Abonnemeulaprels
vierteläihrlich 1 Mark vo Pf. unck
Bringerlohn. Auszwaͤrtz werden von
allen Pohämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Voſtaufichlag
151. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Jhunhiltip Aulteyurilugsothil.
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schleßhaugſtraße 14, ſowie auswäru
von allen Annoncen=Expeditlonen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Rreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Ne 217.
Dienstag den 6. November.
1888.
neberſicht
der Durchſchuittspreiſe von folgenden Früchten
vom 15. Oktober bis 1. November 1888.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 20.-. — Korn per Sack
100 Kilo M. 16. -. -— Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 1550. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 14..
Darmſtadt, den 3. November 1888.
Großherzogliches Polizeiamt.
neberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 15. Oktober bis 1. November 1888.
Butter per ¼ Kilo M. - 95, desgl. in Partien M. -, 80.
Eier per Stück 6¹ Pfa., desgl. per 25 Stück M. 1.56.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 6.75, desgl. per 25 Kilo
M. 1.75. — Kornſtroh per 50 Kilo M. 3.25. - Heu per
50 Kilo M. 4.76.
Darmſtadt, den 3. November 1888.
12614
Großherzogliches Polizeiamt.
Edictalladungen.
1) Nachdem wider den Oekonomie=Handwerker Friedrich Zindel der 4.
Kom=
pagnie 1. Großh. Heſſ. Infanterie=lLeibgarde=Regiments Nr. 115, geboren am
9. April 1863 zu Offenbach, Kreis Offenbach a. M., der förmliche
Deſertions=
prozeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich ſofort bei ſeinem
Truppentheil zu geſtellen, ſpateſtens aber in dem auf
Samstag den 13. April 1889, Vormittags 10 Uhr,
anberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls
die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für
fahnen=
flüchtig erklärt und in eine Geldbuße von Einhunbert und Fünfzig bis Dreitauſend
Mark verurtheilt werden wird.
2) Nachdem wider den Gardiſten Paul Heinrich Fries der 4. Kompagnie
1. Großh. Heſſ. Infanterie=lLeibgarde=Megiments Nr. 115, geboren am 23. April
1866 zu Guben, Regierungsbezirk Frankfurt a. O., der förmliche Oeſertionsprozeß
eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich ſofort bei ſeinem Truppen=
Theil zu geſtellen, ſpäteſtens aber in dem auf
Samstag den 13. April 1889, Vormittags 10 Uhr,
anberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls
die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für
fahnen=
füchtig erklärt und in eine Geldbuße von Einhundert und Fünfzig bis Dreitauſend
Mark verurtheilt werden wird.
5) Nachdem wider den Rekruten Johann Heinrich Mathias Feldberg aus
dem Landwehr=Bataillons. Bezirk Mainz, geboren am 9. September 1866 in Hohen=
Felde, Kreis Doberan (Mecklenburg), der förmliche Deſertionsprozeß erbffnet worden
iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich ſofort bei ſeinem Truppentheil zu
ge=
ſtellen, ſpäteſtens aber in dem auf
Mittwoch den 20. Februar 1889, Vormittags 10 Uhr,
Anberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls
die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für
fahnen=
flüchtig erklärt und in eine Geldbuße von Einhundert und Fünfzig bis Dreitauſend
Mark verurtheilt werden wird.
Dormſtadt, den 30. Oktober 1888.
12615
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag der
Bäcker=
meiſter Jacob Jacobi Wittwe werden
die derſelben gehörigen nachverzeichneten
Immobilien, nämlich:
Flur. Nr. ⬜Meter.
V. 18
944 Acker im Seelroth,
VIII. 112 600 Wieſe in der
Sau=
bach,
VIII. 1325 1900 Acker in der
Sau=
bach,
V1II. 1435 1050 Grabgarten daſ.,
VIII. 231 1281 Acker am krummen
Berg,
A. 111 4831 Acker große
Ge=
wann,
xIII. 130 1894 Acker am
Pfung=
ſtädter Weg.
39 29 1100 Wieſe, die
Geiß=
wieſe,
Mittwoch den 7. November d. J.,
Vormittags 11 Uhr,
auf dem Gemeindehaus dahier zum
dritten und Letztenmale öffentlich
meiſt=
bietend verſteigert.
Beſſungen, den 18. Oktober 1888.
Großherzogliches Ortsgericht.
[1941
Weimar.
C.
Trockenor Bausand
[12616
kann abgegeben werden.
J. Lumphose.
442
Durch kriegsgerichtliches Erkenntniß vom 31. Oktober, beſtätigt am 2. November
1888, iſt der Pionier Friedrich Heinrich Beck, 2. Compagnie Pionier=Bataillon
Nr. 15, geboren am 20. Auguſt 1866 zu Darmſtadt im Großherzogthum Heſſen
in contumaciam für fahnenfluchtig erklärt und zu Geldſtrafe von (180)
Einhundert=
achtzig Mark verurtheilt worden.
[2s17
Metz, den 2. November 1888.
Kaiſerliches Gonvernements=Gericht.
bbokinge
51
10 Stück 80 Pfo.,
Kieler und engliſche
Bekanntmachung.
Gemäß Art. 7 der Allgemeinen Bau=Ordnung bringen wir hiermit zur
öffent=
lichen Kenntniß, daß mit Genehmigung Großh. Miniſteriums des Innern und der
Juſtiz vom 22. Oktober d. J. zu Nr. M. J. 25429 die Fluchtlinien für den am
Kreuzungspunkt der Heerdweg= und Hochſtraße vorgeſehenen freien Platz und
außer=
dem die Baufluchtlinie auf der Nordſeite der Heerdwegſtraße zwiſchen Martins=
und Hochſtraße nunmehr hergeſtellt worden ſind.
Der Plan liegt auf dem Stadtbauamt (Stadthaus, Rheinſtraße Nr. 18) zur
Einſicht offen.
Darmſtadt, den 1. November 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſteret Darmſtadt.
J. V.:
[12618
Riedlinger, Beigeordneter.
Bekunntmuchung.
Gemäß Art. 7 der Allgemeinen Bauordnung bringen wir hiermit zur
öffent=
lichen Kenntniß, daß mit Genehmigung Großh. Miniſteriums des Innern und der
Juſtiz vom 18. Oktober d. Js. zu Nr. M. J. 25321 der Bebauungsplan für das
Quartier zwiſchen Dieburger= und Pankratiusſtraße bezw. Arheilgerſtraße von der
Mauer= und Lauteſchlägerſtraße bis zur inneren Ringſtraße, und außerdem die
Baufluchtlinie für die innere Ringſtraße zwiſchen Pankratius= und Frankfurterſtraße
feſtgeſtellt worden iſt.
Die Pläne liegen auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 1. November 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
[2619
Riedlinger, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Das 3. und 4. Ziel Kommunal= und Kirchenſteuer pro 1888ſ89 iſt bei
Vermeidung der Mahnung längſtens bis zum 10. d. Mts. an den Wochentagen
Vormittags von 8 bis 12 Uhr, bei der Stadtkaſſe zu entrichten.
Darmſtadt, den 3. November 1888.
Die Stadtkaſſe:
Kriegk.
[12620,
Spooialhtät:
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[12524
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Horcholn, Oüivon, Cavorn, Ragoltschalon,
„
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in ½ Pfund=Doſen 70 Pfg.
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„
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lava, grüln, rein und kräftig I.-
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Portorico
feinste 1. 20
Hoilgherry
kräftige 1. 20
Costarica
Qualitäts. 1. 20
Proangor, kein gelbl Kaſfee 1. 20
Portorico, grossbohnig fein 1. 30
Proangor, feinst gelb. 1. 30
Heilgherry, hochfein u. schwer 1. 40
Menado, f. gelb, hochfein
1. 40
Honduras, Perl, fein u. Kräftig 1. 30
Heilgherry, Perl, hochfein und
schwer,
1. 50
Coylon, grossbohnig u. Schwer 1.50
lava, feinst braun
1. 50
Mocca, arab., hochfein und
schwer,
1. 50
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billiger.
12627
Die vorzüglichen gebrannten
kaü68
von
A. Luntz sel. Wittwe,
Königl. Hoflieferant,
Bonn und Berlin,
koſten jetzt:
Foinste Hocca-Mischung,
⁵⁄₂. Kilo M. 2.
La. gebrannten Java-Kaſkee,
¹⁄₈ Kilo M. 1.80,
Ha. gobrannten Java-Kaſkee,
¹⁄. Kilo M. 1.70.
Der beliebte
Haushaltungs-Maffee
⁄. Kilo M. 1.60,
in ¼½ und ¼⁄, Kilo=Packeten.
Carl Walziogor,
Generalvertreter obiger Firma,
Wilhelminenſtr. II. (1234]
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Meule oder Rücken)
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S. do Beor, Emdon.5
46onuavTGAloaploD IIUO
8roack 02*
anthare
009
„
12
„
„ vav79
L.2 =8lnvzazs 068
23⁄ nodihuet 283 mfs, vund uodog uomunonageanmuſh
zuanomupda Ppi Phejaua gaaquoſog Luvg
83931)
usloichk usßimig
juupp=
uahl uog ne agjuaa usgisleig Hi zajaaha zoh 1Hiaas uassonönub O91 uaa
hhr8 spinuhsjuv 218 usboZ usloig uz Lippa unmadſuog 3Luvß gvg anl
Her=
1
Vosoig. p vunoolk. Ao
m ganoch
zvajurg asbanquvch s223jun Anſplaouahvuß uogoab uaaojia uauis Hanc
g A vssussstapuI
I5I 2us juzmihnavig
u6pLLorbug nbanguog
Vonos gotrocknetes Obot.
E
Türkische Lwetschen, Hirschen,
Bamberger, Span. & Htalien. Brünellen,
AEION
Mirabellen, Birnen, Aprikosen ete.
WäDi.
Versohiedene ſohne ObelUschungen,
darunter eine Sorte 25 Pfg. per ¹⁄ Kilo
empfiehlt
[1252s
Exanuel Fuld.
rennmaterinlien
aller Art,
liefert in beſter Qualität zu den
möglichſt billigſten
Preiſen.
0l.
ohnn
Wſtückr. Ruhrer
C½
Fettſchrot,
Stück=
u. gewaſchene Nußkohlen,
Anthracitkohlen für amerikan.
Oefen, Braunkohlen=Briquetkes.
Buchen= und Tannenholz, Klötzchen.
Fernayrechatello Nr. 9. (9641
Jur Judwigshallo.
Gau-Algosheimer
und
Bechthoimer Tranbenmost
empfiehlt
(12630
Georg Weber.
D i e
2gee Handlung
G. P. Poth,
Ecke der Caſtno=u. Bleichſtraße,
empfiehlt ihre
Acht chinesische
Gheeſorten,
neueſter Ernte,
vorzüglichster aualität:
Souchong, rein u. kräftig, pr. Pfd. M. 2.
„ „ 2.50,
„
„
feinſt „
„ „ 3.-
Chineſ. Familien=Thee,
ehr beliebte Sorte „ „ 3.50
Aecht ruſſ. Sonchong,
4.
loſe vorgewogen, ſowie in eleganten
Packeten.
Gheeſpitzen
ſehr fein und kräftig,
per Pfund 1 Mk. 60 Pfg.
Englische
Pulzsloine
für Meſſer und Gabeln
per Stück 20 Pfo.
[2631
EahhO Füld.
Feinsten
Usvertauf eines Schirmlagero.
bObGlCAl
16
Das zur Konkursmeſſe der Firma F. W. van den Kerkhoſk
gehörige große Schirmlager wird im Geſchäftslokale
Ludwigs=
ſtraße Nr. 4 zu ermäßigten Preiſen ausverkauft.
(12544
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etterauer Gänſe
Wilhelminenſtraße H. II249l
trifft erſte Sendung Donnerstag den 8. Nov., Nachm. 4 Uhr,
im Gaſthaus „zur goldenen Roſe=, Schloßgaſſe 2, ein.
112629
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zu verkaufen Eliſabethenſtr. 1. (755
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wegen Geſchäfts=Aufgabe und
Hausverhamf.
Gämmtliche Winterhüte werden zur Hülfte des Koſtenpreiſes abgegeben.
Mnöpfe, Peridesatz, Chenilleſranzen und Beſatzartikel zu und unter Koſtenpreis.
Feine wollene Winderstrümpfe in allen Größen unter Fabrikpreis.
Eine große Parthie Damen= u. Kinder=, Velour=
N.
Tuch=Kaputzen zur Hälfte des Koſtenpreiſes.
Aen Hhh-my
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per Pfund.
per 10 Pfund
40 Pfo.,
Mk. 3.50,
empfiehlt
Teine Melange=Murmelade
und Honig
[12632
Emanuel Fuld.
24
7
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Kohlen= und Holz=Handlung,
Promenadestrasse 4l,
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Alle Sorten Ruhrkohlen.
Ferner:
Saarkohlen, Braunkohlen=Brignettes Coaks,
Tannen= und Buchen=Brennholz,
unter Fuſicherung prompteſter und ſorgfältigſter Bediepung.
Gefl. Beſtellungen werden auch von den Herren C. Diehm & Co.,
obere Rheinſtraße, C. Gerber, obere Rheinſtraße, ſowie J. Schäfer,
Hermannſtraße 5, entgegengenommen.
[10132
AEEStl-hoſtUIk
1
empfehlen
Größen,
in allen
[11447
Buchen=u. Tannen=Scheitholz
1. Klaſſe, ſowie Abfallholz empfiehl:
billigſt
[12520
Jacob Ctumpf.
Rundethurmſtraße.
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1 Pfund 5 Pfg. (2333
Emanuel Fuld.
0000000000000
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[251
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O Trier, Ludwigsſtraße.
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welcher ſich zum Heizen eines Vorplatzes
oder mehrerer Zimmer eignet, iſt
abzu=
geben Hermannsſtr. 12.
[12634
jeglicher Art
em=
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in bekannter Güte
11076
E. Hröning, Magdeburg.
Preisl., Katal. geg. 10 reſp. 20 Pf. Porto
Frische italien. Hior
[12635
eingetroffen.
Frau Lenner, Kirchſtr. I.
ſlebr. Bockor.
[ ← ][ ][ → ]2900
Nr. 217
vGG ANUN JGUON
ostor
[7464
im ſobrauch
II.
Coborall zu habon in Büchson
Em.330,RA.I80,Am.09.
Direct importirtor
Chines. & oslind.
EGIN
néuer Ernte
Hohlem.
empfiehlt in vorzüglichen
Qualitäten
Carl Watingor,
Thee- und DroguenHandlung,
Wilhelminenſtr. II. (10134
Pa. sillekroiches Fettschrot,
Stüok- ap; geV. Russkohlen,
Anthracitkohlen f. amerik. Oefen,
Briquettes,
Buchen- & Tannenholz
zu den billigſten Preiſen und reeller
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dienung.
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Waldſtraße 17. (9035
Dr. Boorhave's hochberühmtes
MCecu zhhAII,
begutachtet u. empfohlen von
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haften Aerzten, erſten Chemikern
und von hohen deutschen
Staatsbehörden.
L. T. Ronnefeldt's Thes,
Van Houlen's Caoao,
Andre Hofers Feigenkaſtee,
Lessler's Lafee Essenz
empfiehlt
C. u. A1I0gI,
(809
Rheinatr. 17.
Zu haben in ½ ½ und ¼ Flaſch
bei Herrn
(9556
Nußſchalen=Extract
1.
Theodor Stemmor.
Ebendaſ. Proben u. ſtaatl. Atteſte gratis.
Danptreinlgung.
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Umgegend mit dem Bemerken, daß
ſelbige hierdurch vollſtändig neu
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ſtandtheil befreit werden.
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An
168
2 6
15
4H1)
hal
9)
4½
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Pflie
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6Eh
8
O¼
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nung, 5 Zimmer mit allen Bequemlichk.
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ſtraße 10 im Laden.
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Zubehör, ſofort oder ſpäter zu vermiethen.
Näheres daſelbſt.
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11443) Neckarſtr. 18 zwei möblirte
Zimmer mit oder ohne Penſion zu verm.
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beziehbar, zu vermiethen.
12355) Steinſtr. 29, l. St., ein gut
möbl. Zimmer und Kabinet zu verm.
12452) Pädagogſtr. 8 ein möblirtes
Zimmer an einen anſtändigen Herrn.
12565) Beſſ. Wingertsgaßchen 6
ein möbl. Zimmer zu verm.
12570) Karlsſtr. 621-2hübſch möbl.
Zimmer im mittl. Stock, gleich zu verm.
12638) Kiesſtraße 1, erſter Stock, ein
ſchön möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
12639) Waldſtr. U m. 8. m. Cab.
Ein ſtichelhaariger, braun und weißer
Jagdhund,
auf den Namen „Hettor= horend, hat ſich
verlaufen. Abzugeben gegen gute
Beloh=
nung Rheinſtraße 9.
[12640
Nr. 27
Evangeliſcher Männer=Verein.
Mittwoch, den 7. November Bibelſtunde im Vereinslokal Heinrichſtraße 80.
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
[12641
Vom 6. November ab befindet ſich unſere
RGRGGGN u EasChUO
Steinſtraße 15, dritter Stock.
[2642
Bortha Haurer. A. Schaodol. H. Schloiormachor.
Darustédter Hok.
Mittwoch den 7. November 1888, Abends 7½ Uhr:
zum Beſten der
hülfsbedürftigen Aögebrannten in Hünfeld,
unter güliger Mitwirkung der
Frau vulli Wollskohl, der Concertſängerin Fräul. Anna Rau, der
Herren Hofſchauſpieler Hacker, Hofmuſiker Bich. Küllor, E. Reits,
Adam Eugler, ſowie des SchubertVerelns.
Reſervirter Platz 3 Mk., Saal 2 Mk. — Karten ſind bei den Herren
Hofbuchhändler Bergſträßer und G. Thies, Muſikalienhandlung, zu erhalten.
Aachener und Hünchenet
Carl Rohde eine Hauptagentur obiger Geſellſchaft übertragen worden iſt.
Darmſtadt, den 30. Ottober 1888.
Die General=Agentur
Carl Horumann.
Bezugnehmend auf vorſtehende Bekanntmachung empfehle ich mich zur
Ver=
mittelung von Verſicherungen bei der oben genannten Geſellſchaft.
Darmſtadt, den 30. Oktober 1888.
Carl.
Rohde.
112369
Po1O
Verkauſsstelen
VIhO0
bei den Verren
EefRannrupraA G. P. Poth, Ludwig
WVespu. A. Fassbendor
Hofl., Weber Nachfolger.
(12068
Bei herannahendem Winter bringe meine ſolid gearbeiteten
ClaWaaren
in empfehlende Erinnerung.
Das Repariren und Verändern von getragenen Pelugegonständen
werde ich billigſt und prompt beſorgen.
J. W. Dietsche, Rürſchner,
imzHauſe des Herrn Kaufmann L. Steingäſſer an der Stadtkirche.
B.SaOEN
A Ristt nouer A v L
Courante garar.
gSSO
noftisfELanr.
Englische Hischung per Pfd. Hk. 2.80
3.50
Russischo Mischung
und feinere Sorten - neher Ernte.
Nr 217
2992
Aufrufl.
Durch ein furchtbares Brandunglück iſt unſer Städtchen geſtern heimgeſucht
worden. Mehr als die Hälfte der Stadt, 117 Häuſer, ungerechnet die Nebengebäude,
kiegen in Aſche, etwa 1000 Menſchen, darunter viele arme Leute, ſind obdachlos
geworden. Nun ſteht der Winter vor der Thüre. Die Not iſt groß, denn es fehlt
an Allem, beſonders an Obdach. Lebensmitteln, Kleidern und wollenen Decken. Wir
wenden uns daher an die öffentliche Mildthätigkeit mit der innigen Bitte, uns zu
helfen, dem Elende unſerer armen Mitbürger zu ſteuern. Wer ſchnell giebt, giebt
hoppelt.
Geldgaben, welche uns am erwünſcheſten ſind, da wir in der Nähe Alles
be=
ſchaffen lönnen, bitten wir an den mitunterzeichneten Amtsrichter Kucks, Naturalien
an den gleichfalls unterzeichneten Kaufmann Rudolph Aha, Beide hierſelbſt,
ſenden zu wollen.
Wir bitten um Weiterverbreitung dieſes Aufrufs in anderen Blättern.
Hünfeld, (Reg.=Bez. Caſſel), den 30. Okober 1888.
Das bulfscomitee:
Rudolph Aha, Bülrgermeiſter Hau, Richard Hodes, Dechant Koch, Amtsrichter
Kucks, Pfarrer Schäfer, Rentmeiſter Sitz, Robert Vogt, Landrat von Wegnern,
Dr. Zahn.
Die Expedition des Tagblatts erklärt ſich zur Empfangnahme und
Weiter=
befoͤrderung von Geldgaben bereit und ſind bis heute folgende Beiträge eingegangen
von: Dr. F. Bender 3 M. A. v. W. 30 M., Frau Eliſe Schädel 10 M., H. H.
i. D. 3 M., Oberlandesgerichtsrath Lippold 10 M. v. B. 10 M., Fräul. A.
Rei=
inger 10 M., Frau Aſſeſſor Kleinſchmidt 10 M. A. L. 5 M. E. T. 3 M.,
Poſtdirector i. P. Reiß 5 M. Zuſammen 99 M. Hierzu früherer Beitrag von
50 M., in Summe 149 M.
Um weitere Beiträge bittet
die Expedition.
12589) Eine tüchtige gutempfohlene
Haushälterin ſucht baldigſt ſelbſtſtändige
Stelle in gutem Hauſe. Näh. in der
Exdedilion d. Bl.
12645) Ein tüchtiges Mädchen ſucht
ſofort Stelle, am liebſten in einer
Wirth=
ſchaft oder Hotel als Küchenmädchen.
Näh. Obergaſſe Nr. 20.
12646) Perfecte Herrſchaftsköchin,
bürgerl. Köchinnen, Kindermädchen mit
den beſten Zeugniſſen kann ich den
ge=
ehrten Herrſchaften empfehlen.
Stellen=
büreau Röſe, Schlltzenſtr. 14 part.
12647) Eine ig. alleinſt. Wittwe u. ein
Mädchen ſ. St. Korb. Eoderſtr. 60.
(- in junger Mann mit gut. Handſchr.,
ged. Milit., ſucht ſ. dienſtfr. Amttgsſt.
a. irg. w. Art, gegen mäßige Berg. auszuf.
Auf Verlang. kann Caution gel. w. Gef.
Off. bef. u. A. B. D. d. Exp. d. Bl.l12648
W
12361) Ein Mädchen geſucht. Näh.
Mathildenplatz 6 parterre.
Zum Beſten der Baiſen,
veranſtaltet von dem
AAieeFrauemveretm
Abtheilung für Waiſenpflege,
findet
Samstag den 10. November, Abends 5½ Uhr,
Jahrmark.
11
grossoP
in ſämmtlichen Räumen des Haalbaues ſtatt.
Verkaufsbuden mit Gegenſtänden aller Art, Büffet mit Muſik im
Gartenſaal, altdeutſche Weinſtube, Carouſſel, Kasperltheater ꝛc.
Eintrittskarten 1 Mark für Erwachſene und 50 Pfg. für Kinder ſind
zu beziehen bei Frau Selzam, Neckarſtraße 19, Fräul. v. Follenius,
Wilhelminen=
platz 9, Fräul. v. Grolman, Eliſabethenſtraße 62, Fräul. Jonghaus,
Rhein=
ſtraße 15, Fräul. Kleinſchmidt, Hügelſtraße 55, Fräul. Lothetßen, Bleichſtr. 32,
Herrn v. Preuſchen, Heinrichſtraße 79 und Abends an der Kaſſe.
Freunde der Waiſen, welche das Büfet mit glligen Spenden bedenken
wol=
len, ſind gebeten, dieſelben am Tage des Jahrmarkts, Vormittags, im Saalbau
[12426
ubgeben zu laſſen.
Geſchäftseröffnung u. Empfehlung.
Hiermit erlaube mir ergebenſt mitzutheilen, daß ich in der großen
Ochſen=
gaſſe 32 eine Brod= und Feinbäckerei errichtet habe. Es wird mein eifrigſtes
Beſtreben ſein, meine geehrten Abnehmer in jeder Beziehung zufrieden zu ſtellen,
und empfehle beſonders Kartoffel=, Kümmel= und Weizenſchrotbrod (Graham),
owie täglich verſchiedene friſche Kuchen im Ausſchnitt.
Hochachtungsvoll
August Goldschmidt.
32 große Ochſengaſſe 32.
12599
12649) Eine Lauffrau, welche etwas
vom kochen verſteht, für einige Stunden
Vormittags geſucht. Näheres
Promenade=
ſtraße 55, parterre.
Einen zuverläſſigen Schreiber
ſucht
Dr. Wenck, Rechtsanwalt,
Pheinſtraße 31.
[12595
12650) Ein reinliches braves
Mäd=
chen zum Flaſchenreinigen findet ſtändige
Arbeit. Ernſt=Ludwigsſtr. 7.
12651) Eine Lanffrau für
Vormit=
mittags geſucht. Heinrichſtr. 19. Parterre.
Sohrſsetzer
geſucht in der
L. C. Wittich'’schen
Hofbuchdrucherel.
12652)
Ein Diener,
welcher frottiren und maſſiren kann, gute
Zeugn. beſitzt u. Hausarbeit überuimmt,
ſucht Stelle. Näheres Exped.
12653) Zwei Schneidergehülfen finden
dauernde Arbeit. Schirmgaſſe 16.
2nterricht in Sprachen u. Mathematik
1L in und außer dem Hauſe ertheilt
12096) J. Bernhard, Beſſungerſtr. 116.
Lagerraum gosuoht.
Ein großer luftiger Keller=oder
Sou=
terrain=Raum wird für einige Monate
zu miethen geſucht. Expedition de Bl.
[12654
giebt nähere Auskunſt.
Hüte
werden geſchmackvoll und billig
aufgeputzt.
Hügelſtraße 15, 2. St. 112230
WA
FMlate gesuohl.
Ein Fräulein, das längere Jahre in
Geſchäften thätig war, kaufmänniſch
ge=
bildet iſt und einem Geſchäfte ſelbſtſtändig
vorſtehen kann, wünſcht eine Filiale von
einem größeren Geſchäfte in Darmſtadt
oder der Umgegend zu übernehmen. Prima
Zeugniſſe ſtehen zu Dienſten. Gefl. Off.
unter Z. 300 bef. die Exped. (12655
4genl gosnohl.
Eine in Darmſtadt anſäſſige, in den
gebildeten und wohlhabenden Kreiſen
ver=
kehrende Perſönlichkeit mit gut. Referenzen,
kann ohue Berufsſtörung täglich einen
Nebenverdienſt von 15- 60 M. erwerben.
Nähere Auskunft durch V. Brocke,
Johannesſtr. 9b, Stuttgart. (12656
12578) Ein mit der
Hobelmaſchine
vertrauter Arbeiter, gelernter Schloſſer,
für dauernd geſucht. Gartenſtr. 15.
Dapitalien u. Credit von 4% an auf
d6 I. u. I1. Hypothek bis 80% v.
Werth=
obiekt z. verg. Antr. unt. „Hypoth.=Cred.=
Anſt." a. d. Annonc.=Exped. D. Frenz in
Mainz erb.
[11697
Voterinärarnt darth
wohnt in
Darmstadt, Soderstr. 8 parterro.
[11788
Kapellplatz).
Brauner Jagdhund,
entlaufen. Vor Ankauf wird gewarnt.
(12657
Näheres Expedition.
Eine geübte Friſirerin
wünſcht noch einige Kunden in und außer
Abonnement. Näheres Expedition. 112498
Nr. 210
Tusstafeln
in jeder Anzahl können angefertigt
wer=
den. Näheres Expedition.
(12658
Wine Franzöein w. n. einige Stun
A den i. ihr. Muttersprache u. erth g.
m. Honorar. Heckarstr. 22. Hh. (12659.
Minem verehrl. Publikum von
Darm=
ſtadt=Beſſungen empfehle ich mich im
Umſetzen, Nepariren
und Ausputzen
aller Arten Oofem unter Fuſicherung
prompter und reeller Bedienung.
Achtungsvoll
Hofgartenſtr. 7. 12419
Werhnachts Anzergen
jeder Art für alle illuſtr. u. polit.
Zei=
tungen ꝛc. der Welt beſorgt prompt u.
unter bekannt coulant. Bedingungen die
Central=Annoncen=Expedition von G. I.
Daube & Co. in Darmstadt,
Grafenſtraße 30.
[725
2993
12661) Erſtaunliche Wirkungen und Erfolge
haben die ſeit Jahren ſchon bewährten Karl
Koch'ſchen Zwiebelbonbons hervorgerufen.
Die=
ſelben, von Herrn Karl Koch erfunden,
be=
haupten auf dem Gebiete rationeller
Geſund=
heitspflege ihre Heilkraft gegen Huſten,
Heiſer=
keit, Verſchleimung und Neigung zum
Huſten=
reiz. Am beſten ſprechen für die Güte und
den wohlverdienten Ruf dieſes bewährten
Heilmittels nicht nur die zahlreichen Atteſte
und Referenzen von Privatperſonen, ſondern
auch die von ärztlichen Autoritäten
vorhan=
denen, ehrenvollen Empfehlungen, die in
Aus=
zugsform den ſämtlichen Packeten auch
bei=
geſügt ſind. Um ſich obigen Erfolg zu ſichern,
wolle man beim Einkauf dieſer Bonbons
gefl. darauf Acht geben, daß jedes der Beutel
auf der Außenſeite den aufgedruckten Namen
des Herrn Karl Koch, ſowie auch anliegend,
jene Empfehlungen und ärztlichen
Anerken=
nungen enthält.
12662) Gegen Katarrhe aller Art ſind die
Emſer Paſtillen ſeit langen Jahren das beſte
der bekannten Hausmittel. Von der Güte
der Emſer Paſtillen zeugt der Umſtand, daß
jährlich von den König Wilhelms=Felſenquellen
ca. 15 Millionen fabriziert verſendet werden.
Auf die Annonce der König=Wilhelms=
Felſen=
quellen machen wir ganz beſonders
aufmerk=
ſam. Wohl das älteſte, gewiß aber das
wirk=
ſamſte Haus= und Heilmittel gegen alle
Ka=
arrhe ſind die Emſer Paſtillen.
Ein wahrer Hchatz
für alle durch jugendliche Verirrungen
Erkrankte iſt das berühmte Werk:
Dr. Rotau's Solbstbowahrung
80. Aufl. Mit 27 Abbild. Preis 3 M.
Leſe es Jeder, der an den Folgen
ſolcher Laſter leidet, Tauſende
ver=
danken demſelben ihre
Wieder=
herſtellung. Zu beziehen durch das
Verlags=Magazin in Leipzig,
Neumarkt vr. 34, ſowie durch
[9930
jede Buchhandlung.
12660) Für ihren Verlag von Hitfsmitteln
für das Htudium der neueren Hprachen bezw.
für ihre Biskiothes ſamtt. griech. und röm.
Klaſſtſter in neueren deutſchen
Muſterüber=
ſetzungen erhielt die Cangenſcheid'ſche
Ver=
lagsbuchhandtung (Prof. G. Langenſcheidt) in
Berlin von der Jury des „Großen
Inter=
nationalen Wettſtreites' zu Brüſſel zwei
Aus=
zeichnungen und zwar: Wettſtreit 1: Goldene
Medaille; Wettſtreit IV. Bronzene Medaille.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 6. November.
2. Vorſtellung in d. 3. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Doctor Klaus.
Schauſpiel in 5 Akten von 8 Arronge.
Leopold Grieſinger, Juwelier Herr Dalmonico.
Julie, deſſen Tochter
Frl. Ethel.
Max von Boden, deren Gatte Herr Steude.
Dr. Ferdinand Klaus
Herr Werner.
Marie, Griefinger'sSchweſter,
ſeine Frau
Frl. Berl.
Emma, deren Tochter
Frau Kläger.
Referendarius Paul Gerſtel Herr Hacker.
Marianne, Haushälterin bei
Grieſinger
Frl. Schütky.
Lubowski, Kutſcher) bei Dr. Herr Sachs.
Auguſte, Dienſtm.) Klaus Frl. Bernhard.
Anna
Frau Klein.
Behrmann
Herr Knispel.
Herr Schimmer.
Colmar, ) Bauern
Jakob,
Herr Leib.
Eine Köchin
Frau Hartig.
Ein Kutſcher
Herr Lang.
Eine Kammerjungfer
Frau Kilian.
Ein Stubenmädchen
Frl. Büdinger.
Anfang 7 Uhr. Ende 410 Uhr.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer erledigte am 3.
Regierungsange=
legenheiten, nahm Vorträge entgegen und empfing den
komman=
dierenden Admiral Grafen v. Monts. Demnächſt arbeitete der
Monarch längere Zeit mit dem Chef des Militärkabinets, hörte
den Vortrag des Chefs des Generalſtabes der Armee, Grafen
Walderſee, und konferierte Nachmittags mit dem Staatsminiſter
Grafen Bismarck.
Der Kaiſer trifft am 15. nachmittags in Breslau ein; am
elben Tage wird bei Sr. Majeſtät im Schloſſe ein Feſteſſen ſtatt=
Inden. Für die folgenden Tage ſind Jagden bei Ohlau
beab=
ſichtigt; doch wird der Kaiſer ſein Nachtquartier immer in Breslau
nehmen.
Die Trennung der Verwaltung der Marine und des
Ober=
kommandos über dieſelbe iſt von dem Kaiſer vollzogen worden.
Der „Reichsanzeiger' ſchreibt: „Die an dieſer Stelle in Nr.
275 veröffentlichte Allerhöchſte Erwiderung auf die Adreſſe des
Magiſtrats und der Stadtverordneten von Berlin hat trotz ihrer
unzweideutigen Klarheit zu gleichzeitig widerſinnigen und
bös=
willigen Entſtellungen in einem Teile der Berliner Preſſe, nament=
lich in den Organen der ſogenannten freiſinnigen und
ultramon=
tanen Parteien Veranlaſſung gegeben.- Da es den Anſchein hat,
daß die bezeichneten Blätter nach einem verabredeten Plane den
Verſuch gemacht haben, die Tragweite der Kaiſerlichen Aeußerung
zu entſtellen, ſo haben Se. Majeſtät der Kaiſer und Königz
aus=
drücklich zu erklären befohlen, daß es der Inhalt und die Lonart
der freiſinnigen Berliner Blätter ſei, welche Allerhöchſtſeine Gefühle
verletzt haben. - Bei den Beziehungen, in denen die Berliner
Stadtbehörden gerade zu dieſer Seite der Preſſe ſtehen, haben Se.
Majeſtät angenommen, daß dieſelben zu einer Mitwirkung bei
Ab=
ſtellung des gerügten Uebelſtandes in der Lage und, nach Maßgabe
der von ihnen ausgeſprochenen Geſinnungen, auch geneigt ſein
würden.
Der „Köln. 8tg. zufolge beabſichtigt der Kaiſer ſchon in
nächſter Zeit eine neue kleidſame Uniform auch für die
Reichs=
beamten anzuordnen.
Die neue Rang=und Quartierliſte, welche dem Kaiſer Wilhelm I.
alljährlich am Neujahrstage überreicht wurde, wird, wie die „
Poſt=
meldet, diesmal erſt gegen Ende Januar 1889 erſcheinen.
Die Eröffnung der Reichstagsſeſſion wird vorausſichtlich durch
den Kaiſer ſelbſt erfolgen.
443
[ ← ][ ][ → ] Mr.
2994
Die Forderung für die Ergänzung der Schlachtflotte ſoll, wie
verlautet, 100 Millionen Mark betragen, welche Summe in
zehn=
jährigen Raten beanſprucht wird.
Die Vorlage der Alters= und Invalidenverſicherung der Arbeiter
iſt von der Tagesordnung des Bundesrats abgeſetzt worden, weil
mehrere Vorſchläge auf Abänderung einzelner wichtiger
Beſtim=
mungen, die teils von Einzel=Regierungen, teils von
Intereſſenten=
gruppen gemacht ſind, in den Ausſchüſſen einer Vorberatung
unter=
zogen werden ſollen.
Der württembergiſche Miniſterpräſident v. Mittnacht überſandte
nach ſeiner Rückkehr von Leipzig dem Stuttgarter Beobachter:
eine Berichtigung, wonach die Behauptung, das Miniſterium habe
ſeine Entlaſſung eingereicht, jeder Begründung entbehrt.
Die „Nordd. Allg. Htg. ſchreibt: Im Gegenſatz zu der durch
die Reuter'ſche Agentur in Zanzibar verbreiteten Nachricht, daß ein
neuer Angriff auf Bagamoyo; ſeitens der aufſtändiſchen Araber
bevorſtehe, verlautet aus ſicherer Quelle, daß die Lage in dem
genannten= Hafen ſich gebeſſert hat und keine Ruheſtörungen
er=
wartet werden. Das nördlich von Bogamoyo gelegene Dorf Windi,
deſſen Bewohner die Inſurgenten durch Zufuhr von Pulver und
Waffen unterſtützten, iſt am 31. Oktober durch das deutſche
Kriegs=
ſchiff Sophier zerſtört worden.
Die Nachricht der „Nowoſti=, wonach die Zanzibar=
Angelegen=
heit das Einvernehmen zwiſchen Deutſchland und England
beein=
trächtigen ſollte, wird dementiert. Von irgendwelchen
Mißhellig=
keiten zwiſchen der deutſchen und engliſchen Regierung anläßlich
der oſtafrikauiſchen Angelegenheiten könne keine Rede ſein.
Schweiz. Die Delegierten der ſchweizeriſchen
Offiziersgeſell=
ſchaft faßten am 4. faſt einſtimmig den Beſchluß, die Uebertragung
der vollen Militärhoheit und der geſamten Heeresverwaltung an
den Bund ſei als das dringendſte Bedürfnis der Schlagfertigkeit
der Armee und der Landesverteidigung zu erklären und ſoll die
Bundesverſammlung von dieſem Entſchluß in Kenntnis geſetzt
werden.
Heſſerreich=Angarn. Kaiſerin Eliſabeth, welche gegenwärtig
in Korfu weilt, beabſichtigt eine Reiſe nach Weſtindien und den
Vereinigten Staaten.
Die ungariſche. Regierung übergab dem Abgeordnetenhauſe die
Vorlage betr. die Staatenkonvention und die Modiſikation des
Wehrgeſetzes.
Nach den letzten ſtatiſtiſchen Ausweiſen ſtellen zur
öſterreichiſch=
ungariſchen Armee: die Deutſchen 295. die Magharen 192, die
Ezechen. 182, die Slovaken 46, die Ruthenen 79, die Polen 72,
die Serbo=Kroaten 5, die Rumänen 46 und die Slowenen 33 pCt.
Jranſreich. Freycinet teilte im Miniſterrate mit, daß er ſich
mit dem Budgetausſchuß dahin verſtändigt habe, daß das
außer=
ordentliche Kriegsbudget ſofort nach Annahme des
Staatshaus=
haltsetats in Beratung genommen wird.
In der Anklageſache Andrieur gegen den Abg. Numa Gilly
wegen Verleumdung der Mitglieder in der Budgetkommiſſion durch
den Vörwurf des Schwindels und Betrugs beſchloß die
Anklage=
kammer des Gerichtshofes zu Nismes, Gillh vor das
Schwurge=
richt zu verweiſen.
Infolge der Einſtellung des Verfahrens gegen Heurk, den
an=
geblichen deutſchen Spion von Clamart, überhäufen die
chauviniſti=
ſchen Blätter die Regierung Floquet mit den gröbſten Schmähungen
und Beſchimpfungen, da der Konſeilspräſident, „gleich ſeinem
Ver=
wandten Jules Ferry, vor Bismarck im Staub krieche und deſſen
Helm lecke.
England. Die „Times; meldet aus Zanzibar vom 1. Nov.:
Die deutſche KorvetteSophie; bombardierte geſtern das nördlich
von Bagomoyo gelegene Dorf Whindi, deſſen Einwohner den
Auf=
ſtändiſchen in Bagomoho Waffen, Munition und bewaffnete Sklaven
geliefert hatten. Die Matroſen landeten und brannten das Dorf
Laaoa nieder.
Riederkande. In dem Befinden des Königs iſt Beſſerung
ein=
getreten. Der Zuſtand des Halſes geſtattet wieder die Einnahme
von feſter Nahrung.
Rußland. Die kaiſerliche Familie iſt am 2. Nachmittags in
Gatſchina eingetroffen.
Der „Regierungsboten meldet, daß bei dem Bahnunglück der
Kaiſer am Fuße, die Kaiſerin an der Hand verwundet wurden,
was die Majeſtäten nicht verhinderte, für die Verunglückten zu
ſorgen. Scheremetiew iſt ein Teil des Fingers abgeriſſen und die
Bruſt gedrückt. Das Hoffräulein Marie Golenitſchew iſt am Fuße
beſchädigt. Worontzow=Daſchkow, Wanowski, die Generaladjutanten
Danilowitſch und Tſcherwin erlitten erhebliche Kontuſionen,
Stiern=
wall iſt derartig am Fuße verletzt, daß er auf einer Bahre in den
Sanitätswagen gebracht wurde. Von den Bedienſteten ſind 21
getötet, 37 verwundet. Ueber die Urſache der Entgleiſung berichtet
der „Regierungsbote; daß der Kaiſer an Ort und Stelle einem
Gendarmerie=Offizier perſönlich einen Teil einer verfaulten Schwelle
eingehändigt hat, behufs Vorlegung bei der Unterſuchung.
Der leitende Director der kaukaſiſchen Bahnen, Staatsrat
Nikolaj Sergejewitſch Alennikoff, dem die Entlaſſung bevorſtand
wegen.Unordnung auf den vom Haren bereiſten Eiſenbahnen, er=
217.
ſchoß ſich in ſeinem Bureau, nachdem er verſchiedene Briefe, auch
einen an den Haren, geſchrieben hatte.
Einer Darſtellung des „Graſhdanin', welche in der Angabe
der Fahrgeſchwindigkeit abweicht, entnehmen wir noch folgende
Einzelheiten über den Unfall. Nicht die Lokomotive, ſondern der
maſſive Wagen des Verkehrsminiſters entgleiſte zuerſt. Allerdings
ging der kaiſerliche Sonderzug nur mit einer Geſchwindigkeit von
40-Werſt in der Stunde, aber die Stöße des entgleiſten ſchweren
Miniſterwagens waren ſo heftig, daß ſie vor und hinter demſelben
Verwüſtungen anrichteten und Wagen zertrümmerten. Von den
Wagen, in welchem ſich die Majeſtäten befanden, wurde der Boden
herausgeriſſen, die Majeſtäten ſtürzten auf den Bahndamm und
wurden mit dem Wagendach bedeckt. Die Großfürſtin Olga ſaß
im nächſten Wagen, welcher nach rechts hinausgeſchleudert wurde
die Prinzeſſin fiel den Bahndamm hinab, blieb jedoch
glücklicher=
weiſe unverletzt. Großfürſt Michael, der ſich mit ſeinen Eltern
in demſelben Wagen befand, lag einige Minuten unter den
Trüm=
mern, wurde aber gleichfalls nicht verletzt. Von der ungeheueren
Heftigkeit des Stoßes, den dieſer Wagen erhielt, ſowie von der
Größe der Lebensgefahr, in der die Majeſtäten ſchwebten, zeugt
die Thatſache, daß ein nur zwei Schritte vom Kaiſer ſtehender
Diener, der ihm ſoeben Kaffee reichte, und der Hund des Kaiſers
neben ihm getbtet wurden.
Die „Now. Wr. ſchreibt über den Eiſenbahnunfall bei Borki:
Die Station Borki, wo aus noch unbekannter Urſache der
kaiſer=
liche Zug entgleiſte, befindet ſich auf der 494. Werſt der Kursk=
Charkow=Aſowſchen=Eiſenbahn. Zwiſchen Borki und Charkow,
welche Stadt an der 535. Werſt dieſer Linie liegt, ſind nur zwei
Stationen: Merefa und Karatſchewka. Terrainſchwierigkeiten gibts
hier keine. Der Kaiſer iſt zur Station Taranowka zurückgekehrt,
die die nächſte Station vor Borki in der Richtung auf Roſtow zu
und von dieſer Stadt 477 Werſt entfernt iſt. Uns macht die
ver=
brecheriſche Nachläſſigkeit auf unſeren Eiſenbahnen Staunen, der
ſogar kaiſerliche Züge zum Opfer fallen. Die Unorduung auf der
Kursk=Charkow=Aſowſchen Bahn, die der verſtorbene Poljakoff
ge=
baut hat, iſt längſt ſchon bekannt und es iſt daher gar nichts
Wun=
derbares daran, daß auf ihr nicht rechtzeitig, als der kaiſerliche
Hug über ſie hinfuhr, notwendige Maßnahmen getroffen wurden.
Die Urſache der Entgleiſung wird jedenfalls klargeſtellt werden.
Im Augenblick aber wird ganz Rußland glücklich ſein in ſeiner
Freude, darüber, daß dieſe Entgleiſung nicht von einem Unglück
begleitet war, wie doch gewöhnlich zu geſchehen pflegt.”
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. November.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 1. November
den Kanzliſten bei dem Maſchinen=Ingenieur der Main=Neckar=
Eiſen=
bahn, Anton Scherf, mit Wirkung vom 1. November di. J. an
zum Kanzliſten bei dem Oberbetriebs=Inſpektor dieſer Bahn —
und den Kanzleigehülfen Friedrich Wilhelm Dähler aus
Fried=
berg mit Wirkung vom 1. November d. J. an zum Kanzliſten bei
dem Maſchinen=Ingenieur der Main=Neckar=Eiſenbahn - ernannt.
Ernannt wurden: am 28. Oktober die= Landgeſtütsbeiknechte
Juſtus Fiſcher aus Nieder=Gemünden und Martin Antz aus
Pfeddersheim zu Landgeſtütsdienern bei dem Landgeſtüt.
Lokalgewerbverein. Am Freitag Abend hat der
Lokalgewerb=
verein mit ſeinem diesmaligen Vortragseyklus begonnen. Herr
Tecklenburg begrüßte als Vorſitzender die nicht ſehr zahlreich
er=
ſchienenen Teilnehmer, erinnerte an die Sommerausflüge nach
Frankfurt a. M. nach dem Odenwald, in diverſe Beſſunger
Fabriken ꝛc. und widmete ſodann dem verſtorbenen
Vorſtandsmil=
glied Herrn Karp warme Worte der Anerkennung. Von den
Vor=
trägen, welche im Laufe des Winters gehalten werden ſollen,
er=
wähnen wir einen ſolchen des Herrn Wolfskehl, welcher
voraus=
ſichtlich über die Finanzlage unſerer Stadt ſprechen wird und
einen ſolchen des Aba. Dr. Schröder über die Lage des Handwerks
und Vorſchläge zur Beſſerung derſelben.
Den erſten Vortrag bielt hierauf Herr Dr. Fahr ion über „
Vor=
kommen und Gewinnung des Petroleums;. In anſchaulicher
Weiſe beſprach er die primitiven Beleuchtungsarten früherer=Zeit
und kam alsdann auf die ungeheuren Fortſchritte des
Beleuchtungs=
weſens in unſerem Jahrhundert zu ſprechen. Die allgemeine
Ein=
führung des Petroleums fällt in das Jahr 1859. Colonnell Drake
erbohrte damals bei Titusville (Pennſylvania) die erſte
Petroleum=
quelle und ſogleich bemächtigte ſich die Spekulation des neuen
Han=
delsartikels; ſchon zwei Jahre ſpäter trat ein Rückſchlag ein,
wel=
cher, mehrere Jahre anhaltend, erſt durch vermehrten Verbrauch
und planmäßigere Gewinnung beendigt wurde. Auch in
verſchie=
denen Gegenden Deutſchlands wurde nach Oel gebohrt namentlich
wird ſeit 1080 bei dem Hannöver'ſchen Dorfe Vedeſſe (Oelheim)
Oel gewonnen, indeß ſollen bei den jetzt noch dort beſtehenden 6
Geſellſchaften kaum die Betriebskoſten gedeckt werden.: Große
Ein=
künfte zieht Rußland aus der Verpachtung ſeiner Naphtaquellen bei
Baku und beherrſcht das dort in zahlreichen Raffinerien gewonnene
Petroleum-mit dem amerikaniſchen Oel den Weltmarkt.Auch in
Ar.
Galizien wird Petroleum gewonnen. Das flüſſige Petroleum
iſt eine gelblich gefärbte durchſichtige und übelriechende Flüſſigkeit,
die auf Waſſer ſchwimmt. Farbloſes Petroleum kommt ſelten vor.
Die Gewinnung des Petroleums wird durch Bohrlöcher
be=
wirkt, welchen das Oel manchmal mit großer Heftigkeit entſtrömt,
worauf es raffiniert wird. Das Petroleum iſt für ſich nicht
ex=
ploſiv, dagegen bilden ſeine Dämpfe mit Luft ein exploſives
Ge=
menge. Bei ſeiner Feuergefährlichkeit iſt daher in vielen Staaten
der Verkehr mit Petroleum geſetzlich geregelt. Auch benutzt man
Petroleum zur Heizung und iſt ſein Heizwert Zmal größer als
der von Holz und UImal größer als der von Steinkohlen.
Petro=
leum dient namentlich auch den Dampfern des Kaſpiſchen Meeres
und der Wolga als Heizmaterial. Der Konſum an Petroleum iſt
jetzt zu enormer Höhe geſtiegen. Die Geſamtproduktion in 1885
belief ſich tauf 5803197447 Liter. Nachdem die Verſammlung dem
Redner den Dank für ſeinen anregenden Vortrag ausgedrückt hatte,
chloß Herr Tecklenburg noch einige Mitteilungen an, und
kon=
ſtatierte er namentlich, daß das Petroleum faſt immer nur an den
Rändern von Salzlagern vorkommt, ferner, daß die
Produktions=
fähigkeit der Quellen durch Dynamitſprengungen oedeutend erhöht
werden kann ꝛc. Hum Schluß wurde mitgeteilt, daß Ausſicht
da=
für beſtehe, daß im Frühjahr der Verein vorausſichtlich die Meſſeler
Fabrik werde beſuchen können.
- Das Feſt der goldenen Hochzeit beging am Sonntag Herr
Drehermeiſter Johannes Kuhn und deſſen Ehefrau Johannette,
geb. Struve. Das Jubelpaar erfreut ſich noch völliger Geiſtesfriſche
und großer körperlicher Rüſtigkeit und wurden demſelben zahlreiche
Beweiſe der Wertſchätzung an dieſem ſeltenen Ehrentag
darge=
bracht.
Im Mathilden=Landkrankenhaus wurden im Monat Oktober
d. J. 96 Patienten mit 2094 Pflegetagen ärztlich behandelt und
verpflegt.
An Hunden waren in 188788 im Großherzogtum 31886
zur Verſteuerung angemeldet. Die davon entfallene Steuer
be=
trägt 159430 M. Im Vorjahre war die Hundezahl 30 336 mit
151680 M. Steuer, ſo daß eine Vermehrung um 1550 Hunden ein=
—
getreten iſt.
Speziell unſere Stadt angehend, ſo hat ſich der
Hundeſtand im ehemaligen Beſſungen verringert (von 352 auf 343),
während im ehemaligen Stadtbezirk eine Vermehrung, von 1269
auf 1317, vorliegt. Die Geſamthundezahl beträgt alſo dahier
1660, während Mainz nur 1444 aufzuweiſen hat.
0 Sicherem Vernehmen nach findet am Mittwoch im großen
Saale des „Darmſtädter Hofes: ein Konzert zum Beſten der armen
Abgebrannten in Hünfeld ſtatt, welchem hervorragende hieſige
künſt=
leriſche Kräfte ihre Mitwirkung zuſagten.
Der Kranken= und Sterbekaſſe=Verein „Friede begeht am
Samstag den 10. November die Feier ſeines 25jährigen Beſtehens.
Bei dieſer Feier werden ſämtliche hieſigen Vereine gleicher Tendenz
durch Deputationen vertreten ſein. Die Feſtlichkeiten, aus Konzert
und Feſtball beſtehend, finden im großen Saale des „
Schützen=
hofs; ſtatt.
Eingeſandt. Evangeliſche Strickſchule. Vom Darmſtädten
Zweigverein des evangeliſchen Bundes iſt am Orte hier eine
Strickſchule ins Leben gerufen. Dieſelbe hat den Zweck, die
ſchulpflich=
tigen Mädchen ärmerer evangeliſcher Familien an den freien
Nachmit=
tagen der Woche (Mittwoch u. Samstag) aufzunehmen und unter
Lei=
tung und Beaufſichtigung einer geeigneten Lehrerin angemeſſen zu
be=
ſchäftigen. Die Eröffnung der Schule ſoll am künftigen Mittwoch
lden 7. November) nachmittags 2 Uhr, in dem Saal des =
Feier=
abend” ſtattfinden. Der Vorſtand des Vereins will mit dieſem
Unternehmen den evangeliſchen Familien, zumal denen der
Alt=
ſtadt, eine Handhabe bieten, ihre Kinder in ihren Freiſtunden gut
und zum Nutzen unterzubringen. Er iſt kſich daber klar bewußt,
in keinerlei Gegenſatz etwa zu der ähnlichen, in Segen wirkenden
Anſtalt der Karlsſtraße zu treten. Vielmehr haben erſt die
viel=
fachen Klagen, daß es dort an Raum zur Aufnahme neuer Kinder
gebricht, ihn beſtimmt, dieſe Strickſchule für ſolche Kinder in
An=
griff zu nehmen und zu organiſieren, die jene abweiſen muß. Man
darf wohl erwarten, daß evangeliſche Eltern, die für ihre Kinder
den Wunſch haben, ſie in eine Strickſchule zu führen, von dieſer
Einrichtung Gebrauch machen werden. Es iſt zunächſt dabei an
Mädchen von 6 Jahren an gedacht. Für unbemittelte Pfleglinge
wird die Schule nach Möglichkeit das Arbeitsmaterial liefern; auch
wird der Gedanke im Auge behalten werden, den Kleinen mit der
Zeit aus ihrer Arbeit einen kleinen Verdienſt zu beſchaffen.
An=
meldungen zur Strickſchule werden jeden Mittwoch und Samstag
um 2 Uhr in dem vorgenannten Lokal entgegengenommen. Auch
ſind Rentner Jordis (Saalbauſtraße 11) und Pfarrer Pahncke
(Kiesſtraße 96), denen der Vereinsvorſtand die Sache der Schule im
beſonderen übertragen hat, zu jeder Auskunft bereit.
D.
Eingeſandt. Vorigen Sonntag befanden ſich auf der
ſüd=
lichen Emporbühne der Stadtkirche, unmittelbar neben der Großh.
Loge, fünf Knaben von etwa 8 bis 9 Jahren, anſcheinend
Stadt=
ſchüler, von denen drei ſich während der Predigt des Herrn
Superintendenten Dr. Sell faſt unausgeſetzt im Flüſterton
unter=
hielten. Es wurde dies von den ſonſt Anweſenden in unange=
217„
2995
nehmſter Weiſe empfunden und der Wunſch ausgeſprochen, daß die
Namen der Störenden in der Schule ermittelt und den Betreffenden
ein ähnliches Benehmen ferner ſtrenaſtens unterſagt würde. Durch
einige Fragen in den einſchlägigen Klaſſen wird es leicht ſein, die
Knaben zu erfahren, da noch viele Altersgenoſſen anweſend waren.
50 Kleine Mitteilungen. In einer der letzten Nächte wurde bei
einem Schloſſer in der Beſſunger Straße ein Einbruchsverſuch
vorgenommen, ein Fenſterladen erbrochen und eine Scheibe
ein=
gedrückt, doch muß der Thäter durch irgend einen Umſtand
ver=
ſcheucht worden ſein. - Im abgelaufenen Monat Oktober l. J.
nahmen 265 durchreiſende Handwerksgeſellen die Hülfe der hieſigen
Naturalverpflegſtation in Anſpruch. Durch die
Arbeitsnach=
weiſeſtelle iſt 18 Perſonen Arbeit vermittelt worden. Die Koſten
der Station belaufen ſich pro Oktober auf 132 M.
Jk. Mainz, 4. November. Das hieſige Kreisamt erläßt ſoeben
für die Gemeinden Mainz, Kaſtel, Koſtheim, Weiſenau, Mombach
und Budenheim eine Verordnung, welche ſich gegen die
Verun=
reinigung des Rheins richtet. Mit Ausnahme des im Rhein
gebaggerten Schlicks wird das Einwerfen von Steinen, Sand,
Un=
rat und ähnlichen Körpern in den Rhein nach der Verordnung
mit einer Geldſtrafe von 3 bis 80 M. beſtraft.
4. Mainz, 4. November. Eine aus Straßburg hier zum
Be=
ſuche bei Verwandten weilende Dame wurde geſtern abend von
einem tragiſchen Schickſal ereilt. Dieſelbe befand ſich in einer
Reſtauration und begab ſich auf den Hausflur, um hier eine
Be=
dürfnisanſtalt aufzuſuchen. Sie geriet jedoch in den Kellereingang
und ſtürzte ſo unglücklich hinab, daß ſie ſich das Genick brach und
tot liegen blieb.
8t. Frankfurt, 5. November. Auf dem Centralbahnhof
funktio=
nierte geſtern abend die elektriſche Beleuchtung ſehr
mangel=
haft. Als Schreiber dieſes im Bahnhof war, gaben nur die acht
Glocken des Kopf=Perrons Licht, während die Lampen der
Empfangs=
gebäude, der Warteſäle und der Längs=Perrons kein Licht gaben,
ſo daß die Not=Petroleum=Beleuchtung herhalten mußte.
Büldingen. Herr Forſtmeiſter Urich beabſichtigt nach 23jähriger
ſehr erſprießlicher Thätiakeit in Fürſtl. Pſenburgiſchen Dienſten ſich
aus Gejundheitsrückſichten demnächſt dauernd in Darmſtadt
nieder=
zulaſſen.
Verlin, 3. November. An der geſtrigen großartigen Auffahrt
der Studentenſchaft zu Ehren der Profeſſoren Gerhardt und
Bergmann nahmen 43 ſtudentiſche Vereine mit ihren Fahnen in 89
offenen Wagen teil.
Hamburg, 3. November. Der Einladung Hamburgs zur
Be=
ichtigung der Lollanſchlußbauten, welche an die
Ver=
treter der Handelskammer und anderer Korporationen des Handels
und der Induſtrie ergangen war, haben über 100 Korporationen
mit 700 Vertretern aus ganz Deutſchland entſprochen. Zum Schluſſe
fand heute im großen Saale von Sagebiels Etabliſſement ein
Feſt=
eſſen ſtatt, bei welchem nachſtehendes Telegramm an den Kaiſer
ge=
ſandt wurde: „Die auf die Einladung der Handelskammer
Ham=
burgs anweſenden 700 Vertreter von Handel und Induſtrie aus
200 Städten Deutſchlands gedenken mit ehrfurchtsvollem Danke des
kaiſerlichen Schirmherrn der geſamten deutſchen Wirtſchaftsthätigkeit
und brachten Ew. Kaiſerlichen Majeſtät ein dreifaches donnerndes
Hoch. Ein weiteres an den Fürſten Bismarck gerichtetes
Tele=
gramm hatte nachſtehenden Wortlaut: „Die in Hamburg vereinten
700 Abgeordneten der Handelskammer und wirtſchaftlichen Vereine
ganz Deutſchlands entbieten E. D. den ehrehrbietigſten Gruß und
ſtoßen an auf das ſtete Wohlergehen des Durchlauchtigen Hamburger
Ehrenbürgers.
Peſt. Vor längerer Zeit iſt einem reichen Kaufmann in der
ſüdungariſchen Stadt Maria=Thereſiopol eine Viertelmillion Gulden
in Barem und Wertpapieren geſtohlen worden. Als Thäter
wurden mehrere wohlſituierte Bürger, mehrere
Sicherheits=
organe und Gemeindediener ausgeforſcht. Dieſer Tage
ſind nun abermals unter dem Verdachte, an dem Raube
teilgenom=
men zu haben, zwei Gemeinderichter, ein Sicherheitskommiſſär und
ein Geſchworener hinter Schloß und Riegel gebracht worden.
- Bei Zahlungen entſteht im Publikum häufig Streit darüber,
wie weit man Silber annehmen muß und Gold verlangen kann.
Nach den einſchlägigen Beſtimmungen braucht der Privatmann
Reichsſilbermünzen nur bis zum Betrage von 20 M. anzunehmen:
bei höheren Beträgen kann er Goldmünzen verlangen. Dagegen
iſt jeder verpflichtet, Einthalerſtücke deutſchen Gepräges zu jedem
beliebigen Betrag anzunehmen. Denn dieſe Thaler treten nach
dem Reichsmünzgeſetz bis zu ihrer Außerkursſetzung im deutſchen
Reich an Stelle aller Reichsmünzen, alſo auch der Goldmünzen.
Die unverheirateten Damen im Staate Minneſota agitieren,
wie die -New=Yorker Hdlszta.- meldet, gegenwärtig für den Erlaß
eines Geſetzes, deſſen Beſtimmungen zufolge in Zukunft jeder
heirats=
fähige Mann, welcher einer Jungfrau oder Witwe den Hof macht,
verpflichtet ſein ſoll, ſich innerhalb vier Wochen zu erklären, ob er
vernſtliche Abſichten' habe oder nicht. Die Männer ſind mit dieſem
Proiekte nicht einverſtanden, indem ſie behaupten, vier Wochen ſeien
nicht genügend, um ein weibliches Weſen kennen zu lernen; ſie ver
2996
Nr.
langen deshalb eine Ausdehnung der betreffenden Friſt auf acht
Wochen.
— Daß die Schatzgräberei noch immer blüht beweiſt die Bildung
einer Handelsgeſellſchaft zur Auffindung der Gräber der
peruani=
ſchen Incas. Der Sitz der Geſellſchaft iſt Mollendo ein kleiner
Seehafen in Peru; ihr Kapital beträgt 8000 L. Bekanntlich
be=
ſaßen die Peruaner vor ihrer Unterjochung durch Pizzarp eine
hohe Geſittung, die nur durch ihre barbariſchen
Beerdigungsgewohn=
heiten entſtellt war. Beim Tode ihrer Inkas oder eines ihrer
Häuptlinge wurde eine große Zahl Vaſallen nebſt vielem Gold,
Silber und Edelſtein mit eingeſcharrt. In der That ſoll ein
peru=
aniſcher Schatzaräber in einem ſolchen Huaca benannten Grabe
für 150 000 L. Schätze aufgefunden haben.
Großherzogtiches Hoftheater.
Freitag. 2. November.
B. M. Seiner vielen liebenswürdigen Eigenſchaften halber kann
das Herſch'ſche Charakterluſtſpiel Anna Liſe; trotz des etwas
altväteriſchen Zuſchnitts der ſich namentlich auf die Verſonen
zweiter Ordnung erſtreckt, die Unterhaltung eines Theaterabends
ſehr gut beſtreiten. Eine kräftige, geſunde Lebensauffaſſung, die
ſich an dem jugendlichen Leopold von Deſſau einen höchſt
glück=
lichen Helden und Wortführer erſehen, behält die Oberhand auch
in den Szenen, welche die Vorgänge ins Rührſtück ziehen möchten.
Die Titelrolle war mit Fräulein v. Felden beſetzt, welche ihrer
Aufaabe, was liebenswürdige Anmut und jungfräuliches Weſen
anlanat, nichts ſchuldig bleibt. Etwas „reſoluter wünſchen wir
uns die Braut des Soldatenfürſten aber doch, namentlich in den
erſten Akten. Fräulein v. Felden giebt ſich zu zaghaft; ihre
Anna Liſe macht gerade nicht den Eindruck, als wenn ſie „alle
Attaken ſiegreich abſchlagen und den Kopf ſtets oben behalten
würde: Bei der früheren Inhaberin der Partie, Fräulein Ethel,
kam dieſe Seite des Charakters zu nachdrücklicherer Geltung. Seine
volle Freude muß der Zuſchauer jedoch haben an der friſchen
Energie, mit welcher Herr Hacker den Leopold ſpielt. In die
Kraft und Urſprünglichkeit der Wiedergabe, welche der Figur in
allem gerecht wird, miſcht ſich auch nicht ein grober Zug; der
Leopold des Herrn Hacker iſt nicht nur ſtrammer Soldat ſondern
auch Fürſt. Mit Würde und Anmut vertrat Fräulein Berl die
alte Fürſtin. Der franzöſiſche Erzieher, welchen der Autor recht
dankbar behandelt hat, erfuhr durch Herrn Knispel eine ſtilvolle
Repräſentation. Der Hofmarſchall des Herrn Wagner hielt ſich
in den ſolchen ſtereothpen Figuren vorgezeichneten Linien. Mit viel
Hingabe ſpielte Herr Mickler den alten Apotheker. Jeder der
Beteiligten bis herab auf den Apothekergehilfen ſtand gewiſſenhaft
auf ſeinem Poſten, was der ganzen Vorſtellung ein flottes und
fertiges Anſehen gab.
Sonntag, 4. November.
Die Wiederholung der =Traviata- fand ein zahlreiches
Publi=
kum vor, das den teils pikanten, teils ſchwärmeriſchen Melodien
ſein volles Intereſſ ſchenkte. Muſik und Text haben in dieſer
Verdiſchen Oper kein unzertrennliches Bündnis geſchloſſen; man
kann ſich zu dem Dumas'ſchen Suiet ſehr leicht eine andere Muſik
konſtruieren und man kann umgekehrt recht gut für dieſe Tonſprache
einen anderen, vielleicht ſogar einen Luſtſpieltert in Erwägung
ziehen. Hieraus erwächſt der Vorteil, daß man ſich von den
ge=
fälligen Melodien anſprechen, ja berücken laſſen darf, ohne
ge=
zwungen zu ſein ſie fortwährend am Charakter des Libretto zu
meſſen. So z. B. ſprüht der kurze Monolog Alfreds im 2. Akt
„Weh mir, im Traume tief und ſchwer' Feuer und Leben, man
glaubt den Tönen nach mindeſtens handle es ſich hier um einen
Vorfall von der Art wie ihn die allbekannte Flammenarie im
„Troubadour' muſikaliſch illuſtriert - und nun leſe man die
Text=
wortel Verdi's Muſik, die um jeden Preis packen und fortreißen
will, kommt ſehr leicht über Stellen hinfort, die ſerupulöſeren
Kom=
poniſten zu gefährlichen Klippen werden könnten, z. B. wenn ſolche
Banalitäten wie ſie der Anfang des Geſprächs zwiſchen der Heldin
und dem alten Germont bietet ins Muſikaliſche übertragen werden
ſollen. Die Partie der Traviata iſt von Anfang bis zu Ende
intereſſant, und die Darſtellerin, welche ihr dieſen weſentlichſten
Zug zu wahren verſteht, hat ſo gut wie gewonnenes Spiel. Dieſes
Weib, das ſo zerbrechlich iſt wie das Champagnerglas. welches ſie
im tollen Uebermut in die Luft ſchleudert, wird in allen Fibern
von einem Willen zum Leben und Daſeinsgenuß beherrſcht, der
ſich faſt ins Krankhafte ſteigert. Inmitten der bacchantiſchen Luſt
meldet ſich der Tod leiſe, aber doch nicht zu überhören; die Frau,
welche ſich jetzt im Glanz der Kronleuchter mit tändelnden Scherzen
von Gruppe zu Gruppe bewegt, wird bald ſo blaß ausſchauen wie
die zarten Camelienblüten, welche ihr Atlasgewand zieren - dieſer
Gedanke drängt ſich trotz Lachen und Koſen und ſchwirrender
Luſt=
barkeit dem Hörer unabweisbar auf. Und als dann das Sterben
ſeinen wirklichen, tragiſchen Einzug hält, da klopft noch einmal
das frohe Leben von draußen - der Pariſer Karneval - an die
217
Pforten. Welch ein Gegenſatzl In dieſen Kontraſten vollzieht ſich
das dramatiſche Geſchick der Heldin, und die Künſtlerin, welche es
zu verkörpern hat, muß Acht geben, daß ſie die Geſtalt in feſten,
beſtimmten Kontouren hält. Frl. Loiſingers ganze Art der
Auffaſſung und Wiedergabe ſichert ihr ein uneingeſchränktes Lob,
ſie bleibt immer im Charakter der Rolle, legt denſelben namentlich
im 1. Akte unumwunden dar, leiht der Heldin aber nichts
deſto=
weniger jenen Gefühlsadel, welchen der Komponiſt beanſprucht.
Die heutige Vorſtellung geſtaltete ſich für Frl. Loiſinger
zu einem kleinen Triumph, indem ihrer Leiſtung der lauteſte
Bei=
ſall gezollt wurde und 2 Lorbeerkränze die Ehrenbezeugungen
unter=
ſtützten. Herr Hofmüller ſpielte ſeinen Alfred mit Wärme und
ſingt ihn muſikaliſch korrekt. Falls der Künſtler darauf Acht haben
wollte, den Accent bei verſifiziertem Text nicht immer auf den
Endreim zu legen, ſo würde ſein Vortrag unendlich gewinnen. Die
Baritons kommen in dieſer Oper ſchlecht weg; der Vertreter des
alten Germont hat ſeine liebe Not, um an einzelnen Stellen nicht
geradezu komiſch zu wirken, in muſikaliſcher Hinſicht ſind ihm ja
ohnehin nur Plattheiten zuerteilt. Herr Feßler beſitzt den
ſchau=
ſpieleriſchen Takt, der über die innere Unwahrheit ſolcher Figuren,
glücklich hinweghilft. Der zweite Bariton, der Baron Douphal,
hat gar kein individuelles Leben und trägt wie Flora und Gaſton
nur zur Belebung der Situation bei. Die Enſembleſcenen ſind
heute und neulich ſehr gut ausgefallen.
An die „Traviata''ſchloß ſich wie neulich die Vorführung der
großen Vantomime „Die Banditentochter;, welche ob des
bunten Wechſels der Koſtüme und Seenen höchſt ergötzlich wirkt.
Was bekommt man da nicht alles zu ſehen! Ein Räuberlager, in
der Ausſtattung der Schlucht der Schmuggler in „Carmen' gleichend,
eine Herberge, in welcher die ſchlaue Heldin mit ihrem berückenden
Tanz die Wächter betölpelt, ein Atelier mit intereſſanten
Modell=
ſcenen, eine Kerkerzelle ꝛc. und in Verbindung damit immer die
graziöſen, Geſchick mit Anmut paarenden Tänze der Damen
Weiner, Swoboda und Ziegelbauer und die verſchiedenen
geſchmackvollen Touren des Corps de ballet, das ſich namentlich in
den militäriſchen Uebungen der 1. Abteilung als gut einexerciert
erwies.
[12663
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige
Mittheilung, daß meine liebe Frau
Anna Jungmann, geb. Wenzel,
geſtern Nachmittag 2¾ Uhr nach langem und ſchweren
Leiden verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bittet im Namen der trauernden
Hinterbliebenen
Ferdinand Jungmann,
Rechnungsrath.
Darmſtadt, H. November 1888.
Die Beerdigung findet Mittwoch den 7. November,
Nach=
mittags 3 Uhr, vom Sterbehauſe aus, Wittmannsſtr. 3,
auf dem Darmſtädter Friedhofe ſtatt.
f2664
Todes=Anzeige.
Theilnehmenden Freunden, Bekannten und Verwandten
machen wir hiermit die ſchmerzliche Mittheilung. daß unſer
vielgeliebter Gatte, Vater, Schwager und Onkel
Keſſelſchmied
Joh. Georg Heckmann
nach kurzem Krankenlager geſtern Mittag½3 Uhr im
Alter von 43 Jahren ſanft verſchieden iſt.
Darmſtadt, den 5. November 1888.
Um ſtille Theiluahme bitten
die tiektrauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet ſtatt: Mittwoch, den 7. November
Nachmittags 4 Uhr vom Sterbehauſe Aliceſtraße 43.
Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.