaus warmes Glückwunſchſchreiben,
worin den Gefühlen perſönlicher Freundſchaft auf das herzlichſte
Ausdruck gegeben und des unerſchütterlichen Bundes, welcher beide
Monarchen und deren Reiche verknüpft, mit beſonderer Wärme ge=
dacht
wird.
Am 4. Nachmittags 5 Uhr fand eine Sitzung des Staats=
miniſteriums
ſtatt.
In der Reichstagsſitzung vom 4. erklärte der Kriegsminiſter
auf eine Anfrage Richter's, die bedeutende Ueberlegenheit des Aus=
landes
in Bezug auf die Artillerie habe in der Verwaltung allerdings die
Frage angeregt, inwieweit dieſe Ueberlegenheit bei uns auszugleichen
ſei. Wieviel aber, wenn eine Verſtärkung derſelben ſtattfinden ſolle,
hierzu erforderlich ſei, dazu fehle es bis jetzt an jeder Unterlage.
Zwiſchen dem Kriegsminiſter und den Abg. Rickert, Richter und
Windthorſt entſpinnt ſich eine längere Debatte über die Thätigkeit
der Kriegervereine, welche vielfach politiſche Angelegenheiten nicht
ausſchließe. Der Kriegsminiſter erklärte, es ſei nicht ſeine Sache,
die Thätigkeit der Kriegervereine zu überwachen; er lehne es ab,
feſtzuſtellen, ob die vorgebrachten Beſchwerden wahr ſeien.
Die ſozialdemokratiſche Fraktion brachte im Reichstag einen
Antrag auf Abſchaffung der Bölle auf Getreide, Mühlenfabrikate,
Hülſenfrüchte, Graupen, Gries und Bäckerwaren ein.
Der Afrika=Reiſende Wißmann hat ſich am 4. auf Wunſch des
Fürſten Bismarck nach Friedrichsruh begeben, um in Sachen der
Emin Paſcha=Expedition Bericht zu erſtatten. Von Friedrichsruh
aus begiebt ſich Wißmann auf einige Tage nach Hamburg. Die
Ausrüſtung der Expedition, welche unter Wißmann's Leitung ab=
gehen
ſoll, dürfte in etwa 3 Wochen beendet ſein. Die Wahl der
deutſchen Begleiter, welche Wißmann mitnimmt, iſt bereits erfolgt.
Der nach Oſtafrika entſandte Aviſo Pfeil hat auf ſeiner
Reiſe zwiſchen Wilhelmshaven und Plymouth leichtere Havarien
erlitten.
Heſterreich=Angarn. Das Miniſterium des Auswärtigen richtete
mit Rückſicht auf die von Deutſchland und England in Ausſicht ge=
nommene
Blockade der oſtafrikaniſchen Küſte an die Verwaltung des
Oeſterr=Ungar. Lloyd einen Erlaß, in welchem dieſelbe aufgefordert
wird, ſtrenge Maßregeln gegen Sklaventransporte zu treffen und
unliebſame Zwiſchenfälle zu vermeiden. Dieſe Angelegenheit ver=
diene
umſömehr Aufmerkſamkeit, beſagt der Erlaß, als vorauszu=
ſehen
ſei, daß England in Zukunft von dem ihm auf Grund des
Vertrages vom Jahre 1841 zuſtehenden Rechte Gebrauch machen und
auch in andern Gewäſſern Maßnahmen gegen den Sklavenhandel
treffen dürfte. Weiterhin wird der Lohd aufgefordert, alle Waffen=
ſendungen
nach den oſtafrikaniſchen Gewäſſern zurückzuweiſen.
Das ungariſche offizielle Blatt Nemzet; bringt eine Reihe
von Artikeln über die jüngſte Preßfehde zwiſchen den deutſchen und
öſterreichiſchen Blättern, worin es betont, daß die Friedensliga nicht
auf den Füßen einiger Schreibtiſche, ſondern auf der granitenen
Feſtigkeit der Intereſſengemeinſchaft beruhe.
Frankreich. Der Marineminiſter verfügte, daß der Aviſo
Bouveu der indiſchen Station zuzuteilen ſei, um den Wachtdienſt
an der afrikaniſchen Küſte zu verſtärken.
Der Temps' erklärt eine Mitteilung des Standard= für
falſch. wonach Miniſter Goblel dem Papſte, falls derſelbe ſich ent=
ſchlöſſe
Rom zu verlaſſen, ein Heim in Frankreich angehoten habe.
In der Deputiertenkammer teilte am 4. der Abg. Jouvenet
(radikal) mit, er wünſche an die Regierung eine Anfrage zu ſtellen
über die Maßregeln, die zu treffen ſeien, um den öffentlichen Ge=
walten
die nötige Achtung zu ſichern und verlangt, daß die Berat=
ung
dieſer Frage ſich unmittelbar an die Budgetberatung anſchließe.
Labordere iſt der Anſicht, daß zwiſchen das Budget und das Mili=
tärgeſetz
kein anderer Gegenſtand eingeſchoben werden dürfe. Flo=
quet
erklärt, er ſtehe der Kammer zur Verfügung. Mit 328 gegen
186 Stimmen wird darauf beſchloſſen, die Interpellation nach dem
Militärgeſetz auf die Tagesordnung zu ſetzen, unter dem Vorbehalt,
daß dieſer Aufſchub die Dauer eines Monats nicht überſchreite.

In dem Ausſchuß zur Vorberatung der gerichtlichen Verfolgung
Wilſons ſind vier Mitglieder für und zwei gegen die Genehmigung,
drei Mitglieder haben noch keine entſchiedene Anſicht geäußert.
Von den bis jetzt gewählten Mitgliedern des Ausſchuſſes zur Vor=
beratung
der Einkommenſteuervorlage ſind zehn gegen und nur zwei
für den Entwurf. Fünf Bureaux werden noch zehn Ausſchußmit=
glieder
wählen, indeſſen kann eine große Mehrheit gegen die Pey=
tralſche
Vorlage als ſicher vorausgeſehen werden.
Der Präfekt des Departements Gard hat Numa Gilly von
ſeinem Poſten als Bürgermeiſter von Nimes abgeſetzt; Gillh hat
darauf ein Geſuch um Entſatz vom Amt eines Stadtverordneten
eingereicht.
In Nantes iſt der Soldat Allyre vom Kriegsgericht zu 20 Jahren
Zwangsarbeit verurteilt worden, weil er dem dortigen italieniſchen
Konſul eine Lebelpatrone zum Kauf angeboten hatte. Der Konſul,
ein franzöſiſcher Kaufmann in Nantes, hatte der Militärbehörde
von dem Anerbieten Anzeige gemacht.
Belgien. Die Königin, welche am 3. d. Abends einer Wohl=
thätigkeitsveranſtaltung
im königlichen Cirkus anwohnte, wurde bei
ihrem Eintritt mit ſtürmiſchen Zurufen begrüßt, bei ihrem Weg=
gehen
wurden der Königin gleichfalls Ovationen dargebracht.
Die großen belaiſchen Finanzinſtitute verhalten ſich der ruſſi=
ſchen
Anleihe gegenüber entſchieden ablehnend.
Riederkande. Wie holländiſcheindiſche Blätter berichten, ſind
die Begleiter des verunglückten Landgrafen von Heſſen wieder in
Batavia angekommen, um Nachforſchungen darüber anzuſtellen,
ob die Leiche vielleicht an einer der Inſeln des Archipels angeſpült
worden iſt.
England. Das Oberhaus nahm am 4. die Eidesbill in dritter
Leſung und die iriſche Pachtankaufsbill in zweiter Leſung an.
Im Unterhauſe erklärte am 4. Ferguſſon, von Frankreich ſei
noch keine Antwort auf Salisburys Depeſche vom 29. Oktober be=
treffend
das Unterſuchungsrecht und die Anhaltung von Schiffen
an der oſtgfrikaniſchen Küſte eingelaufen. Stanhope erklärte, daß
die Entſendung britiſcher Truppen nach Suakim auf der Regierung
eigene Verantwortlichkeit erfolgt ſei. Die Militärbehörden in
Eaypten halten die Streitkräfte für den Zweck hinreichend. Londoner
militäriſche Ratgeber erhoben jedoch Vorſtellungen, infolge deſſen
telegraphierte man nach Eghpten; die letzte Depeſche beſagte, daß
man auch mit der gegenwärtigen Streitkraft zuverſichtlich ſei. Chur=
chill
beantragte die Vertagung des Hauſes, um gegen übereilte
Schritte zu proteſtieren. Der Antrag wurde nach zweiſtündiger
Debatte mit 231 gegen 189 Stimmen abgelehnt.
3takien. Der König und die Königin empfingen die Prinzeſſin
Friedrich Karl von Preußen und erwiderten den Beſuch am 4. ds.
nachmittags.
Die Kammerbureaux berieten am 4. d. den Geſetzentwurf, be=
treffend
die außerordentlichen Heeresausgaben, einzig das vierte
Bureau kam mit der Beratung noch nicht zu Ende; die anderen
acht Bureaux wählten dem Entwurfe geneigte Kommiſſionen.
Spanien. Der Miniſter des Innern brachte am 4. d. in der,
Kammer einen Geſetzentwurf, betreffend die Einführung des allge=
meinen
Stimmrechts, ein.
Ruzland. Der Leiter des Marineminiſteriums, Viceadmiral
Scheſtakoff, iſt am 3. in Sebaſtopol geſtorben.
Butgarien. Die Sobranje nahm die Vermehrung der In=,
fanterie von 12 Regimentern zu 4 Druſchinen auf 24 zu 3 Dru=
ſchinen
an, ſomit eine Erhöhung des Friedensſtandes von 19300
auf 28000 Mann.
Herbien. König Milan ſandte zum Jubiläum des Kaiſers
Franz Joſeph den Ausdruck der wärmſten Freundſchaft.
Der bisherige Kabinettsſekretär Milan Chriſtic iſt zum Ge=
ſandten
in Berlin ernannt worden.
Coypten. Das Budget pro 1889 veranſchlagt die Einnahmen
auf 9567000, die Ausgaben auf 9559,000 egppt. Pfd. Das Militär=
budget
hat ſich durch die Unkoſten der Suakim=Expedition um nahezu
¹⁄ Mill. erhöht. Das Finanzcomite empfiehlt dem Miniſterrate,
1889 das Gleichgewicht in Einnahmen und Ausgaben herzuſtellen,
ohne den Reſervefonds anzugreifen. Es ſei überaus notwendig, dar=
zuthun
, daß Eahpten es vermöge, trotz des ſchlechten Nilwaſſerſtan=
des
und des Grenzkrieges einen kleinen Ueberſchuß aufzuweiſen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. Dezember.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Generalmajor v. Kunowski, Kommandeur der 50. Infanterie= Bri=
gade
, den Major v. Schäffer, Bataillonskommandeur im 1. Großh.
Inf.=Regt. Nr. 115. den Oberbürgermeiſter Bramm von Gießen,
den Königlich Preußiſchen Regierungsbaumeiſter Kolb von hier;
zum Vortrag den Hofceremonienmeiſter Geheimerat v. Werner,
den Vorſtand des Großh. Kabinetts Miniſterialrat Rothe, den
Landgeſtütsdirektor Willich gen. von Pöllnitz, den Hoftheaterdirektor
Wünzer.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 1. Dezember
den Direktor des Gymnaſiums zu Gießen und ordentlichen Profeſſor

[ ][  ][ ]

Nr.
in der philoſophiſchen Fakultät der Landes=Univerſität Geh. Ober=
ſchulrat
Dr. Hermann Schiller von der Stellung als außer=
ordentliches
Mitglied der Abteilung für Schulangelegenheiten des
Miniſteriums des Innern und der Juſtiz auf ſein Nachſuchen enthoben.
Geſtern abend 7 Uhr fand im Großh. Schloſſe für den neu=
ernannten
Königlich Belgiſchen Geſandten Baron Greindl Groß=
herzogliche
Familientafel ſtatt.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 35 enthält: Bekanntmachung,
die Errichtung von Waſſerbauämtern betreffend.
- Bei der am 28. November d. J. an der techniſchen Hoch=
ſchule
hier ſtattgehabten Staatsprüfung für Apotheker beſtanden das
Examen und wurden Staatsapprobationen erteilt den Herren:
Ludwig Ackermann, B. v. Herff, Adolf Becker, Adolf Moyat, Georg
Juſtus, ſämtlich von hier, und C. Ehlert aus Linum in Brandenburg.
Aus Anlaß der durch die Blätter gegangenen Notiz, daß
der Vorſtand des hieſigen Lokalgewerbvereins anregen wolle, Herrn
Geheimerat Fink eine von den Vorſtänden ſämtlicher Lokalgewerb=
vereine
des Landes unterzeichnete Anerkennungs= und Dank=Adreſſe
in künſtleriſcher Ausſtattung zu überreichen, hat Herr Geheimerat
Fink nachſtehendes ablehnende Schreiben an den Vorſtand des
hieſigen Lokalgewerbvereins gerichtet: Iſt die Zeitungsnotiz richtig,
ſo bitte ich ernſtlich, das Projekt aufzugeben. So dankbar ich
auch die gute Abſicht anerkenne, ſo dringend mahne ich ab. Ich
wünſche nicht, daß Kaſſen von Lokalgewerbvereinen, oder Privat=
mittel
, in Anſpruch genommen werden zur Herſtellung einer Adreſſe
in künſtleriſcher Ausſtattung für mich. Es bedarf auch keiner
Adreſſen, um uns gegenſeitiger Wertſchätzung zu verſichern. Der
Anerkennung meiner dienſtlichen Wirkſamkeit bei dem Landes=
gewerbverein
haben Seine Königliche Hoheit der Großherzog Aller=
gnädigſt
geruht, huldvollſten Ausdruck zu verleihen. Die näheren
Beziehungen, in welche ich während einer 46jährigen amtlichen
Thatigkeit bei dem Landesgewerbverein zu den Vorſtänden von
Lokalgewerbvereinen und Vereinsmitgliedern getreten bin, ſind gegen=
ſeitig
. Ich habe denſelben meinerſeits zu danken für deren Mit=
wirkung
in opferwilliger, ernſter Arbeit zur Förderung unſerer
gemeinſamen Aufgaben. Den gegenſeitigen Gefühlen der Wert=
ſchätzung
und Hochachtung durch Adreſſen Ausdruck zu geben, er=
achte
ich nicht für notwendig. Was ich wünſche, iſt: Für mich,
ſtilles Scheiden aus meiner ſeitherigen amtlichen Stellung bei dem
Landesgewerbverein. Für die Vereinsmitglieder, lebendiges
Bewußtſein, daß die Organiſation unſeres Vereinsweſens aus=
reichend
die Mittel bietet, den geſtellten Aufgaben zu entſprechen,
daß hierzu aber die eifrige Mitwirkung aller Mitglieder in An=
pruch
genommen wird, ohne welche weder der Präſident noch
der Generalſekretär des Vereins Erſprießliches zu leiſten vermögen.
Den N. H. V.. geht aus Kreiſen des hieſigen Handelsvereins
die nachſtehende Mitteilung zu. In den jüngſten Rummern 285
und 286 Ihres geſchätzten Blattes erſchienen zwei ſehr beherzigens=
werte
Aufſätze, die auf die großen Schädigungen wiederholt hin=
weiſen
, welche dem hieſigen Platzgeſchäft, insbeſonders dem Detail=
Handel drohen, wenn ſich die maßgebenden Faktoren in der in oben
genanntem Aufſatz beſprochenen Bahnangelegenheit nicht beſſer
rühren. Wollen wir von dem En-gros-Verkehr ganz abſehen und
nur die Lage unſeres Détail=Handels berühren, ſo muß konſtatiert
werden daß der letztere einen viel ſchwereren Kampf zu kämpfen
hat, als in früheren Jahren, die Konkurrenz iſt allzu groß, der
Mutzen wird täglich kleiner, die Speſen täglich größer. Es iſt That=
ſache
, daß ſich die hieſigen kaufmänniſchen Geſchäfte unendliche
Mühe geben, in ſolider Weiſe ihren Platz zu behaupten, wofür ſie
Uber auch andererſeits auf jedwede Unterſtützung ſollten rechnen
Dürfen. Die Umgegend muß man heranziehen, nicht ab=
ſſtoßen
, ſo wohlhabende Orte wie Eppertshauſen, Ober=Roden,
Urberach, Offenthal, Götzenhain, Dreieichenhain, Dietzenbach u. ſ. w.
Jollten die möglichſt bequemſte Verkehrsverbindung mit Darmſtadt
ærhalten, wenn aber der Kugler'ſche Antrag Genehmigung findet,
ohne völlig gleichberechtigte Nebenverbindung von
Tangen nach Darmſtadt, ſo würde ſich ein glaisser aller-
oder
ein zu ſpät; bitter rächen; ein nachträgliches Klagen hilfi
Zann nichts mehr! Der Vorſtand des Handelsvereins, welcher ja
tets bemüht iſt, die Intereſſen der hieſigen Geſchäftswelt zu ver=
treten
, hat neben anderen Verkehrsfragen auch die hier fragliche
ganz beſonders wichtige Angelegenheit ſchon öfter beſprochen und
wird auch ſehr raſch, ſoweit es an ihm liegt, des Weiteren vor=
gehen
, entweder allein, oder gemeinſchaftlich mit anderen Inter=
eſſenten
.
Im Mathilden=Landkrankenhaus wurden im Monat November
. J. 96 Patienten mit 2097 Pflegetagen ärztlich behandelt und
verpflegt.
Im November d. J. wurde bei der Stadtkaſſe Oktroi für
olgendes Schlachtvieh entrichtet: 193 Ochſen, 164 Kühe und
Rinder, 1951 Schweine, 707 Kälber, 515 Hämmel und Schafe,
43 Ziegen und 9 Pferde.
Als Schöffen pro 1889 wurden den N. H. V.. zufolge
hachſtehende 50 Herren beſtimmt; Rechtsanwalt Friedrich Pfaff,
Nentner Georg Ernſt Ohl, Indendanturrat i. P. Dauber, Kauf=
Niann Wilhelm Metzger, Kaufmann Ludwig Manck, Kaufmann

239
3345
Ludwig Röſe, Rentner Adolf Sander, Schuhfabrikant Wilhelm
Müller I., Rentner Georg Friedrich Braun, Reallehrer i. P. F.
Schönfeld, Kaufmann Konrad Kißler, Bankbeamter Johann Fried=
richs
, Rentner Hermann Petſch, Rentner Georg Friedrich Ludwig
Germann, Stadtverordneter Georg Mahr, Kaufmann Auguſt
Berbenich, Oberſtlieutenant a. D. Heinrich Frieß. Hofmaler Hein=
rich
Kröh, Fabrikant Karl Rohde, Kaufmann Friedrich Pröſcher,
Rentner Johannes Kühn, Hofſchmiedmeiſter Joh. Val. Sieben,
Kaufmann Theodor Kalbfuß, Kaufmann Georg Becker, Gutsbeſitzer
Frhr. Gideon Dael v. Köth, Kaufmann Karl Anſorg. Kaufmann
Heinrich Fehrer, Rentner Friedrich Kofler, Fabrikant Heinrich
Schlager, Landgerichtsaſſeſſor i. P. Karl Nern, Maurermeiſter Gg.
Leonhard Asmuth L. Tapetenfabrikant J. Ch. Notti, Oberſtlieute=
nant
a. D. Howard v. Sanders, Kaufmann Wilhelm Möſer,
Rentner Adalbert Kaſt, Kaufmann Adam Horn II., Kaufmann
Max Renn, Fabrikant Fr. Morian, Major a. D. Karl Gerlach,
Buchhändler C. W. Brill, Juwelier Karl Müller, Kaufmann Gg.
Heyl, Fabrikant Ludwig Heißner, Schönfärber Karl Mack, Kauf=
mann
Friedrich Schombert, Rentner Philipp Kinkel, Major a. D.
Chriſtian Riedel, Kommerzienrat Heinr. Blumenthal, Rentner Dr.
Bernhard Schroeder, Maſchinenfabrikant Ludwig Anton.
Preisaufgabe. Die von der Mathematiſch= naturwiſſenſchaft=
lichen
Abteilung der Großh. techniſchen Hochſchule für das Studien=
jahr
1887-88 geſtellte Preisaufgabe Darſtellung der Morphologie
der Smilacineen; iſt von dem Studierenden Auguſt Schilling
aus Eich gelöſt worden. Dem Anſchlag am ſchwarzen Brett ent=
nimmt
die D. Z. die Nachricht, daß nach dem Berichte der
Beurteilungs=Kommiſſion die eingereichte Darſtellung mit großem
Fleiße durchgeführt und die Reſultate, ſoweit das vorliegende
Material es geſtattete, im allgemeinen ſo zutreffend ſind, daß die
Abteilung den ausgeſetzten Preis im Betrage von 150 Mark Herrn
Schilling zuerkannte.
Das Reichspoſtamt richtet auch in dieſem Jahre an das
Publikum das Erſuchen, mit den Weihnachtsſendungen
bald zu beginnen, damit die Packetmaſſen ſich nicht in den letzten
Tagen vor dem Feſte zu ſehr zuſammendrängen, wodurch die Pünkt=
lichkeit
in der Beförderung leidet. Die Packete ſind dauerhaft zu
verpacken. Dünne Pappkaſten, ſchwache Schachteln, Cigarrenkiſten ꝛc.
ſind nicht zu benutzen. Die Aufſchrift der Packete muß deutlich,
vollſtändig und haltbar hergeſtellt ſein. Kann die Aufſchrift nicht
in deutlicher Weiſe auf das Packet geſetzt werden, ſo empfiehlt ſich
die Verwendung eines Blattes weißen Papiers, welches der ganzen
Fläche nach feſt aufgeklebt werden muß. Am zweckmäßigſten ſind
gedruckte Aufſchriften auf weißem Papier. Dagegen dürfen For=
mulare
zu Poſtpacketadreſſen für Packetaufſchriften nicht verwendet
werden. Der Name des Beſtimmungsorts muß ſtets recht groß
und kräftig gedruckt oder geſchrieben ſein. Die Packetaufſchrift muß
ſämtliche Angaben der Begleitadreſſe enthalten, zutreffendenfalls
alſo den Frankovermerk, den Nachnahmebetrag nebſt Namen und
Wohnung des Abſenders, den Vermerk der Eilbeſtellung u. ſ. w.,
damit im Falle des Verluſtes der Begleitadreſſe das Packet auch
ohne dieſelbe dem Empfänger ausgehändigt werden kann. Auf
Packeten nach größeren Orten iſt die Wohnung des Empfängers,
auf Packeten nach Berlin auch der Buchſtabe des Poſtbezirks
CC. W. 80. u. ſ. w.) anzugeben. Zur Beſchleunigung des Be=
triebes
trägt es weſentlich bei, wenn die Packete frankiert aufgeliefert
werden. Das Vorto für Packete ohne angegebenen Wert nach Orten
des Deutſchen Reichspoſtgebiets beträgt bis zum Gewicht von 5
Kilogramm: 25 Pfa. auf Entfernungen bis 10 Meilen, 50 Pfg.
auf weitere Entfernungen.
Immobilienverkäufe. Das Haus Roßdörferſtraße Nr. 59
ging in anderen Beſitz käuflich über; ferner wurde verkauft das
Haus des Herrn Schneidermeiſter Adam Hörr Kiesſtraße 23, an
Herrn Feldwebel Fr. Heß. Beide Verkäufe wurden durch den
Agenten V. Thüringer abgeſchloſſen.
Kleine Mitteilungen. Im November wurden nach dem Monats=
bericht
des Fleiſchbeſchauers in Beſſungen 5 Ochſen, 28 Kühe, 5
Rinder, 32 Kälber, 162 Schweine, 2 Hämmel, 2 Schafe und 4
Ziegen geſchlachtet. Nicht ladenrein aber genießbar waren 1 Ochſe und
1 Rind. Ein unbekanntes Frauenzimmer ſchwindelte in
einem Laden in der Wilhelminenſtraße zwei Herren=Unterjacken aus.
Ein ſeit etwa fünf Monaten in einer hieſigen Brauerei als
Kellnerlehrling bedienſteter Burſche aus Frankenhauſen entwendete
aus der Büffetkaſſe den B,
äſ von 30 M. 50 Pf. Hiernach begab
ſich der Burſche zu einem Uhrmacher, kaufte ſich gegen 4 M. An=
zahlung
eine ſilberne Chlinderuhr mit Kette und ſtahl bei dieſer
Gelegenheit dem Uhrmacher ein Etui, worin eine wertvolle goldne
Vorſtecknadel ſich befand. Das Bürſchchen wurde in Haft genommen
und hat die Diebſtähle eingeſtanden. Wegen lüderlichen Um=
hertreibens
und Bettelei wurden ſechs Perſonen inhaftiert.
4. Mainz, 4. Dezember. Wie hieſige Blätter mitteilen, habe
Handelsgerichtspräſident Aull in anbetracht ſeines vorgerückten
Alters bei dem Miniſterium um ſeine Penſionierung nachgeſucht.
Die Beſtätigung dieſer Nachricht bleibt abzuwarten.
Das Kollegium des hieſigen Realghmnaſiums und der Real=
ſchule
hat bei der oberſten Schulbehorde in Darmſtadt den Antrag

[ ][  ]

3346
Mr.
eſte7t. das Schuljahr an beiden Anſtalten, ſtatt im Herbſt,
fortan wie faſt im ganzen deutſchen Reiche, mit Oſtern zu be=
ginnen
. Die Gründe zu dem Antrag ſind, daß die ſtädtiſchen Volks=
ſchulen
um Oſtern ihren Kurſus ſchließen und daher die aus dieſen
Schulen in die genannten höheren Lehranſtalten übertretenden
Schüler bei dem heutigen Zuſtand mit den übrigen Schülern nicht
gleichen Schritt im Lernen halten können.
J. Aus Rheinheſſen, 4. Dezember. Wie man annimmt, gehe
der heſſiſche Fiskus auf Anregung des Baron v. Erlanger mit der
Abſicht um, die noch vorhandenen Reſte des weiland Karolingiſchen
Kaiſerpalaſtes in Ingelheim in Pflege zu nehmen und da=
durch
vor Verfall zu ſchützen. Nur ein kleiner Teil dieſer merk=
würdigen
Stätte, an die ſich ſo hochbedeutſame Erinnerungen aus
der alten Kaiſerzeit knüpfen, wird in die Hände des Fiskus über=
gehen
, während der weitaus größere Teil bereits vernichtet und in
neuen Anlagen hereingebaut iſt. Von den 100 Marmorſäulen, die
einſt den Palaſt geziert haben, beſteht nur noch eine, an der man
vor einiger Zeit eine Gedenktafel angebracht hat.
Frankfurt, 5. Dezember. Der Jahresabſchluß der beiden
Stadttheater ſchließt mit einem Deſizit von 27000 M. über die
von der Stadt bewilligte Subvention hinaus. Das Defizit iſt durch
die zweimalige Landestrauer entſtanden, welche einen Ausfall an
Kaſſen=Einnahmen von ca. 40000 M. zur Folge hatte.
Gießen, 4. Dezember. Fürſt Bismarck hat auf die Ver=
leihung
der theologiſchen Doctorwürde hin an den Dekan der theo=
logiſchen
Fakultät zu Gießen nachfolgendes Schreiben gerichtet:
Friedrichsruh, den 22. November 1888.
Die mir Seitens der Univerſität Gießen erwieſene hohe Ehre
hat mich herzlich erfreut und bitte ich Eur Hochwohlgeboren den
Ausdrnck meines Dankes für dieſen Beweis wohlwollender Aner=
kennung
dem Herrn Rektor, dem Senat und insbeſondere auch den
Herren Mitgliedern der theologiſchen Fakultät übermitteln zu wollen.
Eingedenk des Geiſtes, in welchem die Univerſität Gießen von
dem Landgrafen Ludwig gegründet wurde, iſt ſie ſtets eine Ver=
treterin
der Duldſamkeit auf theologiſchem Gebiete geweſen, und
meinem Eintritt für duldſames und praktiſches Chriſtentum ver=
danke
ich die Auszeichnung, die mir zu Teil geworden iſt.
Wer ſich der eigenen Unzulänglichkeit bewußt iſt, wird in dem
Maße, in welchem Alter und Erfahrung ſeine Kenntnis der Men=
ſchen
und der Dinge erweitern, duldſam für die Meinung Anderer.
lunterz.) v. Bismarck.
Butzbach, 3. Dezember. Der hieſige Stadtvorſtand faßte mit
Hinzuziehung von Kirchen= und Schulvorſtand den einſtimmigen
Beſchluß, daß zum 1. April 1889 die hieſige höhere Lehranſtalt,
welche in der Uebergangszeit den Charakter einer höheren Bürger=
ſchule
; beſaß, zur wirklichen Reaſchule ergänzt wird.

Von Stilblüthen in Immediatgeſuchen an Kaiſer Wilhelm I.
erwähnen wir noch die folgenden: Die Behörde, an die ich mich
nun ſchon zum fünften Male wandte, wollte mit mir nicht weiter
reflektieren und ſo bleibt mir nur der Ausweg, mich an die richtige
- Wenn es in
Schmiede zu wenden, nämlich an Cure Majeſtät.
Berlin in der Lindenſtraße noch ein Kammergericht giebt, ſo giebt
es aber auch unter den Linden noch einen deutſchen Kaiſer, der
auch noch etwas zu ſagen hat. Hab' ich Recht, Eure Majeſtät?=
- Da ich mich aber hiſtoriſch in einer betrübenden Lage befinde,
die noch mit Krankheitsumſtand verbunden iſt, indem meine älteſte
Tochter Marie an Diefuß (Typhus) behaftet und mein Sohn,
welcher Setzer iſt, an Bleivergiftung erkrankt iſt, ſo will ich es bei
Allerhöchſt Eurer Majeſtät einmal mit einem Gnadengeſuche ris=
kieren
. - Ich ſehe es als eine gnädige Fügung des Himmels an
und für mein Bittgeſuch als eine gute Vorbedeutung, daß ich gerade
ſo wie Eure Majeſtät am 22. März von meinen Eltern geboren
wurde, und mit Vornamen ebenfalls Wilhelm heiße und daß meine
Frau ebenfalls Auguſte geborene Jähnicke heißt. - Während
meiner Militärzeit beim Turnieren mußte ich über den Kaſten
ſpringen und ich traf auf die Ecke des Kaſtens mit meinem ganzen
Körper aus allen zuſammengenommenen Kräften zweimal ſo heftig,
daß ich ſeither großen innerlichen Huſten mir im Leibe zugezogen
habe. In Folge der Mobilmachung iſt dann dienſtlich meine Ge=
undheit
für immer verloren gegangen.
- Behufs meiner Brot=
loſigkeit
muß ich mit meiner Familie ſehr kärglich leben und mit
Brot und Salz den Hunger mit einer Thräne darauf würzen.-
Eine viermalige Lungenſchwindſucht zerrüttete meinen zur Ruine
herabgeſunkenen Körper, ſo daß ich ſogar als unheilbar aus dem
Lazareth gewaltſam herausgeſchafft wurde und jetzt an einer An=
fälligkeit
meiner Lungen für Erkältungen leide, die in galoppierende
Schwindſucht auszuwachſen droht.
- Für Euer Majeſtät ſind
25, 30, ja vielleicht ſelbſt 40 Mark noch gar nichts, für mich abex
ſehr viel. Möchten das Euer Majeſtät nur allergnädigſt bedenken.
Mit blutbenetztem Herzen bittet ein alter Invalid Euer Majeſtät
um eine hilfsbedürftige Unterſtützung.-

239
Großherzogtiches Hoftheater.
Dienstag, 4. Dezember.
B. M. Die erſte Wiederholung des Roquetteſchen Schauſpiels
Lanzelotr beſchäftigt uns von ſeiten der Darſtellung, die ihm auf
unſerer Bühne zuteil wurde. Der Dichter hat ſich, wie wir ſchon
vor 8 Tagen betonten, auch der Nebenpartien, gleichviel ob dieſe
nun im Organismus des Dramas wurzeln oder nicht, mit Sorg=
falt
angenommen. Es iſt auf jeden etwas gekommen, auf keinen
ſo viel, daß ſeine Perſönlichkeit über die der anderen hinauswüchſe.
Dieſer Umſtand, der das theatraliſche Moment nicht beeinträchtigt,
hat indeſſen zur Folge, daß weder eine Jdee noch ein Held zum
tragenden Pfeiler des Ganzen wird, daß die Geſichtspunkte ſich be=
ſtändig
kreuzen und verſchieben. Wenn zunächſt ein allgemeines
auf kulturhiſtoriſcher Baſis ruhendes Thema den Vorrang zu haben
ſcheint, ſo wird dasſelbe durch die folgenden familiären und rein
perſönlichen Beziehungen der Art in den Schatten geſtellt, daß es
zum dekorativen Beiwerk herabſinkt. Auch ſollte das Drama höheren
Stils ſich ſo wenig als möglich mit dem Irrtum befaſſen, dieſer
bleibt am beſten auf die Komödie beſchränkt. Im =Lanzelot'ſpielt
er inſofern eine Rolle, als die ganze Anſchauungs=und Handlungs=
weiſe
des Admirals Manfrin auf der irrtümlichen Meinung
beruht, daß es Deutſche waren, die ſein Heimweſen zerſtört haben.
Sobald es ſich dann am Ende herausſtellt, daß päpſtliche Truppen
die Verwüſtung angerichtet, iſt Haß und Abneigung gegen die Frem=
den
verſchwunden. Es wäre u. E. -- wir ſprechen übrigens unſere
Meinung nur aus, wollen ſie Niemanden aufdrängen, am aller=
wenigſten
den Autor korrigieren - wirkungsvoller, wenn des
Admirals Feindſchaft gegen Deutſchland auf racenpiychologiſcher
Grundlage ſußte und dann ſchließlich durch innerliche Motive, nicht
durch blos äutzerliche Thalſachen gebrochen würde.
Selbſt angenommen, es wäre eine Rotte deutſcher Söldner
geweſen, die dem Admiral das große Unheil zugefügt, ein kluger
Mann würde deshalb noch nicht das Weſen der Nation, die ihm
doch bereits in ganz anderen Exemplaren vor Augen gekommen,
mit einer wilden Kriegshorde identifizieren.
An Herrn Dalmonico fand die harte und doch leidenſchaft=
liche
Perſönlichkeit Manfrins einen ſehr geſchickten und die Pointen
genau abwägenden Vertreter. Die ſanftmütigere, gelaſſenere Natur
des Tiepolo fand durch Herrn Knispel die ihr zukommende Wie=
dergabe
. An den jugendlichen Helden Lanzelot ſetzt Herr Hacker
jenes Feuer, das ſeine Romeodarſtellung durchſtrömt. Für die Figur
der Giralda iſt Frl. v. Felden die denkbar beſte Vertreterin; ſie
giebt dieſelbe ſo zart und vornehm wie der Dichter es gewollt, der
allerdings in dieſer Frauengeſtalt wohl mehr einen deutſchen
als italieniſchen Typus aufgeſtellt hat. Der Jude Jſaſchar,
wohl die liebenswürdigſte Figur des ganzen Stücks, kann dem
Darſtellungsvermögen des Herrn Werner, der einen Nathan und
Shhlock auf dem Repertoire hat, keine Schwierigkeiten bereiten.
Der Künſtler wird ſeiner Aufgabe denn auch in würdigſter Weiſe
gerecht. Da die Schlußbemerkung in unſerem Taſſoreferat inſofern
mißverſtanden worden iſt, als man der Meinung war wir ſtellten
den im 1. Akt vorgekommenen Gedächtnisfehler auf Rechnung des
Herrn Werner, möchten wir heute noch eigens betonen, daß wir
nur im allgemeinen die Thatſache bemerkt haben, ohne ſie durch
den ausdrücklichen Hinweis auf den einen oder den anderen der bei
der Situation in Frage kommenden Künſtler zu einem die Perſon
treffenden Tadel zu erheben. Herr Steude verlieh dem bedäch=
tigen
, ewig rechnenden Imhof einen Zug von Liebenswürdigkeit und
Gutherzigkeit, ohne welchen wir uns dieſen Nürnberger Kaufherrn
auch nicht denken können.

Litterariſches.
Die Prinzeureiſe. Ein heiteres Familien=Bilderbuch von
Julius Lohmeyer und Frida Schanz. mit 40 komiſchen Bildern von
Julius Kleinmichel. 6 M. (E. Baldamus, Leipzig). Ein durchaus
originelles Bilderbuch, das in ſeinem Humor an die berühmten
Caldecott'ſchen Bücher erinnert, die in England und Amerika in
hunderttauſenden von Exemplaren verbreitet, als luſtige Familien=
Bilderbücher Alt und Jung zugleich entzücken. Die muntere Dich=
tung
wird begleitet von einer Galerie höchſt=anmutig=drolliger Bil=
der
des feinen Charakteriſtikers. Es iſt nicht zuviel geſagt, wenn
wir behaupten, daß Jeder mit Vergnügen das Buch mit ſeinen
köſtlich erfundenen Bildern und Texten aus der Hand legt und mit
ſtets erneuter Luſt zu dieſem humoriſtiſchen Familien=Bilderbuch
zurückehrt. Die Ausſtattung iſt eine ſehr elegante und die Litho=
graphien
ſind muſterhafte Leiſtungen.
Das Antiquariat von Guſtav Fock in Leipzig verſendet ſo=
eben
ſein Lager=Verzeichnis Nr. 17, Kunſt= und Kunſtgewerbe betr.,
und ſtellt ſolches allen Intereſſenten auf Wunſch gratis zur Ver=
fügung
. Der Inhalt, über 3000 Nummern zählend, iſt ſyſtematiſch
geordnet und erſtreckt ſich der erſte, die Kunſt behandelnde Teil über
alle Gebiete der Architektur, Skulptur und Malerei.
Tageskalender.
Freitag. 7. Dezember: Verſammlung des Lokalgewerbvereins und
Vortrag des Hrn. Dr. Sonne in der Brauerei Heß (Saalbauſtraße).

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.