Abonnementspreis
Inſerake
151. Jahrgang.
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. indl
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
wrdenangenommen in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Rr. 23
m Beſſungen von Friedr. Blötßer,
Schießhaudſtraße 11 ſowie auswärt
von allen Annoncen=Expeditionen.
G.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Ne 215.
Freitag den 2. November.
1888.
Darmſtadt, am 30. Oktober 1888.
Betreffend: Das Auftreten der großen Kiefernraupe Phalaena bombyæ pini oder Gastropacha pini) in den Waldungen der
Rhein= und Mainebene.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Nachſtehende Verfügung Großherzoglichen Miniſteriums der Finanzen, Abtheilung für Forſt= und Cameralverwaltung,
theilen wir Ihnen zur Kenntnißnahme mit.
12480
v. Marquard.
Darmſtadt, am 18. Oktober 1888.
Zu Nr. F. M. D. 4694I.
Betreffend: Das Auftreten der großen Kiefernraupe (Phalaena bombyx pini oder Gastropacha pini) in den Waldungen
der Rhein= und Mainebene.
Das Großherzogliche Miniſterium der Finanzen,
Abtheilung für Forſt= und Cameralverwaltung,
an Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Wir benachrichtigen Sie ergebenſt, daß es mit Rückſicht auf den im nächſten Frühjahr den Kiefernwaldungen der Rhein=
und Mainebene drohenden intenſiven Fraß der großen Kiefernraupe geboten iſt, außer in den Domanial= und
Communal=
waldungen auch in den Privatwaldungen II. Klaſſe Probeſammlungen der unter der Bodendecke im Winterlager befindlichen
Mauçen vorzunehmen, um diejenigen Beſtandtheile zu conſtatiren, in welchen im Nachwinter die Bäume durch Anbringen
von Leimringen geſchützt werden müſſen. Da dieſe Unterſuchungen in zuverläſſiger Weiſe nur unter Leitung der Großh.
Forſtämter und Oberförſtereien vorgenommen werden können, ſo haben wir dieſe Dienſtſtellen unterm Heutigen beauftragt, die
lbezüglichen Unterſuchrngen in den Privatwaldungen II. Klaſſe in ſo weit dies erforderlich erſcheint, vorzunehmen und die
WVerzeichniſſe der hierdurch eventuell entſtehenden vorausſichtlich nicht bedeutenden Koſten an Sie zur Decretur auf die betr.
Gemeindekaſſe einzuſenden. Wir behalten uns vor, für den Fall, daß die Anbringung von Leimringen in Privatwaldungen
II. Klaſſe Ihres Dienſtbezirks ſich als nothwendig erweiſen ſollte, Ihnen weitere Mittheilung zugehen zu laſſen.
Mann.
Draudt.
Bekanntmachung.
Die am 29. lfd. Monats abgehaltene
Streulaub=Verſteigerung iſt genehmigt.
Die Abfuhrſcheine können bei der
Stadt=
kaſſe in Empfang genommen werden.
Darmſtadt, den 30. Oktober 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Lauteſchläger, Beigeordneter. 12429
Verſteigerungs=Anzeige.
Die zum Nachlaß der Landwirth
Adam Simon Wittwe gehörigen
Grundſtücke ſollen
Moutag den 5. November d. 3s.,
Vormittags 10 Uhr,
zum Letztenmal verſteigert,
und der Zuſchlag ertheilt,
werden
nd zwar:Flur. Nr.
4 600 ⬜Mtr.
103 Garten im Lieb= 7 13 2200 frauenpfad, mit
Gartenhäuschen
u. Pumpbrunnen,
Acker im Bach= 19 30 1581 gang
Acker unter der 19 90 2781 Windmühle,
Acker über der 24 83 1144 Pallaswieſe,
Acker in d. Lache, 24 84 2656 Acker daſelbſt, 28 225 1519 Acker bei der 28 226 1531 Martins=
mühle.
Acker daſelbſ. E. 23 139½ 1225 Acker in d. Pfütze, 23 140⁷⁄₈ 1219 Acker daſelbſt, 23 142¹⁄₀ 1206 Acker daſelbſt, 87 129 116- Acker in den
Rödern, 37 130 1466 Acker daſelbſ 37 131 1175 Acker daſelbſt, 132 1162 Acker daſelbſt 133 1456 Acker daſelbſt 37 162 2044 Garten am Breit=
wieſenberg, mit
Gartenhäuschen
u. Pumpbrunner. 41 89 1100 Acker neben der
vorderſten Sei=
terswieſe, 41 91 1444 Acker daſelbſt,
Baumſtück.
Darmſtadt, den 30. Oktober 1888.
Großherzogliches Ortsgericht.
12244
Harres.
437
2946
Nr. 215
Bekanntmachung.
Nächſten Samstag den 3. November 1888,
Vormittags 11 Uhr,
werden in der Reſtauration Mehlbrech, Bleichſtraße Nr. 27,
66 Meter Buckskin
gegen Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 30. Oktober 1888.
Großherzogliches Ortsgericht.
42431
Harres.
MannſacurwaaenVerſteigerung.
Samstag den 3. November 1888, Vormittags 10 Uhr,
wird im Auftrage des Herrn D. Heep aus Mainz die Verſteigerung der r n
ſtoffe, beſtehend in:
Buckskin, Kammgarnſtoffe, Belours ꝛc. ꝛc., ſowohl in ganzen Stücken
als abgevaßt, fur ganze Anzüge, einzelne Hoſen, Paletots, Hoſen
und Weſten,
im Saale der Reſtauration zur Rosenhöhe, Ecke der Mühl= und
Rundethurmſtraße dahier fortgeſetzt.
Es kommen außerdem noch
eine große Partie Jäger'ſche Normal=Hemden und wollene Jagdweſten
zum Ausgebot.
Darmſtadt, den 31. Oktober 1888.
[2481
Wittich, Gerichtsvollzieher.
pe.
Spostslis1:
ſoGnL EGISGn6 OTCkFa1N.
Große Ausgiebigkeit im Verarbeiten - Solid und dauerhaft
im Tragen — Vorzüglich in der Waſche
ſind neben den ſehr billigen Preiſen die Vortheile, welche die von mir
eingeführten Garne ſo raſch allgemein beliebt machten.
Muſter des großen Melangen= ep; Farben=Sortiments
ſtehen jederzeit zu Dienſten.
d1170H
Bndol Mok, dust. Hicklor's Hachf.
AAdlbA-idtt-CGu
empfehlen, in allen
Größen,
[1144
lohr. Bockor.
Von der Großherzogl. Hofjagd Jägersburg erhielt ich eine
grosse Sondung Roh und Hason,
welche des warmen Wetters=halber, um raſch zu räumen, zum
billigſten Preiſe verkaufe.
(12482
H. Grimm,
Wild=und GefügelHandlung -Schulſtr. I6.
Faſſel=Verſteigerung.
pächſten Mittwoch, den 7. November,
Nachmittags 1 Uhr,
wird im Faſſelſtall der Gemeinde Roßdorſ
ein junger, guterhaltener, zum Sprunge
ſ untauglich gewordener Faſſelochs,
meiſt=
bietend öffentlich verſteigert.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf
Müller. (12483
G.
.
Spratt's
Patont-Ploischfasor.
Hundekuchen
in Original=Säcken und im
Anbruch.
G. P. POLL,
Bleichſtraße.
(1240=
Triſchen fetten
balhall,
im Schnitt,
per Pfund 40 Pfg.,
im ganzen Fiſch ohne Kopf
per Pfund 30 Pfo.,
Prima Harplen
und
Hoohle,
per Pfund 70 Pfg.
Philipp Weber
Carlsſtraße 24. (12484
Felnster Beispnder 75 Pfg.,
Feinster Fetipuder 60 Pf. u. 1 M.
aus C. D. Wunderlichs
Hofparfümerie=
fabrik ſprämiirt 1882) empfiehlt als
be=
liebteſte Mittel den Teint zart und weich
zu machen und vor dem Aufſpringen und
Riſſigwerden zu bewahren. Zu haben bei
Hofbürſtenf. E. Scharmann,
Ludwigsplatz 2. (11559
feinſter Qualität
ſind heute eingetroffen.
[12485
Vr. Jac. Schäffer,
Ecke der Niederramſtädter= u. Kiesſtraße.
Nr. 215
AGAGT IAUON
1Gu
2947
[7464
im Gobrauch
Spratt's
Palent-Feisohlasor.
Gundeknchen,
do. Gellügatfuter
zu Fabrikpreiſen.
Philipp Weber,
Carlsſtraße 24.
112486
Obſt- und Hierbaume,
Nadelhölzer (Coniferen), Zierſträucher
aller Arten, empfehle in prima Qualität
und reichſter Auswahl, gleich allen in
mein Fach einſchlagenden Artikeln.
Neuanlagen, Beränderungen u.
Unter=
halten von Gärten übernimmt
Heinrich Noach,
Heidelbergerſtraße. 12151
Die vorzüglichen gebrannten/
ua66s
von
A. Tuntz sel. Wittwe,
Königl. Hoflieferant,
Bonn und Berlin,
Loſten jetzt:
Foinste Hocca-Mischung,
¹⁄₈ Kilo M. 2.
Ja. gebrannten JavaKaſſee,
¹⁄₈ Kilo M. 1.80,
Ha. gebrannten Java-Maſkee,
½⁄. Kilo M. 170.
Der beliebte
Haushaltungs-Maffee
⁄₂ Kilo M. 1.60,
in ½. und ¼, Kilo=Packeten.
Carl Walzugor,
Generalvertreter obiger Firma,
Wilhelminenſtr. II. (234]
Fortwährend,
täglich friſch gekelterten
L0Ppeimdhr.
„2
Wilhelm Heber,
Mathildenplatz 18. (1911
Wichtig für Zausfrauen.
Die Holländiſche
Maſſee-Brennerei,
ſ empfiehlt ihre, unter der Marke
„Elephanten=
„0
Kaffer
wegen ihrer Güte und Billigkeit ſo
be=
f. Java=Miſchung, pr. ¼ Ko. Mk. 120,
f. Weſtindiſch „ „ „ „ „ 140,
f. Menado „ „ „ „ 160,
f. Bourbon „ „ „ „ „ 1.80.
extraf. Mocca,
„
Durch vorzügliche neue Breun=
Methode
kräftiges feines Aroma.
Große Erſparniß.
Nur ächt in Packeten mit Schutzmarke
„Elephantn verſehen von 1, ½ und
¹⁄. Pfund.
Niederlagen in Darmſtadt bei:
Ml. Jägor, Paul Ensling, Moiss & Egonolf.
Ludw. Gerschlauer, Ph. Huwerth,
H. Keller, Promenadeſtr. 26, Uroh.
kessler, Wilhelminenſtraße, L.
Lim-
mermann, Soderſtraße 44, Friodrich
Pröscher, L. Stoingässer bei der
Stadtkirche, Ad. Honsol, Ludw. Mosp;
in Eberſtadt bei: L. Müller I., I.
Eysenhach.
Voborall nu habon in Büchson
A Em. 3.30, Ru. I80, Am. o.9b.
Große Sendung
Waldhasen
trifft von einer heute ſtattgehabten
H. Disqus & Co, Hannheim, Treibjagd ein und offerire:
„2
Ganze Hasem
M. 3.- bis 3.75 per Stück,
Hasenbraten
90 Pfg. per ¼ Kilo,
rühmten, nach Dr. v. Lsbigs Vorſchrift Hasenragout,
45- 50 Pfg. per ¼ Kilo.
HolnIch boarroh,;
„ 2..
gegenüber der kathol. Kirche.
[12488
ſehr fein und ſräftig,
von meiner
Ruſſ. Thee=Miſchung,
per Pfund 1 Mk. 60 Pfg.
4
C. P. 1OTH.
Bleichſtraße. (2388
Eüme Emh,
jung. friſchmelkend, mit oder ohne Kalb,
[12487
abzugeben. Arheilgerſtr. 33.
„GGIION
bei
Emanuel Luld.
ie ächte Lanolin-Lilien-
A mich-Selfe von Jünger
G &am Gebhardt in Berlin, mit
großem Erfolg gegen Schärfe,
Röthe des Geſichts, gelbe trockene
Haut ꝛc. angewandt, wirkt durch ihre
außerordentliche Milde wohlthuend
auf die Haut und verſchafft derſelben
durch den großen Lanolin-Gehalt
ein jugendlich friſches Ausſehen.
In großen Stüken zu 50 Pia zu
haben bei
E. Scharmann,
Ludwigsplatz 2. (2158
Friſche
gGRGUASGnO
friſch eingetroffen.
WU. wooor naehtgr.,
[12489
Hoflieferant,
16 Eliſabethenſtraße 16
2 wenig gebrauchte Porzellanöfen bil=
6 lig abzugeben. Näh. Exped. (12490
2948
Feinsten
ſetreidle Kümme
per Literflaſche M. 1.50
empfiehlt
Cart Wahzinger,
Wilhelminenſtraße I. 12491
Friſch: Lebend:
Ho. Rheimsalm.
Steinbutt, Auſtern,
Seezungen, Hechte,
Karpfen,
Zander,
Barſche,
Cabliau,
Schellfiſche, Backfiſche.
ſomässorte Stockſische
25 Pfg.
Honickend. Bratbückinge,
Lal in Golée, Brathäringe,
Russ. Sardinen, Rollmöpse.
Astrachan- & Vral-
Caviar.
Philipp Weber.
Carlsſtraße 24. 12492
Die sehr beliebten
Hatrontörtchen
[2493
empfiehlt ſtets friſch
C. Brüchnor,
Roßdörferſtraße 10.
Prima ſänse,. Inton,
Poularden, Hahnen,
Suppenhühnor & Taubon
empfiehlt billigſt
H. Grimm,
Wild= und Geflügelhandlung,
Schulſtraße 16. 112494
Stets frische
ächte Friedrichsdorfer
Zwieback
zum billigſten Preis
empfiehlt
Phiuipp Weber,
Carlsſtraße 24. 12495
Nr. 215.
Zum Heſten der -Latſen,
veranſtaltet von dem
Allce-Framemvereim
Abtheilung für Waiſenpflege,
findet
Samstag den 10. November, Abends 5½ Uhr,
GIN grossok
EARTRATIN
in ſämmtlichen Räumen des Baalbaues ſtatt.
Verkaufsbuden mit Gegenſtänden aller Art, Büffet mit Muſik im
Gartenſagl, altdeutſche Weinſtube, Carouſſel, Kasperltheater ꝛc.
Eintrittskarten 1 Mark für Erwachſene und 50 Pfg. für Kinder ſind
zu beziehen bei Frau Selzam, Neckarſtraße 19, Fräul. v. Follenius,
Wilhelminen=
platz 9, Fräul. v. Grolman, Eliſabethenſtraße 62, Fräul. Jonghaus,
Rhein=
ſtraße 15, Fräul. Kleinſchmidt, Hügelſtraße 55, Fräul. Lotheißen, Bleichſtr. 32,
Herrn v. Preuſchen, Heinrichſtraße 79 und Abends an der Kaſſe.
Freunde der Waiſen, welche das Büſfet mit glligen Spenden bedenken
wol=
len, ſind gebeten, dieſelben am Tage des Jahrmarkts, Vormittags, im Saalbau
abgeben zu laſſen.
[12496
P.
P.
Wir haben im Intereſſe unſeres umfangreichen Kundenkreiſes in dem
Groß=
herzogthum Heſſen, Provinz Heſſen und Thüringen ein Büreau in
Darmſtadt, Schützenſtraße Nr. 7.
errichtet, welches die Ausarbeitung von Projecten für elektriſche Beleuchtung und
Kraftübertragung koſtenfrei übernimmt, Inſtallationen ausführt und die Herren
Intereſſenten über alle in unſer Fach ſchlagende Fragen bereitwilligſt informiren
wird.
Unſere bisherige Vertretung in Darmſtadt wird dadurch aufgelbſt und haben
wir die Leitung des neuen Büreaus unſerem bisherigen Vertreter Herrn
Beleuch=
tungs=Inſpektor Meißner übertragen.
Alle unſere Fabrikate, ſpeziell Dynamomaſchinen, Glühlampen, Bogen=
Lampen und Aeceſſoirs, ſind durch unſer Büreau zu Originalpreiſen zu beziehen.
Hochachtungsvoll
Allgomeine Hectrioitäts-Gesellschaft
früher „Deutſche Ediſon=Geſellſchaft
112497
Berlim.
Prois.
GCohrapte ganz.
Verkaufsstellen
UeN
D6
11
bei den Herren
CohOe
EOOk
m fRAnkrusräh G. P. Poth, Ludwig
BSAOEN
A sstunue H
A nofiierekanr.
Wespu. A. Fassbender
Englische Mischung per Pfd. Hk. 2.80
Hofl., Weber Nachfolger
Bussischo Mischunt
3.50
und feinere Sorton 2 ncher Ernter
[12068
Prima Sauerkraut,
das Pfund 7 Pfg., bei Abnahme von
25 Pfund 6 Pfg., von 50 Pfund und
darülber, das Pfund 5 Pfg.
(10901
J. J. Girnhard, Schießhaus.
Güsson Traubenmost
per ¼ Liter 30 Pf. (2248
P. Elein, Lauteſchlägerſtr. 4.
nterricht in Sprachen u. Mathematik
11 in und außer dem Hauſe ertheilt
12096) J. Bernhard, Beſſungerſtr. 116.
Draut wird in u. außerm Hauſe ein=
00 geſchnitten. - Beſtellungen werden
Louiſenplatz Nr. 4 im Laden, neben dem
Ständehaus, angenommen. Leußler.
Eine geübte Friſirerin
wünſcht noch einige Kunden in und außer
Abonnement. Näheres Expedition. (2498
11818) Zwei unmöblirte Zimmer
zu vermiethen. K. Volz, Markt.
Zwei große
Hünge=Lampen
für ein Büreau, ein Gaſtzimmer oder
einen Verein ſehr geeignet und
1 Bünge=Lumpe
mittlerer Größe
mit
Ailchglas=
ſchirmt,
ſämmtlich ſehr wenig gebraucht, ſaſt wie
neu, werden wegen Lokolveränderung
bil=
lig abgegeben. Einzuſehen bei Herrn
Kaufmann Theodor Kalbfuß, Markt=
(12499
platz Nr. 10.
Die vorrüglichen
EunSCt-TSSChIOh
Nr. 215
2949
Klle Kinder freuen ſich jetzt ſchon auf Weihnachtsbäumchen mit Lichtern und
I hkl Geſchenken, und die Unterzeichneten würden ſich wohl auch freuen konnen,
4 wenn dem Sammel=Verein für Weihnachtsbeſcheerungen an uns noch
D
viele Gaben zufließen würden. Wir bitten darum recht inſtändig alle Herren
Raucher, die von Ihnen im Hauſe geſammelten Cigarren=Abſchnitte, Bänder ꝛc. doch
längſtens bis 15. November in der Reſtauration der Turnhalle am Woogsplatz
ab=
liefern zu wollen. Zugleich machen wir auch auf die überall aufgeſtellten
Sammel=
kiſtchen mit dem kindlich naiven Bemerken aufmerkſam, daß in dieſelben auch Gaben
an Geld angenommen werden, welche unſerer Berechnung nach den Vertheilungs=
Betrag weſentlich erhöhen könnten.
Darmſtadt, am 1. November 1888.
[12503
Viele arme hieſige Kinder.
von
Georg Scherer & Co,
Langen,
empfiehlt in ½ und ¼ Flaſchen
Carl Watzunger
Wilhelminenſtr. 11. 12500
Briefmarken
für Sammler in großer
Aus=
wahl. Ankauf von ganzen
Sammlungen zu hohen Preiſen.
G. v. Aiguét,
Buch= und Kunſthandlung.
Geſucht von einem Herrn eine
möblirte Wohnung
von 2 Zimmern in freier Lage.
Anerbietungen zu richten an Herrn
[2502
Hch. Lautz.
Prima
Cervelatwurſt,
Sulumimurſt,
Frankfurter
Siedmürſtchen
[12205
Friſch eingetroffen.
A. OLandstadok,
Ecke der Erbacher= und Mühlſtraße.
5
2)
22
L
2.
„
S
„
8
2
Ze=
„3
2
—O.
20½
5
8
20
5
G
J. Jaudug, Hofschlossor,
DARASTAOT
Grafenstr. 35,
empfiehlt
HeleOk,
automatischer Thürschliossor mit patontirtom
pnolmatischom Sehlagdämpfor.
Keine complicirte Anleitung! Kein Maaß! Keine
Thürbeſchädigung!
Geprüft und begutachtet von den berufenſten Fachleuten und
hervorragendſten Technikern der Jettzeit.
Nach dem einſtimmigen Urtheil dieſer Capgeiläten iſt in dem
Meteor endlich ein Apparat geſchaffen, der alle diejenigen Eigenſchaften
in ſich vereinigt, welche unerläßlich ſind, um ein beſtändiges lautloſes
Schließen der Thülre, ſelbſt wenn ſolche in gewaltſamer Weiſe
zuge=
ſchleudert wird, zu erzielen.
W
7 Dreijährige vollſtändige Garantie.
Die von Schulzo &mp Co. in Berlin vor 3 Jahren von mir hier
eingeführten Thürſchließer habe ich noch vorräthig.
[12504
5
O6
p0
1
S
9
5
3
AAL,
H
1
12505) Ein braves Mädchen, des
gut bürgerlich kochen kann, gute
Zeug=
nſſe beſitzt, ſucht ſofort Stelle durch
Frau Katzenbach, Alexanderſtraße 15.
LuAAtuzz
12222) Ein einfaches, reinliches und
braves Mädchen, evangeliſch, das
Haus=
arbeit verſteht und etwas nähen u. ſtopfen
kann, nach-Auswärts zu zwei älteren
Leuten geſucht. Lohn 30 Mark
viertel=
jährlich. Näheres Eliſabethenſtraße 3, im
Laden.
12358) Ordentl. Lauffrau geſucht.
Nieder=Ramſtädterſtraße 56, 3. St.
Ein braver Küferburſche
[12468
geſucht von
J. J. Dieſenbach.
Eine Verkäulerin
wird in einen Laden geſucht. In der
Papierbranche bewanderte erhalten
Vor=
zug. Eintritt ſofort. Zeugniſſe erwünſcht.
Auskunft ertheilt die Expedition. (12506
12470) Leichte Arbeit
fürs Haus wird nachgewieſen.
Expedition.
Trauen
werden mit Nähmaſchinenarbeiten außer
dem Hauſe beſchäftigt von der
Strumptwaarenſabrik,
Schloßgartenſtraße 65.12322
Zum ſofortigen Eintritt
in unſere Schreibſtube ſuchen wir einen
braben, zuverläſſigen Jungen.
Darmſtadt, den 1. November 1888.
Näheres Dr. Osann & Dr. E. E. Hoffmann,
Rechtsanwälte. (2507
12506) Ein kräftiger, zuverläſiger
Bursche.
der mit Pferden umgehen kann, kannt
ſofort eintreten bei
P. Baumann, Kohlenhändler.
2950
rSRe-
Uazormutdus
für Vorhänge
1 Meter 35 Pig.
Bud. Hiek,
G. Hickler's Nachfler.
zur Vertretung eines ſehr leiſtungsfähigen
Hopfengeſchäftes gegen hohe Proviſion
für hier und Umgebung geſucht.
Offerten unter N. 64 an „Hotel
(12510
Trauber.
aufgeputzt. billig Hügelſtraße 15, 2. St. 112230
Aaua
Em
Nr. 21t
W
Verlorem
wurde am Sonntag Abend eine goldene
Remontoir=Damenuhr. — Abzugeben,
gegen gute Belohnung Ecke der
Wilhel=
minen= und Waldſtr., eine St. h. (12511
T
Gastnalls ,Uum oensen
Samstag den 3. d. M.:
Hetzelsupne.
Hierzu ladet freundlich ein
[12512
Carl Pkaf.
6
LOOSH
1 Mk. für die
Weihnachts=Verlooſung
hieſiger Gewerbehalle ſind in der
Expedition d. Bl. zu haben.
inen guten Mittagstiſch zu 50 Pf.
empfiehlt G. Bersch, Metzger. (12335
12513) Bonn. Der durch ihre gebrannten
Java-Kaſfee's in ganz Deutſchland rühmlichſt
bekannten Firma A. Zuntz ſel. Wwe. in
Bonn Berlin und Antwerpen iſt von Sr=
Majeſtät dem Deutſchen Kaiſer und König
von Preußen, Wilhelm II., das Prädikat
„Königlicher Hoflieferant verliehen worden:
fr.
p.
pe.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 2. November.
15. Vorſtellung in d. 2. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Die Anna=Lſe.
Schauſpiel in 5 Akten von Hermann Herſch.
Leopold, Fürſt zu. Anhalt=
Deſſau
Herr Hacker.
Die Fürſtin Henriette Frl. Berl.
Gottlieb Föhſe
Herr Mickler.
Anna=Liſe, ſeine Tochter Frl. v. Felden.
Marquis de Chaliſac
Herr Knispel.
v. Salberg, Hofmarſchall Herr Wagner.
Georg, Apothekergehilfe
Herr Sachs.
Ein Kammerdiener
Herr Hartig.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
Sonntag, 4. November.
1. Vorſtellung in d. 3. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Die fieilianiſche Besper.
Große Oper in 5 Akten mit dem Ballet=Die
vier Jahreszeiten! von Verdi.
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 25. bis 31. Oktober 1888).
Geborene: Am 23. Oktober: Dem Zimmermann Karl Friedrich
Geyer, S. Wilhelm Georg Karl. Am 25.: Dem Heizer Chriſtian
Ludwig Becker, T. Marie Margarethe Adolfine. Dem
Oberfahnen=
ſchmied Georg Lamberth. T. Emma Maria. Dem Rentner Leo
Stein, T. Am 27.: Dem Schuhmacher Georg Kaspar Reinſchmidt,
S. Georg Karl Valentin.
Cheſchkietzungen: Am 29. Oktober: Der Bierbrauer Friedrich
Riegler zu Darmſtadt mit Anna Maria Schwinn dahier, T. des
Schuhmachermeiſters Wilhelm Schwinn zu Nieder=Kainsbach.
GHeſtorbene: Am 25. Oktober: Der Schuhmachermeiſter Martin
Gerhard, 62 J. 2 M. 14 T. alt. Am 26.: Der Hofſchloſſermeiſter
Karl Auguſt Schmidt, 65 J. 4 M. 3 T. alt. Am 27.:
Hen=
riette Adelheid Dörr, ledig, 82 J. 1 M. 14 T. alt. Dem
Waſen=
meiſter Eduard Berth, S. Theodor, 2 J. 7 M. 19 T. alt. Am 29..
Die Witwe des Großh. Steuerkommiſſärs Ludwig Butz,
Magda=
lena, geb. Schüler, 79 J. 20 T. alt. Am 30.: Dem Schreiner
Friedrich Rück, S. Ludwig. 10 M. 6 T. alt. Am 31.: Dem
Schuh=
macher Friedrich Abel, S. Bernhard Friedrich, 4 M. 7 T. alt.
Politiſche Ueberſicht.
Heulſches Reich. Der Kaiſer hielt bei dem Feſtmahl am 29.
in der Kunſthalle in Hamburg eine Anſprache in ungefähr
folgen=
den Worten: „Indem Ich Ihnen danke für die Art und Weiſe
Ihrer Aufnahme, kann Ich nur ſagen, Ich bin überwältigt und
ſinde keine Worte, Meinem Danke Ausdrucke zu geben. Nicht zum
erſtenmale weile Ich hier. Hamburg iſt Mir keine unbekannte Stadt.
Zweimal gedenke Ich mit beſonderem Vergnügen an Meinen
Be=
ſuch zurück, einmal, als Meine Eltern Meinen Bruder nach Kiel
begleiteten, das zweitemal, als Ich im Gefolge Meines hochſeligen
Großvaters hier war. Beidemale bereiteten Sie einen großartigen
Empfang, der Mir unvergeßlich hleiben wird. Ich ſehe den heutigen
Jubel als ein Erbſtück Meines hochſeligen Großvaters an. Wenn
Ich nach Norden fahre zu Meiner von Mir heißgeliebten Flotte,
ſo führt Mich Mein Weg durch Ihre Mauern. Sie haben vorhin
Meiner Reiſe erwähnt, die Ich allerdings unternommen habe im
Intereſſe des Friedens, der Induſtrie und des Wohlſtandes des
Vaterlandes. Der hentige Tag iſt ein hochbedeutender. Das Werk,
das heute vollendet iſt, iſt das erſte bedeutende Ereignis auf dem
Gebiete der inneren Politik unter Meiner Regierung. Ich hoffe,
daß Gottes Segen auf dieſem Werke ruhen möge, und daß
Ham=
burg aufblühen werde, wie nie. Sie haben zu allen Zeiten unſerem
Handel große Dienſte geleiſtet, aber auch unſere Gedanken und
Ideen fernen Ländern vermittelt. Wir alle erheben unſere Gläſer
und trinken auf das Wohl und das Gedeihen und den Gottesſegen
der Stadt Hamburgl
Am 31. wohnte der Kaiſer mit dem König und dem Prinzen
Georg von Sachſen der Grundſteinlegung des
Reichsgerichtsge=
bäudes an. Staatsſekretär v. Schelling verlas die Urkunde, der
bayeriſche Geſandte in Berlin, Graf Lerchenfeld, überreichte dem
Kaiſer die Kelle, der 1. Vicepräſident des Reichstags Dr. Buhl
den Hammer. Der Kaiſer ſprach bei den Hammerſchlägen die
Worte: „Zu Ehren des allmächtigen Gottes, dem Recht zum Schutz.
Der König von Sachſen ſprach: „Gott zur Ehre, dem Reich zum
Ruhm, dem Recht zum Schirm.. Superintendent Pank, aſſiſtiert
von einem reformierten und einem katholiſchen Geiſtlichen,
hielt=
hierauf eine Anſprache. Nach derſelben brachte der Präſident des
Reichsgerichts, Simſon, nach einer kurzen Anſprache ein Hoch auf
den Kaiſer aus. Bei der Feier war das Großherzogtum Heſſen
durch die Herren Staatsminiſter Finger und den Bevollmächtigten;
beim Bundesrat Dr. Neidhardt vertreten. Gegen 4 Uhr nach im
Gewandhaus eingenommenem Frühſtück reiſte der Kaiſer von Leipzig
ab und traf um 7½ Uhr mit Sonderzug in Potsdam ein.
Der Bundesrat wird in ſeiner Plenarſitzung vom 1. d. M. die:
Alters= und Invalidenverſicherungs=Vorlage beraten. Man darf
annehmen, daß in einzelnen wichtigen Punkten
Abänderungsvor=
ſchläge nochmals in Erwägung gezogen werden, und erſcheint es
deshalb nicht ausgeſchloſſen, daß der eine oder der andere Abſchnitt
der Vorlage wieder an die Ausſchüſſe zurückverwieſen wird.
Jeden=
falls wird die Vorlage ſo zeitig an den Reichstag gelangen, daß
zur Durchberatung derſelben in der bevorſtehenden Seſſion die
er=
forderliche Zeit bleibt.
Der „Verl. Aktionär' bemerkt zu den Erörterungen über
Kilo=
meterbillets, Eiſenbahnmarken u. dgl., daß die preußiſche
Staats=
bahnverwaltung hieran gar, nicht denke, wohl aber beſchäftige ſich
dieſelbe mit dem Gedanken, die Verbindung unſerer
Arbeiterbevölke=
rung zwiſchen den Wohnſitzen derſelben und den Centren des
Arbeits=
angebotes weſentlich zu erleichtern und zu fördern.
Hchweiz. Der Bundesrat ermächtigte den ſchweizeriſchen
Ge=
ſandten in Wien, die Verlängerung des jetzigen Handelsvertrags
mit Oeſterreich=Ungarn bis Neujahr 1889 zu unterzeichnen, da
demnächſt der Abſchluß der Unterhandlungen über den neuen
Han=
delsvertrag in Ausſicht ſtehe. Der neue Handelsvertrag würde
Neujahr 1889 in Kraft treten.
Franſtreich. Die Rede, welche der Miniſter des Aeußern Goblet,
bei einem Bankett der franzöſiſch=amerikaniſchen Union hielt, war
denn doch nicht ſo harmlos als die erſten Mitteilungen lauteten:
Goblet ſagte u. a.. In früheren Zeiten, wo Frankreich weuiger
mit ſeiner inneren Wohlfahrt beſchäftigt war, als mit ſeiner
aus=
wärtigen Rolle in der Welt, nahm es, beneidet, umſchmeichelt,
zu=
weilen gefürchtet, einen unbeſtrittenen Rang unter den Nationen
ein. Seit unſerem Unglück haben ſich die Dinge verändert;
Eifer=
ſucht und Mißtrauen umgeben uns, ungerechte Anſchuldigungen
werden uns nicht erſpart und man gefällt ſich darin, unſere
Jſoliert=
heit zu verſpotten. Aber das heute von ſeinen Niederlagen wieder
aufgerichtite Frankreich erſchrickt nicht und beklagt ſich nicht über
dieſe Lage, welche wir wiſſen es und fühlen es jeden Tag mehr,
nur von kurzer Dauer ſein wird. Der Tag wird kommen, wo
Frankreich unter dem Schirm der Republik ſeine frühere Größe
wieder erlangt haben wird. Dann wird es ſeine treuen Freunde
Nr. 215
nicht vergeſſen, welche es in den ſchweren Leiten nicht verſchmäht
noch verleumdet haben.:
In der Sitzuig der Abgeordnetenkammer vom 30. las Finanz= am 30. früh infolge eines Schlaganfalls verſchieden.
miniſter Peytral ſeine von dem Miniſterrate unter dem Vorſitze
Carnots genehmigten Entwürfe über die Getränke und
Einkommen=
ſteuer vor. Die Kammer beriet alsdann das Marinebudget.
Die Verfaſſungsreviſions=Kommiſſion beſchloß am 31. mit 6
gegen 1 Stimme die Frage, ob die Verfaſſung zu revidieren ſei, zu
bejahen und vertagte ſich darauf bis nächſte Woche.
Der „Matin”ſchreibt über die Finanzwirtſchaft der Republik:
von 150 Millionen zur Armeebeſſerung verwandt wurden.
Alle
für den Krieg nötigen Ausgaben und das außerordentliche Budget
waren darin einbegriffen. Das jetzige Ausgabebudget beträgt 3550
12 Millionen; aber die 150 Millionen für Schuldenabtragung ſind ( in der Nacht am 27. v. M. ſchlugen fünf Granaten in einem der
3 verſchwunden und die 34 Millionen für die Umgeſtaltung der
Rente desgleichen. Die Regierung der Republikaner koſtet ſicherlich
Wbetrug der jährliche Fehlbetrag 580 Millionen, und die Republik ſetzt aus.
1ud den gemacht."
Der Graf von Paris beabſichtigt demnächſt einen neuen
Auf=
ſruf zu erlaſſen und wird darin an dem Bündnis mtt Boulanger
feſthalten.
Engkand. Die Herzogin von Connaught, Tochter des verſtor=
Abenen Prinzen Friedrich Carl von Preußen, hat an einem Kurſus
iol von Vorleſungen über Krankenpflege, welche die St. John's
Ambu=
oslanz=Geſellſchäft in Poona (Indien) vexanſtaltete, teilgenommen
ſund die darauf folgende Prüfung vorzüglich beſtanden.
Die Herzogin von Albany hat ſich infolge der Nachricht von
lſöſdem Tode ihrer Mutter der regierenden Fürſtin von Waldeck=Phr=
Imont am 30. von Hochſchottland nach Arolſen begeben.
Riederkande. Der König ernannte die Kammerherren Baron
van Goldſtein und Baron van Brienen, den Präſidenten der erſten
mlſammer, Baron Schimmelpenninck vän der Oye und den
Depu=
tierten Roell zu Mitgliedern des Vormundſchaftsrates für die
ſiconprinzeſſin.
Daͤnemark. Anläßlich des Jubiläums des Königs ſind offiziell
um Beſuch angemeldek: Der Großfürſt=Thronfolger von Rußland,
Einz Heinrich von Preußen, die Kronprinzen von Oeſterreich,
Wochweden und Griechenland. Auch der Prinz von Wales wird
mvartet.
Rußzkand. Der Miniſter des kaiſerlichen Hauſes teilt
nach=
lät tichende Einzelheiten über die Entgleiſung des Kdiſerzuges mit.
der Kaiſerzug ging am 17. (29.) Oktober mittags von Taranowka
b und entgleiſte zwiſchen hier und Borki auf einer durch Lne
Gimlich tiefe Schlucht führenden Strecke. Während der Entgleiſung
eſanden ſich der Kaiſer und die kaiſerliche Familie mit dem
Ge=
oge beim Frühſtück im Speiſewaggon. Als der erſte Wagen des
ſſel zuges entgleiſte, entſtand ein fürchterliches Schwanken der
folgen=
en Wagen, ſie flogen nach beiden Seiten. Der Speiſewaggon
ſis erblieb zwar auf dem Bahndamm, erhielt aber eine unerkennbare
eſtalt, da die Wagenunterlage mit den Rädern herausgeſchlagen
nd die Wände platt gedrückt waren. Das auf eine Seite gekehrte
ſechldach bedeckte die im Waggon Anweſenden. Es war undenkbar,
aß bei ſolcher Verwüſtung jemand unverſehrt bleiben konnte, allein
hott ſchützte den Kaiſer und die kaiſerliche Familie, welche den
Baggon unverletzt verließen. Auch die übrigen Inſaſſen wurden
erektet: dieſelben erhielten nur leichte Stöße und Verletzungen.
der Flügeladjutant Graf Scheremetieff iſt mehr als die anderen,
ber auch nicht ſchwer, verletzt. Bedauerlicher Weiſe war der
hturz der übrigen zertrümmerten Teile des Zuges mit
Unglücks=
ſtllen begleitet. Getötet ſind der Stabskapitän im Feldjägercorps
briſch, ein Heilgehilfe, ein Schreiber=Offiziant, zwei Kouriere, ein
hmmerkoſak, ein Jäger, fünf Eiſenbahnbedienſtete und ſechs
Sol=
utn des Eiſenbahnbataillons, 18 Perſonen ſind verwundet. Der
bexinſvektor der Eiſenbahnen, Stiernval, erhielt einen ſtarken
ſtr ß. Die Kaiſerin ordnete perſönlich an, wie den Verwundeten
gufe zu leiſten ſei. Trotz des anhaltenden Regens und des
hläpferigen Bodens ſtieg der Kaiſer mehrmals die Böſchung zu
m Toten und Verwundeten hinab und ſuchte den herbeigeholten
Lſarvezug erſt auf, als der letzte Verwundete im Sanitätstrain
rtargebracht war. Die Verwundeten ſind nach Charkow geſchafft.
m Entgleiſungsorte blieb ein Offizier zurück, um die Befoͤrderung
4VDeichen und die Einſammlung der Sachen aus den zerſchlagenen
Layen zu beaufſichtigen. Der Kaiſer ordnete die Ueberführung
kr Toten nach Petersburg, ſowie die Verſorgung der
Hinter=
eb enen derſelben an. Wegen der durch die Entgleiſung
verur=
ſhien Bahnſperre ging der Zug mit der Kaiſerfamilie nach
oſpwoie zurück, wo auf kaiſerlichen Befehl von der
Dorfgeiſtlich=
t eine Totenmeſſe für die Opfer des Bahnunfalles geleſen und
Dankaottezdienſt anläßlich der wunderbaren Errettung aus
pier Gefahr abgehalten wurde. Hierauf lud der Kaiſer alle im
49r. Geweſenen, einſchließlich der Bedienſteten, im Stationsſaale
m Mittageſſen ein. Die Unterſuchung wird den genauen Grund
Jugentgleiſung aufklären, indeſſen kann kaum von böſer Abſicht
rbei die Rede ſein.
2951
Anlgarien. Der Hofmarſchall des Prinzen Ferdinand, Graf
Grenand welcher bekanntlich dem Grafen von Paris naheſtand, iſt
Griechenland. Am 31. Oktober fanden in Athen aus Anlaß
des Regierungsjubiläums des Königs große Feſtlichkeiten ſtatt.
Mittags beaab ſich der König mit ſämtlichen Mitgliedern der
königlichen Familie und allen zur Jubiläumsfeier eingetroffenen
fremden Fürſtlichkeiten zum Tedeum nach der Kathedrale. Bei dem
Verlaſſen derſelben hielt der König eine Anſprache, in welcher er
der Bevölkerung für die Kundgebungen der Sympathie dankte und
Im Jahre 1877 betrug das Ausgabebudget 2752 Millionen, wo=I ſeinen Wünſchen für das nationale Gedeihen Griechenlands
Aus=
druck gab.
Cöypten. Die Lage in Suakim iſt nach Berichten vom 29. v. M.
unveändert. Das feindliche Feuer gewinnt fäglich an Genauigkeit;
Waſſerforts ein und durch das Platzen einer derſelben wurden zwei
engliſche Lieutenants, ein eghptiſcher Offizier und vier Kanoniere
Weine Milliarde mehr als die der Konſervativen, von 1877 bis 1889 leicht verwundet. Die Rebellen dehnen ihre Laufgräben fortge=
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. November.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Mittwoch
den Generallieutenant v. Winterfeld, Gouverneur von Mainz, ſowie
den Königlich Bayeriſchen Kämmerer Frhr. v. Thüngen, Lieutenant
der Reſerbe im 6. baheriſchen Chevauxlegers=Regiment.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Oberſt Frhr. dOrville von Löwenelau, Kommandeur des 1. Heſſ.
Inf.=Regts. Nr. 81, die Sekondelieutenants Frhr. v. Roſen und
Schlegner, ſowie den Aſſiſtenzarzt 1. Klaſſe Dr. Wilburg von
dem=
ſelben Regt, den Major 3. D. v. Brandt, ſeither in demſelben Reat.
nunmehr Landwehr=Bezirks=Kommandeur in Kalau, den Oberſt
v. Chappuis, Kommandeur des 1. Großh. Inf.=Regts. Nr. 115, den
Stabs= und Bataillonsarzt Dr. Grethe von demſelben Regt, den
Oberſtlieutenant Frhrn. v. Senden, Kommandeur des 1. Großh.
Drag.=Regts. Nr. 23, den Oberſtlieutenant v. Voigt, Kommandeur
des 2. Großh. Drag.=Regts. Nr. 24, den Oberſt v. Kayſer,
Kom=
mandeur des Großh. Feld=Art=Regts. Nr. 25, den Major Hamel,
etatsmäßigen Stabeoffizier vom Weſtfäliſchen Futz=Art=Regt. Nr. 7.
den Vremierlieutenant der Landwehr Sieben, die Sekondelieutenants
der Reſerve Egly und Schuchard von der Großh. Train=Kompaanie,
den Oberlazareth=Inſpektor Schläfereit von Kaſſel, den Profeſſor
Dr. Boſtroem, Rektor der Landesuniverſität Gießen, die Profeſſoren
Dr. Gaffky und Dr. Löhlein von Gießen, den Steuerrat Süffert
von Gießen, den Juſtigrat Scharmann vom Oberlandesgericht, den
Reallehrer Dr. Müller von Alzey; den Generalmajor Keller,
In=
ſpekteur der 4. Ingenieur=Inſpektion Mainz. den k. k öſterreichiſchen
Major Follenius, Bataillonskommandeur im Inf.=Regt. Ferdinand IV.
Großherzog von Toskana; den Medizinalrat Tenner von hier, den
Kreisbaumeiſter Jäger von Großz=Gerau, den Waſſerbau=Inſpektor
Imroth von Mainz; zum Vortrag den Miniſterialpräſidenten Weber.
den Oberſtallmeiſter Frhrn. v. Nordeck zur Rabenau, den Vorſtand
des Großh. Kabinetts Miniſterialrat Rothe.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 10. Oktober
den ordentlichen Profeſſor an der Univerſität Kiel Dr. Paul Joers
zum ordentlichen Profeſſor in der juriſtiſchen Fakultät der Landes=
Univerſität mit Wirkung vom 15. d. M. ernannt und in der
ge=
dachten Eigenſchaft berufen.
Se. Königl. Hoheit Prinz Chriſtian von Schleswig=Holſtein
traf geſtern vormittag, von den Beiſetzungsfeierlichkeiten in Pyrmont
kommend, zum Beſuch der Großh. Familie hier ein. Höchſiderſelbe
begab ſich im Laufe des Nachmittags nach Wiesbaden.
Zu Ehren Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Heinrich von
Preußen hatte das Offizierscorps des Großh. Artillerie=Corps in
den Räumen ſeines Kaſinos am Mittwoch äbend ein Liebesmahl
veranſtaltet, zu dem auch Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog
erſchienen war. Zur freudigen Ueberraſchung der Anweſenden
er=
ſchien auch ſpäter Se. Königl. Hoheit der Großherzog. Se. Königl.
Hoheit der Prinz Heinrich brachte bei Tiſch das Hoch auf den
oberſten Kriegsherrn Se. Majeſtät den Kaiſer aus. während das
Hoch des Kommandeurs des 25 Art=Regts. dem Höhen Gaſte galt.
Ordensverleihung. Se. Majeſtät der Kaiſer haben dem Major
a. D. Henrici, bisher im Inf=Regt. Nr. 137,. den K. Kronen=
3. Klaſſe verliehen.
Ernannt wurde am 25. Oktober der Fußgendarm Matthäus
Rehs von Reinheim zum Kriminalſchutzmann für den
kriminal=
polizeilichen Dienſt der Staatsanwaltſchaft.
Infolge der Errichtung des ſtädtiſchen Elektrizitätswerks hat
die Allgemeine Eletrizitäts=Geſellſchaft, früher deütſche Ediſon=
Geſellſchäft in Berlin' hier eine Zweigniederlaſſung begründet.
Im Lokalgewerbverein wird heute abend Herr Dr. W. Fahrion
einen Vortrag über „Vorkommen und Gewinnung des
Petroleums=
halten.
Die Ausſtellung der Pläne für die Kirche des Nordweſtviertels
im Großh. Muſeum wird nächſte Woche enden. An den Vorſtand
des Kirchenbauvereins wird dann die Frage der Beſchaffung der
2952
Nr. 215
Mitt.l zum Bau aufs Neue herantreten. Die ſeither geſammelten
Beträge waren für den Ankauf des Bauplatzes zu verwenden,
nach=
dem ein ſolcher auf andere Weiſe nicht beſchafft werden konnte; ja
er iſt noch nicht einmal völlig bezahlt. Für die Baukoſten fehlt
bis jetzt noch alles. Und doch iſt eine Kirche für das
Nordweſt=
viertel eine Notwendigkeit; der bis jetzt ſeit Jahren durch Großh.
Bürgermeiſterei in dankenswerter Weiſe eingerichtete Gottesdienſt
im Armenhaus bezeugt das beſtehende Bedürfnis, hilft ihm aber
nicht ab. Mit der Erbauung der Kirche würde die Erhebung des
Nordweſtviertels zu einer beſonderen Gemeinde zu erfolgen haben;
welcher Gewinn für das kirchliche Leben hierdurch erwächſt, ſieht
man aus dem Beiſpiel der Martinsgemeinde nach jetzt erſt 3 Jahren
ihres Beſtehens, und die letzten Verhandlungen der Landesſynode
ergeben. welche Notwendigkeit zur Erhaltung und Weckung des
evang. Gemeindebewußtſeins es iſt, eine kirchliche Maſſengemeinde,
wie die dermal. „Stadtgemeinde: thunlichſt in kleinere
Einzelge=
meinden einzuteilen. Welchen Zuwachs an Bedeutung und
Schön=
heit unſere Stadt durch Ausführung des Baues erhielte, braucht
nicht erſt dargelegt zu werden.
Die Hubertus=Jagd der Darmſtädter Schlepp=Meute=
Geſell=
ſchaft wird Samstag geritten. Das Rendez vous iſt um 2 Uhr am
Baſſin, das Halali gegen 3 Uhr an der Ludwigsbuche bei
Kranichſtein.
Die Herren Gebr. Trier ſchreiben uns: In Ihrem Blatte
vom 27. Oktober bringen Sie ein Referat über die
Stadtverord=
netenverſammlung bezüglich unſerer an die Großh. Bürgermeiſterei
gerichteten Eingabe, in welcher wir darum nachſuchten, für die
Folge die Lieferungen von Eiſen ꝛc. Waren in auswärtigen
großen Blättern nicht mehr ausſchreiben zu wollen. Wir erlauben
uns Sie darauf aufmerkſam zu machen, daß in unſerer Eingabe
als Hauptgrund angegeben worden iſt der Umſtand, weil die
in der Nähe belegenen größeren und kleineren Städte nur in
Lokal=
blättern ausſchreiben, weshalb es hieſigen Gewerbetreibenden
unmöglich iſt, ſich an Lieferungen in dieſen Städten zu beteiligen,
während durch Ausſchreiben der hieſigen Lieferungen in großen
Blättern die auswärtige Konkurrenz herangezogen
wird, die hieſigen Geſchäfte alſo ohne daß Gegenſeitigkeit beſteht,
ſchwer benachteiligt werden.
J. Mainz, 31. Oktober. Die Heilsarmeer iſt zur Leit in
hieſiger Gegend wieder ſehr rührig. In einem ſehr eleganten und
geräumigen Omnibus, der mit zwei kräftigen Pferden beſpannt und
im Innern zu einer vollſtändigen Wohnung eingerichtet iſt, reiſen
die Abgeſandten von Ortſchaft zu Ortſchaft und bemühen ſich
Traktätchen und Bibeln an den Mann zu bringen. Beſonders bei
den im Felde arbeitenden Leuten ſcheinen ſie mit dem
Bekehrungs=
werk ihr Glück zu verſuchen, denn wo die Abgeſandten nur einige
Verſonen auf einem Acker zuſammen ſehen, laſſen ſie gleich ihr
Gefährte halten und verteilen ihre Gaben. Hier in der Stadt
ſelbſt nimmt man von dieſer Agitation der Heilsarmee nichts wahr.
Offenbach, 81. Oktober. Heute nachmittag iſt ein Neubau in
der Waldſtraße eingeſtürzt und wurden Arbeiter unter den
Trümmern begraben. Einer, Pater von 8 Kindern, verſtarb auf
dem Transport nach dem Hospital. Die andern ſind zum Teil ſo
ſchwer verletzt, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird.
Auf=
fallend iſt, daß das ganze dreiſtöckige, nahezu bis zum Dachgiebel
aufgebaute Haus an der Eckſeite total, d. h. vom Giebel bis zum
Fundament, zuſammengebrochen iſt. Die Unterſuchung iſt ſofort
eingeleitet worden.
8t. Frankfurt, 31. Oktober. Ein ſehr intereſſantes Konzert
veranſtaltet Herr Prof. Jul. Stockhauſen Sonntag den 4. Novbr.,
nachmittags 5 Uhr, im kleinen Konzertſaal. Es gelangen dabei u. a.
die neuen prachtvollen, vierſtimmigen Zigeunerlieder von Joh.
Brahms zum erſten Male in ganz Mittel= und Süddeutſchland zur
Aufführung. Kartenverkauf durch Steyl &am; Thomas hier.
Kaſſel, 30. Oktober. Der Brand in Hünfeld iſt bewältigt.
Amtlich ſind 117 Einzelbrandſtätten mit mehr als der doppelten
Zahl niedergebrannter Gebäude feſtgeſtellt. Der Geſamtſchaden
überſteigt den Betrag von zwei Millionen Mark. Beteiligt ſind
viele größere Verſicherungs=Geſellſchaften, darunter die Stettiner,
Berliner, Aachener, Münchener, Magdeburger, Gothaer und die
Geſellſchaft „Phönir;
Verlin, 31. Oktober. Gegen Mackenzie gerichtet, erſcheint
binnen wenigen Tagen in Heuſer's Verlag eine Brochüre aus der
Feder des berühmten Hygieinikers und philoſoph. Arztes Dr. med.
Ed. Reich=Kiel, Direktor und Vicepräſident der K. L. C. Akademie,
Mitglied mediziniſcher Geſellſchaften in Berlin, Paris u. ſ. w.
Dieſelbe bringt eine ſcharfe Entgegnung auf die von Mackenzie
gegen die deutſchen Aerzte des hochſeligen Kaiſers Friedrich
ge=
ſchleuderten Angriffe.
Berlin, 31. Oktober. Die hieſige Buchhandlung A. Aſcher u.
Co. zeigt an, daß, wie wiederholt in Ausſicht geſtellt, auf
Veran=
laſſung und unter Mitwirkung der Kaiſerin Friedrich in England
ein Buch über Kaiſer Friedrich erſcheinen wird. Die genannte
Verlagshandlung wird die Herausgabe der deutſchen Ausgabe
dieſes Werkes beſorgen. Dasſelbe wird Mitte November erſcheinen
und den Titel führen: „Friedrich I11. als Kronprinz und Kaiſer.
Ein Lebensbild von Rennell Rodd. Mit einer Einleitung von
Ihrer Majeſtät der Kaiſeri Friedrich.
München, 31. Oktober. Der vielgenannte Maler Diefenbach,
der ſchwer leidend im hieſigen Krankenhauſe liegt, nimmt die ihm
von den Aerzten verordneten Fleiſchſpeiſen, da er Vegetarianer iſt,
nicht zu ſich.
Nom, 30. Oktober. Was der Kaiſerbeſuch
deritalieni=
ſchen Regierung gekoſtet hat, das behauptet die florentiniſche
„Nazione: genau herausgerechnet zu haben. Darnach wurden rund
5 Millionen Lire vom Staatsſchatz dafür ausgegeben, ungerechnet
die 950000 Lire, welche König Humbert zu dem gleichem Zwecke
aus ſeiner Privatſchatulle beigetragen hatte. Auch in die Schatulle
des deutſchen Kaiſers hat dasſelbe Blatt einen Blick gethan und es
giebt an, daß den Kaiſer Wilhelm der Beſuch in Italien 550000
Lire gekoſtet habe. Die „Natione” fügt noch hinzu, daß das
Muni=
cipium von Caſtellamare 250000, das von Neapel 200 000 und das
von Rom 680000 Lire für die glänzende Begrüßung des deutſchen
Kaiſers aufgewandt habe, welche Summen, da ſie aus der
Initia=
tive der betreffenden Kommunen herrühren, in jene oben
verzeich=
neten Angaben nicht aufgenommen ſeien.
Nom, 30. Oktober. König Humbert und die Köniain haben
dem Kaiſer Wilhelm gelegentlich ſeiner Anweſenheit in Rom für
die Kaiſerin ein Schmuckkäſtchen überreicht, deſſen Deckel mit einer
die Victoria darſtellenden Moſaikarbeit geziert iſt und welches ein
Diadem, Ohrringe, ein Collier und ein Bracelet in Gold mit
Perlen enthält.
Rom, 31. Oktober. In der letzten Nacht brach in einem großen,
mit alten Möbeln gefüllten Parterreſaale des Quirinals eine
Feuersbrunſt aus, welche ſämtliche Gegenſtände verzehrte, aber
infolge ſofortiger Rettungsarbeiten auf den Saal lokaliſiert blieb.
Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt, der Schaden verhältnismäßig
nicht bedeutend. In dem ausgebrannten Saal ſcheinen ſich Fackeln
und Pech befunden zu haben. Der anſtoßende Saal enthält das
Silberzeug und Bronzen des Hofes im Wert von 1 Million Lire.
Athen. Vergeſſene Millionen. Eine merkwürdige
Ent=
deckung hat der griechiſche Miniſterpräſident Trikupis im
Finanz=
miniſterium gemacht. In drei alten, mit verroſteten eiſernen
Schlöſſern verſehenen Käſten, die niemand mehr beachtet hatte, fand
er einige 50 dicke Faszikel von Wertpapieren im Betrage von mehr
als 13 Millionen Drachmen, welche noch aus der von Rothſchild
1833 finanzierten Anleihe herrührten. Dieſelbe iſt ſchon im Jahre
1873 amortiſiert worden. Weiter fand man in jenen Käſten viele
Rollen Gold und ein koſtbares Biſchofskreuz. Niemand vermag
über den ſeltſamen Fund Aufklärung zu geben, der jetzt in Athen
das Tagesgeſpräch bildet.
— Kaiſer Wilhelm in der Peterskirche. Am 16. v. M. ſandte
der deutſche Kaiſer in die Peterskirche zu Rom die Kunde, daß er
binnen einer Stunde das Gotteshaus beſuchen werde. Der Pfarrer
ſandte ſofort einen Eilboten zu dem Prälaten, um zu erfahren, wie
er ſich zu benehmen habe. Dieſer traute ſich ſelbſt die Entſcheidung
nicht zu und fuhr in größter Haſt zum Erzbiſchof. Der Erzbiſchof
hörte ihn geduldig zu Ende und ſagte dann: Das iſt eine Sache für
den Kardinal Rampolla, den Vertrauten des Papſtes. Kardinal
Rampolla wurde mitten aus einer wichtigen Verhandlung geholt,
Um ſeine Befehle zu geben.-Bedauernd meinte er: Das nehme ich
nicht auf mich, da werde ich Se. Heiligkeit ſelbſt befragen. Der
Papſt war eben beim Mittagsgebete und durfte nicht geſtört werden.
Als endlich der Kardinal in das Kabinet Sr. Heiligkeit gelangte,
kam zugleich mit ihm ein Meßner von St. Peter und meldete, der
deutſche Kaiſer ſei nach einſtündiger Beſichtigung der Peterskirche
eben wieder in den Quirinal zurückgekehrt.
Das muß furchtbar ſein. Im Eröffnungskonzert der ſeit
einigen Tagen in der Rohal Albert Hall zu London konzertierenden
ruſſiſchen Operngeſellſchaft ſpielten 48 Damen auf 24 Klavieren,
alſo 96händig, eine Polonaiſe von Glinka und Corven's Caprice
concertante. Schon der Gedanke daran zerſprengt einem das
Trommelfell.
Briefkaſten.
Die Konſervefabrik ſteht unter königl. preußiſcher
Militär=
verwaltung.
Tageskalender.
Freitag, 2. November: Verſammlung und Vortrag des Herrn Dr.
W. Fahrion im Lokalgewerbverein (rauerei Heß. Saalbauſtraße).
Hierzu eine Beilage von „Marie Weber, Darmſtadt, Ludwigsſtraße 20.:
Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdrückerei. - Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.