BELUSEEEBTLN CUULIOO
Abonnementopreis
vlerteljührlich 1 Marl 50 Pf. indk
Bringerlohn. Auzwärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mart 50 Pf.
pro Quartial inck. Poſtauflichlag.
151. Jahrgarg.
Mit der Sonntags=Beilage:
ulerhültbahvoldi.
Inſerate
verdenangenommen: n Darmßt adt
von der Ewedition. Rheinſtr. xr. 23.
in Beſſungen von Friedz. Blößer.
Holzſtraße Nr. 12. ſowte auswärt
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Rreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Geſetz, betreffend Aenderungen der Wehrpflicht.
Ueberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 1. bis 15. Februar 1888.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 1850. — Korn per Sack
100 Kilo M. 14.-. -— Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 16. - - Hafer per Sack 100 Kilo M. 13.50.
Darmſtadt, den 17. Februar 1888.
Großherzogliches Polizeiamt.
Reberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 1. bis 15. Februar 1888.
Butter per ¼, Kilo M. - 95, desgl. in Partien M. - 85.
Eier per Stück 7½ Pfg., desgl. per 25 Stück M. 1.85.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 6.-, desgl. per 25 Kilo
M. 155. — Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.40 - Heu per
50 Kilo M. 3.50.
Darmſtadt, den 17. Februar 1888.
[738
Großherzogliches Polizeiamt.
Luſſelmurkt zu Lungen.
Zur Förderung der Rindviehzucht findet
Montag den 5. März 1888. Vormittags 9 Uhr beginnend, zu Langen
auf dem Lutherplatz ein Faſſelmarkt
ſtatt. Indem wir das landwirthſchaftliche Publikum innerhalb und außerhalb des
Kreiſes zur Beſchickung des Marktes mit ſchönen Thierexemplaren zum Beſuche und
zur Benutzung der günſtigen Ankaufsgelegenheit hierdurch einladen, wird bemerkt,
daß ſämmtliche vorgeführten Bullen von der Kreiskör=Kommiſſion, welche auch
vor=
zügliche Thiere durch Anköcung zum Ankauf geeignet bezeichnen wird, beſichtigt,
nach ihrer Güte gewürdigt und daß für die vorzüglichſten Thiere Geldprämien
zu=
erkannt werden.
Die Preiſe werden nur für wirklich preiswürdige Thiere, jedoch ohne
Rück=
ſicht darauf gewährt, ob der Bulle auf dem Markt verkauft wurde oder nicht,
ſo=
wie darauf, ob derſelbe von dem Eigenthümer und innerhalb des Kreiſes gezüchtet,
wurde oder nicht.
Die Thiere müſſen längſtens um 9 Uhr auf dem Platze, an den
Vorder=
beinen mit ſtarken Schlingen geſeſſelt und von zwei Mann geführt ſein. Im
Gegenfalle iſt Wegweiſung zu gewärtigen.
Von allen Verkäufen bittet man dem auf dem Platze anweſenden
Bürger=
meiſter Droll Kenntniß zu geben. Für etwa gewünſchte Protokollirung der
ab=
geſchloſſenen Kaufgeſchäfte wird Sorge getragen.
Die Bürgermeiſtereien des Kreiſes werden hiermit veranlaßt, der vorſtehenden
Bekanntmachung in ihren Gemeinden thunlichſte Verbreitung zu verſchaffen, im
Falle vorhandenen Bedürfniſſes der Erneuerung oder Ergänzung des
Gemeinde=
bullen=Materials die Gelegenheit wahrzunehmen und zu dieſem Behufe alsbald die
erforderlichen Beſchlüſſe des Gemeinderaths herbeizuführen, ſowie überhaupt alles
Dasjenige zu thun, was zur Hebung und Belebung des Marktunternehmens
bei=
tragen kann.
Offenbach a. M., den 6. Februar 1888.
Großherzogliches Kreisamt Offenbach.
Haas.
[1739
Bekanntmachung.
Uniformlieferung.
Die Lieferung pro 1888 von
48 Waffenröcken,
48 Tuchhoſen,
48 Mützen,
für die Schutzmannſchaft wird im
Sub=
miſſionswege vergeben. Angebote auf
dieſe Lieferung ſind verſiegelt
bis zum 27. l. Mts., Vormittags
10 Uhr,
im Amtslokal des Großherzoglichen
Poli=
zeiamts (Hügelſtraße 31-33, Zimmer
Nr. 10) abzugeben, woſelbſt auch die
Be=
dingungen einzuſehen ſind.
Darmſtadt, den 17. Februar 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
[1740
Bekanntmachung.
Die am 13. d. Mts. abgehaltene
Holz=
verſteigerung aus der ſtädt. Tanne iſt
ge=
nehmigt. Bürgſcheine können auf unſerem
Bureau (Stadthaus, Rheinſtraße Nr. 18,
Zimmer Nr. 10) errichtet werden.
Erſter Abfuhrtag
Dienstag den 21. d. M.
Darmſtadt, den 20. Februar 1888.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[1741
Ohly.
65
444
Nr. 36
Betanntmuchung.
Der diesjährige Frühjahrs=Faſſelmarkt ſoll, wie im Kalender angegeben,
Samstag den 10. März d. J3. zu Reinheim,
abgehalten werden.
Sämmtliche vorgeführte 1¼ bis 2jährige Zuchtſtiere werden durch eine
Kom=
miſſion gemuſtert. Die Beſitzer der als preiswürdig erkannten Thiere erhalten
kleinere Geldprämien, wofür die Summe von 70 Mk. verwendet werden ſoll.
Bullen, welche von dem Odenwälder Viehſchlag nicht verwandten Racen abſtammen,
ſowie ſolche, welche für Gemeinden noch Dienſte thun, bleiben von der Konkurrenz
ausgeſchloſſen.
Dieburg, den 11. Februar 1888.
6 Der Director des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Dieburg.
[1742
Heß.
Bekanntmachung
Der Matroſe Auguſt Stimmler, geboren am 10. März 1863 zu Bensheim
im Großherzogthum Heſſen, von S. M. Kreuzer „Habicht; iſt durch beſtätigtes
kriegsgerichtliches Erkenntniß vom 17. Januar 1888 in contumaciam für einen
Deſerteur erklärt und mit einer Geldſtrafe von Mk. 160 (Einhundertſechzig)
be=
legt worden.
Wilhelmshaven, den 14. Februar 1888.
Kaiſerliches Gericht der Marineſtation der Nordſee.
[743
Bekanntmuchung.
Die Lieferung von 3 Straßenwärterkarren und 3 Geräthewagen nach
vor=
handenem Muſter ſoll im Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Montag den 27. Februar d. Js., Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Bedingungen liegen auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 26, zur Einſicht offen,
bei welchem auch die vormulare für die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 16. Februar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O. B.:
Niedlinger, Beigeordneter.
u744
Behnnntmuchung.
Die Lieferung von zwei eiſernen vierräderigen Sprengwagen mit je 1500
Liter Inhalt ſoll im Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten nebſt Zeichnung ſind bis,
Montag den 19. März 1888, Vormittags 10 Uhr.
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, am 16. Februar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Riedlinger, Beigeordneter.
[1745
Bau= und Nutzholz=, ſowie
Brennholz=Verſteigerung.
Montag den 27. d. Mts.,
Vormit=
tags 9 Uhr,
werden die nachverzeichneten Holzſortimente
aus den Diſtricten Rücksbrünnchen,
Sau=
ſchwanz, Stadtförſterslache und Weiden=/
lache des ſtädtiſchen Oberwaldes
in dem oberen Lokal der
Turnge=
meinde, Woogsplatz Nr. 5,
öffentlich verſteigert:
709 Rm. Buchen=Scheiter,
21 „ Eichen= „
1 „ Linden=
Buchen=Knüppel,
190
ſodann Dienstag den 28. d. Mts.,
Vormittags 9 Uhr,
in demſelben Lokale:
151,70 Hundert Buchen=Wellen,
11 Hundert Eichen=Wellen.
2
„ Nadel=
„
Weichlaub=,
„
165 Rm. Buchen=Stöcke,
10 „ Eichen=
Linden
2
ferner Mittwoch den 29. d. Mts.,
Vormittags 10 Uhr,
an Ort und Stelle aus den Diſtricten
Nachtweide, Woogsberg, Rücksbrünnchen:
30 Eichen=Stämme von 30.92 Cbm.
Inhalt (bis zu 94 Em. Durchm.),
3 Buchen=Stämme von 275 Cbm.
Inhalt,
114 Fichtenſtämme von 4708 Chm.
Inhalt,
4 Eichen=Derbſtangen von 6.19 Ebm.
Inhalt,
927 Fichten=Derbſtangen von 36,73 Cbm.
Inhalt,
720 Fichten=Reisſtangen von 420 Cbm.
Inhalt,
8 Rm Eichen=Rutzſcheiter.
Wegen näherer Auskunft wollen ſich
Steigliebhaber an Forſtwart Weber,
Darmſtädter Forſthaus, wenden.
Zuſammenkunft an den Hirſchköpfen.
Darmſtadt, den 13. Februar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[1623
Ohly.
Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen des Kaufmanns
Heinrich Kern zu Darmſtadt,
Louiſen=
platz 4, wird heute am 17. Februar 1888,
Vormittags 11½ Uhr, das
Konkursver=
fahren eröffnet.
Kaufmann Heinrich Stoͤrger
da=
hier wird zum Konkursverwalter ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum
7. März 1888 bei dem Gerichte
an=
zumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über
die Wahl eines anderen Verwalters,
ſo=
wie über die Beſtellung eines
Gläubiger=
ausſchuſſes und eintretenden Falls über
die in 8 120 der Konkursordnung
be=
zeichneten Gegenſtände - und zur
Prü=
ſung der angemeldeten Forderungen auf
Donnerstag den 15. Mürz 1888,
Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte,
Hügel=
ſtraße 31-33, Zimmer Nr. 3, Termin
anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur
Kon=
kursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben
ſoder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig
ſind, wird aufgegeben, nichts an den
Ge=
meinſchuldner zu verabfolgen oder zu
leiſten, auch die Verpflichtung auferlegt,
von dem Beſitze der Sache und von den
Forderungen, für welche ſie aus der Sache
abgeſonderte Befriedigung, in Anſpruch
nehmen, dem Konkursverwalter bis zum
7. Märzz1888 Anzeige zu machen.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Berchelmann.
[1746
Großherzogliches
Landes=Hoſpital.
Die Lieferung der in dem
Rechnungs=
jahr 1888189 erforderlich werdenden
Kleider=, Weißzeug= und
Bettwerksgegen=
ſtänden ꝛc. ſoll auf dem Submiſſionswege
vergeben werden und zwar:
1. 2350 Meter Baumwollenzeug,
2. 300 „ Bettbarchent,
3. 700 „ Druckzeug,
4. 700 Cattun,
5. 1201)
Sarſenet,
„
6. 400 Shirting,
7. 1000 „ Drell verſchiedener
Qualität,
8. 5800
„ blaue, weiße und ge=
ſtreifte Leinwand,
19.
54
10.
88
92
101
0
11
[ ← ][ ][ → ]445
9. 1000 Meter Strohſackleinen,
10. 100 „ weißer Flanell,
11. 1000 „ farbigen Flanell,
12. 200 „ Lüſter, Tibeth und
Kaſchmir,
Sommerbuckskin,
13. 200
„
Wollentuch und
Sommerzeug,
14. 220 Kilo farbiges Wollgarn,
15. 300
„ Bettfedern,
16. 100 Meter Gummiſtoff,
17. 1800 Kilo Roßhaare,
18. 250 Stück weiße Bettteppiche,
19. 50 Paar Holzſchuhe,
20. 400 Stück gebildte Handtücher,
21. 150
gebildte Servietten,
22. 150 Meter gebildtes farbiges
Tiſchtücherzeug,
23. Der Bedarf an Knöpfen, Zwirn,
Schnur, Neublau, Pommade,
Stärke, Halsbinden, Sacktüchern,
Hoſenträgern, Hüten, Kappen,
Un=
terjacken, Unterhoſen und
Hemden=
kragen, ſowie
24. das Reinigen der Betteppiche.
Die Muſter und Bedingungen liegen
auf dem Büreau des Unterzeichneten am
27., 28. und 29. d. Mts.,
Vormit=
tags von 8 bis 12 und Nachmittags
von 2 bis 6 Uhr offen. Die Offerten,
ſind verſchloſſen und verſehen mit der/
Aufſchrift:
„Submiſſion zu der am 16. Febr.
ausgeſchriebenen Lieferung:
bis zum 7. März 1888, Vormittags
10 Uhr,
entweder per Poſt einzuſenden oder in den
Submiſſionskaſten einzulegen.
Die von den Submittenten
einzurei=
chenden Waarenmuſter müſſen getrennt
von der Submiſſion verpackt und
beſon=
ders adreſſirt werden. Ferner dürfen den
Waarenmuſtern weder Preiſe noch die
Namen der Submittenten oder deren
Firmaſtempel ꝛc., ſondern nur ein Zeichen
beigefügt werden und iſt dieſes Zeichen/
in der Submiſſion zu wiederholen.
In den Offerten ſind die Bedingungen
ausdrücklich anzuerkennen.
Hofheim, am 16. Februar 1888.
Großherzogliche Direction des
Landeshoſpitals.
J. A.:
[747
Stroh, Großh. Hausverwalter.
Kein zuschlegen
Eoin Oſtenbleiben der Tharen
Selhstthätige veräuschlose
Thürschliesser,
Von Autorſtäten und faohleuten
aner-
kannt als volkommenstee und
dauer-
haft. System. 20000 St. im Godranoh.
— Lahlreiche behördliche Atteste.
Rostenkr. Probezeit. Keine Thürbeschädig.
2 Jahre Garantie.- Prospecte fr. gratis
Schulze aRöechel
Fnnkfurta. M., Schdtorgassels
S.
Nr. 37
Holzuerkeigerung.
Donnerstag den 23. Februar, Vormittags 9 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Beſſungen aus dem Laubwald, Diſtrict
Pfarrwinkel=
fleck und Steckertswieſenſchlag, folgende Holzſortimente verſteigert, als:
82 Rm. Buchen=Scheiter, 3 Rm. Birken=Scheiter, 26 Rm. Eichen=Scheiter.
Knüppel, 28 „
„ Knüppel,
„ Knüppel, 1
100 „
50 „ Aspen= und Erlen=Knüppel, 1220 Stück Buchen=Wellen, 500 Stück
Eichen=Wellen, 5 Rm. Buchen=Stöcke und 17 Rm. Eichen=Stöcke.
Beſſungen, den 17. Februar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(1654
Holzuerſteigerungen.
1) Montag den 27. Februar, Vormittags 10 Uhr,
wird in der Keller'ſchen Gaſtwirthſchaft zu Griesheim aus dem Diſtrict
Harras verſteigert: mit Ausnahme des Kiefern=Abtriebsſchlags am Dornheimer
Weg, das ſämmtliche Brennholz, nämlich:
Scheiter: 1 Am. Hainbuche, 1 Am. Birke, 129 Rm. Eiche, 146 Rm. Kiefer;
Knüppel: 97 Rm. Eiche, 127 Am. Kiefer; Reiſig: 40 Buchen=, 3370 Eichen=,
3640 Kiefern=Wellen; Stöcke: 52 Rm. Eichen, 46 Rm. Kiefer.
Das Holz aus dem Abtriebsſchlag, ſowie das ſämmtliche Stammholz und die
Schweinſtalllegner kommt demnächſt ſpäter an Ort und Stelle zur Verſteigerung.
Auskunft ertheilt der Großh. Forſtwart Decher zu Forſthaus Harras.
2) Mittwoch den 29. Februar, Vormittags 9 Uhr,
in der Dornberger Faſanerie:
8 Eichen=Stämme bis zu 76 Em. Durchm. und 10 Met. Lge. - 18,25
Feſtm.; 4 Rm. Eichen=Nutzſcheiter; ferner Eichen: 21 Rm. Scheiter,
2 Rm. Knüppel, 420 Wellen Reiſig, 2 Rm. Stöcke.
3) An demſelben Tage, Nachmittags 1 Uhr,
im Diſtrict Hirſchforſt mit Zuſammenkunft am Bahnübergang des Dornheim=
Büttelborner Wegs:
6 Eichen=Stümme von 35-84 Em. Durchm.; 5-9 Met. Lge. 984
Feſtm.; ferner Eiche: 10 Rm. Scheiter, 60 Wellen, 2 Rm. Stöcke;
Erd=
holz: 2270 Wellen Reiſig.
Auskunft zu 2. und 3. ertheilen Faſanenwärter Hauf zu Dornberg und
Forſtwart Landau zu Dornheim.
Dornberg, den 15. Februar 1888.
Großherzogliche Oberförſterei Griesheim.
Joſeph.
[1748
Mutn Arnur-Eiſenhahn.
Verſteigerung alter Uniformen.
Mittwoch den 22. d. Mts., Vormittags 10 Uhr,
ſollen durch den Haupt=Magazins=Verwalter auf der Station Darmſtadt eine
An=
zahl alter Uniformsſtücke, dabei auch alte Pelzmäntel, Filzſtiefel ꝛc., öffentlich an
die Meiſtbietenden verſteigert werden.
Auf dem Büreau des Haupt=Magazins=Verwalters ſind die Verſteigerungs=
Bedingungen zur Einſicht der Intereſſenten bis zum Verſteigerungstermine offen
gelegt.
Darmſtadt, den 16. Februar 1888.
Der Ober=Betriebs=Inſpector
Geſſuer.
[1657
Dio Continental Bodſoga-Compan
macht in der Saiſon auf ihre Original=Südweine, Cognacs ꝛc.
zum Frühſtück, wie auch für Kranke und Reconvalescenten,
aufmerk=
ſam. — Hauptniederlage: Alexanderſtraße 13.
Probekiſtchen von 2, 3, 4 und 6 Flaſchen per Poſt.
Die Verwaltung. 667
116
Nr. 36
Verſteigerungz-Anzrigr.
Dienstag den 21. Februar,
Vormittags 9 Uhr,
wird „Schützenſtraße Nr. 6.
die Verſteigerung aller Arten Kurzwaaren
fortgeſetzt.
5
H. Strauss, Tarator.
ReChert-Grosch's
Gartenſtraße 18.
Mathildenplatz 9. Höbellagor.
Reichhaltige Auswahl in Möbelm aller Art zu billigen, feſten Preiſen.
Hieſerung ganzer Ausstattungen!
Specialität imn vollständigen Wetten!
Einzelne Bettheile, Roßhaare, Woll= und Seegras=Matratzen, in nur
ſolider, eigener Arbeit!
4 Beſonders große Auswahl Spiegel aller Arten, aller Nahmen.
Langjährige Garantie für jede einzelne Lieferung.
Mathildenpl. 9. Eberhard Grosch, Gartenſtraße 18.
ſeither Rechert & Grosch.
[1749
Eenst Wienor,
Darmstadt,
Wilhelminenſtraße 3.
Labriks-Niederlage
von
Amorik. Juſthoinungs-
und verbeſſerten
Füll-Rogulir ooſon.
Das Verkaufslokal befindet ſich
Wilhelminenſtraße Nr. 3,
im Hof rechts, und ſind die
Preiſe der Oefen mit Rückſicht:
Lauf Erſparung der
Laden=
miethe äußerſt billig geſtellt.
(1750
.
Goiuns im ſies.erlh von 250,000 M.
„ „ 50 „ 90 „ „ 500
„ 800 „ „ 2
„ „ 7 2000 109 „ „ 7 1000 „ 1500 „ „ 10
Aauptgewinne:
im Werthe von
50,000 Marlz
25,000 Marh
10,000 Marli
8
bietet die Lolzto Lotterie der Stadt,
G GO
m
D. G C M
Lishung unviderrudlich am 21. Fohruar u. folgenda Tage.
Loose hierzu M. 2.10, 10 Stücke M. 20, versendet das GeneralDebit
von Moritz Heimerdinger in Wiesbaden u. Baden-Ruden.
Pür Porto und Gewinuliste sind 25 Pfennig beiaufügen. Auch sind die
Loose zu haben in Darmstadt bei G. L. Hriegie, Rheinstrasse, und
I. F. Ohnacher, Ludwigsstrasse.
(1245
Pür Bauchor
Außergewöhnlich preiswerthes
und vortheilhaftes Angebot.
milde und leichte Qualität,
garantirt nur aus überſeeiſchen
Tabaken gearbeitet.
Preis 100 Stück M. 4.
Bei Abnahme von ½ und meh:
5 pCt. Nabatt.
Proben ſtehen gerne zu Dienſten,
nach Auswärts ( 5 Stück) frco.
gegen Einſendung von 40 Pfg. in
Briefmarken.
Die Cigarre iſt zur Zeit in
mei=
nem Schaufenſter ausgeſtellt.
19
4)
VLERCGAkI,
Darmſtadt,
Eliſabethenſtraße 5. 1728
Ortgtual.
Gliurn-Gel,
in hochfeiner Qualität.
Feinſte deutſche u. franzöſiſche
Aulat-Oolr
empfiehlt billigſt
1751
EaaAUOt TUId-
Tricot-Hleidchen,
Rricst-Blouisen,
Rxicot-Railkenz,
Tricot-Anziige für Knaben
in neuen Zuſendungen eingetroffen.
H. 5lad0 a Va0T,
Booller, Jusvorkauf
1
meiner ſämmtlichen Waaren zu
herabgeſetzten Preiſen bis zum
10. März wegen Aufgabe meines
Geſchäfts.
J. J. Gürnhard,
Eliſabethenſtr. 36. 1508
Waggi's Bouillon-Extracto: vorzüglich
ud als Würze zu weichgeſott. Eiern. (1752
447
Nr. 36
47⁄₈
AEöVrkad WMAUbOden de BaüesEoleſtos.
Da ich in einigen Monaten mein Lokal verlaſſen muß, ſo verkaufe ich, um raſch zu räumen,
bedeutend unterm Koſtenpreis.
J. Lehmamm-Simom, Markt 4.
Einen Poſten trübe gewordener
54)
837)
102
112
1l.
Fohwoizor Gliskoroion
habe ich zum Auaverkauf beſtimmt und gebe dieſelben während einiger Zeit
zu weſentlich reduzirten Preiſen ab.
M. WVRIM, Promenade 70
Nünchonor Hoſbräll. "
Ausschank
im
Bahnhof-Bestaurant.
ſ730
ooooooootooooooooooooooooooooooooeooooooooooooooooooooooo
2⁄₈.
4.
8
8
Sodener
Hineral-Pastillen
3
8 Au haben 85 Prg. pro Schachtel in allen Apotheken. 8
2
Im In- und Auslande erprobt als das unübertrefflichste Heilmittel
8 bei Husten und Heiserkeit, ärztlich verordnet als das wohlthätigste He-
S dicament für Kehlkopf., Brust- und Lungenkranke, nachhaltig wirk-
8 samstes aller Quellenprodukte bei Mageneatarrh, Hämorrhoidalleiden und
8 Unterleibsstörungen.
8
Es ist eine äratlich bekannte Thatsache, dass die
Diphtheritis-
pilze in den meisten Fällen sich in dem Rachen anciedeln, wenn
8 derselbe vorher catarrhalisch erkrankt ist. Es empfiehlt sich deshalb
während Diphtheritigepidemieen, dass alle Mütter ihre Kinder
8 dazu anhalten, auf den nothwendigen Wegen zur Schule ete. eine Pastille
8 im Hunde langsam zergehen zu lassen.
1248¾
oooooooooocooooooooooooooooooooooooocooooooooeeoococoooes
W In Reinem Hause sollte fehlen 1
Dr. Böokluas ant diphlheritisoh, auti-soorbutisches
Lahnpulver,
ebenſo unentbehrlich für Kinder als Erwachſene.
Dieſes hochfeine, vollommen unſchadliche und ſehr aromatiſche Zahnpulver iſt
eines der vorzüglichſten Schutzmittel gegen Diphtheritis, Renehhusten
und Mundfäule ſowie alle andern gefährlichen Krankheiten, welche durch
Ein=
athmen giftiger Pilzkeime hervorgeruſen werden, indem es die oft äußerſt
gefähr=
lichen Sporen oder Keimkörner der Pilze, welche beim Athmen in den Mund, in den
Speichel, in das Blut und in die Lunge gelangen, zerſtört und vernichtet. Es iſt
außerdem ein vortreffliches Mittel, die Zähne geſund und blendend weiß zu erhalten,
indem es dieſelbe vor Verderbniß, Hohlwerden und Fäulniß ſchützt, die geſunde
roſenrothe Farbe des Zahnfleiſches erhält, die krankhaften Wucherungen desſelben/
verhindert u. dem Hauche, dem Athem, einen äußerſt lieblichen Wohlgeruch verleiht.
Preis: große Schachtel 80 Pfg., kleine Schachtel 60 Pfg.
Depot für Darmſtadt bei Herren Z. Hirſch, Rheinſtraße 20, und
A. Fiſcher, Ochſengaſſe.
[612
Schmarzen Englischen Grspe,
Schwarzen Lyoner Grenadine,
Schwarzen Lyoner Hoiré,
Sohwarzen gestreiſten Moiré,
Schmarzen Satin Herveilleux,
Schwarzen PerlGrenadine,
Schwarze Chantilly-Spitzen,
Schwarze spanische Spitzen,
Schmarze seid. Spitnenstoſſe,
Schwarze woll. Spitzenstoſſe,
Schmarzemattekassementrie,
Sehmarze Perl Jesätue.
Schwarze
Schwarze
Schwarze
Schwarze
Schwarze
Schwarzt
Schwarze
Schwarze
Schwarze
Schwarze
seidene Handschuhe,
6lacé- Handschube,
Trauer. Hüto,
Spilzen-Hüto,
wollene Strüwpfe,
Seiden Baumwolle,
Passementrieknöpfe,
matte Kuöpfe,
Tricot=Taillen,
Hoirse-Unterröcke
in
bester, preiswürdigster
Auswahl. (753
Lud. Heyl Sohn
Eeke Salban.u. Rlisabethenstr.s
empfehlt als Specialität:
ſeinst. Ingwerliqueur,
Niederlagen:
u. Herge, Holzstr. 15.
M. W. Péassel, Rheinstr. 16.
uch. Erienbach. Ernet-Lndwigstr.!
Hers.uagasrüre. Aazalarieritrzi.
448
Elamine.
créme, 110 Em. breit,
für Vorhänge,
in waſchbaren Qualitaten, glatt,
60 u. 90 Pfg. per Mtr.,
durch=
brochen 90 Pf. u. M. 1.20p. M.
RudOIEHels,
Gustav Hieklers Nackf. (754,
Sprutk„
1a0nL-TiolsGn1asor.
zuträglichſtes Futter für Hunde
aller Nacen,
per Original=Ballen von 100
Pfund 20 Mk.,
[175.
im Anbruch billigſt.
Gmanuel Suld.
EisRAE
28 C. Naumanns?.
Kohlen= und Holzhandlung,
Comptoir; Carlsſtraße 45,
Lager: Heſſ. Ludwigs=Bahn, liefert:
La. Ruhrer Fettſchrot, Stückkohlen,
Nußkohlen 1 und II, Schmiedekohlen
Coaks, Anthracitkohlen, Briquettes,
Buchen=, Tannen= und Abfallholz.
billig zu verkaufen.
1756
Auctionsſaal, Mathildenplatz 9.
Tüglich friſche Matzen
zu haben bei L. Mainzer,
Hofbäcker, Bleichſtr. 13.
Samstags geſchloſſen.
[778
Jur Ludvlgshalle.
Der
Loe
Ffälzern
er Schoppen 36 Pfo.
1585
habe in Zapf genommen.
w Heber.
Geor,
Nr. 36
WEIN
der kgl. holl. Hof=Weinhandlung
von
Joh. Schlita in Maizz,
im Detail=Verkauf bei:
H. Hepting, Blumenthalſtraße.
Gg. Hettinger, Ballonplatz 7.
P Stromborger, Ecke Roßdörfer= und
Nieder=Ramſtädterſtraße.
V. Woissmüller, Eliſabethenſtraße 26.
Ausführliches Preisverzeichniß hängt in
den betr. Verkaufsſtellen aus. (13057
C
enxraraauaa-Arin
Wilhelmſtraße 16
iſt der obere Stock, beſtehend aus
6 Zimmern, Küche mit
Speiſekam=
mer, Bodenraum, Keller,
Burſchen=
zimmer, im Souterrain, Stallung
für 4 Pferde und Gartenantheil
vom 1. April an anderweitig zu
vermiethen. Zu erfragen bei der
Expedition d. Bl. oder bei B. L.
Trier, Ludwigsſtraße 10. (13183
12) Steinſtraße S die Beletage mit
5 ſchönen Zimmern und allem Zubehör
vom 1. April ab zu verm.
189) Ecke der Wald= und
Neckar=
ſtraße Nr. 10 die Beletage mit Balkon
7 Zimmer, bis April beziehbar.
Einzu=
ſehen von 2-4 Uhr Nachmittags.
202) Neckarſtraße 24 der 3. Stock,
6 Zimmer, Küche nebſt allem Zubehör,
per 1. April d. J. zu vermiethen.
Näheres im Laden.
396) Soderſtraße 84 iſt die
Man=
ſarde mit allen Bequemlichkeiten an eine
ruhige Familie zu vermiethen und März
zu beziehen.
779) Beſſ. Carlsſtr. 3 fünf Zimmer,
nebſt allem Zubehör, abgeſchloſſ. Vorpl.,
Waſſerltg., Bleichplatz. Nach Wunſch kann
auch ein Theil der Manſarde beigegeben
werden. Näheres 2. Stock.
953) Beſſung. Herrngartenſtr. 15
der 2. Stock nebſt Dachſtock 1. April
be=
ziehbar zu vermiethen.
1036) Caſerneſtraße 64 iſt die
Par=
terrewohnung mit 5 Zimmern zu verm.
Am beſten wäre die Wohnung für einen
Herrn Offizier paſſend.
RAAAATATTiA
Fi
1037) Bleichſtraße 38 Beletage
eine ſchöne, geräumige Wohnung,
5 Zimmer, Kabinett und alle
Be=
quemlichkeiten. Mitte Mai an eine
ruhige Familie.
1229) Beſſ. Kirchftr. 48 wegen
Ab=
reiſe der mittl. Stock mit allem Zubehör
per 1. April zu vermiethen. — Näheres
Martinſtraße 6.
1259) Ecke der Grafen= u.
Wieſen=
ſtraße 2 eine Wohnung im 1. Stock,
5 Zimmer nebſt Zubehör, Waſſerltg. ꝛc.,
an eine ruhige Familie per 1. Mai z. v.
1282) Schützenſtr. 5, Manſ., 3 Zimmer,
Küche, Zubehör, für 200 M. per 1. Mai
an ruhige Einw. zu verm. Näh. 1. Etage.
G
Das ſeither von Herrn
Oberſt von Alvensleben
be=
wohnte Haus
Weyprechtsſtr. 4
iſt per 15. Mai anderweitig
zu vermiethen.
Näheres durch
Joseph Trier,
25 Wilhelminenſtraße.
1516) Soderſtr. 70 der 2. St. mit
5 Zimmern und aller Bequemlichkeit zu
vermiethen, auf Wunſch auch
Gartenan=
theil, beziehbar im März.
Alles Nähere parterre.
1624) Kirchſtraße 10 eine Wohnung
von 4 Zimmern, Küche ꝛc., per
Ma=
zu vermiethen.
1675) Beſſ. Carlsſtr. 1 geräumige
Manſarde, 3 grade Zimmer, 2 Kabinette,
abgeſchl. Vorplatz nebſt allen Bequeml.
1757) In meinem Hanſe
Dieburgerſtr. 10
iſt der 1. Stock, beſtehend aus
6 Zimmern mit allen
Bequem=
lichkeiten, per 1. Juli d. J.
zu vermiethen.
Ludwig Jungmann.
uunun
1197) Schloßgartenſtr. 9 die
Man=
ſarde, enth. 5 Piecen, Waſſerleitung nebſt
allen Bequemlichkeiten an eine ruhige
Fa=
milie per 1. Mai oder 1. Juni zu
ver=
miethen.
C. Klippel.
raAa
p
7 Ga
aG1SB, EaBaalN0 68.
Laden und Wohnung
im Eckhauſe Obergaſſe Nr. 1,
gegen=
über der Infant.=Kaſerne, zu vermiethen.
1594) Ludwigsplatz 4 iſt der
Aweite Laden,
der durch Veränderung vergrößert wird,
per 1. Juli mit oder ohne Wohnung zu
vermiethen. Näheres in der Conditorei,
Ludwigsplatz 3.
cu
C . e.
4
5765) Ballonplatz 3 ein fein möbl.
Zimmer ſofort zu verm.
459) Saalbauſtraße 41 parterre ein
möblirtes Zimmer.
Nr. 36
449
R.
5 1Il
bi O
5.
720) Caſinoſtraße 1 ein nett möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
1140) Kaſerneſtr. 18. 3. St., ein
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
1205) Eliſabethenſtr. 43 Vorderh.
ein möblirtes Zimmer mit Penſion per
1. März zu vermiethen.
1354) Rheinſtraße 47, dritter Stock,
zwei gut möblirte geräumige
Aim-
mer mit ſepar. Eingängen, ſchöner
Aus=
ſicht, nahe den Bahnhöfen und gegenüber
dem Verein. Geſellſch=Garten, ſofort mit
oder ohne Penſion zu vermiethen.
1518) Schützenſtraße 8 möblirtes
Zimmer per ſofort zu vermiethen.
1520) Eliſabethenſtr. 23 im 2. St.
ein auch zwei ineinandergehende feinmöbl.
Zimmer billig zu vermiethen.
1521) Saalbauſtr. 37 ein möbl. Z.
1688) Mühlſtraße 12 ein freundlich
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
1758) Ludwigsſtr. 8. 2. Stock, eiu
möblirtes Zimmer mit Penſion.
1759) Ein ſchön möbl. Zimmer
Ecke Ludwigsſtr., Eingang Ernſt=
Ludwigsſtr. 24 II.) an ſoliden Herrn.
1760) Waldſtr. 11 möbl. Im. mit Kab.
58
„ O
140
02.
269
C 28
2½ 24
48
öse
80
1 1.
0 12
42 1₁₀
5 ⁄₈
83 N
8 14
„
Cöok
kuT ua48,
6
Meinen ea. 5½. Morgen großen
Garten, wovon 2 Morgen Weinberg,
be=
abſichtige ich gegen Ablieferung von zwei
Fünſiel des Ertrages an einen tüchtigen
Gärtner ſofort auf eine längere Reihe
von Jahren zu verpachten. Iſt derſelbe
unverheirathet, erhält er auch freie
Woh=
nung und Feuerung. Näheres bei Prof.
Dr. Nieſe in Bensheim (Villa Jrene).
Gesmcht.
In der Wilhelminenſtraße oder deren
Nähe für 2 ruhige Perſonen eine
freundliche Wohnung
von 3-4 Zimmern nebſt Magdkammer
u. ſ. w. ca. per 1. Mai.
Gefl. Anerbieten unter N. N. 100
an die Expedition d. Bl.
(1761
frosser heller Laden
neu hergerichtet, mit elektriſchem Licht,
Comptoir u. Lagerraum, auf Wunſch mit
Wohnung, per 1. Juli zu vermiethen.
Nüheres Ludwigsplatz 1 Beletage. (1762
Ein Pflanzgarten,
in der Gardiſtenſtraße, 1400 ⬜ Mtr.
hal=
tend, preiswürdig zu verpachten.
Näheres Bleichſtraße 40.
1763
Samstag den 11. Februar wurde ein
ſeidener Schirm,
im Amtsgerichtsgebäude 1 (Hügelſtraße)
vertauſcht. Man bittet um gefl. Umtauſch
bei Hausverwalter Rückert daſelbſt. (764
Concert-Anzeigo.
Das fünfte Concert zum Beſten des Wittwen= und
Waiſenfonds der Großherzoglichen Hofmuſik
findet Montag den 27. Februar, Abends 7 Uhr, im
Saalbau ſtatt.
Unter gütiger Mitwirkung des l. öſterreichiſchen Damen=
Quartetts (Geſchwiſter Eschampa & Perner).
Eintrittskarten ſind in den Buchhandlungen der Herren
Klingel=
höffer und Bergſträßer, ſowie in den Muſikalienhandlungen der Herren
[1765
Thies und Bölling zu haben.
Der Vorstand.
Emm Bestem
des Frauenvereins der Gnſtav=Adolf=Stiftung
und des evang. Kirchenbau=Vereins.
L.
Conrrac
des Herrn Superintendenten Dr. Sell aus der Geſchichte des
Chriſtenthums:
„Das urſprüngliche Chriſtenthum=
Donnerstag, 23. Februar, Abends 7 Uhr, im Feſtſaal des Gymnaſiums.
Abonnementskarten bei Herrn Buchhändler Waitz, Tageskarten (zu 1 M.)
ebenda oder an der Kaſſe.
[(1766
1.
AAGAIIL EUU LamGRsGaAGiAG,
Es beginnt ein neuer Curſus im Damenſchneidern nach dem ſehr bewährten,
in der Induſtrieſchule des Alice=Frauenvereins eingeführten Büttner'ſchen Syſtem.
Anmeldungen werden jederzeit entgegengenommen.
Ballonplatz 11 part.
Kätha Rühl.3
Haflee
roh von M. 1 bis M.
10 Pfg. das Pfund,
gebrannt von M. 1.20
bis Mk. 1.80.
Cür Damem.
Die ergebene Anzeige, daß ich in meiner neuen Wohnung Ecke
Ludwigs=
ſtraße und Ludwigsplatz (Haus Rittershaus) Eingang Ernſt=Ludwigsſtraße,
mein beſtgeleitetes Lehrinſtitut für Damenconfection durch eine
Weissnäh-
schule erweitert wird.
Abth. 1: Curſe im Kleidermachen perfect und ſicher nach leichtfaßlicher
und beſtbewährter Pariſer Methode. — Damen mit Vorkenntniſſen können das
Schnittzeichnen, Zuſchneiden und Zurichten in ¼ Monat erlernen.
Abth. 11. Zuſchneiden der Weißwäſche, Hand= und Maſchinennähen, Flicken
und Sticken. — Große helle Arbeitsräume, Privatlehrzimmer für Frauen
und ältere Damen. Mäßiges Honorar. Für Schülerinnen unentgeltl. franz.
Converſations=Unterricht. Uebernahme zur Anfertigung von Damenconfection.
Herren= und Damenwäſche.
Frau M. Wohny, priv. Confectionslehrerin, Ecke der Ludwigsſtraße.
Nr. 36
wird zum ſofortigen Eintritt geſucht.
1767) Ein reinliches Mädchen ſucht, Die Vorlage guter Zeugniſſe wird
ver=
für ſogl. Laufdienſt. Schulzengaſſe 16, S. langt. Näheres Expedition.
(1570
1704) Für ein im Marthahaus zu
19
Lenrungs.Selle
Frankfurt erzogenes Mädchen wird in
evang. Hauſe Stelle als Hausmädchen für einen jungen Mann mit guten
Schul=
geſucht. Zu erfragen i. d. Exped. d. Bl. zeugniſſen unter günſtigen Bedingungen
1768) Einige tüchtige Hausmädchen
ſuchen auf Oſtern Stellen.
Stellenbureau Frau E. Bauer,
Lud=
wigsplatz 3, 1. Stock.
1769) Zwei tüchtige Kinderfrauen
ſucht ſogleich Frau Hahn, Ernſt=
Ludwigs=
ſtraße 9.
1770) Eine reinliche Frau, welche alle
Haus=ſowie Feldarbeit verſteht, ſucht
Lauf=
dienſt od. andere Beſchäftg. Sackgaſſe 10.
Au
Ein älteres feineres Hausmädchen,
im Nähen, Bügeln und Serviren geübt,
mit guten langjährigen Zeugniſſen, unter
günſtigen Bedingungen für Oſtern geſucht.
Näheres Rheinſtraße 29, eine Treppe h.,
[1638
Nachmittags von 5-6 Uhr.
1711) Ein Mädchen von außerhalb
m. 9. Z. auf Mon. geſ. Friedrichſtr. 40, I.
1712) Für einen kleinen Haushalt wird
ein reinliches, fleißiges Mädchen, das
nur gute Zeugniſſe aufzuweiſen hat, auf
Oſtern geſucht. Näh. 1. d. Exped. d. Bl.
in einem hieſigen Waarengeſchäfte.
[1379
Wo? ſagt die Expedition.
1047) Ein Lehrmädchen in ein
Weiß=
waarengeſchäft geſucht.
Näheres Expedition.
1731) Ein gewandter, ſchreibkundiger,
junger Mann findet aushilfsweiſe auf
einige Zeit Beſchäftigung bei
Rosenthal & Co.,
Strohhutfabrik. Rheinſtraße 20.
Daſelbſt werden auch für leichte Arbeit
mehrere Jungen im Alter von etwa
16 Jahren angenommen.
go000000000d0000ooadee0ee
110) Ein zuverläſſiges Madchen,
8
8 das ſelbſtändig kochen kann und alle
g Hausarbeiten gründlich verſteht und
3 gute Zeugniſſe beſitzt, wird auf Oſtern
Z in einen kleinen Haushalt geſucht.
Ernſt=Ludwigsſtraße 20.
C000020000000000000000000000
1771) Für eine kleine Haushaltung
wird auf Oſtern ein
braves Dienſtmädchen
aus rechtſchaffener Familie, das allen
häus=
lichen Arbeiten vorſtehen kann, zu miethen
geſucht. Gute Zeugniſſe erforderlich.
Näheres Hügelſtr. 21 part.
1772)
Mädchen,
welche mit der Nadel geübt ſind, finden
dauernde Beſchäftigung.
Näheres in der Expedition.
zum Betriebe einer 25pferd. Compound=
Locomobile auf 1. April geſucht.
Stellung dauernd.
J. Müller.
Architekt u. Bauunternehmer,
Darmſtadt,
große Caplaneigaſſe 59. 1716
1714) Ein junger Pferdeburſche lam
liebſten gedienter Militär) wird zum
ſo=
fortigen Eintritt geſucht. Offerten nebſt
Zeugniſſen an die Exped. d. Bl. unter
J. P. erbeten.
0000000000000000000000000000
8½
Lohrlingsstello.
80
In ein ſeineres Weißwaaren=
5
8 Geſchäft kann ein junger Mann 8
8 nach Oſtern in die Lehre eintreten.
Offerten u. D. J. an die Exped.
Loooogooogoooogoo2eoooooooos
Ordentlicher ſauberer Burſche
geſucht. Nur ſolche mit guten Zeugniſſen/
wollen ſich melden bei
1641a
Fr. Eichberg, Rheinſtraße 16.
1566) 20-30 ordentl. Jungen u.
Mädchen für leichte, ſaubere, lohnende
Arbeit geſucht.
Aug. Mohlstadt & Cie.
in Beſſungen.
1567) Für ein Comptoir wird ein
Lehrling
geſucht. — Offerten an die Exped. d. Bl.
unter Chiffre R. Nr. 70.
1774) Ein angehender
Schloſſerge=
ſelle per ſofort geſucht. Näheres Exped.
.
nd. Heyl Sohn
Weinhandlung.
Ecke Saalban. u. Eligabethenstr. 48
empftehlt sein Lager in
Weiss-u. Rothweinen
4v. 60 Pf. reap. 75 Pf. per Fl. an
Niederlage
HeiuAerze. Rolatrassh
Be TGGu-
Eine Perſon, welche durch ein einfaches
Mittl von 23jähriger Taubheit u.
Ohren=
geräuſchen geheilt wurde, iſt bereit, eine
Beſchreibung desſelben in deutſcher Sprache
Jedem gratis zu überſenden.
Adreſſe: Inſtitut für Taube, 15
Camden pk. rd. London H.M. (776
VOTGGrOL-E6slGn.
Ein älteres, ſehr
leiſtungs=
fähiges Haus der Käſebrauche
ſucht für Darmſtadt ev. auch
Um=
gebung einen bei der Kundſchaft
gut eingeführten, ſoliden, thätigen
Vertreter. Gefl. Anträge beliebe
unter X. K. 122 gerichtet zu
wer=
den an Haaſenſtein & Vogler,
Stuttgart.
(1777
Ackerverpachtung.
Unterzeichneter beabſichtigt ſeinen an dem
Dornheimer Weg gelegenen Aecker in 12
Looſen ¼ Morgen zu verpachten. Die
näheren Bedingungen ſind auf meinem
Bureau, Große Caplaneigaſſe Nr. 59,
einzuſehen.
[1455
J. Müller,
Architect und Bauunternehmer.
W in junger ſtrebſ. Kaufmann ſucht ein
L gangbares, gemiſchtes
ſEin gebildeter Italiener
zur Ertheilung von Converſationsſtunden
geſucht. — Offerten Dieburgerſtraße 60,
parterre.
[775
Spezerei=, Material=, Farb= und
Eiſenwaaren) event. ein Haus, worin
ein derartiges Geſchäft betrieben werden
kann, in einem Landſtädtchen mit guter
Umgegend zu kaufen. - Gefl. Offerten
unter R. D. 432 an Hausenstein
& Vogler, Frankfurt a. M. (778
ſEine ſehr geübte Weißzeugnäherin
wünſcht Arbeit in u. außerm Haus.
Es werden auch ganze Ausſtattungen,
be=
ſonders Herrenhemden, pünktlich u. reinlich
gearbeitet. Näh. Lauteſchlägerſtr. 3. (1779
ſEin ſeidener Regenſchirm ohne den
Griff verloren. Dem Finder eine
Belohnung Sandſtr. 22. 2. St. 1780
Futen bürgerl. Mittags= u. Abend=
Uſch. Eliſabethenſtr. 43 Stb. (781
Hin noch gut erhaltener Papageikäfig zu
26 kaufen geſucht. Anerbietungen i. d.
Exped. d. Bl. unter J. x.
(1720
1720) 12-13000 M. auf 1.
Hypo=
thek zu leihen geſucht.
Off. u. S. 20 a. d. Exp. d. Bl.
Schutt kann abgeladen werden Beſſ.
Wilhelmſtraße, Neubau.
(502
451
Nr. 36
Große Verſteigerung
von Wirthſchaftsmobiliar auf dem Griesheimer Schießplatz.
Nächſten Montag den 27. Februar und Dienstag den 28. Februar 1888,
Vormittags 10 Uhr,
läßt Herr Reſtaurateur Haller wegen Uebernahme anderw. Geſchäfts die
voll=
ſländige Einrichtuug ſeiner Reſtauration auf dem Schießplatz öffentlich meiſtbietend
verſteigern und zwar:
die vollſt. Kücheneinrichtung zweier Küchen, als: in Kupfer 20
Caſe=
rolen mit Deckel, 5 Kochtöpfe verſch. Größe, 2 Kaffeemaſchinen, Radanſormen,
Puddingformen, Schlagkeſſel, div. Bratpfannen, ſowie 1 amerik. Eismuſchine
für 150 Perſ., 1 Marmormörſer, Porzellan für 200 Perſonen, 2
Decmal=
waagen, kleine Küchenwaagen, Blech=, Stein=u. Holzgeſchirr, Eisſchränke, Speiſe=
und Küchenſchränke, ſowie ſonſtige Küchenutenſilien.
2) Glaswerk: Bier= u. Weingläſer aller Art, Aufſätze, Weinflaſchen und ſonſtige
Stücke, Tiſchbeſtecke, 1 Schachſpiel, Meſſerputzmaſchine, Vorrath an Wein,
Branntwein, Cigarren, darunter 1 Poſten Habana import, 1 Partie Conſerven.
3) An Möbel ꝛc. 1 neues Billard von Dorfelder, neueſter Konſtruktion, 1 eleg.
Büffetaufſatz. 2 Bierpreſſionen mit Büffet und Zubehör, 27 Tiſche, 124
Stühle, 2 gepolſt. Bänke, 8 Gartentiſche und 48 Stühle (alles noch neu),
Vorhänge mit Gallerien, Spiegel, Uhren, ovale, lange und ⬜Tiſche, ea. 100
Rohr= und Strohſtühle, Gartenſtühle und =Bänke, 10 Dienſtbotenbetten mit
eiſ. Bettſtellen, ſowie Weißzeug, als Tafel= und Tiſchtücher, Küchenwäſche,
Servietten; 1 Ofen, 1 eiſ. kleiner Heerd, 2 Sophas, elegante Hängelampen
mit Glasgehänge, Wirtſchafts= und Tiſchlampen neueſter Konſtruktion und
ſonſtige Haus= und Wirthſchaftsgeräthe.
Einſicht kann täglich genommen werden.
Adler, Hoftaxator. I9
Verkteitgerungg-Anzige.
Donnerstag den 23. Februar 1888, Vormittags 10 Uhr,
werden im Saale der Ritſert'ſchen Brauerei „zum Schützenhof= dahier:
2 neue halbfranzöſiſche Bettſtellen mit Sprungfeder=Matratzen,
1 Kinderbettſtelle, 1 Blumentiſch mit ſelbſtthätigem Springbrunnen,
fünfarmiger Broncegaslüſtre, 1 do. dreiarmiger, 1 Lyra=Gaslüſtre,
1 Gasſtehlampe, 1 kleines Tiſchchen, 1 Hundshutte, 1 Partie Tapeten
und Borden, 1 Partie Frauenkleider, 1 Partie Eau de Cologne,
Partie diverſe Liqueure, 1 Regulator und 1 Aquarium mit Goldfiſchen,
öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert.
Die Verſteigerung der fettgedruckten Sachen findet unwiderruflich ſtatt.
Darmſtadt, den 20. Februar 1888.
S1110, Großh. Gerichtsvollzieher.
3
Zander 70 Pfg.,
Rheinhechte 80 Pfg.,
Cabliau 60 Pfo.,
Schellfiſche 35 Pfg.
Friſch gewäſſerten Stockfiſch
25 Pfg.
Friſch gewäſſerten Labberdan
40 Pfg.
Grüne Häringe zum Braten
20 Pfg.
Carlsſtraße 24. (784
1785) Eine Frau ſucht Aushülfsſtelle
im Kochen oder als Haushälterin in einem
kl. Haushalt. Wo? ſagt die Exped.
wei bis drei Herren können gute
2) bürgerliche Koſt u. Wohnung ſofort
erhalten. Wienerſtraße 50.
(1725
p. e.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 21. Februar.
8. Vorſtellung i. d. 7. Abonnementsabteilung.
Blaue Karten gültig.,
Zum erſten Male:
Antoinette.
Schauſpiel in 4 Akten von Norweg u. Kraatz
Verſonen:
Bürgermeiſterin Harten
Frl. Berl.
Eveline, ihre Nichte
Frl. Cramer.
Lurt, deren Bruder
Herr Hucker.
Antoinette
Frau Kläger.
Dr. Fels.
Herr Steude.
bergen, Kaufmann
Herr Mickler.
Malvine ſeine Tochter
Frl. Ethel.
Viktor Bergen, Referendar Herr Sachs.
v. Seckwitz, Oberſt a. D.
Herr Dalmonico.
Ober=Steuer=Inſpekt. Kempf Frl. Schütky.
Voſtmeiſterin Lienhardt. Frau Kilian.
Bibliothekarin Schnupf.
Frl. Büdinger.
Büchner, Buchhalter im Hauf=
Harten
Herr Knispel
Dore,
Dienerinnen bei: Frl. Bernhard.
Minna.
Harten's
Frl. v. Felden.
Ort der Handlung: Kleine Provinzialſtadt.
Anfang 1 Uhr. Ende ¼10 Uhr.
Politiſche Ueberſicht.
Deulſches Reich. S. M. der Kaiſer nahm am 18. den
Vor=
trag v. Albedylls entgegen. Zu den am 18. aus Anlaß des 70jährigen
Jubiläums des Kaiſers als Chef des ruſſiſchen Kaluga=Regiments
ſtattgehabten Diner zu Ehren der in Berlin eingetroffenen
Depu=
tation des Regiments waren die Prinzen Wilhelm und Leopold,
Graf Moltke und General v. Werder, der Kriegsminiſter, das
Ver=
ſonal der ruſſiſchen Botſchaft und andere hervorragende
Perſönlich=
keiten geladen. Am 19. mittags empfing der Kaiſer einen Beſuch
der Prinzeſſin Wilhelm mit ihren Söhnen, welche bei dem
Vorbei=
marſch der Wache mit am Fenſter erſchienen. Um 4 Uhr nahm der
Kaiſer den Vortrag des Reichskanzlers entgegen.
Der „Reichsanzeigers veröffentlicht folgendes Bulletin aus San
Remo vom 18. vormittags 10½ Uhr: Auch in dieſer Nacht war
der Schlaf des Kronprinzen beſſer. Fieber und Kopfſchmerz nicht
vorhanden. Auswurf und, Huſten wie geſtern. Ferner vom 19.
vormittags 108, Uhr: Die Wunde des Kronprinzen fährt fort, ſich
bei beſtem Ausſehen zu verkleinern. Fieber iſt nicht vorhanden,
der Huſten wie geſtern, doch machte ſich etwas mehr Auswurf
be=
merklich. Der Appetit iſt in Zunahme begriffen.
General v. Werder reiſte am 19. abends nach Petersburg ab.
Derſelbe iſt dem Vernehmen nach bis Mitte März beurlaubt.
Bei Fortſetzung der Verhandlungen über das Sozialiſtengeſetz
im Reichstage am 18. wiederſprach Miniſter v. Puttkamer
noch=
mals ganz entſchieden der Behauptung von ſozialiſtiſcher Seite, daß
die preußiſche Polizei ſich der agents provocateurs bediene. Wohl
aber ſeien Spione nötig, um ſich über die Abſichten der Partei zu
unterrichten und dieſe Spione finde man in den Reihen der
Sozial=
demokraten, welche ſich zu dieſem Dienſte herbeidrängten. Das
Geſetz reſp. die Verlängerung desſelben auf 2 Jahre wurde
ſchließ=
lich gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, der Freiſinnigen
und mehrerer Mitgliedern des Centrums angenommen.
Der Reichstag erklärte ferner die Rechenſchaftsberichte über den
kleinen Belagerungszuſtand in Stettin und Offenbach nach lebhafter
Debatte, in welcher die ſozialiſtiſchen Redner wiederholt zur
Ord=
nung gerufen werden mußten, für erledigt und genehmigte
debatte=
los den Ergänzungsetat pro 1888189. Bei der Spezialdiskuſſion
über den Etat der Poſt= und Telegraphenverwaltung ſtellte ſich die
Beſchlußunfähigkeit des Hauſes heraus und wurde daher die weitere
Debatte auf Dienstag vertagt.
Im württembergiſchen Landtag wurde am 18. nachſtehendes
Telegramm aus Florenz verleſen: „Die von dem Leibarzt Dr. Fetzer
und Prof. Dr. Liebermeiſter vorgenommene Unterſuchung ergab
beim Könige ein Nachlaſſen der bedrohlichen Erſcheinungen. Der
Kräftezuſtand hat ſich gehoben, die Erſcheinungen in der Lunge ſind
im Rückgange begriffen, der Geſammtzuſtand iſt aber immer noch
nicht unbedenklich.: Nachdem beide Präſidenten in bewegten
An=
ſprachen der Krankheit des Königs gedacht hatten, wurde der
Land=
tag am 19. vertagt. Miniſter v. Mittnacht reiſte ſofort nach Florenz.
Baron Zorn v. Bulach (Sohn) und 20 Genoſſen beantragten
am 19. bei dem Landesausſchuß, es ſei die Regierung zu erſuchen,
mit dem Bau eines definitiven Landesausſchußgebäudes zu beginnen,
ſowohl aus ſachlichen Gründen, als auch um der Geſinnung Aus=
66
452
Nr.
druck zu geben, daß die Elſaß=Lothringer an ihrer eigenen
Landes=
angehörigkeit feſthalten.
Oberjäger Kauffmann zu Zabern wurde vom Kriegsgericht
wegen der Grenzaffaire Vexaincourt freigeſprochen.
Heſterreich=Angarn. Der deutſche Botſchafter in Wien, Prinz
Reuß, hat im Auswärtigen Amt vertrauliche Mitteilung gemacht
über die Anregungen, die Graf Schuwaloff nach Berlin gebracht
hat. Dieſelben haben bei weitem nicht die erwartete präciſe
Faſſung, bezwecken in der Hauptſache nur eine offene
Meinungs=
äußerung der Mächte gegen den Koburger und laſſen vollſtändig
anheimgeſtellt, zu welchen praktiſchen Folgen daraufhin geſchritten
werden ſoll. Die Enttäuſchung deswegen verſtimmt lebhaft.
Der ruſiſche Botſchafter, Fürſt Lobanow, wird demnächſt auf
kurze Zeit nach Petersburg reiſen.
Jrankreich. Der rumäniſche Geſandte in Paris ließ dem
„Figaro' die nachſtehende Mitteilung zugehen: Graf Keratrh hat
am Dienstag einen Artikel im „Figaros veröffentlicht, in dem
be=
hauptet wird, die Kanzleien hätten ſeit mehreren Monaten Kenntnis
von einem Bündnisvertrage zwiſchen Deutſchland und Rumänien,
der ſelbſt den Beſtand an Mannſchaften, den Rumänien im
Kriegs=
falle zu ſtellen habe, feſtſetze. Ich bin ermächtigt, zu erklären, daß
dieſe Nachricht jeder Begründung entbehrt und daß der Verfaſſer
in dieſem Punkte ſowohl wie in allen anderen, die Rumänien und
ſeinen König berühren, im Irrtum iſt."
Miniſter Flourens hat dem italieniſchen Botſchafter, Grafen
Menabrea, befriedigende Aufklärungen über ſeine bekannte Rede von
Briançon gegeben.
Holkand. Ueber den Geſundheitszuſtand des Königs Wilhelm
gehen einigermaßen ernſte Nachrichten ein. Der König, welcher an
dieſem Sonntag ſein 71. Lebensjahr vollendete, leidet ſeit einigen
Tagen an heftigen neuralgiſchen Schmerzen und muß er deshalb
das Bett hüten. Doch ſoll das Befinden des Königs zu
unmittel=
baren Beſorgniſſen noch keinen Anlaß geben. Für den Fall ſeines
Ablebens iſt bekanntlich infolge des von den holländiſchen Kammern
angenommenen Geſetzes ſeine zur Zeit minderjährige Tochter
Wil=
helmine zur Thronfolge berufen.
Engkand. Nach amtlicher Mitteilung wird die Ernennung
Dufferin's zum Botſchafter am italieniſchen Hofe im Laufe der
nächſten Monate erfolgen.
Lord Hamilton erklärte im Unterhauſe bezüglich der
angeb=
lichen Rede des Admirals Hewett in Genua, es ſei nicht ſelten,
daß Offiziere einer Nation, welche Offizieren einer anderen Nation
ein Feſt geben, den Wunſch ausſprächen, die beiderſeitigen
Streit=
kräfte im Kriege vereint zu ſehen. Die Hewett zugeſchriebenen
Worte, wenn ſie wirklich gebraucht worden ſeien, was er bezweifle,
drückten nur eine freundliche, ſchickliche Geſinnung aus.
Am 18. d. lehnte das Unterhaus in der Adreßdebatte Parnell's
Amendement, welches ſich über die Verwaltung Irlands tadelnd
ausſpricht, mit 317 gegen 219 Stimmen ab. Während der Debatte
gab Balfour die Erklärung ab, in den Angriffen und dem Tadel
der Parnelliten erblicke er das höchſte Lob. Die Zuſtände in
Ir=
land ſeien beſſer, Dank der treuen Pflichterfüllung der Richter,
Magiſtrate und der Polizei unter den ſchwierigſten Verhältniſſen,
wofür ihnen die Achtung und Bewunderung aller Freunde der
Freiheit der Ordnung ſicher ſei.
Belgien. Auf die in der letzten Woche kurſierenden Gerüchte,
wonach Verhandlungen in der bulgariſchen Frage wieder
aufge=
nommen ſeien und zu einem günſtigen Reſultat führen dürften,
zurückkommend, meint der „Nord: man eile den Thatſachen zu ſehr
voran. Es habe allerdings ein Austauſch von Anſchauungen
ſtatt=
gefunden, aber das ſeien noch nicht Verhandlungen; und die
Schwierigkeiten, auf die man geſtoßen, ließen ein günſtiges
Reſul=
tat nicht vorherſagen. Der „Nord erklärt kategoriſch, das Gerücht
bezüglich der Vorbeſprechungen rückſichtlich des Bündniſſes Rußlands
mit der oder jener Macht ſei unwahr.
Itakieu. Der König unterzeichnete das Decret, worin er die
Demiſſion Coppino's annahm und den Deputierten Boſelli zum
Unterrichtsminiſter ernannte.
Der frühere italieniſche Botſchafter in London, Graf Corti, iſt
am 19. geſtorben.
Sofort nach dem Wiederzuſammentritt der Kammer ſoll
Miniſterpräſident Crispi über die auswärtige Lage interpellirt
werden.
Eine Meldung der =Agenzia Stefani' aus Maſſauah vom 18.
ſagt: Ein einflußreicher vornehmer Abeſſynier namens Mangaſcha,
welcher vom Hof des Negus entwich, traf heute in Maſſauah ein
und bot dem Oberkommandierenden ſeine Dienſte an.
Rußkand. Der Petersburger„Börſenzeitung zufolge brachte
Finanzminiſter Wyſchnegradski beim Reichsrate eine Vorlage ein,
betreffend die Einführung der fakultativen Metallvaluta als
vor=
bereitende Maßnahme zur Conſolidierung des ruſſiſchen Geld=
Verkehrs.
Der Reichsrat verfügte, daß der Miniſter des Innern berechtigt
ſei, die lutheriſchen Prediger, gegen welche eine Unterſuchung
ein=
geleitet wird, ihres Amtes zu entſetzen, welches Recht bisher nur
den geiſtlichen Behörden zuſtand.
36
44 Die Petersburger Blätter deuten die Reiſe Schuwaloffs nach
Berlin und des Generals v. Werder nach Petersburg als Zeichen
einer nahen Löſung der bulgariſchen Frage unter Deutſchlands
Mitwirkung.
Das „ Journal de St. Petersbourg' bemerkt bezüglich des
ſtarken Weichens des Rubelcourſes, die Politik habe damit abſolut
nichts zu thun. Der Rückgang würde einfach bedingt durch die
Zahlungsbedürfniſſe, welche infolge des ſehr darniederliegenden
Exporthandels nicht ausreichend gedeckt werden könnten.
Wie es heißt, ſoll das Berliner Depot der ruſſiſchen
Reichs=
geſtüte geſchloſſen werden.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 21. Februar.
- Ein Telegramm Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs an
Se. Königl. Hoheit den Erbgroßherzog, aufgegeben San Remo,
19. Februar, 3 Uhr 50 Min. nachm., meldet: „Die Wunde heilt gut,
der Auswurf iſt vermehrt, kein Fieber, kein Kopfweh iſt vorhanden,
Der Appetit mehrt ſich.”
D. Z.
Aus dem Bericht des erſten Ausſchuſſes über die Vorlage Großh.
Miniſteriums der Finanzen, den Hauptvoranſchlag der
Staatsein=
nahmen und Ausgaben in den Jahren 1888,91, erwähnen wir:
Die Ausſchußmehrheit beantragt: die angeforderten 258500 M. für
Erbauung eines neuen Gymnaſiums zu Darmſtadt zu bewilligen;
die Minorität (2 Mitglieder) beantragt: die genannte Summe nicht
zu bewilligen. - Betreffs der Erbauung eines neuen Muſeums zu
Darmſtadt beantragt der Ausſchuß: die angeforderten 1500000 M.
aus den außerordentlichen Ausgaben, mit dem Vorbehalt der
Be=
ſchlußfaſſung über die Anforderung nach Einlangen der letzten
Propoſition der Großh. Regierung, abzuſetzen.
— Militärdienſtnachrichten. Baron v. Collas, Oberſt und
Kommandeur des 2. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 116, unter
Beförde=
rung zum Generalmajor, zum Kommandeur der 43. Inf.=Brig. ern.
Roage, Oberſtlt. und etatsmäßiger Stabsoffizier des Inf.=Reats.
Nr. 130, mit der Führung des 2. Großh. Heſſ. Inf.=Reats. Nr. 116,
unter Stellung l. s desſelben, beauftragt. Rudorff, Thieſen,
Vort.=Fähnrs. vom 6. Thüring. Inf.=Regt. Nr. 95, - zu Sek.=Lts.,
Künkler, Pennrich, Unteroffz. vom 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regt.
Nr. 118. zu Port.=Fähnrs. - befordert. Seelbach, Sek.=Lt. vom
2. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 116, — als Kompagnie=Offizier zur
Unteroff=Schule in Jülich. v. Scheele, Hauptmann vom 1. Bad.
Feld=Art.=Regt. Nr. 14, unter Entbindung von dem Kommando als
Adjut. bei der 3. Feld=Art.=Inſpektion, als Battr.=Chef in das
Großh. Heſſ. Feld=Art.=Regt. Nr. 25. v. Oppen, Major und Battr.=
Chef vom Großh. Heſſ. Feld=Art=Regt. Nr. 25, in die erſte
Haupt=
mannsſtelle des I. Bad. Feld=Art.=Regts. Nr. 14, Steffen,
Haupt=
mann und Battr.=Chef vom Großh. Heſſ. Feld=Art.=Regt. Nr. 25.
in die erſte Hauptmannsſtelle des Heſſ. Feld=Art.=Reats. Nr. 11,
Mey, Vr.=Lt. vom Naſſ. Feld=Art.=Regt. Nr. 27. unter Beförderung
zum Hauptmann und Battr.=Chef mit einem Patent vom 13. Dez.
1887 KE 1, in das Großh. Heſſ. Feld.=Art.=Regt. Nr. 25 - verſetzt.
Maiweg, Vicefeldwebel vom 1. Bat. (Soeſt) 3. Weſtfäl. Landw.=
Regts. Nr. 16, zum Sek.=Lt. der Reſerve des 2. Großh. Heſſ. Inf.=
Regts. Nr. 116, Himbeck, Vicefeldwebel vom Reſ.=Landw.=Bat.
Frankfurt a. M.) Nr. 80, zum Sek.=Lt. der Reſ. des 2. Großh.
Heſſ. Inf.=Reats. Nr. 116, Weigell, Vicefeldwebel vom 2. Bat.
(Fulda) 1. Heſſ. Landw.=Regts. Nr. 81, zum Sek.=Lt. der Reſ. des
3. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 117, Rohde Vicefeldwebel vom
1. Bat. 1. Großh. Heſſ. Landw.=Reats. Nr. 115. zum Sek=Lt. der
Reſ. des Großh. Heſſ. Feld=Art.=Regts. Nr. 25, Leuchs,
Vice=
wachtmeiſter vom Reſ.=Landw.=Bat. (Frankfurt a. M.) Nr. 80,
zum Sek.=Lt. der Reſ. der Großh. Heſſ. Train=Komp., Künzel,
Vicewachtmeiſter vom 1. Bat. 1. Großh. Heſſ. Landwehr=Regts.
Nr. 115, zum Sek.=Lt. der Reſ. der Großh. Heſſ. Train=Komp.,
befördert.
Heute, Dienstag, wird an unſerer Bühne „Antoinette” ein
neues 4aktiges Schauſpiel von Hans Norweg und Kurt Kraatz,
auf=
geführt. Antoinette, ein junges lebensluſtiges, anmutiges Mädchen,
deſſen einzige Schuld es iſt, eine Mutter zu beſitzen, die eine
Schau=
ſpielerin iſt, wird von dem Neffen einer kleinſtädtiſchen
Bürger=
meiſterswittwe als Frau heimgeführt. Bald ziehen ſich um das
arme, unſchuldige Geſchöpf die häßlichen Fäden des Vorurteils, und
voll Schmerz und Enttäuſchung muß ſie erkennen, daß man ſie in
ihrem eigenen Hauſe wie eine Unebenbürtige, eine Geüchtete anſieht.
Die Meiſterſcene iſt das große Zwiegeſpräch zwiſchen Antoinette
und Eveline im letzten Akte. Die Hauptrollen ſpielen bei der hieſigen
Aufführung die Herren Hacker (Curt) und Steude (Dr. Fels), ſowie
die Damen Kläger (Antoinette) und Kramer (Eveline). Die erſte
Aufführung Antoinettes fand im September v. J. am Kgl. Theater
in Wiesbaden ſtatt und ſeitdem wurde es daſelbſt vielfach
wieder=
holt. Weitere Aufführungen waren am Thalia=Theater in Hamburg
und am Leipziger Stadttheater, auch iſt Antoinette in den letzten
Tagen vom Hoftheater in Dresden angenommen worden.
Von dem Chklus von Vorträgen „aus der Geſchichte des
Chriſtentums=, welche Herr Superintendent Dr. Sell auf Wunſch
Nr.
des Frauenvereins der Guſtav=Adolf=Stiftung und des Evangeliſchen
Kirchenbauvereins dahier, zum Beſten dieſer Vereine, zu halten
unternommen hat, wird der erſte, „das urſprüngliche
Chriſten=
tumz nächſten Donnerstag, 23. Februar, abends 1 Uhr, im Feſtſaal
des Gymnaſiums ſtattfinden. Die folgenden werden an den darauf
folgenden Montagen gehalten werden.
T Das Konzert des Lehrer=Sängerchors zum Beſten der
Errich=
tung einer Anſtalt für verwahrloſte Kinder findet nunmehr definitiv
am Montag, den 18. März ſtatt. Se. Kgl. Hoheit der Großherzog
haben allergnädigſt geruht, dem Verein zu dieſem Conzert die
Be=
nützung des Hoftheaters zu geſtatten. Das Konzert findet ſtatt unter
gütiger Mitwirkung des kgl. Opernſängers Herrn Siegmund Krauß
von Wiesbaden, ſowie der Herrn Hofmuſiker Riller und Wiedemann
von hier. Das Programm umfaßt außer den Solovorträgen der
genannten Herren Männerchöre und gemiſchte Chöre, welch letztere
der Verein in Verbindung mit einem 70 Stimmen zählenden
Knaben=
chor zu Gehör bringen wird. Es dürften gerade dieſe Chöre beſondere
Anziehungskraft ausüben, da mit ihnen dem muſikaliſchen Publikum
etwas weſentlich Neues geboten wird. Vorausſichtlich wird der
Beſuch des Konzertes in Anbetracht der mitwirkenden Künſtler,
insbeſondere des Herrn Siegmund Krauß, wie auch in
Anbe=
tracht des guten Zweckes ein ſehr zahlreicher werden, und verfehlen
wir nicht, jetzt ſchon auf dasſelbe aufmerkſam zu machen.
fl. Der zehute Vereinsabend des Iuſtrumentalvereins legte aufs
neue beredtes Zeugnis davon ab, bis zu welchen Erfolgen im
Zu=
ſammenſpiel es auch Dilettanten bringen können, wenn ſie unter
tüchtiger, ſachverſtändiger Leitung mit Hingebung nach einem
künſt=
leriſchen Ziele ſtreben. Ohne liebevolle Ausdauer von Seiten des
Dirigenten ſowohl, wie der Mitglieder wäre eine ſo wohlgelungene
Wiedergabe der ſehr anſprechenden und mancherlei Schwierigkeiten
bietenden Kompoſition von G. A. Schneider nicht möglich geweſen.
Auch die reizende Quvertüre zu „Heimkehr aus der Fremdel von
Mendelsſohn wurde ganz dem Geiſte des Werkes entſprechend
aus=
geführt. Wir halten es auch für angemeſſen, einmal beſonders
derer zu gedenken, welche, um ein vollſtändiges Enſemble aus
Dilletanten zu ermöglichen, Zeit und Mühe zur Erlernung ſolcher
Inſtrumente aufwenden, mit welchen ſie als Soliſten niemals
Bei=
ſall ernten können. Herr Heinrich Schulz erfreute durch
fein=
fühligen und ſtimmungsvollen Vortrag einer Romanze von Davidoff
und des von Popper für Violoncell arrangierten Schubertſchen
Du biſt die Ruhr. Das geſchätzte Mitglied unſeres Hoftheaters
Frl. Finkelſtein hatte in letzter Stunde mit freundlichſter
Be=
reitwilligkeit an Stelle des durch einen Trauerfall leider verhinderten
Frl. Rau den geſanglichen Teil übernommen. Ganz neu unter
hren Gaben war ein wehmütiges kleinruſſiſches Volkslied. Dieſes,
ſowie die anderen Nummern des Programms und die nach
ſtürmi=
ſchem Beifall gewährten Zugaben „des Glockentürmers Töchterlein
und „Heideröslein; ſang die vortreffliche Sängerin mit dem ihr
eigenen tiefen Eingehen auf den Inhalt und vollendeter Technik, ſo
daß die verſchiedenen Stimmungen zum hinreißenden Ausdruck
ge=
langten. Zum Schluſſe möchten wir noch das lobenswerte
Maß=
halten hinſichtlich der Dauer des Konzerts erwähnen.
K. Kommenden Montag, den 27. Februar, findet das fünfte
Konzert zum Beſten des Witwen= und Waiſenfonds der Großh.
Hof=
muſik ſtatt. Dasſelbe dürfte eine ganz beſondere Anziehung durch
die Mitwirkung des bekannten erſten öſterr.
Damenquar=
tetts (Geſchwiſter Tſchampa und Perner) ausüben, welches
Kom=
poſitionen von Kreutzer, Brahms, Chopin, St. Saöns ꝛc. zum
Vor=
trag bringen wird. Genanntes Quartett leiſtet in der That
Aus=
gezeichnetes. In der vollendeten Akkurateſſe des Zuſammenklangs,
in der fein abgeſtuften Bewegung des Zeitmaßes und der Tonſtärke
dürfte es als muſtergültig hingeſtellt werden. Ohne ſich den Ton
am Klavier anzugeben, ſetzt unſer Quartett unmittelbar ſicher ein und
bewahrt die Reinheit der Intonation makellos bis zur letzten Note.
Nur angeborenes Talent und jahrelanges, unermüdliches Ueben
konnten ſolche Reſultate erreichen. - Zudem ſind die Damen auch
ſehr ſprachkundig; wir hörten ſie deutſch, ruſſiſch, ungariſch,
fran=
zöſiſch und engliſch ſingen.- Das Repertoire vierſtimmigen
Frauen=
geſangs a capella iſt natürlich engbegrenzt und friſtet ſich
über=
wiegend vom Arrangement gediegener Männerquartette und beliebter
in= und ausländiſcher Volkslieder. Aus dieſem Schatze haben ſie
wertvolle Kleinode gehoben und für ihren Zweck wirkſam faſſen
laſſen. Zwei ungar. Tänze — liebe Bekannte aus den
Brahms=
ſchen Heften - ſangen ſie gelegentlich ihres letzten hieſigen
Auf=
tretens virtuos; weich und innig klang ihr Vortrag des ſchönen
ruſſiſchen Liedes vom proten Sarafan”
Immobilien=Verkäufe. Das Herrn Major v. Klipſtein
gehörende Haus Heidelbergerſtraße Nr. 15 ging durch Kauf in
anderen Beſitz über.
Das Haus der Herren Goldſchmidt und
Herrnsheim in der Karlsſtraße wurde von Herrn Holzhändler
Bruchfeld käuflich erworben. - Das Haus des Herrn
Leder=
händlers Heß in der Kirchſtraße ging zum Preiſe von 50000 M.
an Herrn Lehmann=Simon über.
N. H. V.
Unter dem Vorſitze ſeines Präſidenten, Herrn Bahnhofs=
Verwalter Heuß, hielt der Sterbekaſſe=Verein ,Ruhe” am 4. d. in der
Brauerei zur Harmonie die diesjährige General=Verſammſung ab.
36
453
Nach Begrüßung der zahlreich erſchienenen Mitalieder durch den
Vorſitzenden wurde der Rechenſchaftsbericht pro 1887 verleſen, welcher
ein überaus günſtiges Reſultat ergab, indem ſich im abgelaufenen
Jahre die Mitgliederzahl um 68 und das Vermögen, obgleich
400 M. Sterberente zur Auszahlung gelangten, um M. 764. 65
vermehrt hat, ſodaß erſtere am Schluſſe des Jahres 138 und letzteres
M. 2565. 61 betrug. Eine vom Vorſtand vorgeſchlagene Erhöhung
des Reſervefonds von 3000 auf 5000 M., ebenſo die Abänderung
einiger Paragraphen der Statuten wurde einſtimmig genehmigt und
ſchließlich die Neuwahl für 6 durch das Loos ausgeſchiedene
Vor=
ſtandsmitglieder vorgenommen.
5 Kleine Mitteilungen. Gegen einen Tapezier wurde Anzeige
wegen Zechprellerei erhoben. — Einem in der Altſtadt
wohnenden Wirt iſt eine Partie Vierflaſchen entwendet
worden. — Ein junger Mann aus Beſſungen, welcher unbefugter
Weiſe in dem Großh. Akaziengarten Jagd auf Lapins
aus=
übte, wurde von einem Gartengehilfen ertappt und zur Anzeige
ge=
bracht. - Bei dem Graben von Lehm in der Nähe der
Kranich=
ſteinerſtraße löſte ſich von der Lehmwand ein Teil Erde und fiel
einem Arbeiter gegen das rechte Bein, wodurch derſelbe einen
Bruch des linken Unterſchenkels davontrug. Der
Ver=
unglückte wurde in das Landkrankenhaus verbracht. — Am Sonntag
Abend gegen 8 Uhr entſtand in einer Wirtſchaft in der großen
Ochſengaſſe zwiſchen Artilleriſten der reitenden Batterie und dem
Wirt, ſowie Infanteriſten eine Schlägerei, wobei ca. 10
Fenſter=
ſcheiben zertrümmert und einem Artilleriſten der Säbel abgenommen
wurde. Die Excedenten wurden durch eine Militärvatrouille
ver=
haftet.
Weiter wurde am Sonntag Abend ein Former
feſtge=
nommen, welcher in der Altſtadt Ruheſtörung verurſachte und
mit dem Meſſer gedroht hatte.
D. Beſſungen. Die auf Donnerstag den 23. Februar,
nachmit=
tags 5 Uhr anberaumte Gemeinderatsſitzung hal folgende
Tagesordnung: 1) Wahl zweier Beiſitzer zur Stadtverordnetenwahl;
2) Verkauf von Branntwein über die Straße: 3) Geſuch um
Wirt=
ſchaftsbetrieb; 4) Vermächtnis für ein Erbbegräbnis: 5)
Verwen=
dung des Ueberſchuſſes der Spar= und Leihkaſſe; 6) Verwendung
des Ueberſchuſſes der Gemeindekrankenverſicherungskaſſe; 7
Ab=
tretung von Gelände in der Hermannſtraße; 8) Mitteilungen;
9) Geheime Sitzung: Geſuche.
8t. Frankfurt, 20. Februar. Der vorgeſtern abend im
Palmen=
garten abgehaltene Subſcriptions=Maskenball zählte etwa
900 Beſucher und verlief ſehr brillant. Man ſah die ſchönſten und
eleganteſten Koſtüms, darunter das Bettelarmband, die Sapho,
eine Walküre, das Spiel ꝛc. Zwei Orcheſter ſpielten zum Tanze
auf. An Ueberraſchungen gab es eine Damenkegelbahn, ein Wilſon'ſcher
Ordensverkauf ꝛc.
Berlin, 19. Februar. Ein Telegramm des „Verl. Tagbl.= aus
San Remo von geſtern abend lautet: Die Aerzte ſehen der
Ent=
wickelung der Krankheit während der nächſten vierzehn Tage mit
großer Spannung entgegen. Eine Wendung zum Beſſeren oder
Schlimmeren muß unbedingt in dieſer Zeit eintreten. Auch die
weitere Behandlung wird von dem Verlauf abhängen, den das
ört=
liche Leiden innerhalb dieſer Veriode nehmen wird. Der Kronprinz
hat während der letzten Woche unter der Unbehaglichkeit, die durch
das Auswerfen des blutigen Schleimes verurſacht wurde, mehr
ge=
litten, als man bisher erfuhr. Der „Magd. 3tg. wird vom gleichen
Tage gemeldet: Es ſcheint, daß der Verlauf der Operationswunde
ein ganz befriedigender iſt. Der Kronprinz verbrachte einen Teil
des heutigen Tages außerhalb des Bettes, mit Schreiben beſchäftigt.
Er iſt infolge der ſchlechten Nächte recht matt, doch iſt ſein
Ge=
ſammtbefinden den Umſtänden nach befriedigend.
San Nemo, 17. Februar, abends. Die bei dem Kronprinzen
vorgenommene Unterſuchung des Kehlkopfes ergab eine erhebliche
Beſſerung der Krankheit ſeit der Operation. Der Kronprinz hatte
einen ſehr guten Tag; der Huſten hat abgenommen und iſt nicht
mehr ſo häufig. Von Bronchitis iſt kein Anzeichen vorhanden.
San Remo, 18. Februar. Der Kronprinz ſland heute
vor=
mittag 11 Uhr auf. Der Huſten hat ſich etwas gebeſſert,
Kopf=
ſchmerz iſt nicht mehr vorhanden. Der Großherzog und die
Groß=
herzogin von Baden ſind heute abend hier eingetroffen und am
Bahn=
hofe vom Prinzen Heinrich und der Erbprinzeſſin von Meiningen
empfangen worden.
San Remo, 18. Februar. Der Kronprinz überreichte dem
Dr. Bramann aus Anlaß der glücklich ausgeführten Operation das
Comthurkreuz des Hohenzollern'ſchen Hausordens. — Mackenzie's
Abreiſe iſt auf unbeſtimmte Zeit verſchoben.
Paris, 18. Februar. Infolge ſtarken Schneefalles treffen alle
Kurierzüge verſpätet ein. - Bei den Verhandlungen im Prozeſſe
Wilſon und Genoſſen leugnet Legrand hartnäckig, daß er die
Ordensdekorationen der Frau Ratazzi oder Wilſon verdanke, er
kenne Wilſon gar nicht. Auch die übrigen Zeugen der Familie
Legrand wollen im Widerſpruche mit früheren Ausſagen von nichts
wiſſen. Die Zeugenvernehmung wird am Montag fortgetzt.
454
Nr.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 17. Februar.
„Der Roſengarten.
E. A. Die mittelhochdeutſche Litteratur kennt unter dem Namen
Der kleine Roſengarten' ein Heldengedicht, das vom Zwergkönig
Laurin handelt, der in Tirol einen Roſengarten beſitzt, in welchem
er eine Königstochter gefangen hält, die ihm Dietrich und ſeine
Helden nach langen Kämpfen abzwingen, ein Stoff, der Fouqué,
den Dichter der=Undine', zu ſeinem Ritterroman „Der
Zauberring=
anregte, mit dem Roquettes Schauſpiel jedoch nur in rein
äußer=
lichen Bezügen zuſammenhängt.
Ein Laurin ſteht auch bei Roquette im Mittelpunkt der
Dich=
kung, doch iſt derſelbe kein tückiſcher Zwerg, ſondern der weiſe,
hochgebietende Herzog von Tyrol, der es liebt, ſein Gebiet als
ein=
facher Jäger zu durchſtreifen. Auf einer ſolchen Wanderung geräth
er in das Haus der Herzöge von Steyer, Wolfhart und Sieabert,
deren liebliche Schweſter Sigune ſofort ſein Herz in Feſſeln ſchlägt.
Doch als er um ihre Hand bei den Brüdern wirbt, wird der ſchlichte
Waidmann mit Hohn zurückgewieſen, zumal ſchon Wolfhart, der
ältere, welcher mit tyranniſcher Willkür mit dem Geſchick der
Schweſter ſchaltet dieſe ſeinem Waffenfreunde dem Markgrafen
Roffried von Friaul zugeſagt hat. Da beſchließt Laurin die
Ge=
liebte zu entführen und zwar in die verborgene Welt eines
herr=
lichen Roſengartens. welchen er kraft der ihm von der
Mutter-
dieſe war eine Art Meluſine - vererbten Zauberkünſte in den
Hoch=
alpen erſtehen läßt. Mit der Entführung beabſichtiat Laurin
keines=
wegs Sigune zur Ehe mit ihm zu zwingen, er will nur Zeit und
Gelegenheit zu treuem Liebeswerben haben. Als das Stück beginnt
die Bühne ſtellt eine rauhe Felſengegend dar - ſehen wir
Sigunes Brüder Wolfhart und Siegbert in Geſellſchaft des
Mark=
grafen Roffried unter der Führung der Hirten Berold und Aspar.
Nach beſchwerlichem Aufſtieg haben ſie eine verfallene Einſiedler=
Kapelle erreicht, wo ſie zu raſten begehren. Sie ſind auf einer
Feſtfahrt begriffen, nach der Adlerburg des Herzogs von Tyrol,
der ſie zu ſeiner Hochzeit eingeladen hat. Der wunderliche Bericht
des Hirten Aspar von einem zwiſchen Eis und Felſen verſteckten
Schloſſe und Roſengarten und der Gedanke, daß ſich hier vielleicht
die Spur der entſchwundenen Schweſter finden dürfte, hat ſie von
der Hauptſtraße abgelenkt und in die Wildnis geführt, wo ſie der
Klausner, welchen Aspar herbeiruft, ungefähr mit der nämlichen
Liebenswürdigkeit empfängt, durch welche ſich der Einſiedler
von Copmanhurſt in Walter Scotts „Jvanhoe' auszeichnet.
Uraias, ſo heißt der fromme Mann, wird ſchließlich aber
doch dazu gezwungen, den Fremden Obdach zu gewähren, er muß
ihnen ſogar mit ſeinem vortrefflichen Weine aufwarten, denn die
Kräuterſammlerin Gauda, welche gleichfalls hier hauſt, erſcheint
und berichtet trotz der Wut des Einſiedlers den fremden Herren
allerlei Dinge von den Geheimniſſen dieſer Gegend, in die ſie durch
Zufall geraten ſind. Während ſich dann Wolfhart, Roffried und
die Andern zum Schlummer hinſtrecken, bewegt Siegbert, welcher
aufrichtig um die verlorene Schweſter trauert, den Hirten Aspar
dazu, nochmals den gefahrvollen Weg zu dem wunderbaren
Roſen=
garten anzutreten, wo ſeiner Kunde zufolge eine ſchöne Jungfrau
verborgen ſei. Dieſe ſolle er fragen, ob ſie Sigune heiße und ob
ſie willens ſei, ſich wieder mit ihren Brüdern zu vereinen.
Der 2. Akt zeigt uns Sigune in der phantaſtiſchen Umgebung
des Roſengartens, bedient von Geiſtern, deren Weſen an den
poeti=
ſchen Duft der Elfen des Shakeſpeareſchen „Sommernachtstraum!
gemahnt. Aus Sigunes Monolog erfahren wir den Zwieſpalt
ihres Innern. Sie fühlt ſich einerſeits mächtig hingezogen zu dem
Manne, in deſſen Schutz ſie ſich befindet, — anderſeits emvört ſich
ihr Stolz gegen die gewaltſame Art, mit welcher dieſer in ihr Leben
eingegriffen hat Da erſcheint Aspar und bringt ihr Gruß und
Botſchaft vom Bruder, die Sigune im gewünſchten Sinne erwiedert.
Sie weiß, es giebt ein Mittel, ſich ihrer Haft zu entziehen, die alte
Kräuterhere Gauda, welche dem Herrn des Roſengartens offenbar
nicht hold iſt, hat es ihr verraten: ſie braucht ſich nur des
Zauber=
rings zu bemächtigen, den Laurin am Finger trägl, und der Weg
zur Freiheit ſteht ihr offen. Doch als Laurin nun ſelbſt vor ihr
erſcheint und ihr dieſen Ring als Zeichen ſeines Vertrauens
an=
bietet, fühlt ſie tiefe Beſchämung ob ihres Fluchtgedaukens und legt
dem edlen Fürſten ein offenes Bekenntnis ab, welches Laurin durch
die Nachricht beantwortet, daß in wenigen Augenblicken Sigunes
Brüder eintreffen würden, die er ſelbſt in ſein Schloß geladen.
Die Gäſte erſcheinen und geraten ſelbſtverſtändlich in Staunen und
Horn als ſie in dem Herrn der Adlerburg den ihnen bekannten
Waidmann und an ſeiner Seite die geraubte Schweſter erblicken.
Laurins edler Anſtand, mit dem er die Herren willkommen heißt
und Sigunes vermittelnde Sprache beſänftigen ſcheinbar den Unmut
der Ankömmlinge, wenigſtens nehmen ſie Laurins Gaſtfreundſchaft
an. Doch nur der junge Herzog Siegbert meint es ehrlich.
wo=
gegen ſein Bruder Wolfhart und der Markgraf von Friaul auf
ſchwarzen Verrat ſinnen und einen Anſchlag auf das Leben des
Wirtes ſchmieden. Derſelbe wird durch den treuen Aspar vereitelt,
und nun iſt Laurin gezwungen, von ſeinem Hausrecht Gebrauch zu
machen, Sigunes Brüdern die Waffen abzunehmen und ſie in Haft
zu legen. Sigune, der Laurins Großmut die Wahl läßt, ob ſie ſich
auf Seite der Jhrigen ſtellen oder zu Laurin halten wolle,
ent=
ſcheidet ſich im bitteren Trotz für das erſte; „Wenn du mein
Haus vernichteſt, meine Brüder, vernicht auch mich!
Nicht ein Spielball bin ich länger, nicht fremden Willens. nicht
der eigenen Schwäche. Du aber, der den Halbaott in ſich fühlt,
und mit beſcheidener Großmut Tyrannei mich denkſt zu feſſeln, lerne
du erkennen des Weibes und der Fürſtentochter Stolzl” Während
ſie geleitet durch die Zauberkraft des Ringes eine tiefe Höhle mit
auf= und abſteigenden Felſengängen durchſchreitet, um ihren
ſchlafen=
den Brüdern die Waffen und die Freiheit zu bringen, kommt ihr die
beſſere Einſicht. Wohl legt ſie die Waffen zu ihren Füßen nieder,
doch ſie durch des Ringes Zauber zu erwecken, vermag ſie nicht,
denn ſie ſieht den harten Zug auf Wolfharts Brauen und aus
Roffrieds geſchloſſenen Wimpern blickt ſie die Zukunft eiſig an.
Sie befiehlt daher dem treuen Aspar, der ihr gefolgt iſt, mit dem
Ring die Schlummernden zu erwecken und ſie zu jener Klausnerzelle
zu führen, von der aus ſie den Pfad nach dem Roſengarten
gefun=
den haben, ſie ſelbſt bleibt zurück. „Der Weg, der mir allein
noch übrig bleibt, er iſt nicht lang, nur ein Entſchluß, der ſicher
aus allem Wirrſal mich befreitl.... Nicht bei den Meinen kann
ich ſein und nicht bei ihm - auch nicht bei ihm! So ſchwank ich
hin, dem Wandervogel gleich, vom Sturm erfaßt, mit müder Schwing
auf heimatloſem Meer! Nicht mehr die Seinen kann ſein Flug
er=
reichen, und unter ihm zeigt ihm das Wellenſpiel die Stätte nicht,
um den gelähmten Flug, den todesbangen, auszuruhn. - Bin ich
ſo bange vor dem Tod? Trang nicht ſein Wink mir wie
Erleuch=
tung plötzlich in die Bruſt?u In dem Augenblicke, da ſie ſich, um
von allen Konflikten befreit zu ſein, den Dolch in die Bruſt ſenken
will, tritt Laurin hinzu, entwindet ihr die Waffe und fängt die
Ohn=
mächtige in ſeinen Arm auf: „So willſt du mir entfliehen, böſes
Kind ? Schlaf ein, Geliebtel Träume ſüßen Traum, bis ich dich
wecke für des Glückes Stundel Ihr aber, Mächte, die ihr treu mir
dientet, zum letztenmal hört des Gebieters Rufl Denn eh der Tag
vergeht, giebt er euch frei, und ſchickt mit allen Gaben euch zurück
zu ſeiner Mutter ewigem Flutenhauſe. Teilt euch kriſtallene Mauern!
Weicht noch einmal für meine Träumerin der Roſenſtätte! Ihr aber,
arge Schläfer dort, um die das ſchönſte Herz gelitten und gerungen,
wenn ihr erwacht, erkennt was ihr gewollt, was ihr gethanl Ein
Traum erſchein es euch, ein Traum, der mahnend doch das Herz
euch wandlel” Alſo geſchieht es, und der 5. Akt enthält der
Haupt=
ache nach die alückliche Vereinigung der Liebenden und die
Aus=
ſöhnung Laurins mit Sigunes Anverwandten. — Das iſt im
Weſent=
lichen der Inhalt eines Werkes, deſſen klare und anmutige Sprache
ſowie glatte Scenenführung, die ſtets die Verhältniſſe der realen
Bühne im Auge behält, Anſpruch auf das Intereſſe und den
Bei=
fall der Gebildeten hat. Mit glücklicher Hand verbindet der Dichter
die Motive, welche ihm Heldenſage und Märchenwelt in Bezug auf
ſein Thema liefern konnten, zu einem ſchönen Ganzen, in dem
namentlich die Figur der Heldin in außerordentlichem Liebreiz
prangt. Wenn ſie zu uns ſpricht, ſteigt allemal etwas von dem
poetiſchen Aroma aus „Waldmeiſters Brautfahrt; auf, das die
äſthetiſchen Geruchsnerven treu in Erinnerung behalten haben.
Die Romantik des Stoffes, der doch einer Welt angehört, in
der Zauberkräfte und Wunder die dramatiſchen Prämiſſen bilden,
bringt es ſelbſiverſtändlich mit ſich, daß die Gegenſätze in den
Ver=
ſonen nicht immer mit jener pſychologiſchen Schärfe durchgeführt
werden konnten, wie ſie das moderne Schauſpiel verlangt, das ſeine
Geſtalten nicht mehr in dem beſtimmt abgegrenzten Kreis
allge=
meiner Gefühle halten kann, vielmehr auf haarſcharfe Analyſe der
Charaktere bedacht ſein muß. Aber das iſt gewiß. daß Roquette die
einmal angeſchlagenen Töne feſtzuhalten, folgerichtigen
Verſchling=
ungen entgegen zu führen und dann das Ganze harmoniſch zu
be=
enden weiß. Einer zweiten Beſprechung bleibe es vorbehalten, zu
erörtern, in welches gute Einvernehmen ſich die Aufführung des
„Roſengarten' mit dem Geiſte der Dichtung zu ſetzen vermochte.
Mittwoch, 22. Februar: Generalverſammlung der Steinkohlenbez=
Geſellſchaft „Frieder in der Brauerei Heß.
Konzert zum
B=
des „Lehrerinnenheims' im Palais Sr. Großh. Hoheit des Pri=
Alexander.
Allen den innigſten Dank für die uns erwieſene
Theil=
nahme.
Darmſtadt, 20. Februar 1888.
Steuerrath Rau
und Familie. (1786
1
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Bernntwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.