Abonnemenlsprei=
151. Jabrgang.
Inſerate
Vierkeizohrlich 1 Mart 5o Pl. uck
Bringerlohn. Audwärts werden von
allen Poſiämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.
Mit der Sonntags=Beilage:
2lüsltereh Unttthlluugovtult.
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expeditlon, Rheinſtr. Nr. 23.
i Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraßze Nr. 12. ſowte auswärn
von allen Annoncen=Expeditionen.
G.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Donnerstag den 6. September.
N 174.
1988.
B e k a n n t m a ch u n g.
(Geſindeweſen.) Mit Rückſicht auf den bevorſtehenden Geſindedienſtwechſel erinnern wir daran, daß die nach 8 38
der Geſindeordnung vom 28. April 1877 in unſerem Hauptmeldebüreau - Amtsgebäude, Hügelſtraße 3133 Parterre,
Zim=
mer Nr. 1 geführten Geſinderegiſter ſämmtliche den zur Zeit oder früher hier Bedienſteten ausgeſtellte Zeugniſſe, ſowie die
ſeit Erlaß der Geſindeordnung gegen Dienſtboten ergangene Strafurtheile enthalten und daſelbſt in den Ublichen
Bllreau=
ſtunden von Dienſtherrſchaften eingeſehen werden können.
Auf Verlangen werden ſchrifliche Auszüge aus den Regiſtern ertheilt.
Es liegt um ſo mehr im Intereſſe der Dienſtboten ſuchenden Herrſchaften, vor Eingang eines Vertragsverhältniſſes,
dieſe vorzugsweiſe zuverlüſſige Quelle für eine ſichere Nachricht über Eigenſchaften und Verhalten eines
Dienſt=
boten nicht unbenutzt zu laſſen, als erfahrungsgemäß die von Dienſtherrſchaften bei der Entlaſſung in die Dienſtbücher
ein=
getragenen Atteſte in leider allzu häufigen Fällen der Wirklichkeit nicht entſprechen und ſich in einem auffallenden
Wider=
ſpruch zu den bei eintretendem Bedürfniſſe von der Polizeibehörde direkt erhobenen, in die Geſinderegiſter
auf=
genommenen wahrheitsgemäßen Zeugniſſen bezw. Erläuterungen ertheilter Zeugniſſe befinden.
Darmſtadt, den 1. September 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
[0832
Bennnntmuchung.
Der Musketier Heinrich Kraft der 10. Kompagnie Infanterie=Regiments
Nr. 137, geboren am 18. Januar 1865 zu Hahn, Kreis Darmſtadt, evangeliſch,
Knecht, iſt durch kriegsgerichtliches Erkenntniß vom 10. Auguſt d. Js., beſtätigt am
14. Auguſt d. Js., wegen Meineides und Betrugs mit Entfernung aus dem Heere,
Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren, dauernder
Unfähigkeit als Zeuge oder Sachverſtändiger eidlich vernommen zu werden, und mit
einem Jahre acht Monaten Zuchthaus beſtraft, wovon ein Monat durch die
er=
littene Unterſuchungshaft für verbüßt erachtet iſt.
Straßburg i. E., den 1. September 1888.
[9944
Königliches Gericht der 31. Diviſion.
Oeffentliche Aufforderung.
Diejenigen Perſonen, welche an den
Reſtaurateur Albert Breitzke z. 3t.
auf dem Griesheimer Schießplatz
wohn=
haft, bezw. an den Nachlaß deſſen
ver=
ſtorbener Ehefrau Martha geb.
Trieſch=
mann Anſprüche oder Forderungen zu
bil=
den haben, werden hiermit aufgefordert,
ſolche umſogewiſſer innerhalb 14 Tagen bei
dem unterzeichneten Gericht anzumelden,
widrigenfalls ſie bei der
Vermögenausein=
anderſetzung nicht berückſichtigt werden.
Darmſtadt, 30. Auguſt 1888.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
[9838
Clement.
Dienstag den I. d. M. Vormittags
9 Uhr,
ſollen in der Cavallerie=Caſerne eine
größere Partie wollener Decken,
Bett=
ſtellen von Eiſen und von Holz.
aus=
rangirte Utenſilien, altes Eiſen, Blei, Zink
u. dergl. mehr öffentlich meiſtbietend gegen
gleich baare Bezahlung verkauft werden,
wozu Kaufluſtige eingeladen werden.
986
Darmſtadt, den 3. September 1888.
Großherzogl. Garniſon=Verwaltung.
Bekanntmachung.
Die Pflaſterarbeit bei Herſtellung des
Hofes für das Schulhaus am Ballon=
platze ſoll im Wege der Submiſſion
ver=
geben werden.
Offerten ſind bis
Dienstag den 11. September d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 32,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 4. September 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Niedlinger, Beigeordneter. 19945
Neues Sauerkraal,
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theilweiſe zu räumen, bedeutende Preisermäßigung eintreten und
gewähren bei Entnahme ganzer Ausſtattungen einen Extra=
Rabatt.
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Ghr. Hrthwein & Go.,
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vom Jahre 1888.
Die Subſcription findet Dienstag den I.
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tember zum Kurs von 95 Frocent ſtatt.
Ich beſorge Anmeldungen, nach Maßgabe des ausgegebenen
Proſpects Kostenſrei, und empfehle dieſe Obligationen ſowohl
als vortheilhafte Kapttalaulage, wie zum Umtauſch gegen andere
höher ſtehende Werthpapiere.
Zu jeder weiteren Auskunft bin ich gern bereit.
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Darmstadt,
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Frankfurt a. H.,
Roßmarkt 16, 1. Stock.
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Hierdurch beehre ich mich den Induſtriellen und Gewerbtreibenden
Darm=
ſtadts und der Umgegend ergebenſt anzuzeigen, daß ich unterm Heutigen am
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ſigen Platze,
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entſprechen zu können. Speziell empfehle ich mich für die Lieferung von
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wie ich ebenſo die Reparaturen von derartigen Gegenſtänden bei prompter
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fllhrung zu billigen Preiſen übernehme und bitte um geneigten Zuſpruch.
Darmſtadt, den 1. September 1888.
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1879 gegründetes
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mit den Lagerbeſtuͤnden durch Ankauf erworben und mit meinem Werkzeug= und
Maſchinengeſchäft vereinigt.
Herr Hamm widmet ſich einem anderen Unternehmen und bitte ich ſeine
ver=
ehrten Kunden, das ihm ſeither geſchenkte Vertrauen auf mich übertragen zu wollen;
ich werde beſtrebt ſein, mir dasſelbe durch gute Bedienung zu erhalten.
Meine Firma bleibt unverändert.
Darmſtadt, den 5. September 1888.
Karl Hömmerhiug,
Werkzeug= und Maſchinengeſchäft,
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[ ← ][ ][ → ] 2352
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gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
9659) Saalbauſtr. 17. 1 St. h., ein
großes elegant möbl. Zimmer ſof. 3. verm.
9853) Soderſtr. 61 ein gut möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
9854) Kirchſtr. 8 ein ſchön möblirtes
Zimmer nach der Straße an einen
an=
ſtändigen Herrn zu vermiethen.
9855) Mühlſtr. 31, 1. St., ein neu
möblirtes Zimmer für 12 M.
9964) Untere Riedeſelſtr. 68 iſt ein
ſchön möblirtes Zimmer zu vermiethen.
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ſogleich zu vermiethen.
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oder Aushülfe. — Stellenbüreau Frau
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Herr=
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Eliſa=
bethenſtraße 4.
9668) Eine reinliche Frau ſucht
Lauf=
dienſt. Geiſtberg 5.
LAAh4
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tüchtige Köchin,
die etwas Hausarbeit übernimmt. Näh.
Hügelſtr. 5½ parterre.
Ordentliche Mädchen
finden dauernde Beſchäftigung.
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[9804
9802) G e s u e h t
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Friſiren perfette Kammerjungfer.
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9866) Man ſucht auf Michaeli ein
kräftiges anſtändiges Müdchen, das
die Hausarbeit gründlich verſteht. Gute
Zeugniſſe erforderlich. Ecke der Beck= u.
Roßdorferſtraße 52, 3. Stock.
9968) Ein in allen Hausarbeiten, auch
im Nähen und Serviren erfahrenes
Zimmermädchen
auf Michaeli geſucht. Näheres Exped.
9811) Für das Comptoir eines
hieſi=
gen Fabrikgeſchäftes ein
9969) Ein in Küche und Hausarbeit
erfahrenes, braves Mädchen wird für
Michaelis zu 2 Damen geſucht.
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mit guten Schulkenntuiſſen geſucht.
Näheres Expedition.
9975) Ein Lehrling kann unter
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Hauſe des Rayons der elektriſchen
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Geſchäftszwecken.
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[9783
6
9970) Nach Mainz eine bürgerliche
Köchin gegen hohen Lohn geſucht.
Frank's Stellenbüreau, Eliſabethenſtr. 4.
Laufmädchen
können gute Stelle erhalten. Näheres
Rheinſtraße 3 Glumenladen).
5
e.
Einen braven Küferburſchen
ſucht zum ſofortigen Eintritt
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J. J. Dieſenbach.
9972) Mädchen von 14-16 J. für
Vorm. zu 1 Kinde geſucht.
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ſtraße 25, 3. Stock.
Eine tüchtige Einlegerin
ſofort geſucht.
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C. W. Leske.
9928) Tüchtige Schreiner,
werden zum ſofortigen Eintritt geſucht.
Polyt. Arbeitsinſtitut L. Schrödor,
Act.=Geſ., Heinrichſtr. 59.
40s
glE
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Lohn ſofort geſucht.
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44
Nahrhafter als alle Fleisch-Txtracte,
An Beiträgen für die Nationalfeier am 2. September ſind bis heute weiter
eingegangen:
Michell, Hauttſtaatskaſſe Director 2 M. Lindeck. Finanzrath 1 M. Heß, Präſident
2 M. Görtzhain, Sec.=Lt. a. D. 2 M. J. Weber 1 M. Ludwig. Rechtsanwalt 3 M.
(9976 Kalbfleiſch, Hauptſtaatskaſſebuchhalter 1 M. Ungenannt 2 M. A. Berbenich 1 M. Dr.
Lipp 1 M. Bopp, Regierungsrath 1 M. S., Geheimerath 1 M. Geßner, Baurath 1 M.
H. Wagner, Profeſſor 1 M. Hein, Rentner 50 Pf. v. Zangen, Bankbeamter 1 M.
Jacobi, Architect 1 M. Dr. Klingelhöffer 1 M. Bechtold=M. Dr. Lindt 1 M. Dr.
Conzen 1 M. Dr. Anthes 1 M. Lenz 1 M. Kunz 1 M. Dr. Helm 1 M. Dr. Walter
1 M. Goldmann 1 M. Becker, Director 1 M. Trümpert 1 M. Wrede 1 M. Anton
1 M. Heyl 1 M. Nohl 1 M. Herm. Giller 1 M. F. Schreiner 50 Pf. R. 1 M.
Dr. Glaſer 1 M. Lerch 1 M. Bender 1 M. Jacoby, Schreinermeiſter 1 M.
Turnge=
meinde Darmſtadt 10 M. Staatsminiſter Finger, Exc. 5 M. Augſt, Kammerrath 1 M.
Lorbacher, Geh. O.=R.=Rath 1 M. Dr. Hans Heim 1 M. P. S. 1 M. N. M. 50 Pf.
Strack 50 Pf. Diefenbach 50 Pf. Becker 50 Pf. G. Paſſet 1 M. H. Götz1 M. Uſinger
80 Pf. v. Zabern 1 M. Schehrer 1 M. N. N. 50 Pf. N. N. 50 Pf. N. N. 50 Pf.
Fräulein Müller 2 M. Thiermann 50 Pf. L. 50 Pf. Fr. Köhler 50 Pf. C. Reinemer
50 Pf. Nehmeyer 1 M. Schulz 1 M. Voelſing 1 M. Baſſing 50 Pf. A. Becker und
A. Felſing 50 Pf. Köhler 1 M. G. M. 50 Pf. C. Buß 50 Pf. Ferd. Bühler 50 Pf.
L. Müller 50 Pf. Winter 40 Pf. Wwe. Neidhardt 1 M. J. L. 30 Pf. J. Str. 50
Diſter 25 Pf. Fuchs 50 Pf. Moeſer 50 Pf. Dr. Wiederhold 1 M. Weimar 50 Pf
Olberg 50 Pf. A. F. Schäffer 50 Pf. Dr. Rebentiſch 1 M. Peter Stromberger 50 P=
M. Schuchmann 50 Pf. L. Hax 50 Pf. Betty Bittong 1 M. W. E. 10 Pf. F.
Brück=
ner 50 Pf. Dauber 20 Pf. Becker 1 M. R. Spahr 40 Pf. A. S. 50 Pf. J. M. 50 Pf.
W. Schad 1 M. A. Bittiger Wwe. 1 M. Frau Maſer Wwe. 50 Pf. Ph. Huwerth 50
Pf. Stimmel 1 M. Windhaus 30 Pf. Hölzer 40 Pf. Ungenannt 50 Pf. C. Lupus 50
41
5.
Ungenaunt 30 Pf. Foichtinger 1 M. J. Schäfer, Spenglermeiſter 30 Pf. Ga. Weber
50 Pf. Karl Weber 30 Pf. Frl. Wölfle 1 M. J. Spengler 10 Pf. Leopold Reinhard
50 Pf. Landmann 50 Pf. Ungenannt 50 Pf. K. Beſt 50 Pf. Ungenannt 50 Pf. Dr.
Forbach 1 M. Würth 50 Pf. Giller, Ger.=Aſſ. 1 M. Ph. Scriba 1 M. Scheidel 1 M.
W. 50 Pf. M. Reh 50 Pf. K. A. 30 Pf. A. Wolff 50 Pf. J. Michel 30 Pf. Werner,
Oberlehrer 1 M. G. 50 Pf. Pahncke 1 M. Pethke 50 Pf. E. Müller 50 Pf. G. Krauß
1 M. Bierbaum 20 Pf. Pfannmüller 20 Pf. Steiger 20 Pf. R. 30 Pf. Sch. 30 Pf.
M. 20 Pf. F. 20 Pf. L. 20 Pf. R. 20 Pf. D. 20 Pf. E. 20 Pf. Enders 30 Pf. W.
1 M. K. 50 Pf. N. 1 M. Dietz 50 Pf. Jakobi Wwe. 40 Pf. Müller, Miniſterialprotokolliſt
M. Schmidt, Hch. 50 Pf. Koch, Ga. 50 Pf. Brögelmann 50 Pf. J. Bürgt 50 Pf.
Bernhard May 40 Pf. Ph. Meyer 40 Pf. Bock, Martin 2 M. Riedlinger 2 M. Weber,
Forſtaſſ. 1 M. A. Sperber 50 Pf. H. Koch 50 Pf. Blum 50 Pf. Donaut 50 Pf. F.
Wagner Wwe. 20 Pf. F. Kraus 30 Pf. H. Bangert 50 Pf. L. Spalt 50 Pf. M.
Röh=
rich 50 Pf. Berghöffer 20 Pf. Ph. Weber 1 M. Gg. Wetzel 30 Pf. H. Jung 1 M.
Chr. Haun 1 M. G. Späth 1 M. K. Beſt, Maurermeiſter 2 M. S. H. 1 M. W.
Stumpf 50 Pf. Klein 30 Pf. K. D. 50 Pf. Soldan 50 Pf. Böckmann 50 Pf. Frölich,
Steuerrath 1 M. Unleſerlich 40 Pf. Heberer 40 Pf. Reichenbach 60 Pf. Kaus 1 M.
Kroll, Fin=Secr. 1 M. Dr. Mehmke 1 M. H. Maurer 1 M. Böckmann 30 Pf. F.
Baur 50 Pf. C. L. 50 Pf. Heß 50 Pf. L. G. 50 Pf. Schffr. 50 Pf. Ferd. Wagner,
Wwe. 50 Pf. Conrad 20 Pf. Rdt. 20 Pf. Schwarz 20 Pf. Dieffenbach 20 Pf.
Wein=
reich 50 Pf Gg. Anton 50 Pf. Ehris Wwe. 20 Pf. Endner 50 Pf. B. Nord 50 Pf.
Badke 30 Pf. P. F. 40 Pf. Gebr. Wiener 1 M. Geſchw. Ewald 50 Pf. Walſa 50 Pf.
Ch. Heß 50 Pf. A. Graß 50 Pf. H. Schuchmann Wwe. 50 Pf. F. Wagner 1 M. von
Muralt, Frl. 1 M. Linck 1 M. M. Weber 2 M. H. Hechler 40 Pf. P. Wagner 50 Pf.
Lauckhard 25 Pf. Ungenannt 20 Pf. Frl. Weber 1 M. Frau v. Graeve 50 Pf. Bayer
20 Pf. v. Graeve 50 Pf. Dippel 50 Pf. H. Keller 50 Pf. Maurer 50 Pf. Becht 1 M.
Wolf 50 Pf. Stamm 50 Pf. Paul 50 Pf. v. Muralt 1 M. Simmer 30 Pf. Ph.
Seeger Wwe. 50 Pf. Hein 50 Pf. N. N. 20 Pf. Schmidt 50 Pf. Nover 30 Pf. A. A.
50 Pf. W. Koch 1 M. Diehl 50 Pf. Groß Wwe. 50 Pf. Kuhlmann 60 Pf.
Zaubitz.
Verwalter 1 M. Förmes 40 Pf. Diether, D. E. 1 M. Rendant Wittich 1 M. Rühl;
50 Pf. Heyler 1 M. 50 Pf. N. N. 30 Pf. C. Schmidt 50 Pf. Röder, Vorſteher der
Central=Werkſtätte der Heſſiſchen Ludwigs=Bahn 2 M. Bell, Weißbindermeiſter 50 Pf.
Moeſer, Schloſſermeiſter 1 M. Sittmann, Miniſterial=Secretär 1 M. C. F. Kemmler
M. Carl Merck 3 M. Fiſcher (Hotel Köhler) 2 M. Gg. Jordis 1 M. Arnold,
Landgerichtsrath.
1 M.
Zuſammen 203 M. Hierzu die bereits verbffentlichten,
538 M. 90 Pf., im ganzen 741 M. 90 Pf.
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Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 14¹ R.
Woogpolizeiwache.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 8. September,
Vorabendgottesdienſt um 6 Uhr — Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 7 Uhr 20 Min.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer und die Kaiſerin empfingen am
4. mittags den Kronprinzen von Griechenland im Marmorpalais
zu einem längeren Beſuche.
Die Nachricht von der Verlobung des Kronprinzen mit der
Prinzeſſin Sophie kam nicht unerwartet; man ſprach in eingeweihten
Kreiſen'ſchon lange von der bevorſtehenden Verlobung. Prinzeſſin
Sophie iſt am 14. Juni 1870 geboren; Kronprinz Konſtantin,
Her=
zog von Sparta, am 21. Juli 1868.
Das Programm für die Herbſtreiſen des Kaiſers zum Beſuche
befreundeter Fürſten iſt jetzt folgendermaßen feſtgeſetzt. Der Kaiſer
begibt ſich zunächſt nach der Mainau, wo mit der Großh. badiſchen
Familie am 90. September der Geburtstag der Kaiſerin=Großmutter
gefeiert wird. Von dort reiſt der Kaiſer zum Beſuche der
würt=
tembergiſchen Majeſtäten nach Friedrichshafen und danach über
Lindau nach München zum Prinzregenten von Bayern. Von
München aus erfolgt die unmittelbare Fahrt nach Wien, der ſich
nach wenigen Tagen Aufenthaltes ein mehrtägiger Jagdausflug
nach Steiermark anſchließt. Nach dem Beſuche des öſterreichiſchen
Kaiſerhauſes begibt ſich der Kaiſer ſogleich nach Italien, von wo
die Rückkehr ſo erfolgt, daß derſelbe zum Geburtstage der Kaiſerin
am 22. Oktober in Berlin wieder eintrifft.
Es darf jetzt als feſtſtehend angeſehen werden, daß der
kaiſer=
liche Hof im Spätherbſt nach Charlottenburg verlegt wird. Nur
wenn wider Erwarten ſich die jetzt in Angriff genommenen
Er=
neuerungsarbeiten verzögern ſollten, würde die Reſidenz nach
Ber=
lin verlegt werden, wo gleichfalls im königlichen Schloſſe die
Wohn=
räume des Kaiſers einer Erweiterung unterzogen werden.
Heſterreich=Angarn. Der Kaiſer trat bereits am 4. von Piſek
in Böhmen die Rückreiſe nach Wien an, wird jedoch unterwegs von
Budweis aus in Begleitung des Statthalters Kraus das
Ueber=
ſchwemmungsgebiet beſichtigen.
140.
17₈
143
G4½
Der bſterreichiſche Reichsrat tritt zwiſchen dem 15. und 20.
Oktober d. J. zuſammen.
Der baheriſche Miniſter des Auswärtigen, v. Crailsheim, iſt hauſe daſelbſt.
am 8. in Wien eingetroffen.
offenbar nach italieniſchen Meldungen die Nachricht brachten, daß
ein Gegenbeſuch des Kaiſers in Rom prinzipiell beſchloſſen ſel, auf
Grund verläßlicher Informationen, daß in kompetenten Kreiſen
bierüber nichts bekannt ſei.
Die niederöſterreichiſche Handelskammer führt beim Miniſterium
Klage über die ungünſtigen Verhältniſſe, mit denen die Wiener
In=
duſtrie zu kämpfen habe. Unter den vielen abträglichen Einflüſſen
wird einer im Kammerberichte insbeſondere herausgegriffen. „Immer
größer; ſo lautet es im Kammerbericht wörtlich, zwird die Zahl ſein, als in dem ihm gewordenen landesherrlichen Dekret gleichzeitig
rener Induſtrie= und Handelszweige, welche über den ſchädigenden
die ſchwerſten Wunden ſchlägt. Die ungariſche Reichshälfte, welche
Zuerſt mit der Idee des national=induſtriellen Separatismus
her=
vortrat, iſt in der Verwirklichung derſelben mehrfach bereits zur
nänzlichen Verdrängung der diesſeitigen Reichshälfte vom dortigen
Markte vorgeſchritten, denn die bei Konkurrenzarbeiten aufgeſtellte
Forderung. daß nicht allein der betreffende Lieferant, ſondern auch
Sas gelieferte Fabrikat das ungariſche Indigenat erweiſen müſſen,
ſchließt unſere Mitbewerbung nahezu vollſtändig aus. Dieſer
eng=
herzige Partikular=Patriotismus beginnt ſich nünmehr auch in den
Em Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern, und zwar
ſmit umſo größerem Erfolge auszubreiten, als derſelbe es für ein
der Erreichung des geſteckten Zieles notwendig dargebrachtes Opfer
unſieht, ſich über die oft mindere Qualität und den höheren Preis
des nationalen Erzeugniſſes hinwegzuſetzen.”
Frankreich. Am 4. fand unter dem Vorſitze des Präſidenten
Carnot ein Miniſterrat ſtatt. Der Miniſterrat hat beſchloſſen, daß
der Miniſterpräſident Floquet den Präſidenten Carnot auf deſſen
Rundreiſe durch die Normandie, die vom 10. bis zum 15. Septbr.
Dauert, begleitet. Der Marineminiſter wird Carnot in Cherbourg
cmpfangen und Freyeinet ſchließt ſich am 14. September dem
Prä=
ſidenten in Rouen an. - Floquet teilte mit, daß Conſtans wegen
fſeines Auftretens in der Kammer nicht auf ſeinen Poſten als
Gou=
werneur von Indochina zurückkehren wird.
Es wird beabſichtigt, die allgemeinen Wahlen ſchon im Februar
vornehmen zu laſſen. um die Ausſtellung nicht zu ſtören.
Unter=
hhandlungen mit den Führern der Majorität der Kammern ſind
ein=
geleitet, um durch die Annahme des Budgets für 1890 im Januar
die Februar=Wahl zu ermöglichen.
Laut Nachrichten aus Grenoble ſind der Dr. Zoltan Beboz und
Her ungariſche Abgeordnete=Luppa, Vertreter eines ungariſchen
Aus=
ſſchuſſes zum Studium der Reblausfrage, am 8. bei ihrer
Durch=
reiſe durch Tour du Pin als Spione verhaftet worden. Nach
an=
weſtellter Unterſuchung wurden dieſelben abends vom Unterpräfekten
wieder in Freiheit geſetzt.
Die Manöver der 23. Diviſion in Limoges ſind wegen des
Ausſtandes der Erdarbeiter eingeſtellt worden. Dreitauſend an der
Strecke Limoges=Brive beſchäftigten Erdarbeiter haben den Ausſtand
rerklärt und die Polizei, welche außerſtande war die Ordnung
auf=
ſechtzuerhalten, zur Herbeiziehung von Truppen veranlaßt.
Die an den Caſernements in Annecy in Savoyen beſchäftigten
Erdarbeiter und Maurer haben die Arbeit niedergelegt. Das
Stich=
wort der Ausſtändigen iſt allenthalben; „Es lebe Boulanger!
Italten. Die „Riforma: vom 4. d. M. erklärt, der Beſuch
Raiſer Franz Joſephs bei dem König Humbert habe niemals den
Gegenſtand einer Unterhandlung zwiſchen dem gegenwärtigen
italie=
miſchen und dem Wiener Kabinet gebildet.
Rußland. Die Kaiſerin traf am 4. d. in Petersburg ein und
wurde auf der Station Alexandrowskaja von dem bereits Tags
vorher nach Petersburg zurückgekehrten Kaiſer Alexander begrüßt.
Die Abreiſe der kaiſerlichen Familie nach Südrußland iſt für den 5.
Peſtimmt.
Vereinigte Staaten. Nach einer Mitteilung aus Philadelphia
ſſoll im Kongreß ein Geſetzentwurf eingebracht werden, nach welchem
Konſular=Agenten in Europa angeſtellt und beſoldet werden, welche
Die Aufgabe haben, den Charakter aller Perſonen, welche nach
Amerika auszuwandern beabſichtigen, kennen zu lernen und die Be=
Dingung zu ſtellen, daß alle dieſe Perſonen drei Monate, bevor ſie
ſunter Segel gehen, ihre Abſicht auszuwandern, dieſen Konſular=
Agenten anzeigen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. September.
Herr Landgerichts=Direktor v. Herff iſt geſtern vormittag dem
Schlaganfall, von demer am Samstag betroffen worden war, erlegen.
Großherzogliches Muſeum. Gemälde=Gallerie.
Neu ausgeſtellt iſt im franzöſiſchen Saal: Porträt Ihrer kaiſerlichen
Hoheit Großfürſtin Sergius, gemalt von A. PVerſchakow in
Peters=
burg. EEigentum Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs.)
Nr. 174
2355
Ernannt wurde: am 28. Auguſt der Militäranwärter Chriſtoph
Kraffert zu Darmſtadt zum Kanzleiwärter im ſüdlichen Kollegien=
Wie den „N. H. V.ö aus zuverläſſiger Quelle verſichert
Das Fremdenblatt=' verſichert gegenüber den Journalen, welche wird, nehmen die Vorſtellungen des hieſigen Hoftheaters nunmehr
definitiv nächſten Sonntag den 9. l. M. ihren Anfang. In dem
bereits mitgeteilten Repertoire ſind bis jetzt keine Aenderungen
vor=
geſehen.
Herr Hoftheater=Regiſſeur Butterweck iſt mittelſt ihm geſtern
vormittag zugeſtellter Allerhöchſter Entſchließung zum
Ehrenmit=
gliede des Großh. Hoftheaters dahier ernannt worden. Dieſe dem
ausgezeichneten Künſtler zu teil gewordene verdiente Auszeichnung
wird den hieſigen Kunſt= und Theaterfreunden um ſo willkommener
ausgeſprochen iſt, daß Herr Butterweck infolge ſeiner Penſionierung
ſEinfluß des Nationalismus klagen, der dem Gewerbefleiße Wiens nicht gänzlich der Bühnenwirkſamkeit entſagen ſolle, ſondern auch
noch fernerhin in einzelnen dem Publikum beſonders liebgewordenen
Rollen auftreten möge.
N. H. V.
In der Schmidt'ſchen Reſtauration an den Bahnhöfen iſt
geſtern nachmittag gegen 2 Uhr durch die Unvorſichtigkeit eines
Knaben eine Gardine in Brand geraten. Der verurſachte Schaden
iſt unbedeutend, da die Flamme ſofort bemerkt wurde und
aus=
reichende Hülfe alsbald zur Stelle war. Außer der=Gardine ſelbſt
iſt auch der Fenſterrahmen in Mitleidenſchaft gezogen worden.
- Wir machen Intereſſenten darauf aufmerkſam, daß die in
der Regel vorzuſchreibenden allgemeinen Vertragsbedingungen für die
Ausführung von Garniſonbauten, ſowie die Beſtimmungen für die
Bewerbung um Leiſtungen für Garniſon=Bauten in den
Geſchäfts=
lokalen der Garniſon=Verwaltung, des Garniſon=Baubeamten, des
Proviant=Amts=Garniſon=Lazarets, Artillerie= und Train=Depots
hier zur allgemeinen Einſicht ausliegen, auch ſind dieſe Bedingungen
bezw. Beſtimmungen auf der Bürgermeiſterei an der für öffentliche
amtliche Bekanntmachungen beſtimmten Stelle zur Einſicht
aus=
gehängt.
* Kleine Mitteilungen. Am Montag abend nach 10 Uhr wurde
in der Sandſtraße eine Frau von einem etwa 23jährigen
Unbekann=
ten Burſchen überfallen und verſucht dieſelbe zu vergewaltigen.
Auf die Hülferufe der zu Boden geriſſenen Frau eilten einige Herren
herbei und ergriff infolge deſſen der Burſche die Flucht. Derſelbe
wurde zwar von einem Herrn feſtgehalten, doch gelang es ihm ſich
loszureißen und zu entfliehen. - Ein Handelsmann aus
Epperts=
hauſen verlor am Dienstag in hieſiger Stadt einen Hundert=
Markſchein. - Aus der Küche eines Hauſes in der
Promenade=
ſtraße wurde ein ſilberner Eierbecher entwendet. — Ein junger
Burſche aus Reinheim ſchwindelte bei einem Wirt für etwa7 M.
Eſſen und Getränke, ſowie 5 M. baares Geld aus. — Der vor
einigen Tagen nach Unterſchlagung von 15 M. von hier flüchtig
gegangene Bäckergeſelle würde in Reinheim feſtgenommen.-
Das am Montag in einem Anfall von Geiſtesſtörung aus
dem 3. Stock eines Hauſes der Heinrichſtraße geſprungene
Frauen=
zimmer iſt geſtern Morgen den dabei erhaltenen Verletzungen im
ſtädt. Hoſpital erlegen.
Aus Starkenburg, im September. Am 3. I. M. hat ſich eine
Kommiſſion der Herdbuchgeſellſchaft für das Großherzogtum nach
der Schweiz begeben, um für mehrere Zuchtgenoſſenſchaften eine
größere Anzahl Zuchtvieh anzukaufen. Wir begrüßen eine derartige
Konzentration mit großer Befriedigung, denn nur wenn gleich von
einem größeren Verband die Viehbezüge in größeren Poſten
ver=
anſtaltek werden, können unnötige Koſten, welche unter Umſtänden
ſehr reſpektable Summen ausmachen. geſpart werden, abgeſehen
davon, daß mit der Zahl der Kommiſſionen in gleichem Verhältnis
das Geſchäft für ſie künſtlich verdorben wirdr Die
Provinzial=
vereine in Oberheſſen und Rheinbeſſen haben deshalb auch je nur
einen Provinzialimport ihren Mitgliedern zugeſtanden. D. 8.
Da durch die Neuformation der Truppenteile des
Beurlaubten=
ſtandes und die Wiederanſtellung einer groͤßen Zahl bereits
aus=
geſchiedener Offiziere in der Landwehr 2. Aufgebots das
Offizier=
korps des Beurlaubtenſtandes eine durchgreifende Veränderung
er=
fahren hat, ſo iſt in der Geh. Kriegskanzlei des Kriegsminiſterlums
eine neue Rang= und Quartierliſte für ſämtliche Offiztere des
Beur=
laubtenſtandes des preußiſchen Heeres ausgearbeitet worden und
wird wahrſcheinlich ſchon in den nächſten Tagen erſcheinen.
— Um bei den oft ſtark beſetzten Poſtſchaltern der Auflieferung
von Telegrammen den Vorrang zu ſichern, ſind die
Poſtannahme=
beamten an den Schaltern, an welchen die Annahme und Ausgabe
von Poſtſendungen und Telegrammen gemeinſam erfolgt, angewieſen
worden, die Auflieferer von Telegrammen mit Vorzug
abzufertigen. Durch Schalteranſchlag werden diejenigen
Kor=
reſpondenten, welche Telegramme abzugeben haben, aufgefordert,
die Telegramme hochzuhalten, ſodaß der Beamte darauf
aufmerk=
ſam wird; derſelbe wird dann die beſchleunigte Entgegennahme
herbeiführen.
Förderung des Obſtbaus. Der landwirtſchaftliche
Bezirks=
verein Darmſtadt beſtimmt bei der alljährlchen Feſtſetzung ſeines
Budgets einen Betrag von 50 Mark zur Prämiierung von Lehrern,
welche Obſtbaumſchulen gründen und die Knaben im Obſtbau und
2356
Nr.
der Pflege der Obſtbäume unterrichten. Obwohl dieſe Einrichtung
bereits ſeit Jahren beſteht, war der Verein jedoch erſt einmal in
der Lage einem Lehrer eine Prämie aus ſolchem Anlaß zu gewähren.
Die Obſtbauſektion des Gartenbauvereins zu Darmſtadt hat nun
vor kurzem ein Schriftchen mit der Ueberſchrift „8ur allgemeineren
Verbreitung der Obſtpflanzungen= und dem Motto: „Klopfet an,
ſo wird euch aufgethanr verbreiten laſſen und in demſelben an
die Hilfe der Geiſtlichen und Lehrer, als der berufenſten Förderer
des Obſtbaus auf dem Lande, durch Belehrung und Beiſpiel,
appel=
liert. Wir glauben, daß dieſe Aufforderung nicht ungehört
ver=
klingen wird, daß ſich vielmehr die Lehrer in den Landgemeinden
in noch höherem Maße als bisher für den Obſtbau intereſſieren.
werden und daß die von dem landwirtſchaftlichen Verein
vor=
geſehenen Prämien für die Folge ihre beſtimmungsgemäße
Ver=
wendung finden dürften.
Die XIV. ordentliche Hauptverſammlung des Tierſchutz=Vereins
für das Großherzogtum Heſſen findet Mittwoch, den 17. Oktober,
nachmittags 2 Uhr, zu Büdingen im Gaſthauſe zum Stern ſtatt.
Jugenheim, 4. Sept. Se. Königl. Hoh. der Prinz von Wales,
ſtatteten heute auf Schloß Heiligenberg Sr. Großh. Hoh. dem
Prinzen Alexander einen Beſuch ab und kehrten nach der Tafel
nach Bad Homburg zurück.
4. Mainz, 4. Sept. Zu dem dritten Süddeutſchen
Gaſtwirt=
tag, der heute nachmittag mit einer geſchloſſenen
Delegiertenver=
ammlung ſeinen Anfang nimmt, ſind ſehr zahlreich Teilnehmer
hierher gekommen. Aus ganz Güddeutſchland ſind Intereſſenten
eingetroffen, die meiſten ſelbſtredend aus den umliegenden Städten
und Heſſen. Die erſte Hauptverſammlung findet morgen
vormit=
tag ſtatt.
Der Landtagsabgeordnete Jöſt hat am 18. d. Mts. die ihm
in dem hieſigen Sozialiſtenprozeß von der Strafkammer des Mainzer
Landgerichts zuerkannte ſechsmonatliche Gefängnisſtrafe verbüßt.
Faſt die ganze Dauer der Strafzeit war Jöſt leidend, weshalb er
auf Anordnung der Medizinalbehörde größtenteils in der
Kranken=
abteilung des hieſigen Provinzialgefängniſſes untergebracht war
und ihm auch die Krankenkoſt zuteil wurde.
Letzter Tage ſind hier verſchiedene Abteilungen Nonnen aus
dem Orden der Saleſianerinnen hier durchgekommen, um von
Chotieſchau in Böhmen nach Moſelweiß bei Coblenz in ihr ſeit 12
Jahren verlaſſenes Kloſter heimzukehren. Durch die preußiſche
Regierung iſt die Wiedereröffnung des mit Beginn des
Kultur=
kampfes geſchloſſenen Kloſters geſtattet worden und findet dieſe in
feierlicher Weiſe nächſten Samstag ſtatt.
Wie uns die Theaterdirektion mitteilt, iſt die
Mel=
dung, daß der geſtern abend verhaftete Falſchmünzer als
Chor=
ſänger für die hieſige Bühne engagiert ſei, eine irrige. Der
Ver=
haftete ſteht mit der hieſigen Bühne in keinerlei Beziehung. Von
dem Falſchmünzer Frank iſt jetzt auch noch ein Bruder verhaftet
worden.
4 Aus Rheinheſſen, 4. Sept. Die Hühnerjagd wird in ganz
Rheinheſſen als eine äußerſt ſchlechte bezeichnet.
4. Von der Mainſpitze, 4. Sept. Ein ehemaliger Feldſchütze von
Koſtheim wurde geſtern abend wegen eines Mordverſuchs verhaftet.
Derſelbe war mit einem Nachbar in Streit geraten, was ihn ſo
aufbrachte, daß er einen Revolver holte und damit 2 Schüſſe auf
einen Gegner abfeuerte, den er an der Hand verletzte.
In
Biſchofsheim geriet ein Mädchen mit einer Petroleumflaſche
dem Licht zu nahe, die Flaſche explodierte und im Nu ſtand das
Mädchen in Flammen. Das Mädchen iſt bereits den
Brand=
wunden erlegen.
8t. Frankfurt, 5. Sept. Im Zvologiſchen Garten
produ=
zierte ſich geſtern nachmittag vor der Preſſe die aus Berlin
herge=
kommene Beduinen=Karavane. Obgleich von der Reiſe ermüdet,
zeigten die Kinder der Lhbiſchen Wüſte ihre heimiſchen Sitten und
Gebräuche und namentlich ihre Reiterkunſtſtücke. Hieran reihte ſich
eine von den Wirten des Zoologiſchen Gartens gebotene Erfriſchung,
welche ſo Vieles und Feines bot, daß „Souper; die richtige
Be=
zeichnung dafür geweſen wäre. Die feinſten Weine mit Marke,
Ge=
brüder Drexel; wurden dazu ſerviert.
Stuttgart, 3. Sept. Bald nach dem Hinſcheiden des Kaiſers
Wilhelm wurde der Gedanke angeregt, dem unvergeßlichen
Ve=
gründer des Reiches auf dem alten Kaiſerberge Hohenſtaufen ein
weithin ſichtbares Denkmal zu errichten. In Göppingen, Gmünd,
Lorch wie in dem Dorfe Hohenſtaufen ſelbſt bildeten ſich Komites
zur Entgegennahme von Beiträgen. Der vaterländiſche Gedanke
fand weithin ſympathiſche Aufnahme, denn wie in einer jüngſt
ſtatt=
gehabten Sitzung des Geſamtkomitss berichtet werden konnte, ſind
bis jetzt 80000 M. eingegangen. Es wird nun demnächſt das
Aus=
ſchreiben zur Einreichung der Pläne an die deutſche Künſtlerſchaft
erlaſſen werden. - In Verbindung mit dem heurigen Volksfeſt in
Cannſtatt wird daſelbſt nach einem Beſchluß des württembergiſchen
Obſtbauvereins eine Landesobſtausſtellung in den Tagen vom 26.
bis 80. September ſtattfinden.
Halle a. S., 4. Sept. An der heutigen Hauptverſammlung des
Guſtav=Adolfs=Vereins nahmen mehr, als 500 auswärtige
Gäſte teil. In zwei Kirchen, welche überfüllt ſind, fand gleichzeitig,
174
Eröffnungsgottesdienſt ſtatt. Die erſte öffentliche Verſammlung
fand nachmittags in der Aula des Volksſchulgebäudes ſtatt. Der
Vorſitzende des Feſtausſchuſſes, Herr Oberprediger Saran von hier,
hielt eine Anſprache, worin er auf die reichen Beziehungen Halle's
zur Reformation hinwies und die Verſammelten namens des hieſigen
Zweigvereins begrüßte. Der Oberbürgermeiſter begrüßte die
An=
weſenden namens der Stadt. Der Vorſitzende des
Centralaus=
ſchuſſes, Profeſſor Fricke aus Leipzig, erwiderte mit einer begeiſterten
Anſprache, in welcher er die Segnungen des evangeliſchen
Glaubens=
bekenntniſſes hervorhob. Hierauf wurde das Lied „Nun danket alle
Gott; geſungen.
Hamm, o. Sept. Aus Anlaß der in der hieſigen Gegend
ſtatt=
findenden Manöver des VII. Armeecorps wird, wie die „Magdeb.
8tg.- erfährt, außer dem Großherzog von Heſſen als
General=
inſpektor vorausſichtlich auch Kaiſer Wilhelm, welcher an den
bevorſtehenden Hofjagden in Detmold teilzunehmen beabſichtigen ſoll,
von dort zur Beſichtigung der weſtfäliſchen Truppenteile nach Hamm
kommen. Der Magiſtrat fordert bereits durch öffentliche
Bekannt=
machung die Bürgerſchaft auf, durch Inſtandſetzung und Zierung
der Häuſer zu einem würdigen Empfange der hohen Gäſte
bei=
zutragen.
Berlin, 31. Auguſt. Geſtern abend nach 10 Uhr fand eine letzte
Probe der in ihren techniſchen Anlagen nunmehr vollendeten
elektri=
ſchen Beleuchtung der Straße Unter den Linden ſtatt; dem
Ge=
brauch übergeben wird die Anlage, welche ſich bekanntlich über
Luſt=
garten und Kaiſer Wilhelmſtraße weiter bis zur Spandauerſtraße
hinzieht, am 2. September.
Breslau, 4. Sept. Seit geſtern abend ſiel kein Regen mehr.
Die Gebirgswäſſer wie auch die Oder fallen andauernd, ſo daß die
Gefahr vorüber iſt. Die Waſſerhöhe war überall niedriger als am
3. Auguſt, doch ſind allerorten die Wiederherſtellungsarbeiten der
letzten Wochen zerſtört worden.
Hamburg, 8. Sept. Der „Hamb. Korr.- kann nach genaueſten
Informationen: das Gerücht, daß der General Boulanger hier
eingetroffen ſei, als wvöllig aus der Luft gegriffen' bezeichnen.
München, 3. Sept. Die Kataſtrophe beim Feſtzug der
Centenar=Feier wird angeblich noch ein Nachſpiel vor Gericht
haben. Eine Reihe von Beſchädigten ſoll gegen Herrn Hagenbeck
als Beſitzer der unheilſtiftenden Elephanten Entſchädigungsklage
geſtellt haben. Hagenbeck lehnte jede Erſatzpflicht ab.
Ein Zweikampf zu Velociped, das iſt ein Ereignis, welches in
dem Berlin benachbarten Dorfe Tegel das Tagesgeſpräch bildet.
Es war am Sonntag um die fünfte Morgenſtunde, als eine größere
Anzahl Dreiradfahrer auf der nach Tegel führenden Chauſſee in
der Nähe der Jungfernhaide inmitten des Weges Halt machte.
Nachdem ſie ſich forſchend nach allen Seiten umgeſehen hatten,
tiegen ſie von ihren „Roſſen' bis auf zwei, die im Sattel blieben
und ſich ihrer Röcke und Kopfbedeckungen entledigten. Nun zählten
mehrere der Abgeſtiegenen eine Entfernung von dreihundert
Schrit=
ten ab. Der eine der auf dem Dreirad gebliebenen Herren folgte
an das Ende der abgeſteckten Strecke, während der andere an deren
Anfangspunkt Aufſtellung nahm. Alles dies geſchah, nachdem die
Maſchinen der beiden Gegner durch die Verſammelten einer genauen
Unterſuchung unterworfen worden waren. Jetzt ertönte ein Schuß,
und auf dieſes Zeichen ſetzten ſich die beiden Radfahrer in
Be=
wegung, um mit dem Aufwande aller ihrer Kräfte aufeinander
loszufahren. Das Auge feſt auf den Gegner gerichtet und mit
ge=
waltigem Arm das dahinſauſende Stahlroß lenkend, trafen ſie faſt
in der Mitte der Bahn mit voller Wucht aufeinander, was zur
Folge hatte. daß der eine mit zerſchmetterter Maſchine, wie vom
Blitz getroffen auf die Seite ſtürzte, wähtend der andere, gleichſam
von einem ſich zornig aufbäumenden Renner rückwärts abgeworfen,
auf die Straße zu liegen kam. Sofort eilten nun die auf den
Ausgang Harrenden herbei. Ein mit einer Botaniſiertrommel
ver=
ſehener Herr verband dem zur Seite Geſtürzten eine Wunde am
Schienbein und dem nach rückwärts Gefallenen eine Verletzung am
Hinterkopfe, dann wurde der am Fuße Verwundete auf ein
zwei=
ſitziges Fahrrad gehoben, die ganze Geſellſchaft ſtieg wieder zu
Pferd”, und die zerſchmetterte Maſchine ins Schlepptau nehmend,
kehrten ſie mit der ihnen eigenen Schnelligkeit wieder nach der
Stadt zurück, während der am Kopfe Verwundete ſein Gefährt
allein heimwärts lenken konnte. Mit dieſem Unfug, ſo bemerkte
hierzu die =Tägl. Rundſchau; hat hiermit das Zeitalter der
Er=
ſindungen eine neue Art des Zweikampfes gezeitigt, in die ſich
glück=
licherweiſe nur diejenigen Beleidigten hineinfinden dürften, welche
außer ihrem Leben und ihrer Geſundheit auch noch eine teure
Fahr=
maſchine in die Schanze zu ſchlagen haben.
Sammelt die Korkſtopfen. Man iſt vielfach der Meinung,
daß ſich alte Korke nicht mehr verwerten laſſen und doch iſt ſo
manches Markſtück zum Beſten der Knabenhorte oder ſonſtiger
An=
ſtalten zu erzielen, wenn man die alten Korke ſammelt. In der
Fld. 8tg. leſen wir, daß die Firma C. Winter in Berlin (
Rapp=
ſtraße 3) für gebrauchte Wein= und Champagner=Korke je nach
Qualität 18-20 M. pro Centner bezahlt und dabei portofreie
Zu=
ſendung nicht einmal verlangt. Die Korke werden von dieſer Firma
zur Fabrikation von Linoleum verwendet.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.