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151. Lahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
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werden angemommen: inDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. V.
mBeſſungen von Friedr. Blßer
Schießhausſtraße 12 ſowie auzwätn
von alle Annoneen=Expeditionz.
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Dienstag den 27. November.
1888.
N 232.
Betreffend: Die Berichtigung der Forſt= und Feldſtrafen von der V. Periode 1888-89.
Darmſtadt, den 26. November 1888.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Wir beauftragen Sie, alsbald und jedenfalls noch vor Ende dieſes Monats in Ihren Gemeinden in ortsülicher
Weiſe bekannt machen zu laſſen, daß die Berichtigung der im Monat Oktober 1888 gerichtlich erkannten Forſt= und
Feld=
ſtrafen in den erſten 25 Tagen des Monats Dezember 1888 und zwar mit Ausſchluß des 12., 13. und 14. an die
be=
treffenden Diſtricts=Einnehmereien ſtattzufinden hat und daß nach fruchtloſem Ablauf dieſer Friſt gegen die ſäumigen
Schuld=
ner das für ſie mit Koſten verbundene Beitreibungsverfahren eingeleitet wird.
l3436
v. Marquard.
Bekanntmachung.
In Vollziehung des Schuldentilgungsplans der Stadt Darmſtadt ſind
nach=
ſtehende ſtädtiſche Obligationen auf den Inhaber durch Verlooſung zur Rückzahlung
beſtimmt worden:
l. Rückzahlbar am 1. Juni 1889.
Die 4oigen Obligationen:
Lit. D. Serie I. Nr. 219, 227, 465, 866, 907, 988 1000 Mk.
V. II. „ 239, 341, 437, 518, 532 500 Mk.
„ V. „ II. „ 20, 270, 282, 307, 404, 500, 861, 867 200 Mk.
I. Rückzahlbar am 1. Juli 1889.
Die 3½oigen Obligationen:
Lit. A. Nr. 7. 110, II5. 135, 225, 340, 347 1000 fl. 1714 Mk. 29 Pfg.)
„ B. „ 32, 62, 164, 197, 243, 321, 331, 340, 351 500 fl. (857 Mk.
14 Pfa.)
C. 55, 75, 78, 80, 96, 97, 98. 120, 155, 203, 222. 223, 249, 309,
312, 318, 435, 448 200 fl. (342 Ml. 86 Pfg)
Die 3½oigen Gaswerks=Obligationen:
Lit. B. Nr. 43, 53,. 54, 79, 141, 149. 171, 196, 276, 293, 305, 320, 401,
429, 436, 454 428 Mk. 57 Pfo.
ml. Rückzahlbar am 1. Oktober 1889.
Die 4oſigen Gaswerks=Obligationen:
Lit. A. Nr. 592, 727, 744. 762, 1072, 1121, 1165, 1170, 1224 200 Mk.
Die Rückzahlung erfolgt bei unſerer Stadtkaſſe und unſerer Gaswerkskaſſe,
für die Obligationen des Anlehens Lit. V, außerdem bei den Niederlaſſungen der
Bank für Handel und Induſtrie zu Darmſtadt, Berlin und Frankfurt a. M., für
die Gaswerks=Obligationen Lit. A außer den genannten ſtädtiſchen Kaſſen bei dem
Bankhauſe Ferdinand Sander zu Darmſtadt und Frankfurt a. M.
Die Verzinſung der Obligationen hört mit den oben angegebenen
Verfall=
terminen auf.
Darmſtadt, den 23. November 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
Verſteigerung
von Stützel= und Abfallholz.
Samstag den 1. Dezember d. J.,
Vormittags 9 Uhr, ſollen in dem
Holz=
hofe dahier 6 Am. Kiefern= und 1 Rm.
Buchen=Abfallholz ſowie 1 Rm.
Stützel=
holz meiſtbietend unter den bei der
Ver=
ſteigerung eröffnet werdenden Bedingungen
verkauft werden.
Darmſtadt, den 24. November 1888.
Großh. Holzmagazins=Verwaltung.
f3438
Preuſchen.
Bekanntmachung.
Wegen mangelnden Vorraths muß die
weitere Verausgabung von Holz aus dem
Großh. Holzmagazin vorübergehend
ein=
geſtellt werden. Der Wiederbeginn der
Abgabe wird nach der Einfuhr des Holzes
aus der 1888ſ8ger Ernte bekannt gemacht
werden.
Darmſtadt, den 24. November 1888.
Großh. Holzmagazins=Verwaltung.
Preuſchen.
[3439
Bekanntmachung.
Mittwoch den 28. November d. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
werden auf freiwilligen Antrag der Erben
des Bäckermeiſters Nikolaus Schaffner
dahier im Hauſe Beſſungerſtraße 78:
1 Pferd, 1 komplettes
Stuhlwägel=
chen, 1 Einſpänner=Wagen, Egge,
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1342)
[ ← ][ ][ → ]3210
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1 Dickwurzmühle, 1 Häckſelmaſchine,
1 Balkenwage; ferner mehrere Malter
Frühroſen=Kartoffeln, Hafer und
Ger=
ſtenſtroh, eine Partie Grummet, eine
Kaute Dung, ſowie mehrere
Oeko=
nomie= und Hausgeräthſchaften
öffentlich gegen baare Zahlung
meiſt=
bietend verſteigert.
Beſſungen, den 22. November 1888.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
[3351
Weimar.
Bekanntmachung.
Freitag den 7. Dezember er.,
Vor=
mittags von 9 Uhr ab, findet auf dem
Artillerie=Schießplatz die öffentliche
Ver=
ſteigerung des alten Lagerſtrohes (in
kleineren Partieen), ſowie unbrauchbarer
Utenſilien ꝛc. gegen ſofortige Baarzahlung
ſtatt.
Verſammlung bei den Waſchküchen.
[13440
Artillerie=Schießplatz bei
Darmſtadt, den 23. Nobember 1888.
Großh. Garniſon=Verwaltung.
Gänſe.
Auf Großherzoglichem Hofgut
Kranichſtein werden Gänſe
abge=
geben zu dem Preiſe von 65 Pfg.
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Zubehbr, ſofort oder ſpäter zu vermiethen.
Näheres daſelbſt.
Nr. 233
10966) Mein neu erbautes,
elegant eingerichtetes Haus, zum
Alleinbewohnen mit gros-
Sem Garten, Wilhelmſtr. 27.
iſt zu vermiethen ev. zu verkaufen.
C. Friedrich Mahr. Aliceſtr. 17.
11211) Nieder=Ramſtädterſtraße 8
der mittelſte Stock per ſofort.
13198) Carlsſtraße 74 lnächſt der
Annaſtraße) zwei ineinandergehende
ele=
gant möblirte Zimmer mit 1 oder 2
Betten ſofort zu vermiethen.
13252) Ecke der Hügel= und
Zim=
merſtraße 11 eine freundliche Wohnung,
3 Zimmer, Cabinet und Küche, per Ende
Februar zu verm. Näheres Exped.
13254) Ecke der Hügel= und
Zim=
merſtraße 1 eine freundliche
Manſarde=
wohnung an eine einzelne Dame alsbald
zu vermiethen. Näheres in der Exp.
13428) Arheilgerftr. 37 eine kleine
Wohnung, 2 Stuben, Küche und Keller,
per Monat M. 10.50, alsbald zu verm.
13462) Schulzeng. 6 kleine Wohnung.
oder ohne Penſion.
12688) Hochſtr. 60 ein ſchönes 8.,
möbl. oder unmöbl.
12926) Saalbauftr. 19, I., gutm. Z.
12927) Große Ochſengaſſe 24 ein
möbl. Zimmer mit od. ohne Penſion an
ein anſtändiges Fräulein zu verm.
12928) Ernſt=Ludwigsſtr. 15 im
3. Stock 2 möblirte Zimmer mit Peuſion
einzeln zu vermiethen.
12971) Dieburgerſtr. 6, 1. Stock,
ein Zimmer mit Penſion.
13199) Grafenſtraße 20 ein gut
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
13303) Carlsſtr. 29, 2. St., e. m. Z.
13304) Marienplatz 8 ein ſchönes
möbl. Zimmer für 1 oder 2 Herren, mit
oder ohne Koſt, billig zu vermiethen.
13393) Kiesſtraße 40, parterre, ein
kleines möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Axzannas
WAtatnnz
GOdonil CogIms WlblbIlbbnoh.
Von Mittwoch den 28. d. Mts. an iſt die Bibliothek
wie=
der geöffnet.
13463
Darmſtadt, am 26. November 1888.
ſrossherzogliche Direction der Holbibliothek
Großherzogliches Hoftheater.
Die Einſendung der noch rückſtändigen Koſtenrechnungen üher Leiſtungen
und Lieferungen für das Großh. Hofthater und die Hofmuſik wird bis zum
4. Dezember 1888 erbeten.
Für jede Rubrik ſind die in doppelter Ausfertigung einzureichenden
Koſten=
rechnungen getrennt aufzuſtellen. Die bezüglichen Beſtellſcheine müſſen
beige=
fügt werden.
Darmſtadt, den 22. November 1888.
[13333
Großherzogliche Hoftheater= und Hofmuſtk=Direktion.
Denlſcher und oſterteichiſcher Llpenverem.
Dienstag den 27. November, Abends 8½ Uhr, im Saalbau
(Damenſalon):
General=Verſammlung.
Neuwahl des Vorſtandes.
Vortrag des Herrn Profeſſor Dr. Lepsius: „Die Bewegung der
Gletſcher und die Schneegrenze in den Alpen.
Gäſte ſind willkommen.
l13464
Der Sectionsvorstand.
Güterſummelſtelle Durmſtadt.
(Aufgabe Heinrichſtraße 73 bis zum 10. Dezember.)
Weihnachts-Pachet-Express-Beſörderung nach
New-Torh.
Packete, 1 Kilo. bis 2½ Kilo, bis 5 Kilo, bis 7½ Kilo, bis 10 Kilo
Mt. 1.20. Mk. 260,
Mk. 4.10, Mk. 6.15.
Mk. 8.-.
Carl Gaulé,
Großh. Hof=Spediteur.
478
(13338
[ ← ][ ][ → ] 3218
Nr. 232
0000000000000lo000000000000
Im Saale dos Hstels zur Traubo.
Samstag den 1. Dezember, Abends 7 Uhr:
Kammermuſtk-Abend,
des
8lölner Conservatoriums-Streichquartotts
8 Gustav Holländer -Joseph Schwartz- Carl
Körner -Louis Hegyesi,
unter Mitwirkung des
Herrn Profeſſor Friedrich Gernsheim,
Direktor der Muſikſchule in Rotterdam.
Programm: Beethoven, Streichquariett Bdur - Gernsheim,
4 Sonate für Piano und Violine -Schubert Variationen über „der Tod=
Gernsheim, Klavierquartett.
Billets: Sperrſitz 3 Mk., Saal 2 Mk., Gallerie 1 Mk., ſind
D in der Hofmuſikalienhandlung von Georg Thies und Abends an der Kaſſe
[13465
G zu haben.
Erüger,
W
13313) Ein evang. Mädchen aus
acht=
barer Fam. wünſcht eine Stelle zur
wei=
teren Erlernung des Haushalts. — Nur
gute Behandlung wird erbeten.
Näheres in der Expedition.
13466) Ordentliche Mädchen mit
guten Zeugn. ſuchen Stellen. —
Stellen=
büreau Frau Neßling, Markt 7.
AA
13265) Eine Köchin, welche gute
Zeugniſſe hat, durchaus anſtändig iſt und
längere Zeit in ein und derſelben Stelle
thätig war, wird in ein fein bürgerliches
Haus gegen guten Lohn geſucht; dieſelbe
hat auch Hausarbeit zu übernehmen.
Vor=
ſtellung zwiſchen 9-12 Uhr Vormittags.
Näheres durch die Expedition.
13317) Geſucht ein kräftiges,
ſauberes Mädchen,
das kochen kann und alle Hausarbeit
ver=
ſteht. Näheres Expedition.
13467) Ein braves, etwas in der
Küche erfahrenes Mädchen auf
Weih=
nachten geſucht. Zu erfragen
Eliſabethen=
ſtraße 9. 3. St.
13468) Mädchen, die kochen können,
erhalten ſehr gute Stelle auf Weihnachten.
Röſe, Schützenſtr. 14 part.
13469) Eine jülngere Köchin für
Re=
ſtauration geſucht. Becks Stellenbüreau
Mathildenplatz 11.
ſs werden 600 Mark zu leihen ge=
'= ſucht gegen gute Sicherheit, je nach
Uebereinkunft. Näheres Exped. (3306
friſche Sendung.
G. =- 00,
Bleichſtraße.
[13470
W Geſuchtu
3 Kellnerinnen, 2 brave
Dienſtmäd=
chen, 2 junge Burſchen zum
Brodaus=
fahren, 1 Buchdruckerlehrling für ſof.,
ſowie mehrere Dienſtmädchen auf
Weih=
nachten. — Central=Stellenbüreau Ph.
Spreng, Holzſtr. 22.
113471
Ein kleines Stoßwägelchen
mit verſchließbarem Deckel zu kaufen
ge=
ſucht. Franko=Offerten unter A. A. an
die Expedition.
[13472
Ein halber Sperrſitz
abzugeben. Näheres Expedition. (3473
Gebrauchte Fräcke
ſowie alle Arten andere Kleider, Schuh=
[13474
werk u. ſ. w. kauft
C. Minkler, Langgaſſe 3.
Lahntechniker,
wohnt jetzt, (2978
Schütnonstr. 10. 2. 8t.
Viero,)
junge Gondelieri
Siſto,
in deutſcher und franzöſiſcher Sprache
em=
pfiehlt ſich ein gebildeter Herr. Offerten
unter K. 12 an die Expedition. (13421
Herr Knörzer.
Herr Müller.
Herr Mickler.
Geſu cht
zu kaufen ein guterhaltener
Schreib=
tiſch mittlerer Größe von Nußbaum.-
Off. unter H. H. 4 an d. Exp. 13280
Eine geübte Friſirerin,
wünſcht noch einige Kunden in und außer
Abonnement. Näheres Expedition. 12498
in d. Gemarkg. Nie=
Entanten derramſtadt ſchwarzer
Schäferhund. Gegen Belohnung
abzu=
geben Bank, Darmſtadt.
(13475
Finen guten Mittagstiſch zu 50 Pf.
Cempfiehlt G. Borsch, Metzger. 112335
(Es werden noch einige Kunden angenom=
C men im Waſchen u. Putzen.
Kies=
ſtraße 26.
[13476
18477) Die Feuchtigkeit und die Kälte ſind
jetzt für die Haut außerordentlich ſchädlich,
deshalb ſollte jedermann ſich durch den
Ge=
brauch der Creme Simon gegen die ſchädliche
Wirkung ſchützen. Alle Aerzte empfehlen
Greme Simon, nachdem ſie ſich durch
lang=
jährige Beobachtung von dem wunderbaren
Erfolg dieſes unübertrefflichen Toilettemittels
überzeugt haben. Um Nachahmungen zu
ver=
meiden achte man auf die Unterſchrift: Simon,
rue de Provence 36, Paris.
Für die Aögebrannten in Hünfeld ſind
weiter eingegangen: von Marquard 5 M.,
H. L. 3 M. Dr. E. Wenck5 M. Dr. G. 3 M.
Zuſammen 16 M. Hierzu früherer Betrag
802 M. 77 Pf. Summa bis heute 818 M.
77 Pf.
Indem wir hiermit die Sammlung ſchließen,
ſagen wir allen freundlichen Gebern Namens
des Hilfs=Comites zu Hünfeld. an welches
wir heute den Reſtbetrag von 218 M. 77 Pf.
als dritte Rate abliefern, beſten Dank.
Expedition des Tagblatts.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 27. November.
13. Vorſtellung in d. 3. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Zum erſtenmale:
Lanzelot.
Schauſpiel in 5 Akten von Otto Roquette.
Manfrin, Admiral
Herr Dalmonico.
Tiepolo
Herr Knispel.
Giralda, ſeine Tochter
Frl. v. Felden.
Marietta, deren Dienerin . zrau Kläger.
Nicolo, Tiepolo's Vetter
Herr Sachs.
Veit Imhof, Kaufmann Herr Steude.
Lanzelot, ſein Bruder
Herr Hacker.
Jſaſchar, ein Jude
Herr Werner.
Saccaria, Goldſchmied
Herr Klotz.
Pippo, Barkenführer
Herr Göbel.
Cecca, Blumenmädchen . Frl. Wehn.
Simone, Gondelier
Herr Leib.
Marullo, Bettler
Der Schauplatz iſt in Venedig. Im 3. Akt
auf der Inſel Murano. Zeit: Anfang des
16. Jahrhunderts.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen ¼0 Uhr.
Politiſche Ueberſicht.
Nr.
Deutſches Reich. Der Kaiſer iſt am 24. abends mit ſeinen
Jagdgäſten von Letzlingen nach Berlin zurückgekehrt.
Freiherr v. Zedtwitz iſt zum außerordentlichen Geſandten und
bevollmächtigten Miniſter in Mexiko ernannt worden
Der Erzherzog Franz Ferdinand von Oeſterreich=Eſte hat am
24. abends die Rückreiſe nach Wien angetreten.
Der Großfürſt und die Großfürſtin Wladimir von Rußland
werden in den nächſten Tagen zum Beſuch in Berlin eintreffen.
Der Herzog von Aoſta begab ſich am 25. mit ſeinem Gefolge
nach Charlottenburg und Potsdam und legte Lorbeer= und
Blumen=
kränze mit Bändern in den italieniſchen Farben an den Särgen des
Kaiſers Wilhelm und des Kaiſers Friedrich nieder.
Dem Bundesrat liegen noch ſehr bedeutungsvolle Arbeiten vor.
Die Novelle zum Krankenkaſſengeſetz befindet ſich noch im Reichsamt
des Innern in der Bearbeitung. Auch die in der Thronrede
ange=
deutete Vorlage über die oſtafrikaniſchen Gebiete iſt noch im
aller=
erſten Stadium der Vorbereitung. Es ſcheint, daß in dieſer
Rich=
tung noch Weiſungen von höchſter Stelle erwartet werden. Auch
hört man heute des weiteren, daß der Umfang der Arbeiten des
Reichstags ſich größer geſtalten werde, als für jetzt vorausgeſehen
werden konnte. Man hat in Reichstagskreiſen die Empfindung,
daß man einer ſehr gewichtigen Seſſion entgegengehe.
Der Reichstag wählte am 24. die Herren v. Levetzow mit 271
von 281 Stimmen zum Präſidenten, Dr. Buhl zum erſten und
v. Unruhe=Bomſt zum zweiten Vicepräſidenten.
Nach amtlicher Feſtſtellung iſt im Wahlkreiſe Anklam der
ſeit=
herige deutſchkonſ. Abgeordnete v. Maltzahn=Vanſelow mit 11430
Stimmen zum Reichstagsabgeordneten gewählt worden. Der deutſchfr.
Gegenkandidat Dr. Ruge erhielt 4472 Stimmen. Bei der
Reichs=
tagswahl. für Gumbinnen=Inſterburg wurde der Konſervative Ober=
Regierungsrat Dodillet gewählt.
Die Reichseiſenbahnverwaltung hat beſchloſſen das bewährte
Verfahren der Preußiſchen Staatseiſenbahnverwaltung nachzuahmen
und die Gehälter der betr. Beamten gleichfalls nach Altersſtufen
anordnen zu laſſen und mit dieſer Regelung vom Etatsjahr 188990
ab allmählich vorzugehen. Der neue Etat enthält bereits hierauf
bezügliche Beſtimmungen.
Die aus den Höllen, der Tabakſteuer, der Verbrauchsabgabe
von Branntwein und der Reichsſtempelabgabe für die Einzelſtaaten
auf das Etatsjahr 1889,90 zur Verteilung gelangende=Summe
be=
trägt 281 440 000 M. wovon auf das Großherzogtum Heſſen 5¹⁄
Millionen entfallen.
Die diesjährigen Verhandlungen in den 3 elſaß=lothringiſchen
Bezirkstagen wurden zum erſtenmal ausſchließlich in deutſcher
Sprache geführt.
Der lothringiſche Bezirkstag bewilligte für das in Metz zu
er=
richtende Kaiſer=Wilhelm=Denkmal einen Beitrag von 10000 M.
Die -Landeszeitung für Elſaß=Lothringen; bezeichnet die in
ſchweizeriſchen Zeitungen enthaltene Nachricht, daß die Reichsregie=
rung für militäriſche Zwecke an der ſchweizeriſchen Grenze bei
Großlützel Grundſtücke aufkaufe, als unrichtig mit dem Bemerken,
daß die Ankäufe ſeitens der Forſtverwaltung Elſaß=Lothringens
ſchon ſeit vier Jahren zur allmählichen Abrundung des Staats=
waldes vorgenommen werden.
Schweiz. Der Bundespräſident Hertenſtein mußte ſich am 24.
wegen Aderverſtopfung einer Amputation des linken Beines
ober=
halb des Knies unterziehen. Die Operation iſt gelungen, der
Zu=
ſtand des Patienten iſt befriedigend.
Heſterreich=Angarn. Graf Kalnoky wurde am 24. zum Kaiſer
berufen, um Vortrag über die laufenden Angelegenheiten zu halten.
Das „Fremdenblatt; betont in betreff der Thronrede Kaiſer
Wilhelms II.: der nicht mehr zu überbietende friedensfreundliche
Charakter der Thronrede müſſe am meiſten auffallen. Der
unge=
heure militäriſche Apparat des Reiches ſei vollſtändig mit Schweigen
übergangen in der feſten Ueberzeugung, daß der Apparat den beſten
Zweck erfüllt, wenn ſein bloßes Vorhandenſein ſeine ernſtliche
Ver=
wendung überflüſſig macht.
Der Handelsvertrag mit der Schweiz iſt unterzeichnet worden:
derſelbe gilt bis zum 1. Februar 1892. Die kurze Dauer hängt
mit dem Ablauf der ſchweizeriſch=franzöſiſchen Verträge zu jenem
Zeitpunkte zuſammen, infolge deſſen andere Staaten ſich auch nicht
auf weiter hinaus binden können.
Jr ankreich. In dem Miniſterrat vom 24. teilte
Kriegs=
miniſter Freyeinet mit, daß er die mit der Vorberatung des
außer=
ordentlichen Kriegsbudgets betraute Subkommiſſion aufgefordert
habe, den Bericht ſchleunigſt zu Ende zu führen, damit noch vor
Jahresſchluß das Programm votiert werden könnte. Im
Miniſter=
rate ſoll auch die Auflöſung der Patriotenliga zur Sprache kommen,
die Entſcheidung darüber jedoch bis zum Dienstag verſchoben
wor=
den ſein.
Wie Pariſer Blätter melden, beorderte Marineminiſter Krantz
auf Antrag Goblets ein zweites Schiff zur Beteiligung an der
Ueberwachung der oſtafrikaniſchen Küſte behufs Verhinderung des
Sklavenhandels.
232
3219
Eine Mitteilung im „Journal Imperial' beſtimmt, daß aus
finanziellen Rückſichten die zur Dispoſition beurlaubten
Mann=
ſchaften der Klaſſen 1885 und 1886, welche im Februar
beziehungs=
weiſe im April 1889 einberufen werden ſollten, zu Hauſe belaſſen
werden.
Die republikaniſchen Gruppen des Senats beſchloſſen, an der
Kundgebug am Grabe Baudins offiziell nicht teilzunehmen.
In der Abgeordnetenkammer brachte am 24. der boulangiſtiſche
Abgeordnete Laiſant den Antrag ein, die Ueberreſte des am 2. Dez.
1851 gefallenen Deputierten Baudin in das Pantheon zu
über=
tragen. Der Radikale Barodet konſtatierte, daß er einen gleichen
Antrag bereits geſtellt habe. Floquet gab ſeinem Erſtaunen
Aus=
druck, daß dieſer Antrag nunmehr von einer Kammerfraktion
aus=
gehe, welche mit den Bonapartiſten verbündet ſei, denn Baudin ſei
Republikaner geweſen. Floquet beſtätigte zugleich die Angabe
Barodet's und nahm für deſſen Antrag die Priorität und
Dring=
lichkeit in Anſpruch, im übrigen gehe der Antrag Barodet's weiter,
als derjenige Laiſant's, denn er erſtrecke ſich auf die Ueberreſte von
Hoche und Marceau. Die Kammer bewilligte dem Antrag Barodets
die Priorität und lehnte mit 470 gegen 21 Stimmen die Dringlich= des Antrages Laiſant ab. Boulanger wohnte der Sitzung bei.
Das Gerücht, Präſident Carnot ſei zu der Erkenntnis gelangt,
daß es an der Zeit ſei, dem radikalen Regiment ein Ende zu
machen und das Kabinett Floquet durch ein energiſches
republi=
kaniſches Miniſterium zu erſetzen, dem die ſchwierige Aufgabe
zu=
fallen mürde, der durch die Toleranz der letzten Regierungen auf
allen Gebieten eingeriſſenen Anarchie ein Ziel zu ſetzen und
ge=
ordnete Zuſtände wieder herzuſtellen, hat dadurch an Beſtand
ge=
wonnen, daß in dem offiziellen Organe der Opportuniſten der
Chef=
redakteur Joſ. Reinach einen Artikel über die Lage, über die
neueſten Skandale und deren Urheber mit folgenden Worten ſchließt:
„Abl Sie glauben uns einzuſchüchtern, Sie, die Sie die
republi=
kaniſche Partei nur durch ihre Deſerteure kennen. Das iſt gut,
fahren Sie nur fort. Noch einige Tage Geduld und Sie werden
in ihrer ganzen rächenden Strenge die Geſetze, die gerechten Geſetze
der Republik kennen lernen. Gleichzeitig erklärt der frühere
Miniſter Spuller in der „Republique françaiſe”
„Die Zeit des
Handelns iſt gekommen. Die Frage iſt nur, ob Herr Floquet
imſtande iſt, die Republik zu verteidigen. Wenn via, ſo müſſen
wir uns um ihn ſcharen, ihn unterſtützen, wenn „nein; ſo müſſen
wir ihn erſetzen, da kein Aufſchub mehr geſtattet iſt.
Numa Gilly hat die Herausforderung Raynal's zurückgewieſen,
worauf letzterer an ſeinen Sekundanten ſchrieb: „Nach der
Ver=
leumdung die Feigheit; das iſt in der Ordnung. Ich danke
Ihnen für Ihre Bemühungen und bitte mir zu verzeihen, daß
ich Sie mit einem ſo erbärmlichen Menſchen in Verbindung
ge=
ſetzt habe.
England. Das Unterhaus nahm in zweiter Leſung die iriſche
Pachtankaufsbill mit 299 gegen 224 Stimmen an.
Der „Standard” ſagt über die Thronrede Kaiſer Wilhelms:
„Wenn Verſicherungen eigentümlich=feierlichen Charakters ſeitens
einer ſo hohen Autorität und eines ſo mächtigen Monarchen, wie
es der deutſche Kaiſer iſt, der ängſtlichen und beſorgten Welt die
Segnungen des Friedens geben können, ſo müßte das Ziel durch
die im Reichstag von Kaiſer Wilhelm ausgeſprochene Rede
er=
reicht ſein. Niemals hat ein Herrſcher ſo laut und mit ſolch
reli=
giöſem Ernſte ſeine warme Vorliebe für die Segnungen des
Trie=
dens und ſeine Abneigung vor dem Elend des Krieges, ſelbſt falls
letzterer ſiegreich ausfallen ſollte, ausgeſprochen. Wir unſererſeits
begrüßen mit Befriedigung das Schauſpiel eines großen
Militär=
kaiſers, welcher in dieſen Tagen nicht anſteht, der ganzen Welt
zu verkünden, daß ſeine Politik von religiöſer Ueberzeugung
ge=
ſtaltet und geleitet wird und daß ſeine Friedensliebe nicht allein
aus der Rückſicht für das Wohl und das Glück ſeiner
Unter=
thanen, ſondern auch aus dem Pflichtgefühl eines Chriſten
ent=
ſpringt.
Itakien. Der „Oſſervatore Romano' beſpricht die Nachricht,
der Papſt würde im Falle eines Krieges, an welchem Italien
teil=
nehme, Rom verlaſſen. Dieſelbe könne weder beſtätigt, noch für
ſalſch erklärt werden, das Richtige dürfte wohl mit der Annahme
getroffen werden, daß wirklich der Tag kommen könnte, wo der
Papſt, wenngleich mit Bedauern, Rom verließe. Das würde
ge=
ſchehen, wenn ſich die Lage des Papſtes ſo geſtalten ſollte, daß
demſelben der Verkehr mit der katholiſchen Welt abgeſchnitten
wer=
den ſollte.
Das „Eſecito italiano= beſtätigt, daß die Meldung
ver=
ſchiedener Blätter über die Beziehungen des italieniſchen und
des deutſchen Generalſtabs ohne Halt iſt. Das ſchließt
ſelbſtver=
ſtändlich nicht aus, daß mit der politiſchen Verbindung der
euro=
päiſchen Mittelmächte auch ein gewiſſes militäriſches Einvernehmen
verbunden iſt, um im Fall eines militäriſchen Vorgehens die
Ein=
heit und Schnelligkeit der Ausführung, ſowie die Klarheit über die
Ziele zu ſichern.
Wie der „Riforma von der Inſel Maddalena gemeldet wird,
machte das franzöſiſche Kanonenboot „Etendard' in den dortigen
Gewäſſern während des Tages und der Nacht wiederholte Auf=
nahmen. Vom „Semaphorü aus konnte man mit weittragenden
Fernrohren wahrnehmen, wie zahlreiche franzöſiſche Offiziere von
der Kommandobrücke des „Etendard” aus die Verteidigungsarbeiten
auf der Inſel Maddalena beobachteten und Notizen machten. Als
die Militärbehörde von Maddalena Vorkehrungen traf, das
Ka=
nenboot „Etendard! verfolgen zu laſſen, ſegelte dieſes in der
Rich=
tung auf Korſika ab. Die „Riforma” hofft, das
Marineminiſte=
rium werde Vorkehrungen treffen, daß derartiges nicht mehr
ſtatt=
findet.
Außland. Das „Journal de St. Petersbourg! weiſt auf die
Kundgebungen herzlicher Teilnahme hin, deren Gegenſtand der
Großfürſt=Thronfolger während ſeines Aufenthaltes in Berlin
ſei=
tens Sr. Majeſtät des Kaiſers, des geſamten Hofes und der
Be=
völkerung geweſen iſt und bemerkt: Man freut ſich bei uns. von
dieſen Kundgebungen Kenntnis zu nehmen, iſt aber angeſichts der
perſönlichen Liebenswürdigkeit des Großfürſten und der innigen
Veziehungen der Freundſchaft, welche zwiſchen beiden kaiſerlichen
Familien beſtehen, darüber durchaus nicht überraſcht. Das Blatt
bemerkt ferner den friedlichen Charakter der Thronrede des Kaiſers
Wilhelm.
Der an die Stelle Poſſiets zum Miniſter für Wegebauten
er=
nannte General Pancker iſt ein baltiſcher Deutſcher, der Sohn eines
ehemaligen Oberlehrers um Mitauer Gymnaſium, ſpäteren
Pro=
feſſors in Dorpat.
Aumänien. Die Miniſterkriſis hal ihr befriedigendes Ende
dadurch gefunden, daß den Konſervativen in dem Kabinett Roſetti
drei Vortefeuilles überlaſſen wurden. Das neue Miniſterium iſt
bereits von dem Könia in Eid genommen.
Türſtei. Die beteiligten Mächte haben die Suezkanal=
Ueberein=
kunft beſtätigt und ſollen die betreffenden Schriftſtücke demnächſt in
Konſtantinopel umgetauſcht werden.
Dem Vernehmen nach iſt die türkiſche Regierung von dem
Deutſchen Reiche eingeladen worden, ſich an der Blokade an der
Oſtküſte Afrikas zu beteiligen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. November.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Generallieutenant Vietinghoff, gen. v. Schell, Kommandeur der
21. Diviſion, den Generalmajor v. d. Planitz, Kommandeur der 49.
Infanterie=Brigade, den Generalmajor Köhler, Kommandeur der
11. Feld=Artillerie=Brigade, den Oberſt v. Chappuis, Kommandeur
des I. Großh. Inf.=Regts. Nr. 115, den Hauptmann Herpel und
den Sekondlieutenant Sommer von demſelben Regiment, den
Haupt=
mann Hofmann, Kompagniechef vom Infanterie=Regt. Nr. 137, den
Geheimen Hofrat Profeſſor Dr. Streng von Gießen, den
Rechnungs=
rat Wamſer; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den
Vor=
ſtand des Großh. Pabinetts Miniſterialrat Rothe.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 28. November
den Gerichtsaſſeſſor K. Kolb aus Darmſtadt zum Amtsrichter bei
dem Amtsgericht Nidda, am 24. November den Landgerichtsrat K.
Küchler in Gießen zum Landgerichtsrat bei dem Landgericht der
Provinz Starkenburg, den Amtsrichter Dr. W. Schäfer in Gießen
zum Landgerichtsrat bei dem Landgericht der Provinz Oberheſſen,
den Amterichter G. Kullmann in Seligenſtadt zum Amtsrichter
bei dem Amtsgericht Gießen, den Amtsrichter H. Funk in Fürth
zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Alsfeld, den Gerichtsaſſeſſor
G. Clement aus Erbach zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht
Seligenſtadt, den proviſoriſchen Direktor des Landeszuchthauſes,
Hauptmann a. D. A. Bornemann, zum Direktor des
Landes=
zuchthauſes zu Marienſchloß. den Hilfsgerichtsſchreiber bei dem
Amtsgerichte Mainz, H. Himmermann, zum Gerichtsſchreiber bei
dem Amtsgericht Wörrſtadt — ernannt; den Landgerichtsrat bei
dem Landgericht der Provinz Starkenburg Dr. K. Meiſel auf
ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte
in den Rubeſtand verſetzt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben im 1. Inf. Regt.
Nr. 115 dem Oberſt und Regiments=Kommandeur von Chappuis
das Ritterkreuz 1. Kl. des Ludewigsordens, dem Major und
Bataillons=Kommandeur von Schäffer das Ritterkreuz 1. Kl.
des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen, dem Hauptmann
und Kompagnie=Chef Freiherr von Stoltzenberg das Ritterkreuz
2. Kl. des Ludewigsordens, ſodann dem Stabshoboiſt Hilge und
dem Vizefeldwebel Mädel das Silberne Kreuz des Verdienſtordens
Philipps des Großmütigen verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 21. l. Mts. dem
Großh. Oberbürgermeiſter zu Mainz Dr. Georg Oechsner das
Ritterkreuz I. Kl. des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen
verliehen.:
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 25. l. Mts.
mit Wirkung vom 1. Dezember l. J.
den Hoflaquaien Georg
Schön zum Kammerdiener Sr. Königl. Hoheit des Erbgroßherzogs
ernannt.
232
Zur Feier des Höchſten Gebnrtsſeſtes Sr. Königl. Hoheit des
Erbgroßherzogs fand am Sonntag nachmittag im Neuen Palais
Großh. Familientafel ſtatt.
Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog wird dem Vernehmen
nach im Frühjahr eine Univerſität beſuchen. Am Samstag wohnte
Se. Königl. Hoheit einem Abſchiedseſſen im Offizierskaſinc an,
welches ihm zu Ehren aus Anlaß ſeines vorläufigen Scheidens aus
dem Militärdienſte gegeben wurde.
Dem „Militär=Wochenblatt” zufolge iſt Se. Königl. Hoheit
der Erbgroßherzog, Sek.=Lt. vom 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 115.
durch Allerhöchſte Kabinettsordre d. d. Berlin, 20. November, la
guite des Regiments geſtellt worden.
Militärdienſtnachrichten. Herpel, Pr.=Lt. vom 1. Großh.
Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 115, zum überzähligen Hauptmann, Sommer,
Vort.=Fähnr. von demſelben Regt., zum Sek.=Lt., Graf v. Büdingen,
charakteriſ. Vort.=Fähnrich von demſelben Regt., v. Zangen, Frhr.
Röder v. Diersburg, v. Sanden, Unteroffiziere von demſelben
Regt. v. Dewall, charakteriſ. Vort.=Fähnr. vom 2. Großh. Heſſ.
Inſ.=Regt. Nr. 116, Jochim, Unteroffizier von demſelben Regt.,
Graf von und zu Sandizell, Unteroffizier vom 1. Großh. Heſſ.
Drag.=Regt. Nr. 23. - zu Port=Fähnrichs - befördert. Sichart
v. Sichartshoff, Oberſt und Kommandeur des Garde=Fuß=Art.=
Regts., unter Stellung la guite dieſes Reats. und unter
Ent=
bindung von dem Verhältnis als Mitalied der Prüfungskommiſſion
für Hauptleute und Pr.=Lieut. der Fuß=Artillerie, zum
Komman=
danten von Mainz ernannt. v. Zimmermann, Major und
Eiſen=
bahn=Linien=Kommiſſar in Karlsruhe, die Genehmigung zum Tragen
der Uniform des 1. Großh. Heſſ. Drag.=Regts. Nr. 23 erteilt und
iſt derſelbe la suite des gedachten Regiments zu führen. Bahlau,
Zeuglieutenant vom Art.=Depot in Mainz. zum Art.=Depot in
Danzig, Stelter, Zeuglieutenant von der Gewehrfabrik in
Span=
dau, zum Art.=Depot in Mainz. - verſetzt. Jaſchkowitz.
Vice=
feldwebel von dem Landwehr=Regts.=Bezirk II. Berlin, zum
Sekond=
lieutenant der Reſerve des 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 115.
Neuhaus, Vicewachtmeiſter vom Landwehr=Bats.=Bezirt Barmen,
zum Sekondlieutenant der Reſerve des 2. Großh. Heſſ. Drag.=Regts.
Nr. 24. Rexroth, Vicewachtmeiſter vom Landwehr=Bat=Bezirk
Saarbrück, zum Sek.=Lt. der Reſerve des 1. Großh. Heſſ. Drag.
Regts. Nr. 23,. Rudolph, Sek.=Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des
Landw.=Bats.=Bezirks I. Darmſtadt. - zum Pr.=Lt, Freund,
Vicefeldw. vom Landw.=Bats.=Bezirk Gießen, zum Sek.=Lt. der Reſ.
des Großh. Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 115. Dettweiler Schellhaas,
v. Hippel, Vicefeldw. von demſelben Landw.=Bats.=Bezirk, zu
Sek=Lts. der Reſ. des 2. Großh. Heſſ. Inf. Regts. Nr. 116,
Ob=
kircher, Sek.=Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw.=Bats.=
Bezirks Mainz, Staudinger, Sek.=Lt. von der Inf. 2. Aufgebots
desſelben Landw.=Bats.=Bezirks, - zu Pr. Lts., Krüger,
Vice=
feldwebel von demſelben Landw.=Bats.=Bezirk, zum Sek.=Lt. der
Reſ. des 3. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 117,. Rauch, Virefeldw.
von demſelben Landw.=Bats.=Bezirk, zum Sek.Lt. der Reſ. des 4.
Großh. Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 118, Ledroit, Vieefeldw. vom Landw.
Bataillons=Bezirk Worms, zum Sek. Lt. der Reſ. des 2. Naſſauiſchen
Inf.=Regts. Nr. 88, Brandt, Vicefeldwebel von demſelben Landw.=
Bats. Bezirk, zum Gek.Lt. der Reſerve des 8. Bad.=Inf.=Regts.
Nr. 111, Franz. Vicefeldwebel von demſelben Landw.=Bats.=Bezirk,
zum Sek.=Lt. der Reſerve des 1. Großh. Heſſ. Inf. Regts. Nr. 115.
Senfter, Vicefeldwebel von demſelben Landw. Bats.=Bezirk zum
Sek. Lt. der Reſerve des 3. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 117,
Altritt, Meſſinger, Vicefeldwebel von demſelben Landw.=Bats.-
Bezirk, zu Sek.=2ts. der Reſerve des 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regts.
Nr. 118. - befördert. Sichart v. Sichartshoff, Generalmajor
und Kommandant von Mainz, in Genehmigung ſeines
Abſchieds=
geſuches. mit Penſion zur Disp. geſtellt. Weſterwald,
Kaſernen=
inſpektor auf Probe in Mainz, definitiv angeſtellt.
Von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog wurde der Firma
Louis Hein Nachfolger, Weis und Egenolf, der Titel =Hoflieferant
erliehen.
In der nichtöffentlichen Sitzung der Stadtverordneten=
Ver=
ſammlung am Freitag nachmittag wurde das Konvertierungsgeſchäft
der Darmſtädter Bank für H. u. J. zugeſchlagen.
Die Stadtverordneten bewilligten, um dem in der Techuiſchen
Hochſchule eingetretenen Raummangel abzuhelfen, 15000 M. für
einen Bau, der in dem Hofe der Anſtalt errichtet werden ſoll. Der
Neubau ſoll die elektrotechniſche Abteilung aufnehmen.
In dem Reichsetat iſt u. a. auch eine Forderung eingeſtellt,
um dem Diviſionskommandeur der Großh. Heſſ. (25.) Diviſion hier
ein Dienſtwohngebäude zu errichten; die Geſamtkoſten ſollen
140 000 M. betragen.
Für den Bau eines Poſtgebäudes für Friedberg (Oberheſſen)
iſt die 1. Rate mit 60000 Mark (Geſamtkoſten 111500 M.) in den
Etat des Reiches für 1858,89 aufgenommen.
Großherzogliches Muſeum. Gemälde=Galerie. Neu ausgeſtellt
ſind: 1) Indiſche Frauen auf der Reiſe im Eiſen=bahncoupé, gemalt
von Swoboda in Wien. Im Beſitz Sr. König Hoheit des Groß=
M.
ber.733. 2) Die Kaiſerparade zu Homburg v. d. Höhe. Se. Königl.
Ho.eit der Großherzog von Heſſen führt Kaiſer Wilhelm ſein
Regi=
ment vor, gemalt von Emil Rumpf in Frankfurt a. M. 3) Zwei
Porträts von Hofmaler Profeſſor Noack hier. 4) Porträt von
Hof=
maler Nebel hier.
Lokalgewerbverein. In der letzten, ſehr zahlreich beſuchten
Verſammlung hielt Herr Landtagsabgeordneter Dr. Schröder einen
Vortrag über das „Handwerk mit ſeinen Klagen und den
Vor=
ſchlägen zu feiner Hebung'. Nach einer kurzen Einleitung beſprach
der Vortragende das Für und Wider der Stellung der
Mancheſter=
leute und des zünftleriſchen Handwerkerbundes, zu der Frage, beide
Beſtrebungen als zu weitgehend bezeichnend. Im weiteren Verlauf
des Vortrags wurde nicht in Abrede geſtellt, daß mancherlei Miß
ſtände im Handwerk vorhanden, denen durch geſetzliche Mittel nicht
zu begegnen ſei, es habe aber die in Baden über die Lage des
Kleingewerbes veranſtaltete Enquete eine allgemeine Notlage des
Kleingewerbes nicht dargethan und ebenſo eine für Heſſen über
dieſen Gegenſtand berufene Kommiſſion. Auf die letztere ging der
Vortragende eingehender ein, umſomehr als die Landesgewerbvereine
zur Mitwirkung an den Erhebungen, ebenſo wie die Innungen
be=
teiligt waren. Es liegen im ganzen von 30 Lokalgewerbvereinen
und von 15 Innungen Heſſens die ſeitens der Centralſtelle
ge=
wünſchten Aeußerungen vor, und ſind von dieſen etwa 33
ver=
ſchiedene Hauptpunkte bezeichnet worden, von denen behauptet wird.
daß ſie mehr oder minder geeignet ſeien die vorhandenen
Uebel=
ſtände zu beſeitigen, bezw. abzuſchwächen. Wir heben aus dem
vorliegenden Material als Urſachen der Uebelſtände hervor: die
mangelhafte Ausbildung der Lehrlinge, die lange Militärzeit, der
häufige Wechſel der Geſellen zwiſchen Handwerk und Fabrik, das
mangelhafte Submiſſionsweſen, die Konkurrenz der Strafanſtalten
und Militärwerkſtätten, und es werden zur Beſeitigung der das
Handwerk ſchädigenden Uebelſtände vorgeſchlagen: die
Errichtun=
von Fachwerkſtätten, die Ausbildung talentvoller Handwerker aul
Staatskoſten, die Baarzahlung durch das Publikum, hypothekariſche
Vorrechte der Bauhandwerker bei Neubauten u. ſ. w. Im weiteren,
Verlauf des Vortrags wurden nun die aus Handwerkerkreiſen laut
gewordenen Wünſche näher beleuchtet und namentlich betont, daß
nicht ausſchließlich geſetzliche Maßregeln zu einer Beſſerung der
Verhältniſſe im Handwerkerſtand führen würden, aus der Mitte
der Beteiligten heraus müſſe Abhülfe geſchaffen werden durch
engeres Aneinanderſchließen, durch Bildung von Innungen und
Genoſſenſchaften. wobei beſonders bemerkt wird, daß die aus
Heſſiſchen Innungskreiſen laut gewordenen Wünſche auf Einführung
obligatoriſcher Innungen wohl eine Uebereilung ſeien, es ſeien die
freien Innungen zu empfehlen, wie dann auch der Einführung einer
fakultativen Geſellenprüfung das Wort geredet wird. Der Wunſch
des Vortragenden, daß ſich die Lehrlinge wieder mehr aus
Hand=
werkerfamilien rekrutieren möchten, fand in der Verſammlung
leb=
haften Beifall. Zum Schluß des ſehr beifällig aufgenommenen
Vortrags wurde mitgeteilt, daß gegenwärtig in Heſſen eine
Kom=
miſſion zur Sichtung des eingelaufenen Materials thätig ſei,
welche in Gruppen das Material zuſammenſtelle und deren
Auf=
gabe es ſei, mit beſtimmten Vorſchlägen herauszutreten. Den
Vor=
tragenden lohnte reicher Beifall. In einer ſich anſchließenden
Dis=
kuſſion, wurde noch ſeitens des Herrn Stadtverordneten Kinkel
die Einführung des Befähigungsnachweiſes befürwortet, während
Herr Rockel ſich gegen dieſen und gegen obligatoriſche Innungen
ausſprach.
d. Die von der hieſigen Abteilung der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft
eingeführten Herrrenabende ſcheinen bei den Mitgliedern den beſten
Anklang zu finden, wie der Beſuch und die lebhafte Teilnahme an
den Beſprechungen bei dem am verfloſſenen Mittwoch in
Ver=
bindung mit der Vorſtandsſitzung abgehaltenen Herrenabend zeigten.
Der Vorſitzende gab aus der Thätigkeit der Geſellſchaft und den
Vorgängen in derſelben, ſowie aus der hieſigen Abteilung eine
Reihe von intereſſanten Mitteilungen und ſtellte für dieſen Winter
noch einige Vorträge in Ausſicht. Letztere werden fernerhin öfter
möglich ſein, nachdem jetzt der Abſchluß eines Verbandes der
mittel=
rheiniſchen Abtheilungen bevorſteht. Ueber die Sammlung für die
Emin Paſcha=Expedition konnte berichtet werden, daß außer der
ſ. 8. ſchon in den Blättern erwähnten Gabe Sr. Königl. Hoheit des
Großherzogs bis jetzt von Hohen Herrſchaften und Privaten der
hohe Betrag von faſt 1900 Mark eingegangen iſt. Wenn die noch
von Bensheim zu erwartende Summe nächſter Tage eingetroffen iſt
wird zwar die hieſige Abteilung die von ihr ins Werk geſetzte
Sammlung beſchließen, ſie wird aber auch fernerhin gerne Gaben
an die Hauptſammelſtelle übermitteln. Auch in dieſer Sitzung
wurden wieder einige neue Mitglieder angemeldet, ſodaß derer
Geſamtzahl ſeit Jahren trotz Abaang durch Tod oder Wegzug im
ganzen ſich gleich geblieben iſt. Jedoch iſt dringend zu wünſchen
daß noch viel zahlreichere Beitrittserklärungen erfolgen, damit
di=
hieſige Abteilung durch größere Mittel in der Lage iſt, ihre
Auf=
gabe noch vollſtändiger zu erfüllen. Nachdem ſeit vorigem Jahre die
kolonialen Beſtrebungen in Deutſchland wiederholt einen mächtigen
Aufſchwung genommen haben und ſeit Monaten die kolonialen
Er=
eigniſſe das aligemeine Intereſſe ganz beſonders in Anſpruch nehmen
ſind der Geſellſchaft überall eine große Anzahl neuer Mitglieder
232
3221
beigetreten, um deren Zwecke foͤrdern zu helfen. Darmſtadt wird
wohl auch in dieſer Beziehung nicht hinter anderen Städten
zurückſtehen wollen. Jedes Mitglied erhält allwöchentlich die (oft
illuſtrierte) Kolonialzeitung und hat freien Eintrit in die Vorträge.
m. Das Elfer=Komité des Karneval=Zug=Vereins hat in ſeiner
erſten am Freitag ſtattgehabten Sitzung beſchloſſen, auch für dieſen
Karneval auf alle Fälle einen 8ug ins Werk zu ſetzen und zwar,
wenn irgend möglich, an einem Sonntag. Man wird alles
auf=
wenden, um dem Zug eine humoriſtiſche Färbung zu geben, ganz
in dem Genre wie es beim erſten der Fall war, der ſich allgemeiner
Anerkennung zu erfreuen hatte. Die bezüglichen Cirkulare behufs
Beteiligung am Zuge werden demnächſt an die Vereine, Innungen
u. ſ. w. verſandt werden, ebenſo ſollen alsbald Schritte geſchehen,
um zum Beitritt in den Karneval=Zug=Verein zu animieren. Am
Freitag den 11. Januar, abends präzis 8 Uhr 11 Min, wird der
Karneval in einem im =Schützenhof; abzuhaltenden Herrenabend
in ebenſo feierlicher wie närriſcher Weiſe eröffnet werden. Es kann
jetzt ſchon verraten werden lals öffentliches Geheimnis), daß das
Programm für dieſen Abend ein ungewöhnlich reichhaltiges iſt.
Der Andrang wird vorausſichtlich ſo ſtark ſein, daß nach der
erſten Nummer die Saalthüren geſchloſſen werden müſſen. In die
Beurteilungs=Kommiſſion für die einlaufenden Karnevals=Poſſen
wurden die Herren Hacker, Wagner, Rudolph, Supp und Anſpach
gewählt. Das Komité beſchloß für dieſen Karneval eine neue
Kappe anfertigen zu laſſen und dieſelbe zum Selbſtkoſtenpreiſe an
die Mitglieder abzugeben. Schließlich ſei zur Beruhigung vieler
ängſtlicher Gemüter noch bemerkt, daß die ſehnſüchtig erwarteten
ſogenannten „Steuerzettel; alsbald verſandt werden und der
Be=
ſchluß gefaßt wurde, ſich vor keiner Ueberzeichnung zu fürchten und
unter keinen Umſtänden eine Reduktion eintreten zu laſſen.
Lokalverband der Genoſſenſchaft Deutſcher Bühnen=Angehöriger
Am 18. d. M. fand hier die ſtatutenmäßige Generalverſammlung
des hieſigen Lokalverbandes der Genoſſenſchaft Deutſcher Bühnen=
Angehöriger ſtatt. Von den 63 Mitgliedern waren 50 anweſend.
Der Obmann berichtete l. „Dram. Bl. zunächſt über die Reviſion
der Kaſſe, für deren pünktliche und mühevolle Verwaltung Herrn
Werner der Dank der Verſammlung ausgeſprochen wurde. Bei der
darauf erfolgten Wahl der Delegierten ſiel die Majorität der
Stimmen auf die Herren Wünzer und Werner. Als Stellvertreter
wurden die Herren Steude und Dalmonico gewählt. Zum Schluß
richtete der Obmann einige herzliche Worte an Herrn Butterweck,
das langjährige verdiente Mitglied unſeres Lokalverbandes, der nun
in den Genuß ſeiner Venſion getreten iſt und aus der Reihe der
aktiven Mitglieder ſcheidet.
D. Z.
4 Am Sonntag Morgen fand nach dem Frühgottesdienſt in
der Kirche zu Beſſungen eine Sitzung der evangeliſchen
Kirchenge=
meindevertretung ſtatt. Herr Pfarrer Römheld gedachte des
Ab=
lebens zweier Mitglieder=und ehrten die Anweſenden das Andenken
derſelben durch Erheben von den Sitzen. Die Verleſung des
Vor=
anſchlags für 1888-89 hatte inſofern ein beſonderes Intereſſe, da
bei den Ausgaben die Anſchaffung von geeigneten Sitzbänken für
den Chor der Kirche, welche ſpeziell für die Aufführungen des
evangeliſchen Kirchengeſangvereins beſtimmt ſind, ſowie eine
Re=
muneration von jährlich 50 M. für gen Dirigenten letzteren
Ver=
eins und weiter die Anſchaffung von Kokosläufern für die
Kirchen=
gänge, eingeſtellt waren. Der Voranſchlag fand die Zuſtimmung
der Kirchengemeindevertretung.
— Am Sonntag Abend herrſchte in den Hauptgeſchäftsſtraßen
der Stadt bereits ein äußerſt lebhaftes Treiben. Die Läden waren
größtenteils geöffnet und die Auslagen, faſt ſämmtlich mit
elek=
triſchem Licht beleuchtet, boten eine prachtvolle Auswahl in
Weih=
nachtsgeſchenken. In den Läden war es allerdings noch leer von
Käufern. Aber im Intereſſe dieſer ſowohl wie in dem der
Ver=
käufer liegt es bei Zeiten die Weihnachtsgeſchenke einzukaufen. Die
Auswahl iſt eine größere und iſt es dem Geſchäftsmann jetzt noch
leichter möglich etwaigen Anforderungen nachzukommen und
ge=
wünſchte nicht auf Lager befindliche Gegenſtände kommen zu laſſen.
An Entgegenkommen ſeitens unſerer Kaufleute fehlt es gewiß nicht
und darf wohl erwartet werden, daß das Publikum die Hoffnungen
dieſer durch einen flotten Weihnachtseinkauf am Platze nach
Mög=
lichkeit zu erfüllen ſucht.
— Der Beſſunger ältere Geſangverein hielt am Samstag im
Hauſt'ſchen Saale eine Abendunterhaltung mit Theater ab. Der
erſte Teil des gut gewählten Programms, aus Chören,
Geſang=
ſolis, Deklamation und Klaviervorträgen beſtehend, erfreute ſich der
beifälligſten Aufnahme der zahlreichen Anweſenden. Die beiden
Theaterſtücke: „Die Theaterprinzeſſin; und „Die Rückkehr des
Land=
wehrmanns; oder: „Kurmärker und Picarder erzielten durch das
flotte Spiel der Darſteller einen Erfolg, der ſich in den lebhafteſten
Beifallsbezeugungen kund gab.
J. Mainz, 25. November. Geſtern morgen ließ das hieſige
Kreisamt wiederum einen weiteren Teil der Arbeiten des
Bahnhofs=
umbaues in Kaſtel polizeilich einſtellen. Die Veranlaſſung
hierzu geben Differenzen mit der Bahnbauleitung.
Die älteſte Buchdruckerei in Mainz. die bekannte Florian
Kupfer=
berg'ſche Buchdruckerei nebſt Verlag wurde an Buchdruckereibeſitzer
Ahn in Köln verkauft.
322¾
Nr. 232
Mainz, 24. November. Das Konſortium Bachſtein=Berlin und
Darmſtädter Bank geht mit der Abſicht um, die Straßenbahn
anzukaufen, um die Waldbahn bauen zu können. Da der
Haupt=
aktionär, Herr Aſchroth in Kaſſel, aber 900000 M. fordert, das
Konſortium aber nur 600000 M. zahlen will, wird das Geſchäft
wahrſcheinlich nicht zu Stande kommen.
St. Frankfurt, 25. November.
Schauſpielhaus. Der
geſtrige Abend brachte wieder eine Novität und zwar das in Berlin
bereits mit vielem Beifall aufgeführte Luſtſpiel „Anton Antonh
von Oscar Blumenthal. Der geiſtreiche Dichter zeichnet in dem
Helden des Stückes einen von Arroganz und Selbſtverhimmelung
ſtrotzenden Schauſpieler, eine Abart ſeines „Krascinzki im „
Probe=
pfeilr. Da dieſe Rolle dadurch immer mit einem falſchen Pathos
geſprochen werden muß, ſtellt ſie an den Darſteller eine ſehr
ſchwere Aufgabe, welche Herr Drach mit großem Geſchick auf das
Vollendetſte löſte. Das Stück fand eine ſehr freundliche Aufnahme.
München, 25. November. Herzog Dr. Karl Theodor in
Bayern, welcher das Erbe des verſtorbenen Herzogs Maximilian
angetreten hat, wird, wie verlautet, ſeine augenärztliche Thätigkeit
auch künftiahin in Tegernſee ausüben.
Vom Rieſengebirge, 23. November. Seit acht Tagen iſt auf
dem Hochgebirge faſt ununterbrochen Schneegefallen,
der auf dem Koppenplane und bei der Wieſenbaude ſchon knietie
liegt. Der Sturm, der aus Südweſt herüberbrauſt, hatte im lockeren
Schnee ein Stöberwetter im Gefolge, das in den Dörfern am Fuße
des Hochgebirgskammes durch Verwehungen die Hohlwege ausfüllte
und dadurch den Verkehr bereits erſchwert.
Florenz, 24. November. Der Großfürſt und die
Groß=
fürſtin Sergius ſind von Brindiſi hier eingetroffen.
Paris, 24. November. Der Komponiſt Gounod ſoll von
myſtiſchem Wahnſinn ergriffen und in eine Heilanſtalt gebracht
worden ſein.
London, 24. November. Die neueſte Ausgabe des „
Lancet=
enthält eine ſcharfe Erklärung von 68 der erſten Aerzte
Groß=
britanniens worin die Veröffentlichung des von Kaiſer Friedrich
dem Dr. Mackenzie eingehändigten Autographs, welches ſich auf
Profeſſor v. Bergmann's Behandlung bezog, als eine Verletzung
der berufsmäßigen Discretion und ihr Erſcheinen im,Britiſh Medical
Journal' als ein Schimpf für den ärztlichen Stand Großbritanniens
bezeichnet ſowie ein Einſchreiten ſeitens des Vorſtandes der Britiſh
Medical Aſſociation in dieſer Angelegenheit beantragt wird.
Petersburg, 23. November. Meldungen aus Taganrog zufolge
ſind am 12. d. Mts. im Meere unweit Taganrog das Leuchtſchiff
und 12 Segelſchiffe eingefroren. Im Laufe der nächſten Tage
ſanken von denſelben 5 Schiffe; 63 Seeleute, größtenteils Ausländer,
retteten ſich auf das Leuchtſchiff. Am 18. d. Mts. erreichten vom
Leuchtſchiff 1 Offizier und 5 Matroſen, ſowie 48 Mann von
einge=
frorenen Segelſchiffen das Ufer; 15 Mann, deren Extremitäten
ab=
gefroren, blieben auf dem Leuchtſchiff. Am 19. d. M. ſanken noch
zwei Segelſchiffe und erſt am 22. d. Mts. gelang es einem
Kriegs=
dampfer an das Leuchtſchiff heranzukommen und dasſelbe in freies
Waſſer herauszubugſieren.
New=York, 26. November. Geſtern herrſchte an der ganzen
atlantiſchen Küſte ein verheerender Orkan; derſelbe war der heftigſte
ſeit dem ſchrecklichen Schneeſturm des letzten März. Die
Eiſenbahn=
verbindungen ſind durch Schnee unterbrochen, die Telegraphenlinten
vielfach geſtört. Zahlreiche Schiffbrüche fanden ſtatt; der Schaden
iſt groß.
Großherzogliches Hoftheater.
B. M. Kürzlich konnte man in den Spalten unſerer Zeitungen
leſen, daß ſich in der Umgegend von Mainz die Zigeunerplage
wieder recht empfindlich bemerkbar mache, und daß Militär
aufge=
boten werden mußte, um das Vagabundenvolk über die Grenze zu
ſchaffen. Welch ein Gegenſatz zwiſchen Leben und Dichtung, zwiſchen
Jdeal und Wirklichkeitl darf man wohl ſagen. Denn auf das
Gebiet der Kunſt erſtrecken ſich dieſe Ausweiſungen nicht, im
Gegen=
telll Die Melodien dieſes Wanderſtammes haben ſich die
Konzert=
ſäle erſchloſſen, und lange bevor Franz Liszt ſeine berühmte Schrift
Die Ligeuner und ihre Muſik in Ungarn veröffentlichte, erfreuten
nich bereits die hervorſtechenden Thpen dieſer Horde, die
Zigeuner=
mutter, der Hauptmann und das junge Zigeunermädchen, das aus
der Hand das Glück weisſagt und mit ihren Feueraugen den Herzen
Unheil bringt, auf der Bühne einer großen, Popularität, und
bis zur Stunde iſt genannten Figuren das Bürgerrecht auf den
großen und kleinen Theatern in keiner Weiſe geſchmälert worden.
Das Repertoire dieſer Woche war z. B. ganz zigeuneriſch geartet.
Am verg. Sonntag belehrte uns die wilde Carmen, daß ſogar
die Liebe von den Higeunern ſtamme, am Freitag in der „
Pre=
zioſar zeigte dieſe eigentümliche Welt ſich uns im Zauberlicht der
Romantik, und in der Oper von Balfe, in der auch das Motiv
bes Kinderraubs obenan ſteht, treiben gleichfalls Koſtüm= d. h.
Phantaſiezigeuner ihr Weſen. Zur Vervollſtändigung dieſer
Kate=
gorie fehlen uns nur noch die ſchwermütige Acuzena und die
rea=
liſtiſcher gehaltenen Figuren aus dem „8igeunerbaron'. Doch wird
die Saiſon ſchwerlich zu Ende gehen, ohne uns nicht die Strauß'ſche
Operette wie den „Troubadour: beſcheert zu haben. Die Muſik
der Balfeſchen Oper träat in auskömmlicher Weiſe einem Geſchmacke
Rechnung, der bei aller Freude an fremdländiſchen=Weſen und einer
recht romantiſchen Fabel doch den größten Genuß an ſchlichten und
behaglichen lhriſchen Stimmungsbildern findet, der von der Muſik
eine einlullende, keine aufregende Wirkung erwartet. Dies
und noch etwas weniger leiſtet denn Balfes „8igeunerin' in den
drei erſten Akten im vollen Maße. Die Tonſprache erhebt ſich faſt
nirgends über das Niveau des Konventionellen, und wo ſie einen
Anlauf dazu nimmt, wie in dem Duett zwiſchen Arline und Thomas
im 2. Akt, da hängt ſich der Text, der ſtatt auf Zukünftiges zu
deuten hier noch einmal Begebenheiten des 1. Aktes auskramt, als
Bleigewicht an ihre Flügel. Die einzige Nummer welche vor dem
letzten Finale zu zünden vermochte, war die Arie: „Das Herz,
von Kummer tief gebeugt..., welche ihrem Sänger, Herrn
Riech=
mann, lebhaften Applaus und da capo=Rufe brachte.
Wahrhaft dürftig iſt die Partie des Tenor bedacht. Man hat
ſchon die Hoffnung aufgegeben, daß aus dem Munde dieſes
ſchot=
tiſchen Vaterlandsverteidigers und Zigeuners con amore etwas
anders als muſikaliſche Gemeinplätze fließen werden, die in ihrer
Art mit den Reimen: Herzen — Schmerzen, — Liebe — Triebe,
auf gleicher Höhe ſtehen, da kommt das letzte Finale und mit
ihm wird der Melodienſtrom gleichſam ſchiffbar: er kann größere
Laſten an Affekt und Gedanken tragen; die muſikaliſche
Steige=
rung, auf die man ſo lange gewartet, ſtellt ſich em mit der 4. Scene
des Schlußakts, und dem Inhaber der Thomasrolle wird endlich
Gelegenheit in der Scene, in welche der ſchottiſche Flüchtling dem
alten Grafen ſeine vornehme Abkunft enthüllt, Kraft, Schwung
und Wärme zu entfalten. Herrn Hofmüllers Stimme, die in
den erſten Akten an einzelnen Stellen unangenehm ſcharf klang,
gewann hier ihren vollen Liebreiz zurück. Frl. Jungk ſang und
ſpielte die geraubte Arlina mit viel Temperament. Um die
muſika=
liſchen Feinheiten der Partie ganz in die Gewalt zu bekommen,
bedarf es aber noch eingehenderer Studien. Eine phyſiognomieloſe
Rolle iſt die Zigeunerkönigin, trotzdem ſie als intriguante Rächerin
auftritt. Frl. Finkelſtein machte daraus, was ſich machen läßt.
Die Geſchichte mit dem Schuß, welchem die Zigeunerkönigin,
obgleich Arlina das eigentliche Ziel desſelben iſt, zum Opfer fällt,
ließe man bei einer Wiederholuug der Oper beſſer weg, weil ſie
zur Löſung auch nicht das geringſte beiträgt, vielmehr ganz den
Eindruck eines höchſt überflüſſigen Theatercoups macht, und weil
es ohnehin unangenehm berührt, wenn an der Stätte des Todes,
gleichviel ob der Tote ein guter oder böſer Menſch war, ein
Jubel=
geſang anhebt. Wenn denn der Schuß durchaus fallen ſoll, ſo
müßte man es wenigſtens ſo einrichten, daß die erſchoſſene
Zigeu=
nerin nicht während des Freudejauchzens und der Seligkeit der
nunmehr legitim vereinten Liebenden den Augen beſtändig ſichtbar
bleibt.
Dem Ballet ſiel bei der heutigen Vorſtellung eine recht
dank=
bare Rolle zu. Hat es ſonſt mit geringen Ausnahmen nur immer
die Pauſen auszufüllen, welche zwiſchen den dramatiſchen und
muſi=
kaliſchen Höhepunkten liegen, ſo tritt es in der=8igeunerin' allemal
hilfreich ein, wenn das Bedürfnis nach Abwechſelung ſeinen höchſten
Grad erreicht hat und macht die ſtockende Stimmung wieder flott.
Die Tänze und Pantomimen waren ſo intereſſant und geſchmackvoll
arrangiert, unſere Solotänzerinnen, die Damen Weiner,
Swo=
boda und Ziegelbauer, ſowie das Corps de ballet, das bei dem
Carnevalstanz ſogar aufgehört hatte blos =Corps-, „Maſſer, zu
ſein und ſich faſt indivibuell bethätigte, waren mit ſolch liebevoller
Ausdauer bei der Sache, daß ſelbſt die habituss Beifall klatſchten.
Der Vorſtellung, welche zu Ehren des Geburtstags Sr. Königl.
Hoheit des Erbgroßherzogs bei feſtlich beleuchtetem Hauſe
ſtattfand, wohnte S. Kgl. Hoh. der Großherzog mit hoher Familiean.
Odes=Axrzeige.
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Statt jeder beſonderen Mitteilung allen Verwandten,
Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß es
Gott dem Allmächtigen gefallen hat unſere gute Frau,
Mutter, Schweſter und Schwägerin
Matharina Erbes, geb. Volz,
nach halbjährigem ſchweren Leiden heute Morgen¼ 8 Uhr
zu ſich zu rufen.
Darmſtadt=Beſſungen, den 25. November 1888.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Mittwoch Mittag 3 Uhr vom
Sterbehauſe, Schießhausſtraße Nr. 42, ſtatt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.