Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. inck.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
zegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Voſlaufſchlag
151. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werdenangenommen un Dermſtadt
von der Expedition. Rheinſir. Nr. W.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14. ſowie auswürts
von allen Annoncen=Expeditlonen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamks und ſümmtlicher Behörden.
4 192.
Dienstag den 2. Oktober.
1888.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Den Erlaß von Vorſchriften über den Gebrauch von Bierdruck=Apparaten.
Unter Bezugnahme auf die von uns für den Kreis Darmſtadt erlaſſenen in der Nummer 181 des „Darmſtädter
Tag=
blatts: vom 15. d. Mts. publicirten Vorſchriften, den Gebrauch von Bierdruckapparaten (Vierpreſionen, Bierpumpen)
be=
treffend, vom 10. d. Mts. bringen wir hiermit zur Kenntniß der Intereſſenten, daß die von Albert Kühns in Frankfurt
a. M. zu beziehenden Kontrolhähne Syſtem Kaiſer D. R. P. 120017 hinſichtlich ihrer Einrichtung von uns nach Ziffer 2
der „Vorſchriften' genehmigt worden ſind.
Diejenigen Beſitzer von Bierdruckapparaten, welche zum Zwecke der Kontrolirung der Reinheit der Rohrleitung einen
dieſer Kartrolhähne in Anwendung bringen wollen, haben der Polizeibehorde ihres Wohnortes hiervon Anzeige zu machen
und die polizeiliche Plombirung des Kontrolhahns zu veranlaſſen.
Darmſtadt, den 22. September 1888.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[1057
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß dem Hausburſchen Guſtav Mayer und dem Handarbeiter Jakob
Krummeck dahier die Conceſion zum Betriebe des Dienſtmannsgewerbes ertheilt worden iſt. Erſterer erhielt die Nr. 13,
letzterer Nr. 14.
Darmſtadt, den 29. September 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
[11058
v. Grolman.
Bekanntmachung.
Die am 27. lfd. Monats in der ſtädt.
Tanne und auf der Pallaswieſe
abge=
ſhaltene Kartoffel=Verſteigerung iſt
ge=
mehmigt und können die Abfuhrſcheine
won Montag den 1. Oktober ab bei
der Stadtkaſſe in Empfang genommen
werden.
Darmſtadt, den 28. September 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[1092]
J. V. d. O. B.:
Lauteſchläger, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Die Lieſerung von Feuerwehr=
Re=
quiſiten für die Beſſunger freiwillige
Turner=Feuerwehr ſoll im Wege der
Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 10. Oktober 1888,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 28.
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 27. September 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
[11059
Riedlinger, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Auf freiwilliges Anſtehen werden die
dem Bankier Otto Wolfskehl zu
Darm=
ſtadt gehörigen nachbenannten Grundſtücke
als:
Flur. Nr. ⬜Meter.
1x 1. 3165 Acker im Gem=
1 36
7519
3819
2906
2938
2918
merloch,
Acker das
Irr=
feld,
Acker daſelbſt,
Acker. daſelbſt,
Acker daſelbſt,
Acker daſelbſt
Montag den 8. Oktober d. 3s.,
Vormittags 11 Uhr,
auf dem Gemeindehaus dahier zum
drit=
ten und letzten Mal öffentlich
meiſt=
bietend verſteigert.
Beſſungen, den 26. September 1888.
Großherzogliches Ortsgericht.
10320
Weimar.
Pferde=Verkaff.
Mittwoch den 3. Oktober er.,
Vormittags 8 Uhr,
werden auf dem Hofe der Artillerie=
Ka=
ſerne 10 nicht mehr zum Militärdienſt
geeigneten Dienſtpferde öffentlich
meiſtbie=
tend gegen Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 29. September 1888.
Großherzogliches Heſſiſches Feld=
Artillerie=Regiment
11060
Nr. 25.
Mepfel u. Birnen zu verkaufen, per
72 Kumpf 70 Pfg. Arheilgerſtraße 19.
385
2606
Nr. 192
Betnnntmuchung.
Betreffend: Die Erhebung und Controlirung des Octrois von dem innerhalb der
Octroi=Linie der Stadt Darmſtadt producirten Wein und Obſtwein.
Die in rubricirtem Betreff beſtehenden Controlvorſchriften bringen wir durch
nachfolgenden Abdruck der Bekanntmachung Großh. Miniſteriums des Innern vom
18. September 1874 hiermit in Erinnerung.
Darmſtadt, den 24. September 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Riedlinger, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Die Erhebung und Controlirung des Octrois von dem innerhalb der Octroilinie
der Stadt Darmſtadt producirten Wein und Obſtwein betreffend.
Nachdem Seine Königliche Hoheit der Großherzog auf den Antrag des
Stadt=
vorſtandes der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt Allergnädigſt zu genehmigen
geruht haben, daß bei Erhebung und Controlirung des Octrois von dem innerhalb
der Octroilinie producirten Wein und Obſtwein die nachſtehenden Vorſchriften in
Anwendung gebracht werden, werden dieſelben hiermit zur allgemeinen Kenntniß
gebracht.
8 I. Die Wein= und Obſtweinproducenten haben vor Beginn der Kelterung
von Weintrauben, von rauhem Traubenmoſt oder von Obſt der Großherzoglichen
Bürgermeiſterei oder der ihrer Wohnung zunächſt gelegenen Octroi=Erhebungsſtelle
von ihrem Vorhaben ſchriftlich oder mündlich Anzeige zu machen, unter gleichzeitiger
Angabe, an welchem Tage die Kelterung begonnen und an welchem ſie beendet
wer=
den ſoll. Sie erhalten hierüber eine Beſcheinigung, welche ſie im Kelterhauſe
auf=
zubewahren und dem mit der Aufſicht beauftragten Octroiperſonal auf Verlangen
vorzuzeigen haben.
8 2. Die Kelterung wird durch das Octroiperſonal überwacht, welchem zu
jeder Zeit bereitwillig zu geſtatten iſt, die Quantitäten des producirten Moſtes,
ſowohl im Kelterhaus als im Keller durch Naturalaufnahme feſtzuſtellen. Solange
dieſe Feſtſtellung nicht ſtattgefunden hat, darf von dem gewonnenen Moſt nichts in
Verbrauch genommen oder ſonſt wie entſernt werden.
8 3. Nach beendigter Kelterung, immer aber am Schluſſe eines Monats,
wird das Octroi von dem producirten Moſt nach den Sätzen des zur Zeit giltigen/
Octroi=Tarifs berechnet und erhoben. Hierbei werden von dem durch die Aufnahme
ermittelten Geſammtquantum 5 Procent für Heſe in Abzug gebracht.
8 4. Ausgenommen von den in den 88l und 2 vorgeſchriebenen
Control=
maßregeln ſind diejenigen Weinhändler im Großen, welchen die in 8 2 der
Be=
kanntmachung vom 22. Dezember 1871, betreffend den Octroi=Tarif, vorgeſehene
Erleichterung für den Weingroßhandel zugeſtanden iſt. Dieſelben haben jedoch nach
Auleitung der Verwaltung ein beſonderes Kelter=Regiſter zu führen, in welches ſie
die Menge des producirten Moſtes alltäglich gewiſſenhaft einſchreiben. Am Schluſſe
der Kelterung haben ſie einen durch eigene Unterſchriſt beglaubigten Auszug aus
dieſem Regiſter der Verwaltung zuzuſtellen, auf Grund deſſen die Berechnung und
Erhebung des Octrois erfolgt.
Der Octroi=Verwaltung ſteht das Recht zu, von dem oben vorgeſchriebenen
Kelter=Regiſter Einſicht zu nehmen.
8 5. Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Beſtimmungen werden entweder
nach 8 15 des Octroi=Reglements vom 24. Auguſt 1832 als Defraudation zur
Strafe gezogen, oder, falls der Betrag des defraudirten Oetrois nicht conſtatirt
werden kann, mit Ordnungsſtrafen von 1 fl. 10 Kr. 12 Mark bis 17 fl. 30 Kr.
(30 Mark) geahndet.
Darmſtadt, den 18. September 1874.
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
v. Stark.
[10850
Zimmermann.
pC.
p2D
p.
The Continental-Bodega-Company.
Wir beehren uns hiermit ergebenſt anzuzeigen, daß am
1. Oktober C. die neuen Preiſe,
lt. zur Verfügung ſtehender Preisliſte, in Kraft treten.
J. A.:
Darmſtadt.
Die Verwaltung.
Alexanderſtraße 13. 11062
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß der Jakob Kumpf l.
Wittwe, Louiſe, geb. Maurer, dahier
gehörigen Immobilien, nämlich:
Meter.
Flur. Nr.
VI. 272 1456 Acker am
Krähen=
berg,
VII. 194 925 Acker im
Rüben=
grund,
35 10 950 Wieſe, die
Ruths=
wieſe,
37 41 669 Wieſe, die
Breit=
wieſe,
37 30 756 Wieſe daſelbſt,
Mittwoch den 10. Oktober d. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
auf dem Gemeindehaus dahier einer letzten
öffentlichen Verſteigerung ausgeſetzt.
Beſſungen, den 1. Oktober 1888.
Großherzogliches Ortsgericht.
Weimar.
[11063
Pferde=Verkauf
Auf dem Hofe der Train=Kaſerne
zu Darmſtadt kommen Montag, den 8.
eiwa 60 und Dienſtag, den 9. Oktober
1888 etwa 50 überzählige Dienſtpferde
ſöffentlich meiſtbietend gegen gleich baare
Zahlung zur Verſteigerung.
Beginn der Verſteigerung jedesmal um
9 Uhr Vormittags.
Großherzoglich Heſſiſche Train=
Compagnie.
(11064
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Dalmat, Algier, Franz.
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als Spezialität.
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W. A. Höhn, Heppenheim, B.
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Gebr, Grüenberg, Stargard, Pom.
Nr. 192
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Goschähtseröhuung und hupfoblung
Hiermit erlaube ich mir ergebenſt mitzutheilen, daß ich mein Geſchäftslokal und Wohnung
vom 1. Oktober an in mein neu erbautes Haus
G Schuchardstrasse 6;
verlegt habe. Für das mir ſeither geſchenkte Vertrauen beſtens dankend, bitte ich, mir dasſelbe
auch fernerhin gütigſt bewahren zu wollen.
Gleichzeitig beehre ich mich für bevorſtehende Herbſt= und Winter=Saiſon mein mit allen
Neuheiten der Saiſon reichhaltig aſſortirtes
Tuch- und Buckskin-Lager doutschor und onglischer Fabrikato
in empfehlende Erinnerung zu bringen. — Durch günſtige Einkäufe bin ich in der Lage zu
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eine Wohnung von 3 oder auch 2
Zim=
mern, Küche, Waſſerleitung, Boden und
2 Keller ſofort an ruhige Leute zu
ver=
miethen. Auch kann ein ſeparates
Zim=
mer abgegeben werden. Näheres im Laden.
11085) Lauteſchlägerſtraße 14 eine
Wohnung zu beziehen.
pe
Ernſt=Ludwigsſtraße
L.a den mit 2 Schaufenſtern per
No=
vember d. J. zu verm. Näh. Exped. (7001
xTErm
C
11087) Friedrichſtr. 40, gegenüb. den
Bahnhöfen, ein möbl. Zimm. mit freier
Ausſicht z. verm. Näh. 2 Trepp. hoch l.
11088) Steinſtraße 8 ein ſchön
möblirtes Wohn= und Schlafzimmer mit
ſeparatem Eingang ſofort zu vermiethen.
11089) Ecke der Soder= und
Teich=
hausſtraße 2 ein ſchön möblirtes Zimmer.
.
Dr. Braydl
iſt von der Reiſe zurückgekehrt und
hat ſeine ärztliche Praxis wieder
ſangetreten.
[11090
IInterzeichneter empfiehlt ſich im Aus=
L putzen von Oefen und Herden
unter Zuſicherung reeller und prompter
Bedienung. Bean Löchek,
ſeither im Geſchäft von A. Brüchmann,
Carlsſtraße 22. 111091
Stellen=Bürean.
Hiermit die ergebene Anzeige, daß ich
unterm Heutigen Ecke der Marktſtraße
u. Rittergaſſe 3 ein
Stellenvermitte=
lungs=Büreau für weibliche Dienſtboten
errichtet habe. Es wird mein eifrigſtes
Beſtreben ſein, das in mich geſetzte
Ver=
trauen zu rechtfertigen.
Achtungsvoll (11082
Gertrude Hartmann.
10071) Ballonplatz 3 1 Treppe hoch,
neben der Infanterie=Kaſerne ein freund=
10146) Ernſt=Ludwigsſtr. 15 3. St.
ein hübſch möbl. Zimmer, auf Wunſch
Wohnung (Manſarde) an eine einzelnelmit Penſion. Zu erfragen im 2. Stock.
10214) Grafenſtr. 24 ein möblirtes
10294) Wienerſtraße 80 2
inein=
ebendaſelbſt eine kleine Manſarde=Woh=ſandergehende fein möblirte Zimmer ſind
an einen ruhigen Herrn, am liebſten
10379) Pädagogſtr. 8 ein möblirtes
10462) Hoffmanusſtr. 32 p rt. ein
bis 2 möhl. Zimmer billig zu verm.
10463) Mühlſtr. 5. nahe d. Inf.=Kaſ.,
10510) Eliſabethenſtr. 10 im
Hin=
ſofort. Preis 320 Mk. und 200 Mk. terhaus ein ſchön möbl. Zimmer zu verm.
10674) Carlsſtraße 29, 2. Stock,
ein ſchön möblirtes Zimmer.
10875) Hügelſtraße 13 ein ſchönes
10881) Weyprechtſtraße 10 zwei gut
iſt zu vermiethen ev. zu verkaufen. möblirte Zimmer, part. nach der Straße.
10985) Niederramſtädterſtr. 8 ein
ſchön möbl. Parterre=Zimmer alsbald.
11045) Eliſabethenſtraße 68 zwei
möblirte Zimmer zu vermiethen.
11086) Rückertſtraße 12 gut möbl
ſchöne Wohnung von 3 Zimmern, Küche Zimmer für Herren oder Schüler, mit
Adoptiom.
Kinderl. gebild. Ehepaar wünſcht ein
Kind zu adoptiren (unter ſtrengſter
Dis=
cretion) gegen einmal. Erziehungs=Beitrag.
Off. erb. H. W. 1200a. d. Erp. 111093
Aech
EStellenſuchende jeden Berufs
placirt ſchnell Reuter's Bureau in
Dresden, Reitbahnſtr. 25. (10489
WAa
Sm
Eine ſchöne Wohnung
im 2. Stock, beſtehend aus 3
Zim=
mern nebſt allem Zubehör, per ſofort
an eine ruhige Familie zu verm.
Lederhandlung Joſeph
am Löwenbrunnen. (11094
Ein halber Platz II. Rang=
Balkon
ſabzugeben. Näheres Expedition. 111095
ſHine geübte Schneiderin wünſcht noch
c einige Tage in der Woche beſetzt zu
haben. Pro Tag 1 Mk. Kranichſtraße 42.
(Hin Offizier ſucht eine Wohnung von
2 Zimmern u. Burſchengelaß (unmöbl.)
in der Mitte der Stadt. Offerten unter
E. O. an die Exped.
[1102¾
Verloren
ein weißer Perlmutter=Roſenkranz in
Silber gefaßt. Gegen 5 M. Belohnung
beim katholiſchen Kirchendiener,
Wilhel=
minenplatz 10, abzugeben.
[11022
Nr. 192
Gymnaſtum zu Darmſtadt.
Die Anmeldungen neuer Schüler, die Geburts= und Impfſcheine, event. auch
Schulzeugniſſe vorzulegen haben, werden für das Gymnaſium und die Vorſchule
Montag, den 8. Oktober, Vormittags von 8 bis 12 Uhr, entgegengenommen.
Darmſtadt, 1. Oktober 1888.
Großherzogliche Gymnaſial=Direktion Darmſtadt.
(11096
Dr. Becker
fl
Das Winterhalbjahr unſerer Auſtalt beginnt Dienstag den
9. Oktober. Anmeldungen nimmt der uuterzeichnete Vorſtand
(Neckarſtraße 5) entgegen.
E. Davidson.
A. Grein.
[11001
Th. Stamm.
„
Institut Eirschbaum.
Das Winter=Halbjahr beginnt Dienstag den 9. Otober.
Aumeldungen nehmen die Vorſteherinnen, Sandſtr. 20, entgegen.
(57. Vereinsjahr, Winter 1888-89).
Dienstag den 2. Oktober, Nachmittags 3- 4 Uhr,
wird im Saalbau (Damenſalon) durch das Loos die Reihenfolge beſtimmt, in
der die Auswahl der nummerirten Plätze der inaktiven Mitglieder ſtattfinden wird.
Die geehrten Mitglieder des Vereins werden gebeten, ſich zur genannten Zeit
entweder perſönlich einzufinden oder einen ſchriftlich bevollmächtigten
Stellver=
treter mit der Loosziehung zu beauftragen. — Diejenigen Mitglieder, die ſich mit
Bekannten zur Zuſammenlegung von mehreren Plätzen zu vereinigen gedenken,
wol=
len ein Mitglied zur Ziehung der Ordnungsnummer für die Wahl der gewünſchten
Plätz= bevollmächtigen; zugleich bittet man um genaue Angabe der Adreſſe
der=
jenigen Perſonen, welchen ſpaͤter die Quittungen zuzuſtellen und.
Mittwoch den 3. Oktober,
ffindet ebenfalls im Saalbau (Damenſalon) die Auswahl der nummerirten
Plütze nach der Reihenſolge der zuvor gezogenen Ordnungsnummern ſtatt und zwar
für die Inhaber der Nummern
1-100 von 3-3¼ Uhr,
über 100 nach 3½ Uhr.
Die Eintrittskarten werden ſofort nach getroffener Auswahl der Plätze den
Mitgliedern eingehändigt.
Diejenigen inaktiven Mitglieder, welche bei der Loosziehung nicht erſchienen
ſind, können nach 4 Uhr aus den noch übrigen Plätzen wählen. Für diejenigen,
welche die Wahl unterlaſſen, beſtimmt der Vorſtand die Plätze in der bisher
inne=
gehabten Anzahl.
[1088
Der Vorstand.
ATLObe
Die Hausener Kunstmühle hat ihren Preis für
usMehl in Säckchen von 12½ Pfund netto vom 1. d. Mts. an er=
4½
- höht; da ich jedoch noch großes Lager habe, ſo verkaufe ſolches, ſ.
Whlange Vorrath, zum ſeitherigen Preis.
[11097
Pressheſe nunmehr ſtets vorräthig.
EIAEUv TUU-
2611
11098) Eine geſunde Schenkamme
kann ich empfehlen. Korb, Soderſtraße 60.
11099) Eine alleinſtehende ältere Dame,
mit guter Handſchrift, ſucht für einige
Stunden des Tags Beſchäftigung in ſchrift.
Arbeiten. Gefl. Offerten unter H. L.
an die Expedition d. Bl.
11100) Beſchäftigung in Waſchen
und Putzen wird angenommen.
Kiesſtraße 26.
11101) Ein Fräulein aus guter
Fa=
milie ſucht, geſtützt auf gute Zeugniſſe,
anderweitig Stellung in feinem Hauſe.
Auf einem Gute nicht ausgeſchloſſen.
Näh. in der Expedition d. Bl.
HIGEine perfefre AöchIn ſucht
Stelle zur Aushülfe oder in einen kleinen
Haushalt. Näheres Graſenſtr. 33 Stb.
5
W
AzrAitAAAnrAin
11103) Mehrere Mädchen, die
bür=
gerlich kochen können, mit guten Zeugn.,
ſuchen ſofort St. Fiſcher, kl. Ochſeng. 6.
11032) Ein junges anſtändiges
Mäd=
chen kann das Kleidermachen erlernen.
M. Wich, Roßdörferſtr. 7.
11034) Ein beſſeres Mädchen von
12-14 Jahren wird zum Austragen von
Hüten geſucht. Schulſtraße 4, I.
RIntrAAuuiiuuii
Ich ſuche eine geübte
Heinrich Hoeser,
Ludwigsſtr. 12. (11104
1
TAan
11105) Eine reinliche Monatsfrau
von 1 bis 3 Uhr Nachmittags geſucht.
Grüner Weg 10, II.
11106) Eine Köchin u. andere Mädchen
erhalten gute Stelle. Korb, Soderſtraße 60.
Eine tücht. Taillenarbeiterin
wird per ſofort geſucht. Näheres in der
Expedition d. Bl.
[11107
11108) Geſucht für ein Mädchen eine
Lehrſtelle in ein Putzgeſchäft. Näh. Exped.
11109) Ein Gärtner findet dauernde
Beſchäftigung. - Bewerber wollen ihre
Adreſſe unter A. Z. in der Expedition
niederlegen.
Ein tüchtiger Heizer
lgelernter Schloſſer) ſofort geſucht. (1110
Gebr. Eehberg. Capellplatz.
11111) Ein Hausburſche geſucht.
Schloßgartenſtraße 55, 1 Stiege rechts.
11112) 2 gute Schreiner werden
ein=
geſtellt bei P. Lochhaas, Grafenſtraße 27.
2612
11113) Ein Lehrling für ein hieſiges
Bankgeſchäft per ſofort geſucht. Näh.
in der Expedition.
11038) Mehrere kräftige
Tungen
finden dauernde Arbeit bei
Gebrüder Röder.
11041) Ein Lehrling
für ein Kurz= und Modewaaren=Geſchäft
geſucht. Zu erfragen in der Exped.
Woinste Stangenpomaden
CCosmetiques) in farbigem Glanzſtaniol,
aus der kgl. baher.
Hoſparſümorie-
rabrik C. D. Wunderlich, präm.
1882, Nürnberg, in blond, braun und
ſchwarz, zum Glätten, Fizieren und Dunkeln,
blonder, grauer, rother und ſchwarzer Kopf=
und Barthaare.
Sorgfältigſt zubereitet, garantirt
un=
ſchädlich und nie dem Nanzigwerden
unter=
worfen, 35 und 60 Pfg., gewöhnliche
[11114
Qualität 20 Pfg.
Alleinverkauf bei Hofbürſtenfabrikant
E. Scharmann, Ludwigsplatz 2.
Prima
Cervelatwurſ.
(ächte Cothaer),
in allen Größen friſch.
48
Lr. P. 1 Onan,
Nr. 192
Bleichſtraße.
[11115
(.
C.
in Stück Feld am Herdweg zu
ver=
pachten. Näh. in der Exped. (1054
Hine junge, alleinſtehende Dame ſucht
E, Penſion in einer angeſehenen
Fa=
milie. -— Offerten mit Preisangabe unter
Chiffre A. E. an die Exped. (11116
EG DNlTamO
mache darauf aufmerkſam, daß
Damon- und Horron-Carderoben joder Art
leinfarbig und melirt, welche ſeither nur durch Umfürben in eine
dunklere Farbe von ihren verſchoſſenen und abgetragenen Stellen
befreit werden konnten, nunmehr durch ein noues Verfahrem
un=
zertrennt ſo aufgefärbt werden, daß die urſprüngliche Farbe nicht nur
erhalten bleibt, ſondern auch die abgetragenen und verſchoſſenen Stellen
gänzlich verſchwinden und dadurch das Anſehen neuer Kleidungsſtücke
erhalten.
C. Maclz's Hofschönfärboroi
und chem. Kunstwaschanstalt,
Schulſtraße 13.
G1117
AGO,
Gon
Meine grossen aus schr günstigen Einkäuſen
beſtehenden Lager in den
feinsten umd wvohlschmechendsten
Hafkeesorten,
als:
Braunon, gelben und grünen Java, Hellgherry,
Coslarico, Preanger, Henado, Hoooa,
Portorioo,
Hev-Granada und Honduras.
roh und gebrannt,
[11118
empfehle als beſonders billig.
G. P. Polh,
Ecke der Casino- und Wleichstrasse.
Das Winter=Halbjahr
meines Privat=Unterrichts für
Kinder, die eine Schule nicht
beſuchen und doch den Vorzug
ge=
meinſchaftl. Unterrichts genießen ſollen, beginnt Mittwoch den 10. Oktober. An
demſelben können Mädchen vom 6. bis zum 16. Lebensj., Knaben für die 3 erſten
Schulj. ſich betheiligen.
Sprechſtunden von 10-12 Uhr.
(10824
Lmise Bender, Steinſtraße 6, 1. Stock.
Geſchäſts=Verlegung und Empfehlung.
Meiner werthen Kundſchaft und verehrtem Publikum mache hierdurch die höfl
Mittheilung, daß ich mein ſeither in der Grafenſtraße betriebenes
Tutz. ≈ Kurzvauren-Geschäft
nach Elisabethenstr. 7 (Schödler’sches Haus)
verlegt habe. - Für das mir ſeither geſchenkte Wohlwollen beſtens dankend, bitte
ich, dasſelbe mir auch in meinem neuen Lokale gütigſt bewahren zu wollen.
Hochachtungsvoll
Harie Frethaut.
11010)
Nr. 192
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 4. Oktober 1888, Vormittags 10 Uhr,
werden auf freiwilligen Antrag in dem Hauſe Caſinoſtraße Nr. 14 Manſarde
dahier folgende zu einem Nachlaß gehörigen Mobilien öffentlich unwiderruflich
gegen Baarzahlung verſteigert:
1 Schreibtiſch, 1 Kleiderſchranck, 2 Sopha, 1 Seſſel, 1 Kommode, 1 runder
und 1 viereckiger Tiſch, 10 Rohrſtühle, 1 Schränkchen mit Aufſatz. 2
voll=
ſtändige Betten, 3 Sophakiſſen, 1 Pfeifengeſtell mit 4 Pfeifen, 2 Bettteppiche,
15 Jahrgänge Gartenlaube, gebunden, 1 Küchenſchrank, 1 Anrichte, 1
Schüſ=
ſelbrett mit Aufſatz, 1 Vorhanggallerie, 2 Spiegel, 10 Bilder, 1 Partie
Herrenkleider und =Wäſche, 1 Paar Stiefel u. dgl. m.
Darmſtadt, den 1. Oktober 1888.
(1119
Witkich, Gerichtsvollzieher.
zur Theilnahme am Männerturnen.
Der diesjährige Winter=Curſus in Freillbungen beginnt für die Männer=
Abtheilung Mittwoch, den 3. Oktober. Die Uebungen finden zweimal
wöchent=
lich, Mittwochs und Samſtags Abends 8¼ bis 9 Uhr in unſerer Turnhalle am
Woogsplatze ſtatt und werden hierbei Anmeldungen zur Theilnahme von dem
an=
weſenden Turnwarte entgegengenommen.
Der Vorstand
der Turngemeinde Darmſtadt. (11020
ür Schüler guten
1* Rückertſtraße 12.
2613
Mittagstiſch
(11121
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 2. Oktober.
12. Vorſtellung in d. 1. Abonnementsabteilung.
Glaue Karten gültig.)
Zum erſtenmale wiederholt:
Unſere Zeitung.
Luſtſpiel in 4 Akten von Johannes Proelß.
Perſonen:
Ferd. Ried, Oekonomierat Herr Dalmonico.
Franziska, ſeine Frau
Frl. Berl.
Katharina, deren Tochter Frau Kläger.
Sellier, Kurdirektor
Herr Werner.
Erich Hellmuth Redakteur. Herr Steude.
Feliz Schneider, Schauſpieler Herr Hacker.
Hofrat Leiſewitz, Schriftſteller Herr Knispel.
Dr. Schwimmer, Kommiſſar Herr Wagner.
Frau Rat Lorberg, Witwe Frl. Schütky.
Jſolde, deren Tochter
Auguſt Gavotti, Opernſänger
Vogwitſch, Impreſario
Fiſcher Lokalreporter.
Erſter
Zweiter ) Kellner
Ein Zeitungsjunge
Hausmädchen
Anton, Gärtner
Ein Heitungstiger
Ein Engländer.
Erſter
Zweiter) Zeitungsleſer
Dritter
Frl. v. Felden.
Herr Göbel.
Herr Mickler.
Herr Sachs.
Herr Hartig.
Herr Fiſcher.
Frl. Wehn.
Frau Hartig.
Herr Schimmer.
Herr Leib.
Herr Knörzer.
Herr Klotz.
Herr Klitſch.
Herr Göllnitz.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen ½10 Uhr.
Politiſche Ueberſicht.
Heutſches Reich. Bei dem Galadiner in Stuttgart am 28.
v. M. antwortete Kaiſer Wilhelm auf den Trinkſpruch des Königs
nach dem „Reichsanzeiger'. „Aus tiefbewegtem Herzen ſpreche Ich
Ew. Majeſtät Meinen innigſten Dank aus für die gnädige
Ein=
ladung und den herzlichen Empfang, den Allerhöchſtdieſelben und
Ihr ganzes Volk Mir bereitet haben. Ich bitte Ew. Majeſtät
Mir zu glauben, daß ich mit beſonders warmen Empfindungen
hierhergekommen bin, denn dieſes reich geſegnete Land und dieſes
herrliche Volk, über welches Ew. Majeſtät regiert, hat im
Mittel=
alter viele der edelſten deutſchen Fürſten, welche die Geſchicke des
Landes leiteten, hervorgebracht. Ganz beſonders zieht Mich
hier=
her, daß das ſchwäbiſche Land auch die Wiege Meines Hauſes
geweſen iſt, auch in Meinen Adern rollt ſchwäbiſches Blut
ebenſo=
gut wie in den Adern der Herren, die hier verſammelt ſind. Von
ſeſter und unverbrüchlicher Anhänglichkeit an dieſes Land und
ſeinen Herrn beſeelt, erhebe ich mein Glas und rufe: Se. Majeſtät
der König und Ihre Majeſtät die Königin von Württemberg, Sie
leben hoch, hoch, hoch!”
Der Kaiſer traf am 28. abends 10¼ Uhr über Sigmaringen
in Konſtanz ein, wo er vom Großherzog und dem Erbgroßherzog
von Baden am Bahnhof empfangen wurde; die Reiſe nach der
Mainau wurde alsbald fortgeſetzt. Am 29. nachmittags 3 Uhr traf
der Kaiſer wieder in Konſtanz ein, um den Beſuch des Herzogs
von Naſſau, welcher ihn am Vormittag auf der Mainau beſucht
hatte, zu erwiedern. Bei dem Inſelhotel empfing der Herzog den
Kaiſer an der Treppe und geleitete ihn in ſeine Gemächer. Um
5 Uhr erfolgte die Rückreiſe, nachdem der Kaiſer noch den Münſter
und den Konſiliumsſaal beſichtigt hatte. Der Herzog und der
Erb=
prinz von Naſſau reiſten am 29. abends wieder von Konſtanz. ab.
Am 30. vormittags 11 Uhr fand in der Schloßkirche zu Mainau
ein Gottesdienſt ſtatt, welchen der Kaiſer, der Großherzog von
Baden, der Großherzog von Sachſen=Weimar, der Erbgroßherzog
und die Erbgroßherzogin von Baden und in einer Seitenloge die
Kaiſerin Auguſta mit der Großherzogin von Baden beiwohnten.
Die Predigt hielt Prälat Doll aus Karlsruhe.
Amtlicher Mitteilung zufolge trifft der Kaiſer am Montag
abend um 9 Uhr in München ein und reiſt am Dienstag abend um
10 Uhr wieder ab.
Durch kaiſerliche Kabinetsordre vom 24. v. M. iſt beſtimmt,
daß das Exerzierreglement für die Infanterie vom 1. September
auch der infanteriſtiſchen Ausbildung in der Marine zugrunde zu
legen iſt.
Der „Reichs=Anzeiger' veröffentlicht die Bekanntmachung,
be=
treffend den kleinen Belagerungszuſtand für die Stadt Hamburg,
gültig für die Zeit bis zum 80. September 1889.
Wegen Verdachts. das =Tagebuch; des Kronprinzen Friedrich
Wilhelm in die „Deutſche Rundſchau- eingeſandt zu haben, iſt
Geh. Rat Profeſſor Geffcken, welcher am 29. abends 10¼ Uhr aus
Helgoland zurückkehrte, am Hamburger Bahnhof in
Unterſuchungs=
haft genommen worden. Profeſſor Geffcken hatte vor, ſich ſelbſt
den Gerichten zu ſtellen.
Von allen Nachrichten über das bisherige Verfahren gegen die
Veröffentlichung von Auszügen aus dem „Lagebuche des Kaiſers
Friedrich macht diejenige am meiſten Aufſehen, daß das von der
Verlagshandlung der Behörde ausgelieferte Manuſkript nicht
durch=
weg auf mechaniſchem Wege, alſo metallographiert, ſondern zum
Teil abſchriftlich von dem Einſender hergeſtellt ſein ſoll. Die
An=
nahme, daß es ſich um teilweiſe nicht echte Aufzeichnungen handle,
könnte dadurch bekräftigt werden.
Wie die „Kreuzzeitung= ſchreibt, beabſichtigt der
Regierungs=
präſident v. Cranach in Hannover zurückzutreten und ſoll als deſſen
Nachfolger der Geh. Regierungsrat Graf Wilhelm v. Bismarck,
Landrat zu Hanau, in Ausſicht genommen ſein.
Das Schulgeſchwader, Geſchwaderchef Contre=Admiral Hollmann,
hat am 29. um 2 Uhr nachmittags die Reede von Wilhelmshaven
verlaſſen und iſt nach dem Mittelmeer abgegangen.
Die „Nordd. Allg. 8ta.: bemerkt: „Das „Journal de St.
Petersbourg; hat in betreff der Nachricht des „Memorial
diplo=
matiquer, wonach Lord Salisbury von dem Fürſten Bismarck und
dem Grafen Kalnokh die Verſicherung erhalten hätte, daß ſie den
Prinzen von Koburg als Fürſten Bulgariens unterſtützen wollten,
ſein Erſtaunen darüber ausgeſprochen, daß ein ernſthaftes Blatt
dergleichen Nachrichten aufnehmen könne. Unſererſeits haben wir
das Erſtaunen des „Journal de St. Pétersbourg' geteilt, freilich
mit der Maßgabe, daß man dem=Memorial diplomatique; zu viel
Ehre erweiſt, wenn man es für ein ernſtes Blatt nimmt.
Nach den neueſten Meldungen über den Aufſtand an der
oſt=
afrikaniſchen Küſte waren die Beamten der Deutſchafrikaniſchen
Geſellſchaft in den Häſen Lindi und Mikindans zur Räumung der
Stationen gezwungen und haben ſich unverſehrt nach Sanſibar
gerettet. In Dareſſalaam Bagamoga herrſcht augenblicklich Ruhe.
Pangani Kilwanah iſt in den Händen der Aufſtaͤndiſchen, welche
des Sultans Autorität nicht anerkennen und dem nach dort
ge=
ſandten arabiſchen Gouverneur den Gehorſam verweigerten. Den
Inſurgenten ſoll es jedoch an Geld fehlen und die Munition
aus=
gehen, ſo daß ein baldiges Ende der Unruhen erwartet wird.
Schweiz. Der Bundesrat ernannte zu Bevollmächtigten für die
Handelsvertrags=Verhandlungen mit Deutſchland den Nationalrat
Cramer=Frey in Zürich und Landamman Blumer in Schwanden.
Heſterreich=Angarn. Das „Fremdenblatt' berichtigt die
Ge=
rüchte über den Verlauf der Artillerieübungen vom 28. auf dem
Steinfelde bei Felixdorf. wonach der Kaiſer von einer großen
Ge=
jahr bedroht geweſen war, folgendermaßen: Gegen 2 Uhr
nachmit=
tags gab der Kaiſer das Abblaſeſignal, welches von widrigem
Winde vertragen wurde, ſodaß die 1000 Meter rückwärts aufgeſtellte
Batterie, es überhörend, einen Schuß abgab, obgleich der Kaiſer
386
2614
Nr.
und deſſen Gefolge, allerdings in einer Mulde gedeckt, zur
Beſich=
tigung des Angriffsobjektes vorritt. Der Schuß traf die Schanze
und konnte den Kaiſer und das Gefolge uicht treffen, da ſie außer
der Schußlinie waren. Der weitere Verlauf war ungeſtört,
nach=
dem die Batterie, durch wiederholte Signale und Ordonanzen
avi=
ſiert, außer Aktion trat.
Während des Aufenthaltes des Kaiſers Wilhelm II. in
Oeſter=
reich ſind zu dem Ehrendienſt bei demſelben kommandiert der
General der Kavallerie Baron Lamberg, Oberſt Pokorny und der
öſterreichiſche Militärbevollmächtigte in Berlin, Oberſtlieutenant
Baron Steininger.
Der Prinz von Wales reiſte am 28. von Wien nach Ungarn
und Rumänien ab; ſeine Rückkehr wird wahrſcheinlich erſt erfolgen,
wenn Kaiſer Wilhelm abgereiſt iſt.
Bei den jüngſten theoretiſchen Reſerve Offiziers=Prüfungen in
Prag erklärte der intervenierende General den 38 erſchienenen
Kandidaten vor der Prüſung, daß diejenigen, die nicht gründlich
deutſch könnten, lieber vor der Prüfung zurücktreten mögen, da ein
öſterreichiſcher Offizier deutſch können müſſe; 21 Kandidaten traten
in Folge deſſen zurück.
Rranſtreich. Der ilalieniſche Geſchäftsträger Reßmann fragte
bei Goblet freundſchaftlich an über die Tragweite der Dekrete,
be=
treffend die Organiſation des Unterrichts in Tunis. Goblet
ant=
wortete, Frankreich würde die Rechte, die es in Tunis beſitze, nicht
überſchreiten und die Dekrete berührten nicht die Verträge anderer
Regierungen mit dem Bey von Tunis.
Der „Temps” beſtätigt, daß die Regierung den Kammern bei
dem Beginn der Sitzung den Verfaſſungs=Reviſionsentwurf
vor=
lege. Derſelbe enthalte nichts über die Abſchaffung des Senats
oder der Präſidentſchaft, ſondern beabſichtige nur die finanziellen
Befugniſſe des Senats zu beſchränken und ihm das Recht der
Auf=
löſung zu entziehen. Die Motive thun die Abſicht der Regierung
dar, im Kongreß jede Forderung einer Reviſion zu bekämpfen,
welche andere Punkte betrifft, als die im Geſetzentwurf aufgeführten.
Das Miniſterium wird, wie verlautet, die Dringlichkeit der
Be=
ratung beantragen und die Vertrauensfrage ſtellen.
Der Quäſtor der Kammer, Madier de Monjeau, hat eine
neue Unterſuchung über das unerklärliche Verſchwinden von mit
Geldwerten und wichtigen Privatpapieren gefüllten Portefeuilles
ver=
ſchiedener Deputierten während der Sitzungen eingeleitet.
Der Bericht der Aerzte an den Juſtizminiſter über Gasnier,
der ſeiner Zeit auf einen Beamten der deutſchen Botſchaft einen
Mordverſuch machte, kommt zu dem Ergebnis, daß Gasnier
unzu=
rechnungsfähig ſei.
England. Der Unterſtaatsſekretär des Auswärtigen, Ferguſſon,
äußerte ſich in einer kürzlich in Mancheſter gehaltenen Rede über
die politiſche Weltlage dahin: Es habe innerhalb der letzten drei
Jahre keinen Zeitpunkt gegeben, in welchem die auswärtigen
An=
gelegenheiten einen ſo friedlichen Anſtrich gehabt hätten wie
gegen=
wärtig und in welchem ſo wenig Beſorgnis wegen einer
Unter=
brechung des Weltfriedens und demzufolge ſo wenig Furcht vor
einer Störung des friedlichen Fortſchritts von Handel und Induſtrie
geherrſcht habe wie jetzt.
Der „Times: wird aus Sanſibar gemeldet:Die beiden
italie=
niſchen Schiffe mit dem Geſandten Cecchi an Bord ſind insgeheim
fortgeſegelt; ihre Miſſion iſt vollſtändig mißlungen. Die
In=
ſurgenten in Pangani garantieren die Sicherheit der Miſſionäre der
Magela=Station. verweigern jedoch einer Hilfsexpedition die
Er=
laubnis zum Vormarſche. Der engliſche Admiral iſt nach Kelwa
und Lindi abgeſegelt.
Itakien. Der preußiſche Geſandte am Vatikan, v. Schlözer, iſt
am 30. v. Mts. abends wieder in Rom eingetroffen.
Der König und die Königin von Portugal werden von Monza
nach Rom kommen, um den Feſtlichkeiten zu Ehren des Deutſchen
Kaiſers anzuwohmen.
Das permanente italieniſche Geſchwader iſt am 29. v. Mts. in
Neapel eingetroffen. An der großen Flottenrevue zu Ehren Kaiſer
Wilhelms werden ſich ca. 15 italieniſche Kriegsſchiffe beteiligen, und
zwar die großen Schlachtſchiffe erſter Klaſſe, der Stolz der
italie=
niſchen Flotte, und die größten Kriegsſchiffe der Welt überhaupt:
Duilio, Dandolo, Italia, Lepanto; die Torpedowidder Bauſan,
Etna, Stromboli, Tripoli; die Aviſos Folgore und Gaetta; der
Affendatore und mehrere noch zu beſtimmende Fahrzeuge, worunter
wahrſcheinlich der Rugiero di Laurea und der Veſuvio ſich befinden
werden. Den Befehl über die Flotte übernimmt vorausſichtlich
Admiral Acton.
Außzkand. Das „Journal de St. Petersbourg' ſpricht ſeine
hohe Befriedigung über den zuvorkommenden Empfang der
ruſ=
ſiſchen Großfürſten durch den Sultan in Konſtantinopel aus,
welcher für die allgemeinen Friedensintereſſen von hoher
Bedeu=
tung ſei.
Vereinigte Htaaten. Die im Lauſe des September im
Reprä=
ſentantenhauſe eingebrachte Bill wegen zeitgemäßer Abänderung der
für Ausländer beſtehenden Naturaliſationsgeſetze charakteriſiert ſich
weſentlich als eine Aktion der Notwehr, welche den Vereinigten
Staaten durch die Invaſion der europäiſchen Anarchiſten, zu denen
192
leider Deutſchland das weitaus größte Kontingent liefert,
auf=
gedrungen worden iſt. So beſtimmt denn der bezügliche Entwurf
ausdrücklich, daß jeder Ausländer, der Anarchiſt, Sozialiſt oder
Kommuniſt iſt, oder irgend einer derartigen Vereinigung angehört,
von der Gewährung des Bürgerrechts ausgeſchloſſen ſein ſoll. Wer
auf die zu dieſem Zweck ihm vorgelegten Fragen den amerikaniſchen
Behörden wiſſentlich falſche Antworten erteilt, macht ſich eines
Meineides ſchuldig, der mit Geldſtrafe bis 1000 Dollars und mit
Gefängnis bei harter Arbeit bis zu fünf Jahren geahndet wird.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. Oktober.
- Wie den „N. H. Vu aus Jugenheim berichtet wird, iſt
in dem Beſinden Sr. Großh. Hoheit des Prinzen Alexander,
welcher in letzter Zeit ſich infolge eines Magenkatarrhs etwas
unwohl fühlte, erfreulicherweiſe eine entſchiedene Beſſerung
einge=
treten und hat der Prinz ſeine regelmäßigen Spaziergänge wieder
aufgenommen.
Militärdienſtuachrichten. Stoll, Pr.=Lt. von der 4. Ingen.=
Inſp. vom 1. Oktober er. ab auf ein Jahr zur Dienſtleiſtung bei
dem 4. Großh. Heſſ. Inf.=Reat. Nr. 118 kommandiert. Zwenger,
Sek. Lt. vom 4. Großh. Heſſ. Inf. Regt. Nr. 118. - deſſen
Kom=
mando zur Dienſtleiſtung bei der Gewehr=Prüſungskommiſſion bis
auf weiteres verlängert.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 28 enthält: Bekanntmach
ung. Ausführung des Geſetzes gegen die gemeingefährlichen
Be=
ſtrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 betr.
Der 3. Ausſchuß der 2. Kammer der Stände beantragt, die
Wahl des Rechtsanwalts Dr. H. Weber zum Abgeordneten der
Stadt Offenbach für gültig zu erklären, ſowie daß infolge der
Er=
nennung des früheren Oberamtsrichters Arnold zum
Landgerichts=
rat eine Neuwahl für den 4. Wahlbezirk der Provinz Starkenburg
nicht ſtattzufinden habe.
- Großherzogliches Muſeum. Gemälde=Gallerie.
Neu ausgeſtellt: Kinder=Porträt=Gruppe, Oelbild von Fräul. Klara
Groſch hier, und 3 Stillleben. Oelbilder von Fräul. Dingeldein
aus Gießen.
Schwurgericht. Am Freitag und Samstag wurde unter
Aus=
ſchluß der Oeffentlichkeit gegen den Fabrikarbeiter Nikolaus Eckert
von Offenbach wegen eines Vergehens gegen 8 177 des
Straf=
geſetzbuchs verhandelt. Das öffentlich verkündigte Urteil lautete
auf acht Monate Gefängnis.
Geſtern und heute ſiehen ſechs Bürſchchen im Alter von 17 bis
23 Jahre wegen Verbrechens im Sinne der 88 177,. 176 Poſ. 2 und
173 des Strafgeſetzbuchs vor Gericht. Es ſind der 23jährige
Schnei=
der Philipp Daab, der 19jährige Taglöhner Balthaſar Pfiſter, der
18jährige Beramann Johannes Walther, der 19jährige Drechsler
Michael Bein, der 18jährige Maurer Leonhard Sterger, der weinend
auf der Anklagebank Platz genommen hat, und der erſt 17jährige
Steinſchleifer Adam Wendel, ſämtlich aus Reichelsheim. Wieſchon
erwähnt ſind zwei Tage für die Verhandlungen, welche unter
Aus=
ſchluß der Oeffentlichkeit ſtattfinden, vorgeſehen, ſo daß wir das
Urteil erſt in nächſter Nummer nachtragen können.
Herdbuchgeſellſchaft für das Großherzogtum Heſſen. Sonntag,
den 14. Oktober, nachmittags 3 Uhr, findet zu Lengfeld im
Gaſt=
haus „Zum Löwen' eine Verſammlung der Herdbuchgeſellſchaft ſtatt.
Tagesordnung: 1) Aufgaben und Ziele von Züchtervereinigungen.
Referent: Oekonomierat Muͤller (Darmſtadt). 2) Die Bedeutung
des Simmenthaler Rindes für den vorderen Odenwald. Referent:
Dettweiler (Darmſtadt).
Herr Lieutenant Frhr. v. Starck II., welcher Se. Kal. Hoheit
den Landgrafen von Heſſen auf ſeiner Reiſe um die Welt begleitete,
iſt am Sonntag früh nach zweijähriger Abweſenheit hierher
zu=
rückgekehrt. Se. Kgl. Hoheit der Landgraf ſetzt die Reiſe noch fort.
Die ſeit langen Jahren in Darmſtadt beſtandene Bankfirma
Moritz Wolfskehl iſt mit dem 1. Oktober d. J. erloſchen und wird
die Firma nur noch in Frankfurt unter der Leitung des Herrn
Kommerzienrat H. M. Wolfskehl fortgeführt.
Der wegen des an Oppermann begangenen Raubmords
verhaftete Wehuer iſt aus der Unterſuchungshaft entlaſſen worden.
Fräul. Emmy Reinhardt von hier, welche ſich ſeither dem
Konzertgeſang gewidmet hatte, iſt nun zur Bühne übergegangen
und am Würzburger Stadttheater als erſte dramatiſche Sängerin
engagiert worden. Wie die „D. Z. aus Würzburger Blättern
ent=
nimmt, hat ſie dort als Gretchen' in Gounods„Fauſt' mit Erfolg
debütiert. Ihr Organ ſei weich und voll, ſchreibt der „Würzb.
G.=Anz.” u. a., in allen Tonlagen gleichmäßig ausgeglichen, ohne
jedwede Manier, dabei ausgezeichnet geſchult. „Wir würden die
Leiſtung für tadellos erklären müſſen, wenn nicht die Darſtellung
noch hie und da zu wünſchen übrig ließe. Aber das wird ſich
zweifellos bald überwinden laſſen, und dann können wir
be=
haupten, eine vorzügliche Vertretung für das erſte dramatiſche
Geſangsfach zu beſitzen.. Wie wir hören, iſt Frl. Reinhardt für
den Sommer als erſte dramatiſche Sängerin für die Kroll'ſche Oper
in Berlin engagiert.
Nr.
Der Mittelrheiniſche Architelten= und Ingenieurverein hält hier
am 11. Oktober ſeine Hauptverſammlung, wofür folgende
Tages=
ordnung feſtgeſetzt iſt: 9 Uhr: Beſichtigung der reichhaltigen
Aus=
ſtellung von Plänen im Saalbau; 10 Uhr: Frühſchoppen daſelbſt;
11 Uhr: geſchäftliche Verhandlung ebenda, Vorträge von
Kreisbau=
aufſeher Klingelhöfer über die neuen Univerſitätsbauten zu Gießen
und von Miniſterialrat Dr. Schäffer über den Bau der Koſtheimer
Mainbrücke. Zwiſchen 1 und 3 Uhr werden die neuen
Elektrizitäts=
werke, die Mädchen=Mittelſchule in der Victoriaſtraße und die
Knabenſchule am Ballonplatz beſichtigt. Nachmittags 4 Uhr iſt
Tafel im Saalbau, abends Vorſtellung im Theater.
* Kleine Mitteilungen. Ein noch ſchulpflichtiger Junge
entwendete von einem Verkaufsſtand in der Meſſe einige
Taſchen=
meſſer und machte ſolche anderen Knaben zum Geſchenk.
Auf
dem Louiſenplatz wurde am letzten Wochenmarkt einem Obſthändler
aus Spachbrücken ein Korb mit ca. 115 Pfund Zwetſchen
ent=
wendet. Ein 15 Jahre alter Burſche aus Bayern wurde am
Sonntag abend von einem Schutzmann beobachtet wie er auf der
Meſſe an einem Verkaufsſtande dos Tuch abriß, zweifellos in der
Abſicht zu ſtehlen. Bei der Verhaftung fanden ſich auch eine
An=
zahl geſtohlener Sachen vor, auch hatte ſich derſelbe mit neuer
Unterhoſe, Hemd, Unterjacke und Strümpfen herausſtaffiert, welche
Sachen er auch geſtohlen hat.
Jugenheim, 28. Sept. Herr Kaufmann Chr. Loos wurde zum
Bürgermeiſter der Gemeinde gewählt.
Bensheim, 1. Okt. Zu Ehren des von hier ſcheidenden
Mi=
niſterialrats Dr. Uſinger findet am nächſten Montag ein
Ab=
ſchiedseſſen ſtatt.
Mainz, 30. Sept. Auf Grund eines von Dompräbendat Dr.
Schneider hier ausgearbeiteten Bauprogramms wird binnen kurzem
der Plan für eine neue katholiſche Kirche, zu welcher die ſtädtiſche
Verwaltung in der Neuſtadt einen Platz unentgeltlich überlaſſen hat,
in allgemeiner öffentlicher Konkurrenz ausgeſchrieben werden. Der
für die Kirche beſtimmte Platz liegt direkt hinter dem neuen
Ver=
waltungsgebäude der Ludwigsbahn.
Der zwiſchen Meiſter und Geſellen des
Maurerge=
werbes hier jüngſt wieder entſtandene Streitpunkt, ob das
An=
ſinnen vorübergehend bis wieder Arbeit vorhanden zuzuſehen, als
kündigungspflichtige Entlaſſung anzuſehen, iſt von der
Bürger=
meiſterei als Schiedsgericht jetzt im bejahenden Sinn entſchieden
und rkannt worden, daß bei der Lohnabrechnung hierauf Rückſicht
zu nehmen ſei.
J. Mainz, 30. Sept. Ein Mitglied des hieſigen
Radfahrer=
klubs hat mit einem Kollegen von auswärts kürzlich die
Parforce=
tour ausgeführt, in 20 Stunden die 300 Kilom. lange Strecke von
Rüſſelsheim am Main nach Durlach in Baden auf dem Zweirad
zu fahren. Die Abfahrt in Rüſſelsheim erfolgte in der Nacht vom
Samstag auf Sonntag um 12 Uhr 1 Min. und die Ankunft da
ſelbſt Sonntog abends 11 Uhr 35 Min. Die Raſtzeit während der
Fahrt betrug 3½ Stunden.
Mainz, 30. Sept. Die erſten Laſſar'ſchen Brauſebäder in
unſerer Stadt, die einem größeren Publikum zugänglich ſind, wird
der Mainzer Turnverein am 1. Oktober eröffnen. Den Preis der
Bäder hat der Verein auf 10 Pf. für die Mitglieder normiert.
Jahresabonnements koſten 10 M.
Bingen, 1. Oktober. Bur Tilgung älterer Schulden und zur
Herſtellung einer Gasleitung und Waſſerwerksanlage wird die Stadt
gemäß Beſchluß der Gemeindeverwaltung per April 1889 eine
neue Anleihe von 1½ Millionen aufnehmen.
J. Aus Rheinheſſen, 30. Sept. Das Ergebnis des am Freitag
in Büdesheim beendigten Frühburgunderherbſtes iſt in
quali=
tativer Beziehung ein gutes, wogegen dasſelbe quantitativ leider
nicht günſtig ausgefallen. Durch die warme Witterung der letzten
Wochen waren die Trauben raſch überreif geworden. Für ein
Viertel (18 Pfund) werden 3.70 bis 4.10 M. bezahlt.
1 Vom Rhein, 30. Sept. In Merl lan der Moſel) iſt
vor=
geſtern ein Brand ausgebrochen, bei welchem 26 Häuſer in Aſche
gelegt wurden.
Offenbach, 30. September. Der kleine Belagerungszuſtand
über Offenbach und Umgebung iſt vom 1. Oktober ab um ein
weiteres Jahr verlängert worden.
8t. Frankfurt, 30. Sept. Unſere Konzertſaiſon wird nächſten
Dienstag, den 2. Oktober durch ein Konzert von Mitgliedern des
königl. Domchors zu Berlin im Saalbau eröffnet werden. Das
ehr reiche Programm bringt 14 Nummern und weiſt Kompoſitionen
vom Jahre 1560 bis zur Jetztzeit auf.
Gt. Frankfurt, 30. Sept. Opernhaus. Der geſtrige Abend
brachte die erſte Novität nach den Opern=Ferien und zwar die in
München, Wien, Hamburg bereits mit großem Erfolge gegebene
Oper =Othellor von Verdi. Auch hier fand das Werk ſeitens des
Publikums, welches faſt ſämtliche Räume des großen Hauſes füllte,
ſehr freundliche Aufnahme. Herr Grach und Herr Heine boten als
Othello und Jago, welche Partien beide ſowohl an den Sänger
wie an den Schauſpieler große Forderungen ſtellen, durchaus
Vol=
lendetes. Fräul. Jäger ſang die Desdemona hinreißendſchön. Das
Orcheſter, welchem der Komponiſt eine dominierende Stellung ein=
192
2615
räumte, löſte ſeine Aufgabe unter Leitung des Herrn Kapellmeiſters
Deſſof aufs Vorzüglichſte. Sämtliche Mitwirkenden wurden
wieder=
holt gerufen, Fräul. Jäger mit Blumenſpenden beehrt.
Cronberg, 1. Oktober. Wie einer Mitteilung des „Rhein. Kur.
zu entnehmen, iſt die Villa Reiß nebſt den ſeither dazu gehörigen,
über 100 Morgen betragenden Ländereien zum Preiſe von 500600 Mk.
an die Kaiſerin Friedrich heute übergegangen. Die Grundſtücke,
welche noch weiter für die Kaiſerin in der Cronberger Gemarkung
erworben werden ſollen, haben einen Wert von 140000 Mark.
Für die Arrondierungsarbeiten ſind zwei Jahre in Ausſicht
ge=
nommen. Nach einer Mitteilung des „Taunusboten' beſteht die
Abſicht, die Villa durch Erhöhung des Mittelbaues und den Anbau
zweier Seitenflügel bedeutend zu vergrößern. Derſelben Quelle
zufolge will die Kaiſerin Friedrich im nächſten Sommer ihren
Wohnſitz im königlichen Schloſſe in Homburg nehmen und von
dort aus den weiteren Ausbau der Cronberger Beſitzung perſönlich
verfolgen.
Berlin, 29. Sept. Se. Maj. der Kaiſer hat dem Flügeladjutanten
Major von Scholl den Kal. Kronen=Orden 3 Kl., dem Rittmeiſter
im 1. Garde=Drag.=Regt. Willich gen. von Pöllnitz, ſowie dem
Frhr. Riedeſel zu Eiſenbach, Rittmeiſter im Magdeb. Huſ=
Regt. Nr. 10 den roten Adlerorden 4. Kl. verliehen.
Leipzig, 28. Sept. Die Grundſteinlegung für das
Reichsgerichts=
gebäude ſoll ſicherem Vernehmen nach am 31. Oktober im Beiſein
des Königs von Sachſen vollzogen werden.
Kiel, 29. September. Prinz Heinrichempfing am 20. mittags
den Kommodore Mackham und die Schiffskommandanten Nöl,
Jonſtone, Burnell und Robinſon vom engliſchen Geſchwader.
Kaiſerin Friedrich trifft am Montag, 1. Oktober, hier ein.
Crefeld, 28. September. Geſtern abend fand hier dieöffentliche
Verſteigerung des Schreibtiſches ſtatt, an dem Karl Wilhelm
die „Wacht am Rhein' komponiert hat. Die Crefelder Liedertafel,
deren Leiter der berühmte Komponiſt einſt geweſen iſt, erſtand
den=
ſelben zum Preiſe von 335 M.
Kronſtadt, 28. September. Geſtern nacht brach in einem
mehr=
ſtöckigen Wohnhauſe Feuer aus und griff ſo raſch um ſich, daß es
den Bewohnern nicht mehr gelang, auf den Treppen ins Freie zu
kommen. Mehrere ſtürzten, ehe die Feuerwehr eintraf, auf die Straße
und erlitten vielfach Verletzungen. Im Feuer ſelbſt kamen vierzehn
Perſonen um.
St. Etienne, 30. Sept. Geſtern kam es in Firminh zu
ernſt=
lichen Zuſammenſtößen zwiſchen Arbeitern und der bewaffneten Macht.
500 ſtreikende Arbeiter hatten ſich auf einem freien Platze
verſam=
melt. Die Polizei requirierte eine Abteilung Dragoner, welche
gegen die Menge, da ſie ſich weigerte auseinanderzugehen, vorging.
Mehrere Perſonen wurden leicht verwundet.
Madrid, 28. Sept. Achtzig Kiſten voll Dhnamit explodierten
ſoeben in Karthagena. Der materielle Schaden iſt beträchtlich,
Verluſte von Menſchenleben ſind bis jetzt nicht gemeldet.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 28. September.
E. A. Uriel Akoſta mit welchem ſein Autor die
Geſell=
ſchaft der „Ritter vom Geiſt= um eine der tragiſchſten und zugleich
bühnenfähigſten Geſtalten bereichert hat, ging heute in wirklich
muſterailtiger Inſcenierung über die Bretter unſerer Hofbühne. Im
Dezember verfl. Jahres ſahen wir hier in der Titelrolle L. Barnah.
der alle Phaſen der Partie mit gleich hoher Meiſterſchaft beherrſcht.
Geht nun auch Herrn Edward jene enorme Noutine ab wie ſie
ſich durch häufiges Gaſtieren und ſtändige Wiederholungen ein und
desſelben Stoffes ergiebt — der Künſtler ſpielte unſeres Wiſſens
den Uriel bei uns heute erſt zum zweitenmale - ſo hat er ſich doch
vollſtändig in das umfangreiche Thema vertieft und vermag die
ver=
ſchiedenen Seiten des Urielcharakters wahr und ergreifend
wieder=
zugeben. Ueber die Auffaſſung des Helden im allgemeinen kann ja
kaum ein Zweifel walten: der Uriel iſt keine vieldeutige Geſtalt wie
etwa der Hamlet. Die Darſtellungen können daher auch kaum im
Grundton, nur in den Schattierungen verſchieden ſein
Herr
Edward betont alle Momente wie es ſich gebührt gleich ſtark,
doch legt er einen unverkennbaren Accent auf die rein menſchlichen
Regungen, welche das ſpekulative Leben faſt noch überwiegen.
Da=
durch rückt uns ſein Uriel außerordentlich nahe, und die Wärme
und Leidenſchaft, welche der Künſtler in den entſcheidenden
Augen=
blicken aufzuwenden verſteht, kommen namentlich den Stellen zu
gute, welche Uriel in ſeinen Beziehungen zu Judith und der Mutter
zeigen. In L. Barnay's Darſtellung war das Liebesleben etwas
ſehr nebenbei behandelt und rechtfertigte im allgemeinen vollkommen
den Paſſus im letzten Akt, in welchem Uriel ſich ſelbſt als einen
Liebesmatten: bezeichnet. Von Herrn Edward wird auch der
Liebhaber mit genügendem Feuer erfaßt. Daß dieſen der Künſtler
ſelbſt gegen den Denker nicht zu kurz kommen laſſen möchte, bewies
gleich der Eingang. wo Herr Edward in der Betonung des Satzes:
„Jetzt muß ich bleiben, wenn auch Herzen brechen! deutlich zu
er=
kennen gab, daß bei Uriel Gemütsleben und freies denken Hand in
Hand gehen. Derſelbe Menſch, welcher den Rabbinen fein und
2616
Nr. 192
Acher auslegt, kann gleich darauf in tiefe Wehmut verſinken bei tönenden Enſembleſätzen wie bei dem Quintett im 8. Akte zu aller
dem Gedanken, daß die Rachepſalmen von unſchuldigen Kinder= Gellung. Die äutzere Erſcheinung des Lehrbuben war gleichfalls
- ſo ſicher iſt die ganze Anlage und Durchführung. Gewaltig Verſönlichkeit geſtaltete Herr Riechmann ſeinen Poaner. Die
ver=
packend wirkte die Synagogenſeene; die Stufenleiter der Stimmungen, ſtärkten Chöre kamen der Geſamtwirkung des 8. Aktes weſentlich
welche der Darſteller hier zu durchlaufen hat, iſt für den geſteckten zu Gute.
Zeitraum ſehr groß. Von dem Geſprüch mit den Rabbinen bis zu
dem erſchütternden: „Und ſie bewegt ſich doch1 iſt der
ſchau=
ſpieleriſchen Leiſtungsfähigkeit ein unendlich weites Feld geboten,
das Herr Edward auch in ſeiner ganzen Fruchtbarkeit auszunutzen
verſtand. Es waren echte, warme Herzenstöne, die der Künſtler
anſchlug in der erſten Bezegnung mit Judith, beim Wiederſehen v. Kugler. Illuſtriert von den erſten deutſchen Künſtlern.
Voll=
mit der Mutter und den Brüdern und dann vor allem auch in der ſtändig in 30 Heften 50 Pf. (München, Verlagsanſtalt für Kunſt
Schlußſeene, wo die tiefe, gewaltige Liebe zu dem herrlichen Mädchen und Wiſſenſchaft. Seit unſerem letzten Referate über dieſes
hell und groß aufflammt. L. Barnay faßte gerade dieſe Stelle, empfehlenswerte Werk ſind in ſchneller Folge die Hefte 1-20
er=
wenigſtens für unſeren Geſchmack etwas zu kalt und matt an.
ſchönſten und ehrendſten Erfolge begleitet. Nach allen Aktſchlüſſen uns durch die Jahre der Regentſchaft des Prinzen Wilhelm bereits
Veränderung bezw. Verſchiebung ſtattgefunden, die übrigens dem als oberſten Schirmherrn des norddeutſchen Bundes aller Orten
monico ſpielt jetzt den de Silba und weiß in ſeiner Darſtellung künſtleriſchen Illuſtrationen ſind die Hefte ſehr reich.
die philoſophiſche Würde mit der Güte des Herzens in harmoniſchen
ewig wahren Reden und Sentenzen floſſen von des Schauſpielers beim deutſchen Volke eingebürgert, ſo iſt es der Gartenlaube=
Kalen=
gab Herr Werner äußerſt charakteriſtiſch. Für Manaſſe Ben als in früheren Jahren durch eine äußerordentliche Reichhaltigkeit
in ihrem eigentlichen Charakter verſchärft. Für die erkrankte Frl. halt und Ausſtättung eine kleines Prachtwerk, das jedoch im
Gegen=
in der dankbaren Rolle mit großer Anmut und Liebenswürdigkeit; verfolgt und einen eigenartigen, aber faſt unerſchöpflichen Hausſchatz
ihre Leiſtung erwärmte durch das ihr innewohnende Temperament. bildet. Belehrung und Unterhaltung finden ſich glücklich vereinigt
Ergreifend wirkte Frl. Berl in der kleinen Epiſode der Eſther.
Den jugendlichen Spinoza ſpielte Frl. Aug. Wehn entſprechend.
Sonntag, 80. September.
B. H. An Wagners-Meiſterſinger; darf man unmöglich
den Maßſtab einer opera bufka, etwa nach dem Zuſchnitt des
Roſſiniſchen„Barbier von Sevillä= legen. Aber es thun dies
be=
wußt oder unbewußt alle diejenigen, welche nicht müde werden von
der für eine komiſche Oper zu „ſchweren Muſik'„der Meiſterſinger”
zu ſprechen. Es gilt auch hier der weiſe Ausſprüch Hans Sachſens:
„Wollt ihr nach Regeln meſſen, was nicht nach eurer Regeln Lauf,
d=
der eignen Spur vergeſſen, ſucht davon erſt die Regeln aufl
1
So viel ſteht feſt und wird ſelbſt dem klar, welcher die
wunder=
bare, in allen Teilen fein durchgearbeitete Muſik zum erſtenmale an
ſeinem Ohre vorüberziehen läßt, daß für einen ſolchen Text
einzig ſolche Tonſprache taugt. daß die wirklich tiefere Bedeutung
des erſteren nicht durch eine Muſik, welche noch mit „ Nummern'
arbeitet, aufgeſchloſſen werden konnte und daß umgekehrt zu dieſen
9
Tönen auch eine feine, geiſtvolle, in ſich abgeſchloſſene Dichtung,
kein banales Libretto gehörte. Die heutige Aufführung war
durchweg von der größten Pietät für den verewigten Meiſter
ge=
tragen. Obgleich die Oper die gewohnheitsmäßige Spielzeit
über=
dauert, iſt ſie doch keinen ſo barbariſchen Strichen ausgeſetzt wie
2
die Nibelungentetralogie. Das kommt daher, daß die Muſik hier
trotz aller geiſtigen Feinheiten niemals in die Regionen des Ab=
V
ſtrakten ſich verſteigt, und es iſt nun einmal natürlich, daß die
Menſchen im allgemeinen lieber und länger auf dem ſoliden
Erd=
boden - die Kunſt iſt ja nur Wiederſpiel des Lebensl- verweilen,
4
als in geiſtige Fernen ſich flüchten. Die muſikaliſch ſchwierigen
Partien, die auch gewiſſe Anſprüche an die Darſtellung machen,
liegen bei uns in bewährten Händen. Herr Bär, der den Walter
von Stolzing ſeit Jahren als eine ſeirer beſten Leiſtungen betrachten
darf, blieb dem ritterlichen Sänger auch heute nichts ſchuldig, und
ſang, beſtens disponiert, ſeine Preis= und Werbelieder mit Feuer
und Ausdruck. Das ſchauſpieleriſche Moment hat gegen früher ge= Vaters, Großvaters und Schwiegervaters, dem Kunſt= und
wonnen. Frl. Loiſingers Eochen iſt eine äußerſt ſympathiſche
Erſcheinung: geſanglich beherrſchte ſie ihren Stoff mit außerordent= Handelsgärtner
licher Sicherheit. Der Hans Sachs des Herrn Feßler zeigte beim
erſten Auftreten, daß er ſich ſeiner ideell hervorragenden Stellung ſo vielen Antheil nahmen und ihn zur letzten Ruheſtätte
be=
in dieſer muſikaliſchen Komödie voll bewußt iſt, und war mit gutem
Erfolge beſtrebt, die Rolle in jeder Beziehung auf der vom Diͤchter= gleiteten, ſagen wir hiermit unſern innigſten Dank.
komponiſten gewollten Höhe zu halten. Herr Hofmüller, der
als David auch bei den Bahreüther Aufführungen gerechten Ruhm
geerntet hat, führte die Partie in glänzender Weiſe durch. Seine
Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche=Hofbuchdruckerei. -- Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.
ſinnig die tiefere, ewige Bedeutung der talmudiſchen Legende vom kräftige, ausgiebige Stimme gelangte auch in den großen,
voll=
lippen geſungen werden. Auf dieſe, ſich im Geſamtbild gar gut entſprechend: ſie glich jenen Jünglingen, wie man ſie öfters auf
Ge=
vertragenden Kontraſte hat der Schauſpieler wohl Acht zu geben. mälden der altdeütſchen Schule antrifft. Der Beckmeſſer wird von
Herrn Edwards Uriel merkt man es wahrlich nicht an, daß hinter Herrn Eilers ohne jede Uebertreibung geſpielt; geſanglich iſt die
ihm nicht eine große Zahl Proben und langjährige Uebungen ſtehen Leiſtung vorſchriftsmüßig. Zu einer würdevollen imponierenden
Litterariſches.
— Kaiſer Wilhelm und ſeine Zeit. Von Prof. Dr. Bernh.
ſchienen, ſo daß das Werk gerade für den Weihnachtstiſch fertig
Herrn Edwards heutige Leiſtung war durchweg von dem ( vorliegen dürfte. Der feſſelnde Text des bewährten Autors führt
wurden dem Künſtler verſchiedene Hervorrufe zuteil. In der Be= zu dem denkwuͤrdigen Tag. an dem derſelbe als König Wilhelm
etzung der übrigen Rollen hat ſeit dem Barnay=Gaſtſpiel eine ſich zu Königsberg die Krone aufs Haupt ſetzt. Wir ſehen ihn dann
Ganzen in der Hauptſache nur zum Vorteil gereicht. Herr Dal= gefeiert und verlaſſen ihn ſchließlich im Jahre 1870. An gelungenen
- Gartenlanbe=Kalender für 1889. Leipzig. Verlag von Ernſt
Einklang zu ſetzen. Die für einen edlen orthodoxen Standpunkt Keil's Nachfolger. Hat ſich irgend ein Kalender in kurzer Zeit
Lippen warm und überzeugungskräftig. Die Epiſode des Ben Akiba der, der nunmehr im vierten Jährgange vorliegt und mehr noch
Jochai und Rabbi de Santos ſind die Herren Knispel, Hacker erfreut. Es iſt ein überaus ſtattlicher Band von über 14 Bogen,
und Mickler in jeder Beziehung paſſende Vertreter Herr Hackerl auf das reichſte illuſtriert und in rote Leinwand mit reichem
Gold=
hat den rachſüchtigen Ben Jochai jetzt des idealiſtiſchen Hauches. und Schwarzdruck geſchmackvoll gebunden. Der Gartenlaube=
Kalen=
der ſeiner früheren Darſtellung anhaftete, entkleidet und die Figur der iſt trotz ſeines geringen Preiſes von nur einer Mark nach In=
Cramer ſpielte Frl. v. Felden die Judith. Die Dame bewegte ſich ſatz zu vielen koſtſpieligen aͤnderen Werken auch praktiſche Zwecke
[1123
Dankſagung.
Allen Denen, welche an dem Verluſt unſeres lieben
Wilhelm Hohenadel
Die trauernden Hinterbliebenen.