Abonnementspreis
151. Jahrgang.
Inſerate
Urtsliüherlich 1 Mark 5o Pf. uck
Brüngerlohn. Uuswärtz werden von
alen Poſiämtern Beſtellungen
ent=
eyengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufichlaz.
C.
Mit der Sonntags=Beilage:
verden angenommeni in Darnſad
von der Expedition, Rheinſtr. X. 2.
in Beſſungen von Fiet EUhe,
Holzſtraße Nr. 12. bvie augmim
von allen Annoncen=Erpeditione.
Amtliches Organ
füͤr die Bekanntmachungen des Großh. Rreigamts. des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Donnerstag den 17. Mai.
1888.
Ne 95.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Neuherſtellung des Rathhausgäßcheus wird dasſelbe für den oͤffentlichen Verlehr bis auf Weiteres
poli=
zeilich geſperrt.
Darmſtadt, den 15. Mai 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(5601
v. Grolman.
Bekanntmachuug.
Die Abfuhr des Gruben=Inhalts aus
den Hofraithen der ſeitherigen Gemeinde
Beſſungen in die beiden Sammelgruben
und die Abfuhr von Jauche aus den
Sammelgruben auf die ſtädtiſchen Wieſen
in der ſeitherigen Gemarkung Beſſungen
bis Ende März 1889 ſoll im
Submiſ=
ſionsweg vergeben werden.
Bedingungen liegen auf unſerem
Büreau, Zimmer Nr. 13, zur Einſicht
offen.
Angebole wolle man bis
Mittwoch den 23. d. Mts.,
Vormittags 11 Uhr,
verſchloſſen und gehörig überſchrieben bei
uns einreichen.
Darmſtadt, den 14. Mai 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(5602
Bekanutmachung.
Schutzmann Oskar Bock und deſſen
Ehefrau Caroline, geb. Thomas, zu
Darmſtadt haben bei Eingehung ihrer
Ehe die Beſtimmungen des
katzenellen=
bogener Landrechts zu Grunde gelegt,
jetzt aber vollſtändige Gütertrennung
ver=
einbart, ſo daß alles Vermögen, was dem
einen Ehegatten bereits gehört oder
dem=
ſelben noch zufällt, deſſen alleiniges
Eigen=
thum iſt, dem Anderen kein
Nutznießungs=
recht daran zuſtehen ſoll.
Darmſtadt, den 9. Mai 1888.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
(5603
Beisler.
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß der Profeſſor Karl Seeger
Wittwe, dahier gehörigen Immobilien
als:
Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 39 335 Hofraithe
II. 40 56 Grasgarten Karls=
II. 41 123 Grabgarten
II. 83¹ 191 Grabgartenſ ſtraße,
II. 468 ½⁄₁ 29 Grabgarten!
ſowie;
II. 83,24 391 Hofraithe
Donnerſtag, den 24. Mai d. J.,
Vorm. 11¼ Uhr,
ſauf dem Gemeindehaus dahier mit
un=
bedingtem Zuſchlag öffentlich
meiſt=
bietend verſteigert.
Beſſungen, den 9. Mai 1888.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
(5399
Weimar.
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß der Pfarrer Orth Wittwe
dahier gehörigen Immobilien, als:
Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 2144 268 Hofraithe Nieder=
II. 2143 374 Grabgarten) ram=
II. 2145 221 Grabgarten
ſtädter=
ſtraße,
Donnerstag den 24. Mai d. 33.
Vormittags 11 Uhr,
auf dem Gemeindehaus dahier mit un=
II. 8323 150 GrasgartenſWilhelm=
II. 8325 54 Grasgarten ſtraße,
bedingtem Zuſchlag öffentlich
meiſtbie=
tend verſteigert.
Beſſungen, den 9. Mai 1888.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
[4990
Bekanntmachung.
Freitag den 18. Mai d. Js.,
Vor=
mittags 9 Uhr,
werden in dem Pfandlokal, kleine
Ochſen=
gaſſe 12, gegen Baarzahlung verſteigert:
1 Klavier, 1 Küchenſchrank, 1
Eck=
ſchrank, 1 Waſchkommode, 1 runder
Tiſch, 2 Spiegel, 1
Pfeilerſchränk=
chen, 1 Wecker und 1 Wanduhr.
Darmſtadt, den 15. Mai 1888.
Scharmann,
Großh. Pfandmeiſter. (5561
flrossartige Ausſahl
in
) H.-Arlikehn.
Wir haben in unſerem Lokale
eine Zuſammenſtellung ſolcher
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tikel gemacht und auch eines
un=
ſerer Schaufenſter damit decorirt
und laden zu deren Beſichtigung
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Wilhelm), Löwenmäulchen,
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Calceo-
larien, Eierfruchtpflanzen, Fuchsien,
Ge-
ranium, Gladiolus, Heliotrop,
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ger Koch, Strassburger, Penstemon,
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vien, Verbenen ete. Blattpflanzen
Acan-
thus, Canna, Fieberbaum, Funkien, Mais
(buntblättrig), Musa Ensete, Ricinus,
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Jeppichbeetpflanzen, Schlingpflanzen:
Gematis, Cobaeen, Lophospermum,
Mau-
randien, Thunbergien ete. -
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pflanzen, Sellerie, Lauch,
Paradiesäpfel-
pflanzen empfiehlt in kräftigen,
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I1. Etage, beſtehend aus 6
Zim=
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richtet, per 1. Juni zu vermiethen.
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5623) Kranichſteinerftr. 43 iſt der
mittlere Stock zu verm. und bis 1. Juli
beziehbar. Auskunft im Hauſe.
5624) Kiesſtr. 57 die Parterre=
Woh=
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5625) Hofſtallſtr. 6, nächſt dem
Mathildenplatz, eine ſchöne freigeleg.
Wohnung, Beletage, 3-4 Zimmer
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M1
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3645) Carlsſtraße 27, ein Logis, 4
Zimmer, Waſſerltg. ꝛc. per 1. Juli d. J.
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im Eckhauſe Obergaſſe Nr. 1,
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über der Infant.=Kaſerne, zu vermiethen.
3865) Ecke der Marktſtraße
und Rittergaſſe iſt Laden mit
Wohnung per 10. Auguſt zu
ver=
miethen. Soderſtraße 79.
2981) Markt Nr. 7 ein großer
Laden per 1. Oktober zu vermiethen, auch
können Wohnung und Magazin=Räume
dazu gegeben werden.
5016) Einen Laden per ſofort,
dto. „ 1. Auguſt
mit Wohnung zu vermiethen.
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möblirte, ineinandergehende Zimmer für
2 Herren mit Penſion.
5255) Capellplatz 10 zwei möbl. 3. ſtraße 13.
5443) Alexanderſtr. 14 ſein möbl.
Wohn= und Schlafzimmer mit 2 Betten,
parterre, ſep. Eingang, p. 1. Juni
zu vermiethen.
erfr. b. Beamtenwittwe Fr. Wimberger, Auſtellung finden.
Grafenſtr. 27.
5521) Niederramſtädterſtr. 17 ein
gut möbl. Zimmer mit ſeparatem Eingang
ſofort zu vermiethen.
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mit Peuſion in ſchöner Lage zu verm.
Zu erfragen in der Expedition.
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8oles M. 1.00-1.20,
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Hechte 60-70 Pfo.,
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Schallen 30-35 Pfo.,
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Suppenhühner.
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Eliſabetheuſtr. 14. 6627
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5628) Ein ält. Mädchen, in allem
bewandert, mit gut. Zeugn., ſucht Stelle
in kl. Haushalt. Frau Holſchuh, Holz=
WIIh.
5469) In eine Krankenanſtalt werden
ſeinige, Uüchtige Krankenwärterinnen
5440) Louiſenſtraße 16, 2 St. h., geſucht, auch können daſelbſt anſtändige
zwei ineinandergehende möbl. Zimmer. Müdchen, welche ſchon einige Kenntniß
5446) Ein großes fein möbl. Zimmer in der Krankenpflege beſitzen und ſich in
in der Nähe der Rheinſtr. zu verm. Zulderſelben weiter ausbilden möchten, ſofort
Näheres in der Exped. d. Bl.
5529) Für gleich oder Johanni ein
ſorgſames Mädchen (auch Frau) zu
WoL ſagt die Expedition.
5531) Hausmädchen,
ſehr gut empfohlen, ſofort geſucht.
Niedeſelſtraße 16.
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finden lohnende Arbeit gleich nach Pfingſten
bei
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Rheinſtraße 6. (5630
5540) Zuverläſſige Kinderfrau mit
Als Kutſcher
geſucht ein fleißiger, junger Mann,
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verheirathet, früherer Cavalleriſt.
Vor=
lage guter Zeugniſſe Bedingung.
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Wilhelmſtr. 6.
5461) Ein geprüſter Heizer für
Dampfkeſſelheizung wird geſucht.
Nüheres in der Exped. d. Bl.
5539) Für das Büreau eines hieſigen
Geſchäfts wird ein gewandter
Schreibgehülfe
geſucht. Nur Solche wollen ſich melden,
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ſchreiben. — Offerten unter R. 9 durch
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Für ein ſeines Colonialwaaren=Geſchäft
wird ein flotter Verkäufer ſowie ein
angehender Commis geſucht.
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5473) Geſucht ein tüchtiger
Kranken=
wärter, welcher im Haarſchneiden und
Raſiren geübt iſt, ehemalige Militär=
Lazarethgehülfen werden bevorzugt.
Näheres in der Exped. d. Bl.
5078) 1 Lehrling für die Schloſſerei
und mech. Werkſtätte geſucht.
Schloßgaſſe 12.
5545) Ein braver Junge in die Lehre
geſucht. W. Lohe, Tapezier,
Schloßgar=
tenſtraße 55.
5587) Einen Jungen ſucht in die
Lehre A. Weber, Schreinermeiſter,
Mühlſtraße 13.
5079) Lehrling ſucht gegen Lohn
Fr. Müller, Schloſſermſtr., Karlsſtr. 36.
Wohn= u. Schlafzimmer,
möblirt oder unmöblirt, in ſchöner Lage
zu miethen geſucht. — Offerten unter
8. 22 an die Expedition.
(5632
Schriftliche Arbeit
wünſcht
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Frau FranzRrockhoſkjun.,
Rheinſtraße Nr. 33, Hinterbau.
Puten bürgerl. Mittagstiſch zu 45 Pf.
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Nr. 95
1369
Johens-Vorsichorungs. und hrsparniss-Bauk in 8tuttgark.
Der Rechenſchafts=Bericht pro 1887 iſt eriſchienen und wird den Mitgliedern behändigt werden. Das Ergebniß iſt
wiederum nach allen Richlungen ſehr günſtig.
Die am 26. Mai nachmittags 2½ Uhr im Königsbau in Stuttgart ſtattfindende Generalverſammlung hat ſich über
*I verſchiedene Statuten=Aenderungen, ſowie über die Norm der von der Bank für die Verſicherten zu übernehmenden
Kriegs=
gefahr ſchlüſſig zu machen.
Die Zuſammenſtellung der Aenderungen und die Begründung derſelben iſt bei den Agenturen aufgelegt.
Die Berechtiguug zur Theilnahme an der Generalverſammlung iſt durch Vorzeigung der Police, ebent. der
Fauſt=
pfandbeſcheinigung nachzuweiſen. Die Stimmberechtigung kann auch einem anderen Bankmitglied übertragen werden; dazu
iſt aber ſchriftliche Vollmacht und Uebergabe der Police, bezw. der Fauſtpfandbeſcheinigung erſorderlich. - Vergl. 8 7
der Statuten.
(5633
Saalbam Darmstadt.
Donnerstag den 17. Mai 1888:
Grstes
grosses Militér-Concert,
ausgeführt von der 46 Mann ſtarken Capelle des 1. Großh. Heſſ. Inf.= (Ceibg.)
Regts. Nr. 115, unter Leitung ihres Capellmeiſters Herrn Wilh. G. Hilge.
Anfang 7½ Uhr.
Eintritt 40 Pfo.
Kinder 15 Pfo
Von 9 Uhr ab: Eintritt 25 Pfg.
Bei Eintritt der Dunkelheit: Mumination des dartens.
Programme an der Kaſſe.
(6634
Dr. Kochs Pepton-Bouillon.
Ausgezeichnet als Zusatz zu Suppen,
Gemüsen, Tunken ste.
Awel Theelöſſel voll geben mit Waser ohne weiteren Lusat,
s0kort eine Tasse Schmackhafte und Kräktige Fleischbrühe.
Nahrhafter als alle Fleisch-Extructe,
Cahresfeior
des Rettungshauſes zu Hähnlein.
Am Tage nach Pfingſtmontag, Dienstag den 22. Mai, wird zu Hähnlein
das Jahresfeſt des daſigen Rettungshauſes für Knaben gefeiert. Der Gottesdienſt,
bei welchem Herr Oberconſiſtorialrath Superintendent Dr. Sell die Predigt gütigſt
übernommen hat, beginnt Nachmittags 3 Uhr.
Zu dieſer Feier ſind alle Freunde unſeres Hauſes ſowie die Eltern der
Zog=
linge herzlich eingeladen.
65635
Der Vorstand.
Portemonnaie-Fahrpläne
über ſämmtliche hier ankommende und abgehende Eiſenbahnzüge inel.
der Dampfſtraßenbahn ſind zu 10 Pfg. pro Exemplar in der
Expe=
dition d. Bl. zu beziehen.
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Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Shnagoge).
Samstag den 19. Mai=
Vorabendgotkesdienſt um 7 Uhr 15 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 8 Uhr 30 Min.
1370
Nr. 95
Politiſche Ueberſicht.
Heutſches Reich. Der Kaiſer empfing am 15. nachmittags den
Hberpkäſidenten Grafen von Eulenburg, den Oberceremonienmeiſter
Grafen von Eulenburg und den Fürſten Radolin=Radolinski.
Aus Charlottenburg wird vom 15. berichtet, daß der Kaiſer
trotz des Umſtandes, daß die letzte Nacht häufiger als es ſeit den
vorangegangenen Nächten der Fall war, durch Huſtenreiz und
Eiter=
abſonderung geſtört worden, ſich am morgen fieberfrei und
gekräftigt fühlte. Ob die immerhin noch nicht durchwärmte
Luft einen, wenn auch nur kurzen Aufenthalt des Kaiſers im
Schloß=
park ermöglichen wird, ſteht dahin.
Nach Meldungen von geſtern vormittag hatte der Kaiſer eine
recht gute Nacht: bei der Konſultation der Aerzte wechſelte Mackenzie
die Kanüle aus, was ſehr leicht von Statten ging. Die Wunde
hat ein gutes Ausſehen.
Im Konferenzſaale des Abgeordnetenhauſes wurde am 15. um
12 Uhr mittags ein Miniſterrat abgehalten.
Das preußiſche Abgeordnetenbaus nahm am 15. in dritter
Be=
ratung das Geſetz betr. die Verbeſſerung des Waſſerlaufs der Oder
und der Spree unverändert an.
Die Ausführungsbeſtimmungen zum Zuckerſteuergeſetz, welches
am 1. Auguſt in Kraft tritt, ſind in einem vorläufigen Entwurfe
fertiggeſtellt und den Bundesregierungen zur gutachtlichen
Aeuße=
rung mitgeteilt worden. Sie werden jedenfalls rechtzeitig genug
dem Bundesrate zur Beſchlußfaſſung zugehen, um noch vor der
Sommerpauſe zur Erledigung zu gelangen.
Aus militäriſchen Kreiſen verlautet, daß die für Armee und
Marine noch weiter in Ausſicht genommenen Gnadenakte darin
beſtehen werden, daß Angehörigen der Armee und Marine, welche
zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt ſind und zehn Jahre
ab=
gebüßt haben, ſowie ſolchen, die auf längere Zeit verurteilt ſind,
nach Verbüßung von drei Jahren bei guter Führung der Reſt der
Strafe erlaſſen werden ſoll. Das General=Auditoriat iſt
beauf=
tragt, in Betracht kommende Perſonen, welche der Armee und
Marine angehören, in Vorſchlag zu bringen.
Mehrere Abgeordnete der nationalliberalen Partei haben dieſer
Tage eine Reiſe in die polniſchen Anſiedlungsbezirke gemacht. Der
Oberpräſident und Vorſitzende der Anſiedelungskommiſſion, Graf
v. Zedlitz=Trützſchler, führte die Herren perſönlich und gab ihnen
die bereitwilligtten Aufſchlüſſe. Die Abgeordneten haben die
Ueber=
zeugung zurückgebracht, daß die Anſiedelungskommiſſion in gutem
Geleiſe fährt und bei weiterem bedächtigen Vorgehen ſchließlich
das erſtrebte Ziel in politiſcher wie in wirtſchaftlicher Hinſicht er=
reichen wird.
Wie die „Allgemeine 3tg.- meldet, wohnt Prinz Rupprecht von
Bahern im Auftrage des Prinz=Regenten der Eröffnung der
Aus=
ſtellung in Barcelona bei.
Schweiz. Der Bundesrat ſchlug den Regierungen von
Deutſch=
land, Frankreich, Oeſterreich=Ungarn, Italien, Rußland, Belgien,
Holland und Luxemburg eine am 12. September in Bern
abzu=
haltende Konferenz vor, um die Vertragsentwürfe über das
inter=
nationale Eiſenbahnfrachtrecht in ein definitives Uebereinkommen
umzugeſtalten.
Heſterreich=Angarn. Der Kaiſer empfing am 15. vormittags
den König von Serbien in der Hofburg und machte demſelben
nach=
mittags einen Gegenbeſuch. Die Königin von Serbien begab ſich
am 16. nach Wiesbaden. — Prinz Alexander von Heſſen reiſte am
15. nachmittags nach Darmſtadt zurück.
Franſtreich. Durch Regierungsdekret wird der höhere
Kriegs=
rat neu organiſiert und mit den Befugniſſen des
Verteidigungs=
komites, welches aufgehoben wird, beauftragt. Der höhere
Kriegs=
rat beſteht künftig aus 12 Mitgliedern, nämlich 4 von Amtswegen:
der Kriegsminiſter, der Generalſtabschef und die Präſidenten der
beiden konſultativen Komités der Artillerie und des Genie, und aus
acht Diviſions=Generälen, welche ihren Verdienſten nach in
Kriegs=
zeiten zu Oberbefehlshabern beſtimmt ſind. Dieſe ſind nach dem
Dekret die Generäle Sauſſier, Wolff, von Galliffet, Billot, Fevrier,
Carrey von Bellemare, Lewal und von Mitibel.
Die Regierung verſagte die Genehmigung zu den Beſchlüſſen
des Munizipalrats von Paris, wonach den ſtreikenden Glasarbeitern
10 000 Francs Unterſtützung gewährt werden ſollten.
Die Abgeordnetenkammer lehnte am 15. nach Annahme der
Amendements, welche den für die Landwirtſchaft und für die
Er=
nährung verwendeten Mais vor dem Zoll ausnehmen, das
ge=
ſamte Geſetz über die Zölle auf Mais, Reis und Alkohol mit 282
gegen 247 Stimmen ab.
Felix Pyat brachte einen Antrag ein, worin die Exproprierung
jeder Werkſtätte, die mit Willen des Arbeitgebers geſchloſſen wurde,
gefordert wird, um den Arbeitern übergeben zu werden. Er
ver=
langte die Dringlichkeit für dieſen Antrag, dieſelbe wurde aber ab=
gelehnt.
Der bonapartiſtiſche Abgeordnete Cuneo dOrnano übergab der
Kammer einen Unterantrag auf Reviſion der Verfaſſung, worin
für die Geſetzvorlage das Volksreferendum gefordert wird.
Boulanger iſt am 15. mittags mit ſeinem ganzen Gefolge wieder
in Paris eingetroffen; er ſah ſehr bleich und angegriffen aus.
Engkand. Im Oberhauſe erklärte am 15. Wolſeley, er habe
vor der Debatte am Freitag im Oberhauſe über die Verhältniſſe
der Armee keine Kenntnis von dem Artikel des „Baily
Telegtaphi=
gehabt. In der von Salisbury beanſtandeten Tiſchrede habe ei
nicht die Regierung angegriffen, ſondern nur die Nachteile einer
Parteiregierung für das Heer und die Flotte betont. Die jetzige
Regierung habe das Heer und die Flotte nicht vernachläſſigt,
ſon=
dern gefördert; er halte aber an der Anſicht feſt, daß, ſolange die
engliſche Flotte ſo ſchwach wie jetzt ſei, das Heer ſeinen Platz ncht
behaupten könne, da überall in der Welt die Anſicht verbreitet ſei,
daß der Zuſtand der Verteidigungsmittel Englands daheim und
auswärts unbefriegend und die militäriſchen Streitkräfte nicht ſo
organiſiert und ausgerüſtet ſeien, wie ſie es ſein ſollten. Er glaube
nicht, daß der ganze Vorgang dazu angethan ſei, ihn als Militär
zur Demiſſion zu zwingen. Lord Salisbury ſprach ſeine
rückhalt=
loſe Anerkennung über die Art aus, wie Lord Wolſeley von der
jetzigen Regierung geſprochen und jeden Angriff auf dieſelbe
desavouiert habe. Er hoffe, Lord Wolſeley werde den Zwiſchenfall
nicht zu ernſt nehmen; denn der Rücktritt Wolſeley's wäre ein
be=
deutender Schlag für die engliſche Heeresverwaltung. Das heutige
militäriſche Glaubensbekenntnis Wolſeley's ſei ein ſehr ernſtes.
Die Regierung werde die gröste Aufmerkſamkeit bewahren müſſen;
die endgültige Entſcheidung müſſe aber der Regierung zuſtehen.
Heer und Flotte befänden ſich heute in einem beſſeren Zuſtande als
ſe zuvor. Die Regierung trefſe zur Sicherheit des Landes alle
notwendigen Maßregeln.
Im Unterhaus beantragte Smith eine Reſolution betr.
Er=
mächtigung zur Emiſſion von 3½ Millionen Pfund Sterling Zproc.
Annuitäten für die auſtraliſche Flotte und die Verteidigung
ge=
wiſſer Häfen und Kohlenſtationen, zum Zweck des beſſeren Schutzes
des britiſchen Kolonialhandels und des Landes und der Häfen.
Ikaſien. Bei Beratung des Finanzbudgets teilte Crispi am
15. der Kammer mit, daß nicht beabſichtigt werde aus der
Finanz=
frage eine Kabinettsfrage zu machen. Eine ähnliche Erklärung gab
Finanzminiſter Magliani ab. Die Kammer lehnte hierauf die
Lagesordnung Muſſis läußerſte Linke), welche die Grundſätze der
Finanzpolitik der Regierung mißbilligt, ab und nahm in
nament=
licher Abſtimmung mit 210 gegen 29 Stimmen den Antrag del
Giudice's, worin das Vertrauen zur Finanzpolitik der Regierung
ausgedrückt wird, an.
Das aus Panzerſchiffen, Torpedobooten und Torpedokreuzern
beſtehende italieniſche Geſchwader iſt am 15. von Spezzia nach
Bar=
celona abgegangen. An Vord des „Veſuvio” befand ſich der Herzog
von Genua, welcher Italien bei der Eröffnung der Ausſtellung
of=
ſiziell vertreten wird.
Rußkand. Der Kaiſer begiebt ſich mit ſeiner Familie nach der
Krim, da der Geſundheitszuſtand ſeiner Tochter Tenia, die in dieſem
Frühjahre den Typhus durchmachte, viel zu wünſchen übrig läßt.
Der Großfürſt Nikolai der Aeltere iſt ins Gebiet der doniſchen
Ko=
ſaken abgereiſt, woſelbſt er in ſeiner Eigenſchaft als Generalinſpektor
der Kavallerie die Reſerven der Koſaken inſpicieren ſoll. — Der
Großfürſt Wladimir geht demnächſt nach Warſchau, von wo aus
er die an der Grenze zuſammengezogenen Truppen beſichtigen ſoll.
Rumänien. Wie das Bukareſter Blatt „Romania liberau
er=
fährt, würde das Parlament anfangs Juli aufgelöſt werden, die
allgemeinen Wahlen würden in der erſten Hälfte des September
ſtatt finden.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 17. Mai.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Oberſt Frhrn. v. Rotsmann, perſönlicher Adjutant Sr. Großh.
Hoheit des Prinzen Alexander, den Oberſt Berendt, Kommandeur
des Brandenb. Fuß=Art.=Regts. Nr. 3, den Major Frhrn. von
Rolshauſen, Bataillonskommandeur im 1. Großh. Inf.=Regt.
Nr. 115, den Major Clauſon v. Kaas, Abteilungskommandeur im
Großh. Feld=Art.=Regt. Nr. 25. den Major z. D. Haneſſe. den
Kreisrat Hofmann von Alsfeld, den Oberlandesgerichtsrat Heß,
Landrichter Dr. Rüſter, den Gymnaſiallehrer Schüler aus Worms,
den Hauptmann la suite Zernin, den Diviſionspfarrer Strack,
den Oberbürgermeiſter Ohly, den Oberkonſiſtorialrat,
Super=
ntendent Dr. Sell; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den
Miniſterialpräſidenten Weber, den Oberkonſiſtorialpräſidenten Dr.
Goldmann, den Hofceremonienmeiſter Geheimerat v. Werner.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 9. Mai den
Oberamtsrichter bei dem Amtsgericht Schlitz Albrecht Braun
zum Oberamtsrichter bei dem Amtsgericht Reinheim, ſowie den
Umtsrichter bei dem Amtsgericht Michelſtadt Johannes Ittmann
zum Oberamtsrichter bei dem Amtsgericht Hungen mit Wirkung
vom Dienſtantritt des Dienſtnachfolgers ernannt.
Ihre Königl. Hoheit die Prinzeſſin Beatrice von Großbritannieu,
Prinzeſſin Heinrich von Battenberg, ſowie Se. Hoheit der Fürſ=
Alexander, Prinz von Battenberg, trafen Dienstag von Jugenheim
gier ein, beſuchten die Vorſtellung im Großh. Hoftheater und kehrten
abends nach Schloß Heiligenberg zurück.
1372
Nr. 95
Felde zu thun, und vier Kinder der Leute waren allein zu Hauſe.
Durch einen bis jetzt noch unaufgeklärten Umſtand entſtand in dem
einzeln ſtehenden Hauſe der Familie Feuer und ſämtliche vier
Kin=
der fielen dem verheerenden Elemente zum Opfer. Der Schmerz
der ſpäter heimkehrenden Eltern ſpottet jeder Beſchreibung.
Die am Samstag aus der allgemeinen deutſchen Strikekaſſe
in Hamburg für die ſtrikenden Maurer ausgebliebenen
Unterſtütz=
ungsgelder, deren Fehlen die Veranlaſſung war, daß geſtern
allge=
mein die Arbeit wieder aufgenommen wurde, ſind nachträglich in
verſtärkter Summe noch eingetroffen. Infolge deſſen iſt ein Teil
der Maurer gewillt, falls die Bauunternehmer ſich im Laufe dieſer
Woche nicht zu Konzeſſionen verſtehen wollen, nach Pfingſten
aber=
mals die Arbeit niederzulegen.
Der erſte Bürgermeiſtereibeigeordnete Dr. Geier wurde geſtern
von einem Schlaganfall betroffen, infolge deſſen eine teilweiſe
Läh=
mung des Körpers eintrat. Seit heute nachmittag ſoll ſich Dr.
Geier auf dem Weg der Beſſerung befinden.
Seligenſtadt, 14. Mai. Die von Herrn Rentner Kofler aus
Darmſtadt im März d. J. dahier begonnenen Ausgrabungen zur
Erforſchung des Umfangs und der Lage des nach allen Anzeichen
hier einſt vorhanden geweſenen römiſchen Caſtells, welche ſeit einigen
Wochen ruhten, wurden heute zu Ende geführt. Es iſt nun
kon=
ſtatiert, daß alle Vermutungen früherer Forſcher über Lage und
Größe des hieſigen Caſtells unhaltbar geworden ſind, indem nirgends
ein beſtimmter Anhalt dafür gefunden wurde. Es iſt daher
anzu=
nehmen, daß in der hieſigen ſteinarmen Gegend die Caſtellmauern
ſchon in früherer Zeit zum Zwecke der Gewinnung von Bau= und
Pflaſterſteinen ausgebrochen und daher nicht mehr zu finden ſind.
Gießen, 15. Mai. Die Vorbereitungen für das
Lutherfeſt=
ſpiel ſind nun ſo weit gediehen, daß nach dem „G. A. die
Auf=
führungen am Sonntag, den 3. Juni, ihren Anfang nehmen werden.
Wie in Leipzig und in Bonn, ſo ſind auch hier die Darſtellenden
zwar ſämtlich Dilettanten - von einem hervorragenden Regiſſeur,
Herrn Herrmann vom Frankfurter Stadttheater, geſchult - aber
faſt ſämtlich den akademiſchen Kreiſen entnommen. Die Vorarbeiten
zum Bau der Bühne haben bereits begonnen.
Von der in Ausſicht genommenen Errichtung eines
Ausſichts=
turmes auf dem Dünsberg muß vorerſt Abſtand genommen
werden.
Frankfurt a. M. Der Deutſche 7. Lehrertag wird dieſes
Jahr während der Pfingſtwoche (2l.- 24. Mai) in unſerer Stadt
ſeine Verſammlungen halten. Für dieſelben ſind folgende Vorträge
angemeldet: „Die allgemeine Volksſchule', Ref. Köhnke=Hamburg;
„Die ärztliche Beaufſichtigung der Schulen=, Ref. Siegert=Berlin:
„Der Unterricht in Geſetzeskunde und Volkswirtſchaftslehre in der
Schuler, Ref. Pache=Leipzig; „Notwendigkeit einer entſchiedenen
und allgemein gültigen Vereinfachung unſerer Rechtſchreibung:
Ref. Dr. Sulzbach=Frankfurt a. M.; =Oeffentliche Schulprüfungen;
Die große Roſen=, Blumen=und Pflanzenausſtellung der
Gartenbau=Geſellſchaft vom 8. bis 12. Juni, verbunden mit dem
Kongreſſe Deutſcher Roſenfreunde, iſt laut Beſchluß des
Ausſtel=
lungs=Komités wegen der ſeither anhaltend kühlen Witterung, velche
die Kulturen ſehr zurückhält, auf 8 Tage ſpäter verlegt worden und
findet in den Tagen vom 15. bis 19. Jum ſtatt.
Wiesbaden, 15. Mai. Die Stadtgemeinde hat einen Vertrag
mit der Bank für Handel und Induſtrie in Darmſtadt und Herrn
H. Bachſtein in Berlin für die Anlage einer
Dampfſtraßen=
bahn von Wiesbaden nach Biebrich abgeſchloſſen.
München, 15. Mai. Die Deutſchnationale Kunſtgewerbe=
Ausſtellung iſt heute durch den Prinz=Regenten feierlich eröffnet
worden. Der Präſident der Ausſtellung, Profeſſor Lange, hielt die
Feſtanſprache. worauf der Prinz=Regent mit anerkennenden Worten
erwiderte. Nach einem vom Bürgermeiſter ausgebrachten Hoch auf
den Regenten begann der Rundgang.
Moskau, 15. Mai. Am Sonntag fand auf der Strecke der
Moskau=Kursk=Bahn bei dem Bahnhof Galitſhno ein großer
Eiſenbahnunfall ſtatt, wobei 29 Waggons des nach Moskau
gehenden Zuges ſich loslöſten und gegen einen Güterzug ſtießen.
11 Reiſende wurden getötet, 27 verwundet, darunter 18 ſchwer.
Newyork, 12. Mai. Der Miſſiſſippi iſt über ſeine Ufer getreten
und verurſacht zwiſchen Illinois und Jowa eine ungheure
Ueber=
ſchwemmung. Das Waſſer ſteht, der „Times' zufolge, ſo hoch
wie noch nie zuvor. Die Ueberſchwemmung erſtreckt ſich auf 450
Kilometer von St. Louis bis Cairo, wo der Ohio in den Miſſiſſippi
fällt. Bei Rock Jsland haben ſich zwei ungeheure Ströme gebildet,
welche ſich in einer Geſchwindigkeit von 15 Kilometer in der Stunde
fortbewegen. Ein 500 Fuß langer Teil eines Walles am
Regierungs=
arſenal iſt fortgeriſſen worden. Die Eiſenbahnen und Niederungen
ſind überfluthet und die Einwohner haben ſich auf die benachbarten
Hügel geflüchtet. Bei Quiney, Illinois, iſt der Fluß 15 Kilometer
breit.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 15. Mai.
T a n n h äuſ er.
E. M. Durch das Gaſtſpiel der Kgl. Sächſ. Kammerſängerin
Frl. Thereſe Malten ward uns heute ein Kunſtgenuß bereitet,
welcher zu denen gehört, die man noch lange nachher in ſich
nach=
klingen fühlt. In dieſem Falle bemüht man ſich den empfangenen
großen Eindruck auch durch keine unmittelbar folgenden muſikaliſchen
Ereigniſſe ſtören und trüben zu laſſen, kann ihn vielmehr „
unver=
miſcht mit minder würdigen Dingen' feſthalten und bewahren, ſo
lange bis ſich das „wechſelvolle Spiel; im Herbſt erneuert.
Frl. Thereſe Malten gab uns mit ihrer „Eliſabeth' ein
ebenſo hehres Kunſtaebilde wie im Dezember vorigen Jahres als
„Walküre; und „Elſar. Solche Interpreten hat ſich der
Dichter=
komponiſt gedacht und gewünſcht, und ihrer bedarf es auch, um ſeine
Werke in ihrer ganzen, ſieghaften Majeſtät zur Erſcheinung zu
bringen!
Eine Sängerin und zugleich Darſtellerin wie Thereſe Malten
geht reſtlos in ihrer Aufgabe auf. Ihr iſt es gegeben, das, was
dem Komponiſten als Jdee, als leuchtendes Urbild, vorgeſchwebt,
zur konkreten Schönheit des Jdeals zu führen!
Vom gewöhnlichen Rollenſtandpunkt aus betrachtet, iſt die
Eliſabeth keine ſogenannte große Partie, ſie dominiert dramatiſch
nur zwei Mal, und dennoch vertritt ſie nebſt Wolfram von
Eſchen=
bach in dieſem muſikaliſchen Drama diejenige Lebensmacht, der
end=
lich der Sieg zufällt, wie das ſchon die erhabenen Klänge des
Hauptmotivs der Ouvertüre verkünden. Das iſts, was dieſer
Frauengeſtalt eine ſo bedeutſame ideelle Stellung im „
Tannhäuſer=
anweiſt. Frl. Malten iſt nun in jeder Beziehung die geeignetſte
künſtleriſche Perſönlichkeit, um uns dies nachdrücklichſt zum
Bewußt=
ſein zu bringen. Die innerliche Durchdringung des Stoffes, die
Ausarbeitung jedes Zuges, jeder Nüance iſt wirklich großartig und
in ihrer Art wohl einzig.
Wenn dieſe Eliſabeth mit königlichem Anſtand und dabei doch
lebhaften Schrittes, denn das Freudegefühl beflügelt ihren Gang.
in die Sängerhalle eilt und dem lieben, wohlbekannten Raume
jenen froh entzückten Gruß ſpendet, ſo teilt ſich das Jubelgefühl,
welches die herrliche Arie durchſtrömt, unwillkürlich in ſeiner ganzen
Macht der Stimmung der Hörer mit. In ebenſo enge
Mitleiden=
ſchaft zieht uns die hohe Kunſt des Gaſtes bei allen folgenden
Vor=
gängen. Wie zart und doch dabei ſtark weiß die Sängerin den
widerſtreitenden Empfindungen Ausdruck zu verleihen, welche
Eliſabeths Bruſt in der Unterredung mit Tannhäuſer bedrängen.
Mit welch tiefer Wahrheit iſt ferner jenes keuſche Verſtummen vor
dem Oheim von der Künſtlerin erfaßt: „Sieh mir ins Augel ſprechen
kann ich nichtl Darin liegt, ſo wie die Malten dieſe Worte ſingt,
eine Welt voll Seele und Gefühlsadel! Niemals bleibt Thereſe Malten.
an der Scene unbeteiligt, auch wenn der Komponiſt keine direkte
Anforderung an ſie ſtellt. Mit Mienen= und Gebärdenſprache iſt ſie
unaufhörlich und dabei doch ſtets in diskreter, echt künſtleriſcher
Weiſe thätig. Von hoher Meiſterſchaft zeugte u. a. auch die
Be=
grüßung der Gäſte, welche die Künſtlerin aufs feinſinnigſte zu
nüancieren wußte. Ebenſo verſchiedenartig und abwechſelungsreich
iſt auch das Lächeln, welches dieſe Eliſabeth für die Ankömmlinge
bereit hat. Für die Sänger iſt es, mit Ausnahme des Tannhäuſer,
ein dankbar=gütiges, das, welches Wolfram grüßt, iſt noch mit einem
leiſen Zuge der Wehmut vermiſcht; beim Anblick des Geliebten
bekommt es einen zärtlichen, teilweiſe beklommenen Anſtrich; die
Pagen, welche die Urne überreichen, werden durch ein frohe Laune
kennzeichnendes Lächeln der Herrin belohnt. Genau ſo viel
Varia=
tionen enthält die Art, mit der Eliſabeth den Weiſen der Sänger
lauſcht. Bei Wolfram, bei Walters Lied liegt auf ihren Zügen ein
ſinnender, nachdenklicher Zug, der zugleich die innere Billigung über
das Gehörte ausdrückt. Ein erregtes, perſönliches Leben, das dann
dem Ausdruck des Befremdens, der Enttäuſchung und zuletzt dem
der ſchmerzlichen Angſt weicht, ſpiegelt ſich in dem Antlitz ſobald
Tannhäuſer ſingt. Das Eintreten für dieſen, die feierliche
Be=
ſchwörung an die Sänger und Edlen, dem Unſeligen Zeit zur Buße
zu laſſen, ſowie das unverhüllte Kundgeben des eignen, tiefen
Leids, - alles das war von ergreifender Tiefe und überwältigender
Großartigkeit.
Nach dem Fallen des Vorhangs durchbrauſten Beifallsſtürme
das Haus wie man ſie bei uns nicht oft hören kann. Vom
Chor=
perſonal, zu deſſen Nutzen der gefeierte Gaſt auftrat, ward ihm ein
Lorbeerkranz überreicht.
Der Eingang des 3. Aktes ſtand ſelbſtredend in ſchönſtem
Ein=
vernehmen mit allem Vorhergehenden. Das weltentrückte, nur noch
dem Heiligen zugewandte Leben der herrlichen Jungfrau ward von
der Künſtlerin mit einfacher Größe und jenem Adel der
Gebärden=
ſprache dargelegt, welcher ſſe nie verläßt. Man hat das Gebet der
Eliſabeth als das Unmelodiſchſte bezeichnet, was Wagner je
ge=
ſchrieben habe. Wir denken, Niemand wird ſolchen Eindruck
empfangen haben, der heute dieſe fromme Weiſe hörte, wie ſie ſo
voll, rein und ernſt den Lippen der Sängerin entſtrömte. Das Gebet
war ein geradezu krönender Abſchluß des Ganzen!
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaktion Carl Wittich.