Abonnementsprei=
vierteljährlich 1 Mark 30 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſauſichlag.
151. Fahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerale
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Fried2. Blößer,
Holzſtraße Nr. 12. ſowie auswärtz
von allen Annoncn=Expeditionen.
.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Areisamitks, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Rehörden.
Freitag den 3. Februar.
1888.
Betreffend: Jahresüberſichten und Rechnungsabſchlüſſe der Krankenkaſſen.
Darmſtadt, am 2. Januar 1888.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Verwaltungen der Gemeinde=Krankenverſicherungen und an die Vorſtände der Orts= und
Be=
triebs=(Fabrik Krankenkaſſen, ſowie an die Vorſtände der eingeſchriebenen und auf Grund
landesrecht=
licher Vorſchrift errichteten Hülfskaſſen.
Bis zum 31. März l. J3. ſind die Ueberſichten über die Mitglieder und über die Krankheits= und Sterbefälle, ſowie
die Rechnungsabſchlüſſe der Krankenkaſſen für das Jahr 1887 an uns einzuſenden. Wir geben Ihnen hiervon mit dem
An=
fügen Kenntniß. daß dieſe Ueberſichten und Rechnungsabſchlüſſe diesmal zum letzten Male unter Benuzung des ſeither
vorgeſchriebenen Formulars aufzuſtellen und in doppelter Ausfertigung einzureichen ſind.
v. Marquard.
[51
Ueberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 15. bis 31. Januar 1888.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 1875. — Korn per Sack
100 Kilo M. 14.25. - Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 16. -. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 13.50.
Darmſtadt, den 31. Januar 1888.
Großherzogliches Polizeiamt.
Reberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 15. bis 31. Januar 1888.
Butter per ¹ Kilo M. - 90, desgl. in Partien M. - 80.
Eier per Stück 7½ Pfg., desgl. per 25 Stück M. 1.88.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 6.-, desgl. per 25 Kilo.
M. 1.55. — Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.40 - Heu per
50 Kilo M. 3.50.
Darmſtadt, den 31. Januar 1888.
[1128
Großherzogliches Polizeiamt.
Edictalladung.
Nachdem wider den Kanonier Chriſtoph Weber l. der 4. Batterie
Groß=
herzoglich Heſſiſchen Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25 (Großherzogliches Artillerie=
Corps), geboren am 23. November 1849 zu Kerbersdorf, Kreis Schlüchtern,
Pro=
vinz Heſſen=Naſſau, der förmliche Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe
hiermit aufgefordert, ſich ſofort bei ſeinem Truppentheil zu geſtellen, ſpäteſtens aber
in dem auf
Donnerstag den 31. Mai 1888. Vormittags 10 Uhr,
anberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls
die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für
fahnen=
lüchtig erklärt und in eine Geldſtrafe von Einhundert und Fünfzig bis Dreitauſend
Mark verurtheilt werden wird.
1129
Darmſtadt, den 28. Januar 1888.
Großherzogliches Garniſon=Gericht Darmſtadt.
Schuhwaarenlager von Eg. Vilkmann.
Holzſtraße 10.
Holzſtraße 10
Bessungen.
Zur Saiſon oe Tanzschuke, 36 garantirt ächte Wiener, in ſchönſterſfriſch eingetroffen.
Ausführung. — Alle übrigen Schuhwaaren in nur beſten Qualitäten.
meiner ſämmtlichen Winter=Schuhwaaren
Amsverkamſt
zu den denkbar billigſten Preiſen.
6821
E Specialität in allen möglichen Kinderartikeln.
Große geſunde
HarOmOhh,
per halb Kilo 18 Pfg.
Fhilipp Weber,
Carlsſtraße 24. (130
Orangen
Stück 6, 8 und 10 Pfg.,
Feinste
Bluturangen
Stück 15 Pfg.,
AB=
vaTL Natangsr,
Wilhelminenſtraße II. (131
41
278
Nr. 24
Edictalladung.
Nachdem wider die Rekruten:
1) Levi Gottlieb, geboren am 25. April 1866 zu Grebenau, Kreis Alsfeld,
2) Johann Georg Laut, geb. am 23. Juni 1865 zu Laubach, Kreis Schotten,
3) Ludwig Schmidt, geb. am 24. November 1865 zu Reiskirchen, Kreis Gießen,
4) Heinrich Theiß, geb. am 5. März 1865 zu Weitershain, Kreis Gießen,
ſämmtlich vom 1. Bataillon (Gießen) 2. Großherzoglich Heſſiſchen Landwehr=
Regi=
ments Nr. 116, der förmliche Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt, werden dieſelben
hiermit aufgefordert, ſich ſofort bei ihrem Truppentheil zu geſtellen, ſpäteſtens aber
in dem auf
Montag den 4. Juni 1888. Vormittags 10 Uhr,
anberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls
die wider ſie eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, ſie in contumaciam für
fahnen=
flüchtig erklärt und jeder in eine Geldbuße von Einhundert und Fünfzig bis
Drei=
tauſend Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 28. Januar 1888.
11132
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
Behnnntmnchung.
Die Lieferung von Treppenſtufen laus Granit, Syenit oder Baſaltlava) für
den Schulhausbau am Ballonplatz ſoll im Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Montag den 13. d. Mts., Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Maſſenberechnung, Zeichnungen und Bedingungen liegen auf dem
Stadtbau=
amt zur Einſicht offen, bei welchem auch die Formulare für die Offerten zu
er=
heben ſind.
Darmſtadt, am 30. Januar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
[133
Riedlinger, Beigeordneter.
N
44ammhulzYerkteigerung.
Montag den 6. Februar l. J. von Vormittags 9 Uhr an,
werden im Pfungſtädter Gemeindewald, Diſtritt Klingsäckerntanne,
548 Kiefern=Stämme
von 25 bis 47 Em. Durchmeſſer und bis zu 13 Meter Länge, meiſtbietend
öffent=
lich verſteigert. Das Holz, welches ſich vorzugsweiſe auch zu Werkholz eignet, wird
gegen Bürgſchein bis Ende September d. Js. verborgt.
Zuſammenkunft am Griesheimer Weg an der Sandbachbrücke.
Pfungſtadt, den 26. Januar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
1022
Schiemer.
42
Verſteigerung
Gll uE IbN
5½
in dem Langener Stadtwalde.
In dem hieſigen Stadtwalde kommen
Montag den 6. Februar d. J., Vormittags von 9½ Uhr an,
zur Verſteigerung:
267 Eichen=Stämme von 15- 30 Em. Durchm., 10-15 Met. Länge - 55.96
Feſtmet. (zu Wagner=, Pfähl= und Grubenholz geeignet).
40 Kiefern=Stämme von 30- 40 Em. Durch, 8-13 Met. Länge =- 30 Feſtm.
(zu Schnitt= und Schwellenholz geeignet).
1 Eichen=Stamm von 69 Em. Durch., 7 Met. Länge - 262 Feſtm. (zu
Schnittholz geeignet).
18 Eichen=Stangen von 11-14 Em. Durchm., 4-8 Met. Länge - 180 Fſtm.
Das Gehölz lagert 35 Minuten von der Bahnſtation Langen (Main=Neckar=
Bahn) und iſt aus dem Walde gut abzufahren. Zuſammenkunft zur obigen Stunde
auf der Mörfelder Chauſſee am Eingang des Waldes.
Langen, am 25. Januar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Langen.
[1023
Dröll.
ABUUOR=
verkaufen von jetzt ab zum
Selbſt=
koſtenpreis.
Ball-Handsshuhe,
Ball-Gravatieh,
außergewöhnlich billig.
Glacé- und Militär-
Handschuhe werden ſehr
ſchön gewaſchen, letztere Paar
12 Pfg.
Lorenz Dorn,
Handſchuhfabrik,
Hudwigsstrasse. (134
18
Mu
N. 35 2. 4 459 621 820) 1065 - 132 23 406 509 634 930 961 4
„
EBEGA6
in Doſen,
Allerſeinste Waare,
ganze Frucht,
3¼ Pfund 2 Mk. 40 Pſo.,
geſchnittene dito,
1³⁄ Pfund 1 Mk. 50 Pfg.
142
3½
TAP uvdv
Carlsſtraße 24.
(1135
⁵⁄
745
85¾
940
12
123
129
262
510
60
720
812
885
920)
11010
11130
Türkische Lwetschen,
Dampf. und Schnittäpkel,
Mirabellen und Kirschen,
Thaupflaumen,
Bordeaux Phlaumen,
Italienische Birnen,
Ital. und span. Brünellen,
Franz. Pfrsichspalten,
Ital. Macaroni und
Maca-
ronelli,
Eiergemisenudeln
empfiehlt in beſter Waare.
guGy hr.
9
vAT½ WGbehEse,
Wilhelminenſtr. I.
(1136
Gelegenheitskauf!
La. reell alten Nierſteiner Liter
ſoder Fl. 75 Pfg. - verkauft 4 E
poſtl. Darmſtadt.
(12489
619
74
833
940
112
1228
129
252
510
605
740
819
5883
92
l0u
118
ſoh
Hauptgeuimne
im Werthe von
50,OO0
Harls
Db,000 Harhé
10,000 Harh
fferner je 1 Gewinn K. 5000 u. K. 4000,
80w. mehr. H. 3000, 2000 u. 1000 ete.
bietet die
Letate Lafterse der Stadt
Badem-Radem,
Biohuge unviderrukich a. 21. Fobruar.
und folgende Tago.
Loose hierzu M. 2.10, 10 St. M. 20,
Vversendet das General Debit Roriia Gei.
mordingor in Wiesbaden u. Badon-Baden.
Pür Porto u. Gewinnliste sind 25bfg.
heizufügen. Auch sind die Loose in
Parmstadt bei G. L. Kriegke,
Rhein-
strasse und L. F. Chnacker, Ludwigs
(352
rasso. zu haben.
Süßze, große
Nouro',
GTE-EASN,
per Pfd. 20, 25 und 30 Pfg.
gemiſchtes Obſt,
7 hochfeine Sorten,
per Pfund 50 Pfg.
Amerikaniſche Dampf=Aepfel,
Apfelſpalten,
Franzöſiſche und italieniſche
Edelbirnen,
Mirabellen, Kochfeigen,
Kirſchen, Bordeauxpflaumen.
53)
A. ½OL
Bleichſtraße.
„
(570
ſFin Stehpult mit Büchergeſtell, geb.
Regierungsbl. von 1839-71, eine
Sitzbadwanne von Zink, ein
Blumen=
fenſter zu verk. Bleichſtraße 38. (1058
Nr. 24
Schwedische
HUROOUIzk!
von 10 Pfg. bis 22 Pfg.
per Pack,
Bulranhorzer,
per Pack 9 Pfo.
4
64
- Nuupp -Heber.
(137
Carlsſtraße 24.
Cognao fino Chanpagne
per Flaſche M. 4.
Vilbeler voppotkümmel
per Flaſche M. 1.
52
PieuGrmtuz. L.
per Flaſche M. 1.10.
Für leere Flaſchen werden 10 Pfennig
vergütet.
P. Hein,
Lauteſchlägerſtr. 4.
(604
WAam
Hasken=Besatn. Artikel.
Größte Auswahl. - Billigſte Preiſe.
4
18
Amerikan. Apfelschnitze und
Banpiäpfol,
Türklsche Anelschen,
Eatharinen- & Sultavahſtaumen,
Französische Edelbirnen,
Eirschen & Hirabellen,
Französische und hallenische
Brünellen.
Gemischtes Obsi, 4 Sorten, per
Pfund 50 Pfo.,
Gemlscntes Obst, 7Sorten, per
Pfund 85 Pfo.,
Kacaronl & Hacaronelli,
Taglatellini (flache Macaroni),
peraiateli (runde, allerdünnſte
Macaroni) in vorzüglichen
Qualitäten,
ſemüse- &ép; Suppennudeln, beſte
Cierwaare,
empfiehlt
Wilhelminenſtraße. (615
279
Hoelund's
Agänor Rahm-Milch,
vollkommen rein,
ohne Zucker condenſirt, unverdünnt
Gals friſcher Rahm, mit Waſſer als
Alpenmilch zu, gebrauchen. Für
Kranke und Kinder ärztlich empfoh=
5
len. Per Büchſe 65 Pfg.
Looſſund's Hindermilch
aus Alpenmilch mit Weizen=Extrakt
g condenſirt; für Säuglinge die
ge=
deihlichſte und zuverläſſigſte Nahrung,
A beſonders bei geſtörter Verdauung.
Per Büchſe M. 1.20. In allen
9 Apotheken, on gros v. Ed. Loeflund
in Stuttgart.
(10764
14
AdnctAiAiirnArAinnnAnAiridrtiara
Triſche
HGRGUSG0G,
P4El
GhChI8L,
Pariser
Bupſſauul.
. W. WOIN
Bleichſtraße. (1154
Hausmacher
Hternudeln,
das Beſte dieſer Art, ſowie alle
von der Concurrenz empfohlenen
Sorten in= und ausländiſches
⁄.
4661,003
zu billigſten Preiſen bei
ETI8dL. Hl88,
9 Dieburgerſtr. 9. (644
Feinſte
Cosmotiques-Stangonpomadon
aus der kgl. baher. Hofparfümeriefabrik
C. D. Wunderlich, präm. 1882, Nürnberg.
in blond, braun u. ſchwarz, zum Glätten,
Fiziren u. Dunkeln blonder, grauer, rother
und ſchwarzer Kopf= und Barthaare.
Sorfältigſt zubereitet, garantirt
un=
ſchädlich und nie dem Ranzigwerden
un=
terworfen, 35, 60 und 100 Pfg.
(9690
Allein=Verkauf bei
H. Scharmanh,
Hofbürſtenfabrik, Ludwigsplatz 2.
260
i3
L6GUAII AUvURtUt”
Wegen Umbau meiner Geſchäfts=Lokalitäten muß mein Lager in ſämmtl. Manufaktur=,
Mode= C Weißwaaren möglichſt verkleinert werden.
Ich unterſtelle daher während den nächſten 14 Tagen dem
As=
gg AmAhICnem Ausverkauſto
größere Poſten schmarze Tuche, Kammgarne, Buckskins, Heiderstoſſe, hamas. Cachsmires,
Beittücherloinon, Bettzonge & Bettbarchente. fardinon in weiß und farbig ꝛc. und erlaube mir
auf dieſe höchſt ſelten günſtige Gelegenheit beſonders aufmerkſam zu machen.
Confirmanden empfehle als extra billig eine Qualitätswaare in reinwollonen schwarzen,
Woisson und farbigen Cachemires und Cachemire-Croises per Meter M. 1.50 und M. 1. 80,
rceller Preis M. 2.20 und M. 2.50.
Ludwigsſtr. .
Ludwigsſtr. 7.
GEEGAAu HO
[1069
M4dididilädtias
1145) Geſucht ein ordentl. Dienſt
Zahupaſta
mädchen mit guten Zeugniſſen per ſofort.
M1
von
Kaſerneſtraße 64, Zr. Stock.
13537) Friedrichſtr. 18. zwei gut möbl.
W.
C. H. Oehmig-Weidlioh. Zimmer, einzeln oder zuſammen.
Mü
1139) Zeughausſtr. 3 Manſ. ein heiz=
Lehrmädchen geſucht.
Zeitz, Parfümerie=Fabrik.
bares möbl. Zimmer mit ſep. Eingang an
Ein mit der Nadel geübtes Mäd=
Beſtes u. vollkommenſtes Mittel zur Er= einen Herrn od. Dame ſogleich zu verm. hl chen, welches ſich als Verkäuſerin
friſchung u. Beſeſtigung des Zahnfleiſches 1140) Kaſerneſtr. 18. 3. St., ein ſßf ausbilden will, wird in ein hieſiges
und zur Erhaltung von weißen, ſchönen fein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Manufacturwaarengeſch. bei ſoſortiger
Minrnihaniserazhihi. cen.d.
Arxrz. Haærrimn
Bezahlung geſucht. Offerten unter
Ein Verſuch mit dieſer Paſta läßt die
D. V. beſorgt die Exped. (1095
Zähnen.
Vorzüglichkeit derſelben ſofort erkennen.
Zu haben bei Fr. Schaefer, Großh.
Hoflieferant, Ludwigsplatz 7.
[9654
rz)
rm
Wrteitirverrtarr
Gilta.
AEö
Außer der Concurrenz!
Woinor's Hausmachor.Judoln,
nur in ½ u. J, Pfd=Packeten 65 Pf.
per Pfd., für Suppe 75 Pf. In Mainz
u. Wiesbaden von den erſten Köchen und
ötonomiſchſten Haushaltungen anerkannt
u. empfohlen. — Verkaufsſtelle bei Carl
Watzinger, Wilhelminenſtraße 11, und
Wilh. Mauck, Ballonplatz 5. (1138
Wilhelmſtraße 16
iſt der obere Stock, beſtehend aus
6 Zimmern, Küche mit
Speiſekam=
mer, Bodenraum, Keller,
Burſchen=
zimmer, im Souterrain, Stallung
für 4 Pferde und Gartenantheil
vom 1. April an anderweitig zu
vermiethen. Zu erfragen bei der
Expedition d. Bl. oder bei B. L.
5 Trier, Ludwigsſtraße 10. (3183
no3
1141) Ein tüchtiges Mädchen, das
etwas kochen kann und mehrjährige gute
Zeugn. beſitzt, ſucht gleich Stelle durch
Vermiethb. F. Katzenbach, Alexanderſtr. 15.
1142) Ein älteres Mädchen ſucht
ſo=
fort Stelle in einem kleinen Haushalt.
F. Katzenbach, Alexanderſtr. 15.
1143) Eine ältere, perfekte Köchin,
die etwas Hausarbeit übernimmt, ſucht
ſofort Stelle durch Frau Holſchuh.
Holz=
ſtraße 13.
1144) Ein durchaus zuverläſſiges!
Mädchen mit nur beſten Empfehlungen
auf 1. März geſucht.
Dieburgerſtraße 69, Erdgeſchoß.
vo000000geoooooogooooooooooe
54.
p2.
Gé AVGU -eGhlliGh
fürs Stempelfach und für Silberſchnitt
geſucht bei
(1146
C. Wremme, Köln.
WMtaen.
Banl
Für Wirthſchaften.
Cigarrenstummel zum
Näuchern kauft jedes Quantum
Holurich Hoaok¾
Handelsgärtner in Beſſungen.
Cracz.
1094) Für ein hieſiges Manufac=
8 turwaarengeſchäft wird eine tüchtige
Cerfduferums
6 bei hohem Salair dauernd zu en=
8 gagiren geſucht. — Offerten unter
8 fl. L. befördert die Expedition.
o000000oooooooooooooooocooos
1123) In eine kleine Haushaltung ein
reinliches, braves Müdchen geſucht.
Hoffmanusſtr. 1 parterre.
Funrstttari
B5.
R.h
C. Kaumanns
Kohlen= und Holzhandlung,
½.
Comptoir: Carlsſtraße 45,
Lager: Heſſ. Ludwigs=Bahn, liefert:
La. Ruhrer Fettſchrot, Stückkohlen,
Nußkohlen 1 und II, Schmiedekohlen,
Coaks, Anthracitkohlen, Briquertes,
Buchen=, Tannen= und Abfallholz.
Azztia
Flavierſpieler, Herr od. Dame, gegen
C= Honorar für ein Trio gewünſcht.
Schriftl. Off. unt. W an d. Exp. 1147
W
188.
Heſſ.
Bi
¾⁄.l
617
79
910
— 9
184
400
63)
943
R
V.
N.
14
„⁄₈
5
620=
630
840
110
1227
250)
502
648
839
967
C.
Hp.
Jaſo.
1105
218
4b=
913
9.
Se
5.
743)
1106
459
918
948
160
856
12
610
N.
4)
4 Rur
Wiebels
6
15
509)
724
837
102⁷
112
244
458
559
747
1108
785
02
2-
400
60)
809
950)
104
3
3
40)
900
217₈
449
O2
16
0¼
147
16)
Nr. 24
9.
BREON
Lounslon
1EIO
nn GzGdle
in Vomyohns 3, 5 und 10 Litor
zu haben bei den Herren:
Emanuel Fuld, Kirchſtraße,
G. Viel, Eliſabethenſtraße,
Wilh. Manck, Ballonplatz,
C. Watzinger, Wilhelminenſtraße,
J. H. Möſer, Ruthsſtraße,
G. P. Poth, Bleichſtraße,
M. W. Praſſel, Rheinſtraße,
Chr. Pfeiffer, Saalbauſtraße,
Theod. Stemmer, Eliſabethenſtraße,
J. Röhrich, kathol. Kirche,
C. Reinemer, Niederramſtädterſtr.,
Meriz Landau, Mathildenplatz,
Ph. Huwerth, Roßdörferſtraße,
Aug. Marburg, Beſſungen.
WW. Sämmtliche Korbflaſchen ſind mit meinem Firmenſiegel
verſehen.
J. J. Diofembach.
Zweiter carnevaliſtiſcher
EEStLGEARGIAOGIO
des
Darmſtädter
P=Hm
4)
Carneval Dug Vereins
H' D
Sonntag den 5. Februar 1888, Abends 7 Uhr 11 Minuten,
in
den närrisch decorirten Röumen des Saalbauel,
unter Mitwirkung
einer coſtümirten Janitſcharen=Muſik und ſämmtlichen zwei= und
vier=
beinigen Spezialitäten des In= und Auslandes.
Ph.
Neu. Bie r410uet
Fechterinnenl!
Neu!
Von 11 Uhr ab: Tanzvergnügen im kleinen Saale.
F. Die Vorzeigung des Mitglied=Sternes berechtigt zum froien
Eintritt und zur Einführung von 2wel Damen, für welche Eintrittskarten bei
ddn Herren D. Faix & Söhne (Ernſt=Ludwigsplatz), C. L. W. Kaminsky
(Marktpaſſage) und L. Ohnacker (Ludwigsſtraße), gegen Abſtemyelung des
Mit=
glied=Sternes von Samstag Vormittag an in Empfang genommen werden können.
An der Kaſſe im Saalbau können Kappe und Sterne, giltig zu allen
Vereins=Abenden, für 4 Mk. 50 Pfg., ſowie närriſche Kopfbedeckungen für
Damen 20 Pfg., bezogen werden.
W Ohne närriſchen Kopfſchmuck iſt der Eintritt nicht geſtattet.
[1148
Das Elfer-Comité.
481
Freitag und Tamstag
Nachmittag:
Grosses
H n
AAEELA-OAOT
auf dem großen Woog. 1152
Entrée 20 Pfg. — Kinder 10 Pfg.
J. Gumder.
Annähmestelleu Kuster bei
W. Miefer Wittwve.
7683) Ernst=Andwigsstrasse,
bietet wesentliche Vortheile.
1153) 5o groß die Leiden, ſo einfach die
Kur. Für Alle, die in Folge ſitzender
Berufs=
thätigkeit an Unterleibsſtörungen, die unter
dem Namen Hämorrhoiden allgemein bekannt,
und die man irriger Weiſe als eine
nothwen=
wendige Erſcheinung zu betrachten pfleat,
leiden, iſt ſichere Hilfe nahe. Die rationelle
Heilung und Linderung dieſes quälenden
Uebels geſchieht nur durch eine auflöſende
und mild abführende Kur, und dieſe wird in
den Sodener Mineral=Paſtillen geboten, deren
unerreichbar heilkräftiger Gehalt das Uebel
erfolgreich bekämpft. Wer wirklich Linderung
und Heilung ſucht, überzeuge ſich durch einen
Verſuch von der trefflichen Wirkung der
Pa=
ſtillen, die in allen Apotheken ä Schachtel
35 Pf. erhältlich ſind.
Arm
WenrtirartEiztritnriini.
G
Bamlzsagumg,
Allen Denjenigen, die uns anläßlich des uns betroffenen ſchweren Verluſtes
unſeres unvergeßlichen
WiIIy Wolfk
hilfreich zur Seite ſtanden und uns ihre Theilnahme bekundeten, insbeſondere den
Herren Regiments=Commandeur Oberſt v. Chappuis und Polizei=Aſſeſſor Seim,
ſowie allen dabei betheiligten Behörden, Polizei= und Militärmannſchaften, ſagen
wir hiermit innigſten Dank.
Griesheim und Darmſtadt, den 1. Februar 1888.
[1149
Die trauernden Hinterbliebenen.
ſFin freundliches. möblirtes und heiz=
Ein halber Sperrſitz
C bares Zimmer mit Ausſicht nach der iſt abzugeben. Wo? ſagt die Exp. (151
Straße, in der Nühe des
Ludwigs=
platzes, per ſofort für einen jungen Herrn.
ur Anfertigung von Damen= u.
Schriftl. Offerten mit Preisangabe
Kinderkleidern, in und außerm
abzugeben in der Buchhandlung v. Carl
1080
Hauſe, empfiehlt ſich
Köhler, Eliſabethenſtraße 4.
[1150
Auguſte Beck, Mathildenpl. 11.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 3. Februar.
13. Vorſtellung in d. 6. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig).
Zopf und Hchwert.
Hiſtoriſches Luſtſpiel in 5 Aufzügen von
Carl Gutzkow.
Perſonen:
Friedrich Wilhelm der Erſte Herr Werner.
Die Königin, ſeine Gemahlin Frl. Berl.
Prinzeſſin Wilhelmine, ihre
Tochter
Frl. v. Felden.
Der Erbprinz von Bahreuth Herr Hacker.
General von Grumbkow . Herr Mickler.
Graf Schwerin.
Herr Müller.
Graf Wartensleben
Herr Schimmer.
Graf Seckendorf, kaiſerlicher
Geſandter
Herr Knispel.
Ritter Hotham,
großbritan=
niſcher Geſandter
Herr Steude.
Frau von Viereck
Frl. Schütkh.
Frau von Holzendorf
Frl. Bernhard.
Fräul. von Sonnenfels
Frau Kläger.
Eversmann, Kammerdiener
des Königs
Herr Butterweck.
Kamke, Kammerdiener der
Königin.
Herr Leib.
Eckhof, ein Grenadier
Herr Göbel.
Ein Lakai des Königs
Herr Hartig.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 110 Uhr.
Sonntag. 5. Februar.
14. Vorſtellung in d. 6. Abonnementsabteilung.
Blaue Karten gültig.)
Zum erſten Male:
Der Zigennerbaron.
Operette in 3 Akten von J. Schnitzer.
Muſik von Johann Strauß.
Nr.
282
Gtundesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 26. Januar bis 1. Februar 1888).
Geborene: Am 21. Januar: Dem Spenglermeiſter Otto
Wam=
bold, T. Charlotte Louiſe. Am 22.. Dem Gaſtwirt Johann Wenz,
S. Johannes Ludwig. Am 26.: Dem Fabrikarbeiter Wilhelm
Schwab, T. Anna Eliſabethe. Dem Handarbeiter Ludwig Röder III.,
S. Ludwig.
Kuſgesole: Der Schneider Michael Coh, ein Witwer, dahier
und Margarethe Baumgard, geb. Klaus, Witwe, zu Darmſtadt.
Der Schuhmacher Moritz Hermann Klingler und Anna Margaretha
Aßmuth. T. des verſtorb. Maurers Georg Leonhard Aßmuth hier.
Eheſchkießungen: Am 29. Januar: Der Spenglermeiſter Chriſtian
Franz Chriſtoph Schulz dahier mit Katharina Dedert, T. des
Schön=
färbers Heinrich Wilhelm Dedert zu Jugenheim.
Geſtorbene: Am 29. Januar: Die ledige Sophie Eberhardt,
83 J. alt. Dem Heizer Georg Philipp Karl Höller, S. Karl, 6 M.
1 T. alt. Am 30.: Die Ehefrau des Fabrikanten Anton Girmſcheid,
Thereſe geb. Hetzel, 26 J. 9 M. 7T. Am 31.: Wilhelm Wolf von
Griesheim, S. von Jonas Wolf daſelbſt, 12 J. 7 M. 10 T. alt.
Am 1. Fehruar: Adam Ochs dahier, S. von Muſiker Adam Ochs,
9 J. 10 M. 3 T.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer empfing am 1. den General
v. Heuduck mit ſämtlichen Mitgliedern der in Berlin tagenden
Kom=
miſſion zur Beratung der die Intereſſen der Armee berührenden
Fragen der Landespferdezucht, arbeitete darauf mit dem Geheimerat
v. Wilmowski und erteilte alsdann dem Fürſten Putbus Audienz.
Ein Bulletin aus San Remo vom 1. morgens 10½ Uhr datiert
und unterzeichnet von den Hoktoren Mackenzie, Schrader, Krauſe
und Hovell, beſagt, daß jetzt bei dem deutſchen Kronprinzen eine
beſchränkte Verdickung des vorderen Teiles der rechten
Kehlkopfs=
hälfte beſteht, daß ſich dagegen durch die Abſtoßung einer
abge=
ſtorbenen Partie die Schwellung der linken Seite des Kehlkopfes
vermindert hat. Das Allgemeinbefinden des Kronprinzen iſt normal.
Im Reichstag begründete am 1. Graf Behr ſeinen Antrag auf
Verlängerung der Legislaturperioden, indem er ausführte, daß es
ſich um keine Partei=, ſondern um eine Zweckmäßigkeitsfrage handle,
daß bei der Heftigkeit und Schärfe der Wahlkämpfe ein größerer
Zwiſchenraum zwiſchen denſelben wünſchenswert ſei, daß die
Ab=
geordneten bei längerer Dauer der Legislaturperioden mehr geſchult
würden, und eifriger, beſſer und einſichtiger gearbeitet werden könnte.
Dr. Windthorſt erklärt ſich gegen den Antrag, indem er es für
be=
denklich hält, in den gegenwärtigen anormalen Verhältniſſen durch
eine zufällig vorhandene Mehrheit die Verfaſſung zu ändern und
das ohnehin ſchon nicht große Anſehen des Reichstags noch weiter
herabzuſetzen. Der Reichstag dürfe nicht ſo lange außer Berührung
mit der Volksſtimme bleiben, nud in der gegenwärtigen von
Streit=
fragen erfüllten Zeit ſei nichts wichtiger als Stabilität. Dr.
Bam=
berger befürchtet von dem Antrage eine Verſtärkung der reactionären
Richtung, die jetzt bereits im Reichstage ſtärker ſei als bei der
Regierung. R. v. Bennigſen iſt für den Antrag und erklärt, daß
keinerlei Abkommen, weder in Betreff der Budgetperiode noch über
andere Verfaſſungsänderungen unter den Cartellparteien getroffen
ſeien, er würde es für thöricht und frevelhaft halten, am allgemeinen
Stimmrecht, nachdem dasſelbe einmal vorhanden, zu rütteln.
Schließ=
lich vertagte der Reichstag die Weiterberatung bis Freitag.
Eine kaiſerliche Verordnung verfügt die Einſetzung eines
Land=
wirtſchaftsrates von 15 Mitgliedern für Elſaß=Lothringen und
reorganiſiert das landwirtſchaftliche Vereinsweſen. In jedem Kreiſe
wird ein Kreisverein eingerichtet, Vorſitzender iſt der Kreisdirektor,
ſofern der Statthalter nicht ein anderes Vereinsmitglied zum
Vor=
ſitzenden ernennt. Mit Genehmigung des Statthalters können die
Bezirksvereine zu einem vom Bezirkspräſidenten präſidierten
Be=
zirksvereine zuſammentreten.
Die amtliche „Elſaß=Lothringenſche Landeszeitung= ſchreibt:
„Wie bereits mitgeteilt worden, hat der Reichskanzler dem
Bundes=
rat den Entwurf einer Bekanntmachung vorgelegt, durch welche der
Umlauf fremder Scheidemünzen vom 1. April d. J. ab auf Grund
des Artikels 13 des Münzgeſetzes vom 9. Juli 1873 verboten
wer=
den ſoll. Nach dieſer Geſetzesbeſtimmung werden gewohnheitsmäßige
oder gewerbsmäßige Zuwiderhandlungen gegen ein ſolches Verbot
Um eintretenden Falls
mit Geldſtrafe oder mit Haft beſtraft.
vom 1. April ab Schwierigkeiten zu vermeiden, wird der Verkehr
in Elſaß=Lothringen zweckmäßig handeln, wenn er ſich der noch in
Umlauf befindlichen ausländiſchen Scheidemünzen, namentlich der
Sous= und Doppel=Sousſtücke möglichſt bald entledigt.
Die ſtrafgerichtliche Verfolgung wegen Landesverrats gegen
den Vierbrauer Wagner in Mutzig iſt aufgehoben.
Heſterreich=Angarn. Der Kaiſer erteilte am 31. v. Mts. dem
Sohne des verſtorbenen Geheimen Kommerzienrats Krupp aus
Eſſen eine Audienz. Auch Erzherzog Wilhelm empfing denſelben.
Der volkswirtſchaftliche Ausſchuß des Reichsrats beſchloß am
1. d. auf Antrag Schwegels eine Verſtändigung mit Deutſchland
möge erzielt werden durch einen Zollverband mit gleichen Vertrags=
24
intereſſen nach außen und beſonderen Unterſcheidungszöllen zwiſchen
beiden Zollgebieten. Der Handelsminiſter ſtimmte bei.
Das ungariſche Abgeordnetenhaus nahm am 1. den
Geſetzent=
wurf, betr. die Haudelsübereinkunft mit Deutſchland einſtimmig an.
Im Laufe der Debatte erklärte Staatsſekretär Matlekovic. daß die
öſterreichiſch=ungariſche Regierung in dem Zolltarif von 1887 nur
Schutz gegen die hohen deutſchen Zollſätze auf öſterreichiſche
Indu=
ſtrieartikel ſuche und widerlegte die Behauptung Mudronhs, daß die
Regierung zu keinen Konzeſſionen wegen des Tariſvertrags mit
Deutſchland bereit ſei.
Bei ſeiner Abreiſe aus Wien erklärte ſich der rumäniſche
Mini=
ſter Sturdza von den Ergebniſſen ſeines dortigen Aufenthaltes höchſt
befriedigt.
Engkand. Der iriſche Deputierte Cox (Parnellith wurde am 1.
in Ennis wegen einer aufrühreriſchen Rede zu einem Monat
Ge=
fängnis verurteilt.
Itafien. General Sanmarzano iſt am 1. d. morgens mit dem
Generalſtab, der Infanteriebrigade und der Gebirgsbatterie nach
Saati abgegangen. Der Feind iſt jenſeits Ghinda ſignaliſiert.
Wie die „Agenzia Stefani” meldet, ſchwärmen die Abeſſinier in
Scharen auf der Gebirgskette, um die Stellung der Italiener zu
beobachten.
Die letzten Nachrichten vom König Menelik datieren vom 12ten
v. M. Damals brach er mit einem Heer nach Norden auf. Graf
Antonelli begleitete ihn.
Der Papſt empfing am 31. v. M. den Erzbiſchof von Köln und
den Biſchof von Trier und am 1. Februar vormittags 300 von dem
Dubliner Erzbiſchof geführte irländiſche Wallfahrer; er erwiderte
die Anſprache des Erzbiſchofs mit Ausdrücken des Lobes für
Ir=
land; die Irländer würden gewiß ihren Glauben trotz aller
Schwie=
rigkeiten bewahren, man müſſe alles der Vorſehung anheimgeben,
er werde jederzeit für das Wohl Irlands und der Irländer
ein=
treten.
Rußland. Die „Börſenzeitung; meldet: Der Finanzminiſter
Wyſchnegradski lehnte es aus finanzpolitiſchen Rückſichten ab, die
neuen Obligationen der großen ruſſiſchen Bahngeſellſchaft
ausſchließ=
lich in Frankreich begeben zu laſſen. Die Operation ſoll in
Amſter=
dam erfolgen und ſind Unterhandlungen mit dem Bankhaus Hope
u. Co. eingeleitet. Die Obligationen ſollen in Metall=Valuta
aus=
gegeben werden und insgeſamt 15 Millionen Kredit=Rubel
betra=
gen; dieſelben ſollen 4 prozentig und nicht ſteuerfrei ſein.
Die zur Förderung des orthodoxen Glaubens in den
weſtruſſi=
ſchen Gouvernements der heiligen Synode zur Verfügung geſtellten
Kredite erreichen für das laufende Juhr beinahe die doppelte Höhe
der vorjährigen.
Dem Vernehmen nach wurden die größeren Militärlieferanten,
namentlich in Beſſarabien, von der ruſſiſchen Regierung vertraulich
befragt, welche Quantitäten verſchiedener Montur= und
Verpflegungs=
artikel ſie innerhalb einer gewiſſen Zeit im Bedarfsfalle liefern
könnten. Die Regierung ſieht jedoch momentan von jeder außer
ordentlichen Lieferung ab.
Zulgarien. Prinz Ferdinand iſt in Tirnowa angekommen. E.
wird eine Woche in Oſtrumelien verweilen.
Die Regierung
er=
hielt die Nachricht, daß in Adrianopel Inſurgentenbanden gebildet
werden, die, von ruſſiſchen Offizieren geführt, in Oſtrumelien
ein=
fallen ſollen. Die Regierung leitete bei der Pforte Schritte ein und
ergriff Maßregeln.
Bumänien. In Regierungskreiſen wird beſtätigt, daß die
Differenz mit Griechenland ausgeglichen iſt. Die griechiſche
Re=
gierung gab über den Inhalt und die Bedeutung der Note ihres
Geſandten, deren Annahme der rumäniſche Miniſter des
Auswär=
tigen verweigert hatte, weitere Aufklärungen, infolge deren der
ru=
mäniſche Miniſter die gedachte Note nunmehr annehmen wird.
Durch weiteren ſchriftlichen Meinungsaustauſch ſoll das
Mißver=
ſtändnis vollſtändig beſeitigt werden.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 3. Februar.
7 Stadtverordneten=Verſammlung. In geſtriger öffentlicher
Sitzung wurde, da ſeitens der Bürgermeiſterei keine Mittellungen
zu machen waren, ſofort in die Tagesordnung eingetreten. Ueber
einen Geländeerwerb zur Regulierung der Erbacherſtraße
refe=
rirte Herr Heinrich Müller, Namens der Bau=Kommiſſion, und
empfahl die Genehmigung zum Ankauf eines nur wenige Quadrat=
Meter enthaltenden Geländeſtreifens, wofür der erforderliche Kredi.
verwilligt wird. An dem Oktroigebäude in der Dieburgerſtraße
ſind diverſe Herſtellungen, insbeſondere Einfriedigung des Geländes,
Herſtellung der Be= und Entwäſſerung, Cloſetanlagen ꝛc. geplant,
wofür ein Credit von 1100 M. in Anſpruch genommen wird.
Der=
ſelbe wird auf Empfehlung des Referenten, Herrn Baumeiſter
Harres, ohne Debatte genehmigt.
Ein weiterer Gegenſtand der Tagesordnung betrifft die
Ueber=
nahme von Werkzeugen für den Waſſerwerksbetrieb. Nach den
Ausführungen des Herrn Blumenthal, welcher über dieſen
Gegen=
ſtand referierte, hat ſich die Waſſerwerks=Kommiſſion für
Bewilli=
gung eines Kredits von 118 M. zu dieſem Zwecke ausgeſprochen.
5 . 52⁄ H. 506 542 680 120 99) 18 1200) 2⁄ 80) 505 7o= on 102 ſi1- berg.
½— 4 ½ ⁄.
4. H. 8 h0 1148 [250 288 244 468 64 82)
1. — hoo h12) 160.
— * V. 2
52 S 5. 2 H. 82 housl [14 1 248 248) Hl 660 8½ C 19) 154)
Nr. 24
Dieſelbe wird von der Verſammlung ebenfalls ohne Debatte
gut=
geheißen. - Auf Anordnung Großherzoglichen Miniſteriums des
Innern und der Juſliz hat das hieſige Kreisamt der Bürgermeiſterei
einen generellen Pian über eine ſchmalſpurige Straßenbahn von
Darmſtadt über Arheilgen, Egelsbach, Langen und Iſenburg
nach Sachſenhauſen behufs Meinungsäußerung vorgelegt, da nach
einem Referate des Herrn Franz Weber das Konſortium Bank für
Handel und Induſtrie und die Berliner Firma Hermann Bachſtein
Um Erteilung der Konzeſſion für Bau und Betrieb, vorläufig für
die Strecke Darmſtadt-Arheilgen nachſuchen und zwar unter
gleichen Bedingungen wie bei den bereiis vorhandenen
Straßen=
bahnſtrecken. Die Strecke, welche 44 Kilometer lang werden ſoll,
iſt inel. der Koſten des Betriebsmaterials auf 232000 Mark
(52730 Mark pro Kilometer) veranſchlagt und ſoll in Arheilgen
eine Perſonen=Halteſtelle hinter dem Gaſthofe „zum
Löwen=
erhalten, während die eigentliche Bahnhofsanlage an das Südende
des Ortes nach Süden zu liegen kommt. Der Schienenſtrang ſoll
auf der Oſtſeite der Staatsſtraße laufen und durch die Louiſenſtraße
in die obere Rheinſtraße eingeführt werden. Die
Verkehrskom=
miſſion hat ſich mit dem Gegenſtande befaßt und ſchlägt behufs
Entlaſtung der oberen Rheinſtraße vor, vorzuſchreiben, daß die
Unternehmer direkt vom Monumentsplatze aus eine Verbindung mit
der Louiſenſtraße herſtellen, damit ein direkter Verkehr der Züge
von Eberſtadt und Griesheim ermöglicht werde. Nach längerer
Debatte trat die Verſammlung dieſem Antrage der Verkehrs=
Kom=
miſſion bei und befürwortete im übrigen die Genehmigung der
Konzeſſionserteilung.
Nach einem Referate des Herrn Mahr hat die Baukommiſſion
ein Baugeſuch des Landwirts Dehn für Gelände öſtlich der
Beck=
ſtraße abgelehnt. Die Verſammlung ſetzte jedoch mit Rückſicht auf
die im Gange befindlichen Arbeiten bezüglich des Beſt'ſchen
An=
trages auf Erweiterung des Bauplanes des Oſtviertels eine
Entſchei=
dung vorerſt aus.
Die Bewohner mehrerer Straßen ſuchen um Verbeſſerung der
für die Auſſtellung zweier neuen Laternen und der Verſetzung einer
alten Laterne in der verlängezten Arheilgerſtraße ein Kredit von
600 M. und ein ſolcher von 225 M. für Aufſtellung zweier neuen
Laternen in der Schloßgartenſtraße und einer Laterne am Eingang
in den Herrngarten in Vorſchlag gebracht. Die angeforderten Be Zeitangabe allgemein bekannt ſind und zweitens, daß das
Arran=
träge wurden debattelos bewilligt, dagegen das Geſuch bezüglich
der Dieburgerſtraße und Ringſtraße abgelehnt.
Ausführung von Neubauten unbebaut gelaſſen werden. Schneider= einer großen Anzahl koſtümierter Reiter, welche der Fahrt ein
meiſter Schmitt, welcher in der Schuchardpaſſage zu bauen
beab=
ſichtigt, ſucht um Dispenſation von dieſer Beſtimmung nach, welche
nach längerer Debatte gemäß dem Antrag der Bau=Kommiſſion
auch genehmigt wurde. Ueber den Reſt der Verhandlungen aus
ſetzt; Dr. Eager, Aſſiſtenz=Arzt I. Kl. vom 2. Großh. Heſſ. Drag=
Regt. Nr. 24, zum Stabs= und Bataillons=Arzt des Füſilier=
Batail=
lons 7. Weſtfäl. Inf.=Regts. Nr. 56, Geiſt. Aſſiſtenz=Arzt 2. Kl.
der Reſ. vom I. Bat. 3. Großh. Heſſ. Landwehr=Regts. Nr. 117,. mit ihrem Beſuche und wohnten derſelben ſichtlich animiert, bis
zum Aſſiſtenz=Arzt I. Kl. der Reſ., Dr. Emmerling, Unterarzt
vom 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 118 unter Verſetzung zum 1.
I. Der zweite Kammermuſikabend des Herrn W. de Haan,
die Mitwirkung des Herrn Miroslav Weber aus Wiesbaden
noch ein ganz beſonderes Intereſſe. Wir hatten ſchon einmal in
bewundern, und der Eindruck welchen wir heute von demſelben
Quintett als im Vortrage der zwei herrlichen Beethovenſchen Vio= ein Kältemaximum unter -15o von München nach Hannover.
linromanzen empfingen forderk zu uneingeſchränktem Lobe auf.
Bei Herrn Miroslas Weber haben ſich durchgebildete Technik und
geiſtvollſte Erfaſſung und Darlegung des Inhalts zu einem
harmo=
waͤrmen Anfnahme zu erfreuen. Wir wiſſen dem Leiter des
Quar=
ſchen Es-dur-Quintetts op. 44 einen Genuß bereitete, welcher zu
denen gehört, die man lange in der Erinnerung feſtzuhalten ſtrebt. alſo namentlich in dem Auſhangen vor Kleidungsſtücken auf unver=
Originelle Gedanken, unmittelbare Friſche des Ausdrucks,
Knapp=
heit der Formen, feſſelnder Reiz des Klangkolorits bilden in dieſem bedeutender Diebſtahl von Wertpavieren ausgeführt.
Quintett ein überaus glückliches Ganzes. Wer einmal die beiden
erſten Säthe vernommen hat, das von energiſchem Leben ſprudelnde haft Eis.Die Schiffbrücke in Worms wurde heute Nacht abge=
Allearo brillante und das Andante mit ſeiner halb marſch=, halb fahren; desgl. die Eiſenbahnſchiffbrücke bei Speyer.
balladenartigen Form, ſollte ſie wohl nie vergeſſen können! Die
Hörer befanden ſich dem Schumannſchen Quintett gegenüber in in Darmſtadt hat zu der ſchwebenden Weinfrage ſoeben ein
jener gehobenen Stimmung, die das Werk, wo immer es erſcheint, kleines Schriftchen erſcheinen laſſen, welches bei den maßgebenden
zu erzeugen pfleat.
für den 23. Januar ein Eisfeſt gevlant worden, welches damals l Bier an Terrain gewinnt, der Geſchmack ſich von dem ſäuren Wein
infolge des eingetretenen Thauwetters unterbleiben mußte. Das abwendet und kommt zu dem Reſume, daß es geſtattet werden möge,
283
Feſt hat nun Mittwoch nachmittag unter Wegfall der früher
vor=
geſehenen Produktionen des Wiener Kunſtläufers Frey ſtattgefunden
und verlief bei guter Beteiligung recht gelungen. Se. Großh.
Hoheit Prinz Wilhelm wohnte dem Feſte mit ſichtlichem Intereſſe
von Anfang bis zu Ende bei. Das Programm bot mancherlei
Abwechslungen, namentlich waren die Wettläufe für Knaben und
Mädchen von Intereſſe und nicht minder das Paarlaufen und das
von Knaben und Herren ausgeführte Figuren= und Kunſtlaufen,
für welche Preiſe ausgeſetzt waren. Bei dem Schnelllaufen für
Knaben Unter 14 Jahren errangen ſich der kleine Haag den erſten,
Walther den zweiten Preis, während bei dem Wettlauf der Mädchen
nach der Reihe Baldner, Guggenheimer und Kölſch Siegerinnen
blieben. Das Paarlaufen wurde elegant ausgeführt und kamen
3 Preiſe zur Verteilung. Im Kunſtlaufen für Knaben erkannten
die Preisrichter den erſten Preis dem kleinen Worfmann, den zweiten
Preis erhielt Wiederhold. - Bei dem Kunſtlaufen für Herren
er=
bielt W. Göbel den erſten, Polytechniker Mittelmann den zweiten
und Herr Jacob den dritten Preis. Während des Feſtes
konzer=
tierten abwechſelnd die Kapellen der Artillerie und des 23. Dragoner=
Regiments und fand dasſelbe bei eingetretener Dunkelheit durch
bengaliſch beleucktete und von Herrn Maſchinenmeiſter Kranich
arrangierte Waſſerkünſte, ſowie durch Abbrennen eines von Herrn
Piersdorf hergeſtellten Feuerwerks ſeinen Abſchluß.
CAV. Wie wir bereits vor einiger Zeit mitteilten, hat Herr
Dekorationsmaler Beyer dahier für die am Faſtnacht=Dienstag
ſtattfindende koſtümierte Kappenfahrt des Darmſtädter Karneval=Zug=
Vereins ganz vorzüglich erdachte Skizzen zu humoriſtiſchen Gruppen
von ausgeſprochener „Lokalfarbe; entworfen und ſind
allem
Anſchein naͤch - infolge dieſes Hinweiſes in den letzten Tagen die
Anmeldungen zur Kappenfahrt ebenſo reichhaltig, wie in Lünker
Mannichfaltigkeit eingklaufen. Für diejenigen Vereine und
Korpo=
rationen, welche ſich zur Beteiligung an der Kappenfahrt noch nicht
feſt entſchloſſen haben, wollen wir hier bemerken. daß die
Reihen=
folge bei der Fahrt ſich genau nach der Reihenfolse der Anmeldungen
Beleuchtung nach und wird ſeitens des Referenten Herrn Mahr richten wird. Wenn durch frühzeitige Anmeldungen ſolches
ermög=
licht würde, ſoll auch von dieſer Kappenfahrt ein officielles
Pro=
gramz nebſt Konterfei durch den Zug=Verein herausgegeben werden.
Jedenfalls wird für zweierlei Sorge getragen, erſtlich, daß diejenigen
Straßen, durch welche die Fahrt im Schritt= ſich bewegt, mit
gement der Kappenfahrt möglichſt pompös ſich geſtalte. In letzterer
Hinſicht kann das Comits, Bank der Genehmigüng zur Mitwirkung
Nach 8'32 der Baupolizei=Ordnun; ſoll ¼ der Hofraithen bei der berittenen Muſikkorps hieſiger Garniſon und der Anmeldung
lebhaftes Kolorit verleihen werden, die weiteſtgehenden Zuſicherungen
machen.
Die vorgeſtrige (4.) Aufführung der Büchner'ſchen Lokalpoſſe
„E geplagda Familjevadda” durch Mitglieder des Karneval=
Zug=
der öffentlichen Sitzung werden wir in nächſter Rummer referieren. Vereins hatte den großen Saal des Saalbau wiederum bis auf
— Militärdienſtnachrichten. Neumann, Zeuglieutenant von der den letzten Platz gefüllt. Bereits am frühen Nachmittag waren in
3. Artillerie=Depot=Inſpektion, zum Artillerie=Depot in Mainz ver= der Kartenverkaufsſtelle bei Herren Faix u. Cöhne nur noch
Vor=
ſalkarten zu haben. U. a. beehrten Se. Großh. Hoheit der Prinz
Alexander nebſt durchlauchtiger Frau Gemahlin, der Prinzeſſin
Battenberg, ſowie Se. Hoheik der Fürſt Alexander die Vorſtellung
zum Schluſſe bei. Geſpielt wurde auch dieſes Mal recht flott,
wo=
für den Mitwirkenden des öfteren allſeitiger Beifall lohnte. Am
Großh. Heſſ. Drag.Regt. Nr. 23. zum AſiſtenzArzt 2. Kl. befordert. Schluſſe wurde auch der Verfaſſer gerufen und lebhaft applaudirt.
Die Zwiſchenpauſen wurden durch gemeinſchaftliches Abſingen
welcher drei ſehr ſchöne Kompoſitionen zu Gehör brachte, erhielt durch hübſcher Karnevalslieder und entſprechende Vorträge der Kapelle
ausgefüllt.
Am 2. Februar zeigte der Thermograph des Großh.
Kataſter=
dieſem Winter Gelegenheit, das Spiel des geſchätzten Künſtlers zu amts -1613 C. bei N.=O. und heiterem Himmel. Petersburg
hatte 15 Moskau 18, Haparanda 18 und München 225 0. unter
ſowohl im Brahms'ſchen C-moll-Trio und Schumannſchen Es-dur- Null. Nach dem Wetterbericht der Deutſchen Seewarte erſtreckt ſich
p Kleine Mitteilungen. Eine in den 60er Jahren ſtehende Frau
ſiel Mitwoch abend in der Zeughausſtraße auf das Pflaſter, ſodaß
ſie mittelſt Droſchke nach ihrer in der Heinheimerſtraße gelegenen
niſchen Bunde vereinigt. Selbſtredend hatte ſich der Gaſt einer ſehr Wohnung verbracht werden mußte. - In der Stadt'ſcheint ſich
ſeit einiger Zeit ein Dieb aufzuhalten, deſſen Specialität in
Ent=
kettvereins Dank, daß er uns durch die Anſetzung des Schumann= wendung von Kleidungsſtücken beſteht: auch in der
Kranichſteiner=
ſtraße wurde wieder eine noch aut= Purkinhoſe geſtohlen. Man ſei
ſchloſſenen Vorplätzen vorſichtig. — In Antwerpen wurde ein
Mainz, 1. Februar. Rhein und Main führen heute maſſen=
J. Mainz, 1. Februar. Oberlandesgerichtspräſident Dr. Görz
Faktoren nicht unbeachtet bleiben dürfte. Das Schriftchen beleuchtet
Auf der künſtlichen Eisbahn war ſeitens des Schlittſchuh=Klubs kurz die Geſchichte des Galliſierens, hebt hervor, daß jetzt, wo das
284
Nr. 24
Wein urch Zuſatz von reinem Zucker und Waſſer zu verbeſſern,
ohne Beſchränkung der Zeit und des Verhältniſſes, und daß ſolche
verbeſſerte Weine als Wein verkauft werden dürſen.
Der weithin bekannte Opernſänger Randolfi iſt geſtern in
dem nahen Gonſenheim infolge eines Herzſchlags geſtorben.
k. Mainz, 1. Februar. In einer heute abend ſtattgehabten
Sitzung lehnten die Stadtverordneten das Geſuch des Karnevals=
Vereins „Narrhalla um Gewährung eines Zuſchuſſes zu den
Koſten des Karnevalumzuges aus ſtädtiſchen Mitteln ab. Die
Stadtverordneten, die hierbei dem einſtimmigen Antrag des Finanz=
Ausſchuſſes folgten, wurden bei dem Beſchluß von prinzipiellen
Gründen geleitet.
In gleicher Sitzung wurde die vielumworbene
Stelle des Direktors der ſtädtiſchen Sparkaſſe beſetzt und dazu
mit 25 Stimmen Herr Adolph Herz von hier gewählt. - Ferner
wurde Herr Dr. Velke zum Direktor der ſtädtiſchen Sammlungen
ernannt.
1 Mainz, 2. Februar. In dem Alzeyer Wahlmonſtre:
prozeß wurde heute von dem Landgericht das Urteil geſprochen.
Sämtliche Angeſchuldigte mit Ausnahme von 10 Perſonen, welche
freigeſprochen wurden, wurden der ihnen zur Laſt gelegten Delikte
für ſchuldig erklärt. Wegen Zuſammenrottung und Widerſtand
gegen die Staatsgewalt wurden entſprechend der Beteiligung der
Angeſchuldigten Strafen von 1 Woche Gefängnis und 8 Tage Haft
bis 3 Monate Gefängnis und 14 Tage Haft erkannt. Für groben
Unfug und Hausfriedensbruch lauteten die Urteile von 8 Tage Haft
bis auf 4 Wochen Gefängnis. Als am meiſten belaſtet wurden von
dem Gericht die Brüder Ernſt und Loſeph Knobloch angeſehen. die
Strafen von 2 Monat Gefängnis und 8 Wochen Haft und 3 Monat
Gefängnis und 14 Wochen Haft zudiktiert erhielten. Sämtliche
Verurteilte haben Iaa der Koſten zu tragen. Unter den
Freige=
ſprochenen befinden ſich Redakteur Preetorius und Kaufmann Gintz,
welche nach der Anklage mit zu den Belaſteten gehörten.
88 Pfungſtadt, 1. Februar. Das Stiftungsfeſt des Lokal=
Gewerbvereins mit Tanzvergnügen, letzten Sonntag, verlief
in glänzender Weiſe. Der Präſident des Vereins, Herr
Reichstags=
abgeordneter Ulrich, hielt eine treffliche Rede, worin er Zweck und
Bedeutung derartiger Vereine klar darlegte. Seine Ausführungen
wurden mit großem Beifalle anfgenommen.
Nächſten Sonntag findet im Saale des Gaſtwirt van Kaick eine
Abendunterhaltung des Geſangvereins Harmonie ſtatt.
Der Cäcilienverein hält am gleichen Tage im Hauſe Zeh
ein Maskenkränzchen ab.
Die früher Müllerſche Papierfabrik, jetzt in Händen der
Firma J. Hildebrand, iſt wieder in vollem Betrieb.
Seligenſtadt, 2. Februar. Durch kürzlich vorgenommene
Bohr=
verſuche im hieſigen Stadtwald wurde feſtgeſtellt, daß ſich in
ge=
ringer Tiefe feiner, fetter Thon in verſchiedenen Farben von
gelb bis dunkelblau, ſowie eine Schichte von der unſeren
Braun=
kohlen ähnlichen Kohle vorfindet. Eine Lage Thon hat eine
Fein=
heit und dieſelbe dunkelblaue Farbe wie diejenige, welche ſich in den
wertvollen Thongruben Klingenbergs vorfindet. Bei dem großen
Bedarf von Thonwaaren in der Gegenwart dürfte die Entdeckung
eines bedeutenden Thonlagers leicht zur Anlage eines Fabrik=
Eta=
bliſſements Veranlaſſung geben.
Frankfurt, 1. Februar. Der Ankauf des „Ruſſiſchen
Hofes=
behufs Erweiterung des Poſtgebäudes iſt in der geſtrigen Sitzung
des Reichstags einſtimmig genehmigt worden. Die Koſten des
Neu=
baues werden etwa 2 Millionen Mark betragen.
8t. Frankfurt, 1. Februar. Die überaus ſchwierige Aufgabe,
welche ſich der Rühl'ſche Verein mit Aufführung von Händel's
„Jsrael in Eghpten' geſtellt, hat derſelbe in geradezu
bewunderungs=
würdiger Weiſe gelöst. Soliſten und Chöre zeigten ſich ihren
Auf=
gaben vollſtändig gewachſen und können der Verein und deſſen
Leiter, Herr Prof. Bernh. Scholz, mit Stolz auf den Konzertabend
zurückblicken.
Die „Magdeburger 8tg. bringt folgenden Bericht aus
San Nemo, 29. Januar: Trotz rauhen und ſtürmiſchen Wetters
machte der Kronprinz heute eine Spazierfabrt im offenen Wagen,
eine Thatſache, welche am beſten ſein gutes Befinden bezeugt und
alle übertriebenen Sorgen verſcheuchen muß. Dem Kronprinzen
gegenüber ſaß S. K. H. der Großherzog von Heſſen, der
der=
zeit in London in dem Jubiläumszuge ſtattlich neben unſerem
Kronprinzen einhergeritten war, und der nun mit ſeiner Tochter,
der Braut des Prinzen Heinrich, einige Wochen in San Remo
ver=
weilen wird. Ihm zur Seite ſaß der Leibarzt Dr. Schrader, neben
dem Kronprinzen der Major v. Lynker. Mit der Ankunſt der neuen
Gäſte, welche im Hotel Mediterranée abgeſtiegen ſind, iſt in das
kronprinzliche Haus große Freude eingezogen. Die Prinzeſſin
Irene iſt eine anmutige, graziöſe Erſcheinung, die mit ihrem
Lieb=
reiz, ihrer Jugendfriſche und Fröhlichkeit und nicht minder durch
die anſpruchsloſe Schlichtheit ihres Auftretens auch hier die Herzen
im Sturm ſich erobert hat. Sie trägt ſich gerade ſo einfach wie
die kronprinzlichen Töchter, und es iſt ein überaus anmutiges Bild,
wenn man auf ihren Spaziergängen die vier jugendlichen
Mädchen=
geſtalten beiſammen ſieht, die ſo harmlos und fröhlich mit einander
plaudern und ſcherzen. Leider iſt der Erbprinz von Meiningen für
einige Tage ans Zimmer gefeſſelt, da er ſich neulich auf einem
Spaziergang eine unbedeutende Verletzung am Fuße zugezogen hat,
doch wird das Uebel raſch wieder gehoben ſein. Ein weiterer Gaſt
endlich iſt der kommandierende General v. Los aus Coblenz, welcher
geſtern abend hier eingetroffen iſt und im Hotel de Nice Wohnung
genommen hat. Der General, ein Altersgenoſſe unſeres Kronprinzen,
iſt demſelben ſeit der gemeinſam durchlebten Studienzeit bei den
Bonner Boruſſen befreundet und ein ſtets gern geſehener Gaſt im
kronprinzlichen Hauſe.
Verlin, 1. Februar. Neue chineſiſche Gäſte werden
dem=
nächſt in Berlin eintreffen. Unter den Paſſagieren des am
ver=
gangenen Sonnabend in Southampton von Shanghai eingetroffenen
Norddeutſchen Lloyddampfers „Bayern' befanden ſich auch 10 hohe
Beamte des chineſiſchen Kriegsminiſteriums, welche den Auftrag
haben, die verſchiedenen europäiſchen Hauptſtädte zu beſuchen, um
über die neueſten Verbeſſerungen im Marine= und Armeeweſen
Informationen zu ſammeln. T. S. Pih von Peking, welcher
eng=
liſch fließend ſpricht, iſt der Sekretär der Geſandtſchaft. Von London
werden ſich die chineſiſchen Militärs nach Berlin begeben.
Eine Profeſſur für Hals= und Naſen=Krankheiten an
der Univerſität Berlin iſt in dem naͤchſtjährigen preußiſchen Kultus=
Etat vorgeſehen
Köln, 1. Februar. Städtiſcherſeits wird die Einführung des
elektriſchen Lichts, bezw. die Errichtung einer elektriſchen
Centralſtation geplant; die Angelegenheit ſteht auf der
Tagesord=
nung der dieswöchentlichen Stadtverordneten=Verſammlung.
Zu=
nächſt iſt nur das Centrum der Stadt Köln, d. h. die
Geſchäfts=
gegend, in Ausſicht genommen. Die Auslagen hierfür beziffern ſich
auf anderthalb Millionen Mark und ſind 12000 Glühlichte in Anſatz
gebracht.
Budapeſt, 1. Februar. Wegen Schneewehen wurde der
Ver=
kehr auf den Bahnſtrecken Budapeſt=Kanisza, Weißenburg=
Nens=
zoeny, Zakany=Dombovar=Battaszek und Großwardein=Mihalhfalva
eingeſtellt.
=22I
Dodes=Arzeige.
(1155
(tatt jeder beſonderen Anzeige.)
Allen Freunden und Bekannten hiermit die traurige
Nachricht, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat,
unſere liebe, gute Mutter, Schweſter, Schwiegermutter,
Schwägerin und Tante
Frau Matharina Deutsch. Wwe.,
geb. Glanzuer,
nach langem, ſchwerem Leiden, oft verſehen mit den
hei=
ligen Sakramenten, in ein beſſeres Jenſeits abzurufen.
Um ſtilles Beileid bittet
Im Namen,
der trauernden Hinterbliebenen.
Philipp Deutsch.
Die Beerdigung findet ſtatt Samstag den 4. Februar,
Nachmittags 2 Uhr, vom Sterbehauſe aus,
Riedeſel=
ſtraße Nr. 35.
GOOeS=ATrzelge.
[1156
Heute Morgen 11 Uhr entſchlief ſanft unſere
gute Mutter und Großmutter
Frau Henriette Callmann, Wwe.,
was wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten
ſtatt beſonderer Anzeige, mittheilen.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 2. Februar 1888.
Die Beerdigung findet Sonntag den 5. Februar, Nachm.
3 Uhr, vom Sterbehauſe aus, Theaterplatz 2, ſtatt.
Tageskalender.
Freitag, 3. und Samstag, 4. Februar: Militär=Konzert auf dem
großen Woog.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redakton: Carl Wittich.