Abonnement=
prei=
vlertelſährlich 1 Mar 5o Pl. nd
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufichlag
151. Jahrgarg.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Iuſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinftr. Nr. 23.
n Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14 ſowie auswärts
von allen Mmnoneen=Expeditionez.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Rreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Dienstag den 23. Oktober.
1888.
N4 207.
Bekanntmachung
Aus Anlaß von Zweifeln, die über die Bedeutung des Wortes =Trottoirn im
Ortsbauſtatut für die Stadt Darmſtadt entſtanden waren, hat die Stadtverordneten=
Verſammlung durch Beſchluß vom 26. Juli l. Js. und Großh. Miniſterium des
Innern und der Juſtiz durch Entſchließung vom 10. d. Mts. maßgebend
feſtge=
ſtellt, daß
1) Das Ortsbauſtatut für die Stadt Darmſtadt unter dem Ausdruck „
Trot=
toiru im Einklang mit der Allgemeinen Bauordnung alle Seitenpfade
für Fußgänger, öffentliche Fußſteige, verſteht und daß
2) demgemäß in 8 12 Abſ. 1 des Ortsbauſtatuts zwiſchen den Worten „
be=
ſtehenden — Trottoirs; das Wort „feſten' einzuſchalten iſt.
Wir bringen dies gemäß der Artikel 8 und 21 der Allgemeinen Bauordnung
mit dem Anfügen zur allgemeinen Kenntniß, daß etwaige Einwendungen hiergegen/
in den nächſten 14 Tagen vom Erſcheinen dieſer Bekanntmachung ab gerechnet,
ſchriftlich oder mündlich auf unſerem Bürtau vorzubringen ſind.
Darmſtadt, den 18. Oktober 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
12043
Ohly.
Beknnntmuchung.
Die Anlieferung von Kartoffeln für das ſtädtiſche Hoſpital und für das
ſtädtiſche Armenhaus betreffend.
Für vorſtehende Anſtalten iſt auf dem Submiſſionswege zu liefern:
A. Für das ſtädtiſche Hoſpital:
100 Malter Chili=Kartoffeln, lieferbar alsbald:
70 „ blaue Ueberrheiner=Kartoffeln zu Anfang Januar 1889 und
100 „ desgleichen zu Anfang März 1889.
B. Für das ſtädtiſche Armenhaus:
40 Malter Chili oder Seeländer, lieferbar alsbald.
Das Malter verſteht ſich gewogen zu 100 Kilogramm.
Die Lieferung kann ſowohl einem einzigen, wie mehreren Uebernehmern
über=
tragen werden. Wir laden Lieferungsluſtige ein, ihre verſchloſſenen, mit bezüglicher
Aufſchrift verſehenen Angebote, welche mindeſtens eine Lieferung von 25 Maltern,
umfaſſen müſſen, mit Preisangabe am
Dienstag den 30. Oktober d. J3., Vormittags zwiſchen 10-12 Uhr,
in den vor unſerem Büreau aufgehaͤngten Submiſſionskaſten einzulegen.
Gleich=
zeitig ſind Proben von mindeſtens 6 Stück jeder Sorte mit genauer Bezeichnung
bei uns abzugeben.
Daß durchweg nur auf auserleſene und geſunde Kartoffeln reflekirt wird,
bemerken wir ausdrücklich. Weiter müſſen die Kartoffeln ſich gut ſchälen laſſen,
dürfen alſo nicht zu klein, auch nicht tiefaugig ſein.
Die Auswahl unter allen Submittenten behalten wir uns vor.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[12044
Ohly.
Bekanntmachung.
Die Lieferung des Kaiſeröls für die
ſtädtiſchen Schulen pro Winter 1888-89
ſoll im Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 24. Oktober d. Is.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Bedingungen liegen auf dem
Stadt=
bauamt, Zimmer Nr. 32, zur Einſicht
offen, bei welchem auch die Formulare
für die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 18. Oktober 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[11936
Streulaub=Verſteigerung.
Montag den 29. d. Mts.,
Vormit=
tags 10 Uhr,
wird im oberen Saale des Turnhauſes,
Woogsplatz Nr. 5. das Streulaub auf
Schneiſen und Wegen im Oberwald und
dem ſeitherigen Beſſunger Gemeinde
Laubwald verſteigert.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[12045
Ohly.
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag der
Bäcker=
meiſter Jacob Jacobi Wittwe werden
die derſelben gehörigen nachverzeichneten
Immobilien, nämlich:
Flur. Nr. ⬜Meter.
944 Acker im Seelroth,
600 Wieſe in der
Sau=
bach,
1900 Acker in der
Sau=
bach,
1050 Grabgarten daſ
1281 Acker am krummen
Berg,
4831 Acker große
Ge=
wann,
1894 Acker am
Pfung=
ſtädter Weg,
2838
39 29 1100 Wieſe, die
Geiß=
wieſe,
Mittwoch den 24. Oktober d. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
auf dem Gemeindehaus dahier öffentlich
meiſtbietend verſteigert.
Beſſungen, den 18. Oktober 1888.
Großherzogliches Ortsgericht.
[1841
Weimar.
Bekanntmachung.
Die Holzpreiſe im Großherzoglichen
Holzmagazin ſind vom 1. Oktober v.
38. an die nachſtehenden:
Buchen=Scheiter 1. Klaſſe, pr. Rmt.
11 Mark.
Kiefern=Scheiter I. Klaſſe, pr. Rmt.
8 Mark.
Beſtellungen bei Großherzoglichem
Rentamt Paradeplatz 2.
Großh. Holzmagazins=Verwaltung.
Preuſchen, Forſtinſpector. (9748
.re.
2
Gämmtliche
GESGIUu8
in garantirt neuer, käferfreier und
weichkochender Waare
zu billigſten Preiſen bei
Lug. Harburg,
102 Carlsſtraße 102. 12046
Frischer
ROINAa186
per Pfund 20 Pfa. 12047
Emanlel Fuld.
ko.
4.
RammGkateh
Geule oder Rücken)
9½ Pſd. frco. Nachn. M. 4.50 bis 4. 75.
5
S. do Boor, Amdon.;
hlll HorbStpualllng
empfehlen
Reben, Johannistrauben,
Pfirſiche
und Aepfelwildlinge.
Gebr. Weber,
Gärtnerei am Woog. 11852
Lendem (sss
im Ausſchnitt, per Pfund 120 Pfg.
Metzger Héohler, Teichhausſtr. 2.
Nr. 207
Bekanntmuchung.
Durch Verfügung Großh. Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 25.
September d. Js. zu Nr. M. J. 22845 wurde der Bebauungsplan für die
ver=
längerte Saalbauſtraße zwiſchen Heinrich= und Annaſtraße bezw. die noͤrdliche
Bau=
fluchtlinie der Annaſtraße zwiſchen der Heidelberger= und Wilhelminenſtraße
ſeſt=
geſtellt. Wir bringen dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntniß, daß der
hierülber angefertigte Plan auf dem Stadtbauamt eingeſehen werden kann.
Darmſtadt, den 15. Oktober 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Riedlinger, Beigeordneter.
11900
Den Herren Gaſtwirth=
hier und Umgegend theile hierdurch mit,
Ndaß der von der Behoͤrde genehmigte
Kaiſer=Controllhahn, neues verbeſſertes
Shſtem D.R.=P.=A., durch mich zu beziehen iſt. Derſelbe bietet jede Garantie der
Reinlichkeit und iſt ohne große Koſten leicht anzubringen. Der Preis iſt bei der
Behoͤrde feſtgeſtellt.
Die Umänderungen der Glashalter ſind theilweiſe teuerer als der Controllhahn
und iſt ein Zerſpringen der Gläſer ausgeſchloſſen.
Achtungsvoll 111800
F. Ewalck,
Inſtallations=Geſchäſt.
Bekanntmachung.
Das Verzeichniß über die für die Zeit vom 1. Oktober 1888 bis 31.
März 1889 (I. Semeſter 1888-89) zur Kaſſe der israel. Religionsgemeinde
Darmſtadt zu zahlenden Schulgelder liegt vom 24. d. Mts. ab acht Tage lang
auf unſerer Gemeindeſtube (Friedrichsſtraße 2) zur Einſicht offen.
Darmſtadt, am 20. Oktober 1888.
112049
Der Vorſtand der israelitiſchen Religionsgemeinde.
GAUSGUVGILT SONOIION
Rheiniſche Früchte=Conſerven,
Franzöſiſche und engliſche Conſerven.
Größtes Lager, vollſtändige Garantie, beſte Qualitäten.
In Waggonladungen bezogen.
n Fabrikpreise.
Bei baldiger Beſtellung kann, ſo lange Vorrath reicht, Außerſte Vorzugspreiſe
ſtellen.
Theodor Stemmer,
Eliſabethenſtraße 14.
12050
Selbſt gemäſtete Gänſe, Enten, franzöſiſche Poularden
Hahnen, Suppeuhühner und Tauben, ſowie friſch
ge=
choſſene Haſen, Feldhühner, Hirſch= und Rehbraten,
empfiehlt billigſt
H. Arimm,
Wild= und Geflügel=Handlung,
[11903
Schulſtraße Nr. 16.
RGEAOA -OAu,
empfehlen in allen
Größen
[11447
ſobr. Bockor.
Vilhelminenſtraße 3 ein zum Zug
2 geeignetes Pferd preiswürdig zu
verkaufen.
(11912.
Eino Partio guto Kiston
zu. verkaufen Eliſabethenſtr. 1. (7755
A.
ſäl
12.
5
ab
[ ← ][ ][ → ]Nr. 207
Hpoglaltät:
hGlL EllgISen6 dEElFarnd.
Große Ausgiebigkeit im Verarbeiten — Solid und dauerhaft
im Tragen — Vorzüglich in der Waſche
ſind neben den ſehr billigen Preiſen die Vortheile, welche die von mir
eingeführten Garne ſo raſch allgemein beliebt machten.
Muſter des großen Melangen=4 Farben=ortiments
ſtehen jederzeit zu Dienſten.
[11170
Rudol Gok, ſust. Hicklor's Hachk.
2839
Aepfel,
Taſol- und Eochbirnen
empfiehlt
112054
Aloys Rössnor, Kranichſteinerſt. 51.
dalOTTall
der
Hamburger Hüseplatten,
Wleischplatten, Fischplatten,
Hummer-Mayonnaise,
Salm-Havonnatse,
Htalienischer Galat, Polnischer Salat,
Maltes Geflügel mit Gelée,
Rothes, weisses und grünes Gelée.
Beſte Ausführung, geſchmackvolle Arrangements.
1000GOL vOOT,
[12052
Eliſabethenſtraße 14.
Brennmateriulien
aller Art,
liefert in beſter Qualität zu den
möglichſt billigſten
8
Preiſen.
He
Prima
1.
goſtuckr. Ruhrer
Fettſchrot,
Stück=
u. gewaſchene Nußkohlen,
Anthracitkohlen für amerikan.
Oefen, Braunkohlen=Briquettes.
Buchen= und Tannenholz, Klötzchen.
Ferneprechatelle Nr. D. (9641
CKalten Auſſchuitt!
in größter und friſcheſter Auswahl. -
Plaltem,
als Flolsob, Wurst, Fsche und Fäso,
aufs geſchmackvollſte decorirt.
Thilipp Weber.
Carlsſtraße 24.
Vorausbeſtellungen erwünſcht.
1205=
Sanorkrantfabrik Büttolborn
per Pfund 5 Pf.
Emanuel Fuld,
Kirchſtraße I.
[12055
0
140060:
4al06;
Trotz des fortwährenden Aufſchlags
verkaufe immer noch zu den alten Preiſen,
roh von M. 1.- bis 1.60,
gebr. „ „ 1.20 „ 1.80,
in nur feinen Qualitäten.
Ga
H. Horbus,
Eliſabethenſtr. 36. 111810
Hrammetsrögol,
Robhühner, Hasen,
Lobende Hummor,
Austern.
Theodorstemmer,
Eliſabethenſtraße 14. (12056
n gebrauchtes Pranino. in den
G Zimmermann'ſchen Lager GRheinſtr.
ſtehend, iſt für 320 M. zu verk. (12057
„
Ein großer, wachſamer
[12058
Hothumd
billig zu verkaufen. Herdwegſtr. 103.
Fortwährend,
täglich friſch gekelterten
4
J0Ppeimoh.
Wilhelm Hobor,
Mathildenplatz 18. (1911
Carlshof.
[1878
Täglich
frischen Imetschenkuchen.
2840
Nr. 207
Neue 188S0r
„.
Gomüs-Consel
O9
Chaupignons 8to. 6l0.
der anerkannt
feinsten Marke E. Moitrier, Metz.
im Glüvermn
Engamachtos Obsl &a Biechdonon.
Größte Auswahl, Garantie für Haltbarkeit und
feinſte Qualität, Fabrikpreiſe.
[12059
Ecke der Caſino-
G. He Hooy, und Bleichſtraße.
24
friſche
Täglich
6
Holländer
ochellſiſche
per Pfund 25 und 30 Pfg.,
Helgoländer
Schellfiſche
per Pfund 23 Pfg. (ungeputzt),
Cabliau im Sehnitt 40 bis 50 Pfg.,
prachtvolle Qualität.
W. Alle Fiſche werden bei mir aufs Sorgfältigſte geputzt und
auf alle Arten zubereitet.
WBETZöN
R Duzzpp Wobol,
Carlsſtraße 24.
[12060
GASOLVOU
Um den zahlreichen indirekten Anfragen und lügenhaften
Verſtellungen gewiſſer Konkurrenten ein Ende zu machen, habe die
Güterexpedition der Heſſiſchen Ludwigsbahn beauftragt, auf
Ver=
langen zu erklären, daß am 18. d. Mts.
rin Mayyun Conſeruen
für mich angekommen und ausgeladen worden iſt.
Alle Verläumdungen werde gerichtlich verfolgen laſſen.
9
(12051
Eliſabethenſtraße 14.
jeglicher Art em=
Gummnmaaron pfehnt u. verfendet Ia. Voborrh. Hartoſkohn,
in bekannter Güte
[11076
gute Salatkartoffeln empfiehlt
E. Hröning, Magdeburg.
Preisl., Katal. geg. 10 reſp. 20 Pf. Porto.
Jacob Hrichbaum.
kleine Ochſengaſſe §. (12061
Pa. Stückrelshes Fettsshrot,
Etüok- & gev. Kasskohlen,
Aslhraeltkoblon f. amerik. Oefen,
Briquettes,
Bucden- é Tannenholz
zu den billigſten Preiſen und reeller
Be=
dienung.
H.
9o3b
Waldſtraße 17.
Erima frische
⁄₈
Gag0l. Schollfscho
per Pfund 25 Pfo.,
15n
Mtaazu, Sohellfsche
per Pfund 30 Pfg.
Frisohe Cabliau.
Täglich frischo Jufuhr.
Gobr. Hösingor,
Hoflieferanten. 12062
Nauſcher
Apfelmoſ
empfiehlt
4m Neber.
GOOk
zur Ludwigshalle. 1154
—
FiobtenDectvelen
ſind eingetroffen und werden bei
rechtzei=
tiger Beſtellung ins Haus geliefert.
Bohn, Soderſtr. 54. 112063
Verſchiedene Sorten gute
Spolse-Aartoſtehn
ſowie Salatkartoffeln ſind zu verkaufen
Heinrichſtraße 50.
[12064
Re.
1ſche
600
204O
friſch eingetroffen.
72
Wilh. WoberJachfgi.
[12065
Hoflieferant,
16 Eliſa bethenſtraße 16
Lopielrester,
friſch, zu Futterzwecken
werden gegen billige Fuhrlohnvergütung
ſofort entgegengenommen.
(12066
Carlshof.
Pitthan.
Nr. 207
GemüſeCouſerven.
Die früher gekauften und jetzt (theilweiſe eingetroffenen) neuen
Meizer und Braunschweiger Gemüse-Conserven
in hochfeiner aualität verkaufe ich, gezwungen durch die
große Einfuhr dieſer Artikel an hieſigem Platze und um meinen
Lagerbeſtand auch vollſtändig räumen zu können, ſo lange
Vorrath reicht zu Einkaufspreiſen.
RUAUAUGU,
[2067
Mathildenplatz I.
Curanie-rräiis.
1
16.
40u
PK
28.
Jo9OL
ABSAA½
Lp. FRAnſroßri.
3.8A0EN
4
A Elsfelnn AnA nofierenahr
Engllsche Hischunz per Pfd. Hk. 2.80
„ 3.50
Russische Hischums,
und foinere Sorton - neher Ernte.
Verkauſsstellen
bei den Herren
G. P. Poth, Ludwie.
Wespu. A. Lassbender
Hofl., Weber Nachfolger.
[12066
8*
Aiudzh EGAAaU,
Kohlen= und Holz=Handlung,
Promenadestrasse 4l,
empfiehlt in nur prima Qualitüt und ſtets ſriacher Waaro=
Alle Sorten Ruhrkohlen.
Ferner:
Saarkohlen, Braunkohlen=Brignettes Coaks,
Tannen= und Buchen=Brennholz,
unter Fuſicherung prompteſter und ſorgfältigſter Bedieung.
Gefl. Beſtellungen werden auch von den Herren C. Diehm &a; Co.,
obere Rheinſtraße, C. Gerber, obere Rheinſtraße, ſowie J. Schäfer,
[(10132
Hermannſtraße 5, entgegengenommen.
2841
I. T. Ronnefaldts Theo,
Van Houten's Cacao,
Andre Hotors keigenkafes,
essler's Hafiee Essenz
empfiehlt,
Gl. L. Hriegk,
Rheinstr. I7. (809.
Dr. Loerhavs's hochbordhmtes
EA119
begutachtet u. empfohlen von
nam=
haften Aerzten, erſten Chemikern
und von hohen dentschen
Staatsbehörden.
Zu haben in ½ ½ und 11. Flaſch.
bei Herrn
(9558
4.
4
1n0odor Semmet.
Ebendaſ. Proben u. ſtaatl. Atteſte gratis.
Henescher Ausbruch
auf Reinheit und Echtheit unterſucht und
begutachtet durch Director Dr. Schmitt,
amtliche Verſuchsſtation Wiesbaden, iſt
der beſte Medicinal=Wein und wird
ſo=
wohl als Stärkungsmittel bei Kindern,
Frauen und Reconvalescenten, als auch
bei Bleichſucht und Blutarmuth
erfolg=
reich angewendet. Verkauf in 3
Flaſchen=
größen Ml. 1.50, Mk. 3 und 75 Pfg.
bei Alexander Kapp, große
Ochſen=
gaſſe 9.
(9026
Cochbirnen per Kumpf 35 Pfg
01 Wienerſtraße 66.
12069
E EUe-
Averöffentlicht in dem ſoeben beginnenden
Romane, Novellen ꝛc.:
No. Möllhauſen, Haus Montague.
Robert Bhr, Ein ſiolzes Herz.
C. Wichert, Der zureichende Grund.
C. Ganghofer, Der Bſondere.
N. v. Ebner=Eſchenbach, Die Reſel.
R. Voß, Der Mönch v. Berchtesgaden.
Al. v. Perfall, Das Erdmannshaus.
das 2. Heft enthält u. a. eine Reihe von
8779) Kiesſtr. 74 Manſarde 3 Zim
mer mit Zubehör zu beziehen.
neuen Jahrgang folgende werthvolle neue
Rider=Haggard, Meeſons Teſtament.
M. Berger, Die armen Reichen.
Rob. Schweichel, Irrfahrten.
Bret=Harte, Kreuzzug d. Excelſior.
A. v. Roberts, E. Eckſtein,
M. Jokai, L. Schenk, L. Heſekiel,
A. Chore, E. Peſchkau, H. Nyblom,
[11000
A. Dandet.
ungedruckten Briefen der Königin Luiſe.
8937) Carlsſtraße 34 iſt die
Parterre=Wohnung, 6 Zimmer mit
abgeſchl. Vorplatz ꝛc., per ſohort h.
9 u vermiethen.
4.
Lrum
8941) Wienerſtraße 70, 1. Etage,
5 Zimmer, Gartenantheil ꝛc., per
ſofor=
zu vermiethen. Nüh. Neckarſtr. 18. I.
Eliſabethenſtraße 42
2. Stock eine neuhergerichttte
Woh=
nung von 6 Zimmern, Bleichplatz ꝛc.
[9330
alsbald zu vermiethen.
2842
9482) Roßdörferſtr. 4 iſt eine
Woh=
nung, 5 Zimmer mit allen Bequemlichk.
baldigſt zu beziehen. Näheres
Roßdörfer=
ſtraße 10 im Laden.
10869) Schützenſtr. 10, 2 Treppen
hoch, fünf Zimmer nebſt Zubehör, neu
hergerichtet, per ſofort zu beziehen.
10871) Bleichſtr. 32 eine elegant
hergerichtete Seitenbau=Wohnung, beſtehend
aus einem großen u. zwei keineren
Zim=
mern, Küche, Waſſerltg., Bodenräume ꝛc.
an eine kinderloſe Familie oder einzelne
Leute zu vermiethen und alsbald zu bez
Näh. Bleichſtr. 32 Hinterbau part.
10959) Ludwigsſtraße 1 iſt eine
hübſche Wohnung, 6 Zimmer, Kabinet,
Küche, Vorrathskammer und dem nöthigen
Zubehör, ſofort oder ſpäter zu vermiethen.
Näheres daſelbſt.
10966) Mein neu erbautes,
elegant eingerichtetes Haus, zum
Aheinbewohnen mit
gros-
gem Garten, Wilhelmſtr. 27,
iſt zu vermiethen ev. zu verkaufen.
C. Friedrich Hahr, Aliceſtr. 17.
11208) In meinem Hauſe
Müller=
ſtraße Nr. 33 iſt der 1. Stock mit 4
Zimmern und ſaͤmmtlichem Zubehör per
Carl Doerr.
1. Novbr. zu verm.
11211) Nieder=Ramſtädterſtraße 8
der mittelſte Stock per 1. November.
11327) Beſſungerſtr. 72eine Wohnung.
11670) Gardiſtenſtraße 7 eine
Woh=
nung zu verm. Preis 10 M. per Monat.
E
„
11918) Theaterplatz 1 ſchöne
4 Manſardewohnung per Januar, auf
Wunſch auch ſchon vom 1. Noobr.
an, nur an ruhige Miether zu v.
6 Nr. 207
11088) Steinſtraße 8 ein ſchön
möblirtes Wohn= und Schlafzimmer mit
eparatem Eingang ſofort zu vermiethen.
11215) Niederramſtädterſtr. 8 ein
ſchön möbl. Parterrezimmer, ſep. Eingang,
mit od. ohne Penſion, an 1-2 Herren, alsb.
11503) Ecke der Hoch= und
Rückert=
ſtraße 27 zwei gut möbl. Zimmer, jedes
mit ſeparat. Eingang. zu vermiethen.
11351) Wilhelminenſtraße 35 ein
ſeln möblirtes Wohn= und Schlafzimmer
ſofort zu vermiethen.
11885) Niederramſtädterſtraße 37
ein freundlich möbl. Zimmer an einen
Herrn ſofort.
12072) Wilhelminenſtraße 27 ein
möblirtes Zimmer mit Cabinett. Preis
18 Mark.
12073) Hoffmannsſtr. 13 1 Tr. h.,
ſchön möbl. Wohn= u. Schlafzim. vom 21.
Nov. ab an einen ruhigen ſoliden Herrn.
12074) Eliſabethenſtr. 43 2. St. mb. Z.
12075) Ein hübſch möbl. Zimmer
mit ſeparat. Eingang, in der erſten Etage
gelegen, zu vermiethen, auf Wunſch auch
mit Beköſtigg. Näh. Kranichſteinerſtr. 17.
1010) Wittmannſtr. 7 Geſſ)ſt
die untere, aus 4 ſehr freundl. Zimmern
mit allem nöthig. Zubeh. beſtehende
Woh=
nung vom 1. Nov. oder 1. März ab an
eine ruhige kinderloſe Familie zu verm.
Zwei ſchöne Wohnungen
in geſunder Loge mit ſchöner Ausſicht zu
vermiethen. Näheres bei J. J. Girnhard,
Schießhaus.
(1207]
11982) Der neu umgebaute
Laden (2 Schaufenſter)
in meinem Hauſe, Ernſt=Ludwigsſtraße,
iſt mit oder ohne Wohnung zu verm.
Karl Rittershaus.
10463) Mühlſtr. 5. nahe d. Inf.=Kaſ.,
ein möbl. Zimmer, beziehbar ſofort.
11086) Rückertſtraße 12 gut möbl.
Zimmer ſür Herren oder Schüler, mit
oder ohne Penſion.
11443) Neckarſtr. 18 zwei möblirte
Zimmer mit oder ohne Penſion zu verm.
AAN
12076) Ein braves Mädchen, das
gut bürgerlich kochen kann u. gute Zeugn.
beſitzt, ſucht ſofort Stelle durch Frau
Katzenbach, Alexanderſtraße 15.
12077) Eine ält. Wirthſchaftsköchin
und 2 Mädchen von 15 u. 20 J. mit
gut. Zeugn. ſuchen Stelle auf 1. Noobr.
Frau Holſchuh, Holzſtraße 13.
12078) Ein Mädchen ſucht
Monats=
ſtelle für Nachmittags. Obergaſſe 40 Htb. II.
12079) Ein Mädchen, das 3 J. auf
dem Lande bei einer Herrſchaft war, kochen
und alle Hausarbeit verſteht, ſucht bis
1. Dez. Stelle. Korb, Soderſtr. 60.
12080) Ein anſtänd. Mädchen ſucht
Aushilſtelle oder Manatsſtelle. Näheres
Beſſ. Weinbergſtraße 6.
Eine perfekte Köchin
empfiehll ſich zum Kochen für Diners
oder ſonſt bei Feſtlichkeiten.
Schützenſtr. 17 Seitenbau.
(12081
12082) Eine tüchtige
Reſtaurations=
köchin ſucht Stelle durch Stellenbüreau
Roſe, Schützenſtraße 14 part.
12083) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
Mauerſtraße 20.
Eino goprüfto Hindorgärtnorm
mit guten Zeugniſſen, welche in weiblichen
Handarbeiten bewandert iſt, zu einer
pro=
eſtantiſchen Familie mit 2 Kindern ſobald
als möglich geſucht. Näh. Exped. (2085
12086) Mädchen, die kochen können,
erhalten ſtets gute Stelle durch
Stellen=
büreau Röſe, Schützenſtr. 14 part.
Geſu cht
ein tllchtiges Mädchen, welches kochen
kann und Hausarbeit verſteht, für den
Tag über in kleine Familie. Zu erfragen
Promenadeſtr. 45 bei Euler.
(1208]
12088) Geſucht eine tüchtige
und ein Lehrmädchen in den Laden.
F. & L. Hartin.
12089) Ein Mädchen als
Einlegerin
geſucht.
L. C. Witticb'sche
Hofbuchdruckerei.
12090)
Lauffrau
oder Mädchen auf einige Stunden
Mor=
gens und Abends geſucht.
Wor ſagt die Expedition.
12034) Ein zuverläſſiger Vorarbeiter,
unverheirathet, in ein Engros=Geſchäft
ge=
ſucht. Mit der Samenbranche vertraute
Bewerber erhalten den Vorzug. Offerten
befördert die Exped. d. Bl. mit Chiffre
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112
242
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des Unterzeichneten befinden ſich jetzt
Promenadeſtraße Nr. 33.
Darmſtadt, am 18. Oktober 1888.
Dr. Schuler,
Rechtsanwalt.
[11888
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Der Vortrag des Herrn Rechtsanwalt A. Lindt findet nicht wie
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Darmſtadt, den 23. Otober 1888.
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Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 23. Oktober.
9. Vorſtellung in d. 2. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Zum erſtenmale wiederholt:
Die berühmte Fran.
Luſtſpiel in 3 Akten von Franz v. Schönthan
und Guſtav Kadelburg.
Baron Römer=Saarſtein . Herr Werner.
Frl. Ethel.
Agnes, ſeine Frau..
Frau Kläger.
Herma, ) deren Töchter
Frl. Wehn.
Wallh,
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Paula Hartwig
Ottilie Friedland ihre Nichte Frl. v. Felden.
Herr Sachs.
Graf Bela Palmay
Herr Steude.
Ulrich von Traunſtein
Herr Göbel
Profeſſor Georg Ziegler
Frl. Bernhard.
Fräul. Seemann
Hr. Fleiſchmann.
Anton .
Betty, Stubenmaͤdch. b. Ottilie Frl. Beck.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen ¼0 Uhr.
2844
Nr 207
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer iſt in ununterbrochener Fahrt
iber München, Regensburg und Leipzig am Sonntaa vormittag
3¼ Uhr auf der Station Drewitz bei Potsdam eingetroffen, wo
die Kaiſerin ihn erwartet hatte. Die Allerhöchſten Herrſchaften
begaben ſich vom Bahnhofe ſofort zu Wagen nach dem
Marmor=
palais.
Der „Kreuz=8tg. zufolge wurde vor der Abreiſe des Deutſchen
Kaiſers aus Rom zwiſchen letzterem, dem König Humbert, dem
grafen Herbert Bismarck und dem Miniſterpräſidenten Crisvi ein
Beſuch des Königs von Italien in Berlin beſprochen. Der Kaiſer
oll zu Crispi beim Abſchied geſagt haben: Auf baldiges
Wieder=
ehen in Berlin!
Die von verſchiedenen Blättern gebrachte Nachricht von einem
Unwohlſein Kaiſer Wilhelms in Rom, ſowie daß die königliche
Bacht „Savoia;, auf welcher ſich der Kaiſer gelegentlich der
See=
manäver bei Caſtellamare befand, in Gefahr geweſen ſei, werden
als jeder Begründung entbehrend bezeichnet.
Den Hofjagden bei Blankenburg am 26. und 2. Oktober
werden beiwohnen als Gäſte des Regenten von Braunſchweig,
amt=
licher Meldung zufolge, Kaiſer Wilhelm, die Herzöge von Sachſen=
Altenburg und von Anhalt, der Fürſt von Schwarzburg=Rudolſtadt,
vie Prinzen Albert von Sachſen=Altenburg, Günther von
Schwarz=
burg, Eduard und Aribert von Anhalt, ferner Graf Otto Stolberg,
ie Generäle von Albedyll, Caprivi, die Grafen Lehndorff und
Walderſee u. ſ. w.
Der „Hamb. Börſenhaller zufolge hat der Reichskanzler die
Einladung des Senats zu den Feierlichkeiten am 29. Oktober dankend
angenommen und ſein Erſcheinen zugeſagt, falls ſein
Geſundheits=
zuſtand dies geſtatte.
Der König von Württemberg, welcher am 20. über den St.
Gotthard und Aleſſandria nach Nizza abgereiſt iſt, hat die
Erledi=
gung der Regierungsgeſchäfte dem Prinzen Wilhelm übertragen.
Wichtigere Angelegenheiten hat der König ſeiner eigenen
Entſchei=
dung vorbehalten.
Der Kronprinz von Griechenland iſt mit dem Prinzen Georg
am 20. Abends nach Athen abgereiſt.
Auf Anordnung des Kriegsminiſters ſind zwei verdächtige
franzöſiſche Offiziere, darunter ein Lieutenant aus Compiegne,
durch die königliche Polizeidirektion aus Dresden ausgewieſen
vorden.
Nach in Berlin eingegangenen telegraphiſchen Nachrichten ſind
etzt auch in Mombaſſa, dem Haupthafen im Gebiete der Britiſch=
Oſtafrikaniſchen Geſellſchaft, Unruhen ausgebrochen, welche auf die
Umtriebe und Aufreizungen ſeitens der Sklavenhändler und ihrer
arabiſchen Verbündeten zurückgeführt werden: die Geſellſchaft erlitt
bei dem Zuſammenſtoße mit den Aufſtändiſchen einen Verluſt von
zwei Toten und acht Verwundeten. Man iſt in London ſehr
be=
ſorgt für die Sicherheit der dort befindlichen engliſchen Miſſionäre
und befürchtet eine Ausdehnung des Aufſtandes auf weitere Häfen
und Landſchaften der engliſchen Intereſſenſphäre. Das engliſche
Geſchwader iſt nach Mombaſſa in See gegangen, begleitet von
einem Dampfer und von Truppen des Sultans von Hanzibar.
Schweiz. Ein Teil des Bundesrats wurde nach Airolo
abge=
ordnet, um den Dienstag den 23. ſtattfindenden Schießverſuchen
gegen die Gotthardbefeſtigung beizuwohnen.
Heſterreich=Angarn. Prinz Heinrich von Preußen traf am 21.
Morgens 10 Uhr, von Pontebba kommend, auf dem Wiener
Weſt=
bahnhof ein, begleitet von Graf Haugwitz und Frhrn. v. Seckendorf
Die „Wiener 8ta. veröffentlicht die Ernennung des Grafen
Badeni zum Statthalter von Galizien.
Die Czechen verlangen jetzt bereits die Auflöſung des maͤhriſchen
Landtages, deſſen gegenwärtige Zuſammenſetzung den Ausdruck des
Volkswillens nicht darſtelle und die Beſetzung des Brünner Statt
halterpoſtens mit einer Verſönlichkeit, welche im Sinne und Geiſte
Schönborns fortwirken werde. Riegers Organ „Hlas Naroda
rühmt von Schönborns Statthalterſchaft, daß von vielen Städten
Mährens der deutſche Anſtrich verſchwunden, 11 Stadtbezirke im
Landtage gewonnen ſeien.:
Jrankreich. Miniſterpräſident Floquet ſprach ſich formell
da=
gegen aus, daß die mit der Verfaſſungsreviſion zu beauftragende
Verſammlung die Befugniſſe einer konſtituierenden erhalte und be=
tonte die Notwendigkeit. vor dem Zuſammentreten des Kongreſſes
ein vorläufiges Einverſtändnis zwiſchen beiden Kammern über
beide Reviſionspunkte herzuſtellen. Floquet hielt ſeinen Entwurf
in allen Teilen aufrecht. Clemenceau erklärte ſeine Zuſtimmung
zu der Reviſionspolitik Floquets.
Der =Figaro hat ſeinen Feldzug gegen Boulanger eingeſtellt
und ſich nunmehr auf die Seite des Generals geſchlagen und ſagt
in einem Artikel mit der Ueberſchrift: „Die Armee des Generals:
die Konſervativen müßten ſich, ob ſie wollten oder nicht, auf die
Seite Boulangers ſtellen, auf deſſen Seite das Land ſtehe. „Das
Land, ſchließt der Artikel, ſieht in Boulanger den Schiedsrichter in
den es zerreißenden Streitigkeiten; der Boulangismus erſcheint ihm
als der den innern Frieden ſichernde Uebergang. Täuſcht es ſich
darin? Das iſt das Geheimnis der Zukunft. Sicher aber iſt, daß
der General Boulanger dem geeinigten Deutſchland ein verſöhntes
Frankreich gegenüberſtellen will.
Bei der Feier des 18. Jahrestags der Verteidigung von
Chateaudun entwickelte ein Herr Péan das Programm der neuen
patriotiſchen Vereinigung von Frankreich:. Dasſelbe gipfelt in
folgenden Sätzen: „Auch wir wollen die Reviſion, aber die Reviſion
des Frankfurter Vertrages; auch wir wollen die Auflöſung, aber
die Auflöſung des Deutſchen Reiches, das durch Gewalt gegen das
Recht errichtet wurde.
Itafien. Kaiſer Wilhelm trat am 19. nachmittags 3 Uhr 10 M.
die Rückreiſe aus Rom an, nachdem er ſich von dem König und der
Königin aufs herzlichſte verabſchiedet hatte. Am Bahnhof brachte
eine zahlloſe Volksmenge dem Kaiſer enthuſiaſtiche Huldigungen dar.
Der König hat dem Grafen Bismarck einen großen ſilbernen
Vokal mit Basreliefs in Gold überreichen laſſen. Die Königin
hat dem Kaiſer ihr Bildnis ſowie ein zweites mit einer Widmung
für die Kaiſerin übergeben. Die Königin hat ferner den
Staats=
miniſter Grafen Bismarck durch Ueberreichung ihres Bildniſſes
ausgezeichnet. Kaiſer Wilhelm hat zur Verteilung an das
Hof=
perſonal 15000 kr. beſtimmt. Der Papſt hat dem Kaiſer ſein Bildnis
mit Brillanten geſchenkt und ein zweites dem Prinzen Heinrich
überreichen laſſen.
Kaiſer Wilhelm, und Prinz Heinrich trafen abends 8 Uhr
in Arezzo ein, um 10½ Uhr berührte der Extrazug Florenz. wo
Prinz Heinrich zurückblieb, um am folgenden Morgen die Reiſe
nach Wien fortzuſetzen. Am 20. morgens 3¼ Uhr traf der Kaiſerzug
in Bologna und um 6 Uhr 8 M. in Verona ein. In Ala wurde
eine Depeſche des Königs Humbert übergeben, in welcher dieſer
nochmals ſeiner Freundſchaft für den Kaiſer und ſeinem Danke
für den Beſuch Ausdruck gab. Kaiſer Wilhelm dankte in einem
Telegramm mit herzlichen Worten wiederholt für den ihm in der
Hauptſtadt Ilaliens und in Neapel bereiteten Empfang.
Der König und die Königin, der Kronprinz, ſowie der Herzog
und die Herzogin von Aoſta ſind am 20. mittags von Rom nach
Monza abgereiſt.
Spanien. Wie die Dia' erfährt, hat der ſpaniſche Miniſter
des Auswärtigen Vega de Armijo im letzten unter dem Vorſitz der
Königin=Regentin abgehaltenen Miniſterrat mitgeteilt, laut einer
Ankündigung der deutſchen Regierung beabſichtige Kaiſer Wilhelm
die Höfe von Madrld und Liſſabon zu beſuchen. Näheres über die
Beit der Reiſe ſei nicht feſtgeſetzt.
Dänemark. Kriegsminiſter Bahnſon hat die Bewaffnung der
Schweden. Nach Rückkehr des Kaiſers Wilhelm aus Italien
geſamten Infanterie mit einem 8 Millimeter=Magazingewehr
an=
geordnet.
wird eine Abordnung ſchwediſcher Marine=Offiziere dem Kaiſer,
der bekanntlich zum Admiral der ſchwediſchen Marine ernannt iſt,
ihre Aufwartung in Berlin machen.
Rußzland. Die regierungsfreundliche Nowoje Wremjar
ver=
öffentlicht mehrere Artikel unter dem Litel „Die Achillesferſe
unſerer Politik= Sie befürwortet darin unter verdächtigenden
Ausfällen gegen Deutſchland eine vollſtändige friedliche Einigung
Rußlands mit Oeſterreich betreffs der Balkanhalbinſel. Die
übrigen Zeitungen freuen ſich über den Sieg Taaffe's und die
Er=
nennung Schönborn's und betonen, Oeſterreich beginne den
Panger=
manismus zu fürchten und die Friedensliga ruhe auf ſchwankendem
Boden.
Die deutſchen Koloniſten in Südrußland begeben ſich in immer
größeren Schaaren nach Amerika.
Nr.
Die Auswanderung dieſer Anſiedler, welche meiſt
württem=
bergiſcher Abſtammung ſind, erfolat vorzugsweiſe aus dem Kreiſe
Odeſſa und aus den verſchiedenen Bezirken der Gouvernements
Cherſon und Jekaterinoslaw.
Herbien. König Milan, welcher mit dem Kronprinzen am 19.
aus Wien wieder in Belgrad eintraf, nahm die Demiſſion des
Finanzminiſters Rakitſch an und betraute den Miniſter des Aeußern,
Mijatovitſch, mit der einſtweiligen Leitung der Finanzen.
Butgarien. Ein Ukas des Fürſten ſetzt die Eröffnung der
Sobranje auf den 27. Oktober feſt.
Vereinigte Staaten. Der Kongreß ſchloß am 20. die Seſion.
Die Lariffrage blieb ſomit unerledigt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 23. Oktober.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Generalmajor Seyfried, Kommandeur der 43. Infanterie=
Brigade. den Oberſtabsarzt Dr. Weichel vom 2. Großh. Drag.=
Regt. Nr. 24, beauftragt mit den diviſionsärztlichen Funktionen bei
der Großh. (25.) Diviſion, den Vremierlieutenant Scholl vom Feld=
Artillerie=Regt. Nr. 31, den Sekondlieutenant Frhrn. v. Diemar
vom Inf.=Regt. Nr. 138. den Garniſonsverwaltungsdirektor
Rech=
nungsrat Hüter aus Straßburg, den Gymnaſialdirektor Nodnagel
und den Gymnaſiallehrer Lenhardt von Worms, die
Gymnaſial=
lehrer Dr. Matthäi und Dr. Buchhold vom Ludwig=Georgs=
Gym=
naſium, den Realgymnaſiallehrer Geißer von Mainz, den Lehrer
Schaffnit von hier, den Landgerichtsrat a. D. v. Grolman, den
Oberbürgermeiſter Küchler von Worms, den Prof. Dr. Bindewald
von Gießen, den Landgerichtsrat Gilmer, den Finanzaſſeſſor Frhr.
v. Jungenfeld von Harburg, den Kreisrat v. Bangen aus
Oppen=
heim, den Hoflieferanten Tapetenfabrikant Hochſtätter, den
Amt=
mann Römheld von Büdingen, den Profeſſor Wimmenauer aus
Gießen; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den Präſidenten
der Oberrechnungskammer Heß, den Hofceremonienmeiſter
Geheime=
rat v. Werner, den Forſtmeiſter Muhl.
—.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 20. Oktober
den Notar mit dem Amtsſitze in Oſthofen Dr. E. Weiffenbach,
zum Notar mit dem Amtsſitze in Alzey, den Notar mit dem
Amts=
ſitze in Bechtheim Dr. G. Wallenſtein zum Notar mit dem
Amts=
ſitze in Oſthofen - ernannt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 13. d. M. den
Geheimen Oberbergrat i. V. G. Pfannmüller auf ſein
Nach=
ſuchen von der Stelle eines Mitglieds der Prüfungs=Kommiſſion
für das Finanz= und techniſche Fach entbunden.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben ſich geſtern
vor=
mittag nach Baden=Baden begeben, um der Beiſetzung weiland
J. G. Hoh. der Herzogin von Hamilton beizuwohnen. Se. Königl.
Hoheit wurden geſtern abend zurückerwartet.
— Wegen des Ablebens Ihrer Großh. Hoh. der Herzogin von
Hamilton, geb. Prinzeſſin von Baden, iſt auf Allerhöchſten Befehl
eine Hoftrauer von acht Tagen angeordnet worden, welche mit der
bereits beſtehenden getragen wird.
- Se. Königl. Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen treffen
heute mittag 1 Uhr hier ein und werden im neuen Palais ab
ſteigen
J. J. H.H. die Prinzeſinnen Viktoria und Luiſe von
Schles=
wig=Holſtein trafen Freitag von Wiesbaden kommend, zu Beſuch
der Großh. Familie hier ein, und wurden am Bahnhof von Ihrer
Großh. Hoheit der Prinzeſſin Alix empfangen
S. D. und J. Gr. H. der Prinz und die Prinzeſſin Ludwig vo=
Battenberg ſtatteten Freitag nachmittag Ihrer Königl. Hoh. der
verwitweten Landgräfin von Heſſen in Frankfurt a. M. einen Beſuch ab.
Aus Anlaß des Geburtstages Ihrer Majeſtät der Kaiſerin
Auguſta Viktoria hatten geſtern die Reichs= und Militärgebäude ge
flaggt. Die Wachen trugen Paradeanzug.
Das Großh. Heſſiſche Regierungsblatt Nr. 30 enthält: 1)
Be=
kanntmachung, Gleichſtellung der Großh. Heſſiſchen und der Königl.
Württembergiſchen techniſchen Hochſchulen in Bezug auf die
Aus=
bildung für den Staatsdienſt im Bau= und Maſchinenfach betr.
2) Bekanntmachung, die Organiſation der Hebeſtellen für
Reichs=
ſteuern, hier die Aufhebung der Ortseinnehmerei Monsheim betr.
Verhandlungen der evangel. Landesſynode. Am Samstag
wurden die Verhandlungen wegen des Geſetzentwurfs über die
Be=
ſetzung der Pfarrſtellen in erſter Leſung beendigt. In der
Ge=
neraldiskuſſion hatte noch Diefenbach gegen den Entwurf geſprochen,
worauf die Generaldebatte auf Antrag der Abgg. Walther und
Genoſſen geſchloſſen wurde und infolge deſſen acht Redner gegen
den Entwurf auf das Wort verzichten mußten. Auf Antrag von
Ohly und Brand und Genoſſen acceptierte man bei den prinzipiellen
Paragraphen namentliche Abſtimmung. Die Abſtimmung über 81
wurde ausgeſetzt, die 88 2 und 3 ohne Debatte angenommen. Zu
8 4 gab es längere Debatten, welche zum Teil Wiederholungen
aus der Generaldehatte brachten. Es ſprach Walther für den 8 4
des Entwurfs, Weifenbach für den Antrag des Ausſchuſſes.
Emmer=
ling hält den 8 4 des Entwurfs der Kirchenbehörde für geeignet
207
2845
in den Gemeinden nachteilige Agitationen hervorzurufen,
anderer=
ſeits gehe ihm der Ausſchußantrag nicht weit genug, er behalte ſich
Vermittelungsvorſchläge vor. Bei der namentlich alsdann
er=
folgenden Abſtimmung ſiel der 8 4 des Regierungsentwurfs mit
85 gegen 16 Stimmen und wurde der Ausſchußantrag mit 38 gegen
13 Stimmen angenommen. Hiermit war das Schickſal des Geſetzes
entſchieden und gelangten der Abſtimmung des 8 4 entſprechend
auch die übrigen Paragraphen nach den Ausſchußanträgen zur
Annahme ohne indeß die geſetzlich zur Verfaſſungsänderung
erfor=
derliche Maſorität von ½⁄ zu erhalten. Der zu 8 4 beſchloſſene
Wortlaut iſt folgender: „Die Beſetzung der erledigten Pfarrſtellen
erfolgt inſoweit es ſich um die in Artikel 3 erwähnten Stellen
handelt, durch den evangeliſchen Landesherrn auf Vorſchlag des
Ober=Konſiſtoriums. Vor Wiederbeſetzung einer Pfarrſtelle ſoll der
Kirchenvorſtand mit ſeiner Aeußerung über den kirchlichen Zuſtand
der Gemeinde und über das Vorhandenſein beſonderer bei der
Be=
ſetzung zu berückſichtigender Bedürfniſſe und Verhältniſſe, ſowie mit
ſeinen etwaigen die Perſonenfrage betreffenden gutachtlichen
Aeuße=
rungen gehört werden. Dieſe Aeußerungen und Anträge ſind durch
dieſen dem Oberkonſiſtorium mit beſonderem gutachtlichen Bericht
zur ſelbſtſtändigen Entſchließung vorzulegen.
Eine zweite Leſung des Geſetzes. welches in der aus der
Be=
ratung bervorgegangenen Faſſung im ganzen mit 36 gegen 14
Stim=
men angenommen wurde, wird vorausſichtlich am Dienstag
ſtatt=
finden. Eingegangen iſt ein Antrag der Abgg. Brand, Diefenbach
und Genoſſen, welcher auf die Fixierung des Staatsbeitrags zum
evangeliſchen Centralkirchenfonds hinausläuft. Präſident Goldman
erklärte, daß die Staatsregierung den Landſtänden ein Geſetz in
dieſem Betreff bereits in Ausſicht geſtellt habe.
In der geſtrigen Sitzung wurde nach kurzer Beratung der
An=
trag des Abg. Hempel auf angemeſſene Erhöhung der Bureaukoſten
für die Dekane und Einſtellung des erhöhten Betrags in das nächſte
Budget den Empfehlungen des Ausſchuſſes entſprechend dem
Ober=
konſiſtorium überwieſen und der Antrag der Abgo. Kalbhenn und
Walther auf Erweiterung der Rechte der Dekanatsſynoden infolge
einer von dem Oberkonſiſtorium abgegebenen Erklärung für
er=
ledigt erklärt. Der Antrag der Dekanatsſynode Zwingenberg
be=
ziehungsweiſe des Shnodalen Fuchs die „Eidesleiſtung: betreffend,
gab zu längeren Erörterungen Anlaß. Der Antrag bezweckte 1) die
Beſchränkung der Eidesleiſtungen auf das notwendigſte Maaß; 2)
die Vornahme der Eideserklärung durch den zuſtändigen Geiſtlichen
und 3) die Einführung des Nacheides anſtatt des Voreides. Die
unter 1 und 2 genannten Deſiderten ließ man infolge der
vorliegen=
den Erklärungen des Kirchenregiments fallen und zwar mit
Rück=
ſicht auf die dem Anſinnen nicht günſtigen Erklärungen aus
richter=
lichen Kreiſen, ſtimmte dagegen dem Ausſchußantrage zu, das
Ober=
konſiſtorium zu erſuchen, dahin zu wirken, daß geſetzliche
Beſtim=
mungen getroffen werden möchten, durch welche anſtatt des
Zeugen=
voreides der Nacheid eingeführt werde. An den Verhandlungen
hatten die Abgg. Diefenbach, Hempel, Müller (Alsfeld), Hallwachs
und Strack teilgenommen.
Die Abgg. Diefenbach und Hempel hatten den Antrag geſtellt:
„ Die Landesſynode wolle Großh. Oberkonſiſtorium um Erlaß einer
Vorlage erſuchen, durch welche den Geiſtlichen der evangeliſchen
Landeskirche jegliche amtliche Beteiligung bei einer aus Anlaß einer
Leichenverbrennung veranſtalteten Feierlichkeit unterſagt werde.
Das Oberkonſiſtorium hatte unter eingehender Darlegung der Gründe
den Erlaß einer derartigen Verfügung als zu weitgehend erachtet
und hatte ſich der Ausſchuß daher außer Stande erklärt, den
An=
trag zu empfehlen, hielt es aber doch für angemeſſen, daß ſich die
Shnode über die Sache ausſpreche und ſchlug folgende Reſolution
vor: „Indem die Shnode von den Ausführungen des
Oberkonſiſto=
riums über die Leichenverbrennung zuſtimmend Kenntnis nimmt,
erklärt ſie eine denſelben entſprechende Weiſung an die Geiſtlichen
über Amtshandlungen im Trauerhauſe bei Leichen, die zur
Feuer=
beſtattung beſtimmt ſind, ſchon jetzt für wünſchenswert und erklärt
den Antrag Diefenbach und Hempel in gleichem Betreff für erledigt.”
Die Reſolution wurde von der Verſammlung angenommen. - Ueber
den Antrag Brand, Walther und Diefenbach wegen Fixierung des
Staatsbeitrags zur evangeliſchen Kirche wurde in längerer
Dis=
kuſſion verhandelt, eine Beſchlußfaſſung jedoch bis zur heutigen
Sitzung vertagt.
Wie uns Herr Wilh. Philippi II., Landes=
Ghnodalabgeord=
neter, mitteilt. hat derſelbe in die Debatten der Synode am Freitag
nicht eingegriffen, was wir hiermit berichtigen.
„Mors imperatori von Hermine von Preuſchen iſt
von heute ab in der Vereinigten Geſellſchaft ausgeſtellt.
Der Minder=Erlös pro 188788 aus dem ſtädtiſchen Gaswerk
betrug nicht wie in einem Teil der Samstagsnummer angegeben
75000 M. ſondern nur 7500 M.
Am Sonntag führte die Sektion Darmſtadt des Deutſch=und
öſterreichiſchen Alpenvereins einen äußerſt gelungenen Ausflug auf
die Tromm bei Wald=Michelbach aus. Ueber Reiſen, Mümbach,
Mengelbach wurde der höchſte Punkt, der Lindenſtein, ½ Stunde
vor dem Keil'ſchen Wirtshauſe, erreicht, wo ſich eine umfaſſende
Ausſicht nach der Rheinebene, die Bergſtraße und dem Odenwalde
421
2846
Nr. 2
eröffnete; ein Thurm auf der Tromm wird wohl die großartigſte
Rundſicht über den ganzen Odenwald bieten: die Sammlungen für
einen ſolchen machen erfreuliche Fortſchritte. Der Rückweg wurde
über Rimbach, Kreiswald, Sonderbach gewählt. Das treffliche
Abendeſſen im halben Mond zu Heppenheim fand ſich im vollen
Einklange zu dem herrlichen Wetter des Tages und dem geſunden
Humor der Teilnehmer.
- Heute vormittag wird mit dem Ausſiſchen des großen Woogs
begonnen.
* Kleine Mitteilungen. Ein Schreinermeiſter aus
Bockenheim ſtellte am Freitag einen Glasſchrank vor ein Haus in
der Louiſenſtraße und als er ſpäter den Schrank in die Wohnung
transportieren wollte, waren die vier Thüren des Schrankes
ge=
ſtohlen worden. - In der Maſchinenfabrik von Venuleth u.
Ellen=
berger in der Landwehrſtraße entſtand am Samstag abend ein
Brand, der durch die Arbeiter alsbald wieder gelöſcht wurde.
4. Mainz, 21. Oktober. Das im Jahre 1868 hier gegründete
katholiſche Kaſino „zum Frankfurter Hofr feiert am 28. d. M.
das Jubelfeſt ſeines 25jährigen Beſtehens. Mit Rückſicht darauf,
daß das Kaſino „ zum Frankfurter Hofr die erſte große geſellige
Vereinigung war, in der die katholiſche, ſich ſpäter unter dem Namen
Centrum zuſammenfaſſende Bewegung in Deutſchland ihr Heim
fand wird von den Katholiken dem Jubelfeſte eine größere wie
lokale Bedeutung beigelegt und rüſtet man ſich die Feier
außer=
ordentlich großartig zu begehen.
Die Brodpreiſe ſind geſtern hier und in den umliegenden
Ortſchaften wieder nennenswert in die Höhe gegangen, teilweiſe
4 Pfennig per Kilo. Da man vielſeitig die Preiſe nicht im
Ein=
klang mit den Fruchtpreiſen erachtet, ſo wird neuerdings wieder
vielfach die Errichtung einer Genoſſenſchaftsbäckerei erwogen, für welche
ſetzt um ſo mehr Neigung vorhanden iſt, als die vor mehreren
Monaten gegründete Genoſſenſchaftsſchlächterei ſich einer ſtändig
größeren Frequenz zu erfreuen hat.
4. Aus Rheinheſſen, 21. Oktober. Die Kartoffeln ſind
größten=
teils eingeheimſt und iſt man mit verſchwindender Ausnahme
ſo=
wohl mit dem Quantum wie mit der Qualität ſehr zufrieden:
Frankfurt, 22. Oktober. Frau Clara Schumannfeierte geſtern
ihr ſechzigjähriges Künſtlerjubiläum und wurden aus dieſem
An=
laß der Jubilarin die manigfachſten Ovationen dargebracht.
Das Komite für Errichtung eines Standbildes für
Kaiſer Wilhelm berichtet an den Magiſtrat, daß die
er=
forderlichen Mittel für ein Reiterſtandbild vorhanden
ſeien. Dasſelbe ſoll, wie das „Int.=Bl. vernimmt, in Bronce
hergeſtellt und, wenn thunlich, mit allegoriſchen Nebenfiguren
verſehen werden, welche auf die Geſchichte Frankfurts und
ihres Verhältniſſes zum alten Reiche, ſowie die
Wiederauf=
richtung des neuen deutſchen Reiches Bezug haben. Zur
Be=
ſchaffung des Modells ſoll ein Ausſchreiben erlaſſen werden. Als
Platz für das Denkmal waren Schiller=, Theater=, Opernhausplatz,
Gallusthor und Roßmarkt ins Auge gefaßt. Letzterer wurde
ein=
ſtimmig gewählt, und der Magiſtrat erklärt ſich mit dieſer Wahl
einverſtanden und beantragt bei der Stadtverordnetenverſammlung
Genehmigung zur Errichtung des Denkmals auf dem Roßmarkt
und Uebernahme desſelben in dauernde Unterhaltung und Obhut
der Stadt.,
Frankfurt, A. Oktober. Das neue Juſtizpalais wird bis
zum 31. Mai k. J. bezogen werden.
Die am Geburtstage Kaiſer Friedrichs im ſogenannten Nizza
gepflanzten zwei Kaiſereichen für die Kaiſer Wilhelm L. und
Friedrich III. ſind eine Stiftung des dieſer Tage im indiſchen
Ocean ertrunkenen Landgrafen von Heſſen.
8t. Frankfurt, 22. Oktober. Montag, den 29. d. M., abends
7 Uhr veranſtaltet der Rühl'ſche Geſangverein im großen
Konzert=
ſaal, unter Leitung des Herrn Profeſſor Scholz, ſein erſtes Konzert.
Zur Aufführung gelangt Verdi's „Requiem= für Soli, Chor und
Orcheſter unter Mitwirkung von Frau Schröder=Hanfſtängl von
hier, der Frau Moran=Olden aus Leipzig, des Herrn Seb.
Hof=
müller aus Darmſtadt und ſonſtiger erſter Kräfte, ſowie des Theater=
Orcheſters.
Gelnhauſen, 21. Oktober. Bei der heute zum Austrag
gekomme=
nen Wette zwiſchen dem Meiſterfahrer Lehr aus Frankfurt
Biehele) und dem Fürſten von Iſenburg=Büdingen
mit ſeinem Traber im Sulkh) ſiegte erſterer mit 50 Meter
Vor=
ſprung in 2 Minuten 24⁄ Sekunden.
Berlin, 20. Oktober. Zu der Beratung von
Vertrauens=
männern der einzelnen Bundesregierungen zur Errichtung eines
Nationaldenkmals für Kaiſer Wilhelm L. war u. a.
auch Geh. Baurat Wagner aus Darmſtadt geladen und
erſchie=
nen. Die Beratung hat zu einem abſolut befriedigenden Ergebnis
geführt.
Neubreiſach, 20. Oktober. Die neue Unteroffizierſchule
iſt am 17. d. M. mit der vollen Zahl von 300 Schülern eröffnet
worden. Von den Zöglingen ſind zunächſt nur ungefähr 20 aus
Elſaß=Lothringen, die übrigen aus anderen Landesteilen. Hoffent=
07
lich wird in dieſem Zahlenverhältnis in wenigen Jahren eine
Ver=
ſchiebung ſtattfinden.
Rom, 21. Oktober. In der letzten Nacht fand zwiſchen Salandra
und Graſſano in der Provinz Tarent eine enorme
Erdabrutſch=
ung ſtatt, welche den von Neapel nach Brindiſi gehenden Zug
er=
reichte. Sechs Paſſagiere blieben tot und etwa zehn wurden
ver=
wundet.
Großherzogkiches Hoftheater.
Freitag, 19. Oktober.
Die beiden Schützen.”
E. M. Nur die ältere Generation der Theaterbeſucher kann ſich
der letzten Aufführung dieſer Lortzingſchen Oper an unſerer
Hof=
bühne entſinnen. Von Publikum und Kritik werden ſolche
Wieder=
belebungen guter alter Sachen immer freudig begrüßt.
„Die beiden Schützen' ſind im Gange der Handlung nicht von
der Draſtik wie der „Wildſchütz;, auch behauptet die Muſik den
Vorrang vor dem Libretto, ebenſowenig herrſcht die muſikaliſch
ge=
ſchloſſene Form, deren „Czar und Zimmermann' ſich erfreut, aber
man kann ſich bei dieſer Tonſprache und dieſem Sujet, wenn auch
nicht gerade innerlich erwärmen, ſo doch recht behaolich fühlen.
Das iſt überhaupt die Stimmung, auf welche Lortzing
vorzugs=
weiſe hinarbeitet. Dieſe echte, deutſche Gemütlichkeit leht auch in
den „beiden Schützen. Das Operchen hält natürlich nicht den
Vergleich aus mit den komiſchen Opern eines Mozart, aber Lortzing,
der von ſich immer ungemein beſcheiden dachte, that einmal den
ſehr richtigen Ausſpruch: „Die Bemerkung, daß meine Sachen
unter das Mittelgut gehören, kann mich nicht beleidigen, weil ſie
wahr iſt. - — Aus lauter vollkommenen Werken bringen Sie kein
Repertoire für ein halbes Jahr zuſammen, und von der Einnahme,
die ein reines Kennerpublikum brächte, würde die Theaterdirektion
das Oel für die Lamven nicht beſchaffen können.
Die heutige Aufführung war flott und lebendig. Am willigſten
folgte das Publikum den Vorgängen von Beginn des 8. Akts an.
Der letzte Aufzug hat entſchieden die größte dramatiſche Schlagkraft.
Hübſche Intermezzi boten in dieſem das ſchwärmeriſche Lied „Du
biſt meine Wonne,k Du biſt mein Stern..., welches Frl.
Loi=
inger mit großer Fertigkeit zu Gehör brachte, und dann das
coupletartige „s hat alles ſeine Urſach, wer kann was dafür',
mit welchem Herr Sachs großen Erfolg erzielte. Die
Vielſeitig=
keit dieſes Schauſpielers tritt immer mehr zu Tage. Wer hätte in
dem einfältigen Peter von heute den gemütvollen ungariſchen Grafen
von neulich wiedererkennen mögenl Herr Feßler und Herr
Hof=
müller fanden ſich in den Partien der „beiden Schützen recht gut
zurecht. Die Sologeſänge, weder Wilhelm noch Guſtav hat
be=
ſonders eindrucksvolle Nummern vorzutragen, wurden von ihnen
mit großer Akkurateſſe behandelt. Frl. Loiſinger war im Spiel
und Geſang eine ſehr anmutige Karoline; die Sauberkeit, deren
ſie ſich im Vortrag befleißigt, trat gleich zu Tage an der Stele:
„Wenn Guſtav dieſem ähnlich wär. . Frl. Jungks Suschen
war geſanglich gut; um ſchauſpieleriſch im gleichen Grade zu
ge=
fallen, hätte ſie ihrer Partie nicht einen ſo ſtark ſchnippiſchen
Cha=
rakter geben dürfen. Zwar ſagt Goethe: Und wie ſie ſo kurz
ange=
bunden war, das war nun zum Entzücken garl Es entzückt aber
doch nicht immer. Die kleinen muſikaliſchen Partien des Dragoners
Schwarzbart, des Gaſtwirts Buſch und des Amtmanns Wall waren
durch die Herren Riechmann, Bögel und Klotz ganz vortrefflich
vertreten.
Dankſagung.
[12101
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte unſeres unvergeßlichen
Gatten und Vaters
Herrn Georg Harp
ſagen wir unſern innigſten Dank.
Frau Käthchen Harp,
Karl Karp.
Dantſagung.
[12102
Für die vielen Beweiſe herzlichſter Theilnahme bei dem
ſchmerzlichen Verluſte unſerer lieben Frau
Therese Hernsheim, geb. Mendes,
ſagen wir unſern verbindlichſten Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
S. Hernshoim.
Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlick für die Redaktion: Carl Wittch.