Aoonnemenkspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. md.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
vro Quartal mel. Poſcauiſlchlag
151. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
huuſlttttp Ulttrhttulhoothlt.
Inſerate
werden angenommen: n Darmſtadi
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößek,
Schießhausſtraße 14. ſowie auswürs
vor allen Annoncen=Erpedikionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Freitag den 12. Oktober.
1888.
N8 200.
Vorſchriften,
den Gebrauch von Bierdruckvorrichtungen (Bierpreſſionen, Bierpumpen) betreffend.
Auf Grund des Artikels 78 des Geſetzes, betreffend die innere Verwaltung und die Bertretung der Kreiſe und der
Provinzen vom 12. Juni 1874, werden unter Zuſtimmung des Kreisausſchuſſes und mit Genehmigung Großh. Miniſteriums
des Innern und der Juſtiz vom 4. Auguſt 1888 zu Nr. M. J. 17201 über die Einrichtung und die Reinhaltung der
Bier=
druckapparate GVierpreſionen, Bierpumpen) für den Kreis=Darmſtadt die nachſtehenden Vorſchriften erlaſſen.
1. Einrichtung der Bierdruckvorrichtungen (ierpreſſionen, Bierpumpen).
Bei dem gewerbsmäßigen Ausſchank von Bier dürfen Druckvorrichtungen nur dann verwendet werden, wenn ihre
Ein=
richtung folgenden Vorausſetzungen entſpricht:
1. Die Leitungsröhren für Bier müſſen aus reinem oder in 100 Gewichtstheilen nicht mehr als 1 Thl. Blei enthaltenden
Zinn oder aus Glas hergeſtellt ſein und einen Durchmeſſer von nicht weniger als 1 om. haben.
Das in das Faß einzuſteckende Steigrohr des ſ. 9. Stechhahns muß aus beiderſeits gutverzinntem Meſſing beſtehel,
und der Kopf des Stechhahns muß auf der Innenfläche gut verzinnt ſein.
2. Beſteht die Rohrleitung aus Zinn, ſo iſt zur Beurtheilung der Reinheit an geeigneter Stelle ein Glasrohr von gleicher
Weite und nicht weniger als 05 m Länge oder ein von der Polizeibehörde bezüglich ſeiner Einrichtung zu genehmigender
polizeilich plombirter ſ. 9. Controlhahn einzuſchalten.
Das Glasrohr muß an beiden Enden in eine zweimal rechtwinkelig nach oben bezw. unten gebogene, auf der Innenſeite
gut verzinnte Meſſinghülſe befeſtigt und durch Gewindverſchluß mit dem Leitungsrohr verbunden ſein.
3. Als Druckmittel darf nur reine athmosphäriſche Luft, oder reine gasfoͤrmige oder flüſſige Kohlenſäure verwendet werden.
4. Bei Verwendung von Luft muß dieſe aus dem Freien und zwar von einem Ort zugeführt werden, welcher mindeſtens
5 m über dem Erdboden und ebenſoweit von Aborten, Dungſtätten, Pfuhlgruben u. dergl. entfernt iſt, ſo daß eine
Verun=
reinigung der Luft durch geſundheitsſchädliche Gaſe nicht zu befürchten iſt.
5. Die zur Buführung der Luft dienenden Rohren können aus Metall oder, ſofern ſie unter Dach verlaufen, aus ſchwarzem
Kautſchuck beſtehen. Das Luftende dieſer Rohrleitung muß nach unten umgebogen und in dasſelbe ein am weiten Ende mit
einer Siebplatte verſehener Trichter befeſtigt ſein. Der Trichter iſt zum Zweck der Luftfiltration mit ſ. 9. Salieyſäurewatte
locker auszufüllen.
6. Zur Berhinderung der Einführung von Schmieröl in den Windkeſſel iſt zwiſchen dieſem und der Lufipumpe ein
Oelfaͤnger anzubringen. Der Oelfänger ſowie der Windkeſſel müſſen mit einer Vorrichtung verſehen ſein, durch welche ſie leicht
gereinigt werden können.
1. Im Spundaufſatz des Stechhahns oder in dem an dieſen angrenzenden Theil des Luftleitungsrohrs iſt zur
Ver=
hinderung des Uebertretens von Bier oder Bierſchleim in den Windkeſſel ein ſ. 9. Rückſchlagventil einzulegen.
8. Bei Verwendung von gasförmiger oder flüſiger Kohlenſäure iſt mit Rückſicht auf die Verſchiedenheit derartiger
Vor=
richtungen bezüglich der Einrichtung und der Reinigung des Gaſes in jedem einzelnen Fall auf Grund eines ſachverſtändigen
Gutachtens polizeiliche Genehmigung zu erwirken.
9. Zum Zweck der Druckregulierung iſt in der Nähe der Ausſchankſtelle ein Druckmeſſer Manometer, Indicator)
anzu=
bringen. Der Druck in der Bierdruckvorrichtung darf 1½ Atmosphären Ueberdruck nicht überſchreiten.
II. Reinhaltung der Bierdruckvorrichtung.
1. Alle Theile der Bierdruckvorrichtung ſind ſtets ſorgfältig reinzuhalten.
2. Die Bierleitungsröhren müſſen in der Regel allwöchentlich mit einer, in 100 Gewichtstheilen Waſſer ½—1 Gewth.
Aetznatron (50 bezw. 180 g Aetznatron in 10 Liter Waſſer) gelöſt enthaltenden Lauge gereinigt werden.
Die Reinigung wird aͤm beſten in der Weiſe ausgeführt, daß die Aetznatronlauge in ein im Innern nicht verpichtes
Faß gefüllt und nach dem Auſſetzen des Stechhahns mittelſt der Druckpumpe in die Rohrleitung eingepreßt wird. Nachdem
die Lauge einige Minuten in der Rohrleitung geſtanden hat, wird die übrige Lauge ſo lange nachgepreßt, bis ſie am Zapfhahn
klar abläuft.
Zum Auffangen der ablaufenden Lauge werden am beſten hölzerne oder eiſerne, jedenſalls nicht lakirte oder emaillirte
Gefäße verwendet. Unmittelbar nach dem Durchpreſſen der Natronlauge iſt die Rohrleitung mit reinem Waſſer ebenfalls mit
der Druckpumpe ſo lange nachzuſpülen, bis dieſes ganz klar ausfließt und rothes Lakmuspapier nicht mehr blau färbt.
2720
Nr. 200
3. Bei Anwendung von atmosphäriſcher Luft als Druckmittel iſt der Oelfänger und Windkeſſel mindeſtens einmal im
Monat einer durchgreifenden Reinigung zu unterziehen. Iſt an dem Windkeſſel eine Vorrichtung angebracht, durch welche in
demſelben übergeriſſenes Schmieröl oder Bier abgelaſſen und die Beſchaffenheit der aus dem Windkeſſel ausſtrömenden Luft
beurtheilt werden kann (etwa ein dicht über dem Boden des Windkeſſels eingelaſſener Hahn), ſo genügt es, die Reinigung
des Windkeſſels alle 3 Monate vorzunehmen.
4. Vorſchriften über die Reinhaltung der Bierdruckvorrichtungen bei Verwendung von gasförmiger oder flüſſiger
Kohlen=
ſäure als Druckmittel werden je nach der Einrichtung bei der unter 1, Ziffer 8 zu erwirkenden Genehmigung von der
Polizei=
behoͤrde ertheilt.
5. Ueber die Reinhaltung der Bierdruckvorrichtung hat deren Beſitzer ein Controlbuch zu führen, über deſſen Einrichtung
das Kreisamt zu beſtimmen hat.
6. Die Reinigung der Bierdruckvorrichtung iſt dem Wirth zwar ſelbſt überlaſſen, indeſſen iſt die Polizeibehörde befugt,
die Beſchaffenheit der Bierdruckvorrichtung einer fachmänniſchen Controle jederzeit zu unterwerfen. Wird hierbei die
Bierdruck=
vorrichtung in ordnungswidrigem Zuſtand befunden, ſo kann die Polizeibehörde die ordnungsmäßige Herrichtung auf Koſten
des Beſitzers anordnen.
III. Strafbeſtimmungen.
Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Vorſchriften werden, ſoweit ſie nicht unter die Reichsgeſetze vom 25. Juni 1887,
den Verkehr mit blei= und zinkhaltigen Gegenſtänden betreffend oder vom 14. Mai 1879, den Verkehr mit Nahrungsmitteln ꝛc.
betreffend, fallen, mit Geldſtrafe bis zu 30 e4 beſtraft. Bei wiederholten Zuwiderhandlungen kann dem Wirth die weitere
Benutzung der Bierdruckvorrichtung unterſagt werden.
IV. Schlußbeſtimmungen.
Die vorſtehenden Vorſchriften treten 3 Monate nach dem Tage der Bekanntmachung im Kreisblatt in Kraft.
Beſtehende Bierdruckvorrichtungen, welche in der einen oder andern Beziehung den vorſtehenden Vorſchriften nicht entſprechen,
müſſen bis dahin außer Gebrauch geſetzt oder vorſchriftsmäßig abgeändert ſein.
Das Reglement, den Gebrauch von Vierdrück=Apparaten betreffend, vom 1. September 1831 tritt mit dem Inkrafttreten
dieſer Vorſchriften außer Kraft.
Darmſtadt, den 10. September 1888.
[10310
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießübungen auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Erſatz=Reſerve=Kompagnie des Königlich Württembergiſchen
Fuß=Artillerie=Bataillons Nr. 13 am Donnerstag den 18. und Samstag den 20. d. Mts., Vormittags von 8 Uhr ab, Schieß=
Uebungen mit ſcharſer Munition auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim abhalten wird.
Darmſtadt, den 9. Oktober 1888.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
11600
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß dem Dienſtmann Peter Hildenbeutel unterm Heutigen die
Con=
eſſion als Gepäckträger bei der Heſſiſchen Ludwigsbahn mit der Nr. 9 ertheilt worden iſt.
Darmſtadt, den 10. Oktober 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(160
v. Grolman.
Bekanntmachung.
Die Anlieferung von
80 Centner Kornſtroh, ſog. Langſtroh,
50
Maſchinenſtroh,
ſoll auf dem Wege der Submiſſion
ver=
geben werden. Offerten ſind bis
Dienstag den 16. d. Mts.
Vormittags 11 Uhr,
auf unſerem Büreau, Stadthaus, Rhein=/
ſtraße 18, einzureichen, woſelbſt auch die
Bedingungen auf Zimmer Nr. 13, zur
Einſicht offen liegen.
Darmſtadt, den 10. Oktober 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[11602
Bekanntmachung.
In unſer Firmenregiſter wurde heute,
eingetragen:
Herr Georg Götz ll. zu
Eſcholl=
brücken und Herr Max Schadewitz von
Berlin, zur Zeit wohnhaft in Pfungſtadt,
betreiben ſeit dem 1. Oktober 1888 in
Eſchollbrücken eine Dampfziegelei, welcher
der Name „Maxhütte” beigelegt wurde
unter der Firma „Götz & Comp.- und
iſt jeder der beiden Theilhaber berechtigt,
die Geſellſchaft zu vertreten und zu
zeichnen.
Darmſtadt, den1 8. Oktober 1888.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt II.
Dr. Weiß.
[11603
Bekanntmachung.
In unſer Firmenrrgiſter wurde
ein=
getragen, daß die Firma„Schaupmaier
und Götz: zu Cſchollbrücken in Folge
gegenſeitiger Uebereinkunft der
Geſell=
ſchafter - nämlich des Herrn Emil
Schaupmeier in Pfungſtadt und Georg
Götz III. in Eſchollbrücken - erloſchen
iſt.
Darmſtadt, am 8. Okober 1888.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt II.
Dr. Weiß.
11604
Große italieniſche
Castahien
friſch eingetroffen.
G. P. POH.
[1605
Bleichſtraße.
Dio vorzüglichon Anspachor
in Päckchen 5 und 10 Pfg.
ſempfehle ich jeder Hausfrau zu verſuchen.
zm
vor1 Walzugok,
Wilhelminenſtr. 11. 111606
W
1.
Nr. 20,
ohhr=
49.
ab.
44
E6sl
Wichtig für Mütter!
Allen Müttern, mögen ſie ſtillen oder nicht, welche Kinder mit
kräf=
tigem Knochenbau, ſtarken Nerven und gut entwickelten Verdauungsorganen
erwachſen ſehen wollen, ſei das, laut chemiſcher Unterſuchung und ärztlicher
Prüfung von den Fach=Autoritäten als ein Nähr= und Heilmittel erſten
Ranges anerkannte
Rademanns Kindermehl
angelegentlichſt empfohlen. Seine Beſtandtheile und Eigenſchaften,
nament=
lich ſeine mineraliſche knochenbildonde Salzo, ſein Eiwoiss= und
fett=
gehalt, ſeine Leichtverdaulichkeit und unbegronzte haltharkeit erhebl
es über alle anderen derartigen Kindernährmittel. Sowohl bei Durehfall
der Kinder, Verdauungsstörungon, wie auch bei Knochenkrankhoiton
der=
ſelben wie; engliſcher Krankheit, abgeſetzten Gliedern, krummen, ſchwachen
Beinchen, ferner beim Lahnon, iſt es von anerkannt unübertroffener
ſegens=
reichſter Wirkung.
Der billige Preis (M. 1.20 per Büchſe mit ca. 500 Gramm Inhalt
aus reichend für eine Woche) macht die Verabreichung dieſes vorzüglichen
Präparates allon Müttern möglich. Alle Apotheken und Droquerien halten
Verkaufsſtellen. Nicht vorräthigen Falles werden Aufträge direct an die
Fabrik erbeten. Ausführung umgehend. Auskunft, Proſpecte, ärztliche
Atteſte und Gebrauchsanweiſung gratis.
(8667
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6
Reue Bamberger Brunellen
in Schachteln von 4 Pfund an
per Pfund 45 Pig.
Neue ruſſiſche Aprikoſen.
EGhol i And,
[11486
jga
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GvInbe” Uhz -ebleuylllt
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G1611
294¾)
hp=
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Man
COOIN
verlange überall
ED
Ef
2121
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Biscuit=, gelbe und rothe
Sa=
latkartoffeln, Goldgelbe,
Schnee=
flocke, rothe und ſächſiſche
Vie=
toria, gelbe Roſen, weiße Roſen,
blaue Nieren, Imperator,
Spät=
roſen ꝛc.,
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P.
F. Heln, Hartinsmühle.
Beſtellungen werden
Lauteſchläger=
ſtraße 4 entgegengenommen. 111607
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Lprikosen.
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Kirabellen
Eimbeer-
Eirschen.
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Carlsſtraße 24. I608
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25 Pfund 6 Pfg., von 50 Pfund und
darüber, das Pfund 5 Pfg.
[10901
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ſesohäfteverlegung ap; Eupfehlung.
Von heute an befindet ſich mein Geſchäft W- Eliſabethenſtr. 9. M
Für das mir ſeither geſchenkte Vertrauen beſtens dankend, bitte mir dasſelke auch
Hochachtend
(11448
in meinem neuen Lokal bewahren zu wollen.
dg. Fz. Fraök, Hoffrisour.
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im Tragen — Vorzüglich in der Waſche
ſind neben den ſehr billigen Preiſen die Vortheile, welche die von mir
eingeführten Garne ſo raſch allgemein beliebt machten.
Muſter des großen Melangen=K Farben=Cortiments
ſtehen jederzeit zu Dienſten.
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Son meinem Laden, Kirchſtr. 10, werden abgegeben:
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kartoffeln, Aepfel, Birnen, Quitten ꝛc., nur eigener
) Ernte, in bekannter guter Qualität.
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(Winterbedarf) werden daſelbſt jetzt ſchon entgegengenommen.
Hahnmühle b. Pfungſtadt, 5. Oktober 1888.
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Ausverkauf.
Durch Umbau und Verlegung unſeres Geſchäftslokals ſind wir genöthigt,
unſer Detail=Lager vollſtändig auszuverkaufen. - Wir empfehlen unſer jetzt noch
reichhaltiges Lager in:
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Tisch, Wand- und Hänge-Lampen,
Ampeln und Lüstres ste,
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Glas, Porzellan, emaillirte und Nickel=Kochgeſchirre,
Kaffee= und Thee=Service in Porzellan, Nickel und Britannia,
Kaffeemaſchinen und Theekeſſel aller Syſteme,
Tafel=Service in Porzellan in großer Auswahl,
Holzwaaren, Feuergeräthſchaften, Waſchmangen und
Wring=
maſchinen, ſowie alle nur erdenkliche Haushaltungsmaſchinen.
Da wir einen Theil unſerer Magazine ſchon jetzt räumen müſſen, verkaufen
wir Fatent-Waschmascehinen zum Fabrikpreis.
Indem wir auf ſämmtliche Gegenſtände bedeutende Preisermäßigung
ein=
treten laſſen, halten wir uns noch bei Einkäufen ganzer Kücheneinrichfungen
beſtens empfohlen und gewähren hierbei noch einen Extra=Rabatt.
Ehr.
Wirthvein & Comp.,
9 Ludwigsplatz 9.
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gGNGIASon0
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Phillipp Wobor,
Carlsſtr. 24. (11611
EILEOI,
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Wilh. Wober Hachſgr.,
[11628
Hoflieferant,
16 Eliſabethenſtraße 16.
A.
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[ ← ][ ][ → ]Nr. 200
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5
an
Mllos
B18
46 D
Da=
143
43
Hes
M4
9.a
An (hrden
ähnd Uhr
5
342)
749
.8
0
113
T10,
12
28
358
60
wis
1.56
7ten
an
Ligen
2723
E
AAI
AAIuAOU,
Wleidchen, ThoodorDockor,
Hamdschuhe. 24 Ernſt=Ludwigsſtr. 24. U6l2
im Saalbau nu Darmstadt.
Die gelegentlich der Hauptverſammlung des Mittelrheiniſchen Architekten= und
Ingenieur=Vereins ſtattfindende Ausſtellung von Zeichnungen und Modellen
hervor=
ragender Bauten des Mittelrheins ſoll auf vielfach geäußerten Wunſch dem
Publikum
Freitag den 12. Oktober, von 9 bis 5 Uhr,
gebffnet ſein. Eintrittspreis 50 Pfennige.
[11593
Der Vorstand
des Mittelrheiniſchen Architekten= und Ingenieur=Vereins.
Wilhelm Lianz.
Audwigsſtraße,
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Eine Partie ¾. Cheviots, glatt und geſtreiſt,. Mk. 1.10 pr. Mtr.
melirt,
„ „
„ 1.50 „ „
„ Herveilleux in allen neuen Farben „ 1.60 „
„ „ „ Foulés, geſtreift, „ „ „
„ 175 „ „
„ „ Broches
„
„
„
„ 1.90 „ „
„
Alle Salzon-Neuheiten in Kleider- und Garnitur-
Stoffen zu den billigſten Preiſen.
[11613
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AATUD,
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zum billigſten Preiſe.
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Carlsſtraße 24. (1159,
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WMlbwl
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llonnrich Erlenbach,
Ernſt=Ludwigsſtr. I. (1251
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Eichel Kaffee,
Gacca-Kaffee,
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G. P. Poth.
Bleichſtraße. 11438
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(11614
zu verkaufen.
ſowie alle möglichen Hand=
K1GId0L, arbeiten werden angeſertigt
[11615
Bleichſtraße 46.
.
2)
1
10869) Schützenſtr. 10, 2 Treppen
hoch, fünf Zimmer nebſt Zubehör, neu
hergerichtet, per ſofort zu beziehen.
11616) Soderſtr. 52 der mittl. St.,
beſtehend aus 5 Piecen, ſofort beziehbar.
10294) Wienerſtraße 80 2
inein=
andergehende fein möblirte Zimmer ſind
an einen ruhigen Herrn, am liebſten
Lehrer oder Beamter, zu vermiethen.
10592) Carlſtraße 59 im 2. Stock
ein möblirtes ſchönes Zimmer zu verm.
10881) Weyprechtſtraße 10 zwei gut
möblirte Zimmer, part. nach der Straße.
11351) Wilhelminenſtraße 35 ein
fein möblirtes Wohn= und Schlafzimmer
ſofort zu vermiethen.
11565) Wilhelminenſtr. 8 2gut m. 8.
11617) Ein tüchtiges braves
Mäd=
chen oder Frau für 3-4 Stunden des
Tages für Hausarbeit ſofort geſucht
Lie=
bigſtraße Nr. 8 parterre.
11618) In die Großh. Anſtalt für
Blödſ. „Aliceſtift- werden
Wärterinnen
geſucht.
11619) Ein gut empfohlenes
Mäd=
chen für Küche und Hausarbeit ſogleich
geſucht Eſchollbrückerſtraße 6.
11620) Geſucht ein Mädchen, das
die Hausarbeit und etwas kochen kann.
Näheres in der Exped. d. Bl.
11575) Ein brabes Mädchen zu ſof
Eintritt geſucht. Sandſtr. 28. 3. Stock.
11462) In einem
Weißwaarenge=
ſchäft iſt Stellung für eine tüchtige
Verkäuferin,
ſowie für ein Lehrmüdchen offen.
Näheres Exped.
11621) Ein Mädchen für
Hausar=
beit und zu Kindern geſucht. Näh. Exp.
11587) Ein fleißiger, kräftiger
Hausburſche für ein feines
Colonial=
waarengeſchäft geſucht. Näheres in der
Expedition d. Bl.
2724
11579) Tüchtige Lauffran geſucht.
Näheres Eliſabethenſtr. 14, 1. St.
Schlossen
ſinden Arbeit in der Maſchinenfabrik von
Beok & Rosenbaum Naohf. (1585
Ein Lehrling
mit den nöthigen Vorkenntniſſen für unſer
kaufmänniſches Büreau geſucht. (11622
Gebrüder Roeder.
Nr. 206
Vertrauenspoſten.
Ein Mann, 30 Jahre alt, verh., im
Rechnen und Schreiben (Correſpondenz)
gut bewandert, ſucht einen
Vertrauens=
poſten. Kaution kann geſtellt werden.
Offert. A. L. an die Exped. (11624
11625) II. Hypothek M. 18000 auf ein
icher und hochrentierendes Geſchäftshaus
1. Lage ohne Vermitt. geſucht. Näh. Exp.
Großherzogliches Hofthealer.
Freitag, 12. Oktober.
3. Vorſtellung in d. 2. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Gasparone.
Operette in 3 Akten von F. Zell und R. Genée.
Carlotta, Gräfin von Santa
Frl. Loiſinger.
Jroc=
Baboleno Naſoni, Podeſta
V1- II00
iſt von ſeiner Reiſe zurückgekehrt.
Für kommende Saiſon
halte mich beſtens empfohlen in u. außer
dem Hauſe.
Lona Karch, Hodlistin,
Graſenſtraße 26. (11451
von Sprakus,
Sindulfo, ſein Sohn
Conte Erminio
Luigi, deſſen Freund
Benozzo, Wirt
Sora, ſein Weib
Zenobia, Duenna
Marietta, Kammerzofe
Maſſaccio, Schmuggler
Ruperto Corticelli, Oberſt
Guarini, Lieutenant
Herr Eilers.
Herr Knispel.
Herr Hofmüller.
Herr Göbel.
Herr Sachs.
Frl. Jungk.
Frl. Schütkv.
Frl. Beck.
Herr Mickler.
Herr Klotz.
Herr Rnörzer.
Anfang ½7 Uhr. Ende gegen ½10 Uhr.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Wie die „Kreuzzeitung' meldet, iſt der Vice=
präſident des Staatsminiſteriums v. Bötticher Donnerstag Abend
zum Reichskanzler nach Friedrichsruh abgereiſt.
Gegenüber mancherlei Nachrichten über Privatperſonen, welche
im Bſietz der Tagebücher Kaiſer Friedrichs ſein ſollen, wird jetzt in
Berliner Zeitungen erzählt, daß der damalige Kronprinz dem
in=
zwiſchen verſtorbenen Haushofmeiſter Krug die Tagebücher von
1865 und über die ſpaniſchitalieniſche Reiſe als Geſchenk übergeben
habe. Die Witwe des Krug beſitze dieſelben noch.
Der Reichsbank=Präſident hat wiederum Einladungen an eine
weitere Anzahl Bankiers zu einer Beſprechung ergeben laſſen, bei
der es ſich abermals um Förderung wohlthätiger Zwecke handelt.
Von der oſtafrikaniſchen Küſte ſind weitere trübe Nachrichten
eingelaufen. Den =Hamb. Nachr. zufolge wurden die Deutſchen
gezwungen, auch Dar=es=Salam und Bagamoho aufzugeben.
Dem=
ſelben Blatte zufolge hat inzwiſchen das im Mittelmeer befindliche
deutſche Schulgeſchwader den Befehl erhalten, ſich nach Zanzibar
zu begeben.
Den M. N. N.. wird geſchrieben: „Ueber ein ſeitens der
Anarchiſten gegen die Perſon des Laiſers Wilhelm I1. anläßlich
ſeiner Reiſe nach Stuttgart und Mainau geplantes Attentat waren
in den letzten Tagen in einer Reihe ſüddeutſcher Zeitungen
ver=
ſchiedene Mitteilungen zu leſen, welche ſämtlich mehr oder weniger
auf bloßen Kombinationen angeblich gut informierter
Korreſpon=
denten beruhen. Der wahre Sachverhalt iſt folgender: Etwa vier
Tage, ehe der Kaiſer ſeine Reiſe antrat, verſchwanden aus der
Schweiz, ſpeziell aus Zürich, zehn der anarchiſtiſchen Partei notoriſch
angehörige Verſonen. Das Polizeipräſidium von Berlin wurde
hiervon durch die Züricher Polizeibehörde unverzüglich in Kenntnis
geſetzt und benachrichtigte die königl. Stadtdirektion Stuttgart von
dem bevorſtehenden Eintreffen der Verdächtigen in Württemberg.
Seitens des württembergiſchen Miniſteriums des Innern wurden
ſofort die umfaſſendſten Maßregeln getroffen, wie ſolche im
In=
tereſſe der perſönlichen Sicherheit des hohen Gaſtes unſeres Königs
und des Landes geboten erſcheinen. Tag und Nacht patrouillierte
unſere zu dieſem Zweck aus verſchiedenen Landesteilen
zuſammen=
gezogene Gendarmerie auf dem ganzen Bahnkörper, welchen der
kaiſerliche Sonderzug von der Landesarenze an zu befahren hatte;
dem Zug ſelbſt fuhr ein beſonders zuſammengeſtellter Train vor=
aus; bei der Ankunft des Kaiſers in Stuttgart waren, wie auch
bei der Abfahrt. vom Bahnhof bis zum Reſidenzſchloß durch die
Mannſchaften der bier garniſonierenden Regimenter, Infanterie
und Kavallerie, dichtgeſchloſſene Spaliere gebildet und wurde ein
Verweilen des Publikums auf den Trottoirs ſchlechterdings nicht
geduldet. Bei der Fahrt, welche der Kaiſer am Vormittag des
28. September mit König Karl durch die Straßen der Reſidenz
machte, fuhren in ziemlich großem Abſtand von einander zwei
Wagen mit höheren Polizeibeamten voraus, an der Spitze des
Zuges erblickte man - den Stuttgartern eine ganz neue Erſcheinung
zwei berittene Schutzleute und unter dem Publikum verteilt
ver=
ſchiedene Mitglieder der Berliner Geheimpolizei, ſowie mehrere
Angehörige des württembergiſchen Gendarmerie=Corps in
Civil=
kleidung, was man früher ebenfalls hier noch nie geſehen hatte.
Zwei Stunden vor der auf 4 Uhr nachmittags angeſetzten Abreiſe
von Stuttgart am 28. September wurde infolge ſehr wichtiger bei
der oberſten hieſigen Polizeibehörde eingelaufenen Nachrichten die
Reiſeroute nach der Mainau vollſtändig geändert, indem der Weg
Im,
geringſte Störung vorüber. Wie ſehr begründet aber die getroffenen
Vorſichtsmaßregeln waren, beweiſt die - bis jetzt von keiner
Zeitung gemeldete - am Abend des 28. September in Villingen
erfolgte Verhaftung des ganz kurz zuvor aus der Schweiz dort
eingetroffenen rabiaten Anarchiſten Franz Troppmann aus Floß
in Bayern.
Hchweiz. Die Unterhandlungen über den ſchweizeriſchen
Han=
delsvertrag ſind in Wien wieder aufgenommen worden.
Heſterreich=Angarn. Wegen heftigen Regenwetters mußte die
Jagd am 10. abgeſagt werden. Kaiſer Wilhelm konferierte am 10.
längere Zeit mit dem Staatsminiſter Grafen Herbert Bismarck,
der bereits am 9. unmittelbar nach ſeiner Ankunft in Mürzſteg
eine einſtündige Audienz hatte. Die Abreiſe der beiden Kaiſer, des
Königs von Sachſen und der übrigen Jagdgäſte von Mürzſteg nach
Neuberg erfolgte Mittwoch vormittag in 8 Wagen; die Herrſchaften
trafen dort um 11¼ Uhr ein. Um 12 Uhr erfolgte mit
Sonder=
zug die Abreiſe nach Mürzzuſchlag. Der Abſchied der beiden
Monarchen daſelbſt war noch herzlicher als die Begrüßung in
Wien; Kaiſer Franz Joſeph vermochte trotz ſichtlicher Anſtrengung
ſeine Rührung nicht zu bekämpfen: Thränen ſtanden ihm im Auge;
Kaiſer Wilhelm bekundete ebenfalls eine außerordentliche
Herzlich=
keit und winkte den Zurückbleibenden noch während der Fabrt
immer von neuem mit ſeinem Steirer Jagdhut Abſchiedsgrüße zu.
Allgemein fiel es auf, daß bei der Abfahrt auch Kaiſer Franz
Joſeph und König Albert mit entblößten Häuptern daſtanden,
während Kaiſer Wilhelm aus dem Wagenfenſter grüßte; das
ver=
traute Zuſammenleben im Jagdhaus Mürzſteg. wo beide Kaiſer in
hrem gemeinſamen, an beide Arbeits= und Schlafzimmer ſtoßenden
Saal öfter ſtundenlang allein beiſammen waren, hat offenbar die
perſönliche Freundſchaft derſelben ſehr gefeſtigt; auch von dem
Rönige Albert von Sachſen verabſchiedete ſich Kaiſer Wilhelm in
ſehr herzlicher Weiſe mit Kuß auf beide Wangen. Kaiſer Franz
Joſeph, der König von Sachſen und Prinz Leopold von Bayern,
ſowie die übrigen Jagdteilnehmer trafen nachmittags 4 Uhr wieder
in Wien ein.
Frankreich. Die Rückkehr des Präſidenten Carnot nach Paris
ſollte geſtern abend erfolgen.
Der „Temps' kommt neuerdings auf den Empfang des
Präſi=
denten Carnot auf ſeinen letzten Reiſen, ſowie auf das von der
Bevölkerung ihm bekundete Vertrauen zurück und bezeichnet mit
Rückſicht hierauf jeden Gedanken an eine Verfaſſungs=Reviſion als
verbrecheriſch und thöricht.
Jänemark. Im Follething begann am 10. die Beratung der
Budgetvorlage. Graf Holſtein=Ledreborg bemerkte, falls die
Ver=
ſtändigung über das Budget von der Anerkennung der vorläufigen
Finanzgeſetze ſeitens der Linken bedingt werden ſolle, werde die
Linke niemals darauf eingehen.
Die Verleihung des Schwarzen Adlerordens an den in Paris
weilenden Prinzen Waldemar, deſen nahes Freundſchaftsverhältnis
zum Zaren allbekannt iſt, erregt hier Aufſehen.
Itafien. Kaiſer Wilhelm iſt Mittwoch abend mit dem Prinzen
Heinrich in Pontebba eingetroffen und wurde von den zum
Ehren=
dienſt befohlenen italieniſchen Offizieren im Namen des Königs
Humbert bewillkommnet. Nach kurzem Aufenthalte wurde die Reiſe
ſortgeſetzt. Die vor dem Bahnhofe zu vielen Tauſenden
zuſammen=
geſtrömte Bevölkerung begrüßte den Kaiſer mit brauſenden Hochs.
Der Bahnhof war bei der Ankunft des kaiſerlichen Extrazuges
bengaliſch beleuchtet. Die Bürgermeiſter aller an der
Eiſenbahn=
ſtrecke Pontebba=Udine gelegenen Orte ſollten zum Empfange des
Kaiſers am Bahnhofe erſcheinen.
Der deutſche Botſchafter Graf Solms iſt am 10. dem Kaiſer
entgegengereiſt.
Die deutſchen Bewohner Roms überreichen am Sonntag nach
dem Gottesdienſt eine kunſtvoll von dem Maler Tubenthal her=
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Nr. 200
2725
geſtellte Adreſſe, deren Wortlaut folgender iſt: Begeiſterten Jubel
erweckt die Ankunft Ew. Majeſtät ſowohl im deutſchen
Künſtler=
verein wie bei allen in Rom anſäſſigen Deutſchen. Entſproſſen den
verſchiedenen Gauen unſeres großen Vaterlandes, haben wir
Deut=
ſchen Roms zu allen Heiten in der Liebe zur Heimat und in der
Teilnahme an allem, was das deutſche Volk freudig und traurig
bewegte, das ſtärkſte Band der Gemeinſamkeit gefunden. Daß wir
unſerer treuen Anhänglichkeit an unſer Vaterland und unſerer
tiefen Ergebenheit und Ehrfurcht für unſeren erhabenen Herrſcher
inmitten der Stadt, deren dankbare Gäſte wir ſind, am heutigen
Tage Ausdruck geben dürfen, erfüllt uns mit inniger und
unver=
geßlicher Freude. Gottes reichſter Segen begleite Ew. Majeſtät auf
allen Wegen zum Heile und zum Ruhme des deutſchen Vaterlandes.
Die Ankunft des Kaiſers in Bologna erfolgte geſtern früh 4½
Uhr, und die Abfahrt nach Florenz 4¼ Uhr. Ueberall war
enthu=
ſiaſtiſcher Empfang und brannten von Ort zu Ort Freudenfeuer.
Die Stadt Rom iſt prachtvoll geſchmückt. Das Manifeſt des
Bürgermeiſters an die Römer feiert den Kaiſer als den Enkel des
Begründers der deutſchen Einheit, als den Sohn des Kaiſers,
wel=
cher Italien ſo ſehr geliebt, als den weiſen und ſtarken Fürſten,
der ſchon während ſeiner kurzen Regierung Europa ein ſicheres
Unterpfand des Friedens gegeben.
Rutzkand. Die kaiſerliche Familie iſt am 10. in Tiflis
einge=
troffen. Am 9. empfing der Kaiſer in Michailow eine Deputation
aus dem Karsgebiete, welche verſicherte, die Bevölkerung erblicke in
der unbegrenzten Ergebenheit für Rußland ihre Wohlfahrt.
Der Botſchafter am Berliner Hofe Graf Paul Schuwalow iſt
von ſeinem Landgute nach Petersburg gekommen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. Oktober.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 10. Oktober:
den Landgerichtsrat bei dem Landgericht der Provinz Starkenburg
K. Bonhard zum Landgerichtsdirektor bei dieſem Gericht, den
Landgerichtsrat bei dem Landgericht der Provinz Oberheſſen Dr.
K. Gilmer zum Landgerichtsrat bei dem Landgericht der Provinz
Starkenburg, den Amtsrichter bei dem Amtsgericht Offenbach Dr.
E. Werle zum Landrichter bei dem Landgericht der Provinz
Starkenburg, den (Amtsrichter bei dem Amtsgericht Zwingenberg
M. Scriba zum Landgerichtsrat und den Amtsrichter bei dem
Amtsgericht Nidda Dr. F. Linkenheld zum Landrichter bei dem
Landgericht der Provinz Oberheſſen - ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 10. Oktober
den Amtmann bei Großh. Kreisamt Darmſtadt Dr. Georg Frhr.
von Wedekind zum Miniſterialſekretär bei Großh.
Staatsmini=
ſterium ernannt, ſowie den Landgerichtsrat bei dem Landgericht der
Provinz Starkenburg W. von Grolman auf ſein Nachſuchen
unter Anerkennung ſeiner langjährigen mit Treue und Eifer
ge=
leiſteten Dienſte in den Ruheſtand verſetzt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 10. Oktober
den ordentlichen Profeſſor in der juriſtiſchen Fakultät der Landes=
Univerſität Dr. K. Hellwig auf ſein Nachſuchen mit Wirkung
vom 1. Oktober 1888 an, ſeines Dienſtes entlaſſen; den
Privat=
docenten Dr. H. Löhlein zu Berlin zum ordentlichen Profeſſor in
der mediziniſchen Fakultät der Landes=Univerſität - insbeſondere
für das Lehrfach der Geburtshilfe und Gynäkologie - und zum
Direktor der Entbindungsanſtalt zu Gießen mit Wirkung vom
16. Oktober l. J. an ernannt und in der gedachten Eigenſchaft
be=
rufen; ferner den ordentlichen Profeſſor in der pbiloſophiſchen
Fakultät der Landesuniverſität Dr. W. K. Röntgen auf ſein
Nach=
ſuchen mit Wirkung vom 1. Oktober l. J. an entlaſſen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 10. Oktober
den Rat bei der Provinzialdirektion der Provinz Rheinheſſen,
Re=
gierungsrat G. v. Langen zum Kreisrat des Kreiſes Oppenheim;
den Miniſterialſekretär bei dem Staatsminiſterium Legationsrat
Dr. A. Breidert zum Kreisrat des Kreiſes Erbach ernannt; am
11. Oktober dem Vorſtande des Polizeiamts Darmſtadt
Regierungs=
rat K. v. Grolman den laufenden Rang eines Kreisrats; am
10. Oktober dem Miniſterialſekretär und Vorſtand der
Miniſterial=
regiſtratur des Miniſteriums des Innern und der Juſtiz H. Roßler
den Charakter als Regierungsrat verliehen; am 11. Oktober den
Amtmann bei dem Kreisamt Darmſtadt L. Frhrn. v.
Senar=
clens=Grancy mit dem Amtstitel „Regierungsratr zum Rat bei
der Provinzialdirektion der Provinz Rheinheſſen; den Amtmann
bei dem Kreisamt Büdingen Dr. K. Melior zum Amtmann bei
dem Kreisamt Darmſtadt, ſowie den Amtmann bei dem Kreisamt
Dieburg Dr. G. Frhr. v. Gemmingen=Hornberg zum
Amt=
mann bei demſelben Kreisamt; den Amtmann bei dem Kreisamt
Alsfeld H. Irle zum Amtmann bei dem Kreisamt Dieburg; den
Regierungsaſſeſſor A. Rach zu Heppenheim zum Amtmann bei dem
Kreisamt Alsfeld; den Regierungsaſſeſſor G. Römheld zu
Fried=
berg zum Amtmann bei dem Kreisamt Büdingen - ernannt.
Geſtern vormittag hat im kleinen Saale des Saalbaues die
XV. Hauptverſammlung des mittelrheiniſchen Ingenieur= und
Archi=
fektenvereins unter dem Vorſitz des Herrn Miniſterialrats Dr. Schäffer
ſtattgefunden. Es waren ungefähr 100 Mitglieder anweſend, welche
die Zeit von 9 bis 11 Uhr zur Beſichtigung der vom Verein
ver=
anſtalteten Ausſtellung und zur Einnahme eines Frühſchoppens in
den Tunnelräumen des Saalbaues verwendeten. Nach 11 Uhr
er=
öffnete der Vorſitzende die geſchäftlichen Verhandlungen, zu denen
ſich u. a. auch Herr Miniſterialpräſident Weber Excellenz und Herr
Oberbürgermeiſter Ohly eingefunden hatten. Den kürzlich
verſtor=
benen Mitbegründern des Vereins. Miniſterialrat Horſt, Geh.
Bau=
rat Holzapfel (Gießen) und Geh. Oberbaurat Pfarrer, wurde ſeitens
des Herrn Dr. Schäffer ein warmer Nachruf gewidmet.
Die
Vereinsthätigkeit war im verfloſſenen Jahre eine recht lebhafte, es
wurden mehrere außerordentliche Verſammlungen abgehalten. In
einer derſelben beriet der Verein über die Einführung obligatoriſcher
Meiſterprüſungen und ſprach ſich derſelbe für die Zweckmäßigkeit
fakultativer Meiſterprüfungen aus. Im weiteren wurde mitgeteilt,
daß Profeſſor Marx, der langjährige Kaſſenführer des Vereins,
in=
olge eines Augenleidens und Bezirksingenier Heimpel in
Frank=
urt a. M. wegen Geſchäftsüberhäufung aus dem Vorſtande
aus=
ſcheiden. Die ſtatutengemäß aus dem Vorſtande ausſcheidenden
Mit=
glieder wurden durch Zuruf wieder= und der Kreisbauaſſeſſor
Klingelhöffer neugewählt.
Die Einnahmen des Vereins im verfloſſenen Jahre beliefen ſich
auf 2580 M., worunter 1902 M. aus Mitgliederbeiträgen, die
Aus=
gaben betrugen 2011 M. 03 Pf. Auf Antrag des Vorſtandes
be=
ſchloß die Verſammlung die Koſten der Ausſtellung auf den Verein
zu übernehmen; dieſelbe wird heute dem Publikum zugänglich ſein,
worauf wir nochmals aufmerkſam machen. Eine Offerte des
Hof=
theaterdirektors Herrn Wünzer den Teilnehmern an der
Verſamm=
lung die elektriſchen Beleuchtungsanlagen auf der Bühne in einem
der Zwiſchenakte zu zeigen, wurde dankbar acceptiert. — Als
nächſt=
jährigen Verſammlungsort wählte man Büdingen.- Von den Herren
Profeſſoren Wagner und Max lag ein Antrag vor, der im Anſchluß
an den Beſchluß der Deutſchen Geſchichts= und Altertumsvereine
eine Eingabe an die heſſiſche Staatsregierung bezweckt, damit für
die wirkſame Erhaltung der Kunſtdenkmäler in ähnlicher Weiſe, wie
dies in England und Frankreich geſchehe, Bedacht genommen werde.
Nach kurzer Debatte beſchloß man den Vorſtand zu entſprechender
Vorſtellung zu ermächtigen.
Ein Antrag auf Herausgabe periodiſcher Mitteilungen an die
Vereinsmitglieder wurde acceptiert. Hiermit war der geſchäftliche
Teil erledigt und nahmen nunmehr die Vorträge ihren Anfang.
Kreisbauaſſeſſor Klingelhöffer, bis vor kurzem bauleitender Architekt
an den Klinikbauten in Gießen, beſprach alsdann die dortigen
Neu=
bauten an der Hand zahlreicher Pläne auf das eingehendſte, während
Miniſterialrat Schäffer Mitteilungen über Konſtruktion und
Aus=
führung der im Bau begriffenen Mainbrücke bei Koſtheim machte.
Der Verſammlungsraum war mit der Büſte des Großherzogs,
mit heſſiſchen und deutſchen Wappen und Fahnen und mit
Zier=
pflanzen entſprechend ausgeſtattet. Die Ausſtellung iſt ſehr gut
beſchickt. Nach Schluß der Vorträge im Saalbau nahm man einen
weiteren Frühſchoppen in der Reſtauration Orb, beſichtigte ſodann
die Centralſtation des Elektrizitätswerkes und mehrere ſtädtiſche
Schulneubauten. Um 4 Uhr fand ein Banket im Saalbau ſtatt
und beſuchten Abends noch zahlreiche Mitglieder das Hoftheater.
O Unter den verſchiedenen neuen Verhältniſſen und
bemerkens=
werten Einrichtungen, die ſeit Neubegründung und Einiguna des
deutſchen Reichs unſerem Volke zuteil geworden ſind, nehmen
ſicher=
lich die Veränderungen in der Juſtizpflege eine hervorragende Stelle
ein. Die neuen Juſtizgeſetze werden ſich nach und nach immer
mehr im Volke einbürgern, aber kaum iſt dasſelbe mit jenen etwas
vertrauter geworden, ſo rückt ein neues, tief eingreifendes Geſetz
heran, deſſen Bearbeitung eine Reihe von Jahren erfordert hat.
Wir meinen das neue „bürgerliche Geſetzbuch; das ſeitens der
Reichsregierung vorbereitet wurde und deſſen Entwurf jetzt den
Einzelſtaaten zur Begutachtung vorgelegt worden iſt. Bei der
großen Wichtigkeit dieſer Angelegenheit für alle Berufsklaſſen,
ins=
beſondere auch für den Handels= und Gewerbeſtand, wird auf
Ver=
anlaſſung des hieſigen Handelsvereins Herr Rechtsanwalt Metz I.
im Laufe der nächſten Woche in einer Vereinsverſammlung im
Saalbau (zu der auch Gäſte und ſonſtige Intereſſenten aller Stände
Zutritt haben) über den Entwurf eines bürgerlichen Geſetzbuchs
für das deutſche Reich ſprechen.
Radfahrer=Verein Darmſtadt. Das Programm des zweiten
Straßenwettfahrens auf der Landſtraße zwiſchen Eberſtadt und
Bickenbach, veranſtaltet vom Ridfahrer=Verein Darmſtadt,
welches nächſten Sonntag, den 14. d. M., nachmittags 3 Uhr
ſtatt=
findet, iſt folgendes: 1) Hauptfahren, 13000 Meter. Start:
Eber=
ſtadt, Drehpunkt: Bickenbach, Ziel: Eberſtadt. Offen für alle
Herren=
fahrer, 3 Ehrenzeichen. 2) Jugendfahren mit Vorgabe, 5000
Meter. Start: Eberſtadt und Ziel Eberſtadt gerade Strecke. Offen
für alle Jugendfahrer, 8 Ebrenpreiſe. 3) Klubfahren mit
Vor=
gabe, 6500 Meter. Start: Bickenbach, gerade Strecke, Ziel:
Eber=
ſtadt. Offen für Mitglieder des Darmſtädter Bichele=Klubs, 3
Ehren=
zeichen. 4) Vereinsfahren mit Vorgabe, 6500 Meter. Start:
Bickenbach gerade Strecke, Ziel: Eberſtadt. Offen für Mitglieder
des Radfahrer=Vereins Darmſtadt, 3 Ehrenzeichen. Nach Schluß
2726
Nr. 206
der Rennen findet gemütliche Unterhaltung mit Tanz bei Herrn
Gaſiw.rt Laun in Eberſtadt ſtatt. Das Rennen wird bei günſtiger
Witterung auch von außerhalb gut beſucht werden und ſind zu
dem Hauptfahren verſchiedene Nennungen bereits eingelaufen.
* Kleine Mitteilungen. Verhaftet wurde ein Frauenzimmer,
welches vor einigen Tagen in einer hieſigen Wirtſchaft einem Manne
ein Goldſtück entwendet hatte. — Einer von Frankfurt a. M.
hier=
her gereiſten Frau aus Hannover iſt üngeblich das Portemonnaie
mit ca. 63 M. Inhalt entwendet worden.
J. Mainz, 10. Oktober. Wegen Manael an Frequenz iſt
die hieſige Straßenbahngeſellſchafk bei der Stadt darum
eingekom=
men, den direkten Verkehr zwiſchen dem Centralbahnhof nach Kaſtel
über die große Bleiche einſtellen zu dürfen.
Unter der Spitzmarke„Mainz wird Weltſtadt= teilen die M.
N.u mit, daß ſich ein Konſortium auswärtiger Kapitaliſten bemühe,
ein größeres Bauterrain hier zu erwerben, um darauf ein großes
Vergnügungs=Etabliſſement, im Stile des Münchener Kolloſſeums,
zu errichten.
heim wurden letzter Tage zwei fränkiſche Gräber aufaedeckt. ufſizio, der Ankunft Sr. Majeſtät harken. Der letztgenannte
Hof=
einen Ohring, eine Verlenkette (9 Perlen aus Ton von verſchie= Wagenſchläg. Die hier aufgezählten Perſonen geleiten hierauf den
Grab enthielt eine Urne aus gebranntem Ton, ein Meſſer und eine garde folgt dem Zuge bis auf die Höhe der Treppe. An dieſer
Kirche in Groß=Winternheim ſtatt.
Die Leſe der Portugieſer Trauben findet in den
Gemark=
ungen um Bingen herum Ende dieſer Woche ſtatt.
Worms, 11. Oktober. Der Reingewinn der ſtädtiſchen
Spar=
kaſſe im abgelaufenen Rechnungsjahr betrug 102000 M.
Nationalliberalen, iſt durch Verkauf in die Hände eines Herrn des erſten Vorzimmers ſteht ein weiterer geiſtlicher
Hofwürden=
v. Witzleben übergegangen. Der Kaufpreis ſoll 250 000 M. betragen. träger, der Maestro della Camera, der mit der Leitung des Dienſtes
Die Tendenz bleibk auch fürderhin dieſelbe.
W. 8t0.
Mainz ſein Unweſen getrieben hat.
Villa. Eine öffentliche Feier unterblieb, dä der Jubilar leidend iſt. meldet bei ſeinem Eintritt in den Saal mit lauter Stimme Se.
Im Dezember wird derſelbe ſein 6oiähriges Dienſtiubiläum be= Majeſtät an.- Kaiſer Wilhelm erſcheint, den Major Domus zur
ärzte verſönlich.
vorbehaltlich der Genehmigung des Fürſten Georg von Schwarz= lich die Kuppel der Peterskirche beſteigen. Bei dieſer Gelegenheit
Koſten an beiden Orten anzuſtellen. Nach Einholung dieſer Gut= der Nachwelt eingegraben ſteht.
achten wird der Ot endgültig beſtimmt werden.
Leitungs hatte bei ſeiner geſtrigen erſten Aufführung am Kölner mit 506 Lire, Balcons mit 1000 Lire bezahlt.
Stadttheater nur einen ſchwachen Erfolg. Nach dem erſten und
zweiten Akt rührte ſich keine Hand; nach dem dritten kam es zu
einem ſchwachen Hervorruf.
Hl6s
Straßburg, 10. Oktober. Der Redakteur des„Meſin',
Zimmer=
wodes-Anzeige.
mann, iſt aus Elſaß=Lothringen ausgewieſen worden.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Ottmarsbocholt, Regb. Münſter 8. Oktober. In dem
Wohn=
hauſe eines hieſigen Arbeiters brach dieſer Tage Brand aus. Die
Heute Nacht 11½ Uhr verſchied ſanft nach längerem,
Ortsfeuerwehr war bald genug am Platze, indes ſtellte ſich ihrem
ſchweren Leiden unſere geliebte Mutter
Eingreifen zunächſt noch ein Hindernis entgegen. Man konnte
nämlich die Feuerſpritze nicht finden. Im Spritzenhauſe,
Betty Hoellner,
wohin ſie ja eigentlich hehörte war ſie nicht, und während ſchof
die Flammen mächtig zu dem Gebälk des Dachſtuhls emporſchlugen,
geb. Bach,
ſtand rings um das brennende Gebäude die geſamte Dorfbewohner=
Wittwe des Großh. Oberappellations= und
Kaſſations=
ſchaft in Erörterung der nicht minder „brennenden' Frage: „Wo
iſt die Feuerſpritze?- Schließlich erinnerte ſich jemand, ſie vor
gerichtsraths Dr. Noellner, im 83ſten Lebensjahre.
längerer Zeit in der Scheune eines Bauernhofes geſehen zu haben.
Die ttefgebeugten Hinterbliebenen.
Richtig - da ſteckte ſie aber ſo furchtbar eingezwängt zwiſchen ge=
Darmſtadt, den 10. Oktober 1888.
waltigen Haufen aufgeſtapelter Holzſcheite, daß es unendliche Mühe
koſtete das wichtige Rettungswerkzeug aus der heilloſen Klemme
Die Beerdigung findet Samstag Mittag 3 Uhr ſtatt.
zu befreien. Raſch wurden ein paar Pferde vorgeſpannt und im E=
M
Hierzu eine Beilage der Firma R. Meyer u. Cie., hier=, ſowie eine ſolche der „Dampf=Kaffeebrennerei von Willms in Köln-
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.
Galopp ging es zur Brandſtättel Man kam grade zur rechten
Leit. um in den von dem Hauſe übrig gebliebenen rauchenden
Trümmerhaufen noch ein paar Waſſerſtrahlen zu ſenden.
Brunneck, 10. Oktober. Prinz Heinrich von Preußen traf geſtern
Abend hier ein und ſtieg im Gaſthof zur Poſt, in den Zimmern,
welche 1882 Kaiſer Franz Joſeph innehatte, ab. Der
Männer=
geſangverein brachte dem Prinzen ein Ständchen, worauf der Prinz
ſich den Vorſtand und den Chormeiſter vorſtellen ließ und den in
den deutſchen Reichsfarben eingefaßten Liedertext entgegennahm.
Prinz Heinrich reiſte um ½1 Uhr mit dem Lokalzug bis Innichen;
die Weiterreiſe von da bis Villach erfolgte mittels Sonderzuges.
Nom, 10. Oktober. Für KaiſerWilhelms Beſuch im
Vatikan ſind nach der „x. 8.- folgende Anordnungen getroffen:
Der Kaiſer wird am 12. gegen Mittag erwartet und der Empfang
beginnt an der großen Treppe, an deren Fuß ein ug
Schweizer=
garden, vier päpſtliche Diener in der Staatstracht von rotem
Da=
maſt. zwei geiſtliche und zwei weltliche Kammerherren (camerieri
di cappa e spada) ſowie der Oberceremonienmeiſter (Prälat) und
J. Aus Rheinheſſen, 10. Oktober. In der Nähe von Venders= eine der höchſten weltlichen Hofchargen, der Maestro del sacro
Das eine Grab war ein Frauengrab und enthielt einen Eimer, würdenträger öffnet bei Eintreffen des kaiſerlichen Wagens den
dener Farbeſ und einen zerbrochenen Glasbecher. Das zweite Kaiſer ſamk ſeinem Gefolge die Treppe hinauf. Der Zug Schweizer=
Gürtelſchnalle. — Den 15. d. Mts. findet die Einweihung der neuen Stelle begrüßt eine neue Gruppe den hohen Gaſt. Dieſelbe beſteht
aus zwei weitern Hofprälaten, dem Almoſenier und dem Sacriſtan,
aus zwei geiſtlichen und zwei weltlichen Kammerherren, dem
Ober=
ſtallmeiſter und einer Anzahl Offiziere der Pfalzgarden der
Schweizergarden und der Nobelgarden. An ihrer Spitze ſteht der
Mäjordomus, der Oberhofmarſchall weltlicher Höfe, der im Vatican
Offenbach, 16. Oktober. Die Offenbacher Zeitung=, Amts= zu den geiſtlichen Hofchargen gehört. Ihm füllt die Aufaabe zu,
verkündigungsblatt für Stadt und Kreis Offenbach und Organ der, den Kaiſer in die päpſtlichen Gemächer zu führen. Am Eingange
in den päpſtlichen Gemächern betraut iſt, wiederum umgeben von
Wiesbaden, 10. Okt. Die Polizei machte einen intereſſanten geiſtlichen und weltlichen Kammerherren. Hier hat auch die Nöbel=
Fang, indem ſie den Kautionsſchwindler Guſtav Adolf Seydel aus l Karde Aufſtellung genömmen und ſchließt ſich dem Buge an. Beim
Alt=Ehlingen bei Zittau (vor demſelben war in einer der letzten Durchgange durch die Gemächer bilden Pfalzgarden und Schweizer=
Rummern gewarnth verhaftete, der auch in Frankfurt a. M. und garden Spalier und erweiſen die militäriſchen Ehren. Mittlerweile
hat ſich der Papſt, bezleitet von einer Anzahl Kardinäle und zwei
Verlin, 10. Oktober. Generalſtabsarzt Dr. v. Lauer beging Kammerherren, in den Thronſaal begeben, wo er ſtehend vor dem
heute in aller Stille ſeinen 80. Geburtstag in Potsdam in ſeiner Throne die Ankunft des Kaiſers erwartet. Der Ceremonienmeiſter
aehen. Zahlreiche Gratulationen von Militärs, Berufsgenoſſen und Rechten, den Maestro della Camera zur Linken. Zur Rechten des
Freunden, ſowie reiche Blumenſpenden trafen ein. Generalarzt Dr. Papſtes wird ein reicher Seſſel bereit ſtehen. Leo AIII. bittet den
v. Colmar beglückwünſchte Herrn v. Lauer namens der Militär=l Kaiſer, auf demſelben platzunehmen, und es erfolgt der übliche
Austauſch formeller Artigkeiten, der übrigens nur von kurzer Dauer
Verlin, 10. Oktober. Die Errichtung eines Denkmals! iſt. Der Papſt ladet darauf den Kaiſer ein in ſein Privatgemach
der ehemaligen deutſchen Soldaten für Kaiſer Wil= zü treten, wo ohne 8eugen die eigentliche Unterredung ſtattfindet.
helm L. iſt geſichert. In der Sitzung der Vertreter der deutſchen Nachdem dieſelbe beendek iſt, wird das Gefolge zugelaſſen und vor=
Kriegervereine am Sonntag wurde einſtimmig beſchloſſen: 1) ein 1 geſtellt. Alsdann begleitet der Papſt den Kaiſer bis zur Thüre
allgemeines Kriegerdenkmal für Kaiſer Wilhelm 1. zu errichten und ſeines Gemaches und die Rückkehr zum Wagen erfolgt mit
denſel=
die Mittel durch Zuwendungen ehemaliger Soldaten des deutſchen 1 ben Förmlichkeiten wie die Ankunft. Nachmittags wird der Kaiſer
Heeres zu beſchaffen; 2) als Ort des Denkmals den Kuffhäuſer, ſodann die vaticaniſchen Sammlungen beſichtigen und
wahrſchein=
burg Rudolſtadt, oder Goslar, den Ort der alten Kaiſerpfaltz, zu l werden an einem Ruhepunkte Erfriſchungen gereicht. Beim
Hinab=
wählen. Eine Kommiſſion wurde beauftragt, unter Zuziehung von ſteigen wird der Kaiſer am Fuße der Treppe einen Stein eingefügt
Sackverſtändigen, Erhebungen über die Ausführbarkeit und die ſinden, auf welchem das Ereignis ſeines Beſuches zum Andenken
Infolge des ungeheuren Fremdenzufluſſes war am 10. d. kein
Köln, 10. Oktober. Prölß vieraktiges Luſtſpiel Unſere Hotelzimmer mehr zü haben. Die Fenſter für den Einzug werden
Wiener Mischung
13
„
90
9
Il yad.
14
Die aromatischen Bestandtheile des Kaffee's werden bei der Art der Röstung gez.,
bunden, während sie bei gewöhnlicher Röstung verflüchtigen.
Es werden daher 25%⁄₀ Kaſkee erspart.
Nicht allein, dass dieser Kaffee kräſtig, rein und ſeinschmeckend ist, was man von
jedem ſeinen Kaffee verlangt, es übertriſſt dieser Kaffee an Feinheit und Aroma wegen
seiner 50 sehr gewählten Mischung im Verhältniss der Billigkeit jedes bis heute
Dar-
gebotene.
Ich empſehle daher jeder tüchtigen Hausſrau diesen Kaffee zum Versuche und wind
sie dann niemals zu einem andern Kaffee übergehen.
Lu haben in tz und ih. Kilo-Packeten.
2.
AHloinverkaul boi:
VVIOl. Elös,
4.
G. - Fobd,
Fahie der Casino- und Geichstrasset Dieburgerstrasse 9
Fhdliww Websl,
Carlsstrusse 24
E DRRUSTOT
Hgoe Buck von B. J. Mllus iu Koki
6