C0
grAUuUPLON
1
Aonnementspreis
vierteljährlich 1 Markt 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtauflſchlag
151. Fahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Laai ak-
2Köſetieb Unretherunhoolhir.
Inſerate
werdenangenommen: in Darmß 2dt
von der Expedition, Rheinſtr. xr. 23.
in Beſſungen von Friesz. Blößer.
Holzſtraße Nr. 12, ſowte auswärt
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
ſür die Bekannkmachungen des Großh. Rreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmlicher Behörden.
N 23.
Donnerstag den 2. Februar.
1888.
Brkanntmnchung.
Betreffend: Verwaltungsbericht für 1886-87.
Der Verwaltungsbericht für das Etatsjahr 1886-87 iſt, nebſt der Rechnung
der Stadtkaſſe und der Rechnung der ſtädtiſchen Spezialkaſſen für das Etatsjahr
1386-87, ſowie derjenigen der ſtädtiſchen Sparkaſſe für das Kalenderjahr 1886,
von Freitag den 3. bis einſchließlich Samstag den 11. Februar gemäß Art. 87
der Städteordnung auf dem Stadthaus, Zimmer Nr. 13, zur Einſicht offen gelegt.
Darmſtadt, den 31. Januar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
11099
Bekanntmuchung.
Die Lieferung und Montirung der ſchmiedeeiſernen Dachconſtruction für das
ſtädtiſche Electricitätswerk zu Darmſtadt ſoll im Wege der öffentlichen Submiſſion
vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 15. Februar 1888, Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Zeichnungen und Bedingungen liegen auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 26,
zur Einſicht offen; dieſelben ſind auch von dort zu beziehen.
Darmſtadt, den 26. Januar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.
[1018
Riedlinger, Beigeordneter.
Bekanntmuchung.
Die Anfuhr des Holzes aus den ſtädtiſchen Waldungen in das Magazin im
Armenhaus, Pallaswieſenſtraße Nr. 28, ſoll im Wege der Submiſion vergeben
werden. Angebote ſind bis
Freitag den 3. Februar d. Js., Vormittags 1 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle, Stadthaus, Rheinſtraße 18, verſchloſſen und gehörig
über=
ſchrieben einzureichen.
Die Bedingungen liegen auf unſerem Büreau, Zimmer Nr. 23, zur
Ein=
ſicht offen.
Darmſtadt, den 27. Januar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
1106
Ohly.
Bau= und Nutzholz=,
owie
Brennholz=Verſteigerung.
Montag den 13. Februar d. J.,
Vor=
mittags 9 Uhr,
werden in dem oberen Local der
Turn=
gemeinde, Woogsplatz 5, die
nachſtehen=
den Holzſortimente aus der ſtädtiſchen
Tanne öffentlich verſteigert:
11 Kiefernſtämme von 12.78 Chm.
Inhalt (für Schnittklötze ſehr gut
geeignet),
40 Kiefern=Derbſtangen von 075 Cbm.
Inhalt,
116 Rm. Kiefern=Scheiter,
601 „ Kiefern=Knüppel,
9910 Kiefern=Wellen,
315 Rm. Kiefern=Stöcke.
Das Holz ſitzt zerſtreut in
verſchiede=
nen Diſtricten.
Wegen näherer Auskunft wollen ſich
Steigliebhaber an Forſtwart Ganßert,
Landwehrſtraße 33, wenden.
Darmſtadt, den 26. Januar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[927
Holzverſteigerung.
Donnerstag den 9. d. Mts., von
Vormittags 10 Uhr an,
wird in dem Saale des Herrn
Bürger=
meiſters Germann zu Meſſel das
ge=
ſammte diesjährige Brennholzergebniß
ſaus Domanialwald=Diſtrict Dieburger
Mark, beſtehend in:
Nadelholz: 216 Rm. Scheiter, 541
Rm. Knüppel, 10040 Wellen Reiſig,
72 Rm. Stöcke; Birke: 2 Rm.
Knüp=
pel: Weichholz: 2 Rm. Scheiter, 2
Rm. Knüppel,
öffentlich verſteigert. — Der Großherzogl.
Forſtwart Germann zu Meſſel wird das
Holz auf Verlangen vorzeigen.
Meſſeler Forſthaus, den 1. Febr. 1888.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
[1100
Heinemann.
Bekanntmachung.
Das für das Etatsjahr 188885 für
die hieſigen Garniſon=Anſtalten
nothwen=
dig werdende Weichholz (174 Cbm.) und
Petroleum (21590 Kilogr.) ſoll in
öffent=
licher Submiſſion
Montag den 6. Februar er.,
Vormittags 11 Uhr,
im Büreau der unterzeichneten
Verwal=
tung verdungen werden, wozu
Unter=
nehmer hiermit eingeladen werden. Die
40
270
Bedingungen liegen daſelbſt zur Einſicht
aus.
Großherzogl. Garniſon=Verwaltung
Darmſtadt.
(562
Cnmaum
„
M
Mhiger Eigengeiokauf
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di=
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Kirch=
ſtraße 7.
(1103
Nr. 23
Behnnntmachung.
Die Glaſerarbeiten bei dem Schulhausbau am Ballonplatze ſollen im
Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Donnerstag den 9. Februar l. J., Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Arbeitsbeſchreibungen, Zeichnungen und Bedingungen liegen auf dem
Stadt=
bauamt, Zimmer Nr. 33, zur Einſicht offen, bei welchem auch die Formulare für
die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 30. Januar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Riedlinger, Beigeordneter.
[1104
Bekanntmanung.
Die zur Erweiterung der Holzſtraße bezw. zur Niederlegung und Verſetzung
der Hoforangeriegartenmauer vorkommenden Maurer= und Pflaſtererarbeiten, ſowie
die Anlieferung von Baſalipflaſterſteinen, ſoll im Wege der öffentlichen Submiſſion
vergeben werden.
Offerten ſind bis
Donnerstag den 9. Februar 1888, Vormittags 11 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf unſerem Büreau zur Einſicht offen.
Beſſungen, den 31. Januar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[1105
Bekanntmanhung.
Die am 26. und 27. Januar l. J3. abgehaltene Holzverſteigerung aus dem
Gemeinde=Kiefernwald, Diſtrict Maitanne, iſt genehmigt und können die
Abfuhr=
ſcheine von
Montag den 6. Februar ab
bei dem Gemeinde=Einnehmer, Wittmannſtraße Nr. 6, in Empfang genommen
werden.
Beſſungen, den 31. Januar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[1106
Holzanfuhr Verkeigerung.
Dienstag den 7. d. Mts., Morgens 10 Uhr,
wird im Gemeindehauſe zu Beſſungen die Anfuhr von
300 Rm. Buchen=Scheiter und Knüppel aus Diſtrict Herrgottsberg ꝛc., 150
Rm. Buchen=Scheiter aus Diſtrict Wenzwieſenichlag ꝛc., 72 Rm. Kiefern=
Scheiter aus Diſtrict Baſſintheil der Oberförſterei Beſſungen, 100 Rm.
Buchen=Knüppel aus Diſtrict Gebrannter Schlag. und 50 Rm. desgleichen
aus Diſtrict Hinterforſt der Oberförſterei Nieder Ramſtadt, zum Holz=
Magazin dahier an die Wenigſtfordernden verſteigert.
Darmſtadt, den 1. Februar 1888.
Die Verwaltung des Großherzoglichen Holzmagazins.
In Verhinderung:
Hüter, Großh. Oberförſter.
[1107
19
.
8.
H.
Eae.
AuSTATIGuk,
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42
617₈
799
910
12⁄
409
63
94=
St
1⁄5
60)
629
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1227
260
50
648
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957
74)
10
213
42
913
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5
855
12⁄₈
610
85
9e7
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9
[11992
72
846
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876
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396) Soderſtraße 84 iſt die
Man=
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ruhige Familie zu vermiethen und März
zu beziehen.
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nebſt allem Zubehör, abgeſchloſſ. Vorpl.,
Waſſerltg., Bleichplatz. Nach Wunſch kann
auch ein Theil der Manſarde beigegeben
werden. Näheres 2. Stock.
877) Beſſ. Holzſtr. 32 eine Wohng. im
2. St., 3 Zim., abgeſchl. Vorpl., Dachzim.
Waſſerltg. und Garten. Näheres 34.
1036) Caſerneſtraße 64 iſt die
Par=
terrewohnung mit 5 Zimmern zu verm.
Am beſten wäre die Wohnung für einen
Herrn Offizier paſſend.
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freund=
liche Manſarde=Wohnung von 4-5 Z.
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Zim=
mer, Küche und alles Zubehör, per 1.
April zu beziehen. Heinrich Beſt,
Hoff=
mannsſtraße I.
1112) Schützenſtr. 17 iſt per 1. Mai
eine Wohnung, beſtehend aus 4 Zimmern,
1 Kabinet, Mädchenzimmer nebſt allen
Be=
quemlichkeiten zu verm. Näh. Seitenbau.
1113) Kiesſtraße Nr. 9 Hinterhaus
eine hübſche Wohnung von 3 Zimmern,
Küche und allem Zubehör, per 1. Mai
zu vermiethen. Näher. Schützenſtraße 20.
1114) Wienerſtraße 80 nächſt der
Allee, iſt die Manſarde mit ſchöner
Aus=
ſicht per 1. April oder Mai beziehbar.
p. Gel.
141
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Ladan, Hizdu 6i0.
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13537) Friedrichſtr. 18. zwei gut möbl.
Zimmer, einzeln oder zuſammen.
459) Saalbauſtraße 41 parterre ein
möblirtes Zimmer.
462) Saalbanſtr. 37 möbl. Zimmer.
720) Caſtnoſtraße 11 ein nett möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
723) Mathildenplatz 3, 2 Stiegen
hoch, ein möbl. Zimmer.
783) Ecke d. Hoffmanns= u.
Kies=
ſtraße 46 parterre ein möbl. Zimmer.
974) Teichhausſtraße 8 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen, gleich zu beziehen.
978) Saalbauſtraße 17, 1 St. hoch,
e. f. möbl. Zim. ſof. 3. verm. Pr. 18 M.
1079) Waldſtr. 11 Stb. 2 möbl. Z.
orom Kunstfround
Honats-Versammlung der
Hitglieder
Freitag den 3. Februar 1888,
Abends 8½ Uhr,
im oberen Saal der Reſtauration
nzur Poſt”
Tagesordnung:
1) Mittheilungen, 2) Beſprechung wegen
des abzuhaltenden Stiftungsfeſtes, 3)
Gra=
tisverlooſung eines dem Verein gewidmeten
Bildes.
Zu zahlreicher Betheiligung laden wir
—
unſere Mitglieder ergebenſt ein.
Der Vorgtand. -
Freunde des Vereins ſind willkommen.
Aobien-Cosellschaften,
Banken, Fabriken, Forst- und
Do-
mainenverwaltungen erhalten ihre
Publicationen in allen Leitungen am
schnellsten, gewissenhaftesten und
billigsten unter promptester Lieferung
der Belegblätter bei etwa vorge
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durch die älteste
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ſS
1 Vo
4
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619
745
968
940
112
122
129
263
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24
249
457
850
84
10
118
1154
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Offerten an die Exped. unter d. 90. S
Donnerstag den 2. Februar:
Metzeſſuppe
Erkor's Brauaroi.
Ein eleganter Domino
zu verleihen. Beſſ. Carlsſtr. 6. (1086
Du kaufen geſucht 200 leere, halbe
1) Bierflaſchen, am liebſten engliſche
Porterflaſchen. Dieburgerſtr. 69. 11082
Schutt kann abgeladen werden Beſſ.
6 Wilhelmſtraße, Neubau.
(502
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 4. Februar.
Vorabendgottesdienſt um 4 Uhr 45 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 5 Uhr 45 Min.
Gottesdienſt in der Shnagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 4. Febr.: Vorabend 4 Uhr 30 Min.
Morgens 8 Uhr
Min.
Nachm. 8 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 5 Uhr 50 Min.
Wochengottesdienſt. Von Sonntag 5. Febr. an:
Morgens 6 Uhr 45 Min.
Nachm. 4 Uhr 15 Min.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 2. Februar.
12. Vorſtellung i. d. 6. Abonnementsabteilung.
(Blaue Karten gültig.)
Die Aegimentstochter.
Komiſche Oper 2 in Akten von Donizetti.
Perſonen:
Die Marquiſe von Mag=
Frl. Schütky.
giorivoglio
Sulpiz. Sergeant
Herr Eilers
Tont, ein junger Throler, Herr Hofmüller.
Marie, Marketendermädchen Frl. Loiſinger.
Die Herzogin von Craquitorpi Frl. Bernhardt.
Hortenſus, der Marquiſe
p.
Haushofmeiſter
Herr Butterweck.
Ein Notar
Herr Knispel.
Ein Korporal
Herr Klotz.
Ein Bauer,
Herr Lang.
Ein Diener der Marquiſe, Herr Leib.
Einlage. Im 1. Akt: „Die Schlacht ſie
brauſt; komponiert und geſungen von Herrn
Eilers.
Anfang 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
Freitag, 3. Februar.
13. Vorſtellung in d. 6. Abonnementsabteilung.
Rote Karten gültig).
Zopf und Hchwert.
Hiſtoriſches Luſtſpiel in 5 Aufzügen von
Carl Gutzkow.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 10 Uhr.
Sonntag. 5. Februar.
14. Vorſtellung in d. 6. Abonnementsabteilung.
(Blaue Karten gültig.)
Zum erſten Male:
Der Zigennerbaron.
Operette in 3 Akten von J. Schnitzer.
Muſik von Johann Strauß.
274
Nr. 23
Politiſche Ueberſicht.
Deulſches Reich. Das Beſinden des Kaiſers iſt ſehr erfreulich;
er empfängt alltäglich zahlreiche Vorträge und Meldungen und hat
ſeine regelmäßigen Mittagsſpazierfahrten und den abendlichen
Be=
ſuch der königlichen Theater ſeit einigen Tagen wieder aufgenommen.
Ueber das Reſultat der am Montag ſtattgehabten Unterſuchung
des Kronprinzen berichtet die „Voſſ. Zta. das nachſtehende: „Es
iſt an der linken Kehlkopfſeite nur eine ganz geringe Schwellung
zurückgeblieben, dagegen iſt etwas Entzündung auf der rechten
Seite vorhanden, die aber ſehr begrenzt iſt, nicht weit in die Tiefe
reicht und wahrſcheinlich durch Perichondritis hervorgerufen iſt.
Die Atmung iſt ausgezeichnet. Der Kronprinz ſchläft vortrefflich.
Die Stimme iſt noch nicht ganz gut, wahrſcheinlich wegen
Entzün=
dung des rechten Stimmbandes; während dieſes gerötet iſt, zeigt
das linke jetzt normale weiße Färbung. Die Ablöſung des
abge=
ſtoßenen Gewebeteilchens war nicht nur in mechaniſcher Beziehung
wohlthätig, ſondern auch günſtig bezüglich der Prognoſe, da ſolche
Ablöſung bei Kehlkopfkrebs ſehr ungewöhnlich iſt und ſomit die
Wahrſcheinlichkeit einer Perichondritis, obſchon nicht zur Sicherheit,
doch größer geworden iſt.
Ein von Mackenzie in London eingetroffenes Telegramm ſpricht
ſich befriedigt über das Befinden des Kronprinzen aus. In dem
Teile, wo die früheren Gewächſe ſich entwickelten, ſei in jeder
Hin=
ſicht eine eutſchiedene Beſſerung wahrnehmbar.
Der Bundesrat ſtimmte den Anträgen Preußens und Heſſens
wegen der erneuten Anordnungen auf Grund des Sozialiſtengeſetzes
bezüglich des ſogenannten kleinen Belagerungszuſtandes für Stettin
und Umgegend und den Kreis Offenbach zu, und genehmigte den
Ausſchußantrag, daß der Entwurf des bürgerlichen Geſetzbuches mit
Motiven zu veröffentlichen und die Beſprechungen desſelben bei dem
Reichsjuſtizamt einzureichen ſeien. Die Beſtimmung über die zweite
Leſung des Entwurfs bleibt vorbehalten. — Die Vorlage betr. die
Aufnahme einer Anleihe für militäriſche Zwecke nahm der
Bundes=
rat in ſeiner Plenarſitzung am 31. an.
Der Reichstag genehmigte am 31. Januar den Geſetzentwur.
über die Unterſtützung der Familien der in den Dienſteingetretenen
Mannſchaften in zweiter Leſung unter Streichung der von der
Kommiſſion beſchloſſenen Beſtimmung, daß bei den Unterſtützungen
für Verwandte der Ehefrau des Eingetretenen ein Anſpruch auf
Erſatz vom Reich nicht platzgreifen ſoll, im übrigen durchweg nach
den Kommiſſionsanträgen. Bei der fortgeſetzten Beratung des
außerordentlichen Heeresetats wird der Bau einer Kaſerne in Hanau
in nochmaliger Abſtimmung genehmiat. Die übrigen Etatspoſten
wurden gleichfalls bewilligt. Der Reichstag genehmigte noch den
Etat des Reichsjuſtizamts, wobei Wünſche nach Herabſetzung der
Gerichtskoſten und Anwaltsgebühren wiedecholt ausgedrückt wurden,
ſowie den Etat des Reichseiſenbahnamts, wobei Bundeskommiſſar
Schulz bemerkte, er könne keine beſtimmte Zuſicherung wegen der
mehrſeitig befürworteten Aufbeſſerung der Gehälter der
Reichseiſen=
bahnbeamten geben. In der Sitzung wurde noch der Eingang eines
Geſetzentwurfs betr. Vogelſchutz angekündigt.
Die ſtommiſſion für das Sozialiſtengeſetz iſt gewählt.
Vor=
ſitzender iſt v. Kardorff, Stellvertreter Dr. v. Marquardſen,
Schrift=
führer ſind Fritzen und Hegel. Die erſte Sitzung findet Montag,
6. Februar, vormittags 10 Uhr, ſtatt. Iu der Wehraeſetzkommiſſion
hat volles Einverſtändnis über die redaktionellen Aenderungen
er=
zielt werden können, ſo daß der Druck des Berichtes ſofort vorge
nommen werden wird.
Wie verlautet, wird eine Rede des Reichskanzlers zur
Sozia=
liſtenvorlage nicht erwartet, wohl aber bei der Wehrgeſetzvorlage.
Eine in der bayeriſchen Abgeordnetenkammer eingelaufene
Petition von Intereſſenten im unteren Mainthale um Ausdehnung
der Kettenſchiffahrt von Aſchaffenburg bis Würzburg oder Bamberg
wird der Regierung zur Kenntnisnahme überwieſen. Die Miniſter
v. Crailsheim und v. Feilitſch hatten erklärt, daß bei den großen
Koſten, die die Erweiterung der Häſen in Aſchaffenburg und
Würz=
burg verurſachen würden, die Ausſicht auf eine entſprechende Stei
gerung der Einnahmen jedenfalls eine problematiſche ſei.
Lord Churchill iſt mit ſeiner Gemahlin von Berlin aus, wo die
engliſchen Reiſenden auf der Heimkehr von Rußland wiederum
einige Tage Station gemacht hatten, nach Paris weitergereiſt. Mit
dem Fürſten Bismarck iſt Lord Churchill nicht zuſammengetroffen,
owohl es in der Abſicht des engliſchen Staatsmannes gelegen haben
mag, mit dem Reichskanzler zuſammenzukommen.
Hchweiz. Der Bundesrat teilte den der Literar=Union noch
nicht beigetretenen Staaten mit, daß das betreffende internationale
Bureau ſeit dem 1. Januar in Wirkſamkeit iſt und daß der Beitrit
zu der Union gemäß Art. 18 jederzeit erfolgen kann.
Heſterreich=Angarn. Iu Oeſterreich iſt der Kampf um die
Schule in vollem Gange. Angeſichts der ſich mehrenden
Kund=
gebungen aus den liberalen Kreiſen gegen den reaktionären Schul=
Antrag des Prinzen Aloys Liechtenſtein im öſterreichiſchen
Abgeord=
netenhauſe wollen die Klerikalen eine Gegenaktion zu deſſen Ver=
Leidigung ins Werk ſetzen. An ihrer Spitze ſieht der durch ſeine
rzechiſche Geſinnung bekannte Prager Erzbiſchof, Graf Schönborn,
welcher bereits den geſamten Klerus zur Agitation für den Antrag
Liechtenſtein aufgefordert hat, auch erſcheinen in dieſem Sinne
Auf=
rufe in den klerikalen Blättern. Indeſſen kann über den Ausgang
des Kampfes kaum ein Zweifel obwalten, nachdem die Regierung
in ihren Preßorganen dem Liechtenſtein'ſchen Antrage gegenüber
eine ſo kühlreſervierte Stellung eingenommen hat und das Ende
vom Liede wird ſein, daß derſelbe in einer Kommiſſion „ſtill
bei=
geſetzt; wird.
Rranſtreich. Die Kammer vertagte die Weiterberatung des
Budgets auf Donnerstag.
Der Heeresausſchuß der Kammer
beſchloß, General Ferron's Neuerungen, die Abſchaffung der vierten
Bataillone u. ſ. w. rückgängig zu machen.
Der Kaſſationshof hat nunmehr ſein Urteil in Sachen des
Unterſuchungsrichters Vigneau gefällt: das frühere Urteil wird
aufgehoben und Vigneau mit einer Ordnungsſtrafe belegt, wobei
in Erwägung genommen wird, daß er in gutem Glauben
gehan=
delt habe.
Die Franzoſen haben jetzt immer mit, Zwiſchenfällen' zu thun.
Nachdem kaum der Florentiner Streitfall mit Italien beigelegt iſt,
markiert ſich eine franzöſiſch=türkiſche Verwickelung, die indeſſen ſehr
raſch wieder beſeitigt werden dürfte. Im franzöſiſchen Konſulats=
Gebäude zu Damaskus wurde ein franzöſiſcher Staatsangehöriger
aus Algier durch türkiſche Polizeibeamte verhaftet, infolge deſſen
der in den ſyriſchen Gewäſſern ſtationirte franzöſiſche Admiral Obry
Anweiſung erhalten hat, ſich mit dem Panzerſchiffe „Vauban; und
zwei Aviſos ſofort nach Beyrout zu beaeben, um die dortige
fran=
zöſiſche Kolonie vor möglichen Angriffen der fanatiſchen
muſel=
männiſchen Bevölkerung zu ſchützen. Wie die Variſer „France
ſchreibt, ſei nach den vom türkiſchen Miniſter des Auswärtigen dem
Botſchafter Montebello ausgebrückten Geſinnungen anzunehmen, daß
die Pforte nicht zögern würde, die betreffenden Polizeibeamten in
Damascus zu beſtrafen, ſobald ſich deren Schuld herausſtellen ſollte.
Itakien. Die „Tribuna” kündigt eine neue Kreditforderung
von 20 Millionen zu Rüſtungszwecken für Afrika an.
Amtlich wurde bekannt gemacht, daß Saatin am 1. Februar
beſetzt und das Hauptquartier dahin verlegt werden ſollte. Die
„Agenzia Stefani” meldet aus Maſſauah: In Asmara und Tigre
erhält ſich das Gerücht, daß Menelik im Aufſtande gegen den Neaus
ſei; alle Kundſchafter melden ein gleiches. Einer Meldung desſelben
Blattes zufolge ſind die Abeſiynier zahlreich auf der Gebirgskette
echelonirt, um die Poſitionen der Italiener zu beobachten.
Im Vatikan ſind die vielen offiziellen Empfänge anläßlich des
Prieſter=Jubiläums Leos XIII. anſcheinend noch immer nicht zum
Abſchluß gelangt. So empfing der Papſt am Sonntag 350 Pilger
aus der Schweiz und ſprach er hierbei in Beantwortung der vom
Biſchof Mermillod überreichten Glückwunſch=Adreſſe die Hoffnung
aus, daß bei dem guten Willen der ſchweizeriſchen Behoͤrden die
zwiſchen dem päpſtlichen Stuhle und der Schweiz ſchwebenden
Schwierigkeiten bald beſeitigt werden würden. Ausdrücklich wies
der Papſt am Schluſſe ſeiner Kundgebung auf die ausgedehnte
Freiheit hin, deren ſich gegenwärtig die Biſchöfe in der Schweiz
erfreuten.
Engkand. Der Parnellitiſche Deputierte Blanc iſt zu
vier=
monatlichem Gefängnis wegen aufrühreriſcher Reden verurteilt
worden. Er meldete Beruſung gegen das Urteil an. — Der wegen
aufrühriſcher Reden in Armagh verhaftete katholiſche Prieſter
Macfadden aus Dunfanagh wurde zu drei Monaten Gefängnis
verurteilt, jedoch bis zur nochmaligen Verhandlung beim
Berufungs=
gericht in Freiheit geſetzt.
Auhland. Bezüglich des Gerüchtes von der Aufnahme einer
neuen Anleihe Rußlands. in Paris ſagt der Börſenberichterſtatter
des „Journal de St. Petersbourg;, es ſei überflüſſig zu ſagen, daß
man das Gerücht als ein unſinniges zu betrachten habe. Das
„ Journal de St. Petersbourg; habe erſt vor einigen Tagen die zu
ergreifenden finanziellen Maßregeln dargelegt und innerhalb der
ſeitdem verfloſſenen wenigen Tage ſei ſicherlich keine Aenderung in
dieſer Veziehung eingetreten. Das „Journal de St. Petersbourg
erklärt ferner das Gerücht, daß die ruſſiſche Geſandtſchaft in
Bu=
kareſt anläßlich des mit einem Stallknecht derſelben vorgekommenen
Zwiſchenfalls die Beziehungen zu den rumäniſchen Behörden
einge=
ſtellt habe, für gänzlich unbegründet. Der Vorgang ſei ohne jede
Bedeutung und es ſeien diesbezügliche Erklärungen erbeten und
er=
teilt worden. Darauf beſchränke ſich alles, was vorgekommen ſei.
Nach neueſter Verfügung wird die Wiederöffnung der
Univer=
ſität Charkow am 7. Februar erfolgen.
Von einer Wiederaufnahme der diplomatiſchen
Bezieh=
ungen Rußlands zum Vatikan iſt in den ruſſiſchen
Regierungs=
kreiſen ſtark die Rede und ſoll man in Petersburg die Entſendung
eines ruſſiſchen Vertreters beim Vatikan in ernſtliche Erwägung
ziehen.
Fürſt Barklah. welcher bekanntlich die Einwilligung gegeben
daß ſeine Enkel evangeliſch getauft wurden, iſt unter Belaſſung der
Würde als General=Adjutant des Kommandos des erſten
Armee=
corps enthoben und auf elf Monate beurlaubt worden.
Zukgarien. Am 27. Januar wohnte in Philippopel der Prinz
Ferdinand mit der Prinzeſſin Klementine dem von den Offigzieren
160
28
2½
8
2)
19
24
E8
16
47)
Nr.
veranſtalteten Balle bei. In Erwiderung eines Toaſtes des Oberſten
Nikolajew, welcher die Treue und Ergebenheit der Armee an den
Thron bekräftigte, verlas der Fürſt ein Dekret, mit welchem er die
Prinzeſſin Klementine zum Ehreuchef des neunten Infanterie
Regi=
ments ernannte. Auf die Beglückwünſchungen der Offiziere erklärte
die Prinzeſſin, daß ſie zur Beſtreitung der Koſten für die Aenderung
der Uniform 30000 Fres. widme. Prinzeſſin Klementine wird nicht
über Konſtantinopel nach Ebenthal reiſen, ſondern nach Sofia
zu=
rückkehren.
ursdrszctee.
G
Gb
O
50
0¼
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. Februar.
— Durch Verfügung Großh. Miniſteriums des Innern und
der Juſtiz vom 26. Januar l. J. wurde der Regierungsaſſeſſor
Wilhelm Alefeld in Ortenberg zum Gerichtsaſſeſſor ernannt.
Mit dem 31. Januar iſt die Jagd im Großherzogtum
ge=
ſchloſſen worden und dauert die Heegezeit bis zum 31. Auguſt.
- Repertoire=Entwurf des Großh. Hoftheaters. Sonntag, 5. Febr.:
Zum erſtenmale: „Der Zigeunerbaron, Operette in 3. Akten von
Jokai und Schnitzer. Muſik von Johann Strauß. Dienstag,
1. Februar: „Die Räuber1. Donnerstag, 9. Februar: „Die Stumme
von Vortici=
RS. „Der Zigeunerbaron” welcher am nächſten Sonntag an
unſerer Bühne in Scene gehen ſoll, wurde zum erſte Male am
24. Oktober 1885 am Theater an der Wien mit großem Erfolg
auf=
geführt. Seit dieſer Zeit iſt dieſe Operette über viele Bühnen
ge=
gangen und hat ſtets ein ſehr dankbares Publikum gefunden. Die
Muſik von Johann Strauß erhebt ſich über das, was gewöhnlich
als Operettenmuſik bezeichnet wird, ſtellenweiſe iſt dieſelbe ſogar
ſehr ernſt gehalten. Das Textbuch iſt von Jokar und Schuitzer.
Die Handlung beginnt in der Pußta. Da erſcheint der junge
Emi=
grant Sandor von Barinkayh, um ſein väterliches Erbe wieder in
Beſitz zu nehmen. Der junge Mann iſt von kühnem Idealismus,
ſein Herz von ungeſtillter Liebe erfüllt und er wirbt ſofort um die
Tochter des reichen Schweinezüchters Kasman Zſupan. Aber dieſe
hat ihre Hand bereits vergeben und erklärt, da ihr Urgroßvater
ein Archimandrit geweſen, keine Mesalliance eingehen und dem
Emigranten nur dann ihre Hand geben zu wollen, wenn derſelbe
Paron geworden ſei, was übrigens für den jungen Barinkuh nur
ein Kinderſpiel zu ſein ſcheint, denn einige wenige Scenen nachher
erſcheint ein Higeunertrupp, der den Jüngling zu ſeinem Woiwoden
ausruft. Der Emigrant hat alſo ſeinen Korb bekommen, tröſtet ſich
aber ſofort mit - dem Zigeunermädchen Saffi. Er zieht mit
der=
ſelben auf ſein verfallenes Beſitzthum, findet dort einen großen
Schatz an Gold und Edelgeſtein, legt denſelben dem ungariſchen
König als Kriegsfonds zu Füßen, zieht in die Schlacht gegen die
Spanier, bewährt ſich als tapferer Degen und kehrt ſieggekrönt vor
die Mauern Wiens zurück. Das Zigeunermädchen entpuppt ſich als
Tochter des letzten Paſchas von Temesvar und der Heroismus auf
dem Schlachtfelde und in der Liebe finden durch die übliche poetiſche
Gerechtigkeit ihren vollen Lohn.
Verſchönerungs=Verein. Unter dem Vorſitze des Herrn
Ober=
forſtrat Wilbrandt fand am Montag im oberen Lokale des
Gaſthauſes „zur Poſt: die Generalverſammlung des Vereins ſtatt.
Aus dem hierbei von dem Schriftführer des Vereins, Herr Major
Bellaire, erſtatteten Jahresberichte pro 1887 ſei erwähnt, daß
der Verein zu Anfang dieſes Jahres 973 Mitglieder (gegen 986
zu Beainn 1886) zählte, daß die Einnahmen im Berichtsjahre
5810 Mark. die Ausgaben 3190 Mark, darunter 2050 Mark für
Neuherſtellungen, betragen und das disponible Vereinsvermögen
ſich jetzt auf 7350 Mark ſiellt. Herrn Major Bellaire wird für
eine Mühewaltung die Anerkennung und der Dank des Vereins
ausgeſprochen. - Im weiteren wurde ein Antrag des Herrn
Oberrechnungsrat Lorbacher - betr. Abänderung des 8 4 des
Statuten, in der Weiſe, daß der Vorſtand ermächtigt werden ſoll,
alls aus der Reihe der Vereinsmitglieder keiner das mühevolle
Schriftführer=Amt übernehmen will, ein Mitglied zu wählen, das
gegen Vergütung die Schriftführer=Geſchäfte beſorgt - einſtimmig
angenommen. Alsdann vollzog nan die Neuwahl des Vorſtandes
und zwar wurden die ſeitherigen Vorſtandsmitglieder Oberſt
Coulmann, Major Bellaire, Hofgärtner Noack, Regierungsrat Dr.
Beller, Stadtbaurat Braden, Beigeordneter Hickler, Oberforſtrat
Wilbrandt und Rentner Müller per Akklamation wiedergewählt
und an Stelle des wegen Wegzugs ausgeſchiedenen General
5. Prittwitz Herr Oberförſter Hüter in Beſſungen als
Vorſtands=
mitglied gewählt. - Für Ausführungen pro 1888 wurden u. a.
ſolgende Beträge bewilligt: 600 Mark für Herſtellung eines
Fuß=
weges von der Station Roſenhöhe längs der Bahn zum Walde;
der gejorderte Betrag ſca. 150 Mark) für die Herſtellung des
Ban=
ketts in der Fortſetzung der Pankratiusſtraße bis zum Viadukt der
Odenwaldbahn; 120 Mark für Ausführung eines Fußwegs vom
alten Eberſtädter Weg auf die Kühruhe; 1000 Mark für
Errich=
tung eines Pavillons auf der Kraftruhe und Pachtung des betr.
Beländes, deſſen Beſitz für die Sicherung und Verſchönerung des
Punktes als notwendig erſcheint; der Betrag von rund 1500 Marl
zur teilweiſen Verbreiterung des Martinspfades und Bepflanzung
23
219
desſelben; 220 Mark für die Herſtellung eines Fußweas vom
Brunnersweg über die Scheftheimer Eiche nach dem Einſiedel;
120 Mark für die Inſtandſetzung des Fußweas über die
Stein=
brückerteich=Wieſe zum alten Woogsberg; 160 Mark für Erhöhung
und Verſchönerung der Anlage des Rixbrünnchens; 200 Mark für
Neubepflanzung der abgeholzten Stellen an der Nordſeite der
Ludwigshöhe mit langſam wachſenden Hölzern, wie Coniferen ꝛc.;
300 Mark für Erſtellung einer Baumpflanzung in der
Magdalenen=
ſtraße; 100 Mark für Fortſetzung des Banletts in der
Kaſtanien=
allee bis zum Wald am Fuße der Ludwigshöhe ꝛc. ꝛc. Cine weitere
Beitragsleiſtung von 400 Mark zu den Koſten der Anlage auf dem
Wilhelminenplatz, worum die Stadt in einem Schreiben den
Verein erſucht hat, wird abgelehnt. Ueber den Antrag des
Vereins zur Förderung gemeinnütziger Zwecke auf Erſtellung von
vier ſichtbaren elektriſchen Uhren an verſchiedenen Punkten der
Stadt, ſowie einer Normaluhr (mit einem Koſtenauſwande von
pp. 1900 Mark) durch den Verein wird die Beſchlußfaſſung auf
Propoſition des Herrn Oberförſter Hüter bis zur rächſtjährigen
Generalverſammlung ausgeſetzt, da dieſe Frage ſich als noch nicht
völlig ſpruchreif ergeben ꝛc. Nachdem noch ſchließlich ein Antrag
auf Verlegung der Generalverſammlung in einen anderen Monat
als den ſo viele Abhaltungen bietenden Januar abgelehnt worden
war, wurde die Verſammlung geſchloſſen.
D. 8tg.
— Die Tagesordnung der Freitag abend ſtattfindenden
General=
verſammlung des Lokalgewerbvereins umfaßt: 1) Kurzer Bericht über
die Thätigkeit des Vereins im abgelaufenen Jahre; 2)
Rechnungs=
ablage; 3) Wahl des Vorſtandes; 4) Beratung der Statuten;
5) Vortrag des Herrn Profeſſor v. Willmann über Centralheizungen.
Das Vorzeigen gewerblicher Neuheiten ſeitens hieſiger
Gewerb=
treibenden iſt erwünſcht.
Der Verein Kunſtfreund hält Freitag den 3. Februar, abends
8¼ Uhr im oberen Lokal zur alten Poſt ſeine Monatsverſammlung
ab, auf welche wir hiermit aufmerkſam machen.
X Kleine Mitteilungen. Am Dienstag abend wurde von einem
Gartenzaune in der Gardiſienſtraße ein zum Trocknen aufgehängter
Buckskin=Anzug entwendet. - Ein Schloſſergeſelle wurde wegen
Mißhandlung eines Lehrlings zur Anzeige gebracht. - Drei
Sattlergeſellen verübten nachts in der Ludwigsſtraße burch Schreien
und Singen Ruheſtörung und wurden deshalb zur Beſtrafung
notiert. — Am Dienstag nachmittag wurden nicht weniger als acht
Perſonen wegen Bettelns in das Polizeigefängnis eingeliefert.
L. Beſſungen. Auch der ältere Geſangverein dahier wird
die Faſchingszeit nicht unbenützt verſtreichen laſſen und Samstag
den 11. Februar einen Maskenball bei Hauſt abhalten. Wie
alljährlich wird der aktive Chor eine beſondere Aufführung
veran=
laſſen, iſt ja doch aus der letztern Zeit Stoff genug in der Gemeinde
vorbanden. Jedenfalls können ſich die Mitglieder auf einen recht
amüſanten Abend freuen.
Mainz, 1. Februar. Seit vier Uhr geſtern abend hatten wir
hier fortwährend ſtark zunehmende Kälte, die heute morgen
zwiſchen 6 und 7 Uhr eine Höhe von 12 Grad erreichte. Von
Mitternacht an geht der Rhein ſchwer mit Eis. Alle Schiffe flüchten
ſich wieder eilig in die Sicherheitshäfen. Der Vetrieb der
fliegen=
den Brücken in Gernsheim wie in Koſtheim mußt ewieder eingeſtellt
werden, ebenſo die Trajektverbindung bei Rüdesheim.
Den Prinz Parneval wird in dieſem Jahr Herr Ernſt Mayer,
eines der Teilhaber der bekannten Lederfabrik Michel Maher und
Denginger, darſtellen.
Narhalla=Sitzung iu Mainz. Um den Wünſchen zahlreicher
auswärtiger Karnevalsfreunde entgegen zu kommen, hat das Comité
des Mainzer Karneval=Vereins beſchloſſen, am nächſten Sonntag,
den 5. Februar, Nachmittags 5 Uhr 11 Minuten beginnend, eine
große Narrhalla=Sitzung in der Stadthalle abzuhalten, wodurch es
den auswärtigen Beſuchern ermöglicht iſt, der ganzen Sitzung
bei=
zuwohnen und nach derſelben bequem nach Hauſe zurückkehren zu
können. Die Sitzung wird ganz im Stile der großen Mainzer
Narrhalla-Sitzungen gehalten ſein, ſo daß ſie den Beſuchern ein
vollſtändiges Bild gewährt von einer ſolchen Narren=Sitzung. Die
beliebteſten Redner der Narrhalla haben bereits ihre Mitwirkung
zugejagt. Auch ſoll das pompöſe Feſtſpiel aus der erſten Sitzung
wiederholt werden. Karten für Damen und Herren ä Mk. 3.
und zu haben hier in Darmſtadt bei D. Faix Söhne,
Spiel=
warenhandlung; in Mainz ſind Parten zu haben in der Cigarren=
Handlung von J. B. He. .. „.: Filialen. — Der Karten=
Verkauf wird proviſoriſch am Donnerstag, den 2. Februar abends,
geſchloſen. Die obligatoriſchen närriſchen Kopfbedeckungen ſind an
der Kaſſe zu haben. Die Kaſſenöffnung iſt auf 3 Uhr feitgeſetzt.
Abends rach der Sitzung geben Extrazüge nach allen Richtungen.
4. Mainz, 31. Januar. Von der ſtädtiſchen Armenpflege
wurden im abgelaufenen Rechnungsjahre 2275 Perſonen und
Fa=
milien unterſtützt und verpflegt. Der Aufwand hierfür betrug
ein=
ſchließlich der Koſten für Regulativangehörige 268046 M. Das
mit der Armenverwaltung im Zuſammenhang ſtehende Mainzer
Pfandhaus hat, bei einer Beleihung von 35155 Pfändern einen
Um=
ſatz von 331037 M. wovon jedoch nur 137 M. als Ueberſchuß
verblieben.
276
Ei - vorläufige Sammlung von freiwilligen Beiträgen zu den
Koſten des Buges zu dem Karnevalsjubiläum hat bereits 7000 M.
ergeben,
L. Vom Rhein, 1. Februar. Mit dem heutigen Tag trat infolge
einer Vereinbarung der Regierungen von Heſſen, Baden, Bayern,
Elſaß=Lothringen, Preußen und Niederlanden eine neue
Schiff=
fahrts. Polizei= und Floß=Ordnung in Kraft. Die
bis=
herige, am 13. Juli 1869 erlaſſenen Beſtimmungen über den Schiff=
und Floßverkehr verlieren hierdurch ihre Wirkſamkeit.
Gießen, 29. Januar. Gießener Bier in Grönland.
Die Brauerei=Firma Gebr. Röhrle hierſelbſt ſandte den Miſſionaren
auf Neu=Herrnhut in Grönland eine Kiſte ihres. Stoffes. In ihrem
Dankſchreiben bemerkten die Miſſionare laut „O. N., daß ihnen
nie ein beſſerer Stoff vorgekommen ſei und ſie dem guten Getränke
alle Gerechtigkeit widerfahren ließen.
Offenbach, 31. Januar. Von Frankfurter Kriminalbeamten ſind
hier zwei Diebe feſtgenommen worden, welche in Frankfurt in
der Nacht vom Samstag auf Sonntag einer in der neuen
Roth=
hofſtraße wohnenden Familie, während ſie ſich auf dem Ball befand,
12000 M. geſtohlen hatten.
St. Frankfurt, 31. Januar. Mit einem Feſt=Konzert im großen
Sale des Saalbaues feiert der Frankfurter Liederkranz u. A.
ſein 60. Stiftungs=Feſt und zugleich das 50jährige Beſtehen der
Mozart=Stiftung. Das Konzert findel am 20. Februar ſtatt und
werden Frau Schroeder=Hanfſtaengl, Herr Konzertmeiſter Heermann,
das Vereinsmitglied Herr Bernh. Firnberg, ſowie das geſamte
Theater=Orcheſter darin mitwirken. Dirigiert wird das Konzert,
welches u. a. „Velleda von Brambach, „Salamis:, Siegesgeſang
der Griechen, bringt, von Herrn Muſikdirektor Auguſt Glück.
Verlin, 31. Januar. Das Körper=Größenmaß der männlichen
Mitglieder des königl. Hauſes überſteigt durchgehends das für die
Mannſchaften der Garde geforderte und beziffert ſich wie nachſtehend:
Der Kaiſer 1 m 73 em 6 mm; der Kronprinz 1 m 73 em; Prinz
Wilhelm 1 m 71 em 5 mm; Prinz=Regent Albrecht 1 m 94 em
5 mm; der verſtorbene Prinz Friedrich Karl hatte eine Größe von
1 m 68 em und Fürſt Bismarck mißt 1 m 6s em 6 mm.
Verlin, 31. Januar. Für den Kronprinzen iſt vor einigen
Tagen bereits die zweite Sendung Bier und zwar Spatenbräu nach
San Remo abgegangen. — Der Gedanke, unſeren Kronprinzen bei
ſeiner Rückkehr nach Berlin in feſtlicher Weiſe zu empfangen, hat
in der Berliner Bevölkerung. den lebhafteſten Widerhall gefunden.
Bereits ſind an die Hotelbeſitzer Unter den Linden aus der Provinz
Beſtellungen auf Zimmer für den Fall eingegangen, daß der feſtliche
Empfang unſeres Kronprinzen zur Thatſache werden ſollte. Unter
den Hausbeſitzern Berlins wird ſich ein Komitee bilden, welches
alle Maßnahmen für eine möglichſt effektvolle Dekoration u. ſ. w.
der „Linden' zu treffen haben wird.
München, 31. Januar. Nachdem die Königin=Mutter ſich
faſt 2 Jahre lang von allen Feſten und Feſtlichkeiten bei Hofe
fern=
gehalten hatte, entſchloß ſie ſich jüngſt, die ihr gebührende erſte
Stelle im Kreiſe der Königlichen Familie wieder einzunehmen, und
gab vor einigen Tagen im großen Thronſale der Reſidenz ein
Familiendiener. Kurz vorher hatte die Königin ihren kranken
Sohn, den König Otto, in Fürſtenried beſucht. Sie hatte gewünſcht,
daß derſelbe, wenn es ſein Zuſtand geſtattet, ſeinen Wohnſitz künftig
in Hohenſchwangau nehme. Die behandelnden Aerzte hatten nun
zwar dieſe Ueberſiedlung für zuläſſig erklärt, aber doch geraten,
daß der König in der Nähe der Hauptſtadt bleibe, damit der leitende
Arzt der Münchener Irrenanſtalt, Dr. Grashei, zu jeder Zeit
mög=
lichſt raſch zum Könige berufen werden könne. Derſelbe bleibt alſo
auch für die Zukunft in Fürſtenried.
München, 1. Februar. Der ſeitherige zweite Bürgermeiſter Dr.
Wiedenmaier wurde einſtimmig zum erſten Bürgermeiſter gewählt.
Leipzig, 31. Januar. Heute ſtarb Woldemar Schmidt,
Profeſſor der Theologie und Prorektor der hieſigen Univerſität.
Elbing, 27. Januar. Genau 1191 Beklaete kommen - nach
hieſigen Blättern - demnächſt in einem hierſelbſt ſpielenden
Civil=
prozeß vor. Einige infolge von Zwiſtigkeiten ausgeſchloſſene
Mit=
glieder des konſervativen Vereins ſind auch aus der mit dem
Ver=
ein verbundenen Sterbekaſſe ausgeſchloſſen worden, und dagegen
nehmen dieſelben die Hilfe des Gerichts in Anſpruch. Die
Sterve=
kaſſe aber kann nur in der Perſon ihrer ſämtlichen Mitglieder
ver=
klagt werden.
Sau Nemo, 31. Januar. Sonniges kühles Wetter. Das
Be=
finden des Kronprinzen iſt gut. Heute oder morgen ergeht ein
ärztlicher Bericht. Die Kronprinzeſſin nebſt ihren Töchtern, Prinz
Heinrich. Prinzeſſin Irene und der Großherzog von Heſſen machten
geſtern einen Spaziergang.
Madrid, 28. Januar. Das Theater Variedades iſt heute
früh infolge eines durch Beſchädigung der Gasleitung entſtandenen
Feuers bis auf den Grund niedergebrannt. Glücklicher Weiſe waren
zu der Zeit nur wenig Perſonen in dem Gebäude beſchäftigt, welche
ich mit leichter Mühe retteten.
Waſhington, 31. Januar. Der Präſident erließ eine
Prokla=
mation, wonach für aus deutſchen Häfen kommende Schiffe die
Tonnengebühr von 6 Cents aufgehoben wird.
Nr. 23
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 31. Januar.
„Ein Erfolg.
B. A. Nachdem wir das erſtemal Inhalt und Gehalt des
Lindauſchen Stücks beſprochen, ſchreiten wir heute anläßlich der
erſten Wiederholung zu der üblichen Perſonalkritik, welche
ſelbſt=
redend mit dem Träger der Hauptrolle, dem Fritz Marlow des
Herrn Steude, zu beginnen hat. Der Autor hat ſeinem Helden,
dem er, wie wir ſchon bemerkten, Züge ſeines eigenen Selbſt geliehen
zu haben ſcheint, eine recht dankbare Aufgabe zugewieſen - d. h.
von rein theatraliſchem Geſichtspunkt aus betrachtet! Fritz Marlow
ſteht immer im Vordertreffen, um ihn und den Erfolg ſeines Stückes
gruppiert ſich alles, keinen Augenblick verliert man ihn aus den
Augen, - aber Hand aufs Herzl kann man ſich ernſthaft für die
Intereſſen des Mannes, die Erfolge des Schriftſtellers intereſſieren,
der ſich zu Anfang nicht viel beſſer wie ein Renommiſt einführt und
in ſeinem Geſpräch mit Dr. Klaus, das ſich um eine junge Dame
dreht, eine an Taktloſigkeit grenzende Geſchwätzigkeit an den Tag
legt. Nach dieſem Eingange hat Lindau kaum noch das Recht,
ſeinem Helden die Poſe zu erlauben, in die er ſich wirft als Eva
ihn der Mitgiftjägerei beſchuldigt. Einen Menſchen, der ein für
allemal ſein Liebes= bezw. Verlobungsprogramm fertig in der
Taſche hat, der ſich ſeines unfehlbaren „Univerſalmittels: vor dem
Freunde und noch dazu in Gegenwart eines Dritten, der ihm nach
ſeinem eigenen Geſtändniſſe eine höchſt widrige Perſönlichkeit iſt
mit großer Selbſtgeſälligkeit rühmt und dabei zugleich ein beſtimmtes
Opfer ins Auge faßt, der dann, als er vor dem Mädchen ſteht, das
ſeine Phautaſe beſchäftigt und ſein Herz erwärmt, nicht das
ge=
ringſte Bedenken hat, von ſeinem Programm Gebrauch zu machen,
wir fragen, wo liegt für dieſen Menſchen die innere Unmöglichkeit,
daß er nicht auch nebenbei auf ein anſehnliches Heiratsgut
ſpeku=
liere, und woher leitet er, oder vielmehr ſein Auftraggeber Paul
Lindau, die Berechtigung ab zu den emphatiſchen Worten, welche
Fritz Marlow Eva zuruft, als er ſich nach dem 2. Akt bei ihr auf
Nimmerwiederſehen verabſchiedet: „Laſſen Sie ſich in Ihre reine
Seele nie wieder einen ſolchen unſauberen Gedanken pflanzen”12
Auch im Verlauf des Stücks findet der Autor keinen Zug, der ſeinem
Helden ein gewiſſes ideales Uebergewicht verleiht, wir glauben ihm
zum Schluſſe vielleicht, daß er ein „guter Kerl- ſei - aber das iſt
auch alles! Herr Steude hat dieſe Figur auch nicht aufs Piedeſtal
heben können, wo liegt auch für den Schauſpieler die Verpflichtung
den Schriftſteller zu überflügeln? Jedenfalls ſorgt die Darſtellung
des Herrn Steude dafür, daß die Intentionen des Autors der
Haupt=
ſache nach erfüllt werden und wir in ihr keinen der Züge vermiſſen,
welche unterhaltend und feſſelnd zu wirken vermögen. Vielleicht
hätte Herr Hacker der Geſtalt des Fritz Marlow eine blendendere,
wir möchten ſagen, poetiſchere Seite abgewinnen können, doch laſſen
wir dies dahin geſtellt und geben Herrn Steude unſererſeits für
die Leiſtung im „Erfolg; gerne das Lob, welches das Publikum,
das ſich dem Stück gegenüber leider ſehr kühl verhält, weder ihm
noch den anderen Mitwirkenden erteilen mochte.
Die unterhaltendſte Figur in dieſem Lindauſchen Luſtſpiel iſt
unſtreitig die Hermine Broſſen, eine Frau, die Shakeſpeare und
Benedix in einem Atem nennt, die von Schopenhauers Hauptwerk
„Die Welt; als „Vorſtellung; und „Begriff= ſpricht und die mit
unfehlbarer Sicherheit die bekannteſten Dichterworte falſch eitiert.
Leute dieſes Genres kann man in unſeren Geſellſchaftskreiſen
ziemlich häufig treffen, wennſchon wir zugeben, daß Lindau in
dieſem ſpeziellen Falle der draſtiſchen Wirkung zu Liebe die
Lächer=
lichkeiten ſtark potenziert hat. Frl. Schütky weiß immer bei der
Verkörperung derartiger Geſtalten die Grenze inne zu halten, welche
zwiſchen dem Wahrſcheinlichen und Unwahrſcheinlichen liegt. Die
Herren Edward und Hacker haben im Lindau'ſchen „Ein Erfolg
eine Verwendung gefunden, die ihrer ſonſtigen Placierung wenig
entſpricht. Letzterer ſpielt einen Intriquanten (Baron Fabro),
erſterer ſtellt im Dr. Klaus einen jener Literaten dar, die immer
von großen Plänen überfließen, ihre Sachen ſtets umarbeiten, aber
nie damit zum Abſchluß kommen. Beide Künſtler fanden ſich in
den Charakter ihrer Rollen recht gut hinein.
Die Frauenrollen ſind, mit Ausnahme der Frau Hermine, nach
der bekannten Luſtſpielſchablone angelegt und bereiten unſeren Damen
ſelbſtverſtändlich keinerlei Schwierigkeiten. Frl. Cramer gab die
Frau Dr. Klaus, das lebendige Echo ihres bedeutenden Mannes,
ehr lebenswahr; ebenſo an ihrem Platze waren Frau Kläger als
Eva und Frl. Ethel als Joſephine von Harden, die die vornehme
Dame mit der ihr eigenen Sicherheit und Nobleſſe repräſentierte.
Einen durchaus chevaleresken Anſtrich trug auch der Herr v. Harden
des Herrn Werner.
Tageskalender.
Freitag, 3. Februar: Generalverſammlung des Lokalgewerbvereins
Darmſtadt in der Brauerei Diſchinger (extor).
Samstag, 4. Februar: General=Verſammlung des Sterbekaſſe=
Ver=
eins „Ruhe; in der Harmonie.
Großer Maskenball der
Ver=
eine Eintracht und Bürgerverein im Saalbau.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.