Abonnementspreis
viertelſehrlich 1 Mart 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
151. Jahrgang
Mit der Sonntags=Beilage:
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
dro Quartal incl. Poſtaufichlag.
Inſerate
verden angenommen: in Darmß adt
von der Expediltion, Rheinſtr. ꝛr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blözer,
Holzſtraße Nr. 12. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Grezh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Mittwoch den 29. Februar.
1888.
Ns 42.
Geſunden: 1 Kaſtenſporn. 1 neues Taſchentuch, weiß, am Rande blau, roth und gelb. 1 hölzerner Köcher, enth. 1 Federhalter
1 Zehnpfennigbriefmarke. 1 ſchwarzled. Geldtäſchchen, enth. 76 Pf. 1 alter Korb, gelb und ſchwarz lin einem Laden ſtehen geblieben).
1 Drücker, rund. 1 bleierne Münze, woran ein Stahlkettchen. 1 dunkelbrauner Handſchuh. 1 brauner Plüſchkindermuff lin einem Laden
liegen geblieben). 1 kleines Taſchenmeſſer mit 2 Klingen. 1 kl. Geldtäſchchen von Seehündfell mit Inhalt.-1 Nagelbohrer. 3
Zehn=
pfennigſtücke. 1 Theil eines goldenen Zwickers.
Verkoren: 1 Granatbroche. 1 kleines Päckchen hellblaues Moirkeband ſauf beiden Seiten mit ſchmaler Atlasborde). 1 vergoldetes
Armband beſtehend aus einem einfachen, mit Federkraft verſehenen Reif, deſſen Enden ſich übereinander legen und an welchem ſich
Engels=
köpfchen aus Korallen geſchnitzt, beſinden. - Zugekauſen: 1 Jagdhund, weiß und gelb gefleckt mit gelben Ohren. 1 grauer Pinſcher
mit weißer Schnauze und weißer Bruſt. - Entkauſen: 1 brauner Pinſcher.
Darmſtadt, 27. Februar 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Darmſtadt, den 17. Februar 1888.
B e k a n n t m a ch u n g
des Bezirks=Commandos Darmſtadt L., betreffend: Uebertritt zur Landwehr zweiten Aufgebots
und Neueintheilung des Landſturms.
Nach dem Geſetze vom 11. Februar d. J3., betreffend: „Aenderungen der Wehrpflicht wird die Landwehr in zwei
Aufgebote eingetheilt:
1. Zur Landwehr erſten Aufgebots gehoͤren alle zur Zeit der Landwehr angehörigen Offiziere ꝛc. und Mannſchaften.
2. Zur Landwehr zweiten Aufgebots dagegen alle im Jahre 1850 und ſpäter geborenen Perſonen (Offiziere, Sanitäts=
Offigiere, obere Militärbeamten, Unterofiziere, Mannſchaften und untere Militärbeamten), welche nach abgeleiſteter
geſetzlicher Dienſipflicht im ſtehenden Heere und in der Landwehr (Flotte und Seewehr), bezw. als geübte Erſatz=
Reſerviſten nach Ablauf der Erſatz=Reſervepflicht bereits zum Landſturm entlaſſen waren.
3. Die in dem Kreiſe Darmſtadt wohnenden, unter Ziffer 2 erwähnten Offiziere, Sanitätsoffiziere und oberen
Militär=
beamten, welche, ohne ganz invalide zu ſein, nach erfüllter Dienſtpflicht verabſchiedet ſind, haben ſich bis einſchließlich
13. März d. Js. mündlich oder ſchriftlich bei dem Bezirkscommando Darmſtadt I. anzumelden.
Ausgenommen hiervon ſind diejenigen im Jahre 1850 uud ſpäter Geborenen, welche vor vollendetem 20.
Lebens=
jahre und vor dem 1. April 1870 in das Heer eingetreten ſind.
4. Die unter Ziffer 2 erwähnten im Kreiſe Darmſtadt wohnenden Unteroffiziere, Mannſchaften, unteren Militärbeamten
und geübten Erſatz=Reſerviſten haben ſich bis einſchließlich 13. März d. J3. bei ihren zuſtändigen
Bezirksfeld=
webeln unter Vorlage ihrer Militär= bezw. Erſatz=Reſerve=Päſſe mündlich oder ſchriftlich anzumelden.
Diejenigen, welche die Anmeldung verſäumen, ſind nach 8 67 des Reichsmilitärgeſetzes ſtrafbar.
Dieſe Meldefriſt iſt für diejenigen Perſonen, welche ſich außerhalb Deutſchlands bezw. auf Seereiſen befinden, bis
zum 30. September 1888. bezw. wenn dieſelben vor dieſem Zeitpunkt nach Deutſchland zurückehren oder bei einem
Seemannsamt des Inlandes abgemuſtert werden, bis 14 Tage nach erfolgter Rückkehr bezw. Abmuſterung verlängert.
Ausgenommen von der Anmeldung bei den Bezirksfeldwebeln ſind diejenigen im Jahre 1850 und ſpäter
Ge=
borenen, welche vor vollendetem 20. Lebensjahre und vor dem 1. April 1810 in das Heer eingetreten ſind.
Die Wehrleute zweiten Aufgebots gehoͤren zu den Mannſchaften des Beurlaubtenſtandes und greiſen für ſie
fol=
gende Begünſtigungen Platz:
a) Dieſelben ſind im Frieden von Uebungen und Controlverſammlungen befreit.
b) Meldungen bei den Bezirksfeldwebeln können auch durch Familienangehörige erſtattet werden.
c) Sie beduͤrſen, außer dem Falle einer beſonderen Anordnung für die Zeit eines Krieges oder einer Kriegsgefahr,
zur Auswanderung keiner Erlaubniß des Bezirks=Kommandeurs. Sie müſſen jedoch dem zuſtändigen
Bezirksfeld=
webel von der bevorſtehenden Auswanderung Anzeige machen.
5. Der Landſturm, welcher aus allen Wehrpflichtigen vom vollendeten 17. bis zum vollendeten 45. Lebensjahre
beſteht, die weder dem Heere noch der Marine angehören, wird ebenfalls in zwei Aufgebote eingetheilt.
Zum erſten Aufgebot gehören die Landſturmpflichtigen bis zum 31. März desjenigen Kalenderjahres, in welchem
ſie ihr 39. Lebensjahr vollenden, zum Landſturm zweiten Aufgebots von dem eben bezeichneten Zeitpunkte bis zum
Ablauf der Landſturmpflicht.
Diejenigen zur Zeit dem Landſturm angehörigen Perſonen, die nicht nach Ziffer 4 zur Landwehr zweiten
Aufge=
bots zurückverſetzt werden, treten je nach ihrem Lebensalter zum Landſturm erſten bezw. zweiten Aufgebots über.
526
Nr. 42
6. Auf Landſturmpflichtige finden bereits im Frieden nachſtehende Beſtimmungen Anwendung:
a) Landſturmpflichtige, welche durch Conſulats=Atteſte nachweiſen, daß ſie in einem außereuropäiſchen Lande eine ihren
Unterhalt ſichernde Stellung als Kaufmann, Gewerbtreibender ꝛc. erworben haben, können für die Dauer ihres
Aufenthalts außerhalb Europa's von der Befolgung des Auſrufs entbunden werden.
Bezügliche Geſuche ſind an den Eivil=Vorſitzenden derjenigen Erſatz=Commiſſion zu richten, in deren Bezirk
die Geſuchſteller nach abgeleiſteter Dienſtpflicht im Heere oder in der Flotte zum Landſturm entlaſſen bezw. von
vornherein (bisher der Erſatz=Reſerve II. Klaſſe) dem Landſturm überwieſen ſind.
b) Der Uebertritt aus dem Landſturm erſten Aufgebots in den des zweiten Aufgebots erſolgt mit dem 31. März
desjenigen Kalenderjahres in welchem das 30. Lebensjahr vollendet wird. Die Landſturmpflicht im zweiten
Auf=
gebot erliſcht mit dem vollendeten 45. Lebensjahr, ohne daß es dazu einer beſonderen Verfügung bedarf.
von Hombergk zu Bach, Major z. D. und Bezirks=Kommandeur.
(1787
Brkanntmnchung.
Sonntag den 4. März l. Js., Nachmittags 4 Uhr, findet in
Eber=
ſtadt im Saale des Herrn Ludwig Grimm (zum Schwanen) eine
landwirth=
ſchaftliche Beſprechung ſtatt, welche durch einen Vortrag des Herrn Hofgärtners
R. Moack über die den Obſtbäumen ſchädlichen Inſekten und die Mittel zu ihrer
Bekämpfung eingeleitet werden wird. Die Mitglieder und Freunde des
landwirth=
ſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt werden zu recht zahlreicher Betheiligung
er=
gebenſt eingeladen.
Darmſtadt, den 27. Februar 1888.
Der L. Director des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt.
Dr. v. Wedekind, Amtmann.
(2049
Edictalladung.
Nachdem wider den Dragoner Philipp Göttlich der Leib=Eskadron 2.
Groß=
herzoglich Heſſiſchen Dragoner=Regiments (Leib=Dragoner=Regiment) Nr. 24,
ge=
boren am 28. Januar 1866 zu Butzbach, Kreis Friedberg, der förmliche
Deſertions=
prozeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich ſoſort bei ſeinem
Truppentheil zu geſtellen, ſpäteſtens aber in dem auf
Montag den 2. Juli d. J3., Vormittags 10 Uhr,
anberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls
die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für
fahnen=
flüchtig erklärt und in eine Geldbuße von Einhundert und Fünfzig bis Dreitauſend
Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 25. Februar 1888.
(2050
Großherzogliches Gericht der Großh. Heſiſchen (25.) Diviſion.
E F e r u n g
2
von Fleiſch, Fleiſchwaaren, Brod, Milch, Butter, Gier, Mehl, Kaffee,
verſchiedenen Kochvictualien, Seife und dergleichen mehr, für die
ſtädtiſchen Pfründneranſtalten, dus ſtädtiſche Armenhaus und die
Stadtarmen während des Zeitraums vom 1. April bis 30.
Sep=
tember 1888.
Die Anlieſerung des vorbezeichneten Bedarfs ſoll auf dem Submiſſionswege
vergeben werden.
Bei allen Gegenſtänden verſteht ſich die Lieferung ſelbſtverſtaͤndlich auf beſte
Qualität. Spezielles Verzeichniß über Art und Menge der einzelnen Gegenſtände,
ſowie die Lieferungs Bedingungen können auf unſerem Büreau eingeſehen werden.
Wir laden Lieferungsluſtige ein, ihre verſchloſſenen, mit bezüglicher Aufſchrift
verſehenen Offerten
Dienstag den 6. März d. J3., Vormittags zwiſchen 10-12 Uhr,
in den im unteren Hausflur des Stadthauſes aufgehängten Submiſſionskaſten
ein=
zulegen.
Die Proben ſind innerhalb derſelben Friſt bei dem Ober=Verwalter im
Pfründnerhaus, Frankfurte ſtraße 27, abzugeben.
Dabei wird bemerkt, daß die Proben nicht mit dem Namen des
Sub=
mittenden verſehen ſein dürfen, ſondern lediglich durch ein Zeichen (Litera oder
Nummer) kenntlich gemacht ſeim ſollen, welches Zeichen in der Submiſſion ebenfalls
genau enthalten ſein muß.
Alle Preiſe ſind (unter Nichtberückſichtigung der ſogenannten
Laden=
preiſe) lediglich per Kilogramm, bezw. per Liter zu ſtellen, nur für das Weißbrod
wird Abgebot auf den Preis von 3 Pfg. per 50 Gramm verlangt.
Darmſtadt, den 23. Februar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
(2051
Hickler, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 25.
Januar 1888 ſollen die Immobilien des
Gießmeiſters Wilhelm Koch dahier und
zwar:
131 Bauplatz Bachgang, 19 162 2000 Acker am Sand=
hügel,
Donnerstag den 12. April 1888,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 28. Februar 1888.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[2052
Harres.
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß der Eva Linck zu
Beſ=
ſungen gehörigen Immobilien, als:
Flur. Nr. ⬜ Meter.
II. 1946 266 Hofraithe
Rückert=
traße,
II. 19406 117 Grabgarten
da=
ſelbſt.
Montag den 5. März d. J3.,
Vormittags 11½ Uhr,
auf hieſigem Rathhaus wiederholt
öffent=
lich meiſtbietend verſteigert.
Beſſungen, den 27. Februar 1888.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
(2053
nen
Räncher DuliEssig
aus C. D. Wunderlich's Kgl. Bayer.
Hofparfümeriefabrik, prämüirt 1882.
Einige Tropfen in die Ofenniſche geben
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Hof=
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[1807
A. Wolf, Langgaſſe 35.
5
[ ← ][ ][ → ]Nr. 42
Bekanntmuchung.
Die Jagd in den ſtädtiſchen Jagdbezirken:
1) im Oberfeld circa 232¼ Hectare,
2) im Oberwald circa 265 Hectare,
ſoll auf eine neunjährige Beſtandzeit
Donnerstag den 1. Mürz l. J3., Vormittags 11 Uhr,
auf unſerem Büreau, Stadthaus, Zimmer Nr. 17. wiederholt öffentlich verpachtet
werden.
Die Jagd Nr. 2 umfaßt außer 40 Hectare Feld, nur Wald, welcher ſich von
der Faſanerie bis zum Einſiedel erſtreckt.
Die Pachtbedingungen liegen auf unſerem Büreau zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 24. Februar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[1909
Holzverſteigerung.
Montag den 5. und Dienstag den 6. März l. J., jedesmal
Vormittags 9 Uhr anfangend,
werden auf dem Rathauſe zu Beſſungen aus dem Gemeinde=Kiefernwald, Diſtrilkt
Maitanne:
1570 Rm. Kiefern=Scheiter, 180 Rm. Kiefern=Knüppel, 13850 Stück Kiefern=
Wellen, 274 Rm. Kiefern=Stöcke,
und Mittwoch den 7. März l. Js., Vormittags 9 Uhr,
an Ort und Stelle:
276 Stlck Kiefern=Stämme von 276.73 Feſtmeter Inhalt
verſteigert. - Die Zuſammenkunſt der Steigerer für das Stammholz findet ſtatt
im Holzſchlag in der Nähe des Griesheimer Hauſes.
Beſſungen, den 27. Februar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(2054
Etamm. und Hrennhalz.
Verſteigerung.
Donnerstag den 1. März l. J., Vormittags 9 Uhr anfangend,
ſollen im Roßdörfer Gemeindewald, Diſtrict Mark (Tannenkopf:
16 Stück Eichenſtämme mit 15,86 Feſtmeter enthaltend,
36 Stück Nadelſtämme mit 31,92
4 Am. Buchen=, 41 Eichen=, 100 Nadel=Scheiter,
17 „ 70 „ Knüppel,
„
verſteigert werden=
Die Zuſammenkunft iſt auf der Kubig am Eingang des Walbes.
Roßdorf, den 22. Februar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
Müller.
2002
527
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116
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84
12
9
2
2
8
20
12
G
50
89
5.
2
5
2
18
48
68
2
4½
58
12
2)
50
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Joh. Ludwig, Grafenſtraße 35.
Nr. 42
1942) Grafenſtraße 16 iſt im
Vorder=
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1943) Eliſabethenſtraße 22
Man=
arde an ruhige Leute zu vermiethen.
1947) Ballonplatz 7 im Hinterbau
eine Wohnung, beſtehend aus 3 Zimmer,
Küche, Waſſerleitung nebſt ſonſtigem
Zu=
gehör bis 1. Mai an eine kinderloſe Familie
um den Preis von 235 Mk. zu vermiethen.
2014) Eine Parterre=Wohnung,
be=
tehend aus 4 Zimmern, Küche mit
Waſſer=
eitung und allem ſonſtigen Zubehör ſoſort
zu verm. Näheres Tieburgerſtr. 16.
Nieder=Ramſtädterſtr. 61
iſt die geräumige
Manſardenwoh=
nung von 4 Zimmern, Küche,
ab=
geſchloſſenem Vorplatz ꝛc., an eine
ruhige Familie zu vermiethen. (2962
263) Feldbergftr. 28 eine Woh,
nung zu vermiethen.
2
2064) In dem neuerbauten Hauſe
Ecke der Niedeſel= und
Saalbau=
ſtraße 65 iſt die el=gant
ausge=
ſtattete
Beletage mit Balcon,
6 Zimmer, 3 Manſarden, 1
Sou=
terrainſtube, geräumige Keller,
Bade=
einrichtung, Gas, Waſchküche,
Bleich=
platz ꝛc. per 1. Juni oder früher zu
vermiethen. Näheres Waldſtraße I,
1. Etage.
FTtird-Arteraunn
2065) Liebigsſtraße 15, am
Wil=
helmsplatz, 2. Stock eine große Wohnung,
7 Zimmer, Küche, 2 Keller, 2
Bodenkam=
mern, Mitbenutzung von Waſchküche,
Bleich=
platz und Garten, per Mitte Mai
bezieh=
bar. Näheres parterre.
2066) Dieburgerſtr. 10
der 1. Stock, 6 Zimmer mit
allen Bequemlichkeiten per 1.
Juli d. J. zu vermiethen.
8
2067) Heinheimerftr. 42 eine hübſche
Wohnung (am geeignetſten für
Wochen=
waſcherei) iſt ſofort zu vermiethen.
2068) Mauerſtr. 22 ſchöne,
freund=
liche Wohnung, 3 bis 4 Zimmer nebſt
allem Zubehör.
Wilhelminenſtraße Nr. 8
iſt der früher Weiler'ſche Laden nebſt
dazu gehörigen Rämlichkeiten anderweitig
(11856
zu vermiethen.
Näheres Fabrikſtraße Nr. 21, parterre.
205) Lauteſchlägerſtraße 30 iſt der
Laden nebſt Wohnung, worin ſeit Jahren
eine Rindsmetzgerei mit gutem Erfolg
be=
trieben wurde, anderweitig zu vermiethen
und bis den 1. April zu beziehen. Zu
erfragen daſelbſt eine Stiege hoch.
S
ſſſtraße 3 der müler,
981
mit 2 Schaufenſtern und
daran=
ſtoßendem Comptoir per ſofort zu
vermiethen.
692) Großer heller Laden mit
Comptoir event. Lagerräume und
Keller. Wilhelminenſtr. 19, nahe
der Eliſabethenſtraße.
1202) Schuſtergaſſe Nr. 3 Laden
mit Wohnung zu vermiethen per 1. Aug.
auf Wunſch auch früher zu beziehen.
Näheres Stiftsſtraße 48.
1804) Heidelbergerſtraße, nüchſt
der Artillerie=Kaſerne, Stallung für
6 Pferde (mit ſehr guter Einrichtung),
Remiſe, ſowie Burſchenzimmer, alsbald
zu vermiethen. Näheres Riedeſelſtraße 35.
11987) Noßdörferſtr. 32 ein ſchön
möblirtes Parterre=Zimmer zu verm.
13397) Eliſabethenſtr. 21 2. St.,
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
206) Blumenthalſtr. 41 Manſ. ein
einfach möbl. ſowie ein unmöbl. Zimmer
billig zu vermiethen.
657) Alexanderſtr. 14 gut möblirt.
großes Parterrezimmer, ſep. Eingang,
zu vermiethen.
973) Nieder=Ramſtädterſtraße 28
ein ſchönes Zimmer nebſt Cabinet an
eine Dame zu vermiethen.
1206) Heidelbergerſtr. 1 zwei möbl.
Parterrezimmer per 1. März.
1353) Hügelſtr. 5 part. 2ſchön möbl.
Entreſ.=Zim. nach d. Str. Monatl. 20 M.
1597) Waldſtr. 11 möbl. Zm. m. Kab.
1596) Mathildenpl. 3 ein möbl. Z.
1690) Waldſtr. 3, 2. St., ein gut
möbl. Zimmer mit ſep. Eingang, ſoſort.
1802) Mühlſtr. 18 zwer ſepar. gut
möbl. Zimmer, paſſend f. Einj.=Freiw.,
mit od. ohne Penſion, per 1. April.
1803) Marienplatz 7 part. ein ſchön
möbl. Zimmer nach d. Straße gelegen.
1854) Kiesſtr. 45 möbl. Parterre=
Zimmer nach der Straße per 1. April.
1952) Ballonplatz 7 2 gut möblirte
Zimmer im Vorderhaus ſofort zu beziehen.
Preis 12 und 18 Mk. monatlich.
1955) Neckarſtr. 18 möbl. Zimmer.
1951) Wendelſtadtſtraße 15 ſchöne
Stallung zu vermiethen.
2069) Zwei ſchön möbl. Zimmer
mit ſeparatem Eingang an einen ſoliden
Herrn oder Dame per 10. März.
Da=
elbſt ein kleines Zimmer, möblirt oder
unmöblirt. Näheres Marienplatz 11, II.
2070) Landwehrſtr. 39 ein möbl.
Zimmer an anſtänd. Herrn zu vermiethen.
530
2071) Grafenſtraße 37. I. Stock,
ein möblirt=s Zimmer zu vermiethen.
2072) Mädchen, die bügeln und alle
Hausarbeit verſtehen, empfehle für jetzt u.
Oſtern. Frau Korb, Soderſtraße 60.
Ein gebildetes Fräulein
geſetzten Alters. mit beſten Empfehlungen,
ſucht Stelle als beſſeres Hausmädchen.
Näheres Mauerſtraße 22.
G. Pauly. (2073
2074) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
Schulzengaſſe 22 im 2. Stock.
2075) Eine zuverläſſige Frau ſucht
Laufdienſt. Schloßgaſſe 22.
AAAAAAAAAAAk
2023) Brave Mädchen, die kochen
können, erh. auf Oſtern gute Stellen.
Frau E. Bauer, Ludwigsplatz 3. 1. St
2026) Ein tüchtiges Mädchen, das
gut kochen kann, für ländlichen Haushalt
geſucht zu einer Herrſchaft dicht bei der
Stadt durch Frau Katzenbach,
Alexander=
ſtraße 15.
2076) Ein durchaus zuverläſſiges
Mädchen, welches lochen kann, wird zu
einer einzelnen Dame gegen guten Lohn
auf Oſten geſucht durch Frau
Ratzeu=
bach, Alexanderſtraße 15.
2077) Geſunde Schenkammen können
Stelle erhalten durch Frau Trietſch,
Hü=
gelſtraße 36 in Eberſtadt.
7981) Ein Zuverläſſiges
Mäd=
chen, das ſelbſtſtändig kochen kannu.
die Hausarbeit verſteht, geg. hoh. Lohn
auf Oſtern geſucht. — Nur ſolche mit
guten Zeugniſſen wollen ſich melden
Nachmittags von 3-5 Uhr
Wilhel=
minenſtraße 29, 2. Stock.
2078) Müdchen, die kochen können,
erhalten ſehr gute Stellen. Stellenbureau
Frau Röſe, Schützenſtr. 14 parterre.
2079) Geſucht ein ordentl. Mädchen,
das Haus= und Küchenarbeit verſteht, mit
guten Zeugniſſen verſehen, über 25 Jahre
alt, bis zum 12. März.
Näheres „Villa Cornel: in Beſſungen,
Morgens 10-12, Abends 6-7 Uhr.
Einige Lehrmädchen
in eine Damen=Confection geſucht.
Näheres Expedition d. Bl. (1565
Als Lehrling
ſuche per ſofort oder Oſtern einen jungen
ordentlichen Mann mit guter Schulbildg.
Georg Hiebig Sohn,
Rheinſtraße 28. (569
Nr. 42
ſonoral-Vorsammlung
des
Verrinz zur Fürderung
IE.
meinnitziger Zwrdr
für
Darmſtadt und Beſſungen.
Mittwoch den 7. März 1888, Abends 8 Uhr, im oberen
Saale des Gaſthauſes =Prinz Carli.
Vorläufige Tagesordnung:
1) Rechenſchaftsbericht und Rechnungsablage;
2) Anträge des Ausſchuſſes wegen des Führers und der zu erlaſſenden
An=
noncen;
3) Antrag des Vorſitzenden auf Feſtſetzung der Büreaukoſten pro 1888;
4) Antrag auf Abänderung des 8 5 der Statuten;
5) Wahl eines Vorſitzenden und Ergänzungswahl des Ausſchuſſes;
6) Beſprechung über Vereinsaufgaben.
Etwaige Anträge wolle man bis längſtens Samstag den 3. Mürz d. J3. bei
dem Unterzeichneten ſchriftlich einreichen.
Darmſtadt, den 20. Februar 1888.
12080
Für den Ausſchuß:
Bernhardt, Vorſitzender.
Geor
Dampt-Destillatiom
u. Neinessig Fabrik.
Gegründet 1833.
Scherer &aCo. in Lamgem
Hessen - Main Neckar-Bahn).
Feinste Maaro.
Billlige Proige.
Hur an Viederverkäuſer.
(1332
Preisliste und Muster gratis und franco.
Schmeizeriſche
Kuſſuverſhetunho--unheſeuſchüſt
in
WEmtertkuk.
Actienkapital Frs. 5,000,000. Einbezahltes Kapital Frs. 1000,000.
Die Geſellſchaft ſchließt ab gegen feſte Prämien:
I. Einzelversicherungen lohne oder mit Rückgewähr der
ſämmt=
lichen Prämienzahlungen) gegen Unſälle aller Art in und außer dem Beruf oder
auf Reiſen.
I. Relsevergicherungen auf kurze Dauer von 2 Tagen an; nach
Wahl des Verſicherungsnehmers beſchränkt auf die Fahrt, oder ausgedehnt auf alle
während der Reiſe eintretenden Unfälle.
III. Versicherung gegen das Ableben durch aeute
Infectionskrank=
heiten (mit oder ohne Prämien=Rückgewähr).
IV. Arbeiter-Collectiv-Versicherungen,
V. Haftpſicht-Versicherungen aller Art.
Seit Gründung der Geſellſchaft 1875 bis 31. Dezember 1886 wurden von
ihr bezahlt für 1216 Todesfälle, 3366 Invaliditätsfälle und 61644 Fälle
vorüber=
gehender Erwerbsunfähigkeit, alſo für 66246 Schadenfälle die Summe von
Frs. 11781,676 30 Cts.
Proſpecte ſind zu beziehen und nähere Auskunft wird ertheilt von den
Ge=
neral=Agenten: Herren Gebr. Wolſk in Frankfurt a. M., am Salzhaus
Nr. 3 1. Stock, und dem Spezial=Agenten: Herrn Leopold Müller in
Darmſtadt, Aliceſtraße 5.
(8055
20 Lwichor
Nr. 42
Tür Damem.
531
F.
—
528
724
38.
7
112
24¼
158
560
707
108
35
52½
5
1G
509
160
9½
2
G
0
2)
7
8.
2
d
ſofort geſucht und zahlen für
ſchwarze Arbeit p. Paar 30 Pf.
gelbe
„ „ 35 bis
40 Pfa., bei
Sohacke & Comp.
Darmſtadt=Beſſungen. 1972
2081) Ein Lehrling mit ſchöner
Handſchrift für das Comptoir geſucht.
Gebr. Becker, Mauerſtr. 17.
2088) Ein Müdchen mit guten
Zeug=
niſſen geſucht Friedrichsſtr. 40 I.
2082) Taglöhner geſucht
für Waldarbeit. Eſchollbrückerſtr. 8.
Einen Lehrling
[2083
mit guter Schulbildung ſucht
C. C. Kleber, Papierhdlg.
Offene Lehrſtelle!
Auf Oſtern ſuche ich einen Lehrling
mit guter Schulbildung in mein Papier=
und Schreibwaarengeſchäft.
L. W. Müller,
Schulſtraße 14. 1823
1571) Ein Lehrling für die
Feilen=
hauerei gegen Lohn geſucht.
Hch. Sonnthal, Siiftſtr. 49.
1566) 20- 30 ordentl. Jungen u.
Mädchen für leichte, ſaubere, lohnende
Arbeit geſucht.
Aug. Mohlstadt & Cie.
in Beſſungen.
Lehrlrgs.Skehe
für einen jungen Mann mit guten
Schul=
zeugniſſen unter günſtigen Bedingungen
in einem hieſigen Waarengeſchäfte.
WoL ſagt die Cxpedition.
[1379
1718) Einen Lehrjungen gegen Lohn
Ucht
Val. Michel, Feilenhauerei.
Offene Lehrſtelle.
Auf Oſtern oder ſpäter ſuche für meine
Eiſen= und Metallwaarenhandlung einen
Lehrling.
(2090
Wih. Hublitz, Kirchſtr. 18.
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8 Heine Dampfroimgung
3 (neueſtes Shſtem) für gebr.
Bett=
federn und Flaumen halte dem
verehrlichen Publikum von Darmſtadt 8
0 und Umgebung beſtens empfohlen.
8 Für neue Hüllen empfehle Bettdrelle,
8 Barchente u. Federleinen in beſten
8 Qualitäten billigſt.
8 1. Böttinger, Mathildenplatz 7
WV. Die Betten brauchen nicht 8
5 länger als von Morgens bis Abends
8 entbehrt zu werden.
[534
Die ergebene Anzeige, daß ich in meiner neuen Wohnung Ecke
Ludwigs=
ſtraße und Ludwigsplatz (Haus Rittershaus) Eingang Ernſt=Ludwigsſtraße,
mein beſtgeleitetes Lehrinſtitut für Damenconfection durch eine
Weissnäh-
schule erweitert wird.
Abth. 1: Curſe im Kleidermachen perfect und ſicher nach leichtfaßlicher
und beſitbewährter Pariſer Methode. — Damen mit Vorkenntniſſen können das
Schnittzeichnen, Zuſchneiden und Zurichten in ¼ Monat erlernen.
Abth. 11: Zuſchneiden der Weißwäſche, Hand= und Maſchinennähen, Flicken
und Sticken. — Große helle Arbeitsräume, Privatlehrzimmer für Frauen
und ältere Damen. Mäßiges Honorar. Für Schülerinnen unentgeltl. franz.
Converſations=Unterricht. Uebernahme zur Anfertigung von Damenconfection.
Herren= und Damenwäſche.
Frau M. Wohny, priv. Confectionslehrerin, Ecke der Ludwigsſtraße.
Dr. Overlaob,
Spezialarzt für Geſchlechts= und Frauen=
Krank=
heiten, Frankfurt a. M., Stiftsſtr. 22, I.
Sprechſtdn. täglich von 10-1 u. 3-5 Uhr. (1340
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per Pfund M. 1. 40.
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46
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Stände durch Verkauf geſetzlich erlaubter
Staats=Prämien=Looſe an Pribate. Off.
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(203¾
in eine Fabrik der Nahrungsmittelbranche
zur Beaufſichtigung der Arbeiterinnen
geſucht. — Offerten mit ſeitheriger
Be=
ſchäftigung, Alter ꝛc. unter O. H. 50
12085
an die Expedition d. Bl.
Mit dem 15. März
beginnt ein neuer
Auschneide-Cursus
nach leicht faßlicher Methode, ſehr geeignet
für Diejenigen, die Damenconfection
be=
treiben wollen. Daſelbſt können noch einige
Mädchen das Kleidermahen gründlich
er=
lernen. Näh. Grafenſtr. 37. 3. St. (1962
A ch tung! 1456
Nühmaſchinen jeder Art werden unter
Garantie in und außerm Hauſe reparirt.
A. Kalz. Fuhrmannsſtr. I.
Ein gelber Linscher
entlaufen. Steuermarke 1516. Gegen
Belohnung abzugeben Wilhelmſtr. 12.
L.Chreuraus
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Damenschnoidoroi u. Putnkach.
Damen, die das Maaßnehmen,
Schnitt=
zeichnen und Zuſchneiden nach leicht
faß=
licher akademiſcher Methode erlernen wollen,
finden in meinem Lehreurſus jederzeit
Aufnahme. - Jede Dame kann ihre
eigene Garderobe (Hüte wie Kleider)
nach neueſten Moden anfertigen u. dabe:
praktiſches Arbeiten erlernen.
Frau H. Schöttle, Modes,
und gepr. Lehrerin der Zuſchneidekunſt,
Mauerſtr. 1 parterre. (1695
Fin wenig gebr. Chaiſelongue zu ver=
E kaufen Friedrichsſtraße 40 I. (2089
E.
WAAAiriii
Bekanntmachungen
von Actien=Geſellſchaften,
Domänen=
verwaltungen, ſowie alle behördlichen
Anzeigen von Land= u. Amtsgerichten,
Staatsanwaltſchaften,
Rechtsanwäl=
ten, Magiſtraten, Amts= u. Gemeinde=
Vorſtehern u. ſ. w. für die ſtatutariſch
vorgeſchriebenen, ſowie für alle übrigen
Zeitungen werden unter Garantie prompt.
Ausführung und gegen Lieferung
vor=
ſchriftsmäßiger Beläge beſorgt durch
Budolf Hosse,
Annoncen-Expedition,
Frankfurt am Main.(2086
Vertreter in Darmſtadt: J. G. Schröder.
G½
Mittwoch den 29. Februar:
ahn
Aot=Alstppd.
wozu einladet
52040
J. Lumphose.
2087) Das ſicherſte Mittel gegen leichtes
Hautübel und aufgeſprungene Haut iſt nach
dem Ausſpruch ärztlicher Autoritäten
unſtrei=
tig die Créme Simon. Man achte beim
Ein=
kauf auf die Unterſchrift: Simon, rue de
Pro-
vence 36, Paris. Dieſes unübertreffliche Mittel
iſt auch hier in allen beſſeren einſchlägigen
Geſchäften, ſowie bei den Coiffeurs zu haben.
Nr. 42
Einladung zum Abonnement
auf das
Darmſtädter Tagblatt
151. Jahrgang)
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis
Darmſtadt.
Das nunmehr mit ſeinem 151. Jahrgang begonnene Tagblatt
bringt neben einer poſitiſchen Aeberſicht reichhattige Mittheikungen
von allgemeinem und loſtaſem Intereſſe aus Htadt und CLand;
der Theaterzettel des Großh. Hoftheaters wird der Regel nach
voll=
ſtändig veröffentlicht; Anterhaltung wird ferner durch das damit
verbundene „Iſkuſtrierte Anterhattungsstatts mit Beiträgen
nam=
hafter Schriftſteller und jährlich an 250 vorzüglichen Illuſtrationen
geboten.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie auch von allen
ſoliden Annoncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 1.50 einſchl. Bringerlohn,
dnrch die Poſt bezogen M. 1.50 einſchl. Proviſion exel. Bringerlohn.
Abonnements können jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße 23,
owie auf allen Poſtanſtalten erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wohnenden Poſt=
Abonnenten erhalten das Tagblatt am Tage des Erſcheinen mit
dem erſten Beſtellgang.
Die Expedition.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer empfing am 27. vormittags
den Staatsſekretär Grafen Bismarck zu einem kurzen Vortrage,
arbeitete dann mit Wilmowski und empfing nachmittags den Prinzen
Wilhelm vor ſeiner Abreiſe nach Karlsruhe zur Beiſetzungsfeier.
Wie nachträglich bekannt wird, hat am 24. der aus Frankfurt
a. M. berufene Dr. Moritz Schmidt gemeinſam mit Profeſſor
Ger=
hardt und dem Leibarzt Dr. v. Lauer dem Kaiſer Vortrag über
den Stand der Krankheit des Kronprinzen gehalten.
Der „Reichsanzeiger' bringt folgendes Bulletin aus San Remo
vom 27. vormittags 10¼ Uhr, welches auch von Profeſſor
Kuß=
maul unterzeichnet iſt: Der Schlaf des Kronprinzen war gut. Huſten
und Auswurf geringer, letzterer war wenig gefärbt. Das
Allge=
meinbefinden iſt befriedigend.
In Berliner Hofkreiſen glaubt man, daß Prinz Wilhelm
ange=
ſichts des augenblicklichen ausgezeichneten Befindens des Kaiſers
nach der Beerdigungsfeier in Karlsruhe nicht ſofort nach Berlin
zurückkehren, ſondern auf kurze Zeit nach San Remo zum
Kron=
prinzen reiſen wird. Die Vorbereitungen zur Reiſe ſollen bereits
getroffen ſein, doch wird der endgültige Beſchluß wohl erſt im letzten
Augenblicke gefaßt werden.
Beim Reichskanzler Fürſten Bismarck fand am 28. ein Diner
ſtatt, zu welchem ſämtliche Mitglieder des Bundesrates und des
preußiſchen Staatsminiſteriums, ſowie die Unterſtaatsſekretäre und
Miniſterialdirektoren Einladungen erhalten hatten.
Der Staatsſekretär Graf Herbert Bismarck reiſte am 2. abends
nach Dublin ab.
Wie polniſchen Blättern gemeldet wird, hat die Subſkription
zu Gunſten der polniſchen Rettungsbank in Poſen, welche dem
Koloniſationsunternehmen der preußiſchen Regierung entgegenwirken
ſoll, ein klägliches Reſultat ergeben. Mit Bitterkeit heben die
pol=
niſchen Journale hervor, daß die Direktion und der
Verwaltungs=
rat der gedachten Bank mit dem Vorſchlage hervortreten, angeſichts
des nicht wegzuleugnenden Fiascos die in Ausſicht genommene
Rettungsaktion fortan ganz aufzugeben.
geſterreich=Angarn. Kaiſer Franz Joſeph kehrt am 29. d. M.
nach Wien zurück und wird am Donnerstag die internationale
Kunſtausſtellung eröffnen.
Der Hochverratsprozeß gegen Dr. Zivny, den Herausgeber des
panſlaviſtiſch=klerikal antiſemitiſchen Hetzblattes „Der Parlamentär”
vor dem Wiener Schwurgericht hat mit der Freiſprechung des
An=
geklagten geendet; die Mehrzahl der Geſchworenen hatte indeſſen
die Schuldfrage bejaht und dieſe Auffaſſung deckt ſich nur mit der
öffentlichen Meinung. Denn Dr. Ziony gilt als ein fanatiſcher
Vorkämpfer des Panſlavismus in Oeſterreich und ſein Thun und
Treiben iſt in den Augen der öffentlichen Meinung des
Donau=
reiches längſt gerichtet.
Die öſterreichiſchungariſchen Delegationen ſollen, einer Meldung
der „R. Fr. Pr. zufolge, auf den 12. Mai einberufen werden,
wo=
mit ſich die Gerüchte als grundlos herausſtellen würden, welche von
einem Zuſammentritt der Delegationen womöglich ſchon im März
wegen der auswärtigen Lage wiſſen wollten.
Franſterich. Am 27. konferierte der italieniſche Botſchafter
Grat Menabrea mit dem Miniſter Flourens wegen des
italieniſch=
franzöſiſchen Zollvertrags, welcher vorausſichtlich nicht zu Stande
kommt.
Im Miniſterrat vom 28. ſollte die Frage zur Beratung kommen,
ob gegen Boulanger wegen deſſen Kandidatur Maßregeln ergriffen
werden ſollen; es heißt, daß dem General das Kommando
genom=
men werden ſoll. Boulanger erhielt in ſieben Wahlorten im ganzen
54671 Stimmen.
Aus Damascus iſt ein neuer franzöſiſch=türkiſcher Zwiſchenfall
zu verzeichnen und wieder handelt es ſich um das dortige
franzö=
ſiſche Konſulat. Denn wie ſchon am 28. Januar, ſo ſoll, wie die
„Agence Havas' aus Konſtantinopel zu melden weiß, die türkiſche
Volizei auch am 24. Februar im franzöſiſchen Konſulat zu
Damas=
cus eine Verhaftung vorgenommen haben. Der franzöſiſche
Bot=
ſchafter de Montebello habe deshalb bei der Pforte Vorſtellungen
erhoben und ſei von derſelben Genugthuung zugeſagt worden.
Türkiſcherſeits ſei Riza Bey und franzöſiſcherſeits der Botſchaftsrat
Imbert mit der Unterſuchung des Vorganges beauftragt worden.
Deren Ergebnis wird mithin abzuwarten ſein, doch ſcheint es, als
ob franzöſiſcherſeits die Bedeutung auch des neuen Zwiſchenfalles
unnötig aufgebauſcht werden würde.
Bei den am Sonntag vollzogenen verſchiedenen Erſatzwahlen
zur franzöſiſchen Deputiertenkammer iſt der Miniſter des Aeußern,
Flourens, im Departement der Ober=Alpen mit 12613 Stimmen
gewählt worden. Flourens hat alſo ſeine ſchönen Wahlreden nicht
umſonſt gehalten. In St. Etienne wurden die republikaniſchen
Kandidaten gewählt.
England. Im Oberhauſe erklärte am 27. Onslow, es ſei nicht
beabſichtigt, das portugieſiſche Gebiet an der Delagoa=Bai oder die
dortige Eiſenbahn zu erwerben.
Im Unterhauſe erklärte Ferguſſon, die Mitteilung des „Temps'
daß England ſich in der Nähe der Dardenellen die Ceſſion eines
türkiſchen Hafens oder einer türkiſchen Inſel ausgewirkt habe, oder
eine ſolche gefordert habe, für unwahr, auch alle übrigen Nachrichten
des betreffenden Blattes als unbegründet.
Im auswärtigen Amte ſind nach längerer Pauſe wieder einmal
Nachrichten von Emin Paſcha eingegangen. Nach denſelben erwartete
Emin Paſcha die Ankunft Stanleys für den Monat November und
empfahl die Route Mambaſa als die geeignetſte. Die Nachrichten
ſind vom 15. September des vorigen Jahres datiert und haben alſo.
wenn man die außerordentlichen Schwierigkeiten berückſichtigt, welche
Mitteilungen aus Centralafrifa überwinden müſſen, nicht allzuviel
Zeit gebraucht, um nach Europa zu gelangen. Leider iſt nicht
ge=
ſagt, welchen Weg die Nachrichten Emin Paſchas genommen haben
und aus ihnen ſelbſt läßt ſich nichis entnehmen, welches auf das
Schickſal der Stanley=Expedition einen ſicheren Schluß geſtatteten, von
der nun ſeit Juni vorigen Jahres jede Kunde fehlt.
Eine engliſche Expedition gegen Thibet ſteht bevor. Die
Thibe=
taner haben Lingtu im Gebiet von Sikkim (ord=Indien) beſetzt und
da ſie ſich weigern, Lingtu zu räumen und ſogar Verſtärkungen
empfangen haben, ſollen anglo=indiſche Truppen gegen die
Thibe=
taner vorgehen.
Itakien. Die Regierung benachrichtigte am 27. das franzöſiſche
Kabinett davon, daß ſie namentlich Angeſichts der Haltung der
franzöſiſchen Kammern die letzten Vorſchläge Frankreichs bezüglich
eines italieniſch=franzöſiſchen Handelsvertrages umöglich als Baſis
weitererer Verhandlungen annehmen könne. Die Regierung erklärte
ich nochmals bereit, die Verhandlungen auf Grund anderer
Vor=
ſchläge aufzunehmen. Die Ausſichten auf ein rechtzeitiges
Zuſtande=
kommen des Vertrags ſind völlig geſchwunden.
Zu einem
Provi=
ſorium iſt die diesſeitige Regierung nicht geneigt.
Der Oberkommandierende der italieniſchen Truppen in
Maſ=
ſauah, General San Marzano, zeigte dem Kriegsminiſter an, daß
der Negus am 22. ds. mit ſeiner Armee in Godofilaſſi angelangt
ſei, wohin er ſich infolge der Nachricht von dem Vormarſch der
ttalieniſchen Truppen auf Ailet, Sabarguna, Ambatocan und
Ba=
resca begeben haben ſolle.
Es iſt unrichtig. daß das italieniſche Expeditions=Corps in
Afrika ſchon Anfang März zurückgezogen werden ſoll. Man
er=
wartet im Gegenteil in den nächſten Tagen einen ernſten
Zuſammen=
ſtoß mit den Abeſiyniern.
Herbien. Der „Videlo” veröffentlicht den Wortlaut jenes
Tele=
grammes, welches der ruſſiſche Obergeneral vor Plewna, Großfürſt
Nikolaus Nikolajewitſch, am 11. September 1877 an den König
Karl von Rumänien richtete: „Im Lager vor Plewna. Eile uns
zur Hilfe. Die Türken bedrohen uns mit dem Untergang. Ich
überlaſſe es Dir, den Uebergang an einem beliebigen Punkte der
Donau nach eigener Wahl zu bewerkſtelligen. Ergreife dazu alle
Dir zweckmäßig erſcheinenden Mittel. Die von Dir zu ſtellenden
Bedingungen werden Dir im vornherein zugeſtanden. Nur beeile
Dich, denn Eifer thut not. Die chriſtliche Sache iſt in Gefahr.
Nikolaus. Der Zweck dieſer Veröffentlichung iſt offenbar, nach den
von Serbien undhRumänien gemachten Erfahrungen vor den
Ver=
ſprechungen Rußlands zu warnen.
Türktei. Die Pforte hat eine Konvention unterzeichnet, in
welcher der Baugeſellſchaft für die Anſchlußbahnen der Betrieb der
Eiſenbahn Uesküb=Branja proviſoriſch zugeſtanden wird. Die
Kon=
vention ſoll einen Monat nach der dem Sultan vorbehaltenen
Ratiſikation in Kraft treten.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 29. Februar.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 24. Februar
die Oberlandesgerichtsräte Wilhelm Heinzerling und Carl
Theo=
dor Walter ſowie den Vorſtand des Großh. Erbſchaftsſteueramts
Dr. Carl Muhl zu Mitgliedern des Verwaltungsgerichtshofs
er=
nannt und dem letzteren den Charakter als „Regierungsrats
ver=
liehen.
7 Verhandlungen der zweiten Kammer. In geſtriger Sitzung
wurden zunächſt einige Einläufe verkündet und ein mündlich ſeitens
des Aba. Heinzerling erſtatteter Bericht entgegengenommen, ſodann
in der Beratung des Budgets bei Kap. 51, Tit. „
Landwirtſchaft=
liche Oberbehorde; fortgefahren. Staatsminiſter Finger bezeichnete
die Auffaſſung verſchiedener Redner vom letzten Samstag als liege
die Landwirtſchaft in Heſſen ſchwerer darnieder als anderswo als
eine irrige; die Klagen über den Rückgang der Landwirtſchaft ſeien
allgemeine, der beſſere Stand der Rindviehzucht in Baden und der
Obſtzucht in Württemberg erkläre ſich durch die günſtigeren dortigen
Vorbedingungen, namentlich ſei dort der Einfluß der Schweiz auf
die Rindviehzucht ein ganz erheblicher, eine einheitliche Viehzucht
ſei durch die Verſchiedenartigkeit unſerer drei Provinzen ſehr
er=
ſchwert. Wenn am Samstag von mangelnder Einſicht geſprochen
worden ſei, ſo konſtatiere er, daß dieſe allerdings Miturſache des
Rückgangs geweſen, durch beſſere Einſicht der Landwirte könne die
Landwirtſchaft weſentliche Vorteile erringen. Den vorliegenden
Auträgen auf Errichtung von Ackerbauſchulen ſiehe die Regierung
ſympathiſch gegenüber. Die ſeitherige Centralſtelle habe nur
an=
regend wirken können, mit einer ſolchen Thätigkeit allein ſei es aber
nicht gethan. Die Regierung ſei der Anſicht, daß ein Eingreifen
des Staates nötig ſei und man eine landwirtſchaftliche
Verwaltungs=
behörde hierzu ſchaffen müſſe. Mit der Selbſthülfe der Beteiligten
allein ſei auch nicht viel gethan, wenn nicht ein Organ des Staates
geſchaffen werde, welches helfend eingreifen müſſe. Die
landwirt=
ſchaftlichen Vereine hätten nicht in der richtigen Weiſe funktionirt.
In wiſſenſchaftlichen Kreiſen werde die Thätigkeit des General=
Sekretärs allſeitig anerkannt, er ſei ſehr thätig geweſen, das ſage
er mit Rückſicht auf die neulichen Angriffe. Spaltungen in
land=
wirtſchaftlichen Kreiſen ſeien längſt vorhanden geweſen, einen ſolchen
Wirrwarr aber könne ein einzelner Mann gar nicht anrichten. Die
Spaltungen in freiſinnige, nationalliberale und katholiſche
land=
wirtſchaftliche Vereine dürften nicht fortbeſtehen, Politik in denſelben
nicht getrieben werden.
Die Beiträge des Staates für die Zwecke der Landwirtſchaft
ſeien keineswegs ſo gering, wie ein Redner behauptete. Mit den
landwirtſchaftlichen Geſetzen ſei man im Lande im Rückſtand
ge=
weſen. Dieſelben ſeien jetzt zum vorläufigen Abſchluß gekommen,
zu ihrer Einführung bedürfe man der vorgeſchlagenen
Landwirt=
chaftsbehörde. Der Leiter derſelben ſolle keineswegs dieſer Behörde
im Nebenamt vorſtehen, aber Nebenämter dabei erhalten. Man
halte es aber für vorteilhaft für die Thätigkeit der Central=Behörde
wenn noch ein weiteres Mitglied der Verwaltungsbehörde
hinzu=
trete, er proponiere eine weitere Stelle zu ſchaffen. Nachdem
Staatsminiſter Finger noch die neulichen Aeußerungen Schröders
als fehlten noch die Ausführungsbeſtimmungen zu diverſen
Agrar=
geſetzen widerlegt hatte, ſprach er die Hoffnung aus, daß ein
Ein=
gehen auf die Abſichten der Regierung neues Leben in die
Land=
wirtſchaft bringen werde. Die Abſicht der Regierung ſei es übrigens
nicht geweſen, wie man offenbar unterſtellt habe, den General=
Sekretär Weidenhammer ins Miniſterium zu berufen.
Gutfleiſch trat in längeren Ausführungen, denen ſich auch die
Abgeordneten Metz (Gießen), Waſſerburg und andere anſchloſſen,
den Ausführungen der Redner vom letzten Samstag entgegen.
Möhn klagt über den in landwirtſchaftlichen Kreiſen herrrſchenden
Luxus, man ſoll wieder zur alten Einfachheit zurückkehren. Das
Hauptaugenmerk ſei immer den Großbauern zugewendet. während
man die kleinen Bauern vollſtändig vernachläſſige. Böhm führte
Stimmen zu Gunſten der gründlichen Bearbeitung der Ergebniſſe
der Enquete an, während namentlich Oſann, v. Rabenau und Lautz,
ebenſo Erk und Michel die neulich vorgebrachten Klagen womöglich
noch verſchärften.
Man beſchloß auf Antraa Oſanns einſtimmig, den Titel über
die „obere landwirtſchaftliche Behörde; und einige damit
zuſammen=
hängende Anträge aus der Mitte des Hauſes an den Ausſchuß
zu=
rückzuverweiſen. Im Laufe der Sitzung hatte Miniſter Finger die
Interpellation von Rabenau über die Errichtung einer
Landeskredit=
kaſſe durch den Staat dahin beantwortet, daß ein Geſetzentwurf
bearbeitet und im Miniſterium noch in der Durchberatung begriffen
ſei, welcher den Ständen baldigſt vorgelegt werde.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 4, enthält: 1)
Ueber=
ſicht der für das Jahr 1887 genehmigten Umlagen zur Beſtreitung
der Bedürfniſſe in der israelitiſchen Religionsgemeinde Heppenheim.
2) Verzeichnis der Vorleſungen, Uebungen und Praktika, welche im
Sommerſemeſter 1888 in den ſechs Fachabteilungen der Großh.
techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt gehalten werden. 3)
Ordens=
verleihungen. 4) Ermachtigungen zur Annahme und zum Tragen
533
Nr. 42
remder Orden. 5) Namensveränderungen. 6) Dienſtnachrichten.
7) Dienſtentlaſſung. 8) Ruheſtandsverſetzungen. 9)
Konkurrenz=
eröffnungen. 10) Sterbefälle.
Am 24. d. M. wurde der Lokomotivführer bei der Main=
Neckarbahn Heinrich Schnur wegen geſchwächter Geſundheit mit
Wirkung vom 1. März d. J. an - und der Weichenwärter bei
dieſer Bahn Peter Küchler wegen geſchwächter Geſundheit unter
Anerkennung ſeiner langjährigen treugeleiſteten Dienſte gleichfalls
mit Wirkung vom 1. März d. J. an - in den Ruheſtand verſetzt.
Von öffentlichen Wahlen werden wir im laufenden Jahre
hier nur die in Kürze ſtattfindende Wahl von 6 Mitgliedern der
Stadtverordneten=Verſammlung durch die wahlberechtigten
Einwohner Beſſungen's und eine Ergänzungswahl der
evan=
geliſchen Kirchengemeinde=Vertretung haben. Letztere wird
ſich auf den Bezirk der Stadtgemeinde (d. h. die ganze Stadt mit
Ausnahme der Martinsgemeinde und Beſſungen's) erſtrecken und
ſind 35 Vertreter, d. i. die Hälfte des Plenums, ſowie der etwa
durch Todesfälle oder ſonſtige Ausſcheidungen erſorderliche Erſatz
zu wählen. Die Wahl dürfte vorausſichtlich in den Sommermonaten
ſtattfinden.
Kunſtausſtellungsgebände. Die von dem Ausſchuß des Kunſt=
Vereins für das Großh. Heſſen ernannten Sachverſtändigen zur
Beurteilung der zur Preisbewerbung für Errichtung eines Kunſt=
Ausſtellungsgebäudes eingereichten Pläne haben in dem von ihnen
erſtatteten Gutachten Preiſe zuerkannt: dem Plane mit dem Motto
„Stern: der Herren Baumeiſter Jäger u. Frenay zu Darmſtadt,
dem Entwurfe mit dem Motto „Altea I. des Geh. Baurat Profeſſor
H. Wagner zu Darmſtadt, dem Entwurfe mit dem Motto „
Arti=
des Herrn Architekten Manchot zu Mannheim (aus Nidda) und
dem Entwurfe mit dem Motto „Heſſen' des Herrn Architekten Ga.
Freed zu Hamburg laus Worms). An dem Entwurf des Herrn
Prof. Wagner haben als Zeichner die Herren Architekten Bronner
und Diehl mitgewirkt. Die eingegangenen Entwürfe bleiben auf
beſonderen Wunſch noch bis Sonntag den 1. März im ehemaligen
Lokal der Großh. Hauptſtaatskaſſe (Großh. Reſidenzſchloß)
aus=
geſtellt.
E. Das 5. Konzert der Großh. Hofmuſik wurde mit der glatt
und ſauber geſpielten D-moll=Sinfonie von P. Schumacher
eröff=
net. Dieſes Werk, welches nach dem Vorbilde großer Meiſter eine
höchſt anſprechende Programmmuſik bietet, zeigt das Talent und
die Erfindungsgabe des Komponiſten in Bezug auf den leichten
Fluß der Melodien und des orcheſtralen Kolorits auf einer
achtbaren Stufe. Die Hörer fühlten ſich am meiſten von den
beiden erſten Sätzen angeſprochen.
Die zweite ſinfoniſche Gabe des Abends, die zugleich die
Schlußnummer des Konzerts bildete, war Beethovens achte
Sin=
fonte, von der es nach ihrer erſten Wiener Aufführung (Februar
1817) hieß: „das Werk machte kein Furore:. Die Anſicht iſt heute
eine andere. Die F-dur=Sinfonie ummt in der Reihenfolge der
Beethovenſchen ſinfoniſchen Werke hinſichtlich ihres pſychiſchen
In=
halts eine der vierten analoge Stelle ein. Nach den drei Koloſſen
der Cemoll, Paſtorale und A-dur, erſcheint ſie wie eine freundliche
Oaſe, in der man nach langer anſtrengender Wanderung raſtet und
ausruht. An die Ausführung ſtellt dieſe Kompoſition beſonders
hohe Anforderungen, das Finale namentlich iſt ein wahres
Vir=
tuoſenſtück fürs Orcheſter. Unter Herrn de Haans trefflicher, echt
künſtleriſcher Leitung wurde die Sinfonie ihrem Charakter gemäß
durchgeführt.
Das Auftreten des öſterreichiſchen Damenquartetts,
deſſen Bekanntſchaft wir ſchon in verfl. Saiſon machten, und die
zu erneuern wir uns aufrichtig gefreut haben, wurde vom Publikum
ſehr beifällig begrüßt. Die von den Damen geſungenen acht Lieder,
denen noch ein neuntes auf ſtürmiſches Verlangen als Zugabe
bei=
geſellt wurde, gaben reichlich Gelegenheit die treffliche Schulung im
Quartettgeſang nach jeder Seite hin zu zeigen. Die Stimmen
ſtehen in gutem Verhältnis zu einander, der zweite Alt hat die
nötige Tieſe und Fülle zur Stütze der höheren Stimmen, der erſte
Sopran einen hellen, friſchen Klang, die Mittelſtimmen fügen ſich
beſtens ein, - und ſo iſt es ein wahrer Genuß dem korrekten und
zugleich ſeelenvollen Zuſammenſingen der 4 Damen zu lauſchen.
Das Programm enthielt Kompoſitionen voll der mannigfachſten
Stimmungen, denen die Sängerinnen in ihrem Vortrage den
klarſten Ausdruck verliehen; als Spezialität dieſes Damenquartetts
ſei von uns noch mit beſonderem Lob das überraſchend ſchön
ver=
klingende Pianiſſimo erwähnt. Herr Hofmuſikus Helmer, den
wir ſchon lange als tüchtigen Quartettſpieler ſchätzen, erfreute uns
heute durch zwei Violinvorträge mit Orcheſterbegleitung: Allegro
und Adagio aus dem L. Konzert von Spohr und Beethovens F-dur=
Romanze. Sein Spiel hinterläßt den Eindruck wohlthuendſter
Ruhe und abgeklärter Künſtlerſchaft.
n. Wer das Leben und Wirken der Barmherzigen Schweſtern
kennt - und dies ſind auch in unſerer Stadt Tauſende - wird
bedauern, daß in vielen Fallen dem Anſuchen um Pflege durch
die=
ſelben nicht entſprochen werden kann, weil eben infolge mancherlei
Verhältniſſe, namentlich ungenügender Exiſtenzmittel, die Zahl der
Schweitern dahier nur eine ſehr beſchränkte iſt. Wer um eine
79
534
Nr.
Krankenpflegerin nachſucht, dem wird thunlichſt ſofort eine ſolche
zugeteilt; ob der Anſuchende vornehm oder gering, ob derſelbe reich
oder arm, ob er von dieſer oder jener Konfeſſion iſt, darnach wird
hier ſo wenig wie bei anderen derartigen Inſtituten gefragt. Es
werden keinerlei Gegenleiſtungen gefordert, auch nicht die
Ver=
köſtigung der Pflegerinnen zugeſtanden, und oft bringen dieſe noch
in die Krankenſtuben, was daſelbſt am dringendſten Not thut, ſer
es aus den beſcheidenen Vorräten, ſei es aus Gaben darum
an=
geſprochener beſſerſituierter Leute. — Wer ein ſo ſegensreiches
In=
ſtitut fördert, deſſen Erhaltung und Ausbreitung in erſter Linie
durch die ihm entgegengebrachten Gaben bedingt iſt, der macht ſich
um ſeine leidenden Mitmenſchen verdient. Eine recht paſſende
Ge=
legenheit, dafür zu wirken, ohne dabei hervorzutreten oder ſeine
Mittel über Gebühr in Anſpruch zu nehmen, bietet das für den
5. März in Ausſicht genommene Konzert zum Beſten der hieſigen
Barmherzigen Schweſtern, worüber bereits Veröffentlichung erfolgt
iſt und demnächſt noch Ausführliches bekannt gegeben wird. Das
Konzert verſpricht einen hohen Kunſtgenuß zu bieten und ſei der
Beſuch desſelben hiermit angelegentlich empfohlen.
—
Immobilien=Verkauf. Das ca. 9000 ⬜ Meter große Beſitztum
des Herrn Rentner Joſeph Loſſen, Allee Nr. 25. ging mit
ſämt=
lichen Gebäulichkeiten in den Beſitz des Herrn Vierbrauereibeſitzer
Wilhelm Rummel käuflich über. Der Verkauf wurde durch den
Immobilienagenten Auguſt Werner abgeſchloſſen. Wie wir hören,
beabſichtigt Herr Rummel, ein Reſtaurant daſelbſt zu errichten. Die
zu jeder Jahreszeit von Spaziergängern ſtark frequentierte Lage,
ſowie das als vorzüglich bekannte Bier des Herrn R. ſichern dem
Unternehmen den gewünſchten Erfolg.
Stand der Darmſtädter Volksbank am 31. Januar 1888.
Aktiva. Kaſſebeſtand 25030 M. 15 Pf. Mobilien 1140 M.
Vor=
ſchuß= und Lombard=Konto 556948 M. 31 Pf. Debitoren=Konto
668964 M. 28 Pf. Wechſel=Konto 110859 M. 8 Pf. Effekten=
Konto 35301 M. 80 Pf. Verwaltungskoſten 1712 M. 60 Pf. Haus=
und Immobilien=Konto 92 076 M. 48 Pf. Zinſen=Konto 1515 M. 19 Pf.
Paſſiva. Reſervefond 72124 M. 52 Pf. Gewinn=Reſerve=
und Deleredere=Konto 25 556 M. 23 Pf. Stammanteile 554246 M.
Depoſiten, Sparkaſſe, Giro=Kreditoren ꝛc. 804 168 M. 58 Pf.
Ge=
winn= und Verluſt=Konto 37481 M. 42 Pf. Umſchlag im Januar
1039660 M. Zahl der Mitglieder 792.
N Kleine Mitteilungen. Eine Arbeiterin in einer hieſigen
Chokoladefabrik verbrannte ſich beim Ausgießen einer Pfanne
kochenden Zuckers nicht unerheblich beide Hände. — Sonntag nacht
wurden die Hartglasplatten der Stadtbriefkaſten am Polytechnikum
und an der Ecke der Heinrich= und Karlsſtraße zertrümmert.
In einem Fall wurden die Thäter von der Polizei abgefaßt.-
Beim Austragen von Eiſen ſpritzte einem Gießerlehrling von
der glühenden Maſſe ein Funken ins rechte Auge.
Aus dem Lager
eines Landesproduktenhändlers wurden drei Faß Petroleum
ent=
wendet.
1. Mainz. 27. Februar. Die=Mainzer Nachrichten' teilen unter
Reſerve mit, daß der Kriminalbeamte Lämmersdorf einen Arbeiter
der ſtädtiſchen Reinigungsanſtalt als den Thäter des am Tage vor
Faſtnacht hier vorgekommenen Raubmordes heute in Frankfurt
verhaftet habe.
8t. Frankfurt, 27. Februar. Se. Hoh. der Herzog von Sachſen=
Altenburg hat der Gemahlin unſeres Intendanten, Frau Hermine
Claar=Delia, nach deren glänzendem Gaſtſpiel am Herzogl.
Hof=
theater zu Altenburg, die goldene Medaille für Kunſt und
Wiſſen=
ſchaft verliehen.
PC. Ludwigshaſen, 23. Febr. In den Tagen vom 1. bis 8. Juli
d. J. findet hier das L. Verbands=Schießen des Badiſchen
Landes=Schützenvereins, des Mittelrheiniſchen und
des Pfälziſchen Schützenbundes ſtatt. Ein für jedes
Schieß=
feſt notwendiges Bedürfnis: eine praktiſch angelegte geräumige
Schießhalle ſteht der Geſellſchaft zu gebote. Die Raumverhältniſſe
des vor zwei Jahren neu erbauten Schießhauſes geben den
theil=
nehmenden Schützen Gelegenheit auf 12 Standſcheiben auf 175 Meter
Entfernung, 12 Feldſcheiben auf 300 Meter Entfernung, 3
Feld=
ſcheiben auf 450 Meter Entfernung und 1 Stand für laufendes Wild
ihre Schießfertigkeit zu erproben.
Coblenz, 26. Februar. Unſere Stadtverordnetenverſammlung
hat den Beſchluß gefaßt, den Gaskonſumenten die Gasmeſſer
nach fünfjähriger Benutzung zum unentgeltlichen Gebrauch
zu überlaſſen, was ſich aus verſchiedenen und ſehr triftigen
Grün=
den auch anderwärts empfehlen dürfte.
Lübeck, 26. Februar. Kapitän Voß berichtet in einem
Privat=
briefe vom 20. Januar aus Kamerun hierher: „Kürzlich haben
wir hier die ſterblichen Ueberreſte des Generalkonſuls Dr.
Nach=
tigal, nachdem dieſelben vom Dampfer „Getrud Woermann! vom
Kap Palmas in einem Zinnſarge hierher gebracht worden, auf dem
Gouvernementsplatz in der Nähe des ihm früher ſchon von der
Kaufmannſchaft errichteten Denkmals unter zwei heranwachſenden
Oelpalmen beigeſetzt. Alle hier anſäſſigen Europäer, Deutſche wie
Engländer, die Herren vom Kaiſerlichen Gouvernement, der Kom=
42
mandant, die Offiziere und ein Teil der Mannſchaft Sr. Majeſtät
Korvette „Habicht” wohnten der Feier bei. Die Baſeler Miſſion
war durch ihren Miſſionar, Prediger Mung, vertreten. Derſelbe
hielt die Rede und ſprach die Gebete mit den Negerkindern, welche
in der Duallaſprache Lieder ſangen.
Berlin, 27. Februar. Der Korreſpondent des „B. T., welcher
ſonſt eine verhältnißmäßig günſtige Auffaſſung vertrat, depeſchierte
geſtern nachmittag die folgenden inhaltſchweren Zeilen:
Profeſſor Kußmaul unterſuchte heute vormittag den
Kron=
prinzen. Er fand zwar keine Anzeichen einer Lungenaffektion,
allein er erklärte den allgemeinen Zuſtand der Krankheit des
Kron=
prinzen für ſehr unbefriedigend. Profeſſor Kußmaul wird heute
nachmittag den Kronprinzen nochmals unterſuchen und
wahrſchein=
lich morgen mit Profeſſor v. Bergmann abreiſen. Die den
Kron=
prinzen behandelnden deutſchen Aerzte unterſuchten in den letzten
Tagen mikroſkopiſch den Auswurf des Kronprinzen und behaupten,
darin untrügliche Anzeichen von Careinom (Krebs), nämlich
Alveo=
largebilde, geſunden zu haben. Mackenzie hält dieſe Unterſuchung
jedoch nicht für ganz hinreichend, um das gegenteilige Ergebnis
von Virchows Unterſuchung umzuſtoßen, auch würde Mackenzie
neben Profeſſor Kußmaul gern die Berufung von Prof. Ziemmſen
aus München geſehen haben, da dieſer auch große Erfahrung in
Halsleiden beſitzt. Mackenzie bleibt noch hier, ſeine Abreiſe iſt noch
unbeſtimmt.
Berlin, 27. Febr. Der „Nationalztg.- wird aus San Remo
telegriphiert: „Der Kronprinz hatte eine ziemlich gute Nacht.
Dr. Kußmaul unterſuchte den Krouprinzen am Sonntag, ſowie heute
Morgen, und konſtatierte wiederholt, daß die Lungen geſund ſind.
Das dem Kaiſer telegraphierte Gutachten Dr. Kußmauls betont,
daß er in den Lungen nichts Krankhaftes gefunden habe, daß er
aber die Krankheit als ſehr ernſt anſehen müſſe. Kußmaul hat auch
den Kehlkopf unterſucht und die in den letzten 14 Tagen von
Berg=
mann und Bramann angefertigten mikroſkopiſchen Präparate aus
dem Auswurf durchgemuſtert. Die Präparate ſollen verdächtigere
und poſitivere Aufſchlüſſe über die Natur des Leidens ergeben, als
die bisherigen anatomiſchen Unterſuchungen. Dr. Mackenzie hat es
abgelehnt, ſich in die ſchwierigen anatomiſchen Details einzulaſſen,
indem er ſich auf Virchow als die erſte Autorität in dieſem Fache
berief. Mackenzie wünſchte, der Auswurf und die Präpvarate
möch=
ten einem pathologiſchen Anatomen zu nochmaliger Bequtachtung
vorgelegt werden, wofür er Necklinghauſen in Straßburg und
Waldeher in Berlin vorſchlug. Profeſſor Waldeyer wurde gewählt.
Kußmaul reiſt heute Abend zuſammen mit Bergmann ab, während
Mackenzie, Krauſe und Bramann bleiben.
San Remo, 27. Februar, nachts 11½ Uhr. Der Kronprinlz
verbrachte einen guten Taa, der Huſten hat nachgelaſſen, auch der
Auswurf iſt verringert. Nachmittags ging der Kronprinz eine
zeit=
lang auf dem Balkon ſpazieren.
Luzern, 27. Februar. Der Verkehr auf der Gotthardbahn
iſt wieder frei.
An alle alten Uuterofſiziere richtet die „Deutſche
Kriegerzei=
tung; eine Aufforderung, in welcher ſie die Stellung der aus dem
Unteroffizierſtande hervorgehenden Feldwebel=Lieutenants des
Land=
ſturms erörtert und daber hervorhebt, wie wichtig es ſei, daß die
Bezirkskommandos für eine etwaige Einberufung des Landſturms
auch ſofort die Führerſtellen beſetzen können und ihr deshalb die
Namen geeigneter Unteroffiziere immer zur Verfügung ſiehen, welche
bereit ſind, in einem nächſten Kriege als Feldwebel=Lieutenant
ein=
zutreten. Ueber alle dieſe Verſonen fehlt nun den
Bezirkskomman=
dos vielfach die erforderliche Kenntnis und deshalb iſt es
wün=
ſchenswert, daß die alten Soldaten den Militärbehörden das
Aus=
forſchen und Suchen erleichtern uud die ehemaligen Unteroffiziere
ich ſelbſt bei den Bezirkskommandos melden und ihre
Bereitwillig=
keit zur Annahme von Feldwebel=Lieutenantsſtellen im Landſturm
erklären.
Die britiſche Regierung hat dem Kapitän des deutſchen
Dampfers „Saxonial, F. Reuter, in Anerkennung ſeiner bei der
am 1. und 2. d. Mts. erfolgten Rettung der ſchiffbrüchigen
Mann=
ſchaft der beitiſchen Schiffe „Lilian= und „Jſabel; bewieſenen
Menſchenfreundlichkeit einen ſilbernen Pokal zum Geſchenke gemacht.
Außerdem erhielt der erſte Offizier der „Saxonia”, Carl Schäffer,
aus dem gleichen Anlaß eine goldene Rettungsmedaille und einen
Feldſtecher, während die Matroſen Wilhelm Rubbach und Friedrich
Schmalzkopf die ſilberne Rettungsmedaille und 5 Lſtr. jeder und
vier andere Matroſen gleichfalls die ſilberne Rettungsmedaille und
2 Lſtr. erhielten.
— Reinigen des Silberzeuges. Um Silberzeug zu reinigen,
be=
dient man ſich, als des einfachſten und reinlichſten Putzmittels, des
unterſchwefligſauren Natrons. Es wirkt ſchnell, iſt billig und für
dieſen Zweck beſonders empfehlenswert. Ein Läppchen oder eine
Bürſte, mit der geſättigten Löſung des Salzes befeuchtet, reinigt,
ſelbſt ohne Anwendung von Putzpulver, ſtark oxhdierte Silberflächen
in wenigen Sekunden.
Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.