Darmstädter Tagblatt 1888


12. April 1888

[  ][ ]

Abonnementspreis
ertelſthrlich 1 Mart 50 Pf. udk
Bringerlohn. Unzwärtz werden von
alen Poſtämtern Beſtellungen ent=
eegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quanal inel. Poſtauflſclag

151. Jahrgang.

Inſerak=

Mit der Sonntags=Beilage:

verden angenommen: in Darmh adt
von der Expedition, Rheinſtr. ꝛr. 23.
in Belſungen von Friesz Blzes,
Holzſtraße Ar 12. ſovie auzwärw
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
fuͤr die Bekannkmachungen des Großh. Breisamts, des Groſh. Polipejamks und ſümmtlicher Behörden.
Honnerstag den 12. April.
B 71.
1888.

Betreffend: Das Muſterungsgeſchäft im Kreiſe Darmſtadt vro 1888.
Darmſtadt, am 10. April 1888
Der Civil=Vorſitzende der Großh. Erſatz=Commiſſion Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Indem ich Sie einlade, ſich an den bereits bekannt gemachten Tagen in der ſtädtiſchen Turnhalle, gegenüber der Stadt=
kapelle
dahier, mit den Militärpflichtigen aus Ihren Gemeinden einzufinden und dafür beſorgt zu ſein, daß dieſe pünktlich
anweſend ſind, empfehle ich Ihnen gleichzeitig. darauf aufmerkſam zu machen, daß ohne Entſchuldigung fehlende oder zu ſpät
kommende Militärpflichtige nach 8 24 d. E.=O., ſofern ſie nicht eine härtere Strafe verwirkt haben, mit Geldſtrafe bis zu
30 Mk. oder Haft bis zu 3 Tagen zu beſtraſen ſind, ihnen unter Umſtänden ſogar die Vortheile der Looſung entzogen wer=
den
können,
Die Militärpflichtigen ſind außerdem darauf hinzuweiſen, daß ſie ſich ſowohl während des Muſterungsgeſchäfts als vor
und nach demſelben, vor dem Muſterungslokal und in den Straßen der Stadt anſtändig zu benehmen haben. Ausſchrei=
tungen
würden unter keinen Umſtänden geduldet werden.
Sie ſelbſt mache ich noch darauf aufmerkſam, daß diejenigen Stammrollen, in welchen inzwiſchen noch Zugünge ſtatt=
gefunden
haben, mit den etwa noch erhobenen Reclamationen, unverzüglich, die übrigen aber im Muſterungstermin vorzulegen
ſind.
v. Graney.
(4072

Bekanntmachung
Diejenigen hieſigen und ſeitherigen Beſſunger Einwohner, welche Tauben hal=
ten
, wollen dieſelben wegen der Saatzeit vom 15. dieſes Monats bis 15. Mai l.
Js. bei Vermeidung einer Strafe von 2 Mk. für jeden vorkommenden Uebertre=
tungsfall
eingeſperrt halten.
Sollten Taubenbeſitzer nicht im Stande ſein, ihre Tauben bis zum Eintritt
des oben genannten Termins in den Schlag zu bringen, ſo wollen dieſelben davon-
bei
Vermeidung der Nichtbeachtung dieſes Umſtandes - auf unſerem Büreau ( ath=
haus
am Markt, 1. Stock) alsbald Anzeige machen.
Darmſtadt, den 4. April 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt
als Feldpolizei=Behörde.
(3949
Ohly.

Bekanntmachung.
Die Verſteigerung im hieſigen ſtädtiſchen Pfandhaus, Grafenſtraße 9, beginnt
Montag den 16. April d. Js., Nachmittags 2¼ Uhr.
Ein Verzeichniß der zur Verſteigerung kommenden Pfänder liegt 8 Tage lang meinſchuldner zu verabfolgen oder zu
auf unſerem Büreau, Stadthaus, Rheinſtraße 18, Zimmer Nr. 13,. zu Jedermanns leiſten, auch die Verpflichtung auferlegt,
Einſicht offen.
Darmſtadt, den 6. April 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[3950)
Ohly.
zu Ober=Ramſtadt wird heute am 9. April Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Konkursverfahren. 1888. Vormittags 11 Uhr, das Konkurs=/
Ueber das Vermögen des verſtorbenen verfahren eröffnet.
Nicolaus Emich l. und deſſen Wittwe, Der Kaufmann Heinrich Stoͤrger!

dahier wird zum Konkursverwalter er=
nannt
.
Konkursforderungen ſind bis zum
2. Mai 1888 bei dem Gerichte an=
zumelden
.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über
die Wahl eines anderen Verwalters, ſo=
wie
über die Beſtellung eines Gläubiger=
ausſchuſſes
und eintretenden Falls über
die in 8 120 der Konkursordnung be=
zeichneten
Gegenſtände - und zur Prü=
fung
der angemeldeten Forderungen auf
Mittwoch den 9. Mai 1888,
Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte,
Neckarſtraße 3, Termin anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur Kon=
kursmaſſe
gehörige Sache in Beſitz haben
oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig
ſind, wird aufgegeben, nichts an den Ge=
von
dem Beſitze der Sache und von den
Forderungen, für welche ſie aus der Sache
abgeſonderte Befritdigung, in Anſpruch
nehmen, dem Konkursverwalter bis zum
29. April 1888 Anzeige zu machen.
gez. v. Diemar.
Veröffentlicht:
Schell, Hülfsgerichtsſchreiber. (4073
150

[ ][  ][ ]

1008

Bekanntmachung.
Die am 26. und 27. v. Mts. abge=
haltene
Brennholz=Verſteigerung aus dem
ſtädtiſchen Oberwald iſt genehmigt.
Bürgſcheine können auf unſerem Büreau,
Stadthaus, Rheinſtraße 18, Zimmer
Nr. 10, errichtet werden.
Erſter Abfuhrtag: Donnerstag den
12. d. Mis.
Darmſtadt, den 10. April 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
14074
Ohly.
Holz=Verſteigerung.
Die am 9. und 10. April im Doma=
nialwald
Frankenſtein abgehaltene Holz=
verſteigerung
iſt genehmigt.
Vom 19. April an gibt Großherzog=
liches
Rentamt Darmſtadt Abfuhrſcheine
aus. Zuſammenkunft zur Ueberweiſung
des Holzes findet
Montag den 23. April,
Vormittags 9 Uhr,
am Hüttenhäuschenplatz ſtatt.
Eberſtadt, den 11. April 1888.
Großherzogliche Oberförſterei Eberſtadt.
14075
Joſeph.

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werden.
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Nr. 71
4
grennUz-Atumm-igrangen.
Verkteigerung.
Montag den 16. April l. 33., Vormittags 9 Uhr anfangend,
werden in den Waldungen der Gemeinde Nieder=Ramſtadt verſteigert:
27 Rm. Buchen=Scheiter, 20 Rm. Buchen=Knüppel, 12 Rm. Buchen=Stöcke,
970 Stück Buchen= und 50 Stück Eichen=Wellen; ſowie 50 Gebund
Erbſenreiſer, 24 Rm. Nadel=Scheiter, 105 Rm. Nadel=Knüppel, 44 Rm.
Nadel=Stöcke und 4215 Stück Nadel=Wellen.
Ferner Donnerstag den 19. April l. Js., Vormittags 9 Uhr anfaugend:
104 Stück Fichten=Stämme von 9-29 Etm. Durchmeſſer und 8-18 Meter
Länge = 25.41 Feſtmeter,
279 Stück Fichten=Derbſtangen von 8-12 Etm. Durchmeſſer und 7-16
Meter Länge - 28.48 Feſtmeter.
Die Zuſammenkunft iſt an beiden Tagen am Bohnsthal am Eingang des
Waldes.
Nieder=Ramſtadt, den 6. April 1888.
Großerzogliche Bürgermeiſterei Nieder=Ramſtadt.
Bender.
(4077

PferdeVerkauf.
Freitag den 13. d. Mts., Vormittags 11 Uhr,
wird in der Dragoner=Kaſerne ein zum Kavalleriedienſt nicht geeig=
netes
Dienſtpferd öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, den 10. April 1888.
4018
2. Dragoner=Regiment Nr. 24.

Bekanntmachung.
Die Arbeiten zur Erbauung eines Siechenhauſes (Stockhauſen=Metingh=
Stiftung) ſollen auf dem Submiſſionsweg vergeben werden, und zwar:
1) Maurerarbeit mit Material=Lieferung, veranſchlagt zu 8523 Mk. 20 Pfg.
2) Steinhauerarbeit,

3) Zimmerarbeit,

4) Dachdederarbeit,


5) Schreinerarbeit,

6) Schloſſerarbeit,


7) Glaſerarbeit,

8) Weißbinderarbeit,
1714 25

9) Spenglerarbeit,
196 50

10) Lieferung von Eiſenwaaren,
208 43

11) Lieferung von Steingutröhren,
130 30

12) Herſtellung von Terrazzofußboden,
138

Zeichnungen, Boranſchlag und Alkord können bei dem Unterzeichneten, Beſ.
Heidelbergerſtraße 103, eingeſehen werden.
Die Offerten ſind verſiegelt und mit der nothigen Aufſchrift verſehen, bis
längſtens
Samstag den 21. April l. J., Vormittags 11 Uhr,
auf der Regiſtratur Großh. Kreisamts Darmſtadt, Neckarſtraße Nr. 3, einzureichen.
Darmſtadt, am 10. April 1888.
J. A.:

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uberſlussig. Alle Briefe eines Absenders liegen zusammen, und jedes
Schriſtstück kann im Vu aus dem Ordner herausgenommen werden,
ohne zu zorreissen. Kein provisorisches registrieren wie bei dem Brett=
system
und kein umpacken in eine andere Mappe. Ein sinfacheros,
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und im Itoreue des Sehrelbonden gonhrkt zu habsn. . . Wionor Allg.
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Ludwigsſtraße 7.
Ludwigsſtraße 7.

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[ ][  ][ ]

Wohl noch nie ſind ſolide, ſtreng reellſte Modewaaren, Seidenſtoffe, Teppiche ꝛc. ſo ſpottwohlfeil verſchleudert
worden, wie gerade jetzt. In Folge einer Liquidation ſind mir große Poſten ſchwarze und farbige der koſtbarſten
Reinſeidenſtoffe zum

übergeben und ſind von heute an in meinem Lokal in Frankfurt ausgelegt.

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France ſtatt 4.50 M. jetzt Mtr. 2.25 M. Schwarze rein=
ſeidene
Satin=Merveilleux, weiche edle Seide, ſtatt 6 M.
Mtr. jetzt 290 M. Schwarze reinſeidene Brillant= Mer=
beilleux
, dicht geſchloſſene weiche Seide, ſtatt 7.50 M. jetzt
Mtr. 3.50 M. Schwarze reinſeidene Satin de Lyon, gra=
züöſe
Waare, ſtatt 9 M. jetzt Mtr. 4.25 M. Schwarze
reinſeidene Satin=Ducheſſe, ſowie bedeutende Poſten ſchwarze,
hell= und dunkelfarbige Ducheſſe, Satin=Rhadame, Suhra,
Sicilienne, Pa. Faille=France und Satin=Allemania, koſt=
barſte
gediegenſte Seidenſtoffe unter Garantie für Reinſeide,
dieſe Stoffe koſten regulär mindeſtens 9-18 M. und wer=
den
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doppeltbreite Cachemire=Robenſtoffe, nur in den neueſten
Deſſins, ſtatt 2-3 M. jetzt per Mtr. 65, 80 Pf. u. 1. M.
Ganz feine reinwollene doppelbreite uni und kleingemuſterte

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doppelter Breite jtzt per Meter 65, 80 Pf., M. 1, 1.50
und 2 M., wirkl. Werth das dreifache. Große abgepaßte
echte Brüſſel=Bettvorlagen ſtatt 7-10 M. jetzt Stück 3 u.
4 M. Ganz große echte Tournay=Velour=Bettvorlagen,
Stück 5 und 6 M. Große beſte Wollatlas=Steppdecken
8 und 9 M. Abgepaßte Memphis=Portieren, nur Leſter
Qualität, Stück 7, 8 M. Große Manilla=Tiſchdecken
mit gewirkter Borde und Franſe Stück 1 M. Große ge=
wirkte
Manilla=Gobelin=Tiſchdecken, neue Farben mit Kordel
und Quaſten, Stück 1.50, 2 u. 3 M. Große Fantaſie=
Gobelin=Tiſchdecken, großartige Zeichnung mit Metalleffekten
Stück 4, 5 und 6 M. Ganz große ſchwerſte echte kurz
geſchorene Plüſch= und ſeidendurchwirkte Gobelin=Tiſchd=cken,
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1.402C2 Mtr. große prima Germania=Sophaleppiche, Stück
4.50, 5 und 6 M. 1.40202 Mtr. große Plüſch= u. engl.
Tapeſtryteppiche, ganz neue Deſſins, Lſtatt 20-25 M.) jetz=
8.50, 10 und 12 M. 1.40 2 2 Meter große Tournay,
Velour=, echte Brüſſel= und ſchwerſte Plüſchteppiche, jetzt
13.50, 15, 18 M. Ca. 600 Stück große Zimmer= und
Salonteppiche in Smyrna, Axminſter, Tournay, Brüſſel,
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Centim. breit, weiß u. creme (ſtatt 2-3 M.) jetzt per Mtr.
50, 90 Pf., 1 M. Schwere waſchechte Bettüberzüge in echt
rothweiß und blauweiß carrirt ſtatt 50-80 Pf.) jetzt per
Mtr. 25, 30-50 Pf. Schwerſte Bettköper u. Bettbarchent
garantirt ſederdicht für Ober= und Unterbetten, jetzt per
Meter 50, 60, 70 u. 80 Pf. Abgepaßte leinene Handtücher
mit rother und blauer Borde, jetzt per Dutzend 2.50 und
3.50 M. Ganz ſchwere abgepatzte leinene Drell= Stuben=
handtücher
jetzt Dzd. 3.50, 4 u. 5 M. Schwerſte leinene
Damaſt= u. Jaquard=Stubenhandtücher, das haltbarſte, was
darin fabricirt wird, jetzt per Dzd. 6, 7 M. Ganz feine
geſäumte Battiſt=Kindertaſchentücher mit ſchöner Bordüre,
jetzt ½ Otd. 50 Pf. Große dunkle Taſchentücher f. Herren
ſnicht gedruckt, ſondern die Farbe hineingewirkt) ſtatt 7.50
M. jetzt per Otzd. 3 M. Große Taſchentücher für Damen
per Otzd. 1 M. u. 1.50 M. Große reinleinene Taſchen=
tücher
für Herren u. Damen, jetzt per Dzd. 1.90, 2 und
3 M. Ganz ſeine Bielefelder und engliſche Taſchentlicher
(ſtatt 6-15 M.) jetzt per Dtzd. 4, 5, 6 u. 7.50 M. Große
Damaſt=Servietten, Otzd. jetzt 3, 4 und 5 M. Schwerſte

reinleinene Damaſt= und Drelltiſchtücher Stück 1, 1.25, 2
und 3 M. Große reinleinene Kaffee=Tafelgedecke mit ſechs
Servietten jetzt per Gedeck 450 u. 6 M. Tafelgedecke mit
6 und 12 Servietten. Große Bettdecken in Piqué, weiße
Bett=Damaſte u. Reſte von Tuch= und Buckskinſtoffen ſpott=
wohlfeil
. Ganz ſchwere Möbelerepes u. Cretonne in den
neueſten Farben jetzt Mtr. 35. 40, 50 Pf. Ein ſehr großer
Poſten neueſter Möbelüberzüge in den jetzt ſo beliebten
Gobelin=Fantaſieſtoffen, nur ſchwere gute Qualität, p. Mtr.
doppeltbr. 1.50, 2, 3-4 M. (Werth 3-750 M.) Ein
großer Poſten waſchechter Druckſtoffe jetzt per Meter 30,
40 und 56 Pf. Ein großer Poſten weiße und erem= engl.
Tüll= u. Zwirn=Vitrages (für kleine Vorhänge) Meter 15 Pf.
20, 30 Pf. Eine Partie engliſche und eljäſſiſche Dowlas
und Haustuche Meter 25 Pf. Eine große Partie Sommer=
Kleiderſtoffe jetzt 25,. 30, 50 Pf. Ca. 100 Stück neueſte
dpppeltbr. reinw. Nouveauts=Kleiderſtoffe, ſchwarz u. farbig,
nur beſte Qualität in durchbrochenem Fantaſiegewebe, auch
ſchwere, dichtgeſchloſſ. Winterwaare ſſtatt 2- 4 M.) jetzt
per Meter 1 bis 1.50 M. Einige Hundert Stücke ſchwarze
und farbige hochfeine Kleiderſtoffe, ſowie 3 Ballen Teppiche
die beim Verpacken unmerklich gelitten, werden für den 4ten
Theil des Werthes ausverkauft. Schwere Crepe=Manilla=
Vorhänge Meter 25 Pf.

S. Fabiam, Frankfurt a. M., Schäfergaſſe 10a.
Auswürtige feſte Aufträge werden gewiſſenhajt und pünkilich im Sinne der werthen Beſteller gegen Nachnahme
[1090
effectuirt. Proben werden nicht verſandt. Der Ausverkauf iſt bald beendet.

[ ][  ][ ]

1012

Die in den hieſigen Lehran=
ſtalten
eingeföhrten Schulbücher
ſind gebunden zu haben bei (4091
v80S. WAlI.

beberaus practiseh
1608

Lussboden Glanz
trocknes
REhrend
dos Austrichs
goſort gernehfrel
hart und fest; giodt dem
Fussboden ein brillantes
Ansehen. - Dor billigste
Fussboden-Anstrieh, da von
hedem Laien ohne Untor-
Schied vorvondbar.
In divorson Parben stet
strelehfertig.

Lu haben bei Coorg Liebig Sohn,
Hoſlieferant, Rheinstrasse 28. (3964
¾
EFriſches Kalbfleiſch:
Pfd. Vorderviertel M. 3.-
9½
9½ Pfd. Keule M. 4.50,
[3952
ranco gegen Nachnahme.
S. de Reer, Emden.

SkuoIſurter
5 Kilo 90 Pfg. (4093
Eaanls. EIId.

Nr. 71
3706) Heinrichſtr. 10 Parterrewoh=
nung
von 4 Piecen u. ſonſtigen Bequem=
lichkeiten
von einer ruhigen Familie An=
fangs
Juli zu beziehen.
3762) Heidelbergerſtraße
eine Herrſchaftswohnung, 6 Zimmer,
Küche ꝛc., ſowie Stallung, Remiſe und
Burſchenzimmer per Mai oder Juni be=
ziehbar
, zu vermiethen. Näheres Riedeſel=
ſtraße
35.
3851) Marktplatz 7, Vorderhaus,
2. Stock per 15. Aug., drei große Zimmer,
Küche und Zubehör.
3856) Eine kleine Wohnung, per
Monat 9 Mark, zu vermiethen.
Philipp Müller, Schirn.
3862) Hofſtallſtraße 6, nächſt dem
Mathildenplatz, eine kleine Wohnung im
2. Stock, 2 Zimmer, Kammer, Küche,
Keller, Bleichplatz, Waſſerleitung, für
Mk. 170 an ſtille Familie zu verm.
4094) Ecke der Grafen= und Wie=
ſenſtraße
2 im 1. Stock 3 Zimmer mit
allem Zubehör per 1. Juli zu verm.
Haus zum Alleinbewohnen
im Mittelpunkt der Stadt, mit allem
Comfort, 12 Zimmer, Badeeinrichtung ꝛc.,
kleiner Garten, iſt Verhältniſſe halber
pr. 1. Juli ev. 15. Mai günſtig zu ver=
miethen
. Auf Wunſch kann auch Stal=
lung
dazu gegeben werden.
Auskunſt ertheilt Ludwig Alter,
Eliſabethenſtraße 34.
[4095
4096) Dieburgerſtraße 13 iſt eine
Wohnung (Manſarde), beſtehend aus zwei
Zimmern, Küche, Keller, Holzſtall, nebſt ein.
Schuhmacher=Werkſtätte zu verm. Die
Werkſtätte iſt im Hof, iſt auch für anderes
Geſchäft geeignet, die Wohnung kann auch
ohne Werkſtätte vermiethet werden.

1ä0S1, Maguzh0 60.
Laden und Wohnung
im Eckhauſe Obergaſſe Nr. 1, gegen=
über
der Infant.=Kaſerne, zu vermiethen.

3976) Zwei gutmöblirte Zimmer
mit ſeparatem Eingang, in Mitte der
Stadt, an einen anſtändigen Herrn alsb.
zu vermiethen. Näheres Exped.
3978) Ein h. Z., möbl. od. unmöbl., mit
ſep. Eing. Näh. Wilhelminenſtr. 9 Sbt. I.

Augeharzt,
Dr. F. W. KoAmann
wohnt jetzt,
[3764
Waldstr. 4.
zunächſt der Wilhelminenſtraße.

Noin-Aastantatioh
(Papageigusse 6)

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OWILLIOO.
Damenbedienung.
FRAIIEVET AM HAIII..

2334) Mühlſtr. 60 iſt der 1. Stock
an eine ruhige Familie zu vermiethen.
Näheres parterre.
2761) Beſſ. Carlsſtr. 3 fünf Zim=
mer
nebſt allem Zubehör, abgeſchl. Vor=
platz
, Waſſerltg., Bleichplatz. Nach Wunſch
auch ein Theil der Manſarde. Näheres
2. Stock.
3645) Carlsſtraße 27, ein Logis, 4
Zimmer, Waſſerltg. ꝛc. per 1. Juli d. J

5 3865) Ecke der Marktſtraße
und Nittergaſſe iſt Laden mit
Wohnung per 10. Auguſt zu ver=
miethen
. Soderſtraße 79.

4

2407) Schloßgraben 1, 2 St. hoch,
ein möbl. Zimmer für einen od. 2 Herren
mit oder ohne Penſion.
3312) Louiſenſtraße 8, 1. Etage, zwei
möbl. Zimmer v. 1. April ab zu verm.
3592) Rheinſtraße 473 Treppen ein
gut möbl. Zimmer mit ſepar. Eingang u.
prächtiger Ausſicht, mit oder ohne Penſion,
zu vermiethen.
3873) Grafenſtraße 31 ein kleines
möblirtes Zimmer.

Bheinsalm Hl. 2.50,
Resersam H. 1.80.
S6ezungen 1.40, Rheinhechte
Lander,
Rheinkarpten,
Cabliaul,
Bärsche 50,
Schelflsche.
Maffsche
in einigen Tagen eintreffend.
Backfiſche,
Freitag 30 Pfennig.
Sckollem zum Backon
30 Pfg
Friſchgewäſſerte Stockfiſche
25 Pfg.
Kieler Bückinge und
Flundern.
1AN C0OI,
Carlsſtraße 24. 1409.
Zu miethen
eine anſtändige Wohnung, zirka 5 Zim
mer, bis 1. Juli in der Gegend von
Promenade= bis Annaſtraße für eine kl.
Fam. aus 3 Perſonen beſtehend. Gefl.
Anträge mit Preisangabe G. H. 150.
Feſucht wird ein trockener Geſchäfts=
- Parterre=Raum in einem Seiten=
bau
, ſowie Wohnung im Vorderhaus.
Letztere jetzt oder auch ſpäter beziehbar.
Schriftliche Offerten unter Nr. 100
an die Exped. d. Bl.
[4006

[ ][  ][ ]

1013

Nr. 71

7.
G2
2.
400
60
809
960
104

622
Heſſiſche Aebrnbahnen
im Privatbetrieb.
Wiiz
Am 14. dieſes Jahres wird die Strecke Oſthofen-Weſthofen dem unbe=
ſchränkten
Perſonen=, Bieh= und Güter=Verkehr übergeben werden.
Exemplare des Lokal=, Peiſonene, Vieh= und Güter=Tarifs liegen bei den
Stationen Weſthofen und Oſthofen, ſowie bei unſerer Betriebs=Verwaltung in Darm=
ſtadt
zum Verkaufe aus.
Berlin, den 10. April 1888.
Für das Eiſenbahn=Conſortium:
Darmstädter Bank.
M. Bachstein.
Central=Verwaltung für Secundärbahnen:
[4098
H. Bachstein.

Hännorgosangvorein Darmstadt-Bossungon.
Samstag den 14. April d. Js., findet im Chauſſeehausſaale
Abend-Unterhaltung mit Theater
ſtatt, wozu freundlichſt einladet
Der Vorstand.
Entrée für Nichtmitglieder 40 Pfg. Damen frei.
[4099
Kunſt=Verein.
Die verehrlichen Mitglieder werden in Kenntniß geſetzt, daß die Austheilung
des Vereinsblattes und die Erhebung des Beitrages für d. l. J. in dieſen Tagen
beginnen werden.
Der Eintritt in die Gemälde=Ausſtellung im Saalbau iſt für die Mitglieder
und deren Familie, auch ohne Vorzeigung der Mitgliederkarte, frei. Auch kann das
Vereinsblatt in der Ausſtellung gegen Entrichlung des Jahresbeitrages in Empfang
genommen werden.
Der Ausschuss.
(3882

Hausfrauen=Verein.
Prämien für Dienstboten.
Nach Beſchluß der Generalverſammlung vom 21. März d. Js. ſollen Dienſt=
boten
=Prämien, wie in den früheren Jahren, gemäß 8 7 der Statuten vertheilt
werden.
Diejenigen Dienſtboten, welche in dem Jahre 1885 Prämien erhalten haben,
koͤnnen ſich ebenfalls melden. Später Prämiirte ſind ausgeſchloſſen.
Anmeldungen zu Prämien ſind zu den gewöhnlichen Stunden im Vereinslokale
entgegenzunehmen und ſorgfältig ausgefüllt bis längſtens 30. April daſelbſt einzu=
reichen
. Spätere Anmeldungen können nicht berückſichtigt werden.
Darmſtadt, den 10. April 1888.
(3998
Der Vorstand.

WEllhelm Behrems,
Architekt, akademisch geschulter Bildhauer und Maler,
Inhaber folgender Auszeichnungen:
Gotha, Erster Preis: Silberne Hedaille,
London 1867: Goldene Prinz- Albert.Modaillo.
Prämirt von der Kgl. Württemb. Centralſtelle für Kunſt und
Gewerbe in Stuttgart 1872,

empfiehlt ſein
techniſches Zeichnen=Büreau:
Entwürfe für alle kunſtgewerbliche Gegenſtände, Skizzen wie Werkzeichnungen
für Möbel= und Bau=Tiſchlerei, Holz= und Stein=Bildhauerei, Stuccateure, Maler,
Decorateure, Tapezierer, für Bronze= und Eiſengießereien.
Zeichnungen werden auf Verlangen einfach wie auch künſtleriſch ausgeführt
ſauf Wunſch Discretion zugeſichert).
ſ39e3
Friedrichſtraße Nr. 14½, Darmſtadt.

4057) Ein braves Mädchen, welches
ſelbſt. bürgerl. kochen k. u. alle Hausarbeit
verſteht,ſucht ſof. St. Zu erfr. Dieburger=
ſtraße
10 im 2. St.
4100) 2 kl. Mädchen v. Land von
15 Jahren ſuchen Stellen. Näheres
Frau Holſchuh, Holzſtraße 13.
4101) Eine Aushülfs=Köchin empfiehlt
ſich; dieſelbe übernimmt auch Hausarbeit
ſofort. Zu erfr. i. d. Exped. d. Bl.
4102) Laufdienſt wird angenommen
für Vormittags. Magdalenenſtraße 2.
cine perſekte Schneiderin wünſcht wieder
- Arbeit außerm Hauſe. Näh. Exped.
Ein Polirer,
der mehrere Jahre in Klaviergeſchäften
thätig war, ſucht Beſchäftigung. Mag=
dalenenſtraße
6, 3. St.
[4103

1104) Ein reinliches zuverläſſiges
Dienſtmädchen in einen kleinen Haus=
halt
ſofort geſucht Hochſtraße 30 parterre.

4061) Geſucht für das Lager eines
hieſigen Engros= und Fabrikgeſchäftes ine
gewandtes Mädchen zum ſofortigen Ein=
tritt
. Näheres i. d. Exped. d. Bl.
4062) Zwei gute Schreinergeſellen,
zwei gnte Bauanſchläger geſucht. Kies=
ſtraße
49.
4105) Mehrere junge Mädchen geſucht.
Gebr. Eichbere, Chocoladeſabrik,
Capellplatz.

4106) Mädchen, die kochen können,
ſowie andere brave Mädchen erhalten ſehr
gute Stellen. Stellenbureau Röſe,
Schützenſtraße 14, parterre.

ädchen können das Kleidermachen
De gründlich erlernen. Näh. Wiener=
ſtraße
72.

[3992

3735) Zwei geſunde, kräftige u. brave
Knaben im Alter von 15-16 Jahren
für leichte, geſunde Beſchäftigung geſucht.
Näheres i. d. Exped. d. Bl.

3914) Für mein Geſchäft ſuche
einen braven Jungen gegen Lohn.
Helfrich, Tapezier, Grafenſtr. 27.

ich

1879) Einen braven Lehrling ſucht
Philipp Kraus, Spenglermeiſter,
Kiesſtraße 27.
3191) Bei mir kann ein Lehrling
mit guter Schulbildung eintreten.
Johs. Waitz, Buchhandlung.

3993) Ein junger Fein=Mechauiker
findet Beſchäftigung bei H. Sulzmann,
Gürtlerei und Gießerei, Carlsſtr. 20.

[ ][  ][ ]

1014
12

Nr. 71


GdEdlAUI AO0

9

Hrnst-Judwigsstrasse,

G. ION

Münkeln

D

deſſen Lager durch flotten Verkauf in der Vor=Saiſon ſtark gelichtet war, iſt nunmehr wie=
der
reichhaltigſt aſſortirt und offerirt als beſonders preiswürdig eine große Partie:
Frühjahrs-Caguettes von Ml. A an und höher,
Sommer-Mamtelettes von Ml. S an und höher,
Promemade-Mömtel von Mk. E4 an und höher,
Perl-Wichus, Regem-Mämtel, Humdor-
Mömtel, Tricot-Taillem ale.,
in großer Auswahl ſtaunend billig. - Sämmtliche
Mamtelstoſſie, Schwarze Cachemires umd
Helle Weiges
werden auch am Stück in jeder Meterzahl billigſt abgegeben.
W Reste zu jedem annehmbaren Preiſe.
WAnfertigung nach Maaß in eigenem Atelier nach neueſten Original=Mo=
[4107
dellen in kürzeſter Friſt unter Garantie tadelloſen Sitzes.

Diemer.
Geſucht per 1. Mai ein gewandter,
zuverläſſiger, unverheiratheter Diener.
Nur ſolche, welche beſte Zeugniſſe auf=
zuweiſen
haben, wollen ſich melden in der
Expedition d. Bl.
[3994
3996) Ein braver Junge kann die
Wagnerei erlernen bei Chr. Klepper,
Schloßgartenſtraße.
1985) Einen Lehrling ſucht gegen Lohn
Adolf Kling, Spenglermeiſter.

Zu verpachten.
In feiner frequenter Lage Darmſtadts
iſt ein altes, gut eingeführtes
Frsssfk
420hL6z
E518bN-Ataundh,
wegen vorgerückter Jahre des jetzigen
Beſitzers zu verpachten.
Refleklanten wollen ſich unter E. H.
1988 an die Exped. wenden.
4108
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) haben große Ochſengaſſe 5. V. 2 St.

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Butter per Pfd. 1 M., 110 M. Butter
zum Auslaſſen 85 bis 90 Pf. bei ſo=
4109
jortiger Beſtellung.
J. Buchheimer, Holzſtraße 12.
4070) Ein kautionsfühiger Wirtl
ſucht baldigſt eine gute Wirthſchaft hier
ſoder in der Umgegend zu übernehmen.
Offerten an die Expedition d. Bl. unter
L. J. 250.
12) Morgen Aecker mit Häuschen im Soder
= zu verpachten ev. zu verkaufen. Näh.
Stiftſtraße 52.
(4068

Zu verpachten 2 Aecker
im Unterfeld. Näheres Rheinſtraße 47
m 2. Stock.
[3939

00000000000000000000p0000000
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Heerd (Röder), ein eiſerner Füllofen.
Zu erfragen i. d. Exped. d. Bl. 4111
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eine ſchöne Wohnung mit Ausſicht nach dem
Palaisgarten, 6 Zim., mit allem Zubeh.
3941) Koſt u. Wohnung für Arbeiter.
Philipp Müller, Schirn.

4114) Ein junges Müdchen aus guter
Familie kann zum Lernen bei mir ein=
treten
. A. Saenger (Kemmler's Nachf.).

[ ][  ][ ]

Nr. 71
Vierte groseé
Gemälde Aussteluug zll Darmstadt
im Gartenſaal des Darmſtädter Hofs
Geöffnet täglich von 9 Uhr Vormittags bis 6 Uhr Abends.

Entrée frei.

r. AUppor, -ealer aus Duſeldorſ.

10½

ur Uebernahme von Verſteigerungen jeder Art hält ſich
der Unterzeichnete beſtens empfohlen.
A. Häammler, Taxator.
Alicestrasse 6.
[3925

Sür kinderloſe Leute bietet ſich Gelegen=
2ß heit, ein hübſches, 11 Monat altes
Kind zu adoptieren. Näheres zu er=
(4115
ſahren Schloßgaſſe 24.

Der Special=Flaſchenvertrieb
eines der beſten Münchener Biere iſt an
inen leiſtungsfähigen Unternehmer zu ver=
geben
. Anerbietungen ſind unter B. 6
an die Exped. d. Bl. zu richten. 4116
4117) Ein verh. Mann mit ſchöner
Handſchrift, im Rechnen erfahren, wünſcht
bei einem Rechtsanwalt oder Gerichtsvoll=
zieher
Beſchäftigung. Zu erfr. i. d. Exped.
ſin älteres, alleinſtehend. Frauenzimmer
== ſucht in ordentlichem Hauſe eine
Wohnung,
beſtehend aus Zimmer, Kabinet m. Küche,
möglichſt raſch beziehbar. Gefl. Anerbie=
tungen
mit Preisangabe bittet man unter
Nr. 9 in der Exped. abzugeben. (4006

1B44

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unter A. 8. an die Exped.
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wird für ein feines Geſchäft zu miethen
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unter C. F. 13 an die Exped. (4005

Grafenſtraße 34.
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prüfung
der neu angemeldeten Schüler.
Der Director:
4120
Capellmeiſter Martin Wallenstein.

Futhsſtraße 9. Neunwochenkartoffel,
d6 Imperator, gelbe Roſe, zu verkaufen.
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ſtalten
beſuchen, können
Mittagstiſch
erhalten. Näheres Hügelftr. 30. (4007
werden billig reparirt und
Möbel aufpolirt, neue Möbeln
werden nach Beſtellung angefertigt. (3930
G. Strauß, Wienerſtr. 72.
4119) Ordentl. Jungen und Mäd=
chen
für leichte ſaubere u. lohnende Arbeit
geſucht.
A. Kohlſtadt ∓ Cie. in Beſſungen.

Für Gerichtsſchreiber und=
Gerichtsvollzieher=Examen
werden junge Leute vorbereitet. Offerten
unter A. J. an die Exped.
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2 am 9. d. M. verlaufen. Bitte die=
ſelbe
in der Alten Poſt= abzugeben. Vor
Ankauf wird gewarnt! Marke Nr. 3013.
4
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jeder Art für alle illuſtr. u. polit. Zei=
tungen
ꝛc. der Welt beſorgt prompt u.
unter bekannt coulant. Bedingungen die
Central=Annoncen=Expedition von G. L.
Daube & Co. in Darmstadt,
Grafenſtraße 30.
(Fin bis zwei Arbeiter können Koſt und
CLogis erh. Sch zanenſtr. 6. (2636

1015
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für das Darmſtädter Tagblatt mit
illuſtrirter Sonntagsbeilage werden jeder=
zeit
angenommen und pünktlich beſorgt
durch
(8028
H. V. Lücker, Arheilgen.
() bis 3 Schüler oder Schülerinnen hie=
O ſiger Bildungsanſtalten finden Eliſa=
bethenſtraße
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und Weichſelniederungen ſind weiter bei uns
eingegangen von:
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Rentner Gemmer 10 M. Oberfinanzrat,
Hegelmeier 10 M. Geh. Oberdomänenrat Schenck
10 M. Frau Hofkaſſier Dember5 M. Kauf=
mann
W. Dember 3 M. Ober= Conſiſtorial=
buchhalter
Gerhardt 8 M. Oberrechnungs=
reviſor
Müller 2 M. Oberſt v. Küchler 10 M.
L. H. 2 M. Arreſthausverwalter Walter
2 M. Dr. Hüffel 10 M. Frau L. J. 5 M.
Frau J. W. 10 M. Schloſſermeiſter W.
Möſer 5 M. Geheimerat Groſch 10 M.
Dr. H. S. 20 M. Frau Med.=Rat Landmann
5 M. Oberrechnungsrat Beck10 M. Ober= Con=
ſiſtorialregiſtrator
Groß 5 M. Ober=Poſt=
Commiſſarius Berchelmann 10 M. Medicinal=
rat
Dr. Orth 20 M. T. S. 5 M. Ungenannt
5 M. Frau Geh. Ob.=Rechnungsrat Fuhr
(Fortſ. folgt).
10 M.
In Summa 200 M. Hierzufrüherer Betrag
In Sa. 2113 M. 70 Pf.,
1913 M. 70 Pf.
wovon wir heute weiter als 1V. Rate 500 M.
an den Schatzmeiſter des Hauptkomites über=
wieſen
haben.
Um weitere Beiträge bittet
die Expedition des Tagblatts.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag. 12. April.
15. Vorſtellung i. d. 8. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig).
Neu einſtudiert:
Der Waſſerträger.
Oper in 3 Akten von Cherubini.
Perſonen:
Graf Armand
Herr Bär.
Conſtanze, deſſen Gattin
Frl. Loiſinger
Micheli, ein Waſſerträger . Herr Riechmann.
Daniel, deſſen Vater
Herr Reichhardt.
Antonio, Sohn des Micheli Herr Hofmüller.
Marzeline. Antonio's Schweſter Frl. Jungk.
Semos, ein reicher Pächter Herr Knispel.
Angelica, ſeine Tochter
Frl. Finkelſtein.
Erſter
Kommandant der Herr Klotz.
Zweiter
ital. Soldaten Herr Bögel.
Erſter
Herr Sachs.
Soldat
Zweiter
Herr Mickler.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 110 Uhr.
Freitag, 13. April.
1. Vorſtellung in d. 9. Abonnementsabteilung.
Blaue Karten gültig.
Zum erſtenmale wiederholt:
Mit fremden Federn.
Luſtſpiel in 4 Akten von Carl Schönfeld.
Vorher:
Ouvertüre zu der komiſchen Oper: Ein
Banditenſtreich von Albert Eilers.
Zum Schluß:
Das Volkslied.
Ein Gedicht mit Liedern von S. H. Moſen=
thal
; Muſik von verſchiedenen Komponiſten.
Die Dichtung geſprochen von Herrn Edward.
Mit neun lebenden Bildern, entworfen und
gezeichnet von Profeſſor Hermann Müller.
Anfang ½7 Uhr. Ende 10 Uhr.

Sonntag. 15. April.
2. Vorſtellung in d. 9. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Nienzi.
Große tragiſche Oper in 5 Akten mit Ballet
von Richard Wagner.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 14. April
Vorabendgottesdienſt um 6 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr Min.
Predigt um 8 Uhr 45 Min.
Sabbathausgang um 7 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt in der Shnagoge der
isr. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 14. April: Vorabend 6 Uhr 15 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr - Min.
Sabbathausgang 7 Uhr 35 Min.
Wochengottesdienſt. Von Sonntag, 15. April an.
Morgens 6 Uhr-Min.
Nachm. 5 Uhr - M.
Abends 7 Uhr 35 Min.
NB. Montag. 16. und Donnerstag,19. April:
Taanis Scheni wachamischi.
151

[ ][  ][ ]

1016

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Das Beſinden des Kaiſers, der, obſchon er
alle Geſchäfte erledigte und auch eine Ausfahrt machte, in den letzten
Nächten etwas mehr huſtete ſowie eine kleine Anſchwellung hatte,
zeigte am 10. bei gutem Appetit gehobenen Kräftezuſtand. Der
Kaiſer nahm vormittags mehrere Vorträge entgegen und arbeitete
dann längere Zeit mit dem Chef des Militärkabinetts.
Der Kaiſer überwies dem Central-Comite in Berlin für die
Ueberſchwemmten aller deutſchen Landesteile fünfziatauſend Mark.
Kaiſerin Victoria verweilte am 10. abends im Palais in Berlin
und hatte daſelbſt eine faſt zweiſtündige Unterredung mit dem
Reichskanzler. Der Nationalzeitung= zufolge hätte namentlich der
Großherzog von Baden ſich um die definitive Erledigung der ob=
waltenden
Schwierigkeiten bemüht.
Die Königin Victoria von England hat ihre Ankunft in Berlin
Um kurze Zeit verzögert; vorausſichtlich wird ſie jetzt erſt nach dem
Geburtstag der jüngſten Tochter des Kaiſers, der Prinzeſſin Mar=
garetha
, alſo nach dem 22. April, hier eintreffen.
Der Reichskanzler Fürſt Bismarck bleibt jedenfalls am 11. noch
in Berlin, um den Geburtstag ſeiner Gemahlin im Kreiſe der
Familie zu feiern.
R. v. Bennigſen iſt nach ſeiner Unterredung mit dem Fürſten
Bismarck am 10. abends nach Hannover zurückgekehrt.
Der Botſchafter in Paris Graf Münſter, iſt am 11. zu kurzem
Aufenthalt in Berlin eingetroffen.
Am 10. nachmittags 3 Uhr fand eine Sitzung des Staats=
miniſteriums
ſtatt, in welcher die Notſtandsvorlage feſtgeſtellt wurde.
Der Gnadenerlaß des Kaiſers für Elſaß=Lothringen wurde am
10. April abends veröffentlicht. Derſelbe lehnt ſich völlig an den
analogen Erlaß für Preußen an und erläßt außerdem die Strafen
für Vergehen gegen die Beſtimmungen der noch gültigen franzöſiſchen
Vreßgeſetze. Strafbare Handlungen, begangen durch aufrühreriſche
Rufe, Tragen aufrühreriſcher Abzeichen ſind in dem Gnadenerlaß
einbegriffen.
Der Statthalter von Elſaß=Lothringen ernannte zum Präſidenten
des auf Grund der Verordnung vom 25. Januar 1888 geſchaffenen
Landwirtſchaftsrates Zorn von Bulach (Sohn).
Bei Beratung des Militäretats im Finanzausſchuß der bahriſchen
Abgeordnetenkammer am 9. antwortete der Kriegsminiſter auf eine
bezügl. Anfrage, der Kriegsminiſter ſei der erſte Offizier der Arme=
und ſtehe dienſtlich ſelbſt über dem Generalinſpekteur. Seine Ver=
tretung
liege daher dem nächſthöchſten Generale ob. Bei ſeiner
jüngſten Beurlaubung lag ſeine Vertretung daher dem Prinzen
Leopold ob; die Verantwortlichkeit behielt, reſp. trug er ſelbſt (der
Kriegsminiſter) weiter. Schließlich wurde das erſte Kapitel des
Militäretats genehmigt.
Schweiz. Der Bundesrat beſchloß am 10. endgültig, gegen den
Verfaſſer, Herausgeber und Verbreiter des Basler Schandgedichts
auf Deutſchland die ſtrafgerichtliche Unterſuchung einzuleiten und
die Anklage vor den Bundesaſſiſen zu führen. Dem Bundesgericht
wird davon behufs Einberufung der eidgenöſſiſchen Unterſuchungs=
richter
für die deutſche Schweiz Kenntnis gegeben.
Heſterreich=Angarn. Miniſterpräſident Graf Taaffe übermittelte
dem Abgeordnetenhaus am 10. den durch die deutſche Botſchaft an
den Miniſter des Auswärtigen gelangten Dank des deutſchen Reichs=
tags
an das Abgeordnetenhaus für die Beileidsbezeugung desſelben
beim Ableben des Kaiſers Wilhelm.
Jranſtreich. Die Regierung ordnete am 10. auf die Klagen des
Grafen Dillon eine Unterſuchung über Verbreitung von Depeſchen
an, die zwiſchen Dillon und Boulanger gewechſelt wurden.-
Mehrere Abendblätter proteſtieren gegen die Veröffentlichung der
Depeſchen. Der Temps' findet den Vorgang unregelmäßig, der=
ſelbe
helle indeſſen das politiſche Verhalten Boulanger's auf.
Der Miniſterrat beſchloß am 10. den Polizeipräſidenten Levaillant
ſeines Amtes zu entſetzen und an deſſen Stelle den früheren Polizei=
präfekten
Gragnon zum Direktor der allgemeinen Sicherheit zu
ernennen.
Am 9. ds. wurde die Seſſion der Generalräte eröffnet. Der
Generalrat der Vaucluſe beſeitigte mit 19 gegen 6 Stimmen durch
die Vorfrage den Antrag, zu verlangen, daß Boulanger wieder auf
ſeinen Poſten geſtellt werde, da er das Vertrauen der Armee und
der republikaniſchen radikalen Nation beſitze und es ein großer Akt
des Patriotismus ſein würde, ihn der Armee wieder einzuverleiben
angeſichts der Lage, daß ein Herwürfnis mit dem Auslande uner=
wartet
eintreten könne.
Engkand. Im Unterhauſe teilte am 10. der Sprecher mit er
habe durch Lord Salisburh eine Mitteilung des deutſchen Bot=
ſchafters
v. Hatzfeldt erhalten, wonach ſich der deutſche Reichstas
am 19. März einſtimmig dahin ausgeſprochen habe, daß der Aus=
druck
der Verehrung des Hauſes der Gemeinen anläßlich des Da=
hinſcheidens
des Kaiſers Wilhelm und die Teilnahme Englands am
Schmerze des deutſchen Volkes überall in Deutſchland lebhafte
Sympathie hervorgerufen und den Beweis freundſchaftlicher Be=
ziehungen
zwiſchen beiden Völkern geliefert hat. Das Unterhaus
nahm hierauf ſämtliche Budgetanträge an. Im Laufe der Debatte

Nr. 70
erklärte der Schatzkanzler Goſchen, er ſei bereit, jede Idee eines
beſſeren Modus der Beſteuerung fremder Sicherheiten zu prüfen,
obgleich er glaube, den beſten Modus gewählt zu haben; er werde
die Radſteuer und die Wagenſteuer womöglich reduzieren.
Der Standard= ſchreibt:Es iſt kaum möglich, daß der deutſche
Kaiſer als Schwiegervater des Helden von Slivnitza der orienta=
liſchen
Frage gegenüber jene unabhängige Haltung behaupten könnte,
welche feſtzuhalten dos Hauptziel Bismarcks während der letzten
Jahre war. Welche Hoffnung würde noch übrig bleiben, daß der
letzte Wunſch des ſterbenden Kaiſers Wilhelm nach Pflegung freund=
ſchaftlicher
Beziehungen mit Rußland ſich erfülle, wenn der Schwieger=
ſohn
des deutſchen Kaiſers in jedem Augenblick von den aufgeregten
Volitikern in Gofia auf den bulgariſchen Thron berufen werden
kann? Der deutſche Reichskanzler vergißt nie, daß Deutſchland,
wenn es am Bosporus oder an der Donau einen Mißgriff begeht,
am Rhein und an der Moſel mit dem Blute ſeiner Söhne dafür
bezahlen muß. Ein deutſcher Krieg mit Rußland bedeutet auch
einen deutſchen Krieg mit Frankreich. dagegen iſt es dem deutſchen
Reiche, wenn es ſeine Karten richtig ausſpielt und es vermeidet,
ſich in Dinge zu miſchen, die Deutſchland unmittelbar nichts an=
gehen
, möglich, mit dem Laren auf gutem Fuße zu ſtehen, ſelbſt
wenn es ein Ultimatum an Frankreich richtet.
Lord Salisbury hielt am 11. ds. in Carnarvon eine Rede, in
welcher er die Ueberzeugung ausſprach, alle Herrſcher Europas ſeien
auf das eifrigſte bemüht, Konflikten vorzubeugen, worin die Zeit=
umſtände
die Völker hineinziehen könnten. Es ſei aller Grund zu
der Hoffnung vorhanden, daß dieſe Bemühungen erfolgreich ſeien.
Holland. Die Miniſterkriſis, welche durch den Rücktritt des
Miniſteriums Heemskerk entſtand, erſcheint durch die Bildung des
neuen Miniſteriums einſtweilen als beſeitigt. Das Präſidium in
demſelben nebſt dem Portefeuille des Innern übernimmt der Baron
de Mackay, eines der einflußreichſten Mitglieder der klerikal= orthodor=
proteſtantiſchen
Koalition, welche bei den Neuwahlen zur zweiten
holländiſchen Kammer ſiegte; als Miniſter des Aeußern werden
Gericke, als Kriegsminiſter Oberſt Schimmelpenninck und als Kolo=
nialminiſter
Keuchenius genannt. Bei der ausgeſprochen reactionären
Färbung des Cabinets Mackay iſt ſein Gegenſatz zur erſten Kammer
der Generalſtaaten, in welcher nach wie vor die liberale Partei
überwiegt. von ſelbſt gegeben und hiermit die Lebensfähigkeit des
neuen Miniſteriums von Anbeginn ſeiner Thätigkeit in Zweifel
geſtellt.
Itakten. Am 10. interpellierten in der Kammer Bonghi (Rechte)
und Derenzis (Centrum) über die afrikaniſche Politik. Der Miniſter=
präſident
Crispi erklärte, er werde am 24. ds. antworten.
Rußland. Wie aus Petersburg gemeldet wird, hat der Re=
gierungsſenat
gegenüber den Beſchwerden aus Livland entſchieden,
daß weder die Gemeindeämter noch die Gerichte Eingaben in
deutſcher Sprache zuzulaſſen haben, weil die deutſche Sprache nur
im innern Verkehr der betreffenden Körperſchaften in den Oſtſee=
provinzen
zuläſſig ſei. Ferner entſchied der Senat, daß Gemeinden
nicht mehr Beiträge für proteſtantiſche Kirchen leiſten dürfen.
Herbien. Die Regierung ließ den in Serbien weilenden bul=
gariſchen
Flüchtlingen eine ernſtliche Warnung zugehen, ſich an
etwaigen Umtrieben gegen die bulgariſche Regierung zu beteiligen,
andernfalls Serbien den Emigranten die Gaſtfreundſchaft kündigen
müßte. In Sofia wird man dieſen aufrichtigen Beweis freund=
nachbarlicher
Geſinnung Serbiens gewiß zu würdigen wiſſen.
Rumänien. In der Sitzung der Deputiertenkammer vom 9.
verlas der Miniſter des Auswärtigen, Carp, eine miniſterielle Er=
klärung
, welche beſagt, der König habe die dermaligen Miniſter zu
ihren Poſten berufen, weil dieſelben den Parteien vollſtändig neutral
gegenüberſtänden und ſtets unparteiiſch ſein würden. Was die aus=
wärtige
Politik angehe, ſo ſei es Legende, wenn behauptet werde,
die Volitik Rumäniens ſei lediglich im Schlepptau Deutſchlands.
Inſofern als Deutſchland keine Politik auswärtiger Einmiſchung
treibe ſondern ſich weſentlich in ſeiner auswärtigen Volitik von
den Ideen leiten laſſe, die es für ſeine inneren Verhältniſſe ver=
folge
, ſei die Regierung allerdings ein Anhänger deutſcher Politik,
weil auch ſie die Verbeſſerung der inneren Lage des Landes aus=
ſchließlich
im Auge habe.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. April.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Oberſt Rüti, Kommandeur des Großh. Gendarmerie=Corps, den
Oberſtlieutenant Davidſon, etatsmäßigen Stahsoffizier vom Feld=
Art.=Regt. Nr. 31, den Major Steffen vom Feld=Art.=Regt. Nr. 11,
den Major Schuſter, etatsmäßigen Stabsoffizier vom Brandenb.
Fuß=Art.=Reat. Nr. 3, den Hauptmann v. Geyſo 1I. 8. des Han=
nover'ſchen
Füſilier=Regts. Nr. 73, im Nebenetat des großen General=
ſtabs
, den Geh. Oberſchulrat Dr. Becker den Geh. Medizinalrat
Dr. Wilbrand von Gießen, den Pfarrer Hermann von Ensheim,
den Rechnungsrat Mann, den Realſchuldirektor Dr. Curſchmann
von Friedberg, den Landes=Oekonomierat Dr. Weidenhammer, den
Bürgermeiſter Wagner von Urberach; zum Vortrag den Staats=

[ ][  ][ ]

Nr.
miniſter Finger, den Präſidenten der Oberrechnungskammer Heß,
den Geheimerat Dr. Becker, den Hoftheaterdirektor Wünzer, den
Oberſt z. D. Gerlach, Präſident, und den Dr. Vogt aus Butzbach,
1. Schriftführer der Kriegerkameradſchaft Haſſia
Dem F. J.- zufolge wird Prinz Heinrich von Battenberg
und deſſen Gemahlin, Prinzeſſin Beatrice, Ende des Monats zu
Beſuch auf Schloß Heiligenberg eintreffen.
Durch Entſchließung Großh. Miniſteriums des Innern und
der Juſtiz vom 5. l. Mts. wurde der Hilfsgerichtsſchreiber Doſch
zu Gießen zum Hilfsgerichtsſchreiber bei den Unterſuchungsrichtern
an dem Großh. Landgericht der Provinz Rheinheſſen beſtellt.
Militärdienſtnachrichten. Chandos=Vole, Sek.=Lt. a. D.,
zuletzt im 2. Großh. Heſſ. Drag=Regt. Nr. 24, in der Armee, und
zwar mit einem PVatent vom 10. Juli 1885 als Sek.=Lt. der Reſ.
des Pomm. Huſ.=Regts. (Blücher'ſche Huſaren) Nr. 5 wiederangeſtellt
und gleichzeitig vom 1. Mai er. ab auf ein Jahr zur Dienſtleiſtung
bei dieſem Regiment kommandiert. Dr. Groſſer, Aſſiſt.=Arzt
2. Kl. vom Großh. Heſſ. Feld=Art=Regt. Nr. 25 zum 2. Heſſ. Huſ=
Regt. Nr. 14 verſetzt.
Stadtverordneten=Verſammlung. Donnerstag den 12. April
1888. nachmittags 3 Uhr. Tagesordnung: 1) Einführung und
Verpflichtung der von der ſeitherigen Gemeinde Beſſungen gewählten
Stadtverordneten. 2) Erbauung eines neuen Pfründnerhauſes.
3) Kohlenlieferung für die Pumpſtation für 1888180. 4) Vergebung
der Fuhren für die Beſſunger Straßenreinigung. 5) Umlegung der
alten Waſſerleitung in der Wendelſtadtſtraße. 6) Geſuch des Ver=
ſchönerungsvereins
Banketherſtellung ꝛc. am Eilfeicherweg und
Anpflanzung von Bäumen an der Kranichſteiner Straße betr.
7) Lieferung von Röhren ꝛc. für das Waſſerwerk. 8) Abtretung
von Wegaelände in der Tanne. 9) Aufſtellung von Bildſäulen über
dem Porticus der Realſchule. 10) Herſtellung des Rathausgäßchens.
11) Erhöhung des Schulgeldes für die Victoriaſchule. 12) Geſuch
der Beſſunger Brodfabrik, Oktroi betr. 13) Erbauung eines Provinzial=
Siechenhauſes außerhalb des Bauplanes.
5 Den Mitgliedern des, vor einigen Wochen hier wie in vielen
anderen deutſchen Städten gegründeten Zweigvereins des Evange=
liſchen
Bundes zur Wahrung der deutſch=proteſtantiſchen Intereſſen
wird es erfreulich ſein zu erfahren, daß Herr Profeſſor Beyſchlag
aus Halle a. S. am künftigen Montag den 16. April, abends 8 Uhr,
im großen Saale des Darmſtädter Hofes einen Vortrag über
Motive und Ziele des evanaeliſchen Bundes halten wird. Wenn
wir hervorheben, daß der Redner einer der Stifter des Bundes
und bekannt iſt als einer der eifrigſten Vertreter proteſtantiſcher
Intereſſen in Deutſchland, ſo glauben wir damit die Ueberzeugung
zu verbreiten, daß der in Ausſicht ſtehende Vortrag ſowohl allen
denen, welche bereits Mitglieder des evangeliſchen Bundes ſind,
als auch denen, welche vermöge ihres Intereſſes am kirchlichen
Leben unſeres Volkes darauf hingewieſen ſind demſelben beizu=
treten
, höchſt wertvolle Aufſchlüſſe über den Bund und ſeine Zwecke
geben wird. Noch wollen wir darauf hinweiſen, daß zu dem Be=
ſuche
des Vortrags auch Damen willkommen ſind.
In der am Dienstag abend ſtattgehabten Monatsverſamm=
lung
der Sektion Darmſtadt des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpen=
vereins
referierte Herr Gymnaſiallehrer Dr. Klingelhöffer über eine
Tour in die Walliſer Alpen, welche ihn von Gſtein im Kanton
Bern auf die Höhe des Sonetſchpaſſes und die Höhe der zuerſt eine
Ausſicht auf die Walliſer Alpen bietenden Alp Champfleuri ins
Rhonethal und nach dem maleriſch gelegenen Sion (Sitten) führte.
Von hier wendete ſich der Vortragende nach den ſüdlichen Wallis=
thälern
, zuerſt dem von der Borgne durchfloſſenen, ſpäter ſich
teilenden Eringer Thal (Val dHerens) mit dem namentlich von Eng=
ländern
häufig beſuchten Dorfe Evolena, dann durch Ueberquerung
in das Einfiſchthal oder Val d’Anniviers, wo er von St. Luc aus
die eine umfaſſende Rundſicht bietende Bellatola beſtieg, und in das
Turtmannthal. Von Turtmann (Tourtmagne) aing es darauf weiter
nach Wisp und in einer Fußwanderung über Stalden nach Zermatt.
Der Vortragende ſchilderte hierauf die großartige Lage dieſes erſt
ſeit etwa 40 Jahren zum Ziele zahlreicher Touriſten gewordenen
Ortes, der eine ſo mannigfache Auswahl von Ausflügen bietel.
Von dieſen beſchrieb der Vortragende einen Spaziergang nach dem
von Zermatt in etwa 4 Stunden leicht erreichbaren Gornergrat
und eine zweitägige Tour über das Matterjoch auf das Breithorn,
ſowie den großartigen Eindruck, den das Panorama von dieſen
Höhen aus auf ihn gemacht. Der Vorſitzende, Herr Rechtsanwalt
Metz I., knüpfte hieran noch einige Bemerkungen, um alsdann dem
Redner für ſeinen anſchaulichen und eingehenden Vortrag im Namen
der Verſammlung den beſten Dank auszuſprechen.
Herr Kapellmeiſter M. Wallenſtein beabſichtigt ſeinem letzten
Kammermuſikabend ähnlich wie im verg. Jahre den Charakter eines
Konzerts zu geben. Dasſelbe wird Montag den 16. April ſtatt=
ſinden
. Frl. Ethel und Herr Feßler habenzfür dasſelbe bereits in
liebenswürdigſter Weiſe ihre Mitwirkung zugeſagt. Ferner hören
wir, daß das kleine anmutige Chorwerk=Aſchenbrödel von Reinecke
zur Aufführung gelangt. Der Reinertrag des Konzerts ſoll zur
Hälfte dem Diakoniſſenhauſe, zur Hälfte dem Lehrerinnenheim zu=
gewieſen
werden. Schon aus dieſem Grunde iſt eine rege Beteilig=

1
1017
ung wünſchenswert, umſomehr als der Name des Veranſtalters für
den künſtleriſchen Gehalt des Abends genugſam bürgt.
Bienenzucht. In unſerer Provinz werden große Anſtrengungen
gemacht, dieſem lukrativen Nebenzweig der Landwirtſchaft mehr
Eingang zu verſchaffen. In den letzten Jahren ſuchte man die
Bienenweide durch Einführung des Schwediſchen Baſtard=
Klees, zu verbeſſern, der, nebenbei bemerkt, eine ausgezeichnete
Futterpflanze iſt. Die ergiebigſte Nahrung für Bienen bietet die
Esparſette, welche Kleeart namentlich in Rheinheſſen, aber auch
hie und da im Odenwald gut gedeiht. Um letztere mehr zu ver=
breiten
, war Freiherr von Willich, genannt von Pöllnitz, hier,
Beſitzer des Illbacher Hofes, ſo freundlich dem Vereinsvorſtande
für Bienenzucht einen großen Sack voll Samen der zweiſchürigen
Esparſette unentgeltlich zur Verfügung zu ſtellen, der an Intereſſenten
verteilt worden iſt. Sofern die Reſultate nach Wunſch ausfallen,
darf an eine größere Verbreitung dieſer Kleearten gedacht werden,
die dann auch der Vienenzucht zu gut kommen.
Dermalen wird in einem Laden des Groll'ſchen Hauſes in
der Schulſtraße vom elektrotechniſchen Inſtitut der techniſchen Hoch=
ſchule
aus eine elektriſche Beleuchtungsaulage inſtalliert, welche dem=
nächſt
als Probe zur Beurteilung der Beleuchtung von Läden durch
elektriſches Licht dienen ſoll.
Kleine Mitteilungen. Ein Zimmermann brachte ſich beim
behauen eines Stammes mit dem Beil einen Hieb in den rechten
Fuß bei. - Am Sonntag abend entſtanden in der Beſſunger Karl=
ſtraße
zwiſchen einigen Burſchen Streitigkeiten und wurde einer
derſelben mit einem Stock nicht unerheblich am Kopfe verletzt.
9 Griesheim, 10. April. Der hieſige Ortsvorſtand verwilligte
in ſeiner heutigen Sitzung als Gemeindegabe für die Waſſer=
beſchädigten
in Norddeutſchland 150 M. und weiter ſoll in den
nächſten Tagen ein Aufruf an die Einwohnerſchaft erlaſſen werden,
der zu freiwilligen Gaben auffordert.
Durch den Bürger=
Verein, welcher ſich die Mitgliedſchaft des Verbandes der mittel=
rheiniſchen
Bildungs=Vereine erwarb, iſt es möglich gemacht, daß
auch in den Sommermonaten eine ſogen. Wanderbibliothek hierorts
ihre ſegensreiche Thätigkeit entfalten kann.
J4. Mainz, 10. April. Der geſtern hier ausgebrochene Maurer=
Strike dauert noch fort und haben heute ſo ziemlich alle Gehülfen
die Arbeit eingeſtellt. Die bedeutenderen Baufirmen haben ſich
unterſchriftlich verpflichtet keine Maurergeſellen zu nehmen, die ſich
nicht mit elfſtündiger Arbeitszeit zufrieden geben.
Mit zu dem Tagesgeſpräch hier gehört der jüngſt erfolgte
Uebertritt einer Dame aus einer angeſehenen israelitiſchen Familie
zum Katholizismus. Es iſt dies die Tochter des Bürgermeiſterei=
Beigeordneten Reinach, die heute mit einem Sohne des Oberbürger=
meiſters
Dr. Oechsner im Dome getraut wurde. Zwei Anverwandte
der Dame ſind früher ſchon zum Katholizismus übergetreten.
St. Frankfurt, 11. April. Nächſten Monat, und zwar am 10.,
11., 12. und 13. Mai, findet in der landwirtſchaftlichen Halle hier
die große internationale Ausſtellung von Jagd= und Luxus=
hunden
ſtatt, verbunden mit einer Ausſtellung von auf Hunde
und Jagd bezüglichen Gegenſtänden, veranſtaltet vom Verein zur
Züchtung reiner Hunderaſſen: Der Verein hat circa 12000 Mark
Geldpreiſe ausgeſetzt. Für Intereſſenten ſind die Details vom
Ausſtellungs=Sekretariat, im Zoologiſchen Garten hier, zu erſehen.
Der Schluß der Anmeldungen iſt Montag, den 16. d. M.
Heidelberg, 10. April. Heute vormittag 11 Uhr iſt die ſog.
Maneſſeſche Liederhandſchrift durch den Feldjäger Lieutenant
Stumpff, den Abgeſandten des deutſchen Botſchafters in Paris, dem
Oberbibliothekar Zangemeiſter in Anweſenheit des Prorektors und
des engeren Senats der Univerſität übergeben worden.
Aachen, 10. April. Der Verwaltungsrat der Aachen=Münchener
Feuerverſicherungs=Geſellſchaft ſchlägt die Verteilung einer Dividende
von 420 M. (70 pCt.) pro Aktie vor.
Jever, 8. April. Dem Fürſten Bismarck ſind heute an der
Octav ſeines Geburtstages die 101 Kibiteier mit folgendem ein=
fachen
Spruch überſandt worden:
Gott erholl Di und de Kaiſer geſund!
Dat is uns Gebet ut Hartensgrund
Die Getreuen.
Wien, 9. April. Der Cuſtos der Gemäldeſammlung des kaiſ.
Hauſes, Maler Schellein, iſt geſtorben.
London, 10. April. Für die Ueberſchwemmten in Preußen
empfing der Lordmahor 100 Pfund von dem Prinzen von Wales,
begleitet von einem Schreiben, welches Befriedigung über die Bil=
dung
eines Hilfsfonds ausdrückt, ferner 300 Pfund von Rothſchild
und 500 Pfund von der Firma Schröder.

2) Gleichzeitig mit dem in Berlin ſtattfindenden Bazar zu Gunſten
der Penſionsanſtalt der Genoſſenſchaft Deutſcher Bühnen=Angehöriger,
deſſen Vorbereitung und erfolgreiche Entwickelung wir in unſerem
Blatte ſchon vielfach beſprochen, veranſtaltet München einen ſelbſt=
ſtändigen
Vazar zu dem nämlichen Zwecke. Dieſer Bazar - ein
ſoll aus einer Reihe
Unternehmen des dortigen Lokalverbandes-
von
Buden beſtehen, in welchen die geſchenkten ſowie die erworbenen
Gegenſtände durch Damen der dortigen Geſellſchaftskreiſe zum

[ ][  ]

1018
Verkauf gebracht werden. Ein Comite hat ſich zu dieſem Zwecke
bereits gebildet, welchem 20 Damen und 40 Herren der Münchener
Ariſtokratie, der Gelehrten= und Künſtlerwelt wie anderer Berufs=
kreiſe
angehören, ſowie der Lokalausſchuß des Königl. Hoftheaters.
kooptirt durch die Regiſſeure und Hofkapellmeiſter, den Vorſtand
des Koſtümweſens, den Balletmeiſter, den Obermaſchinenmeiſter und
die Hoftheatermaler.
Von Seiten Sr. Königl. Hoheit des Prinz=
Regenten Luitpold, wurde dem Münchener Bazar=Comite eine Gabe
in Ausſicht geſtellt.
Die Meininger wollen in Brüſſel während der Weltaus=
ſtellung
eine Reihe von Vorſtellungen im neuen ſtädtiſchen Theater
geben. Der Herzog von Sachſen=Meiningen ſoll zu dieſem Zwecke
die Räume dieſes Theaters für die Dauer des Monats Juni haben
miethen laſſen. Das neue ſtädtiſche Theater, eines der ſchönſten
der Hauptſtadt, iſt eigentlich blos für Aufführungen in vlämiſcher
Sprache beſtimmt, doch ſind die beſten Stücke, die bis jetzt dort
geſpielt wurden, in Franzöſiſch oder Walloniſch gegeben worden.

Der Waſſerträger von Cherubini.
Es iſt nicht mehr als billig, wenn eine Bühne vom Range der
unſrigen von Zeit zu Zeit das Gedächtnis ſolcher Meiſter pflegt,
welche, wenn ſchon es ihnen nicht vergönnt war. den Gipfel künſt=
leriſcher
Vollendung zu erreichen, doch in all ihren Arbeiten ein
edles Streben und jene ideale Geſinnung offenbarten, die bei Mit=
und Nachwelt ſtets eine gute Empfehlung iſt. Zu dieſer Klaſſe von
Komponiſten gehört unſtreitig auch Maria Luigi Cherubini, der
in ſeinen Opern die Haydn=Mozartſche Richtung vertrat. Er war
geboren den 3. September 1760 zu Florenz und kam als achtund=
zwanzigjähriger
Mann nach Paris, nachdem er in ſeinem Vater=
lande
durch eine Reihe meiſt ſerieuſer Opern in unverfälſcht
italieniſchem Stil ſich bereits namhaften Ruhm erworben hatte.
Von jenem Zeitpunkte ab datiert ein durchgreifender Stilwechſel in
ſeiner Kompoſitionsweiſe. Die deutſchen Meiſter wurden von weit=
tragendem
Einfluß auf ſeine Phantaſie und Geſtaltungskraft und
obgleich im Mittelpunkt der künſtleriſchen Intereſſen Frankreichs
lebend, erwies er ſich doch in ſeinen nun folgenden Opern deut=
ſchem
Ernſt und deutſcher Gefühlstiefe gegenüber ſo verſtändnisvoll
und aufnahmefähig, auch von ſolcher Gewiſſenhaftigkeit der Arbeit,
daß ſogar ein Beethoven ihn allen dramatiſchen Komponiſten weit
voran ſtellte. Von ſeinem Meiſterwerk Der Waſſerträger: (Les
deux journeés), das im Juni 1800 die erſte Aufführung erlebte,
urteilt Riehl: Es iſt ein dramatiſches Seelengemälde von er=
greifender
Wahrheit: für die Bühnenwirkung. namentlich in unſerer
Zeit, ſcheint es zu fein gearbeitet, und beſonders treten die Per=
ſonen
nicht in ſelbſtändiger Größe aus der Situation hervor. Die
Muſik an ſich iſt klaſſiſch ſchön, entzückend durch Innigkeit und
Zartheit des Gefühls und die edle Einfachheit und Reinheit der
Form.
Von allen Cherubini'ſchen Opern - es ſind ungefähr 16 der Waſſerträgers noch mit das günſtigſte Schickſal gehabt;
er erſcheint ab und zu an den verſchiedenſten Bühnen unſeres deut=
ſchen
Vaterlandes. während z. B. die Medea (geſchrieben 1707)
dann und wann nur noch von den Hoftheatern zu München und
Wien aufgeführt wird. Neben manchen veralteten Eigentümlich=
keiten
des Stils und öfterem Ueberwiegen der Reflexion über die
Empfindung tragen hauptſächlich das Langweilige oder Barocke der
Handlung und ſonſtige Mängel der Textbücher die Schuld daran,
daß Opern wie Lodoiskau, Faniskas, unter den komiſchen Der
portugieſiſche Gaſthof;, welche einſt mit Recht Epoche gemacht
haben, ganz verſchwunden ſind. Dafür ſcheint dem Waſſerträger
ein deſto längeres Leben beſchieden zu ſein. Der Text iſt zwar
auch nicht frei von Trivialitäten, die Handlung im 1. Akte von
etwas ermüdender Breite, im letzten, da, wo ſie den in einem
hohlen Baume ſich bergenden Verfolgten betrifft und zum Schluß,
als der Waſſerträger mit dem rettenden Dokument wie ein deus
ex machina erſcheint, von überraſchend kindlicher Naivität, doch
überwiegt der Ernſt der Hauptaktion, welche auf einem intereſſanten
hiſtoriſchen Hintergrunde ſich abſpielt und ſo verwandte Beziehungen
mit Beethovens Fidelior enthält, ſo bedeutend, daß ſchon dieſes
Vorzugs wegen, abgeſehen von der Wirkung der Muſik, niemand
ohne in der That ergriffen geweſen zu ſein, den Vorhang fallen
ſehen wird.
Die Cherubiniſche Muſik iſt ein Muſter von Feinheit der Kon=
zeption
und von Wahrheit im Ausdrucke der verſchiedenartigſten
Situation; edel und machtvoll und von meiſterlicher Gewandtheit
im Beherrſchen der Form. Im Waſſerträger iſt der Stil der
komiſchen Oper ebenſo glücklich getroffen als der der großen tragiſchen.
Einzelne Nummern der übrigens umfangreichen Partitur ſind bei
vollkommen geglückter Wahrung des dramatiſchen Ausdrucks in der
Form ſo ſymphoniſch gehalten, daß man, wie z. B. in dem Terzett
des 1. Aktes, etwa ein Haydn'ſches oder Mozart'ſches Kammer=
muſikſtück
zu hören glaubt; innerhalb dieſes wunderbarer Weiſe
durchaus nicht beengenden Rahmens der Sonatenform bewegen ſich
die verſchiedenen Charaktere der drei Beteiligten mit größter Frei=

Nr. 71
heit. Die Finales des 1. und 2. Aktes, das große Enſemble vor
Schluß des 3. ſind die Glanzſtellen der Oper und dürften ihre Wir=
kung
auch auf das hieſige Publikum kaum verfehlen.

Litterariſches.
Wir glauben nicht, daß die Leſer der Gartenlaube wenn
ſie das ſoeben erſchienene Heft 3 des weitverbreiteten Weltblattes
zur Hand nehmen, lange bei den erſten Seiten desſelben verweilen
werden: in dieſem Augenblicke wird ſelbſt bei den Leſerinnen das
Intereſſe für den Roman und die Novelle zurücktreten und ihre
Aufmerkſamkeit ſich lediglich den Illuſtrationen und Artikeln zu=
wenden
, welche der Trauer über den verewigten Kaiſer Wilhelm
Ausdruck geben und den neuen Kaiſer Friedrich begrüßen. - Die
Gartenlaube; hat dieſe ergreifenden Ereigniſſe, deren Tragik lange
in allen deutſchen Herzen nachzittern wird, in wirkungsvollſter
Weiſe wiederzugeben gewußt. Dem neuen Kaiſer Friedrich bringt
wie die geſamte Preſſe auch die Gartenlaube; einen ſympathiſchen
Gruß dar. Von allen den Illuſtrationen, welche dem neuen Monarchen
gewidmet ſind, dürfte jedoch eine als beſonderes Erinnerungszeichen
noch in ſpäteren Jahren dauernden Wert behalten: die Illuſtration,
welche den geſchichtlich bedeutſamen Augenblick wiedergiebt, in
welchem Kaiſer Friedrich Fürſt Bismarck in Leipzig begrützt.
Vom Lotto und wider dasſelbel von Dr. G. A. Saalfeld,
Vortrag gehalten im wiſſenſchaftlichen Verein Litteraria, zu
Blankenburg a. Harz; Verlag von Ch. Fulda zu Blankenburg a. H.
Vorliegendes Buch, von dem rühmlichſt bekannten Kämpfer auf
dem Gebiete der Reinigung der deutſchen Sprache, ſchildert in der
erſten Hälfte in Form von Erzählungen in lebenswarmer Weiſe
das Hangen und Bangen' derjenigen, die ihr Glück der zweiſel=
haften
Zuverläſſigkeit des Lotterieſpieles anvertrauen, während die
zweite Hälfte eine gediegene Betrachtung über den volkswirtſchaft=
lichen
Wert oder vielmehr Nichtwert des Glücksſpieles bietet.
Jedem, der Teil nimmt an dem Wohl und Weh des öffentlichen
H. E.
Lebens, ſei dieſes Büchlein aufs beſte empfohlen.

Godes=Arzeige.

[4121

Statt jeder beſonderen Anzeige
theilen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten
mit, daß heute Nachmittag 4 Uhr unſer innigſtgeliebter
unvergeßlicher Sohn, Bruder und Neffe
Adam Schmitt.
nach kurgem, ſchweren Leiden im 26. Lebensjahre ſanft
dem Herrn verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen:
Familien Heilmann und Schmitt.
Darmſtadt, den 10. April 1888.
Die Beerdigung findet Donnerstag Nachmittag 4 Uhr
vom Sterbehaus (Holzſtraße 3) aus ſtatt.

Lodes=Arrzeige.

(4122

Statt jeder beſonderen Anzeige theilen wir allen Ver=
wandten
, Bekannten und Freunden mit, daß heute Morgen
2 Uhr unſer innig geliebtes und unvergeßliches Söhnchen
Eriedrich Harl West,
nach kurzem aber ſchwerem Leiden im 4. Lebensjahre
ſanft dem Herrn verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen:
Familien Best und Hammerl.
Die Beerdigung findet Samstag, Nachmittags 3 Uhr,
vom Leichenhauſe (Friedhof) aus ſtatt.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.