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Eringerlohn. Euswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
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ogengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
wwo Cuartal incl. Poſtaufſchlag.
151. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
2h0uſILe1td unuthalthugdotute.
Zuſerate
verdenangenonmeni hDarnſadt
von der Exeditien Rhelnſte R. V.
m Beſſungen vn Fried. Ollhr.
Holzſtraße N. 12, ſwie auzim
vou allen funoneer-Eprditiene.
Amtliches Organ
fur die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamks und ſämmtlicher Behörden.
N8 99.
Honnerstag den 24. Mai.
1888.
Geſunden: 1 goldenes Armband mit Kettchen. 1 Corallenarmband, doppelreibig. 1 kl. Schlüſſel mit Ring. 1 meſſ. Metermaaß
1 kleines Meſſer mit einer Klinge. 1 kleine neue Scheere. 1 Vortemonnaie, enth. 15 M. 16 Pf. lam Poſtſchalfer liegen gebliebenh.
Verloren: 1 ſchwarzes Eiswolltuch mit Spitzen. 1 goldener Siegelring mit blauem Stein. 1 dunkelgrauer Ueberzieher mit Taſchentuch,
gez. H. S. 6. — Eingeſangen: 1 Pinſcher männlich, ſchwarz und weiß. 1 desgl., weiblich, rothbraun.
Darmſtadt, 21. Mai 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Den Bewohnern der früheren Gemeinde Beſſungen geben wir bekannt, daß
nach Beſchluß der landwirthſchaftlichen Deputation der Preis eines Hectoliters
Jauche bei Abgabe an einer der ſtädtiſchen Sammelgruben im Rechnungsjahr
1888-89 vorläufig auf 20 Pfennig feſtgeſetzt worden iſt. Die Erhebung erfolgt
monatlich. Wir behalten uns vor, nach Abſchluß der 1888-8der Rechnung der
Abfuhr=Anſtalt eventuell Nacherhebungen oder Rückerſtattungen eintreten zu laſſen.
Darmſtadt, den 19. Mai 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(5816
Ohly. Bekanntmachung.
Montag den 28. d. Mts., Morgens
8 Uhr,
wird an der Kreuzung der Bernhards=
ſackerſchneiſe mit der Erbacher Straße die
Herſtellung von 960 Meter des ſog
dunklen Wegs an den Wenigſtfordernden
verakkordirt.
Darmſtadt, den 22. Mai 1888.
Großherzogliche Oberforſterei Beſſungen.
[5818
Hüter. Betnnntmuchung.
Diejenigen Einwohner von Darmſtadt=Beſſungen, welche ihren directen Steuer=
zettel für 1888189 noch nicht erhalten haben, wollen zur Vermeidung nach=
theiliger Folgen innerhalb 8 Tagen auf dem Bürgermeiſterei=Bureau, Stadthaus,
Zimmer Nr. 10, Anzeige machen.
Darmſtadt, den 22. Mai 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(5767
Ohly. Ungefähr
30 Kgr. neue Tuchkanten,
50 „
Tuchſchnitzel,
14 „ leinene Schnitzel,
390 „ alte Tuchlappen,
213 „ „ Futterlappen,
35 „ altes Drillichzeug,
70 „ alte gewebte Unterhoſen,
170 „ altes Reithoſenleder,
26 Stück alte Feldmützen, Ein Poten SpitzeI in schwarz-reindoidenor
Chantilly-Aualität, etna 40 p0t. unter ublichen Vor-
(5817
kaufspreisen, oingetroffen.
H. Stade C. Beor. 93
Schirmmützen,
15 Kgr. Meſſingſpähne,
ſind an den Meiſtbietenden zu verkaufen.
Poſtmäßig verſchloſſene Anerbietungen
ſind bis zum 30. d. Mts. an das unter=
zeichnete Regiment einzuſenden oder Stein=
ackerſtraße 14 abzugeben.
Die Sachen können täglich beim
Regiments=Quartiermeiſter Sergeant
Schweitzer, angeſehen werden.
Darmſtadt, den 22. Mai 1888. Entöltes Maisprodukt.
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Montag den 28. und Dienstag den
29. d. Mts., jedesmal von Vörmit=
tags 10 Uhr an,
und nach Zuſammenkunft auf der Kreuzung
der Klöpper= und Melibocusſchneiſe, wer=
209 [ ← ][ ][ → ]
1422
den aus Domanialwald Diſtrict Eichen
(Gödermark, Wurzelſchlag ꝛc.) an Ort
und Stelle verſteigert:
8 Eichenſtämme = 1.49 Feſtm., 19
Nadelholzſtämme 304 Feſim., 8.
Nadelholz=Derbſtangen = 05b Feſim.,
11 Am. Kiefern=Nutzknüppelholz (2 Met.
lang).
Scheiter Am.: 26 Buchen I. Kl., 32
Buchen II. Kl., 5 Eichen, 66 Nadel=
und 3 Weichholz; Knüppel Am.: 97
Buchen, 61 Eichen, 465 Nadel= und
18 Weichholz; Reiſig=Wellen: 2040
Buchen, 2390 Eichen, 7370 Nadel= und
2200 Weichholz; Stöcke Am. 11
Buchen, 8 Eichen, 19 Nadel= und 2
Weichholz.
Am erſten Tag kommt das Holz
aus der Rödermark — Eichenſtämme,
Nutzknüppelholz und der größte Theil des
Nadelbrennholges - am zweiten Tag das
übrige zur Verſteigerung. An beiden
Tagen kann verſchiedenes abſeits ſitzende
Holz bei der Verſteigerung nicht
vorge=
zeigt werden, es werden daher
Steiglieb=
haber erſucht, ſich ſolches vorher durch
die Großh. Forſtwarte Wex zu
Fallthor=
haus Steinacker und Germann zu
Meſſel vorzeigen zu laſſen.
Meſſeier Forſthaus. 22. Mai 1888.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
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tig knochenbildend durch die Kalk-Phosphate; dabei wohl-
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EN
1 [ ← ][ ][ → ]
1424
Nr. 99
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planmäßig mit mindeſtens Fres. 400 gezogen, alſo keine Mieten. Da
die Gewinne in Frankfurt a. M. mit 58½ ausgezahlt werden, erhält man
für den höchſten Preis M. 278,400, für den niedrigſten Preis M. 185. weiteren Abzug in Gold.
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5338) Eliſabetheuſtr. 1. 2. Stock,
eleg. möbl. Wohn= u. Schlafzimmer ſofort.
5839) Louiſenſtr. 30 möbl. Zimmer.
5840) Teichhausſtr. 4 parterre ein
möblirtes Zimmer.
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Caſerne, 1 feinmöbl. gr. Zimmer, paſſend
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ſucht ſofort Stelle durch das Stellenbüreau
Frau Schmitt, große Caplaneigaſſe 2.
5843) Mädchen mit guten Zeugniſſen
ſuchen Stelle. - Becks Stellenbüreau,
Mathildenplatz 1I.
5844) Brave Mädchen mit guten Zeugn.
ſuchen auf Johanni Stellen. — Stellenb.
Frau E. Bauer, Ludwigsplatz 3, 1. St.
5845) Ein Mädchen vom Lande, das
noch nicht gedient hat, ſucht Stelle in einem
kleinen Haushalt. Näheres Hochſtr. 8.
5846) Ein Mädchen, im Ausbeſſern
und Umändern d. Damengarderobe tüchtig,
wünſcht noch einige Tage beſetzt zu haben.
Näh. Frau Frauk, Eliſabethenſtr. 4.
5847)
Eine Herrſchaftsköchin
ucht nach auswärts Stelle.
Frank'3 Stellenbüreau, Eliſabethenſt. 4.
5848) Zwei tücht. Mädchen mit gut.
Zeugn. ſuchen ſofort Stelle.
Frau Fiſcher, kl. Ochſengaſſe 6.
5849) Ein älteres, tücht. Mädchen
mit guten Zeugn. ſucht ſofort Stelle.
Näheres Frau Fiſcher, kl. Ochſengaſſe 6.
5850) Für eine Waiſe, 14 J. alt
wird Stelle in gutem Hauſe geſucht. Auf
Lohn wird nicht reflektirt. Sandſtr. 2.
1
13
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5851) Ich ſuche auf Johanni ein
Mädchen, welches bürgerlich kochen kann
und Hausarbeit, übermmmt, ſowie ein
Mädchen zu 2 größeren Kindern.
Frau Gg. Wondra, Victoriaſtr. 33.
5852)
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geſucht für Lang= und Stammholz zu
ſahren. Eſchollbrückerſtr. 8.
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Das Directorium des Trabrenn-Vereins.
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LEwohuui Slölpöh'k, henden Bahnzügen, ſowie dem
vollſtändigen Fahrplan der
Dampſſtraßenbahn, und Uhrfahrpläuchen 5 Pfg. zum Einlegen in den
Uhr=
deckel, ſind in der Expedition unſeres Blattes, ſowie in den Buchhandlungen der
Herren Bergſträßer, v. Aigner und Köhler zu beziehen.
u8. Die vor dem 23. d. Mts. gekauften Sommer=Portemonnaie=Fahrplänchen
bitten wir auf unſerer Expedition gegen neue umzutauſchen, da nachtraͤglich in dem
Fahrplan der Heſſ. Ludwigsbahn eine Aenderung eingetreten iſt.
Expedition des Tagblatts.
Saalbam Darmstadt.
Donnerstag den 24. Mai:
Zur Vermählungsfeier Ihrer Großh. Hoheit der Prinzeſſin Lrene
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von der Capelle des 1. Großherzogl. Heſſ. Infant= (Leibgarde) Regts. Nr. 115,
unter Leitung ihres Capellmeiſters Herrn Wilh. G. Hilge.
Brillante Gasbeleuchtung, hergeſtellt durch das ſtädtiſche Gaswerk.
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vom Pyrotechniker Herrn Oberſeuerwerker Bürſtlein.
Während der Klänge des „Hochzeitsmarſchesu von F. Mendelsſohn lals Einlage)
Bengalische Belenchtung. - Feſiprogramm an der Kaſſe. (5861
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Anfang lausnahmsweiſe) 7 Uhr.
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(5863
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(5864
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Woog, 23. Mai 1888.
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Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 150 k.
Woogpolizeiwache.
Hchiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27
Der Schneldampfer „Eider= Kapitän H.
Baur, vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher
am 5. Mai von Bremen abgegangen, iſt am
15. Mai wohlbehalten in New=York ange
kommen.
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Ecke der Hügelſtraße (früher Hofmanu'ſches Inſtituth.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 26. Mai
Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
Predigt um 8 Uhr 45 Min.
Sabbathausgang um 8 Uhr 45 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
isr. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 26. Mai: Vorabend 7 Uhr 20 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr - Min.
Sabbathausgang 8 Uhr 50 Min.
Wochengottesdienſt. Von Sonntag. 27. Maian:
Morgens 6 Uhr-Min.
Nachm. 7 Uhr - Min.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer begab ſich nach einer guten Nacht
am 22. um 10½ Uhr in den Park von Charlottenburg, hörte den
Vortrag des Generals v. Albedyll und machte in einem Ponywagen
eine Spazierfahrt. Von 5¼ bis 6½ Uhr abends fuhr der hraiſer
mit der Kaiſerin bis zum zoologiſchen Garten und den Zelten. Im
zweiten offenen Wagen befanden ſich Mackenzie und Flügeladjutant
Bröſicke. Prinz Heinrich und die Erbprinzeſſin von Meiningen
dinierten bei den Majeſtäten. Das Allgemeinbefinden des Kaiſers
iſt recht zufriedenſtellend. Das Fieber iſt ganz geſchwunden, die
übrigen acuten Krankheitserſcheinungen haben ſich ſämtlich
vermin=
dert, die Kräfte heben ſich mit jedem Tage und auch der Appetit
iſt rege. Es ſoll von jetzt ab wöchentlich nur ein Bulletin
er=
ſcheinen.
Der Kronprinz, welcher am 21. früh mit Dampfer=Alexandria”
von Potsdam nach Spandau gefahren war, ſich von da zu Wagen
nach Charlottenburg begeben und die Kaiſerin beſucht hatte, war
von dort mit dem Prinzen Heinrich und der Erbprinzeſſin von
Meiningen am 22. nach Potsdam zurückgekehrt. Zur Tafel war
der Kronprinz mit der Frau Kronprinzeſſin bei dem Kammerherrn
v. Mirbach.
Nach einer langen ſchweren Zeit voll Trauer und voll Sorge
iſt mit der heute ſtattſindenden Vermählung des Prinzen Heinrich
von Preußen mit der Prinzeſſin Irene von Heſſen wieder ein Feſt=
und Freudentag für das deutſche Kaiſerhaus wie für die ganze
deutſche Nation gekommen. Wohl iſt die Erinnerung an den
Heim=
gang Kaiſer Wilhelms noch immer friſch und wohl wohnt noch
immer die Sorge um Kaiſer Friedrich im Herzen des deutſchen
Volkes und es verbieten ſich hiermit rauſchende Freudenkundgebungen
zum Vermählungstage des Hochfürſtlichen Paares von ſelbſt. Aber
die anhaltende günſtige Wendung im Befinden Kaiſer Friedrichs
gibt doch den Untergrund für die gehobene Stimmung, in welcher
man am Verliner Hofe das Hochzeitsfeſt des zweiten Sohnes des
Kaiſerpaares begeht und die in der Nation ihren Widerhall findet
und in dieſer wieder hoffnungsfreudigeren Stimmung bringen auch
Deutſchlands Stämme dem jungen Paare ihre innigſten Glück= und
Segenswünſche zu der Vereinigung fürs Leben dar. -— Wie bekannt,
reiſen die erlauchten Neuvermählten noch am Abend des Donnerstag
nach Schloß Erdmannsdorf in Schleſien ab, um hier die
Flitter=
wochen zu verbringen und ſpäter ihre Reſidenz in dem früheren
herzoglichen Schloſſe in Kiel zu nehmen.
Die „Nordd. Allg. 3tg.” ſchreibt: „Die franzöſiſchen Zeitungen
beſchäftigen ſich noch immer mit dem Protokoll, welches wir
kürz=
lich veröffentlicht haben und welches feſtſtellte, daß ein mit
Geld=
mitteln und mit Paß verſehener Deutſcher an der franzöſiſchen
Grenze verhindert worden war, die von ihm beabſichtige Weiterreiſe
nach einer franzöſiſchen Stadt fortzuſetzen. „Le Pays; bemerkt
dazu: „Unſere Landsleute, die ſich nach Elſaß=Lothringen begeben
und ſich dort aufhalten wollen, ſind fortwährenden Plackereien
aus=
geſetzt. Wir ſehen gar nicht ein, weshalb Frankreich weniger Herr
in ſeinem Hauſe ſein ſollte, als Deutſchland es in einem Lande iſt,
das ihm ſo wenig gehört (aui lui appartient si pen). Damit iſt
Elſaß=Lothringen gemeint! Es iſt in der That hohe Zeit, endlich
in einer Weiſe, die kein Mißverſtändnis mehr zuläßt, klar zu machen,
daß Elſaß=Lothringen ganz und gar zu Deutſchland gehört.
Das Central= und Bezirksamtsblatt für Elſaß=Lothringen
ver=
öffentlicht heute einen Erlaß des Unterſtaatsſekretärs Studt von
der Abteilung des Innern im Miniſterium, wonach 1) vom 31. Mai
ab alle Ausländer, welche üver die franzöſiſche Grenze nach
Deutſch=
land reiſen, ohne Unterſchied, ob ſie nur durchreiſen oder ſich
auf=
halten wollen, einen Paß mit dem Viſa der deutſchen Botſchaft in
Paris haben müſſen, 2) die Einwohner der franzöſiſchen Grenz
gemeinden, welche zu geſchäftlichen Zwecken herüberkommen, von
der Paßpflicht befreit ſind.
Heſterreich=Angarn. König Milan von Serbien ſtattete am
20. ds. in Budapeſt dem Grafen Julius Andraſſi einen mehr=
ſtündigen Beſuch ab und war abends Gaſt des Prinzen Philipp
von Coburg. Am 21. kehrte Milan nach Belgrad zurück. Bei
der Abfahrt war der öſterreichiſch ungariſche Geſandte in Belgrad,
v. Hengelmüller, anweſend. Der Anweſenheit König Milans in
Wien und Budapeſt wird beſondere politiſche Bedeutung
beige=
lagt und wird eine engere Verbindung Serbiens mit Bulgarten
und Anſchluß des erſteren Staates an das Friedensbündnis
be=
hauptet.
Frankreich. Präſident Carnot giebt am 31. d. M. ein großes
politiſches Diner.
Der Senat nahm am 22. die erſten ſechs Paragraphen des
Art. 32 des Militärgeſetzes an, durch welche Dienſtpflichtige, die
ſich den Wiſſenſchaften und Künſten widmen, nur zu einjähriger
Dienſtzeit verpflichtet werden.
Die Abgeordnetenkammer nahm am 22. alle Paragraphen des
Art. 1 des Haftpflichtgeſetzes mit geringer Veränderung des dritten
an, der Arbeiter, die in betrügeriſcher Abſicht einen Unglücksfall
abſichtlich herbeiführen, von jeder Entſchädigung ausſchließt, und
den ganzen Artikel 1 einſtimmig. Damit iſt das Prinzip des
Ge=
ſetzes, das heißt das Berufsriſiko der Arbeiter, genehmigt.
Der „Temps” meldet bezüglich der Berliner Nachricht des
„Standard” in einer officiöſen Note, daß der Grenzvorfall Littauer
noch zu keinerlei Auseinanderſetzungen zwiſchen der deutſchen und
franzöſiſchen Regierung Veranlaſſung gegeben.
Am 22. wurde eine Vereinigung der verſchiedenen Gruppen der
Rechten zur Beſprechung über die Mittel abgehalten, durch Bankette,
Parteitage, Volksverſammlungen und Adreſſen eine Bewegung zu
Gunſten der Auflöſung der Kammer in Gang zu bringen.
Clemenceau, Joffrin und Ranc haben auf den 23. eine Anzahl
von Abgeordneten, Senatoren und ſonſtigen politiſchen
Perſön=
lichkeiten eingeladen, um mit ihnen über ein gemeinſames
Vor=
gehen der Republikaner bei den nächſten legislativen Wahlen zu
beraten.
Der leitende Ausſchuß der Patriotenliga Derouledeſcher
Obſer=
vanz hat die Ernennung neuer Ausſchüſſe beſchloſſen und eine
Tagesordnung angenommen, worin dem General Boulanger für
ſeine die Sache der republikaniſchen Reform und der
Landesver=
teidigung fördernden Reden als treuem Diener des Vaterlandes
und der Republik gedankt wird.
Belgien. In der Deputiertenkammer iſt endlich die ſo lange
in der Schwebe geweſene Frage der Maasbefeſtigungen zum
Ab=
ſchluß gelangt. Mit 61 Stimmen nahm die Kammer am
Sonn=
abend die Vorlage über die Stärkung der militäriſchen
Verteidigungs=
mittel Belgiens und die Befeſtigung der Maaslinie an, während
ſich 16 Deputierte der Abſtimmung enthielten. Ob freilich die
großen finanziellen Opfer, welche ſich Belgien durch die Anlage
der Maasbefeſtigungen auferlegt, auch ihren Zweck erfüllen werden,
muß noch dahingeſtellt bleiben, wenigſtens haben gewichtige
mili=
täriſche Stimmen die Befeſtigung der Maas als nutzlos für Belgien
bezeichnet, im Falle dasſelbe in einen europäiſchen Krieg verwickelt
werden ſollte.
England. Dem „Daily Telegraphi zufolge hat ſich eine
eng=
liſche oſtafrikaniſche Geſellſchaft gebildet, deren Gebiet an das der
deutſchen oſtafrikaniſchen Geſellſchaft angrenzt.
Itakien. Der diesſeitigen Regierung wurde von dem griechiſchen
Kabinett die Kündigung des Handelsvertrags mitgeteilt, doch iſt
anzunehmen, daß alsbald Verhandlungen wegen Abſchluß eines
neuen Handelsvertrags beginnen werden.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 24. Mai.
Geſtern vormittag 8 Uhr 20 Min. erfolgte die Abreiſe Sr.
Königl. Hoh. des Großherzogs mit Ihrer Großh. Hoh. der Prinzeſſin
Irene, ſowie Sr. Königl. Hoheit des Erbgroßherzogs, J. J. G.G.
H.H. der Prinzeſſinnen Victoria und Alix zu den
Vermählungs=
feierlichkeiten nach Charlottenburg. Bereits bei der Anfahrt am
Nr. 99
Fürſtenpavillon der Main=Neckar=Bahn wurde die Prinzeſſin Braut,
welche im Wagen mit Sr. Könial. Hoheit dem Großherzog fuhr,
von dem zahlreich anweſenden Publikum mit lebhaften Zurufen
begrüßt. Prinzeſſin Jrene, ganz weiß gekleidet, mit einem
Mai=
blumenſtrauß in der Hand, dankte aufs freundlichſte für dieſe
Kund=
gebung. In dem Großh. Warteſaal hatten ſich inzwiſchen Ihre
Göroßh. Hoheiten die Prinzen Heinrich und Wilhelm, Se. Großh.
Hoheit Prinz Alexander nebſt durchlauchtigſter Gemahlin, Se. Hoh.
der Fürſt Aſexander und die Hofchargen eingefunden. Ferner waren
zur Verabſchiedung erſchienen der Königl. Preußiſche Geſandte
Freiherr v. Thielemann, der Königl. Großbritanniſche
Geſchäfts=
träger Hon. Naſſau=Jocelhn, Staatsminiſter Finger,
Miniſterial=
präſident Weber und die Mitglieder des Großh. Miniſteriums, der
Präſident des Oberkonſiſteriums Dr. Goldmann der Präſident der
Oberrechnungskammer Heß, Oberbürgermeiſter Ohly, der
Diviſions=
kommandeur Generallieutenant v. Wissmann, die Generale und
Stabsoffiziere der Garniſon und das Offiziercorps der Großh. 25.
Kavallerie=Brigade, welch letztere bekanntermaßen bei der Taufe
der Prinzeſſin Irene Patenſtelle vertreten hatte, ſowie zahlreiche
andere Offiziere. Der hohen Braut wurden zahlreiche prächtige
Blumenſpenden überreicht, ſo von Sr. Hoh. dem Fürſten Alexander,
Ihrer Durchl. der Prinzeſſin Battenberg, dem Grafen Nidda,
Namens der Stadt von Herrn Oberbürgermeiſter Ohly, den
Ver=
tretern der Offiziercorps der verſchiedenen Waffengattungen u. ſ. w.
Die Allerhöchſten Herrſchaften beſtiegen alsbald den bereitſtehenden
Extrazug, der unter lebhaften Hochrufen der Menge den Bahnhof
verließ. Ihre Großh. Hoheit Prinzeſſin Irene dankte wiederholt,
am Fenſter des Coupés ſtehend, für dieſe Sympathiebeweiſe.
Von den Hochzeitsgeſchenken für Ihre Großh. Hoh.
ber Prinzeſſin Jrene erwähnen wir fünf große Sterne von
Brillanten von dem Großherzog und den Geſchwiſtern der Braut,
außerdem noch zwei Solitaires als Boutons von dem Großherzog;
von der Königin von England ein Armband mit einem Saphyr,
umgeben von Brillanten, koſtbare Spitzen, ſeidene und ſammtene
Stoffe und Kleider, einen indiſchen Chawl ſowie eine von ihr
gehäkelte Decke. Prinz Alexander mit Gemahlin gaben drei ſilberne
Schalen und Fürſt Alexander zwei Anker aus Brillanten mit einer
Koralle.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Oberlandes=
gerichtsrat Dr. Franck die Erlaubnis zur Anuahme und zum
Tragen des ihm von Sr. Heiligkeit dem Papſte verliehenen
Kom=
mandeurkreuzes des St. Gregorills=Ordens erteilt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Adelſtand des
Rechtsanwalts Otto Brentano di Tremezzo in Friedberg für das
Großherzogtum anerkannt und demſelben ſowie ſeinen ehelichen
Nachkömmen geſtattet den Namen von Brentano di Tremezzo zu
führen.
Ihre Großh. Hoheiten die Prinzen Heinrich und Wilhelm
ſind geſtern nachmittag 5 Uhr 20 Min. zu den
Vermählungsfeier=
lichkeiten nach Berlin abgereiſt.
Stadiverordneten=Verſammlung, Donnerstag, den 24. Mai,
nachmittags 3 Uhr. Tagesordnung: 1) Mitteilungen. 2)
Voran=
ſchlag des Realgymnaſiums und der Realſchule für 188889.
3) Voranſchlag der Polizeikaſſe für 188889. 4) Voranſchläge der
Pfandhaus=, Armen= Hoſpital= Waſſerwerks= und Gaswerkskaſſe
für 1888189. 5) Wahl der Weinſteuer=Einſchäzungs=Kommiſſion
für 188889. 6) Katholiſcher Religionsunterricht an den Beſſunger
Schulen. 7) Verwertung von Beſſunger Schulbeſoldungsholz.
8) Abſchluß der ſtädtiſchen Betriebs=Kraukenkaſſe für 188687.
9) Verzinſung des Haßlacher'ſchen Schulfonds. 10) Beſchaffung
von Accumulatoren für das Elektricitätswerk. 11) Benennung
von Straßen infolge der Vereinigung von Beſſungen mit
Darm=
ſtadt.
— Militärdieuſtnachrichten. Die nachbenannten Offiziere und
Sanitätsoffiziere außer Dienſten in der Landwehr wieder angeſtellt,
und zwar:
bei der Kavallerie 2. Aufgebots: Sek.=Lt. Lang, zuletzt von
der Reſerve des 1. Großh. Heſſ. Drag.=Regts. Nr. 23;
charakteri=
ſierter Premierlieutenant v. Herget, zuletßt Sekondlieutenant im
2. Großh. Heſſ. Drag.=Regt. Nr. 24. Sek.=Lt. Becker, zuletzt von
der Reſ. desſelben Regts., Sek. Lt. Wittich, zuletzt von der Kav.
des Landw.=Bats. Darmſtadt l., Sek.=Lt. Hoffmann, zuletzt von
der Kav. des Landw. Bats. Gießen, Sek=Lt. Gail, zuletzt von
der Kav. desſelben Bats., Pr.=Lt. Auler, zuletzt von der Kav. des
Landw.=Bats. Darmſtadt I1, Sek.=Lt. Marr, zuletzt von der Kav.
des Landw.=Bats. Mainz. Sek.=Lt. Strecker, zuletzt von der Kav.
desſelben Bats., Sek.=Lt. Heß L. zuletzt von der Kav. desſelben
Bats., Pr. Lt. Linck, zuletzt von der Kav. des Landw.=Bats. Worms,
Reuter, zuletzt von der Kav. desſelben Bat.;
bei der Feld=Artillerie 2. Aufgebots: Gek=Lieutenant
Gott=
hard, zuletzt von der Feld=Artillerie des Landw.=Bats. Frankfurt
a. M., Sek.=Lt. Mohr, zuletzt von der Feld=Art. des Landw.=Vats.
Darmſtadt I, Sek.=Lt. Wißmann, zuletzt von der Feld.=Art.
des=
ſelben Bats., Sek=Lt. Münch, zuletzt von der Feld=Art. des Landw.=
Bats. Erbach i. O., Sek.=Lt. Grau, zulett von der Feld=Art. des 1 Silber beſchlagene Albums, verſchiedene weiße Glacehandſchuhe und
1429
Landw=Bats. Mainz, Sek=Lt. Schott, zuletzt von der Feld=Art.
desſelben Bats., Sek. Lt. Römheld, zuletzt von der Feld=Art. des
Landw.=Bats. Mainz, Sek.=Lt. Pfaff, zuletzt von der Feld=Art.
des Landw.=Bats. Worms:
bei der Fuß=Artillerie 2. Aufaebots: Sek.=Lt. Kreuter. zuletzt
im Brandenburg. Fuß=Art.=Regt. Nr. 3. Sek.=Lt. Kolb, zuletzt von
der Fuß=Art. des Landw.=Bats. Mainz;
beim Train 2. Aufgebots: Sek.=Lt. Gottſchalk., zuletzt vom
Train des Landw=Bats. Mainz;
bei den Sanitäts=Offigieren L. Aufgebots: charakteriſ. Stabsarzt
Dr. Maurer, zuletzt Aſſiſt=Arzt. 1. Kl. der Landw. des Landw=
Bats. Darmſtadt I, Aſſiſt.=Arzt. I. Kl. Dr. Stamm, zuletzt von
der Landw. des Landw.=Bats. Gießen, Aſſiſt.=Arzt I. Kl. Dr.
Hof=
meier zuletzt von der Landw. des Landw=Regts. L Berlin, Aſſiſt=
Arzt. 1. Kl. Dr. Lindenborn, zuletzt von der Landw. des Landw=
Bats. Erbach i. O., Stabsarzt Dr. Koenig, zuletzt von der Landw.
des Landw.=Bats. Mainz.
Das 2. Großh. Heſſ. Inf.=Reat. Großherzog) Nr. 116
wird am 17. Juni d. J. ſein 7jähriges Beſtehen feiern. Diejenigen
Herren Offiziere, Sanitäts=Offiziere und Beamte, welche früher dem
Regiment angehört haben, werden erſucht, baldmöglichſt ihre Adreſſen
behufs weiterer Mitteilung nach Gießen an Herrn Oberſt= und
Regiments=Kommandeur Rogge gelangen zu laſſen.
Die Regieruugsrat May'ſche Schulunterſtützungsſtiſtung hat in
1886 eine Einnahme von 44 438.50 M., eine Ausgabe von 38 85473 M.
Das Kapitalvermögen der Stiftung betrug Ende 1885 171615.60 M.
und hat ſich in 1886 um 121428 M. vermehrt, ſo daß Ende 1886
ein Kapitalſtock von 172829.97 M. vorhanden war.
Dermalen findet die Neupflaſterung der Marktpaſſage nach der
Schuſtergaſſe ſtatt, wodurch einem tiefgefühlten Bedürſnis des
Publikums entſprochen und der dort geſchehene Häuſerabbruch
eigentlich erſt zu voller Bedeutung erhoben wird. Wir hören
übrigens, daß der Erlaß eines Polizei=Reglements geplant iſt,
wo=
nach dieſe Paſſage für den Fuhrwerkeverkehr überbaupt geſperrt
werden ſoll, eine Maßregel, mit welcher man ſich ebenfalls wohl
nur einverſtanden erklären kann.
O Die Niederlegung der Metzger Schüffer'ſchen Hofraithe in der
oberen Eliſabethenſtraße wird in deu nächſten Tagen
ſtatt=
finden. Bekanntlich lätzt dort die Firma J. Hildebrand in
Pfung=
ſtadt ein Reſtaurationsgebäude aufführen. Der vierſtöckige Neubäu
erfolat in den modernſten Formen und wird der Straße, welche an
ſich ſchon durch Entſernung des ſeither jehr ſtörenden Ecks bedeutend
gewinnt, zur beſonderen Zierde gereichen. Auch hinſichtlich der
Ausdehnung und Ausſtattung der Reſtaurationslokale wird die
leiſtungsſähige Firma dem hieſigen Publikum Hervorragendes bieten.
2 Kleine Mitteilungen. Am 1. Pfingſtfeierlag nachts wurde
ein Schloſſer in der Pankratiusſtraße vondfünf Perſonen verfolgt
und mit Stöcken und Meſſern körperlich mißhandelt, ſo daß. er
ſich im Militärlazareth verbinden laſſen mußte. Die Thäter ſind
zur Anzeige gebracht. — Wegen Mißhandlung eines Geſellen
wurde ein Bäckermeiſter zur Anzeige gebracht. — Während der
Pfingſtfeiertage wurde aus einer Herberge dem Hausburſchen ein
Arbeitsanzug entwendet. — Am Dienstag abend wurde ein
Mechaniker in der Schuſtergaſſe von einem Schuhmacher
über=
fallen und durch mehrere Meſſerſtiche nicht unerheblich verletzt.
Der Thäter wurde in Haft genommen. — Dienstag nacht wurde
bei einem Kaufmann in der Sackgaſſe ein Einbruch verübt und
aus der Ladenkaſſe eine Summe Geldes ſowie verſchiedene Waaren
entwendet.
Bei dem am vergangenen Sonntag in Straßburg i. E.
abgehaltenen Velociped=Wettreunen beteiligten ſich die Herren
Lyncker und Göbel vom hieſigen Radfahrer=Verein und errangen
daſelbſt Herr Lyncker 3 und Herr Göbel 2 Preiſe, welches bei der
ſtarken Konkurrenz, die anweſend war, als ein ungemein günſtiges
Reſuttat bezeichnet werden kann.
J. Vom Rhein, 22. Mai. Nach einer Mitteilung des M. A.
iſt geſtern auf dem Niederwald ein Waldbrand ausgebrochen,
zu deſſen Bekämpfung die umliegenden Bewohner durch die Schelle
aufgefordert wurden.
Erbach i. D., 20. Mai. Ueber eine hier auf dem Bahnhof
ſtatt=
gehabte Verhaftung zweier Individuen wird folgendes
be=
richtet: Am 16. ds. kam ein Güterzug hierſelbſt an. Der Zugfuhrer
bemerkte ſchon während der Fahrt ein verdächtiges Klopfen an
einem Waggon, welches ſich, dahier angekommen, wiederholte Der
Beamte ſezte einen zufällig anweſenden Gendarm von ſeinen
Wahr=
nehmungen in Kenntnis und wurde bei näherer Unterſuchung
be=
merkt, daß das Klopfen aus einem von Bremen kommenden,
zu=
plombierten und mit Wolle beladenen Waggon herkam. Auf Ver=
Vek. Lt. Racks, zuletzt von der Kav. desſelben Bats., Gek.=Lt. anlaſſung des Zugführers und unter Zuziehung der dazu benötigten
Perſonen wurde der Waggon geöffnet und entſprangen demſelben
ſofort zwei Kerls, welche, von Durſt und Hünger gequält, das
Klopfen verurſacht hatten. Sie hatten ſich, um aus der Bremer
Gegend wegzukommen, bei Beladung des Waggons hineinzeſchlichen,
nicht ahnend. daß ſie eine ſo lange Freifahrt mitmachen müſſen.
Bei näherer Unterſuchung fand man ſechs, teils mit Gold, teils mit
210
1430
Nr. 99
einige Paar Damenſtiefel. Der Gendarm brachte die Beiden ſofort
in Nummer Sicher, und wird ſich ein Näheres. namentlich bezüglich
der im Wagaon aufgefundenen wertvollen Gegenſtände, alsbald
her=
ausſtellen. Sicher hat man es mit raffinierten Spitzbuben zu thun,
welche ſich ſelbſt gefangen haben.
Frankfurt, 23. Mai. In dem Schaufenſter der Herren
Hof=
juweliere Schürmann auf der Zeil iſt der vom Großherzog von
Heſſen für die im nächſten Monat hier ſtattfindende Blumen=
und Pflanzen=Ausſtellung der Gartenbaugeſellſchaft geſtiftete
Ehrenpreis, ein prachtvoller ſilberner Tafelaufſatz mit kryſtallener
Fruchtſchale, ausgeſtellt
Köln, 22. Mai. Der „Kölniſchen Volkszeitung= zufolge wurde
die Generalverſammlung deutſcher Katholiken durch den
Fürſten Loewenſtein auf die Zeit vom 2. bis 6. September feſtgeſetzt.
Dieſelbe ſoll in Freiburg (Baden) ſtattfinden.
Mailand, 22. Mai Der Kaiſer von Braſilien iſt neuerlich
von einem heftigen Gehirnſchlag befallen worden. Derſelbe wurde
mit den Sterbeſakramenten verſehen. Später ſchien der Zuſtand
elwas gebeſſert.
New=York, 22. Mai. Die bei Quiney (Illinois) ausgetretenen
Miſſiſſippi=Gewäſſer befinden ſich zwar in langſamem Fallen,
noch aber ſind 250000 Hektare Landes zwei bis drei Meter hoch
mit Waſſer bedeckt. Die Bewohner ſind nach den naheliegenden
Hügeln geſlüchtet oder kampieren auf den Dächern der unter Waſſer
ſtehenden Häuſer: viele Perſonen ſind erkrankt. Die
Eiſenbahn=
verbindung von Quiney mit Nordweſten und Süden iſt vollſtändig
unterbrochen. Der durch die Ueberſchwemmung verurſachte Schaden
wird auf drei bis vier Millionen Dollars geſchätzt.
O r d n u n g
der Reierlichßeiten bei der am 24. Mai 1888 zu
Charſollen-
burg ſtattfindenden Vermählung Heiner Königl. Hoheit des
Brinzen Heinrich von Preußen mit Ihrer Hroßh. Hoſſeit der
Brinzeſſin Hrene von Heſſen.
Donnerstag, den 24. Mai, mittags 11½ Uhr, finden ſich
die=
jenigen hoffähigen Perſonen, denen beſondere Einladungen
zuge=
gangen ſind, im Königl. Schloſſe zu Charlottenburg ein und
ver=
ſammeln ſich daſelbſt in der Schloßkapelle und in den
angrenzen=
den Gemächern. Die Königl. Familie und die Höchſten Gäſte
er=
ſcheinen gegen 11¾ Uhr im blauen Salon und im grünen
Spiegel=
zimmer. Die Damen der Hofſtaaten und der ganze Hofſtaat des
Hohen Brautpaares begeben ſich nach dem gelben Damaſtzimmer,
alle Herren des Vortritts und der Gefolge nach dem runden
Garten=
ſaale. Sodann wird die Königliche Prinzeſſinnen=Krone durch
Beamte des Krontreſors herbeigebracht und von einem Offizier und
zwei Manu der Gardes du Corps in Supraweſten bis in das an
das Verſammlungs=Zimmer der Allerhöchſten und der Höchſten
Herrſchaften angrenzende Gemach geleitet. Die Schloßgarde=
Kom=
pagnie und die Gardes du Corps geben Doppelpoſten in den
Feſt=
räumen. Sobald die Königl. Familie und die Höchſten Herrſchaften
verſammelt ſind, befeſtigen Ihre Majeſtät die Kaiſerin und Königin
auf dem Haupte der Prinzeſſin Braut die Krone. Dieſelbe wird
Ihrer Majeſtät zu dieſem Zwecke von der Ober=Hofmeiſterin Fürſtin
von Hatzfeld=Trachenberg überreicht, welche auch bei der Befenigung
der Krone hilfreiche Hand leiſtet. Während ſodann die
ſtandes=
amtliche Eheſchließung des Hohen Brautpaares durch den Oberſt=
Kämmerer Otto Grafen zu Stolberg=Wernigerode, als Leiter des
Miniſteriums des Königl. Hauſes, im blauen Salon ſtattfindet,
ordnen ſich die verſammelten Hofſtaaten im runden Gartenſaale
und in den angrenzenden Gobelins=Zimmern zum Zuge. Sobald
Se. Majeſtät der Kaiſer und König den Befehl zum Beginn der
kirchlichen Ceremonie erteilt haben, geleitet der Ober=
Ceremonien=
meiſter Graf zu Eulenburg die Allerhöchſten und Höchſten
Herr=
ſchaften zu den von Denſelben im Zuge einzunehmenden Plätzen.
Der Zug wird ſolgendermaßen geordnet ſein: 1. Der Oberſt=
Marſchall Fürſt und Altgraf zu Salm=Reifferſcheid=Oyck mit dem
großen Marſchallſtabe. 11. Die Kavaliere, welche von Sr. Majeſtät
dem Kaiſer und Könige der Braut, Ihrer Großh. Hoheit der
Prin=
zeſſin Irene zur Aufwartung beigegeben ſind, nämlich die Königl.
Kammerherren: Graf Max von Lüttichau und Ceremonienmeiſter
Graf Vitzthum von Eckſtädt, ſowie der Wirkl. Geh. Rat, Ober=
Schloß=Hauptmann Graf von Verponcher=Sedlnitzky. III. Das
Hohe Brautpaar, Se. Königl. Hoheit der Prinz Heinrich und Ihre
Großh. Hoheit die Prinzeſſin Irene. Die Schleppe Ihrer Großh.
Hoheit tragen die Lamen Freiin Wilhelmine von Graucy, Gräfin
Julia zu Rantzau, Fräulein Aurélie von Alten, Gräfin Wanda zu
Eulenburg. Rechts neben der Schleppe Ihrer Großh. Hoheit der
Prinzeſſin Braut geht Höchſtdero deſignierte Ober=Hofmeiſterin
Freifrau von Seckendorff. Hinter Sr. Königl. Hoheit dem Bräutigam:
der Höchſtdemſelben zuc Aufwartung beigegebene Vice=Admiral Graf
von Monts, Chef der Marine=Station der Nordſee, der mit
Wahr=
nehmung der Funktionen des Hofmarſchalls Sr. Königl. Hoheit
beauftragte Kavitän zur See und Flügel=Adjutant Sr. Majeſtät des
Kaiſers und Königs, Freiherr v. Seckendorff, und die beiden
per=
ſönlichen Adjutanten Sr. Königl. Hoheit. IV. Die Hof=, die Vice=
Ober=Hof, die Ober=Hof= und Oberſten Hofchargen Sr. Majeſtät,
paarweiſe. V. Se. Majeſtät der Kaiſer und König und Se. Königl.
Hoheit der Großherzog von Heſſen führen Ihre Majeſtät die
Kaiſerin und Königin. Die General=Adjutanten, die Generale
la guite und die Flügel=Adjutanten Sr. Majeſtät des Kaiſers
und Königs folgen denſelben. Ihrer Majeſtät der Kaiſerin und
Königin folgt deren geſamter Hofſtaat. — Der General=Lieutenant
und General=Adjutant Miſchke, Inſpekteur der Kriegsſchulen, und
der Oberſt=Lieutenant, Flügeladjutant von Pleſſen, beauftragt mit
der Führung des 1. Garde=Regts. zu Fuß, welche bei Sr. Königl.
Hoheit dem Großherzog von Heſſen zum Ehrendienſt befohlen ſind,
ſowie deſſen Adjutanten und Gefolge hinter Sr. Königl. Hoheit.
VI. Se. Königl. Hoheit der Prinz von Wales führt Ihre Kaiſerl.
und Königl. Hoheit die Kronprinzeſſin.
VII. Se. Kaiſerl. und
Königl. Hoheit der Kronprinz führt Ihre Kaiſerl. Hoheit die
Groß=
fürſtin Sergius von Rußland. VIII. Se. Königl. Hoheit der
Kron=
prinz von Griechenland führt Ihre Königl. Hoheit die Erbprinzeſſin
von Sachſen=Meiningen. IX. Se. Kaiſerl. Hoheit der Großfürſt
Sergius von Rußland führt Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſſin
Victoria von Heſſen, Prinzeſſin Ludwig von Battenberg. Hinter
jeder Prinzeſſin gehen deren Hofdamen und je zwei Pagen. Die
Kavaliere treten ihren Herrſchaften vor, die zum Ehrendienſt
kom=
mandierten Offiziere und die Adjutanten folgen. Der Zug bewegt
ſich durch den runden Gartenſaal und die angrenzenden Gemächer
bis zur Kapelle. Bei Eintritt des Zuges in dieſelbe ertönt
geiſt=
liche Muſik. Der Ober=Hofprediger, Ober=Konſiſtorial=Ral D. Koegel
und die aſſiſtierende Geiſtlichkeit empfangen das Hohe Brautpaar
beim Eintreten in die Kapelle und geleiten Hochſtdasſelbe zum
Altare. Se. Königl. Hoheit der Prinz ſtellt Sich zur Rechten der
Prinzeſſin Braut; die Herrſchaften treten im Halbkreiſe um das
Hohe Brautpaar, und zwar ſo, daß Ihre Kaiſerl. und Königl.
Majeſtäten und Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Heſſen
die erſten Plätze rechts vom Altar einnehmen. Die Hofſtaaten
ordnen ſich unmittelbar am Eingange der Kapelle und in der
an=
grenzenden Porzellan=Kammer in der Art, daß ſie beim
Hinaus=
gehen ſogleich wieder vortreten können. Der Ober=Höfprediger,
Ober=Konſiſtorial=Rat D. Koegel vollzieht die Trauung. In dem
Augenblick, in welchem das Hohe Brautpaar die Ringe wechſelt,
werden drei Mal zwölf Kanonenſchüſſe abgefeuert, wozu der
dienſt=
thuende Flügel=Adjutant das Zeichen giebt. Nach ausgeſprochenem
Segen begeben ſich die Herrſchaften in der vorhin angeführten
Ordnung nach dem blauen Salon, woſelbſt dieſelben dem Hohen
Brautpaare Ihre Glückwünſche abſtatten. Eben dort wird der
ganzen eingeladenen Geſellſchaft, welche dem Vermählungszuge aus
der Kapelle gefolgt iſt, Gelegenheit zur Abſtattung ihrer
Glück=
wünſche gegeben, indem dieſelbe auf dem Wege nach dem neuen
Flügel des Schloſſes vor dem Hohen neuvermählten Paare defiliert.
Nach dieſer Beglückwunſchung meldet der Ober=Hof= und Haus=
Marſchall Fürſt von Radolin das Dejeuner an. Die Herrſchaften
begeben Sich in der für dieſen Tag beſtimmten Ordnung nach dem
in der oberen Etage des neuen Flügels gelegenen Trompeten=Saal,
woſelbſt die Königliche Galatafel ſich beſindet, und nehmen an
dieſer in der bezeichneten Ordnung Platz, und zwar: in der Mitte
der Tafel das Hohe Brautpaar: Demſelden zur Rechten (alſo neben
der Prinzeſſin Braut; Se. Maj. der Kaiſer und König und neben
Allerhöchſtdemſelben Ihre Kaiſerl. Hoheit die Großfürſtin Sergius
von Rußland. zur Linken (alſo neben dem Bräutigam) Ihre Majeſtät
die Kaiſerin und Königin und neben derſelben Se. Königl. Hoheit
der Großherzog von Heſſen, worauf dann die anderen Höchſten
Herrſchaften nach der beſtehenden Ordnung Sich anſchließen.
Außer der Königl. Galatafel ſind in der großen Gallerie kleine
Tafeln für den Teil der eingeladenen Geſellſchaft aufgeſtellt, welcher
an der Königl. Galatafel ſelbſt uicht Plaß findet. Se. Majenät
der Kaiſer und König bringen, ſobald die Suppe gereicht iſt, die
Geſundheit des Hohen Brautpaares aus. Die Herrſchaften erheben
Sich, unter dem großen Vortritt und nur geſolgt von dem
unmit=
telbaren Dienſt, nach dem grünen Spiegelſalon, um daſelbſt die
Abreiſe des Hohen neuvermählten Paares zu erwarten. Die übrige
eingeladene Geſellſchaft wird unmittelbar nach Aufhebung der Tafel
entlaſſen. Die Keönigl. Krone wird den Beamten des Krontreſors
wieder überliefert und, nachdem von der Ober=Hofmeiſterin Freifrau
von Seckendorff das Srrumpfbaud ausgeteilt worden, zieht das
Hohe neuvermählte Paar Sich in Seine Gemächer zurück, um
Reiſe=Toilette zu machen.
Hierzu eine Beilage für Nichtpoſtabonnenten von L. Vogelsberger: „Kornblume und Veilchen. I. Heft.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaktion Carl Wittich.